02 BILD zu Besuch im Folterkeller Februar 2015

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10.2.2015
Fifty Shades of Grey: BILD zu Besuch im SM-Folterkeller – In den Händen des deutschen Mr. Grey *** BILDplus Inhalt *** - Kino - Bild.de
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BILD ZU BESUCH IM SM-FOLTERKELLER
In den Händen des
deutschen Mr. Grey
Hier leben Frauen ihre geheimsten Leidenschaften tabulos aus
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09.02.2015 - 19:11 Uhr
PLUS/UNTERHALTUNG/KINO/FIFTY-SHADESPLUS/UNTERHALTUNG/KINO/FIFTY-
VON ANNA DOBLER
OF-GREY/BILD-BESUCH-BEIM-DEUTSCHENSHADES-OF-GREY/BILD-BESUCH-
Achtung: Nichts für Zartbesaitete!
CHRISTIAN-GREY-39672588.BILD.HTML)
BEIM-DEUTSCHEN-CHRISTIAN-
Keine Frage: Frauen zuGREY-39672588.BILD.HTML)
schlagen, ist ein absolutes No-Go! Was aber, wenn Frau im
Schlafzimmer auf eigenen Wunsch einen Gang höher schalten will und der Liebste
beim Gedanken an Handschellen nur an Polizei und bei Gerten nur an Reitsport denkt?
Für diese Fälle gibt es Hagen. Hagen quält, demütigt, schlägt Frauen – ganz legal – und er
kennt ihre dunkelsten Fantasien. Fantasien, die so versaut sind, dass so manche brave
Ehefrau nicht ohne Schamesröte im Gesicht darüber sprechen kann.
Hagen ist kein Multimillionär, der
mal eben mit seinem Helikopter
um die Welt jettet und dabei
immer aussieht, als wäre frisch
einem Modekatalog entschlüpft –
so zumindest beschreibt E.L.
James ihren Protagonistin
Christian Grey in der SM-Triologie
„Shades of
Er weiß, was (manche) Frauen wollen: Dom Hagen praktiziert seit Jahren
BDSM
Foto: Charles Yunck
Grey(http://www.bild.de/themen/specials/shades-of-grey/unterhaltung-nachrichten-news-fotos-videos36945168.bild.html)“.
Hagen ist 50, lebt in Berlin, ist seit vielen Jahren verheiratet, aber: Er ist durch und durch
dominant und sadistisch veranlagt und lebt seine Leidenschaft seit vielen Jahrzehnten aus.
Zu ihm kommen Frauen, um sich ihre geheimsten Fantasien erfüllen zu lassen. Und sie
wissen, dass sie bei ihm in den besten Händen sind.
Hagen ist eine männliche Domina. Genauer gesagt: Ein Dom. Das ist nämlich die korrekte
http://www.bild.de/bild-plus/unterhaltung/kino/fifty-shades-of-grey/bild-besuch-beim-deutschen-christian-grey-39672588,var=b.bild.html
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Bezeichnung des männlichen
Äquivalents, das in seiner Form
am deutschen Erotikmarkt bislang
Mangelware ist. Aber nicht, weil
der Anteil von Masochisten
innerhalb der
Geschlechtergruppen ungleich
verteilt sei.
Der Roman „50 Shades of Grey“ hat das Thema SM salonfähig gemacht.
Jetzt kommt die Verfilmung mit Jamie Dornan als Christian Grey und
Dakota Johnson als Anastasia Steele in die Kinos
Foto: Action Press
Im Gegenteil: Experten gehen
davon aus, dass rund 25
Prozent aller Menschen SMFantasien haben, die softe
Variante mit Augenbinden und Seidenschals eingerechnet.
Egal ob sadistisch, masochistisch oder Switcher (jemand, der beide Spielarten schätzt) – eine
klare Verteilung gibt es nicht. Zieht man aber die Rekord-Verkaufszahlen der „Shades of
Grey“-Trilogie (über 90 Millionen Exemplare weltweit) argumentativ heran, wird klar: Nicht
wenige Frauen finden an Unterwerfungsszenarien gefallen. Oder haben Sie das Buch etwa
wegen der metaphorischen Bildsprache verschlungen?
Auf der Suche nach Antworten auf
diese Fragen reicht es nicht,
Statistiken auszuwerten und
Experten zu befragen. Man muss
an den Ort des Geschehens. Und
der heißt in Berlin Shibari Bar,
das Reich von Hagen.
Im ersten Moment bietet die
Shibari Bar alles, was man für
einen netten Mädels-Abend
braucht: Ein langer Tresen, eine
gute Wein-Auswahl und
freundliches Theken- Personal.
Aber der erste Eindruck täuscht.
Ein schmaler Flur ermöglicht den
nahtlosen Übergang zum
Spielzimmer. Ein Raum, wie er in
Dom Hagen gibt auch Bondage-Unterricht. Wie kunstvoll das aussieht,
demonstriert er hier an einer Schülerin
Foto: Privat
„50 Shades of Grey“ als das
geheime Spielzimmer des
Protagonisten beschrieben wird:
Haken hängen von der Decke,
Rohrstöcke in allen Breiten und Facetten, neben Peitschen, Reitgerten und Nägeln.
Rechterhand eine Streckbank mit Ledermanschetten an allen vier Enden und in der
Raummitte ein spanisches Pferd, wie man aus den Überlieferungen mittelalterlicher
Folterkammern kennt. Eine Holzkonstruktion, die spitz zuläuft und auf die man sich nicht
setzen sollte, wenn es einem nach einem gemütlichen Platz verlangt.
„Viele Frauen haben sexuelle Fantasien das Mittelalter betreffend“, erklärt Dom Hagen.
„Hexenbefragung, das ist ein gängiges Szenario. Die Frau wird so lange gefoltert, bis sie
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gesteht, eine Hexe zu sein.“
Der Vorteil bei diesem Spiel ist,
dass Hagen mit der Frau vorab
kein „Safeword“ (Signalwort) zum
Abbruch vereinbaren muss, das
Geständnis läutet gleichzeitig das
Ende des Spiels ein.
Aber auch Piraten-Spiele sind
sehr gefragt. Hagen mimt dabei
den wenig zimperlichen
Freibeuter, der nicht nur Schätze
sondern auch Jungfrauen raubt.
Oder er schlüpft in die Rolle des
strengen Lehrers, der die
Hausaufgaben kontrolliert.
Ein bisschen fesseln hier, ein
bisschen schlagen da – wie weit
Bitte eintreten: Hinter der Bar eröffnen sich dem Besucher allerhand
Spielmöglichkeiten
Foto: Charles Yunck
das Spiel geht, wird in einem
Vorgespräch genau definiert. Fast
bürokratisch, denn jede Frau
muss zuvor eine medizinische
Checkliste ausfüllen. Welche
körperlichen Einschränkungen
liegen vor? Nimmt die Frau
Medikamente, die ihr
Schmerzempfinden
beeinträchtigen können? All das
wird minuziös in einem
Vorgespräch abgeklärt.
Aber keine Sorge: Hagen ist
kein Brutalo-Typ. Im Gegenteil.
Er ist ein äußerst sinnlicher
Mensch.
„Manchmal kommen Frauen in die
Bar, vollkommen zugekleistert mit
Make-up und eingehüllt in eine
Parfum-Wolke“, erzählt Hagen. Er
Das spanische Pferd (im Vordergrund) ist ein Folterinstrument, wie man es
aus dem Mittelalter kennt
Foto: Charles Yunck
befiehlt den Frauen dann, vor
einem Spiel sich mit klarem
Wasser abzuduschen. „Ich will die
Frau in ihrem natürlichen Zustand, ich will sie auch riechen können. Ihr Geruch verrät mir, wie
sie sich fühlt.“
In einem anderen Raum, eher ein Kellergewölbe, sind Verließe im Boden eingelassen,
schmale Nischen, die dem Eingesperrten kaum Bewegungsraum bieten. Manchmal nur
wenige Augenblicke, manchmal mehrere Stunden harren hier manche Besucherinnen aus –
ein Gefühl wie lebendig begraben. Und ein Adrenalin-Kick.
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Apropos: Von wegen
schwaches Geschlecht!
„Die Schmerztoleranz von Frauen
ist viel höher als die von
Männern“, erklärt Hagen. „Ich
vermute, dass das in ihrer Natur
liegt, um die Schmerzen der
Geburt ertragen zu können.“ Aber:
Frauen seien zögerlich, wenn es
darum geht, ihre Sehnsüchte
auch tatsächlich auszuleben.
Früher war Hagen als Dom in
einem bekannten Berliner SMClub angestellt. Seine Kundinnen
haben per Mail Kontakt zu ihm
aufgenommen. „Der Schritt vom
ersten Mail-Kontakt bis zum
Das spanische Pferd ist eher gewöhnungsbedürftig
Foto: Charles Yunck
tatsächlichen Treffen dauert bei
Frauen länger als bei Männern“,
erinnert er sich. „Die
Hemmschwelle ist bei Frauen
höher, für sexuelle
Dienstleistungen zu bezahlen."
Der häufigste Wunsch: BondageSpielchen. Dabei handelt es sich
um kunstvolle GanzkörperFesselungen. Das ist seine
Expertise, denn Hagen ist
Bondage-Trainer, gibt viele
Seminare zu dem Thema.
„Frauen lieben Fessel-Fanatsien,
weil sie die ganze Verantwortung
abgeben und sich ganz fallen
lassen können.“ Sehr beliebt bei
den Besucherinnen ist auch der
Intimschmuck, der in einer Vitrine
angeboten wird und auch käuflich
Wie fühlt es sich an, dominiert zu werden? BILD-Reporterin Anna Dobler
wagt den Selbstversuch
Foto: Charles Yunck
erworben werden kann.
Aber es geht auch härter. Das
verraten schon die Nadeln und
geschmiedeten Nägel aus dem Spielzimmer. Fein säuberlich können sie zarte Frauenhaut
durchbohren, an Stellen ohne langfristige Folgen. Die Nägel kommen zum Einsatz, wenn eine
Frau sich an einem Holzstuhl oder dem Andreaskreuz nageln lassen möchte.
Dabei wird die elastische Haut an den Armen so gespannt, dass sie fast widerstandslos von
dem Nagel durchbohrt werden kann. Der härteste Auftrag, den Hagen jemals erhalten hat?
„Es gibt Frauen, die wollten, dass ich ihnen den Mund zunähe. Das ist aber sehr gefährlich
und kann nur ausgeführt werden, wenn man zuvor in diesem Bereich medizinisch geschult
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worden ist.“
Aber hat jemand, der so tabulos
ist, auch Grenzen?
Hagen stellt klar: „Ich würde
niemals eine Frau mit der Faust
ins Gesicht schlagen. Und Blut
sollte auch nicht spritzen.“ Diese
Welt, die Hagen in seiner Bar lebt,
ist so viel dunkler und härter als
das, was in „Shades of Grey“
beschrieben wird.
Dafür hat er eine einfache
Erklärung: „Das Buch ist vom
realen Leben weit entfernt und
wird auch von der Szene kritisch
betrachtet.“ Es erwecke den
Eindruck, dass jeder in der SMSchön anzusehen, aber nicht angenehm im Trage-Komfort: SM-Schmuck
Foto: Charles Yunck
Szene jung, sexy, steinreich und
vor allem grenzenlos erfahren in
dieser Spielart sei, die so viel
Fingerspitzengefühl und
Einfühlungsvermögen erfordert.
„Dennoch“, wirft Hagen ein,
„finde ich es wichtig, weil es
Menschen, die mit der Szene
noch nicht in Berührung
gekommen sind, zeigt: Du bist
Nein, das ist kein Utensil für die Küche. Solche spitzen Rollen kommen
beim SM-Spiel zum Einsatz
Foto: Charles Yunck
mit deinen Fantasien nicht
alleine.“
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Das Verließ im Boden bietet kaum Platz. Wenig empfehlenswert für
Menschen mit Bandscheibenproblemen oder Platzangst
Foto: Charles Yunck
SM-Schmuck für den Intimbereich kann in der Bar käuflich erworben
werden
Foto: Charles Yunck
Was hier so einfach aussieht, ist eine Wissenschaft für sich: professionelles
Bondage
Foto: Charles Yunck
Dom Hagen gibt der BILD-Reporterin eine kleine Kostprobe seiner
Fesselkünste
Foto: Charles Yunck
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