Trigonale 2015

Transcrição

Trigonale 2015
Grusswort
Vorstand der Trigonale
Liebe Musikfreunde!
kommt! seht! hört! erlebt!
»Mögest du in interessanten Zeiten leben,« – so lautet ein
alter chinesischer Fluch. Als ob die trigonale es sich mit den
Chinesen verscherzt hätte: Manchmal durchleben wir interessantere Zeiten als uns lieb ist.
Nach der trigonale 2014 begann für uns eine mehrmonatige
Phase der Ungewissheit, die erst mit einem Regierungsbeschluss Ende Jänner 2015 ihr Ende fand. Ohne das wohlwollende Verständnis von Entscheidungsträgern in Politik
und Verwaltung gäbe es keine trigonale 2015 und erst recht
keinen neuen, immerhin dreijährigen Fördervertrag.
Natürlich verschließen auch wir unsere Augen nicht vor der
Realität und es wäre uns lieber, stünde Baa3 für eine Tonart,
Heta für ein Intervall und Moratorium für eine Werkbezeichnung. Dennoch hoffen wir, dass jenen, denen die trigonale
(noch) nicht so am Herzen liegt wie uns, die Erfahrung eines
anderen chinesischen Sprichwortes erspart bleiben möge:
»Wenn der Brunnen trocken ist, erkennt man den Wert des
Wassers.«
Dr. Albrecht Haller
Dr. Hans Slamanig
Dr. Martin Wiedenbauer
Grussworte | 3
Grusswort
Dr. Alois Schwarz
Die Kärntner »trigonale, festival der alten musik 2015« wartet
vom 28. August bis zum 13. September 2015 wieder mit
einem erlesenen und anspruchsvollen Programm auf. Die
musikalischen Aufführungen sind wieder angesiedelt im
»Kulturraum« rund um die alte »Herzogstadt« St. Veit an der
Glan mit Tanzenberg, Maria Saal, St. Peter Taggenbrunn,
St. Georgen am Längsee und Magdalensberg.
Den besonderen Auftakt bietet in der Seminarkirche Tanzenberg eine als Auftragswerk komponierte Kirchenoper zur
Christophorus-Legende, womit die moderne Tradition Kärntner Kirchenopern, bisher im Rahmen des Festivals Carinthischer Sommer ein besonderer Programmpunkt, fortgesetzt
wird.
Vom offiziellen Eröffnungskonzert am Freitag, den 4. September bis zum Schlusskonzert am Sonntag, den 13. September in der Seminarkirche Tanzenberg, mit einer Aufführung
der rekonstruierten Markus-Passion von J. S. Bach, spannt
sich ein geistiger und geistlicher Bogen, der dem pädagogischen Motto des Festivals »Wir bereiten Wege zur Musik«
gerecht wird.
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Manchmal scheint es, als wüchse die Musik in diesem
Festival über die dazu erklärten Intentionen hinaus, als würde – über alles Programmatische hinausgehend – das Festival »transzendent«. Und diese Transzendenz-Offenheit, d. h.
auch Gott-Offenheit, ist doch wohl das Erhabendste, was
Musik und Kunst insgesamt – ohne weltanschauliche Vereinnahmung – dieser Welt und Zeit befreiend für Erlösung bieten können und bringen könnten. Denn ebenso wie Gottes
Wort mögen – im Sinne eines Wortes der Bibel – auch die
Musik und die Kunst insgesamt nicht »gefesselt« sein (vgl. 2
Tim 2,9b: »… aber das Wort Gottes ist nicht gefesselt.«) an
zeitgeistige, modische oder persönliche Programmatik und
Bedingtheit.
Und dies wünsche ich der trigonale zunehmend und immer
mehr!
Dr. Alois Schwarz
Diözesanbischof
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Grusswort
Kulturlandesrat Christian Benger
Die trigonale ist eines der Aushängeschilder des Kulturlandes
Kärnten. Das Festival der Alten Musik ist etabliert und wird
auch weiterhin stattfinden. Als Kulturreferent reicht mein
Herz von der freischaffenden Kunst bis hin zum Brauchtum.
Dieses Land braucht hochwertige, regionale Kulturinitiativen, und zwar nicht nur in den städtischen Zentren.
Gerade ein Festival wie die trigonale öffnet die Kultur auch
in den Regionen und öffnet Regionen für die Kultur. Kultur
muss für alle zugänglich sein und die Politik muss für die
Kultur zugänglich sein.
Insofern hat die Politik auch die Rahmenbedingungen festzulegen, damit Kultur, ein kritischer Diskurs, die Entwicklung der Gesellschaft möglich werden.
Diese Offenheit, diese Willkommenskultur, dieser Paradigmenwechsel in der Kärntner Kultur öffnet unser Land, lässt
eine gesellschaftliche Entwicklung wieder zu und zeigt vor
allem den Kulturbegeisterten weit über die Grenzen hinaus,
dass Kärnten qualitativ hochwertige Festivals, Initiativen,
Programme zu bieten hat.
Ich danke den Veranstaltern der trigonale für ihre Offenheit,
für ihre Begeisterung für Neues, für ihr Qualitätsbewusstsein
und für ihre alljährliche Programmauswahl!
Kulturlandesrat Christian Benger
Um den Kulturschaffenden Planungssicherheit zu geben und
dem Publikum Kontinuität und Bestandsgarantie zu gewährleisten, sollen Kulturhighlights in Kärnten mittels Mehrjahresverträgen von Seiten des Kulturreferates des Landes
Bestand haben und bringt die Politik ihre Offenheit und
Wertschätzung gegenüber kritischen Geistern entgegen.
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Grusswort
Gerhard Mock
Die »Alte Musik« ist schon etwas Faszinierendes –
vor allem bei der trigonale!
Vom ersten Moment an überträgt sich bei jedem Konzert
im historischen Ambiente die Spielfreude der Musiker auf
die Zuhörer, und stets ist es ein Genuss, den internationalen Künstlerinnen und Künstlern dabei zuzusehen, wie sie
miteinander kommunizieren, gemeinsam atmen und immer
wieder fröhliche Blicke austauschen.
Es ist schon überaus faszinierend, wie »aktuell« und abwechslungsreich auch 300 Jahre alte Musik sein kann! Musik und
ihre Darbietung werden hinterfragt, es wird geforscht und
der Frage nachgegangen, wie die damaligen Komponisten
über ihre Arbeit gedacht haben. So bleibt die Aufführung
Alter Musik im Wesentlichen eine Domäne spezialisierter
Musiker bzw. Ensembles, da besondere historische Musikinstrumente und viel Fach- und Praxiswissen über Musikgeschichte, Instrumentenkunde, Spielweisen und Stimmungssysteme vorliegen müssen, um herauszufinden, wie die Musik
früherer Epochen geklungen haben könnte.
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Dass sich am allerhöchsten künstlerischen Niveau auch heuer
nichts ändert, dafür sorgen Arrivierte, Neulinge, Nacht- und
Morgenkonzerte sowie erstmals eine zeitgenössische Kirchenoper in kammermusikalischer Besetzung!
Auf all das freue ich mich gemeinsam mit dem immer größer
werdenden Freundeskreis der »Alten Musik«!
Gerhard Mock
Bürgermeister der Stadt St. Veit an der Glan
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Grusswort
Konrad Seunig
Grusswort
Manfred Freitag
Auch 2015 werden in der Gemeinde St. Georgen am Längsee
an verschiedenen historisch bedeutsamen Orten Konzerte der
trigonale dargeboten.
»kommt.seht.hört.erlebt« – unter diesem Motto steht auch
heuer die trigonale als Festival der Alten Musik. Nicht nur
die trigonale, auch die Veranstaltung Kultur.Raum.Kirche
hat sich in den letzten Jahren in Kärnten etabliert, und beide
Veranstaltungsreihen genießen zu Recht einen hohen Stellenwert in der Kärntner Musikszene. Im Bereich klassischer
sowie Alter Musik sind diese Musikveranstaltungen zum
Aushängeschild des Kulturlandes Kärnten geworden.
Wir freuen uns darauf und sind überzeugt, dass diese Konzerte heuer ebenfalls wieder eine wertvolle Ergänzung des
vielseitigen Kulturangebotes in unserer Gemeinde sind.
Unsere lebenswerte Gemeinde hat neben diesen einmaligen
Darbietungen der Alten Musik sehr viel zu bieten: die Burg
Hochosterwitz, das Stift St. Georgen, die Weinburg Taggenbrunn, den unverbauten Längsee als Badesee mit Trinkwasserqualität, einen 18-Loch-Golfplatz, gastfreundliche Betriebe,
nette Menschen und vieles mehr.
Ich lade Sie alle wieder recht herzlich ein und hoffe, dass viele
Musikliebhaber aus nah und fern, die diese Art der Musik
schätzen, zu uns kommen, und wünsche dem Festival 2015
viel Erfolg!
Die Unterstützung kultureller Projekte sowie die Weitergabe
von wertvollem Kulturgut sind Teil der gesellschaftlichen
Verantwortung. Als Unternehmen mit Vorbildwirkung
nimmt die Kelag diese Verantwortung wahr und leistet mit
der Unterstützung der trigonale und von Kultur.Raum.
Kirche einen wichtigen Beitrag zur Kulturförderung auf regionaler Ebene. Dabei stehen neben der Regionalität auch
junge ambitionierte Künstler im Vordergrund.
Getreu dem Motto »kommt.seht.hört.erlebt« wird dem Publikum mit den Kulturhighlights trigonale und Kultur.Raum.
Kirche ein musikalischer Hörgenuss im besonderen Ambiente ausgewählter Veranstaltungsorte geboten.
Konrad Seunig
Bürgermeister der Gemeinde St. Georgen am Längsee
Wir wünschen allen Besuchern und Künstlern energiegeladene Hör- und Seherlebnisse der Extraklasse!
Wir sind auch die größte Weinbaugemeinde Kärntens.
Manfred Freitag, Mitglied des Vorstandes der Kelag
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Grusswort
Vorstand der Austrian Anadi Bank AG
Liebe Freunde des Festivals der Alten Musik,
neue Wege zu beschreiten, wird in unseren Breiten nicht immer honoriert, und oftmals ersticken glanzvolle Ideen, noch
bevor sie zu wachsen beginnen. Die Austrian Anadi Bank
darf sich als langjähriger Wegbereiter und -begleiter der trigonale und von Kultur.Raum.Kirche freuen, dass die Freunde
der Alten Musik in Kärnten rund um die Städte Klagenfurt
und St. Veit jährlich ein Festival erleben dürfen, welches im
Alpe-Adria-Raum seinesgleichen sucht.
Dieses Festival hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Weg zur
Musik zu bereiten. Und da wir als Bank neue Wege gehen –
ohne auf Wichtiges wie unser Kärntner Kulturengagement
zu verzichten –, vertrauen wir seit Jahren auf das perfekt
ausgesuchte Programm und das Organisationsteam rund um
Stefan Schweiger, der Jahr für Jahr ein hochwertiges Festival
zaubert.
Neue Wege – das gilt auch für die Nachwuchskünstler, die
jährlich die Chance erhalten, große Festivalluft zu schnuppern, und so die Festivalfamilie jedes Jahr wachsen und internationaler werden lässt.
Gemeinsam mit Ihnen freuen wir uns auf bezaubernde Stunden bei der trigonale und bei Kultur.Raum.Kirche 2015, und
als Sponsor freut es uns, dass aus anfangs neuen Wegen nunmehr vertraute Pfade geworden sind.
Der Vorstand der
Austrian Anadi Bank AG
Eindrucksvolle Austragungsstätten und klangvolle Ensembles bieten allen Besuchern ein Ambiente, welches verzaubert. Neue Wege bei den Beginnzeiten der Konzerte und bei
den Orten, in denen Alte Musik nie alt klingt, sind wohl nur
zwei Rezepte zum Erfolg.
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Grusswort
Ing. Rudi M. Rattenberger
Da capo – Musik ist der reinste Zeitvertreib
I
Kennen Sie dieses Phänomen? Der letzte Ton ist verklungen
– im Publikum herrscht noch feierliches Schweigen – gleich
donnert der Applaus los – wie viel Zeit ist eigentlich seit Beginn des Konzertes vergangen? Ich kann es nicht sagen, denn
irgendwann ist mein Bewusstsein abgebogen, dem Zauber
der Musik folgend hat es den Kreis der alltäglichen Gedanken und Kategorien verlassen. Claude Levi Strauss hat dazu
einmal gemeint: »Musik ist eine Apparatur zur Beseitigung
der Zeit«.
Zurück im beruflichen Alltag gibt mir dieses »Eintauchen«
Kraft und Ruhe für die drängenden Fragen: Bleibt uns genug Zeit für die Wende bei der Energieversorgung, hin zu
einem nachhaltigen Wirtschaftssystem, zu einer umweltverträglichen Mobilität, einer gerechteren Verteilung des Wohlstands? Treffen wir jetzt die richtigen Entscheidungen!
Rudi M. Rattenberger
GF Holz die Sonne ins Haus
14 | Grussworte
Elizabeth, unsere Titelheldin 2015 | 15
Inhalt
Übersicht
I
Seite Trigonale-Kirchenoper
Donnerstag, 27., Freitag 28.
und Sonntag, 30. August
Christophorus
Auftragswerk für fünf Stimmen
und Streichquintett
24
Inhalt
Übersicht
Seite Trigonale – Festival der Alten Musik
18
I
Kultur.Raum.Kirche
162
II
Anhang
200
III
04. bis 13. September 2014
16. Mai bis 31. Oktober 2015
Mehr Musik in Kärnten
16 | Petr a, unsere Titelheldin 2014
Trigonale 2015 – Vorschau | 17
I
I
trigonale 2015
18 | Trigonale 2015 – Vorschau
Trigonale 2015 – Vorschau | 19
Konzerte der Trigonale 2015
Übersicht
I
Seite Freitag, 4. September | 19 Uhr | Rathaus St. Veit
Eröffnungskonzert der trigonale 2015 –
Tiranno Amore
44
Samstag, 5. September | 19 Uhr
Seminarkirche Tanzenberg
Venezianische Marienvesper
56
Samstag, 5. September | 22 Uhr | Dom zu Maria Saal
Sombre plaisir d'un cœur mélancolique
Seite Donnerstag, 10. September | 19 Uhr
Stiftskirche St. Georgen / Längsee
Tobias Michael – Musicalische Seelenlust /
Erster Theil
108
Freitag, 11. September | 19.30 Uhr | Rathaus St. Veit
Franz Schubert – Die schöne Müllerin
120
72
Freitag, 11. September | 21.30 Uhr | Rathaus St.Veit
An Alehouse-Session
126
Sonntag, 6. September | 6 Uhr
Magdalensberger Kirche
Nihon – Wo der Tag seinen Ursprung nimmt ...
76
Samstag, 12. September | 19 Uhr
Stiftskirche St. Georgen / Längsee
Barbara e Benedetto
132
Sonntag, 6. September | 14 Uhr | Rathaus St. Veit
Kinder- und Familienkonzert – Gullivers Reisen
82
Samstag, 12. September | 22 Uhr | Rathaus St. Veit
John Dowland – Lachrimæ Or Seaven Teares
142
Sonntag, 6. September | 18 Uhr
Seminarkirche Tanzenberg
Venecie Mundi Splendor –
Staatsmotetten für Dogen der Serenissima
86
Sonntag, 13. September | 11 Uhr
Pfarrkirche St. Peter/Taggenbrunn
Ein Italiener in Paris
152
98
Sonntag, 13. September | 18 Uhr
Seminarkirche Tanzenberg
Abschlusskonzert der trigonale 2015 –
J. S. Bach – Markus-Passion (BWV 247)
156
Mittwoch, 9. September | 19 Uhr
Stiftskirche St. Georgen / Längsee
Airs de cour – Airs de cœur
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I
Bei allfälligen Fragen kontaktieren Sie
uns gerne unter +43 (0) 422 3 290 79.
Allgemeines
I
Eintrittskarten für die trigonale erhalten Sie ab sofort in
all unseren Verkaufsstellen (siehe Seite 202). Zusätzlich können Karten über unsere Website www.trigonale.com gekauft
werden. Bei Onlinekauf ist die Bezahlung ausnahmslos mit
Kreditkarte möglich. Sie erhalten eine Bestätigungs-E-Mail,
die Karten liegen dann an der Konzertkasse für Sie bereit.
Restkarten gibt es jeweils ab 90 Minuten vor Veranstaltungsbeginn an der Konzertkasse.
Konzertkarten kosten generell 21 Euro, ermäßigte
Karten zu 14 Euro sind erhältlich für Pensionisten, Menschen
mit Behinderung, Schüler, Studenten, Lehrlinge, Wehr- und
Zivildiener.
Eintrittskarten für die Kirchenoper in Tanzenberg sind zum
Einheitspreis von 25 Euro erhältlich, Kelag-Joker und Ö1Club-Ermäßigung behalten jedoch ihre Gültigkeit.
Jugendliche bis zum vollendeten 16. Lebensjahr haben kostenlosen Zutritt.
Beim diesjährigen Kinder- und Familienkonzert am
6. September um 14 Uhr im Rathaus St. Veit gilt für Kinder
ein Kartenpreis von 7 Euro, Erwachsene können das Konzert
bei freiem Eintritt besuchen.
KulturPass Kärnten-Besitzer genießen bei allen Konzerten
der trigonale freien Eintritt.
Für Kelag-Pluskunden sowie für Ö1-Club-Mitglieder gelten
die üblichen Ermäßigungen.
Trigonale-Platzhalter: Bei jedem unserer Konzerte
besteht für 30 Besucher gegen einen Aufpreis von 10 Euro/
Karte die Möglichkeit, einen Sitzplatz innerhalb der ersten
fünf Reihen telefonisch unter +43 (0) 4223 29079 bis fünf
Stunden vor Veranstaltungsbeginn reservieren zu lassen.
Das Titelfoto der trigonale 2015 ziert die aus Australien
stammende und nunmehr in London lebende Sopranistin
Elizabeth Dobbin. Es entstand während einer Probe zum
Eröffnungskonzert der trigonale 2014. In dieser Saison erleben wir Elizabeth nicht nur im Präsentationskonzert mit
Carole Cerasi und Rodolfo Richter, sondern auch als Solistin im Konzert Barbara e Benedetto am 12. September in
der Stiftskirche St. Georgen/Längsee.
Generell herrscht freie Platzwahl und Einlass ist jeweils 30 Minuten vor Beginn.
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I
Donnerstag, 27., Freitag 28.
und Sonntag, 30. August | jeweils 19 Uhr
Seminarkirche Tanzenberg
I
trigonale Kirchenoper –
Christophorus
Auftragswerk für fünf Stimmen
und Streichquintett
Auch wenn die trigonale seit ihrer
Gründung im Jahr 2003 ein Festival
ist, das sich in erster Linie der Alten
Musik verschrieben hat, haben wir
bereits in den vergangenen Jahren immer wieder versucht, dem Schaffen
zeitgenössischer Komponisten im
Rahmen unserer Möglichkeiten Raum
zu geben. Eine unverhoffte anonyme
Spende an die trigonale im vergangenen Jahr führte dazu, dass die Realisierung meiner lang gehegten Idee
einer szenischen, thematisch in sich geschlossenen Darbietung sakraler Musik erstmals in greif bare Nähe rückte.
Was liegt näher, als in Richtung einer Kirchenoper zu
denken, besonders vor dem Hintergrund, dass dieses Genre in Kärnten bereits Tradition hat. Zwar hat das Festival
Carinthischer Sommer – hoffentlich nur vorübergehend – die
Kirchenoper aus seinem Programm genommen, dennoch
2 4 | Trigonale 2015 – Vorschau
soll und darf unsere Produktion Christophorus keinesfalls
als Fortführung bzw. Ersatz für die – und schon gar nicht in
Konkurrenz zur – Ossiacher Kirchenoper gesehen werden.
Vielmehr würde ich mir wünschen, dass sich zukünftig der
CS und die trigonale gemeinsam um die Pflege dieser Werkgattung – vielleicht in einem alternierenden Jahresrhythmus
– kümmern und diese dadurch lebendig halten mögen.
Eine ganz wesentliche Rolle in der Entstehung unserer
Produktion kommt dem hochgeschätzten Univ.-Prof. Dr.
Karl Matthäus Woschitz zu. Ihm verdanken wir nicht nur
das Thema Christophorus, er war es auch, dessen wertvolle
Anregungen gleichsam den Nährboden bildeten, auf dem
diese Kirchenoper überhaupt erst wachsen konnte.
Lieber Karl Matthäus, dafür gebührt dir mein inniger
Dank, und ich hoffe, dass du dich an der Urheberschaft
dieses Werkes erfreuen kannst.
Die anonyme Spende war – wie bereits erwähnt – der
Grundstein. Ohne die zusätzliche und großzügige finanzielle Unterstützung des Projektes durch die Kulturabteilung
des Landes Kärnten (Kulturreferent Dipl. Ing. Christian
Benger) und die Diözese Gurk (Bischof Dr. Alois Schwarz)
hätte das Gebäude mit Sicherheit nicht weiter wachsen können. Dafür sage ich namens der trigonale herzlichen Dank.
Stefan Schweiger
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I
I
Libretto – Margret Kreidl
Musik – Tristan Schulze
Regie – Maximilian Achatz
Kostüme – Emma Downey
Buch meiner Großmutter und daran, dass mein Vater am
Rückspiegel seines LKW einen Christophorus-Anhänger
hatte, zum Schutz.
Elisabeth Breuer – Sopran
Johanna von der Deken – Mezzosopran
Jan Petryka – Tenor
Jonathan de la Paz Zaens,
Jakob Bloch Jespersen – Bass
In der letzten Jännerwoche 2015 ruft mich Stefan Schweiger,
der Leiter der trigonale, an: ob ich Interesse hätte, ein Libretto zu einer Kammeroper, basierend auf einer Christophorus-Legende, zu schreiben. Es wird ein langes Telefongespräch, auch darüber, wie es zu dieser Idee gekommen
ist. Nach dem Gespräch lese ich in meinen Heiligenkalendern die Christophorus-Legenden nach, auch die Legenda
Aurea. Ich erinnere mich an das Heiligengeschichten-
Am 30. Jänner 2015 treffe ich mich mit Stefan Schweiger,
der extra aus Kärnten angereist ist, und Tristan Schulze,
dem Komponisten, im Café Eiles in Wien. Es wird ein sehr
intensives Arbeitsgespräch, über die Rollen, die zu besetzen
sind: fünf Stimmen, davon zwei Frauenstimmen, und ein
Kind. In der ursprünglichen Legende gibt es das Dreieck
Christophorus, Einsiedler, Teufel und die weltliche Macht:
den König und den Schwarzen Ritter, aber es gibt keine
Frauen. Wir bleiben – neben dem Christophorus natürlich –
beim Einsiedler oder Eremiten, zur Figur des Teufels sagt
Tristan Schulze, dass er ein Entertainer sein könnte, ich
schlage vor, ihn Spieler zu nennen. Wir einigen uns auf eine
weibliche Figur, die eine Versucherin und Verführerin ist,
und nennen sie Millionärin. Mit der zweiten Frauenfigur
tun wir uns schwer: Die Idee einer inneren Stimme des
Christophorus ist eine filmische, aber keine bühnenwirksame Vorstellung. Tristan Schulze schlägt im Telefongespräch nach dem Treffen die Figur der Touristin vor, was
mir sehr gut gefällt: Auf der einen Seite die Millionärin und
der Spieler, auf der anderen Seite die Touristin und Christophorus, den ich als Wanderer sehe, als Suchenden, als
spirituell Suchenden. Mit dieser Figurenkonstellation ist
klar, dass mein Auftrag keine »Nacherzählung« einer Christophorus-Legende werden kann. Ich telefoniere noch einmal mit Stefan Schweiger, und es wird endgültig entschieden,
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Konstantin von der Deken – Das Kind
Jenny Lippl, Raphael Kasprian – Violine
Nora Romanoff – Viola
Anna Mittermeier – Kontrabass
Tristan Schulze – Cello & Leitung
Verdichtungsarbeit in drei Akten
1. Akt: Christophorus am Telefon
2. Akt: Christophorus im Café
I
dass das Ganze eine dramatische Form haben soll und ich
einen Text für die Bühne – ein Libretto – schreiben soll.
3. Akt: Christophorus am Schreibtisch
I
Ich bin jetzt – heute ist der 1. März 2015 – mitten in der
Arbeit, wobei es mehrere Anforderungen gibt: Texte in
Reimform, Chorpassagen sowie Arien für die Sängerinnen
und Sänger. Außerdem hat sich Tristan Schulze einen Prolog gewünscht, den ich auch gleich geschrieben habe. Da
stellt sich der Teufel vor, als Spieler und Spielmacher. Damit
steht die Figur in einer Tradition, die bis ins 15. Jahrhundert zurückgeht, zum Teufel in geistlichen Spielen, der als
Spielmacher auf der Bühne fungiert.
Ausgehend vom Prolog schreibe ich das Libretto, in einzelnen Akten – die ich Bilder nenne. Das erste Bild ist die
Stadt, in die sich der Wanderer verirrt. Die Figur des Christophorus hat mich schon beim ersten Nachdenken an Parzifal erinnert, der »tumbe Tor«, der naiv Suchende, der sich
immer wieder verirrt. Bei mir verirrt sich der Wanderer in
die Stadt, wo er der Millionärin und der Touristin begegnet.
Im zweiten Bild, dem Wald, taucht der Einsiedler auf, den ich
Meister nenne, der Meister als spiritueller Führer. Ich habe
Meister Eckhart wieder gelesen, und den Cherubinischen
Wandersmann von Angelus Silesius. Im Wald formieren sich
die Figuren, ohne den Wanderer, zum ersten Mal zum Chor.
Das dritte Bild ist der Berg, der Gipfel mit dem Gipfelkreuz, unter dem der Meister sitzt. Der Heiligenlegende
nach ist Reprobus, wie Christophorus ursprünglich heißt,
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der Verworfene, auf der Suche nach einer größeren, höheren
Macht. Der Wanderer ist für mich ein Mann, der in sportlichen Abenteuern etwas Höheres sucht, seinen Lebenssinn.
Das vierte Bild ist die Wüste, also eine weitere Grenzerfahrung. Beim Meister gehe ich auf Bilder von frühchristlichen
Eremiten zurück, auf die Dendriten, die auf Bäumen lebten,
und auf die Anachoreten, die Wüstenväter.
Das fünfte Bild ist der Fluss. Das ist der Ort, wo der Wanderer zum Diener und Träger seiner Nächsten wird. Hier
findet das Glaubenserlebnis statt, die Begegnung mit dem
Größten – Christus – im Kleinsten – dem Kind. Es muss
Nacht sein am Fluss – ich habe das Bild noch nicht geschrieben, in dem das Kind den Wanderer ruft. Er glaubt
zu träumen und kommt erst langsam zu sich, das heißt in
die Wirklichkeit des Glaubens. Die Begegnung mit dem
Kind wird das Ganze beschließen.
Dann folgt noch ein Epilog für den Chor. In dieser Nachrede wird der blühende Stock besungen – bei ihrer ersten
Begegnung im Wald hat der Meister dem Wanderer seinen
Stock übergeben. Der blühende Stock ist der Lebensbaum,
das tote Holz hat durch die Begegnung mit Christus zu
blühen begonnen. Das ist noch nicht geschrieben, sondern
nur skizziert, ich bin ja mitten in der Arbeit, die, was die
zeitliche Vorgabe und die literarische Form betrifft, eine
strenge Verdichtungsarbeit ist. Margret Kreidl
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I
I
Margret Kreidl geboren 1964 in
Salzburg, lebt als freie Schriftstellerin
in Wien. Veröffentlichungen seit 1986,
zuletzt: Einfache Erklärung. Alphabet
der Träume, Edition Korrespondenzen,
Wien 2014. Textinstallationen seit 1989,
zuletzt gemeinsam mit Rhizom: Traumtücher, Literaturhaus
Salzburg, Fotogalerie Wien, 2015. Theateraufführungen
seit 1989, zuletzt: Dankbare Frauen. Komödie, ins Hebräische übersetzt von Yotam Benshalom, israelische Erstaufführung, Regie: Anna Minayev, Tel Aviv University 2015;
Eine Schwalbe falten. Monolog, Uraufführung, Regie: Lucas
Cejpek, Kabinetttheater Wien 2015.
Tristan Schulze wurde in Annaberg-
Maximilian Achatz, geboren 1954,
wohnt in Ferlach; Studium der Schauspieltechnik nach Michael Tschechow in
Berlin; Gründungsmitglied des klagenfurter ensemble, des Theater im Landhauskeller Klagenfurt und des Theater
Waltzwerk; Engagements: Schauspielhaus Graz, Theater an
der Wien, Theater der Jugend, bühne 04, Fritz Rémond
Theater, Opernhaus Graz, Theater Next Liberty, Stadttheater
Klagenfurt, Schauspielhaus Wien, Studiobühne Villach, Aktionstheater Ensemble, Steirischer Herbst, Theater NeuUlm, Theater Kaendace, 3raum Anatomie Theater, Wald4tler
Hoftheater, Theater WalTzwerk; zahlreiche theaterpädagogische Arbeiten, Lehraufträge, Filmrollen und Hörspiele.
Buchholz (Sachsen) geboren. Er studierte
Violoncello in Dresden und Dirigieren
und Komposition in Wien. Musikalische
Studienaufenthalte führten ihn nach Indien, Senegal und Argentinien. Gemeinsam mit Daisy Jopling und Aleksey Igudesman, gründete er
das Streichtrio Triology, mit welchem er eine langjährige internationale Konzerttätigkeit mit eigenen Kompositionen
unterhielt.
Sein kompositorisches Schaffen umfasst Solorepertoire,
Chorwerke, Lieder, Kammermusik, Orchesterwerke, Opern,
Instrumentalkonzerte und Filmmusik.
Als Cellist ist er regelmäßig zu Gast in den Studios des Hollywood-Komponisten Hans Zimmer. Christophorus ist seine
erste Kirchenoper.
Nach ihrem Studium am Edinburgh
College of Art spezialisierte sich Emma
Downey auf Kostüme und Bühnenbild.
In ihrer Heimatstadt Dublin arbeitete sie
einige Jahre lang in den Bereichen Kostümentwurf, Kostümassistenz und Fertigung und sammelte die ersten Erfahrungen als Bühnenbildnerin. Sie wirkt häufig an Live-Aufführungen mit.
Neben Tanz und Experimentellem Theater zählen auch Oper,
Film und Fernsehen zu ihren Schaffensfeldern. Seit 2014 lebt
Emma in Wien, wo sie neben ihrer Arbeit an der Kammeroper das Kulturleben in vollen Zügen genießt.
30 | Trigonale 2015 – Vorschau
Trigonale 2015 – Vorschau | 31
I
Elisabeth Breuer wuchs im steiri-
I
Camera in Helfenberg (OÖ) die Yam Yam in der Operette
Der Mikado.
Ihre konzertanten Auftritte umfassen ein sehr vielseitiges
Repertoire, wobei sie sich leidenschaftlich den Werken des
Barock und der Wiener Klassik widmet. Auch der Liedgesang
liegt der jungen Künstlerin sehr am Herzen. Überdies tritt
sie regelmäßig bei zahlreichen Festivals im In- und Ausland
auf. Bei der styriarte, wo sie nun schon mehrmals zu hören
war, sang sie unter anderem Mozart-Arien, begleitet vom Concentus Musicus Wien. 2013 wurde sie für ihre Darstellung
der Constance (Dialogues des Carmélites) für den Österreichischen Musiktheaterpreis nominiert und 2014 erhielt sie den
Jungensemblepreis der Freunde des Linzer Musiktheaters.
schen Haus im Ennstal auf. Ihre Ausbildung erhielt sie bei Elisabeth Batrice an
der Grazer Kunstuniversität.
Seit der Spielzeit 2009/10 ist Elisabeth
am Linzer Landestheater engagiert. Zu
ihren bisherigen Höhepunkten in Linz zählen Rollen wie
Norina (Don Pasquale), Constance (Dialogues des Carmélites),
Despina (Così fan tutte), Musetta (La Bohème), Adele (Die
Fledermaus) und Gabrielle (Pariser Leben). Sie sang die Clara
in Kaspar H. (UA) von Balduin Sulzer und wirkte in der
Uraufführung von Spuren der Verirrten von Philip Glass, anlässlich der Eröffnung des Neuen Linzer Musiktheaters, mit.
In Linz stand sie außerdem als Amour und Clarine (Platée),
Frasquita (Carmen), Jungfüchsin Schlaukopf und Hahn (Das
schlaue Füchslein), Papagena (Die Zauberflöte), Emmie (Albert
Herring), Lisa (Gräfin Mariza), Schlafittchen (Das Traumfresserchen), Andi (Die Omama im Apfelbaum) und Minnie
Faye (Hello, Dolly) auf der Bühne.
Engagements führten die junge Sängerin an das Teatro Cervantes de Málaga, wo sie unter Michi Gaigg als Carmi und
Cabri in Mozarts Kirchenoper La Betulia liberata zu hören
war. In dieser Oper trat sie auch bei den Donaufestwochen
im Strudengau auf, wo sie mit dem L'Orfeo Barockorchester
zusammenarbeitete.
Elisabeth gastierte am Wiener Schauspielhaus als Julia in
Romeo+/-Julia, am Parktheater Augsburg verkörperte sie die
Franzi (Wiener Blut), beim Montafoner Sommer die Karoline
(Das rote Käppchen). Sie war als Christel (Der Vogelhändler) im
Musiktheater Schönbrunn zu erleben und sang bei Opera da
Johanna von der Deken wurde in
Graz geboren, lernte am dortigen Konservatorium Violine und machte einen
Lehrgang für Chorleitung an der Grazer
Musikuniversität. Danach absolvierte sie
eine Schauspielausbildung an der Schule des Wiener Volkstheaters.
Es folgten Engagements am Volkstheater, am Theater der
Jugend sowie zahlreiche Fernsehrollen. Ihre Gesangsausbildung erhielt sie bei Hilde Rössel-Majdan, Hilde Zadek
und Herwig Reiter. Ihr vielfältiges Repertoire erstreckt sich
von früher Barockmusik bis zu zeitgenössischen Werken. Johanna gastierte an renommierten Adressen wie dem Theater an der Wien, der Grazer Oper, der Berliner Staatsoper, der Wiener Kammeroper, der Neuen Oper Wien, dem
Wiener Odeon, bei der Ruhrtriennale, der Oper Kloster-
32 | Trigonale 2015 – Vorschau
Trigonale 2015 – Vorschau | 33
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neuburg, am Wiener Schauspielhaus, am Stadttheater Klagenfurt, bei den Bregenzer Festspielen sowie an der Opéra
National in Paris. Im Konzertbereich wurde Johanna von Ensembles wie La
Capella Reial de Catalunya, der Wiener Akademie, Armonico Tributo, die Reihe, dem Klang forum Wien, dem Ensemble
Prisma Wien sowie den Wiener Symphonikern zur Zusammenarbeit eingeladen. Projekte in der jüngeren Vergangenheit waren Death in
Venice im Theater an der Wien, Sinfonia von L. Berio unter
R. Chailly, Fama von Beat Furrer im Concertgebouw Brügge und bei Wien Modern, Satyricon von Bruno Maderna
im Theater an der Wien, Jahrelang ins Ungewisse hinab von
Friedrich Cerha im Mozarteum Salzburg und Die Geschichten aus dem Wienerwald von H.K. Gruber bei den
Bregenzer Festspielen.
Die vielseitige Künstlerin ist auch als Librettistin tätig.
Zuletzt verfasste sie im Auftrag der Wiener Staatsoper das
Libretto zur Kinderoper Das Städtchen Drumherum von
Elisabeth Naske.
boren und studierte zunächst Violoncello
in Linz und Graz, danach Gesang bei
Rotraud Hansmann und KS Marjana
Lipovšek in Wien. Der lyrische Tenor
hat sich ein breitgefächertes Repertoire
erarbeitet, welches von franko-flämischer Vokalpolyphonie
über Bachs Kantatenwerk, Oratorien der Wiener Klassik
und Romantik bis hin zu zeitgenössischen Kompositionen
reicht, wobei ihm die sakrale Musik besonders am Herzen
liegt. 2012 gab Jan in Schuberts Alfonso und Estrella mit
dem Mozarteum Orchester Salzburg unter der Leitung von
Ivor Bolton sein Debüt im Wiener Konzerthaus. Mit dem
Bruckner Orchester Linz unter Dennis Russell Davies war er
in der 2. Symphonie St. Florian von A. Schnittke in der Stiftsbasilika St.Florian/OÖ zu hören. Mit Erwin Ortner, dem
Arnold Schoenberg Chor und dem RSO Wien sang er im Goldenen Saal des Wiener Musikvereins im Soloquartett des
Oratoriums Das Buch mit sieben Siegeln von Franz Schmidt.
Seinen bisher bedeutendsten Auftritt auf der Opernbühne
hatte Jan 2013 als Tamino in Mozarts Zauberflöte an der
Opéra National de Lyon. Zu den Höhepunkten seiner Konzerttätigkeit gehören eine Europatournee mit dem Ensemble
Les Musiciens du Louvre Grenoble unter der Leitung von
Marc Minkowski, eine Konzertserie im Auditori de Barcelona mit dem Orquestra Simfònica de Barcelona unter Salvador Mas sowie die Aufführung des Mozart-Requiems im
Konzertsaal des KKL Luzern. Die intensive Beschäftigung
mit dem Lied und mit Vokalkammermusik führte zur Zusammenarbeit mit bedeutenden Pianisten wie Pierre Laurent Aimard, Roger Vignoles, David Lutz und Helmut
Deutsch. Mit Letzterem trat er u.a. in der Berliner Philharmonie auf. Jans Diskographie beinhaltet Aufnahmen
der Vokalwerke von Bruckner und Mendelssohn Bartholdy
(mit E. Ortner und dem Arnold Schoenberg Chor, erschienen
in der ASC Edition) sowie die von der Kritik gelobte
Ersteinspielung von J. Haydns Marionettenoper Philemon
und Baucis (mit M. Huss und der Haydn Sinfonietta Wien,
erschienen beim Label BIS). Die Ersteinspielung von
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Jan Petryka wurde in Warschau ge-
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F. Schuberts Opernfragment Adrast (Harmony of Nations,
Mario Aschauer, ÖAW-Verlag), auf der Jan in der Titelpartie zu hören ist, wurde für den Ö1-Pasticcio-Preis ausgewählt. 2014 war Jan im Rahmen des Lucerne Festival in der
Titelrolle von G.F. Händels Oratorium Belshazzar unter der
Leitung von Marcus Creed zu erleben.
auch der zeitgenössischen Musik, so sang er beispielsweise
bei den Salzburger Festspielen in der Uraufführung von
Karl-Heinz Stockhausens Düfte-Zeichen. Bei der Uraufführung von Stockhausens letztem Opus Klang im Rahmen der
Kölner Triennale übernahm er das Solostück für Bariton
(Orvonton). Darüber hinaus führte er andere Werke Stockhausens sowie Sciarinnos, Zenders, Rihms, Eötvös und
Piazollas bei den Berliner Festspielen, den Schwetzinger
Festspielen, der Biennale Venedig, dem Agora Festival in
Paris, dem Warschauer Herbst sowie im Koblenzer Stadttheater und an der Zeitgenössischen Oper Berlin auf.
Jonathan de la Paz Zaens wurde
auf den Philippinen geboren. Er erwarb
seinen Bachelor's Degree mit Auszeichnung an der University of the Philippines
bei Prof. Andrea O. Veneracion und
schloss sein Studium im Jahr 2000 an
der Hochschule der Künste Berlin bei Prof. Dr. Herbert
Brauer ab. Er ist Preisträger des 7. Sylvia Geszty Internationalen Koloratur-Gesangswettbewerbs, Finalist beim
13. Internationalen Johann-Sebastian-Bach-Wettbewerb
und beim Mendelssohn-Gesangswettbewerb. Am Ständetheater und an der Staatsoper Prag gastierte er in den
Mozart-Rollen Leporello und Guglielmo. In Berlin führten
ihn Verpflichtungen an die Neuköllner Oper, die Neue
Opernbühne sowie an die Kammeroper, wo er u.a. die Partie des Dulcamaras in Donizettis Der Liebestrank, die des
Alidoros in Hasses La Sorella Amante und die des Abts in
Brittens Curlew River gesungen hat. Als Konzertsänger gestaltet er wiederholt die Basspartien der großen Oratorien
von Bach, Mozart, Händel, Haydn, Brahms, Mendelssohn
Bartholdy und Rossini. Liederabende gab er in Deutschland, Italien, Schweden, Tschechien, Costa Rica, in den
Vereinigten Staaten und in seiner Heimat. Er widmet sich
sche Erziehung begann bereits als Knabe
im Kopenhagener Knabenchor. In weiterer Folge studierte er an der Königlich
Dänischen Musikakademie und an der
Königlichen Opernakademie, wo er 2007
sein Diplom erhielt. Private Studien führten ihn darüber
hinaus zum Dirigenten Hervé Niquet nach Paris.
2006 gab er sein Debüt am Königlich Dänischen Theater als
Angelotti in Puccinis Tosca. Er sang weiters den Basilio in
Rossinis Il Barbiere di Siviglia, den Masetto in Mozarts Don
Giovanni, den Collatinus in Brittens The Rape of Lucretia,
den Magister in der DVD-Aufnahme von Carl Nielsens
Masquerade sowie Rollen in zahlreichen Produktionen zeitgenössischer Opern.
Jakob hat über Jahre hinweg den Schwerpunkt seiner Arbeit
besonders auf die Musik des Barock und auf das zeitgenössische Repertoire gelegt und mit Ensembles wie Concerto
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Jakob Bloch Jespersens musikali-
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Copenhagen, Lautten Compagney, Arte dei Suonatori und
Trinity Baroque, dem Leipziger Kammerorchester, der London
Sinfonietta und dem Theatre of Voices zusammengerabeitet.
www.jakobbloch.com
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Konstantin von der Deken wurde
im November 2007 in Wien geboren.
Schon als Kleinkind bewegte er sich
gerne zu Musik (am liebsten von Vivaldi).
Er besuchte einen Montessori-Musikkindergarten. Im Alter von vier Jahren
begann er Blockflöte zu lernen. Im Jahr 2014 spielte er bereits
in G. F. Händels Messiah unter der Regie von Claus Guth am
Theater an der Wien die Rolle eines Kindes.
was die Seele dem Körper ist. Sinnentleert ohne einander.
So verwundert es wohl auch nicht weiter, dass die Liebe zur
Musik und jene zur Poesie Hand in Hand weiter wuchsen.
An der Musikuniversität Wien traf sie schließlich auf ihren
Lehrer Ernst Kovacic, einen unermüdlichen Erkunder musikalischer Welten. Er lehrte sie Furchtlosigkeit, Respekt vor
der Kunst und Neugier. Sie lernte von Wiener Philharmonikern wie Volkhard Steude, Giganten des Quartettspiels wie
Gerhard Schulz, großen Pädagogen wie Igor Ozim, erkundete die Freiheit des Spiels von Barockgeigern und die Welt der
Liebhaber der neuen Musik. Schließlich schloss sie ihr Studium
mit Auszeichnung ab, um ihren Tanz in den weiten Feldern
der Musik fortzusetzen. Aus dieser Freiheit heraus entstand
noch im selben Jahr das Podium Festival Mödling, ein Kammermusikfest, das keine kreativen Grenzen kennt und welches
sie gemeinsam mit Freunden und wunderbaren Musikern gründete. Das Herzstück ihrer Arbeit aber ist ihr Trio
KlaViS, dieses Kaleidoskop von Klangfarben und Sensibilität.
www.trioklavis.com
Bereits im Mutterleib war Jenny Lippl
eingetaucht in die Stimmen ihrer aus
Mexiko stammenden Mutter und ihres
Wiener Vaters. Und stets auch in die Musik, die diese liebten. Dvořák und Chopin trafen regelmäßig auf mexikanischen
Danzon und Bolero.
Sie war etwa fünf Jahre alt, als sie gefragt wurde, wie viele
Sprachen sie sprechen würde. Die Antwort war eine klare.
»Deutsch, Spanisch und Blockflöte.« Kurz vor ihrem 10. Geburtstag hat sie schließlich die Geige zu ihrem Sprachrohr
auserkoren. Regina Brandstätter sollte ihre erste Lehrerin auf
diesem wunderbaren Instrument sein.
Seither sind andere Wortsprachen und viele Musiksprachen
hinzugekommen. Man könnte sagen, die Musik ist der Poesie,
Klagenfurt, erhielt im Alter von sechs
Jahren seinen ersten Violinunterricht am
Kärntner Landeskonservatorium. Ab 1999
studierte er bei Prof. Brian Finlayson.
Er ist mehrfacher Preisträger beim Wettbewerb prima la musica sowie beim internationalen Violinwettbewerb Premio Rodolfo Lipizer in Gorizia/Italien. Im
Juni 2006 schloss er sein pädagogisches Studium am Kärntner Landeskonservatorium mit Auszeichnung ab. Im Jahr
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Raphael Kasprian, geboren 1984 in
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Seit ihrer Kindheit konzertiert Nora
Romanoff weltweit als Solistin und
2008 gewann er mit dem Violinkonzert Nr. 1 von D. Schostakowitsch den alljährlich am Kärntner Landeskonservatorium stattfindenden Wettbewerb Junge Solisten. Mit der daraus resultierenden öffentlichen Aufführung des genannten
Werkes bestand er das Konzertfachstudium mit Auszeichnung. In Begleitung des Radio-Sinfonieorchesters Ljubljana
präsentierte er 2010 im Großen Saal des Konzerthauses Klagenfurt das Violinkonzert von Alban Berg.
2008 setzte Raphael seine Ausbildung mit einem Masterstudium bei Prof. Benjamin Schmid am Mozarteum in Salzburg fort und schloss dieses 2011 ab. Er nahm an mehreren
Meisterkursen u.a. mit Igor Ozim (Salzburg), Igor Ivanov
(Moskau), Daniel Rowland (London) und Madeline Adkins
(Baltimore) teil.
In der Kärntner Kammerakademie, dem Sinfonischen Orchester
des Kärntner Landeskonservatoriums, dem Domorchester Klagenfurt, dem Opernorchester am Mozarteum Salzburg und
dem Sinfonischen Orchester des internationalen Musikfestivals
in Stellenbosch/ Südafrika unter Daniel Raiskin war er als
Konzertmeister tätig.
Seit dem Wintersemester 2012 unterrichtet er an der Musikschule Klagenfurt Violine, Viola, Kammermusik und Kammerorchester, zusätzlich ist er seit November 2013 als Violinlehrer am Johann-Josef-Fux-Konservatorium in Graz tätig.
Raphael ist Gründungsmitglied des Acies Quartetts, mit dem
er zahlreiche Wettbewerbe und Auszeichnungen erringen
konnte. Bei dem österreichischen CD-Label Gramola konnte
er mit dem Ensemble mehrere Aufnahmen veröffentlichen,
unter anderen eine Aufnahme des Schubert Quintetts mit
David Geringas.
www.aciesquartett.com
Kammermusikerin in renommierten
Häusern und bei Festivals wie den Salzburger Festspielen, dem Wiener Konzerthaus, dem Teatro Colon in Buenos
Aires, der Salle Pleyel in Paris, dem Musikverein in Wien,
dem Progetto Martha Argerich in Lugano, dem Sacharov
Festival, dem Festival Valdres Sommersinfoni in Norwegen
und vielen anderen. Als Solistin spielte sie bisher mit dem
Orchestra della Svizzera italiana, dem Zagreber Kammerorchester, dem Orchestra Filarmonica di Bacau, dem Kristiansand Kammerorchester, dem Philharmonischen Orchester Irkutsk
und der argentinischen Camerata Bariloche. Zu ihren Kammermusikpartnern zählen unter anderem namhafte Musiker
wie Martha Argerich, Mischa Maisky, Gabriela Montero,
Lylia Zilberstein und Renaud Capucon.
1985 in New York geboren, kam Nora als Kind mit ihrer
Familie nach Wien. Sie begann mit sechs Jahren unter Anleitung ihrer Mutter Dora Schwarzberg Geige zu spielen
und hatte im Alter von elf Jahren ihr Debut als Solistin im
Wiener Konzerthaus. Ab 2002 widmete sie sich der Viola
und begann ihre Laufbahn als Solistin und leidenschaftliche
Kammermusikerin. Zu ihren Lehrern und Mentoren zählen Yuri Bashmet, Hatto Bayerle, Michael Kugel, Thomas
Kakuska, Johannes Meissl und Igor Sulyga. Im März 2014
schloss Sie ihr Diplomstudium an der Universität für Musik
und darstellende Kunst in Wien ab.
Sie ist Preisträgerin mehrerer internationaler Wettbewerbe in
Italien, Österreich und Kroatien und war zwischen 2004 und
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2009 als Künstlerin für die Stiftung 'Live Music Now' tätig.
Nora ist seit dessen Gründung Musikerin des Podium
Festival – einem der innovativsten und erfolgreichsten Kammermusikfestivals der letzten Jahre – in Deutschland, Island
und Norwegen. Sie ist Mitbegründerin des Podium Festival
Mödling, das im September 2013 zum ersten Mal in Mödling
(Niederösterreich) stattfand.
Das Label EMI veröffentlichte 9 CDs, an deren Einspielung
sie mitwirkte – live aufgenommen beim Progetto Martha
Argerich. Mehrere dieser CDs erhielten Nominierungen für
den Grammy. Nebst ihrer Präsenz in zahlreichen Radiomitschnitten nahm sie auch für die Labels Gramola und Naxos auf.
Nora spielt auf einer Viola von Pietro Pallotta aus dem Jahre
1790, die ihr großzügigerweise von Lady Margaret Kagan
gestiftet wurde.
Anna Katharina Mittermeier,
geboren 1992, besuchte die Unterstufe des
Musikgymnasiums Neustiftgasse und maturierte 2010 am BORG Hegelgasse in
Wien. Sie erhielt Kontrabass- und Klavierunterricht in den Musiklehranstalten
der Stadt Wien. Mit dem 12. Lebensjahr wechselte sie
ans Konservatorium der Stadt Wien in die Vorbereitungsklasse zu August Trabitsch. Nebenbei nimmt sie Jazzbassunterricht bei Hans Strasser. Sie ist mehrfache Preisträgerin bei prima la musica. Seit dem Studienjahr 2006/07
studiert sie an der Universität für Musik und darstellende
Kunst Wien bei Prof. Niederhammer.
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Als Mitglied der Jungen Wiener Solisten, einem Projekt im
Rahmen der Begabtenförderung der MDW, führten Konzerttourneen sie nach China und Japan.
Seit dem Sommer 2010 wirkt sie beim Nationalen Jugendorchester Schweden (SNUO) unter der Leitung von EsaPekka Salonen mit, weiters nahm sie an Meisterkursen bei
Kurt Muroki und Eckhard Rudolph sowie im Jänner 2012 an
einer Konzerttournee in die USA teil.
Weitere Meisterkurse bei Herbert Mayr, Jan-Georg Leser
und Dorin Marc.
Im Juni 2011 wurde sie mit dem Förderungspreis der Wiener
Symphoniker ausgezeichnet und ist seither als Substitutin in
diesem Orchester tätig. Auch bei den Niederösterreichischen
Tonkünstlern und im Orchester der Volksoper Wien substituiert
sie regelmäßig.
Beim Wettbewerb Musica Juventutis wurde Anna für einen
Soloauftritt im Schubertsaal des Wiener Konzerthauses ausgewählt.
Sie ist erste Preisträgerin des Wettbewerbs der Internationalen Sommerakademie 2012 (ISA) in der Kategorie solistische
Streicher. Mitwirkung bei der Bühnenmusik der Salzburger
Festspiele im Rahmen der Sommerakademie der Wiener
Philharmoniker.
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Freitag, 04. September | 19 Uhr
Rathaus St. Veit
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Eröffnungskonzert 2015 –
Tiranno Amore
Kantaten über die Affekte der Liebe
In der Stadt am Fuße des Vesuv brachte man es zuweilen
sogar auf vier Premieren innerhalb eines Jahres, außergewöhnlich waren auch das Angebot und die Verbreitung der
Kantate, lebten hier doch Meister wie Alessandro Scarlatti,
Nicola Porpora, Leonardo Leo, Leonardo Vinci oder Nicolò
Jommelli.
Allein Scarlatti hinterließ uns über 600 Kantaten, eine
Zahl, die auf die Anwesenheit von vielen ausgezeichneten
Vokalinterpreten schließen lässt.
Keinen anderen Genres schenkten die Komponisten im
Italien des ausgehenden 17. Jahrhunderts mehr Aufmerksamkeit als der Oper und der Kantate. So ist es auch nicht
verwunderlich, dass besonders in Mittel- und Norditalien
beinahe jede Stadt mittlerer Größe alljährlich eine doch beachtliche Anzahl an Opernaufführungen vorweisen konnte.
Etwas anders verhielt sich dagegen die Situation im Süden
des Landes, wo man nur in Palermo und Neapel Aufführungen dieser Art einen entsprechenden Platz einräumte.
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Die Kantate entsprach in ihrem Stil den neuen ästhetischen
Erfordernissen, und die Texte wurden häufig von den Mäzenen selbst – oder von Literaten, die an ihren Höfen tätig
waren – verfasst. Auch war der finanzielle Aufwand für die
Aufführung nicht übermäßig groß, da sich die Anzahl der
dafür erforderlichen Musiker in Grenzen hielt. Dies alles
waren Gründe, die dazu führten, dass sich die Kantate sowohl beim Adel als auch bei den gebildeten Schichten zu
einer sehr gefragten Musikgattung entwickelte.
Unser kleines, aber fein besetztes Ensemble aus handverlesenen Solisten widmet sich in diesem Programm jenen
Kantaten, die die Spielarten der Liebe – Leidenschaft, Eifersucht, Begierde, Drama – thematisieren.
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Silvia Frigato – Sopran
Mauro Borgioni – Bariton
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Elisa Citterio, Mónika Tóth – Violine
Stefano Marcocchi – Viola
Alessandro Palmeri – Cello
Barbara Fischer – Kontrabass
Anna Januj – Blockflöte
Lorenzo Feder – Cembalo
Simone Vallerotonda – Theorbe
Die italienische Sopranistin Silvia
Frigato stammt aus dem kleinen Ort
Bellombra in Venetien. Schon von Kindheit an widmete sie sich, gefördert von
Schwester Teresa, dem Studium der
Musik und des Gesangs. Ihren Gesangsabschluss machte sie am Conservatorio Statale di Musica
di Adria (Provinz Rovigo), danach bildete sie sich bei der
berühmten Sopranistin Raina Kabaivanska fort. Nachdem
sie die Schönheiten des Barockrepertoires für sich entdeckt
hatte, widmete sie sich dieser Musik mit Hingabe und studierte bei Roberta Invernizzi und Sara Mingardo. 2007
gewann sie den internationalen Wettbewerb für Barockgesang Francesco Provenzale in Neapel und 2010 den Wettbewerb für Alte Musik Fatima Terzo in Vicenza.
Regelmäßig ist sie bei bedeutenden Festivals in ganz Europa zu Gast und arbeitet mit Musikern wie P. Herreweghe,
J. E. Gardiner, O. Dantone, L. Ghielmi, F. Biondi,
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A. Marcon, C. Cavina, P. Zuccheri und zahlreichen bekannten Ensembles zusammen.
Silvia liebt ausgedehnte Strandspaziergänge in Gesellschaft
ihrer über alles geliebten Hunde.
Der Bariton Mauro Borgioni studierte am Konservatorium in Perugia
und spezialisierte sich in der Folge an der
Scuola Civica in Mailand und am Konservatorium von Cesena auf Vokalmusik
und Barockgesang. Er tritt als Solist auf,
wobei sein Repertoire von den Madrigalen bis zu den Kantaten und vom Oratorium bis zur Oper reicht und Werke
wie C. Monteverdis Vespro della Beate Vergine, die Oratorien
von J. S. Bach, die Messen von J. Haydn und das Requiem
von G. Fauré einschließt. Überdies war er als Orfeo und
Apollo in Monteverdis L'Orfeo, als Aeneas in Dido & Aeneas
von H. Purcell sowie als Mondo und Consiglio in La
Rappresentazione di anima et Corpo von E. de Cavalieri zu
erleben.
Er arbeitet mit bedeutenden Orchestern und Ensembles wie
La Venexiana, Cantar Lontano, Concerto Italiano, dem Coro
della Radio Svizzera, dem Orchestra da Camera di Mantova,
dem Orchestra Sinfonica della Rai, I Turchini, der Academia
Montis Regalis und berühmten Dirigenten und Musikern wie
C. Cavina, R. Alessandrini, D. Fasolis, A. Florio, T. Brock,
C. Rovaris, J. Webb, M. Campanella, C. Banchini und
L. Ghielmi zusammen. Ferner wirkte Mauro an Aufnahmen für verschiedene Labels und Rundfunkanstalten mit.
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Elisa Citterio studierte sowohl Vio-
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line als auch Viola am Conservatorio L.
Marenzio in Brescia, später Barockvioline u.a. bei E. Onofri und C. Banchini.
Seit 2004 ist sie Violinistin an der Mailänder Skala und arbeitet darüber hinaus
regelmäßig mit den namhaftesten Barockmusikensembles
wie Accademia Bizantina, Europa Galante und Accordone
zusammen. Vor Kurzem erschien ein aufsehenerregender
Live-Mitschnitt von A. Vivalids Vier Jahreszeiten mit Elisa
als Solistin. Als überzeugte Veganerin, die überdies selbst
sehr gerne kocht, hat sich Elisa im Laufe der Jahre ein
großes Wissen über die natürliche Küche und makrobiotische Ernährung angeeignet. Sie liest gerne Romane und
Sachbücher, ganz besonders liebt sie die Kriminalcomics
des italienischen Autors Giancarlo Berardi. Wann immer
es ihre Zeit erlaubt, beschäftigt sich Elisa mit dem argentinischen Tango, den sie nicht nur gerne hört, sondern auch
mit großer Leidenschaft tanzt.
Mónika Tóth war ein lustiges Kind
und träumte immer davon, hinaus in die
weite Welt zu gehen. Als sie das Lied gefunden hatte, welches sie in der Dunkelheit beschützte, nahm sie ihre Geige und
machte sich auf den Weg.
Im Jahr 1997 erwarb sie ihr Diplom in Instrumentalpädagogik Violine Cum Laude am Konservatorium der Hochschule
für Musik Franz Liszt in Ungarn. 2000 gewann sie den 2.
Platz beim Internationalen Wettbewerb für Kammermusik
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Premio Bonporti Rovereto und 2001 den 3. Platz beim
Magdeburger Telemann-Wettbewerb.
Den Master im Fach Barockvioline erlangte sie 2007 als
Studentin von Enrico Onofri am Konservatorium Vincenzo
Bellini in Palermo.
Eine rege Konzerttätigkeit verbindet Monika mit führenden Barockensembles und Kammermusikformationen wie
I Barocchisti, L'Eclisse, Zefiro, Europa Galante, Il Giardino
Armonico, Dolce e Tempesta, Brixia Musicalis, Barucco Wien,
Capella Leopoldina Graz, Neue Hofkapelle Graz sowie
Musica Perduta. Sie ist Dozentin für Barockvioline und
Kammermusik bei Sommerakademien in Miszla (Ungarn)
und Neapel.
Stefano Marcocchi wurde in Parma
geboren, jener Stadt, die für ihre musikalische Tradition und die besondere
Leidenschaft für die Oper berühmt ist.
Einen Großteil seiner musikalischen
Ausbildung verdankt er Claudio Abbado,
unter dessen Dirigat zu spielen er die Ehre hatte, und zwar
mit dem Gustav Mahler Jugendorchester, dem Mahler Chamber Orchestra, dem Orchestra Mozart und dem Luzern Festival Orchester.
Die Liebe zur Barockmusik entstand zeitgleich mit jener
zu antiken Büchern; die Abhandlungen und Partituren seiner Sammlung waren häufig Quellen der Inspiration und
führten ihn in das Universum der Historischen Aufführungspraxis.
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Nach einer sehr erfolgreichen Zusammenarbeit mit Europa Galante, die über vierzehn Jahre andauerte, übersiedelte
Stefano 2014 in das kalte und weit entfernte Kanada, um
Mitglied des renommierten Tafelmusik Baroque Orchestra zu
werden.
Alessandro Palmeri studierte Cello
in Palermo und nahm in der Folge an
verschiedenen Meisterklassen teil. Als
Solocellist und Continuo-Spieler gab er
Konzerte in Europa, Russland, Kanada,
den USA sowie in Südamerika, Israel und
Japan. In den 90er-Jahren unternahm er im Rahmen seiner
Workshops Musica su più dimensioni sowie in zahlreichen
Weltpremieren interessante Exkursionen in die Musik und
Improvisationskunst des zwanzigsten Jahrhunderts.
Später wandte er sich dem barocken Repertoire auf Originalinstrumenten zu. Er besuchte Kurse der Cini-Stiftung
in Venedig und arbeitete mit führenden Ensembles für
Alte Musik und Musikern wie J. Savall, S. Kuiken, C. Coin,
E. Onofri, A. De Marchi, C. Astronio, D. Fasolis, C. Bartoli
und O. Dantone zusammen.
Er war an CD-Einspielungen für die Labels Tactus, Florentia Musicae, Stradivarius, Symphonia, Opus 111, Naive,
ZigZag, Hyperion, Harmonia Mundi, Deutsche Grammophone, Brilliant und Decca beteiligt. Sein kostbares
römisches Violoncello zählte einst zu den Instrumenten des
Orchesters von Arcangelo Corelli.
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Über Barbara Fischer, Kontrabass:
Ja, ich weiß, eine Querflöte ist leichter als
mein Instrument. Ja, es gibt viele Frauen,
die Kontrabass spielen. Nein, er ist nicht
so schwer, wie er aussieht, denn er ist hohl.
Nein, man muss kein Goliath sein – auf
die richtige Technik kommt's an. Ja, ich liebe meinen Part
als tiefste Stimme im Ensemble. Ja, Violone darf man ihn
auch nennen, denn schließlich ist er ja der Große, Dicke aus
der Violinfamilie. Ja, ich bin gerne unterwegs. Ja, ich mache
das hauptberuflich. Ja, man kann davon leben, aber reich
wird man davon nicht. Dennoch ist es ein wunderschöner
Beruf!
Anna Januj, 1978 in Ungarn geboren,
studierte Blockflöte in ihrer Heimatstadt
Szeged, in Wien, in Mailand bei Pedro
Memelsdorff sowie bei Prof. Robert
Ehrlich in Leipzig. Sie ist Begründerin des Ensembles
L'Eclisse und spielt als Solistin regelmäßig auch mit namhaften Orchestern (z.B. Bachakademie Stuttgart, Gewandhausorchester und Thomanerchor Leipzig, Berliner Bach
Akademie, Le Concert Lorrain), mit denen sie zahlreiche CDProduktionen einspielte. Schon im Alter von 22 Jahren war sie Dozentin bei verschiedenen internationalen Meisterkursen. Seit 2009 unterrichtet sie Blockflöte an der Hochschule für Musik und
Theater Felix Mendelssohn Bartholdy Leipzig.
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Lorenzo Feder wurde 1980 in Schio
(Italien) geboren und begann in seiner
Heimatstadt bei Renato Maioli Klavier
zu studieren. Im Anschluss an sein Klavier-Diplom (2000) studierte er Cembalo bei Patrizia Marisaldi am Konservatorium in Vicenza und erlangte 2004 auch in diesem Fach das
Diplom. Als Stipendiat der Niederländischen Regierung
zog er 2006 nach Holland, um in der Klasse von Ton Koopman und Patrick Ayrton am Koninklijk Conservatorium
in Den Haag zu studieren. Er legte 2009 die Bachelor- und
2011 die Master-Prüfung ab.
Lorenzo tritt als Solist und Continuo-Spieler am Cembalo
und an der Orgel auf Festivals in Europa, Mexiko und China auf und arbeitet mit Dirigenten und Solisten wie Ton
Koopman, Peter Kooij und Sigiswald Kuijken sowie Ensembles wie dem Amsterdam Baroque Orchestra, Sette Voci, I
Musicali Affetti, Il Tempio Armonico und Venice Baroque zusammen, mit denen er CDs für die Labels Naive, Virgin,
EMI, Stradivarius und CPO aufgenommen hat.
Als weitere USP (unique selling propositions) hat Lorenzo
ein Diplom in Rechtswissenschaften vorzuweisen und widmet sich mit großer Leidenschaft dem Wuzeln (österreichisch umgangssprachlich für Tischfußball spielen).
Simone Vallerotonda – Motto:
»Die Kunst ist Intuition. Der Künstler erzeugt ein Bild oder ein Trugbild und derjenige, der die Kunst genießt, blickt auf den
Punkt, den der Künstler ihm gezeigt hat, betrachtet diesen durch den Spalt, den der andere ihm eröffnet hat, um in sich dieses Bild zu reproduzieren«.
Simone wurde 1983 in Rom geboren und begann seine musikalischen Studien auf der modernen Gitarre. Von der Alten Musik fasziniert, studierte er danach Laute bei Andrea
Damiani am Konservatorium Santa Cecilia in Rom, wo er
mit Bestnote abschloss. In der Folge erlangte er einen Master auf der Theorbe und der Barockgitarre – ebenfalls mit
Bestnote – bei Rolf Lislevand an der Staatlichen Hochschule für Musik in Trossingen (Deutschland).
Sein Doktorat erwarb er schließlich in Philosophie an der
Universität Tor Vergata in Rom und spezialisierte sich danach in Ästhetik; dieses Studium schloss er mit Auszeichnung ab und widmete sich dann der Beziehung zwischen
der Musik des 18. Jahrhunderts und den Philosophes.
2011 ging er als der Erstgereihte in der Kategorie Solisten
aus dem Concorso Nazionale di Liuto Maurizio Pratola hervor und gewann im gleichen Jahr den Duo B.L.U. des Wettbewerbs REMA (Rèseau Européen de Musique Ancienne).
Neben seiner solistischen Tätigkeit arbeitet er auch mit verschiedenen Ensembles wie Modo Antiquo, Les Ambassadeurs,
Academia Montis Regalis, Musica Antiqua Roma, Silete Ventil
und Il Pomo d'Oro zusammen. Da er überdies offen für Experimente und neue Ausdrucksweisen ist, arbeitet er auch
mit dem Ensemble Soqquadro Italiano zusammen.
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Neben der Alten Musik beschäftigt sie sich leidenschaftlich
mit Shiatsu und Craniosacral-Therapie, die sie auch praktisch ausübt. Die Erfahrung aus dieser Arbeit integriert sie
sowohl in ihre eigene Spielpraxis als auch in ihre Lehrtätigkeit.
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2014 gründete er das Ensemble I Bassifondi, mit dem er Instrumental- und Vokalmusik des 17. und 18. Jahrhunderts
für Gitarre, Theorbe und Laute zur Aufführung bringt.
Seit dem Jahr 2013 hat er einen Projekt-Lehrstuhl am Konservatorium Licine Refice in Frosinone inne, wo er Laute
unterrichtet.
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Samstag, 05. September | 19 Uhr
Seminarkirche Tanzenberg
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Magnificat
Anima mea Dominum
Venezianische Marienvesper
Als monumentaler Zyklus ist uns Claudio Monteverdis
Vespro della Beata Vergine (1610) bestens bekannt. Er zeigt
uns damit eine Musik für die Liturgie, wie sie zu Beginn
des 17. Jahrhunderts nicht moderner hätte sein können.
Auch heute noch zieht uns dieses in seiner Vielfalt an musikalischen Formen faszinierende Werk in seinen Bann und
prägt unsere Vorstellung vom Reichtum frühbarocker venezianischer Kirchenmusik. Tatsächlich aber vermitteln uns
Gesamtaufführungen von Monteverdis Marienvesper nur
sehr bedingt ein Bild von der kirchenmusikalischen Praxis
dieser bewegten Zeit, und es ist mehr als fraglich, ob er sie
je in der Form zur Aufführung brachte, wie wir sie heute zu56 | Trigonale 2015 – Vorschau
meist erleben, wollte er sich doch mit dem berühmten Druck
des Jahres 1610, der eine Messe im alten und eben jene
Marienvesper im modernen Stil enthält, bei Papst Paul V.
als Komponist empfehlen.
Unbestritten ist hingegen, dass Monteverdi einer jener italienischen Komponisten war, die durch ihr Schaffen spätere
Musikergenerationen nachhaltig geprägt haben. Schon zuvor bestand ein reger Kulturaustausch zwischen Italien und
den nördlicheren Ländern Europas, der sein wohl prominentestes Beispiel in der Lehrzeit von Heinrich Schütz bei
Giovanni Gabrieli in Venedig fand. Doch auch später zog es
viele deutsche Musiker nach Italien, wo sie den stile nuovo
aus erster Hand kennen lernen wollten.
Einer von ihnen war Johann Rosenmüller (1617 - 1684), der
in Leipzig als Organist an der Nikolaikirche, Lehrer an der
Thomasschule sowie als Musiker im Umfeld der Universität
wirkte und bereits 1645/46 erstmals nach Italien reiste. Ab
1658 hielt sich Rosenmüller nach seiner überstürzten Flucht
aus Leipzig, wo er sich mit dem Vorwurf der Päderastie
konfrontiert sah, ständig in Venedig auf. Bis 1682 ist er dort
in verschiedenen Positionen nachweisbar, etwa als Posaunist an San Marco oder als Chormeister am Ospedale della
Pietà. Vor allem jedoch etablierte er sich in diesen Jahren als
geachteter Komponist. Es entstand eine Fülle an lateinischer
Trigonale 2015 – Vorschau | 57
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Kirchenmusik, darunter viele Psalmvertonungen in großen
Besetzungen, in denen er den modernen italienischen
Konzertstil mit der kontrapunktischen Schreibart deutscher
Schule zu einer besonderen Synthese führte.
Ulrike Hofbauer, Hanna Herfurtner – Sopran
Margot Oitzinger, Ida Aldrian – Alt
Hans Jörg Mammel, Jan Petryka – Tenor
Jonathan de la Paz Zaens, Ulfried Staber – Bass
Für dieses Konzert haben wir aus den Psalmkompositionen
Rosenmüllers je eine Vertonung jener fünf Psalmen ausgesucht, die für die Vesper an einem Marienfest vorgesehen
sind. In unterschiedlichen Besetzungen zeigen sie die ganze
Bandbreite dessen auf, was eine ambitionierte Hofkapelle
in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts zu leisten vermochte. Einen besonderen Höhepunkt verspricht das große
vierchörige Magnificat, das zu den reifsten Werken Rosenmüllers gezählt wird.
Les Cornets Noirs
Bork-Frithjof Smith, Gebhard David – Zink
Simen van Mechelen, Henning Wiegräbe,
Joost Swinkels – Posaune
Wolfgang Gaisböck – Trompete
Cosimo Stawiarski, Regula Keller – Violine
Johannes Frisch, Sarah Giger – Viola
Mélanie Flahaut – Dulzian
Matthias Spaeter – Theorbe
Tore Eketorp – G-Violone
Selbstverständlich griff man früher bei der Zusammenstellung von Vespermusiken nicht nur auf die Musik eines einzigen Komponisten zurück. So entspringt unser Entschluss,
alle fünf Psalmen und das Magnificat in Vertonungen
Johann Rosenmüllers zu musizieren, weniger einer realen
historischen Situation als vielmehr dem Wunsch, unserem
Publikum diesen großen Komponisten in aller Ausführlichkeit vorzustellen. Mit Orazio Tarditi und Massimiliano
Neri nehmen wir aber noch zwei weitere Komponisten in
das Programm auf, die zeitgleich mit Rosenmüller in Venedig wirkten. Folgen Sie uns also auf dieser Zeitreise in das
Italien der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts, hinein in
die Klangpracht einer venezianischen Festmusik innerhalb
der Vesper an einem Marienfeiertag.
Johannes Strobl – Orgel & Leitung
Johannes Strobl
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I
Ulrike Hofbauer studierte Gesang
I
und Gesangspädagogik an den Hochschulen Würzburg und Salzburg und an
der Schola Cantorum Basiliensis.
Zu ihren maßgeblichen Lehrern zählen
Sabine Schütz, Evelyn Tubb und
www.ulrikehofbauer.com
www.savadi.net
www.ensemble-etcetera.com
Hanna Herfurtner wurde in Mün-
Anthony Rooley.
Die in Oberbayern geborene Sängerin ist heute in der Nähe
von Basel ansässig und musizierte als Solistin unter anderem
mit Singer Pur, dem Collegium Vocale Gent, L'Arpeggiata, La
Chapelle Rhénane, L'Orfeo Barockorchester und Cantus Cölln
und arbeitete mit Andrew Parrott, Philippe Herreweghe,
Christina Pluhar, Andrea Marcon, Gustav Leonhardt,
Manfred Cordes, Hans-Christoph Rademann und JörgAndreas Bötticher zusammen. Neben Radiomitschnitten
und live-Hörfunkauftritten dokumentieren CD- und FilmProduktionen die Vielseitigkeit der Sängerin.
Ihr schauspielerisches Interesse kann Ulrike auch auf der
Opernbühne unter Beweis stellen. Sie sang unter anderem
an den Theatern Basel, Bern und Magdeburg und folgte
2013 einer Einladung in die USA zum Boston Early Music
Festival, um die Titelrolle in Händels Almira zu singen.
Mit ihrem eigenen Ensemble savādi hat sie 2003 den York
Early Music International Young Artists Competition und
2004 den Van Wassenaer Concours in Den Haag gewonnen. Größer besetzte Projekte verwirklicht Ulrike Hof bauer
mit ihrem Ensemble &cetera. 2014 erschien die erste CDEinspielung von &cetera: »Dialoghi a voce sola« in Zusammenarbeit mit Radio Bremen beim Label Raumklang
(nominiert für den Preis der deutschen Schallplattenkritik).
chen geboren, wo sie auch ihren ersten
Gesangsunterricht bei Prof. Thomas
Gropper erhielt. In ihrer Jugend sang
sie in verschiedenen Chören und lernte
so früh ein breites Repertoire kennen,
insbesondere die Oratorien von Bach und Händel. Nach
dem Abitur studierte sie Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte an der Universität in München. Anschließend ging
sie zum Gesangsstudium zunächst an die Musikhochschule
Stuttgart zu Prof. Bernhard Jäger-Böhm, dann an die Universität der Künste Berlin zu Prof. Julie Kaufmann.
Einer ihrer Schwerpunkte ist seit jeher die Alte Musik. So
sang sie 2007 bei den Opernfestspielen Bad Hersfeld in
Monteverdis Orfeo die Ninfa, die Euridice und La Musica
und gewann 2010 den dritten Preis beim Cesti-Wettbewerb
der Festwochen für Alte Musik, Innsbruck, sowie den
Sonderpreis Resonanzen des Konzerthauses Wien, wo sie
seither regelmäßig zu Gast ist. Im Februar 2013 gab sie ihr
Debut am Theater an der Wien – in der konzertanten Aufführung von Polifemo von Porpora unter der Leitung von
Rubén Dubrovsky.
Im Sommer 2009 sang sie bei der Ruhrtriennale eine nackte
Jungfrau in Moses und Aron von Arnold Schönberg und im
darauffolgenden Jahr die Titelpartie in der Uraufführung
von Hans Werner Henzes Gisela.
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Im Sommer 2011 konnte man Hanna als ungeborenes Kind
in der Frau ohne Schatten von Richard Strauss unter der Leitung von Christian Thielemann bei den Salzburger Festspielen
erleben. Als Aschenputtel debütierte sie in Wolf-Ferraris
gleichnamiger Oper im Herbst 2011 an der Staatsoper Berlin.
In der Spielzeit 2012 war sie Ensemblemitglied an der Oper
Kiel, wo sie u.a. als Olympia in Hoffmanns Erzählungen von
Jacques Offenbach und Fraarte in Händels Radamisto zu
hören war. Im Sommer 2013 war sie erstmals bei den Bregenzer Festspielen zu hören, 2014 war sie als Polly in Birtwistles Punch and Judy an der Staatsoper Berlin zu erleben.
Auch der Liedgesang liegt ihr sehr am Herzen. Wesentliche Impulse darin erhielt sie von Axel Bauni und Eric
Schneider. Im Herbst 2009 gewann sie beim Paula-Salomon-Lindberg-Wettbewerb in Berlin den 1. Preis. In den
vergangenen Jahren war Hanna mit verschiedenen Programmen u.a. beim Heidelberger Frühling, dem Coburger
Musikverein und im Konzerthaus Wien zu Gast. Im August 2012 sang sie das Italienische Liederbuch von Hugo Wolf
beim Rheingau Musikfestival.
Margot Oitzinger wurde in Graz
geboren und studierte Sologesang an der
Universität für Musik und darstellende
Kunst in Graz. Sie absolvierte Meisterkurse bei Emma Kirkby und Peter Kooij
und ist Preisträgerin des Internationalen
Johann-Sebastian-Bach-Wettbewerbes in Leipzig 2008 und
des Internationalen Barockgesangwettbewerbs in Chimay
(Belgien) 2006.
62 | Trigonale 2015 – Vorschau
Ihr Repertoire reicht von den Werken J. S. Bachs und Händels – mit Schwerpunkt auf Oratorium – über Mozart und
Haydn bis zu Komponisten der Romantik und Moderne.
Sie war bislang mit Orchestern und Ensembles wie dem
Collegium Vocale Gent, dem Bach Collegium Japan, Cantus
Cölln, Concerto Copenhagen, dem L'Orfeo Barockorchester,
Sette voci, dem Dunedin Consort and Players oder Le Concert
Lorrain zu hören.
Neben zahlreichen Chanson- und Liederabenden, beispielsweise beim Festival Accademia delle Crete Senesi
unter Philippe Herreweghe (Brahms), war sie vor allem in
Barockopernpartien in der Kammeroper Graz, der Kammeroper Wien, bei den Donaufestwochen auf Schloß
Greinburg und bei der styriarte zu erleben.
Margot tritt unter anderem bei Festivals wie den HändelFestspielen in Halle, dem Bachfest Leipzig, dem Festival
Oude Muziek Utrecht, dem Heinrich-Schütz-Musikfest
Dresden, dem Festival de Saintes, dem Festival Alte Musik
Knechtsteden, den Innsbrucker Festwochen, dem Festival
de musique de La Chaise-Dieu oder dem Bachfest Salzburg auf. CDs mit ihr wurden bisher bei Labels wie Deutsche Harmonia Mundi (Arie per un' Amante, Haydn), Linn
Records (h-moll Messe, Bach), Challenge Records (Betulia
liberata, Mozart), cpo (Italienische Madrigale, Schütz),
Querstand (Kantaten, Telemann) und J. S. Bach-Stiftung
(DVDs und CDs mit Kantaten, Bach) veröffentlicht. Weitere Aufnahmen wie zum Beispiel die Matthäus-Passion von
J. S. Bach sind in Produktion.
www.oitzinger.com
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I
Ida Aldrian wurde in Bruck an der
Mur in der Steiermark geboren. Mit fünf
Jahren erhielt sie ihren ersten Unterricht
in Blockflöte, später auch in Klavier,
Geige und Gesang. Von klein auf war sie
fasziniert vom Singen und tat dies mit
Begeisterung in verschiedensten Chören. Bei Sigrid Rennert erhielt sie schließlich ihren ersten Gesangsunterricht.
Nach der Matura folgte das Gesangsstudium an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien zunächst bei
Leopold Spitzer, schließlich bei Karlheinz Hanser und KS
Marjana Lipovšek. Die Diplomstudien Lied und Oratorium
sowie Musikdramatische Darstellung bei Uwe Theimer und
Didier Orlowsky schloss sie mit Auszeichnung ab. Meisterkurse bei Ann Murray, Peter Kooij, Bernarda Fink, Thomas
Hampson, Andrew Watts u.a. gaben der jungen Künstlerin
stets neue Impulse und Möglichkeiten, sich vor allem stilistisch weiterzuentwickeln. Ihre ersten Opernerfahrungen
sammelte sie schon während ihres Studiums als Bradamante
in G. F. Händels Alcina und als Dorabella in W.A. Mozarts
Cosi fan tutte im Schlosstheater Schönbrunn in Wien sowie
bei den donauFESTWOCHEN als Aristea in A. Vivaldis
L'Olimpiade.
Seit der Saison 2012/13 ist Ida Mitglied im Internationalen
Opernstudio der Staatsoper Hamburg. Dort verkörpert sie
Partien wie Dorabella (Cosi fan tutte), Sandmännchen (Hänsel und Gretel), die Dritte Dame (Die Zauberflöte), Tisbe (La
Cenerentola), Annina (La Traviata) sowie die Titelrolle in
der Oper Orontea von Antonio Cesti. Ida ist Preisträgerin
beim Wettbewerb prima la musica 2004 und erhielt mehr-
mals den Förderungspreis der Universität für Musik und
darstellende Kunst Wien. Des Weiteren ist sie Preisträgerin
bei Musica Juventutis 2010, im darauffolgenden Jahr wurde
ihr der Preis der Armin Weltner Stiftung zuerkannt.
Eine ihrer großen Vorlieben gilt dem Musizieren mit Originalklangensembles, so kann sie trotz ihrer jungen Karriere
bereits auf eine regelmäßige Zusammenarbeit mit Ensembles
und Orchestern wie der Wiener Akademie, dem Haydn Quartett, Barucco, dem L'Orfeo Barockorchester, Barokksolistene, dem
Bach Consort Wien u.a. zurückblicken. Jüngste Projekte von
Ida sind Johann Sebastian Bachs h-Moll-Messe unter Martin
Haselböck im Wiener Musikverein sowie die MatthäusPassion in Spanien und beim Wiener OsterKlang. Mit dem
RSO unter Cornelius Meister sang sie in Schumanns Requiem für Mignon im Wiener Konzerthaus, und in Franz
Schuberts As-Dur-Messe war sie unter Andrés OrozcoEstrada auf einer Spanien-Tournee zu erleben. Im Rahmen
der Telemann-Festtage in Magdeburg gastierte sie am dortigen Theater mit dem L'Orfeo Barockorchester unter Michi
Gaigg in Georg Philipp Telemanns Miriways, weiters trat
sie bei den Händel-Festspielen in Halle mit dem Bach Consort
Wien unter Rubén Dubrovsky auf. 2011 sang sie Bach-Kantaten im Rahmen des Kammermusikzyklus der Musica Angelica in Los Angeles und feierte ihr Debüt im Wiener Musikverein mit den Wiener Symphonikern unter Fabio Luisi in
Mendelssohns Sommernachtstraum. In Henry Purcells Dido
and Aeneas debütierte die Mezzosopranistin 2012 nicht nur
am Opernhaus Graz, sondern im Jahr darauf auch gemeinsam mit der Neuen Hofkapelle Graz bei der styriarte.
www.idaaldrian.at
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Hans Jörg Mammel erhielt seine erste
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das Stadttheater Koblenz (Händel), das Staatstheater Darmstadt (Lehar) und die Staatsoper Unter den Linden in Berlin
(Cavalli). Er sang bei den Münchner Opernfestspielen und
bei den Wiener Festwochen.
Neben Konzert und Oper widmet er sich auch dem Lied.
Außer den großen Liederzyklen der Romantik gilt hier sein
Interesse besonders den Komponisten der Zweiten Berliner
Liederschule. In Liederabenden stellt er dem Publikum auch
immer wieder wenig bekannte Werke von Komponisten
wie Carl Friedrich Zelter, Johann Friedrich Reichardt,
Johann Abraham Peter Schulz oder auch Robert Franz vor.
Daneben ist er natürlich auch mit Liedern der großen Liedkomponisten des 19. Jahrhunderts zu hören. Viele dieser
Werke sind auf CDs für die Labels alpha, Naxos und den
Carus-Verlag eingespielt worden. Zuletzt war Hans Jörg
mit Liederabenden in Frankfurt, Stuttgart, Paris, Rouen,
Saintes, Besancon, Berlin, Nantes, Tokio, Warschau und
Feldkirch zu hören. Er ist Mitglied bei Cantus Cölln unter
der künstlerischen Leitung von Konrad Junghänel.
www.hansjoergmammel.de
musikalische Ausbildung in seiner Geburtsstadt Stuttgart und bekam ersten
Gesangsunterricht bei den Stuttgarter
Hymnus-Chorknaben. Zunächst studierte
er Rechtswissenschaften in Freiburg
und ging dann an die Musikhochschule, wo er Gesang bei
Winfried Toll, Prof. Werner Hollweg und Prof. Ingeborg
Most studierte. Er absolvierte Meisterkurse bei Barbara
Schlick, Elisabeth Schwarzkopf und James Wagner sowie
bei Reinhard Goebel für historische Aufführungspraxis.
Hans Jörg ist vor allem als Konzert- und Liedsänger in
Deutschland und dem benachbarten Ausland bekannt. Er
sang bei bedeutenden Festivals in Utrecht, Schwetzingen,
Schleswig-Holstein, Jerusalem, Breslau, Brügge und Wien.
Dabei arbeitet er mit Dirigenten wie Thomas Hengelbrock,
Sigiswald Kuijken, Ivan Fischer, Hans Zender, Daniel Reuss,
Hans-Christoph Rademann, Marcus Creed, Philipp Herreweghe, Ivor Bolton, Francois-Xavier Roth und Masaaki
Suzuki. Sein Repertoire reicht dabei von der Renaissance
über die großen Werke des Barock, der Klassik und der
Romantik bis zu zeitgenössischen Kompositionen. Er
wirkte bei Uraufführungen von Werken von Nikolaus
Huber, Karl-Heinz Stockhausen und Hans Zender mit.
Überdies ist er als Gesangspädagoge tätig und wird regelmäßig als Lehrer für Gesangskurse und Meisterklassen eingeladen.
Hans Jörg sang mit großem Erfolg die Partie des Orfeo in
Monteverdis gleichnamiger Oper in Island. Gastverträge
führten ihn an die Städtischen Bühnen Freiburg (Britten),
Ulfried Staber wurde in Fohnsdorf
in der Steiermark geboren. In der örtlichen Musikschule erhielt er seine erste
musikalische Ausbildung auf der Violine
und am Klavier. 1995 begann er an der
Universität für Musik und darstellende
Kunst Graz das Lehramtsstudium für Musik. Im Rahmen
dieses Studiums bekam er erstmals Gesangsunterricht bei
Elisabeth Batrice und begann 1998 ein Gesangspädagogik-
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studium bei Martin Klietmann, das er im Juni 2005 mit
ausgezeichnetem Erfolg abschloss. Sein Lehramtsstudium
beendete er im Oktober 2007.
Während seines Studiums entdeckte er die Liebe zur Chormusik. Er war Mitglied der Domkantorei Graz, bei cantus, der
cappella nova graz und bei anderen Chören und Ensembles,
mit denen er in ganz Europa und Asien bei verschiedenen
Festivals zu Gast war. Seine solistische Konzerttätigkeit
erstreckt sich auf ganz Österreich, Italien und Deutschland,
wo er u.a. in den Passionen sowie in zahlreichen Kantaten
von J. S. Bach, in der Schöpfung von J. Haydn sowie in
der Marienvesper von C. Monteverdi sang.
Auftritte führten ihn zu Festivals wie styriarte, Carinthischer Sommer, trigonale, Feste musicale per S.Rocco/Venedig, la strada, Psalm 2003, Ecchi Lontani Cagliari u.a.
Auch in Opern ist er immer wieder zu hören. So sang er bei
der Uraufführung der Oper Sheherazade von W. Grassl den
Sheherayar in Kairo und Alessandria, kleinere Rollen in
Brittens Death in Venice im Theater an der Wien oder zuletzt
den König und Schlächter in der Kinderoper Die Gänsemagd
von Iris ter Schiphorst im Radialsystem Berlin.
Eine enge Zusammenarbeit verbindet Ulfried auch mit Ensembles wie Cinquecento, ars antiqua austria, Nova und
Weser-Renaissance.
Johannes Strobl, aufgewachsen in
Seeboden am Millstätter See, erhielt seinen ersten Klavier- und Orgelunterricht
bei Hermann Zeyß an der Musikschule
Spittal/Drau. Nach der Matura am dortigen Bundesgymnasium studierte er bei
Heribert Metzger am Salzburger Mozarteum und schloss
dort die Studiengänge Kirchenmusik, Instrumentalpädagogik und Konzertfach Orgel mit Auszeichnung ab. Es folgte
ein umfassendes Studium der Alten Musik an der Schola
Cantorum Basiliensis bei Jean-Claude Zehnder (Orgel),
Jörg-Andreas Bötticher (Cembalo), Jesper Christensen (Generalbass) und Rudolf Lutz (Improvisation).
Heute ist Johannes Strobl Organist an der für ihre historischen Orgeln bekannten Klosterkirche Muri und künstlerischer Leiter der Konzertreihe Musik in der Klosterkirche
Muri (www.murikultur.ch). Besondere Schwerpunkte bilden hier mehrchörige Musik, wofür der oktogonale Kirchenraum mit seinen vier Emporen prädestiniert ist, sowie szenische Karfreitagsoratorien in der Tradition des Habsburger
Hofes in Wien. Zudem arbeitet Johannes als Dozent für
Generalbass, Improvisation und Liturgisches Orgelspiel an
der Musikhochschule Luzern und verfolgt als Solist und
Ensemblemusiker, vor allem als Organist des Ensembles Les
Cornets Noirs, eine internationale Konzerttätigkeit.
Spezialisiert auf die Musik des Frühbarock, hat sich das
1997 von Gebhard David und Bork-Frithjof Smith gegründete Instrumentalensemble Les Cornets Noirs international einen Namen gemacht und konzertiert seit dem
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Erlangen des dritten Preises beim concours musica antiqua
2000 in Brugge in der Schweiz, in Österreich, Deutschland, Tschechien, Polen, Frankreich, Luxemburg, Italien
und Portugal sowohl mit eigenen Programmen als auch
in Zusammenarbeit mit Vokalensembles in Aufführungen
groß besetzter Musik von G. Gabrieli, H. Schütz, C. Monteverdi, G. Muffat, H.I.F. Biber und deren Zeitgenossen.
Die gemeinsam mit der Cappella Murensis eingespielte
Aufnahme Polychoral Splendour (audite SACD 92.652)
wurde mit dem ICMA 2013 in der Sparte Baroque vocal
ausgezeichnet.
www.lescornetsnoirs.com
Folgende Biografien finden Sie auf den angegebenen Seiten:
Jan Petryka – Seite 34
Jonathan de la Paz Zaens – Seite 36
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Dank ... all jenen, die durch ihre Hilfe dazu beigetragen haben,
dass das diesjährige Programm überhaupt entstehen und schließlich in dieser ausführlichen und ansprechenden Art und Weise zu
Papier gebracht werden konnte, insbesondere:
Edith Heilig.
Anne Hooss.
Nicole Kelner.
Almut Lenz-Konrad.
Jutta Frank.
Tristan Schulze.
Karl Matthäus Woschitz.
Hildegard Wiener.
Dem lieben Gott.
Stefan Schweiger
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Samstag, 05. September | 22 Uhr
Dom zu Maria Saal
I
Sombre plaisir
d'un cœur mélancolique
Je später der Abend ...
bei uns findet, denn die beiden Ausnahmekünstler lernten
einander im April 2014 bei der Aufführung der Auferstehungshistorie von Heinrich Schütz im Dom zu Maria Saal
kennen, wo auch der Wunsch nach einem gemeinsamen Projekt entstand. Gern erfüllen wir ihnen diesen – mit Sicherheit
auch zur Freude unseres Publikums.
Dass es keines großen Orchesters bedarf, um unserem
Publikum zutiefst berührende
Musikerlebnisse zu bescheren,
haben uns die Nachtkonzerte
der vergangenen Jahre auf beeindruckende Art und Weise
vor Augen und Ohren geführt. Gibt es denn einen Zusammenhang zwischen Uhrzeit und empfundener Intensität?
Eine mögliche Erklärung für die ganz besondere Atmosphäre solcher Konzertminiaturen zu später Stunde liegt wohl
auch darin, dass Dunkelheit und nächtliche Stille sich wie
eine Decke über all das legen, was unsere Aufmerksamkeit in
der Hektik des Tages auf sich ziehen könnte. So werden auch
wir ruhig und bereit, die Musik – und die ihr innewohnende
Stimmung – in uns aufzunehmen.
Friederike Heumann, herausragende Virtuosin der Viola da
gamba, und Franco Pavan, dem trigonale-Publikum seit langem lieb gewordener Meister der Theorbe und Laute, musizieren erstmals in Duo-Besetzung. Ein weiteres Beispiel für
eine künstlerische Zusammenarbeit, die ihren Ursprung hier
da gamba an der Schola Cantorum Basiliensis bei Jordi Savall und Paolo Pandolfo. Sie schloss ihre Ausbildung mit
einem Solistendiplom für Alte Musik ab.
Anschließend war sie Stipendiatin an der
Cité Internationale des Arts in Paris und lebte dort mehrere
Jahre als freischaffende Musikerin. Als Solistin und als Gast
von Ensembles wie Hesperion XXI und Le Concert des Nations ( Jordi Savall), Concerto Vocale (René Jacobs), Le Concert
d'Astrée (Emmanuelle Haïm), Les Arts Florissants (William
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Wir hören Werke von Marin Marais, Diego Ortiz, Sieur de
Sainte-Colombe, Arcangelo Corelli u.a.
Friederike Heumann – Viola da gamba
Franco Pavan – Laute, Theorbe
Friederike Heumann studierte Viola
I
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Christie), Lucerne Festival Orchestra (Claudio Abbado), Ensemble Café Zimmermann, Le Poème Harmonique, Bayerische
Staatsoper München, Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks (Ton Koopman), Montréal Symphony Orchestra und
Deutsches Symphonie-Orchester Berlin (Kent Nagano), Berliner
Barocksolisten u.a. ist sie in ganz Europa, Kanada, Brasilien,
Japan, den USA und Israel zu hören. Mit ihrem Ensemble
Stylus Phantasticus ist sie Gast vieler internationaler Festivals,
sowohl mit Instrumentalmusik des 17. Jahrhunderts als auch
unter Mitwirkung von Gesangssolisten wie María Cristina
Kiehr, Victor Torres, Roberta Invernizzi, Andreas Scholl,
Damien Guillon, Furio Zanasi u.a.
Unter Friederikes künstlerischer Leitung erschienen bei Accent und Alpha diverse CD-Aufnahmen, die von der internationalen Kritik mit großer Begeisterung aufgenommen und
mit vielen Preisen ausgezeichnet wurden (Diapason d'Or,
Choc du Monde de la Musique, 10 de Répertoire/Classica, 5
Étoiles de Goldberg, 4 clés de Télérama ffff ). 2012 erschien
beim Label Accent ihr neues Soloalbum unter dem Titel
Il vero Orfeo-Arcangelo Corellisop. V in Bearbeitung und Imitation. Seit dem Wintersemester 2011/12 unterrichtet
Friederike Heumann Viola da gamba an der Musikhochschule in Würzburg.
Franco Pavan, der italienische Laute-
bles – ist er uns vertraut geworden und ans Herz gewachsen.
Er schloss sein Studium der Laute und Musikwissenschaft
in Mailand mit »summa cum laude« ab und ist seither mit
den wichtigsten italienischen Ensembles im Bereich der Alten Musik, wie Concerto Italiano, Accordone, La Cappella della
Pietà dei Turchini, La Risonanza, La Venexiana sowie mit dem
Londoner Ensemble Trinity Baroque aufgetreten.
Er arbeitet mit namhaften Dirigenten zusammen und hat in
den bedeutendsten Konzerthäusern weltweit gastiert. Weiters konzertierte er in Uruguay, Chile, Mexiko, Kolumbien,
Brasilien, China, Ägypten und Marokko.
Franco Pavan hat über 40 CDs aufgenommen und Preise
wie den Gramophon Award, Diapason d'Or oder Premio
Vivaldi della Fondazione Cini (Venedig) gewonnen. Seine
Soloaufnahme Le Mouton Fabuleux gewann den Premio del
Disco Amadeus 2009. Er unterrichtet die Fächer Laute und
Kammermusik für historische Musikinstrumente am Konservatorium E. F. Dall'Abaco in Verona und schrieb musikwissenschaftliche Artikel über die Geschichte der Laute und
die Musik des frühen 17. Jh. sowie eine Abhandlung über
neue Dokumente zu Monteverdi und Gesualdo. Auch hat er
an der neuen Ausgabe des New Grove Dictionary of Music
and Musicians und an der Enzyklopädie Die Musik in
Geschichte und Gegenwart mitgearbeitet.
nist und Theorbist, ist für das trigonalePublikum kein Unbekannter. Nicht nur
als coverface der trigonale 2009, sondern
auch als Gast in mehreren Konzerten –
solistisch und mit verschiedenen Ensem-
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Sonntag, 06. September | 6 Uhr
Magdalensberger Kirche
I
Nihon
Wo der Tag seinen Ursprung nimmt ...
In situ gedrehte Videosequenzen, Projektionen und Lichteffekte tragen das ihre dazu, den Gipfel des Magdalensbergs
mitsamt der einzigartigen Kirche zum Leuchten zu bringen.
Nathalie Houtman – Blockflöte, Shakuhachi
Raphaël Collignon – Cembalo
L'Inouï / Clément & Timothée Collignon –
Lichteffekte und Bilder
Nathalie Houtman geboren 1979,
Als Nathalie, Raphaël, Clément und Timothée im vergangenen Jahr auf dem Festival Bach en Combrailles in
Frankreich ihr erstes gemeinsames Programm – eine Kombination aus Livemusik, Videokunst und Poesie – vorstellten, setzten sie damit neue Akzente in der Interpretation
J. S. Bachs. Für unser diesjähriges Morgenkonzert wenden
sie sich traditioneller Musik aus dem Land der aufgehenden
Sonne zu, die ursprünglich auf Instrumenten wie dem Koto
(mit Seide bespannte Wölbbrett-Zither) und der Shakuhachi (Bambuslängsflöte) gespielt wurde, nun aber in eigens für
diesen Anlass entstandenen Bearbeitungen für Cembalo und
Blockflöte erklingen wird.
studierte Klavier und Blockflöte. Am
Konservatorium Mons wurde sie mit dem
ersten Preis im Fach Klavier ausgezeichnet, 2002 schloss sie am Konservatorium
Brüssel in der Klasse von Frédéric de
Roos ihr Studium in Blockflöte mit Bestnote ab. Anschließend vertiefte sie ihre Studien ein Jahr lang bei Walter van
Hauwe in Amsterdam und wechselte anschließend nach Den
Haag, wo sie 2007 mit dem Master of Music abschloss. Nathalie trat mit Frédéric de Roos (La Pastorella) auf, mit dem
sie Corellis Concerti Grossi als Solistin einspielte (Diapason
d'or). Erwähnenswert sind auch ihre Auftritte mit den Ensembles Les Muffatis, More Maiorescu, Alba Novella, Laterna
Magica (eine J. S. Bach gewidmete CD-Einspielung) sowie
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mit dem Ensemble Apsara mit einem Programm zeitgenössischer Musik. Ihre Begeisterung für die Musik Indiens
führte zu mehreren Reisen in dieses Land; u.a. arbeitete sie
mit dem indischen Meister auf der Bansuri, Harsh Wardhan,
zusammen. Nathalie ist Preisträgerin verschiedener Wettbewerbe: Jeunes Solistes, Jong Tenuto, Johann-Sebastian-BachWettbewerb, Fifty-one International, EPTA, Pro Civitate,
SONBU Utrecht Recorder Competition und IYAP Antwerpen. Überdies erhielt sie 2007 den Preis der Fondation Belge
pour la Vocation.
Raphaël Collignon wurde 1979 ge-
boren. Nachdem er am Konservatorium
in Paris (CNR) mit einem ersten Preis im
Fach Klavier ausgezeichnet worden war,
veranlasste ihn sein Interesse an Improvisation auf Tasteninstrumenten zu weiterführenden Studien an den Konservatorien in Straßburg, Den
Haag, Amsterdam und Brüssel, wo er höchste Auszeichnungen in Kammermusik, Cembalo, Generalbass (Basso Continuo) und Jazz-Improvisation erhielt.
Gemeinsame Auftritte und Einspielungen verbinden ihn
mit den Straßburger und Lütticher Philharmonikern ebenso
wie mit Le Concert d'Astrée, dem Het Residentie Orkest of The
Hague, dem Harmony of Nations Baroque Orchestra, dem Ensemble Laterna Magica, mit Les Inventions und Les Musiciens
de Saint-Julien. Mit dem European Union Baroque Orchestra
(EUBO) konzertierte er in den Jahren 2004, 2006 und 2009
wiederholt in ganz Europa. Raphaël wird regelmäßig zur
Zusammenarbeit mit den renommiertesten Musikern der
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heutigen Barockmusikszene eingeladen (Ton Koopman, Jordi Savall, Chiara Banchini, Lars Ulrik Mortensen, Christophe Coin, Emmanuelle Haim, Alfredo Bernardini, Andrew
Manze, François-Xavier Roth u.a.) und wirkt an verschiedenen Projekten in den Bereichen Improvisation und darstellende Künste mit (Tanz, Theater und Film).
Timothée Collignon, Jahrgang 1974,
lebt und arbeitet in Paris. Der freischaffende Grafikdesigner schloss sein Studium an
der École Nationale Supérieure des Arts
Décoratifs de Paris (ENSAD) in Grafikdesign für Neue Medien ab. Als Artdirector
für verschiedene Agenturen (BBDP Interactive, Tequila und
FKGB Interactive) spezialisierte er sich auf die Entwicklung
von Navigationsoberflächen für kulturelle Plattformen wie
louvre.edu oder texteimage.com sowie lescollectionsdesfrac.fr. Er ist Mitgründer von Since studio (visuelle Elemente und Architektur).
Seit 2003 lehrt er Grafikdesign und Typographie an der
ENSAD und leitet derzeit in Partnerschaft mit dem IEP
Paris (SciencePo) eine Studie am EnsadLAB. Er führt einen
Fotoblog, in dem grafische Gestaltung und intime Momente
eine gelungene Mischung eingehen.
www.fantaziocollusion.net
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Clément Collignon, 1982 geboren,
lebt und arbeitet ebenfalls in Paris. Nach
seiner Schulzeit am Lycée Henri IV studierte er an der ESSEC Business School
mit Schwerpunkt Mathematik und schloss
mit einem MBA ab. Er arbeitete als Produktmanager für die Anbieter von Handelssoftware Murex
und Calypso. Seine Tätigkeit in der Welt des Business führte
ihn nacheinander nach San Francisco, London und Singapur,
bis er 2007 nach Paris zurückkehrte.
Dort beschloss er, sich fortan ganz auf das Schreiben zu konzentrieren und veröffentlichte seinen ersten Gedichtband
Mémoire de l'Invisible (L'Harmattan, November 2012). Ein
Jahr später erschien SLOGAN als Ergebnis eines Aufenthalts als Artist in Residence in Marseille. Clément Collignon
schreibt einen Blog unter www.chemincritique.tumblr.com.
Zusammen mit seinem Bruder Timothée begründete er 2013
das Projekt L'Inouï. In diesem entwickeln sie ihre ganz persönliche Kunst, in der sie Dichtung und Videoelemente unter
Einsatz unterschiedlicher Medien (Filme, Bücher, Videoinstallationen) kombinieren und auf Veranstaltungen wie Konzerten oder Festivals präsentieren.
Ausgehend von einer Studie über das Wechselspiel zwischen
Texten und bewegten Bildern wandte L'Inouï sich nach und
nach dem besonderen Bezug zwischen dem Erlebten und
dem Akt des Schreibens zu. In ihren Arbeiten thematisieren
sie die enge Verbindung zwischen einer Handlung – oder ihrem Fehlen – und ihrer Bedingtheit durch die umgebenden
Elemente. Da ihre Filme oft abstrakt bleiben, ist es die Musik, die den Betrachter durch das Geschehen führt.
Die von ihnen dargestellte Welt gleicht einer sensiblen Landschaft, die ihr Geheimnis wahrt. Ihre Deutung bedarf eines
Schlüssels, der manchmal in der Gestalt von Poesie auftritt.
Die Auseinandersetzung mit diesem Gegenstand und seine
permanente Distanz werden zu wesentlichen Aspekten der
Sinnsuche.
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Sonntag, 06. September | 14 Uhr
Rathaus St. Veit/Glan
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Gullivers Reisen
Barocke Abenteuergeschichten
Die Solistinnen und Solisten der Neuen Hofkapelle Graz stellen Telemanns humorvollem Stück weitere barocke Meisterwerke gegenüber, die nicht minder aufregend und plastisch
sind: In Vivaldis Kammerkonzert La Notte spuken beispielsweise Gespenster in den Träumen der Schlafenden herum,
und auch der steirische Komponist Johann Joseph Fux wartet
mit spannenden Abenteuern auf.
Lucia Froihofer – Violine und Leitung
Roswitha Dokalik – Violine
Klaus Hubmann – Fagott
Dimitri Bondarenko – Orgel
Michael Hell – Blockflöte, Cembalo und Leitung
Georg Kroneis – Kontrabass und Moderation
Wohl kaum ein Werk der Weltliteratur kann mit mehr Überraschungen aufwarten als Jonathan Swifts Abenteuerroman
Gullivers Reisen aus dem Jahr 1726.
So ist es auch nicht verwunderlich, dass sich kein Geringerer
als der Hamburger Barockkomponist Georg Philipp Telemann daranmachte, Gullivers Besuch bei Riesen und Zwergen – in Glubbdubdrib oder bei den Houyhnhnms – in einer
wunderbar komischen Suite zu erzählen.
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Neue Hofkapelle Graz – Mit Herz und Hirn
Seit der Gründung der ersten Hofkapelle Graz im Jahr 1564
hat sich einiges verändert: Den Hof gibt es längst nicht mehr,
so gab es lange Zeit auch keine dazugehörige Kapelle.
In der Neuen Hofkapelle Graz werden seit 2010 nicht nur die
alten Ideen mit neuem Leben erfüllt, sie werden hinausgetragen in die Welt und bringen dabei zugleich etwas zurück
nach Hause. Und erfreulicherweise musizieren diesmal auch
Frauen im Ensemble – und das in führender Position.
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Lucia Froihofer an der ersten Violine, deren musikan-
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tische Ader in der steirischen Volksmusik wurzelt, und
Michael Hell an Cembalo und Blockflöten verstehen es,
in Doppeldirektion das Ensemble mit Herz und Hirn zu
einem wendigen Klangkörper zu formieren, wie man ihn
sich für barocke Tänze, aber auch gediegene Orchesterwerke
wünscht. Die Geschichten, die die Hofkapelle dabei zu erzählen hat, sind vielfältig, bestehen sie doch aus neu arrangierter
Barockmusik, Szenen aus Opern, mitunter modernen Kompositionen und nicht zuletzt Urtexten, die unter Berücksichtigung historisch informierter Aufführungspraxis erklingen.
Stets trachtet das Ensemble in seinen Konzerten danach, den
emotionalen Bogen so weit zu spannen, dass Gefühle tiefster
Trauer ebenso darunter Platz finden wie solche größter Freude.
Unterwegs von Litauen bis Albanien, zu hören auf Ö1, im
ORF und im WDR, zugegen auf den europäischen Festivals
für Alte Musik – Kölner Fest für Alte Musik, Musica Viva
Osnabrück, styriarte u.a. – ist die Hofkapelle auch in ihrer
Heimat aktiv.
Zu Hause in Graz hat das Ensemble eine Konzertreihe etabliert und betreut überdies in Zusammenarbeit mit dem Universalmuseum Joanneum die Reihe Alte Musik im Palais, in
der das junge Publikum jedes Konzert auch als moderiertes
Familienkonzert erleben kann. 2013 debütierte das Ensemble mit einem dieser Programme in der Kölner Philharmonie. Ihre bisherigen CDs sind den steirischen Barockkomponisten Johann Joseph Fux und Valentin Lechner gewidmet.
www.hofkapelle.at
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Auf Gullivers Reisen mit dabei:
Georg – er erzählt euch von Gullivers Abenteuern und
spielt das größte Streichinstrument: den Kontrabass. Georg
will mit Gulliver nach Glubbdubdrib, weil ihm der Name so
gut gefällt. Dort kann er es sich zwischen all den Houyhnhnms und Yahoos so richtig gut gehen lassen. Michael
spielt auf der Blockflöte und am Cembalo. Er möchte auf
die fliegende Insel Brobdingnag. Dort kann er das riesige
Cembalo von Glumdalclitch spielen, mit Tasten so groß wie
ein Laptop. Roswitha spielt Geige und freut sich auf ihre
Freunde, die Yahoos, denn die senden nämlich auch Roswithas E-Mails und so hat sie endlich Zeit zum Spielen und
für ihre Yogastunden. Lucia spielt auch Geige, am liebsten
die erste, und sie möchte da leben, wo man gerne tanzt und
wo die köstlichsten Gerichte bei wunderbarer Musik gekocht
werden. Klaus bleibt am liebsten zu Hause in seiner riesengroßen Bibliothek, so muss er nicht die Strapazen des Reisens auf sich nehmen und kann ganz bequem alles auf der
Couch nachlesen. Ja, und Fagott spielt er auch. Dimitri verrät uns sein Traumziel nicht – das bleibt sein Geheimnis. Ob
es was mit Pfeifen zu tun hat? Er spielt nämlich die Orgel.
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Sonntag, 06. September | 18 Uhr
Seminarkirche Tanzenberg
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Venecie mundi splendor
Staatsmotetten für Dogen der Serenissima
Als ich im Sommer des Vorjahres eingeladen wurde, eine
CD-Aufnahme des auf Musik des Mittelalters spezialisierten
italienischen Ensembles laReverdie fotografisch zu dokumentieren, war die Freude groß, sollte das Projekt doch in der
mir inzwischen so lieb gewordenen Lagunenstadt stattfinden. Am 6. Oktober 2014 machte ich mich schließlich auf
den Weg nach Venedig, und abgesehen von der Information,
welche Vaporetto-Linie ich besteigen und an welcher Station
ich aussteigen sollte, wusste ich kaum, was mich am Bestimmungsort erwarten würde.
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Umso überwältigter war ich, als ich bei strahlendem Sonnenschein und tiefblauem Himmel San Giorgio Maggiore
erreichte, die dem Becken von San Marco in südlicher Richtung vorgelagerte Insel mit der namensgebenden Basilika
und dem ehemaligen Benediktinerkloster, dessen Ursprünge
bis in das 10. Jahrhundert zurückreichen.
Mit dem Betreten des weitläufigen Innenhofes der beeindruckenden Klosteranlage nahm die Begeisterung abermals
zu, und je näher ich dem ehemaligen Refektorium kam, das
für die nächsten 48 Stunden mein Arbeitsplatz sein sollte,
umso mehr zog mich die Musik, die sich mir schon auf den
Gängen ankündigte und deren Klang schließlich das Refektorium erfüllte, in ihren Bann. So dauerte es auch nicht lange,
bis ich den Entschluss gefasst hatte, laReverdie mit gerade
jenem Programm zur trigonale einzuladen, das auch im Mittelpunkt dieses CD-Projektes stand.
Festmusiken oder Staatsmotetten – diese Bezeichnungen werden wohl am ehesten den Werken gerecht, welche die Komponisten Marchetto da Padova, Francesco Landini, Johannes
Ciconia, Antonius Romanus, Cristoforo de Monte und Hugo
de Lantins zwischen 1330 und 1430 entweder Dogen der
Serenissima gewidmet oder in deren Auftrag geschrieben
haben. Aus dem Inhalt der Texte, in denen immer wieder
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die Namen der Dogen Erwähnung finden, lässt sich schließen, dass die Musik für den prachtvollen Rahmen staatlicher
oder kirchlicher Anlässe konzipiert war. Um eben diesem
extravaganten und festlichen Charakter des Repertoires
Rechnung zu tragen, setzen die Musikerinnen und Musiker dieses Abends auf eine vielfältige und geradezu
üppige Besetzung aus Instrumenten für Innenräume, auch
»bassa cappella« genannt, bestehend aus Organetto, Fideln,
Harfe und Blockflöte, kombiniert mit typischen Freiluftinstrumenten wie Zink und Posaune sowie gemischtem
Vokalensemble.
Neben den Motetten nimmt laReverdie auch drei liturgische
Kompositionen von Antonius Romanus ins Programm auf,
wodurch der musikalische Rahmen dieses Jahrhunderts venezianischer Geschichte abgerundet wird. Romanus war von
den oben erwähnten Komponisten offensichtlich der einzige,
der eine kontinuierliche Beziehung zur Dogenkapelle
aufrechterhielt. Er wurde 1420 als Magister Cantus an San
Marco genannt und am 20. Juli 1425 in einer notariellen Urkunde als Cantor Sancti Marci erwähnt.
Als Aufführungsort für dieses Konzert steht uns zwar nicht
der Markusdom in Venedig zur Verfügung, dennoch sind wir
davon überzeugt, dass es den Musikerinnen und Musikern
von laReverdie gelingen wird, diese äußerst selten gespielte
Musik von überwältigender Schönheit im wunderbaren Rahmen der Tanzenberger Kirche mit ihrer exzellenten Akustik
für uns zum Leben zu erwecken.
Stefan Schweiger
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Ensemble laReverdie
Claudia Caffagni – Gesang
Livia Caffagni – Gesang, Fidel, Blockflöte
Elisabetta de Mircovich – Gesang, Fidel
Elena Bertuzzi – Gesang
Anna Pia Capurso – Gesang
Andrea Inghisciano – Zink
David Yacus – Posaune
Sara Mancuso – Organetto, Harfe
Mauro Morini – Posaune
Matteo Zenatti – Gesang, Harfe
Claudia Caffagni wuchs in einem
musikalischen Umfeld auf und begann mit
13 Jahren, unter Anleitung ihres Vaters,
Laute zu spielen. Sie studierte bei Federico
Marincola und Jacob Lindberg, bei dem
sie 1989 das Diplom in 'lute performing'
am Royal College of Music in London ablegte. In der Folge
studierte sie an der Schola Cantorum Basiliensis in Basel bei
Hopkinson Smith. Bereits 1982 begann sie ihre Konzertlaufbahn als Solistin und mit verschiedenen Ensembles. Sie ist
eine der Mitbegründerinnen des Ensembles laReverdie, das
sich dem Studium und der Interpretation des mittelalterlichen Repertoires widmet und darin zu den bedeutendsten
Ensembles auf internationaler Ebene zählt. Mit laReverdie
konzertiert sie regelmäßig und tritt bei den namhaftesten
Festivals in ganz Europa auf; außerdem kuratiert sie sämtliche Musiktranskriptionen aller Projekte des Ensembles.
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Claudia wirkte mit an Aufnahmen für die verschiedensten
europäischen Rundfunkanstalten, darunter der ORF, France
Musique oder der Bayrische Rundfunk sowie Sender in Spanien, Polen und Holland. Mit laReverdie nimmt sie seit 1993
regelmäßig für das Label Arcana auf. Viele der Aufnahmen
haben zahlreiche Auszeichnungen erhalten, beispielsweise
den 'Diapason d'Or'.
An der Musikhochschule in Triest unterrichtete Claudia
von 2001 bis 2006, in ihrer Heimat und im Ausland hält sie
regelmäßig Kurse, Seminare und Meisterklassen. Seit 2007
ist sie Dozentin für mittelalterliche Musik an der Milano
Civica Scuola di Musica und unterrichtet Plektrumlaute und
Frühe Notationskunde an der Staatlichen Hochschule für
Musik in Trossingen. Seit 2003 lehrt sie bei den Corsi Internazionali di Musica Antica di Urbino und seit 2009 gibt sie
regelmäßig Meisterkurse im Rahmen der trigonale.
Doch nicht nur musikalisch ist Claudia erfolgreich: 1994
hat sie ihr Architekturstudium an der IUAV (Venedig) mit
ausgezeichnetem Erfolg abgeschlossen. Das Thema ihrer
Diplomarbeit, die 2011 veröffentlicht wurde, umfasst architektonische und musikalische Aspekte. Sie arbeitet regelmäßig an weiteren Publikationen, in denen sie sich vermehrt
musikalischen Thematiken widmet.
Blockflötenausbildung mit Bestnoten ab. Außerdem studierte sie Viola da gamba bei C. Lewis, N. Shaap und P. Pandolfo sowie gregorianischen Gesang beim Benediktinermönch
L. Agustoni und bei N. Albarosa.
Nach dem Abschluss der klassischen Studien begann sie ihre
Konzerttätigkeit im Jahr 1981, trat mit unterschiedlichen
Alte Musik-Ensembles auf und gründete in den folgenden
Jahren Ensembles wie La Capriola, l Orchestra Concerto Barocco
und il trio Ribes Nigrum.
Seit 1986 unterrichtet sie auch, wobei sie derzeit den Lehrstuhl für Blockflöte am Konservatorium von Trient inne hat.
Für das interessanteste musikalische Abenteuer hält Livia ihre
seit 1986 andauernde Zusammenarbeit mit dem auf Musik
des Mittelalters spezialisierten Ensemble laReverdie. 1989 hat
sie ferner ein Doktorat in modernen Fremdsprachen und Literatur mit Auszeichnung an der Universität Bologna abgeschlossen. Mit Auszeichnung beendete sie 2008 auch ihre
Studien auf dem Gebiet der Renaissancemusik am Konservatorium von Lecce. Dabei verteidigt sie ihre Doktorarbeit
»Musica nell 'esperienza spirituale di Santa Caterina da Bologna (1413 - 1463)« [die Musik in der spirituellen Erfahrung
der Hl. Caterina von Bologna]. Aus dieser Arbeit wurden
zwei Artikel in der Zeitschrift Vox Antiqua veröffentlicht.
Livia Caffagni wurde 1963 in Bolo-
Elisabetta de Mircovich wurde in
gna geboren, wo sie in einem Umfeld aufwuchs, das reich an kulturellen und künstlerischen Anregungen war; dafür – und
nicht nur dafür – ist sie ihren Eltern Paola
und Mirco dankbar. 1985 schloss sie ihre
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Triest geboren, wo sie auch die klassischen und musikalischen Studien absolvierte. 1989 beendete sie das VioloncelloStudium am Konservatorium von Triest
unter der Leitung von Maestro L. Lana
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mit ausgezeichnetem Erfolg. Nachdem sie einige Wettbewerbe für junge Interpreten gewonnen hatte, übt sie ihre
Konzerttätigkeit als moderne und barocke Cellistin in unterschiedlichen Kammermusikformationen aus.
Auf dem Gebiet des barocken Vokal- und Instrumentalrepertoires konzertierte sie unter Maestro A. Curtis und mit
Ensembles wie den I Sonatori de la Gioiosa Marca und der
Accademia Strumentale Italiana. Als Gesangssolistin und Solocellistin arbeitet sie mit dem Ensemble Accordone zusammen. 2013 trat sie als Sopransolistin in der IV. Symphonie
von Mahler unter der Leitung von Maestro M. Brunello auf.
Bereits im Alter von fünf Jahren begann sie gemeinsam mit
ihrer Schwester Ella mittelalterliche Motetten zu singen. Ab
den späten 1970er Jahren stand sie mit Ella auch gemeinsam
auf der Konzertbühne. Seit 1986 tritt sie mit dem Ensemble
laReverdie bei den bedeutendsten italienischen und europäischen Festivals auf. Mit diesem Ensemble nahm sie auch
18 CDs auf, die häufig mit Preisen ausgezeichnet wurden.
Elisabetta arbeitete auch mehrere Jahre mit dem Ensemble
Sequentia aus Köln zusammen, sowohl auf der Konzertbühne
als auch bei Schallplattenaufnahmen.
Accademia Filarmonica di Verona ausgeschriebenen Gesangswettbewerb. In zahlreichen Konzerten trat Elena als Solistin
mit verschiedenen Kammermusikformationen und Spezialensembles auf Festivals in Italien und im Ausland auf und
arbeitete mit Dirigenten wie E. Inbal, J. Tate, U. B. Michelangeli, T. Koopman, S. Kuijken und P. Phillips zusammen,
unter deren Leitung sie an Aufführungen von Opern und
Oratorien von Komponisten wie Monteverdi, Cavalli,
D. Scarlatti, Pergolesi, J. S. Bach, Vivaldi u.a. mitwirkte.
Sie war an vielen CD-Aufnahmen für Labels wie Stradivarius, Tactus, Brilliant und Radio- und Fernsehaufnahmen für
Stationen wie RAI, WDR, ORF und Polskie Radio beteiligt.
Nach ihrem Abschluss als Opernsängerin
am Konservatorium F. E. Dall'Abaco in
Verona studierte Elena Bertuzzi am
Konservatorium A. Pedrollo in Vicenza
Renaissance- und Barockgesang und
schloss auch diese Studien mit Bestnote
und einer Doktorarbeit über die »Lamenti italiani del XVII
secolo« ab. 1996 gewann sie den ersten Preis im von der
Anna Pia Capurso studierte zunächst
Romanistik an der Universität Antwerpen.
Es folgte ein Aufbaustudium in Musikwissenschaft an der Universität Bologna. Parallel hierzu ging sie ihrer Passion für
Gesang nach und nahm an Meisterklassen teil, unter anderem bei Emma Kirby, Montserrat Figueras, Rinaldo Alessandrini und Jill Feldman. Sie tritt regelmäßig mit verschiedenen Ensembles auf und arbeitete mit
Regisseuren wie Graham Vick und Claude Régi auf renommierten Festivals zusammen, darunter das Kunstenfestivaldesarts, Laus Polyphoniae, Festival Oude Muziek Utrecht, das
Ravenna Festival, Sagra Musicale Malatestiana, MITO Settembre Musica und das Festival d'Aix-en-Provence. Anna Pia
war an CD-Einspielungen für die Labels Tactus, Amadeus,
VRT, Eufoda Bayer Records und Classic Voice Antiqua beteiligt.
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Andrea Inghisciano studierte Trom-
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pete bei M. Nesi und Jazz bei M. Grossi
am Istituto Musicale Pareggiato P. Mascagni in Livorno. Danach entdeckte er den
Zink und studierte bei B. Dickey zuerst
am Conservatorio A. Pedrollo in Vicenza,
anschließend an der Schola Cantorum Basiliensis, wo er mit
dem Master in Alter Musik abschloss.
Mit dem Daimonion Ensemble gewann er den 1. Preis und
den Spezialpreis der Jury beim internationalen Wettbewerb
für Alte Musik Premio Bonporti in Rovereto (I).
Er widmet sich dem Bau von Zinken und arbeitet mit verschiedenen Formationen der Alten Musik wie Il Giardino
Armonico, Concerto Italiano, Concerto Romano, I Barocchisti, La
Pifarescha, La Venexiana, Concerto Palatino, Odhecaton, Cantar Lontano, La Stagione Armonica, Accademia Montis Regalis,
Holland Baroque Society sowie Le Concert d'Astrée zusammen.
Der aus Nantucket (USA) stammende
Posaunist David Yacus legte seinen
Bachelor-Abschluss am New England
Conservatory of Music (Boston) ab. Während seines Graduate-Studiums an der
Juilliard School (New York) wurde Zubin
Mehta auf ihn aufmerksam und verschaffte ihm eine Stelle
im Orchester des Maggio Musicale in Florenz. Der Aufenthalt dort bot ihm Gelegenheit, seiner Neigung zu Musik und
Instrumenten des 16. und des 17. Jahrhunderts nachzugehen.
Später nahm er auch mittelalterliche und klassische Werke
sowie ethnische Traditionen in sein Repertoire auf. 1994 ver94 | Trigonale 2015 – Vorschau
ließ er das Orchester und widmete sich von nun an ganz der
Forschung und historisch fundierten Aufführung von Musik
unterschiedlicher Stilepochen. Er arbeitet regelmäßig mit
renommierten Ensembles der Alten Musik wie der Akademie für Alte Musik Berlin, dem Amsterdam Baroque Orchestra,
dem Bach Collegium Japan, Concerto Italiano, Concerto Palatino, dem Freiburger Barockorchester, dem Ensemble La Fenice
sowie laReverdie zusammen. David war Fakultätsmitglied
am Conservatorio Giacomo Puccini in La Spezia (Italien)
und lehrte im Rahmen des Programms Music in Italy der
Furman University (USA). Überdies leitete er Meisterklassen
in historischer Aufführungspraxis an der Oxford University
(GB), der Schola Cantorum Basiliensis (Basel, Schweiz), am
Conservatorio Guido Cantelli in Novara (Italien) und an der
Escuela Superior de Musica (Mexico City). Er ist regelmäßig
in Rundfunk- und Fernsehsendungen in ganz Europa, den
USA und Japan zu hören und wirkte an zahlreichen Einspielungen mit, die von der Kritik hoch gelobt wurden.
Sara Mancuso, gotische Harfe, Clavicymbalum, Organetto, studierte Klavier
am Konservatorium B. Marcello in Venedig und widmet sich seither der Alten
Musik. Sie studierte Cembalo, Klavichord und Hammerflügel bei M. Giorgio
Cerasoli und Bernard Brauchli und nahm an zahlreichen
Meisterkursen für mittelalterliche Musik teil, unter anderem
mit dem Ensemble laReverdie, organisiert von F.I.M.A (Urbino), und bei Claudia Caffagni im Rahmen der trigonale.
Heute gilt ihre Passion hauptsächlich der gotischen Harfe,
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Mauro Morini hat seinen Abschluss
am Konservatorium F. Morlacchi in Perugia unter Maestro C. Menci gemacht.
Es folgten weitere Studien bei B. Slokar,
E. Bezalel, R. Sauer, P. Goodwin was
die Alte Musik betrifft, sowie bei David
Bellugi an der Scuola di Musica di Fiesole und bei Bruce
Dickey und Charles Toet an der Accademia Musicale Chigiana (Diplom und Anerkennung) und an der Hochschule
für Alte Musik in Basel.
Er absolvierte eine intensive Konzerttätigkeit in ganz Europa, in der Schweiz, Russland, den Kanarischen Inseln, Marokko, Israel, Südkorea, Brasilien, Kolumbien und den USA.
Er nimmt regelmäßig an den bedeutendsten internationalen
Festivals teil, wo er mit anerkannten Ensembles und international bedeutenden Dirigenten arbeitet, die sich in einem
Repertoire spezialisierten, das vom Mittelalter bis ins 19.
Jahrhundert reicht. Er kann ferner auf zahlreiche Schallplattenaufnahmen verweisen, sowie auf eindrucksvolle Preise,
wie: 5 Goldberg, 10 Répertoire, ffff Télérama, Choc du Disque, Diapason d'or de l'anné 2005, Gramophone Award 2008.
Mauro ist Dozent und unterrichtet am Lehrstuhl für Posaune am Konservatorium F. Venezze in Rovigo.
Nachdem Matteo Zenatti sein Gesangsstudium bei C. Cavina und G. Sarti
aufgenommen und an der Scuola Regionale di Teatro di Padova Schauspiel studiert
hatte, schloss er im Fach Oper am Istituto
Musicale Pareggiato O. Vecchi in Modena
bei M. G. Munari ab und vertiefte seine Kenntnisse in der
Alexander-Technik bei M. King. Seit 1986 geht er einer intensiven Konzerttätigkeit als Gesangssolist in bedeutenden
Ensembles der mittelalterlichen Musik, der Renaissanceund Barockmusik nach. 1999 gründet er das Ensemble Cantimbanco, welches auf die Interpretation von Madrigalen
spezialisiert ist. Am Istituto Musicale Achille Peri di Reggio
Emilia unterrichtete Matteo Inszenierung.
Mit der Compagnia Teatro del Veneto di Bergamo trat er als
Musiker und Schauspieler in ganz Italien auf. Sein Repertoire reicht von mittelalterlichen bis zur spätbarocken Musik, wobei seine besondere Vorliebe den Madrigalen des 16.
Jahrhunderts gehört. Eines seiner weiteren Tätigkeitsfelder
ist das Melodram.
In jüngerer Zeit näherte er sich der Musik des 20. Jahrhunderts an, indem er mit dem Orchestra Sinfonica Arturo Toscanini ein Programm aus Werken des Komponisten A. Corghi
erarbeitete. Weiters wirkte er bei der Aufführung von Il piccolo spazzacamino (Der kleine Rauchfangkehrer) von B. Britten
sowie bei der Uraufführung von Cavalcanti von E. Pound mit.
Als Sänger und Harfenist trat Matteo bei bedeutenden Festivals in Italien und im Ausland auf und war bei zahlreichen
Einspielungen für Labels wie Stradivarius, discantica, Foné,
Arcana, und Tactus beteiligt.
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die sie bei Hannelore Devaere und Marina Bonetti studiert.
Sie ist Mitglied des spanischen Ensembles für mittelalterliche Musik Puy de sons d'autre fois und dem venezianischen
Ensemble La Frottola. Seit zwei Jahren arbeitet sie mit dem
Ensemble laReverdie zusammen, mit dem sie bei einer CDAufnahme beim Label Arcana mitgewirkt hat.
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Mittwoch, 09. September | 19 Uhr
Stiftskirche St. Georgen / Längsee
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Airs de cour – airs de coeur
Wege zur amour parfait
Dennoch – ein Land bleibt geheimnisvoll, auch wenn es seit
Menschengedenken von jeder Frau, jedem Mann und jedem
Kind auf seinem Weg durch das Leben bereist, durchwandert
und erforscht wird: das Land der Liebe.
Wie also soll ein Liebender wissen, auf welchem Weg die
Gunst der Angebeteten errungen werden kann, welcher Pfad
zu ihrem Herzen führt? Was gibt ihm die Gewissheit, nicht
ziellos umherzuirren? Wie kann er die vollkommene Liebe
finden? Unbestritten Fragen von zeitloser Aktualität.
Uns Menschen des 21. Jahrhunderts sind alle Kontinente
bekannt, jeder Berg, Fluss und See trägt seinen Namen. In
Atlanten und auf Globen sind selbst viele Reliefs der Tiefsee
faszinierend genau dargestellt, das Internet und Dokumentationen im Fernsehen lassen uns glauben, es gäbe sie nicht
mehr: die weißen Flecken auf den Landkarten dieser Erde.
Auf der Suche nach Antworten entstand im Frankreich
des 17. Jahrhunderts die Carte de Tendre, eine allegorische
Landkarte des Reiches der Liebe, welche uns als Abbildung
in einem der zehn Bände des pseudohistorischen Romans
Clélie der schon zu Lebzeiten überaus populären französischen Schriftstellerin Madeleine de Scudéry (1607 - 1701)
überliefert ist. Auf dieser Landkarte der zärtlichen Empfindungen, die dem Liebenden bei der Suche nach der amour
parfait hilfreich sein soll, werden allen Schattierungen zwischenmenschlicher Gefühle geographische Positionen zugeordnet. So finden sich im von den Flüssen der Zuneigung,
der Dankbarkeit und der Wertschätzung durchflossenen Terrain Ortsbezeichnungen wie Ehrfurcht, Zärtlichkeit, Einfühlungsvermögen und Freundschaft, aber auch Treulosigkeit,
Indiskretion, Nachlässigkeit oder Leichtfertigkeit. Besondere
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Vorsicht sei jedoch geboten, nähert man sich dem Meer der
Feindschaft oder dem See der Gleichgültigkeit ...
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Claire Lefilliâtre begann im Alter
von sechzehn Jahren ihr Gesangsstudium
am Conservatoire National de Région de
Caen, wo sie ihr Abschlussexamen in Gesang und Musikgeschichte machte. Parallel zu einem Theater- und Filmstudium an
der Université de Caen nahm sie Unterricht bei Alain Buet
am ENM d'Alençon, der sie zur Alten Musik führte und für
ihre künstlerische, stilistische und pädagogische Ausrichtung
prägend wurde. Es folgten Studien bei Eugène Green und
Benjamin Lazar in Deklamation und barocker Gestik.
Seit einigen Jahren setzt sie ihr Studium bei Christine
Schweitzer fort. Ihre Vertrautheit mit dem barocken Repertoire ließ sie zur bevorzugten Interpretin zahlreicher
Ensembles werden und führte sie an viele französische und
ausländische Bühnen, darunter der Salle Gaveau, das Festival
de Beaune, die Opéra de Rouen, die Opéra d'Avignon, das
Festival in Utrecht, die Sankt Petersburger Philharmonie, der
Palau de la Mùsica in Barcelona, der Palais des Beaux Arts in
Budapest, das Festival Bozar in Brüssel, das Concertgebouw
in Amsterdam sowie Veranstalter in Tokio und Buenos Aires.
Seit 1999 ist Claire die zentrale Interpretin der Produktionen
von Le Poème Harmonique unter der Leitung von Vincent Dumestre. Ihre Konzerte und Aufnahmen mit diesem
Ensemble, seien es Werke von Etienne Moulinié, Pierre
Guédron, Antoine Boesset, Emilio de Cavalieri, Il Fasolo
oder französische Romanzen, werden einhellig von der Presse gewürdigt. Claire sang 2004 an der Opéra d'Avignon und
2005 am Théâtre Royal in Versailles die weibliche Rolle in
den Zwischenspielen von Le bourgeois gentilhomme von Lully
und Molière. 2006 verkörperte sie die Titelrolle in Marazzolis Oper La vita humana u.a. im Concertgebouw in Utrecht
und beim Festival in Ambronay. 2008 sang sie Hermione
in Cadmus et Hermione von Lully (Inszenierung: Benjamin
Lazar) an der Opéra Comique, dann am Théâtre des Arts in
Rouen. Ebenfalls 2008 sang sie den Annius in La clemenza di
Tito von Mozart (Inszenierung: Alain Garichot) am Théâtre
des Arts in Rouen.
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Das Ensemble Stylus Phantasticus und die unvergleichliche
Claire Lefilliâtre begeben sich auf die Suche nach dem Weg
zur amour parfait – die Carte de Tendre möge auch ihnen
dabei als Orientierungshilfe dienen.
Claire Lefilliâtre – Sopran
Stylus Phantasticus
Gebhard David – Zink, Viola da gamba
Friederike Heumann – Viola da gamba & Leitung
Romina Lischka – Viola da gamba
Irene Klein – Viola da gamba
Frauke Hess – Viola da gamba
Evangelina Mascardi – Renaissancelaute
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Gebhard David, geboren in Erlangen,
begann seine musikalische Ausbildung
auf der Blockflöte und der Viola da gamba. Im Alter von zwölf Jahren entdeckte
er den Zink, der von da an sein Hauptinstrument wurde. Er studierte an der
Schola Cantorum Basiliensis Alte Musik mit Hauptfach
Zink bei Bruce Dickey und erhielt 1997 sein Diplom. Im
selben Jahr gründete er zusammen mit Bork-Frithjof Smith
das Ensemble Les Cornets Noirs.
Gebhard spielt seit Jahren mit den bekanntesten Ensembles für Alte Musik wie Double Bande, Hesperion XX/XXI, Il
Giardino Armonico, Concerto Köln, La Petite Bande, Concerto
Palatino, La Fenice oder L'Arpeggiata und tritt mit ihnen bei
den bedeutendsten Festivals in ganz Europa auf. Außerdem
konzertierte er in Israel und Russland sowie in Nord- und
Südamerika. Mehr als 60 CD-Einspielungen bei verschiedensten Labels dokumentieren seine bisherige Laufbahn.
Für die Mitwirkung bei einer CD mit L'Arpeggiata erhielt er
2010 einen Echo, 2011 einen Grammy für eine CD-Einspielung mit Jordi Savall.
Von 2006 bis 2008 war Gebhard Dozent für Zink und
Diminution an der Staatlichen Hochschule für Musik Trossingen. Seit 2009 ist er Lehrer an der Hochschule für Künste
in Bremen.
Romina Lischka begann mit sieben
Jahren Gitarre und mit dreizehn Jahren
Gambe an verschiedenen Musikschulen
in Wien zu lernen. Von 1999 bis 2002
studierte sie klassische Gitarre bei Prof.
Walter Würdinger an der Universität für
Musik, Wien. Ihr starkes Interesse für die Alte Musik führte
sie an die Schola Cantorum Basiliensis in Basel, wo sie ab
2002 Viola da gamba bei Paolo Pandolfo studierte und 2006
ihr Solistendiplom mit Auszeichnung bestand. Anschließend studierte sie mit Philippe Pierlot am Königlichen
Konservatorium Brüssel, wo sie 2008 einen Master mit
Auszeichnung machte. Seit 2008 arbeitet sie als freischaffende Gambistin mit Ensembles wie Collegium Vocale Gent,
Ricercar Consort, Les Flamboyants, Le Jardin Secret, Queens
Consort, B-Rock, Capilla Flamenca, Vlaamse Opera, Zefiro
Torna, Roza Enflorese u.a. Ihre Konzertaktivität führte sie
in den letzten Jahren zu Festivals und an Häuser wie: Early
Music Festival York, Brighton Early Music Festival, Züricher Tonhalle, Concertgebouw Amsterdam, Lincoln Center
NY, Festival d'Aix en Provence u.a. Romina hat bei CDAufnahmen für Labels wie Coro, Flora, Ricercar und Christophorus mitgewirkt.
Neben ihrer Tätigkeit als Gambistin studierte sie ab 2006
klassischen nordindischen Gesang (Stil Dhrupad) am Konservatorium Rotterdam in Holland sowie bei Ustad Fariduddin Dagar und Uday Bhawalkar in Delhi und Pune (Indien).
2011 gründete sie ihr Hathor-Consort, mit dem sie sich dem
Consort-Repertoire der Renaissance und des Barock widmet.
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Irene Klein studierte an der Schola
Cantorum Basiliensis bei Paolo Pandolfo
und in Mailand an der Civica Scuola di
Musica bei Roberto Gini. Sie war Preisträgerin beim 1. Internationalen BachAbel-Wettbewerb für Viola da gamba in
Köthen/Anhalt und bei mehreren internationalen Ensemblewettbewerben mit ihrem Gambenduo Musicke&Mirth, in
dem sie gemeinsam mit Jane Achtman musiziert. Verschiedenste Konzert- und Aufnahme-Projekte führten sie seither
durch viele Länder der Welt. Seit 2004 ist sie Dozentin für
Viola da gamba an der Leipziger Hochschule für Musik und
Theater Felix Mendelssohn Bartholdy.
Frauke Hess studierte zunächst in
Hamburg Musikwissenschaft, bevor sie
1999 ihr Gambenstudium bei Sarah
Cunningham und Hille Perl an der
Hochschule für Künste Bremen begann.
Sie ergänzte ihr Studium durch Besuche
verschiedener Meisterkurse, u.a. bei Jordi Savall, Wieland
Kuijken, Paolo Pandolfo und Vittorio Ghielmi. Seit 2000 tritt
sie als freischaffende Solistin auf den renommierten Festivals im In- und Ausland mit Gruppen wie Ensemble WeserRenaissance, Sirius Viols, Concerto Köln, Movimento, Deutsche
Kammerphilharmonie Bremen, Balthasar-Neumann-Ensemble, Cantus Cölln, Concerto Copenhagen, Freiburger Barock
Consort, Dresdner Kammerchor u.a. auf. Außerdem nahm sie
an zahlreichen CD- und Rundfunkproduktionen teil und
wirkte als Continuospielerin mit Gambe, Lirone und Violone
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bei Opernproduktionen mit Thomas Hengelbrock, Konrad
Junghänel, Lars-Ulrik Mortensen, Pablo Heras-Casado u.a.
mit. Sie ist Preisträgerin des 3. Internationalen TelemannWettbewerbs. 2007 schloss sie mit Auszeichnung ihre Ausbildung mit dem Konzertexamen an der Abteilung Alte
Musik Bremen bei Hille Perl ab, wo sie seitdem auch als
Lehrbeauftragte tätig ist. 2012 erschien ihre erste Solo-CD
mit Kammermusik von D. Buxtehude, C. PH. Erlebach, A.
Kühnel u.a. beim Label Coviello Classics.
Die 1977 in Buenos Aires geborene
studierte
in ihrer Heimatstadt Gitarre an der J. P.
Esnaola National School of Music bei Silvia Fernandez und Gabriel Schebor, bevor
sie 1997 in die Lautenklasse von Hopkinson Smith an der Schola Cantorum Basiliensis eintrat. Dort
erlangte sie 2001 ihr Solistendiplom. Als Solistin trat sie mit
großem Erfolg bei verschiedenen Festivals auf (u.a. Fringe
Barcelona, Junge Künstler Nürnberg, Concentus Berlin).
Evangelina spielt Continuo in verschiedenen Ensembles wie
dem Venice Baroque Orchestra, dem Ensemble Zefiro, Ensemble
415, Capriccio Basel, Ensemble Vocal de Lausanne u.a.
Auf CD hat Evangelina Musik von Silvius Leopold Weiss,
J. S. Bach und Bellerofonte Castaldi eingespielt, sowie jüngst
Musik für die jesuitische Barockharfe und Barockgitarre.
Evangelina unterrichtet Laute an der Hochschule für Musik
und Theater in München.
Evangelina Mascardi
Die Biografie von Friederike Heumann finden Sie auf Seite 73.
Trigonale 2015 – Vorschau | 105
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Donnerstag, 10. September | 19 Uhr
Stiftskirche St. Georgen / Längsee
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Musicalische Seelenlust/
Erster Theil (1635)
Tobias Michael (1592 - 1657)
tember 1631 verschlimmerte sich die Situation abermals und
Leipzig stand oft im Brennpunkt des Geschehens. Verwüstung, Hunger und wechselnde Besatzung der Stadt durch
kaiserliche und schwedische Truppen währten gar bis 1650,
obwohl der Krieg offiziell bereits mit dem Westfälischen
Frieden von 1648 als beendet galt.
Dennoch kommt es in Michaels Amtszeit zu einem Aufblühen des musikalischen Lebens in der Thomaskirche. Selbst
der damalige Dresdener Hofkapellmeister Heinrich Schütz
wandte sich wiederholt an den Thomaskantor, um sich bei
Michael Sänger für besondere Anlässe auszuleihen. Schütz'
Begeisterung für Michaels Arbeit ging sogar so weit, dass er
der Stadt Leipzig, dem Thomanerchor und dessen Kantor den
ersten Teil seiner Geistlichen Chormusik (1648) widmete.
Als Tobias Michael im Jahre 1630 seinem ehemaligen Kommilitonen Johann Hermann Schein im Leipziger Thomaskantorat, dem zur damaligen Zeit wohl begehrtesten und
bedeutendsten musikalischen Amt Deutschlands, nachfolgt,
sind Schrecken und Grauen des Dreißigjährigen Krieges
allgegenwärtig. Nach der Schlacht von Breitenfeld im Sep-
Tobias Michaels musikalisches Vermächtnis liegt uns – abgesehen von wenigen gedruckten und handschriftlich überlieferten Werken – in Form seiner 1635 beziehungsweise
1637 in zwei Teilen veröffentlichten Sammlung Musicalische
Seelenlust vor. Deren erster Teil, der im Mittelpunkt dieses
Konzertes stehen wird, umfasst 30 geistliche Madrigale und
kann durchaus als Schwesterwerk der 1623 erschienenen
Sammlung Israelis Brünnlein seines Amtsvorgängers Johann
Hermann Schein bezeichnet werden, finden sich darin doch
viele Gemeinsamkeiten: Vertont sind jeweils biblische Texte
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Trigonale 2015 – Vorschau | 109
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für fünf Stimmen und Basso continuo, auch sind die Stücke
beider Sammlungen »auf eine sonderbar Anmutige Italian Madrigalische Manier« komponiert.
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Mittels ergreifender Solo- und Ensemblesätzen gelingt Tobias
Michael in der Musicalischen Seelenlust die Verquickung von
Wort und Harmonie zu einer barocken Klangsprache von
größter Ausdruckskraft, die uns auch Jahrhunderte nach Veröffentlichung der Sammlung zu überwältigen vermag.
Ensemble Polyharmonique
Magdalene Harer, Joowon Chung – Sopran
Vincent Lesage – Tenor
Matthias Lutze – Bass
Klaus Eichhorn – Orgel
Juliane Laake – Viola da gamba
Magnus Andersson – Laute
emotionale Aspekt die Arbeit des Ensembles. Die Mitglieder
sind nicht nur erfahrene Ensemblesänger, sondern haben sich
auch als Solisten im internationalen Konzertleben einen Namen gemacht. Ihre Erfahrungen aus der Zusammenarbeit
mit den führenden Formationen der Alten Musik (Collegium
Vocale Gent, Cantus Cölln, Musica Fiata Köln, RIAS Kammerchor, Concerto Palatino) bringen sie in die Ensemblearbeit ein.
Einladungen zu Festivals erfolgten aus Deutschland, Tschechien und der Slowakei. Eine erfolgreiche künstlerische
Zusammenarbeit verbindet ensemble polyharmonique mit der
Neuen Lausitzer Philharmonie und dem Barockorchester Solamente Naturali Bratislava. Im September 2015 erscheint die
Ersteinspielung der Musicalischen Seelenlust als Debüt-CD
des Ensembles beim Label Raumklang.
Magdalene Harer hat ihr Gesangs-
ensemble polyharmonique ist ein Kollektiv von
Sängern und Musikern aus Deutschland und anderen europäischen Ländern, das sich unter der Leitung des international gefragten Countertenors Alexander Schneider unter
besonderer Berücksichtigung der historischen Aufführungspraxis intensiv mit Musik der Renaissance- und Barockzeit
auseinandersetzt. Dabei prägen höchste Ansprüche an die
Klangkultur, eine inhaltsorientierte Textgestaltung sowie der
studium an der Hochschule für Musik
Detmold bei Prof. Sabine Ritterbusch
absolviert und 2010 mit Auszeichnung
abgeschlossen. Seit einigen Jahren ist sie
eine gefragte Solistin im Konzertbereich
und bundesweit mit den großen Oratorien zu hören.
Ein weiterer Schwerpunkt ihrer Arbeit ist der Ensemblegesang. So singt sie u.a. im Collegium Vocale Gent, im Huelgas
Ensemble und im Rias-Kammerchor. Eine intensive Zusammenarbeit verbindet sie mit dem Dirigenten Konrad Junghänel, in dessen solistischem Vokalensemble Cantus Cölln sie
Mitglied ist.
Sie gab Konzerte in vielen europäischen Ländern, Israel und
den USA und musizierte mit Orchestern wie Concerto Köln,
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Alexander Schneider – Altus & Leitung
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dem Göttinger Barockorchester, der Hannoverschen Hofkapelle,
dem Barockorchester L'Arco, dem Ensemble Schirokko, der Nordwestdeutschen Philharmonie und der Neuen Philharmonie Westfalen. Auf der Opernbühne verkörperte sie Partien wie die
der Adele (Fledermaus) und der Eurydike (Orpheus).
Joowon Chung entdeckte schon als
Kind ihre Liebe zum Gesang. Nach dem
Besuch einer Schule mit musischem Profil nahm sie ein Gesangsstudium an der
Seoul National University bei Hyunju
Yoon auf. In Deutschland setzte die junge
Sopranistin ihr Studium an der Hochschule für Musik Carl
Maria von Weber Dresden fort. Dort besuchte sie die Klassen von Prof. Christiane Hossfeld und Prof. Christine Hesse.
2011 führte sie ihr Interesse an der Musik des Barock an die
Abteilung Alte Musik der Hochschule für Musik und Theater Felix Mendelssohn Bartholdy Leipzig. In Meisterkursen
bei Emma Kirkby und Dorothee Mields erhielt sie wichtige
Impulse für den Gesang unter besonderer Berücksichtigung
der historischen Aufführungspraxis. Joowon trat bereits beim
Festival Oude Muziek Utrecht, beim Bachfest Leipzig, bei
den Mendelssohn-Festtagen Leipzig, beim Musikfest Erzgebirge und beim Festival Musicale Estense in Modena auf.
Auf der Opernbühne sang sie in Glucks Orfeo ed Euridice
und Hasses La Semiramide Riconosciuta. 2013 gewann sie den
Ersten Preis beim Internationalen Gesangswettbewerb cantateBach! in Greifswald.
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Der Tenor Vincent Lesage studierte
Gesang und Barockvioline am Königlichen Konservatorium in Brüssel sowie
Musikwissenschaften an der KU Leuven.
Wichtige Impulse erhielt er von Lena
Lootens, Stephen Salters, Udo Rein
Mann, Howard Crook und Edith Wiens. Als Ensemblesänger arbeitete er mit dem Choeur de Chambre de Namur,
L'Arpeggiata, Akademia, Collegium Vocale Gent, Il Gardellino,
BachPlus u.a.
Überdies ist er europaweit als Solist in den Evangelistenpartien der Passionen und Oratorien von J. S. Bach sowie in
Mozarts Requiem, Haydns Schöpfung, dem Verdi-Requiem oder
der Messa di Gloria von Puccini gefragt.
Er leitet den Brüsseler Bachchor und den Kammerchor Clockwork Musik Brüssel.
Vincent sang an der Opéra Royal de Wallonie in Das schlaue
Füchslein ( Janácek) und in der Zauberflöte (Mozart) sowie in
L'Enfant et les Sortilèges (Ravel).
Im November 2011 gab er sein Debüt für die National Reisopera in den Niederlanden in der Barockoper Platée (Rameau).
Im Juli 2013 sang er in Berlin die männliche Hauptrolle in
Acis and Galatea (Händel) und im November mit Jos van Immerseel und dem Budapest Festival Orchestra in Il Combattimento di Tancredie Clorinda (Monteverdi), 2014 hatte er sein
Debüt bei OPERA2DAY in Den Haag in der Oper La descente d'Orphée aux enfers (Charpentier). Im Januar 2015 übernahm er die Titelrolle in Le Docteur Miracle (Charles Lecocq)
an der Volksoper von Antwerpen.
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Der Bass-Bariton Matthias Lutze erhielt seine erste musikalische Ausbildung
im Dresdner Kreuzchor und im Windsbacher Knabenchor. Er studierte Gesang
an der Hochschule für Musik Carl Maria
von Weber Dresden bei Christiane Junghanns und Olaf Bär. Wichtige Impulse erhielt er außerdem
von Charlotte Lehmann, Norman Shetler und Peter Kooij.
Matthias musiziert mit namhaften Ensembles wie dem
Collegium Vocale Gent, dem RIAS-Kammerchor, der Lauttencompagney Berlin, der Cappella Amsterdam, der Batzdorfer
Hofkapelle, dem Dresdner Kammerchor, der Capella de la
Torre, der Akademie für Alte Musik Berlin, dem Budapest
Festival Orchester, Cantus Thuringia und dem BL!NDMAN
collectief.
Er ist regelmäßig Gast bei großen Musikfestivals wie den
Händelfestspielen in Halle, den Bachtagen Potsdam, dem
Bachfest Leipzig, dem Festival de Saintes, den Dresdner
Musikfestspielen, dem Musikfest Stuttgart, dem Prager Frühling und dem Heinrich-Schütz-Musikfest, singt unter Dirigenten wie Philippe Herreweghe, Hans-Christoph Rademann, Wolfgang Katschner, Roderich Kreile, Daniel Reuss,
Marcus Creed, Iván Fischer, James Wood, Paul Dombrecht
und Helmuth Rilling und wirkte bei zahlreichen CD- und
Rundfunkaufnahmen mit.
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Klaus Eichhorn, geboren 1949, stu-
dierte Kirchenmusik und Cembalo an der
Musikhochschule Berlin und gilt als ausgewiesener Spezialist für Alte Kirchenmusik, insbesondere der Alten Orgelmusik und ihrer Aufführung auf historischen
Instrumenten. Er war an der Gründung der Musicalischen
Compagney beteiligt, deren Pioniertaten er wesentlich mitgestaltete und die wiederum seinen weiteren Werdegang
prägend beeinflussten. Von 1972 bis 1981 war er Lehrbeauftragter beim Staats- und Domchor Berlin und baute 1981 die
Capella Cantorum auf, ein Vokalensemble mit Knaben- und
Männerstimmen. Als Leiter dieser Gruppe sowie als Gast
bei vielen Ensembles wie Concerto Palatino, Musica Fiata
Köln und Fiori Musicali Bremen wirkte er bei zahlreichen
Konzerten und Aufnahmen mit und ist überdies als Solist an
der Orgel wie auch als Generalbass- und Continuo-Spieler
international gefragt. Darüber hinaus unterrichtet er als Professor für Orgel und Continuo an der Hochschule für Künste
in Bremen sowie im Rahmen von Kursen und Seminaren.
Seit 2005 ist er als Orgelsachverständiger für die Evangelische Landeskirche Berlin-Brandenburg tätig.
Juliane Laake studierte Viola da gamba
bei Hille Perl an der Hochschule für
Künste Bremen sowie bei Philippe Pierlot
am Königlichen Konservatorium von Den
Haag. Ferner absolvierte sie etliche Meisterkurse bei Kapazitäten wie Wieland
Kuijken, Paolo Pandolfo und Lorenz Duftschmid.
Trigonale 2015 – Vorschau | 115
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Die Preisträgerin des Internationalen Telemannwettbewerbs
Magdeburg hat sich inzwischen beim Leipziger Bachfest und
zahlreichen anderen renommierten Festivals für Alte Musik
empfohlen: Sie konzertierte unter anderem in Utrecht, Kopenhagen, Stockholm, Zürich und Tel Aviv, arbeitet immer
wieder mit Ensembles wie der Lautten Compagney, WeserRenaissance und der Akademie für Alte Musik Berlin sowie mit
renommierten Solisten wie Hille Perl, Harry van der Kamp
und Dorothee Mields zusammen.
Die Resultate dieser Kooperationen spiegeln sich in Julianes
umfangreicher Diskographie, deren zum Teil preisgekrönte,
in jedem Fall aber immer ausgezeichnete Produktionen unter anderem bei der deutschen harmonia mundi, bei cpo und
raumklang erschienen sind. Ihr jüngster Erfolg war die CD
In darkness let me dwell mit Musik von John Dowland, die mit
dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik bedacht wurde.
Zudem unterrichtet Juliane Laake ausgesprochen gern. So
erteilt sie auch Anfängern mit großem Vergnügen Unterricht
auf der Gambe, wozu sie einen gewissen Vorrat an Leihinstrumenten besitzt. Nach dem Erwerb der ersten Kenntnisse ist die Mitwirkung in einem der Schülerconsorts möglich, die Juliane Laake im Raum Berlin-Potsdam unterhält.
ton/USA.
Der Lautenist Magnus Andersson
wurde 1981 in Arboga/Schweden geboren und studierte bei Sven Aberg an der
Königlichen Hochschule für Musik in
Stockholm sowie bei Prof. Nigel North
an der Indiana University in Blooming-
116 | Trigonale 2015 – Vorschau
International tritt Magnus als Kammermusiker und Basso
Continuo-Spezialist sowie als Solist mit Schwerpunkt auf
das Repertoire des 16. bis 18. Jahrhunderts mit verschiedenen
Barockensembles wie der Akademie für Alte Musik Berlin, der
Lauttencompagney Berlin, dem Händel Festspielsorchester, der
Batzdorfer Hofkapelle, dem Ensemble La Moresca, dem Solistenensemble Kaleidoskop und der Accademia degli Umoristi auf.
2008 war Magnus 1. Preisträger bei den Wettbewerben
Jörgen Rörby und Early. Des Weiteren erhielt er in den Jahren 2008 und 2009 für seine Arbeit mit der Renaissancelaute
Stipendien von der Schwedischen »Kungliga Musikaliska
Akademien«. Seit 2011 lebt Magnus in Berlin und ist als
Musiker und Lehrer für historische Zupfinstrumente tätig.
Alexander Schneider wurde in
Frankenberg/Sachsen geboren. Von 1987
bis 1996 war er Mitglied im Dresdner
Kreuzchor. Ab 1997 studierte er an der
Hochschule für Musik »Hanns Eisler«
Berlin bei Peter Herrmann. 2004 erhielt
er sein Gesangs- und Pädagogendiplom. Zudem besuchte
er Meisterkurse von David Cordier, Jeffrey Gall und Peter
Kooij. Er ist Preisträger des Wettbewerbes Musica Antiqua
in Brügge 2002.
Der Altist arbeitet mit vielen namhaften Ensembles zusammen, darunter Cantus Cölln, Concerto Palatino, Collegium
Vocale Gent, Akademie für Alte Musik Berlin, Absolut Ensemble
New York, Rheinische Kantorei, Ricercar Consort, Vox Luminis,
Sette Voci, Dresdner Kammerchor, Ensemble Amarcord, Musica
Fiata Köln und die Lauttencompagney Berlin.
Trigonale 2015 – Vorschau | 117
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Er sang unter der Leitung namhafter Dirigenten wie Philipp
Herreweghe, René Jacobs, Kristian Järvi, Stephen Stubbs,
Herrmann Max, Howard Arman, Joshua Rifkin, Philippe
Pierlot, Wolfgang Katschner, Martin Haselböck, Marcus
Creed, Attilio Cremonesi, Hans-Christoph Rademann und
Konrad Junghänel. Zahlreiche CD- und Rundfunkaufnahmen dokumentieren diese Arbeit.
Das Musiktheater führte ihn an das Theater Heidelberg,
die Oper Leipzig, das Goethe-Theater Bad Lauchstädt, das
Theater Gera und das Schlosstheater Potsdam im Neuen
Palais. Am Theater Luzern stand er als Oberon in Brittens
Midsummer Night's Dream auf der Bühne. Zur Welturaufführung der Jazz-Oper Casanova von Daniel Schnyder gastierte
er in Gstaad/Schweiz und New York City/USA.
Er gründete das ensemble polyharmonique und führt Sänger
aus ganz Europa zusammen, um Projekte mit Musik aus
der Zeit der Spätrenaissance bis hin zur Zeit des Barock zu
realisieren.
Das Barockorchester Solamente Naturali Bratislava und andere renommierte Instrumentalisten der Alten Musik, wie
David van Bouwel und Klaus Eichhorn oder die Lautenistin
Ophira Zakai, sind seine musikalischen Partner.
118 | Trigonale 2015 – Vorschau
In eigener Sache
Wir freuen
uns über
Ihre Spende!
Das trigonale-Unterstützungskonto:
Raiffeisenlandesbank Kärnten
IBAN: AT64 3900 0009 0112 3322
BIC: RZKTAT2K
Trigonale 2015 – Vorschau | 119
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Freitag, 11. September | 19.30 Uhr
Rathaus St. Veit
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Franz Schubert (1797 - 1828)
Die schöne Müllerin
Die Lichter gehen aus, der Sänger tritt auf und in das Geschehen kommt Bewegung.
Auf berührend-schlichte Art und Weise erwacht der junge
Müllersgeselle vor unseren Augen und Ohren zu neuem Leben. Wir begleiten ihn – dem Lauf des Baches folgend – auf
seinem Weg, werden Zeugen seiner Freude über die gefundene Arbeit, erleben, wie er sich verliebt und sein Herz öffnet.
Wir sind dabei, wenn er die Qualen der Eifersucht durchlebt
und bei seinem einzigen verbliebenen Freund Trost findet ...
Franz Schuberts im Jahre 1823 entstandener erster großer
Liederzyklus, in dem er 20 Gedichte der Gedichtsammlung
Die schöne Müllerin aus der Feder des deutschen Dichters
Wilhelm Müller (1794-1827) vertonte, erklingt in dieser
neuen – zugegebenermaßen ungewöhnlichen – Bearbeitung
für historische Instrumente und Percussion. Dafür verantwortlich zeichnet Tom Guthrie, vielversprechender Regisseur
am Royal Opera House in Covent Garden, London.
Der Sänger ist bereit, das Publikum voll der Erwartung. Das
Konzert könnte beginnen. Doch – wo ist das Klavier? Auf
der Bühne nur Pulte für sieben Musiker, Schlaginstrumente,
ein Kontrabass, Geigen und Gitarren. Und ein geheimnisvoll
verhülltes Objekt schwebt über der Bühne.
Barokksolistene unter Bjarte Eike und der herausragende britische Tenor Robert Murray bereiten uns einen Abend voller
Magie und tiefster Emotion ...
120 | Trigonale 2015 – Vorschau
Trigonale 2015 – Vorschau | 121
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Robert Murray – Tenor
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Barokksolistene
Bjarte Eike, Stefan Lindvall – Violine
Per Buhre – Viola
Runar Kjeldsberg – Romantische Gitarre
Fredrik Bock – Barockgitarre
Johannes Lundberg – Kontrabass
Thomas Guthrie – Arrangement & Regie
bei den Festivals von Brighton und Aldeburgh sowie in der
Londoner Wigmore Hall zu erleben.
Zu seinen geplanten Engagements zählen ein Gastspiel in
Händels Messiah zusammen mit der Academy of Ancient Music, die Rolle des Frederic in Die Piraten von Penzance für die
English National Opera und Auftritte in der Handel and
Haydn Society in Boston.
Barokksolistene (BaS) unter der künstlerischen Lei-
Robert Murray studierte am Royal
College of Music und am National Opera
Studio. Er war Jette Parker Young Artist
am Royal Opera House Covent Garden. Zu seinen Opernrollen zählten Tamino in
Die Zauberflöte, Reischmann in Henzes
Elegie für junge Liebende, Idamante in Idomeneo, Benvolio in
Roméo et Juliette, Male Chorus in The Rape of Lucretia, Ferrando in Cosi fan tutte, Tom Rakewell in The Rake's Progress,
Don Ottavio in Don Giovanni sowie die Titelrolle in Jephtha
und Essex in Gloriana. Wichtige Stationen seiner Karriere
waren und sind das Royal Opera House sowie die English
National Opera, die Opera North, die Garsington Opera, die
Welsh National Opera, die Norwegische Oper, die Hamburger Staatsoper und die Salzburger Festspiele.
Im Konzert war Robert mit Sir John Eliot Gardiner ebenso
zu hören wie mit Sir Charles Mackerras, Emanuelle Haïm,
Edward Gardner und Esa-Pekka Salonen. Als Solist war er
tung des führenden norwegischen Barockviolinisten Bjarte
Eike, ist ein Ensemble der Alten Musik, das 2005 gegründet
wurde und in flexibler Formation – als Kammerorchester, Pub
Band, frei improvisierende Gruppe, Cross-over-Ensemble
oder als kleines intimes Kammerensemble – auftritt. Es bietet seinen Instrumentalisten – sie alle zählen auf ihrem Instrument zu den herausragenden Solisten und Interpreten in
Europa – die Gelegenheit, sich als Künstler und Kammermusiker weiterzuentwickeln.
Durch Bjartes engagierte, bewusst persönliche und innovative Programmgestaltungen und die mitreißende virtuose
Spielweise der Musiker vermittelt das Ensemble einem breiten Publikum Barockmusik auf verblüffend natürliche Art,
sodass seine Konzerte oftmals als spielerisch und wegweisend
beschrieben werden. Seit seiner Gründung war BaS als Ensemble in Residence bei
verschiedenen Festivals in Europa zu Gast und gibt jährlich
etwa 60 Konzerte. Für die nächste Zukunft stehen spannende
Projekte bei der trigonale, am Shakespeare Globe Theatre in
London, beim Festival Oude Muziek Utrecht sowie im Musikverein Wien am Programm. Die zuletzt veröffentlichte
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CD des Ensembles, The Image of Melancholy (BIS, 2014),
wurde international gelobt und in mehreren Ländern mit
Nominierungen und Preisen ausgezeichnet. BaS wird durch
den Norwegischen Kulturrat unterstützt.
www.barokksolistene.com
renommiertesten Bühnen der Welt. Thomas, der kürzlich
in das Tenorfach gewechselt hat, erklärt: »Tenöre haben definitiv mehr Spaß im Leben. Zumindest kommen sie mit höherer Wahrscheinlichkeit für die Rolle des Liebhabers in Frage!«
Thomas Guthrie, innovativer Diri-
gent, Musiker, Sänger, Schriftsteller und
Darsteller im Bereich Klassische Musik
und Theater, hat vor kurzem sein zweijähriges Engagement als Young Artist
Stage Director am Royal Opera House in
Covent Garden, London, beendet.
Zu seinen aktuellen Projekten zählt die Produktion einer
neuen Orchesteraufführung von J. C. Bachs Adriano in Siria
für die Classical Opera Company. Außerdem wird er die britische Premiere von Jonathan Doves The Monster in the Maze
mit dem London Symphony Orchestra (LSO) unter Sir
Simon Rattle inszenieren. Begeistertes Lob der Kritik erhielt
Guthries eigene Produktionsgesellschaft GOT Company für
ihr jüngstes Stück Death Actually beim Spitalfields Festival.
Als passionierter Musikpädagoge arbeitet Thomas auch mit
dem Projekt Streetwise Opera zusammen, im Rahmen dessen
er regelmäßig Musiktheater-Workshops mit Obdachlosen in
London veranstaltet.
Seine musikalische Ausbildung begann Guthrie am St John's
College in Cambridge. Später kehrte er dorthin zurück, um
am Trinity College Klassische Altertumswissenschaften zu
studieren, bevor er ein Stipendium für das Royal Northern
College of Music erhielt. Als Bariton sang er auf einigen der
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Freitag, 11. September | 21.30 Uhr
Rathaus St. Veit
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Alehouse-Session No. 3
Musik aus den englischen Wirtshäusern
und alte Hits aus Norwegen
Schottland und Skandinavien im 17. Jahrhundert. Wir finden
in diesem Projekt Freude, Spielvergnügen, Spaß und Schönheit zugleich, und stets gelingt es uns, Menschen mit ganz
unterschiedlichem Musikgeschmack anzusprechen – eine
Tatsache, die dem Publikum in ganz Europa nicht verborgen
geblieben ist. Und ob wir in großen Konzertsälen, kleinen
Pubs, bei Open Airs, in Restaurants, Theatern oder Motorradclubs auftreten, ist dabei von untergeordneter Bedeutung.
Im Laufe der Jahre waren es Musiker und Sänger ganz unterschiedlicher Art, die uns für kürzere oder längere Zeit in
unseren Alehouse-Sessions begleiteten. Nunmehr hat sich für
dieses Projekt innerhalb von Barokksolistene eine offizielle
Band herausgebildet, mit der wir auch bei der trigonale zu erleben sein werden und die wir liebevoll Alehouse Boys nennen.
»Die Alehouse-Sessions sind seit 2007 zu einem Markenzeichen von Bjarte Eike und Barokksolistene (BaS) geworden.
Es handelt sich nicht um ein feststehendes Projekt, sondern
vielmehr um ein kreatives Universum oder einen Raum, in
dem wir neue Ideen entwickeln, unser Repertoire aufbauen
und jede Menge Spaß haben – alles innerhalb der gesteckten
Grenzen: Musik aus den Pubs und Tavernen in England,
Die Entwicklung des Alehouse-Projekts ist ein kontinuierlicher Prozess – wann immer sich die Gelegenheit dazu ergibt,
legen wir zwischendurch Workshops in eigener Sache ein, in
denen wir nicht nur an neuem Repertoire arbeiten, sondern
auch voneinander lernen: Wir singen im Chor, lernen tanzen,
üben uns in Polyrhythmik und fordern uns gegenseitig als
ambitionierte Hobbyköche heraus. All dies macht die Alehouse Boys zu einer starken und eingeschworenen Truppe, die
sich selbst und die Zuhörer immer wieder an neue Grenzen
führt – durch musikalische Kunst, Improvisation, Spielfreude
und jede Menge Spaß.
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Trigonale 2015 – Vorschau | 127
Lassen wir den geistigen Vater und Erfinder dieses Projektes
zu Wort kommen:
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Und waren wir auch bereits zweimal – 2010 und 2012 – bei
der trigonale zu Gast, so besteht dennoch kein Grund zur Annahme, wir würden diesmal abgestandenes Bier kredenzen.
Essenz und Feeling mögen ähnlich sein, das Repertoire und
einige der Musiker sind freilich neu.
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Auch diesmal versprechen wir unserem Publikum einen äußerst vergnüglichen Abend. Dass es neben Musik auch Ale
und typische Snacks zu genießen geben wird, soll nicht unerwähnt bleiben.
Unsere Alehouse-Version bei der trigonale bildet die Grundlage für den restlichen Alehouse-Herbst – mit Konzerten an
Spielorten wie dem Shakespeare's Globe Theatre in London
und dem Musikverein in Wien.«
Bjarte Eike
Alehouse Boys
Bjarte Eike, Stefan Lindvall – Violine
Per Buhre – Viola/Gesang
Thomas Guthrie – Gesang & Fiddle
Fredrik Bock – Barockgitarre
Steven Player – Gitarre & Tanz
Hans Knut Sveen – Cembalo
Johannes Lundberg – Kontrabass
Bjarte Eike – Leitung
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Bjarte, unser Titelheld 2012 | 129
»Bjarte Eikes Musik hat einen sehr persönlichen intensiven
Swing, der sich durch selten gehörte Lebendigkeit und Virtuosität
auszeichnet.«
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Tori Skrede, Verdens Gang
Der Barockviolinist Bjarte Eike sprengt die Grenzen der
klassischen Musik. Ständig auf der Suche nach neuen Projekten zwischen den Genres, gewinnt er mit seinem mitreißenden Spiel und Musikstil neue Publikumsschichten.
Als künstlerischer Leiter von BaS überrascht er mit neuen
und innovativen Konzepten. So erkundet er in An AlehouseSession die Musik der Pubs und Alehouses im England des
17. Jahrhunderts: The Early Joke ist eine Reise durch die
Musikgeschichte und widmet sich unterschiedlichen Aspekten im Spannungsfeld Humor und Musik; The Image of
Melancholy beschäftigt sich mit traurigen Liedern und Emotionen in Renaissance-, Folk- und Experimentalmusik. Sein
neuestes Konzept Old Hits from Norway schließlich verbindet
Elemente der Folk- und Barockmusik aus Norwegen und anderen skandinavischen Ländern.
Als freischaffender Geiger und Konzertmeister erkundet er
ständig alternative Wege zur klassischen Musik. Obwohl
seine musikalischen Grundlagen auf der historisch informierten Aufführungspraxis fußen, bezieht er gern andere
künstlerische Ausdrucksformen – bildende Künste, Tanz,
Erzählkunst, Improvisation usw. – in seine Aufführungen ein.
Er erfährt derzeit das zunehmende Interesse europäischer
und amerikanischer Ensembles, ihn als Gast-Konzertmeister
und Dirigent einzuladen. Bjarte studierte an der Grieg-Akademie in Norwegen sowie bei Richard Gwilt in London.
130 | Trigonale 2015 – Vorschau
Er war Artist in Residence bei Festivals für Alte Musik,
Klassische Musik, Folkmusik und Jazz- bzw. Experimentalmusik und wirkte bei zahlreichen Einspielungen mit. Er
lehrt Barockvioline an der Norwegischen Musikakademie
und ist Gastdozent am Königlich Dänischen Musikkonservatorium. Folgende Biografien finden Sie auf den angegebenen Seiten:
Barokksolistene – Seite 123
Thomas Guthrie – Seite 124
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Samstag, 12. September | 19 Uhr
Stiftskirche St. Georgen / Längsee
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Barbara e Benedetto
Benedetto: »Dieses Fräulein Barbara singt vortrefflich, und wie
gewagt doch ihre Kompositionen anmuten!«
Barbara: »Der Klang von Benedettos Theorbe lässt mich dahinschmelzen, den Beinamen Benedetto della Tiorba trägt er zu
Recht! Hätte ich ihn zum Begleiter, meine Lieder würden die
Menschen zu Tränen rühren!«
Ob es tatsächlich zu einer solchen Begegnung kam und sich
Barbaras Wunsch nach einer musikalischen Zusammenarbeit
mit Benedetto erfüllte? Wir wissen es nicht.
Benedetto Ferrari (1603 - 1681) – bereits zu Lebzeiten berühmter Lautenist und Theorbist und ab 1674 »maestro di
capella« am Hof von Francesco II. d'Este in Modena. Barbara
Strozzi (1619 - 1677) – eine der wenigen bekannten Komponistinnen des 17. Jahrhunderts, deren Schaffen von großer
Kreativität und Musikalität zeugt.
Was, wenn sie einander begegnet wären – vielleicht aus Anlass einer Reise Barbaras nach Modena, die sie unternahm,
um dort auf Einladung von Freunden gemeinsam mit Benedetto an einem Konzert mitzuwirken?
132 | Trigonale 2015 – Vorschau
Mehr als 350 Jahre später machen sich nun Künstlerinnen
und Künstler aus London, Berlin, der Uckermark, Basel und
Budapest auf den Weg nach Kärnten, um auf Einladung der
trigonale erstmals gemeinsam ein Programm zu gestalten, in
dessen Mittelpunkt Lieder von Barbara und Benedetto stehen – mit italienischer Instrumentalmusik des 17. Jahrhunderts behutsam zu einem großen Ganzen verwoben.
Wird es den Beteiligten in den Tagen ihrer Zusammenarbeit
vor Ort beschieden sein, durch gegenseitige Inspiration und
Begeisterung zu einem Ensemble zusammenzuwachsen?
Auch das wissen wir nicht, aber wir sind voll Zuversicht, dass
es gelingen wird!
Trigonale 2015 – Vorschau | 133
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Ensemble Ombra e Luce
Georg Kallweit (Uckermark) – Violine
Björn Colell (Berlin) – Laute & Theorbe
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Mónika Tóth (Budapest) – Violine
Rebeka Ruso (Basel) – Viola da gamba
Elizabeth Dobbin (London) – Sopran
Eine ganz besondere Liebe und Neugier
Georg Kallweits gilt der Entwicklung
Kammermusik beim Label Capriccio, mit Recitals mit Ombra
e Luce bei Raumklang und vieles mehr. Seine rege internationale Konzerttätigkeit führt ihn in nahezu alle europäischen Länder und regelmäßig nach Nordund Südamerika sowie nach Asien. Als Dozent und Leiter
von Meisterklassen unterrichtet er beispielsweise an den
Musikhochschulen in Leipzig, Weimar, Helsinki und St.
Petersburg.
1964 in Berlin geboren, studierte Björn
Colell Gitarre an der Hochschule der
von genreübergreifenden Konzertformaten. Zeitgenössischer Tanz, Gesang,
Lichtdesign, Schauspiel und Musik bilden neue Symbiosen, um eindrücklich
Geschichten zu erzählen und ganz unterschiedliche Publikumskreise zu begeistern.
Im Berliner Radialsystem war er wiederholt und maßgeblich
an der Entwicklung und Produktion von außergewöhnlichen
szenischen Konzertprojekten beteiligt. Als Mitglied, Konzertmeister und Solist der Akademie für Alte Musik Berlin und
als Gast anderer renommierter Ensembles, ist der aus Greifswald stammende Musiker heute längst zum vielgefragten
Spezialisten avanciert. So arbeitet er als künstlerischer Leiter, Konzertmeister und Solist regelmäßig mit europäischen
Barockorchestern und zunehmend auch mit renommierten
»modernen« Klangkörpern zusammen. Unter seiner Mitwirkung entstanden über sechzig international prämierte CD-Einspielungen, darunter Aufnahmen mit
Violinkonzerten beim Label Harmonia Mundi France, mit
Künste in Berlin bei Mariangelez Sanchez-Benimeli, wo er sowohl in Gitarrenpädagogik als auch im Konzertfach Gitarre mit Auszeichnung abschloss. Ein
Studium für Laute und historische Aufführungspraxis am
Royal College of Music in London bei Jakob Lindberg beendete er mit dem ARCM Diplom. Später folgte die künstlerische Reifeprüfung an der Hochschule der Künste in
Berlin, ebenfalls mit sehr gutem Abschluss.
Als Dozent für historische Zupfinstrumente lehrte er zwischen 1993 und 2002 an den Musikhochschulen Felix Mendelssohn Bartholdy, Leipzig und Carl Maria von Weber,
Dresden.
Seit 2011 ist er Dozent für historische Zupfinstrumente im
Rahmen des Master Konzertgitarrenstudiums an der Musikhochschule Franz Liszt in Weimar, seit 2014 Dozent für
Laute/Theorbe an der UDK Berlin. Meisterkurse für Lautenisten und Gitarristen ergänzen seine Unterrichtstätigkeit.
Das Spektrum seiner Konzert- und Aufnahmetätigkeit reicht
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vom solistischen Spiel über Kammermusik bis zur Mitwirkung bei Orchesterwerken und Opern als Continuospieler.
Eine intensive Konzerttätigkeit führte ihn an die prominentesten Konzertorte in Europa, Japan sowie Süd- und Nordamerika. Er spielte unter anderem in der Carnegie Hall,
New York, in der Londoner Royal Albert Hall, im Teatro
Colón, Buenos Aires, und in der Berliner Philharmonie.
Als festes Mitglied der Berliner Barocksolisten wirkte er an
zahlreichen Tourneen und CD-Produktionen mit. Björn ist
außerdem Gastmusiker bei vielen anderen Ensembles mit
künstlerischer Spezialisierung auf historische Aufführungspraxis, darunter das Freiburger Barockorchester, die Akademie
für Alte Musik Berlin, das Drottningholms Barockensemble sowie die Berliner Barock Compagney.
Gerne und erfolgreich konzertiert er auch in Duobesetzungen. Neben der festen Duopartnerschaft mit dem Barockgeiger Georg Kallweit im Ensemble Ombra e Luce arbeitete
er in dieser Besetzung auch mit hervorragenden Instrumentalisten und Sängern, wie z.B. Maurice Steger und Philippe
Jaroussky. Es existieren zahlreiche CD-Einspielungen sowie
Rundfunk- und Fernsehproduktionen, die unter seiner Mitwirkung entstanden. Seine besondere Qualität als einfühlsamer und gleichzeitig virtuoser Begleiter wird von Kritikern
und Publikum gleichermaßen geschätzt und gefeiert. CDEinspielungen mit Björn Colell, wie Gluck Italian Arias mit
Cecilia Bartoli, oder Aufnahmen mit Maurice Steger waren
international erfolgreich und erhielten Auszeichnungen wie
den Echo-Klassik, den Grammy und den Choc de la Musique.
Die Sopranistin Elizabeth Dobbin begann ihre musikalische Ausbildung schon
in jungen Jahren am Klavier. Ein Jurastudium und ein Studium der Geisteswissenschaften mit Schwerpunkt auf französischer und englischer Literatur an der
University of Sydney schloss sie mit Auszeichnung ab. Ebenfalls mit Auszeichnung erlangte sie ein Klavier-Diplom. Ihre
Begeisterung für die Musik des 17. und 18. Jahrhunderts
veranlasste sie zu weiterführenden Studien der Aufführungspraxis der Barock- und klassischer Musik am Königlichen
Konservatorium in Den Haag, Niederlande. Dort nahm sie
Unterricht bei Michael Chance, Jill Feldman und Peter
Kooij, besuchte Meisterkurse bei Emma Kirkby, Isabelle
Desrochers, Christophe Rousset sowie Paul Agnew und
schloss 2008 ihr Master-Studium ab.
Sie war Gründungsmitglied des Ensembles Le Jardin Secret,
mit dem sie den ersten Preis und den Publikumspreis beim
Wettbewerb York Early Music International Young Artist
Competition 2007 gewann. Die zwei CDs des Ensembles,
erschienen beim Label Coro, wurden von der Kritik sofort in
höchsten Tönen gelobt, erhielten eine Fünfsterne-Kritik im
renommierten Goldberg Early Music Magazine und wurden
zur »Editor's Choice« in der Zeitschrift Early Music Today.
Elizabeth ist häufig als Solistin in klassischen Oratorien
sowie als Kammermusikerin zu erleben. Bisherige Auftritte
führten sie zum London Handel Festival, zum York Early
Music Festival, zum Festival van Vlaanderen, zum MA Festival in Brügge, zum Festival Oude Muziek Utrecht, zum
Festival Itinéraire Baroque, zum Festival de Musique Baroque
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d'Ambronay, zum Festival Resonanzen in Wien, zu den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik, zu den Donaufestwochen und zu den Jeunesses Musicales Wien. Sie arbeitete
mit Dirigenten wie Richard Egarr, William Christie, Christina
Pluhar u.a. zusammen, gab Liederabende in Japan und in den
USA und wirkte in zahlreichen Rundfunkübertragungen mit.
Zu ihren Projekten für das laufende Jahr zählt eine Solo-CD
mit der Ersteinspielung der airs sérieux des äußerst produktiven, aber wenig bekannten französischen Komponisten Jean
Baptiste de Bousset (1662 - 1725) beim Label Ramée. Elizabeths Diskographie umfasst Aufnahmen für die Labels Coro,
Alpha, Pentatone Classics, Aliud Records sowie für den ORF.
I Barocchisti, L'Eclisse, Zefiro, Europa Galante, Il Giardino
Armonico, Dolce e Tempesta, Brixia Musicalis, Barucco Wien,
Capella Leopoldina Graz, Neue Hofkapelle Graz sowie
Musica Perduta. Sie ist Dozentin für Barockvioline und
Kammermusik bei Sommerakademien in Miszla (Ungarn)
und Neapel.
und träumte immer davon, hinaus in die
weite Welt zu gehen. Als sie das Lied gefunden hatte, welches sie in der Dunkelheit beschützte, nahm sie ihre Geige und
machte sich auf den Weg.
Im Jahr 1997 erwarb sie ihr Diplom in Instrumentalpädagogik Violine Cum Laude am Konservatorium der Hochschule
für Musik Franz Liszt in Ungarn. 2000 gewann sie den 2.
Platz beim Internationalen Wettbewerb für Kammermusik
Premio Bonporti Rovereto und 2001 den 3. Platz beim
Magdeburger Telemann-Wettbewerb.
Den Master im Fach Barockvioline erlangte sie 2007 als
Studentin von Enrico Onofri am Konservatorium Vincenzo
Bellini in Palermo.
Eine rege Konzerttätigkeit verbindet Monika mit führenden Barockensembles und Kammermusikformationen wie
Die international renommierte slowakische Gambistin und Cellistin Rebeka
Rusó stammt aus einer Musikerfamilie
und erhielt ihre erste musikalische Ausbildung in ihrer Geburtsstadt Bratislava.
Während ihres Cello-Studiums besuchte
sie zahlreiche Kurse für Alte Musik, bei denen sie ihre Faszination für die Viola da gamba entdeckte.
Auf ihr abgeschlossenes Cello-Studium in Bratislava folgte
das Studium der Gambe bei Wieland Kuijken am Königlichen Konservatorium in Brüssel, wo sie 1996 ihr Diplom
mit Auszeichnung erlangte. Weitere Studien führten sie nach
Basel an die Schola Cantorum zu Paolo Pandolfo und Christophe Coin (Barockcello). Außerdem besuchte sie Meisterkurse bei Jordi Savall.
Sie ist Preisträgerin des ersten internationalen Bach-AbelGambenwettbewerbs in Köthen 1997.
Als Mitglied und als Solistin namhafter Barockensembles
wie La Petite Bande, Hespérion XXI, Le Parlement de Musique,
La Chapelle Rhénane, Musica Fiorita, Marais Consort und
Labyrinto spielt sie regelmäßig Konzerte bei zahlreichen
Alte-Musik-Festivals in Europa, Südamerika, China und
Japan und hat in zahlreichen Aufnahmen mitgewirkt. 138 | Trigonale 2015 – Vorschau
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Mónika Tóth war ein lustiges Kind
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Sie ist Mitglied des Basler Gambenconsorts Concerto di Viole.
Eine langjährige künstlerische Zusammenarbeit verbindet
sie mit Paolo Pandolfo. Als Lehrerin am Conservatoire de
Strasbourg sowie an der Musikhochschule Leipzig gibt sie
die Liebe und Leidenschaft für das Gambenspiel an ihre
Schüler und Studenten weiter.
Auf ihrer ersten Solo-CD Touch me Lightly (PanClassics
2008) ließ sie sich durch die Affinität der Gambe zur Laute
inspirieren. www.rebekaruso.com
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Samstag, 12. September | 22 Uhr
Rathaus St. Veit
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John Dowland (1563-1626)
Lachrimae or seaven Teares
Dowland meets Van Parys
And though the title doth promise teares, unfit guests in these
joyful times, yet no doubt pleasant are the teares which Musicke
weeps, neither are the tears always shed in sorrowe, but sometimes
in joy and gladnesse. Vouchsafe then (worthy Goddesse) your Gracious protection to these showers of Harmonie, least if you frowne
on them, they bee Metamorphosed into true teares.
John Dowland
Lachrimae, John Dowlands Sammlung mit Consort-Musik,
wurde 1604 veröffentlicht. Damals stand der Komponist im
Dienste König Christians IV. von Dänemark. Ein Jahr zuvor
war er nach fast zehnjähriger ununterbrochener Abwesenheit
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in seine Heimat England zurückgekehrt, wo er sich zum dritten und letzten Mal um die Stelle eines Hoflautenisten bei
Elizabeth I. bewerben wollte. Mit der Arbeit an Lachrimae
hatte er bereits in Dänemark begonnen, so ist anzunehmen,
dass Dowland beabsichtigte, sie der Königin als Kostprobe
seiner Kunst vorzulegen. Als Elizabeth jedoch im Frühling
1603 unerwartet starb, versuchte Dowland sein Glück beim
neuen König James I. und seiner Frau Anne – leider erfolglos.
Zu allem Überfluss musste er seine Rückreise nach Dänemark dreimal verschieben, nutzte jedoch die Zeit des Wartens auf die Überfahrt, um die Veröffentlichung der Lachrimae voranzutreiben.
Obwohl der Sammlung zunächst der erhoffte Erfolg versagt
blieb, gilt sie heute als ein Glanzpunkt englischer ConsortMusik. Auffällig erscheint zunächst die Tatsache, dass Dowland die Stücke in Lachrimae nicht – wie damals üblich – in
verschiedenen Stimmauszügen herausgab, sondern sämtliche
Stimmen in einem einzigen Folianten bearbeitete. Wenn
man diesen auf einem Tisch ausbreitete, konnten alle sechs
Musiker ihre Stimme von ihrem Standort aus lesen. Schon
dieser Umstand weist auf den intimen Charakter des Musizierens hin, wie er Dowland vorschwebte.
Betrachten wir zusätzlich die geheimnisvollen lateinischen
Titel der einzelnen Pavane (feierliche Schreittänze) und die
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eindringliche Melancholie der Musik mit ihren für die damalige Zeit völlig unüblichen Dissonanzen und unerwarteten
harmonischen Wendungen, erschließt sich auf sinnlicher
Ebene, warum wir der Anziehungskraft der Musik dieser
Sammlung bis zum heutigen Tage erliegen.
Doch hören wir in diesem Nachtkonzert nicht nur Stücke
aus der Feder des englischen Meisters der Instrumentalmusik, vielmehr verweben die Mitglieder des Hathor-Consort
diese auch mit Werken der jungen belgischen Komponistin
Annelies Van Parys. Femke Gyselinck choreographiert den
Abend und tritt auch selbst als Tänzerin in Erscheinung, wofür der Rathaushof erstmals in seiner gesamten Größe zur
Bühne wird. Das Publikum findet seinen Platz in den Arkaden des ersten Stockes, um zu sehen, was man hört ...
Hathor-Consort
Romina Lischka – Diskantgambe & Leitung
Liam Fennelly – Altgambe
Thomas Baeté – Altgambe
Anne Bernard – Bassgambe
Benoit Vanden Bemden – Violone Sofie Vanden Eynde – Laute
Femke Gyselinck – Choreografie und Tanz
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Die österreichische Gambistin Romina
Lischka begann mit sieben Jahren Gi-
tarre und mit dreizehn Jahren Gambe
an verschiedenen Musikschulen in Wien
zu lernen. Von 1999 bis 2002 studierte
sie klassische Gitarre bei Prof. Walter
Würdinger an der Universität für Musik, Wien. Ihr starkes
Interesse für die Alte Musik führte sie an die Schola Cantorum Basiliensis in Basel, wo sie ab 2002 Viola da gamba bei
Paolo Pandolfo studierte und 2006 ihr Solistendiplom mit
Auszeichnung bestand. Anschließend studierte sie mit Philippe Pierlot am Königlichen Konservatorium Brüssel, wo sie
2008 einen Master mit Auszeichnung machte. Neben ihren
Studien beteiligte sie sich an Meisterkursen bei W. Kuijken,
J. Savall sowie S. Watillon und nahm 2004 an der Academie
Baroque d'Ambronay unter der Leitung von C. Rousset teil.
Seit 2008 arbeitet sie als freischaffende Gambistin mit Ensembles wie Collegium Vocale Gent, Ricercar Consort, Les Flamboyants, Le Jardin Secret, Queens Consort, B-Rock, Capilla Flamenca, Vlaamse Opera, Zefiro Torna, Roza Enflorese u.a. Ihre
Konzertaktivität führte sie in den letzten Jahren zu Festivals
und an Häuser wie: Early Music Festival York, BOZAR,
AMUZ, Brighton Early Music Festival, Züricher Tonhalle,
Teatro Malibran, Concertgebouw Amsterdam, Lincoln Center NY, Festival d'Aix en Provence u.a. Romina hat bei CDAufnahmen für Labels wie Coro, Flora, Ricercar und Christophorus mitgewirkt.
Neben ihrer Tätigkeit als Gambistin studierte sie ab 2006
klassischen nordindischen Gesang (Stil Dhrupad) am Konservatorium Rotterdam in Holland sowie bei Ustad Fariduddin
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Dagar und Uday Bhawalkar in Delhi und Pune (Indien). Für
die Saison 2012/13 wurde sie von BOZAR und Concertgebouw Amsterdam als Rising Star in der Kategorie Alte
Musik ausgewählt. 2011 gründete sie ihr Hathor-Consort, mit
dem sie sich dem Consort-Repertoire der Renaissance und
des Barock widmet.
Liam Fennelly begann seine Karriere
als Knabe in einem Kinderchor und studierte sowohl Geige als auch Bratsche,
außerdem studierte er an verschiedenen
Universitäten Sprachen und Literatur des
Mittleren Ostens und Zentralasiens.
Ende der 80er Jahre nahm er seine musikalischen Studien wieder auf und studierte bei Lehrern wie T. Binkley,
W. Gillespie, M. Müller und W. Kuijken.
Liam spielt mit Ensembles wie der Capilla Flamenca, Currende
und dem Ricercart Consort und wirkte an mehreren Theaterund Tanzproduktionen von HardtMachin, muziektheater
LOD, und Les Ballets C de la B mit.
von W. Kuijken am Königlichen Konservatorium von Brüssel
aufgenommen wird. Sein Studium schloss er 2002 mit einem
Diplom ab.
Weitere Kurse bei P. Van Heyghen, J. Savall, P. Pandolfo,
S. Watillon und P. Memelsdorff weihen ihn tiefgründiger in
die Welt der Alten Musik ein.
Als Gambist und Fiedelspieler hört man Thomas mit Ensembles wie Capilla Flamenca, Mala Punica, Graindelavoix,
La Caccia u.a. Weiters ist er festes Ensemblemitglied bei La
Roza Enflorese (sefardische Musik) und La Folata (mittelalterliches Repertoire). Mit diesen Gruppen hat er verschiedene CDs aufgenommen und war in Nord- und Südamerika,
Marokko, Russland und in den meisten Ländern Europas zu
hören. Er unterrichtet Gambe, Fiedel und Consort am Konservatorium von Leuven und an der Académie de Musique
von Sint-Lambrechts-Woluwe in Brüssel.
Anne Bernard studierte klassische
Thomas Baeté begegnete der Musik
schon als Kind. Er lernte Geige an der
Musikschule seiner Geburtsstadt Ostende
und sang dort auch in einem Kinderchor.
Nachdem er die Schule abschloss, studierte er Geige am Konservatorium von
Antwerpen bei Vegard Nilsen. Angezogen vom melancholischen Klang der Gambe, begann er zuerst autodidaktisch
das Instrument zu lernen, bis er schließlich 1997 in die Klasse
Gitarre am königlichen Konservatorium
von Liège, ihrer Heimatstadt, wo sie 2003
in der Klasse von L. Vander Borght und
J. Fostier diplomierte. Während ihres Studiums entdeckte sie ihre Begeisterung für
die Gambe und begann zuerst bei S. Watillon und später bei
P. Pierlot zu studieren. 2010 schloss sie am königlichen Konservatorium von Brüssel mit einem Master ab.
Ihr Interesse an alive music bringt sie zu G. List, bei dem sie
freie Improvisation studiert.
Anne arbeitet freischaffend mit Ensembles wie Vendetta,
BachPlus, Leuven Baroque, Natividad, Ricercar Consort, Musica
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Favola, Martinelli Baroque Consort, Les Menus Plaisirs du
Roy sowie Roza Enflorese und nimmt an verschiedenen
Theater- oder Tanzprojekten teil. Mit dem Ensemble Tresse bringt sie auch zeitgenössische Musik zur Aufführung.
Neben der Bassgambe spielt Anne auch Violone.
Benoît Vanden Bemden diplomiert
1997 in der Klasse von C. Vander Borght
am Königlichen Konservatorium von
Brüssel mit Premier Prix de contrebasse
gefolgt von einem Diplôme Supérieur mit
Auszeichnung in Kammermusik in der
Klasse von G. Van Waas am Königlichen Konservatorium
von Mons. Sein Interesse für die Alte Musik und den historischen Kontrabass führt in nach Den Haag in die Klasse
von Maggie Urquhart, wo er 2003 sein Studium mit einem
Master of Music am königlichen Konservatorium Den Haag
abschloss.
Er ist Mitbegründer des Barockorchesters Les Muffatti. Freischaffend arbeitet er mit Ensembles wie La Petite Bande,
Ricercar Consort, Les Agrémens, Clématis, New Dutch Academy,
Capriccio Stravagante, Stradivaria, Le Parlement de Musique,
La Fenice, Masque, und Nordic Affect sowie in zahlreichen
Kammermusik-Projekten. Seit September 2003 unterrichtet er Violone und historischen Kontrabass an der Académie de musique WoluweSaint-Lambert. Im April 2007 gab er einen Meisterkurs im
Rahmen des Cursos de Musiqua Antigua de l'Université de
Salamanca in Spanien.
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Sofie Vanden Eynde wurde in Belgien geboren. Sie lernte von klein auf
Gitarre, ihr starkes Interesse für die poesievolle Musik der Renaissance und des
Barock führte sie schließlich zum Studium der Laute und Theorbe. Sie studierte
bei Philippe Malfeyt am Konservatorium Gent und schloss
2002 mit Auszeichnung ab. Es folgte ein Aufbaustudium bei
Hopkinson Smith an der Schola Cantorum in Basel.
Sofie hat sich einen internationalen Ruf als Spezialistin für
historische Zupfinstrumente erworben und wirkte an verschiedenen Opernprojekten mit C. Rousset, P. Mc Creesh
(beide als Mitglieder der Académie Baroque d'Ambronay),
H. Arman und R. Stengaards mit. Sie tritt regelmäßig mit
Ensembles wie Le Tendre Amour, Encantar und The Queen's
Consort auf.
Mit ihrem Ensemble Le Jardin Secret gewann sie beim
Wettbewerb York Early Music International Young Artists
Competition 2007 sowohl den ersten Preis als auch den Publikumspreis. Die erste CD des Ensembles erschien im Juni
2008, die zweite im Oktober 2009.
Zusammen mit der Sopranistin Rebecca Ockenden erarbeitete Sofie das reiche Repertoire an Liedern für die Laute und
bringt sie zur Aufführung. Im März 2011 erschien ihre erste
gemeinsame CD (Mistress Elizabeth Davenant, her Songes)
beim Label Ramee. Die Produktion dieser CD wurde von der
flämischen Regierung gefördert.
Sofie ist auf renommierten Festivals zu hören, u.a. auf dem
Festival van Vlaanderen, styriarte, Festival de Musique Ancienne de Sarrebourg, Netwerk Oude Muziek, Brighton
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Early Music Festival, Suffolk Villages Festival, Euroconcert,
Musica Sacra, Dag van de Oude Muziek und dem Händel
Festival. 2006 bekam sie zur Anerkennung ihrer künstlerischen Leistungen den Kulturförderpreis ihrer Heimatstadt
Lommel.
Femke Gyselinck schloss ihr Studium am P.A.R.T.S. 2006 ab. Als Tänzerin
arbeitete sie mit Eleanor Bauer, Andros
Zinsbrowne und Esther Venrooij zusammen. Sie begann ihre künstlerische
Laufbahn bei Rosas als Assistentin im
Tanzstück The Song. Später wirkte sie als Probenleiterin bei
den Produktionen von En Atendant, Cesena, Partita 2 und
Vortex Temporum mit. 2009 legte sie ein Diplom in Tanzpädagogik ab und leitet seither Technikklassen, Workshops
in Aufführungspraxis und Rosas-Meisterklassen.
In Zusammenarbeit mit Romina Lischka entwickelte sie den
Tanz zu Lachrimae or Seven Teares von John Dowland. Das
Stück wurde mit dem Hathor-Consort im Dezember 2012 uraufgeführt und steht auch im Jahr 2015 auf dem Programm.
Ein zweites Stück, L'echo du Danube, ebenfalls in Zusammenarbeit mit Romina entstanden, wurde im September
2014 zu Musik von Johannes Schenck uraufgeführt.
walter vonbank-orgelbau
Auch bei der trigonale und bei Kultur.Raum.Kirche 2015
spielen unsere Künstler auf Truhenorgeln aus der Werkstatt unseres lieben Freundes Walter Vonbank.
vonbank-orgelbau
Walter Vonbank | Triebendorf 20 | A-8850 Murau
TEL: +43 (0)3588 / 471
FAX: +43 (0)3588 / 4714
[email protected]
www.vonbank-orgelbau.at
Für Werkstattbesuche wird um Voranmeldung gebeten.
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Sonntag, 13. September | 11 Uhr
Pfarrkirche St. Peter/Taggenbrunn
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Ein Italiener in Paris
Ein Krieg der Geschmäcker tobte Anfang des 17. Jahrhunderts zwischen Komponisten italienischer und französischer
Herkunft. Auf das Schärfste grenzten sich die wortführenden
unter ihnen voneinander ab und schmähten den jeweils anderen Stil als unvertretbar. Und dennoch: Schon bevor in den
»goûts-réunis« schließlich die Wiedervereinigung der Stile
gefeiert wurde, kann eine gegenseitige Beeinflussung beider
Strömungen in Form von Verflechtungen und Unterwanderungen nachgezeichnet werden.
Zahlreiche italienische Virtuosen, unter ihnen Angelo Bartolotti und Francesco Corbetta, reisten über die Alpen nach
Frankreich und wurden am Hof von Louis XIV. gefeiert.
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Erinnern ihre frühen Werke auch stark an den italienischen
Stil, huldigen spätere doch klar dem französischen, ohne dabei ihre Wurzeln zu verleugnen. Das italienische Kunstlied
als ein sich an der Monodie orientierendes Generalbasslied,
in dem sich deklamatorischer Affekt mit virtuosen Koloraturen abwechselt, erklang am Hofe neben den französischen
»airs de cour« – Strophenlieder mit oft einfacher, kantabler
Melodieführung als Grundlage sängerischer Improvisation.
Dass der Erfolg der Gäste aus dem Süden allerdings auch
Neider auf den Plan rief und Intrigen nach sich zog, zeigt
sich am Beispiel einer Entlassungswelle aus den Diensten des
Sonnenkönigs, der eine ganze Riege italienischer Virtuosen
zum Opfer fiel. Dahinter steckte Jean-Baptiste Lully, selbst
aus Italien stammend und den Großteil seines Lebens am
Hof von Ludwig XIV. beschäftigt.
Folgen Sie mit uns den Spuren dieses musikalischen Wettstreits in einem Programm aus solistischen Kompositionen
der führenden Gitarren- und Theorbenvirtuosen ihrer Zeit,
verwoben mit Liedern von Michel Lambert, Jacopo Peri,
Benedetto Ferrari u.a.
Björn Colell
Arwen Colell – Sopran
Björn Colell – Barockgitarre, Theorbe
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Aufgewachsen in einer Musikerfamilie,
begann Arwen Colell im Alter von
fünf Jahren mit dem Violoncellospiel. Sie
wurde Solocellistin im Landesjugendorchester Schleswig-Holstein und arbeitete mit Dirigenten wie Georg Fritzsch,
Roman Brogli, Heribert Beissl und Anna-Sophie Brüning.
Impulse für ihre weitere musikalische Entwicklung erhielt
sie u.a. durch Michael Sanderling, Ulf Tischbirek und Troels
Svane. Gesanglich widmete sie sich anfänglich hauptsächlich
den Genres Jazz und Pop (Gewinnerin des Reinhard-MeyPreises 2004). Nach erfolgreich bestandener Aufnahmeprüfung für ein Violoncellostudium an der Hochschule
für Musik Freiburg wandte sie sich jedoch zunächst einem
Studium der Politikwissenschaft zu, welches sie 2013 mit
Auszeichnung abschloss. Stipendien der Studienstiftung
des deutschen Volkes, des US Department of State und der
Staatlichen Japanischen Studentenförderung führten sie im
Zuge ihres Studiums der internationalen Energie- und Klimapolitik unter anderem nach Massachusetts, Arizona und
Japan.
Parallel dazu begann Arwen privat eine klassische Gesangsausbildung und studiert derzeit bei Friederike Meinel. Wichtige Lehrerinnen für sie waren außerdem Martina Rüping und
Yvonne Frazier. Impulse für den Barockgesang erhielt sie von
Nele Gramß. Sie sang als Mitglied von CANTUS DOMUS
junger chor berlin unter anderem unter Ralf Sochaczewsky
beim Festival »young.euro.classic« und unter Jonathan Nott
in Mahlers Symphonie Nr. 2 in der Philharmonie Essen.
Arwens Promotion zum sozialen Innovationspotential von
Bürgerenergievorhaben wird durch die Heinrich-Böll-Stiftung gefördert.
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Die Biografie von Björn Colell finden Sie auf Seite 135.
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Sonntag, 13. September | 18 Uhr
Seminarkirche Tanzenberg
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Abschlusskonzert 2015 –
J. S. Bach
Markus-Passion – BWV 247
Eine aktuelle Rekonstruktion
und die noch umfangreichere und größer besetzte MatthäusPassion, stellen unbestrittene Höhepunkte protestantischer
Kirchenmusik bzw. abendländischer Musiktradition dar.
Kaum bekannt ist hingegen die Tatsache, dass Bach für die
Karfreitag-Liturgie auch eine Lukas-Passion – diese hat er
eigenhändig von einer unbekannten Quelle abgeschrieben –
und eine Markus-Passion zur Verfügung hatte. Jene MarkusPassion ist es auch, die den Musikwissenschaftlern 165 Jahre
lang Rätsel aufgab, seit Wilhelm Rust, ein Nachfolger Bachs
an der Thomaskirche und Mitherausgeber der ersten BachGesamtausgabe von 1851, ihre Existenz entdeckte.
Angesichts der musikalischen Beschränkungen, die ihm
die Leipziger Stadtväter auferlegt hatten, fand Bach in der
dramatischen Bearbeitung der Passionsgeschichte die beste
Möglichkeit, sich dem Komponieren von Opern anzunähern.
Seine beiden bekannten Passionen, die Johannes-Passion
Zusammen mit zahlreichen anderen unveröffentlichten
Werken wurde sie Bachs Herausgeber Johann Breitkopf von
Carl Philipp Emanuel Bach einige Zeit nach dem Tod seines Vaters, in den frühen 1750er Jahren, übergeben. Wenig
später verschwand das Werk und geriet im darauffolgenden
Jahrhundert völlig in Vergessenheit. Erst unter Rusts Adlerauge kam es beinahe 100 Jahre später wieder zum Vorschein.
Mithilfe einer eigenständigen Abschrift des Librettos der
Markus-Passion stellte Rust in detektivischer Kleinarbeit
anhand eines Verzeichnisses der ungewöhnlichen Orchesterbesetzung – mit Lauten und Gamben – fest, dass es sich
bei der Musik um die Wiederverwendung einer früheren
Kantate handeln musste. Da die unbestritten zugrunde liegende Kantate (BWV 198) allerdings kürzer als die Markus-
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Passion ist, suchten Musikwissenschaftler seit Rust nach
Parodievorlagen für die verbleibenden verschollenen Arien.
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Als viel größeres Problem in der Rekonstruktion dieses
Werkes stellt sich allerdings das vollständige Fehlen der Musik zu den Rezitativen des Evangelisten und den dazugehörigen Turba-Chören dar. In der Vergangenheit wurden dafür
verschiedene Lösungen vorgeschlagen: Entweder gelangten
nur die Chöre und Arien zur Aufführung und die gesamte
Handlung wurde ausgelassen oder man bediente sich einer
Vertonung dieser fehlenden Teile aus der Feder von Bachs
Zeitgenossen Reinhard Keiser (1674 - 1739), der ebenfalls
eine Passion zum selben Text komponiert hatte. Eine weitere
Möglichkeit bestand darin, auf Material aus den Passionen
nach Johannes oder Matthäus zurückzugreifen.
Da alle diese Lösungen mit Zugeständnissen verbunden
sind, wird in der bei der trigonale erklingenden Version ein
anderer musikalischer Ansatz versucht: Anstelle des überlieferten Markus-Librettos bildet die Kantate BWV 198 – Laß
Fürstin, laß noch einen Strahl – den Rahmen für die Rekonstruktion. Somit gelangt ausschließlich Originalmusik von
J. S. Bach zur Aufführung, ein Schauspieler trägt das fehlende
dramatische Rezitativ und die Turba-Texte vor.
Hanna Herfurtner – Sopran
Ida Aldrian – Alt
Jan Petryka – Tenor
Jonathan de la Paz Zaens – Bass
Barokksolistene
Bjarte Eike, Stefan Lindvall – Violine
Per Buhre – Viola
Judith Maria Blomsterberg – Cello
Christine Sticher – Violone
Fredrik Bock – Laute
Friederike Heumann, Romina Lischka –
Viola da gamba
Hans Knut Sveen – Orgel
Torun Torbo, Sigrid Egetvedt – Traversflöte
Anna Starr, Eduard Wesly – Oboe
Bjarte Eike – Leitung
Martin Ploderer – Rezitation
Malcolm Bruno
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Nach der Matura am Lycée Français de
Vienne studierte Martin Ploderer
Rechtswissenschaften und Theaterwissenschaften, absolvierte aber auch die
staatliche Bühnenreifeprüfung (Studium
bei Burgschauspieler Peter P. Jost). Nach
Auftritten in Wien und Berlin übersiedelte er nach Paris, wo
er u.a. an der renommierten privaten Schauspielschule Ecole
Florent unterrichtete. In der Folge führte ihn sein Weg an
die Österreichische Botschaft Paris (Presse- und Informationsdienst). Nach seiner Rückkehr nach Wien arbeitete er zunächst einige Jahre als Programmkoordinator und Chef vom
Dienst eines Wiener Privatradios.
Seit seiner Rückkehr zu seiner eigentlichen Berufung – als
Schauspieler auf der Bühne und vor der Kamera – hat er bereits eine große Anzahl an Auftritten absolviert sowie einige
Rollen in diversen Filmen verkörpert.
Es ist in besonderer Weise die Liebe zur Sprache, die ihn
dazu bewogen hat, zu seinen Wurzeln zurückzukehren. In
einer Zeit zunehmender sprachlicher Beliebigkeit möchte Martin Ploderer bei seinem Publikum die Hochachtung
vor dem geschriebenen und gesprochenen Wort wecken, indem er diesem durch eine sehr persönlich und authentisch
gehaltene, werktreue Interpretation den ihm gebührenden
Stellenwert zurückgibt. Martin Ploderer tritt sowohl in französischer als auch in deutscher Sprache auf.
Folgende Biografien finden Sie auf den angegebenen Seiten:
Hanna Herfurtner – Seite 61
Ida Aldrian – Seite 64
Jan Petryka – Seite 34
Jonathan de la Paz Zaens – Seite 36
Baroksolistene – Seite 123
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Kultur.Raum.Kirche
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Veranstaltungen
Kultur.Raum.Kirche 2015
Allgemeines
Seite Samstag, 16. Mai | 18 Uhr
Karnberger Kirche
Hadsch
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Sonntag, 17. Mai | 17 Uhr
Dom zu Maria Saal
Meerstern, ich dich grüsse!
174
II
180
Workshop mit Christine Maria Rembeck
182
Samstag, 24. Oktober bis Samstag, 31. Oktober
Maria Saal
Kammermusik Maria Saal
kmms2015_I: Samstag, 24. Oktober, 19 Uhr, Tonhof
kmms2015_II: Sonntag, 25. Oktober, 11 Uhr, Tonhof
kmms2015_III: Sonntag, 25. Oktober, 18 Uhr, Tonhof
kmms2015_IV: Montag, 26. Oktober, 18 Uhr, Tonhof
kmms2015_V: Donnerstag, 29. Oktober, 19 Uhr, Rathaus St. Veit
kmms2015_VI: Samstag, 31. Oktober, 19 Uhr, Dom zu Maria Saal
164 | Kultur.R aum.Kirche 2015 – Vorschau
Eintrittskarten erhalten Sie ab sofort in unseren Ver-
kaufsstellen (siehe Seite 202). Zusätzlich können Karten über
unsere Website www.kultur-raum-kirche.com gekauft
werden. Bei Onlinekauf ist die Bezahlung ausnahmslos mit
Kreditkarte möglich. Sie erhalten eine Bestätigungs-E-Mail,
die Karten liegen dann an der Konzertkasse für Sie bereit.
Restkarten erhalten Sie jeweils 90 Minuten vor Ver-
Mariensingen
Donnerstag, 23. Juli | 10 Uhr
bis Sonntag, 26. Juli | 12 Uhr
Pfarrhof Maria Saal
Wach auf mein Herz und singe
Bei allfälligen Fragen kontaktieren Sie
uns gerne unter +43 (0) 422 3 290 79.
anstaltungsbeginn an der Konzertkasse. Für Kelag-Pluskunden sowie für Ö1-Club-Mitglieder gelten die üblichen Ermäßigungen.
Karten für den Hadsch und für das Mariensingen kosten generell 21 Euro, ermäßigte Karten zu 14 Euro sind erhältlich für Pensionisten, Menschen mit Behinderung, Schüler, Studenten, Lehrlinge, Wehr- und Zivildiener. Karten für
Kammermusik.MariaSaal werden zum Einheitspreis
von 20 Euro verkauft. Jugendliche bis zum vollendeten 16.
Lebensjahr haben kostenlosen Zutritt. Generell herrscht
freie Platzwahl. Einlass jeweils 30 Minuten vor Beginn.
Platzhalter: Bei jedem unserer Konzerte besteht für 30
Besucher die Möglichkeit, gegen einen Aufpreis von 10 Euro
je Karte einen Sitzplatz innerhalb der ersten fünf Reihen telefonisch unter +43 (0) 4223 29079 – bis fünf Stunden vor
Veranstaltungsbeginn – reservieren zu lassen.
Kultur.R aum.Kirche 2015 – Vorschau | 165
II
Sonntag, 16. Mai | 18 Uhr
Karnberger Kirche
Hadsch
II
Mit seinen 336 Pfarr- und rund 650 Filialkirchen ist unser
wunderschönes Kärnten wahrlich reich gesegnet. Kaum ein
Fleck in der Landschaft, von dem aus man nicht zumindest
einen Kirchturm erspähen kann, kaum eine Ortschaft, in
deren Mitte nicht zumindest ein kleines Kirchlein steht.
Dieser Umstand war es auch, der uns vor nunmehr sechs
Jahren dazu veranlasst hat, mit Kultur.Raum.Kirche ins
Land hinaus zu gehen, um jene Kleinode unter den Sakralbauten unserer Heimat kennenzulernen, die zwar nur wenige Kilometer von den Hauptstraßen entfernt, dennoch aber
selbst vielen Menschen aus unserer Gegend kaum bekannt
sind.
wir dafür ganz wunderbare Künstlerinnen und Künstler
gewinnen, die zu erleben allein schon Ansporn genug sein
sollte, sich bei jeder Witterung mit uns auf den Weg durch
die unvergleichlich schöne Landschaft hinter dem Ulrichsberg zu begeben.
Der österreichische Schauspieler Florentin Groll wird
für uns in der Kirche von Projern lesen. Ida Aldrian (Mezzosopran), Peter Trefflinger (Barockcello) und Matthias Maierhofer (Orgel) erfreuen uns mit ihrer Kunst
nicht nur zu Beginn, sie sind es auch, die den Hadsch in der
Hörzendorfer Kirche mit einem Konzert beschließen werden, in dessen Mittelpunkt das Salve Regina des österreichischen Barockkomponisten Georg Reutter (1708 - 1772)
stehen wird. In diesem speziell für diesen Anlass erarbeiteten
Programm erklingen außerdem Werke von A. Hammerschmidt, G. A. Silvani, J. S. Bach und G. P. Telemann.
Es sind die Kirchen von Karnberg (nicht Karnburg!), Projern und Hörzendorf, die wir in diesem Jahr literarisch-musikalisch miteinander verweben wollen. Abermals konnten
Und Getreu dem Motto »der Weg ist das Ziel« wollen wir
heuer dem Gewahrsein im Gehen besondere Aufmerksamkeit schenken. Martin Brunner, Feldenkrais-Lehrer mit
eigener Praxis in Klagenfurt/Viktring, gibt uns am Ausgangspunkt unserer Wanderung Einblicke in seine Arbeit
und lädt uns dazu ein, mit uns selbst auf Entdeckungsreise
zu gehen, uns dabei bewusster zu bewegen, zu atmen und
wahrzunehmen, als wir es in der Hektik des Alltags oft tun.
166 | Kultur.R aum.Kirche 2015 – Vorschau
Kultur.R aum.Kirche 2015 – Vorschau | 167
II
II
Wir bitten die Hadscher, nach Hörzendorf anzureisen. Ab
17 Uhr wird ein kostenloser Shuttle-Bus zwischen Hörzendorf und Karnberg verkehren. Dieser steht auch nach der
Veranstaltung zur Verfügung.
Abfahrtsort: Parkplatz vor der Hörzendorfer Kirche.
Im Anschluss laden wir zum gemütlichen Ausklang bei
Kartoffeln und Wein vor der Kirche in Hörzendorf ein.
Wir »hadschen« bei jeder Witterung. Festes Schuhwerk ist
notwendig. Bitte auch Regenschirm bzw. entsprechende
Kleidung mitbringen.
stisch weiterzuentwickeln. Seit der Saison 2012/13 ist Ida
Mitglied im Internationalen Opernstudio der Staatsoper
Hamburg. Ida ist Preisträgerin beim Wettbewerb prima la
musica 2004 und erhielt mehrmals den Förderungspreis der
Universität für Musik und darstellende Kunst Wien.
Eine ihrer großen Vorlieben gilt dem Musizieren mit Originalklangensembles, so kann sie trotz ihrer jungen Karriere
bereits auf eine regelmäßige Zusammenarbeit mit Ensembles und Orchestern wie der Wiener Akademie, dem Haydn
Quartett, Barucco, dem L'Orfeo Barockorchester, Barokksolistene,
dem Bach Consort Wien u.a. zurückblicken.
www.idaaldrian.at
(Eine ausführliche Biografie von Ida Aldrian finden Sie auf
Seite 64.)
Ida Aldrian wurde in Bruck an der
Mur in der Steiermark geboren. Mit fünf
Jahren erhielt sie ihren ersten Unterricht
in Blockflöte, später auch in Klavier,
Geige und Gesang. Von klein auf war sie
fasziniert vom Singen und tat dies mit
Begeisterung in verschiedensten Chören. Bei Sigrid Rennert erhielt sie schließlich ihren ersten Gesangsunterricht.
Nach der Matura folgte das Gesangsstudium an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien zunächst bei
Leopold Spitzer, schließlich bei Karlheinz Hanser und KS
Marjana Lipovšek. Die Diplomstudien Lied und Oratorium
sowie Musikdramatische Darstellung bei Uwe Theimer und
Didier Orlowsky schloss sie mit Auszeichnung ab. Meisterkurse bei Ann Murray, Peter Kooij, Bernarda Fink, Thomas
Hampson, Andrew Watts u.a. gaben der jungen Künstlerin
stets neue Impulse und Möglichkeiten, sich vor allem stili-
Chronopoulos und Kerstin Feltz an der
Grazer Musikuniversität sowie Barockcello bei Jörg Zwicker am Konservatorium der Stadt Wien und Viola da gamba
bei Lorenz Duftschmid. Meisterkurse ließen ihn mit Musikerpersönlichkeiten wie Philippe Muller, Christopher Coin,
Jaap ter Linden und Kurt Neuhauser zusammentreffen.
Peter machte sich als Barockcellist und Continuo-Spezialist
einen Namen. Engagements als Solocellist in Orchestern
wie dem L'Orfeo Barockorchester Linz , der Wiener Akademie,
Barucco, der Haydn Akademie, dem Bach Consort u.a. führten
ihn in viele Länder Europas, nach Nord- und Südamerika
sowie nach Japan und zu zahlreichen Festivals wie den Salz-
168 | Kultur.R aum.Kirche 2015 – Vorschau
Kultur.R aum.Kirche 2015 – Vorschau | 169
Geboren in Steyr, studierte Peter
Trefflinger Violoncello bei Jannis
II
II
burger Festspielen, der styriarte, dem Brucknerfest Linz,
dem Haydn Festival Eisenstadt, dem Festival La Folle Journée Nantes, den Händel Festspielen Halle u.a.
Als Kammermusiker ist er sowohl am historischen wie auch
am modernen Cello in verschiedenen Besetzungen aktiv.
Er war etwa Gründungsmitglied des international erfolgreichen Quadriga Consort und arbeitet regelmäßig mit Ars
Antiqua Austria zusammen. Zahlreiche CD-Einspielungen
für Labels wie Sony, Alpha, CPO und den ORF dokumentieren seine Tätigkeit.
Matthias Maierhofer studierte
Als Solist und auch als Continuospieler trat Matthias Maierhofer mit Ensembles wie dem Dresdner Kreuzchor, dem
Thomanerchor Leipzig, dem Gewandhauschor Leipzig, der
Staatskapelle Dresden, der Staatskapelle Halle und dem Pauliner Barockorchester auf. Er wirkte bei CD-Produktionen und
Publikationen der Edition Helbling mit, überdies liegen
Aufnahmen von seinen Konzerten bei diversen Rundfunkanstalten und beim Label Ambitus vor.
Von 2009 bis 2013 leitete er eine Orgelklasse an der Hochschule für Musik und Theater Felix Mendelssohn Bartholdy
in Leipzig. Seit September 2013 ist Matthias Professor für
Orgel und Kirchenmusik (Nachfolge Prof. Dr. Gerre Hancock) an der University of Texas in Austin (USA).
Orgel, Alte Musik und Kirchenmusik
an den Hochschulen von Graz, Freiburg,
Leipzig und an der Schola Cantorum in
Basel. Zu seinen Lehrern gehörten u.a.
Arvid Gast, Andrea Marcon, Kurt Neuhauser und Martin Schmeding. Seine Studien schloss er
mit einem Solistenexamen mit Auszeichnung an der Musikhochschule Freiburg ab. Noch während seines Studiums
war er Preisträger in einer Reihe von bedeutenden internationalen Orgelwettbewerben (Bach-Wettbewerb Arnstadt,
Pachelbel-Wettbewerb Nürnberg, Franz Schmidt-Wettbewerb Kitzbühel, Orgelconcours Njimegen und CiurlionisWettbewerb Vilnius). Eine rege Konzerttätigkeit führte ihn
zu bedeutenden Festivals in Europa, den USA, Japan und
Südkorea (u.a. zu den Brucknertagen im Stift St. Florian/
Linz, der ION Nürnberg, den Mendelssohn Festtagen
Leipzig, der Bachwoche Ansbach, dem Bachfest Leipzig
und dem Europäischen Musikfest Stuttgart).
Florentin Groll wurde 1945 in
Vöcklabruck geboren. Seine Schulzeit
verbrachte er in München und Frankfurt, zum Studium der Theaterwissenschaften kam er nach Wien. Am Ateliertheater am Naschmarkt fand sein erster
Bühnenauftritt statt. Weitere Stationen waren u.a. das
Staatstheater Darmstadt, das TAT Frankfurt/Main, das
Düsseldorfer Schauspielhaus sowie das Burgtheater, an dem
er ab 1979 Ensemblemitglied war. Gastspiele führten ihn in
dieser Zeit auch ans Staatstheater Stuttgart und das Thalia
Theater in Hamburg. An zahlreichen Bühnen in Wien, u.a.
Schauspielhaus Wien, Theater Drachengasse, Gruppe 80
und Theater Rabenhof, war er ebenso zu sehen wie bei den
Sommerspielen in u.a. Kobersdorf, Reichenau und Haag.
Eigene Regiearbeiten zeigte er u.a. am Burgtheater, in
170 | Kultur.R aum.Kirche 2015 – Vorschau
Kultur.R aum.Kirche 2015 – Vorschau | 17 1
II
Reichenau und im 3Raum Anatomietheater, Wien. Er arbeitete mit Regisseuren wie George Tabori, Achim Benning, Hans Neuenfels, Jan Bosse, Karin Henkel, Martin
Kusej, Claus Peymann und Andrea Breth. Florentin Groll
war Lehrbeauftragter am Max Reinhardt Seminar und an
der Schauspielschule Graz.
II
Martin Brunner, geboren und auf-
II
gewachsen in Klagenfurt. Musikstudium
am Kärntner Landeskonservatorium und
am Konservatorium der Stadt Wien. Ausbildung zum Feldenkrais Lehrer in Wien.
Hauptberuflicher Feldenkrais Lehrer mit
eigener Praxis in Klagenfurt/Viktring.
Arbeitet seit 2004 mit der Methode. Trainingsmentor der
Feldenkrais Ausbildung im Mozarthaus St. Gilgen am Wolfgangsee. Feldenkrais Kurse und Fortbildungen für folgende
Einrichtungen: Musikschulwerk Kärnten, Kärntner Landeskonservatorium, Pädagogische Hochschule Kärnten, Kunstuniversität Graz, Musikschulmanagement Niederösterreich,
Musikum Salzburg, Stadttheater Klagenfurt, Chorakademie
Kärnten, pro mente Kärnten, Bildungshaus Sodalitas.
172 | Kultur.R aum.Kirche 2015 – Vorschau
Kultur.R aum.Kirche 2015 – Vorschau | 173
Sonntag, 17. Mai | 17 Uhr
Dom zu maria Saal
Meerstern, ich dich grüße!
Mariensingen
II
Es freut uns, dass auch in diesem Jahr unser hochwürdigster
Diözesanbischof Dr. Alois Schwarz die Moderation dieses
musikalischen Marienlobs übernehmen wird.
Mitwirkende:
Jugendchor Tanzenberg
Leitung Mag. Sylvia Steinkellner
Der Mai gilt nicht nur als Monat der Liebe, er ist auch –
was zumindest in unseren Breiten hinlänglich bekannt sein
dürfte – ein Monat der besonderen Verehrung Mariens.
So ist es nicht verwunderlich, dass Kultur.Raum.Kirche
auch in diesem Jahr mit dem schon traditionellen Mariensingen einen musikalischen Beitrag dazu leisten möchte.
Weisenbläserensemble BlechBlos
KlångQuadrat
Kvintet Donet
Spafudla
Ida Aldrian (Mezzosopran),
Peter Trefflinger (Barockcello)
Matthias Maierhofer (Truhenorgel)
An der Johann Martin Jäger-Orgel:
Matthias Maierhofer
Neben preisgekrönten Vokal- und Instrumentalensembles
aus der Kärntner Volksmusikszene und den jungen Stimmen des Jugendchores Tanzenberg dürfen wir auch die einzigartigen Spafudla aus der Steiermark sowie ein kleines –
aber feines – klassisches Ensemble bei uns begrüßen.
Die BlechBlos, ein Blechbläserquartett aus dem Oberkärntner Raum, haben es sich zum Ziel gesetzt, die Kultur
des Weisenblasens in Kärnten neu zu beleben.
Seit einigen Jahren spielen die Bläser ein bunt gemischtes
Repertoire aus Volksweisen, Tänzen und Liederweisen.
Ein großes Anliegen der BlechBlos ist der weiche Klang der
Instrumente und die gesangliche Interpretation der Lieder.
174 | Kultur.R aum.Kirche 2015 – Vorschau
Kultur.R aum.Kirche 2015 – Vorschau | 175
II
Jedes Mitglied spielt bei diversen Volksmusikgruppen sowie
bei Blasorchestern, Sinfonieorchestern sowie Brass-Bands.
KlångQuadrat
II
Im Oktober 2013 veranstaltete der Gemischte Chor Grafenstein (GCG) das traditionelle Herbstkonzert, und wie's nach
jedem Konzert so üblich ist, wurde danach bis in die frühen Morgenstunden noch voll Begeisterung weitergesungen. Als schließlich nur mehr wir Vier – Barbara Hambrusch (S), Michaela Kulle-Hudelist (A), Tino Taupe (T)
und Gerhard Huber (B) – übrigblieben, waren wir irgendwie ganz aufgeregt, weil unsere Stimmen so schön harmonierten. So beschlossen wir, zukünftig als Quartett miteinander zu singen.
Kurz einige Worte zu den einzelnen SängerInnen:
Barbara ist Mitglied beim Kärntner Dreigsang und Gründungsmitglied des GCG Grafenstein. Sie singt auch in der
Domkantorei Klagenfurt und war Mitglied des StudioVokal
am Konservatorium Klagenfurt. Michaela war ein Drittel
des Terzett Grafenstein (mit Elisabeth und Gerhild Zeilner
geb. Taupe), sang ebenfalls im StudioVokal und ist seit 2006
Leiterin des GCG. Tino Taupe war langjähriger Chorleiter des Quartett Grafenstein und des MGV Grafenstein, ist
Mitglied beim GCG und tritt auch als Solosänger bei geistlichen und klassischen Konzerten auf. Gerhard Huber war
Mitglied des Kärntner Doppelsextett, war ebenso Sänger
beim StudioVokal, singt im Chor New Voices in Dellach im
Drautal und ist Mitglied der Domkantorei und des GCG.
Unser bisheriger Höhepunkt war unser hervorragendes Abschneiden beim Wettbewerb Kärntner Chor des Jahres. Mit
176 | Kultur.R aum.Kirche 2015 – Vorschau
dem Sieg in der Kategorie Kleingruppe des Jahres folgten
bereits zahlreiche Auftritte. Unser nächstes Ziel ist die Aufnahme unserer ersten CD im Sommer dieses Jahres. Doch
eigentlich ist für uns jede Probe ein absolutes Highlight,
weil es uns einzig ums Singen geht und wir es unheimlich
genießen, wenn alles zu schwingen beginnt.
Das Kvintet Donet, geleitet von Martin Kušej, besteht
aus fünf jungen, sangesbegeisterten Männern aus dem
Jauntal, denen die Freude am schönen Gesang und die
Liebe zum slowenischen Volkslied besonders am Herzen
liegen. Gegründet wurde das Quintett im Oktober 2001,
damals unter dem Namen Kvintet Foltej Hartman. Seit
seinem Bestehen pflegt das Ensemble zahlreiche Sängerfreundschaften, die weit über die Landesgrenzen reichen,
vor allem nach Slowenien und Italien, aber auch in andere
Bundesländer und nach Deutschland.
Ein besonderes Ereignis war die Teilnahme beim Chorwettbewerb Kärntner Chor des Jahres 2012, wo sich das
Quintett als beste Kleingruppe Kärntens behaupten konnte.
Seit heuer trägt die Vokalgruppe den neuen Namen Kvintet
DONET. In Anlehnung an klingen und schallen – auf Slowenisch doneti – sollen die Lieder die Herzen der Menschen erfreuen.
Manfred Krainz – 1. Tenor
Martin Kušej,
Samo Müller – 2. Tenor
Branko Hudl – Bariton
Marko Kumer – Bass
Kultur.R aum.Kirche 2015 – Vorschau | 17 7
II
II
Wir Spafudla sind vier leidenschaftliche Musiker, die
von Kindheit an in der Volksmusik beheimatet sind: Eine
in vielen Barockmusik-Ensembles erprobte Stimmführerin
an der ersten Geige (Lucia Froihofer), eine sich perfekt einfügende, auf die Gruppenharmonie achtende Psychologin
an der zweiten Geige (Bernadette Froihofer), ein diplomierter Jazz-Komponist und -Schlagzeuger an Gitarren,
Marimba und für viele Kompositionen verantwortlich
(Daniel Fuchsberger), sowie noch ein gelernter JazzTrommler an Kontrabass und Marimba, der sich außerdem
um den Schreibtisch kümmert und auch noch der Bruder
der beiden Geigerinnen ist (Gabriel Froihofer).
Wir spielen vorwiegend auf Konzertbühnen, aber auch auf
Tanzböden und diversen Festivitäten, bei denen SpafudlaMusik gefragt ist. Dies führte uns in den letzten Jahren zur
Teilnahme an renommierten Festivals (laStrada, styriarte,
aufhOHRchen), zu Auftritten im Radio und Fernsehen
(u.a. Mei liabste Weis, Klingendes Österreich, Fernsehfrühschoppen, Wirtshausmusikanten) und zu zahlreichen
Konzerten in Österreich, Spanien, Italien, Schweiz und
Deutschland.
Der Jugendchor Tanzenberg wurde 1970 als Knaben-
chor des Marianum Tanzenberg
von Mag. Dominik Maringer
sen. gegründet. Viele erfolgreiche Aufführungen und Chorreisen prägten das Chorleben. Seit 1999 steht der Chor,
in dem nunmehr rund 80 Schülerinnen und Schüler im
178 | Kultur.R aum.Kirche 2015 – Vorschau
Alter zwischen zehn und 18 Jahren singen, unter der Leitung von Mag. Sylvia Steinkellner. Ziel ist es, den Jugendlichen die Freude am Singen zu vermitteln und ein breites
Spektrum verschiedener Genres zu präsentieren. So umfasst
das Repertoire Lieder aus allen Musikgattungen: Geistliches Liedgut und Spirituals, Jazz, Pop, weltliches Liedgut
und Kärtnerlieder.
Die regelmäßige Teilnahme an den Kongressen der Pueri
Cantores (Vereinigung von kirchlichen Jugendchören in
Europa) führte den Chor bisher nicht nur in andere Bundesländer Österreichs, sondern auch nach Frankreich, Polen, Schweden, Spanien und Italien. Überdies realisiert der
Chor in jedem Schuljahr ein größeres Projekt (z.B. MusicalGala) und arbeitet immer wieder mit anderen namhaften
Ensembles aus Kärnten (Stimmen aus Kärnten, Domchor
Klagenfurt, Militärmusik Kärnten) bzw. mit Musikschulen
zusammen.
Der Choralltag in der Schule besteht aus der Gestaltung
von Gottesdiensten, Weihnachtsfeiern, Schulfeiern und Familienfesten. Bei seinen Projekten wird der Chor zumeist
von der Spielmusik und der Band der Schule (Leitung:
Mag. Dominik Maringer) unterstützt.
Die Biografien von Ida Aldrian, Peter Trefflinger und
Matthias Maierhofer finden Sie auf den Seiten 168 – 170 im
vorherigen Kapitel.
Kultur.R aum.Kirche 2015 – Vorschau | 179
II
Donnerstag, 23. Juli | 10 Uhr bis
Sonntag, 26. Juli | 12 Uhr | Pfarrhof Maria Saal
Wach auf mein Herz und singe
Workshop
sowie die Offenheit für neue Singerlebnisse und für berührende Begegnungen mit der Musik, mit sich und den anderen KursteilnehmerInnen. Körper- und Atemübungen sowie
improvisatorische Elemente runden den Kurs ab.
Weitere Informationen zur Kursleiterin:
www.christine-maria-rembeck.de
II
II
»Unser Körper ist das Haus des Herzens
und das Herz ist das Haus
unseres Gesanges ...« (CMR)
Auch in diesem Jahr wollen wir den schon zur Tradition
gewordenen Workshop unter der Leitung der deutschen
Sängerin, Gesangspädagogin und Rhythmikerin Christine
Maria Rembeck im Rahmen unseres Jahresprogrammes anbieten, um begeisterten Menschen – unabhängig von Alter
und Können – die Möglichkeit zu geben, sich voller Freude
dem Singen in Gemeinschaft zu widmen. Der 3-tägige Gesangskurs lädt ein, sich selbst als klingendes, singendes und
schöpferisches Wesen zu erleben und staunend und freudvoll
über die eigenen stimmlichen Grenzen und Bequemlichkeiten hinauszuwachsen.
Notenkenntnisse sind erfreulich, aber nicht zwingend notwendig. Einzige Voraussetzungen für die Teilnahme sind die
Freude am Singen (im Ensemble oder solistisch) und Lauschen
180 | Kultur.R aum.Kirche 2015 – Vorschau
Der Workshop findet seinen Abschluss im Sonntagsgottesdienst, der von den Kursteilnehmern musikalisch gestaltet
wird. Sollte der Wunsch nach Einzelunterricht bestehen,
bittet die Kursleiterin darum, ein Lied – möglichst auswendig – vorzubereiten (Noten nicht vergessen!). Außerdem sind
bequeme Kleidung und eine Decke bzw. Matte als Unterlage
mitzubringen.
Kosten: 80 Euro/Erw., 40 Euro/Schüler und Studenten.
Die Bezahlung erfolgt vor Ort.
Kursort: Pfarrhof bzw. Haus der Begegnung.
Die Verpflegung während der Kurstage erfolgt gegen
geringes Entgelt am Tonhof. Günstige Unterbringungsmöglichkeiten sind vorhanden.
Anmeldung und detaillierte Infos unter:
+43 (0) 664 / 877 84 93 (Maria Hassler)
sowie unter [email protected]
Kultur.R aum.Kirche 2015 – Vorschau | 181
Samstag, 24. Oktober bis Samstag, 31. Oktober
Tonhof, Rathaus St. Veit, Dom zu Maria Saal
II
Zehn KünstlerInnen. Zehn Tage. Sechs Konzerte
Jene unter Ihnen, die im vergangenen Jahr Konzerte der ersten Auflage unseres Projektes kammermusik.mariasaal miterlebt haben, wissen mit Sicherheit, was uns dazu bewogen
hat, die letzten zehn Tage im Oktober abermals ganz dem
Musizieren in kammermusikalischer Besetzung zu widmen.
Sollten Sie jedoch zu jenen gehören, die an Intensität kaum
zu überbietende Musikerlebnisse lieben, kmms 2014 allerdings versäumt haben, so sei Ihnen schon jetzt wärmstens
ans Herz gelegt, sich die Zeit zwischen dem 24. und dem
31. Oktober freizuhalten.
Zehn wunderbare Künstlerinnen und Künstler aus Österreich, Deutschland, Aserbaidschan, Slowenien, Polen und der
Schweiz verlegen ihren Lebensmittelpunkt für die Dauer von
zehn Tagen in den Tonhof, um sich einzig dem gemeinsamen
Musizieren hinzugeben. Das Ergebnis dieses kreativen Prozesses erleben wir in insgesamt sechs Konzerten, die zwischen
dem 24. und 31. Oktober am Tonhof (4x), im Rathaus St.
Veit sowie im wunderbaren Dom zu Maria Saal stattfinden.
182 | Kultur.R aum.Kirche 2015 – Vorschau
Bei allfälligen Fragen kontaktieren Sie
uns gerne unter +43 (0) 422 3 290 79.
Die Detailprogramme der Konzerte werden zwar erst im
Verlauf der Proben festgelegt, dennoch erhalten Frühentschlossene ab sofort Eintrittskarten zum Einheitspreis von
20 Euro bei unseren Vorverkaufsstellen (siehe Seite 202) sowie telefonisch unter 04223 / 29 0 79. Wie bei all unseren
Konzerten haben Kinder und Jugendliche bis zum vollendeten 16. Lebensjahr freien Eintritt.
Platzhalter: Gegen Aufpreis von 10 Euro können Sitz-
plätze in den ersten fünf Reihen telefonisch unter 04223 /
29 0 79 reserviert werden.
Ab Anfang September finden Sie auf unseren Webseiten
www.kultur-raum-kirche.com und
www.tonhofmariasaal.com nähere Informationen zu den
einzelnen Konzerten, zeitgleich werden auch Flyer mit Informationen aufgelegt.
Vorab für Ihren terminkalender:
kmms2015_I: Samstag, 24. Oktober, 19 Uhr, Tonhof
kmms2015_II: Sonntag, 25. Oktober, 11 Uhr, Tonhof
kmms2015_III: Sonntag, 25. Oktober, 18 Uhr, Tonhof
kmms2015_IV: Montag, 26. Oktober, 18 Uhr, Tonhof
kmms2015_V: Donnerstag, 29. Oktober, 19 Uhr, Rathaus St. Veit
kmms2015_VI: Samstag, 31. Oktober, 19 Uhr, Dom zu Maria Saal
Kultur.R aum.Kirche 2015 – Vorschau | 183
II
II
Dimitri Ashkenazy – Klarinette
Johanna von der Deken – Mezzosopran
Miha Ferk – Saxophon
Sabina Hasanova – Klavier
Raphael Kasprian – Violine
Anna Magdalena Kokits – Klavier
Jenny Lippl – Violine
Jan Petryka – Tenor
Nora Romanoff – Viola
Tristan Schulze – Cello & Komposition
184 | Kultur.R aum.Kirche 2015 – Vorschau
II
Kultur.R aum.Kirche 2015 – Vorschau | 185
II
Der Klarinettist Dimitri Ashkenazy
wurde 1969 in New York geboren. 1978
übersiedelte er mit seinen Eltern aus seinem Heimatland Island in die Schweiz,
wo er seither lebt. Ersten Musikunterricht erhielt er am Klavier im Alter von
sechs Jahren. Vier Jahre später wechselte er zur Klarinette
und wurde Schüler von Giambattista Sisini. 1989 trat er unter Beibehaltung des Lehrers ins Konservatorium Luzern ein,
wo er vier Jahre später sein Studium mit Auszeichnung abschloss. In den Jahren 1992/93 war er Mitglied des Schweizer
Jugend-Sinfonie-Orchesters, in den Jahren 1993/95 gehörte
er dem Gustav Mahler Jugendorchester an. Seit 1991 führt
seine rege Konzerttätigkeit Dimitri in alle Welt. Er trat u.a.
in der Hollywood Bowl von Los Angeles, im Sydney Opera
House, in der Suntory Hall in Tokyo, der Royal Festival Hall
in London, bei den Salzburger Festspielen, im Prager Rudolfinum sowie in der Salle Pleyel in Paris auf.
Neben seinen Konzertverpflichtungen hat Dimitri bereits an
zahlreichen CD-, Radio- und Fernsehproduktionen mitgewirkt, wobei Aufnahmen bei Labels wie paladino, Orlando,
Pan Classics, Decca, DUX und Ondine erschienen. Einladungen als Gastdozent für Meisterkurse führten ihn zur Australian National Academy in Melbourne, zur Merit School of
Music in Chicago, zur Universität von Oklahoma City, zum
College of Music in Reykjavík und zu den Conservatorios
Superiores von San Sebastián und Granada.
186 | Kultur.R aum.Kirche 2015 – Vorschau
Die Mezzosopranistin Johanna von
der Deken wurde in Graz geboren,
lernte am dortigen Konservatorium Violine und machte einen Lehrgang für
Chorleitung an der Grazer Musikuniversität. Danach absolvierte sie eine Schauspielausbildung an der Schule des Wiener Volkstheaters.
Es folgten Engagements am Volkstheater, am Theater der
Jugend sowie zahlreiche Fernsehrollen. Ihre Gesangsausbildung erhielt sie bei Hilde Rössel-Majdan, Hilde Zadek
und Herwig Reiter. Ihr vielfältiges Repertoire erstreckt sich
von früher Barockmusik bis zu zeitgenössischen Werken. Johanna gastierte im Rahmen von Opernprojekten an renommierten Adressen wie dem Theater an der Wien, der
Grazer Oper, der Berliner Staatsoper, der Wiener Kammeroper, der Neuen Oper Wien, dem Wiener Odeon, bei
der Ruhrtriennale, der Oper Klosterneuburg, am Wiener
Schauspielhaus, am Stadttheater Klagenfurt, bei den Bregenzer Festspielen sowie an der Opéra National in Paris. Im Konzertbereich wurde Johanna von Ensembles wie La
Capella Reial de Catalunya, der Wiener Akademie, Armonico Tributo, die Reihe, dem Klang forum Wien, dem Ensemble
Prisma Wien sowie den Wiener Symphonikern zur Zusammenarbeit eingeladen. Projekte in der jüngeren Vergangenheit waren Death in
Venice im Theater an der Wien, Sinfonia von L. Berio unter
R. Chailly, Fama von Beat Furrer im Concertgebouw Brügge und bei Wien Modern, Satyricon von Bruno Maderna
im Theater an der Wien, Jahrelang ins Ungewisse hinab
von Friedrich Cerha im Mozarteum Salzburg und Die
Kultur.R aum.Kirche 2015 – Vorschau | 187
II
Geschichten aus dem Wienerwald von H.K. Gruber bei den
Bregenzer Festspielen.
Die vielseitige Künstlerin ist auch als Librettistin tätig.
Zuletzt verfasste sie im Auftrag der Wiener Staatsoper das
Libretto zur Kinderoper Das Städtchen Drumherum von
Elisabeth Naske.
II
lysierte Bachs Kontrapunkt. Weiters traf er eine Menge interessanter und weniger interessanter Leute, verbrachte viel
Zeit alleine, dachte nach und genoss oft sowohl die Natur
als auch wilde Partys.
Miha ist ständig am Arrangieren und Komponieren, oft
sind es Auftragswerke für renommierte Musiker. Er spielt
auch im Vienna Saxophonic Orchestra, einem originellen
Ensemble aus zwölf Saxophonen.
Seine wohl größte Leidenschaft und stärkste musikalische
Stimme ist das Trio KlaViS, für das er auch als Arrangeur
und Komponist tätig ist. Mihas Komposition Reflection ist
das erste auf Youtube veröffentlichte Video des Trio KlaViS.
Wo Miha Ferks Weg zur Musik begann ist schwer zu sagen. Vielleicht war
es die kleine Gitarre, die er als Kind bekam und auf der er bald darauf selbst erfundene Lieder spielte. Es könnte auch
der Maiumzug des Blasorchesters in
seiner Heimatstadt in Slowenien gewesen sein, als er beschloss, Saxophon zu spielen. Doch möglicherweise war es
jene Schachtel seiner Eltern mit 50 CDs, die ihn endgültig
in die Arme der Musik trieb. Jedenfalls beschloss er, sein
Leben der Musik zu widmen. Ein Entschluss, dem er auch
treu blieb.
Bevor Miha als Künstler Freiheit erlangen konnte, musste
er noch sämtliche Papiere sammeln – Bestätigungen, dass er
als Musiker genug geübt und gelernt hatte. Er schloss also
das Musikgymnasium mit Auszeichnung ab und ging zum
Saxophon-Studium nach Wien, wo er einige Jahre später
den Titel Mag. art. ebenfalls mit Auszeichnung erhielt.
Seit damals spielte er oft als Solist mit diversen Orchestern,
komponierte viele Werke, schrieb verschiedenste Arrangements, hörte viel Musik und ging regelmäßig in Museen.
Er spielte in mehreren Saxophonquartetten, dirigierte, las
Bücher, studierte die musikalische Sprache Berios und ana-
Die Pianistin Sabina Hasanova wurde
in Baku, Aserbaidschan, in eine russische
Pianistenfamilie geboren und wuchs in
verschiedenen Regionen der Türkei auf.
Auf die Frage nach ihrer Herkunft hat
sie eine lange Antwort: Ihre musikalische
wie auch menschliche Inspiration kommt von ihren Eltern
Olga und Vasif Hasanov, beide großartige Pianisten und
Klavierpädagogen. Sabina lernte von ihnen eine Menge über
Musik, Kunst und darüber, wie man damit zurechtkommt,
die Tochter von Professoren zu sein. Begierig, ihr Wissen
weiter zu vermitteln, unterrichtete Sabina selbst zwei Jahre
lang an der Kafkas Universität, wo sie unter anderem auch
benachteiligten Kindern Klavierunterricht gab.
Wann immer sie etwas Zeit zwischen dem Üben, ihren Konzerten und dem Gewinnen von zahlreichen Wettbewerben
fand, zeichnete sie auf die Wände der Cafeteria ihrer Uni-
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Kultur.R aum.Kirche 2015 – Vorschau | 189
II
II
versität, was schließlich zur Herausgabe ihrer Zeichnungen
in Aleksey Igudesmans Notenheft Horoscope Preludes bei
Universal Edition führte.
Sabina ist außerdem Associate Producer und Teil des Kernteams des Films Noseland, einer humoristischen Dokumentation mit John Malkovich, Sir Roger Moore, Julian Rachlin
und vielen berühmten Musikern. Noseland wurde auf über 15
Filmfestivals weltweit gezeigt, unter anderem beim Karlovy
Vary Film Festival, wo sie es genoss, in ihren liebsten Louboutin-Schuhen über den roten Teppich zu laufen.
Weltbekannte Musiker wie Dmitri Alexeev und Boris Bloch
lehrten Sabina in diversen Meisterkursen, wie man alle richtigen Noten spielt. Nachdem sie ihren Master in Istanbul
erhalten hatte, zog sie nach Wien und machte ihr postgraduales Studium beim renommierten Pianisten und Dirigenten,
Professor Stefan Vladar an der Universität für Musik und
darstellende Kunst.
Sie hatte weltweit Auftritte als Solistin und Kammermusikerin, allerdings ist ihre neueste geheime Leidenschaft Aggressive Skating, der sie – zur Erleichterung ihrer größten Liebe,
dem Trio KlaViS – nur in voller Schutzausrüstung nachgeht.
Raphael Kasprian, geboren 1984 in
Klagenfurt, erhielt im Alter von sechs
Jahren seinen ersten Violinunterricht am
Kärntner Landeskonservatorium. Ab 1999
studierte er bei Prof. Brian Finlayson.
Er ist mehrfacher Preisträger beim Wettbewerb prima la musica sowie beim internationalen Violinwettbewerb Premio Rodolfo Lipizer in Gorizia/Italien. Im
Juni 2006 schloss er sein pädagogisches Studium am Kärntner Landeskonservatorium mit Auszeichnung ab. Im Jahr
2008 gewann er mit dem Violinkonzert Nr. 1 von D. Schostakowitsch den alljährlich am Kärntner Landeskonservatorium stattfindenden Wettbewerb Junge Solisten. Mit der daraus resultierenden öffentlichen Aufführung des genannten
Werkes bestand er das Konzertfachstudium mit Auszeichnung. In Begleitung des Radio-Sinfonieorchesters Ljubljana
präsentierte er 2010 im Großen Saal des Konzerthauses Klagenfurt das Violinkonzert von Alban Berg.
2008 setzte Raphael seine Ausbildung mit einem Masterstudium bei Prof. Benjamin Schmid am Mozarteum in Salzburg fort und schloss dieses 2011 ab. Er nahm an mehreren
Meisterkursen u.a. mit Igor Ozim (Salzburg), Igor Ivanov
(Moskau), Daniel Rowland (London) und Madeline Adkins
(Baltimore) teil.
In der Kärntner Kammerakademie, dem Sinfonischen Orchester
des Kärntner Landeskonservatoriums, dem Domorchester Klagenfurt, dem Opernorchester am Mozarteum Salzburg und
dem Sinfonischen Orchester des internationalen Musikfestivals
in Stellenbosch/ Südafrika unter Daniel Raiskin war er als
Konzertmeister tätig.
Seit dem Wintersemester 2012 unterrichtet er an der Musikschule Klagenfurt Violine, Viola, Kammermusik und Kammerorchester, zusätzlich ist er seit November 2013 als Violinlehrer am Johann-Josef-Fux-Konservatorium in Graz tätig.
Raphael ist Gründungsmitglied des Acies Quartetts, mit dem
er zahlreiche Wettbewerbe und Auszeichnungen erringen
konnte. Bei dem österreichischen CD-Label Gramola konnte
er mit dem Ensemble mehrere Aufnahmen veröffentlichen,
190 | Kultur.R aum.Kirche 2015 – Vorschau
Kultur.R aum.Kirche 2015 – Vorschau | 191
II
unter anderen eine Aufnahme des Schubert Quintetts mit
David Geringas.
www.aciesquartett.com
Anna Magdalena Kokits wurde
II
Gebert, dem langjährigen Cellisten des Altenberg Trios. Das
Duo konzertiert seit seiner Gründung regelmäßig im Musikverein Wien sowie in vielen Ländern Europas. Die erste
gemeinsame CD erscheint 2014 beim Label Gramola mit
Sonaten österreichischer Komponisten, die zwischen 1938
und 1945 der Verfolgung durch das NS-Regime ausgesetzt
waren und/oder zur Emigration gezwungen waren: Hans
Gál, Karl Weigl, Ernst Toch und Erich Zeisl.
Anna Magdalena trat im Rahmen des Festivals Rising Stars
in Kremlin mit den Moskauer Virtuosen unter Vladimir
Spivakov in Moskau auf. Neben dem Standardrepertoire widmet sich die Pianistin mit
besonderem Interesse auch weniger bekannten und vergessenen Werken. So sind für 2015 die Ersteinspielung des Gesamtwerks für Klavier von Ernst Toch sowie eine CD mit
Kammermusik von Mieczysław Weinberg geplant. Anna Magdalena engagiert sich sehr für zeitgenössische
Musik und arbeitet eng mit den Komponisten Richard
Dünser, Helmut Schmidinger, Tomasz Skweres, Akos
Banlaky, Christoph Renhart und Lukas Haselböck zusammen. Konzertengagements führen sie in diesem Jahr nach
Deutschland, Italien, Polen, Korea und Finnland.
1988 in Wien geboren. Ihren ersten Klavierunterricht erhielt sie im Alter von vier
Jahren, für mehrere Jahre nahm sie auch
Violinunterricht. Ab dem Jahr 2000 war
sie Studentin von Alejandro Geberovich,
bei dem sie 2013 ihr Studium an der Konservatorium Wien
Privatuniversität mit Auszeichnung abschloss. Sie ist mehrfache Preisträgerin nationaler und internationaler Wettbewerbe. Erst kürzlich gewann sie den 2. Preis beim Johannes-Brahms-Wettbewerb in Pörtschach.
Ihr Debüt mit Orchester gab Anna Magdalena 2005 mit
dem Tonkünstler-Orchester Niederösterreich in Wien. Sie gibt
regelmäßig Klavier- und Kammermusikabende im In- und
Ausland und ist Gast bei Festivals wie dem Internationalen
Brahmsfest Mürzzuschlag, dem Klavierfrühling Deutschlandsberg, dem Festival 'Nei Suoni dei Luoghi' in Italien,
dem Euregio Musikfestival, dem Musikfest Schloss Weinzierl, dem Musikalischen Sommer in Ostfriesland sowie dem
'Music in Rhodes' Festival auf Rhodos.
2009 gab Anna Magdalena im Rahmen der Reihe 'Musica
Juventutis' ihr Debüt im Wiener Konzerthaus.
Zu ihren Kammermusikpartnern zählen u.a. Eduard Brunner,
Dimitri Ashkenazy, Chen Halevi, Lars Wouters van den
Oudenweijer,Herbert Kefer (Artis Quartett) und das Bennewitz
Quartett. Seit dem Jahr 2007 spielt sie im Duo mit Alexander
Bereits im Mutterleib war Jenny Lippl
eingetaucht in die Stimmen ihrer aus
Mexiko stammenden Mutter und ihres
Wiener Vaters. Und stets auch in die
Musik, die diese liebten. Dvořák und
Chopin trafen regelmäßig auf mexikanischen Danzon und Bolero.
192 | Kultur.R aum.Kirche 2015 – Vorschau
Kultur.R aum.Kirche 2015 – Vorschau | 193
II
II
Sie war etwa fünf Jahre alt, als sie gefragt wurde, wie viele
Sprachen sie sprechen würde. Die Antwort war eine klare.
»Deutsch, Spanisch und Blockflöte.« Kurz vor ihrem 10. Geburtstag hat sie schließlich die Geige zu ihrem Sprachrohr
auserkoren. Regina Brandstätter sollte ihre erste Lehrerin auf
diesem wunderbaren Instrument sein.
Seither sind andere Wortsprachen und viele Musiksprachen
hinzugekommen. Man könnte sagen, die Musik ist der Poesie, was die Seele dem Körper ist. Sinnentleert ohne einander.
So verwundert es wohl auch nicht weiter, dass die Liebe zur
Musik und jene zur Poesie Hand in Hand weiter wuchsen.
An der Musikuniversität Wien traf sie schließlich auf ihren
Lehrer Ernst Kovacic, einen unermüdlichen Erkunder musikalischer Welten. Er lehrte sie Furchtlosigkeit, Respekt vor
der Kunst und Neugier. Sie lernte von Wiener Philharmonikern wie Volkhard Steude, Giganten des Quartettspiels wie
Gerhard Schulz, großen Pädagogen wie Igor Ozim, erkundete die Freiheit des Spiels von Barockgeigern und die Welt der
Liebhaber der neuen Musik.
Schließlich schloss sie ihr Studium mit Auszeichnung ab, um
ihren Tanz in den weiten Feldern der Musik fortzusetzen.
Aus dieser Freiheit heraus entstand noch im selben Jahr das
Podium Festival Mödling, ein Kammermusikfest, das keine
kreativen Grenzen kennt und welches sie gemeinsam mit
Freunden und wunderbaren Musikern gründete.
Das Herzstück ihrer Arbeit aber ist ihr Trio KlaViS, dieses
Kaleidoskop von Klangfarben und Sensibilität.
www.trioklavis.com
194 | Kultur.R aum.Kirche 2015 – Vorschau
Jan Petryka wurde in Warschau ge-
boren und studierte zunächst Violoncello in Linz und Graz, danach Gesang bei
Rotraud Hansmann und KS Marjana
Lipovšek in Wien. Der lyrische Tenor
hat sich ein breitgefächertes Repertoire
erarbeitet, welches von franko-flämischer Vokalpolyphonie
über Bachs Kantatenwerk, Oratorien der Wiener Klassik
und Romantik bis hin zu zeitgenössischen Kompositionen
reicht, wobei ihm die sakrale Musik besonders am Herzen
liegt. 2012 gab Jan in Schuberts Alfonso und Estrella mit
dem Mozarteum Orchester Salzburg unter der Leitung von
Ivor Bolton sein Debüt im Wiener Konzerthaus. Mit dem
Bruckner Orchester Linz unter Dennis Russell Davies war er
in der 2. Symphonie St. Florian von A. Schnittke in der Stiftsbasilika St.Florian/OÖ zu hören. Mit Erwin Ortner, dem
Arnold Schoenberg Chor und dem RSO Wien sang er im Goldenen Saal des Wiener Musikvereins im Soloquartett des
Oratoriums Das Buch mit sieben Siegeln von Franz Schmidt.
Seinen bisher bedeutendsten Auftritt auf der Opernbühne
hatte Jan 2013 als Tamino in Mozarts Zauberflöte an der
Opéra National de Lyon (Leitung: Stefano Montanari,
Regie: Luc de Wit/Pierrick Sorin). Zu den Höhepunkten
seiner Konzerttätigkeit gehören eine Europatournee mit
dem Ensemble Les Musiciens du Louvre Grenoble unter der
Leitung von Marc Minkowski mit Werken von Mozart und
Bach, eine Konzertserie im Auditori de Barcelona mit dem
Orquestra Simfònica de Barcelona unter Salvador Mas (mit
Franz Schuberts Messe in Es-Dur und W.A. Mozarts Freimaurerkantate) sowie die Aufführung des Mozart-Requiems
Kultur.R aum.Kirche 2015 – Vorschau | 195
II
II
im Konzertsaal des KKL Luzern. Die intensive Beschäftigung mit dem Lied und mit Vokalkammermusik führte
zur Zusammenarbeit mit bedeutenden Pianisten wie Pierre
Laurent Aimard, Roger Vignoles, David Lutz und Helmut
Deutsch. Mit Letzterem trat er u.a. in der Berliner Philharmonie auf. Jans Diskographie beinhaltet Aufnahmen
der Vokalwerke von Bruckner und Mendelssohn Bartholdy
(mit E. Ortner und dem Arnold Schoenberg Chor, erschienen
in der ASC Edition) sowie die von der Kritik gelobte
Ersteinspielung von J. Haydns Marionettenoper Philemon
und Baucis (mit M. Huss und der Haydn Sinfonietta Wien,
erschienen beim Label BIS). Die Ersteinspielung von
F. Schuberts Opernfragment Adrast (Harmony of Nations,
Mario Aschauer, ÖAW-Verlag), auf der Jan in der Titelpartie zu hören ist, wurde für den Ö1-Pasticcio-Preis ausgewählt. 2014 war Jan im Rahmen des Lucerne Festival in der
Titelrolle von G.F. Händels Oratorium Belshazzar unter der
Leitung von Marcus Creed zu erleben.
Kammermusikerin in renommierten
Häusern und bei Festivals wie den Salzburger Festspielen, dem Wiener Konzerthaus, dem Teatro Colon in Buenos
Aires, der Salle Pleyel in Paris, dem Musikverein in Wien,
dem Progetto Martha Argerich in Lugano, dem Sacharov
Festival, dem Festival Valdres Sommersinfoni in Norwegen
und vielen anderen. Als Solistin spielte sie bisher mit dem
Orchestra della Svizzera italiana, dem Zagreber Kammer-
orchester, dem Orchestra Filarmonica di Bacau, dem Kristiansand Kammerorchester, dem Philharmonischen Orchester Irkutsk
und der argentinischen Camerata Bariloche. Zu ihren Kammermusikpartnern zählen unter anderem namhafte Musiker
wie Martha Argerich, Mischa Maisky, Gabriela Montero,
Lylia Zilberstein und Renaud Capucon.
1985 in New York geboren, kam Nora als Kind mit ihrer
Familie nach Wien. Sie begann mit sechs Jahren unter Anleitung ihrer Mutter Dora Schwarzberg Geige zu spielen
und hatte im Alter von elf Jahren ihr Debut als Solistin im
Wiener Konzerthaus. Ab 2002 widmete sie sich der Viola
und begann ihre Laufbahn als Solistin und leidenschaftliche
Kammermusikerin. Zu ihren Lehrern und Mentoren zählen Yuri Bashmet, Hatto Bayerle, Michael Kugel, Thomas
Kakuska, Johannes Meissl und Igor Sulyga. Im März 2014
schloss Sie ihr Diplomstudium an der Universität für Musik
und darstellende Kunst in Wien ab.
Sie ist Preisträgerin mehrerer internationaler Wettbewerbe in
Italien, Österreich und Kroatien und war zwischen 2004 und
2009 als Künstlerin für die Stiftung 'Live Music Now' tätig.
Nora ist seit dessen Gründung Musikerin des Podium
Festival – einem der innovativsten und erfolgreichsten Kammermusikfestivals der letzten Jahre – in Deutschland, Island
und Norwegen. Sie ist Mitbegründerin des Podium Festival
Mödling, das im September 2013 zum ersten Mal in Mödling
(Niederösterreich) stattfand.
Das Label EMI veröffentlichte 9 CDs, an deren Einspielung
sie mitwirkte – live aufgenommen beim Progetto Martha
Argerich. Mehrere dieser CDs erhielten Nominierungen für
den Grammy. Nebst ihrer Präsenz in zahlreichen Radiomit-
196 | Kultur.R aum.Kirche 2015 – Vorschau
Kultur.R aum.Kirche 2015 – Vorschau | 197
Seit ihrer Kindheit konzertiert Nora
Romanoff weltweit als Solistin und
II
schnitten nahm sie auch für die Labels Gramola und Naxos auf.
Nora spielt auf einer Viola von Pietro Pallotta aus dem Jahre
1790, die ihr großzügigerweise von Lady Margaret Kagan
gestiftet wurde.
II
Tristan Schulze wurde 1964 in
septett und Orchester), das Theater an der Wien (Premiere),
Sonus Brass (Konzert für Violoncello und Blechbläserquintett), das SBO Ried und Günter Voglmayr (Flötenkonzert)
sowie für Janine Jansen und Julian Rachlin.
Tristan lebt und arbeitet als freischaffender Komponist, Cellist, Organist und Dirigent in Wien.
www.tristanschulze.eu
Sachsen (Deutschland) geboren. Nach
dem Cellostudium in Dresden lernte er
im Orchester das klassische Opern- und
Konzertrepertoire kennen. In Benares
(Indien) studierte er klassische indische
Musik, danach an der Wiener Musikhochschule Dirigieren
und Komposition. Studienaufenthalte führten ihn in den
Senegal, nach Argentinien und nach Mexiko.
1995 gründete er gemeinsam mit Daisy Jopling und Aleksey
Igudesman das Streichtrio Triology, für welches er auch den
Großteil des Repertoires schrieb. Eine rege Konzerttätigkeit,
in deren Rahmen es auch zur Zusammenarbeit mit Künstlern
wie Julian Rachlin, Wolfgang Muthspiel, Bobby McFerrin
und Hans Zimmer kam, führte das Ensemble nach Japan,
Mexiko, in die Vereinigten Staaten, Australien und in viele
europäische Länder. Ab 2005 entstanden Auftragskompositionen u.a. für das Staatstheater Braunschweig (Hermann
Hesse auf dem Weg in die Mailänder Scala), das Symphonieorchester Klagenfurt (Konzert für Triology und Orchester), das
Symphonieorchester Vorarlberg und Wolfgang Muthspiel (Konzert für E-Gitarre und Orchester, Drei Orchesterstücke),
Mnozil Brass und das Niederösterreichische Tonkünstlerorchester (18 Präludien und Septupelfuge für Blechbläser198 | Kultur.R aum.Kirche 2015 – Vorschau
II
Kultur.R aum.Kirche 2015 – Vorschau | 199
III
III
Anhang
200 | Anhang 2015
Anhang 2015 | 201
Unsere Verkaufsstellen
Anfahrt
Buchhandlung Heyn
Kramergasse 2 – 4, 9020 Klagenfurt
Buchhandlung Hermagoras
Viktringerring 26, 9020 Klagenfurt
III
Kärntner Buchhandlung
III
Wiesbadener Straße 5, 9020 Klagenfurt
Kärntner Buchhandlung
8. Mai Platz 3, 9500 Villach
Buchhandlung Besold
Hauptplatz 14, 9300 St. Veit/Glan
Buchhandlung Nest
Hauptplatz 2, 9800 Spittal/Drau
Kleintierpraxis Dr. Ladstätter
Gailtalstraße 33, 9620 Hermagor
Buchhandlung – Galerie Magnet
Hauptplatz 6, 9100 Völkermarkt
Trafik Kohlweg
Hauptstraße 3, 9063 Maria Saal
202 | Anhang 2015
Anhang 2015 | 203
juni
preview ccb-tanz.at
Man nippt am Champagner,
während die Fluten kommen…
III
Tanztheater »T wie Tsunami«
von Yukie Koji und Hanspeter Horner
preisgekrönte CCB-Produktion
in Kooperation mit dem tonhof
Termine: 26., 27., 28. Juni Je w e il s u m
III
2 0 .3 0 U h
r
Weitere Infos unter
www.ccb-tanz.at | www.tonhofmariasaal.com
204 | Anhang 2015
Anhang 2015 | 205
juli
preview WalTzwerk
Theater WalTzwerk
am tonhof 2015
Alles ist Lüge, doch es geht immer um Leben und Tod.
Die Eröffnung ist einem Schauspieler gewidmet, der nur auf
der Bühne lebensfähig zu sein vermeint. Er ist verrückt und
lebensunfähig wie alle, die sich ganz und gar dem Theater
weihen, weil sie das Leben nicht aushalten.
Die Eröffnung
III
von Peter Turrini
Eine Koproduktion mit dem Kultur und Kommunikationszentrum – Kulturni in kumunikacijski center St. Johann im
Rosental k & k.
»Nur am Theater kann man das Leben überleben«, meint Peter
Turrini hintergründig und schenkt mit seiner »Eröffnung«
dem Theater ein Stück über das Theater.
m 2 0 .3
Premiere: 17. Juli 2014
Je w e il s u
Termine: 18. Juli – 26. Juli
0 Uhr
Peter Turrini, der Nestroy unserer Tage, erzählt in dem 2000
in Bochum uraufgeführten Opus von den Höhen und Tiefen,
vom Scheitern eines nur in einer Scheinwelt existierenden
Mimen. Eines Schauspielers, für den das Theater der einzige
Ort der Wirklichkeit ist.
»Da kann man aus allen Lügen ausbrechen,
aus den politischen und aus den Lebenslügen.«
Karl Kneidl – Regie und Bühnenbild, wurde 1940 in
Inhalt: Das Stück handelt von einem Mann, der sich haltlos
in die Welt der Bühne hineinbegeben hat und dem Publikum
in zahlreichen Rollen sein ganzes Glück und Unglück, seine
Siege und Niederlagen und nebenbei auch die Tricks des
Theaters offenbart.
Nürnberg geboren, war Schüler des Malers und Bühnenbildners Ambrosius Humm und absolvierte eine Lehre als Bauund Möbelschreiner. Als Bühnen- und Kostümbildner arbeitete er in zahlreichen deutschen Städten.
1974 wurde er Professor für Bühnenbild an der Kunstakademie Düsseldorf und erhielt 1986 den Kulturpreis der Stadt
Nürnberg.
Seine erste eigene Inszenierung als Regisseur war Jewgenij
Schwarz' Die Schneekönigin in Stuttgart. Daran schlossen sich
206 | Anhang 2015
Anhang 2015 | 207
Maximilian Achatz – Schauspiel
Karl Kneidl – Regie, Bühnenbild und Kostüm
III
III
Regiearbeiten in Frankfurt, Darmstadt, Zürich, Hannover,
Mannheim, Berlin und Düsseldorf an.
Er schuf die Ausstattungen für Perikles am Berliner Ensemble, Dorsts Don Karlos in Bonn, Warten auf Godot in Frankfurt und Glaube, Liebe, Hoffnung in Zürich.
Für Peter Zadek stattete er Pinters Mondlicht, Der Kirschgarten, Rosmersholm und am Berliner Ensemble Peer Gynt aus.
In Stuttgart entwarf er Kostüme und Bühnenbild zu Il trovatore, Die Walküre und Die verkaufte Braut.
Bühnenbild an der Bayrischen Staatsoper: Simplicissimus als
Gastspiel der Staatoper Stuttgart.
Theater, Opernhaus Graz, Theater Next Liberty, Stadttheater
Klagenfurt, Schauspielhaus Wien, Studiobühne Villach, Aktionstheater Ensemble, Steirischer Herbst, Theater NeuUlm, Theater Kaendace, 3raum Anatomie Theater, Wald4tler
Hoftheater, Theater WalTzwerk; zahlreiche theaterpädagogische Arbeiten, Lehraufträge, Filmrollen und Hörspiele.
Karten zu Euro 0 | 14 | 21 gibt es bei der Buchhandlung
Heyn in Klagenfurt, bei der Trafik Kohlweg in Maria Saal, per
E-Mail unter [email protected] sowie telefonisch unter
0676 / 5 74 48 33. Weitere Infos auf www.waltzwerk.at
Maximilian Achatz über Karl Kneidl: „In der Spielzeit 2012/
2013 – Stadttheater Klagenfurt – hatte ich das Vergnügen Karl
Kneidl, der die Ausstattung für Alpenkönig und Menschenfeind
übernommen hatte, in meiner Rolle als Habakuk kennenzulernen. Aus dieser Arbeit entwickelte sich eine künstlerische Freundschaft und der Wunsch eine eigene Produktion zu erarbeiten.
Karl Kneidl wohnte in dieser Zeit am Tonhof Maria Saal und
war von dem Spielort im Tonhofstadel und unseren Aktivitäten
mit Stefan Schweiger so begeistert, dass wir uns entschlossen hatten, ein Stück des Maria Saaler Autors Peter Turrini in unseren
Spielplan aufzunehmen.“
Maximilian Achatz, geboren 1954, wohnt in Ferlach;
Studium der Schauspieltechnik nach Michael Tschechow in
Berlin; Gründungsmitglied des klagenfurter ensemble, des
Theater im Landhauskeller Klagenfurt und des Theater
Waltzwerk; Engagements: Schauspielhaus Graz, Theater an
der Wien, Theater der Jugend, bühne 04, Fritz Rémond
208 | Anhang 2015
tonhof | Schnerichweg 2
A - 9063 Maria Saal
Anhang 2015 | 209
III
nov-dez
Märchen am Tonhof
Für die stille und besinnliche Zeit wird es am Tonhof wieder
ein Märchen für die Kleinen ab 4 Jahren geben.
III
Termine
28. und 29. November
6., 7., 8. Dezember
12. und 13. Dezember
19. und 20. Dezember
m1
Je w e il s u
6 Uhr
preview WalTzwerk
Sarah Rebecca Kühl, geboren 1984 in Hannover, wohnt
seit 2013 in Maria Saal; Ausbildung am Michael Tschechow
Studio Berlin; Engagements: Kinder- und Jugendzirkus
Tortellini, Landesbühne Sachsen-Anhalt, Theater Poetenpack, Theaterforum Kreuzberg, Theater Anu, Forum Theater
Stuttgart, Theaterburg Rosslau, Theater WalTzwerk; ab 2015
gemeinsam mit Markus Achatz künstlerische Leitung des
Theater WalTzwerk.
Sarah Rebecca Kühl und Markus Achatz –
Inszenierung und Spiel
Markus Achatz, geboren 1985 in Klagenfurt, wohnt seit
2013 in Maria Saal; Ausbildung am Michael Tschechow
Studio Berlin; Engagements: Landesbühne Sachsen-Anhalt,
Theater der Altmark Stendal, Shakespeare Company Berlin,
FFT Düsseldorf, Theater das Letzte Kleinod, Theater Anu,
Theater WalTzwerk; Auftritte an ungewöhnlichen Theaterorten: Weinberge, Tunnel, Klassenzimmer, Felder, Kaufhäuser, Waisenhäuser, Innenhöfe, Koffer, Nordseestrände;
ab 2015 gemeinsam mit Sarah Rebecca Kühl künstlerische
Leitung des Theater WalTzwerk.
Karten zu Euro 8 gibt es bei der Buchhandlung Heyn in
Klagenfurt, bei der Trafik Kohlweg in Maria Saal, per
E-Mail unter [email protected] sowie telefonisch unter
0676 / 5 74 48 33. Weitere Infos auf www.waltzwerk.at
tonhof | Schnerichweg 2 | A - 9063 Maria Saal
210 | Anhang 2015
Anhang 2015 | 211
III
TO N H O F / MARIA SAAL
Die Präsidentinnen
Schauspiel von Werner Schwab
ab 03. Jun 15
III
Drei ins Monströse überzeichnete Protagonistinnen
schwadronieren in einer Wohnküche vor dem Fernseher
aus ihrem Alltagssumpf heraus über Gott und die Welt,
Sparsamkeit, missratene Kinder und Dackel, Gulasch und
verstopfte Toiletten, steigern sich in bestem „Schwabisch“
in Wunschwelten von erfülltem Leben und Liebesglück
hinein und schwingen sich zu gewaltigen Allmachtsphantasien auf, bis die Situation eskaliert. Erna, Grete und Mariedl sind Präsidentinnen. „Das sind Leute, die glauben
alles zu wissen, über alles zu bestimmen. Eine Form von
Größenwahn. Ich stamme aus einer Präsidentinnen-Familie“, bemerkte Schwab zu dem Stück, dem ersten seiner
sogenannten Fäkaliendramen, das gemeinsam mit Mein
Hundemund, Übergewicht, unwichtig: Unform und Volksvernichtung oder Meine Leber ist sinnlos eine Tetralogie
bildet.
REGIE Michael Eybl
BÜHN E Thomas Stingl KOSTÜME Bettina Breitenecker
DRAM AT U R G I E Sylvia Brandl
MIT Sandra Lipp, Seraphine Rastl, Katharina Schmölzer
TERMI N E 03., 07., 09., 10., 11., 12., 13., 14. Jun 15
(jeweils 19.30 Uhr)
INFOR M AT I O N E N & K A RTEN (0463) 54 0 64
[email protected]
212 | Anhang 2015
Sandra Lipp
Seraphine Rastl
Katharina Schmölzer
Wer seine Stücke kennt oder kennenlernen wird, wird sie
lieben können sollen dürfen. Für ihren Witz und für ihre
Traurigkeit und für das Widerliche, was bei Schwab, wie
einmal bemerkt wurde, ein Synonym ist für das Wirkliche.
Roland Koberg
1990 wurde der witzig-böse Text,
den Verlage und Theater zunächst
als „unspielbar“ ablehnten, in Wien
im Theater im Künstlerhaus uraufgeführt und brachte Schwab den
ersehnten Durchbruch als Dramatiker. Der Grazer wurde über Nacht
Werner Schwab
zum Shooting-Star der deutschsprachigen Theater- und Literaturszene der frühen 90er
Jahre. Seine barocken Sprachkunstwerke speisen sich von
den Niederungen des Lebens, von der abgründigen Welt
des Kleinbürgertums. Von den Kritikern als „Sprachberserker“ und „Brachialdramatiker“ bezeichnet, wurde er
ebenso heftig umjubelt wie abgelehnt. Bis zu seinem frühen Tod 1994, er war erst 36, produzierte Schwab – zum
Teil als Auftragsarbeiten bedeutender Theater – 18 Stücke,
von denen die Hälfte erst postum aufgeführt wurde.
Anhang 2015 | 213
III
MUSICAL
III
Victor / Victoria
Musical von Henry Mancini und Blake Edwards
MUSIKAL. LTG Günter Wallner
REGIE Vicki Schubert
ab 26. Mär 15
Sechs Tanzstunden
in sechs Wochen
Komödie von Richard Alfieri
REGIE Patrick Schlösser
MIT Heidelinde Weis, Sebastian Klein
ab 07. Mai 15
Die schönsten Opernchöre
Chor und Extrachor des Stadttheaters Klagenfurt
Kärntner Sinfonieorchester
MUSIKAL. LTG Günter Wallner
ab 16. Apr 15
Cosí fan tutte
ERÖFFNUNGSPREMIERE
SPIELZEIT
2015/2016
Oper von W. A. Mozart
MUSIKAL. LTG Alexander Soddy REGIE Marco Štorman
MIT Golda Schultz
ab 17. Sep 15
INFORMATIONEN UND K ARTEN www.stadttheater-klagenfurt.at
TELEFON (0463) 54 0 64 [email protected]
INFORMATIONEN UND K ARTEN www.stadttheater-klagenfurt.at
TELEFON (0463) 54 0 64 [email protected]
214 | Anhang 2015
Anhang 2015 | 215
III
WIEDERAUFNAHME
Die spielen
uns was vor.
Richtig. Und zwar das
ganze Jahr 2015 über
www.die-cma.at
III
III
JA Z Z C LU B K AMMERLICHTSPIELE
Das Geheimnis
Jugendstück von Thomas Howalt (ÖEA)
übersetzt von Kerstin Kirpal
Koproduktion Theater WalTzwerk
und Stadttheater Klagenfurt
ab 07. Mai 15
Brigitte Karner
& Peter Simonischek
Benefiz-Lesung
zugunsten von „Live Music Now”
31. Mai 15 — 19.30 Uhr
INFORMATIONEN UND K ARTEN www.stadttheater-klagenfurt.at
TELEFON (0463) 54 0 64 [email protected]
216 | Anhang 2015
Anhang | 217
CMA Carinthische Musikakademie
Stift Ossiach
Samstag, 30. Mai | 19.30 Uhr
Schubertiade Ossiach
Der ernste und der heitere Schubert
Freitag, 3. bis Sonntag 5. Juli
Sang & Klang
Open House für Musik und Karriere
Sonntag, 11. Oktober | 19.30 Uhr
The Philadelphia Big Brass / USA
III
Noch nie von uns gehört?
Dann wird's aber Zeit!
Denn die Carinthische Musikakademie Stift Ossiach (CMA)
ist nicht nur wegen ihrer malerischen Lage, direkt am Ufer
des Ossiacher Sees, einer der schönsten Veranstaltungsorte
des Alpe-Adria-Raumes. Nein, auch die optimale Infrastruktur, die einem in den herrlich restaurierten Stiftsräumlichkeiten geboten wird, lässt Konzerte, Seminare oder Kongresse
in der CMA zu einem ganz besonderen Erlebnis werden.
Samstag, 17. Oktober | 19.30 Uhr
Brass Band Kärnten / A
Freitag, 23. Oktober | 19.30 Uhr
German Brass / D
Sonntag, 22. November | 11 Uhr
Matineekonzert Orchesterakademie Kärnten
Samstag, 12. Dezember | 19.30 Uhr
Vokaler Advent mit der
Singgemeinschaft Oisternig
Aus unserem Konzertprogramm:
Informationen – Karten
Sonntag, 19. April | 19 Uhr
Prayer Wheel
CMA Carinthische Musikakademie Stift Ossiach
Telefon +43 (0) 4243 45594
[email protected]
www.die-cma.at
Messe für Chor und Jazzquartett von Karen Asatrian
218 | Anhang 2015
Anhang 2015 | 219
III
WoertherSee Classics Festival
10. bis 13. Juni 2015
In all diesen Jahren seines Bestehens hat das WoertherSee
Classics Festival nicht nur international künstlerische, sondern auch wirtschaftliche Erfolge vorzuweisen: 6.090 Übernachtungen ausschließlich bei Kärntner Hotellerie der mitwirkenden Musiker – zusätzlich dazu gibt es eine kontinuierliche Kooperation mit dem Arcotel Moser Verdino.
Außerhalb der Hotellerie beschäftigt das Festival auch führende Kärntner Institutionen, wie z.B. das Konzerthaus Klagenfurt, die Carinthian Bus Reisebüro GmbH, die City-Arkaden Klagenfurt, Jaques Lemans oder Villacher Bier. III
Während dieser Zeit haben über 520 Medienvertreter, betreut durch Kärnten Werbung, das Festival besucht und sehr
enthusiastisch von Japan bis Kanada berichtet. Auf neuen Brücken in den Klassik Himmel
Die Philosophie des Woerthersee Classics Festivals ist so
einfach wie genial: Fünf weltberühmte Komponisten, aufgewachsen in der k.u.k. Monarchie, lebten und arbeiteten an
diesem wunderschönen See: Gustav Mahler aus Iglau (heute:
Jihlava), Alban Berg und Anton von Webern aus Wien, der
Wahlwiener Johannes Brahms aus Hamburg und Hugo Wolf
aus Windischgrätz (heute: Slovenj Gradec). Alle liebten den
See und das Land Kärnten. Seit dem Jahr 2002 werden die
schönsten Werke dieser Komponisten zur Freude des Publikums eine Juni-Woche lang aufgeführt.
220 | Anhang 2015
Alexei Kornienko mit Budapester Philharmoniker
Anhang 2015 | 221
III
III
Der Grundgedanke und die ursprüngliche Idee des Festivals,
nämlich fünf Komponisten, welche am Wörthersee einen Teil
ihres Gesamtwerkes schufen zu verbinden, bietet in vielerlei
Hinsicht Möglichkeiten für ein breiteres Spektrum sowohl
an klassischen, als auch zeitgenössischen Komponisten. Diesem Ziel nachzugehen, um dem Festival somit eine größere
Bandbreite zu ermöglichen, wurde durch den Anreiz der
Schattenbilder von Otto Böhler – konkret der Ankunft
Brahms' im Himmel – ins Leben gerufen. Wichtig ist hierbei
ein Gleichgewicht zwischen klassischen Kompositionen,
Auftragswerken für das Festival und gleichzeitig spezifische,
auf Kärntner Künstler bezogene Ehrungen zu kreieren. Auch 2015 wartet das Festival mit thematischer Bandbreite
und programmatischer Vielfalt auf. Im festlichen Eröffnungskonzert gastieren die Zagreber Philharmoniker unter
der Leitung von Alexei Kornienko mit Werken von Brahms
sowie Mozarts 24. Konzert für Klavier und Orchester, als Solist
ist Mikhail Pletnev zu hören. Weitere Konzerte widmen sich
dem Werk von Haydn – Elena Denisova spielt den Soloviolinpart – und Schubert – Bariton Thomas Bauer singt die
Winterreise, am Klavier begleitet von Siegfried Mauser. Anlässlich des 100. Geburtstages von Christine Lavant führt
Ilse Schneider durch einen literarisch-musikalischen Abend,
der der Kärntner Autorin gewidmet ist. Wie immer wird
Wilhelm Sinkovicz mit seinen informativen und unterhaltsamen Einführungsgesprächen dem Publikum das nötige
Hintergrundwissen mit auf den Weg geben.
222 | Anhang 2015
III
Elena Denisova – Auftritt mit A.Glazunow, Violinkonzert
Termine: 10. bis 13. Juni 2015
Preise: von 10 Euro bis 46 Euro
Veranstalter, Informaion und Buchung
WoertherSee Classics Festival
Bahnhofstrasse 22 | 9020 Klagenfurt am Woerthersee
+43(463)5640010 (ruefa)
+43(1)96096 (öticket)
[email protected]
www.woertherseeclassics.com
Anhang 2015 | 223
Musikalische Jugend Österreich
Jeunesse-Kärnten
Progamm April – Oktober 2015
Samstag, 08. 05. 2015 | 19.30 Uhr
Konzerthaus Klagenfurt
Grosser Saal
III
III
Samstag, 18. 04. 2015 | 17 Uhr
Konzerthaus Klagenfurt | Mozart Saal
Jeunesse für Kinder – Prinzessin Himbeere
Julia Lacherstorfer – Violine
Verena Zeiner – Klavier
Mathias Koch – Vibraphon, Perkussion
Marlene Lacherstorfer – Kontrabass
Elisabeth Orlowsky – Schauspiel, Tanz
Verena Zeiner und Elisabeth Orlowsky – Idee
Anna Hauer – Regie
Hubertus Zorell – Text
Eine musikalische Geschichte über den Mut, den ersten Schritt
zu tun, mit Werken von Verena Zeiner, erzählt und getanzt von
Elisabeth Orlowsky.
22 4 | Anhang 2015
Lidia Baich & Junge Solisten
Großer Auftritt der »Stars von Morgen«: In bewährter Weise betreuen Wolfgang Czeipek, der Altobmann der Jeunesse Kärnten, und
Ausnahmegeigerin Lidia Baich, die selbst Felix Mendelssohn Bartholdys Violinkonzert interpretieren wird, junge Solisten bei ihren
ersten Auftritten mit der Euro Symphony SFK.
Euro Symphony SFK
Lidia Baich – Violine
Junge Solisten
Wolfgang Czeipek – Dirigent
Programm:
Felix Mendelssohn Bartholdy, Konzert für Violine und Orchester
e-Moll op. 64 u. a.
Anhang 2015 | 225
Samstag, 30. 05. 2015 | 17 Uhr
Konzerthaus Klagenfurt | Mozart Saal
Jeunesse für Kinder – Die Musikkiste
Unglaubliches befindet sich in der Musikkiste…
Gemeinsam entdecken wir die zauberhafte Welt der Musik!
III
Samstag, 12. 10. 2015 | 19.30 Uhr
Konzerthaus Klagenfurt
Grosser Saal
Euro Symphony SFK
Fabian Panisello –
Dirigent und Komponist
Marco Tamayo – Solist
Programm: Joaquín Rodrigo, Concierto de Aranjuez.
Karten für alle Konzerte der Jeunesse Kärnten sind im Büro der
Jeunesse im Konzerthaus Klagenfurt, unter Telefon 0463 / 890 810
oder E-Mail [email protected] sowie in allen Ö-Ticket
Vor-verkaufstellen erhältlich.
Ermässigungen für Kinder und Jugendliche bis 26 Jahre, Erste
Bank-, Sparkassen-Kunden, Ö1 Club-Mitglieder und KulturcardInhaber, Personen mit besonderen Bedürfnissen mit Ausweis.
226 | Anhang 2015
III
Auch in diesem Jahr findet das Open-Air-Kino
des Volkskinos im eindrucksvollen Ambiente
des Burghofes im Zentrum von Klagenfurt statt
(22. Juli bis 25. August). Die prächtige Kulisse,
eine Riesenleinwand (140 m2) und das sorgfältig ausgewählte Filmprogramm machen
diese Veranstaltung zum 5-wöchigen Highlight
des Kultursommers in Klagenfurt. Auf Grund
von Sitzmöglichkeiten unter den Arkaden finden
die Vorstellungen bei jeder Witterung statt!
www.volkskino.net
Anhang 2015 | 227
Musikverein Kärnten
Progamm April – November 2015
Samstag, 07. 03. 2015
19.30 Uhr
Konzerthaus Klagenfurt
Grosser Saal
III
Kärntner
Sinfonieorchester
Ein exotischer Ausflug in den argentinischen Dschungel, mit Alberto Ginasteras Ballettmusik zu Panambi bringt der Musikvereins
Kärnten Abwechslung in sein Programm. Ein Konzert der Gegensätze bei dem das Kärntner Sinfonieorchester unter der Leitung des
argentinischen Dirigenten Luis Gorelik zwei vollkommen unterschiedliche Werke zum Besten gibt.
KSO Kärntner Sinfonieorchester
Luis Gorelik – Dirigent
Programm:
Joseph Haydn, Symphonie Nr. 101 'Die Uhr', Hob.I: 101, D-Dur;
Alberto Ginastera, Ballettmusik zu Panambi op.1
228 | Anhang 2015
III
Donnerstag, 23. 04. 2015 | 19.30 Uhr
Konzerthaus Klagenfurt, Grosser Saal
Mährische Philharmonie Olmütz
Die Mährische Philharmonie zählte zu den Lieblingsklangkörpern
Ludwig van Beethovens und hat daher einen besonderen Bezug zu
seinen Werken. Nicht zuletzt aus diesem Grund kommt bei dem
Konzert in Klagenfurt Beethovens Violinkonzert zur Aufführung.
Jan Mráček – Violine
Stefan Fraas – Dirigent
Programm:
Carl Maria von Weber, Ouvertüre zur Oper Euryanthe;
Ludwig van Beethoven, Konzert für Violine und Orchester, op. 61,
D-Dur; Robert Schumann, Sinfonie Nr. 4, op. 120, d-Moll.
Anhang 2015 | 229
Montag, 18. 05. 2015
19.30 Uhr
Konzerthaus Klagenfurt
Grosser Saal
III
Kärntner
Sinfonieorchester
Beim Abschlusskonzert der Saison gibt ein wahrer Pultmagier dem
Musikverein die Ehre. Auf dem Podium des Kärntner Sinfonieorchesters, steht der amerikanische Dirigent, John Axelrod, der durch
vielfältiges Repertoire und charismatischen Aufführungsstil international bekannt und erfolgreich ist. Die Saison endet mit einem finalen
Konzert geprägt durch starken Italienbezug, jedes der Werke bietet
einen eigenen Blick auf Kultur, Historik und Mentalität Italiens.
KSO Kärntner Sinfonieorchester
John Axelrod – Dirigent
Programm:
Giuseppe Verdi, Ouvertüre zur Oper La Forza del destino;
Pjotr Iljitsch Tschaikovsky, Romeo und Julia;
Richard Strauss, Aus Italien op.16.
230 | Anhang 2015
Mittwoch, 23. 09. 2015
19.30 Uhr
Konzerthaus Klagenfurt
Grosser Saal
III
Nürnberger Symphoniker
Alexander Shelley – Dirigent
Ludwig Quandt – Cello
Semi Yang – Violine
Shiran Wang – Klavier
Programm:
Ludwig van Beethoven, Ouvertüre zur Oper Fidelio op. 72;
Ludwig van Beethoven, Tripelkonzert für Klavier, Violine,
Violoncello und Orchester C-Dur op. 56;
Max Bruch, Kol Nidrei op. 47;
Igor Stravinsky, Der Feuervogel (L'Oiseau de feu) Ballett-Suite 1945.
Anhang 2015 | 231
Samstag, 28. 11. 2015
19.30 Uhr
Konzerthaus Klagenfurt
Grosser Saal
III
SONDERKONZERT –
Tchaikovsky Symphony Orchestra Moscow
III
Vladimir Fedoseyev – Dirigent
Programm:
Peter Iljitsch Tschaikowsky, Sinfonie Nr.4 f-Moll op.36,
Klavierkonzert Nr.1 b-Moll op.23
Karten für alle Konzerte des Musikverein Kärnten sind im Büro
des Musikvereins im Konzerthaus Klagenfurt, unter Telefon
0463 / 55410 sowie in allen Ö-Ticket Vorverkaufstellen erhältlich.
Ermässigungen (ausgenommen Sonderkonzerte): Kinder, Schüler, Studenten, Lehrlinge (bis 26 Jahre), Personen mit besonderen
Bedürfnissen mit Ausweis, Kelag Plus Club Mitglieder bei ausgewählten Konzerten, Mitglieder des Musikvereins Kärnten, Kleine
Zeitung Vorteilsclub Mitglieder, Ö1 Club Mitglieder, Kultur Card
Inhaber bei ausgewählten Konzerten, Kultur Pass Inhaber (3.Kategorie) bei ausgewählten Konzerten.
232 | Anhang 2015
Eine unserer Clubgarnituren.
Ö1 Club-Mitglieder haben es gut:
Sie setzen auf die Nummer 1 in Sachen Kultur.
Wie zum Beispiel bei der Trigonale
in Kärnten. Ö1 Club-Mitglieder erhalten
bis zu 10 % Ermäßigung auf Einzelkarten.
Sämtliche Ö1 Club-Vorteile
finden Sie in oe1.orf.at
Anhang 2015 | 233
8. Internationales Gitarrenfestival Millstatt
La Guitarra esencial – 05. bis 09. August 2015
Musik wochen Millstatt
Eröffnungskonzert Mittwoch, 05.08. | 20 Uhr
Kongresshaus Millstatt
Julia Malischnig & Friends | Arabian Nights
Ein Eröffnungskonzert, das in die unendlichen Klangwelten von
Julia Malischnig und in die Welt der arabischen Musik entführt ...
mit fantastischen Ausnahmemusikern wie dem Oud Starvirtuosen
Orwa Saleh aus Damaskus, der Flötistin So-Youn Kim aus Seoul und
vielen anderen Gästen – ein einzigartiger musikalischer Märchenzauber wie aus 1001 Nacht!
III
Heisse Rhythmen und Gitarrenklänge
in Millstatt am See
Das inzwischen als Highlight und Kulturhöhepunkt avancierte Internationale Gitarrenfestival Millstatt, La Guitarra esencial, das nicht
mehr aus dem sommerlichen Reigen der Musikfestivals in Österreich
wegzudenken ist, startet mit einem absoluten Sensationsprogramm
in die achte Festivalsaison: Eröffnet wird erstmals mit arabischen
Klängen – die Gitarristin Julia Malischnig & Friends entführen gemeinsam mit dem Oud-Star aus Damaskus, Orwa Saleh, in die orientalische Weltmusik von 1001 Nacht.
Donnerstag, 06.08. | 20 Uhr | Kongresshaus Millstatt
The Rosenberg Trio | Gipsy Jazz
Das legendäre Gipsy Jazz Trio, das seit über 20 Jahren vom Publikum
weltweit frenetisch gefeiert wird!
Freitag, 07.08. | 20 Uhr | Kongresshaus Millstatt
Dimitri Illarionov & Artis Quartett
Das Klassik Highlight mit dem russischen Starvirtuosen!
Gipsy Jazz vom Allerfeinsten mit dem legendären Rosenberg Trio
aus den Niederlanden erwartet das Publikum ebenso wie ein klassisches Feuerwerk an Virtuosität und Passion mit dem russischen
Klassikgitarrevirtuosen Dimitri Illarionov im Zusammenspiel mit
dem berühmten Artis Streichquartett aus Wien.
Und schließlich der Gitarrist, dem die Musikerwelt zu Füßen liegt:
Al di Meola, der wohl größte Guitar-Hero unserer Zeit!
234 | Anhang 2015
Anhang 2015 | 235
III
Samstag, 08.08. | 20 Uhr | Kongresshaus Millstatt
Al Di Meola | Elysium unplugged Tour 2015
Der Weltstar in Millstatt – Einer der größten Gitarre-Virtuosen
unserer Zeit!
Die Festivalteilnehmer erwartet außerdem ein spannendes und vielseitiges Workshop-Programm:
Klassische Gitarre mit Dimitri Illarionov,
Jazz Gitarre mit Primus Sitter,
Ensemblearbeit mit Martin Schwarz,
Orientalische Musik für alle Instrumentalisten mit Orwa Saleh
und Atemschwung mit Gertrud Kotschy.
Eine umfangreiche Notenausstellung der Mayrischen Musikalienhandlung sowie eine Instrumentenausstellung des Gitarrenbauers
Daniel Zucali runden das 8. La Guitarra esencial Festival 2015 ab.
III
Rechtzeitig Karten sichern heißt es ab 07. April, wenn der Karten-
vorverkauf startet.
Freuen Sie sich auf spannende Saitenspiele zwischen Form und Freiheit im wunderschönen Millstatt am See!
Alle Details zum umfangreichen Festivalprogramm 2015 finden sich
auf www.laguitarraesencial.com
8. La Guitarra esencial
Festival im Rahmen der Musikwochen Millstatt
5. bis 9. August 2015, Kongresshaus Millstatt.
Karten & Info unter Telefon (0 47 66) 20 21-35
Informationen und Anmeldung unter
www.laguitarraesencial.com
236 | Anhang 2015
Anhang 2015 | 237
III
Verein Panorama für Musik und Kunst
Schloss Damtschach | www.damtschach.at
Galerie Schloss Damtschach
Panorama · Verein für Musik und Kunst
III
STARKE PRODUKTE. STARKER SUPPORT.
in Damtschach | Damtschacherstrasse 18
A-9241 Wernberg
Telefon + Fax: 0 42 52 / 22 25
Mail: [email protected]
III
Ausstellung | 29. März, 17 Uhr – Vernissage
Michael Krainer, Objekte, Skulpturen: »Kombinen«
Dauer der Ausstellung: bis 12. Juli
Ausstellung | 16. Juli, 17 Uhr – Vernissage
Ralf Marsault »Forschungsfeld«
Dauer der Ausstellung: bis 13. September
Sommertheater | 6., 7., 8., 9. August
Kurt Tucholsky »Schloss Gripsholm«
Alexander Julian Meile – Regie Michael Cerha – Dramaturgie
Marc Germeshausen – Produktion
Termine Carinthischer Sommer
»Bachs Bier« | 17. Juli | 20 Uhr Tenne
Pulcinella »Bestiche« | 12. Juli | 20 Uhr Schlosshof
Eintrittspreise: siehe Carinthischer Sommer
www.carinthischersommer.at
238 | Anhang 2015
LIEBE VERGEHT, m2 BESTEHT
SCHAFFEN SIE SICH
OBJEKTIVE WERTE
Beneidenswert! Mit den eigenen vier Wänden schaffen Sie
sich bleibende Werte und sind frei vom ständigen Druck
der jährlich steigenden Mieten. Lassen Sie sich von unseren
Wohnbau-Finanzierungsexperten ausrechnen, wie viel Sie ein
Kredit für ein Eigenheim kosten würde. Der Vergleich Miete zu
Eigentum wird Sie erstaunen. Und unser Rundum-Wertvollpaket
für Ihre Wohnraumfinanzierung auch!
Austrian Anadi Bank AG | Domgasse 5 | 9020 Klagenfurt am Wörthersee
Tel. +43 (0) 50202 0 | [email protected]
www.austrian-anadi-bank.com
FN 245157a/LG Klagenfurt | DVR 2110537
Anhang 2015 | 239
Promusica Carinthia
März bis Juni 2015
Klassik neu interpretiert
Neue Interpretationen, spannende Konzepte und Genreübergreifende Verwendung klassischer Instrumente zeichnen die Konzerte dieser
Konzertreihe aus. Da wird auf einem Cello aus dem 17 Jahrhundert
gegroovt, auf einem Akkordeon romantisch gejazzt oder mit dem
Kontrabass querfeldein vom Kärntnerlied bis zur Barocksonate improvisiert.
Sie müssen nicht weit fahren, um Österreichs beste NachwuchsmusikerInnen zu hören, denn wir holen sie nach Villach!
Alle Konzerte finden im Bambergsaal des ehemaligen Parkhotels
in Villach statt.
III
Beginn ist jeweils 20 Uhr.
Eintritt: Erwachsene ab Euro 17, SchülerInnen und StudentInnen ab Euro 12.
29. 05. Brass Boys feat. Anton Maier
Wir veranstalten Konzerte
und Musikprojekte
im Bereich der klassischen Musik.
Ausgefallene Ideen und unbändige Musizierlust sind ein Markenzeichen der Brass Boys. Junge Burschen, die sich das Ziel gesetzt haben,
einen Konzertabend mit Show, Witz und Charme aufzupeppen.
Wir vernetzen Musikschaffende
im Alpen-Adria Raum.
Bernhard Winkler – Trompete/Piccolo-Trompete
Michael Mayer – Trompete
Daniel Loipold – Horn
Bernhard Vierbach – Posaune/Euphonium
Manuel Edlinger – Tuba/Bassposaune
Anton Maier – Percussion
Wir organisieren die »Villacher Philharmonie«,
ein Projektorchester von Salonbis Sinfonieorchesterbesetzung.
2 40 | Anhang 2015
Anhang 2015 | 2 41
III
III
30. 06. Duo [:klak :] meets Breinschmid & Mallinger
29. 03. Preisträgerkonzert Prima La Musica 2015
Ein musikalisches Crossover-Experiment zwischen den Lavanttaler
Musikern Markus Fellner, Stefan Kollmann alias [:klak:], dem heimischen Jazz Export Bernie Mallinger (radio.string.quartet) und
dem Wiener Jazz–Bassisten Georg Breinschmid.
Das Quartett bewegt sich in einem musikalisch-ausgefallenen Gemüsebeet: von Jazz bis Musettewalzer, Wiener- bis Kärntnerlied,
Arrangements bis Eigenkompositionen.
Mit den Preisträgern der PROMUSICA CARINTHIA-Sonderpreise, die beim Österreichischen Jugendmusikwettbewerb 2015
ausgelobt wurden.
Markus Fellner – Klarinette
Stefan Kollmann – Akkordeon
Bernie Mallinger – Geige
Georg Breinschmid – Kontrabass
19.04. A cappella , Flöte & Klavier
Vox popularis – A cappella
Jakob Slavkov – Flöte
Jana Thomaschütz – Klavier
Christina Tschernitz – Gesang
17.05. Harfen, Klavier & Gesang
»Frische Klänge junger Talente«
Bei der als Sonntagsmatinée konzipierten Konzertreihe stellt PROMUSICA CARINTHIA erfolgreiche und engagierte NachwuchsmusikerInnen der Kärntner Musikschulen und des Konservatoriums
vor, denn die Förderung des musikalischen Nachwuchses ist uns ein
großes Anliegen.
Alle Konzerte finden im Parksalon des Warmbaderhofs in
Villach statt.
Beginn ist jeweils 10.30 Uhr
Eintritt: Erwachsene Euro 7, Jugendliche frei.
2 42 | Anhang 2015
Maximilian Monai – Klavier
Elina Hribar und Abelina Stieger – Harfe
Lena Tschinderle – Gesang
Details und weitere Termine finden Sie auf
www. promusica-carinthia.org
www.facebook.com/promusicacarinthia
Kontakt
Telefon 0699 1103 3367
[email protected] | [email protected]
Kartenvorverkauf: Augenweide – feinste optik, Villach
Anhang 2015 | 2 43
III
www.reclam.de
Thomas Forrest Kelly:
Alte Musik
III
Deutsche Erstausgabe
Übersetzung: Herbert Geisen
184 Seiten
EURO (A) 8,30
ISBN: 978-3-15-019173-6
III
Thomas Forrest Kelly, Professor für
Musik in Harvard und ehemaliger
Präsident der »Early Music America«,
bietet in dieser Einführung einen kompakten Überblick über die Alte Musik,
die primär die Musik des Mittelalters,
der Renaissance und des Barock umfasst – vom Gregorianischen Choral bis
zu Bachs Brandenburgischen Konzerten. Außerdem geht er
auf die Entwicklung der Alte Musik-Bewegung ein, auf die
Bedeutung alter Instrumente, die Diskussion über historisch
informierte Aufführungen auch jüngerer Werke und die Frage,
inwiefern die Mainstream-Konzert-Praxis heute von diesen
Einsichten profitiert.
»Ein trotz seiner Kürze sehr inhaltsvolles Werk, das auch die
Konzert-Praxis von heute mit einbezieht.«
Foto: Graham Gordon Ramsay
Michael S. Zerban, opernetz.de
2 44 | Anhang 2015
Heidi Debschütz, ekz Bibliotheksservice
»Der Autor will in diesem Reclam-Sachbuch dem interessierten
Laien eine fundierte Einführung in die Materie vermitteln und
einen kompakten Überblick über die Entwicklungen geben. Und
dies gelingt mit großer Sachkenntnis, die das Buch auch für den
Kenner zu einer durchaus bereichernden Lektüre werden lässt.«
Jürgen Scholz, Neue Musikzeitung
»Auf rund 180 Seiten dieses handlichen Formats werden wir tief
in die Welt der Alten Musik mit all ihren Aspekten getaucht; und
tauchen geläutert, wissend und mit einem gelassenen Schmunzeln
wieder aus ihr auf. So muss ein Buch sein.«
Anhang 2015 | 2 45
Ihr Festivalradio der trigonale 2015
III
III
2 46 | Anhang 2015
Anhang 2015 | 2 47
2 48 | Anhang 2015
Anhang 2015 | 2 49
9313 St. Georgen am Längsee, Schlossallee 6, 04213-2046, [email protected], www.stift-stgeorgen.at
Reservierungen - Informationen - Seminarkatalog
Bildungsschwerpunkte: Christl. Lebenspraxis, Lebenskultur,
Kommunikation & Gesundheit, ökosoziales Wirtschaften,
Gesellschaftspolitik, Kunst, Kultur & Kreativität
Zirbenholzzimmer, tw. mit Seeblick
Gartenrestaurant & Stiftscafé mit Seeblickterrasse
Großer Festsaal & 12 Seminarräume,
modernste Seminartechnik, WLAN, Tageslicht
Vier-Sterne Hotellerie für Urlaub & Tagung
III
III
III
III
250 | Anhang 2015
Anhang 2015 | 251
III
III
252 | Anhang 2015
Anhang 2015 | 253
www.aha-projects.de/anne hooss
III
III
Kultur. Begegnung. Literatur. Kommunikation.
Musik. Herberge. Theater. Empfänge und Feste.
Park. Inspiration und Ruhe.
Der Tonhof – gelegen im Herzen von Maria Saal – war
und ist nicht nur ein Ort der kulturellen Begegnung, mit
seinen Möglichkeiten bietet er auch einen einzigartigen
Rahmen für Veranstaltungen verschiedenster Art.
Wir bieten: Salons und Räume auf drei Etagen. TonhofStadl. Einen herrlichen Park (8.500 qm). Vermietung
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Eine gut ausgestattete Küche.
Information & Buchung unter:
+43 (0) 4223/29079 sowie
[email protected]
www.tonhofmariasaal.com
254 | Anhang 2015
Anhang 2015 | 255
trigonale FestivalbetriebsgmbH
Winklern 17
A - 9063 Maria Saal
+43 (0)4223 / 29079
[email protected]
www.trigonale.com
Geschäftsführer Ing. Stefan Schweiger
Redaktion Stefan Schweiger, Jutta Frank, Edith Heilig, Nicole Kelner, Hildegard Wiener
Artdirektor Anne Hooss
Fotos Bastien Brohier, Pia Clodi, Johan Legraie, Stefan Schweiger
Übersetzungen Almut Lenz-Konrad, Trude Graue
Herstellung Philipp Reclam jun.
Graphischer Betrieb GmbH,
Ditzingen
Stand März 2015, Änderungen vorbehalten
256 | Impressum 2015
2015
trigonale festival der alten musik
Herausgeber KULTUR.RAUM.KIRCHE
Impressum

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