Geotechnologien in der Bauwirtschaft

Transcrição

Geotechnologien in der Bauwirtschaft
Ein Supp
Nadelöhr im Orbit
Marktführer UAV & Spezialdatenerfassung
Wie der neue SpaceDataHighway von Astrium und
ESA die Datenübertragung
verbessern soll | seite 17
Das Sonderheft zum Thema Bilddatenerfassung mit unbemannten Flugobjekten, den
sogenannten UAVs, zeigt den neuesten
Stand der Photogrammetrie | Beilage
Ausgabe 2/13 – 8. April 2013
Die Niedersachsen können sich per
Smartphone über die Pegelstände
von Flüssen informieren. | Seite 10
Schwerpunkt
dieser
Ausgabe
Schiffe am Haken:
Der WWF ist der illegalen Fischerei
auf der Spur und nutzt dazu AISDaten von Satelliten. | Seite 12
Daten & Datenmanagement
Handwerker vor der Tür:
Im Harz ist die Hand­werker-Suche
via App nach dem Kriterium
­„Entfernung“ möglich. | Seite 13
Fahrzeug in Sicht:
Deutsche Post beklebt Fahrzeuge
von Freiwilligen mit Werbung und
berechnet, wie viele Menschen die
Autos gesehen haben. | Seite 15
Hardware & Technologie
Verbindung zum Satellit:
navXperience stellt kostengünstige
GNSS-Antenne vor und überrascht
mit den Messergebnissen. | Seite 18
Forschung & Entwicklung
Objekte vor der Linse:
Datenbrille projiziert virtuelle Infos
für den Brillenträger in die reale
­Umgebung. | Seite 20
Unternehmen & Märkte
Dynamic GIS im Hafen:
Die Firma Intergraph hat die Formel
für Raster- und Vektordaten neu
­zusammengesetzt. | Seite 21
Energie in den Hölzern:
Potenzialatlas für Biomasse zeigt die
regionalen Unterschiede in Deutschland. | Seite 22
Honorare im Diskurs:
Vermessungsverbände sind nicht
einverstanden mit der geplanten
­Novelle der HOAI. | Seite 24
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Einzelpreis: € 5,-/SFR 8,50
Software & Anwendungen
Wasser bis zum Display:
lement
Geotechnologien
in der Bauwirtschaft
In der Fertigungsindustrie
heißt es: Informationen
sind der wichtigste Produktivfaktor. Für die Bauwirtschaft lässt sich dieser Satz sicher nicht
eins zu eins übertragen. Doch nicht
zuletzt die bauma in München zeigt:
Grundlegende Geschäfts- und Kommunikationsprozesse in der Bauindustrie hängen in wachsendem Maße
von der IT ab. Das betrifft nicht nur die
Abstimmung von Planern und Ausfüh-
renden, sondern vor allem
auch die Kommunikation
zwischen Mensch und
Maschine. Die standardisierte Vernetzung sorgt
dafür, dass Planungsdaten
barrierefrei übertragen,
Vermessungen automatisch auf der Maschine
durchgeführt und Geräte
millimetergenau gesteuert
werden. Softwareanbieter sprechen
von 5D oder von Building Information
Management (BIM) und meinen damit
die integrative Planung und Fertigung.
Das Konzept steht noch am Anfang,
wird aber bei Großbaustellen sukzessive umgesetzt. Der erste Schritt ist dabei
der in die 3D-Welt. Der Schwerpunkt
dieser Ausgabe zeigt: Der Schlüssel
zur Wirtschaftlichkeit beginnt bei der
effizienten (vermessungstechnischen)
Datenerfassung vor Ort – und das zu
jeder Phase des Lebenszyklus der Infrastruktur. | Seiten 2 bis 4
Bürger-GIS
Mobile workforce management
Bauma 2013
Aktive Einwohner
Büro für unterwegs
Maschinen rollen an
Viele Kommunen haben das
Potenzial von Geoinformationssystemen für ihre Bürger
bereits erkannt. VorzeigeProjekte wie das Geoportal
Bürger
der Stadt Aalen freuen sich
über steigende Nutzerzahlen.
Eine weitere Dimension des
Bürger-GIS bildet die Möglichkeit, durch Apps die Bürger aktiv miteinzubeziehen,
etwa um Schlaglöcher oder
kaputte Straßenlaternen zu
melden. Mit dieser Ausgabe startet unsere
Seite 8
Serie zum Thema Bürger-GIS.
Mobilität, Flexibilität und Reisebereitschaft:
Das zählt bei mobilen Mitarbeitern im Einsatz. Unabhängig davon, ob es um das
Auftragsmanagement, die
Tourenplanung zu den Kunden oder die Datenerfassung
vor Ort geht – eine Schlüsselfunktion beim Mobile Workforce Management haben die genutzte
Hardware und Software.
Ein Beispiel der Münchner
Stadt­entwässerung zeigt,
was bei der Einführung zu
beachten ist. Seiten 6 bis 7
Alle drei Jahre verwandelt sich das
Münchener Messegelände in eine über
500.000 Quadratmeter große Baustelle.
Nicht Baumaßnahmen sind der Grund,
es lockt vielmehr die
Fachmesse bauma.
Während der Tage vom 15. bis zum 21. April
präsentieren die Aussteller ein Aufgebot
rund um die Baustoffherstellung, Maschinen
und Baufahrzeuge. Zu dieser Bau-Schau werden 450.000 Besucher erwartet. Seite 5
Wasser-, Abwasser- und kanalmanagement
Tropfen um Tropfen
Wasser ist ein Weltmarkt. Das soll auch in diesem Jahr auf der Fachmesse „Wasser Berlin International“ (23. bis 26. April) deutlich werden. Am sinngemäßen Wasserlauf entlang reihen sich dort Technologien zum Management des erfrischenden Nass‘. Nicht nur die
Versorgung steht im Vordergrund, auch die ressourcenschonende
Abführung des verbrauchten Wassers gilt als eine Herausforderung, die bei den Kommunen für verwalterischen Aufwand sorgt.
Angefangen beim Aufbau von Netzkatastern bis hin
zum Kanalmanagement bedürfen sie entsprechender Fachlösungen. Das Beispiel der
Verwaltungsgemeinschaft Dentlein
am Forst zeigt in diesem Heft, wie
unterschiedliche Datenformate
für den Aufbau eines Wasserleitungskatasters homogenisiert werden. Aktualisierte Lösungen, wie die
von B&B, haben ihren
Fokus dagegen auf
der Kanalplanung.
Seiten 9 bis 12
Quellenstudium
Abwasser ist eine lukrative Wärmequelle. Diese Energie
wird von Kommunen immer häufiger genutzt.
Dampfende Kanaldeckel in den Morgenstunden gehören zu den üblichen Impressionen von städtischen Straßenzügen im Winter. Sie sind ein Hinweis auf die
Wärmeenergie, die unterirdisch transportiert und, meist ungenutzt, abgeführt
wird. Die Abwassertemperaturen liegen auch im Winter bei mindestens 10 Grad,
genug für moderne Wärmetauscher, um daraus Wärme zu ziehen, die zum Beispiel wieder als Heizenergie für öffentliche Einrichtungen, Schulen
oder große Liegenschaften genutzt werden kann. In der
Schweiz sind solche Systeme bereits seit Langem im
Einsatz. In Deutschland diskutiert eine bisher nur
recht kleine Schar an Experten über das Potenzial der Energiegewinnung, das rein
theoretisch den regenerativen Energien zugeschrieben werden kann.
Die Deutsche Vereinigung für
Wasserwirtschaft, Abwasser
und Abfall (DWA) hatte bereits in 2009 das Merkblatt
114 zu speziell diesem
Thema herausgegeben.
Fortsetzung auf S. 9
|
2 Schwerpunkt
8. April 2013 | Business Geomatics 2/13
Geotechnologien in der Bauwirtschaft
www.business-geomatics.com
Zugriff auf Laserdaten aus dem Web-GIS
Kommunale Geoportale sind nicht nur
ein Instrument, um Geodaten an Dritte
zu vertreiben oder um EU-Richtlinien
zu bedienen, vor allem dienen sie dazu,
fachlich hochwertige Geodaten auch
verwaltungsübergreifend
nutzbar zu machen. Dabei gilt die einfache
Regel: Je mehr Daten verfügbar
sind, desto größer ist das Potenzial.
Voraussetzung dafür ist es jedoch, die
vielfältigen Daten zunächst einmal
GIS-fähig zu machen. Bei georeferenzierten Bild- und Laserscandaten ist
dies bisher nicht die Regel, denn die
Daten werden, sofern sie in Kommunen vorhanden sind, per Spezialsystem
erfasst und meist auch nachbearbeitet. Doch inzwischen lassen
sich die 3D-Daten mittels einer
Schnittstelle problemlos in ein
GIS-System integrieren.
Wie eine solche Integration
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Mit dem IP-S2 von Topcon erfasst die
Firma Geotechnik gleichzeitig Panoramabilder und Laserdaten.
umsetzbar ist, zeigt das Gemeinschaftsprojekt der Firmen Geotechnik
und 3DIS sowie der Unternehmensgruppe AED Solution Group im Kreis
Euskirchen.
Panorama im Web-GIS
2012 ließ der Kreis seine Kreisstraßen
per mobilem Mapping-System Topcon
IP-S2 von der Firma Geotechnik befahren, um damit den Vorgaben des
Landes NRW nachzukommen, nämlich bis 2019 die Amtliche Basiskarte
(ABK) aufzubauen. Vor dem Hintergrund einer Verwendung der Daten
im touristischen Umfeld (vor allem in
der naheliegenden Eifel) wählte der
Kreis das kombinierte Verfahren aus
Panoramabildaufnahme und Laserscanning, um 3D-Modelle von der
Stadt und der Landschaft zu generieren. Dies ist mit dem Topcon-System
in einer einzigen Befahrung möglich
und kann daher effizient durchgeführt
werden. In einem Testverfahren hatte der Kreis bereits festgestellt, dass
das mobile Mapping im Straßenbereich eine wirtschaftliche Alternative zum Befüllen der ABK ist. Um die
Befahrungsdaten ins GIS zu integrieren, wurde ein G
­ emeinschaftsprojekt
aufgesetzt, bei dem die AED Solution
Group, Geotechnik und 3DIS die erfassten 360-Grad-Panoramabilder und
AED Solution Group
Kreis Euskirchen bindet 3D-Daten aus mobilem
Mapping in webbasiertes GIS ein. Das Verfahren
ist ein Gemeinschaftsprojekt von Geotechnik, 3DIS
und der AED Solution Group.
Im webbasierten Geoinformationssystem können 3D-Messungen vorgenommen
werden, wobei das System direkt auf die Laserdaten zugreift.
die 3D-Laserscandaten in ein webbasiertes GIS integrierten.
Direkter Datenzugriff
Nach Einbindung der 3D-Daten im
Web­Office-basierten Web-GIS kann der
Kreis Euskirchen nun neben der einfachen Kartenansicht auch die dazugehörige 3D-Ansicht aufrufen. Der Nutzer
erhält eine fotorealistische 360-GradPanorama-Ansicht des Standorts beziehungsweise eines Objekts, das gewissermaßen aus der Ferne begehbar
ist. Zudem ermöglichen die Daten des
innerstädtischen Bereichs eine rasche
Erstellung einer Informationsgrundlage über Firsthöhen oder andere Punktabstände in der Örtlichkeit, ohne dass
Mitarbeiter der Stadt einen Außendienst in Anspruch nehmen müssen.
Ebenso kann der Straßenzustand georeferenziert vor dem Bildschirm eingesehen beziehungsweise systematisch
kartiert werden.
Wie funktioniert das? Mittels des
3D-Viewers PANOpticum von der Firma 3DIS (siehe dazu auch Business
Geomatics 1/2013, S. 5) können die
präzisen dreidimensionalen Vermessungsdaten der Panoramabildaufnahme und des Laserscannings direkt im
WebGIS-System WebOffice der AED Solution Group aufgerufen werden. Dazu
rufen die Nutzer den 3D-Viewer als
Browser-Plug-In auf, mit dem sie innerhalb der realitätsgetreuen 3D-Datenwelt navigieren können. Den Nutzern
stehen dort verschiedene Werkzeuge
zur Verfügung. Unter anderem können Höhen- und Distanz-Messungen
durchgeführt werden, die zur Weiterbearbeitung in das bestehende GISProjekt übernommen werden können.
Der Clou dabei ist, dass die speicher­
intensiven 3D-Daten innerhalb von
PANOpticum per Web verfügbar sind,
die Messfunktionen aber durch einen
automatisierten „Durchgriff“ auf die
Originaldaten dem Nutzer zur Verfügung stehen, ohne dass dies auf der
Nutzeroberfläche ersichtlich ist.
Kommunaler Austausch
3DIS hatte den 3D-Viewer PANOpticum, mit dem Panoramabilder und
LIDAR-Daten in beliebige webbasierte
GIS-Systeme integriert werden können, in einem Projekt bei der Stadt
Bocholt entwickelt. Dabei hatte Geo­
technik ebenfalls eine Straßenbefahrung mit dem Topcon-Mapper, der
weltweit bereits über 1.000 Mal verkauft wurde, durchgeführt. Dort lag
der Schwerpunkt auf der Inventarisierung und der Zustandsbewertung des
öffentlichen Raums – hierbei wurden
etwa Straßenverkehrsschilder, Signalund Beleuchtungsanlagen erfasst, um
anschließend beispielweise eine Bewertung hinsichtlich der Sicherheit für
Verkehrsteilnehmer durchführen zu
können. Die Stadt hatte eine Zustandsbewertung nach dem Arbeitspapier
zur Systematik der Straßenerhaltung
(AP 9) der Forschungsgesellschaft für
Straßen- und Verkehrswesen (FGSV)
durch die Firma GDS durchführen lassen. Dies ist nur ein Beispiel für die
vielfachen Möglichkeiten, die Daten
des mobilen Mappings im Kontext der
Kommunalverwaltung zu nutzen. (sg)
www.geotechnik-kempen.de
www.aed-solution-group.de
www.bocholt.de
www.kreis-euskirchen.de
www.3dis.de
Genauigkeit des mobilen Laserscannings
Mit der 3D-Laserscantechnik lassen
sich bis zu eine Million Messpunkte
– je nachdem welches mobile Erfassungssystem von Topcon zum Einsatz
kommt – pro Sekunde erfassen. Die
Messgenauigkeit ist dabei abhängig
von der Entfernung des Messgerätes
zum Objekt und liegt nach Angaben
von Topcon bei einer Entfernung
von 50 Metern bei +/- zwei Millimetern, bei einem Abstand von 25
Metern bei +/- einem Millimeter. Auf
diese Weise lassen sich hochgenaue
Objekt- und Standort-Aufnahmen –
auch ganzer Straßenzüge, Ortsviertel
und Ortschaften – durchführen, die
wertvolle Informationen für GIS-An-
wender liefern können. Mit dem so
erfassten 3D-Datensatz lassen sich
3D-Modelle erzeugen, Oberflächenberechnungen sowie Höhen- und
Distanzmessungen durchführen,
Querschnitte und Profile anzeigen.
„Nicht zuletzt ist der Einsatz von 3DLasertechnik und Panoramabild­
aufnahme höchst effizient und kosteneinsparend. Die Messung ist kurz
und findet während des laufenden
Betriebes statt, sämtliche Ergänzungsmessungen entfallen und der
Planungsprozess kann unmittelbar
beginnen“, resümiert Norbert Kuck,
Geschäftsführer von Geotechnik aus
Kempen.
Schwerpunktthema
Business Geomatics 2/13 | 8. April 2013
Controlling auf der Deponie
Nachrichten
Betriebsführung mit OPTIMUS
Die mit der RIB-Infrastruktursoftware
STRATIS erstellten Digitalen Geländemodelle (DGM) unterstützen ihn bei
seiner Arbeit. „Durch die Visualisierung
von unterschiedlichen DGMs lässt sich
sehr leicht erkennen, ob es im Gelände
kritische Bereiche gibt“, berichtet er
und spielt damit auf wichtige Aspekte
beim Controlling an.
Das Deponieteam ermittelt bei der
Anlieferung von Bauschutt Gewicht
und Mengen der Materialien über eine geeichte Fahrzeugwaage. Anhand
einer jährlichen Generalvermessung
zieht das Personal dann regelmäßig
Rückschlüsse auf die Einbaudichte der
Ein Controlling über den fachgerechten und umweltbewussten Einbau der Bauabfälle ist in der Deponie Steinmühle nötig.
Ramco wandert zu Amazon
eingelagerten Bauschuttmengen anhand der Volumenzuwächse im Gelände. Es erfolgt praktisch ein Controlling
über den fachgerechten und umweltbewussten Einbau der Bauabfälle. Seit
zwischenzeitlich neun Jahren vertraut
Riederer als Vermessungsbeauftragter dabei auf die Tiefbausoftware des
Technologieanbieters aus Stuttgart.
Neben den bestehenden Abschnitten im Deponiebereich zur Ermittlung
der Massen nimmt Franz Riederer auch
die Umgebung detailgenau auf. „Hier
gilt es, durch eine exakte Vermessung
Störungen bei späteren Einbaumaßnahmen im Voraus auszuschließen“, erklärt er. „Wenn wir wissen, in welchen
Bereichen beispielsweise Leitungen
der Deponieentwässerung liegen, vermeiden wir im Vorfeld zuverlässig Kollisionen bei nachfolgenden Baumaßnahmen. Werden diese Störungen
In realer Umgebung gestalten
Das Unternehmen Autodesk macht
auf die 2014er-Versionen seiner Infrastrukturlösungen aufmerksam. Die
neuen Lösungen Autodesk InfraWorks,
Reality Capture und die erweiterten
Cloud-Services sollen die Implementierung vom sogenannten Building Information Modeling (BIM) in der Branche
unterstützen und so Prozesse in der
Planung, Entwurf, Bau und Betrieb von
Infrastrukturen unterstützen. Sie sind
als Teil der Autodesk Infrastructure Design Suite 2014 erhältlich.
InfraWorks beispielsweise steht als
Desktop-, Web- und mobile Anwendung zur Verfügung. Die Lösung, die
Das Versorgungs- und Dienstleistungsunternehmen Bad Honnef setzt für
die Verwaltung seines Strom-, Erdgas- und Wassernetzes auf OPTIMUS
von Mettenmeier. Das System soll als
Betriebsführungslösung dienen. Es
übernimmt damit Aufgaben wie die
Dokumentation, wann welche Anlage
von wem installiert und in Betrieb
genommen wurde, wann die nächste
Inspektion ansteht oder in welchem
Zustand sie beim vergangenen Check
war. Darüber hinaus wird OPTIMUS in
Bad Honnef auch bei der Ressourcenverwaltung eingesetzt. So haben die
Meister zukünftig eine Übersicht über
die anstehenden Aufgaben sowie die
Möglichkeit, diese den Mitarbeitern
zuzuweisen. Damit geht auch eine
Kapazitätsbetrachtung einher sowie
die Verwaltung von Fahrzeugen und
Werkzeugen mit OPTIMUS. Die Integration des Geoinformationssystems
G!NIUS von Intergraph ist Bestandteil
des Einführungsprojektes, was einen
einfachen Wechsel zwischen einer
betriebsmittelorientierten und einer
lagebezogenen Sicht ermöglichen soll.
3D-Modellierungs- und Visualisierungstechnologie nutzt, richtet sich an
Bauingenieure und Planer. Mithilfe des
Tools sollen sie in realen Umgebungen
gestalten können.
Autodesk ReCap setzt ebenfalls bei
Planungsprozessen an. Die Technologie des Reality Capture ermöglicht laut
Autodesk die schnellere Erstellung intelligenter 3D-Modelle auf Basis von
Laserscans und Fotos. Innerhalb dieser
Modelle können Planungsprozesse integriert und veranschaulicht werden.
Für einen flexiblen Umgang mit Projekten nutzt ReCap die Vorteile der
Cloud. www.autodesk.de
nicht gefunden, so haben sie meist
vermeidbare hohe Kosten zur Folge.“
DGMs sind unausweichlich
Die klassisch mit Nivelliertachymeter aufgemessenen Punkte übergibt
Franz Riederer nach Übertragung in
Gauß-Krüger-Koordinaten in die RIBInfrastruktursoftware STRATIS. In
STRATIS erstellt er die für das Deponie-Controlling so wichtigen DGMs.
Riederer erklärt, dass DGMs vor allem
deshalb unausweichlich für eine exakte
Bestimmung sind, da sich die Dichte
der Geländeschichten damit auf einfache Weise ermitteln lässt. Auch die
Übernahme von externen Plänen, in
der Regel dwg- oder dxf-Dateien, ist
nach Aussagen Franz Riederers mit der
Software denkbar einfach und verläuft
völlig reibungslos.
Vor vier Jahren realisierte die Mannschaft der Reststoffdeponie Steinmühle einen weiteren Einbauabschnitt, der
in nur sechs Monaten fertig gestellt
wurde. Für eine zuverlässige, termingerechte Bauausführung von vier Basisschichten, bestehend aus Ausgleichsschicht, Trisoplast-Dichtung, Drainschicht und Witterungsschutz, sorgten
mehrere Radlader, Spezialbagger sowie durchschnittlich zehn zusätzliche
Personen auf der Baustelle. Die Basis
für die Planung bildete wiederum ein
in STRATIS von Riederer erstelltes DGM,
das die Daten optimal für die mit GPSSteuerung ausgestatteten Maschinen
aufbereitet. „Nachhaltiger Infrastrukturbau beginnt bei einer perfekten Planung“, so der Vermessungsbeauftragte
Riederer abschließend.
www.rib-software.com
www.kreis-tir.de
Der Anbieter von Enterprise CloudLösungen, Ramco Systems, stellt
künftig sein Portfolio auch über die
Public-Cloud-Plattform Amazon Web
Services (AWS) bereit. AWS ist eine
hoch verfügbare, skalierbare und kostengünstige Rechenplattform in der
Cloud, die heute bereits in mehreren
Hunderttausend Unternehmen in 190
Ländern zum Einsatz kommt. Neben
der Komplettlösung Ramco ERP on
Cloud stehen Unternehmen auf der
AWS-Plattform weltweit unter anderem die Enterprise Asset Management
Lösung Ramco EAM sowie die Human
Capital Management Lösung Ramco
HCM zur Verfügung. Zu Ramcos Referenzen gehört auch ein Projekt für die
Schweizer Holz- und Forstwirtschaft.
Den Verein IFIS hatte man bei der
Realisierung einer Cloud-basierten
Logistik-Plattform unterstützt.
Mehr Geld für Straßen
Baden-Württemberg reagiert auf Ergebnisse aus der
Straßenzustandserfassung
Das Bundesland Baden-Württemberg
hat die Ergebnisse einer Zustandserfassung und -bewertung (ZEB) der
Bundes- und Landesstraßen veröffentlicht. Demnach haben die Investitionen
der vergangenen Jahre nicht ausgereicht, den durchschnittlichen Zustand
der rund 4.370 Kilometer Bundesstraßen und der rund 9.450 Kilometer
Landesstraßen beizubehalten. Bei den
Bundesstraßen sank der Gesamtzustandswerts zwischen den Erfassungszeiträumen in 2007 und 2011 um 2,5
auf 2,7 (Notenskala Fahrbahn: 1,0 – 5,0),
bei den Landesstraßen ist eine vergleichbare Entwicklung festzustellen.
Ausschlaggebend
für
diese
Zustands­
entwicklung seien, so das
Ministerium für Verkehr und Infrastruktur, neben der Alterung und den
meteo­rologischen Randbedingungen
insbesondere die nicht ausreichenden
Finanzmittel für die Erhaltung. Für die
folgenden Jahre hat die Regierung das
Ziel beschlossen, die Finanzmittel für
Erhaltung und Neubau aufzustocken.
Bei der Verteilung der Haushaltsmittel
soll zukünftig eine Dringlichkeitsreihung erstellt werden, die sich aus der
aktuellen Zustandserfassung und -bewertung ergibt.
Die Zustandserfassungen finden
bereits seit 1992 in regelmäßigem
Abstand (vier Jahre) statt. Zum Einsatz kommen hierbei schnell fahrende
Messfahrzeuge, die im Verkehrsstrom
mitfahren und mithilfe von Lasertechnik und Kameras die Straßenoberfläche aufnehmen.
www.baden-wuerttemberg.de
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Bauschutt wächst an
RIB Software
Digitale Geländemodelle sorgen auf der Reststoffdeponie Steinmühle in der Oberpfalz für eine genaue
Dokumentation der Massenveränderungen der Bauabfälle. RIB-Software übernimmt die Visualisierung.
Recycling und Controlling von Bauabfällen. So sieht der Job von Franz
Riederer aus. Im ostbayerischen Tirschenreuth, nördlichster Landkreis des
Regierungsbezirks Oberpfalz, sorgt der
beim Landratsamt Tirschenreuth beschäftigte technische Angestellte für
die korrekte Einlagerung von Asbest,
Ziegelbruch und Co. auf der Reststoffdeponie Steinmühle.
Ob Volumen, Massen, Dichte oder
Gefälle: Diese Daten müssen exakt geprüft und stets stimmig sein. Jährlich
werden auf allen Bauabschnitten der
insgesamt 31,7 Hektar großen Deponie, auf der im Jahr 2011 Bauabfälle mit
einem Gewicht von mehr als 93.200
Tonnen eingelagert wurden, erneute
Messungen durchgeführt. Zum einen,
um den jährlichen Zuwachs und somit Geländeveränderung zu erfassen,
zum anderen, um die Bewegungen
der eingebauten Materialien und Setzungen zu ermitteln. Mit klassischen
Vermessungsgeräten und zwischenzeitlich auch mit modernen GPS-Systemen kontrolliert Franz Riederer die
verschiedenen Bereiche des Geländes
in jedem Jahr.
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4 Geotechnologien in der Bauwirtschaft
8. April 2013 | Business Geomatics 2/13
Thomas Bauer, Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie
fordert mehr Transparenz.
„Wir brauchen in Deutschland dringend
einen gesamtheitlichen Ansatz bei der
Umsetzung von Großprojekten“, appelliert Thomas Bauer, Präsident des
Hauptverbandes der Deutschen
Bauindustrie. Damit nimmt er Bezug
auf die Absicht von Bundesbauminister Peter Ramsauer, eine hochrangig
besetzte „Reformkommission Bau von
Prognosen für das Baujahr 2013
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Die Bilanz von Karl-Heinz Schneider
für das Baujahr 2012 fällt verhalten
aus. Schneider ist der Vorsitzende der
Bundesvereinigung Bauwirtschaft
(BVB) und stellte auf der Frühjahrspressekonferenz die Branchenzahlen
vor. Bei einem Umsatzwachstum von
2,5 Milliarden Euro, was einem Plus
von 1,2 Prozent entspricht, wurde
nominal deutlich die 200-MilliardenEuro-Marke übersprungen. In den
Preissteigerungen in Höhe von rund
zwei Prozent bei Rohbau- und Ausbauarbeiten sieht der BVB die Ursache, warum das Vorjahresergebnis nicht ganz
gehalten werden konnte. Insofern traf
im Jahresverlauf 2012 auch die circa
300.000 Unternehmen des Bau- und
Ausbau-Handwerks mit ihren über 2,4
Millionen Beschäftigten der allgemeine konjunkturelle Abschwung.
Für das Baujahr 2013 sind die Mitgliedsunternehmen der Bundesvereinigung Bauwirtschaft zuversichtlich.
Begründet wird dies durch stabile
Zuwachsraten bei den Baugenehmigungen und wieder anziehenden Sanierungsmaßnahmen. Schneider prognostizierte: „Wir erwarten 2013 ein
moderates Umsatzwachstum von 1,5
Prozent. Wachstumsmotor für das Bauhauptgewerbe bleibt der Wohnungsbau.“ In diesem Bereich rechnet die
Vereinigung mit einem Umsatzplus
von 3,5 Prozent.
www.bv-bauwirtschaft.de
Wikimedia/NatiSythen
Großprojekten“ einzusetzen. Hauptverbands-Präsident Bauer erläuterte
weiter, dass der gesamte Bauprozess
von der Projektidee bis zur Inbetriebnahme durchleuchtet werden sollte.
Er forderte, mehr Transparenz, mehr
Kostensicherheit und Termintreue ins
System zu bringen, um das Vertrauen
der Bevölkerung zurückzugewinnen
und die Akzeptanz von Großprojekten
wieder herzustellen. Für die Bauwirtschaft ergebe sich daraus die große
Chance, dass längst erkannte Fehlentwicklungen insbesondere im Planungs-, im Vergabe- und im Haushaltsrecht endlich „angepackt“ würden, so
Bauer.
Für Auftraggeber und Auftragnehmer sei es von beiderseitigem Vorteil,
wenn Systemschwächen wie die mangelnde Abstimmung von Planen und
Bauen, die unzureichende Projektvorbereitung und die Vergabe an den „Billigsten“ überwunden werden könnten.
Thomas Bauer appellierte auch daran,
die Vorbehalte gegenüber Partnerschaftsmodellen zu überwinden.
www.bauindustrie.de
Das System von CEplus sorgt für den Datenaustausch: Standorte und Auslastung von Baufahrzeugen werden transparent.
Schnittstelle zu den Maschinen
Das österreichische Unternehmen CEplus hat sich auf Telematik-Lösungen für
­Baufahrzeuge und Maschinen spezialisiert. Die Daten für eine Gesamtlogistik liefern die
Geräte über die implementierte Hardware aus GPS-Sendern und Sensorik.
Firmen, die sich an CEplus wenden,
stehen zumeist vor einem Problem:
Sie suchen nach Telematik-Lösungen,
die nicht speziell auf die Transportund Speditionsbranche ausgelegt
sind. Sie wollen ihre Baufahrzeuge
und Maschinen im Blick haben. Der
informationstechnologische Ansatz ist
dabei zwar ähnlich, doch zeigt sich
ein Konzept auf dem Anwendungsgebiet Bauwirtschaft vergleichsweise
komplexer. Dieser Komplexität hat sich
das österreichische Unternehmen CEplus angenommen und entsprechend
auf Branchenlösungen für Bau, Entsorgung, Winterdienste sowie Maschinen- und Anlagenverleih spezialisiert.
Der Firmenname drückt zugleich die
Philosophie aus: Kompetenz soll mit
Effizienz verbunden sein.
Die Anforderungen an die Zielgruppe definiert CEplus-Geschäftsführer
Christian Meschnig simpel: „Die Nutzer
müssen angeben, welche Daten sie
von welchen Fahrzeugen, Geräten oder
Maschinen benötigen. Wir erarbeiten
dann einen Weg zur kosteneffizienten
Umsetzung.“ Zu beachten sind für die
Entwickler der Baumaschinen-Systeme
die Unterschiede zu Lkw. Einfluss auf
die Rahmenbedingungen haben etwa
die Schutzklassen und Einbausituationen. Zudem steht für die Datener-
fassung beziehungsweise Datenermittlung keine genormte Schnittstelle
(CAN-Bus) zur Verfügung. „Davon abgesehen haben Bau­maschinenhersteller
mit der Entwicklung externer Schnittstellen, die wiederum nicht genormt
sind und derzeit nur vom Hersteller
selbst genutzt werden dürfen, sehr
spät begonnen“, bewertet Meschnig
die Lage. Um Unternehmen aus der
Bauwirtschaft dennoch eine Gesamtlogistik ihrer Fuhr- und Geräteparks zu
ermöglichen, setzt CEplus herstellerund branchenunabhängige Systeme
für den Markt auf. Die implementierte
Hardware aus GPS-Sendern und Sensoren greife dabei aber nicht in die
Maschinenelektronik ein.
Das österreichische Unternehmen
Bernegger arbeitet bereits seit 2008
mit CEplus zusammen. Seitdem werden die Aktivitäten und Aufenthaltsorte von Pkw, Lkw, Baumaschinen,
Anhängern, Bau- und Kleingeräten
sowie Mannschafts- und Werkzeugcontainern transparent. Beständig wird
an der Weiterentwicklung des Systems
gearbeitet. Die Firma hatte als Projektziel ins Auge gefasst, die Disposition in
der Planung der Fahrer und Fahrzeugeinsätze zu unterstützen, um so die Geräteauslastung und Baustellenlogistik
zu verbessern.
Auch bei dem Kunden Claus Beton
Transport (CBT) sorgt die implementierte Sensorik für die relevanten Informationen. CBT ist Frächter für Betonwerke im Großraum Bremen. Seine 50
Betonmischer sind als Dienstleister für
Betonwerke unterwegs. Mit der CEplusTechnik können nun Betriebsdaten wie
die Fahrwege, die Arbeitszeiten und
die Verweilzeiten digitalisiert und analysefähig gemacht werden. Dargestellt
werden die Informationen über das
Anwenderportal CEplus-Commander.
Für ihr Branchen-Know-how wurde
CEplus im vergangenen Jahr ausgezeichnet. Gegenüber 217 teilnehmenden Unternehmen und 36 Nominierten in 12 Kategorien konnten sich
die Österreicher im Bereich „M2M“
beim Telematik-Award durchsetzen.
Die Lösungen FuelPRO und FuelSENS
sollen eine „geschlossene Tankkette“ sichern. Das heißt: Tankvorgänge
überwachen und Dieseldiebstahl verhindern. Sensorik auf den Zapfhähnen
kommuniziert dabei mit einem Sensor
am Tank. Erst ein elektronisches OK
gibt den Diesel frei. Am Stand des
österreichischen Vertriebsunternehmens Wimmer International ist CEplus auf der bauma präsent: Halle A6,
Stand 107. (jl)
www.ceplus.com
Mit neuer Ordnung
Überarbeitetes Informationssystem soll Baustoffwahl erleichtern
Das Bundesinstitut für Bau-, Stadtund Raumforschung (BBSR) hat das
webbasierte ökologische Baustoffinformationssystem WECOBIS mit einer
neuen Struktur ausgestattet. Der offizielle Startschuss dafür fiel bereits im
Januar zur Baufachmesse Bau 2013.
Die Plattform richtet sich an Planer
und Architekten und soll sie bei der
Auswahl von geeigneten Bauprodukten unterstützen. Die dort hinterlegten Informationen decken den
gesamten Lebenszyklus der Baustoffe
ab. Eingeteilt in die Rubriken Bauproduktgruppen, Grundstoffe und Anwendungsbereiche wird ein einfacher Zugang zu umwelt- und gesundheitsrelevanten Daten geboten – inklusive Angaben zu Bestandteilen, Verweise auf
wichtige Umweltdeklarationen sowie
Ausschreibungshilfen. In die Plattform
integriert wurden auch Basisdaten aus
Umweltproduktinformationen für die
lebenszyklusorientierte Bewertung
von Bauteilen und Bauwerken. Nutzer
können zudem auf weitere Datenquellen wie das Gefahrstoffinformations-
Pixelio/Kurt Michel
Hauptverband Deutsche Bauindusrtie
Bauindustrie begrüßt
Reformkommission
Von der Palette zum Bauprojekt: Die Web-Plattform WECOBIS führt Informationen
über Baustoffe zusammen, etwa umwelt- und gesundheitsrelevante Daten.
system der Bauberufsgenossenschaft
(WINGIS) zugreifen.
WECOBIS entstand auf Initiative des
Bundesministeriums für Verkehr,
Bau und Stadtentwicklung im Rahmen der Forschungsinitiative Zukunft
Bau. Die Bayerische Architektenkammer ist Kooperationspartner. Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung begleitete die Entwicklung
von WECOBIS fachlich und organisatorisch. www.wecobis.de
Messevorschau 5
Business Geomatics 2/13 | 8. April 2013
Schlaglichter auf dem Bau
Einen kräftigen Wachstumsschub
sagt das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in seiner
jüngsten Studie für die Bauwirtschaft
in diesem Jahr voraus. Eine Steigerung
von fünf Prozent geben die Experten
an. Zum Vergleich: In der gesamten
Wirtschaft wird ein Plus von lediglich
etwa einem Prozent erwartet. Dieser
– trotz Eurokrise – positive Trend wird
auch die Veranstalter der bauma freuen. Die internationale Fachmesse für
die Baubranche findet in diesem Jahr
vom 15. bis zum 21. April in München
statt und wird damit zum Treffpunkt
für Baufachleute aus aller Welt. Mit
einer Gesamtausstellungsfläche von
555.000 Quadratmetern auf dem Gelände der Neuen Messe München zählt
die bauma zur weltweit größten Messe.
Über 420.000 Besucher hat der Veranstalter Messe München International (MMI) während der sechs Tage
im Jahr 2010 gezählt. Sie hatten die
Gelegenheit, das Angebot von rund
3.200 Ausstellern zu erkunden. Für das
diesjährige Event waren bis Mitte März
bereits rund 3.100 Aussteller registriert.
An Besucherzahlen erwartet MMI über
450.000 Interessierte. Thematisch gliedert sich die bauma in bewährter Manier in vier Bereiche: Rund um die Baustelle; Bergbau, Rohstoffgewinnung
und -verarbeitung; Baustoffherstellung; Zulieferer und Dienstleistungen.
Als Trend unter den Baumaschinen
dominiert Energieeffizienz das Innovationsfeld. Der britische BaumaschinenProduzent JCB zum Beispiel hat gemäß
bestimmter Absätze in der Emissionsgesetzgebung ein Motorprogramm
entwickelt, das bei Bau-Fahrzeugen
die Abgase verringert und über den
Messe München International
Fachmesse bauma öffnet zum 30. Mal ihre Pforten. Das Münchener Messegelände wird vom 15. bis zum 21. April 2013 von
Baumaschinen, Baufahrzeugen, Maschinen und Geräten zur Baustoffherstellung und Zulieferern eingenommen.
Zwischen schweren Maschinen: In den Hallen und auf dem Außengelände werden zur diesjährigen bauma, die alle drei Jahre stattfindet, über 450.000 Besucher erwartet.
gesamten Drehzahlbereich hinweg
den Drehmoment verbessert, was den
Kraftstoffverbrauch reduzieren soll.
Auch abseits der schweren Gefährte
gibt die bauma Einblicke in die Bauindustrie. So wird dem Bereich der
Fertigung von Betonwaren, Betonrohren und -schächten ebenfalls Aufmerksamkeit gewidmet. Technologie
„made in Germany“ hat beispielsweise die Firma Vollert Anlagenbau aus
Weinsberg nach Indien ausgeliefert.
Dort kommt nun die erste moderne
Palettenumlaufanlage zum Einsatz.
Neben technischen Innovationen
an den Bau- und Fertigungsmaschinen haben viele Hersteller auch Neues
weise bieten der Radlader-Hersteller
Kramer Allrad und das Vertriebs- und
Serviceunternehmen Zeppelin satellitengestützte Ortungssysteme an, die
bei den Zusatzoptionen zu bieten. Ein
wichtiges Stichwort, das den Anknüpfungspunkt zur Geo-Branche bietet,
ist das Flottenmanagement. Beispiels-
Shuttle-Busse zur bauma
Messegelände gibt es auch kostenlose Parkflächen in Feldkirchen und
Aschheim. Ein Gratis-Shuttlebus
bringt die Besucher und Aussteller
direkt zur Messe. Ein Airport-ShuttleService steht außerdem zur Verfügung. Einen Verkehrsflyer mit allen
Möglichkeiten gibt es auf der Homepage der bauma.
Um den Ausstellern und Besuchern
während der Veranstaltungstage
im wörtlichen Sinne entgegen zu
kommen, hat der Veranstalter MMI
ein neues Verkehrskonzept entwickelt. Es soll die An- und Abreise
erleichtern. Dazu sind die Parkmöglichkeiten dezentral geplant
worden. Neben den Parkplätzen am
Echtzeitdaten zu den Baumaschinen
liefern. Neben der Position können unter anderem Betriebszeiten, Motorzustand und Servicetermine online abgerufen werden. Die Daten werden dem
Anwender auf dem Computer oder
Smartphone bereitgestellt. Ähnlich wie
beim Einsatz von Telematiklösungen in
der Logistik oder Spedition ist auch für
die Betreiber von Baumaschinenflotten eine hohe Maschinenauslastung,
ein optimales Fuhrparkmanagement
– insbesondere auf Großbaustellen –
sowie belastbare Daten für die Wirtschaftlichkeitsrechnungen und zum
Diebstahlschutz wichtig. (jl)
www.bauma.de
App zur bauma
Die Disposition der Touren von Baumaschinen hat sich das Unternehmen initions zur Aufgabe gemacht.
Baustoffe unterwegs
An Dispo-Cockpits lässt sich das Planungssystem Opheo 3.5 auf der bauma testen
Die Disposition von Baumaschinen ist
begrenzt mit der von Lkw zu vergleichen. Es gilt zum Beispiel Rüst- und
Reinigungszeiten zu planen sowie den
Weg zur Reinigungsstelle. Des Weiteren sind selbstfahrende und nichtfahrende Arbeitsmaschinen zu berücksichtigen. Unter diesen Gesichtspunkten wurde das Planungssystem Opheo
von initions in seiner neuen Version
um entsprechende Funktionen zur
Maschinendisposition erweitert. Mit
der Softwarelösung ist das Hamburger
Unternehmen auf der bauma präsent.
Kernstück von Opheo 3.5 ist das leistungsfähige Dispo-Cockpit, das dem
Disponenten einen vollständigen
Überblick über die bereits geplanten
Touren, noch unverplanten Aufträge und das laufende Tagesgeschäft
gibt. Die eingebaute Planungslogik
unterstützt den Disponenten außerdem durch Tourenvorschläge und die
automatische Berechnung aller Transport- und Bearbeitungszeiten. Auf
diese Weise können Leerfahrten und
Standzeiten reduziert und die Auslastung von Fahrzeugen und Maschinen
erhöht werden. Mit den zwei ausgestellten Dispo-Cockpits auf der bauma
können sich die Besucher selbst ein
Bild von der Software machen. Opheo
ist ausgerichtet auf die Disposition
von Baustofffahrzeugen, wie Kipper,
Silozüge und Fahrmischer, aber auch
Betonpumpen, Asphaltfräsen und
Radlader. Die Herausforderung beim
Management einer solchen Fahrzeugflotte liegt unter anderem auch darin,
dass Baustoffhersteller und -händler
häufig über mehrere Standorte verfügen, die mit unterschiedlichen Ko-
stenstrukturen arbeiten. „Opheo 3.5
bezieht in seine Kalkulation nicht
nur die Transport-, sondern auch die
standortbezogenen Produktions- und
Beschaffungskosten ein“, lässt initions
über sein Einsatz-Werkzeug wissen.
Im Sinne des Schlagwortes „mobile Workforce“ geben die Experten für
Planung und Controlling mit Opheo
Mobile den Disponenten auch die
Möglichkeit, Fahrer und Maschinisten
in den elektronischen Datenfluss mit
einzubeziehen. Das System basiert auf
Smartphones oder Industrie-PDAs,
die in den Fahrzeugen zum Einsatz
kommen. Sie ermöglichen neben der
GPS-Ortung auch den Austausch von
Tour-Informationen mit dem Fahrer sowie die Übermittlung von Tacho- und
CAN-Bus-Daten. (Halle C1, Stand 434)
www.initions.com
Wo finde ich den gesuchten Aussteller?
Welche Firmen sind unter der Kategorie „Maschinen zur Herstellung von
Asphalt“ gelistet? Und welche Vorträge stehen am Nachmittag auf dem
Kongressprogramm? Antworten soll
die zur Messe passende bauma App
liefern.
Mit der iOS- und Android-basierten
Anwendung können sich die Messebesucher bereits zu Hause oder im Büro
auf die bauma vorbereiten, aber auch
vor Ort auf dem weitläufigen Messegelände informieren. Die Applikation bietet neben der Suche nach Produkten
und Ausstellern detaillierte Informatio-
nen zu den einzelnen Veranstaltungen
im Konferenzprogramm und auf den
Foren. Darüber hinaus soll der interaktive Hallenplan mit Favouritenfunktion
für die nötige lokale Orientierung sorgen. Im jeweiligen App-Store können
sich die Messebesucher die bauma
App kostenlos herunterladen.
Entwickelt hat die Anwendung die
Firma Meplan aus München. Das Unternehmen gehört als Messestandbauer und Servicepartner zur Messe München. Unter anderem für die INTERGEO
im vergangenen Jahr hatte Meplan
eine vergleichbare App umgesetzt.
www.bauma-app.de
Anzeige
initions
Orientierung auf dem Smartphone: ein interaktiver
­Hallenplan und weitere Funktionen stehen zur Verfügung
|
6 Sonderseiten
8. April 2013 | Business Geomatics 2/13
Mobile Workforce Management
www.business-geomatics.com
Kanalstammdaten visualisiert
Wann das Kanal­
netz gereinigt
­werden muss, ist im
BFS in Intervallen
festgelegt.
Regenbecken und 145 Pumpstationen.
Rund 170 Mitarbeiter sind mit über
70 Fahrzeugen für diese Infrastruktur
täglich im Einsatz.
Im Hinblick auf Eigenüberwachungsverordnung, Rechtssicherheit und
Qualitätsmanagement stellte die MSE
die Netzfunktionen auf den Prüfstand.
Das auf diese Weise festgestellte Optimierungspotenzial soll mittels neuer
Strategien und moderner Technologien ausgeschöpft werden.
Im administrativen Bereich geht
es um das bereits vorhandene Netz-
Sichtprüfung
dokumentieren
Der Hersteller IN – integrierte informationssysteme und das Unternehmen Arealcontrol geben ihre Kooperation bekannt. Dadurch soll das INProdukt Sphinx Open Online um die
mobile Service-Steuerung erweitert
werden.
Mit Sphinx Open Online können
technische Anlagen, Produktionsstätten, Gebäude und Infrastrukturen
überwacht und gesteuert werden. Mit
den Lösungen von Arealcontrol sind
mobile Servicekräfte in den Prozess
integrierbar. Die Telematik-App ArealPilot Fleetwork steht dabei im Fokus.
Über die Applikation werden Aufträge
gesendet, sodass auf Smartphones und
Tablets alle relevanten Informationen
sichtbar sind. Durch connected Navigation ist die Ankunftszeit im System
bekannt. Es dokumentiert Auftragsstatus, Aufwand und Streckenführung
automatisch im Prozess.
Darüber hinaus dient ArealPilot Facility auch bei Kontrollgängen und Revierfahrten. Durch die Standortermittlung im mobilen Device und folglich
die GPS-Position lassen sich Sichtprüfungen und Feststellungen dokumentieren. www.in-gmbh.de
www.arealcontrol.de
informationssystem (NIS) – einem
plattform­unabhängigen Smallworld
GIS – und ein neu einzuführendes
Betriebsführungssystem (BFS). Somit
erfolgte zunächst als Grundlage für
die Ausschreibung eines BFS der Aufbau eines Lastenheftes, einem Anforderungskatalog, durch die MSE. Das
BFS sollte technische Prozesse wie die
Reinigung, TV-Inspektion, baulicher
Unterhalt, Störungsbehebung/Service
sowie den Betrieb und die Instandhaltung der elektro-mechanischen Einrichtungen umfassen.
Eine weitere Voraussetzung war es,
auch die Lauffähigkeit unter dem Betriebssystem LiMux zu gewährleisten,
einer für München angepassten LINUXVersion. Darüber hinaus war die Integration in die vorhandene Systemumgebung, insbesondere die Anbindung
an das grafische Informationssystem,
ebenso gefordert wie die Abbildung
des Münchner Kanalreinigungsmodells und die Anbindung an mobile
Einsatzgeräte, um den Mobile-Workforce-Management-Ansatz zu realisieren. Das BFS KANiO von dem Technologieunternehmen HST Systemtechnik
konnte hier mit seinem vorhandenen
Standardumfang die Anforderungen
des öffentlichen Unternehmens erfüllen und somit überzeugen.
Ein wesentlicher Vorgang der MSE ist
die Abbildung des Münchener Kanalreinigungsmodells im BFS. „Das komplette Kanalnetz der Stadt München
ist in Zonen und Teilzonen aufgeteilt“,
erklärt Martin Eckart, Teamleiter IT-Service bei HST Systemtechnik. Innerhalb
dieser Teilzonen, so Eckart weiter, befinden sich wiederum Spülstrecken, die
aus einem unterschiedlichen Umfang
Arbeit am Kanal: Die Außendienst-Mitarbeiter der MSE sind über mobile, robuste Hardware an das GIS angebunden.
von Haltungsobjekten bestehen. Für
die hier enthaltenen Spülstrecken sind
bereits im Betrieb Reinigungsintervalle
festgelegt worden, die eine Wiederholung innerhalb von folgenden Intervallen festlegen: jährlich, alle zwei Jahre
und alle vier Jahre.
Die Ausgabe der entsprechenden
Reinigungsaufträge erfolgte zunächst
über die gewohnten Papierformulare.
Die Mitarbeiter, die die Maßnahmen
durchführen, geben Rückmeldung,
wodurch die aufgestellten Intervalle
entsprechend versetzt werden. Somit
basiert die Planung stets auf einem
kontinuierlichen Verbesserungsprozess.
Die Anbindung an grafische Ansichtswerkzeuge dient als wesentliche
Unterstützung solcher und anderer
Maßnahmen im Netzbetrieb. Die Abbildung sämtlicher Kanalstammdaten
über eine standardisierte Schnittstelle
zum Smallworld GIS ist ein weiterer
Pluspunkt des neuen Systems. Hierüber können sowohl bei der Planung
als auch bei der Ausführung die zu
bearbeitenden Netzstränge direkt in
der Grafik angezeigt und ausgewertet
werden. Weiterhin können zum Beispiel die Intervalle einer Zone grafisch
hervorgehoben werden.
Die Anforderungen der MSE, ITtechnische Gegebenheiten im Bereich
Smallworld GIS sowie der Umstieg auf
mobile Einsatzgeräte machten es im
Verlauf des Projekts erforderlich, von
einer vorhandenen Grafikanbindung
auf den Grafikviewer OSIRIS der GIS
Consult umzurüsten. „Die Schnittstelle
zwischen dem BFS KANiO und OSIRIS
stellt sowohl auf der stationären Seite
als auch auf der mobilen Anwendung
die ideale Planungsunterstützung für
die Mitarbeiter im Betrieb dar“, ist sich
Thomas Hermes, einer der Geschäftsführer von GIS Consult aus Haltern am
See, sicher.
Nach der produktiven Einführung
des BFS in den einzelnen Betriebsbereichen der MSE begannen 2011 die
konkreten Überlegungen zum Umstieg vom manuellen Auftragswesen
zur Auftragsbearbeitung über mobile
Erfassungsgeräte. Die grundlegenden
Abstimmungen erfolgten hierzu bereits zu einem früheren Zeitpunkt, bei
dem in einem umfassenden Praxistest
die Anforderungen an die mobile KANiO-Anwendung im Betrieb festgelegt
wurden. Die dafür ermittelten Grundlagendaten sind in die Anschaffung
der mobilen Hardware und des Grafik­
viewers eingeflossen.
Die entsprechend festgelegten Leistungsmerkmale sollen den Mitarbeitern eine einfachere und schnellere
Dokumentation und eine wesentliche
Unterstützung ihrer Prozesse im Netz
ermöglichen.
www.gis-consult.de
www.hst.de
Buchstäbliche Dynamik
IDC untersucht die Verbreitung von virtualisierten
Arbeitsplätzen. Es werden
auch die Antriebsfaktoren
für die Implementierung
dieser Technologien
­beleuchtet.
Aus IT-Sicht bedeuten virtualisierte Arbeitsplätze die Gewährleistung von ITSicherheit und Kosteneinsparung. Unternehmen mit ihren Fachabteilungen
schätzen dafür vornehmlich die gesteigerte Mobilität und die damit flexibleren Mitarbeiter. Zu diesen Aussagen kommt das Marktforschungsund Beratungsunternehmen IDC. Die
Analysten hatten in diesem Januar
250 deutsche Unternehmen mit mehr
als 100 Mitarbeitern zum Stand von
„Virtualized Desktop and Client Computing in Deutschland“ (VCC) befragt.
Mithilfe dieser Untersuchung lassen
sich maßgebliche Aussagen in Bezug
auf das Mobile Workforce Management treffen. Den Fokus hatte IDC auf
die aktuelle oder geplante Nutzung
von Client Virtualisierung gelegt. Unter diesen Begriff fasst das Unterneh-
aboutpixel.de
Die Münchner Stadtentwässerung MSE als Eigenbetrieb der Stadt
­München ist für die gesamte Abwasserwirtschaft der bayrischen Landeshauptstadt mit ihren 1,4 Millionen Einwohnern sowie der angeschlossenen
Zweckverbände und Gemeinden zuständig. Umweltschutz und Gesundheitsvorsorge stehen bei der Erfüllung
der hoheitlichen Aufgaben für die Abwasserableitung, -reinigung und Klärschlammentsorgung im Vordergrund.
Dazu muss das etwa 2.400 Kilometer
lange Münchener Kanalnetz regelmäßig gereinigt, saniert und an neue
Anforderungen angepasst werden.
Zum Kanalnetz gehören circa 50.000
Haltungen, 37.000 Einsteigschächte
und 70.000 Straßenabläufe sowie 13
MSE
Die Münchner Stadtentwässerung setzt beim
Kanalbetrieb auf bereichsübergreifende IT-Unterstützung. Auch mobile Devices sollen beim neuen
Betriebsführungssystem angebunden werden.
Mitarbeiter unterwegs: Der mobile, virtualisierte Arbeitsplatz ist stets dabei.
Die IDC-Studie attestiert der Desktop-Virtualisierung die größte Verbreitung.
men die Desktop-Virtualisierung, Applikationsvirtualisierung, Virtual User
Session und User Virtualisierung.
Insgesamt sind der Studie zufolge
virtuelle Arbeitsplätze in drei Viertel
der befragten Unternehmen entweder im Einsatz (27 Prozent), werden
gerade implementiert (20 Prozent)
oder die Einführung wird geplant (27
Prozent). IDC stellte fest, dass mit 58
Prozent das häufigste Bereitstellung-
modell hierbei die Desktop-Virtualisierung ist. Ebenfalls beliebt ist die
Applikationsvirtualisierung (55 Prozent), bei der dem User Anwendungen
losgelöst vom darunterliegenden Betriebssystem bereitgestellt werden.
Als Antriebsfaktoren für die buchstäbliche Dynamik in Form von ClientVirtualisierung nennen die befragten
Unternehmen die verbesserte Flexibilität und Produktivität sowie die
erhöhte Mobilität der Anwender. Als
Vorteil werde zudem bewertet, dass
die Nutzer unterschiedliche Geräte
und Betriebssysteme verwenden
können. Als weiterer Pluspunkt gilt
der größere Komfort, der sich beim
Einspielen von Updates oder ReleaseWechseln verdeutlicht. Hier entfalle
der physische Zugriff auf die mobilen
Geräte. Letztlich sehen die Firmen in
der ortsungebundenen IT die Möglichkeit, die Zufriedenheit bei ihren
Nutzern zu steigern.
Nach Angaben der Befragten arbeiten bereits 55 Prozent der Belegschaften zumindest gelegentlich mobil,
beziehungsweise nicht am Hauptstandort des Unternehmens. „Virtualized Desktop und Client Computing
wird im Anwenderumfeld inzwischen
als ein wichtiger Lösungsansatz wahrgenommen, um mobiles Arbeiten zu
ermöglichen“, weiß Matthias Kraus,
Research Analyst bei IDC und sieht
diese Entwicklung durch die Studie
bestätigt. „Auf die Frage, für welche
Personengruppen sich der Einsatz von
VCC besonders anbietet“, so Kraus,
„entfallen die meisten Antworten auf
die mobilen Mitarbeiter.“
www.idc.de
Sonderseiten
Business Geomatics 2/13 | 8. April 2013
|7
Mobile Workforce Management
„Starkes Zusammenspiel von Mobilität
und Flexibilität ist erforderlich“
Laut einer Studie der amerikanischen Analysten von IDC
werden bis 2015 weltweit 1,3
Milliarden Menschen als mobiles Personal unterwegs sein.
Gefördert wird der Trend durch
die zunehmende Verbreitung
verlässlicher und auch robuster
Hardware. Mike Schnoor, Sprecher des Bundesverbands Digitale Wirtschaft (BVDW), gibt
einen Einblick in die Ursachen
und Auswirkungen des Mobile
Workforce Managements.
Wie ist der zunehmende Anteil von
mobilen Mitarbeitern zu erklären?
Mike Schnoor: Im Kundengeschäft
und vor allem in Außeneinsätzen
eignet sich ein mobiler Arbeitsplatz,
um über gesicherte Kommunikationswege mit dem Unternehmen
verbunden zu sein. Dabei spielt ein
Grundgedanke unserer Gesellschaft
eine sehr wichtige Rolle: Die moderne Arbeitswelt schreit förmlich nach
einem starken Zusammenspiel von
Mobilität, Flexibilität und Reisebereitschaft. Aufgrund des schneller werdenden technologischen Wandels
und der zunehmenden Globalisierung
fordern Unternehmen, gerade im Kundengeschäft, diesen Wandel ein. Der
Mitarbeiter unterwirft sich dieser Forderung sogar gern, wenn zugleich
attraktive Anreize zur Kompensation des klassischen Nine-to-Five-Jobs
geschaffen werden. Auf prozessualer
Ebene kommen Cloud-basierte Dienste zum Einsatz, worüber Unternehmen ihre mobilen Mitarbeiter orten
können und diese in Echtzeit mit Aufträgen versorgen.
Welche Branchen können speziell
von intelligenten mobile Workforce-Lösungen profitieren?
Neben dem klassischen Außendienst
wie Versicherungen, Banken oder die
Mike Schnoor,
Sprecher beim Bundesverband Digitale
Wirtschaft (BVDW) in
Düsseldorf
Energiewirtschaft erfordern heutzutage traditionsgebundene Berufsgruppen wie Ärzte oder Krankenpfleger einen hohen Mobilitätsgrad. Innerhalb
der teils komplexen Gebäude können
digitale Patientenakten, aber auch logistische Elemente und Prozesse den
Arbeitsalltag enorm erleichtern. Generell eignen sich Mobile-WorkforceLösungen im Bereich der Auftragsverwaltung und -vergabe sowie der Datenerfassung. Im Kundendialog wird
dies gerade dann spannend, wenn
die Mitarbeiter über webbasierte Lösungen nicht nur mit ihren Kunden
korrespondieren, sondern der Kunde
auf einer Karten-Applikation genau
verfolgen kann, wann der Mitarbeiter
vor Ort ist, um den Auftrag zu lösen.
Mit welchen Auswirkungen auf die
Geschäftsprozesse ist aufgrund des
Mobile-Workforce-ManagementAnsatzes zu rechnen?
Die optimierte Steuerung von Personal und Einsatzkräften verringert
Anfahrtswege und Fahrzeiten. Zugleich sorgt dieser Trend für eine
größtmögliche Auslastung der Mitarbeiter. Sobald zeitkritische Aufträge
abgewickelt werden müssen, können
Unternehmen noch schneller als bisher reagieren. Die mobilen Endgeräte
machen regelmäßige Fahrten zum
Hauptstandort überflüssig, weil keine
klassischen Arbeitsunterlagen, Dokumente oder Präsentationen faktisch
abgeholt werden müssen. Die Option, den Arbeitsablauf zeitlich genau
zu planen, ermöglicht wiederum die
fehler- und störungsfreie Erfassung
Aufmaß auf dem Tablet
Mit seiner mobilen Anwendung richtet sich Moser an das
mittelständische Handwerk und dessen Arbeitsabläufe
Den Prozess des Aufmaßes unterstützt
das Unternehmen Moser Software
mit einer neu entwickelten mobilen
Anwendung. Erleichterung soll das vor
allem für die Erfassung des Aufmaßes
in schwer zugänglichen Bereichen
bringen. Die Android-basierte App
läuft auf Smartphones und Tablets und
ist kostenfrei verfügbar.
Im mobilen Aufmaß können verschiedene Bauvorhaben und beliebig
viele Leistungsverzeichnisse (Gewerke) in einem Bauvorhaben verwaltet
werden, berichten die Entwickler. Die
Applikation bietet auch eine Suchfunktion, um schnell in der mobilen
Anwendung an die gewünschte Stelle
zu gelangen.
Notizen, Zeichnungen und Bilder
können ebenfalls im Leistungsverzeichnis hinterlegt werden. GPS-Koordinaten werden in einem AufmaßKommentar dokumentiert. Im Nachhinein könne laut Moser somit der
Ort der Aufnahme beispielsweise in
Google Maps angezeigt werden.
Bezüglich der Erfassungsmittel kann
sich der Anwender flexibel zeigen:
Eingabemöglichkeiten gibt es über
Tastatur, Spracheingabe oder Lasermessgerät (Leica Disto). Die Erfassung
des Aufmaßes kann positionsbezogen
oder ohne Positionsbezug erfolgen.
Nach der Erhebung können die Daten an die Branchensoftware MOS’aik
übertragen werden, wo auch die ohne
Positionsbezug erfassten Leistungen
nachträglich einer Position zugeordnet
werden können.
Kostenpflichtig wird die eigentlich
kostenfreie Applikation beim Import
des Leistungsverzeichnisses in ein Bauvorhaben sowie beim Export zurück
in die Branchensoftware MOS‘aik. Um
die App vollständig nutzen zu können,
bietet Moser Software seinen Anwendern zwei verschiedene Preismodelle
an. Beim pay-per-use-Modell erfolgt
die Abrechnung pro Nutzung. Daneben offeriert der Anbieter die klassische Lizenz.
www.moser.de
der Arbeitszeiten und der Arbeitsergebnisse. Nicht ohne Grund werden Heizkostenabrechnungen über
mobile Endgeräte eingegeben oder
eingescannt.
Welche Anforderungen werden an
die entsprechende Hardware und
Software gemacht?
Dies kommt auf den Nutzungsumfang
der mobilen Endgeräte an und unterscheidet sich von Fall zu Fall. Wenn ein
Tablet nur zu Präsentationen verwendet wird, eignen sich marktübliche Geräte genauso gut, als wenn dieses als
Arbeitsmedium mit Kalender, E-Mails
und weiteren Dateneingabefunktionen eingesetzt wird. Hier kommt es
auf die abrufbaren und eingegebenen
Daten an. Damit wird die Software zur
entscheidenden Komponente. Je nach
Leistungsfähigkeit und Funktionsumfang der App müssen Sicherheitsstandards und das geltende Datenschutzrecht eingehalten werden.
Das Thema BYOD (Bring your own
device) kursiert aktuell als Toptrend
in der IT-Branche. Welche Auswirkungen hat das auf die mobile Workforce?
Unternehmen sollten immer eine gesunde Skepsis besitzen, weil gerade die
rechtlichen Anforderungen bei Missbrauch unangenehme Konsequenzen
nach sich ziehen können. Der Kontrollverlust über geschäftliche Daten
und ein Datenabfluss an Dritte sowie
Verstöße gegen das Datenschutzrecht
sind die bekanntesten Fälle. Neben der
gravierenden Rufschädigung müssen
Unternehmen dann mit Buß- oder Ordnungsgeldern sowie Schadenersatzansprüchen von Betroffenen rechnen.
In der Regel finden sich jedoch technische und rechtskonforme Lösungen,
damit ein Unternehmen und seine
Mitarbeiter bestmöglich abgesichert
sind. (jl)
Alle Auftragsdaten immer verfügbar,
ortsunabhängig und tagesaktuell
Effizienz in der Außendienstplanung
wird nicht nur durch intelligente
Tourenoptimierung und schnelles
Abarbeiten der einzelnen Aufträge
erreicht. Sie basiert vielmehr auf einer guten Vor- und Nachbereitung
der Tätigkeiten. Wenn benötigte
Informationen nicht erst mühevoll
zusammengesucht werden müssen,
sondern jederzeit, ortsunabhängig,
tagesaktuell und strukturiert zur
Verfügung stehen, bringt das eine
messbare Zeit- und Kostenersparnis.
Mit IVU.workforce bietet die IVU
Traffic Technologies AG ein Standardprodukt, das alle Prozesse eines
Dienstleistungsunternehmens abbildet und dabei gleichzeitig individuell unterschiedliche Arbeitsabläufe oder Auftragsarten integriert.
Diese Mischung aus Standardisierung und individueller Lösungskompetenz sowie 35 Jahren Erfahrung in
der Einführung von IT-Systemen für
Planung und Disposition garantiert
schnelle und reibungslose Systemeinführungen.
IVU.workforce unterstützt bei der
Kapazitäts- und Auftragsplanung,
der Disposition von Mitarbeitern
und Ressourcen, der Durchführung
bis hin zur Rückmeldung von Aufträgen. Dabei ermöglicht die integrierte mobile Lösung den Überblick
über alle Tätigkeiten in Echtzeit und
die kurzfristige Reaktion auf unvorhergesehene Situationen. Auftragsrelevante Daten können direkt aus
bestehenden Systemen importiert
oder unmittelbar in IVU.workforce
gepflegt werden.
Zusammen mit führenden Energieversorgern und Netzbetreibern
wird IVU.workforce kontinuierlich
weiterentwickelt und an den neuesten Stand der Technik angepasst.
So können sich seine Anwender im
täglichen Arbeitsalltag voll und ganz
auf die erprobte Lösung der IVU
verlassen.
IVU Traffic Technologies AG
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Tel. +49 (0) 30 85 90 6 - 0
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Was passiert, wenn er geht?
Bis zu 100.000
Endgeräte
Die Deutsche Telekom stellt ihre Lösung Mobile Device Management vor.
Sie soll es ermöglichen, die mobilen
Endgeräte von Firmenmitarbeitern inklusive der Applikationen zu verwalten und zu administrieren. Der Clou:
Die Anwendung ist komplett Cloudbasiert. Die Firmen müssen damit nicht
in zusätzliche Hard- oder Software
investieren. Das Hosting der Daten
und Prozesse erfolgt laut der Telekom
in hochsicheren Rechenzentren in
Deutschland.
Skalierbar ist die Lösung auf bis zu
100.000 Endgeräte, beziffert der Anbieter. Als Nutzergruppen kommen
demnach mittlere als auch größere Unternehmen in Frage. Mobile Device Management unterstützt alle gängigen
mobilen Betriebssysteme wie iOS, Android, Symbian, Windows Mobile 6.5
und BlackBerry. Einsehbar ist über die
virtuelle Plattform beispielsweise, von
welchem Mitarbeiter wie viele Geräte
im Einsatz sind oder wie der UpdateStatus ist. Erhältlich ist das Produkt ab
Mai 2012.
www.telekom.de
Service 3.0
M2M
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Portale
Apps
Instandhaltung
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MIke Schnoor vom BVDW über die Anforderungen beim Mobile Workforce Management
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8
|
Business Geomatics 2/13 | 8. April 2013
Software & Anwendungen
www.business-geomatics.com
GIS zwischen Bürger und Amt
Bürger
Wie weit sind die Kommunen Deutschlands mit der Aufbereitung ihrer Geodaten für die Bürger? Welche Dienste
sind bereits nutzerfreundlich umgesetzt? Fragen wie diesen ist das Kommunale Koordinierungsgremium GDIDE der Kommunalen Spitzenverbände
(KoKo GDI-DE) mit Vertretern aus dem
Deutschen Städte- und Gemeindebund, dem Deutschen Städtetag
und dem Deutschen Landkreistag
nachgegangen. Im Rahmen der Europäischen Geodateninfrastruktur (INSPIRE) haben die drei kommunalen Spitzenverbände in Kooperation mit dem
„Runden Tisch GIS“ eine bundesweite
Umfrage durchgeführt. Antworten lieferten 1.018 Kommunen.
Wenig überraschend: „Das Thema
Geoinformationen ist inzwischen in
sehr vielen Kommunen angekommen,
wenn auch in unterschiedlichen Ausprägungen“, heißt es in der Veröffentlichung. Es zeige sich beim kommunalen
Geodatenmanagement der Trend „weg
von technikorientierten Speziallösungen hin zu einer querschnittsorientierten Aufgabenwahrnehmung mit
breitem Gesamtnutzen für Politik, Bürger, Verwaltung sowie Wirtschaft und
Wissenschaft.“ Insbesondere im Zuge
des Anspruchs von mehr Transparenz
für die Zielgruppe Bürger haben offene
zugängliche Informationssysteme eine zentrale Bedeutung für die Verwaltungsarbeit. Die Business Geomatics
widmet sich deshalb in einer Serie in
den kommenden Ausgaben den vielfältigen Angeboten und Erscheinungsformen von Bürger-GIS. Die Idee ist es,
interessante Projekte von Kommunen
vorzustellen, Anregungen zu geben,
Lösungsstrategien aufzuzeigen und
somit die Beziehungen von GIS-Anbietern und Kommunen zu fördern.
Ein GIS bei Kommunen orientiert sich
an dem Einsatzzweck. Das Beispiel der
Stadt Aalen zeigt ein umfangreiches
Geodatenportal – 2009 mit dem GIS
Best Practice Award als bestes kommunales GIS-Projekt ausgezeichnet. Es ist
bereits seit 2002 online und bietet vom
3D-Stadtmodell, über Geobasisdaten,
Bebauungspläne bis hin zu WindräderSimulationen und Schulwegberechnungen zahlreiche amtliche Daten. Im
Februar 2013 begrüßte man den millionsten Nutzer des kostenfreien Portals. Täglich greifen nach Angaben der
Stadt 1.200 Personen auf die Plattform
zu, die mit der Langenfelder Firma ibb
Grafische Datenverarbeitung umgesetzt wurde.
Während Geoportale den Anwendern Einblicke in detaillierte Datensätze geben, gilt es gleichzeitig die Barrieren für die Nutzung gering zu halten.
„Wir verfolgen bei dem Thema BürgerGIS die Devise, dass die Bereitstellung
möglichst einfach und übersichtlich
erfolgen soll. Auch ohne komplizierte
Filterfunktionen sollen Nutzer aus der
städtischen Verwaltung, aber auch
Einwohner genau die Information finden, die sie suchen“, erklärt Alexander
Gerst, Geschäftsführer bei Gerst Ingenieure. Ein Plugin-freier Zugang und
wenige Klicks bis zu den gesuchten
Daten trügen zur Nutzerfreundlichkeit
bei, so Gerst. Mit seiner Firma und der
Software TBView hat er sich auf das Datenmanagement bei Kommunen und
Stadtwerken spezialisiert.
Arbeitet man den PartizipationsGedanken des Bürger-GIS weiter aus,
so bildet das Schlagwort Anliegenmanagement eine Dimension der kommunalen Anwendungen, die auf den
direkten Einbezug der Bürger setzt.
Die Angebote heißen etwa Mängel-
Mobile Government
als neues Kapitel
Förderverein ISPRAT gibt in Eckpunktepapier Hinweise, um
nationale E-Government-Strategie weiterzuentwickeln
Um einen dringenden Handlungsbedarf der öffentlichen Verwaltung
beim Thema Mobile Government zu
verdeutlichen, hat der Förderverein
ISPRAT ein Eckpunktepapier veröffentlicht, das den Status Quo der „Nationalen E-Government-Strategie“ (NEGS)
untersucht.
Das Ergebnis bestätigt: Die NEGS
muss ein Update erfahren, denn bisher spiele Mobile Government, also
die Online-Behördenangebote für
Smartphones oder Tablets, nur eine
„völlig unzulängliche Nebenrolle“. Der
Staat habe keine Strategie für zu diesem Zweck genutztes mobiles Internet.
Folglich müsse die NEGS um das Kapitel Mobile Government erweitert werden. „Die NEGS“, so äußert sich ISPRATVorstandsvorsitzender Matthias Kammer, „stammt auf dem Jahr 2010. Damit
ist sie veraltet, was ihren Bezug zur
Wirklichkeit angeht.“
Der Verein ISPRAT liefert daher in
seiner Publikation Ideen und Anknüpfungspunkte zur Weiterentwicklung.
Demnach sollten sich Behörden-Apps
an E-Commerce orientieren. Das Prinzip der Einfachheit sollte Vorrang haben.
Darüber hinaus muss Mobile Government sicher sein, „aber nicht übersichert“, wie es in dem Papier heißt.
Auch hier lohne sich ein Blick auf
mobile Angebote aus der Wirtschaft.
Sicherheits-Levels seien folglich nach
der Sensibilität des Vorgangs zu vergeben. Also etwa geringe Schwellen für
Biotonnen-Bestellung, hohe Schwellen
für personenbezogene Vorgänge.
Auch warnt ISPRAT vor überholten
Anforderungen. So muss beispielsweise in Bezug auf echte Unterschriften
oder die Formulardichte umgedacht
werden. Diese dürften nicht auf mobile Verfahren übertragen werden. Vielmehr gelte es, Prozesse neu zu denken.
Mit seinen Empfehlungen will der
Förderverein verhindern, dass neue
Online-Angebote der Verwaltung vorbei am Interesse der Nutzer entwickelt
werden. www.isprat.net
Google Earth
Kommunen bieten bereits eine Vielzahl an Geo-Lösungen. Es besteht aber noch Ausbaupotenzial.
Bürger und die öffentlichen Verwaltungen kommen aufeinander zu. Begegnungspunkt ist immer öfter das städtische GIS.
melder, Bürgertipps, Sag’s doch oder
Maerker Brandenburg. Über eine entsprechende App kontaktieren die Bürger die Stadtverwaltung, wenn sie ein
Schlagloch entdecken, eine Lampe in
der Straßenbeleuchtung nicht funktioniert oder das Glas der Bushaltestelle
Anspruch von mehr
Transparenz stellt
die Verwaltungs­
arbeit vor Heraus­
forderungen.
demoliert ist. Über eine Online-Karte
kann der Schadensort genau lokalisiert werden, ein Bild wird neben einer
Beschreibung via App an die richtigen
Ansprechpartner im Amt gesandt. „Das
Thema Anliegenmanagement im Netz
spricht sich definitiv bei den Kommu-
nen herum. Die städtischen Verwaltungen kommen dahinter, dass ihnen
solche Anwendungen Entlastungen
bringen“, meint Tobias Klug, Geschäftsführer von wer denkt was. Seine App
Mängelmelder ist bei über zwanzig
Kommunen im Einsatz. Der interaktive
Ansatz wird abgerundet durch automatische Rückmeldungen an den Bürger, wenn der Schaden behoben ist.
Von der Effizienz solcher Apps ist
auch Uwe Warnecke überzeugt. Der
Geschäftsführer von NOLIS bietet die
Anwendung Bürgertipps, der dasselbe
Prinzip zugrunde liegt. „Kommunen,
die solche Dienste anbieten, wollen damit ein Service-Versprechen einlösen.
Und sie wollen eine offene Informationspolitik betreiben“, sagt Warnecke
über die Motive. Seine Einschätzung
entspricht damit ganz dem Trend von
E-Government und Open Data, der in
Deutschland gerade im Begriff ist, erste
Auswirkungen zu zeigen (Texte unten).
Trotz dieser mittlerweile großen Verbreitung von Web-GIS bei Kommunen,
besteht aber weiterhin Handlungsbedarf, insbesondere, was die Nutzerfreundlichkeit von Bürger-GIS und Co.
angeht. Ingolf Weidl, Vertriebsleiter bei
Softplan Informatik, schätzt die Lage
ein: „Wir haben in den vergangenen
Jahren das Thema öfter angekurbelt,
aber meines Erachtens ist der Fokus
noch nicht so stark auf das Thema Bürger-GIS ausgerichtet.“ Weidls Bilanz resultiert aus der Erfahrung mit Kunden
und Interessenten von Softplan, das
mit der Software INGRADA web bei der
einfachen intuitiven Nutzung ansetzt.
Die Einschätzung Weidls bestätigt sich
auch in der Untersuchung des KoKo
GDI-DE. So ist auch aus den Studienergebnissen zu entnehmen, dass bei
der Durchdringung der Geodatentechnologie in der Kommunalverwaltung
noch erhebliches Ausbaupotenzial besteht. (jl)
GovData startet in Testphase
Bundesregierung bietet amtliche Daten auf Online-Plattform und verfolgt damit ihre
Open-Data-Strategie. Die Open-Data-Community kritisiert die Lizenzmodelle.
Die Bundesregierung hat die OnlinePlattform GovData Ende Februar gestartet. Damit soll zu amtlichen Daten
von Bund, Ländern und Kommunen
ein einheitlicher und zentraler Zugang geboten
werden. Darüber
hinaus möchten
die Initiatoren
unter der Federführung des
Bundesinnenministeriums (BMI)
die Verwendung offener
Lizenzen fördern und das Angebot
von maschinenlesbaren Rohdaten erhöhen. GovData geht zunächst in einer
Public-Beta-Version in eine einjährige
Testphase. Das Fraunhofer-Institut
für Offene Kommunikationssysteme
hat die Portalwebsite realisiert. Bereits
die Website des Portals für das Land
Berlin lässt sich auf das Berliner Institut zurückzuführen. Zudem haben die
Wissenschaftler für die Stadt Köln das
Konzept „Internetstadt Köln“ bezüglich
des Kredos der offenen Verwaltungsdaten untersucht.
Zum Start der bundesweiten Plattform GovData seien, so heißt es vom
Projektteam, über 1.000 Datensätze
verfügbar. Dazu zäh-
len
beispielsweise Geo-,
Einwohner- und
Wirtschaftsdaten von Organisationen wie der Geodateninfrastruktur
Deutschland (GDI-DE), des Umweltportals Deutschland, der GENESISDatenbank des Statistischen Bundesamtes sowie Daten aus Berlin,
Bremen, Hamburg, Bayern und BadenWürttemberg. Hinzu kommen Daten
von aktuell sechs verschiedenen Kommunen, nämlich Bonn, Köln, Moers,
Münster, Ulm und Wennigsen. Unter
Berücksichtigung der Offenheit der
Lizenzen können App-Entwickler die
Daten für die Erstellung von Anwendungen nutzen. Darüber hinaus lassen sich auf GovData auch Daten mit eingeschränkter
Nutzung finden.
Das Lager der
Open-Data-Community kritisierte das
GovData-Portal. In einer
gemeinsamen Erklärung fordern
Unterstützer und Autoren wie Open
Knowledge Foundation Deutschland,
Wikimedia Deutschland, Digitale Gesellschaft und viele mehr, den Standard der Daten endlich auf „offen“ zu
setzen. Sie übten Kritik daran, dass mit
den präsentierten Lizenzen ein Modell
„Marke Eigenbau“ geschaffen wurde.
Es erschwere „über die Maßen die
Verbreitung, Weiternutzung und Verschränkung der Daten“. Die Lizenzen
von GovData sorgten für erhebliche
Rechtsunsicherheit, konstatieren die
Verfasser. (jl)
www.daten-deutschland.de
Software & Anwendungen
Business Geomatics 2/13 | 8. April 2013
|9
Quellenstudium
Doch zunächst entwickelte sich das Thema schleppend. „Von den in Deutschland möglichen 40.000 Anlagen sind
weit weniger als 100 realisiert“, sagt
Wolfram Stodtmeister von ECO.S Energieconsulting (siehe Interview unten),
einer der führenden Experten auf diesem Gebiet in Deutschland. Aber das
Thema nimmt an Fahrt auf. „Es gibt nicht
nur einen signifikanten Anstieg bei den
Anfragen, auch bekommen wir vermehrt Besuch von internationalen Delegationen, die sich das Thema speziell in
Deutschland anschauen möchten“, sagt
Christian Berger, DWA-Fachreferent.
Dabei muss die Situation im Kanal
genau analysiert werden. Häusliches
und industrielles Abwasser enthält
erhebliche Wärmeenergien, dennoch
bedarf es einer großen Durchflussmenge, um die Energie zu nutzen.
Anlagen direkt in Gebäuden bieten
daher oft nicht genügend Wirtschaftlichkeit, obwohl die Wassertemperatur
relativ hoch ist. Die Alternative ist die
Wärmenutzung im Bereich von Kläranlagenabläufen, meist mangelt es
an größeren Wärmeabnehmern in der
Nähe. Das größte Potenzial liegt somit
in der Kanalisation, wo „einerseits ab
einem Einzugsgebiet von etwa 10.000
Einwohnern rund um die Uhr genug
Wärme gewonnen werden kann, um
größere Liegenschaften ab etwa 300
kW zu versorgen, andererseits auch
entsprechende Gebäude als Nutzer in
der Nähe sind“, sagt Stodtmeister.
Wie schnell ein geeigneter Standort
für eine Abwasser-Wärmepumpe gefunden wird, hängt vor allem von der
genauen Kenntnis des Verhältnisses
von Angebot und Nachfrage ab. Für
diese Aufgabe stellen GIS-Systeme, in
denen die Kanalnetze dokumentiert
sind, eine zentrale Rolle dar. Sie geben
beispielsweise Informationen über die
Kanalbeschaffenheit, die Trockenwetterabflüsse, Abwassertemperaturen,
die baulichen Randbedingungen.
Beim Kanal muss je nach Technik des
Wärmetauschers eine Querschnittsverengung um einige Prozent zulässig
sein. Außerdem dienen GIS der Visualisierung von Planungen, womit sie
die für solche Anlagen wichtige Öffentlichkeitsarbeit unterstützen. Eine
via GIS hergestellte Potenzialanalyse
ECO.S / Shutterstock/photowind
Fortsetzung von Seite 1
Dampfende Kanalschächte sind das auffälligste Zeichen für die unterirdische
­Wärme. Links ein übliches Technikkonzept für die Energiegewinnung aus Abwasser.
bietet nicht nur beteiligten Planern,
sondern auch Laien die Möglichkeit,
das meist im Verborgenen liegende
Kanalnetz aus der Perspektive der Wärmegewinnung respektieren und schätzen zu lernen. Anbieter von Kanal-GISSoftware sind zum Teil auf diesen Zug
aufgesprungen und bieten seit Kurzem
Zusatzfunktionen, die solche Potenzialkarten berechnen und darstellen
können. Potenzielle Nutzer sind alle
größeren Gebäude wie Schwimmbäder, Schulen, Bürogebäude und Altoder Neubauten ab etwa 50 Wohneinheiten. Als ungefährer Richtwert dient
eine Heizlast von 300 kW oder mehr.
Derweil beeinflussen freilich die steigenden Energiekosten die Wirtschaftlichkeitsanalysen. „Viele Kunden sehen
häufig nur die Investitionskosten“, sagt
Stodtmeister, „doch langfristig verbessern sich freilich die Amortisierungsra-
masse oder Abwasser, kamen dort
nicht zur Sprache. „Wir erwarten im
nächsten Update des ErneuerbareEnergien-Wärmegesetz, dass die Abwasserwärme dort eine prominentere
Rolle spielt“, sagt Stodtmeister. Derzeit
sei dies noch nicht der Fall. Die Folge:
Auch die Fördermöglichkeiten für Abwasserwärmerückgewinnung fehlen.
Dabei bedarf Warmwasser 16 Prozent des deutschen Gesamtenergie­
verbrauchs.
Zu den üblichen Schwierigkeiten bei
der Abwasserwärmenutzung gehört
auch das Contracting, also die Ausgestaltung der Verträge über Nutzung,
Vergütung und Betrieb der Anlagen.
Hier konkurrieren verschiedene Interessen und Verantwortlichkeiten der
Abwasserbeseitigung und der Wärmeabnehmer. Doch auch diese Barriere
verliert vor der Aussicht auf das Einsparpotenzial an Schrecken. Zudem
gibt es bewährte Vertragsentwürfe
und Beratung. „Bei einem Projekt in
Österreich haben die Erfahrungen ergeben, dass pro Tag 1.000 Euro an
Heizkosten gespart werden konnten.
Bei Gesamtsystemkosten von rund
160.000 Euro hat sich eine solche Anlage bereits amortisiert“, beschreibt
Berger von der DWA. (sg)
www.eco-s.net
www.dwa.de
ten der Investitionen.“ Weiterer Markttreiber ist die Weiterentwicklung bei
den Wärmetauschern, die nicht nur effektiver, sondern auch kostengünstiger
angeboten werden. Zudem ist das Anwendungsgebiet der Abwasserwärme
noch nicht ausgeschöpft. „In New York
gibt es beispielsweise Projekte, bei denen das Abwasser im Sommer auch
für die Kühlung von Gebäuden eingesetzt wird“, weiß Christian Berger – eine
Möglichkeit, die bereits in Deutschland
vereinzelt genutzt wird.
Die bisher zurückhaltende Marktentwicklung ist auch auf die geringe Lobby
zurückzuführen, die das Abwasser im
Zusammenhang mit der Energiewende
besitzt. Als im Februar die Umweltminister der Bundesländer die Energiewende diskutierten, ging es lediglich
um Stromerzeugung und -einspeisung.
Alternative Energiequellen, etwa Bio­
Vier Fragen an …
Wie ist die Situation bei der Abwasserwärmerückgewinnung heute?
Stodtmeister: Es gibt 30 bis 40
Anlagen in Deutschland. Deutsche
Unternehmen sind führend in Forschung und Weiterentwicklung der
Wärmegewinnung aus Abwasser.
Die Technik steht an der Schwelle
zur Wirtschaftlichkeit.
Wo liegen Barrieren für die Abwasserwärmenutzung?
Zuallererst fehlt es immer noch an
der Bekanntheit. Viele Bauherren
und Gebäudeeigentümer fragen
zwar nach Wärmepumpen – aber
nicht nach der Wärmequelle Abwasser. Auch unter Fachplanern ist Abwasser als Wärmequelle oft unbekannt. Selbst in Veröffentlichungen
von Wärmepumpen-Verbänden
kommt es oft nicht oder nur am
Rande vor. Ein weiteres Hemmnis
ist sicherlich, dass zu selten über die
Grundstücksgrenze hinausgeblickt
wird. Gebäudeeigentümer und -planer lösen die Frage der Energieversorgung für sich allein und sprechen
mit dem Wasserver- und -entsorger
nur über Wasser und Abwasser. Und
auch der Kanalbetreiber sieht oft
nur seine abwassertechnischen Belange und übersieht die Möglichkeit, seine Anschlussnehmer auch
in Energiefragen zu beraten.
Wie lässt sich die Wirtschaftlichkeit der Anlagen objektiv bewerten?
Für die Mehrzahl der bestehenden
Anlagen gab es Investitionsförderung. Eine Reihe von Anlagen ist
allerdings auch in den letzten Jahren schon ohne jegliche Förderung
errichtet worden und wird wirtschaftlich betrieben. Meine Einschätzung ist, dass es von Jahr zu
Jahr für immer mehr Standorte
interessant ist, Abwasserwärme zu nutzen. Ganz einfach,
um mit vernünftigen Amortisationzeiten Energiekosten einzusparen.
Was sind markttreibende Trends
der Zukunft?
Ich sehe drei Trends. Einmal wächst
die Nachfrage. Der Erfolg der Energiewende hängt davon ab, dass
neben der Strom- auch die Wärmeversorgung grüner, regenerativer
wird. Dazu müssen alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden – und
ein Wärmepotenzial für 10 Prozent
aller Gebäude dürfen wir nicht links
liegen lassen.
Der zweite Trend resultiert aus den
steigenden Energiepreisen. In den
vergangenen 17 Jahren lagen die
Preissteigerungen für Strom und für
Brennstoffe zwischen 5 und 10 Prozent – pro Jahr. Da wird die Nutzung
von Abwärme immer interessanter.
Und schließlich sind es die technologischen Innovationen, die den Markt
voranbringen. Es gibt inzwischen
zahlreiche unterschiedliche Technologien zur Wärmegewinnung aus
Abwasser, vom Wärmeübertrager
auf der Kanalsohle bis zur Direktverdampfer-Wärmepumpe. Inzwischen
können Wärmeübertrager in nichtbegehbare Kanäle bis hinunter
zu DN 300 eingebaut werden. Bewährte Technologien benötigen nur
noch 20 Prozent der ursprünglichen
Montagezeit. Es ist daher an immer
mehr Orten möglich, die Wärme
aus dem Abwasser tatsächlich zu
nutzen. Zudem wird die Nutzung
billiger – durch Verbesserungen und
Weiterentwicklungen bei Konstruktion, Fertigung und Montage.
In der Regel genügen 10 bis 15
Grad Wassertemperatur für den
wirtschaftlichen Einsatz von Wärmetauschern. Diese Temperaturspanne wird auch im Winter meist
erreicht. In Deutschland werden
pro Kopf und Tag rund 120 Liter
Wasser verbraucht (vor 30 Jahren
waren es noch 200). Die Wärme
reicht rein rechnerisch aus, um
zwei bis drei Millionen Wohnungen
in Deutschland zu heizen. Doch die
durchgeleitete Wassermenge ist
sehr tageszeitabhängig.
Termin
Am 22. und 23. April 2013 findet
in Mannheim der 18. Deutsche
Fachkongress der kommunalen
Energiebeauftragten statt. Im Mittelpunkt steht dabei das Thema
„Zukunftsfähige Energiekonzepte
in Kommunen“. Weitere Themen
sind Energieeffizienz, Energie
im Gebäudemanagement und
Kooperation, Beratung und Öf­
fentlichkeitsarbeit.
Nachrichten
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... Wolfram Stodtmeister, Geschäftsführer der ECO.S aus Berlin.
Voraussetzungen für
Wärmerückgewinnung
GIS und Kartographie
Düsseldorf aus der Luft
Die Firmengruppe Wenninger hat
mit dem CADdy mapdesigner ein
Kartenerstellungs-Tool auf den Markt
gebracht, das die Brücke zwischen
CAD/GIS und einer KartographieAnwendung schlagen soll. Die
Präsentation der Daten könne über
nachladbare Layouts an die jeweiligen
Anforderungen angepasst werden.
Über den Map-Editor erweitern sich
die Konstruktionsmöglichkeiten beim
Kartendesign. Dabei besteht freie
Wahl bei der Anbindung der Objekte
an eine Datenbank.
Das Düsseldorfer Unternehmen
SPECTAIR macht auf sein neues
Angebotsspektrum mit Flugrobotern
(UAV) aufmerksam. Für das am Jahresbeginn gegründete Unternehmen
stehen Prozesse von der Flugplanung
bis zur Aufbereitung der Rohdaten zu
aussagefähigem Material im Fokus.
Die UAVs eignen sich dabei sowohl
für Inspektions- und Vermessungsaufnahmen als auch für Foto- und Filmproduktionen. Einsätze gab es bereits
über der Baustelle des KÖ-Bogens und
dem Medienhafen in Düsseldorf.
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10 Software & Anwendungen
8. April 2013 | Business Geomatics 2/13
GIS-Engine sorgt für Struktur im Netz
Im neuen Wasserleitungskataster der VG Dentlein helfen die Standorte von Hydranten auch bei Einsätzen der Feuerwehr.
stete die Firma nachhaltigen Support
beim Geodatenmanagement.
„Die Problematik liegt darin, dass die
Verwaltungen von ihren Ingenieurbüros häufig Daten in unterschiedlichen
Formaten erhalten, die für die Kommunen so nicht direkt verwendbar
sind“, erklärt Ernst Brötz von GEOTECH
JANKA das Dilemma. Oftmals können die Sachbearbeiter diese Dateien
aufgrund fehlender Fachprogramme
weder öffnen noch einarbeiten. Die
IT-Betreuung übernimmt in solchen
Fällen ein externer Partner, wie GEOTECH JANKA.
Den Support insbesondere von kommunalen Einheiten bis zu der Größe
von kreisfreien Städten hat sich das
Unternehmen zur Aufgabe gemacht.
„Uns kommt es darauf an, mit einfachen Mitteln ein System zu entwickeln, mit dem wir die Verwaltung auf
dem aktuellen Stand halten können,
welche neuen Daten sich nun in ihrem GIS abrufen lassen“, so Brötz. Bereits seit mehreren Jahren setzt die
VG Dentlein auf ein GIS auf der Basis
von WebOffice, dem Hausprodukt von
AED-SYNERGIS. Software aus dieser
Firma kam ebenso zum Einsatz, um das
Wasserleitungskataster auf Basis des
GIS aufzusetzen.
Als Datengrundlage bei dem Projekt
Wasserleitungen erhielt GEOTECH JANKA 27 unterschiedliche DWG- und elf
Koordinatendateien. „Diese inhomogene Datenbasis haben wir überprüft
und mithilfe einer fachbezogenen Datenmodellierung durch die GeoOffice
gis-engine neu strukturiert“, erklärt
Brötz das Vorgehen. Um den technischen Aufwand weiterhin zu reduzieren, hat das Systemhaus im Rahmen der
Ingenieurverträge eine Vorlage für Ingenieurbüros entwickelt, wie die Daten
Kanalbautage
in Bad Soden
Gefahrenzone am Flussufer
Mit gleich zwei Schwerpunkten begeht
die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall
(DWA) die zehnte Auflage der zweitägigen Veranstaltung DWA-Kanalbautage. Am 18. und 19. Juni werden in
Bad Soden im Taunus zum einen die
aktuellen gesetzlichen, insbesondere
vergaberechtlichen Entwicklungen im
Kanal- und Leitungsbau thematisiert.
Zum anderen wird ein Einblick in die
geplanten Änderungen in der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI) gegeben.
Referenten von Firmen sowie vom
Deutschen Städtetag und vom Deutschen Städte- und Gemeindebund,
die die Veranstaltung mit ausrichten,
finden sich in der Agenda. Neue Bautechniken und Prozesse rund um Planung, Ausschreibung und Ausführung
werden dabei ebenso thematisiert wie
der Rohrvortrieb. Einen Praxiseinblick
bietet die Stadtentwässerung Frankfurt/Main, die vom Bergsammler, einer
der großen unterirdischen Kanäle der
Stadt, berichtet. www.dwa.de
Prüfen, wie hoch der Pegelstand ist, das ist in
Niedersachsen jetzt per Smartphone möglich.
Die Hochwasser-App ruft die Infos der ­Messstellen
über die zentrale Datenbank ab.
Im Binnenland Niedersachsens sind 29
Flüsse als Risikogebiete für Hochwasser eingestuft. Gemäß der EG-Richtlinie
über die Bewertung und das Management von Hochwasserrisiken wird der
Niedersächsische Landesbetrieb für
Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) diese Regionen
bis Ende 2013 kartieren. Bereits seit
Mai 2012 stellt der NLWKN die Wasserstandsdaten von 56 Binnenpegeln
ins Internet – aktualisiert werden sie
alle 15 Minuten. Nun unternimmt die
Landesbehörde einen weiteren Schritt
zur Umsetzung der EG-Richtlinie: Sie
bietet Hochwasserwarnungen jetzt
auch als App für Smartphones an, zunächst für das iPhone, bald aber auch
für Android-Telefone. Vergleichbare
Online-Angebote gibt es bereits in ei-
nigen Bundesländern, mit der App für
89 Cent zählt Niedersachsen jedoch zu
den Vorreitern.
Auf der CeBIT hatte man die mobile
Anwendung erstmals vorgestellt. Interessierte Nutzer können sich seitdem
über die aktuellen Pegelstände informieren. Mithilfe einer integrierten Umgebungssuche und einer Kartendarstellung können zudem die Messstellen in der Umgebung des Standortes
gefunden werden. Beim Anwählen
der Messstelle werden Informationen
zu dem Gewässer, die letzte Messung
und die damit verbundene Meldestufe angezeigt. Über die vierfarbige
Kodierung kann der Nutzer den Pegelstand einordnen: „Grün“ signalisiert
keine Überschreitung der Meldestufe.
„Rot“ weist auf die Möglichkeit von
Überflutungen größerer Flächen und
einzelner Grundstücke hin. Klickt der
Nutzer das Pegelsymbol auf dem Display an, erscheint in einem Zeitverlauf
die Entwicklung der Messwerte, wahlweise der vergangenen 24 Stunden,
sieben Tage oder 30 Tage. Darüber hinaus wird der voraussichtliche Trend
angegeben. Die Prognosen resultieren
vor allem aus den Informationen des
Deutschen Wetterdienstes, mit dem
das Land Niedersachsen Wetterdaten austauscht. „Rund drei Milliarden
Messwert- und Vorhersagedatensätze
sind derzeit bereits gespeichert und
täglich kommen rund drei Millionen
Datensätze hinzu“, sagt Ingo Rickmeyer
vom NLWKN und bezieht sich damit
auf die Website zu den Hochwassermeldungen bei der Landesbehörde.
auch für künftige Erfassungen geliefert
werden sollen – sozusagen einen Leitfaden für die Messdaten. Die implementierte Schnittstelle erledigt dann automatisiert die Datenübernahme. „Wir
dokumentieren, welche Datensätze von
welchen Gemeindeteilen aktualisiert
wurden und senden diese Neuerungen
in einer Mitteilung an die Verwaltungsgemeinschaft“, so Ernst Brötz. Mit diesem System lassen sich auch jetzt neu
erfasste Wasserleitungsdaten problemlos in das GIS übernehmen.
Das Wasserleitungskataster mit seinen Objekten wurde nach diesen Maßgaben aufgebaut. Aktuell sind laut Uwe
Balzer von der VG Dentlein die Daten
von 26 Kilometern Leitungsnetz im GIS
abgebildet. Es beziehe sich bisher ausschließlich auf den Bereich von Markt
Dentlein am Forst. Die Datenerfassung
der Mitgliedsgemeinden Burk und Wieseth laufe noch, so Balzer. Durch das
GIS können nun die Lage und der Verlauf der Leitungen sichtbar gemacht
werden. Es sind Informationen über
das Material der Hauptleitungen sowie
der Hausanschlüsse abrufbar. Zudem
lässt sich die Lage der Wasserschieber
und Hydranten feststellen. Neben dem
Nutzerkreis aus der Verwaltung stehen
die Themen Hydranten und Streckenschieber zum Beispiel auch der Feuerwehr und dem technischen Außendienst in eigenen Kartenansichten zur
Verfügung. (jl)
www.dentlein.de
www.geojanka.de
Elbhochwasser 2006 in Hitzacker: Mit
der App sollen die Niedersachsen für
Hochwasser sensibilisiert werden.
Diese wird durch eine skalierbare
Cloud-Lösung umgesetzt. Das gewährleiste, dass die Daten auch bei hohem
Nutzeraufkommen zeitnah zur Verfügung stehen. Die zentrale Datenbank
im NLWKN erhält ihren Input von den
Messwertgebern, die im ganzen Land
verteilt sind. Über ISDN- oder Mobilfunkverbindungen erreichen die Daten
die Behörde in der Stadt Norden.
Die Dringlichkeit einer solchen bürgernahen Anwendung verdeutlicht eine Online-Befragung zum „Klimawandel und Hochwasserrisiko“ von 2012
im Rahmen des Forschungsverbundes
KLIFF (Klimafolgenforschung in Niedersachsen). Demnach sehen zwar die
meisten der 1.763 Befragten einen Zusammenhang zwischen Klimawandel
und Hochwasserrisiko in der eigenen
Region, dennoch werde das eigene
Risiko eher gering eingeschätzt, wie
NLWKN
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Das flächenmäßig größte Bundesland
ist in Sachen Kommunalverwaltung
vergleichsweise kleingliedrig aufgestellt. Eine dünne Personaldecke
trägt in Bayern zusätzlich dazu bei,
dass sich zahlreiche Kommunen zu
Verwaltungsgemeinschaften zusammenschließen. Die Verwaltungsgemeinschaft (VG) Dentlein am Forst
im mittelfränkischen Ansbach ist daher
ein Beispiel unter vielen: Für insgesamt
knapp 5.000 Einwohner aus den Gemeinden Burk, Dentlein am Forst und
Wieseth sind die Angestellten der VG
zuständig. Eine eigene EDV-Abteilung
oder spezielle Technik-Fachkräfte gibt
es nicht. Daher ist die VG auf die software- und fachtechnische Unterstützung durch spezialisierte Fachbüros
der Geoinformation angewiesen. Die
VG Dentlein am Forst hat sich dabei
für das Systemhaus GEOTECH JANKA
entschieden.
Das Systemhaus mit dem Spezialgebiet Geoinformationssysteme ist ein
elementarer Dreh- und Angelpunkt
für die Verwaltungsarbeit der drei Gemeinden. Auch für den aktuellen Aufbau eines Wasserleitungskatasters lei-
GEOTECH JANKA
Mit automatisiertem
Datenmodell führt das
Systemhaus ­GEOTECH
JANKA inhomogene Geodaten für Verwaltungen
zusammen
es im Jahresbericht 2011 vom NLWKN heißt. Dementsprechend betrieben
bisher nur 19 Prozent private Sicherheitsvorkehrungen zum Hochwasserschutz. Die Mehrheit davon war bereits
von Hochwasser betroffen, heißt es in
dem Bericht weiter. Insgesamt wird
der Informationsbedarf größer als der
Partizipationswunsch bei der Vorsorge
eingeschätzt. Vor diesem Hintergrund
kann die App als weiterer Schritt in
Richtung Aufklärungsarbeit und Sensibilisierung gesehen werden. (jl)
www.nlwkn.niedersachsen.de
Software & Anwendungen
Business Geomatics 2/13 | 8. April 2013
| 11
Wasserkreislauf
sprudelt in Berlin
„Wasser Berlin International“. Die Fachmesse, die vom 23. bis zum 26. April
in Berlin stattfindet, orientiert sich in
ihrer programmatischen Ausrichtung
am Wasserkreislauf und berücksichtigt dabei die Schnittstellen zu angrenzenden Bereichen. Die rund 30.000
erwarteten Experten und Vertreter aus
Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und
öffentlicher Verwaltung werden sich
über die Trinkwassergewinnung und
Wasserversorgung, vom Rohrleitungsbau bis hin zur Wasserentsorgung und
Abwasseraufbereitung informieren
können. Rund 600 Aussteller werden
die Messeflächen befüllen.
Der Anknüpfungspunkt für die GISund Geo-Branche liegt bei dieser Messe in der Informations- und Kommunikationstechnik. GIS sind elementarer
Bestandteil, wenn es um die Datenerfassung und -pflege von Kanalnetzen
geht. Dem Aufbau und der Verwaltung
von Kanalkatastern und Kanalinformationssystemen widmen sich beispielsweise die Aussteller CWSM Software
Wasserzeichen: Auf der „Wasser Berlin International“ ist der Anknüpfungspunkt für die Geo-Branche die Datenerfassung und
-pflege von Kanal- und Leitungsnetzen. GIS gelten als elementarer Bestandteil bei der Verwaltung dieser Infrastruktur.
Solutions, Barthauer und Tandler.
com ebenso wie das Unternehmen
Siemens, das in seinem Industry-Sektor Kommunikationslösungen für Netzinformationssysteme bietet. Das Unternehmen Fichtner Water & Transportation setzt mit seinen Technologien am operativen und strategischen
Asset Management an. Die Ermittlung
von Zustandsdaten des Netzes, insbesondere von erdverlegten Leitungen,
steht im Fokus. Der GIS-Anbieter Esri
sieht in den räumlichen Daten die Basis
Bei Sanierung assistiert
Barthauer Software bringt zur Fachmesse in Berlin ­Tools für das Asset Management mit
Unter der Maßgabe, dass Wasserversor­
ger und Abwasserentsorger wirtschaftlich planen müssen, hat das Braunschweiger Unternehmen Barthauer
Software passende Instrumente für
den Leitungsbau entwickelt. Die Lösungen für Ver- und Entsorgungsnetze
zeigt der Anbieter auf der „Wasser Berlin International“. Auf der Fachmesse
ist Barthauer an zwei Gemeinschaftsständen vertreten, sowohl an dem
von bluefacts, Partner der Wasserwirtschaft, als auch an dem von der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA).
Im Zentrum steht das GIS-neutrale
Netzinformationssystem BaSYS. Barthauer verdeutlicht, dass dieses System
auch zur Projektsteuerung im Asset
Management eingesetzt werden kann.
Dazu zählen Aufgaben der Verwaltung
aller Infrastrukturobjekte des Anlagevermögens sowie die Vermögensbewertung, Kostenermittlung, die automatisierte Anlagenerzeugung aus
Stammdaten, die Dokumentation und
die integrierte Betriebs-und Wartungsplanung von Wasser- und Abwasseranlagen. BaSYS ermöglicht damit eine
umfassende Sicht auf alle Assets im
Unternehmen und soll folglich Entscheidungen in Bezug auf die Netzsteuerung unterstützen.
Mit dem neuen SanierungskonzeptAssistenten setzt Barthauer an Vorbereitungen zu möglichen Sanierungsmaßnahmen an. Das Tool ermöglicht
dem Anwender Abwägungen zwischen verschiedenen Alternativen, wie
zum Beispiel Reparatur, Renovierung
oder Erneuerung des fraglichen Netzabschnittes. Darüber hinaus werden
näherungsweise Art, Anzahl und Kosten der geeigneten Maßnahmen bestimmt. Einen Prototyp hat Barthauer
auf der „Wasser Berlin International“
mit im Messegepäck. Im Rahmen des
dortigen Kompetenz-Zentrums IT in
der Wasserwirtschaft berichten die
Experten von Barthauer in Vorträgen
ebenfalls über effiziente Bewirtschaftung und wirtschaftliche Sanierungsplanung von Abwasseranlagen.
Mit GeoDS präsentiert das Braunschweiger Unternehmen in Berlin
zudem ein Entwurfstool für Geo-Objekte. Sie können individuell oder in
Fachschalen und Katastern eingesetzt
werden. Aufgrund des systemoffenen
Ansatzes sind die Objekte unabhängig
vom GIS und CAD-System verwendbar.
(Halle 2.2, Stand 119, Halle 3.2, Stand
313) www.barthauer.de
Versorger unterstützen
Bentley Systems hat es sich zur Aufgabe gemacht, Architekten, Ingenieuren,
Geoinformatikern, Bauträgern und
Anlagenbetreibern Softwarelösungen
für den gesamten Lebenszyklus von
Infrastrukturen an die Hand zu geben.
Diesen Anspruch möchte das Unternehmen auch auf der Fachmesse „Wasser Berlin International“ abbilden. So
ist der Stand der weltweit agierenden
Firma Präsentationsplattform für Lösungen, die beim Entwurf und der Verwaltung von Wassernetzen unterstützen sollen. Im besonderen Fokus steht
die Anlagenunterhaltung.
Die Funktionen der integrierten Lösungen wie sisNET, WaterGEMS oder
ProjectWise zielen auf die Anforderungen von Anlagenbesitzern und -betreibern sowie Ingenieuren, deren Aufgabenbereich Wasserinfrastrukturen umfasst. Die Einsatzgebiete der Lösungen
Bentley
Die Firma Bentley richtet ihren Schwerpunkt auf die Anlagenunterhaltung im Leitungsnetz
Das Leitungsnetz bietet vielfältige
­Management-Herausforderungen:
­Bentley möchte Betreiber unterstützen.
beziehen sich auf die Kartenerstellung
und Datenverwaltung, hydraulische Simulation und Analyse, Bauleitung und
Inspektion sowie Betrieb und Instandhaltung.
Darüber hinaus ist das Angebot
eingebettet in eine umfassende Umgebung für die Kartierung und die
Modellierung. Das Lösungspaket von
Bentley enthält Anwendungen, um die
genaue Betriebsmodellierung intelligent zu planen und Entscheidungen
bei der Erneuerung von Infrastrukturen
zu ermöglichen. Damit möchte Bentley
den Wasserexperten in Versorgungsbetrieben entgegenkommen und den
Betrieb und die Verwaltung der staatlichen Wasserversorgungs- und Abwassersysteme erleichtern. Bentley hebt
die Interoperabilität seiner Produkte
hervor, die kompatibel zu Technologien wie ArcGIS, AutoCAD und MicroStation sind. Zu den Referenzkunden
gehören beispielsweise der Wasserversorgungs- und Abwasserbetrieb der
polnischen Stadt Warschau. (Halle 4.2,
Stand 420) www.bentley.com/WTR
für intelligente GIS-Anwendungen. Mit
Bentley Systems ist des Weiteren ein
Unternehmen auf der „Wasser Berlin International“, das integrierte Lösungen
für Regenwasser-, Abwasser- und Trinkwassersysteme bietet. Das umfasst Bereiche von der Kartenerstellung und
Datenverwaltung, hydraulische Simulation und Analyse bis hin zu Betrieb
und Instandhaltung.
Parallel zur Fachmesse gibt es mit
dem dazugehörigen Kongress ein
Rahmenprogramm unter dem Titel
„Innovative Konzepte, Maßnahmen
und Technologien einer zukunftsweisenden Wasserwirtschaft“. Der Verein
Wasser Berlin zeichnet sich dabei für
die Organisation und Weiterentwicklung verantwortlich. Auch hier gibt
der Kreislauf des blauen Elements die
Themenvielfalt auf den vier Foren vor.
In Bezug auf das Netz- und Kanalmanagement sind Themen wie beispielsweise die Sanierung, Automation und
CO2-Emissionen vertreten. (jl)
www.wasser-berlin.de
Radar-Messung beim Gletscher
Aktuelle Messungen des EisdickenSatelliten CryoSat-2 der europäischen
Weltraumbehörde ESA haben ergeben, dass die Gesamtmasse des arktischen Meereises im vergangenen
Herbst 36 Prozent kleiner war als zur
gleichen Zeit in den Jahren 2003 bis
2008. Zu diesem Ergebnis kommt ein
internationales Forscher-Team, nachdem es CryoSat-2-Daten der vergangenen zwei Jahre verglichen hat mit
Messungen eines ehemaligen NASASatelliten sowie den Ergebnissen der
Meereis-Untersuchungen des Alfred-
Wegener-Institutes und des Helmholtz-Zentrums für Polar- und Meeresforschung.
Betrug das Herbst-Volumen der Eisdecke bis vor fünf Jahren noch durchschnittlich 11.900 Kubikkilometer,
schrumpfte sie laut der Wissenschaftler im vierten Quartal des Jahres 2012
auf 7.600 Kubikkilometer. Die Studie
erschien in der Online-Ausgabe des
Geophysical Research Letters und zeigt
erstmals die Genauigkeit, mit der das
arktische Meereis mit CryoSat-2 beobachtbar ist.
www.awi.de
Anzeige
Einen Fußabdruck, in den rund 5.200
Liter Flüssigkeit hineinpassen, hinterlässt jeder Deutsche täglich durch seinen Wasserverbrauch. Das sind fast
27 gefüllte Badewannen. Zu solchen
Ergebnissen kommt eine groß angelegte Studie des WWF im Jahr 2009.
In die Untersuchung eingeschlossen
war neben dem Verbrauch im privaten
Haushalt auch das Volumen, das für die
Landwirtschaft, das Gewerbe und die
Industrie verwendet wird. Führt man
sich den Verbrauch vor Augen, so wird
klar, welchen Stellenwert die Wasserwirtschaft in Deutschland hat. Unter
dem Einfluss des demographischen
Wandels, der Finanzwelt, des Bevölkerungswachstums, des Klimawandels
und der internationalen Gesetzgebung
sind intelligente Technologien im operativen Tagesgeschäft der Wasserwirtschaft ein entscheidender Faktor.
Um diesen Prozess zu unterstützen
und aktuellen Entwicklungen eine
Plattform zu bieten, veranstaltet die
Messe Berlin bereits zum 15. Mal die
Messe Berlin
Mit der „Wasser Berlin International“ findet in der
deutschen Hauptstadt vom 23. bis zum 26. April die
Fachmesse zur globalen Wasserwirtschaft statt
|
12 Software & Anwendungen
8. April 2013 | Business Geomatics 2/13
Gefühlvolle Rundreise
Lösung von B&B wurde durch Aktualisierung um die Features Sonderbauwerks-­
Berechnung erweitert und gemäß des DWA-Merkblatts überarbeitet
Wie aufregend ist der Wilde Westen
wirklich? Das wollte das Unternehmen
geomer herausfinden. Anlässlich der
Esri Partner Conference im März im kalifornischen Palm Springs hat g
­ eomer
mit einer „Emotional Response Tour“
die emotionale Wahrnehmung des
Raumes visualisiert.
Um die gefühlvollen Hoch- und Tiefpunkte auf dem Weg von Las Vegas
über die Rocky Mountains bis nach
Palm Springs darzustellen, nutzt der
Lösungsanbieter das Verfahren seiner
EmoCityMap. Dabei werden psychophysiologische Messergebnisse mit
GPS-Daten angereichert und ausgewertet. Emotionen wie positive und
negative Aufmerksamkeit, Entspannung und Müdigkeit können so in Karten dargestellt werden. Über Vitaldaten
wie Hauttemperatur, Umgebungstem-
Die Tiefbaulösung CivilDesign aus dem
Hause der B&B Ingenieurgesellschaft
hat ein Update erfahren. Im Hinblick
auf den Fokus Kanalplanung wurden
weitere Berechnungstools integriert.
Neben den bereits existierenden Planungsfunktionen übernehmen die
neuen Funktionen nun die Berechnung
von Sonderbauwerken im Kanalnetz.
Die an die ATV-Blätter angelehnten
Berechnungen von Regenüberläufen
und Wehren ergänzt die bisherigen
Werkzeuge des Zeitbeiwert- und Summenlinienverfahrens sowie der Fließzeitberechnung und der Ermittlung
von Qkrit. „Ein ISYBAU-XML-Export ist
jetzt auch von einzelnen, ausgewählten Objekten direkt aus dem CAD möglich“, berichtet Jan Pohl von der B&B
Ingenieurgesellschaft. Dabei könne
weiterhin unterschieden werden nach
Stammdaten, Untersuchungsdaten,
Sanierungsmaßnahmen, Dichtheitsprüfungen sowie der Hydraulik.
Überarbeitet wurde nach Angaben
der Entwickler auch die Kanalmassen­
ermittlung nach DIN EN 1610 beziehungsweise ATV-A 139. Denn die Änderungen in diesen Regelungen haben
Auswirkungen auf die Mindestabmessungen für den Arbeitsraum der Arbeiter am Kanalnetz. Dementsprechend
lassen sich mit der aktualisierten Lösung neben runden Arbeitsräumen
wahlweise nun zwei- oder vierseitige
Räume berechnen. Ebenso werden
verschiedene Rohrbettungen berücksichtigt. Das in der Kanal-Lösung integrierte, nicht kostenpflichtige Mo-
Pixelio/Paul-Georg Meister
Kanalnetz unter Bearbeitung
Reinigungsarbeiten im Kanalnetz: Die Dokumentation sämtlicher Maßnahmen
wird mittels spezieller Tiefbau-Lösungen und Fachschalen festgehalten.
dul für die Sanierungsplanung wird
darüber hinaus um die Verwaltung
verschiedener Sanierungsvarianten
ergänzt, lässt B&B wissen. Der Bearbeiter könne somit steuern, ob im CAD
nur eine bestimmte oder mehrere Varianten einer Sanierungsmaßnahme
zum Beispiel für Haltungen dargestellt
werden. Zudem lassen sich Schachtsanierungsmaßnahmen auch grafisch
im CAD anlegen und bekommen eine
eigene Beschriftung.
Für die Bewertung der im Kanalnetz
erfassten Daten gilt es, die Arbeitshilfen Abwasser/ISYBAU/DWA-M 149-3 zu
berücksichtigen. Entsprechend wurde
auch bei dem CivilDesign-Update auf
die Änderungen der DIN EN 13508-
2 und an den Gelbdruck des neuen
DWA Blattes M 149-3 eingegangen.
Das DWA-Merkblatt gewährleistet auf
der Grundlage des Kodiersystems nach
DIN EN 13508-2 einen abgestimmten
Arbeitsablauf zur Zustandserfassung
und -beurteilung.
Auch bei den Funktionen zum Kanalbetrieb hat B&B das Kredo der Erweiterungen fortgeführt. Neben der Erstellung von Spülplänen gibt es zusätzlich
die Möglichkeit, Wartungsmaßnahmen
zusammenzustellen, damit diese dem
Anwender übersichtlich beim Start des
Moduls geordnet nach den Intervallen
angezeigt werden.
www.civildesign.de
www.bbsoft.de
peratur, Pulswelle und Bewegungen,
aufgezeichnet über eine Armmanschette am Nutzer, werden die Ergebnisse abgeleitet. Für die „Emotionale
Response Tour“ ging Hartmut Gündra,
Mitglied der geomer-Geschäftsleitung,
mit dem Messsystem auf Reisen. Im
Vorfeld konnten Interessierte im Weblog der Firma auch Vorschläge für interessante Anlaufpunkte auf der Tour
machen. Die Rundreise lässt sich auf
dem Weblog der Firma oder auf Twitter
und Facebook nachlesen.
Für die Idee der EmoCityMap wurde geomer zusammen mit der Firma
­bodymonitor im vergangenen Jahr
mit zwei Preisen bei der European Satellite Navigation Competition ausgezeichnet: 1. Platz in der „Baden-Würt­
temberg Challenge“, 3. Platz als „Living
Lab“. www.geomer.de
SMS vor dem Unwetter
Nach den Bundesländern SchleswigHolstein, Niedersachsen, Hamburg,
Hessen, Berlin und Nordrhein-Westfalen ist Brandenburg das siebte Bundesland, in dem das Katastrophen-Warnsystem KATWARN vom FraunhoferInstitut für Offene Kommunikationssysteme (FOKUS) auf kommunaler
Ebene eingesetzt wird.
Ab sofort können sich damit die Bürger im brandenburgischen Landkreis
Dahme-Spreewald kostenlos bei dem
System anmelden. Im Fall einer Gefahr
gibt KATWARN laut der Entwickler ortsgenaue Warnungen und Verhaltenshinweise über die Smartphone-App
oder alternativ per SMS und E-Mail
aus. Die Warnungen werden von den
kommunalen Feuerwehr- und Rettungsleitstellen in Abstimmung mit
den zuständigen Katastrophenschutzbehörden verfasst.
Zusätzlich nutzt der Deutsche
Wetterdienst die Smartphone-App
von KATWARN für bundesweite Unwetterwarnungen der höchsten Stufe, also bei Unwetterereignissen mit
weiträumigen und extremen Gefahren.
Fraunhofer FOKUS hat das ergänzende
System KATWARN im Auftrag der öffentlichen Versicherer Deutschlands
entwickelt. Seit 2009 ist es im Einsatz.
www.katwarn.de
www.fokus.fraunhofer.de
Schiffe im Netz
Am Entwurf des 10-Punkte-Plans wirkten neben den Institutsmitarbeitern der
Frankfurter Fachhochschule auch Referenten und Autoren des Kongresses „Energiesog Ballungsraum“ mit, der im Februar an der Fachhochschule stattfand.
Punkt für Punkt
Frankfurter Forschungsinstitut skizziert in einem Leitfaden
Strategien, um die Energiewende zu unterstützen
An der Fachhochschule Frankfurt
am Main (FH FFM) haben Vertreter
des Frankfurter Forschungsinstituts
für Architektur, Bauingenieurwesen,
Geomatik (FFin) einen 10-Punkte-Plan
verabschiedet, um die Umsetzung der
Energiewende in Ballungsräumen zu
beschleunigen. Der Leitfaden mit seinen Zielen und Bedingungen richtet
sich vornehmlich an Industrienationen
wie Deutschland und soll die Einführung von erneuerbaren Energien unterstützen. Der Plan war im Rahmen
einer Konferenz des Frankfurter Oberbürgermeisters Peter Feldmann zum
Thema „Urbane Energie/Frankfurt auf
dem Weg zur solaren Hauptstadt“ vorgestellt worden.
Das Dokument ist in die vier Bereiche
Mensch, Energieeffizienz, Energieproduktion und -planung sowie Mobilität
eingeteilt. Ausgehend von der Forderung, bis 2020 in den Ballungsräumen
20 Prozent an Energie einzusparen,
appellieren die Verfasser des Plans an
eine kooperative Umsetzung gemeinsam mit Wirtschaft, Wissenschaft und
Bürgern. Federführend bei der Erstellung des Dokuments zeichnete sich
die Direktorin des FFin, Prof. Dr. Martina
Klärle, sowie Hans Jürgen Schmitz als
stellvertretender Direktor.
Der 10-Punkte-Plan orientiert sich
zwar am Ballungsraum Frankfurt/
Rhein-Main, doch könne er, so die Verfasser, auch auf andere Ballungsräume
übertragen werden. Das größte Einsparpotenzial liegt nach Angaben des
FFin in der Wärmeversorgung. Eine energetische Sanierung von einem Großteil der Gebäude solle daher erfolgen.
Diesen umweltbewussten Entwicklungsweg säumen Anreizprogramme,
Motivations- und Aufklärungsstrategien. Weiteres Potenzial sehen die
Beteiligten am Forschungsinstitut
im Sektor Mobilität und Elektrizität.
www.ffin.eu
Schätzungen des WWF zufolge wird
heute weltweit jeder fünfte Fisch illegal gefangen – auch von Schiffen
der EU. Europa legt in seiner Fischereipolitik Fangquoten und zahlreiche
weitere Regeln fest, allerdings fehle
es, so bemängelt der WWF, allerorts
an geeigneten Kontrollen zur Einhaltung dieser Vorgaben. Daher hat die
Naturschutzorganisation ein Monitoring-Programm entwickelt, das auf
Satellitentechnik setzt. Kernstück des
Programms ist das in der weltweiten
Schifffahrt genutzte Anti-Kollisionssystem „Automatic Identification System“ (AIS). Es liefert via Satellit Daten
zur Identifizierung eines Schiffes: Name, Größe, Position und weitere Details der Fahrzeuge werden übermittelt
und auch die Geschwindigkeit eines
Schiffes ist ablesbar.
„Wir wollten endlich wissen, was
draußen auf See wirklich passiert“, sagt
Alfred Schumm, Leiter des Globalen
Fischereiprogramms des WWF. „Denn
die illegale und unregulierte Fischerei richtet weltweit ökologische und
ökonomische Schäden an, die uns alle
betreffen.“ Das neue System schaffe
einen Einblick in die Fischereipraxis auf
hoher See, wo es bislang keine Zeugen
gab. Lediglich küstennahe Fischereiaktivitäten bis 50 Seemeilen seien bisher
von Land aus beobachtbar gewesen.
Der WWF wertete AIS-Daten des
Satellitenbetreibers ORBCOMM der
letzten eineinhalb Jahre mit einer eigens dafür entwickelten Methode aus.
Auf diese Weise konnten die Routen
einzelner Schiffe ebenso nachvollzogen werden wie die Aktivitäten der
Fischereischiffe. „Wir können jetzt ge-
nau sagen, wer wann wo gefischt hat“,
so Schumm.
AIS ist seit Ende 2000 als verbindlicher Standard der Internationalen
Seeschifffahrts-Organisation (IMO) angenommen. Fast jedes Schiff ist heute
zur eigenen Sicherheit mit dieser Technik ausgerüstet. Industrielle Fischereischiffe müssen weltweit ab einer Größe von 300 BRZ (Bruttoraumzahl) – das
entspricht bei Fischereischiffen Längen
von über 30 Metern – ein AIS-Gerät
führen und sind so eindeutig erkennund überprüfbar. In der EU gilt die
Pflicht für knapp 3.000 Fischereifahrzeuge. In der AIS-Datenbank des Naturschutzbundes existieren weltweit
etwa 27.000 Fischereischiffe. Der WWF
sieht nun die EU-Politik mit einer Fischereireform zum Handeln gezwungen. www.wwf.de
WWF / navama
FH FFM
Die Naturschutzorganisation WWF entwickelt mithilfe von Satellitendaten ein MonitoringProgramm, das bei der Aufklärung von illegaler Fischerei helfen soll
Durch Satellitentechnik ist der WWF der illegalen Fischerei auf der Spur. Über das Automatic Identification System, das Schiffe
weltweit nutzen, können Routen und Aktivitäten auf hoher See, wie im Nordmeer, nachvollzogen werden.
8. April 2013 | Business Geomatics 2/13
| 13
Daten & Datenmanagement
www.business-geomatics.com
Installateur auf App-Ruf
Open Data in
Rheinland-Pfalz
Handwerkerdatenbank im Kreis Harz-Bode ist über eine mobile Anwendung
zugänglich. Der passende Fachmann soll so umgehend gefunden werden.
Wenn sich ein großer Wasserfleck an
der heimischen Wand ausbreitet, ist
das meist ein untrügliches Zeichen für
einen Rohrbruch im Haus. Je schneller
hier ein fachkundiger Handwerker zur
Stelle ist, desto besser. In den Städten Halberstadt, Quedlinburg und
Staßfurt in Sachsen-Anhalt können
die Bewohner in solchen Fällen ihr Smartphone zücken
und die Handwerker-App
Harz-Bode aktivieren.
Sie soll die direkte Verbindung zum Fachmann
herstellen. Entwickelt hat
die Anwendung die Firma
­brain-SCC aus Merseburg.
Mit seinen Angeboten wie
Stadt-App, GIS-App, Bürger-App
oder Apotheken-App hat der
Geodaten-Experte bereits mobile
Dienste im Portfolio. Für die kostenfreie Handwerker-App galt es, die
beteiligten Städte und die Kreishandwerkerschaft Harz-Bode zusammen
zu bringen.
Ein zuvor aufgesetzter Kooperationsvertrag zwischen der Kreishandwerkerschaft, den Städten Halberstadt,
Quedlinburg und Staßfurt sowie brainSCC und der Hochschule Harz legte
den Grundstein für die zusammengeführten Daten über die circa 3.000
Handwerksbetriebe und zahlreichen
Innungen, die sich in diesem Gebiet
befinden. Das Ziel der Kooperation
ist es, eine qualifizierte Datenbank im
Internet aufzubauen und diese auch
auf mobilen Endgeräten bereitzustel-
len. So wurde unter anderem die von
der Kreishandwerkerschaft Harz-Bode
gepflegte Handwerkerdatenbank in
die Web-Portale der Städte integriert.
Im Zuge dieser Partnerschaft entstand
die Handwerker-App, die aktuell in
einer Android-Version vorliegt – eine
App für iOS sei aber schon in Planung. „Aufgrund
der
Entwicklungen können
Internet- und
App-Technologien von
mehreren
Partnern
gemeinsam
Die Handwerker-App ermöglicht nicht
nur den Schnellruf, sondern auch Informationen über die Innungen.
Gelebte Nachbarschaft
Nordrhein-Westfalen und die Benelux-Länder rücken
bei der Umsetzung der INSPIRE-Richtlinie und dem
­Bereitstellen von Geodaten näher zusammen.
Wikimedia
Eine grenzüberschreitende
Kooperation soll auf
den Weg gebracht
werden.
Nord­rhein-Westfalen (NRW) und die
angrenzenden EU-Länder verstärken
ihre Zusammenarbeit in Bezug auf
Geo­daten. So teilt es das Ministerium für Inneres und Kommunales
(MIK) von NRW mit. Auf der Konferenz „Safety, Mobility, Sustainability
and more … Powered by INSPIRE“ in
Brüssel im Februar sprach sich NRWInnenminister Ralf Jäger für grenzüberschreitende Geodaten aus: „Die
grenzüberschreitende Kooperation ist
ein Stück gelebte Nachbarschaft. Die
Landesgrenze bremst nicht mehr und
Geodaten sind ein wichtiger Baustein
dafür.“
Diese Ankündigung steht vor
dem Hintergrund der EU-Richtlinie
INSPIRE, die für
den Aufbau einer europaweiten Geodateninfrastruktur (GDI) sorgen
soll. Ziel ist es, raumbezogene
Daten der öffentlichen Verwaltungen
für jedermann besser zugänglich zu
machen. So können zum Beispiel topographische Karten, Luftbilder oder
Geländemodelle mit Fachinformationen zusammengefügt und nutzbar gemacht werden. Im Sinne des
Open Government sollen einheitliche
Standards festgelegt werden. Diese
flächendeckenden und vertrauenswürdigen Daten können in ganz Europa verwendet werden. „Um sicher
planen zu können, setze ich zuerst
auf amtliche Informationen“, erklärte
Jäger. Rettungsdienste beispielsweise
können die Informationen für ihre Einsatzplanung nutzen und Rettungsszenarien simulieren.
www.mik.nrw.de
genutzt werden. Ein Vorteil, der nicht
nur den einzelnen Handwerkerbetrieben zugutekommt“, meint Sirko
Scheffler, Geschäftsführer von brainSCC, bei der Vorstellung der App auf
der IT-Messe CeBIT.
Die App ermöglicht dem Nutzer,
unter dem Kriterium „Entfernung“
oder „Kategorie“ nach dem passenden Experten zu suchen. Auf
der Karteneinblendung auf Basis
von Google Maps wird nach einer Standortermittlung die Distanz zum Betrieb angezeigt,
alternativ wählt der Nutzer
unter den Kategorien beispielsweise Sanitär, Dachdecker oder Klempner aus.
Unter der Rubrik „Recht“
erfährt er zudem Wissenswertes über allgemeine
Qualifizierungen und,
ab wann ein Handwerker in eine Handwerkerschaft eintreten
darf. „Durch diese
Funktion kann sich
der Nutzer über
die Suche hinaus informieren und mögliche Angebote besser vergleichen“, erklärt
Christopher Sipp von brain-SCC.
Für ganz dringende Notfälle bietet
die App noch den „Schnellruf“.
Technisch basiert die mobile Applikation auf dem brain-GeoCMS, welches
ein leistungsfähiges Content-Management-System (CMS) mit modernen
WebGISAnwendungen
kombiniert.
Die Software
bildet auch
den Kern der
Websites der
Kreishandwerkerschaft HarzBode sowie der
Städte Quedlinburg, Halberstadt
und Staßfurt. Die
Portale liefern – wie
auch die App – Informationen zu Handwerksbetrieben in der
Datenbank. „Durch
diese
Portalfunktion ist über das brain-­
GeoCMS auch ein Datenaustausch zwischen
den Städten möglich. Das
heißt: Ein neuer Eintrag
über einen Betrieb in Halberstadt ist auch im Portal für die Kreishandwerker
Harz-Bode einsehbar“, sagt
brain-SCC-Mitarbeiter Sipp.
Rund 400 Einträge enthält
die Datenbank bereits und sie
soll weiter wachsen. Nicht zuletzt sind
damit auch Hoffnungen verbunden,
regionale Betriebe und ihre Leistungen zu unterstützen und ihre Wirtschaftskraft zu fördern. (jl)
www.brain-scc.de
www.kh-harzbode.de
Das Bundesland Rheinland-Pfalz (RLP)
startet ein Open Government Data
Portal. Die Plattform bietet öffentlich
verfügbare Daten von Behörden und
Einrichtungen aus den Bereichen Verkehr, Statistik und Geobasis und führt
diese zentral zusammen. Dabei werden
Links und Verweise auf die Datenquelle
genannt oder weiterführende Informationen zur Datenaufbereitung, beispielsweise mit Excel, angeboten.
Mit der neuen Plattform soll Transparenz in die Arbeit und das Wissen von
Verwaltung und Regierung gebracht
und den Bürgern die Gelegenheit geboten werden, in zunehmendem Maße
an Verwaltungs- und Regierungsentscheidungen mitzuwirken. Der Start
des RLP-Portals erfolgt vor dem Hintergrund des jüngst bundesweit eröffneten Datenportals GovData. Auch
dort ist es das erklärte Ziel, Daten aller
Verwaltungsebenen in Deutschland
verfügbar und unter Berücksichtigung
verschiedener Lizenzmodelle nutzbar
zu machen. Ein Datenaustausch zwischen GovData, zu dem bereits einige
Bundesländer und Kommunen ihre
Daten beisteuern, und dem RLP-Portal
ist geplant.
Für die Umsetzung des Portals ist
das Unternehmen NIDAG zuständig.
Den technischen Kern bildet die OpenSource-Lösung ckan, die auch als Basis von GovData dient. Der InternetDienstleister NIDAG mit Sitz in Mainz
zeichnet bereits für Teile der Webauftritte des Landes RLP verantwortlich
und setzte im vergangenen Jahr bereits die Rheinland-Pfalz-App um. Diese erfuhr ebenfalls ein Relaunch.
www.daten.rlp.de
Begriff „Behörde“ ausgeweitet
In der Version 2.0 hat die Koordinierungsstelle GDI-DE im Februar Handlungsempfehlungen herausgegeben,
um INSPIRE-relevante Geodaten zu
identifizieren. Mit einem neunseitigen
Dokument richtet sich die Organisation an alle GDI-Kontaktstellen und
insbesondere an geodatenhaltendene Stellen. Das Ziel soll es sein, vor
allem eine einheitliche Strategie bei
der Identifizierung solcher geographischen Daten sicherzustellen, die der
europäischen Richtlinie entsprechend
erhoben, vorgehalten und gepflegt
werden sollen.
Zur Erweiterung des Dokuments
„Handlungsempfehlungen zur Bereitstellung von INSPIRE konformen
Darstellungsdiensten“ aus dem Jahr
2011 sind in dem Dokument auch die
Anforderungen von Stellen außerhalb
der Verwaltung berücksichtigt. Dazu
wurde der Begriff der „Behörde“ ausführlicher erläutert. Demnach zählen
nicht nur Einrichtungen beim Bund,
den Ländern oder Kommunen dazu.
Auch natürliche und juristische Personen, die aufgrund innerstaatlichen
Rechts öffentliche Aufgaben im Zusammenhang mit der Umwelt wahr-
nehmen, wie etwa bei Stiftungen oder
Gesellschaften, oder solche Personen,
die unter der Kontrolle dieser Stellen
öffentliche Aufgaben übernehmen.
Das sind beispielsweise Energieversorger oder eingetragene Vereine.
Auch in diesem Jahr war die Koordinierungsstelle GDI-DE wieder auf
der CeBIT in Hannover präsent. Im
Vordergrund des Auftritts stand das
Geoportal.de, zudem beantworteten
­
die Experten Fragen rund um INSPIRE
und dessen Umsetzung in Deutschland.
www.geoportal.de
Nachrichten
Südtiroler Geodaten stehen als
Open Data zur Verfügung
infas geodaten ermittelt
­Kaufkraft für 2013
Forscher wollen GeodatenVerknüpfung verbessern
Zum „International Open Data Day“
am 23. Februar haben die Südtiroler
Gemeinden und die Provinz Bozen
ihre geographischen Daten an den TIS
innovation park in Bozen übergeben.
Im Rahmen des Projektes Open GIS
Data sollen diese Daten so aufbereitet
werden, dass Navigationssysteme
künftig auch in Berglandschaften
funktionieren und dass Anbieter von
Google bis SASA-Bus diese Daten für
die Verbesserung ihrer Karten und
Dienste verwenden können. Geplant
ist, die Geodaten an die Open-StreetMap-Community weiterzugeben, die
die Infos aufbereiten soll.
Die Bundesbürger können mit einem
durchschnittlichen Einkommensplus
von 478 Euro rechnen. Zu diesem
Ergebnis kommt das Unternehmen
infas geodaten in seiner Kaufkraftstudie für das Jahr 2013. Auf 20.897
Euro pro Einwohner soll die nominale
Kaufkraft steigen, demnach ein Plus
von 2,3 Prozent. Die Studie basiert auf
regionalen und lokalen Statistiken zu
Steueraufkommen, Arbeitsmarkt und
Sozialstruktur. Das Kaufkraft-Gesamtvolumen in Höhe von 1,71 Billionen
Euro wurde regionalisiert und für alle
Gemeinden, Postleitzahlengebiete und
Wohnquartiere ermittelt.
An der Universität Leipzig startet das
Projekt „GeoKnow“. Darin soll an der
Vernetzung von Geo-Datenbanken
und Informationsquellen gearbeitet
werden. Zudem sollen Geo-Daten
besser bearbeitet, visualisiert und
verknüpft werden können. Um die
Ziele ihres Projektes zu verwirklichen,
planen die Mitarbeiter des Instituts
für Angewandte Informatik neben der
Optimierung bereits bestehender Software auch die Entwicklung neuer frei
verfügbarer Werkzeuge. Diese sollen
Nutzern und Unternehmen helfen,
strukturierte Geodaten im Web zu finden und zu verwerten.
|
14 Daten & Datenmanagement
8. April 2013 | Business Geomatics 2/13
Neue Perspektiven
AAA-Projekt in
Brandenburg
abgeschlossen
Bing Maps
Microsoft hat beim Kartendienst Bing Maps sein Luftbilder-Archiv erweitert. USA und Westeuropa waren
in einer Auflösung von 30 Zentimetern vor der Linse. Distributor DDS bietet diese neuen Daten an.
Das Foto-Projekt von Bing Maps produzierte eine immense Datenmenge. Zu den Ergebnissen zählen etwa Luftbilder wie die von einer rauchenden Falkland-Insel.
Bereits Ende des vergangenen Jahres
konnte das Team von Bing Maps vermelden: Die USA sind hinsichtlich Luftbild-Aufnahmen komplett abgedeckt.
Die nun über 10 Millionen Quadratkilometer große Fläche kann seitdem
anhand der hochauflösenden Bilder
vom Bildschirm aus erkundet werden.
Damit hat das „Global Ortho program“
von Microsoft einen wichtigen Meilenstein erreicht. Ziel des 2010 gestarteten
Kartierungsprojekts war es, von den
USA und Westeuropa Luftbilder mit
einer Auflösung von 30 Zentimetern
zu machen.
Der Distributor von Bing Maps, DDS
Digital Data Services, macht auf diese neuen Bilddaten aufmerksam und
teilt darüber hinaus mit, dass auch
neue Satellitenbilder sowie kostenlose
Höheninformationen für Lizenznehmer erhältlich sind. Entsprechende Lösungen können mit den dynamischen
Web-Karten und Geoinformationsfunktionalitäten erweitert werden. „Mit
diesen neuen Features erschließen sich
für Bing Maps ganz neue Anwendungsfelder, zum Beispiel lassen sich hiermit
USA abgedeckt:
Globales OrthoProjekt von Bing
Maps passiert wich­
tigen Meilenstein.
optisch aufgewertete Darstellungen
von touristischen Zielen erstellen“, erklärt DDS-Geschäftsführer Ernest McCutcheon.
Viele Teile der USA seien noch nie
zuvor in solch hoher Qualität aus der
Luft fotografiert worden, heißt es im
Weblog von Bing Deutschland. Ledig-
lich zwei Orte durften nicht fotografiert
werden: die legendäre Area 51 in der
Wüste Nevadas und die Vandenberg
Air Force Base in Kalifornien. In Westeuropa liegt die Abdeckung durch die
Luftbilder bei 83 Prozent.
Zusätzlich wurden in Bing Maps 15
Millionen Quadratkilometer umfassende neue Satellitenaufnahmen integriert – vor allem von Südamerika,
Afrika, Asien und Europa, aber auch
von Nordamerika und Australien. Insbesondere in Deutschland sind die
Luftbilder aktuell in einer 30-Zentimeter-Auflösung verfügbar. Für eine
virtuelle Rundreise bietet Microsofts
Suchmaschinen-Dienst die „Bing Maps
World Tour App“, mit der die neuen und
alten Satellitenbilder per Bit und Byte
bereist werden können.
Die kostenlosen Höheninformationen von Bing Maps stehen den Nutzern in einem dreistufigen Raster zur
Verfügung. Sie geben neben den geographischen Koordinaten auch die Höhe über dem Meeresspiegel an. In den
USA beträgt der Abstand zwischen den
einzelnen Punkten nur 10 Meter, zwischen den Breitengraden 60 Grad Nord
und 56 Grad Süd sind es 90 Meter und
in den sonstigen Gebieten 900 Meter.
In Bezug auf die Integration der zusätzlichen Daten versichert Bing-MapsDistributor DDS, dass diese äußerst
unkompliziert sei. Microsoft stelle die
nötigen Befehlszeilen zur Verfügung,
sodass für Entwickler kein größerer
Programmieraufwand entsteht. „Bing
Maps lässt sich generell als Grundlage
für viele verschiedene raumbezogene
Anwendungen einsetzen“, so DDS-Geschäftsführer McCutcheon. Beispiele
reichen vom einfachen Tracking über
Salesforce- und CRM-Anwendungen
bis hin zur Basis für GIS-Anwendungen.
www.ddsgeo.de
Lokalisierung auf Hüfthöhe
Fraunhofer-Institut IIS entwickelt einen Algorithmus, der Lokalisierungen ergänzen soll
Wohin bewegt sich die Testperson? Wie schnell ist sie? Ist sie gerade gestürzt? Solche Fragen können
mit einem Blick auf das Tablet beantwortet werden, das die Daten vom
Gürtel der Testperson erfasst. Um die
Hüfte geschnallt überträgt das etwa
Smartphone-große Modul die Bewegungsdaten, die der Algorithmus im
Innern der Box errechnet, auf das mobile Gerät. Über eine Android-basierte
Visualisierungsapplikation lassen sich
die Bewegungen mitverfolgen. Um
die Bewegungsdaten zu ermitteln beziehungsweise einer Klassifikation zu
zuordnen, arbeitet der Algorithmus
mit Faktoren wie Beschleunigung,
Drehrate und Magnetfeld. Auf die Anbringung an Gürteln und
die Visualisierung über
Tablets wie auf der Messe
in Nürnberg ist der Fusionsalgorithmus aber
nicht festgelegt. Die äuFraunhofer
Lokalisierung locker aus der Hüfte heraus: Dieses Prinzip haben die
Forscher des Fraunhofer-Instituts
für Integrierte Schaltungen (IIS) zu
Vorführzwecken verwirklicht. Für die
Messe „embedded world“, die im Februar in Nürnberg stattfand, haben sie
ihren neu entwickelten Algorithmus
in einen Gürtel integriert. Damit kann
festgestellt werden, ob und in welche
Richtung sich der Träger bewegt. Der
integrierte Algorithmus soll bestehende Lokalisierungslösungen signifikant
verbessern können und einfach zu
implementieren sein. Darüber hinaus
arbeitet er unabhängig von externer
Infrastruktur, teilt das Fraunhofer IIS
mit.
ßerliche Erscheinungsform und
das Spektrum an Anwendungsfeldern sind breiter. Marcus
Bocksch, Entwickler am
Fraunhofer IIS, erklärt:
„Die Unabhängigkeit von externer
Infrastruktur
ermöglicht
den Einsatz
der Algorithmik auf nahezu allen bestehenden
Plattformen. Der Algorithmus
eignet sich zum Beispiel für Anwendungen zum Personenschutz im Straßenverkehr, zur Stützung bestehender Lokalisierungslösungen, für die
Indoor-Lokalisierung und für die
Der Bewegungsmesser am
­Gürtel ist nur eine Variante:
Der Algorithmus ist in vielfältige Lösungen integrierbar.
nahtlose Lokalisierung etwa
beim Tracking von
Personen.“
Anbieter von
Lokalisierungstechnologien können
den einfach zu implementierenden Fusionsalgorithmus
lizensieren und für verschiedenste
Anwendungszwecke einsetzen.
Innerhalb von Lösungen, bei denen es
um Positionsbestimmung geht, nützt
der Algorithmus zum
Beispiel, wenn die
Signale von WLANRoutern
oder
GPS-Sendern
ausfallen oder
zu schwach sind.
Des Weiteren liefert
er zusätzliche Informationen bei der
Positionierung in geschlossenen Räumen. Über den Drehratensensor kann
zudem die Blickrichtung des Trägers
bestimmt werden, berichten die Forscher. www.iis.fraunhofer.de
Die Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg (LGB)
teilt mit, dass die Daten des Liegenschaftskatasters im Land Brandenburg
in das neue Datenmodell, das Amtliche
Liegenschaftskatasterinformationssystem (ALKIS) überführt wurden. Das
brandenburgische Innenministerium
erteilte dazu seine Freigabe.
Gleichzeitig liegen die raumbezogenen Daten im neuen Amtlichen
Festpunktinformationssystem AFIS
vor. Ebenfalls werden die Ende 2012
in das neue Datenmodell überführten
landschaftsbeschreibenden Daten des
Amtlichen Topographisch-Kartographischen Informationssystems ATKIS
in den Vertrieb aufgenommen. Damit
ist das mehrjährige sogenannte AAAProjekt erfolgreich beendet. Die beschreibenden und kartographischen
Daten des Liegenschaftskatasters, die
bisher als ALB und ALK bezeichnet
wurden, sind nach Angaben des LGB
harmonisiert und datentechnisch
vereint. Alle Geobasisinformationen
können wegen der einheitlichen, standardkonformen Modellierung in nur
einem Datenformat (NAS) statt bisher
in verschiedenen, nicht aufeinander
abgestimmten Formaten, abgegeben
werden.
www.geobasis-bb.de
Nachrichten
Grundstückswerte aus
­Niedersachsen
Das Thema „Online-Geodaten – Geobasisdaten und Grundstückswerte
aus Niedersachsen für Bürger, Wirtschaft und Verwaltung“ stand für die
Niedersächsische Vermessungs- und
Katasterverwaltung (VKV) vom Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Niedersachsen (LGLN)
auf der diesjährigen CeBIT im Fokus.
Informiert wurde über Geodatendienste für die Wirtschaft und die Verwaltung, welche die Geobasisdaten
in AFIS, ALKIS und ATKIS aktuell und
flexibel beziehen. Nach Angaben der
VKV bietet Niedersachsen als erstes
Bundesland die Daten des Amtlichen
Liegenschafskatasterinformationssystems (ALKIS) als Web-Feature-Service
und als Web-Map-Service an. Für Immobiliensachverständige und Vertreter
der Wirtschaft ist beispielsweise das
aktuell eingeführte Auskunftssystem
für Bodenrichtwerte (BORIS.NI) interessant. Darüber können aktuelle und
unabhängige Auskünfte der Gutachterausschüsse bezogen werden.
Pilotprojekt zum Geoportal im
Burgenlandkreis gestartet
Der Burgenlandkreis in Sachsen-Anhalt hat in Abstimmung mit dem Landesamt für Vermessung und Geoinformation (LVermGeo), dem ­Ministerium
für Landesentwicklung und Verkehr
des Landes Sachsen-Anhalt und einigen Landtagsabgeordneten das Pilotprojekt für ein Geoportal auf den Weg
gebracht. Zusammen mit der Kommunalen IT-UNION (KITU) wurde dazu ein
Konzept erarbeitet. Mit dem Geoportal
für die 33 Gemeinden soll für die verschiedenen Ebenen der Verwaltung eine Plattform eingerichtet werden, über
die Kommunen und Einrichtungen
vorhandene Geodaten gemeinsam
nutzen können. Das Ziel ist dabei, eine
Schnittstelle zum Datenaustausch
zwischen den verschiedenen Verfahren
zur Verfügung zu stellen.
Daten & Datenmanagement
Business Geomatics 2/13 | 8. April 2013
| 15
Illustrationen helfen
im Ernstfall weiter
Was ist im Notfall zu tun? Die Lippische
Landes-Brandversicherung setzt bei
dieser Frage auf eine mobile Applikation. Das Unternehmen c­onVISUAL
hat für den Regionalversicherer eine
Erste-Hilfe-App für iPhones, iPod touch
und iPad entwickelt und will den Betroffenen im Ernstfall unterstützen, die
notwendigen Schritte zur ersten Hilfe
einzuleiten beziehungsweise auszulösen.
Während das sogenannte „Look and
Feel“ der App die Corporate Identity der Lippischen
Landes-Brandversicherung
wiedergibt,
bietet die
Anwendung inhaltlich Funktionalitäten wie die Bereitstellung von wichtigen Notruf-Nummern, ein integriertes Ortungssystem und visualisierte
Erste-Hilfe-Anleitungen. Grafische
Illustrationen mit deutlichen Instruktionen dokumentieren lebensrettende
Sofortmaßnahmen, Verhaltensweisen
beim Verkehrsunfall, bei Wunden und
Brüchen, bei Herz- und Kreislaufproblemen sowie Unfällen im Haushalt
und Freizeit. Bei der Ortungsfunktion
nutzt conVISUAL Geolocation, eine
Technologie, die auf Basis von GPSDaten die aktuelle Position des Handyinhabers bestimmt. Zu den weiteren
Features gehören eine Taschenlampenfunktion sowie ein Selbsttest, mit
dem der Anwender spielerisch seine
Kenntnisse prüfen kann. Des Weiteren können medizinische Daten wie
Blutgruppe und Allergien auf dem
Endgerät hinterlegt werden.
www.convisual.de
www.lippische.de
Web-Tool zur Prüfung
Werden die strukturellen Vorgaben bei
den Geodaten eingehalten? Sind Geo­
metrie und Koordinatensystem richtig? Bei diesen Fragestellungen setzt
­axmann geoinformation an. Die österreichische Firma gehört zur rmDATA
Group und hat sich auf das Datenmanagement und die Datenkonvertierung von Geodaten und Geoinformationen spezialisiert. Die webbasierte Lösung www.geochecker.at fungiert als
Überprüfungs-Instanz, ob Geodaten
den gewünschten Richtlinien und Qualitätsansprüchen entsprechen.
Nachdem der Anwender auf der
Website die Prüfungskriterien definiert
hat, erfolgt die Software-Installation,
die zur Prüfung nötig ist. Das IT-Ho-
sting übernimmt axmann. Die Benutzerverwaltung ist automatisiert und
benötigt keinerlei administrativen
Aufwand, versichern die Entwickler. Der geochecker bietet dafür eine Selbstregistrierung. Der gesamte
Prüfungsprozess von der Anmeldung
über die Durchführung bis zur Einsicht
der Ergebnisse erfolgt mittels eines
Assistenten. Bei mangelhaften Daten
stehen ein Prüfprotokoll und eine Fehlerzeichnung mit der Verortung der
Mängel zum Download bereit. Fällt die
Prüfung positiv aus, erfolgt die Lieferung der Daten standardisiert und
automatisiert. Der Auftraggeber kann
mit den geprüften Daten nahtlos weiterarbeiten.
www.geochecker.at
Deutsche Post DHL
Regionalversicherer stellt Erste-Hilfe-App zur Verfügung.
Sie visualisiert Schritte zur Notfallversorgung und bietet
eine Click-to-Call-Option.
Werbung auf vier Rädern: Mithilfe der GPS-Signale berechnet die Deutsche Post, wie viele Menschen das Auto passiert hat.
Wer hat den Mini gesehen?
Deutsche Post stellt mit
Pilotprojekt in Köln ihr
neues Produkt vor. Sie
bringt dabei Werbung auf
Autos und wertet die
Fahrrouten aus.
Das neue Produkt der Deutschen Post
ist seit März auf circa 200 Pkw in Köln
unterwegs. Das Unternehmen bietet
im Bereich der Außenwerbung jetzt
„Deutsche Post Autowerbung“ an.
Der Kommunikations- und LogistikExperte tritt dabei als Mittler zwischen
Firmen auf, die Autos als Werbeträger
nutzen möchten, und Autofahrern, die
ihr Fahrzeug als Werbefläche bereitstellen wollen.
Den Fahrern winken im Rahmen des
Pilotprojekts, das noch bis Ende des
Jahres laufen soll, ein Tankgutschein
pro Monat in Höhe von 70 Euro, eine
kostenfreie Autowäsche und leihweise
ein Navigationsgerät. Das Auto selbst
sollte nicht älter als fünf Jahre sein
und mindestens 8.000 Kilometer im
Jahr gefahren werden. Das Produkt
umfasst ein Rundum-Paket, wobei die
Deutsche Post nicht nur Fahrer und
Unternehmenskunden zusammenbringt. Sie entwickelt darüber hinaus
die Designstandards und sorgt für die
Beklebung der Autos an den Tankstellen des Kooperationspartners Aral. Die
Werbebotschaften können zwischen
einem und sechs Monaten auf den
Autos kleben.
Der Clou, der die Aktion für die
werbetreibenden Unternehmen interessant macht: Die Fahrten der Autos
mit der Werbung werden mithilfe von
GPS-Sendern aufgezeichnet. Die Deutsche Post analysiert diese Routen und
berechnet, wie viele Menschen das beklebte Fahrzeug, beziehungsweise die
Werbung gesehen haben. Sie übergibt
die so erstellten Reportings den werbetreibenden Unternehmen. Diese Aus-
wertungen der Routen, im Abgleich
mit den spezifischen Zielgruppen,
sollen den Unternehmen helfen, ihre
Werbekampagnen besser zu planen
und auszuwerten. Die aufgezeichneten
Fahrrouten, so versichert die Deutsche
Post, werden ausschließlich in anonymisierter Form an die werbenden Unternehmen weitergegeben.
„Mit Deutsche Post Autowerbung
platzieren wir eine neue Lösung im
Out-of-Home-Segment, mit der wir
diese Art von Werbung plan- und
messbar machen“, erläutert Clemens
Beckmann, Executive Vice President
Innovationen BRIEF, Deutsche Post. Er
erklärt das neue Angebot mit der steigenden Mobilität der Gesellschaft.
Mit dem Projekt in Köln startet die
Deutsche Post ihr Angebot. Ob es auf
andere Städte ausgeweitet wird, könne
erst nach der Auswertung der Pilotergebnisse gesagt werden, heißt es von
der Deutschen Post. (jl)
www.deutschepost.de
Lokaler Werbemarkt soll profitieren
Analysten haben ortsbezogene Services genauer unter die
Lupe genommen und sagen Wachstumszahlen voraus –
sofern die Nutzer ihre Akzeptanz signalisieren.
Die Trendkurve bei der Anbieterzahl
von Location-based Services (LBS) zeigt
nach oben. Das macht die jüngste Vorstudie der Analysten von G
­ oldmedia
deutlich. Das Unternehmen hat im Auftrag der Bayerischen Landeszentrale
für neue Medien (BLM) diese Branche ins Visier genommen. Beleuchtet
wurden die Angebote, die Nutzung
und lokale Werbemarktpotenziale von
ortsbezogenen mobilen Diensten in
Deutschland.
Nicht nur, dass die Zahl der Anbieter
seit 2005 exponentiell angestiegen ist
– von unter 10 auf über 180 – auch
ist die Bandbreite der Firmen quer
über verschiedene Sparten verteilt:
Außerhalb der klassischen Bereiche
wie Navigation, Maps und Augmented
Reality finden sich Anwendungen für
Carsharing, Gaming, im Gesundheitswesen und in der Gastronomie, die mit
ortsbezogenen Features ausgestattet
sind. Für die Studie führte Goldmedia ein Online Desk Research durch
und blickte mittels fünf Expertenge-
sprächen mit Branchenkennern in den
Sektor.
Unter der Rangliste der 24 meistgenutzten Apps auf Smartphones lassen sich 7 davon den LBS zuordnen,
etwa Facebook (Facebook places),
ebay, das auch standortbezogene Daten nutzt, Deutsche Bahn, Navigation,
Google Maps, Twitter und öffentliche
Verkehrsmittel.
Jeder dritte
­Nutzer greift ein­
mal wöchentlich
zu einem orts­
bezogenen Dienst.
Auf der Nutzerseite konnte ermittelt
werden, dass 30 Prozent bis 69 Prozent
der Smartphone-Besitzer mindestens
einmal wöchentlich einen LBS auf ihrem Telefon anwählten. Somit sei das
also jeder dritte deutsche Smartphone-
Besitzer. Die häufigste Verwendung
war mit 56 Prozent in 2012 die
Navigation mit Karten (beziehungsweise GPS). Auf den
Plätzen 2 und 3 finden
sich die Nutzung der
öffentlichen Verkehrsmittel und Restaurantsowie Unterhaltungsangebote.
In Bezug auf die
Werbemarktpotenziale sind die
werbefinanzierten
Angebote mit 44
Prozent unter den Erlösmodellen vertreten.
Bei 24 Prozent läuft der
Erlös durch sogenannte
In-App-Verkäufe, dabei
können innerhalb der Applikation Produkte oder Dienstleistungen erworben werden. 21 Prozent der LBS-Angebote liefern als kostenlose Anwendung querfinanzierte
Service-Apps, die aus anderen Budgets
finanziert werden.
Bei den Umsatzerlösen von LBS-Anbietern in Deutschland gibt Goldmedia
für dieses Jahr 85 Millionen Euro an
und prognostiziert eine Wachstums-
Die Studie von Goldmedia offenbart die
Vielfalt von LBS: Am beliebtesten sind
Dienste aus dem Bereich Navigation.
rate von 39 Prozent bis 2017, wodurch
dann 265 Millionen Euro erreicht werden. Auf Europa bezogen erwarten die
Analysten allein in Deutschland, Frank-
reich, Großbritannien, Italien und Spanien (EU5) bis 2017 knapp eine
Milliarde Euro an Erlösen, verteilt auf rund 178 Millionen
errechnete mobile LBSNutzer. Ein Effekt des
Wachstums­trends
werde sich aber voraussichtlich erst
nach 2015 auf dem
lokalen Werbemarkt
deutlich machen.
Deutlich werden
in der Studie auch
Sicherheits-Bedenken der Nutzer. Laut
Goldmedia gaben zwar
69 Prozent der Befragten
an, ortsbezogene Anwendungen zu nutzen, die auf die
aktuelle Position zugreifen, aber
nur knapp über die Hälfte dieser
Gruppe fühle sich dabei sicher. Darin
könne eine Hemmung in Bezug auf
den Wachstum der Branche bestehen.
Gleichzeitig lägen in der Technologie
erhebliche Chancen, etwa für Startups oder auch für Werbetreibende, die
zunehmend an der Lokalisierung ihrer
potenziellen Kunden interessiert sind.
www.goldmedia.com
|
16 Daten & Datenmanagement
8. April 2013 | Business Geomatics 2/13
In Echtzeit in die Zukunft
Schnittstellen
eingerichtet
Verkehrsaufkommen vorhersagen: So
lautet die Formel des Projekts „Real
Time Traffic Forecast“ (RTTF), das im
Dezember 2012 in Berlin gestartet ist.
Dahinter stehen der IT-Dienstleister
Atos und die Universität Paderborn
in einem Public-Private-Partnership, in
dem eng mit den Partnern Siemens
Corporate Technology und der Verkehrsmanagementzentrale
(VMZ)
Berlin zusammengearbeitet wird. Die
VMZ stellt die Verkehrsdaten aus 1.200
Messpunkten zur Verfügung, die sie in
der Hauptstadt betreut. Diese befinden
sich beispielsweise auf den Stadtautobahnen sowie auf innerstädtischen
Straßen. Für die Testphase wählten die
Projekt-Verantwortlichen aus diesem
Angebot 100 Messpunkte aus und simulieren auf dieser Basis den Echtzeitdatenfluss der einzelnen Sensoren. So
lassen sich rund um die Messpunkte
sowohl das Verkehrsvolumen als auch
die fahrbare Geschwindigkeit prognostizieren. Ein für das Projekt entwickelter
Klassifikationsalgorithmus ermöglicht
es, daraus den Verkehrsstatus abzuleiten.
Im Gegensatz zu anderen Services,
wie etwa Google Maps, die auf Hochrechnungen oder aktuelle Staumeldungen setzen, wertet RTTF kontinuierlich neue Messdaten zum Zeitpunkt
ihres Eintreffens aus und erstellt für alle
Messpunkte eine detaillierte Vorhersage für die nächsten vier Stunden. Die
gesamte Berechnung erfolgt innerhalb
eines Zeitfensters von weniger als 60
Sekunden, sodass RTTF die Verkehrs-
Jennifer Lepies
Im Berliner Verkehrsnetz
ermitteln Wissenschaftler die Verkehrsdichte
einer bestimmten Strecke bis zu vier Stunden
im Voraus. Die Basis dafür bilden Echtzeitdaten
von 100 Messpunkten.
Das Projekt „Real Time Traffic Forecast“ soll ein Schritt hin zu Echtzeit-basiertem Verkehrsmanagement sein.
vorhersagen im Minutentakt aktualisiert, heißt es vom C-Lab, dem Forschungslabor, in dem Atos und die Uni
Paderborn zusammenarbeiten. Verantwortlich für das Projekt ist Dr. Thomas
Bierhoff, Leiter der Forschungsgruppe
IC Systems and Simulation des C-Labs.
Er erläutert: „Wir haben zwei wesentliche Messgrößen: Die gefahrenen Geschwindigkeiten am Messpunkt und
die Anzahl der Fahrzeuge, die pro Stunde diese Stelle passieren. Daraus erstellen wir eine Vorhersage für alle Messpunkte, um ihren Werteverlauf in den
nächsten vier Stunden prognostizieren
zu können.“ Die Prognosen führen über
Angaben wie „Stau“ oder „fließender
Verkehr“ hinaus, geben vielmehr die
exakte Verkehrsdichte und den Status
an. Bisherige Verkehrsprognosen weisen laut Bierhoff Abweichungen von
bis zu 40 Prozent auf. „Wir konnten die
Diskrepanz der Geschwindigkeitsvorhersage im Mittel schon auf sieben Prozent minimieren“, so der Forschungsgruppenleiter. Die Technik trainiere
sich durch die wachsende Anzahl an
Daten stetig selbst. Dadurch könnten
die Prognosen künftig weiter präzisiert
werden.
Mit RTTF wollen die Projekt-Beteiligten den Stadtverwaltungen ein Instrument an die Hand geben, um mit
den ausgewerteten Echtzeit-Daten auf
das prognostizierte Verkehrsaufkommen frühzeitig reagieren zu können
– etwa durch gezielte Ampelschaltungen. Auch bei Standardaufgaben
wie der Ampelwartung kann die Technik eingesetzt werden, um einhergehende Verkehrsbehinderungen auf ein
Minimum zu reduzieren. Bierhoff vom
C-Lab ist sich sicher: „Real Time Traffic Forecast ist ein großer Schritt in
Richtung Echtzeit-basiertes Verkehrsmanagement. Auch wenn das Projekt
derzeit noch in den Kinderschuhen
steckt, so sehen wir doch bereits jetzt
großes Potenzial zur Entlastung der
Städte.“ Das Interesse von Metropolen
wie San Francisco habe man bereits.
Die Tests beschränken sich aber zunächst auf Berlin.
Das C-Lab hat zusätzlich einen Navigationsalgorithmus entwickelt und in
das System integriert. Im Gegensatz zu
den üblichen Navigationsgeräten ist
die RTTF-Navigation verkehrsbezogen
und nutzt sowohl die Echtzeit- als auch
die Prädiktivdaten des Traffic Data Servers. So berücksichtigen beispielsweise
alle Routenvorschläge automatisch, wo
Verkehrsstaus auftreten und wie man
sie am besten umfährt, um nicht in den
nächsten Stau zu geraten. Die Anwender können zudem eine Vorhersage
abrufen, etwa für die beste Route zu
einem bestimmten Ziel in drei Stunden.
Ebenso lasse sich feststellen, was die
geeignetste Route zu einem Zeitpunkt
in der Vergangenheit gewesen wäre –
dies könne gerade für Pendler nützlich
sein. Darüber hinaus lassen sich die
Daten für zusätzliche Auswertungen
nutzen, beispielsweise für die Suche
nach dem am schnellsten erreichbaren
Krankenhaus oder für Rückschlüsse auf
den CO2-Ausstoß. Bierhoff bezeichnet
diese Navigationslösung als i-Tüpfelchen: „Aus den Echtzeitdaten für die
Prognose der Verkehrslage haben wir
einen Zusatznutzen generiert und in
das System integriert.“ www.c-lab.de
www.atos.net
Der Anbieter von Kartendaten und Navigationsgeräten TomTom erweitert
die Integrationsmöglichkeiten seiner
Flottenmanagement-Lösungen. Dabei
bietet der niederländische Konzern
Schnittstellen sowohl zur Hardware als
auch zur Software.
Durch die offene Schnittstelle des
Bluetooth-Kanals der im Fahrzeug
verbauten LINK-Box sollen Entwickler
von Drittanbietern nun neue mobile
Anwendungen rund um das Fahrzeug
erstellen können. Die Betriebe können
damit beispielsweise detaillierte Daten
wie Zeit, Ort, Fahrzeug und Fahrer-ID
bestimmten Aktionen wie den elektronischen Unterschriften zuweisen.
Die Schnittstellen-Öffnung bezieht
sich auch auf LINK.connect. Darüber
können neue Lösungen beispielsweise
Daten mit dem im Fahrzeug verbauten
Tracking-Gerät austauschen. Die
Flottenmanagement-Software WEBFLEET.connect ermöglicht es, Daten
an Office-Anwendungen zu übertragen. Mit der Integration eines großen
Spektrums mobiler Hardware-Geräte
erweitert TomTom Business Solutions
die Funktionalität seiner ConnectedCar-Technologie. Neue Anwendungen
können den Unternehmen umfassende Informationen aus ihrem Fuhrpark liefern, wie beispielsweise von
Reifendrucksensoren oder TemperaturMessgeräten. TomTom berücksichtigt
zudem, dass auch Geräte für die Erfassung elektronischer Unterschriften,
Barcode-Scanner, die an die Zentrale
oder mobile Drucker angeschlossen
sind, angebunden werden können.
Von zentraler Bedeutung, so hebt das
Unternehmen hervor, ist die Entwicklung von Partner-Anwendungen im
Rahmen eines Netzwerks, in dem sich
die Ergebnisse in das TomTom-Portfolio
integrieren lassen sollen.
Die Sparte TomTom Business Solutions startete 2005 in den Wettbewerb
und richtet sich speziell an kommerzielle Fahrzeugflotten.
www.tomtom.de
Supplier in der Cloud
T-Systems bietet Lösungsansätze, die auf Big-Data-Analysen ausgerichtet sind. Auch aus
der Cloud heraus sollen auf diese Weise Datensätze strukturiert werden können.
Das Unternehmen AXIT rückt auf dem PraxisForum Logistik
seine Cloud-basierte Plattform in den Mittelpunkt
Wie Ordnung in große, unstrukturierte
Datenmengen gebracht werden kann,
hat T-Systems auf der Fachmesse CeBIT in Hannover gezeigt. Die Großkundensparte der Deutschen Telekom präsentierte sechs Lösungen,
die auf der sogenannten Big-DataTechnologie fußen. Nützlich sind solche Lösungen beispielsweise, wenn
Daten aus sozialen Netzwerken, etwa
Tweets aus Twitter, für ein KampagnenManagement genutzt werden sollen.
Auch Video- und Audio-Dateien lassen
sich mittels Big-Data-Technologie gezielt nach Begriffen und Schlagwörtern
durchforsten.
Big-Data-Lösungen zielen darauf
ab, aus einer immensen Datenmenge möglichst in Echtzeit strukturierte
Informationen zu gewinnen. Das soll
Unternehmen eine fundierte Entscheidungsgrundlage liefern, etwa in Bezug
auf Kundenverhalten, im Finanz-Monitoring oder für die Entwicklung neuer
Produkte. Die Notwendigkeit solcher
Werkzeuge wird in einer Studie von
IDC anschaulich. Die Marktanalysten
belegten im Jahr 2011 unter dem Titel
„The Digital Universe Study: Extracting
value from Chaos“, dass die weltweite
Datenmenge von 2005 bis 2010 um
Pixelio/Richard von Lenzano
Datenberge bezwingen
Der symbolische Gipfel der mit Big-Data-Analysen erreicht werden kann, ist beispielsweise die erfolgreiche Steuerung von Kampagnen und Kundenansprache.
das Fünffache angewachsen ist. 2012
habe das Volumen bei 1,8 Zettabyte
gelegen. Bis 2020 prognostizierte IDC
einen weiteren Anstieg um das Fünfzigfache.
T-Systems setzt daher bei seinen
Anwendungen insbesondere auf SAP
HANA und Hadoop. SAP HANA basiert
auf In-Memory-Technologie und kann
auf diese Weise eine hohe Schnelligkeit
bei der Daten-Analyse beweisen. Daten
werden dabei direkt im Arbeitsspeicher vorgehalten. Hadoops Stärke ist
es, große und insbesondere unstrukturierte Datenmengen zu verarbeiten.
Die Big-Data-Lösungen von T-Systems sind auch aus der Cloud erhältlich. Dabei werden die Services aus
deutschen Cloud-Rechenzentren erbracht, die alle den strengen deutschen Datenschutz erfüllen. ­
www.t-systems.de
IT-Lösungen wie die Plattform AX4 von
der Frankenthaler Firma AXIT haben
sich auf die Steuerung von Logistikprozessen spezialisiert. Dabei werden die
Lieferketten über das Internet-basierte
System transparent gemacht. Auf Basis
seiner Standardlösungen modelliert
das Unternehmen AXIT dann kundenindividuelle Transportprozesse (Supply
Chain by Design). Mit DHL Freight,
Fenthol & Sandtmann und dem Automobilzulieferer Leoni Bordnetz-Systeme führte die Firma auf dem eigens
veranstalteten PraxisForum Logistik am
14. März in Frankenthal drei ReferenzAnwender an.
„Über die Cloud-basierte IT-Lösung
AX4 haben wir in weniger als fünf Tagen eine internationale Beschaffungslösung für 1.000 Lieferanten konfiguriert, die jetzt bereits von 84 Prozent
unserer Lieferanten durchgehend genutzt wird“, sagte Jens Richter, Head
of Business Development & Customer
Integration bei DHL Freight, im Zuge
seines Vortrags auf dem Forum. Er verdeutlichte, den Ansatz zur Projektrealisierung durch AX4.
Auch das Mitglied der Geschäftsführung von Fenthol & Sandtmann,
Kay Krauth, berichtete auf dem Fo-
rum in Rheinland-Pfalz von seinen
Erfahrungen. Die Cloud-basierte Lösung übernimmt für Porsche Leipzig
die Funktion eines Leitstandes, über
den das Unternehmen exakte Anlieferzeiten für ein Netz von 550 Lieferanten steuert. „Wir haben unsere
Abläufe vom Lieferabruf bis zur Avisierung des Abholtermins komplett automatisiert“, ergänzte Krauth auf dem
AXIT-PraxisForum. Die Transparenz der
Abläufe macht es dem Logistiker heute möglich, die Transportaufträge bis
zum kleinsten Schräubchen produktionssynchron zu steuern. „Wir wissen
genau, wann welches Fahrzeug gebaut
wird“, so Krauth. Für diese Form der
„hochfrequenten Beschaffungslogistik“ wurde der Logistiker im vergangenen Jahr als „Best Supplier“ der Porsche
AG ausgezeichnet.
Beim Automobilzulieferer Leoni visualisiert die Plattform jede Warenbewegung und eröffnet den zentralen
Zugang zu Datensätzen und Dokumenten. Ziel von Leoni ist es, sukzessive bis zu 1.500 Lieferanten und
Gebietsspediteure an AX4 anzubinden
und so in sein weltweites Beschaffungsnetzwerk zu integrieren.
www.axit.de
8. April 2013 | Business Geomatics 2/13
| 17
Hardware & Technologie
www.business-geomatics.com
Satellitendaten auf der Überholspur
Die ESA und Astrium
Services arbeiten an
­einem neuen Über­
tragungsweg für Daten
aus dem Orbit. Der
SpaceDataHighway soll
aktuelle Bilder nahezu
in Echtzeit liefern.
Verbindung zu Bodenstationen soll
es ermöglichen, die Satellitendaten
in Nahe-Echtzeit nutzen zu können.
Bestehende Bodenstationen können
die Daten analysieren und sofort an
die zuständigen Stellen weiterleiten.
Konkrete Anwendungen finden sich
beispielsweise bei der Beobachtung
der Meeresoberflächen, der Landüberwachung oder im Management von
Umwelt-Katastrophen oder Krisensituationen. „Wird etwa ein Schiff vor der
Küste Kenias von Piraten angegriffen,
so ist für die Einsatzkräfte ein schnelles
Bild der aktuellen Lage erforderlich.
Die Aufnahme aus dem Orbit kann
diese Aufklärung liefern – mit der Datenautobahn gelingt die Übermittlung
im besten Falle innerhalb von 15 Minuten“, so Hegyi. Zeit also, die den
Einsatzkräften zu Gute kommt.
Sie geben Auskunft über die Größe von
Gletschern in der Arktis, mit ihnen lässt
sich der Baumbestand in bestimmten
Regionen beziffern und wenn irgendwo auf dem Planeten die Erde bebt,
kann über sie das Ausmaß der Schäden festgestellt werden. Die Rede ist
von Satellitendaten. Aufgenommen
Tausende von Kilometern von der Erde entfernt, liefern die Satelliten mit
ihren Aufnahmen vor Ort genau die
Informationen, die für den jeweiligen
Fall nötig sind. Gebündelt sind solche
Dienste beispielsweise in dem europäischen Erdbeobachtungsprogramm
­„Copernicus“, bisher unter der Abkürzung GMES bekannt.
Nadelöhr im Orbit
Erwartet wird, dass sich mit dem vollen
operativen Betrieb von GMES ab 2014
und seinen geplanten vier Sentinel 1und 2-Satelliten täglich über 60 Terabyte an Daten ansammeln werden. Experten sehen in dem Übertragungsweg
zu den Bodenstationen auf der Erde
daher ein Nadelöhr für den Datentraffic
aus dem Orbit. Weitere Flugzeuge zur
Erdbeobachtung in geringeren Höhen
sowie immer leistungsfähigere Erbbeobachtungssatelliten werden diesen
Effekt verstärken. Im Zuge der Entwicklung von Übertragungstechnologien
weist das Projekt EDRS (Europäisches
Datenrelais-System) einen neuen Weg
auf. Und das, obwohl die Technologie
bereits seit 2007 mit einem Demonstrator im All ist. Sie soll unter dem Titel
SpaceDataHighway nun in die kommerzielle Nutzung überführt werden.
Diese futuristische Daten-Autobahn
ist ein System aus einem Laserstrahl,
einem Teleskop und einem Ausrichtemechanismus. Das Ziel: Größere Datenmengen in Nahe-Echtzeit zu den
Astrium Services
Die ESA wird Ankerkunde
Zwei geostationäre Satelliten erhalten die Datenautobahn zwischen Erdbeobachtungssatelliten und Bodenstationen aufrecht.
Bodenstationen zu transportieren. Gerade weil das GMES-Programm immer
wieder aufgrund seines hohen Investitionsaufwands auch Kritiker auf den
Plan ruft, sind Technologien, die die
Auslastung und damit die Wirtschaftlichkeit des Systems fördern, gefragt.
Satelliten als Vermittler
Die europäische Raumfahrtorganisation ESA und Astrium Services haben
das Projekt EDRS im Oktober 2011
aus der Taufe gehoben. Die Zusammenarbeit lässt sich als sogenanntes
Public-Privat-Partnership (PPP) einordnen, bei dem verschiedene öffentliche
und private Partner beteiligt sind und
die Finanzierung übernehmen. Die
Gesamtheit aus Zusammenarbeit und
System-Infrastruktur wird als EDRS bezeichnet.
Zwei geostationäre Satelliten sind
in dem Relais-System die Mittler zwischen den Erdbeobachtungssatelliten
und den Bodenstationen. Sie sind
konstant in circa 36.000 Kilometern
Höhe positioniert und erhalten die
Aufnahmen der kreisenden Satelliten,
etwa von denen des GMES-Systems
sowie von anderen Low-Earth-OrbitSatelliten oder bemannten wie unbemannten Flugobjekten. „So müssen
die anfallenden Daten nicht an Bord
der kreisenden Satelliten gespeichert
werden, sondern können über die geo­
stationären Satelliten zeitnah zur Erde
gesendet werden“, erklärt Akos Hegyi,
EDRS Service Development Manager
bei Astrium Services. Er ist seit 2007 an
der Entwicklung des EDRS-Programms
beteiligt. Durch ihre hohe Position
haben die geostationären Satelliten
jederzeit Verbindung zu den Bodenstationen und demnach die Möglichkeit,
die übermittelten Daten umgehend
zur Erde zu senden.
„Auf diese Weise wird die Zeit überbrückt, in der die kreisenden Satelliten
nicht in direktem Kontakt mit einer
Bodenstation stehen und in der sich
eine Übertragung normalerweise verzögern würde, bis die Bodenstation
von dem Satelliten wieder überflogen
Gel-Technologie integriert
Für den CAD- und GIS-Markt hat Ricoh ein großformatiges Farbdrucksystem entwickelt
Zwei Premieren in einer kündigt die
Firma Ricoh an. Der Spezialist für Bürokommunikation und Produktionsdruck
stellt seinen ersten Großformatdrucker
MP CW2200SP vor, der sich auch als
Multifunktionssystem einordnen lässt.
Das Gerät wurde speziell für die Anforderungen mittlerer Arbeitsgruppen im CAD- und GIS-Markt entwickelt. Das System verfügt über
ein Farbdruckwerk und arbeitet
zudem als erster Großformatdrucker mit Liquid-Gel-Technologie.
Durch das spezielle Gel soll eine
schnelle Trockenzeit der Drucke und
folglich eine höhere Produktivität
erreicht werden. Das Gel wird vom
Papier aufgesogen und es entsteht
ein klares Druckbild mit feinen Lini-
en, entsprechend der Ansprüche an
technische Zeichnungen. Hitze zum
Trocknen muss nicht zugeführt wer-
den. Auch die Emissionen blieben mit
dieser Technologie gering, versichert
der Hersteller. In Sachen Druckgeschwindigkeit nennt Ricoh 3,2 Seiten
pro Minute im Mono- und 1,1 Seiten
pro Minute im Farbdruck. Mit dem
integrierten Vollfarbscanner lassen
sich zudem ältere oder von Hand
gezeichnete Dokumente scannen
und archivieren. Die Bedienung
des Multifunktionsgerätes erfolgt
über GWNX-Controller und LCDBedienfeld, wobei unter anderem
der Startbildschirm individualisierbar ist, Funktionstasten programmiert werden können und eine Bildvorschau angeboten wird. Ergänzend
sind Funktionen wie Print-from-USB/
SD integriert. www.ricoh.de
wird“, so Service Development Manager Hegyi.
Den Kern des schnellen Kommunikationskanals bildet ein Laser Communication Terminal (LCT), das gewissermaßen als separate Einheit auf den
geostationären Satelliten angebracht
ist. Es wurde von der Astrium-Tochter
TESAT entwickelt. Dieser Laserstrahl
kann, so heißt es von Astrium, ver­
glichen mit herkömmlichen Radiofrequenzen wesentlich höhere Datenraten übertragen. „Im Falle von EDRS
sind es 1,8 Gigabit pro Sekunde. Zum
Vergleich: Bisher liegen die Übertragungsgeschwindigkeiten bei etwa 600
Megabit pro Sekunde“, veranschaulicht
Hegyi. Die Satellitendaten finden damit gewissermaßen auf der Überholspur ihren Weg zur Erde. Ein optisches
Teleskop sorgt für die Empfangs- und
Sendemöglichkeiten der Daten. Zusätzlich komplettiert ein Ausrichte­
mechanismus und Elektronik zur Steuerung das LCT.
Das Zusammenspiel aus effizienterer
Übertragungstechnik und direkter
Die ESA übernimmt in dem Projekt eine
Doppelrolle. Die Raumfahrtbehörde ist
zum einen Auftraggeber, zum anderen wird sie als Betreiber von GMES
auch ein Nutzer des Systems sein. Auf
diese Weise soll EDRS zu mindestens
50 Prozent für die Datenübertragung
der GMES-Sentinel 1- und 2-Satelliten
sorgen. „Ein Großteil der täglich anfallenden Daten von Sentinel 1 und
2 werden den Weg über den SpaceDataHighway zu den Bodenstationen
nutzen“, erklärt Akos Hegyi.
Der erste geostationäre Neuling
EDRS-A wird von Astrium selbst gebaut. Er soll 2014 seinen Weg in den
Orbit antreten. Für den Bau des zweiten Satelliten hat Astrium die Firma
OHB-System beauftragt. Der Start von
EDRS-C ist für 2016 geplant. Für den
Betrieb der Satelliten und der dazugehörigen Bodenstationen sorgt Astrium
Services. Gleichzeitig ist der Technologiekonzern dafür verantwortlich, sich
um die Vermarktung des Systems und
die Kundenakquise zu kümmern. Doch
als konkreter nächster Schritt steht
für den Sommer 2013 der Start eines
­Demonstrators der Geo-Relais-Funktion an. (jl)
www.d-gmes.de
www.edrs-spacedatahighway.com
www.astrium.eads.net
www.esa.int
Galileo fixiert Position
Erstmalig bestimmt das europäische Satellitennavigationssystem eine Position mit dreidimensionalen Angaben
Die europäische Weltraumorganisation
ESA jubelt: Das Satellitennavigationssystem hat am Morgen des 12. März
erstmals eine dreidimensionale Positionsbestimmung vorgenommen. Die
ESA bezeichnet das als historischen
Meilenstein in der Ära der europäischen
Satellitennavigation. Gelungen ist diese erste Längen-, Breiten- und Höhenbestimmung im Navigationslabor im
ESTEC, dem technischen Herzstück der
ESA im niederländischen N
­ oordwijk.
Die erreichte Genauigkeit von 10 bis
15 Metern entsprach angesichts der
noch begrenzten Infrastruktur den Erwartungen. Für eine dreidimensionale
Positionsbestimmung sind mindestens
vier Satelliten notwendig. Die beiden
ersten Galileo-Satelliten wurden im
Oktober 2011 gestartet, die Satelliten 3 und 4 folgten ein Jahr später.
„Nachdem die Erprobung des zweiten
Satellitenpaares abgeschlossen war,
standen in den letzten Wochen die Erzeugung von Navigationssignalen und
ihre Übertragung an Empfänger am
Boden im Mittelpunkt“, erklärt Marco
Falcone von der ESA.
Mit vorerst nur vier Satelliten ist die
gegenwärtige Galileo-Konstellation
maximal zwei bis drei Stunden pro
Tag vollständig sichtbar. Dies soll sich
ändern, sobald weitere Satelliten gestartet und weitere Bodenstationen in
Betrieb genommen werden.
www.esa.int
|
18 Hardware & Technologie
8. April 2013 | Business Geomatics 2/13
Fast wie ein Teller
GNSS-Antenne von navXperience ermöglicht die Positionierung
mit einer Genauigkeit von 0,2 Millimeter. Die grafische Leistungs­
analyse ist damit nah am theoretischen Maximum.
Glonass-Signale für
­Spurführungssysteme
Gemeinsame Entwicklung für
Mobilfunkstandard LTE
Sponsoren für die RIEGL LIDAR
im Juni stehen fest
Das Unternehmen Leica Geosystems
Agriculture unterstützt Signale des
russischen Satellitennavigationsdienstes Glonass und erweitert seine
Lenksysteme für die Landwirtschaft.
Durch die Glonass-Signale wird
die Standard-GPS-Konstellation im
Spurführungssystem Leica mojoMINI ergänzt. Landwirte haben damit
Zugang zu weiteren 20 Signalen. Als
Erweiterung der Lenklösungen unterstützt Leica Geosystems nun ebenfalls
die Traktormodelle der neuen R-Serie
AutoTrac(TM) Ready des Landmaschinenherstellers Deere & Company
mit dem Leica mojo3D und mojoXact.
Weitere Neuerungen: Für die Modelle
Valtra BT und BH sind nun Hydrauliksets erhältlich, die ab Werk nicht
standardmäßig vorgerüstet sind.
Der Anbieter von globalen Sicherheitslösungen und -systemen, Cassidian,
und das russische Unternehmen Telum
haben einen Vertrag über die gemeinsame Entwicklung verschiedener
Geräte für den neuen Mobilfunkstandard LTE (Long-Term Evolution) zum
Einsatz in der öffentlichen Sicherheit
und im Katastrophenschutz unterzeichnet. ­Telum, eine Ausgründung des
Kharkevich Institute for Information
Transmission Problems, soll dabei innovative Basisstations-Demonstrators
im unteren/mittleren Leistungsbereich
mit LTE-SON-Technologie (Long-Term
­Evolution Self-Organizing Network)
entwickeln, die es öffentlichen Betreibern ermöglichen soll, einfach
und schnell Netzwerkkapazitäten zu
schaffen.
Für die Internationale User-Konferenz
RIEGL LIDAR 2013, die vom 25. bis
27. Juni 2013 in Wien stattfinden
wird, gibt der Veranstalter RIEGL
­Laser Measurement bekannt, dass die
Firmen Applanix, Trimble und Esri als
Gold-Sponsoren auftreten werden.
Des Weiteren sind AHM Airborne
Hydromapping, Airborne Technologies, IGI, Diamond Airborne Sensing,
Milan Geoservice, Schiebel, 3D Laser
Mapping und technet rail Silber-Sponsoren. Als Bronze-Sponsoren agieren
­PointShape, Aveva, Certainty 3D, Kubit
und PHOCAD. Fachvorträge werden
unter anderem von Dr. Ilya Rylskiy
von Arkon (Russland), Alastair Jenkins
von GeoDigital (Kanada) und Martin
Isenburg von rapidlasso (Deutschland)
stammen.
GNSS-Antenne von navXperience (oben) im Einsatz (rechts). Im Messprotokoll erinnern ihre Werte an einen Teller (in der Grafik
ganz links) im Vergleich zu anderen Geräten des Marktes. Sie empfängt also auch bei hoizontaler Satellitenposition sehr gut.
kennen und zu wissen, wie man diese
vermeidet.
Dass die 3G+C solchen speziellen
Anforderungen gewachsen ist, zeigen nicht nur Kundenerfahrungen,
sondern auch Zahlen und Fakten, die,
wenn auch versteckt, so doch für jeden
Interessierten frei zugänglich im Netz
liegen. Dafür sorgt der International
GNSS Service (IGS), eine Institution, die
Kalibrierungsdaten der am Markt erhältlichen GNSS-Antennen im Internet
frei zur Verfügung stellt. Anhand derer können bereits inhaltlich fundierte
Rückschlüsse auf die Leistungsfähigkeit der Antennen gemacht werden.
Der IGS hinterlegt diese Daten im
sogenannten Antex Format. Grafisch
visualisiert ergeben sich dreidimensionale, farbige Diagramme, die zeigen,
wie hoch die Messgenauigkeit in Abhängigkeit von der Position des Satelliten am Firmament ist. Der Winkel des
Kreisbogens beschreibt dabei die Position anhand der Himmelsrichtungen
(Fachterminus: Azimut). Der viel wichtigere Wert ist aber die Elevation, also
die Höhe des Satelliten vom Horizont
aus gesehen. Je niedriger der Satellit,
desto weiter außen befindet man sich
bei der runden 3D-Visualisierung. Im
GPS-Signale On-Board
Lkw-Mautbetreiber Toll Collect rüstete bereits 26.000
schwere Fahrzeuge mit neuer Connectivity-Plattform aus
Bosch Kraftfahrzeugtechnik liefert
eine neue Generation On-Board-Units
(OBU) für die satellitengestützte LkwMaut in Deutschland, die von Toll
Collect betrieben wird. Grundlage
der Einheit ist eine neu entwickelte
Connectivity-Plattform des BoschGeschäftsbereichs Car Multimedia mit
integrierter satellitengestützter Positionsbestimmung und GSM-Mobilkommunikation.
Zudem wurde auch die Rechen- und
Speicherkapazität erweitert. Die in das
Fahrzeug integrierte On-Board-Unit ist
das wesentliche Element der automatischen Einbuchung. Sie ortet mittels
GPS-Satellitensignalen (Global Positioning System) und weiteren Sensoren
die Position des Lkw und liefert weitere
gende Werte zeigt“, freut sich Dirk
Kowalewski. Umso überraschender ist
vor diesem Hintergrund der Preis für
die Antenne. Während andere HighEnd-Antennen üblicherweise zwischen
5.000 Euro und 10.000 Euro zu Buche
schlagen, bietet navXperience sein
Produkt für rund 1.500 Euro. Dies sei,
so heißt es vom Unternehmen, unter
anderem auf die günstigen Rahmenbedingungen der Lizensierung zurückzuführen.
Freilich bilden die Typenkalibrierungen der IGS theoretische Werte ab,
die unter laborhaften Bedingungen
ermittelt wurden. Erste Praxisuntersuchungen, die die Messgenauigkeit von
GNSS-Antennen unter realen Feldbedingungen untersuchte, wurden im
Jahr 2012 am Deutschen Zentrum
für Luft- und Raumfahrt (DLR) durchgeführt. Dort wurden GPS/GlonassSignale innerhalb eines 24-StundenTests mit einer horizontalen Genauigkeit von 0,2 Millimeter gemessen.
Die maximale vertikale Abweichung
betrugt bei der 3G+C nur 0,1 Millimeter. „Diese Genauigkeitswerte können
als sensationell bezeichnet werden,
im Vorfeld hatte man mit Werten von
ungefähr zwei Millimetern gerechnet“,
berichtet Kowalewski. Die
theo­retischen Werte der
IGS wurden so also in der Praxis bestätigt. Ebenso seien die
Werte für die Mehrwege­ausbreitung
(gering) und die Nahfeldeinflüsse (keine vorhanden) ausgezeichnet gewesen.
Ursächlich für den Mess­erfolg sind
nach Angaben der Entwickler von
navXperience die Vorteile des am
Fraunhofer-Institut entwickelten Verfahrens. Diese lassen sich unter anderem bei der Signalverstärkung festmachen: Damit ein Receiver das Antennensignal verarbeiten kann, muss
dieses verstärkt werden. Dafür ist der
sogenannte passive Gewinn maßgeblich, also eine Art durchschnittliche
Verstärkung von mindestens 2 dbic
(die Antennenverstärkung wird in dbic
angegeben). Denn er sorgt für eine
höhere Signalqualität (Signal-RauschAbstand). Dieser Wert ist abhängig von
der Elevation. Für die meisten Antennen gilt der Grundsatz: Je höher der
Satellit, desto höher ist auch die Signalverstärkung. „Bei marktüblichen Modellen wächst dieser Wert von 2 dbic in
horizontaler Null-Grad-Position auf bis
zu 6 dbic, wenn der Satellit mitten am
Firmament bei 90 Grad steht“, erklärt
Unternehmensgründer Kowalewski.
Bei der 3G+C wandert der Wert
von 3 dbic bei null Grad auf 3,5 dbic
bei 90 Grad, sprich, die Signalqualität kann gleichbleibend gut bereitgestellt werden, fast unabhängig von
der Satellitenposition. Grund dafür ist
die Hochfrequenzelektronik an Bord
der Antenne. „Da die Verstärkung der
3G+C direkt bei der Signalverarbeitung ansetzt, können gleichermaßen
hohe Verstärkung und störungsfreie
Signalqualität erzielt werden“, ist Dirk
Kowalewski überzeugt. Die Antenne
gibt es daher in zwei Varianten mit
hoher Verstärkung von 42db und 48db,
die sie für den Einsatz auf Referenzstationen prädestinieren, da in diesem Fall
auch hohe Kabellängen zum Receiver
von über 50 Meter überbrückt werden
können. Das Problem bei anderen Verstärkungskonzepten kann sein, dass
neben den Signalen die Störungen
gleichermaßen verstärkt werden und
sich so die Signalqualität sogar verschlechtert. (sg)
www.navxperience.com
navXperience
Ein hochgenaues GNSS-Satellitensignal zu empfangen, ist eine technisch
anspruchsvolle Aufgabe. Neben dem
Receiver ist dafür vor allem die Antenne verantwortlich. Der Markt bietet
hier ein umfassendes Angebot, dominiert wird er jedoch von drei großen
global tätigen Vermessungsspezialisten. Doch es kommen immer wieder
Unternehmen auf den Markt, die sich
auf das Themengebiet spezialisieren
und versuchen technologisch die berühmte Nasenlänge voraus zu sein. Zu
dieser Kategorie zählt das Berliner Unternehmen navXperience, das mit der
3G+C im Jahr 2010 eine GNSS-Antenne
auf dem Markt gebracht hat, mit der
die bis dato genaueste GPS-Messung
gelungen ist. Dabei kostet die Antenne
„nur“ 1.500 Euro.
Wie kommt ein junges Unternehmen zu einer innovativen Technologie? Es war eine glückliche Fügung,
die den Anstoß für diese Entwicklung
gegeben hatte. Die Antenne basiert
auf einem neuartigen Verfahren, das
am Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen (IIS) entstanden
ist. Mehr oder weniger als „Abfallprodukt“ aus Forschungen im Bereich der
Hochfrequenztechnik entstand dort
eine GNSS-Antenne, der ein bis dato
einzigartiges Verfahren zugrunde liegt,
da die Forscher unvoreingenommen,
ohne bewährte Technik zu kopieren,
an die Entwicklung gingen. „Die Experten beim Fraunhofer IIS hatten also
zunächst zwei Jahre ein innovatives
Antennenkonzept in der Schublade liegen, fanden aber kein Unternehmen,
das das große Potenzial erkannte“, sagt
Dirk Kowalewski, Geschäftsführer von
navXperience. So gründete er mit seinem Partner Franz-Hubert Schmitz im
November 2009 navXperience, sorgte
sogleich für die Patentanmeldung der
neuen Technik und konnte bereits Mitte 2010 die ersten Antennen am Markt
anbieten.
Die Antenne mag bei dem ein oder
anderen Experten in ihrer Funktion für
die Signalqualität unterschätzt werden. „Wir haben bewiesen, dass beide
Komponenten gleichermaßen relevant
sind, um Millimeter-Anwendungen mit
GNSS zu realisieren“, sagt Kowalewski.
Für die Genauigkeit des Signals sei es
äußerst wichtig, die möglichen Fehlerquellen im Gebrauch der Antennen zu
Daten an ein Rechenzentrum. Die neuen Geräte berechnen auf rund 13.000
Kilometern der deutschen Autobahnen
sowie 1.000 Kilometern vierspuriger
Bundesstraßen die Maut für Lastkraftwagen ab zwölf Tonnen Gesamtgewicht. Sie werden seit Januar 2013
eingesetzt und sollen schrittweise ältere Mautgeräte ablösen. Seit Beginn
des Jahres wurden bereits rund 26.000
Geräte in schwere Lkw eingebaut.
Toll Collect übernimmt die Abrechnung der Gebühr mit den Transportunternehmen und transferiert die
Einnahmen an den Bundeshaushalt.
Das Maut-System wurde im Jahr 2005
eingeführt und wird seitdem von Toll
Collect betrieben.
www.toll-collect.de
Mittelpunkt steht der Satellit senkrecht
über der Erde wie die Mittagssonne
am Äquator. Üblich ist, dass die an
eine Schüssel erinnernden Grafiken
„hohe“ Ränder besitzen, was technisch
nichts anderes bedeutet, als dass die
Ungenauigkeit zunimmt, je tiefer der
Satellit (also näher am Horizont) steht.
Umgekehrt gilt demnach: Je mehr die
Grafik an einen flachen Teller erinnert,
desto besser die Antenne, sprich desto
genauer misst sie auch bei den schwie-
Im Vorfeld hatte
man mit Messabweichungen von
ungefähr zwei Milli­
metern gerechnet.
rigen Satellitenkonstellationen. Fachleute sprechen in diesem Fall von einer
geringen Phasenzentrumsvarianz.
Je nach Antennenqualität kann die
Messabweichung bei schlechter Satellitenkonstellation mehrere Dezimeter betragen. „Der Vergleich mit den
hochwertigsten Antennen des Marktes
zeigt, dass die 3G+C hier herausra-
Nachrichten
Hardware & Technologie
Business Geomatics 2/13 | 8. April 2013
Track- und TraceSystem für Container
Nutzen der Telematik ausschöpfen
Studie bestätigt Potenzial von modernen Verkehrssystemen
Beim Innovationspreis-IT
konnte sich Econaut in der
Kategorie Branchensoftware
auf Platz 1 positionieren
Der Anbieter von Telematik-Lösungen
Masternaut hat bei dem Wettbewerb
Innovationspreis-IT 2013 den Preis
für die beste Branchensoftware abgeräumt. Anders als in den Jahren zuvor
wurden die Gewinner in den insgesamt
40 Kategorien bereits im Vorfeld der
CeBIT bekannt gegeben, wo der Pokal,
die Urkunden und das Siegersignet
überreicht wurden.
Masternaut konnte die Jury aus Professoren, Wissenschaftlern, Branchenvertretern und Fachjournalisten mit ihrer Lösung „Econaut“ überzeugen. Sie
ist auf nachhaltiges Flotten- und Fuhrparkmanagement ausgerichtet. Die
skalierbare Lösung bietet das webbasierte Portal Econaut, über welches die
Nutzer Daten ihrer Fahrzeuge in Echtzeit einsehen und als Entscheidungsgrundlage nutzen können. So lassen
sich beispielsweise automatische
Berichte über Lohnabrechnungen
oder die Einhaltung von Lenk- und
Ruhezeiten generieren. Für die Fahrer
bietet die Lösung einen Blick in ihr
Fahrverhalten, etwa in Bezug auf die
Menge des verbrauchten Kraftstoffes.
Bonussysteme und gezieltes Fahrtraining sollen die Fahrer zusätzlich zu
ressourcenschonenden Fahrweisen anregen. „Unser Ziel ist es, ökologisches,
ökonomisches und sozial nachhaltiges
Fahren gleichermaßen zu fördern“, sagt
Nick Walker, Geschäftsführer von Masternaut. Davon sollen Unternehmen
und Fahrer profitieren.
Der Innovationspreis-IT wurde von
der Initiative Mittelstand in diesem
Jahr bereits zum zehnten Mal verliehen, diesmal unter dem Motto „We
share innovation“. Ausgezeichnet
wurden Produkte und Lösungen aus
der Technologie-, Informations- und
Telekommunikationsindustrie. 2013
verzeichnete der Wettbewerb nach eigenen Angaben einen Bewerberrekord
mit über 4.900 teilnehmenden Unternehmen. Neben den 40 Gewinnern
lobte die Initiative Mittelstand auch 16
Landessieger sowie jeweils ein Sieger­
unternehmen aus Österreich und der
Schweiz aus, die es sich zur Aufgabe
gemacht haben, maßgeschneiderte
Lösungen für kleine und mittelständische Unternehmen zu entwickeln.
www.masternaut.com
www.imittelstand.de
Der Akku funktioniert laut Hersteller Kassandra bis zu sieben Jahre.
nachlässt oder der Container vorab
definierte Zonen je nach Einstellung
verlässt oder betritt. Die Akkulaufzeit
beziffert der Anbieter auf sieben Jahre.
www.balert.de
Der Hightech-Verband BITKOM fordert
einen flächendeckenden Aufbau verkehrstelematischer Systeme. Die Branchenvereinigung beziffert den gesamtwirtschaftlichen Nutzen, der durch die
Modernisierung der Verkehrssysteme
erwartet wird, auf zehn Milliarden Euro
jährlich. Mit den Angaben bezieht sich
der BITKOM auf eine eigens in Auftrag
gegebene Studie, durchgeführt vom
Fraunhofer-Institut für System- und
Innovationsforschung (ISI), zum Thema „Intelligente Netze“.
Demnach ergibt sich ein Löwenanteil
aus der Summe, rund 4,4 Milliarden
Euro, aus der Vermeidung von Staus
und entsprechenden Zeitverlusten
sowie Umweltschäden. Durch neue
Logistik­
systeme könnten weitere 3,5
Milliarden Euro jährlich gespart werden. Dazu rechnet man mit Wachstumsimpulsen in Höhe von 2 Milliarden
Euro durch neue Apps und Services,
die die unterschiedlichen Verkehrsnetze miteinander verbinden. Der BITKOM kritisiert, dass in Deutschland mit
bestehenden Systemen wie der LkwMaut ausschließlich Einnahmen für
den Fiskus erzielt werden sollen, nicht
aber der Verkehr aktiv gesteuert wird.
Gerade die bestehenden, begrenzten
Verkehrswege gelte es, besser und intelligenter auszulasten. Steuerungssysteme, ähnlich wie in der Luft und auf
den Schienen, könnten als Vorbilder
fungieren. Die Technologie sei vorhanden, nun sei die Politik gefragt, so
BITKOM. www.bitkom.org
Anzeige
Anreiz für
den Fahrstil
Plattform für
drei Euro monatlich genutzt
werden kann.
Neben dem
Anzeigen des
Standorts und
der Nachverfolgung versendet b.Alert Nachrichten
per SMS und E-Mail bei Ereignissen
wie Einbruch, Diebstahl oder Beschädigung. Gleiches passiere, so Kassandra, wenn die Spannung des Akkus
Kassandra
Flottenmanager können über Web-Plattform Standortdaten und Routen einsehen. Der Anwender empfängt eine
Nachricht, sobald der Akku nachlässt.
Die belgische Firma Kassandra, spezialisiert auf Telematik- und Sicherheitsanwendungen, hat das Produkt „b.Alert
Container“ auf den Markt gebracht.
Die wasserfeste Sicherheitslösung
besteht aus einer kleinen, unscheinbaren Funk- und einer Batterieeinheit
und ist besonders für den Einsatz an
beziehungsweise in Containern konzipiert. Mittels dieser Anwendung wird
dem Flottenmanager ein Track- und
Trace-System geboten, das auf der
internetbasierten, deutschsprachigen
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Business Geomatics 2/13 | 8. April 2013
Forschung & Entwicklung
www.business-geomatics.com
Die Parkplatzsuche zehrt an den Nerven der Autofahrer. Eine verlockende
Vorstellung: Das Auto sucht sich beispielsweise am Bahnhof selbst seinen
Parkplatz, während man schon in
den Zug steigt? Damit dies Wirklichkeit werden kann, testen Verkehrsforscher beim Deutschen Zentrum für
Luft- und Raumfahrt (DLR) in Braunschweig die hochautomatisierte Parkplatzsuche. Das DLR setzt damit einen
weiteren Meilenstein bei der Inbetriebnahme der Anwendungsplattform Intelligente Mobilität.
„Valet-Parking“ nennt sich der neueste Trend in der Automobilbranche.
Es soll dem Autofahrer in Zukunft ermöglichen, komplett auf die lästige
Parkplatzsuche zu verzichten – mittels
Smartphone und hochentwickelter
Technik. Möglich ist das bisher nur in
privatisierten Parkhäusern. Auf einem
von der Deutschen Bahn zur Verfügung gestellten Parkplatz am Braunschweiger Hauptbahnhof testet das
DLR ein solches Szenario derzeit für
den öffentlichen Straßenverkehr. Parken könnte dann in Zukunft so aus-
Auto sucht Lücke
sehen: Der Reisende fährt mit seinem
Auto zum Hauptbahnhof, stellt es in
der Nähe des Eingangs ab und geht
zum Bahnsteig. Währenddessen fährt
das Fahrzeug automatisch zu einem
freien Stellplatz und parkt dort selbstständig ein. Der Reisende muss sich um
nichts mehr kümmern und kann seine
Bahnreise starten. Nach der Rückkehr
von der Reise ruft er sein Fahrzeug per
Smartphone zum Eingang des Hauptbahnhofs und fährt los.
Mit dem DLR eigenen Versuchsfahrzeug FASCar I wird an diesem Zukunftsszenario am DLR-Institut für Verkehrssystemtechnik bereits eifrig gearbeitet.
Das Hightech-Auto ist mit Sensorik,
einer besonderen Antriebstechnik sowie leistungsfähiger Rechenhardware
ausgestattet. Dadurch kann sich das
FASCar I autonom – das heißt ohne
Fahrer – fortbewegen. „Eine HD-Kamera, die auf dem Parkplatz installiert ist,
erfasst freie Stellplätze. In Verknüpfung
mit einem Parkraummanagementsystem kann dem Fahrzeug so per Funk
ein Parkplatz zugewiesen werden, der
den Bedürfnissen des Fahrers und des
Fahrzeugs entspricht“, erklären die
DLR-Wissenschaftler. Per Knopfdruck
auf das Smartphone bestätigt der Reisende den Vorschlag des Systems und
das Auto fährt automatisch zu dem
zugewiesenen Parkplatz.
Mittels Smartphone weiß der Reisende jederzeit, wo sich sein Fahrzeug
befindet und kann es zur Bereitstel-
lungsposition rufen. „Das Valet-Parking
bietet viele Vorteile: der allgemeine
Parkraum kann besser bewirtschaftet
werden, indem beispielsweise eine
Mehrfachbelegung von
Parkplätzen durch
schiefes Einparken verhindert
Ein Sicherheitsfahrer ist bei den Fahrten des Versuchsautos stets an Bord, er kann zur Not die manuelle Steuerung übernehmen.
Mit Brille sieht man mehr
Mit einem Eyetracking-System stellen DFKI-Forscher fest, welche Objekte Museums­
besucher interessieren. Über eine Datenbrille werden Zusatz-Infos eingeblendet.
Besuch das Museum, währenddessen
nimmt der mobile Eyetracker von SMI
die Bewegungen der Augen wahr. Zum
einen ist dafür im Brillenrahmen eine
Kamera integriert, die das Blickfeld erfasst. Zwei auf die Augen gerichtete
Infrarotkameras erfassen zum anderen
gleichzeitig die Blickrichtung des Brillenträgers. Ein vom DFKI entwickeltes
Verfahren erkennt aus den erfassten
DFKI/SMI
Dass die Informationen den Besuchern
ins Auge springen sollen, wird im Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern
ganz wörtlich genommen. Dort ist ein
Prototyp in Form einer Datenbrille im
Einsatz. Über dessen Oberfläche erhalten die Nutzer Informationen zu
dem Objekt, das sie gerade anschauen.
Mit dieser speziellen Entwicklung wird
unter dem Titel „Museum Guide 2.0“
in Kaiserlautern ein Stück „Augmented
Reality“ erprobt.
Wissenschaftler des Deutschen
Forschungszentrums für Künstliche
Intelligenz (DFKI) und die Teltower
Hersteller SensoMotoric Instruments
(SMI) haben für den intelligenten
­Museumsführer zusammengearbeitet.
Mit der Brille auf der Nase erkundet der
Direkt vor der Linse: Die Datenbrille liefert im Konzept „Talking Places“ Infos zum
Beispiel über den Fontänenbrunnen auf dem St. Martinsplatz in Kaiserslautern.
wird“, sagt Prof. Dr. Karsten Lemmer
vom DLR-Institut für Verkehrssystemtechnik.
Das DLR forscht in mehreren Projekten an teilautomatisiertem
Fahren. Mit Valet-Parking,
als einem Teilaspekt daraus, hat sich das DLR
zum Ziel gesetzt, zu
mehr Effizienz, Komfort und Zeitersparnis im
Straßenverkehr beizutragen. Im Rahmen der
Anwendungsplattform
Intelligente
Mobilität (AIM) erprobt das
DLR bereits ähnliche Szenarien im
öffentlichen Braunschweiger Verkehr,
beispielsweise bei der Kommunikation zwischen Kreuzungen und Fahrzeugen. Die Idee des Valet-Parking
ist ein weiterer Baustein der AIM: „Mit
den Testfahrten auf dem Parkplatz
Nord entwickeln wir eine weitere Anwendung des hochautomatisierten
Fahrens im öffentlichen Bereich“, so
Lemmer. Gleichzeitig beruhigen die
DLR-Wissenschaftler die Autofahrer
und Passanten auf dem Parkplatz des
Braunschweiger Hauptbahnhofs. Niemand müsse bei dem „fahrerlosen“ Wagen Angst um seine Sicherheit haben.
„Es sitzt immer ein Sicherheitsfahrer im
Auto, der im Zweifel eingreifen und das
Auto manuell steuern kann“, lassen die
Forscher wissen. www.dlr.de
DLR
Mit seinem Versuchsfahrzeug FASCar I erprobt das
DLR in Braunschweig, wie
Autos ganz ohne Fahrer auf
Parkplatzsuche gehen können. Der Trend Valet-Parking
ist eines von mehreren
Projekten im Bereich des
­teilautomatisierten Fahrens.
Daten spezielle Muster, die auf das
Interesse des Benutzers schließen lassen. Entsprechend des Objekts werden
passende Informationen im Internet
gesucht und auf das Display der Brille
projiziert oder über Kopfhörer abgespielt. Mit einem solchen Konzept verschmelzen im Sinne der „Augmented
Reality“ Informationen der virtuellen
und der realen Welt.
Den Forschern des DFKI kommt es
vor allem auf neuartige Methoden
der Informationsverarbeitung an. So
eröffnet die konzipierte Aufmerksamkeitsanalyse laut den Wissenschaftlern
weitere Anwendungsfelder. Eines haben sie bereits auf der CeBIT vorgestellt. Die Idee hinter „Talking Places“
verfährt nach einem ähnlichen Prinzip
wie der „Museum Guide 2.0“. Touristen
sollen eine Stadt interaktiv erleben
und mithilfe der Datenbrille entdecken
können. Anhand von Geodaten filtert
das System ortsbezogene Informationen zu Gebäuden und Sehenswürdigkeiten. Ein gedruckter Reiseführer
müsste damit also nicht mehr in das
Gepäck der Touristen. Die Auswertung
der Augenbewegungen und die betrachteten Gebäude übernehmen diese Aufgaben. Durch das kombinierte
System aus Eyetracker und KöpfhörerSet lassen sich neben akustischen Infos
auch historische Fotos von Bauwerken,
Wetterangaben oder Wegbeschreibungen zu Geschäften einblenden.(jl)
www.dfki.de
www.smivision.com
Cebit-News
Mobile E-Verwaltung
Ein Szenario für die mobile E-Verwaltung entwarf das Forscherteam von
Fraunhofer FOKUS auf der CeBIT. Es
soll darstellen, wie mit aktueller Informationstechnologie die elektronische
Zusammenarbeit in der Verwaltung bei
der Erstellung, Fallbearbeitung und Archivierung digitalisiert werden kann.
Dadurch soll die Verwaltung auch
auf mobilen Endgeräten ermöglicht
werden. Die Grundlage des Projekts
bilden die Erfahrungen aus dänischen
Ministerien bei der Digitalisierung von
Wissens- und Geschäftsprozessen.
BMWi zeigte Trusted Cloud
Das Bundesministerium für Wirtschaft
und Technologie (BMWi) stellte Anwendungsbeispiele aus dem Technologieprogramm „Trusted Cloud“ vor.
Der Fokus lag auf Cloud-Diensten für
mittelständische Unternehmen. Welche Möglichkeiten bietet Cloud Computing für Handwerksbetriebe? Wie
können Cloud-Lösungen mittelständischen Arzneimittelherstellern helfen,
schneller medizinische Wirkstoffe zu
entwickeln? Solche Fragen standen im
Mittelpunk. Ziel von „Trusted Cloud“
ist die Entwicklung und Erprobung
innovativer, sicherer und rechtskonformer Cloud-Computing-Lösungen.
Hilfe für die Feuerwehr
Die TU Clausthal (TUC) zeigte auf
der CeBIT ein System, das die Einsatzabwicklung für Behörden mit
Sicherheitsaufgaben beschleunigt und
beispielsweise Einsatzleitern bei der
Feuerwehr die Planung erleichtert.
Die intelligente Lösung erfasst und
identifiziert die Einsatzkräfte beim
Einsteigen in das Fahrzeug automatisch, dank in die Sitze eingelassener
Antennen und RFID-Transpondern in
der Kleidung. Ein Minicomputer im
Fahrzeug wertet die Daten aus und
verteilt sie an die Laptops, Tablets
oder Smartphones der jeweiligen Verantwortlichen.
Interaktive 3-D-Bilder für
­Niedersachsen
Am Gemeinschaftsstand „Innovationsland Niedersachsen“ präsentierten
niedersächsische Hochschulen,
Forschungseinrichtungen und Unternehmen Exponate zur Erhebung,
Analyse, Visualisierung und Interaktion mit Daten. Zwei Beispiele: Mit der
Entwicklung von neuen interaktiven
3D-Visualisierungs-Methoden setzt
sich das Institut Mensch-MaschineKommunikation der Leibniz Universität Hannover auseinander. Und
das Forschungszentrum L3S wandelt
statische Webarchive in ein kollektives
Gedächtnis um, das eng mit dem Nutzer verbunden ist.
3D-Drucker für Zuhause
Das Unternehmen Fab Fabbster hat
seinen 3D-Drucker in Hannover vorgestellt. Das Gerät macht aus Kunststoffen wie ABS (Acrylnitril-ButadienStyrol) Bauteile bis zu einer Größe von
380 Millimetern, möglich sind aber
auch Schmuckstücke, Spielzeug oder
Ersatzteile. Im Internet sind bereits
Tausende von kostenlosen Design­
ideen für den Do-it-yourself-Druck verfügbar. Die netfabb-Software läuft auf
Windows-, Mac- und Linux-Rechnern.
8. April 2013 | Business Geomatics 2/13
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Unternehmen & Märkte
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Neue Formel für
Raster und Vektor
Bei der Microsoft-Office-Nutzergemeinschaft haben die Ribbons
inzwischen eine breite Akzeptanz
gefunden. Folglich adaptieren auch
moderne Fachlösungen diese Funktionsbänder, die seit 2009 als maßgebliches Strukturmerkmal des grafischen
Bedienkonzeptes von Word, Excel und
Co. fungieren. So wie beispielsweise
auch bei Geospatial 2013, dem neuen Produktportfolio von Intergraph,
bei dem sie auf der ersten Wahrnehmungsebene signifikant die Nutzeroberfläche bestimmen. Kunden und
Interessenten verfolgen das MasterProduktrelease mit dem Namen Geospatial 2013 mit umso mehr Interesse,
weil dies die erste Softwaregeneration
ist, die komplett unter der Ägide des
Hexagon-Konzerns steht.
Appetit gemacht
Intergraph Geospatial 2013 vereint
demnach die neuen Versionen von
GeoMedia, ERDAS IMAGINE, LPS, ImageStation, ERDAS APOLLO, GeoMedia
Smart Client, GeoMedia WebMap, Geospatial Portal und Geospatial SDI.
Dementsprechend selbstbewusst tritt
das Unternehmen auf. „Intergraph ist
das einzige Unternehmen weltweit,
das ein Produktportfolio auf den Markt
gebracht hat, welches GIS, Fernerkundung und Photogrammetrie für Desktop-, Server- und Web-Umgebungen
umfasst“, ist Georg Hammerer, Server
Product Line Executive bei Intergraph,
überzeugt.
In den letzten Jahren wurde Intergraph-Kunden zunächst einmal mit
der neuen Philosophie des Dynamic
GIS Appetit auf die neuen Produkte
gemacht, die meist von CEO Ola Rollén in der Öffentlichkeit skizziert worden war. Die Erwartungen an die neu-
en Produkte, die komplett unter der
Hexagon-Ägide entwickelt wurden,
richteten sich daher weniger an das
grafische Interface, sondern vor allem
auf die inneren Werte.
Für das Produktrelease haben weltweit sieben Intergraph-Entwicklungszentren eng zusammen gearbeitet, um
Dynamic GIS zum Leben zu erwecken.
Die selbstgesteckte Herausforderung
war zudem groß, denn Geospatial
2013 deckt alle Bereiche von der Datenerfassung über Aufbereitung, Analyse und Präsentation ab. Der global
integrierten Entwicklungsansatz, den
das Unternehmen im Übrigen auch in
Zukunft fortführen will, steht bei Intergraph in diesem Jahr besonders im
Zeichen der integrativen Betrachtung
von Vektor- und Rasterdaten.
Eine gemeinsame Sicht auf Vektorund Rasterdaten: Ein alter Hut, mag
mancher GIS-Experte spontan denken.
Doch Intergraph hat dabei einen höheren Anspruch, der vor allem aus den
Kompetenzen resultiert, die Hexagon
mit der Übernahme von ERDAS erworben hat. Kunden sollen dadurch von
hoher Performance, flexiblen Workflows und modernen Algorithmen
profitieren. Die Formel dafür lautet:
Rasterdaten + Vektordaten + automatisierte Datenprozessierung = Nutzerorientierte Information. Wie aus diesem
Rezept ein fertiges Gericht werden
kann, zeigt das Beispiel des Seehafens Rotterdam. Dort wurde mithilfe
von Intergraph eine Lösung entwickelt,
mit dem der Hafenbetreiber Schiffe
identifizieren kann, die kurz vor der
Einfahrt in den Hafen Altöl, Ladeölrückstände oder andere umweltschädliche
Betriebsmittel unkontrolliert ins Wasser ablassen, was trotz umfangreicher
Regularien immer noch eine häufig
praktizierte Routine ist.
Intergraph
Intergraph zeigt mit seinem neuen Produktport­
folio Geospatial 2013 erstmals, was Kunden von
einem „Dynamic GIS“ erwarten können
Der Spatial Modeler ermöglicht nicht nur die Definition, sondern auch die Berechnung des grafisch definierten Workflows.
Der Seehafen setzt als zentrale
Plattform für das Datenmanagement
ERDAS APOLLO ein. Insgesamt werden dort mehrere Hundert Millionen
Gigabyte an Daten verwaltet, unter
anderem auch die aktuellen Positionsdaten des Schiffverkehrs rund um
den Hafen, die aus dem sogenannten
Automatic Identification System (AIS)
stammen. Eine weitere Datenquelle
sind Radarsysteme, die heute zu den
leistungsfähigsten Fernerkundungsinstrumenten zählen und, unabhängig
von der Wetterlage, Daten über den
Verschmutzungsgrad der Wasseroberfläche liefern, also auch detaillierte
Daten über Ölteppiche, die von solchen Ablassungen resultieren.
Maritimer Einsatz
Ein neuer Service wertet nun die Daten
aus den beiden Quellen aus und kann
so automatisch feststellen, welches
Schiff zu welchem Zeitpunkt welche
Menge an Schadstoffen abgelassen
hat. Aufgabe der Intergraph-Technologie ist es nicht nur, diese komplexe
Datenauswertung zu steuern, sondern
die Informationen auch maßgeschneidert den Mitarbeitern des Hafens zur
Verfügung zu stellen. Diese wollen ei-
Beliebte digitale Wegweiser
Bei Smartphone- und Tabletnutzern
stehen Location-based Services ganz
hoch im Kurs. Das hat TNS Infratest
zusammen mit dem Bundesverband
Digitale Wirtschaft (BVDW) bei einer Studie herausgefunden. 2.068 Personen wurden zu ihrem Nutzungsverhalten bei standortbezogenen Mobil­
funkdiensten befragt.
Präziser ausgedrückt: 95 Prozent
der Studienteilnehmer kennen Navigations- und Routenplanungsdienste
nicht nur, sondern haben auch eine
konkrete Vorstellung von diesen Diensten. 73 Prozent nutzen sie über ihr
mobiles Endgerät gelegentlich oder
regelmäßig. Die Ortsbestimmung von
Geschäften, Restaurants und Werkstätten in der Umgebung hat laut Befragung ebenfalls eine mit 90 Prozent
hohe Bekanntheit und wird von 59
Prozent bereits mindestens einmal
aufgerufen. An dritter Position folgt
Jennifer Lepies
Navigationsdienste auf mobilen Endgeräten haben bei den Nutzern eine starke Präsenz
Um den Weg zur nächsten Tankstelle
zu finden: 73 Prozent der SmartphoneNutzer rufen Navigationsdienste auf.
die Suche nach Empfehlungen oder
Bewertungen zu Geschäften, Werkstätten oder Restaurants in der näheren
Umgebung, die 83 Prozent der Besitzer
mobiler Devices kennen und zu 45 Prozent auch nutzen.
Durch die Studie konnten auch
generationsbedingte Nutzungsunterschiede belegt werden. „Erwartungsgemäß gehört die Suche nach
Freunden und Bekannten sowie das
Bedürfnis, diesen den eigenen Standort mitzuteilen, in der jüngeren Altersgruppe bereits zur alltäglichen Nutzung“, erklärt Olav Waschkies von der
Fachgruppe Mobile im BVDW. Um aber
auch ältere Smartphone- und Tabletnutzer zu überzeugen, müssten Anbieter die Nutzenargumentation gegenüber dieser Zielgruppe verdeutlichen.
„Dies würde nicht nur die Bekanntheit
steigern, sondern auch die deutlich
zahlungskräftigeren Verbraucher würden diese kreativen digitalen Helfer
und Marketinginstrumente häufiger
nutzen“, so Waschkies.
www.bvdw.org
ne zuverlässige Auswertung auf Basis
aktueller Daten, benötigen aber keine
komplexen GIS-Administrationswerkzeuge. Die Lösung basiert daher auf
Webservices, die dafür sorgen, dass
die Nutzeroberfläche unabhängig
von der Back-End-Lösung geändert,
eingebunden und gestaltet werden
kann. „Der Clou liegt aber in den automatischen Workflows, bei denen
Vektor- und Rasterdaten intelligent
gemeinsam ausgewertet werden“, berichtet Hammerer.
Ein weiteres Beispiel für diesen Entwicklungsansatz ist der Spatial Modeler, der einen Teil von ERDAS IMAGINE 2013 darstellt. Diese Funktion
erinnert zum Beispiel an Suchfunktionen in Google, bei denen Suchergebnisse bereits beim Eintippen des
Suchwortes angezeigt werden. Genauso ist es beim Spatial Modeler zum
Beispiel möglich, Workflows auf einer
grafischen Oberfläche zu definieren,
wobei der Modeler im Hintergrund
den grafisch definierten Workflow
berechnet und die Ergebnisse wiederum zugleich visualisiert werden.
Das Programmieren, Konfigurieren
und Visualisieren von Workflows findet so simultan statt. „Unsere Kunden
reagieren durchweg positiv, oft sogar
fasziniert von den Möglichkeiten, die
wir zuletzt lediglich über das Schlagwort Dynamic GIS kommunizieren
konnten“, freut sich Hammerer. Auch
dem GIS-Normal-User stehen damit
Möglichkeiten zur Verfügung, die vormals nur mithilfe von aufwändigen
Verfahren von speziell geschulten Mitarbeitern umgesetzt werden konnten.
2D-Zeichnung generieren
Solche „Dynamik“ findet sich auch
bei dem Point Cloud Editor. Dieses
Tool verwaltet umfangreiche Punktwolken, wobei der Kunde perspektivische Schnitte frei in die Punktwolke
legen kann, bei denen die Vorschau
unmittelbar die sich dadurch ergebende 2D-Zeichnung generiert. Diese Schnellvorschau resultiert auch
aus den automatisierten Berechnungsverfahren, die im Hintergrund
ablaufen. Insgesamt besteht das
Intergraph-Portfolio von Geospatial 2013 aus 64 einzelnen Paketen,
die alle einzeln oder auch in beliebiger Kombination geordert werden
können und in einer Testversion per
Download zur Verfügung stehen.
(sg)
www.intergraph.de
Stauraum für Daten
Fujitsu und M.O.S.S. wollen gemeinsam ein CompetenceCenter aufbauen. Das soll dazu dienen, Geodaten zu
speichern und über lange Zeit zu archivieren.
Die IT-Unternehmen Fujitsu Technology Solutions und M.O.S.S. Computer Grafik Systeme bauen ihre
strategische Kooperation aus. Die
Zusammenarbeit bezieht sich auf Lösungen für das IT-Management mit
sehr großen Geodatenvolumen sowie
die digitale Langzeitarchivierung von
Geodaten.
Aufbauend auf den Lösungen nova­
FACTORY aus dem Hause M.O.S.S. und
SecDocs von Fujitsu planen die Partner,
ein Branchen-Competence-Center einzurichten, um Geodaten zu speichern
und über lange Zeit zu archivieren. Profitieren sollen dadurch Behörden und
andere öffentliche Einrichtungen, die
durch die Kooperation zugeschnittene
Lösungen erhalten sollen, welche die
Anforderungen öffentlicher Auftrag-
geber erfüllen. Die M.O.S.S.-Produktfamilie novaFACTORY widmet sich seit
mehreren Jahren dem Bedarf für Daten
und Dienste der Geotopographie, etwa
in Bezug auf Orthophotos, topographische Karten oder 3D-Modelle. Die
Software managt ein zentrales Datenarchiv aktueller Datenbestände und
steuert im Hintergrund asynchrone,
auftragsgesteuerte Im- und Exportprozesse.
Mit der Lösung SecDocs bietet Fuji­
tsu die Möglichkeit eines portablen,
vom Speicherort unabhängigen Nachweis der Unverfälschtheit der digitalen
Geodaten und -dokumente. Genutzt
werden dazu Versiegelungen durch digital signierte Zeitstempel.
www.moss.de
www.fujitsu.de
|
22 Unternehmen & Märkte
8. April 2013 | Business Geomatics 2/13
In der Masse steckt die Energie
Auf mehr als acht Prozent am deutschen Endenergieverbrauch beziffert
die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) die Energie aus Biomasse
– das sei neben der Windenergie unter den regenerativen Alternativen zu
fossil-atomaren Ressourcen der größte
Anteil. Mit dem neu erschienenen Bundesländer-Potenzialatlas Bioenergie
will die AEE daher die öffentliche Aufmerksamkeit auf diese Energiequelle
lenken und den Status Quo sowie die
Möglichkeiten zur Nutzung von Holz,
Raps, Mais, Gülle und Co. präsentieren.
Der Atlas, der sowohl digital als auch
in einer Printversion bei der AEE erhältlich ist, basiert zu großen Teilen auf
Daten des Deutschen Biomasseforschungszentrums (DBFZ) in Leipzig.
Dass das Potenzial von Bioenergie in
den verschiedenen Regionen Deutschlands unterschiedlich groß ist, macht
der Potenzialatlas besonders deutlich.
Begründet ist das in regionalen Gegebenheiten. In einzelnen Bundesländern könne die Nutzung der Biomasse
noch steigen, ist sich die AEE sicher.
Die mehr als 200 Karten, Grafiken und
Tabellen des Atlas visualisieren den
noch auszuschöpfenden Spielraum.
„Als vielseitig einsetzbare Energiequelle hat Biomasse für die Energiewende
einen hohen Stellenwert“, erklärt Daniela Thrän, DBFZ-Bereichsleiterin Bio-
Pixelio/Thorben Wengert
Durch mehr als 200 Karten will die Agentur für Erneuerbare Energien im neuen Potenzialatlas
­verdeutlichen, welche Chancen in Holz, Raps, Mais, Gülle und Co. zur Energiegewinnung liegen
Heizen mit Holz: Energie aus Biomasse lässt sich sowohl zu Strom- als auch zu Wärmeenergie umwandeln. Die AEE sieht darin eine besondere Stärke der Stoffe.
energiesysteme, bei der Präsentation
des Atlas im Februar. Das Potenzial für
einen weiteren Ausbau sei vorhanden.
Die Rohstoffe, aus denen Biomasse
gewonnen werden kann, reichen von
sogenannten Energiepflanzen (Raps,
Mais) über Wald- und Resthölzer bis
hin zu Abfällen aus Landwirtschaft und
Biotonne. In Biogasanlagen, Heizkraftwerken, Klärgasanlagen oder anderen
Verbrennungswerken kann aus der
Biomasse sowohl Strom als auch Wär-
meenergie und Biokraftstoff erzeugt
werden. „Im Wärme- und Verkehrssektor, die rund drei Viertel der gesamten
Energie verbrauchen, finden erneuerbare Ressourcen bislang nur wenig
Beachtung. Hier liegen jedoch die besonderen Stärken der Bioenergie“, teilt
Torsten Gabriel von der Fachagentur
Nachwachsende Rohstoffe (FNR) mit.
Durch ihren flexiblen Einsatz bildet
die Bioenergie eine wichtige Säule
– vor allem in der zukünftigen En-
ergieversorgung. Bis 2020 sollen laut
Biomasse-Strategie der Bundesregierung Energiepflanzen und biogene
Reststoffe bis zu 15 Prozent des Energiebedarfs in Deutschland decken, was
knapp einer Verdoppelung des aktuellen Anteils entspricht. Dafür benötige
man nur eine Fläche von 3,7 Millionen
Hektar, so hat es die AEE errechnet. Das
entspreche 21,9 Prozent der heutigen
landwirtschaftlich genutzten Flächen.
Sowieso anfallende Reststoffe und
ein Teil der importierten Produkte aus
Raps, Sojabohnen und Ölpalmen liefern zudem weitere Bioenergie, diese
Menge würde 2020 dem Ertrag von
einer Fläche von zwei bis drei Millionen
Hektar entsprechen.
Bereits 2009 hatte die AEE einen „Potenzialatlas der Erneuerbaren Energien
2020“ publiziert, als Sonderausgabe
zum Thema Bioenergie mit Prognosen
in Bezug auf die Flächenentwicklung
und den Wertschöpfungsmöglichkeiten der einzelnen Bioenergieträger.
Der neue Bundesländer-Potenzialatlas
Bioenergie ist in verschiedenen Teilkapiteln im Internet als pdf-Download
frei verfügbar. Die Gesamtausgabe kann als Druck über die AEE zum
Selbstkostenpreis von 7,90 Euro bezogen werden.
www.unendlich-viel-energie.de
www.dbfz.de
Anlaufstelle für
Beschwerden
Die Einrichtung des Datenschutz-Kodex für Geodatendienste erhält einen
Beschwerdeausschuss. Der zu diesem
Zweck gegründete Verein Selbstregulierung Informationswirtschaft
(SRIW) wurde mit der Umsetzung des
Kodexes betraut und setzt sich aus vier
Rechtsanwälten mit Spezialisierung im
IT-Recht zusammen. Nutzer können
sich an den Verein richten, wenn sie
Verstöße gegen den Datenschutz-Kodex melden möchten. Der Beschwerdeausschuss prüft diese Verstöße und
ist nach eigenen Angaben berechtigt,
Entscheidungen zur Behebung von
Verstößen zu treffen und Sanktionen
zu verhängen. Zudem wurde eine telefonische Beratungsstelle eingerichtet,
die über Geodatendienste, die im Kodex enthaltenen Verbraucherrechte sowie über Widerspruchs- und Beschwerdemöglichkeiten informiert.
Zwar mit zeitlicher Verzögerung doch
nun seit September 2012 ist die Homepage zum Geodatendienste-Kodex online. Mit der Umsetzung kommen die
­Unternehmen Deutsche Post, Deutsche Telekom, Google, Microsoft, Nokia, Encourage Directories, Panolife
und der IT-Branchenverband BITKOM
einer freiwilligen Selbstverpflichtung
nach, die Rechte der Verbraucher zu
stärken. Im März haben SRIW und BITKOM zudem eine Initiative zur Stärkung der unternehmerischen Verantwortung beim Datenschutz gestartet.
www.sriw.de
Neue Hardware
in Hamburg
Kooperation mit Potenzial
KlimaCampus in der Hansestadt erhält ein neues Hoch­
leistungsrechnersystem. Damit sollen Klimamodellierer
genauere Prognosen machen können.
Der Telekommunikationssektor wird
den Breitbandausbau bis 2015 stark
vorantreiben. Dessen sind sich die
Berater und Analysten von Steria
Mummert Consulting sicher. Wie aus
der von dem Unternehmen durchgeführten Studie hervorgeht, wollen
deutsche Telekommunikationskonzerne rund ein Viertel ihrer Umsätze
in die Infrastruktur investieren. Diese
Intention steht vor der Schwierigkeit,
den aufwändigen Ausbau der Hochgeschwindigkeitsnetze rentabel zu finanzieren. Gerade regionale Anbieter
wollen deswegen ihre Kosten durch
Kooperationen mit Energieversorgern
senken. So die Ergebnisse der SteriaMummert-Studie „Branchenkompass
2013 Telekommunikation“. In dessen
Rahmen wurden Interviews mit Führungskräften aus der Telekommunikationsbranche durchgeführt.
Die Nachfrage nach großen Bandbreiten steigt durch den zunehmenden
Konsum von Videos über das Internet,
die Verwendung datenintensiver Apps
und der Trend des Cloud Computing.
Die großen Mobilfunkunternehmen
stellen deswegen ihre UMTS- und
HSPA-Netze auf die leistungsfähigere
LTE-Technologie um. Auch Festnetze
mit hohen Datenraten, wie Glasfaser,
VDSL und das vom klassischen Kabelfernsehen bekannte Koaxialnetz, sollen
weiter wachsen, prognostiziert Steria
Mummert.
„Die Investitionen in den Netzausbau
sind für die Telekommunikationsunternehmen unausweichlich, denn hohe
Datenraten für den Endkunden sind
der entscheidende Erfolgsfaktor in der
Branche. Wer die nicht liefern kann,
wird untergehen“, sagt Reinhold Weber , Telekommunikationsexperte bei
Steria Mummert Consulting. Gleichzeitig werde es für die Netzbetreiber
aber immer schwieriger, die hohen
Gilt als Herzstück der internationalen Klimawissenschaft: Das Deutsche Klima­
rechenzentrum erhält mehr Rechnerleistung und Speicherkapazitäten.
Pixelio/Jörg Trampert
bei, in Ziffern 26 Millionen Euro. Die
Helmholtz-Gemeinschaft investiert zusätzlich 15 Millionen Euro. „Nur durch
stets an die neueste Technologie angepasste Hochleistungsrechner können
verbesserte Klimavorhersagen getroffen werden. Mit dem neuen Rechner
erhoffen wir uns insbesondere bei der
Vorhersage der Wolkenbildung ganz
neue Erkenntnisse“, so Prof. Dr. Jochem
Marotzke, Direktor am Max-PlanckInstitut für Meteorologie, Hauptnutzer
unter den Gesellschaftereinrichtungen
des DKRZ. Als nach eigenen Angaben
weltweit einziges Spezialrechenzentrum für die Klimaforschung bietet das
DKRZ eine optimale Datenverarbeitung und Datenspeicherungsumgebung an, die speziell auf die aktuellen
Bedürfnisse der Klimamodellierer abgestimmt ist.
www.dkrz.de
M. Böttinger, DKRZ
Hamburg erhält 2014 einen der modernsten Klimarechner der Welt. Das
teilten das Bundesministerium für
Bildung und Forschung (BMBF) und
das Helmholtz-Zentrum Geesthacht
(HZG) anlässlich des 25-jährigen Jubiläums des Deutschen Klimarechenzentrums (DKRZ) in der Hansestadt
mit. Mit der neuen Hardware sollen
Klimaprojektionen wesentlich präziser
berechnet werden können. Einrichtungsort ist der KlimaCampus, an dem
neben 18 Instituten der Universität
Hamburg, dem DKRZ und dem Helmholtz-Zentrum auch das Max-PlanckInstitut für Meteorologie angesiedelt
ist.
Mit dem neuen Rechner erhält der inzwischen vier Jahre alte Hochleistungsrechner Blizzard Unterstützung. Finanzielle Hilfeleistung steuert das BMBF
Studie: Beim Ausbau des Breitbandnetzes kommt es vor allem auf Zusammenarbeit an
Anschluss gefordert: Erfüllen sich die Prognosen der Steria-Mummert-Studie wird
der Telekommunikationssektor künftig stark in den Breitbandausbau investieren.
Ausgaben für den Ausbau wieder hereinzubekommen. „Die Kunden sehen
einen zuverlässigen Internetanschluss
mit Übertragungsraten auf dem jeweils
aktuellen Stand der Technik als Selbstverständlichkeit an. Deswegen sind sie
Videos und daten­
intensive Apps
­fördern die Nach­
frage nach großen
Bandbreiten.
in der Regel nicht bereit, mehr dafür zu
bezahlen, wenn sich die Technik und
die Datenraten verbessern.“
In dem „Branchenkompass“ wird
deutlich: Der Herausforderung begegnen die Netzbetreiber mit unterschiedlichen Strategien, insbesondere durch
brancheninterne und branchenübergreifende Kooperationen. Vertriebsmöglichkeiten, die die Einnahmen
verbessern sollen, werden beispielsweise bei einigen Festnetz- und Mobilfunkanbietern eingeschlagen: Sie
bringen ihre Produkte gemeinsam
unter der Marke eines Partners auf
den Markt. Um auf der Ausgabenseite
Kosten zu sparen, wollen vor allem
regionale Telekommunikationsunternehmen die Zusammenarbeit mit
Energie- und Wasserversorgern weiter
verstärken. Sie können ihren Netzausbau günstiger vorantreiben, indem sie
systematisch die vorhandenen Trassen
der Versorgungsunternehmen mitbenutzen. „Das Einsparpotenzial durch
die Zusammenarbeit beim Infrastrukturausbau ist erheblich“, so Weber. Eine flächendeckende Nutzung solcher
Möglichkeiten ließe in Deutschland
aber noch auf sich warten. SteriaMummert-Mitarbeiter Weber sieht
deswegen in Kooperationen mit Versorgungsunternehmen auf absehbare
Zeit den besten Weg, die Kosten beim
Netzausbau im Griff zu behalten.
www.steria-mummert.de
Unternehmen & Märkte
Business Geomatics 2/13 | 8. April 2013
| 23
Anzeige
Rein europäische Position
Tschechiens Premierminister
besucht Galileo-Kontrollzentrum in Oberpfaffenhofen
Ja, ich möchte zwei aktuelle Aus-
DLR
Die Agentur für das Europäische Globale Satellitennavigationssystem
(GSA) hat ihren Sitz von Brüssel nach
Prag verlegt. Aus diesem Anlass besuchte Petr Nečas, Premierminister der
Tschechischen Republik, im Februar
das Deutsche Zentrum für Luft- und
Raumfahrt (DLR) im bayerischen
Oberpfaffenhofen.
DLR-Vorstandsmitglied Professor
Hansjörg Dittus empfing die Delegation, die durch den bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer und
den bayerischen Staatsminister für
Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und
Technologie Martin Zeil vervollständigt
wurde.
Dabei besuchte Nečas auch das Galileo-Kontrollzentrum in Oberpfaffenhofen, das für die Steuerung der GalileoSatelliten zuständig ist. Seit Oktober
2012 befinden sich vier der zukünftig
insgesamt 30 Navigationssatelliten in
der Erdumlaufbahn.
Probe-Abo
Sachuntersicht: Experten des DLR erläutern der politischen Delegation rund um
Tschechiens Premierminister Petr Nečas (2. v.l. vorne) moderne Satelliten-Technik.
Darüber hinaus zeigte sich die tschechische und bayerische Ministerdelegation auch an der aktuellen Atmosphären- und Klimaforschung des DLR
interessiert. Die Forschungsflugabteilung präsentierte dazu das nach eigenen Angaben modernste Forschungsflugzeug Europas: HALO (High Altitude
and Long Range Research Aircraft).
Basierend auf einem Business Jet wurde es für wissenschaftliche Einsätze
speziell umgebaut. HALO ermöglicht
den Wissenschaftlern umfassende und
einzigartige Messungen in der Atmosphäre. Aus diesen neuen Datensätzen
sollen Erkenntnisse für den Klima- und
Umweltschutz gewonnen werden.
www.dlr.de
gaben von Busi­ness Geomatics
kostenlos zugesandt be­kommen.
Entspricht die Zeitung nicht mei­nen
Erwartungen, werde ich spätestens 10 Tage
nach Erhalt der zwei­ten Ausgabe eine schrift­
liche Mitteilung an die sig Media GmbH & Co.
KG, Zollstockgürtel 63, 50969 Köln, senden. Die
Lieferung wird dann ein­ge­stellt. Wenn Sie bis zu
diesem Ter­min keine Nach­richt von mir haben, möchte ich Business Geoma­tics
im Jahres­abonnement (8 Ausgaben) zum Preis von EUR 57,00 (zzgl. EUR 7,00 Porto
+ Versand) beziehen.
Name / Vorname
Firma / Institut
Abteilung / Funktion
Straße / Nr.
PLZ / Ort
Datum
Vertrauensgarantie: Ich bestätige ausdrücklich, vom Recht des schriftlichen Widerrufes dieser Vereinbarung innerhalb von 10 Tagen Kenntnis genommen zu haben.
Nachrichten
Erweiterung bei Barthauer
Barthauer Software erweitert sein
Netzinformationssystem BaSYS um
eine Anbindung des WinCan ScanExplorers. In Zukunft können BaSYSAnwender direkt die detaillierten
Bilder der Fachapplikation WinCan
ScanExplorer ansteuern und in ihre
Arbeit integrieren. Der ScanExplorer
ermöglicht Scans der inneren Oberfläche des inspizierten Rohrs, so als
ob es aufgeschnitten und zu einem
zweidimensionalen Bild aufgeklappt
würde. Damit stehen den Anwendern
weitere Hilfsmittel zur Verfügung, um
einen schnellen Gesamtüberblick über
den gesamten Rohrverlauf zu bekommen und so beispielsweise Zustände
in der Historie detailliert vergleichen
zu können. Der ScanExplorer wird in
Zukunft direkt über Barthauer Software zu beziehen sein. Das Schweizer
CD Lab, Stammunternehmen der WinCan Deutschland, wird seinen Kunden
künftig auch das Barthauer-Produkt
PIETS anbieten können, das direkt
unter der WinCan-Software eingesetzt
werden kann. Somit können auch WinCan-Kunden ihre ISYBAU- und DWADaten auf ein fehlerfreies Format
testen, editieren und konvertieren.
virtualcitySYSTEMSTechnologie in der Schweiz
Das Schweizer Unternehmen GEOINFO
und die Berliner Firma virtualcity­
SYSTEMS haben einen Kooperationsund Vertriebspartnervertrag auf dem
Gebiet der 3D-Stadtmodelle unterzeichnet. Durch die Kooperation stehe
den Kunden in der Schweiz nun die
prozessorientierte 3D-Geodateninfrastruktur von virtualcitySYSTEMS bereit.
Die entsprechenden Lösungen setzen
auf Basistechnologien, die speziell
auf das Management von 3D-Geo­
daten optimiert sind. Die Lösungen
des Dienstleisters GEOINFO werden in
über 80 Gemeinden in sechs Kantonen
und vier kantonalen Verwaltungen
eingesetzt. Für den Kanton Appenzell
Ausserrhoden beispielsweise wurde
das erste umfassende 3D-Modell eines
Schweizer Kantons geschaffen.
Deutsche Bahn................................ 20
Deutsche Post........................... 15, 22
Deutsche Telekom................. 7, 16, 22
Deutscher Landkreistag.................... 8
Deutscher Städtetag................... 8, 10
Deutscher Wetterdienst............. 10, 12
DFKI................................................ 20
DHL Freight..................................... 16
Diamond Airborne Sensing............. 18
DIW................................................... 5
DKRZ............................................... 22
DLR..................................... 18, 20, 23
DStGB......................................... 8, 10
DVW................................................ 24
DWA................................. 1, 9, 10, 11
ECO.S Energieconsulting................... 9
Encourage Directories..................... 22
ESA..................................... 11, 17, 23
Esri............................................ 11, 18
EW Medien und Kongresse............. 24
Fab Fabbster................................... 20
Fachhochschule Frankfurt a.M........ 12
Fenthol & Sandtmann..................... 16
FGSV................................................. 2
Fichtner Water & Transportation..... 11
Fraunhofer FOKUS................. 8, 12, 20
Fraunhofer IIS............................ 14, 18
Fraunhofer ISI.................................. 19
Fujitsu Technology Solutions........... 21
GDS................................................... 2
GeoDigital....................................... 18
GEOINFO......................................... 23
GEOkomm Academy....................... 24
geomer............................................ 12
GeoMV............................................ 24
Geonetzwerk Münsterland.............. 24
Geospatial Media & Communications...24
GEOTECH JANKA............................ 10
Geotechnik........................................ 2
Gerst Ingenieure............................... 8
GIS Consult....................................... 6
GIS-Akademie NRW........................ 24
Goldmedia...................................... 15
Google............................................ 22
GSA................................................. 23
Hauptverband der Dt. Bauindustrie...4
Helmholtz-Zentrum f. Polarforschung... 11
Helmholtz-Zentrum Geesthacht...... 22
Hexagon.......................................... 21
Hochschule Harz............................. 13
HST Systemtechnik............................ 6
ibb Grafische Datenverarbeitung...... 8
IDC.......................................... 6, 7, 16
IFIS.................................................... 3
IGI................................................... 18
IN - integrierte Informationssysteme....6
infas geodaten................................ 13
Initiative Mittelstand...................... 19
initions.............................................. 5
Intergraph................................... 3, 21
ISPRAT.............................................. 8
JCB.................................................... 5
Kassandra....................................... 19
KITU................................................ 14
Kramer Allrad.................................... 5
Kreishandwerkerschaft Harz-Bode....13
Kubit............................................... 18
Landratsamt Tirschenreuth................ 3
Leibniz Universität Hannover.......... 20
Leica Geosystems............................ 18
Leoni Bordnetz-Systeme.................. 16
LGB................................................. 14
LGLN............................................... 14
Lippische Landes-Brandversicherung... 15
LVermGeo....................................... 14
M.O.S.S............................................ 21
Masternaut..................................... 19
Meplan.............................................. 5
Messe Berlin................................... 11
Mettenmeier............................... 3, 24
Microsoft................................... 14, 22
MIK NRW........................................ 13
Milan Geoservice............................ 18
MLVSachsen-Anhalt........................ 14
MMI.................................................. 5
Moser Software................................ 7
Münchner Stadtentwässerung...... 1, 6
Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern...20
navXperience.................................. 18
NIDAG............................................. 13
NLWKN........................................... 10
Nokia.............................................. 22
NOLIS................................................ 8
OHB-System.................................... 17
ORBCOMM..................................... 12
Panolife........................................... 22
PHOCAD.......................................... 18
PointShape...................................... 18
PTV GROUP..................................... 24
Ramco Systems................................. 3
rapidlasso....................................... 18
RIB Software..................................... 3
Ricoh............................................... 17
RIEGL.............................................. 18
rmDATA........................................... 15
Schiebel.......................................... 18
SensoMotoric Instruments.............. 20
Siemens.................................... 11, 16
Softplan Informatik........................... 8
Sprengnetter................................... 24
SRIW............................................... 22
Stadt Aalen................................... 1, 8
Stadt München................................. 6
Stadtentwässerung Frankfurt/Main.10
Statistisches Bundesamt................... 8
Steria Mummert Consulting............ 22
Tandler.com..................................... 11
technet rail...................................... 18
Telum.............................................. 18
TESAT.............................................. 17
Toll Collect...................................... 18
TomTom.......................................... 16
Topcon.............................................. 2
Trimble............................................ 18
TU Clausthal................................... 20
TU Warschau................................... 24
Universität Hamburg....................... 22
Universität Leipzig.......................... 13
Universität Paderborn..................... 16
VDV................................................. 24
VG Dentlein am Forst.................. 1, 10
virtualcitySYSTEMS......................... 23
Vollert Anlagenbau........................... 5
Wasser Berlin.................................. 11
wer denkt was.................................. 8
Wimmer International....................... 4
WinCan Deutschland...................... 23
WWF......................................... 11, 12
Zeppelin............................................ 5
Anzeigenindex
AED Solution Group�������������������������������������������� 4
Barthauer Software������������������������������������������� 10
B&B Ingenieurgesellschaft���������������������������������� 3
Condat���������������������������������������������������������������� 7
GIS Consult��������������������������������������������������������� 9
g.on Experience������������������������������������������������ 11
initions���������������������������������������������������������������� 5
IVU Traffic Technologies�������������������������������������� 7
Datum
2. Unterschrift
sig Media GmbH & Co. KG
Zollstockgürtel 63
50969 Köln/Germany
Redaktion
Stefan Grebe (Leitung)
Tel.: +49 (0)221-92 18 25 52
[email protected]
Jennifer Lepies
Tel.: +49 (0)221-92 18 25 62
[email protected]
Grafik/Layout
Michael Joschko
Tel.: +49 (0)221-92 18 25 31
[email protected]
Justin Fest
Tel.: +49 (0)221-92 18 25 30
[email protected]
Anzeigenvertrieb
Desiree Jaeger
Tel.: +49 (0)221-92 18 25 72
[email protected]
Verlag
sig Media GmbH & Co. KG
Zollstockgürtel 63
50969 Köln/Germany
Tel.: +49 (0)221-92 18 25 50
Fax: +49 (0)221-92 18 25 16
www.sig-media.de
Druck
Freiburger Druck GmbH & Co. KG
Lörracher Straße 3
79115 Freiburg
Tel.: +49 (0)761-496 12 01
Fax: +49 (0)761-496 712 01
15. Jahrgang
ISSN 1437-5532
Erscheinungsweise: 8 x jährlich
© Copyright sig Media GmbH & Co. KG, Köln.
Die Zeitung und alle in ihr enthaltenen Beiträge sind urheberrecht­lich ge­schützt. Jede
Verwertung außerhalb der engen Grenzen
des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar.
Dies gilt insbesondere für Verviel­fältigun­gen,
Über­setzungen, Mikrover­fil­mungen und die
Einspeicherung und Be­arbeitung in elektronischen Systemen. Mit der An­
nah­
me des
Manu­skriptes und seiner Ver­öf­fentlichung in
dieser Zeit­schrift geht das volle Verlagsrecht
sämtlicher abgedruckter Beiträge inklusive
darin enthaltener Fotos und Abbil­
dungen
für alle Sprachen und Länder einschließlich
des Rechts der Vervielfältigung und Wie­der­
gabe auf fotomechanischem oder ähnlichem
Wege, im Magnet­ver­fahren, Vortrag, Funkund Fernsehsen­dung sowie Speicherung in
Daten­ver­arbei­tungsan­lagen an sig Media
GmbH & Co. KG über. Dies gilt auch für die
auszugsweise Wieder­gabe sowie den Nach­
druck von Abbildungen und Fotos. Die Wie­
dergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in Busi­ness
Geomatics be­rechtigt auch ohne besondere
Kennzeich­nung nicht zu der Annahme, dass
solche Namen im Sinne der Warenzeichenund Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu
betrachten wären und daher von jeder­mann
benutzt werden dürfen. Eine Haftung für die
Richtigkeit der Veröffentlichungen kann trotz
sorgfältiger Prüfung durch die Redaktion
vom Verlag und Herausgeber nicht übernommen werden.
Fotonachweise
Seite 1: Astrium Services, Fotolia/Superingo, MSE, Bauma, pixelio/Helga Schmadel;
Seite 2: Geotechnik; Seite 7: BVDW; Seite
8: Michael Joschko; Seite 9: Stodtmeister;
Seite 13: pixelio/Wilhelmine Wulf, Wikimedia; Seite 14: Fraunhofer; Seite 15: Ulrike
Möhle, Goldmedia; Seite 17: Ricoh; Seite
18: navXperience; Seite 20: Valet
Es gilt die Anzeigenpreisliste
Nr. 15 vom 1.1.2013
K2-Computer������������������������������������������������������� 2
Messe München������������������������������������������������ 19
Die Ausgabe 3/2013 der Business Geomatics erscheint am 21. Mai.
Telefon: +49(0)221-92 18 25 50
Telefax: +49(0)221-92 18 25 16
[email protected]
Impressum
Hardy Möller (Internet)
Tel.: +49 (0)221-92 18 25 34
[email protected]
Unternehmensindex
3D Laser Mapping ......................... 18
3DIS.................................................. 2
AED Solution Group.......................... 2
AED-SYNERGIS............................... 10
Agentur für Erneuerbare Energien.. 22
AHM Airborne Hydromapping......... 18
Airborne Technologies..................... 18
Alfred-Wegener-Institut.................. 11
Applanix.......................................... 18
Aral................................................. 15
Arealcontrol...................................... 6
Arkon.............................................. 18
Astrium Services............................. 17
ATB Potsdam................................... 24
Atos................................................ 16
Autodesk........................................... 3
Aveva.............................................. 18
AXIT................................................ 16
axmann geoinformation................. 15
B&B Ingenieurgesellschaft.......... 1, 12
Bad Honnef....................................... 3
Barthauer Software................... 11, 23
BBSR................................................. 4
BDVI................................................ 24
Bentley Systems.............................. 11
Bernegger......................................... 4
BITKOM..................................... 19, 22
BLM................................................ 15
BMBF.............................................. 22
BMI................................................... 8
BMU................................................ 24
BMWi........................................ 20, 24
bodymonitor................................... 12
Bosch Kraftfahrzeugtechnik............ 18
brain-SCC........................................ 13
BVB................................................... 4
BVDW......................................... 7, 21
Cassidian........................................ 18
CD Lab............................................ 23
CEplus............................................... 4
Certainty 3D.................................... 18
Claus Beton Transport (CBT)............. 4
conVISUAL...................................... 15
CWSM Software Solutions.............. 11
DBFZ............................................... 22
DDGI............................................... 24
DDS Digital Data Services............... 14
1. Unterschrift
Mitglied der Informationsgemeinschaft
zur Feststellung der Verbreitung von
Werbeträgern e. V. (IVW)
sig Media GmbH & Co. KG ist ein führender
Fachverlag und Anbieter von Fachpublika­
tionen, Mehrwertangeboten und Events in
den Bereichen Geoinformatik, Telematik, IT
und Telekommunikation.
|
24 Unternehmen & Märkte
8. April 2013 | Business Geomatics 2/13
Streit um die
­Honorarordnung
Der Weg zur
smarten Stadt
Befremdet und enttäuscht – das sind
die deutschen Vermessungsverbände laut eigener Erklärung von den
jüngsten Entscheidungen des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi).
Der Grund: Die geplante Novelle der
Honorarordnung für Architekten und
Ingenieure (HOAI). Darin sollen sich die
vermessungstechnischen Leistungen
weiterhin im unverbindlichen Teil des
Regelwerks wiederfinden. Die Unterzeichner der Presseerklärung wie der
Verband Deutscher Vermessungsingenieure (VDV) fordern hingegen die
Rückführung dieser sogenannten Beratungsleistungen in die verbindliche
HOAI. Die Vermessungsleistungen sind
integraler Bestandteil des gesamten
Planungs- und Bauprozesses und deshalb müsse, so der VDV, eine Gleichbehandlung aller an Planung und Bau beteiligten Ingenieure erfolgen. Mit dem
Festhalten an der bisherigen Praxis
aber ignoriere Bundeswirtschaftsminister Rösler nicht nur Gutachten von
Juristen und vom wissenschaftlichen
Dienst des Bundestags, sondern auch
die Äußerungen von der Wirtschaftsministerkonferenz im Dezember 2012.
Sie alle hatten die geforderte Rückführung erwartet.
In der HOAI werden auf staatlicher
Basis Leistungen und Honorare für Architekten und Ingenieure geregelt. Sie
leitet sich aus dem Gesetz zur Rege-
lung von Ingenieur- und Architektenleistungen ab und bildet durch ihren
gesetzlichen Charakter eine elementare Richtlinie für jegliche Planungen
im Bauwesen. Gleichzeitig soll sie
durch die gesetzlich verlangten Aufgaben die Qualität der Bauplanung, Ausschreibung, Vergabe und der Objektüberwachung sicherstellen. Seit der
Novellierung der HOAI 2009 stehen die
vermessungstechnischen Leistungen
im unverbindlichen Teil. Die Höhe der
Honorare wird damit zwischen Bauherren und Vermessungsingenieuren
stets frei verhandelt beziehungsweise
die Vertragspartner können sich an
den immer noch vorhandenen Honorartafeln orientieren. Dieser Empfehlungscharakter bezieht sich auch auf
Leistungen etwa für Umweltverträglichkeitsstudien oder auch thermische
Bauphysik. Zuvor hatte es Honorartabellen mit für die jeweilige Leistung
festgelegten Auszahlungen gegeben,
diese wurden der HOAI bis 2009 direkt
entnommen. Die Aufteilung in einen
verbindlichen und unverbindlichen
Abschnitt des Ordnungswerks hatte es
erst mit der HOAI 2009 gegeben.
„Unsere bisherigen Praxiserfahrungen zeigen, dass durch die aktuelle
Situation ein deutlich höherer Verwaltungsaufwand bei Vermessungsbüros
und Auftraggebern besteht. Es müssen beispielsweise mehr Angebote
VDV/Grunau
Wo die deutschen Vermessungsverbände mehr
­Verwaltungsaufwand befürchten, sieht das Bundeswirtschaftsministerium die Förderung des Wettbewerbs
Vermessungstechnische Leistungen zwischen den Fronten: Sie sollen im Zuge der
Novellierung nicht in den verbindlichen Teil der HOAI integriert werden.
eingeholt und verglichen werden“,
beschreibt Klaus Meyer-Dietrich, VizePräsident vom VDV. Er befürchtet weiterhin Qualitätseinbußen aufgrund des
gesteigerten Preiswettbewerbs, stark
sinkende Honorare sowie eine deutliche Zunahme an Nachträgen. „Die
Wiederaufnahme in den verbindlichen
Teil, wie sie auch gegenüber den Spitzenverbänden immer wieder geäußert
wurde, und die Rückkehr zu festgelegten Honoraren würden hier Erleichterung und Zeitersparnis bringen“, so
Meyer-Dietrich.
Das BMWi ist da anderer Ansicht.
Die freie Aushandlung von Beratungsleistungen – im Unterschied zu den
Planungsleistungen – sieht das Ministerium als Vorteil und möchte diese
Teilliberalisierung auch in der HOAI
2013 beibehalten. „Die Zielsetzung der
HOAI 2009 war es, den Wettbewerb
zu fördern und den Bürokratieabbau
voranzubringen“, so Felicitas Hoch, eine Referentin des BMWi. Sie spricht
des Weiteren auch von einer Moder-
nisierung der Empfehlungen für Honorare und Leistungsbilder im Zuge
der Novellierung. „Schwierigkeiten für
die Ausschreibungs- und Vergabepraxis sind damit nicht mehr zu erwarten. Derzeit gibt es auch keine Anhaltspunkte für eine Qualitätseinbuße
bei den Beratungsleistungen“, sagt
Hoch. Darüber hinaus bewege sich
Deutschland bei der Preisregulierung
von Dienstleistungen für Architekten
und Ingenieure auf EU-Ebene in einem
schwierigen Umfeld. Andere EU-Mitgliedsstaaten hätten diese Regulierung
mehr und mehr abgeschafft. „Daher
ist es fraglich, ob eine Ausweitung der
Preisregulierung für Architekten und
Ingenieure in Deutschland mit dem
Gemeinschaftsrecht vereinbar wäre“,
teilt BMWi-Referentin Hoch mit.
Nach der Anhörung im Bundestag
wird etwa ab Mitte Mai die Abstimmung des Bundesrates über den Novellierungsentwurf erwartet. (jl)
www.vdv-online.de
www.bmwi.de
Die Speicherstadt Coerde in Münster
wird Schauplatz des diesjährigen „Geo­
tag Münsterland“. Das Geonetzwerk
Münsterland lädt am 15. Mai zu dem
Event ein. Gewidmet wird sich dem
Thema Smart Cities.
Wie sieht die Zukunft von Städten
und Gemeinden aus? Welche Herausforderung entstehen durch Klimawandel, Ressourcenverbrauch, alternde
Infrastrukturen, Mobilität und demographischer Wandel? Den Schlüssel dazu sehen die Veranstalter in der intelligenten Integration von Informationsund Kommunikationstechnologien.
Geoinformatik spielt dabei eine wesentliche Rolle. Mit dem Geotag 2013
möchte das Geonetzwerk Münsterland
für einen entsprechenden Austausch
zwischen Bürgern, Unternehmen, Verwaltungen und Institutionen sorgen.
Projekte und Ideen sollen die Diskussion anregen.
Insgesamt sind 17 Vorträge in zwei
Streams geplant, die einen Querschnitt zur Umsetzung des Smart-CityGedankens darstellen sollen. Es geht
beispielsweise um Solarpotenzial-Analysen, die einerseits den Bürger für die
Nutzung der Solarenergie sensibilisieren sollen und andererseits zur Stromnetzplanung dienen können. Wie Spatial ETL-Technologie den Weg zur smarten Stadt ebnen kann, wird ebenso in
einem Vortrag thematisiert. Ein Vertreter des Bundesumweltministeriums
erläutert zudem die Auswirkungen
des neuen Geodatenzugangsgesetzes.
Die kommunalen Aktivitäten rund um
INSPIRE und Geodateninfrastrukturen
wird von einem Vertreter der Koordinierungsstelle GDI-DE beleuchtet.
www.geonetzwerk-muensterland.de
Terminkalender April - Mai 2013
Datum
Veranstaltung
April und Mai Sprengnetter-Seminare
Ort
Veranstalter
deutschlandweit
Sprengnetter-Akademie
www.sprengnetter.de
15. und 16.4.
GeoForum MV
Rostock
GeoMV e.v.
www.geomv.de
17.4.
Innovations-Tagung für Immobilienmakler
Hamburg
Sprengnetter-Akademie
www.sprengnetter.de
18.4.
DWV-Seminar: ALKIS im Zusammenspiel von Verwaltung und ÖbVI
Essen
BDVI Bildungsinstitut e.V.
www.bdvi.de
24. und 25.4.
Deutsches GeoForum 2013 - Smart Cities und Geoinformationen
Berlin
Deutscher Dachverband für Geoinformation e.V.
www.ddgi.de
24. und 25.4.
Geomanagement Conference
Darmstadt
PTV GROUP
www.ptvgroup.com
6. und 7.5.
Workshop UAS in der Landwirtschaft
Berlin
Leibniz-Institut für Agrartechnik Potsdam-Bornim e.V.
www.atb-potsdam.de
7. und 8.5.
Mainzer Netztagung
Mainz
EW Medien und Kongresse GmbH
www.ew-online.de
13. bis 16.5.
Geospatial World Forum
Rotterdam (NED)
Geospatial Media and Communications BV
www.geospatialworldforum.org
14. und 15.5.
Seminar: Konvertierung von Geodaten
Potsdam
GEOkomm Academy
www.geokomm.de
14. bis 16.5.
Roadshow: OPTIMUS on Tour
HD/D/L
Mettenmeier GmbH
www.mettenmeier.de
15.5.
Geotag Münsterland 2013
Münster
Geonetzwerk Münsterland
www.geonetzwerk-muensterland.de
22.5.
Gewässervermessung - Wasser- und Schifffahrtsverwaltung (WSV)
Weimar
VDV-Landesverband Thüringen
www.vdv-online.de
23. und 24.5.
DVW-Seminar: Rebflurbereinigung
Mannheim
DVW e.V.
www.dvw.de
23. bis 25.5.
Measurement Technologies in Surveying
Warschau (PL)
Technische Universität Warschau
www.gik.pw.edu.pl
Ab 29.5.
Praxisqualifizierung: GIS- und Geodatenspezialist
Dortmund
GIS-Akademie NRW
www.gis-akademie.de
Eine ausführliche Terminvorschau finden Sie unter www.business-geomatics.com im Terminkalender.

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