Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst - soFid

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Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst - soFid
soFid - Sozialwissenschaftlicher
Fachinformationsdienst
01/2005
Stadt- und Regionalforschung
GESIS-IZ Bonn 2005
Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst
soFid
Stadt- und Regionalforschung
Band 2005/1
bearbeitet von
H. Peter Ohly
Informationszentrum Sozialwissenschaften Bonn 2005
ISSN:
Herausgeber
bearbeitet von:
Programmierung:
Druck u. Vertrieb:
0176-4551
Informationszentrum Sozialwissenschaften der Arbeitsgemeinschaft
Sozialwissenschaftlicher Institute e.V., Bonn
H. Peter Ohly
Udo Riege, Siegfried Schomisch
Informationszentrum Sozialwissenschaften
Lennéstr. 30, 53113 Bonn, Tel.: (0228)2281-0
Printed in Germany
Die Mittel für diese Veröffentlichung wurden im Rahmen der institutionellen Förderung der Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e.V. (GESIS) vom Bund und den
Ländern gemeinsam bereitgestellt.
© 2005 Informationszentrum Sozialwissenschaften, Bonn. Alle Rechte vorbehalten. Insbesondere
ist die Überführung in maschinenlesbare Form sowie das Speichern in Informationssystemen, auch
auszugsweise, nur mit schriftlicher Einwilligung des Herausgebers gestattet.
Inhalt
Vorwort .............................................................................................................................................7
Sachgebiete
1
Forschungsstand, theoretische und methodische Ansätze .....................................................9
2
Stadt- und Regionalanalysen, -prognosen, -planungen .......................................................13
3
Räumliche Disparitäten, städtische Zonen, ländliche Gebiete, struktureller Wandel..........21
4
Soziale Segregation, soziale Probleme, Sozialberichterstattung .........................................38
5
Lebensverhältnisse, Wohnumfeld, Mobilität, Identifikation ...............................................64
6
Kultur- und Bildungsangebote, Infrastruktur, Architektur ..................................................72
7
Politik, Verwaltung, Recht, Partizipation............................................................................99
8
Wirtschaft, Organisation, Dienstleistungen, Wohnungsmarkt, Arbeit,
Verkehr, Technik...............................................................................................................142
9
Ökologie, Nachhaltigkeit ..................................................................................................180
10
Entwicklungsländer, Dritte Welt.......................................................................................193
11
Historische Arbeiten..........................................................................................................206
Register
Hinweise zur Registerbenutzung...................................................................................................215
Personenregister ............................................................................................................................217
Sachregister...................................................................................................................................225
Institutionenregister.......................................................................................................................241
Anhang
Hinweise zur Originalbeschaffung von Literatur ..........................................................................249
Zur Benutzung der Forschungsnachweise.....................................................................................249
soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1
Vorwort
7
Vorwort zum soFid „Stadt- und Regionalforschung“
Das Informationszentrum Sozialwissenschaften (IZ) bietet mit dem „Sozialwissenschaftlichen
Fachinformationsdienst“ (soFid) zweimal jährlich aktuelle Informationen zu einer großen Zahl
spezieller Themenstellungen an. Jeder soFid hat sein eigenes, meist pragmatisch festgelegtes Profil. Gewisse Überschneidungen sind deshalb nicht zu vermeiden.
Quelle der im jeweiligen soFid enthaltenen Informationen sind die vom IZ produzierten Datenbanken SOLIS (Sozialwissenschaftliches Literaturinformationssystem) sowie FORIS (Forschungsinformationssystem Sozialwissenschaften).
Die Datenbank SOLIS stützt sich vorwiegend auf deutschsprachige Veröffentlichungen, d.h. Zeitschriftenaufsätze, Monographien, Beiträge in Sammelwerken sowie auf Graue Literatur in den
zentralen sozialwissenschaftlichen Disziplinen. In SOLIS ist bei einigen Hinweisen unter „Standort“ eine Internet-Adresse eingetragen. Wenn Sie mit dieser Adresse im Internet suchen, finden Sie
hier den vollständigen Text des Dokuments.
Wesentliche Quellen zur Informationsgewinnung für FORIS sind Erhebungen in den deutschsprachigen Ländern bei Institutionen, die sozialwissenschaftliche Forschung betreiben. Der Fragebogen zur Meldung neuer Projekte steht permanent im Internet unter http://www.gesis.org/IZ zur
Verfügung.
Literaturhinweise sind durch ein "-L" nach der laufenden Nummer gekennzeichnet, Forschungsnachweise durch ein "-F". Im Gegensatz zu Literaturhinweisen, die jeweils nur einmal gegeben
werden, kann es vorkommen, dass ein Forschungsnachweis in mehreren aufeinanderfolgenden
Diensten erscheint. Dies ist gerechtfertigt, weil Forschungsprojekte häufig ihren Zuschnitt verändern, sei es, dass das Projekt eingeengt, erweitert, auf ein anderes Thema verlagert oder ganz abgebrochen wird. Es handelt sich also bei einem erneuten Nachweis in jedem Falle um eine aktualisierte Fassung, die Rückschlüsse auf den Fortgang der Arbeiten an einem Projekt zulässt.
***
„Sozialwissenschaftliche“ Stadt- und Regionalforschung im engeren Sinne befasst sich mit den
Zusammenhängen zwischen sozialen Eigenschaften und räumlicher Organisation einer Bevölkerung, wobei Raum als Ursache oder auch als Indikator sozialer Organisationen bzw. sozialer Interaktionen gelten kann. Hinzu kommt die spezielle Herausforderung für die regionale Politik, räumliche Planung und soziale Zielgrößen in Übereinstimmung zu bringen.
In diesem analytischen Rahmen eines Raum Verhalten-Systems stellen sich z.B. Fragen folgender
Art: Wie beeinflusst Stadtplanung die soziale Stadtentwicklung oder welche Wirkung hat das
soziale Gebilde einer Großstadt auf psychische Befindlichkeiten, kulturelles Angebot usw.?
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Vorwort
Da Stadt- und Regionalforschung sich nicht nur sozialwissenschaftlicher Ansätze bedient, sondern
interdisziplinär organisiert ist, wurden die Kriterien bei der Klassifizierung der einzelnen Arbeiten
zu dieser Dokumentation nicht zu eng angelegt. Die über 200 Arbeiten sind elf Gliederungspunkten zugeordnet, beginnend mit Arbeiten zum allgemeinen Forschungsstand, theoretischen und
methodischen Ansätzen.
Es folgen dann Kapitel, die sich jeweils mit besonderer Sichtweise dem Thema zuwenden. Regionalforschung in einem umfassenderen Sinne, der sich vor allem durch die betrachtete Region definiert, ist im zweiten Kapitel enthalten. Die folgenden Kapitel behandeln dann speziellere soziologische, sozialpolitische, sozialpsychologische, pädagogisch-kulturelle, politikwissenschaftliche
und wirtschaftswissenschaftliche Problembereiche der Regionalforschung. Als gesonderte Kapitel,
die aus dem engeren Rahmen der Stadt- und Regionalforschung herausfallen, werden schließlich
noch solche regionalen Forschungsarbeiten nachgewiesen, die sich auf Ökologie (hierzu siehe
auch den soFid „Umweltforschung“), Entwicklungsländer und historische Aspekte beziehen.
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1 Forschungsstand, theoretische und methodische Ansätze
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1 Forschungsstand, theoretische und methodische Ansätze
[1-L] Bauhardt, Christine:
Entgrenzte Räume: zu Theorie und Politik räumlicher Planung, Wiesbaden: VS Verl. für
Sozialwiss. 2004, 221 S., ISBN: 3-8100-3822-9
INHALT: "Die räumliche Planung ist zum aktuellen Zeitpunkt mit drei zentralen Problemstellungen konfrontiert: mit der Bewältigung der Folgen wirtschaftlicher und sozialer Globalisierung, mit der Knappheit und Ungleichverteilung natürlicher Ressourcen, mit dem Abbau öffentlich legitimierter und politisch kontrollierter Steuerungskompetenz. Handlungserfordernisse der Raumplanung sind im Spannungsfeld zwischen der Entwicklung von normativen
Handlungskonzepten und konkreten Gestaltungsalternativen auf der einen Seite und der Analyse des sozialen und politischen Kontextes auf der anderen Seite angesiedelt. Räumliche
Planung agiert in einem Geflecht von Politiken, Diskursen und sozialen Prozessen, das sich
rein pragmatisch orientierten Lösungsvorschlägen verweigert." (Autorenreferat)
[2-L] Denecke, Dietrich:
Quartiere, Viertel, Nachbarschaften: zur historisch-geographischen, tourismusorientierten
Interpretation des innerstädtischen Gefüges, in: Die Alte Stadt : Vierteljahreszeitschrift für
Stadtgeschichte, Stadtsoziologie, Denkmalpflege und Stadtentwicklung, Jg. 31/2004, H. 2, S. 104116 (Standort: UB Bonn(5)-Z76/259; UuStB Köln(38)-XE00307; Kopie über den Literaturdienst
erhältlich)
INHALT: Der Beitrag befasst sich geographisch mit der Stadt als siedlungsräumlicher Einheit, als
ganzheitlichem landschaftlichen Individuum, als Stadtlandschaft. Im einzelnen geht es darum,
einen Arbeits- und Betrachtungsansatz einer Landschaftsinterpretation der Stadt vorzustellen,
der mit zehn Thesen umrissen wird. Landschaftsinterpretation soll eine stadträumliche Gliederung bewusst und erlebbar machen und die Ganzheit der komplexen Stadt in ihren Gefüge,
dem Nebeneinander und Miteinander von Eigenständigkeiten und Eigendynamik von Stadtteilen, Quartieren, Stadtvierteln und Nachbarschaften vor Augen zu stellen. In diesem Rahmen werden Grundtypen einer Stadtteilstruktur sowie Merkmale und Kennzeichen von Stadteilen behandelt. Der abschließende Teil befasst sich mit dem heutigen stadtsoziologischen
Kontext, der kommunalen Planung und Sanierung der Innenstadt, ihrer Wirtschaftsstruktur
und Vermarktung, u. a. auch durch den Tourismus. Mit einer Stadtteilinterpretation soll dazu
angeregt werden, die innere Gliederung einer Stadt zu sehen, zu erfahren und Raumvorstellungen für überschaubare Teileinheiten, vor allem für die Innenstadt, zu entwickeln. Grundlage dafür bildet das entwicklungsgeschichtlich gegebene Gefüge der einzelnen Stadtteile, angepasst an den Aktionsraum der heutigen Stadtbewohner und Stadtbesucher. (ICH)
[3-L] Eckardt, Frank:
Soziologie der Stadt, (Einsichten), Bielefeld: transcript Verl. 2004, 128 S., ISBN: 3-89942-145-0
INHALT: "Die soziologische Befassung mit der Stadt hat in den vergangenen Jahrzehnten stark
an Bedeutung gewonnen. Die von der Stadtsoziologie in den Blick genommenen Raumbezüge eröffnen wichtige Zugänge zum urbanen Leben der globalisierten (Post-)Moderne. Zur
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Disposition steht hier die Stadt mit ihren eigenen Spielregeln: ihren ethnischen und geschlechtsbezogenen Trennungslinien und vielfältigen Vergemeinschaftungsprozessen. Wie
diese theoretisch einzuordnen sind, diskutiert der Band mit Bezug auf traditionelle und postmoderne Urbanitätskonzeptionen. Gegenwärtig formt insbesondere die Einbindung der Städte
in die Globalisierung die urbane Gesellschaft. Die Interdependenz mit dem 'globalen Strom'
von Menschen, Gütern und Ideen erzeugt eine globalisierte Urbanität, die die Stadtsoziologie
vor neue Herausforderungen stellt." (Autorenreferat)
[4-L] Fürstenberg, Friedrich; Oesterdiekhoff, Georg W. (Hrsg.):
Globalisierung ohne Grenzen?: soziologische Beiträge zum Entgrenzungsdiskurs, (Socialia :
Studienreihe Soziologische Forschungsergebnisse, Bd. 62), Hamburg: Kovac 2004, 323 S., ISBN:
3-8300-1114-8
INHALT: "Der Sammelband vereinigt Beiträge von Soziologen zur Globalisierungsdebatte. Phänomene der Globalisierung werden nicht aus einer verengten theoretischen und themenspezifischen Perspektive erörtert, sondern vielfältige kulturelle, ökonomische, soziale, normative
und städtebauliche Themen werden einbezogen. Somit werden Sachverhalte fokussiert, die
bisher teilweise eher am Rande der Globalisierungsdiskussion standen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Friedrich Fürstenberg/ Georg W. Oesterdiekhoff: Einführung (11-29); Überblick über die Beiträge (29-34); Friedrich Fürstenberg: Das Machtpotenzial globaler
Netzwerke. Entwicklungschancen und Kontrollprobleme (35-56); Georg W. Oesterdiekhoff:
Machtblöcke und Wirtschaftsregionen. Positionen und Entwicklungen im globalen Wettbewerb (57-82); Manfred Prisching: Globalismus und Weltgesellschaft (83-106); Anton
Sterbling: Intellektuelle und ihre Standpunkte im Globalisierungsdiskurs. Soziologische Reflexionen (107-134); Karl-Heinz Hillmann: Wertwandel Global. Kulturelle Identität und Differenz von Werten im Globalisierungsprozess (135-158); Helmut F. Spinner: Über Funktionale, Graduelle und Fundamentale Ungleichheit in der asymmetrischen Gesellschaft (159-204);
Rolf von Lüde: Transformationen von Wirtschaft und Arbeit im Globalisierungsprozess: Von
der Effizienzlogik zur Lösung des Innovations- und Komplexitätsproblems (205-232); Bernhard Schäfers: Die Stadt. Ursprünge der Globalisierung seit der Antike und ihre Entwicklung
bis zur Gegenwart (233-256); Eckart Pankoke: 'Beton' und 'Bambus'. Globalisierungsdruck
und nachhaltige Entwicklung (257-286); Hans Gerd Schütte: Frühformen der Globalisierung.
Beispiele aus der niederländischen Kolonialgeschichte (287-316).
[5-L] Gerhard, Ulrike:
Global Cities: Anmerkungen zu einem aktuellen Forschungsfeld, in: Geographische Rundschau : Zeitschrift für Schulgeographie, Jg. 56/2004, H. 4, S. 4-10 (Standort: UuStB Köln(38)FHMEa243; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Kaum ein Thema findet in den letzten Jahren in den Medien oder den Kulturwissenschaften soviel Beachtung wie die Globalisierung. Davon ist auch die Stadtgeographie nicht
ausgenommen, die sich vor allem mit dem Konzept der Global City beschäftigt. Zwar besteht
inzwischen ein weitgehendes Einverständnis über die allgemeine Bedeutung von Global Cities als den Knotenpunkten der Weltwirtschaft, in denen die Finanz- und Dienstleistungen mit
globaler Bedeutung konzentriert sind, dennoch ist die Bandbreite der Untersuchungen groß.
Der Global City-Ansatz erscheint wie ein Sammelbecken für stadtgeographische Studien aller
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Art, die auf der Suche nach einem theoretischen Überbau der Global City-Forschung zugeordnet werden." (Autorenreferat)
[6-F] Großmann, Katrin, M.A. (Bearbeitung); Weiske, Christine, Prof.Dr. (Betreuung):
City on the move: Verschiebungen zwischen Vorstellung und Realität von Stadt. Eine kulturwissenschaftliche Reflexion
INHALT: Anstoß zum Projekt war die Debatte um Wohnungsleerstand und Bevölkerungsrückgang in Städten der Neuen Bundesländer. Die offensichtliche Planungskrise, die von den Akteuren mittlerweile offen benannt wird, interpretiert die Bearbeiterin als Drift zwischen der
realen Entwicklung der Städte als sozialem System und dem von vielen geteilten kulturellen
Muster, was bzw. wie eine Stadt sein soll. Auf der einen Seite stehen Entwicklungen wie Dezentralisierung und Suburbanisierung, die insbesondere in den Städten der Neuen Bundesländer in den 90er Jahren entwicklungsbestimmend waren. Demgegenüber steht das Konzept der
urbanen europäischen Stadt mit einer historisch gewachsenen baulichen Gestalt, gekennzeichnet von Zentralität und Dichte. Der gravierende Bevölkerungsrückgang wirkt auf diese
Differenzen wie ein Katalysator, die Kluft zwischen Realität und Muster wird immer deutlicher. Auf diesen Beobachtungen baut die Bearbeiterin die Hypothese auf, dass eine solche
Inkongruenz zwischen sozialem und kulturellem System ein großes Potential für kulturellen
Wandel freisetzt und sich in der Folge Veränderungen im kulturellen Konzept von Stadt an
und für sich ergeben könnten. Um dies zu untersuchen, soll der Diskurs um die Stadtentwicklung untersucht werden. Empirisches Feld soll dabei Chemnitz sein, da Chemnitz die angesprochenen Probleme wie durch eine Lupe zeigt und sich hier Vorausphänomene für die Entwicklung in anderen Städten zeigen könnten. Gleichzeitig soll der Diskurs von Praktikern und
von Wissenschaftlern um Stadtentwicklung allgemein und die ostdeutschen Städte im Besonderen beobachtet werden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Neue
Bundesländer, insb. Chemnitz
ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung
INSTITUTION: Promotionskolleg der Hans-Böckler-Stiftung an der TU "Nachhaltige Regionalentwicklung in Ostdeutschland" (09107 Chemnitz)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0371-531-2331, e-mail: [email protected])
[7-L] Häußermann, Hartmut; Siebel, Walter:
Stadtsoziologie: eine Einführung, Frankfurt am Main: Campus Verl. 2004, 263 S., ISBN: 3-59337497-8
INHALT: "Von der modernen Großstadt bis zur beschaulichen Provinzstadt, von den Lebensstilen in der Innenstadt bis zu den Villenvierteln behandelt die Stadtsoziologie ein breites Themengebiet. Das Lehrbuch bietet einen umfassenden Überblick über die wichtigsten Bereiche
der stadtsoziologischen Forschung und deren theoretische Ansätze. In einem wissenschaftsgeschichtlichen Abriss wird die Entwicklung des soziologischen Denkens über die Stadt dargestellt, beginnend mit Marx / Engels über Weber bis zu den aktuellen Debatten über moderne Urbanität. Die feministische Perspektive auf die Stadt und die Tradition der Gemeindestudien werden in eigenen Kapiteln behandelt. Ausführlich werden überdies die Ursachen und
Folgen sozialer Segregation und 'ethnischer Koloniebildung' in den Städten thematisiert."
(Autorenreferat)
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[8-L] Lindner, Rolf:
Walks on the Wild Side: eine Geschichte der Stadtforschung, Frankfurt am Main: Campus
Verl. 2004, 240 S., ISBN: 3-593-37500-1 (Standort: UuStB Köln(38)-30A9722)
INHALT: "Die Geschichte der Stadtforschung ist eine Geschichte der Erforschung 'anderer Räume', der Quartiere der Armen, der Außenseiter. Entlang methodisch wie analytisch bahnbrechender Studien - von Henry Mayhews Großwerk über die Londonder Armen bis hin zum
Projekt des Bourdieu-Schülers Loic Waquant, der das professionelle Boxen erlernte, um die
Chicagoer South-Side zu erkunden - lässt Rolf Lindner die Geschichte der Stadtforschung seit
dem 19. Jahrhundert Revue passieren. Er führt in Themen und Methoden der StadtEthnographie ein und berichtet auch von den Motiven und Obsessionen der Forscher, die es
immer wieder in die unheimlichen Teile der Stadt gezogen hat." (Autorenreferat)
[9-L] Sahner, Heinz:
Empirische Sozialforschung: von der Schwierigkeit die Wahrheit zu sagen ; illustriert mit
Beispielen aus der Transformationsforschung und der Stadtsoziologie (Halle/ Saale), (Der
Hallesche Graureiher : Forschungsberichte des Instituts für Soziologie, 2004-4), Halle 2004, 35 S.
(Standort: UuStB Köln(38)-20040106915; Graue Literatur;
URL: http://www.soziologie.uni-halle.de/publikationen/pdf/0404.pdf)
INHALT: In seinem Beitrag befasst sich der Autor im Kontext der empirischen Sozialforschung
mit dem Aspekt wahrer Aussagen seitens der Wissenschaftler und Medien auf der Basis erhobenen Datenmaterials. In einem ersten Schritt wird die wissenschaftstheoretische Debatte
um die Schlüsselbegriffe der Wahrheit bzw. Wirklichkeit und ihrer empirischen Überprüfbarkeit skizziert. Daran schließen persönliche Erfahrungen von Dateninterpretationen in den Arbeitsgebieten der Transformationsforschung, also der Wiedervereinigung, und der Stadtsoziologie an. Sie umfassen: (1) Arbeitslosenstatistiken, (2) Statistiken des Bundesamtes, (3) politische Presseerklärungen, (4) Städte-Ranking, (5) Aussagen in den Printmedien sowie (6) insbesondere die Bürgerumfragen in Halle, die das Institut für Soziologie in Kooperation mit der
Stadt seit 1993 durchführt. Im Anhang finden sich zur Darstellung des vorangegangenen
Fallbeispiels 'Halle' eine Reihe von Tabellen und grafischen Abbildungen. (ICG2)
[10-L] Sennett, Richard:
The foreigner, in: Angelika Poferl, Natan Sznaider (Hrsg.): Ulrich Becks kosmopolitisches Projekt : auf dem Weg in eine andere Soziologie, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2004, S. 218-227,
ISBN: 3-8329-0654-1
INHALT: Zentral für Becks "kosmopolitische Soziologie" ist die "innere Globalisierung" von
gesellschaftlichen Lebens- und Handlungsräumen oder eine "Kosmopolitisierung" der Staatsnation von innen heraus. Wir leben in einer Weltgesellschaft, in der die Vorstellung von geschlossenen Räumen immer fiktiver wird. Das Nebeneinander von Globalem und Lokalem,
von differenten (ökonomischen, kulturellen, politischen und sozialen) Lebens- und Organisationsformen löst die Unterscheidung von "national" und "international", von "innen" und "außen" auf. Die Gegensätze der Kulturen prallen aufeinander, die Selbstverständlichkeiten auch
des westlichen Lebensmodells sind zur Rechtfertigung gezwungen. Im Anschluss an diese
kosmopolitische Konstitution der reflexiven Moderne versucht der vorliegende Beitrag eine
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Historisierung dieses theoretischen Ansatzes und zeigt, dass die kosmopolitische Perspektive
durch historische Analyse an Tiefenschärfe gewinnen kann. Die vorliegende historische Fallstudie über die Kosmopoliten, Exilanten und "Fremden" im Paris des 19. Jahrhundert interpretiert die Becksche Theorie an Hand einiger biographische Bezüge der "Fremden" Daniel
Stern und Alexander Herzen. (ICA)
[11-L] Wüst, Thomas:
Urbanität: ein Mythos und sein Potential, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2004, 184 S.,
ISBN: 3-8100-4119-X
INHALT: "Gegenstand des Buches ist die Auseinandersetzung mit dem im Jargon von Stadtplanung und Stadtforschung fest verankerten Phänomen Urbanität. Anhand von als einschlägig
erachteten Beiträgen wird der seit Jahrzehnten währende Diskurs über Urbanität inhaltsanalytisch untersucht. Instrument dazu ist ein komplexer Begriff von Mythos, der insbesondere das
entsprechende Modell von Roland Barthes berücksichtigt, sowie das Schema der Funktion
des Mythos im Rahmen symbolischer Politik. Die Ergebnisse dieser Untersuchung werden in
die Diskussion über Leitbilder der Stadtentwicklung eingeordnet und mit dem Plädoyer für
einen perspektivischen Orientierungsrahmen der Stadtentwicklungspolitik verdichtet." (Autorenreferat)
2 Stadt- und Regionalanalysen, -prognosen, -planungen
[12-L] Davy, Benjamin (Projektleiter); Bremer, Stefanie (Mitarbeiter); Petzinger, Tana (Mitarbeiter):
Städte im Ruhrgebiet 2030: Drehbuch für einen Leitbildprozess, (Arbeitspapier / Universität
Dortmund, Institut für Raumplanung, 178), Dortmund 2002, 81 S. (Graue Literatur;
URL: http://irpud.raumplanung.uni-dortmund.de/irpud/pub/doc/ap178.pdf)
INHALT: Der Beitrag präsentiert das Forschungsvorhaben 'Städte im Ruhrgebiet 2030', ein stadtregionales Leitbildvorhaben der Städte Duisburg, Mülheim an der Ruhr, Oberhausen, Essen,
Gelsenkirchen, Herne, Dortmund und Bochum. Das Projekt strebt eine stadtregionale Emanzipation an, durch die historische Konkurrenzen zwischen den Städten im Ruhrgebiet überwunden werden sollen, und schlägt die Schaffung entsprechender kooperationsfreundlicher
Rahmenbedingungen vor: (1) den Entwurf räumlicher und programmatischer Zukunftsbilder,
aus denen Gemeinschaftsaufgaben für die langfristige Entwicklung der Städteregion abgeleitet werden, (2) die Schaffung von Spielregeln, die von den Städten für ihre Zusammenarbeit
vereinbart werden, sowie (3) die Vorbereitung der Umsetzung der Zukunftsbilder, die der Identifizierung und Nutzung wirtschaftlicher, sozialer und politischer Potenziale der Städte
und der Städteregion dienen sollen. Vor diesem Hintergrund werden die Ausgangslagen und
die Hintergründe des Projektes dargestellt. Dazu gehören: (1) die Ausgangssituationen der
Städte im Ruhrgebiet, (2) regionale Kooperation in vergleichbaren Modellvorhaben, (3) Forschungsstand auf den Arbeitsgebieten des Vorhabens sowie (4) bisherige Arbeiten der Verbundpartner. Es folgt eine Beschreibung des dialogischen Arbeitsraumes hinsichtlich seiner
Funktionen und Bausteine. Daran knüpft abschließend eine Beschreibung der Zusammenar-
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beit zwischen den Verbundpartnern an, die sich in die folgenden Aspekte gliedert: (1) Aufgabenzuordnung, (2) allgemeine Kooperationsvoraussetzungen, (3) besondere Kooperationspflichten, (3) Verwertungsplan, (4) Notwendigkeit der Zuwendung und (5) Zeitplan des Forschungsvorhabens. (ICG2)
[13-F] Gasmus, Henrik, Dipl.-Geogr. (Bearbeitung); Matthiesen, Ulf, Prof.Dr. (Leitung):
Wohnsuburbanisierung in der Region Berlin-Brandenburg (Teilprojekt im Rahmen des
Gesamtprojektes "Suburbanisierung im 21. Jahrhundert: stadtregionale Entwicklungsdynamiken des Wohnens und Wirtschaftens")
INHALT: keine Angaben ZEITRAUM: 21. Jahrhundert GEOGRAPHISCHER RAUM: Region
Berlin-Brandenburg
ART: gefördert BEGINN: 2003-12 ENDE: 2005-11 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: IRS - Leibniz-Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung (Flakenstr.
28-31, 15537 Erkner)
KONTAKT: Institution (Tel. 03362-793-270); Leiter (e-mail: [email protected])
[14-F] Glatter, Jan, M.A.; Kaufmann, Kris, Dipl.-Geogr. (Bearbeitung); Killisch, Winfried,
Prof.Dr. (Leitung); Killisch, Winfried, Prof.Dr. (Betreuung):
Wohnsuburbanisierung in der Stadtregion Dresden
INHALT: Die Untersuchung beinhaltet zwei Ziele: 1. Erfassung der Dimension und Struktur der
Wohnsuburbanisierung in Dresden; 2. Analyse und Typisierung der suburbanen Wohnquartiere nach Merkmalen der Sozialstruktur sowie des Wohnungs- und Gebäudebestandes.
ZEITRAUM: 1990-2003 GEOGRAPHISCHER RAUM: Stadtrand von Dresden
METHODE: Deskriptiver Ansatz; Typenentwicklung; quantitative und qualitative Forschung.
Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Beobachtung, nicht teilnehmend
(Stichprobe: 70; Kartierungen des Wohnumfeldes in Quartieren; Auswahlverfahren: bewusst). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 1.900; Bewohnerbefragung; Auswahlverfahren: Zufall). Sekundäranalyse von Aggregatdaten (Herkunft der Daten: Kommunale Statistikstelle Dresden). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: Dissertation; Eigenprojekt BEGINN: 2003-05 ENDE: 2005-06 AUFTRAGGEBER: nein
FINANZIERER: Institution
INSTITUTION: Technische Universität Dresden, Fak. Forst-, Geo- und Hydrowissenschaften,
Institut für Geographie Lehrstuhl für Allgemeine Wirtschafts- und Sozialgeographie (01062
Dresden)
KONTAKT: Glatter, Jan (Tel. 0351-463-35973, e-mail: [email protected])
[15-L] Hahn, Barbara:
New York, Chicago, Los Angeles: Global Cities im Wettbewerb, in: Geographische Rundschau
Zeitschrift für Schulgeographie, Jg. 56/2004, H. 4, S. 12-18 (Standort: UuStB Köln(38)FHMEa243; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
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2 Stadt- und Regionalanalysen, -prognosen, -planungen
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INHALT: "Der Begriff 'Global City' wurde erst in den 1980er Jahren geprägt; viele der so bezeichneten Städte üben aber schon lange die Funktion von Weltstädten aus. New York, Chicago und Los Angeles sind jeweils in einer anderen Phase der wirtschaftlichen und politischen Entwicklung der Vereinigten Staaten zur Weltstadt aufgestiegen. Viele der globalen
Funktionen, welche die drei größten Städte der USA heute erfüllen, sind eng mit ihrer historischen Entwicklung verbunden. Außerdem war die Lage New Yorks am Atlantik, Chicagos in
der Mitte des Kontinents und die von Los Angeles am Pazifik bedeutend für die Entwicklung
der Global City. Gleichwohl haben die drei Städte stets im Wettbewerb zueinander gestanden.
Im Folgenden wird der Weg der drei Städte zu Weltstädten und deren heutige Funktion als
Global Cities aufgezeigt." (Autorenreferat)
[16-L] Hofacker, Gabriele:
Wohnsituation 2002 in Hessen, in: Staat und Wirtschaft in Hessen : statistische Mitteilungen, Jg.
59/2004, H. 1, S. 2-6 (Standort: UuStB Köln(38)-MSn00128; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Im April 2002 wurden in Hessen 2.718.000 Wohneinheiten in Wohngebäuden ermittelt, von denen 134.000 leer standen, sodass es insgesamt 2.584.000 bewohnte Wohneinheiten
in Wohngebäuden gab, die näher betrachtet werden. Die verwendeten Begriffe 'Wohneinheit',
'Fläche der Wohneinheit' und 'Bruttokaltmiete' sind am Ende des Beitrags erläutert." (Autorenreferat)
[17-L] Huter, Jessica; Eichhorn, Lothar:
Neubau von Ein- und Zweifamilienhäusern 2000 bis 2002, in: Statistische Monatshefte Niedersachsen, Jg. 57/2003, H. 12, S. 650-651 (Standort: UuStB (Köln)38-Sl43-E; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Geringe bzw. sehr geringe Neubautätigkeit von Ein- und Zweifamilienhäusern in den
großen Städten und ihrem unmittelbaren Umland sowie in Teilen der Heide und im Süden des
Landes. Hohe Werte im Westen des Landes und im Raum zwischen der Metropole Hamburg
und Bremen. Die hier abgedruckte Karte sowie eine analog für die Regierungsbezirke erstellte Karte sind auf Nachfrage als pdf-Datei erhältlich. Außerdem stehen die zugrundeliegenden
Daten zur Neuerrichtung von Ein- und Zweifamilienhäusern (xls-Datei) zur Verfügung." (Autorenreferat)
[18-F] Jürjens, Brigitte, Dipl.-Soz.Arb.; Krüger, Karsten, Dipl.-Ing. (Bearbeitung); Zibell, Barbara, Prof.Dr. (Leitung):
Wohn- und Versorgungs-Stadt-Region 2030 (Teilprojekt im Rahmen des Forschungsverbundes "Stadt+Um+Land 2030" Region Braunschweig)
INHALT: Untersuchungsgegenstand war die Zukunft des Wohnens und Einkaufens in der Region
Braunschweig, der ein Bevölkerungsverlust und bei gleich bleibenden Trends eine weitere
Bevölkerungsumverteilung zu Lasten der Kernstädte bis zum Jahre 2030 vorausgesagt wird.
Die derzeitigen Tendenzen der Siedlungsentwicklung mit ihren Präferenzen für das freistehende Einfamilienhaus bzw. Gewerbe und Handel mit immer größeren Flächenansprüchen
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2 Stadt- und Regionalanalysen, -prognosen, -planungen
auf der grünen Wiese (Suburbanisierung) warfen dabei nicht nur Fragen ökologischer, verkehrstechnischer und sozialer Verträglichkeiten auf. Auch im Hinblick auf die erwartete rückläufige Bevölkerungsentwicklung, neue Lebens- und Haushaltsformen sowie die Alterung der
Bevölkerung waren die räumlichen Strukturen im Hinblick auf ihre Zukunftsfähigkeit zu prüfen, zu bewerten und nachhaltig zu entwickeln. ZEITRAUM: 2002-2003 GEOGRAPHISCHER RAUM: Region Braunschweig, Wolfsburg, Salzgitter, Niedersachsen
METHODE: Das Projekt war Teil eines größeren Verbundvorhabens, in dem es um die Entwicklung eines gesamträumlichen Leitbildes für die betrachtete Region bis zum Zeithorizont 2030
ging. Dabei wurden aus wissenschaftlicher Perspektive neben Wohnen und Versorgung die
Bereiche Stadt und Landschaft, Mobilität und Verkehr sowie Arbeitsmarkt betrachtet. Im
Rahmen eines dreiteiligen Prozesses - ExpertInnendialog, stadt-regionaler Dialog, Bürgerdialog - ging es darum, Leitbilder zu entwerfen sowie Konzepte und Strategien einer nachhaltigen Raum- und Siedlungsentwicklung anzuregen.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Zibell, Barbara; Jürjens, Brigitte; Krüger, Karsten: Wohn- und
Versorgungs-Stadt-Region 2030. Forschungsergebnisse. Beiträge zu Stadt+Um+Land 2030
Region Braunschweig, Bd. 10. Braunschweig: Zweckverb. Großraum Braunschweig 2004.
ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2002-04 ENDE: 2003-09 AUFTRAGGEBER:
Zweckverband Großraum Braunschweig, Braunschweig FINANZIERER: Bundesministerium
für Bildung und Forschung
INSTITUTION: Universität Hannover, FB Architektur, Institut für Geschichte und Theorie Abt.
Planungs- und Architektursoziologie (Herrenhäuser Str. 8, 30419 Hannover)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 0511-7623270, e-mail: [email protected])
[19-F] Olenik, Uwe (Bearbeitung); Schubert, Eberhardt, Dipl.-Phys. (Leitung):
Wohnungs- und Haushaltserhebung 2004
INHALT: Zufriedenheit mit den Angeboten und Zuständen in der Stadt Erfurt; Beurteilung ausgewählter Baumaßnahmen in Erfurt; Informiertheit zum Thema Stadtumbau; Aussagen zur
Familie und Eigenschaften einer kinder- und familienfreundlichen Stadt; Umzugswünsche;
Nutzung des städtischen Nahverkehrs; Zufriedenheit mit dem Trinkwasser; Nutzungsquellen
für Informationen der örtlichen Abfallentsorger; Fragen zur Gesundheit; Angaben zur Person
und zum Haushalt. ZEITRAUM: 2004 GEOGRAPHISCHER RAUM: Stadt Erfurt
METHODE: Allgemeine Mehrthemenbefragung, die jährlich durchgeführt wird. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 4.000; Bürger der Stadt Erfurt über 18 Jahre; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch
Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Landeshauptstadt Erfurt, Dezernat Stadtentwicklung, Verkehr und
Wirtschaftsförderung (Hrsg.): Wohnungs- und Haushaltserhebung 2004 - erste summarische
Auswertung. Kommunalstatistisches Heft 50.
ART: Auftragsforschung; Eigenprojekt BEGINN: 2004-04 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER:
Landeshauptstadt Erfurt Stadtrat FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Landeshauptstadt Erfurt Dezernat 4 Stadtentwicklung, Verkehr und Wirtschaftsförderung Stadtentwicklungsamt Bereich Statistik und Wahlen (Postfach 100553, 99084 Erfurt)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0361-655-1487, e-mail: [email protected])
soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1
2 Stadt- und Regionalanalysen, -prognosen, -planungen
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[20-F] Petermann, Sören, Dr.phil.; Fliegner, Steffen, Dr. (Bearbeitung); Sahner, Heinz, Prof.Dr.;
Golnik, Karsten (Leitung):
Bürgerumfrage Halle 2003
INHALT: Bürgerbefragung zu den Wohn-, Arbeits- und Lebensbedingungen in der Stadt Halle.
ZEITRAUM: 2003 GEOGRAPHISCHER RAUM: Stadt Halle (Saale)
METHODE: Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 2.400; Personen im Alter von 17 bis 75 Jahren;
Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: Auftragsforschung; Eigenprojekt BEGINN: 2003-05 ENDE: 2004-01 AUFTRAGGEBER:
Stadt Halle Fachbereich Stadtentwicklung und -planung FINANZIERER: Institution; Auftraggeber
INSTITUTION: Universität Halle-Wittenberg, Philosophische Fakultät, Institut für Soziologie
Professur für Allgemeine Soziologie, insb. Strukturanalyse moderner Gesellschaften und Methoden empirischer Sozialforschung (06099 Halle)
KONTAKT: Petermann, Sören (Dr. Tel. 0345-5524244,
e-mail: [email protected])
[21-F] Rahlf, Stephanie, Dipl.-Ing.; Hanebeck, Kerstin; Franz, Peter, Dr.rer.pol.; Bartz, Christian,
Dr.ing. (Bearbeitung); Knieling, Jörg, Prof.Dr.; Rosenfeld, Martin, Prof.Dr.; Ahrens, Gerd Axel,
Prof.Dr. (Leitung):
Metropolregion Sachsendreieck - Erarbeitung eines Handlungskonzepts
INHALT: Das Handlungskonzept für die Metropolregion Sachsendreieck soll als Grundlage dienen, die Region im europäischen Wettbewerb als Metropolregion zu etablieren und dazu beitragen, die Außendarstellung Sachsens europaweit zu stärken. GEOGRAPHISCHER RAUM:
Sachsen, Sachsen-Anhalt
METHODE: SWOT-Analyse; Erstellung von Handlungsempfehlungen DATENGEWINNUNG:
Sekundäranalyse von Aggregatdaten (Herkunft der Daten: Statistische Landesämter, Bundesagentur für Arbeit, Statistisches Bundesamt).
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2004-07 ENDE: 2005-02 AUFTRAGGEBER: Landeshauptstadt Dresden Stadtplanungsamt FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Institut für Wirtschaftsforschung Halle -IWH- (Postfach 110361, 06017 Halle);
KoRiS - Kommunikative Stadt- und Regionalentwicklung (Vahrenwalder Str. 7, 30165 Hannover); Technische Universität Dresden, Fak. Verkehrswissenschaften, Institut für Verkehrsplanung und Straßenverkehr Lehrstuhl für Verkehrs- und Infrastrukturplanung (01062 Dresden)
KONTAKT: Rahlf, Stephanie (Tel. 0511-9357-150, e-mail: [email protected])
[22-F] Reißig, Rolf, Prof.Dr.phil.habil; Berg, Frank, Prof.Dr.phil.habil (Bearbeitung):
Aleksa - alternatives Landeskonzept für den Freistaat Sachsen
INHALT: Wissenschaftliche Begleitung des Alternativen Landeskonzepts der PDS-Fraktion im
Sächsischen Landtag. Download Gesamtfassung: http://www.biss-online.de/download/ aleksa_endfassung.pdf . Download Kurzfassung: http://www.biss-online.de/download/aleksa_
endfassung_kurz.pdf . GEOGRAPHISCHER RAUM: Sachsen
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soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1
2 Stadt- und Regionalanalysen, -prognosen, -planungen
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: BISS e.V. Brandenburg-Berliner Institut für Sozialwissenschaftliche Studien
(Pettenkofer Str. 16, 10247 Berlin)
KONTAKT: Reißig, Rolf (e-mail: [email protected])
[23-F] Sahner, Heinz, Prof.Dr. (Bearbeitung); Sahner, Heinz, Prof.Dr. (Leitung):
Stadtentwicklung in Ostdeutschland, insbesondere Halle/ Saale
INHALT: Untersucht werden verschiedene Prozesse der Stadtentwicklung (Segregation, Suburbanisierung, Gentrifikation) in ostdeutschen Großstädten. GEOGRAPHISCHER RAUM: Ostdeutschland, Halle
METHODE: Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: etwa 2.000; Auswahlverfahren: Zufall). Sekundäranalyse von Aggregatdaten. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Sahner, Heinz: Regionale Kooperation im Verdichtungsraum
Halle-Leipzig - Chancen, Probleme und Wege. Diskussionspapier für ein gleichnamiges Forum des 27. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Gesellschaften im Umbruch", 4.-7. April 1995, Univ. Halle-Wittenberg. Der Hallesche Graureiher 95-5, Forschungsberichte des Instituts für Soziologie. Univ. Halle-Wittenberg 1995.+++Sahner, Heinz:
Regionale Kooperation im Verdichtungsraum Halle-Leipzig - Chancen, Probleme und Wege.
in: Raumforschung und Raumordnung, Jg. 53, 1995, H. 6.+++Sahner, Heinz: Leben in Halle:
Ergebnisse der Bürgerumfrage 1993. Der Hallesche Graureiher 93-3. Forschungsberichte des
Instituts für Soziologie. Univ. Halle-Wittenberg 1993.+++Petermann, Sören: Bürgerumfrage
Halle 1997. Der Hallesche Graureiher 98-2. Forschungsberichte des Instituts für Soziologie.
Halle: Univ. Halle-Wittenberg 1998.+++Petermann, Sören: Mit der Platte leben. Eine Konzeption zur öko-sozialen Aufwertung verdichteter Wohngebiete. Halle: Univ. Halle-Wittenberg 1997.
ART: Eigenprojekt BEGINN: 1992-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution
INSTITUTION: Universität Halle-Wittenberg, Philosophische Fakultät, Institut für Soziologie
Professur für Allgemeine Soziologie, insb. Strukturanalyse moderner Gesellschaften und Methoden empirischer Sozialforschung (06099 Halle)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0345-55-24245, e-mail: [email protected])
[24-F] Sautter, Heinz, Dr.rer.pol. (Bearbeitung):
Wohnraumbericht Frankfurt am Main, Musterbericht
INHALT: Der Musterbericht gibt einen aktuellen Überblick über die Situation und Entwicklung
auf dem Frankfurter Wohnungsmarkt. Neben der allgemeinen Marktentwicklung wird dabei
auch die Entwicklung im Marktsegment für preiswerten Wohnraum aufgezeigt. In die Analyse wurde neben der Stadt Frankfurt auch das Umland einbezogen. Ergebnisse: Nach einer vorübergehenden Phase der Entspannung gibt es Anzeichen für eine erneute Anspannung des
Frankfurter Wohnungsmarkts. Angebotsengpässe bestehen vor allem bei Sozialmietwohnungen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Frankfurt am Main
METHODE: Analyse des Wohnungsmarkts und der Wohnungsversorgung sowie der Segregation
auf der Grundlage sekundärstatistischer Daten.
soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1
2 Stadt- und Regionalanalysen, -prognosen, -planungen
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VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Bericht (von der Stadt Frankfurt noch nicht freigegeben).
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2003-07 ENDE: 2004-05 AUFTRAGGEBER: Stadt Frankfurt
Amt für Wohnungswesen FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Institut Wohnen und Umwelt GmbH -IWU- (Annastr. 15, 64285 Darmstadt)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 06151-2904-0, e-mail: [email protected])
[25-L] Schmidt, Sabine:
Wohnsituation in Baden-Württemberg, in: Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg, 2003,
H. 8, S. 12-15 (Standort: UuStB Köln(38)-XG8819)
INHALT: "Die Wohnsituation stellt eine entscheidende Einflussgröße der persönlichen Lebensqualität dar. Im Rahmen des Mikrozensus 2002 wurde erneut (zuletzt im Jahr 1998) die Zusatzerhebung zur Wohnsituation durchgeführt. Wichtige Indikatoren zur Beurteilung der
Wohnsituation in Baden-Württemberg sind unter anderem die Eigentumsverhältnisse - die
Eigentümerquote liegt in Baden-Württemberg bei nahezu 50 v.H. -, die Größe der Wohnung
und die zur Verfügung stehende Wohnfläche pro Person, die im April 2002 bei 42 Quadratmeter pro Person lag. Aber auch die Kosten des Wohnens zählen zu diesen Indikatoren. Ein
badenwürttembergischer Haushalts zahlte 2002 im Durchschnitt eine Bruttokaltmiete von 441
Euro. Hinter dieser Durchschnittsmiete verbirgt sich eine Spannbreite von 386 Euro in der
Region Schwarzwald-Baar-Heuberg und einer durchschnittlichen Miete in der Region Stuttgart von 472 Euro. Die Durchschnittsmiete im Stadtkreis Stuttgart lag im Jahr 2002 bei 478
Euro." (Autorenreferat)
[26-F] Seibold, Bettina, M.A. (Bearbeitung); Dispan, Jürgen, Dipl.-Geogr. (Leitung):
Strukturbericht 2005 - Region Stuttgart. Produktion in der Region Stuttgart
INHALT: Strukturberichterstattung Industrie, Handwerk, Dienstleistungen; Erarbeitung von
Handlungsempfehlungen für Regionalpolitik/ Wirtschaftsförderung; Analyse des Arbeitsmarkts; Analyse des Industrie-Dienstleistungsnetzwerks (wie viel Industrie braucht die Region?) und des Zusammenhangs Produktion - Innovation - Cluster; Verlagerung von Produktion
und anderen Funktionen. ZEITRAUM: 1998-2005 GEOGRAPHISCHER RAUM: Region
Stuttgart, Baden-Württemberg, Stuttgart
METHODE: Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Aggregatdaten (Herkunft der Daten: Industriestatistik des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg, Beschäftigtenstatistik -Sonderauswertung- des Landesarbeitsamtes Baden-Württemberg).
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2004-10 ENDE: 2005-11 AUFTRAGGEBER: Handwerkskammer Region Stuttgart; Verband Region Stuttgart; Industrie- und Handelskammer Region
Stuttgart; Industriegewerkschaft Metall Region Stuttgart FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: IMU - Institut für Medienforschung und Urbanistik GmbH Standort Stuttgart
(Hasenbergstr. 49 B, 70176 Stuttgart)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0711-23705-0, e-mail: [email protected])
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soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1
2 Stadt- und Regionalanalysen, -prognosen, -planungen
[27-F] Tonks, Robert, Dipl.-Verw.Wiss. (Leitung):
Large Cities Statistics Project (LCSP)
INHALT: Angestrebt wird ein weiter Informationsaustausch über Großstädte mit mehr als
100.000 Einwohnern, der Aufbau eines statistischen Beobachtungssystems zu Lebensbedingungen und Entwicklungen in den Großstädten sowie die Sammlung von Informationen zu
städtischen Entwicklungsprojekten.
METHODE: weltweite Fragebogenaktion; Datenbasis: Städte und nationale statistische Ämter
DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich. Feldarbeit durch Mitarbeiter/innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: "1000 Cities". International Yearbook of Large Cities Statistics.
Network on Urban Research in the European Union (N.U.R.E.C.) (Hrsg.) (auch als CDRom), Internet.
ART: Eigenprojekt BEGINN: 1993-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine
Angabe
INSTITUTION: Amt für Statistik, Stadtforschung und Europaangelegenheiten, Network on urban research communit -NUREC- (Bismarckstr. 150-158, 47049 Duisburg)
KONTAKT: Institution (Tel. 0203-283-3276)
[28-F] Wagner, Gerald; Willing, Jens (Bearbeitung):
Wirtschaftliche Strukturanalyse für die Regionen Dresden und Leipzig... sowie Hamburg,
Düsseldorf, Köln und Stuttgart und Entwicklungsszenarien für das Jahr 2010
INHALT: In den vergangenen Jahren verlief die wirtschaftliche und demographische Entwicklung der west- und ostdeutschen Agglomerationsräume sehr unterschiedlich. Dies wiederum
hat Auswirkungen u.a. auf die Verkehrsnachfrage in den einzelnen Regionen. Vor diesem
Hintergrund werden im Rahmen des Projektes anhand ausgewählter relevanter sozioökonomischer Strukturdaten Entwicklungen in den ausgewählten Regionen analysiert. Im Anschluss werden mit Hilfe geeigneter Prognosemodelle Entwicklungsszenarien für einzelne
Kennziffern, wie z.B. Bevölkerungsentwicklung, Entwicklung der Erwerbstätigkeit erarbeitet.
Diese Ergebnisse gehen als Teilstudie in eine übergeordnete Untersuchung zur Entwicklung
des innerdeutschen Verkehrs ein. Dabei werden für die Strukturanalyse vornehmlich Daten
der amtlichen Statistik der einzelnen Landesämter verwandt. Zudem erfolgt die Entwicklung
von Prognoseszenarien unter Einbeziehung aktueller Untersuchungen sowie einer standardisierten Primärerhebung in den betreffenden Regionen. Im Ergebnis liegt eine - aufgrund einheitlicher Datenquellen - vergleichbare regionale Übersicht zum bisherigen und künftigen
Ausmaß von Wachstums- bzw. Schrumpfungstendenzen ausgewählter sozioökonomischer
Indikatoren vor. GEOGRAPHISCHER RAUM: Dresden, Leipzig, Hamburg, Düsseldorf,
Köln, Stuttgart
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Institut für Strukturpolitik und Wirtschaftsförderung gGmbH -ISW- (Postfach
110551, 06019 Halle)
KONTAKT: Wagner, Gerald (Tel. 0345-5213613, Fax: 0345-5170706,
e-mail: [email protected])
soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1
2 Stadt- und Regionalanalysen, -prognosen, -planungen
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[29-L] Winterfeld, Klaus; Hofmann, Michael; Voigt, Karen:
Kulturelle Potenzen regionaler Entwicklung: das Beispiel Kulturraum Oberlausitz-Niederschlesien, (Dresdner Stduien zur Kultur, Bd. 1), Leipzig: Leipziger Univ.-Verl. 2003, 246 S.,
ISBN: 3-937209-18-2 (Standort: BLB Karlsruhe(31)-104A3766)
INHALT: "Die vorliegende Studie ist das Ergebnis eines zweijährigen Forschungsprozesses. Ihr
besonderer Vorzug besteht in der Verknüpfung kulturwissenschaftlicher Grundlagenforschung mit anwendungsorientierten kulturpraktischen Untersuchungen. So geht der Analyse
der Wirkungsweise des Sächsischen Kulturraumgesetzes im Kulturraum Oberlausitz-Niederschlesien und den daraus folgenden Schlussfolgerungen für die weitere Arbeit in Verwaltungen, Kunst und Kultur eine umfassende Untersuchung regionaler Identitätsgeschichte und
Akteursnetzwerke voraus. Die Beschreibungen von Identitätskonstrukten und Akteursprofilen
schaffen somit eine Basis, um Potenziale und Konfliktlagen, die die Arbeit im Kulturraum
beeinflussen, nachvollziehen und Probleme ggf. einer Lösung zuführen zu können. Darüber
hinaus führt das Kapitel zu Identitätskonstrukten in Kultur, Geschichte und wirtschaftliche Situation von Oberlausitz-Niederschlesien und seinen Subregionen ein. Eine ähnlich sozialhistorisch angelegte vergleichende Betrachtung wurde für die Analyse der Entwicklung von Kulturverwaltungen und Kulturarbeit seit 1990 durchgeführt. Alle diese Teiluntersuchungen
schufen wichtige Voraussetzungen, um Schlussfolgerungen für die weitere Arbeit im Kulturraum ziehen zu können." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Klaus Winterfeld: Bilder der
Region - Oberlausitzer Identitäten im Spiegel der Akteure (9-98); Klaus Winterfeld: Zur Wirkungsweise des Sächsischen Kulturraumgesetzes im Kulturraum Oberlausitz-Niederschlesien
(99-182); Michael Hofmann: Akteure in Milieus und Netzwerken als Motor regionaler Entwicklung (183-208); Karen Voigt, Klaus Winterfeld: Zur Entwicklung von Kulturverwaltungen und Kulturarbeit in Oberlausitz-Niederschlesien ab 1990 (209-222); Klaus Winterfeld,
Michael Hofmann, Karen Voigt: Kulturelle Potenzen in Oberlausitz-Niederschlesien Schlussfolgerungen für die weitere Arbeit im Kulturraum (223-236); Michael Hofmann: Methoden praktischer Kulturforschung. Eine Beschreibung der Arbeitsschritte dieser Studie
(238-242).
3 Räumliche Disparitäten, städtische Zonen, ländliche Gebiete,
struktureller Wandel
[30-L] Altrock, Uwe; Schubert, Dirk (Hrsg.):
Wachsende Stadt: Leitbild - Utopie - Vision?, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2004, 376
S., ISBN: 3-8100-4176-9
INHALT: "Das Buch zeigt anhand von Fallstudien wachsender Metropolen, wie vor dem Hintergrund der Globalisierung weltweit mit den demografischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen umgegangen wird und ob deutsche Großstädte wie Hamburg ebenfalls dauerhafte
qualitative und quantitative Wachstumsperspektiven haben." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Ole von Beust: Das Leitbild: 'Metropole Hamburg - Wachsende Stadt' (23-37); 1.
Grundlegungen: Jürgen Oßenbrügge, Susanne Heeg, Britta Klagge: Entwicklungstrends europäischer Metropolregionen und konzeptionelle Bausteine für das Hamburger Leitbild
'Wachsende Stadt' (41-56); Hans-Joachim Menzel: Wachsende Stadt - Nachhaltige Stadt (57-
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soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1
3 Räumliche Disparitäten, städtische Zonen, ländliche Gebiete, struktureller Wandel
66); Monika Alisch: Wachsende Stadt und soziale Stadt (67-76); Uwe Altrock: Das Leitbild
von der 'Wachsenden Stadt' - genial oder fatal? (77-94); 2. Wachsende Städte und ihr Umgang mit Wachstum: Dirk Schubert: Die wachsende Metropole London - Transformationen
von Planung und Verwaltung vom Urban Government zur Urban Governance (97-115); Die
Smart-Growth-Bewegung in den USA - Vorbild für intelligentes Wachstum in Deutschland? Interview mit Gerriet Knaap und James Cohen (117-126); Harald Kegler: Sonne, Meer und
Sterne: Florida, die weltgrößte, wachsende Urlauberstadt (127-142); Gene Desfor, Roger
Keil, Stefan Kipfer, Gerda Wekerle: Grenzenloses Wachstum: Die Planung der zukünftigen
Wettbewerbsfähigkeit in Toronto (143-163); Uta Hohn: Wachstum, Reurbanisierung und selektives Schrumpfen in Tokyo (165-184); Meinhard von Gerkan: Wachsende Städte in China
- Das Beispiel Luchao Harbour City (185-195); Frauke Kraas: 'Model City' Singapur: Visionen und Zukunftsplanungen (197-210); Friedhelm Fischer: Careful. You may run out of planet: Ansätze für nachhaltiges Wachstum 'down under' - Sydney und Melbourne (211-236); 3.
Demographische Rahmenbedingungen und ihre Folgen: Albrecht Göschel: Stadtschrumpfung, Bedingung punktuellen Stadtwachstums (239-249); Stefan Siedentop: Anforderungen
an eine qualifizierten Stadtumbau in schrumpfenden Städten (251-263); Olaf Bartels: Die Architektur der schrumpfenden Stadt (265-272); 4. Wachstum - steuerbar? Das Beispiel Hamburg: Jürgen Glaser, Kai-Uwe Krause: Standort- und Gewerbeflächenmonitoring - Ein Informationsverbund für die Wirtschaftsförderung und Planung in der Metropolregion Hamburg
(275-293); Christian Diller: Wachsende Metropolregion Hamburg - Regional Governance
'Light de Luxe' (295-308); Dittmar Machule: Wachsende Umlandgemeinden im Süden der
Hamburger Metropolregion - Anmerkungen zu einem Experimentierfeld (309-320); Andrea
Soyka, Nikolai Soyka: Neue Medien in Hamburg - ein Beispiel für die Erneuerungsfähigkeit
städtischer Ökonomien (321-338); Peter Ache: Intelligentes Wachstum in der Metropolregion
(339-348); 5. Ausblick und Fazit: Dirk Schubert, Uwe Altrock: ?'Wachsende Städte' - Inseln
der Glückseligkeit im Meer der Schrumpfung zwischen Globalisierung und Nachhaltigkeit?
(353-372).
[31-L] Beetz, Stephan:
Dörfer in Bewegung: ein Jahrhundert sozialer Wandel und räumliche Mobilität in einer
ostdeutschen ländlichen Region, (Beiträge zur Osteuropaforschung, Bd. 9), Hamburg: R. Krämer
2004, 304 S., ISBN: 3-89622-068-3
INHALT: "Das Dorf - sind daraus nicht längst Wüstungen oder Städte geworden? Das Buch gibt
einen fundierten Einblick in den tiefgreifenden Wandel einer ländlichen Gesellschaft in Brandenburg. Er reicht von der beginnenden Modernisierung im ausgehenden 19. Jahrhundert über die nationalsozialistische Mobilisierung, die Flüchtlingsbewegungen, die Umbrüche der
Bodenreform und Kollektivierung bis zur Wende nach 1989. Landschaften, Wirtschaftsformen und Dörfer sind in Bewegung. Im Mittelpunkt der umfangreichen empirischen Untersuchung stehen die Ursachen und Wirkungen von Wanderungsbewegungen. Damit geht die
Frage einher, wie sich Menschen für einen Ort entscheiden. In diesem Punkt treffen sich auf
spannende Weise die sozialen, wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen einer Region
mit den Lebensgeschichten der Bewohner. Vor diesem Hintergrund wird deutlich, dass das
Land keineswegs eine immobile, stagnierende Gesellschaft ist. Der Autor zeigt, wie umfassend sich die Lebensformen, Vorstellungen und Bewertungen in hundert Jahren verändert haben." (Autorenreferat)
soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1
3 Räumliche Disparitäten, städtische Zonen, ländliche Gebiete, struktureller Wandel
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[32-L] Bölitz, Dirk; Flacke, Johannes; Köckler, Heike (Hrsg.):
Grenzüberschreitende Raumplanung: Beobachtungen in der deutsch-polnischen Grenzregion, (Arbeitspapier / Universität Dortmund, Institut für Raumplanung, 181), Dortmund 2004, 95 S.
(Graue Literatur; URL: http://irpud.raumplanung.uni-dortmund.de/irpud/pub/doc/ap181.pdf)
INHALT: "Um das Interesse der Studierenden an Polen generell und seine aktuellen Planungsthemen im Besonderen zu wecken bzw. zu stärken, hat es in den letzten Jahren verschiedene
Aktivitäten an der Fakultät Raumplanung der Universität Dortmund gegeben. 2003 wurde eine Exkursion in den deutsch-polnischen Grenzraum durchgeführt, die einen Einblick in die
bisherige grenzüberschreitende Planung und Zusammenarbeit auf kommunaler und regionaler
Ebene gewährte. Im Vordergrund standen Chancen und Barrieren, die sich aus der Grenzlage
ergeben, sowie die Potenziale, die die EU-Osterweiterung mit sich bringen kann. Innerhalb
einer Woche wurde die gesamte Grenze von Süd nach Nord entlang der Grenzflüsse Lausitzer
Neiße und Oder bereist und an verschiedenen Stationen erkundet. Im vorliegenden Arbeitspapier dokumentieren Studierende ihre Exkursionsbeobachtungen. Diese werden zum Teil
ergänzt durch Ergebnisse aus Diplomarbeiten, in denen sich einzelne Exkursionsteilnehmerinnen mit der Grenzregion und verschiedenen, auch im Rahmen der Exkursion bereisten Orten, vertieft beschäftigt haben." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Dirk Bölitz, Johannes Flacke, Heike Köckler: Einführung: Beobachtungen in der deutsch-polnischen Grenzregion (15); Maximilian Mendel: Sorgen, Ängste und Vorurteile in Deutschland und Polen hinsichtlich
des EU-Beitritts Polens (6-8); Peter Höfer: EU-Programme zur Stärkung der deutschpolnischen Grenzregion (9-14); Aniola Hädrich, Dominique Hebebrand: Görlitz und Zgorzelec auf dem Weg zu einer gemeinsamen Stadt? Das Projekt "Stadt 2030" als Wegbegleiter der
Wiedervereinigung (15-21); Martin Becker, Cordula Feigs, Verena Zorn: Ostritz - der Wandel zur "Energie-ökologischen Modellstadt" (22-28); Katrin Lenz: Die Lausitzer Neiße schwieriger Grenzfluss oder gemeinsames Element Wasser? Das Projekt "Saubere Neiße"
(29-34); Tim Geßler, Beate Konieczny: Grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Spannungsfeld zwischen alltagskultureller und offizieller Ebene: eine Bestandsaufnahme in der
Doppelstadt Guben - Gubin (35-46); Julia Nierhoff, Anne Thun: Frankfurt (Oder) und Slubice: ein Garten für zwei Städte (47-52); Dirk Bölitz: Kooperation, Kommunikation und Vertrauen: der Hochschulstandort Frankfurt (Oder) - Slubice als Kompetenzzentrum für die
deutsch-polnische Zusammenarbeit (53-59); Stefanie Goedecke: Grenzüberschreitendes
Standortmarketing - eine Strategie für Frankfurt (Oder) - Slubice? (60-66); Anna Fizek:
Grenzüberschreitender Naturschutz: der Internationalpark "Unteres Odertal" (67-74); Johanna
Schoppengerd, Jörg Schulz, Regina Witter: Die Euroregion Pomerania: eine polnischdeutsch-schwedische Zusammenarbeit (75-80); Norbert Steinkemper: Stettin - Stadtentwicklung im Spannungsfeld von Geschichte und Politik (81-88).
[33-L] Brade, Isolde; Rudolph, Robert:
Die Moskauer Peripherie: Transformation und globale Integration, in: Osteuropa : Zeitschrift
für Gegenwartsfragen des Ostens, Jg. 53/2003, H. 9/10, S. 1400-1415 (Standort: UB Bonn(5)Z60/70; UuStB Köln(38)-M-AP04813; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Moskau und das Moskauer Gebiet erfuhren während der 1990er Jahre eine starke
räumliche Differenzierung und Polarisierung. Im Stadtzentrum und in den angrenzenden
Vierteln entstanden eine international orientierte Geschäftsinfrastruktur, neue Bürostandorte
und Geschäftsstraßen sowie Zonen des gehobenen Konsums. Dem privilegierten Raum stand
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soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1
3 Räumliche Disparitäten, städtische Zonen, ländliche Gebiete, struktureller Wandel
eine städtische Peripherie gegenüber, die von vielfältigen Formen des Niedergangs gekennzeichnet war. Stellenweise entwickelte sich jedoch auch hier ein kleinbetriebliches Gewerbe.
Erst seit der allmählichen ökonomischen Konsolidierung seit dem Ende der 1990er Jahre entstehen großflächige Einzelhandelsstandorte und Freizeitparks, die vergleichbaren Strukturen
an den Peripherien der großen Metropolen auf dem gesamten Globus ähneln." (Autorenreferat)
[34-L] Brandt, Hartmut; Otzen, Uwe:
Armutsorientierte landwirtschaftliche und ländliche Entwicklung, Baden-Baden: Nomos
Verl.-Ges. 2004, 342 S., ISBN: 3-8329-0555-3 (Standort: UuStB Köln(38)-30A8554)
INHALT: "Die Entwicklungszusammenarbeit (EZ) der Industrieländer und internationaler Organisationen will zwar die Armut vorrangig bekämpfen, hat aber die Fördermittel für Landwirtschaft und ländlichen Raum seit 1980 zusammengestrichen. Gleichzeitig verzerren die Agrarpolitiken der Industrieländer die Weltmärkte für Nahrungsmittel und Baumwolle schwerwiegend und mindern so die Wettbewerbs-Chancen der Entwicklungsländer tiefgreifend. Nach
neueren Untersuchungen nimmt die Armut bei Wirtschaftswachstum, insbesondere in Landwirtschaft und ländlichem Raum, schnell ab. Dieser Band zeigt, dass die weltweite Allokation
der EZ-Mittel und die Inkohärenz der Agrarpolitiken der Industrieländer in Bezug auf ihre
Politiken der EZ diesem Zusammenhang nicht Rechnung tragen. Die Autoren plädieren u.a.
für Liberalisierung und Subventionsabbau in den Agrarpolitiken der Industrieländer, die Dezentralisierung der Maßnahmen zur ländlichen Entwicklung in den Partnerländern und eine
Konzentration der Fördermittel auf Landwirtschaft und ländliche Infrastruktur. Dr. Hartmut
Brandt und Dr. Uwe Otzen stützen sich auf langjährige theoretische und praktische entwicklungspolitische Erfahrungen. Sie wenden sich mit diesem Band an Politikberater und Praktiker der internationalen Entwicklungszusammenarbeit, Fachberater für Agrar-, ländliche- und
Kommunalentwicklung, Geographen, Verwaltungswissenschaftler und -praktiker, Journalisten und Studenten internationaler Politik." (Autorenreferat)
[35-L] Breitenfeld, Jörg:
Erste Ergebnisse der Agrarstrukturforschung 2003, in: Statistische Monatshefte RheinlandPfalz, Jg. 57/2004, H. 3, S. 34-36 (Standort: UuStB Köln(38)-Sn25; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Im Mai 2003 fand vier Jahre nach der Landwirtschaftszählung 1999 wieder eine
Großzählung aller land- und forstwirtschaftlichen Betriebe statt. Um frühzeitig erste Ergebnisse 'unter anderem für den jährlich erscheinenden Agrarbericht der Bundesregierung' bereit
stellen zu können, wurde aus der Grundgesamtheit der zu befragenden Betriebe eine Stichprobe gezogen. Sie umfasst etwa ein Viertel aller landwirtschaftlichen Betriebe. Die Angaben
dieser Stichprobenbetriebe wurden vorab aufbereitet und zu einem vorläufigen Landesergebnis hochgerechnet. Bestandteil des Merkmalprogramms der Agrarstrukturerhebung waren
auch die Daten der Bodennutzungshaupterhebung und Viehzählung. Vorläufige Ergebnisse
über die Bodennutzung und die Viehbestände landwirtschaftlicher Betriebe sind bereits Mitte
Juli 2003 in statistischen Berichten veröffentlicht worden. Neben den Angaben zu den Produktionsverhältnissen stehen jetzt auch erste hochgerechnete Ergebnisse über die Struktur der
landwirtschaftlichen Betriebe und deren Arbeitskräfte zur Verfügung. Zu Vergleichen mit
soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1
3 Räumliche Disparitäten, städtische Zonen, ländliche Gebiete, struktureller Wandel
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früheren Jahren werden jeweils die entsprechenden Hochrechnungsergebnisse herangezogen
und nicht die ebenfalls vorliegenden endgültigen Daten." (Autorenreferat)
[36-F] Dünckmann, Florian, Dr. (Bearbeitung):
Kommunale Entwicklungsstrategien und lokale Interessenlagen im ländlichen Umland von
Verdichtungsräumen
INHALT: Ländliche Räume im Umland von deutschen Verdichtungsräumen befindet sich derzeit
in einem tiefg reifenden Wandlungsprozess. Infolge der anhaltenden ExurbanisierungsDynamik verzeichnen Dörfer in dieser Zone eine massive Zuwanderung neuer Bevölkerungsgruppen, die neue Ansprüche an das Dorf als Wohnstandort stellen und die eine andere
Sichtweise von "Ländlichkeit" mitbringen. In dem Vorhaben sollen die sozio-kulturellen, ökonomischen und politischen Folgen dieser Entwicklung, die wiederum die weitere Ausrichtung der jeweiligen Entwicklungsstrategien kleiner Kommunen bestimmen, im Umland von
Hamburg, Bremen und Hannover analysiert werden. Analytisch wird dabei unterschieden
zwischen externen Faktoren (z.B. Lage, Erreichbarkeit, ästhetischem Wert der Landschaft)
und internen Faktoren (Bewohnerstruktur, lokale Interessenlage etc.), die als Entwicklungsimpulse für kleine Kommunen wirksam werden. Die Integration von struktur- mit handlungstheoretischen Erklärungsansätzen in eine "Theorie der exurbanen Entwicklung" soll mit Hilfe
einer Staffelung der Untersuchungsebenen erreicht werden, die von einer übergemeindlichen
Makroebene, auf der u.a. kommunale Strukturdaten mittels quantitativer Methoden untersucht
werden, zu einer innergemeindlichen Mikroebene, auf der die Wahrnehmungs- und Wertungsstrukturen einzelner Akteure im Vordergrund stehen, überleitet. GEOGRAPHISCHER
RAUM: Norddeutschland (Hamburg, Bremen, Hannover)
METHODE: Strukturierte Verknüpfung qualitativer und quantitativer Methoden; Anwendung der
"Q-Method" und von Instrumenten d. Rapid und Participatory Rural Appraisal. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen (Stichprobe: ca. 50;
Gemeinderatssitzungs-Protokolle und sonstige Dokumente). Beobachtung, nicht teilnehmend
(Stichprobe: ca. 10; Gemeinderatssitzungen etc.). Qualitatives Interview (Stichprobe: ca. 5060; Einzelpersonen; Auswahlverfahren: theoretical sampling). Standardisierte Befragung,
face to face (Stichprobe: ca. 100; Fragebogen - Haushalte; Auswahlverfahren: total od. Zufall). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: ca. 200; Fragebogen - Gemeinden;
Auswahlverfahren: Zufall, geschichtet). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: Habilitation; Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 2003-09 ENDE: 2005-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Kiel, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät, Geographisches Institut Lehrstuhl Stadt- und Bevölkerungsgeographie (Ludewig-Meyn-Str. 14, 24118
Kiel)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0431-880-4349, Fax: 0431-880-4658,
e-mail: [email protected])
[37-F] Hausheer, Judith; Mann, Stefan; Marbe-Sans, Dietrich; Stutz, Daniel (Bearbeitung); Rossier, Ruth (Leitung):
Bestimmungsgründe des landwirtschaftlichen Strukturwandels
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soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1
3 Räumliche Disparitäten, städtische Zonen, ländliche Gebiete, struktureller Wandel
INHALT: Die wichtigsten Faktoren der Entscheidung für eine Tätigkeit in der landwirtschaftlichen Produktion und der Hofübernahme sind bekannt. 2. Die Bestimmungsgründe der Berufsentscheidung der nachkommenden Generation für oder gegen die Landwirtschaft sind
dargelegt. 3. Schweizerische Besonderheiten des Hofnachfolgemusters werden in einem Ländervergleich dargestellt. 4. Die sozialen Verhältnisse der Generation, die nach Ende ihrer Erwerbsphase den landwirtschaftlichen Betrieb auf- oder übergibt, sind analysiert. 5. Die Handlungsmöglichkeiten auf einzelbetrieblicher Ebene sind untersucht und sinnvolle Ausstiegsstrategien unter verschiedenen Bedingungen aufgezeigt. 6. Der Beitrag der Neben- und Paralandwirtschaft zur landwirtschaftlichen Erzeugung von Nahrungsmitteln und Nicht-MarktGütern ist bekannt. Problemstellung: Es wird immer deutlicher, dass sowohl die Berufsentscheidung für oder gegen die Betriebsübernahme als auch der Zeitpunkt und die Muster des
Ausstiegs aus der landwirtschaftlichen Erwerbstätigkeit die Kernvariablen zum Verständnis
des agrarischen Strukturwandels sind. Trotzdem wissen wir relativ wenig über den Einstieg in
und den Ausstieg aus der Landwirtschaft. Bezüglich des Einstiegs in den landwirtschaftlichen
Betrieb ist sowohl die Frage offen, welche Faktoren für die Berufsentscheidung in besonderem Masse wichtig sind (monetäre, kulturelle, sonstige Präferenzen), als auch die Frage nach
dem üblichen Lebensabschnitt, in dem Betriebsübernahmen erfolgen. Auch beim Ausstieg ist
der Zeitpunkt zwar durch die Direktzahlungsverordnung gelenkt, aber die Verteilung über die
Betriebe hat dennoch als unerforscht zu gelten. Besonders aus sozialen Erwägungen heraus
wäre wissenswert, welche materiellen Ressourcen dem Betriebsleiterpaar für den Lebensabend zur Verfügung stehen und inwieweit eine Partizipation am Geschehen noch stattfindet.
In diesem Zusammenhang sind auch Formen des teilweisen Ausstiegs aus der Landwirtschaft
(Nebenerwerbslandwirtschaft und Paralandwirtschaft) zu analysieren. GEOGRAPHISCHER
RAUM: Schweiz
ART: Eigenprojekt BEGINN: 2004-01 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Eidgenössisches Volkswirtschaftsdepartement -EVD-, Bundesamt für Landwirtschaft -BLW- Eidgenössische Forschungsanstalt für Agrarwirtschaft und Landtechnik -FAT(, 8356 Ettenhausen, Schweiz)
KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected])
[38-F] Kiehl, Michael, Dipl.-Ing. (Bearbeitung):
Die Bedeutung exogener Unternehmensgründungen für die wirtschaftliche Entwicklung
ländlicher Räume. Eine empirische Analyse am Beispiel Westdeutschlands
INHALT: Im Rahmen des Dissertationsvorhabens "Die Bedeutung exogener Unternehmensgründungen für die wirtschaftliche Entwicklung ländlicher Räume. Eine empirische Analyse am
Beispiel Westdeutschlands" soll folgende Forschungsfrage beantwortet werden: Welche Bedeutung haben exogene Unternehmensgründungen für die wirtschaftliche Entwicklung ländlich-peripherer Regionen? Dazu sollen folgende Unterfragen behandelt werden: 1. Wie sieht
die Häufigkeit und Verteilung von exogenen Unternehmensgründungen in Westdeutschland
aus? Welcher mengenmäßige Beitrag an allen Gründungen entfällt auf exogene Unternehmensgründungen? Zeigen sich Besonderheiten für den ländlichen Raum? 2. Wie wirken sich
speziell exogene Gründungen im Vergleich zu endogenen Gründungen auf die regionale
Wirtschaftsentwicklung ländlicher Räume aus? GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Westdeutschland
soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1
3 Räumliche Disparitäten, städtische Zonen, ländliche Gebiete, struktureller Wandel
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METHODE: Die Erfassung exogener Unternehmensgründungen ist auf Grund der gravierenden
Datenengpässe (Fritsch/ Grotz 2002) naturgemäß mit einigen Schwierigkeiten behaftet. Im
vorliegenden Dissertationsvorhaben soll das Mannheimer Gründungspanel des Zentrums für
Europäische Wirtschaftsforschung GmbH (ZEW) als Datengrundlage genutzt werden. Als
einzige flächendeckend verfügbare Datenquelle enthält das Mannheimer Gründungspanel differenzierte Angaben über die Person des Gründers. So wird auch der Wohnort des Gründers
zum Zeitpunkt der Unternehmensgründung ausgewiesen, was eine näherungsweise Trennung
in exogene und endogene Unternehmensgründer ermöglicht. Ist die Identifikation exogener
Unternehmensgründungen gelungen, soll in einem ersten Arbeitspaket die Häufigkeit und
räumliche Verteilung von Unternehmensgründungen - insbesondere exogener Unternehmensgründungen - in Westdeutschland untersucht werden. Ergebnis ist die statistische und kartographische Darstellung der regionalen Gründungsaktivitäten insgesamt wie der endogenen
und exogenen Gründungen im Besonderen. Neben der Darstellung der absoluten Anzahl an
Gründungen erfolgen Standardisierungen durch die Anwendung von Quotienten (Arbeitsmarktansatz/ Betriebsökologischer Ansatz) sowie Zeitpunktvergleiche. Eine Differenzierung
nach den drei Raumkategorien des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung (BBR) auf
Ebene der Raumordnungsregionen - Agglomerationsräume, Gering Verdichtete Räume,
Ländliche Räume - erlaubt zudem die Besonderheiten des ländlichen Raumes herauszuarbeiten. Während der quantitative Beitrag exogener Unternehmensgründungen am Gründungsgeschehen ländlicher Räume trotz der genannten Datenprobleme somit recht gut bestimmt werden kann, stellt sich die Analyse der Auswirkungen exogener Unternehmensgründungen auf
die regionale Wirtschaftsentwicklung weitaus schwieriger dar. Dennoch soll eine empirische
Annäherung im Rahmen des Dissertationsvorhabens erreicht werden. Zunächst soll in Anlehnung an Fritsch (2004) der Zusammenhang zwischen Gründungen und regionaler Wirtschaftsentwicklung im Rahmen von Regressionsanalysen untersucht werden. Im Gegensatz
zu den Arbeiten von Fritsch erfolgt jedoch eine Differenzierung zwischen endogenen und exogenen Gründern sowie zwischen den Raumkategorien. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Individualdaten; Sekundäranalyse von Aggregatdaten.
ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Dortmund, Fak. Raumplanung, Fachgebiet VWL, insb. Raumwirtschaftspolitik (44221 Dortmund)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0231-755-6438, e-mail: [email protected])
[39-L] Krambach, Kurt (Kompilator):
Neue Arbeitsplätze im ländlichen Raum: Erfahrungen aus Praxis und Politik, (Manuskripte /
Rosa-Luxemburg-Stiftung, 31), Berlin 2002, 97 S., ISBN: 3-320-02988-6 (Graue Literatur;
URL: http://www.rosaluxemburgstiftung.de/Bib/Pub/Manuskripte/manuskripte31.pdf)
INHALT: Vor dem Hintergrund einer angespannten Arbeitsmarktsituation in Deutschland präsentiert der Beitrag die Ergebnisse des Workshops mit dem Thema 'Beschäftigungspolitik und
Schaffung von Arbeitsplätzen im ländlichen Raum' der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Das Anliegen ist die Diskussion von Erfahrungen und realen Möglichkeiten anhand von 'Erfolgsprojekten' der Schaffung neuer Arbeitsplätze in strukturschwachen Regionen. In diesem Zusammenhang werden die folgenden ostdeutschen Initiativen vorgestellt: (1) Der 'Wulkower Weg'
und seine TAT-Orte, die Gründung des Ökospeicher-Vereins in dem Dorf Wulkow, (2) die
Entstehung der Bioland Ranch Zempow in dem Naturpark Stechlin-Ruppiner Land, (3) die
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soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1
3 Räumliche Disparitäten, städtische Zonen, ländliche Gebiete, struktureller Wandel
AGRA GmbH und der Oberhavel Bauernmarkt Schmachtenhagen, der von Landwirten selbst
betrieben wird, (4) die beschäftigungsorientierte Investitions- und Gewerbeansiedlungspolitik
der Gemeinde Lohmen sowie (5) das LebensGut Pommritz als praktisches Modell einer sozial-ökologischen Landkultur. Zu dem Workshop ist auch eine Reihe von profilierten Politikerinnen und Politikern geladen, die in Form einer Podiumsdiskussion politische Erfahrungen
und Möglichkeiten der Beschäftigungs- und Arbeitsmarktpolitik für den ländlichen Raum
präsentierten. Dabei werden folgende Themen erörtert: (1) neue Ansätze und Modelle der Beschäftigungs- und Arbeitsmarktpolitik in Mecklenburg -Vorpommern, (2) Positionsbestimmungen der PDS Land Brandenburg zur Politik im ländlichen Raum sowie (3) die integrierte
Entwicklung des ländlichen Raumes. Abschließend werden Aktivitäten und Netzwerke für
den ländlichen Raum vorgestellt: Deutscher Bauernverband (DBV), die Gemeinschaftsinitiative der Europäischen Union LEADERplus sowie Beschäftigungspotenziale von Gemeinschaftsnutzungseinrichtungen. (ICG2)
[40-L] Mann, Stefan:
Die Entsiedelung ländlicher Räume und das Agrarsystem, in: Berliner Debatte Initial : Sozialund geisteswissenschaftliches Journal, Jg. 15/2004, H. 2, S. 86-95 (Standort: UB Bonn(5)-Z90/76;
UuStB Köln(38)-M XA01655; Kopie über den Literaturdienst erhältlich;
URL: http://www.berlinerdebatte.de/initial/pdf%20laden.htm)
INHALT: Im vorliegenden Beitrag werden zwei Regionen des mitteleuropäischen Raumes betrachtet, in denen Prozesse der Entsiedelung des ländlichen Raums zu beobachten sind. Die
Schweiz und Mecklenburg-Vorpommern haben mit 41.000 bzw. 23.000 qkm Landesfläche in
etwa vergleichbare Ausmaße, aber die Bevölkerungsstruktur ist sehr unterschiedlich. Für die
Schweiz insgesamt ist die Entsiedelung kein Problem. Nicht nur die Bevölkerungszahl des
Staates ist in den vergangenen Jahren durch Immigration kontinuierlich gestiegen, auch die
Gemeinden, die mit einer Einwohnerdichte von über 150 Einw./qkm als ländlich gelten können, haben zu etwa drei Vierteln zwischen 1990 und 2000 einen Bevölkerungsanstieg erfahren. In Mecklenburg-Vorpommern hingegen stellt Entsiedelung kein lokales Problem dar,
sondern ein allgemeines. Seit der Wiedervereinigung im Jahr 1990 ist die Bevölkerungszahl
um mehr als 150.000 Personen gesunken, bedingt sowohl durch eine historisch einmalig niedrige Geburtenrate als auch durch Emigration. Betroffen sind zum einen die Städte des Landes,
die zwischen 1990 und 2000 zum Teil mehr als zwanzig Prozent ihrer Einwohner verloren
haben, zum anderen aber auch periphere Regionen. Das besonderes Interesse des Autors gilt
der Rolle der Landwirtschaft in Entsiedelungsprozessen, deren Unterschiedlichkeit durch den
Begriff der Agrarsysteme gefasst wird. In Abschnitt 3 wird eine Hypothese zur Rolle des Agrarsystems bei Entsiedelungsprozessen entwickelt. Um diese Hypothese zu untersuchen, wird
eine empirische Untersuchung durchgeführt, deren Methodik in Abschnitt 4 und deren Ergebnisse in Abschnitt 5 vorgestellt werden. Implikationen für ein agrarstrukturpolitische Leitbild werden in Abschnitt 6 abgeleitet. (ICA2)
[41-F] Melzer, Michael, Dr.jur.; Böcker, Mone, Dipl.-Volksw. (Bearbeitung); Fahrenkrug, Katrin,
Dipl.-Geogr. (Leitung):
Regionales Entwicklungskonzept Nordfriesland
soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1
3 Räumliche Disparitäten, städtische Zonen, ländliche Gebiete, struktureller Wandel
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INHALT: Das für den an der schleswig-holsteinischen Westküste gelegenen Kreis Nordfriesland
Regionale Entwicklungskonzept (REK) Nordfriesland ist Beispiel für einen innovativen dialog- und umsetzungsorientierten Entwicklungsprozess mit dem Ergebnis einer übergreifenden
zukunftsorientierten regionalen Entwicklungsstrategie. Nordfriesland ist Küstenzone. Das
REK implementiert Inhalte und Strukturen für ein Integriertes Küstenzonenmanagement
(IKZM), einer maßgeblich auf EU-Ebene vorangebrachten Entwicklungsstrategie für Küstenzonen, die zur Zeit Gegenstand verschiedener Forschungsansätze ist. Das REK ist konzentriert auf die Handlungsfelder, die entscheidend für die zukünftige Entwicklung der Region
sind. Querschnittsbezüge zwischen den Handlungsfeldern werden aufgezeigt, Synergiepotentiale ausgelotet. Die ausgewählten Handlungsfelder spiegeln den strukturellen Wandel in der
Region wider, der insbesondere im Zuge der demographischen Entwicklung zu erwarten ist:
Wirtschaft und Arbeit, Windkraft, Tourismus, Gesundheitswirtschaft und Seniorenwirtschaft.
Im Arbeitsprozess wurden Handlungsfeld orientiert regionale Partnerschaften entwickelt, die
zukünftig Motor der regionalen Entwicklung sein werden. Aufbauend auf diesen Arbeitsprozess liegt eine Zusammenführung des Regionalen Entwicklungskonzeptes Nordfriesland und
des Regionalen Entwicklungskonzeptes für den ebenfalls an der Westküste gelegenen Kreis
Dithmarschen zu einem Entwicklungskonzept Westküste vor. GEOGRAPHISCHER RAUM:
Nordfriesland in Schleswig-Holstein
METHODE: Bausteine: Stärken-Schwächen-Analyse auf Basis der Querschnittsauswertung vorhandener Studien und Konzepte sowie Expertengesprächen und Gesprächsrunden mit
Schwerpunktsetzung auf ausgewählte Handlungsfelder/ Entwicklung von Leitzielen und
Konkretisierung der Handlungsfelder in thematischen Workshops und vertiefenden RoundTable-Gesprächen/ Auswahl und Konkretisierung von Projekten und Umsetzungsempfehlungen im Rahmen von Abstimmungsgesprächen
ART: Auftragsforschung; gefördert; Gutachten BEGINN: 2002-08 ENDE: 2004-02 AUFTRAGGEBER: Wirtschaftsförderungsgesellschaft Nordfriesland GmbH Husum FINANZIERER:
Land Schleswig-Holstein; Europäische Union
INSTITUTION: Raum & Energie Institut für Planung, Kommunikation und Prozessmanagement
GmbH (Erlenweg 3, 22880 Wedel)
KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected])
[42-F] Mose, Ingo, Prof.Dr.; Brodda, Yvonne; Menzel, Sabine; Bockmühl, Thorsten (Bearbeitung):
Zwischen Regionalisierung und Nachhaltigkeit - neue regionale Entwicklungskonzepte für
ländliche Räume in der EU
INHALT: Ziel des Projekts ist es, anhand ausgewählter empirischer Fallstudien neue Konzepte,
Strategien und Instrumente der Regionalpolitik zur Entwicklung peripherer ländlicher Räume
in der EU zu analysieren und diese darauf hin zu überprüfen, inwieweit sich diese am Leitbild
einer nachhaltigen Entwicklung orientieren, inwieweit sie Ausdruck neuer Verfahrensweisen
und Organisationsformen sind und inwieweit dabei ein stärkeres Gewicht der europäischen
Strukturpolitik zum Ausdruck kommt. GEOGRAPHISCHER RAUM: Österreich, Großbritannien (Schottland), Schweden
METHODE: Methodenmix: quantitative und qualitative Verfahren, insb. Auswertung von Planungsliteratur, Expertengespräche, sonstige Interviews DATENGEWINNUNG: Feldarbeit
durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
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VERÖFFENTLICHUNGEN: Brodda, Y.; Mose, I.: Zwischen Regionalisierung und Nachhaltigkeit. Neue regionale Entwicklungskonzepte für periphere ländliche Räume in der EU. in:
Raumforschung und Raumordnung, 60, 2002, H. 3-4, S. 272-276.+++Dies.: Neue regionale
Entwicklungskonzepte für periphere ländliche Räume. Das Beispiel der schottischen Highlands und Islands. in: Raumforschung und Raumordung, 62, 2004, H. 3, S. 206-216.
ART: Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 2000-03 ENDE: 2004-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Hochschule Vechta, Institut für Umweltwissenschaften (Postfach 1553, 49364
Vechta)
[43-F] Noetzel, Thomas, Prof.Dr.phil. (Bearbeitung):
Regionale Entwicklung und die neuen Informations- und Kommunikationstechniken: Internet im DGH oder Virtuelles Dorfgemeinschaftshaus?
INHALT: Inhaltliches Ziel ist die Gewinnung von Informationen über den Stand der Internetnutzung im ländlichen Raum. Inhalt der Befragung war das Nutzungsverhalten allgemein sowie
die Nutzung für spezielle Aufgaben wie z.B. zum Kaufverhalten über das Internet.
METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen;
Aktenanalyse, offen. Standardisierte Befragung, telefonisch (Stichprobe: 160). Sekundäranalyse von Aggregatdaten. Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut.
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2003-05 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: Land Hessen
Ministerium für Umwelt, ländlichen Raum und Verbraucherschutz FINANZIERER: keine
Angabe
INSTITUTION: Universität Marburg, FB 03 Gesellschaftswissenschaften und Philosophie, Institut für Politikwissenschaft Professur für Politische Theorie und Ideengeschichte (WilhelmRöpke-Str. 6 G, 35032 Marburg)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 06421-28-24382, e-mail: [email protected])
[44-F] Nuissl, Henning, Dr.; Rink, Dieter, Prof.Dr. (Bearbeitung):
URBS PANDENS - Urban Sprawl
INHALT: Das EU-Projekt "URBS PANDENS" beschäftigt sich mit europäischen Mustern von
Suburbanisierung ("urban sprawl"). Es untersucht den Verlauf von Suburbanisierung, deren
sozioökonomische und kulturelle Bedingungsfaktoren sowie deren ökologische Bedeutung.
Ziel ist es, tragfähige Strategien einer Umkehr städtischer und regionaler Entwicklungsprozesse hin zu mehr Nachhaltigkeit zu entwickeln. Das Projekt-Team umfasst acht europäische
Partnereinrichtungen und wird vom Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK) koordiniert. Eine zentrale Aufgabe von URBS PANDENS ist es, die Auswirkungen von politischen
und planerischen Regularien, Anreizstrukturen und Maßnahmen auf den Prozess des "urban
sprawl" zu untersuchen. Hierzu werden mehrere "qualitative Modelle" entwickelt, die helfen
sollen, typisch europäische Muster von "urban sprawl" zu identifizieren. Basis für die Entwicklung dieser Modelle sind sieben Fallstudien, die in unterschiedlichen europäischen Ländern durchgeführt werden. Besondere Aufmerksamkeit wird zum einen den Interdependenzen
von sozialen, ökonomischen, ökologischen und räumlichen Aspekten städtischer Entwicklungsprozesse gewidmet. Zum anderen wird besonders auf eine Vermittlung der Analyseergebnisse in die politische und planerische Praxis geachtet. Gegenstand der am UFZ durchge-
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3 Räumliche Disparitäten, städtische Zonen, ländliche Gebiete, struktureller Wandel
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führten Fallstudie ist die Stadtregion Leipzig. Die anderen im Rahmen der URBSPANDENS-Fallstudien untersuchten Stadtregionen sind Athen, Liverpool, Ljubljana, Stockholm, Warschau und Wien. GEOGRAPHISCHER RAUM: Europa
METHODE: Dieses Projekt vereint verschiedene wissenschaftliche Zugänge, insb. der Sozialwissenschaften, der Stadtplanung, der Geographie und der Stadtökologie. Zentrale Bedeutung
kommt dem Instrument der qualitativen Modellierung zu. DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Aggregatdaten (Herkunft der Daten: Sächsische Gemeindestatistik Leipzig und
Umland und Bauleitplanungsdaten der Regierungsbezirke Leipzig und Halle, Daten kommunaler Fachbehörden). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Nuissl, H.; Rink, D.: Urban sprawl and post-socialist transformation. The case of Leipzig (Germany). UFZ-Bericht, 4/2003. Leipzig 2003, 70 p. Download:
http://www.ufz.de/data/ufzbericht4-03547.pdf .+++Nuissl, H.; Rink, D.: Schrumpfung und
Urban Sprawl. Analytische und planerische Problemstellungen. UFZ Discussion-Paper,
3/2004. Leipzig 2004, 69 S. Download: http://www.ufz.de/data/Disk_Papiere_2004-031615.
pdf .+++Nuissl, H.; Rink, D.: Schrumpfung und Sprawl: das Beispiel Leipzig. in: Jahrbuch
Stadterneuerung. 2005 (im Erscheinen).+++Couch, C.; Karecha, J.; Nuissl, H.; Rink, D.: Decline and sprawl. An evolving type of urban development - observed in Liverpool and Leipzig.
in: European Planning Studies, 2005.+++Nuissl, H.; Rink, D.: The 'production' of urban
sprawl as a phenomenon of post-socialist transformation: Eastern Germany after 1989. in:
Cities, 2005.
ART: gefördert BEGINN: 2002-11 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Europäische Union
INSTITUTION: UFZ - Umweltforschungszentrum Leipzig-Halle GmbH FB Sozialwissenschaftliche Umweltforschung -ÖKUS- Department Stadt- und Umweltsoziologie (Permoserstr. 15,
04318 Leipzig)
KONTAKT: Nuissl, Henning (Dr. Tel. 0341-235-2696, Fax: 0341-235-2825,
e-mail: [email protected]); Rink, Dieter (Prof.Dr. Tel. 0341-235-2696, Fax: 0341-2352825, e-mail: [email protected])
[45-L] Overwien, Petra:
Planungsbezogenes Konfliktmanagement unter Transformationsbedingungen: ein empirischer Beitrag zur Erklärung von Suburbanisierungstendenzen in der Stadtregion Berlin,
(Abhandlungen - Anthropogeographie / Institut für Geographische Wissenschaften Freie Universität Berlin, Bd. 64), Berlin: Reimer 2003, XXXI, 292 S., ISBN: 3-496-02755-X (Standort: UB
Bonn(5)-2003-5327)
INHALT: Die empirische Studie fragt aus einer akteurs- und prozessorientierten Sicht auf mehreren sachlichen und räumlichen Ebenen nach den Ursachen von demographischen Suburbanisierungstendenzen in der Stadtregion Berlin seit 1990. Um die wesentlichen Rahmenbedingungen, Interessen und Handlungsstrategien der Hauptakteure im Suburbanisierungsprozess
zu identifizieren, stehen fallbezogene Analysen der Entstehung und des Managements von
planungsbezogenen Konflikten in der Region im Vordergrund. Das Verhältnis von kommunalen und privaten Akteuren wird dabei ebenso beleuchtet wie das Verhältnis von kommunalen
und staatlichen Planungsträgern. Der theoretische Zugriff folgt einem "Patchwork-Ansatz",
der Erkenntnisse aus einigen Nachbardisziplinen, insbesondere den Politik- und Verwaltungswissenschaften, einbezieht. Ausgehend von den bisher erkennbaren Suburbanisierungstendenzen in der Untersuchungsregion wird das Verhältnis von überörtlichen und örtlichen
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soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1
3 Räumliche Disparitäten, städtische Zonen, ländliche Gebiete, struktureller Wandel
Planungsträgern vor dem Hintergrund der rechtlich-administrativen Transformation näher beleuchtet. Zwei Fallstudien zeigen abschließend auf, welche Spielräume kleinen Gemeinden
im Berliner Umland für die Umsetzung einer wachstumsorientierten Politik in der Nachwendezeit zur Verfügung stehen. Anhand der jeweiligen Schlüsselprojekte für die Kommunalplanung wird exemplarisch die Entwicklung planungsbezogener Interessenkonflikte dokumentiert und interpretiert. (ICA2)
[46-F] Pestke, Silvia; Wille, David; Lange, Jürgen, Dipl.-Biol.; Osthorst, Winfried, Dr.; Schuchardt, Bastian, Dr. (Bearbeitung); Winter, Gerd, Prof.Dr.; Schirmer, Michael, Dr.; Lange, Hellmuth, Prof.Dr. (Leitung):
Retrospektive Analyse größerer Planverfahren in der Küstenzone unter der Perspektive
"IKZM-Tauglichkeit" (Integriertes Küstenzonenmanagement) (RETRO)
INHALT: Im Rahmen des BMBF-Förderschwerpunktes "Forschung für ein nachhaltiges Küstenzonenmanagement" wird das interdisziplinäre Projekt durch die retrospektive Analyse von ca.
10 größeren abgeschlossenen Planverfahren das in Deutschland vorhandene Instrumentarium
und die darauf aufbauende Praxis zur Realisierung von Infrastruktur-vorhaben im Küstenbereich auf seine "IKZM-Tauglichkeit" hin untersuchen. Dabei wird davon ausgegangen, dass
eine Reihe von Anforderungen, wie sie national und international für ein Integriertes Küstenzonenmanagement (IKZM) formuliert werden, durch die vorhandene Gesetzgebung bzw.
durch die etablierte Praxis zumindest in Ansätzen in Deutschland bereits heute erfüllt werden.
Es wird jedoch vermutet, dass noch eine Reihe inhaltlicher und methodischer Defizite gegeben sind. Die Analyse wird systematisch anhand einer "Checkliste" durchgeführt werden, die
auf der Grundlage v.a. der IKZM-Strategie der EU im Projekt entwickelt und rechtliche, soziale, ökonomische, planerische und ökologische Aspekte enthalten wird. Anhand dieser
Checkliste werden dann sowohl diejenigen Bereiche identifiziert werden, die bereits heute
den Anforderungen eines IKZM entsprechen, als auch jene, in denen Defizite bestehen. Aus
der Analyse werden konkrete Hinweise und Empfehlungen zur Etablierung eines IKZM in
Deutschland abgeleitet werden. Die Bearbeitung erfolgt im interdisziplinären Team aus Soziologen, Juristen, Geographen, Ökologen und Planern. Die Mitarbeiter der Forschungsstelle
für Europäisches Umweltrecht werden sich im Rahmen dieses Projektes neben der Behandlung rein juristischer Fragestellungen auf die rechtliche Bewertung der in den anderen fachwissenschaftlichen Teilprojekten erlangten Erkenntnisse konzentrieren. Projekthomepage unter: http://www.retro.uni-bremen.de/index.html . ZEITRAUM: ca. 1990 bis 2003 GEOGRAPHISCHER RAUM: Küstenzone/ -gebiet Deutschlands
METHODE: Evaluationsmethode. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG:
Inhaltsanalyse, offen. Aktenanalyse, offen.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Schuchardt, B.; Bildstein, T.; Lange, H.; Lange, J.; Lee, C.;
Pestke, S.; Osthorst, W.; Schirmer, M.; Wille, D.; Winter, G.: Retrospektive Analyse größerer
Planverfahren in der Küstenzone unter der Perspektive "IKZM-Tauglichkeit". Coastline reports, 2004-3. Bremen 2004, 121 S. Download unter: http://www.eucc-d.de/infos/RETROonline.pdf .
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2003-08 ENDE: 2004-07 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Bildung und Forschung FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Universität Bremen, Forschungszentrum Nachhaltigkeit -artec- (Postfach
330440, 28334 Bremen); Universität Bremen, FB 06 Rechtswissenschaft, Forschungsstelle
für Europäisches Umweltrecht -FEU- (Postfach 330440, 28334 Bremen)
soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1
3 Räumliche Disparitäten, städtische Zonen, ländliche Gebiete, struktureller Wandel
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KONTAKT: Wille, David (Tel. 0421-2183540, e-mail: [email protected])
[47-F] Petermann, Sören, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Sahner, Heinz, Prof.Dr. (Betreuung):
Soziale Vernetzung städtischer und ländlicher Bevölkerungen im Vergleich
INHALT: Vergleich sozialer Netzwerke und sozialer Unterstützung durch soziale Netzwerke
zwischen Großstadtbewohnern und Landbewohnern. GEOGRAPHISCHER RAUM: Regierungsbezirk Halle
METHODE: Struktur-individualistischer Soziologie; methodologischer Individualismus; Rational-Choice-Ansatz. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, telefonisch (Stichprobe: 492; Personen im Alter von 25-65 Jahren in ausgewählten Gemeinden des Regierungsbezirks Halle/ Saale; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Petermann, S.: Die Erhebung
sozialer Netzwerke im computerunterstützten Telefoninterview. Eine Methodendiskussion
zum Forschungsprojekt 'Soziale Vernetzung städtischer und ländlicher Bevölkerungen am
Beispiel der Stadt Halle/ Saale. Halle: Univ. 2000, 8 S.+++Ders.: Soziale Vernetzung städtischer und ländlicher Bevölkerungen am Beispiel der Stadt Halle. Arbeits- und Ergebnisbericht an die DFG. Halle: Univ. 2000, 15 S.
ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 1998-02 ENDE: 2001-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Halle-Wittenberg, Philosophische Fakultät, Institut für Soziologie
Professur für Allgemeine Soziologie, insb. Strukturanalyse moderner Gesellschaften und Methoden empirischer Sozialforschung (06099 Halle)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0345-5524244, e-mail: [email protected])
[48-F] Piorr, Annette, Dr.agr.; Sattler, Claudia, Dipl.-Ing.agr. (Bearbeitung); Matzdorf, Bettina,
Dipl.-Landschaftsplaner (Leitung):
Halbzeitbewertung der Entwicklungspläne für den ländlichen Raum (EPLR) der Bundesländer Brandenburg und Berlin
INHALT: Mit der Halbzeitbewertung der Entwicklungspläne für den ländlichen Raum in den
einzelnen EU-Staaten bzw. Bundesländern stand eines der zentralen Steuerungsinstrumente
der Agrarpolitik auf dem Prüfstand, mit dessen Hilfe das Konzept einer multifunktionalen
Landwirtschaft umgesetzt werden soll. Die Halbzeitbewertung ist obligatorischer Bestandteil
eines durch die EU vorgeschriebenen Bewertungsverfahrens, bestehend aus Exante-, Halbzeit- und Expost-Bewertung. Zweck der Bewertung ist es, die Wirkung der Maßnahmen zur
ländlichen Entwicklung aufzuzeigen, aber vor allen Dingen dazu beizutragen, die Effektivität
und Effizienz der Maßnahmen zu verbessern. Der Halbzeitbewertung kommt gerade im Hinblick auf die aktuelle Politikberatung eine zentrale Rolle zu, da die Ergebnisse sowohl Grundlagen für eventuelle Verbesserungen der Maßnahmen innerhalb der laufenden Förderperiode
bis 2006 darstellen als auch im Zuge der Konzeption der Förderpolitik ab dem Jahr 2007 eine
der wesentlichen Entscheidungsgrundlagen der Exekutiven bilden. Die Ergebnisse der Halbzeitbewertung werden durch die EU-Kommission im Rahmen der Konzipierung der künftigen
Agrarpolitik genutzt. Kernstück der Evaluierung bildeten die Agrarumweltmaßnahmen
(AUM), in Brandenburg im Rahmen des Agrarumweltprogramms 'KULAP'. Die Bewertung
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der Umweltwirkungen aller angebotenen Agrarumweltmaßen sowie deren administrative
Umsetzung war Gegenstand der Bewertung und die Grundlage für die Vorschläge zur Weiterentwicklung des Agrarumweltprogramms. Dabei wurden, ausgehend von dem EU-weit angewendeten methodischen Bewertungsrahmen, geeignete Indikatoren auf der Grundlage vorhandener Daten für die Bereiche Boden, Wasser, Arten- und Habitatvielfalt sowie Landschaft
entwickelt und angewendet. Mit den beiden Abschlussberichten zur Halbzeitbewertung der
Entwicklungspläne für den ländlichen Raum liegt den Ländern Brandenburg und Berlin eine
umfangreiche Bewertung ihrer im Rahmen der EPLR eingesetzten Förderpolitiken vor. Die
gewonnenen Erfahrungen, Daten und Kenntnisse können wissenschaftlich für methodische
Innovationen im Zuge der Weiterentwicklung von Entscheidungs- und Unterstützungssystemen im Bereich der Politikberatung genutzt werden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Berlin,
Brandenburg
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Halbzeitbewertung des EPLR
Brandenburg. Abschlussbericht. Abrufbar im Internet unter http://www.zalf.de/sod/KULAP_EB_Brandenburg/endbericht_brandenburg.pdf .+++Halbzeitbewertung des EPLR Berlin. Abschlussbericht. Abrufbar im Internet unter http://www.zalf.de/sod/KULAP_EB_Berlin/endbericht_berlin.pdf .+++Piorr, A.; Matzdorf, B.: The assessment of environmental effectiveness of agri-environmental measures regarding intensity impacts and spatial equivalence. Vortrag (87. EAAE-Seminar Wien). Abrufbar im Internet unter http://www.zalf.de/
sod/KULAP_EB_Brandenburg/eaae_piorr_matzdorf_ppt.pdf .+++Matzdorf, B.; Piorr, A.;
Müller, K.: Halbzeitbewertung des EPLR 2000-2006 des Landes Brandenburg. Vortrag (25.
Tagung des Beirates für Umwelt und Landnutzung 01.12.2003 Potsdam). Abrufbar im Internet unter http://www.zalf.de/sod/KULAP_EB_Branden-burg/MLUR_Umweltbeirat_011203.
pdf .
ART: gefördert BEGINN: 2002-01 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Land Brandenburg Ministerium für Landwirtschaft, Umweltschutz und Raumordnung; Land
Berlin Senatsverwaltung für Wirtschaft, Arbeit und Frauen
INSTITUTION: Leibniz-Zentrum für Agrarlandschafts- und Landnutzungsforschung -ZALFe.V. Institut für Sozioökonomie (Eberswalder Str. 84, 15374 Müncheberg)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 033432-82150, e-mail: [email protected])
[49-F] Schöfer, Markus, Dipl.-Geogr.; Domhardt, Hans-Jörg, Dr.ing. (Bearbeitung); TroegerWeiß, Gabi, Prof.Dr. (Leitung):
Let's go Oberfranken
INHALT: Der Lehrstuhl für Regionalentwicklung und Raumordnung der Technischen Universität
Kaiserslautern hat ein Handlungskonzept aufgrund folgender Problemstellung und Zielsetzung erarbeitet: Der Regierungsbezirk Oberfranken nimmt in demographischer Hinsicht bayernweit eine Sonderstellung ein. Im Vergleich zu allen anderen bayerischen Regierungsbezirken hat die Bevölkerung in Oberfranken in den Jahren 1987 bis 2001 am geringsten zugenommen. Gründe hierfür waren zum Teil oberfrankenweit beträchtliche Sterbeüberschüsse
und in manchen Landkreisen deutliche Wanderungsverluste. Ein weiterer zu beobachtender
Trend ist die zunehmende Überalterung der oberfränkischen Bevölkerung als Ergebnis v.a.
von selektiven Wanderungsvorgängen und Geburtenzahlen auf niedrigem Niveau. Zukunftsprognosen weisen in eine ähnliche Richtung. Bei Wanderungsbewegungen spielen auch qualitative Aspekte, wie zum Beispiel Alter, Bildungsstand, Geschlecht eine wichtige Rolle. Gerade jungen, gut ausgebildeten Bevölkerungsgruppen kommt dabei eine Schlüsselrolle zu.
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Die möglichen Folgen einer überalternden bzw. quantitativ und mancherorts qualitativ
schrumpfenden Bevölkerung für eine Region sind zum Teil heute schon spürbar. Ziel der Untersuchung ist die Erarbeitung eines Handlungskonzeptes zur Steuerung gegenwärtiger und
zukünftiger demographischer Entwicklungen und den sich daraus ergebenden räumlichern
Konsequenzen für Oberfranken. Wanderungsbewegungen stehen dabei im Vordergrund. Eine
Einflussnahme auf die natürliche Bevölkerungsbewegung soll ebenfalls kurz erörtert werden.
Vor dem Hintergrund dieser Zielsetzung werden folgende Fragen geklärt: 1. Wie hat sich die
Bevölkerung Oberfrankens in den letzten Jahren entwickelt bzw. in welche Richtung weist
deren Zukunft? 2. Welche räumlichen Auswirkungen werden sich dadurch für den Regierungsbezirk Oberfranken und seinen Kommunen ergeben? 3. Auf welche Weise kann es gelingen, bereits abgewanderte Bevölkerungsgruppen wieder nach Oberfranken zurückzuholen?
4. Wie kann die Abwanderung, insbesondere junger gut ausgebildeter Bevölkerungsgruppen
verringert und/ oder verhindert werden? 5. Auf welche Weise kann es gelingen, neue Bevölkerungsgruppen in Gestalt von Zuwanderung für Oberfranken zu gewinnen? 6. Auf welche
Weise kann auf kommunaler und regionaler Ebene auf die natürliche Bevölkerungsbewegung
positiv eingewirkt werden? GEOGRAPHISCHER RAUM: Bayern
METHODE: Einen wichtigen Bestandteil der Arbeit bilden, neben der Literatur-, Dokumentenund statistischen Analyse, fünf verschiedene Befragungen. 1. Es wurden Bevölkerungsgruppen, welche 2001 den Regierungsbezirk Oberfranken verlassen haben, schriftlich u.a. nach ihren Wegzugsgründen befragt. 2. Weiterhin erfolgte eine schriftliche Befragung der 50 größten
oberfränkischen Unternehmen u.a. nach ihren Schwierigkeiten bei der Suche nach qualifizierten Arbeitskräften und möglichen Lösungsansätzen. 3. Außerdem wurden oberfränkische
Landräte bzw. Oberbürgermeister der kreisfreien Städte mündlich nach gegenwärtigen Folgen
demographischer Entwicklungen und möglichen Steuerungsmaßnahmen befragt. 4. In schriftlicher Form wurden dazu auch alle Bürgermeister Oberfrankens befragt. 5. Den Abschluss
bildete eine mündliche Befragung verschiedener oberfränkischer Experten hinsichtlich möglicher Strategien zur Bewältigung gegenwärtiger und zukünftiger demographischer Probleme.
DATENGEWINNUNG: Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2001-11 ENDE: 2002-10 AUFTRAGGEBER: Forum Zukunft
Oberfranken e.V. FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Technische Universität Kaiserslautern, FB Architektur, Raum- und Umweltplanung, Bauingenieurwesen, Lehrstuhl Regionalentwicklung und Raumordnung (Pfaffenbergerstr. 95, 67663 Kaiserslautern)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 0631-205-4701, Fax: 0631-205-2251,
e-mail: [email protected])
[50-F] Schultz, Andrea, Dipl.-Geogr. (Bearbeitung); Friedrich, Klaus, Prof.Dr.Dr. (Leitung);
Friedrich, Klaus, Prof.Dr.Dr. (Betreuung):
Brain drain Ostdeutschland. Ost-West-Migrationen in der ersten Phase des Erwerbsverlaufs
und deren Auswirkungen auf die Herkunftsgebiete
INHALT: Parallel zu wieder wachsenden Disparitäten in der Wirtschafts- und Arbeitsmarktentwicklung zwischen Ost- und Westdeutschland, erhöht sich die Zahl der Wegzügler aus Ostdeutschland seit 1998 stetig. Per Saldo verliert der Osten zu Gunsten des Westens an Bevölkerung. Akteure dieser Binnenwanderung sind vor allem junge Menschen. Dies lässt die
Vermutung zu, dass in Ostdeutschland ein Defizit an dieser jungen, gut ausgebildeten Personengruppe entsteht und dadurch endogene Potentiale für die wirtschaftliche Entwicklung ver-
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loren gehen. Dieser so genannte brain drain führt zu demographischen, sozialen und ökonomischen Umverteilungen. Vor dem Hintergrund der regionalpolitischen Relevanz besteht das
Ziel des Forschungsvorhabens darin, die Muster und Prinzipien des Migrationsprozesses, die
Handlungsdispositionen und Motivationen sowie die Arbeits- und Lebensbedingungen der
Migranten und eventuelle Rückkehrbestrebungen zu untersuchen. GEOGRAPHISCHER
RAUM: Ostdeutschland, Sachsen-Anhalt
METHODE: Für die erforderliche Primärdatenerhebung werden geeignete Bezugsgruppen und
Untersuchungsregionen ausgewählt, um umfangreiche qualitative und quantitative Erhebungen in Form von standardisierten Befragungen, Experteninterviews und Leitfadengesprächen
durchzuführen. Darauf aufbauend werden demographische und regionalökonomische Konsequenzen dieses Migrationsgeschehens für Ostdeutschland analysiert. DATENGEWINNUNG:
Standardisierte Befragung, telefonisch (Stichprobe: 2.200). Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Schultz, Andrea: Wandern und Wiederkommen? Eine Betrachtung
des migrationsbedingten Humankapitalverlustes und Rückkehrpotenzials für MecklenburgVorpommern. in: Werz, N.; Nuthmann, R. (Hrsg.): Abwanderung und Migration in Mecklenburg und Vorpommern. Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwissenschaften 2004, S. 231-249.
ARBEITSPAPIERE: 1. Zwischenbericht für die Deutsche Forschungsgemeinschaft.
ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2003-09 ENDE: 2006-08 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Halle-Wittenberg, Mathematisch-Naturwissenschaftlich-Technische
Fakultät, Institut für Geographie Abt. Sozialgeographie (06099 Halle)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0345-5526059, e-mail: [email protected])
[51-L] Schulz, Reiner; Swiaczny, Frank:
Globale Verstädterung - Entwicklung, Ursachen, Folgen, in: Zeitschrift für Bevölkerungswissenschaft : Demographie, Jg. 28/2003, H. 1, S. 37-66 (Standort: UB Bonn(5)-Z77/240; UuStB
Köln(38)-FHM XG02134; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Im Verlauf der nächsten Jahrzehnte wird die globale Verstädterung, insbesondere
unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit, den Aspekt des Weltbevölkerungsprozesses darstellen, der die größten Herausforderungen birgt. Die wachsende Zahl und Bevölkerung der
Großstädte in den wenig (LDCs) und am wenigsten (LLDCs) entwickelten Ländern der Erde
hat in der Vergangenheit das Interesse von Medien und Politikern geweckt. Der schnell steigende Anteil an Menschen, die in Städten wohnen, wird heute weithin als Bedrohung für die
langfristigen Entwicklungsziele dieser Länder betrachtet. Die Expansion der städtischen Bevölkerung führt zum Entstehen neuer Slums mit unsicheren und ungesunden Lebensbedingungen und einer Unterversorgung mit Arbeitsplätzen, Wohnungen und Infrastruktur. Zwischen 1950 und 2000 hat sich die Zahl der städtischen Bevölkerung von 0,75 Mrd. auf 2,9
Mrd. vervielfacht, ihr Anteil an der Weltbevölkerung erhöhte sich von 29,8 v.H. auf 47 v.H..
Während der vergangenen 50 Jahre lag die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate der
Weltbevölkerung bei 1,75 v.H. und blieb damit deutlich geringer als das durchschnittliche
Wachstum der städtischen Bevölkerung mit 2,68 v.H. pro Jahr. Die VN Projektion der 2001
World Urbanisation Prospects sieht bis 2030 ein Wachstum der städtischen Bevölkerung auf
4,9 Mrd. voraus, so dass eine Verstädterungsquote von etwa 60 v.H. erreicht werden wird.
Nach dieser Vorausberechnung soll ein großer Teil des globalen Bevölkerungswachstums in
den urbanen Regionen stattfinden und die Verstädterung weiterhin von den Migrationsüber-
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schüssen aus ländlichen Räumen profitieren, wo die Fertilität überdurchschnittlich hoch
bleibt. Die Zahl der Megastädte mit einer Einwohnerzahl von 10 Mio. Menschen wird ebenfalls steigen. Während 1950 New York noch die einzige Stadt dieser höchsten Hierarchiestufe
war, haben global bis zum Jahr 2000 weitere 16 Städte diese Schwelle erreicht. Gegenwärtig
leben erst 3,7 v.H. der Weltbevölkerung in Megastädten, für 2015 wird jedoch bereits ein Anteil von 4,7 v.H. geschätzt (21 Städte), verbunden mit einem zuvor nie erlebten Wandel des
Städtesystems." (Autorenreferat)
[52-F] Siebert, Rosemarie, Dr.phil.; Dosch, Axel; Heiden, Kirsten von der (Bearbeitung):
Wissenschaftliche Begleitung des Pilotprojektes "Regionen Aktiv - Land gestaltet Zukunft"
INHALT: Vom BMVEL wurde am 10.09.2001 der Wettbewerb "Regionen Aktiv ? Land gestaltet
Zukunft" gestartet. Ende März 2002 wurden achtzehn Regionen ausgewählt, die bei der Verwirklichung ihrer Konzepte zur integrierten ländlichen Entwicklung eine besondere finanzielle Unterstützung erfahren. Für die Umsetzung von "Regionen Aktiv" stehen im Zeitraum
2002 bis 2005 rd. 35,5 Mio. EUR zur Verfügung. Gefördert wird die Umsetzung von Entwicklungskonzepten, die in vorbildlicher Weise auf Qualitätsproduktion und Umweltschutz
in der Landwirtschaft setzen. Ländliche Räume sollen ihre Entwicklung eigenständig und
partnerschaftlich voran bringen und zum Vorbild für die Zukunft auf dem Land und ihre Verbindung zur Stadt werden. Kooperationspartner sind das Institut für Ländliche Strukturforschung in Frankfurt am Main und die TUM-Tech GMBH München/ TU München.
ART: gefördert BEGINN: 2002-01 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft
INSTITUTION: Leibniz-Zentrum für Agrarlandschafts- und Landnutzungsforschung -ZALFe.V. Institut für Sozioökonomie (Eberswalder Str. 84, 15374 Müncheberg)
KONTAKT: Siebert, Rosemarie (Dr. Tel. 033432-82204, e-mail: [email protected])
[53-F] Universität Bayreuth:
Regionalpolitische Perspektiven für Krisenregionen
INHALT: Die regionalpolitischen Bemühungen der verschiedenen Politikträger (Europäische
Union, Bund, Länder) sind weitgehend in eine Sackgasse geraten. Ein treffendes Beispiel
hierfür sind die Ansätze, die Grenzregionen der Europäischen Union zu den osteuropäischen
Beitrittsstaaten auf die Herausforderungen der EU-Osterweiterung vorzubereiten. Vor diesem
Hintergrund ist es unumgänglich, neue Politikkonzepte zu entwickeln, die regionale Entwicklung mit marktkonformen Mitteln und unter Nutzung endogener Potentiale ermöglicht und
fördert. Solche Gestaltungsvorschläge bedürfen mehrerer Vorarbeiten. Zunächst sind Ansätze
der theoretischen Erfassung von Prozessen regionaler Entwicklung zu erörtern. Ein Schwerpunkt wird hier auf evolutorische Theoriegebilde gelegt, die geeignet erscheinen, der Komplexität des Untersuchungsgegenstandes gerecht zu werden. Daneben sind auch die normativen Komponenten regionaler Entwicklung zu betrachten.
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Bayreuth, Fak. 03 Rechts- und Wirtschaftswissenschaften, Lehrstuhl
für VWL IV Wirtschaftstheorie (95440 Bayreuth)
KONTAKT: Sekretariat (Tel. 0921-55-2880, Fax: 0921-55-2886)
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4 Soziale Segregation, soziale Probleme, Sozialberichterstattung
4 Soziale Segregation, soziale Probleme, Sozialberichterstattung
[54-L] Baltzer, Patrick:
Prozesse der "symbolischen Ghettoisierung": ein Ansatz zu einer Ethnologie der Ausgrenzung, in: Berliner Debatte Initial : Sozial- und geisteswissenschaftliches Journal, Jg. 15/2004, H.
2, S. 50-57 (Standort: UB Bonn(5)-Z90/76; UuStB Köln(38)-M XA01655; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.berlinerdebatte.de/initial/pdf%20laden.htm)
INHALT: Die seit Anfang der neunziger Jahre sich zunehmend bis in die Mittelschichten der Bevölkerung ausweitende prekäre ökonomische und soziale Lage vieler Menschen hat eine interdisziplinäre Debatte um alte und neue Formen von Armut in Deutschland entfacht. Der
vorliegende Beitrag rekonstruiert diesen Abwertungsprozess mittels einer Langzeitstudie, die
auch kulturelle Muster im Umgang mit Armut zu erkunden suchte. Im Zuge der Verlängerung
der Berliner Stadtautobahn wurde im Winter 1997 eine Straße mit über sechzig Altbauhäusern, die Wederstraße im Bezirk Neukölln, für den Bau eines Autobahntunnels fast vollständig abgerissen. Die Wederstraße durchlebte bis zu ihrem Abriss einen Prozess der Abwertung
und Marginalisierung. Neben dem materiellen Verfall durch Verwahrlosung drückte sich das
vor allem in einer Stigmatisierung der Straße aus, denn in ihr hatten am Ende vor allem Menschen in schwierigen ökonomischen Lebenslagen und soziale Randgruppen gelebt. Das Beispiel der Wederstraße zeigt eine Praxis der Ghettoisierung durch die beschleunigte Zerstörung
von Lebensraum und die konzentrierte Ansiedlung von Randgruppen, um sie dann zum Sanierungsgebiet zu erklären. Durch eine "Ethnologie der Ausgrenzung" wird es möglich, die
Lebenslage von Menschen in Armutslagen zu verstehen und die Prozesse aufzudecken, durch
die Menschen an den Rand unserer Gesellschaft gedrängt werden. (ICA2)
[55-F] Baumann, Dorothee, M.A.; Betz, Fabian, Dipl.-Geogr.; Steffen, Gabriele (Bearbeitung);
Steffen, Gabriele (Leitung):
Integration und Nutzungvielfalt im Stadtquartier (Teilprojekt im Rahmen des Gesamtprojekts EVALO - Eröffnung von Anpassungsfähigkeit für lebendige Orte)
INHALT: Wie kommen Menschen unterschiedlicher Herkunft, in unterschiedlichen Lebenslagen,
mit unterschiedlichen Ressourcen, Wertvorstellungen und Kompetenzen in der Stadt mit einander zurecht? Wie lassen sich Fremdheit ebenso wie Konflikte in produktiver oder zumindest nicht ausgrenzender Weise bewältigen? Diese Arbeit eröffnet einen neuen Blickwinkel:
Der Umgang mit Differenz und ein auskömmliches Zusammenleben hat sehr viel mit stadträumlichen Verhältnissen zu tun. Eine besondere Rolle spielt dabei, ob in einem Stadtteil außer Wohnen eine Vielfalt anderer - wirtschaftlicher, sozialer und kultureller - Nutzungen vorhanden ist. Die vergleichende Untersuchung von Stadtteilen zeigt: Funktional gemischte
Quartiere erbringen andere Leistungen für die Gesellschaft ebenso wie für die Alltagsorganisation der Einzelnen mit ihren jeweiligen Bedürfnissen als Wohnsiedlungen, und sie eröffnen
andere Möglichkeiten. Der auch wirtschaftliche Austausch hat große Bedeutung für den Umgang mit Fremdem und Anderem, für beiläufige aber regelmäßige Kontakte in alltagspraktischen Zusammenhängen und für die lebensweltlichen Qualitäten eines Quartiers aus Sicht
seiner verschiedenen Nutzerinnen und Nutzer. Die Arbeit verbindet Fragestellungen aus
Stadtplanung und Sozialwissenschaft, theoretische Reflexion und empirische Ergebnisse - als
(teils farbige) Karten, Fotos, Schaubilder, Beispiele und Interviewauszüge. Themen sind
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Stadtteilleben und Integration, zivilgesellschaftliches Handeln, Kinder und Jugendliche, die
einzelnen Bausteine lebendiger Quartiere, Nutzungsvielfalt in der Praxis und ihre Bedeutung
angesichts künftiger Herausforderungen.
METHODE: Im Mittelpunkt der empirischen Arbeit steht die Untersuchung prototypischer Stadtteile unterschiedlicher stadträumlicher Prägung. Durch Mikroanalysen - unter anderem mit
Kartierungen, Beobachtungen und Befragungen - werden unterschiedliche Muster funktionaler und sozialer Heterogenität in ihrer Bedeutung für Integrationsprozesse herausgearbeitet.
Ergänzt und überprüft wird dies durch Expertenbefragungen und zusätzliche Recherchen in
weiteren Quartieren. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen. Beobachtung, nicht teilnehmend (prototypische Stadtteile unterschiedlicher stadträumlicher Prägung). Expertenbefragung. Recherchen (weitere Quartiere). Qualitatives Interview. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Steffen, Gabriele; Baumann, Dorothee; Betz, Fabian: Integration
und Nutzungsvielfalt im Stadtquartier. Stuttgart u.a. 2004. ISBN 3-8334-2053-7.
ART: gefördert BEGINN: 2001-07 ENDE: 2004-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Bundesministerium für Bildung und Forschung
INSTITUTION: Weeber + Partner, Institut für Stadtplanung und Sozialforschung (Mühlrain 9,
70180 Stuttgart)
KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected]); Institution (Tel. 0711-62009360)
[56-L] Becker, Heidede; Franke, Thomas; Löhr, Rolf-Peter; Rösner, Verena:
Socially Integrative City Programme - an encouraging three-year appraisal, (Occasional
Paper / Deutsches Institut für Urbanistik), Berlin 2002, 41 S. (Graue Literatur;
URL: http://www.difu.de/publikationen/occasional/DF6610.pdf)
INHALT: Das gemeinschaftliche Programm 'Stadtviertel mit besonderen Entwicklungsbedürfnissen - Die sozialintegrative Stadt' geht auf eine Koalitionsvereinbarung der Regierungsparteien
SPD und Bündnis 90/Die Grünen im Jahr 1998 zurück. In einer administrativen Vereinbarung
zwischen der Bundesregierung und den Bundesländern wurde das Programm 1999 verabschiedet. Ziel ist die Förderung der urbanen Entwicklung im Kontext des bestehenden Stadtbildes und der weiteren Raumplanung. Das Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen (BMVBW) hat sodann das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) damit beauftragt, die erste Phase der Programmimplementierung (Herbst 1999 bis Frühling 2003) mit Informationsleistungen und anderen Diensten zu begleiten. In diesem Zusammenhang präsentieren die Autoren in ihrem Bericht eine Einschätzung der zurückliegenden drei praktischen
Jahre des Programms der sozialintegrativen Stadt. Die Ausführungen basieren auf den folgenden Ereignissen bzw. Dokumenten: (1) nationale, regionale und lokale Veranstaltungen
sowie zwei Kongresse, organisiert von dem Difu in Kooperation mit dem BMVBW, (2) die
erste Difu-Umfrage, die auf Probleme, Potential, Ziele und geplante Maßnahmen abzielt, (3)
Zwischenberichte über die erste Phase sowie (4) Resultate eines Strategie-Workshops und
zweier Netzwerk-Treffen. In einem ersten Schritt wird zunächst das Städtebauprojekt zur Bekämpfung der räumlichen und sozialen Marginalisierung in seinen Grundzügen vorgestellt.
Anschließend werden die gemeinsamen Ressourcen in Form neuer Kooperationsformen und
einschlägiger Investitionen beschrieben. In einem dritten Schritt wird der integrierende Aktionsplan, verstanden als strategisches Werkzeug, dargestellt. Es folgt die Erörterung des so
genannten Nachbarschafts-Managements, eines Schlüsselinstruments zur Implementierung
des Programms. Der fünfte Schritt umfasst die Mobilisierung und Partizipation der Men-
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schen. In einem abschließenden sechsten Schritt formulieren die Autoren in einer Beurteilung
Erfolge sowie Schwachpunkte und geben einen Ausblick auf den weiteren Projektverlauf.
(ICG2)
[57-L] Bell, Günter:
Benachteiligte Bevölkerungsgruppen in "sozialen Brennpunkten": eine Untersuchung zweier Stadtteile in Nordrhein-Westfalen, (Duisburger Beiträge zur soziologischen Forschung, No.
4/2004), Duisburg 2004, 54 S. (Standort: UuStB Köln(38)-20040106925; Graue Literatur;
URL: http://soziologie.uni-duisburg.de/forschung/DuBei_0404.pdf)
INHALT: Die Folgen der wirtschaftlichen Entwicklung und der politischen Weichenstellungen in
der Bundesrepublik Deutschland sind als zunehmende Polarisierung der Gesellschaft insbesondere in den Städten nicht zu übersehen. Eine wachsende Zahl von Menschen wird gesellschaftlich an den Rand gedrängt und von der gleichberechtigten Teilhabe am sozialen Leben
ausgegrenzt. Diese Haushalte, Deutsche mit unterdurchschnittlichem Einkommen ebenso wie
Migranten, konzentrieren sich in wenigen Stadtteilen, für die die Gefahr besteht, dass sie ins
Abseits geraten. Angesichts dieser Entwicklung stellt sich die Frage nach der Wirksamkeit
und dem Erfolg der über Jahrzehnte hinweg betriebenen Stadterneuerungspolitik. Dem gemäß
besteht das Ziel der empirischen Untersuchung darin, herauszufinden, warum die Bewohner
benachteiligter Stadtteile trotz dauerhafter und finanziell aufwendiger Stadterneuerungsprogramme nach wie vor unter Arbeitslosigkeit, Armut und Ausgrenzung leiden und auch die interethnischen Konflikte nicht beseitigt werden konnten. Zudem geht es darum, Lehren zu ziehen und Anregungen für die Weiterentwicklung der Stadterneuerungspolitik, für die Konzeption und Zielrichtung zukünftiger Programme zu geben. Die Analyse gliedert sich in zwei
Teile: Im ersten theoretischen Teil wird zunächst in Kapitel 1 der wirtschaftliche und räumliche Strukturwandel untersucht, der für zahlreiche der konkreten Veränderungen vor Ort ursächlich ist. Zum Verständnis des Lebens in sozialen Brennpunkten sind auch die Erörterungen der Mechanismen, die zu einer Konzentration von Arbeitern, Armen und Migranten in
diesen Stadtteilen führen (Konzept der residentiellen Segregation) und eine kritische Diskussion des statistischen und gesellschaftlichen Gehalts dieser drei Benennungen benachteiligter
Bevölkerungsgruppen erforderlich, die sich in Kapitel 2 anschließen. Im zweiten empirischen
Teil folgt eine Untersuchung des Lebens in sozialen Brennpunkten am Beispiel des Dortmunder Stadtbezirks Innenstadt-Nord und des Duisburger Stadtteils Marxloh. In Kapitel 3 wird
zunächst die bauliche und städtebauliche Charakteristik der beiden Stadtteile, die Struktur
und Entwicklung der Bevölkerung in den Stadtteilen und ihre wirtschaftliche und soziale Lage vorgestellt. In Kapitel 4 schließt sich eine Untersuchung der kommunalen Stadterneuerungspolitik in den beiden Stadtteilen an. Nach einem kurzen Blick auf die Historie der Stadterneuerung folgt eine Analyse der definierten Ziele und der Maßnahmeprogramme. Im Mittelpunkt stehen hier die Programmbestandteile und benachbarte Politikfelder, die
(un)mittelbar auf die Sozialstruktur in den Stadtteilen Einfluss genommen oder die soziale
Lage der Bewohner beeinflusst haben. Zum Abschluss des Kapitels werden die Auswirkungen untersucht und die Maßnahmen bewertet. Inwieweit sich die soziale Charakterisierung
mit der Auffassung der befragten Kommunalpolitiker deckt bzw. welche Charakterisierung
der Stadtteile sie als zutreffend ansehen und wie sie die Stadterneuerungsmaßnahmen bewerten, wird in Kapitel 5 vorgestellt. Die Ausführungen schließen in Kapitel 6 mit einer Reihe
von Vorschlägen für eine Weiterentwicklung der Stadterneuerungspolitik auf Grundlage der
Erfahrungen, die in den beiden untersuchten Stadtteilen gemacht worden sind. (ICG2)
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[58-F] Biewers, Sandra, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Schubert, Herbert,
Prof.Dr.phil.Dr.rer.hort.habil. (Leitung):
Fachliche und methodische Prozessbegleitung von Projekten für sozial Benachteiligte im
Rahmen des Bundesmodellprojektes LOS" zur Sicherung von Qualität, Wirtschaftlichkeit
und Effektivität sozialer Projekte in der Stadt Köln (LOS-Coach)
INHALT: Das Programm "Lokales Kapital für soziale Zwecke" (LOS) ist als Pilotaktion der
Europäischen Kommission in 30 Projekten EU-weit erprobt und evaluiert worden. Die Weiterführung des Förderrahmens von 2000 bis 2006 beinhaltet die Förderung kleiner lokaler Initiativen (Kleinst- oder Mikroprojekte) und wird zu 100% aus Mitteln des europäischen Sozialfonds (ESF) finanziert. Das Amt für Kinder, Jugend und Familie, Koordinierungsstelle Jugendberufshilfe der Stadt Köln, hat sich um eine Förderung aus dem Programm "Lokales Kapital für soziale Zwecke" beworben. In Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Köln/ Forschungsschwerpunkt "Sozial Raum Management" und mit den jeweiligen Bezirksvertreter/innen wurden für vier Zielgebiete Projektanträge für die Aufnahme in das LOSFörderprogramm gestellt. Für die Zielgebiete Köln-Kalk, Köln-Bocklemünd/ Mengenich, und
Köln-Chorweiler ist die Förderung bewilligt worden. Diese Gebiete, die in das Bundesprogramm "Soziale Stadt" integriert sind, weisen vielfältige soziale Problemlagen auf. Alle drei
Kölner Zielgebiete zeichnen sich durch eine überdurchschnittliche hohe Arbeitslosigkeit, einen hohen Anteil an Alleinerziehenden sowie kinderreichen Familien und durch einen hohen
Migranten/innen-Anteil der Bevölkerung aus. Zahlreiche Menschen sind darüber hinaus vom
Ausschluss vom Arbeitsmarkt bedroht oder direkt betroffen. Als Kernziel des LOS-Förderprogramms wurde die soziale und berufliche Integration von benachteiligten Menschen
formuliert. Herkömmliche Einzelangebote sind dieser Anforderung kaum gewachsen. Angesichts der aktuellen schwierigen Haushaltslage bieten Drittmittel aus dem LOS-Förderprogramm eine gute Grundlage, dass trotz der Schließung sozialer Einrichtungen in den genannten Kölner Zielgebieten weiterhin qualifizierte Projekte zur Förderung der jugendlichen Zielgruppen durchgeführt werden können. Dazu ist ein hoher Aufwand an Koordinierungsaufgaben und fachlicher Begleitung notwendig. Vor diesem Hintergrund sind spezifische prozessbegleitende Beratungs- und Unterstützungsinstrumente aus dem Methodenkanon des Sozialmanagements abzuleiten. Der Forschungsschwerpunkt Sozial-Raum-Management bietet daher ein umfangreiches, auf Forschung basiertes Konzept der fachlichen und methodischen
Prozessberatung und Prozessbegleitung an, damit das komplexe Management der mehr als 40
Mikroprojekte von den Akteuren in den Projekten, in den Gremien und besonders in der Koordinierungsstelle des Jugendamtes erfolgreich umgesetzt werden kann. Dabei liegt der
Schwerpunkt der Beratungs- und Begleitungsfunktion in der wissenschaftlichen Konzeptionierung und Begleitung der notwendigen Arbeitsansätze, die eine erfolgreiche Implementierung und Umsetzung der Mikroprojekte in den Zielgebieten begünstigen. Darüber hinaus
werden die grundlegenden Faktoren für eine nachhaltige Entwicklung innerhalb der Zielgebiete, auch im Hinblick auf den Wandel in der sozialen Arbeit bezüglich finanzieller Umstrukturierungen herausgearbeitet und im Hinblick auf eine zukünftige Qualitätserhaltung und
-gewinnung generiert. GEOGRAPHISCHER RAUM: Köln; Stadtteile Kalk, Chorweiler,
Bocklemünd-Mengenich, Porz-Finkenberg
METHODE: Im Einzelnen beinhaltet das Forschungsvorhaben des Forschungsschwerpunkts
Sozial Raum Management der Fachhochschule Köln folgende Leistungen: Ausarbeitung und
Anwendung eines innovativen Verfahrens zur Generierung sowie Steuerung von Mikroprojekten, zur Bildung von Rahmenstrukturen und zur Eingliederung der Mikroprojekte in die
vorhandenen Strukturen innerhalb der Zielgebiete; Schulung und Weiterbildung der Projekt-
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4 Soziale Segregation, soziale Probleme, Sozialberichterstattung
mitarbeiter/innen von Mikroprojekten im Rahmen von Seminaren und Workshops - dabei sollen praktisches, anwendungsorientiertes Wissen des Sozialmanagements vermittelt werden,
damit die Projektkräfte die Organisation der Mikroprojekte sowohl vom Ergebnis her als auch
vom Mitteleinsatz her erfolgreich bewältigen können; Entwicklung und Vermittlung von besonderen Prozessinstrumenten zur effektiven Zielerreichung und zur effizienten Gestaltung
der Mikroprojekte, die für die Umsetzung eines erfolgreichen Gesamtprozesses notwendig
sind - dabei werden praktische Verfahren und anwendbare Instrumente für eine effektive Gestaltung der Mikroprojekte und für eine erfolgreiche Koordinierung der organisatorischen Umsetzung entwickelt und erprobt. DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, telefonisch (Stichprobe: 10). Qualitatives Interview. Sekundäranalyse von Aggregatdaten. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: gefördert BEGINN: 2004-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
GEW Stiftung Köln
INSTITUTION: Fachhochschule Köln, Fak. für Angewandte Sozialwissenschaften, Forschungsschwerpunkt Sozial+Raum+Management (Mainzer Str. 5, 50678 Köln); Fachhochschule
Köln, Fak. für Angewandte Sozialwissenschaften, Institut für angewandtes Management und
Organisation in der Sozialen Arbeit -IMOS- (Mainzer Str. 5, 50678 Köln)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0221-8275-3936, e-mail: [email protected])
[59-F] Bosswick, Wolfgang, Dipl.-Sozialwirt; Will, Gisela (Bearbeitung):
Integrationsangebote in ausgewählten hessischen Kommunen und ihre institutionelle Umsetzung. Studie zur institutionellen Umsetzung von Integrationsangeboten mit Migranten auf
der kommunalen Ebene am Beispiel von elf ausgewählten hessischen Kommunen
INHALT: In den letzten beiden Jahrzehnten hat sich vor allem auf kommunaler Ebene eine Vielzahl von Angeboten zur Förderung der Integration von Zuwanderern herausgebildet, die
meist durch die Wohlfahrtsverbände, freie Träger und kommunale Einrichtungen getragen
werden. Diese Angebote wurden angesichts des in den letzten beiden Jahrzehnten zugenommenen Problemdrucks und aus den Erfahrungen der Praxis heraus durch die jeweiligen Träger bereits erheblich umstrukturiert und als Migrationsarbeit neu konzipiert. Die Ansätze orientieren sich jedoch oft noch an einer Defizitperspektive und greifen Chancen und Ressourcen einer aktiven Einbindung der ansässigen Migranten kaum auf. Weiterhin bestehen nach
wie vor erhebliche Mängel in der Information über die Angebote, in der Koordinierung und
Vernetzung der vielfältigen Angebote in den Gebietskörperschaften, in der Erreichbarkeit und
Beteiligung der ansässigen Migranten und in der interkulturellen Öffnung der Regeldienste.
Es ist sinnvoll, diese Problemlage auf der kommunalen Ebene anzugehen, da Integration in
ein Gemeinwesen immer in einem konkreten lokalen Umfeld erfolgt und eine aktive Beteiligung der Wohnbürger am Gemeindeleben eine wichtige Voraussetzung eines funktionierenden Gemeinwesens darstellt. Eine Reihe von Kommunen in Hessen hat diese Problematik bereits mit unterschiedlichen institutionellen Ansätzen aufgegriffen; hier ist besonders Frankfurt
am Main zu nennen, das mit dem Amt für multikulturelle Angelegenheiten eine auch international beachtete Vorreiterrolle übernommen hat. Das Interesse vieler Gebietskörperschaften
an geeigneten institutionellen Lösungen ist hoch, und es ist sinnvoll, die bislang gemachten
Erfahrungen systematisch auszuwerten und daraus Empfehlungen und Handreichungen zur
institutionellen Koordinierungen der Integrationsangebote unter Berücksichtigung der Erreichbarkeit und Beteiligung der ansässigen Zuwanderer auf kommunaler Ebene zu entwickeln. Dies sollte das Gutachten leisten, indem es unterschiedliche institutionelle Lösungen in
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ausgewählten Kommunen Hessens untersucht, nach Kriterien der bestmöglichen Strategien
für die oben beschriebene Problemstellung analysiert und daraus entsprechende Empfehlungen ableitet. Die Empfehlungen des Gutachtens nennen eine Palette von möglichen Lösungsansätzen und bereiten eine Checkliste für Kommunen vor, die neue Aktivitäten in diesem Bereich planen. Schließlich wurden auch Empfehlungen an das Hessische Sozialministerium
formuliert, insbesondere was die Aspekte Qualitätssicherung, Dokumentation und wissenschaftliche Begleitung anbelangt. Die Forschungsarbeit untersuchte die institutionelle Umsetzung von Integrationsmaßnahmen und Konzepte zur Koordination auf kommunaler Ebene am
Beispiel von elf ausgewählten hessischen Gebietskörperschaften. Die Auswahl wurde so getroffen, dass sowohl große Kommunen mit bereits entwickelten oder begonnenen Koordinierungsaktivitäten, mittlere Kommunen mit konkreten Planungen als auch Kommunen im ländlichen Umfeld mit besonderem Integrationsbedarf und laufenden Projekten aufgenommen
wurden; die Kommunen sind überwiegend aus dem süd- und mittelhessischen Bereich ausgewählt, da hier der Anteil von Wohnbürgern mit Migrationshintergrund in Hessen am größten ist. Zunächst wurde ein Überblick zu Integrationsangeboten und ihrer institutionellen Umsetzung in etablierten bzw. aktuellen hessischen Eckfällen (Interkulturelles Büro Darmstadt,
Leitstelle für Zusammenleben Offenbach, Amt für Integration Wiesbaden) erhoben. Der Sonderfall des AMKA Frankfurt wurde dabei zu analytischen Zwecken als Referenz herangezogen. Weiterhin wurden Planungen im städtischen Umfeld (Wetzlar, Marburg und Limburg,)
sowie im Landkreis Offenbach und Projekte in ländlichen Kommunen (Lollar, Rodgau und
Hofgeismar), die teilweise durch das hessische Sozialministerium gefördert werden, untersucht. GEOGRAPHISCHER RAUM: Hessen
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Will, G.; Bosswick, W.: Integrationsangebote in ausgewählten hessischen Kommunen und ihre institutionelle Umsetzung. Wiesbaden: Hessisches Sozialministerium 2002, 166 S. Abrufbar im Internet unter
http://www.uni-bamber.de/~ba6ef3/pdf/hess.pdf .
ART: Auftragsforschung ENDE: 2002-04 FINANZIERER: Land Hessen Sozialministerium
INSTITUTION: europäisches forum für migrationsstudien -efms- Institut an der Universität
Bamberg (Katharinenstr. 1, 96052 Bamberg)
KONTAKT: Bosswick, Wolfgang (Tel. 0951-932020-13,
e-mail: [email protected])
[60-L] Dangschat, Jens S.:
Segregation - Indikator für Desintegration?, in: Journal für Konflikt- und Gewaltforschung, Jg.
6/2004, H. 2, S. 6-31
INHALT: Seit etwa 20 Jahren fokussiert man in der Segregationsforschung wieder auf die Konzentration sozialer Gruppen in bestimmten städtischen Teilgebieten - betreibt also unter diesem Begriff eher eine "Konzentrationsforschung". Der Hintergrund dieser EbenenVerschiebung ist die wachsende Aktualität der Fragen der Chicagoer Schule aufgrund der
Tatsache wieder zunehmender Polarisierungen innerhalb der Stadtgesellschaften und deren
neuen räumlichen Konzentrationsmustern, insbesondere denen der sozial Benachteiligten. Mit
einer zunehmenden Sichtbarkeit von Armut und der Konzentration von Zuwanderern in spezifischen Wohnungssegmenten (nicht renovierter Altbau, ungünstig gelegen und städtebaulich wenig großzügig angelegt, Großsiedlungen und Schlichtwohnungen der 30er und 50er
Jahre) wuchs die Aufmerksamkeit auf diese Phänomene in der Wissenschaft. Der vorliegende
Beitrag rekapituliert diese Entwicklung und plädiert dafür, dass die Debatte um eine ange-
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messene Segregation/Konzentration zudem vor dem Hintergrund des dominanten Integrationsmodells gesehen werden sollte. In Deutschland ist es - auch wenn es nicht explizit so diskutiert wird - (immer noch) das "melting pot"-Modell, das zudem in den Vorstellungen der
"europäischen Stadt" und der Bedeutung des "öffentlichen Raumes" für die städtische Integration und als demokratietheoretische Grundlage seine Wurzeln hat. In den USA geht man
mittlerweile von einem "salad bowl"-Modell aus und in Kanada wird unter der "multi ethnic
society" ein Mosaik verstanden. Beide Modelle sind mit räumlichen Konzentrationen von
Zuwanderungsgruppen wie "Chinatown", "Little Italy", "Greektown", also mit hohen ethnischen Konzentrationen verbunden. (ICA2)
[61-L] Flotho, Christian; Haarmann, Alexander:
Die Freiheit reich zu sein!?, in: Soziale Probleme, Jg. 15/2004, H. 1, S. 40-53 (Standort: UuStB
Köln(38)-XG07368; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: In der vorliegenden Untersuchung wird der Frage nachgegangen, ob und auf welche
Art und Weise sich Polarisierungen in Form sozialer Ausschließungsprozesse nicht nur in
"Global Cities", sondern auch im mittelstädtischen Raum zeigen. Dazu wurden anhand bestimmter Merkmale zwei Bezirke Bielefelds ausgewählt und diese mit Hilfe einer unstrukturierten Beobachtung einem Kontrastvergleich unterzogen. Die Autoren konzentrieren sich vor
allem auf die Ausgrenzung in ökonomischer, räumlicher und institutioneller Hinsicht. Die
Ausführungen und Daten zeigen, dass in Deutschland der Dimension "Ausgrenzung am Arbeitsmarkt" besondere Bedeutung zukommt, da sich gesellschaftliche Integration nach wie
vor entscheidend über den beruflichen Status vollzieht. In den oben genannten Dimensionen
wird daher in gewisser Weise eine hierarchische Abfolge deutlich, so dass bei Ausschluss von
Erwerbstätigkeit den darauf folgenden Punkten sukzessive Gewicht verliehen werden kann.
Entsprechend richteten die Autoren ihr Hauptaugenmerk auf die Punkte "ökonomische Ausgrenzung", "räumliche Ausgrenzung" und "institutionelle Ausgrenzung" im weiteren Sinne.
(ICA2)
[62-F] Glasze, Georg, Dr.; Schreiber, Verena, M.A. (Bearbeitung); Pütz, Robert, Prof.Dr.; Czerny, Miroslawa, Dr.habil. (Leitung):
Die Stadt und das Fremde. (Un-)Sicherheitsdiskurse und Stadtentwicklung im erweiterten
Europa
INHALT: Zentrale These des Projekts ist, dass die zunehmende Bedeutung von (Un-)Sicherheitsdiskursen in der Stadtentwicklung auf das Zusammentreffen zweier übergeordneter Phänomene/ Prozesse zurückzuführen ist: 1. Städtisches Leben ist seit jeher Begegnung mit dem
Fremden. Im Prozess des Aufeinandertreffens von verschiedenen lebensweltlichen Ordnungen eröffnet Fremdheit als Anonymität Freiheitsspielräume. Gleichzeitig ist urbanes Leben
aber auch eine Konfrontation mit Fremdheit als Ungewissheit über den Ausgang einer Begegnung, die den Wunsch nach "sicheren" Ordnungen aufkommen lässt. 2. Fremdheitserfahrungen des urbanen Lebens treffen auf gesellschaftliche Entwicklungstendenzen der Postmoderne: Fragmentierung, Individualisierung und Globalisierung. Die Wahrnehmung vermehrter
individueller Unsicherheit begünstigt die Ausbildung von Unsicherheitsräumen in den Großstädten. Gleichzeitig verstärken sich Kulturbegegnungen als "Wahrnehmung kultureller Differenz", z.B. durch Migration. Diskurse um (Un-)Sicherheit und Stadtentwicklung sind zwar
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ein globales Phänomen, aber dennoch national differenziert. Unterschiedliche gesellschaftlich
produzierte Leitbilder von Staatsaufgaben führen dazu, dass neue Sicherheitspolitiken eher
zentral oder dezentral bzw. von der öffentlichen Hand oder privat etabliert werden. In der
vergleichenden Analyse national gebundener (Un-)Sicherheitsdiskurse und in der Frage, wie
sich diese konkret in der materiellen und sozialen Organisation städtischen Lebens umsetzen,
liegt daher ein zentrales Augenmerk des Forschungsvorhabens. GEOGRAPHISCHER RAUM:
Europa
METHODE: Diskurstheoretische Stadtforschung. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Schreiber, Verena; Glasze, Georg; Pütz, Robert: (Un-)Sicherheitsdiskurse: Grenzziehungen in Stadt und Gesellschaft. in: Berichte zur deutschen Landeskunde (in Vorbereitung).
ART: gefördert BEGINN: 2004-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Land RheinlandPfalz; Zentrum für Interkulturelle Studien - geistes- und sozialwissenschaftliches Kolleg ZISINSTITUTION: Universität Osnabrück, FB 02 Kultur- und Geowissenschaften, Fachgebiet Geographie Fachteilgebiet Sozialgeographie (Seminarstr. 19, 49069 Osnabrück); Universität
Mainz, FB 22 Geowissenschaften, Geographisches Institut (55099 Mainz)
KONTAKT: Pütz, Robert (Prof.Dr. Tel. 0541-969-4277 od. -4267, e-mail: [email protected]);
Glasze, Georg (Dr. Tel. 06131-39-25750, e-mail: [email protected])
[63-L] Gries, Jürgen; Ringler, Dominik:
Sozialraumorientierte Forschung im Vorfeld von Jugendhilfe, in: Soziale Arbeit : Zeitschrift
für soziale und sozialverwandte Gebiete, Jg. 53/2004, H. 11, S. 414-420 (Standort: UuStB Köln
(38)-Haa1082; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Kinder- und jugendpolitische Förderung setzt Informationen über die Lebensbedingungen und wahrgenommene Lebensqualität von Kindern, Jugendlichen und ihren Familien
voraus. Mit dem vorliegenden Beitrag werden Teilergebnisse eines umfassenden sozialraumorientierten Kinder- und Jugendsurveys (Gries u.a. 2003) erörtert. Hieraus lassen sich Richtigstellungen, Konsequenzen und Vorschläge als Herausforderung für die kommunale Verwaltung sowie für die Praxis Sozialer Arbeit ableiten." (Autorenreferat)
[64-L] Häußermann, Hartmut; Läzer, Katrin Luise; Wurtzbacher, Jens:
Vertrauen und solidarische Einstellungsmuster bei Stadtbewohnern, in: Journal für Konfliktund Gewaltforschung, Jg. 6/2004, H. 2, S. 32-62
INHALT: In den europäischen Großstädten entwickelt sich im Zuge des sozio-ökonomischen
Wandels eine stärkere sozialräumliche Segregation. Mit der räumlichen Konzentration von
Bevölkerungsgruppen, die aufgrund ihrer marginalen Position auf dem Arbeitsmarkt und aufgrund des Wandels sozialstaatlicher Sicherungssysteme ins soziale Abseits geraten, ist die
Gefahr einer dauerhaften Ausgrenzung verbunden. Der vorliegende Beitrag diskutiert an
Hand der empirischen Studie "Repräsentation und politische Integration in der fragmentierten
Stadt", wie es auf der "anderen Seite" der Stadt, also bei den Privilegierten aussieht. Forschungsleitend ist die Frage, ob sich das kommunalpolitische Bewusstsein und Vertrauen
marginalisierter Stadtbewohner von dem der privilegierten unterscheidet, und ob jeweils un-
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terschiedliche Auffassungen von gesamtstädtischer Solidarität existieren. Darüber hinaus
wird nach der Wahrnehmung politischer Einflussmöglichkeiten dieser Bewohnergruppen gefragt, d.h. danach, ob die wachsende sozioökonomische Polarisierung bei den marginalisierten Bewohnern zur politischen Resignation und Apathie und komplementär bei den privilegierten Bewohnern zu einer verstärkten Indifferenz gegenüber den sozialen Problemlagen in
bestimmten städtischen Quartieren führt. (ICA2)
[65-F] Hüttermann, Jörg, Dr. (Bearbeitung):
Gruppenkonflikte in kleinen Stadtgesellschaften mit hohem Aussiedleranteil: eine aktivierende Sozialanalyse zur Stärkung von Integrationspotenzialen
INHALT: Die aktivierende komparative Analyse von Figurationsprozessen geht von einer doppelten Integrationsperspektive aus, denn die Integrationschancen von Minderheiten sind unmittelbar mit dem Integrationspotenzial der gesamten Stadtgesellschaft verbunden. Ethnischkulturellen Konflikte, die eine bestimmte Zuwanderergruppe auslöst, verweisen immer schon
auf die Interaktion von Minderheit und Mehrheitsgesellschaft und oft auch auf die Interaktion
konkurrierender Zuwanderergruppen. Einen entscheidenden Faktor bei der Integration von
Migrantengruppen im Allgemeinen und Aussiedlern im Besonderen stellt die sozialräumliche
Verfasstheit der Stadtgesellschaft dar. Vor diesem Hintergrund können die folgenden Untersuchungsfragen, aufgelistet werden: 1. Konstituier(te)n sich homogene Wir-GruppenIdentitäten in der Stadtgesellschaft mittels Selbst- und Fremdkategorisierungen, die ihrerseits
auf ethnisch, religiös oder kulturell unterschiedlich geprägte Herkunftsmilieus der Migrantinnen verweisen? 2. Welche Prägekraft und Hafttiefe haben die entsprechenden Wir-GruppenIdentitäten bezogen auf Wohnen, Arbeiten und Kleingruppenbildung? 3. Welche Rolle spielen Geschlecht und Generation mit Blick auf Ausbildung ethnisch-kulturell heterogener oder
homogener Gruppen? Pflegen Frauen andere Formen von Inter- und Intra-Gruppenbeziehungen als Männer, und wie unterscheiden sich in dieser Hinsicht alte von jungen Menschen? 4. In welcher Form und in welchem Ausmaß wird die Etablierung von sich antagonistisch definierenden Gruppen durch stigmatisierende Klatschkommunikation innerhalb der
einzelnen Gruppen verstärkt? Welche milieuspezifischen Verschwörungstheorien oder Theorien der ethischen Abwertung (Aufwertung) des Anderen und der ethischen Selbstaufwertung
(Selbstabwertung) kursieren in den jeweiligen Gruppen? 5. Werden Gruppenbildung und
Gruppenfiguration durch (positiv oder negativ) stigmatisierende Situationsdefinitionen lokaler Akteure verstärkt, die im Rampenlicht der lokalen Öffentlichkeit stehen? 6. Lässt sich ein
Zusammenhang zwischen den Prozessen der Gruppenbildung und einer fehlenden Anbindung
ihrer Mitglieder an gesellschaftliche Institutionen und Subsysteme feststellen? 7. In welchem
informellen Konflikt-, Macht- oder Indifferenzverhältnis stehen Alteingesessene, Aussiedler
und gegebenenfalls türkischstämmige Zuwanderer zueinander? 8. Haben sich die informellen
Konflikt- und Machtbeziehungen des Zusammenlebens dieser Gruppen verschoben? 9. In
welchem Ausmaß haben sich Indifferenzbeziehungen zu Differenzbeziehungen entwickelt
oder ist der umgekehrte Fall eingetreten? 10. In welchen Sequenzen vollzog sich die Verschiebung der Figuration bis heute und welche weiteren Sequenzen sind absehbar? 11. Wird
diese Etablierung von sich als antagonistisch verstehenden Gruppen sozial-räumlich forciert,
d.h. durch strukturelle Segregation begünstigt? 12. Entwickeln sich Segregation und Konstitution homogener Gruppen in Abhängigkeit von Geschlecht und Generation? Wenn ja, in welchem Ausmaß? 13. Wie reagieren die Aussiedlerpopulationen, türkischstämmige Minderheiten und Alteingesessene auf Fremdstigmatisierung? 14. Bilden sich innerhalb der Aussiedler-
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population neue innerfamiliale beziehungsweise intergenerationelle Konfliktlinien heraus, die
zu Intra-Gruppenkonflikten führen? 15. In wie weit sind die gewalttätige Konflikte auf machistische Formen der Konstitution zurückzuführen? 16. Übergreifend: Welche Probleme treten in Stadtvierteln mit einem überproportional hohen Aussiedleranteil auf? Welche sozialen
Dynamiken und spezifischen Probleme sind zu beobachten? 17. Wie sieht die historisch gewachsene Integrationskultur einer gegebenen Stadtgesellschaft aus? GEOGRAPHISCHER
RAUM: Nordrhein-Westfalen (Espelkamp), Niedersachsen (Salzgitter)
METHODE: Der Ansatz führt integrations- und konfliktsoziologische Überlegungen mit Elias'
gemeindesoziologischen Figurationsanalysen zusammen. Untersuchungsdesign: komparative
gemeindesoziologische Feldforschung DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse, offen; Beobachtung, teilnehmend; Qualitatives Interview; Sekundäranalyse von Aggregatdaten (Auswahlverfahren: theoriegeleitete "Grounded Theory"). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: gefördert BEGINN: 2004-07 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Bundesministerium für Bildung und Forschung
INSTITUTION: Universität Bielefeld, Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (Postfach 100131, 33501 Bielefeld)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0521-106-3150, e-mail: [email protected])
[66-L] Ingenhoven, Katrin:
"Ghetto" oder gelungene Integration?: Untersuchung sozialräumlicher Entwicklungsprozesse in der bedeutendsten Siedlungskonzentration von Aussiedlern aus Rumänien, der Siebenbürger-Sachsen-Siedlung in Wiehl-Drabenderhöhe (NRW), (Geographie, Bd. 13), Münster: Lit
Verl. 2003, V, 257 S., ISBN: 3-8258-6740-4 (Standort: UB Dortmund(290)-DissDo2002/204)
INHALT: Die Verfasserin setzt sich zunächst auf theoretischer Ebene mit Rahmenbedingungen
der Aussiedler-Zuwanderung (vor allem von Deutschen aus Rumänien), mit grundlegenden
Integrations- und Assimilationskonzepten (Gordon, Hoffmann-Nowotny, Elwert) sowie mit
Ansätzen zur Bewertung der Wohnkonzentration von Einwanderern (Segregationsforschung,
Heckmanns Einwandererkolonie) auseinander. Vor diesem Hintergrund werden Ergebnisse
einer empirischen Fallstudie zur Siebenbürger-Sachsen-Siedlung in Drabenderhöhe vorgelegt.
Hierbei geht es um die Integration der Siebenbürger Sachsen in Bildungswesen und Arbeitsmarkt, ihre soziale Integration, ihre ethnische Identität und ihre räumliche Mobilität. Die Untersuchung zeigt, dass sich die Wohnkonzentration von Einwanderern - trotz der damit einhergehenden sozialen Kontrolle und innerethnischen Spannungen - positiv auf die Entstehung
sozialer Binnenstrukturen auswirken kann, ohne dass es zu einer Isolierung der ethnischen
Gruppe nach außen kommen muss. (ICE2)
[67-F] Ipsen, Detlev, Prof.Dr. (Bearbeitung); Glasauer, Herbert, Dr. (Leitung):
Entwicklung kommunaler Strategien zur Etablierung "urbaner Kompetenz" im Umgang
mit städtischen "Angsträumen"
INHALT: Mangelnde Sicherheit im öffentlichen städtischen Raum ist zu einem wesentlichen
Thema der gegenwärtigen Stadtpolitik und Stadtplanung geworden. Die Kommunen reagieren auf die Handlungsanforderungen mit diversen Maßnahmen, die am Leitbild der 'sicheren
Stadt' orientiert sind. Eine Auseinandersetzung mit dieser Problematik halten wir aus folgen-
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den Gründen für notwendig: Die Komplexität der Einflussfaktoren mangelnder öffentlicher
Sicherheit wird in der derzeitigen Thematisierung auf kommunaler Ebene häufig ignoriert.
Das Leitbild der 'sicheren Stadt' scheint uns ideologisch problematisch, da die darauf aufbauenden kommunalen Reaktionen häufig die subjektiven Ängste nicht reduzieren, sondern die
Einschränkung urbaner Öffentlichkeit bewirken können. Das Leitbild der urbanen Öffentlichkeit, das die Qualitäten von zivilgesellschaftlichen, offenen Städten zum Inhalt hat, erfordert
die Entwicklung 'urbaner Kompetenz' der Betroffenen im Umgang mit den Problemen städtischer Unsicherheiten und Ängsten. In einer produktiven Diskussion mit kommunalen Institutionen, Einrichtungen und Experten sollen lokal adäquate und zugleich verallgemeinerbare
Strategien entwickelt werden, die auf die Stärkung 'urbaner Kompetenz' im Umgang mit städtischen 'Angsträumen' abzielen.
METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, telefonisch; Dokumentenanalyse, offen. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Glasauer, Herbert; Kasper, Birgit: Ist Sicherheit im öffentlichen
Raum planbar? in: Thabe, Sabine (Hrsg.): Raum und Sicherheit. Dortmunder Beiträge zur
Raumplanung - Blaue Reihe, 106. Dortmund: IRPUD 2001, S. 148-153.+++Glasauer, Herbert: Emanzipation bedarf "urbaner Kompetenz" - Überlegungen zum weiblichen Unsicherheitsempfinden in öffentlichen Stadträumen. in: Kramer, Caroline (Hrsg.): FREI-Räume und
FREI-Zeiten: Raum-Nutzung und Zeit-Verwendung im Geschlechterverhältnis. Institut für
Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung (HIFI) e.V., Bd. 5. Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. 2002, S. 91-98.+++Glasauer, Herbert: Public space and crime: the cultural
meaning of violence. in: Planners Network Newsletter, 2000, Sep./ Oct., pp. 1-3.+++ Glasauer, Herbert: Stadt - Raum - Angst. Überlegungen zu einem aktuellen Kuriosum. in: Zeitschrift
für Stadtforschung/ IWI - Kulturverein zur Förderung der Interdisziplinarität: derivé, JuliSept. 2003, H. 12, S. 23-26.+++Ipsen, Detlev: Die sozialräumlichen Bedingungen der offenen
Stadt - eine theoretische Skizze. in: Oldenburger Universitätsreden, 1999, Nr. 110, S. 39-56.
ART: Eigenprojekt BEGINN: 2003-01 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Institution
INSTITUTION: Universität Kassel, FB 06 Architektur, Stadtplanung, Landschaftsplanung, Arbeitsgruppe Empirische Planungsforschung -AEP- (Mönchebergstr. 17, 34109 Kassel)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0561-804-3786, Fax: 0561-804-2485, e-mail: [email protected])
[68-L] Jobard, Fabien:
Der Ort der Politik: politische Mobilisierung zwischen Aufstandsversuchung und Staatsgewalt in einer Pariser Vorstadt, in: Berliner Journal für Soziologie, Bd. 14/2004, H. 3, S. 319-338
(Standort: UuStB Köln(38)-XG07112; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Die Vorstädte in Frankreich werden typischerweise als 'Banlieu' bezeichnet, ein Begriff
aus dem mittelalterlichen Recht, der ursprünglich einen Ort der Verbannung kennzeichnete.
Vielleicht ist es auf diese Bezeichnung zurückzuführen, dass Vorstädte in der französischen
Soziologie als Orte beschrieben werden, wo das Zusammenleben von recht ungewöhnlichen
sozialen Bedingungen bestimmt ist - die 'Banlieues' sind von den üblichen sozialen Beziehungen ausgeschlossen. Der Verfasser stellt diese Sicht der politischen Geographie auf die
Vorstädte in Frage und untersucht, wie die Menschen der Vorstädte sich politisch verhalten
und ob sich Verbindungen zu einer breiteren Öffentlichkeit ergeben. Die vorliegende Fallstudie befasst sich mit der politischen Mobilisierung Jugendlicher in den Wohnsiedlungen der
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Pariser Vorstadt Dammarie-les-Lys in einer politisch - und polizeilich - heiklen Situation. Die
Mobilisierung begann im Mai 2002 als Reaktion auf zwei Zusammenstöße mit der Nationalpolizei, die Tote zur Folge hatten - in einer Stadt, wo ein ähnlicher Todesfall im Dezember
1997 zu verbreiteten Unruhen und Plünderungen geführt hatte. Die kollektive Gewalt und
Anomie des Jahre 1997 steht in scharfem Kontrast zur politischen Mobilisierung 2002. Eine
teilnehmende Beobachtung der Ereignisse von 2002 kann einen Beitrag zum besseren Verständnis der politischen Geographie der Wohnsiedlungen in französischen Vorstädten leisten.
(ICEÜbers)
[69-F] Kaldun, Sabine, Dipl.-Geogr. (Bearbeitung); Schubert, Herbert,
Prof.Dr.phil.Dr.rer.hort.habil. (Leitung):
Kriminalprävention in städtischen Siedlungen. Erarbeitung eines integrierten Handlungskonzepts zur Erhöhung der objektiven und subjektiven Sicherheit im Wohnumfeld für den
Transfer in die Wohnungswirtschaft und in das kommunale Management - am Beispiel einer
Großwohnsiedlung in Leverkusen/ NRW
INHALT: Die Thematik der Sicherheit im Siedlungsbereich hat in den vergangenen Jahren stetig
an Bedeutung gewonnen. Insbesondere in sozial belasteten Stadtteilen droht die soziale Erosion, weil Bewohnerinnen und Bewohner in Folge von Kriminalitätsängsten fort ziehen. Wirkungsvolle Maßnahmen dagegen versprechen integrierte Ansätze der Kriminalprävention, die
den Aufbau informeller Strukturen der sozialen Kontrolle im Siedlungsbereich fördern und so
die ?Abwehrfähigkeit' des Raumes und der Bevölkerung stärken. Sie zielen auf eine Stärkung
der lokalen Gemeinschaft und berücksichtigen (städte-)bauliche Gestaltungsaspekte genau so
wie die Vernetzung lokaler Instanzen. Dabei lassen sich vier Strategielinien unterscheiden: 1.
die Förderung von Bürgerverantwortung und Nachbarschaftsnetzwerken, 2. der Abbau subjektiver Unsicherheit/ Ängste im Wohnquartier durch Zusammenarbeit lokaler Institutionen,
3. die Integration und Entstigmatisierung potenzieller Tätergruppen durch sozialkulturelle
Angebote und 4. die Durchführung (städte-)baulich-technischer Maßnahmen in den Wohnungen, am Gebäude und im Wohnumfeld. In der Literatur liegen fachliche Handlungsansätze,
wie diese Strategien vor Ort in den Städten wirkungsvoll umgesetzt werden können, in sektoralen Ansätzen verschiedener Einzeldisziplinen wie Kriminologie, Sozialpädagogik, Stadtplanung, Sozialmanagement und Stadt-/ Wohnsoziologie vor. Die Integration ist in vereinzelten Modellen erprobt worden. Wenn die Strategien in die Praxis des kommunalen Managements und der Wohnungsbewirtschaftung übertragen und zu integrierten Handlungskonzepten verbunden werden sollen, ist besonders zu beachten, dass sie auf die konkrete sozialräumliche Situation zugeschnitten sind. Vor diesem Hintergrund wird in einem Vorhaben der Anwendungsforschung ein Prototyp eines solchen integrierten Handlungskonzepts zur Erhöhung
der objektiven und subjektiven Sicherheit im Wohnumfeld erarbeitet und gemeinsam mit den
zuständigen Akteuren als Verfahrensmodell für die anschließende Umsetzung aufbereitet
werden soll. Als Untersuchungsgebiet wird ein Stadtteil von Leverkusen ausgewählt. Bei dem
Quartier handelt es sich um eine Großsiedlung mit rd. 3.350 Wohnungen, die Ende der 50er
Jahre und im Laufe der 60er Jahre errichtet worden ist. In einigen Wohnbereichen wurde eine
erkennbare Häufung von Kriminalität festgestellt. Es gibt eine Vielzahl von Integrationsproblemen mit Jugendlichen aus Zuwandererfamilien (11% Jugendkriminalitätsquote, zweithöchste in Leverkusen). Der Forschungs- und Transferprozess wird mit Unterstützung der lokalen
Wohnungswirtschaft, des kommunalen Managements und der örtlichen Polizei (Vorbeugung)
realisiert. ZEITRAUM: 01.06.2004 bis 30.05.2006 GEOGRAPHISCHER RAUM: Leverkusen
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METHODE: Das integrierte Handlungskonzept soll auf der Grundlage von: 1. empirischen Erhebungen sowie Analysen und 2. sozialen sowie raumbezogenen Planungen entwickelt werden.
An Hand der empirisch gewonnenen Erkenntnisse werden die Planungsschritte durchgeführt.
Einerseits werden Sozialplanungen für die Wohnungswirtschaft und für kommunale Fachbereiche durchgeführt, andererseits Gestaltungsmuster geplant, die sich auf den Städtebau, auf
die Freiraumsituation und auf architektonische Lösungen im Untersuchungsraum beziehen.
Und drittens wird ein Verfahrensmodell entwickelt, nach dem die Umsetzung erfolgen kann.
In Form von Verfahrenswegen, programmatischen Ansätzen und eines Organisationsmodells
für die Realisierung wird konkretisiert, wie Wohnungen, Gebäude und Wohnumfeld sicher
gemacht werden können und wie die Sicherheit in dem Quartier nachhaltig in einem koordinierten Maßnahmenverbund der lokalen Partner gefördert werden kann. Die Ergebnisse werden im Rahmen eines Workshops erörtert und für die Umsetzung in einem "Handbuch" dokumentiert. Das Handbuch enthält Hinweise, wie die einzelnen Schritte zur Kriminalprävention umgesetzt und wie sie in die Praxis des kommunalen Managements und der Wohnungsbewirtschaftung übertragen werden können. DATENGEWINNUNG: Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: gefördert BEGINN: 2004-06 ENDE: 2006-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Land Nordrhein-Westfalen Ministerium für Wissenschaft und Forschung Förderprogramm
Transferorientierte Forschung an Fachhochschulen in Nordrhein-Westfalen -TRAFOINSTITUTION: Fachhochschule Köln, Fak. für Angewandte Sozialwissenschaften, Forschungsschwerpunkt Sozial+Raum+Management (Mainzer Str. 5, 50678 Köln)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0221-8275-3484, e-mail: [email protected])
[70-L] Karstedt, Susanne:
Ein Forschungsseminar zu "Exklusionen in der Stadt", in: Soziale Probleme, Jg. 15/2004, H.
1, S. 22-29 (Standort: UuStB Köln(38)-XG07368; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Der einleitende Beitrag zum vorliegenden Sammelband berichtet über Forschungsprojekte an der Universität Bielefeld, die im Rahmen der Soziologieausbildung im Bereich Soziale Probleme und Problemintervention von Studierenden im Hauptstudium durchgeführt wurden. Sie werden gruppiert nach den Kernkompetenzen eines "soziologischen Blicks": soziologische Beobachtung, Diagnose und Recherche, wissenschaftliche Analyse und Praxisberatung.Das Projekt "Exklusionen in der Stadt" schließt explizit an Traditionen der Chicagoer
Schule der soziologischen Recherche und Reportage an und demonstriert die Möglichkeiten
der Einbettung derartiger Projekte auch in ein Curriculum, das im Wesentlichen an eine einsemestrige Seminarstruktur orientiert ist. Die Entwicklung von Forschungskompetenzen, d.h.
die Fähigkeit zur Durchführung, kritischen Rezeption und Bewertung wissenschaftlicher Forschungen, ist das zentrale Lernziel des Projekts. Bei dem zweiten Projekt "Soziale und Innere
Sicherheit" im Rahmen des gleichen Programms handelt es sich um ein dreisemestriges Lehrforschungsprojekt zu den Bedingungen der Entwicklung von Kriminalitätsfurcht. Ein drittes
Projekt "Modelle genossenschaftlichen Wohnens" beschreibt die Ergebnisse einer Kooperation mit Institutionen, die als Organisationen der beruflichen Praxis direkt mit der Bearbeitung
sozialer Probleme befasst sind. In diesem Projekt geht es nicht nur um die exemplarische
Anwendung soziologischer Analysefähigkeiten, sondern auch um deren praktische Umsetzung in der Entwicklung von Konzeptionen und Beratung. (ICA2)
[71-F] Könen, Carsten, M.A.; Schroth, Andreas, Dipl.-Soz.; Kock, Sonja, M.A. (Bearbeitung);
Heitmeyer, Wilhelm, Prof.Dr.; Thome, Helmut, Prof.Dr. (Leitung):
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Öffentliche Gewalt im Stadtquartier. Eine vergleichende Untersuchung ethnisch differenter
Sozialmilieus
INHALT: Das Forschungsvorhaben soll sich als Ost-West-Vergleichsstudie mit aktuellen gewalthaften Konfliktverhältnissen im städtischen Raum befassen. Das forschungsleitende Interesse
konzentriert sich auf die im öffentlichen oder halb-öffentlichen Raum auftretenden Feindseligkeiten und Gewalthandlungen. Es wird von der Hypothese ausgegangen, dass sich diese
Gewaltformen, die oftmals als deutliches Anzeichen von Kombinationen individueller Desintegration und sozialräumlicher Segregation gewertet werden, aufgrund der ethnischen Strukturierung der Untersuchungsräume typisieren lassen. Ziel der Forschung ist es, die spezifische
Struktur dieser ethnischen Differenz herauszuarbeiten. Dieser zentrale Zusammenhang soll
im Vergleich von a) mono-ethnischen, b) bi-ethnischen sowie c) multi-ethnischen Wohnumfeldern ausgeleuchtet werden. Dabei soll der Frage nachgegangen werden, ob und inwieweit
diese besonderen soziokulturellen und ethnischen Konstellationen das Auftreten von individueller und Gruppen-Gewalt beeinflussen, begünstigen oder verhindern können. Um das sich
auf die kleinräumig entfaltende Gewaltsphäre ausgerichtete Forschungsziel zu erreichen, ist
der primäre Einsatz quantitativer Untersuchungsmethoden geplant, der in einem darauf aufbauenden Forschungsschritt durch die Anwendung qualitativer Verfahren ergänzt werden
soll. GEOGRAPHISCHER RAUM: Duisburg, Frankfurt, Halle/ Saale
METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen;
Beobachtung, teilnehmend; Gruppendiskussion; Standardisierte Befragung, face to face; Sekundäranalyse von Individualdaten; Sekundäranalyse von Aggregatdaten. Feldarbeit durch
Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: gefördert BEGINN: 2003-03 ENDE: 2006-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Halle-Wittenberg, Philosophische Fakultät, Institut für Soziologie
Professur für Methoden der empirischen Sozialforschung (06099 Halle); Universität Bielefeld, Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (Postfach 100131, 33501
Bielefeld)
KONTAKT: Thome, Helmut (Prof.Dr. Tel. 0345-5524260,
e-mail: [email protected])
[72-L] Kopp, Kristin; Müller-Richter, Klaus (Hrsg.):
Die Großstadt und das Primitive: Text - Politik - Repräsentation, (Kulturwissenschaften),
Stuttgart: Metzler-Poeschel 2004, 262 S., ISBN: 3-476-45323-5 (Standort: StUB Frankfurt a.
M.(30)-1329984)
INHALT: "Die Überblendung von Modernitäts- und Imperialitätsanspruch im komplexen Aufschreibe- und Abbildesystem der modernen Großstadt um 1900 findet in der Imaginationsfigur des Primitiven einen diskursiven Kristallisationspunkt, aus dem heraus die topographische Ordnung der Metropolis stets aufs neue generiert wird. Das Primitive als das kolonial
Andere sowie das sozial Marginalisierte der eigenen Gesellschaft ist dabei die Projektionsfläche für soziale Mechanismen der Ein- oder Ausschließung, die sich sowohl in Neuentwürfen
des physischen Stadtraums als auch in Re-Imaginationen symbolischer Stadtlandschaften manifestieren. Der interdisziplinär angelegte Band geht dieser Kulturpoetik des Primitiven in
verschiedenen Medienzusammenhängen sowie Text-, Bild- und Ausstellungspraktiken nach."
(Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Kristin Kopp/Klaus Müller-Richter: Einleitung: Die
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4 Soziale Segregation, soziale Probleme, Sozialberichterstattung
'Großstadt' und das 'Primitive'. Text, Politik und Repräsentation (5-30); Volker Barth: Kontrollierte Träume. Der Orient auf der Pariser Weltausstellung von 1867 (31-52); Werner Michael Schwarz: Echte und falsche Menschen. 'Anthropologische Spektakel' in Wien (53-68);
Tony Bennett: Metropolis, Colony, Primitive. Evolution and the Politics of Vision (69-92);
Mark B. Sandberg: The Metropolitan Threshold. Material Mobility and the Folk-Primitive
(93-114); Klaus Müller-Richter: 'Kulturhistorische Beute'. Das Primitive im Feuilleton (18001900) (115-134); Siegfried Maul: Urbane Gauner-Folklore und Ethno-Verbrecher. Hans
Gross und die Wiener Kriminal-Literatur (135-156); Sigrid Wadauer: Das Primitive aus der
Sicht des Primitiven. Gefahren und Sicherheiten der Großstädte in Reiseberichten von Handwerksgesellen (157-176); Sara F. Hall: Pursuits Across the Threshold of Modernity. Projecting the Primitive Against the Backdrop of Emergent Urban Culture in The Cabinet of Dr. Caligari (177-200); Stephan Dietrich: Der Wilde und die Großstadt. Literarische Exotismen von
Altenberg bis Claire Goll (201-220); Robert Matthias Erdbeer: Spaßige Rassen. EthnoFlanerie und Gender-Transgression in Robert Müllers Manhattan (1923) (221-258).
[73-F] Krämer, Jürgen, Dipl.-Sozialwirt (Bearbeitung); Krumbein, Wolfgang, Prof.Dr. (Leitung):
Infrastrukturdisparitäten und Segregation: zunehmende Benachteiligung von Wohngebieten
unterprivilegierter Gruppen? Eine Wiederholungsstudie in zwei westdeutschen Großstädten
nach ca. 25 Jahren
INHALT: Haben sich die residentielle Segregation und die räumlichen Disparitäten sozialer Infrastruktur in den Städten zum Nachteil unterprivilegierter Gruppen, zu denen heute weniger die
Arbeiter insgesamt, sondern vielmehr Langzeit-Arbeitslose, Sozialhilfe-Empfänger und Immigranten gehören, verschärft? Nutzen Stadtbewohner in benachteiligten sozialen Lagen und
Milieus die soziale Infrastruktur immer seltener als alle anderen Stadtbewohner? Können
schließlich die Einrichtungen der sozialen Infrastruktur nicht nur ihre Versorgungs-, sondern
auch ihre Funktion sozialer Integration erfüllen? ZEITRAUM: 1980-2005 GEOGRAPHISCHER RAUM: Frankfurt am Main und Gelsenkirchen
METHODE: Überprüfung der Frage, ob sozial unterschiedlich strukturierte Stadtteile im politisch-administrativen System der Städte ungleich stark repräsentiert und daher auch ungleich
mit sozialer Infrastruktur ausgestattet sind. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen (Fachämter der Städte, z.B. Jugend-, Sozial-, Schulamt).
Beobachtung, nicht teilnehmend (Einrichtungen der sozialen Infrastruktur). Qualitatives Interview (Stichprobe: ca. 100; Experten und Stadtteilbewohner; Auswahlverfahren: jeweils sozialtypische Bewohner). Sekundäranalyse von Aggregatdaten (Daten der statistischen Fachämter der Städte). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: gefördert BEGINN: 2004-04 ENDE: 2006-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Institut für Regionalforschung e.V. an der Universität Göttingen (Humboldtallee
15, 37073 Göttingen)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0551-48336, e-mail: [email protected])
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4 Soziale Segregation, soziale Probleme, Sozialberichterstattung
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[74-L] Lenninger, Peter Franz:
Lebenslagen von Migranten und Soziale Arbeit in Deutschland, Österreich und der Schweiz
unter besonderer Berücksichtigung der Städte Mannheim, Wien und Zürich, Freiburg im
Breisgau: Lambertus-Verl. 2003, 466 S., ISBN: 3-7841-1490-3 (Standort: UuStB Köln(38)28A3322)
INHALT: "Infolge des jahrzehntelangen Zuwanderungsprozesses haben viele westliche Industriestaaten faktisch den Wandel zu Migrationsgesellschaften vollzogen. Inzwischen hat sich die
Erkenntnis durchgesetzt, dass es unvermeidlich ist, diese Tatsache anzuerkennen und die
Themen Migration und Integration aktiv zu gestalten. Die vorliegende Publikation stellt eine
systematische, empirisch vergleichende Studie zu den Lebenslagen von Migrant(inn)en sowie
zur Sozialen Arbeit mit ihnen dar. Exemplarisch werden an drei großstädtischen Ballungsräumen die Rahmenbedingungen, Aufgabenbereiche und Arbeitsformen der Sozialen Arbeit
mit Migrant(inn)en untersucht. Dies dient zum einen einer praxisorientierten Reflexion, zum
anderen dem Entwurf konkreter Empfehlungen, die auf einem ressourcenorientierten und sozialökologischen Handlungsmodell basieren." (Autorenreferat)
[75-F] Nüß, Sandra, Dipl.-Soz.Päd.; Eickhoff, Antje, Dipl.-Ing. (Bearbeitung); Schubert, Herbert,
Prof.Dr.phil.Dr.rer.hort.habil. (Leitung):
Management von Planung und sozialer Arbeit im Sozialraum
INHALT: Um eine umfassende Verbesserung der Lebensbedingungen in der Stadt zu erzielen,
finden seit einigen Jahren Handlungsformen einer nachhaltigen Stadterneuerung und Stadtentwicklung Anwendung, in denen der bauliche und der soziale Bestand von Stadtquartieren
als Einheit behandelt werden. Für die Umsetzung der integrierten Sicht- und Handlungsweise
in eine integrierte Praxis wird vielfach der Begriff des Managements benutzt: Das interdisziplinäre Zusammenwirken der verschiedenen Akteure und ihrer fachlichen Handlungsansätze
erfordert ein neues Management. In der sozialen Stadterneuerung zeigen das beispielsweise
die Handlungsansätze des "Stadtteilmanagements" oder des "Quartiermanagements" und in
der Jugendhilfe das Modell der "Sozialraumorientierung". Es geht dabei um eine wirkungsvolle Abstimmung unter den Professionellen von Stadtplanung und Sozialer Arbeit und um
den Einbezug von Bürgerinnen sowie Bürgern bzw. von endogenen Potenzialen in den lokalen Entwicklungsprozess. Damit die übergreifende Kooperation, Kommunikation und Koordination gelingen kann, müssen die beteiligten Fachleute über "interdisziplinäre Kompetenz"
verfügen. Die ersten Erfahrungen zeigen, dass die Professionen der Stadtplanung, der Sozialplanung und der Sozialen Arbeit darauf bisher nicht vorbereitet sind. Sie sind auf eine 'autonome Praxis' ausgerichtet und haben Verständnis- sowie Kommunikationsprobleme im Umgang miteinander. Die grundverschiedenen Orientierungen auf den "Raum" einerseits und auf
"soziale Zielgruppen" andererseits sind in der alltäglichen Praxis der sozialen Stadterneuerung kaum vermittelbar. Mit einer interdisziplinären Kompetenz lassen sich die soziale und
die räumliche Perspektive so zusammenführen, dass die praktischen Anforderungen auf der
städtebaulichen, sozialpädagogischen, soziokulturellen und ökonomischen Ebene der sozialen
Stadterneuerung effizienter und effektiver bewältigt werden können. Dafür soll an der Fachhochschule Köln ein neues sozialräumlich ausgerichtetes, interdisziplinäres Qualifikationsangebot erprobt werden.
METHODE: Um entsprechende Qualifizierungsmodule für Akteure der Stadtplanung und der
Sozialen Arbeit zu entwickeln, kooperieren im Forschungsschwerpunkt SRM die Fakultät für
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4 Soziale Segregation, soziale Probleme, Sozialberichterstattung
Angewandte Sozialwissenschaften und die Fakultät für Architektur der Fachhochschule Köln.
Es werden einerseits wissenschaftliche Grundlagen für eine integrierte Professionalisierung
von Stadtplanung, Sozialplanung, Sozialpädagogik und Sozialarbeit bei der Erneuerung und
der Entwicklung von Stadtteilen und Wohnquartieren erarbeitet. Andererseits werden im
Rahmen des Schwerpunktstudiums der beiden grundständigen Studiengänge Architektur und
Sozialpädagogik/ Sozialarbeit Qualifizierungsmodule aufeinander bezogen und weiter entwickelt. In einem ersten Schritt werden ausgewählte Lehrveranstaltungen der Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften und der Fakultät für Architektur vernetzt und zu einem - informellen - Schwerpunktstudium "Planung und soziale Dienstleistung im Sozialraum" zusammengefasst. Studierende der beiden Fakultäten arbeiten in den Lehrveranstaltungen eng
zusammen. Ziel des Lehrangebotes ist die Erhöhung der interdisziplinären Fach-, Methodenund Sozialkompetenz beider Professionen. DATENGEWINNUNG: Dokumentenanalyse, offen.
ART: gefördert BEGINN: 2003-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Land Nordrhein-Westfalen Ministerium für Wissenschaft und Forschung
INSTITUTION: Fachhochschule Köln, Fak. für Angewandte Sozialwissenschaften, Forschungsschwerpunkt Sozial+Raum+Management (Mainzer Str. 5, 50678 Köln)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0221-8275-3484, e-mail: [email protected])
[76-F] Nüß, Sandra, Dipl.-Soz.Päd. (Bearbeitung); Schubert, Herbert,
Prof.Dr.phil.Dr.rer.hort.habil. (Leitung):
Sozialpädagogische Projekte und soziale Stadtteilentwicklung - fachliche Standards und
Wirkungen am Beispiel des Kölner Stadtteils Kalk
INHALT: Seit Beginn der 90er Jahre ist in den großen Städten ein tiefgreifender gesellschaftlicher und ökonomischer Wandel zu beobachten, der mit den Stichworten Globalisierung, Tertiärisierung, Polarisierung und Entsolidarisierung umschrieben wird. In der Folge verändern
sich die sozialen und räumlichen Strukturen, die vor allem die Stadtteilentwicklung vor neue
Herausforderungen stellt. In den besonders betroffenen Stadtteilen werden wachsende Teile
der Bevölkerung marginalisiert, indem für sie Arbeit, Wohnung und gesellschaftliche Einbindung nicht mehr gesichert sind. Die soziale Arbeit der öffentlichen und freien Träger erfordert in solchen Stadtgebieten ein fachliches Profil, das genau auf diesen Problemhintergrund
ausgerichtet ist. Die Projekte, Maßnahmen und Organisationsmodelle verfolgen das Ziel der
Initiierung von sich selbst tragenden Entwicklungen; sie sollen vorhandene Initiativen stützen
und fördern, Hilfe zur Selbsthilfe geben und Motivation zur Beteiligung und zur Entwicklung
von Lebensperspektiven aufbauen. Es fehlen bisher Untersuchungen, ob die fachlichen Standards der sozialen Arbeit den Problemen in diesen Stadtteilen gerecht werden, ob die intendierten Entwicklungen mit den Projekten ausgelöst werden und welcher Wirkungsgrad erzielt
wird. Dies gilt auch für überforderte Stadtteile in Köln. Im Forschungsvorhaben "Sozialpädagogische Projekte und soziale Stadtteilentwicklung" werden diese Informationen am Beispiel
des Kölner Stadtteils Kalk ermittelt und für die fachliche Weiterentwicklung der sozialen
Stadtteilarbeit aufbereitet. Dies beinhaltet folgende Arbeitsschritte: a) die systematische
Sammlung aller sozialräumlich orientierten Projekte und Maßnahmen im Stadtteil Kalk nach
den Trägerinstitutionen und Durchführung einer Befragung von Projekten und Trägern zur
empirischen Erkundung der Ziele, Konzepte und fachlichen Standards; b) eine Erhebung der
bestehenden Organisationsmuster der sozialräumlichen Projekte in Kalk und ihrer Vernetzungs- bzw. Kooperationsstruktur; c) eine Befragung von professionellen Kräften in den Pro-
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jekten zur Erhebung von Qualifikationsprofilen bzw. Handlungskompetenzen in der sozialräumlich orientierten Arbeit; d) die Durchführung exemplarischer Fallstudien zur Bestimmung des Stellenwerts von Wirtschaftlichkeit und Modellen der Neuen Steuerung für die sozialräumlich orientierte Arbeit; e) die prozessbezogene Erfassung von Wirkungen und Veränderungen, die von sozialräumlich orientierten Projekten ausgelöst werden; f) die aus den Ergebnissen der Untersuchungen abgeleitete Beratung von lokalen Akteuren im Hinblick auf
die Weiterentwicklung der sozialräumlich orientierten Projekte. GEOGRAPHISCHER
RAUM: Köln-Kalk
METHODE: Das Praxisfeld der sozialräumlich orientierten sozialen Arbeit soll am Beispiel des
Kölner Stadtteils Kalk empirisch ausgeleuchtet werden. Dabei sollen die Ziele, Konzepte und
fachlichen Standards aufgeklärt, ihr Zusammenhang mit den Qualifikationsprofilen bzw.
Handlungskompetenzen des Personals aufgezeigt und die resultierenden Wirkungen und Veränderungen festgestellt werden. Die Ergebnisse werden anwendungsorientiert aufgearbeitet
und als Beratungsdienstleistungen in den Stadtteil Kalk zurückfließen. Dies soll vor allem vor
dem Hintergrund erfolgen, dass sozialräumlich orientierte Projekte zukünftig stärker in den
Kontext des Wirtschaftlichkeitspostulats der Neuen Steuerung gestellt werden. Das Forschungsprojekt ist für den Zeitraum von April 2001 bis Dezember 2004 angelegt und beinhaltet: 1. die systematische Sammlung aller sozialräumlich orientierten Projekte und Maßnahmen im Stadtteil Kalk nach den Trägerinstitutionen und Durchführung einer Befragung von
Projekten und Trägern zur empirischen Erkundung der Ziele, Konzepte und fachlichen Standards; 2. eine Erhebung der bestehenden Organisationsmuster der sozialräumlichen Projekte
in Kalk und ihrer Vernetzungs- bzw. Kooperationsstruktur; 3. eine Befragung von professionellen Kräften in den Projekten zur Erhebung von Qualifikationsprofilen bzw. Handlungskompetenzen in der sozialräumlich orientierten Arbeit; 4. die Durchführung exemplarischer
Fallstudien zur Bestimmung des Stellenwerts von Wirtschaftlichkeit und Modellen der Neuen
Steuerung für die sozialräumlich orientierte Arbeit; 5. die prozessbezogene Erfassung von
Wirkungen und Veränderungen, die von sozialräumlich orientierten Projekten ausgelöst werden; 6. die aus den Ergebnissen der Untersuchungen abgeleitete Beratung von lokalen Akteuren im Hinblick auf die Weiterentwicklung der sozial-räumlich orientierten Projekte. DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen. Beobachtung, teilnehmend. Qualitatives Interview
(Stichprobe: 20). Standardisierte Befragung, schriftlich (Vollerhebung). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: gefördert BEGINN: 2001-04 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
GEW Stiftung Köln
INSTITUTION: Fachhochschule Köln, Fak. für Angewandte Sozialwissenschaften, Forschungsschwerpunkt Sozial+Raum+Management (Mainzer Str. 5, 50678 Köln)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0221-8275-3484, e-mail: [email protected])
[77-L] Ottersbach, Markus:
Jugendliche in marginalisierten Quartieren: ein deutsch-französischer Vergleich, Wiesbaden:
VS Verl. für Sozialwiss. 2004, 133 S., ISBN: 3-531-14299-2
INHALT: "Betroffen von Entstehung und Entwicklung marginalisierter Quartiere, waren und sind
in einem besonders starken Maße Jugendliche und junge Heranwachsende, da sie einen großen Teil der Bevölkerung dieser Quartiere ausmachen. Viele der aktuellen Probleme in marginalisierten Quartieren haben globale Ursachen und sind auch in ihrer Erscheinungsform
vergleichbar. Ländervergleichende Studien werden deshalb immer erforderlicher. Allerdings
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4 Soziale Segregation, soziale Probleme, Sozialberichterstattung
müssen die spezifischen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen der verschiedenen Staaten
genau in den Blick genommen werden, bevor gemeinsame Strategien gegen die fortschreitende Marginalisierung der Quartiere entwickelt werden können." (Autorenreferat)
[78-F] Pöge, Andreas, M.A.; Solberg, Alina, Dipl.-Päd.; Walburg, Christian; Wittenberg, Jochen,
M.A.; Brondies, Marc, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Reinecke, Jost, Prof.Dr.; Boers, Klaus, Prof.Dr.
(Leitung):
Kriminalität in der modernen Stadt. Jugenddelinquenz und -devianz im Wandel von urbanen Sozialmilieus, Lebens-, Freizeit- und Konsumstilen, ethnisch-kulturellen Orientierungen
und sozialer Kontrolle (Teilprojekt im Rahmen des Projektverbunds "PolitikON")
INHALT: Das Ziel des Forschungsprojekts liegt in der Untersuchung der Entstehung und Entwicklung delinquenter bzw. devianter Handlungsstile sowie deren Kontrollbedingungen bzw.
Kontrollprozesse im Längsschnitt. Der theoretische Zugang führt zu einer Verbindung zwischen handlungstheoretischen und systemtheoretischen Konzepten. Handlungstheoretisch soll
auf der Grundlage eines dynamischen Mehrebenenmodells untersucht werden, inwieweit sozialstrukturelle Aspekte situationsspezifisch über individuelle Verhaltensorientierungen zu
bestimmten delinquenten und abweichenden Verhaltensweisen führen, wie stark die Beziehung zwischen den kontextspezifischen individuellen Gewalthandlungen und den aggregierten Kriminalitätsraten ist und welche Bedeutung sozialräumliche Segregationsprozesse in diesem Zusammenhang haben. Systemtheoretisch soll die operative Eigendynamik der sozialen
Kontrolle und deren Effekte auf die sich wiederholenden Muster krimineller Handlungen geprüft werden. Hiermit wird auch eine theoretisch angemessenere Erklärung der immer wieder
berichteten Differenz zwischen Hell- und Dunkelfeldinformationen angestrebt. Der methodische Zugang erfordert ein für diesen theoretischen und inhaltlichen Kontext in Deutschland
zum ersten Mal geplanten kohortenspezifisches Längsschnittdesign, das in zwei westdeutschen Städten mit unterschiedlicher Größe und Sozialstruktur umgesetzt werden soll. Die
durch wiederholte Schülerbefragungen erhobenen Längsschnittinformationen (Paneldaten)
sollen sowohl die Analyse von Ursache-Wirkungsbeziehungen zwischen den zentralen Untersuchungsvariablen (einschließlich möglicher Rückkopplungsprozesse) als auch die Analyse
von Stabilität und Veränderung der individuellen Kriminalitätsrate ermöglichen.
METHODE: Handlungstheoretischer Ansatz (Rational-Choice-Theory) zur Erklärung devianten
und delinquenten Verhaltens; systemtheoretisches Konzept zur Berücksichtigung des Einflusses sozialer Kontrolle (insbesondere Polizei und Justiz). Untersuchungsdesign: Panel; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: N1=
2.000, N2=7.000; Schüler; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des
Projekts; Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Solberg, A.: Ethnicity and self-reported delinquency. How to
define ethnicity? in: Queloz, N.; Brossard, R.; Bütikofer, R.F.; Meyer-Bisch, B.; Pittet, D.
(eds.): Migrations and ethnic minorities: impacts on youth crime and challenges for the juvenile justice and other intervention systems. Bern: Staempfli Ed. 2004 (in press).+++Motzke,
K.; Wittenberg, J.: Methodendokumentation der kriminologischen Schülerbefragung in
Münster 2000. Schriftenreihe "Kriminalität in der modernen Stadt - Methoden", H. 1. Münster, Trier 2004.+++Wittenberg, J.: Methodendokumentation der kriminologischen Schülerbefragung in Münster 2001. Schriftenreihe "Kriminalität in der modernen Stadt - Methoden", H.
2. Münster, Trier 2004.+++Wittenberg, J.; Hilfert, N.: Methodendokumentation der kriminologischen Schülerbefragung in Bocholt 2001. Schriftenreihe "Kriminalität in der modernen
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Stadt - Methoden", H. 3. Münster, Trier 2004.+++Wittenberg, J.: Methodendokumentation
der kriminologischen Schülerbefragung in Münster 2002. Schriftenreihe "Kriminalität in der
modernen Stadt - Methoden", H. 4. Münster, Trier 2004.
ART: gefördert BEGINN: 2002-02 ENDE: 2005-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Trier, FB 04, Fach Soziologie Teilfach Empirische Sozialforschung,
Methodenlehre (Universitätsring 15, 54286 Trier); Universität Münster, FB 03 Rechtswissenschaftliche Fakultät, Institut für Kriminalwissenschaften (Bispinghof 24-25, 48143 Münster)
KONTAKT: Boers, Klaus (Prof.Dr. e-mail: [email protected], Tel. 0251-83-22749, Fax:
0251-83-22376)
[79-L] Rex, John:
The integration of immigrant minorities, social citizenship and cultural differences: radicalisation and conflict in the ligth of frustrated expectations, in: Journal für Konflikt- und Gewaltforschung, Jg. 6/2004, H. 2, S. 63-84
INHALT: Der Beitrag geht an Hand der britischen Situation der Frage nach, inwieweit die normative Prägekraft der homogenen oder zumindest von einer Gruppe dominant besiedelten Quartiere möglicherweise im Widerspruch zum normativen Anspruch einer "integrierten Gesellschaft" steht, d.h. dass Subkulturen durch diese "ethnic communities" herausgebildet werden,
die die Kohäsion der (Stadt-)Gesellschaft beeinträchtigen. Der Autor geht mit T. H. Marshall
(und E. Park) davon aus, dass der Integrationsprozess zum "melting pot" erreichbar ist. Bei
diesem Übergang gibt es allerdings zwischen autochthonen und allochthonen Gruppen sehr
konfliktreiche Phasen und eine deutliche Segregation. Es ist nach diesen Vorstellungen also
opportun, sich zumindest anfangs aus dem Weg zu gehen (also segregiert zu leben), damit die
Konflikte zwischen einander fremden Gruppen nicht zu groß werden. Das gilt insbesondere
für die Zuwanderer, die sich erst im Schutz ihrer community an die Bedingungen im Aufnahmeland gewöhnen müssen. Der Autor gibt zu bedenken, dass hier die Barrieren, die durch
Rassismus und Zuschreibungen entstehen, für die letzte, die intensivste Form des "Zusammenwachsens" einzelner Ethnien und Rassen zu einer einheitlichen Gesellschaft unterschätzt
werden. Der Autor schlägt vor, diese Schwächen im britischen Modell des Multikulturalismus
durch eine adäquates Konzept der "sozialen Bürgerschaft" in den durch Gewalt und Segregation bedrohten Städten zu mildern bzw. zu überwinden. (ICA)
[80-L] Romaus, Rolf; Weizel, Ruth:
Münchner Armutsbericht - Fortschreibung 2002, (Beiträge zur Sozialplanung), München 2004,
87 S. (Standort: UuStB Köln(38)-20050106033; Graue Literatur; URL:
http://www.muenchen.de/vip8/prod1/mde/_de/rubriken/Rathaus/85_soz/pdf/armutsbericht2002.pd
f)
INHALT: "München war vor 17 Jahren die erste Kommune in Deutschland, die einen Armutsbericht herausgegeben hat. Auf die 1987 veröffentlichte Untersuchung 'Neue Armut in München' folgten die Münchner Armutsberichte 1990, 1995 und 2000 sowie deren Fortschreibungen 1992 und 1997. Die Berichte sind ein Steuerungsinstrument für die soziale Kommunalpolitik. Mit der vorliegenden Veröffentlichung legt das Sozialreferat München eine weitere
Fortschreibung des Armutsberichts vor. Dafür wurden vorrangig die einschlägigen Daten des
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4 Soziale Segregation, soziale Probleme, Sozialberichterstattung
Jahres 2002 aus der Verwaltung (v.a. Statistik aus den Bereichen Hilfe zum Lebensunterhalt,
Wohngeld, Bezirkssozialarbeit und des Arbeitsamtes) ausgewertet. Neben der Betrachtung
der Armutsentwicklung in der Gesamtstadt wurde auf die Darstellung der Armutsindikatoren
in den einzelnen Stadtbezirken besonderer Wert gelegt. Erstmals enthält der Münchner Armutsbericht auch vertiefte Analysen für vier Münchner Stadtbezirke. Die wichtigsten Ergebnisse: Armut in München nimmt wieder zu, nachdem sie Ende 2000 erstmals seit Beginn der
Münchner Armutsberichterstattung zurück gegangen war. Für Ende 2002 errechnet sich eine
Armutspopulation von 156.775 Personen, was einer Armutsdichte von 116 pro 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner entspricht. Damit hat sich die 2000 festgestellte positive Entwicklung nicht weiter fortgesetzt, vielmehr stieg die Armutsbelastung in Folge höherer Arbeitslosigkeit wieder um 4,5% an (2000 lag die Armutsdichte bei 111 und die Armutspopulation bei 146.338 Personen). Vor allem Haushalte mit Kindern sind weiterhin stark von Armut
betroffen. Arbeitslosigkeit ist im Beobachtungszeitraum weiter angestiegen. Besonders benachteiligt auf dem Arbeitsmarkt sind Ältere und Ausländerinnen und Ausländer. Der Anteil
der Langzeitarbeitslosen steigt weiter an. Die Hauptverursachungsfaktoren sind Langzeitarbeitslosigkeit und der überteuerte Münchner Wohnungsmarkt. Armutsvermeidung und bekämpfung bleiben wesentliche Ziele des Münchner Sozialreferates." (Textauszug)
[81-L] Schmidt-Kallert, Einhard:
The integration of minorities in deprived neighbourhoods in Germany - some lessons from
the programme 'The socially integrative city', in: Armin Bohnet, Matthias Höher (eds.): The
role of minorities in the development process, Frankfurt am Main: P. Lang, 2004, S. 145-154,
ISBN: 0-8204-6475-9 (Standort: UuStB Köln(38)-31A2168)
INHALT: Das Programm sozialintegrative Stadt stellt eine Reaktion auf die beginnende Herausbildung von Slum-Vierteln in deutschen Städten dar. Der Verfasser setzt sich auf der Basis
von Experten- und Tiefeninterviews mit Effektivität, Effizienz und Bedeutung dieses Programms auseinander. Dabei werden zunächst zwei grundsätzlich unterschiedliche Perspektiven deutlich, von denen die eine auf Integration, die andere auf Empowerment von ethnischen
Minderheiten setzt. Maßnahmen im erstgenannten Bereich betreffen Schulen, Kindergärten,
Parks und Erholungsgebiete sowie Konfliktmediation in großen Wohneinheiten. Maßnahmen
im zweiten Bereich betreffen die Unterstützung im Bereich der ethnischen Ökonomie, Treffpunkte und Minderheitenorganisationen. Der Verfasser spricht sich für EmpowermentMaßnahmen aus, die allerdings nicht ethnisch exklusiv sein dürfen. (ICE)
[82-L] Schönig, Werner:
Soziale Dienste für einen aktivierenden Sozialstaat: Konsequenzen aus analytischer und
sozialräumlicher Sicht, in: Sozialmagazin : die Zeitschrift für Soziale Arbeit, Jg. 29/2004, H. 12,
S. 28-45 (Standort: UuStB Köln(38)-XG3727; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Das Konzept des aktiven Sozialstaats, das in Deutschland Anfang der 1990er Jahre
entwickelt wurde, wird nach und nach auch von der Theorie der Sozialpolitik aufgegriffen.
Der Aufsatz befasst sich mit den Konsequenzen für die Theorie der Sozialpolitik anhand von
zwei Beispielen: (1) Die Akzentuierung vorhandener Theoriebausteine bei der Bewertung
monetärer versus realer Transfers zeigte, dass der Bedeutungsgewinn von Realtransfers eine
differenzierte Auseinandersetzung mit den Steuerungsansprüchen und Motivationen der
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4 Soziale Segregation, soziale Probleme, Sozialberichterstattung
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Transfergeber nahe legt. Bisher wurde wenig beachtet, dass die Transfergeber möglicherweise bereit wären, in größerem Umfang einen Realtransfer als einen monetären Transfer zu gewähren. (2) Das zweite Beispiel befasst sich mit der Integration neuer Theoriebausteine bei
der kleinräumlichen Standortverteilung sozialer Dienste. Dabei wird die Theorie der zentralen
Orte von Challenger zu Grunde gelegt. Fazit ist, dass durch die heterogene Sozialstruktur in
verschiedenen Stadttypen Anbieter sozialer Dienstleistungen und kommunaler Sozialverwaltungen vor ein Optimierungsproblem gestellt werden, das bisher wenig theoretische Beachtung gefunden hat. (ICB)
[83-F] Schreiber, Verena, M.A. (Bearbeitung); Pütz, Robert, Prof.Dr. (Leitung); Pütz, Robert,
Prof.Dr. (Betreuung):
Die diskursive Konstruktion von Unsicherheit in der kommunalen Kriminalprävention
INHALT: Diskurse um (Un-)Sicherheit haben gegenwärtig zentralen Einfluss auf die Stadtentwicklung. Dies zeigt sich u.a. in Debatten über Videoüberwachung, Umfragen zum Sicherheitsempfinden der Bevölkerung und in der kommunalen Kriminalprävention (KKP). Gegenwärtig finden in Deutschland auf Bundes- und Kommunalebene zahlreiche Tagungen unter dem Leitmotiv der KKP statt. Mit der Forschungsarbeit wird das Anliegen verfolgt, die
Organisation von (Un-)Sicherheitsdiskursen am Beispiel der Thematisierung von KKP zu
verdeutlichen. Hierfür wird die These aufgestellt, dass solche Tagungen als "Diskursknoten"
der Aushandlung von Stadträumen der Zukunft interpretiert werden können. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
METHODE: Theoretisch-konzeptionell wird an diskursanalytische und (de-)konstruktivistische
Ansätze der aktuellen Policy-Forschung, der politischen Geographie und der Kriminalgeographie angeknüpft. DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Beobachtung, teilnehmend; Diskursanalysen. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Glasze, G.; Pütz, R.; Schreiber, V.: (Un-)Sicherheitsdiskurse:
Grenzziehungen in Gesellschaft und Stadt. in: Sahr, W.-D.; Wardenga, U. (Hrsg.): Berichte
zur deutschen Landeskunde. Themenheft "Raumgrenzen/ Grenzräume". Leipzig 2005 (in
Vorbereitung).+++Schreiber, V.: Zur diskursiven Konstruktion von Unsicherheit in der kommunalen Krimuinalprävention. in: Pütz, R.; Rolfes, M. (Hrsg.): (Un-)Sicherheit und Stadtentwicklung in Europa. Bielefeld 2005 (in Vorbereitung).
ART: Dissertation BEGINN: 2004-04 ENDE: 2007-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Institution
INSTITUTION: Universität Osnabrück, FB 02 Kultur- und Geowissenschaften, Fachgebiet Geographie (Seminarstr. 19, 49069 Osnabrück)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0541-969-4271, e-mail: [email protected])
[84-L] Tuckermann, Anja:
Horror oder Heimat?: der Rohbaustadtbezirk, in: Berliner Debatte Initial : Sozial- und geisteswissenschaftliches Journal, Jg. 15/2004, H. 4, S. 5-15 (Standort: UB Bonn(5)-Z90/76; UuStB
Köln(38)-M XA01655; Kopie über den Literaturdienst erhältlich;
URL: http://www.berlinerdebatte.de/initial/pdf%20laden.htm)
INHALT: /99 war die Autorin "Stadtschreiberin" für ein Jahr im Berliner Bezirk Hellersdorf. Ein
Drittel der Hellersdorfer Bevölkerung ist jünger als 20 Jahre. Rund 14.500 Einwohner sind
60
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4 Soziale Segregation, soziale Probleme, Sozialberichterstattung
zwischen 14 und 20 Jahre alt. Die Jugendlichen sind die erste Generation, die in Hellersdorf
aufgewachsen ist, und gleichzeitig die erste Generation, die nach der Wende groß geworden
ist. Die Jugendlichen, mit denen die Autorin gesprochen hat, erzählen von ihren Vorlieben
und Abneigungen, ihren Sorgen, Wünschen, Träumen und Zukunftsvorstellungen. Der literarische gehaltene Erfahrungsbericht zeigt im wesentlichen Folgendes: Auch nach Hellersdorf
ziehen inzwischen zunehmend Familien, denen die Innenstadt zu teuer ist oder die dort als
Sozialhilfeempfänger oder Arbeitslose nur schwer eine bzw. keine Wohnung bekommen. Eine Art Auslese findet statt. Dennoch ist Hellersdorf noch sozial gemischt. Diese Mischung zu
erhalten, ist derzeit das größte Anliegen. Der Plan ist, mit kulturellen Veranstaltungen und
Ereignissen den Stadtteil zu beleben und attraktiv zu machen. Soziale Brennpunkt in Hellersdorf sind vor allem immer dort, wo die Häuser höher als fünf Etagen sind, wo mehr Menschen auf engem Raum zusammenleben. Die Jugendarbeitslosigkeit ist im Steigen begriffen.
Viele Eltern sind überlastet, die wenigsten arbeiten in Hellersdorf und nehmen lange Fahrtwege in Kauf, um ihre Arbeit zu behalten. (ICA2)
[85-F] Veil, Katja, Dipl.-Ing. (Bearbeitung); Schubert, Herbert, Prof.Dr.phil.Dr.rer.hort.habil.
(Leitung):
Entwicklung von Methoden einer interkulturell orientierten Stadt- und Sozialplanung sowie
Wohnungsbewirtschaftung in Sozialräumen mit einem hohen Migrantenanteil (Projekt im
Rahmen der Kompetenzplattform "Migration, Interkulturelle Bildung und Organisationsentwicklung")
INHALT: Im Blickpunkt des Projekts stehen interkulturelle Aspekte der sozialen Stadtteilentwicklung und der Bewirtschaftung von Wohnungsbeständen. Sie werden auf zwei Ebenen
bearbeitet: 1. In der Anwendungsperspektive werden Methoden für die Stadtplanung, Sozialplanung und für die Gemeinwesenarbeit der Wohnungswirtschaft entwickelt, mit denen interkulturell bedingten Konflikten der Raumnutzung vorgebeugt werden kann. Es geht um einen
angemessenen Umgang mit soziokulturellen Konflikten und kultureller Hegemonie in den alltäglichen Sozialräumen von Stadtteil und Wohnquartier. Zu recherchieren und zu konzipieren
sind als Ergebnis: Strategien des wohnungswirtschaftlichen Sozialmanagements, Organisationsmuster der sozialräumlichen Kontrolle, Partizipationsformen und Planungsmuster der
Raumgestaltung. 2. In einer begleitenden Dissertation mit dem Thema "Raum, Normen und
Kontrolle - Soziale Kontrolle in Räumen mit einer kulturell heterogenen Öffentlichkeit" werden die grundlegenden Fragen der Steuerung von Verhalten in Räumen mit einem hohen
Migrantenanteil beleuchtet. Mit dem Denkmodell der "sozialen Kontrollregime in öffentlichen Räumen" werden Indifferenzen der sozialen Kontrolle als Grundlage interkulturell bedingter Konflikte im Wohnquartier untersucht. Dabei wird überprüft, ob soziale Kontrolle als
Grundlage für die Entwicklung von Handlungsansätzen einer interkulturell orientierten Stadtund Sozialplanung sowie Wohnungsbewirtschaftung angesehen werden kann.
ART: gefördert BEGINN: 2004-03 ENDE: 2006-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Land Nordrhein-Westfalen Ministerium für Wissenschaft und Forschung
INSTITUTION: Fachhochschule Köln, Fak. für Angewandte Sozialwissenschaften, Forschungsschwerpunkt Sozial+Raum+Management (Mainzer Str. 5, 50678 Köln)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0221-8275-3484, e-mail: [email protected])
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4 Soziale Segregation, soziale Probleme, Sozialberichterstattung
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[86-L] Wacquant, Loic J.D.:
Fortgeschrittene Marginalität: Anmerkungen zu Wesen und Bedeutung eines neuen Phänomens, in: Jürgen Mackert (Hrsg.): Die Theorie sozialer Schließung : Tradition, Analysen, Perspektiven, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2004, S. 155-175, ISBN: 3-8100-3970-5
INHALT: Die Ballung extremer Armut und Not, ethnischer und rassischer Spaltungen sowie Gewalt im öffentlichen Raum in bestimmten verelendeten urbanen Gebieten legt nahe, dass die
Metropole Ort und Quelle neuer Erscheinungsformen sozialer Schließung in fortgeschrittenen
Gesellschaften ist. Der vorliegende Aufsatz unternimmt den Versuch einer idealtypischen
Charakterisierung dieses neu entstehenden Regimes urbaner Marginalität, indem er es mit
ausgewählten Merkmalen urbaner Armut aus der fordistischen Wachstumsperiode der Nachkriegszeit vergleicht. Es lassen sich sechs entscheidende Kennzeichen fortgeschrittener Marginalität identifizieren: die wachsende interne Heterogenität und schwindende Vergesellschaftung der Arbeit; die funktionale Abkopplung städtischer Lebensverhältnisse von makroökonomischen Trends; räumliche Fixierung und Stigmatisierung; räumliche Entfremdung und
die Auflösung des Raumes; der Verlust eines lebensfähigen Umlandes und die symbolische
Fragmentierung marginalisierter Bevölkerungsgruppen. In der abschließenden Diskussion der
Bedeutung fortgeschrittener Marginalität für die Analyse des Sozialen und der Sozialpolitik
wird auf die Notwendigkeit hingewiesen, aus dem Paradigma von Markt-und-Staat auszubrechen und den Zusammenhang von Arbeit und Lebensunterhalt durch die Institution eines
Bürgergeldes aufzulösen. (ICI2)
[87-L] Walther, Uwe-Jens; Mensch, Kirsten (Hrsg.):
Armut und Ausgrenzung in der "Sozialen Stadt": Konzepte und Rezepte auf dem Prüfstand,
(Schader-Kolloquium Gesellschaftswissenschaften - Praxis), (Tagung "Neue Sichtbarkeit von
Armut und Ausgrenzung in der Stadt? Konzepte und Rezepte der Sozialen Stadt auf dem Prüfstand", 2004, Darmstadt), Darmstadt 2004, 310 S., ISBN: 3-932736-13-3 (Standort: UuStB
Köln(38)-20040107246; Graue Literatur)
INHALT: "Seit 1999 besteht die Gemeinschaftsinitiative von Bund, Ländern und Gemeinden
'Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf - die Soziale Stadt'. Vor dem Hintergrund
verstärkter Unsicherheiten über das Fortbestehen des Programms reflektiert der vorliegende
Band, der auf einer gemeinsamen Tagung im April 2004 basiert, den erreichten Stand des
Wissens in vier Schritten: 1. Quartiersbeschreibungen. Die Stadtsoziologie hat die neue
Sichtbarkeit von Ungleichheit in städtischen Quartieren nicht nur als städtische Erscheinungsform und bloßen Reflex struktureller Ungleichheit begriffen, sondern selbst als weiteren, mitstrukturierenden Faktor beschrieben: Die Quartiere der Benachteiligten seien selbst benachteiligende Quartiere. Welche Befunde liegen zu den unerwünschten und erwünschten Quartierseffekten vor, die die Prozesse der städtischen Generierung von Ungleichheit verstärken
oder abschwächen? 2. Reichweite von Konzepten der Soziologie. Seit ihrer praktischen Verwendung im Zuge der Stadterneuerung haben soziologische Konstrukte spezifische Praxiskarrieren gemacht. Begriffe wie Milieu und Sozialkapital verloren ihren rein analytischbeschreibenden Charakter und werden inzwischen an ihrem Ertrag im Verwendungszusammenhang verändernden politischen Handelns gemessen. Wie steht es um die konzeptionelle
und praktische Reichweite zentraler Begriffe, theoretischer Ansätze und methodischer Instrumente? 3. Politikwirkungen. Das Programm zielt darauf, die Realität von Gebieten ebenso
zu ändern wie die Politik des Umgangs mit ihnen. Es will Stadt- und Politikerneuerung
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4 Soziale Segregation, soziale Probleme, Sozialberichterstattung
zugleich. Welche Gebietseffekte lassen sich erzielen, welche "Impulse" erreichen das politisch-administrative und zivilgesellschaftliche Handeln? 4. Abschließend und ausblickend
sind die Konsequenzen zu diskutieren, die sich für Gesetzgeber, Politik und Planung in Bund,
Ländern und Gemeinden ergeben." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Martin Kronauer:
Quartierseffekte. Einführung und Kommentar (17-25); Andrea Janßen: Es ist 'ne soziale Gegend. Benachteiligende Effekte in Migrantenvierteln (26-42); Jörg Blasius, Jürgen Friedrichs:
Einstellung zu devianten Verhaltensweisen von Deutschen und Türken in zwei benachteiligten Wohnvierteln in Köln. Ergebnisse einer empirischen Untersuchung (43-65); Sigmar Gude: Armutsstrukturen und Problemgebiete in ostdeutschen Städten. Das Beispiel Eisenhüttenstadt (66-85); Carsten Keller: Dynamiken sozialer Exklusion in Plattenbausiedlungen. Quartierseffekte und Alltagsstrategien (86-110); Annette Spellerberg: Lebensstile und Mobilitätsabsichten in prekären Wohngebieten. Das Beispiel Kaiserslautern Innenstadt-West (111-128);
Rolf Keim: Armut und Zusammenleben im Stadtviertel. Analytisches Potential und praktische Grenzen einer 'Ressourcenperspektive' (129-142); Thomas Schwarzer: Integrativ oder
ausgrenzend? Stadtteile, soziale Milieus, lokale Infrastrukturen (143-168); Simon Güntner:
Quartiersmanagement als Netzwerkmanagement. Über das Organisieren von politischer Intervention in Armutsquartieren (169-187); Ruth Lupton, Ivan Turok: Anti-poverty policies in
Britain. Area-based and people-based approaches (188-208); Rainer Neef: Zwischen Paternalismus und Mobilisierung. Soziale Dienste in französischen Problemvierteln (209-228); Therese Neuer-Mierbach: Aktivierung und Verbesserung der BürgerInnen-Mitwirkung und des
Stadtteil-Lebens. Partizipation als Ziel, Instrument oder Erfolgskondition der 'sozialen Stadt'
(229-251); Hans-Norbert Mayer: Offene Fragen bei der Umsetzung des Programms 'Soziale
Stadt'. Aus den Ergebnissen der Hamburger Evaluation (252-267); Hartmut Häußermann:
Zwischenevaluation des Bund-Länder-Programms 'Stadtteile mit besonderem Erneuerungsbedarf - die Soziale Stadt' (268-287); Jürgen Friedrichs: Probleme des Bund-LänderProgramms 'Soziale Stadt'. Anmerkungen aus sozialwissenschaftlicher Sicht (288-292); sowie
2 weitere Aufsätze.
[88-L] Wehrheim, Jan:
Städte im Blickpunkt Innerer Sicherheit, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 2004, B 44, S. 21-27 (Standort: UuStB Köln(38)-Ztg00926-a; Kopie
über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.bpb.de/files/O95QW8.pdf)
INHALT: "Große Städte gelten als Orte individueller Freiheit, abweichenden Verhaltens und
sozialen Wandels. Urbanität zeichnet sich durch die Ambivalenz von Verunsicherung und
reizvoller, produktiver Vielfalt aus. In jüngerer Zeit noch verstärkt durch die Thematisierung
von Terrorismus, unterliegen auch deutsche Städte Tendenzen, formelle soziale Kontrolle in
vier Dimensionen zu intensivieren: Recht, Organisation, Technik und Symbolik. Zusammengenommen führen diese Veränderungen dazu, sozial marginalisierte Gruppen aus sozial bedeutungsvollen Räumen auszugrenzen und Städte sozialräumlich zu spalten. Sie gefährden
dadurch das demokratische, emanzipatorische Potenzial der Großstädte." (Autorenreferat)
[89-F] Weizel, Ruth, Dipl.-Soz.Päd. (Bearbeitung); Romaus, Rolf, Dipl.-Psych. (Leitung):
Münchner Armutsbericht - Fortschreibung 2002
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4 Soziale Segregation, soziale Probleme, Sozialberichterstattung
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INHALT: Umfang, Struktur und Entwicklung der Armutsbevölkerung; Fortschreibung und Differenzierung der 1986 erstmals erfolgten und kontinuierlich fortgesetzten Berichterstattung zum
Thema Armut. ZEITRAUM: 2002, Zeitreihen 1986-2002 GEOGRAPHISCHER RAUM:
München
METHODE: Ungleichheitsforschung; Ressourcenkonzept und Lebenslagenansatz der Armutsforschung. Herkunft der Daten: Amtliche Statistiken, Daten des Verwaltungsvollzugs, Reanalysen und Spezialauswertungen von Befragungen. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Individualdaten (EmpfängerInnen von Sozialhilfe,
Wohngeld, KlientInnen des Allgemeinen Sozialdienstes, Arbeitslose; Auswahlverfahren: total). Sekundäranalyse von Aggregatdaten (Sozialhilfe- und WohngeldempfängerInnen, Arbeitslose; Auswahlverfahren: total).
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2003-06 ENDE: 2004-02 AUFTRAGGEBER: Landeshauptstadt München Sozialreferat FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: GFS Gruppe für sozialwissenschaftliche Forschung (Landwehrstr. 37, 80336
München)
KONTAKT: Leiter (Tel. 089-2604731, e-mail: [email protected])
[90-F] Wilbrand, Söhnke (Bearbeitung); Mölders, Ursula, Dipl.-Geogr. (Leitung):
Modellprojekt Interkulturelle Stadtentwicklung in Duisburg-Beeck und -Laar
INHALT: Bei dem Projekt steht insbesondere die Beteiligung von Zuwanderinnen bei gesamtstädtischen Themenstellungen im Vordergrund. Die Basis wurde bereits im Modellprojekt
"Ausländerinnen und Innenstadtentwicklung in Solingen" gelegt. Im Rahmen von "Interkulturelle Stadtentwicklung" werden Fragestellungen zu allgemeinen Themen der Stadt- und Wirtschaftsentwicklung im Vordergrund stehen, wie z.B. die Entwicklung von zentralen städtischen Bereichen, bei denen Migranten bisher wenig Mitsprachemöglichkeit hatten. Durch Beteiligung, persönliche Ansprache und Motivierung sollen Zuwanderinnen die Möglichkeit erhalten, ihre Wünsche, Vorstellungen und Ideen zu stadtplanerischen Themen zu äußern. Dabei werden sie als Kundinnen, als Steuerzahlerinnen, als potentielle Investorinnen, als Kinder
und Jugendliche etc. angesprochen. Zielsetzung ist es, nachhaltige (Kommunikations-)Strukturen im Untersuchungsraum zu schaffen, die über den Projektzeitraum hinaus für Entwicklungsimpulse und eine stärkere Integration sorgen können. In den Ortsteilen Duisburg-Beeck
und Duisburg-Laar hat sich die Stärkung des Einzelhandels als ein wesentlicher Schwerpunkt
herausgebildet, da sich durch sinkendes Kaufkraftpotential bzw. aus den Ortsteilen abfließende Kaufkraft die Struktur des Einzelhandels zunehmend verschlechtert. Weiterhin stellt die
Aufwertung von Wohnquartieren einen zentralen Diskussionspunkt dar. Das Modellprojekt
wird parallel auch in Bergkamen und Königswinter durchgeführt. Die Ergebnisse des Modellprojektes sollen nachfolgend Hilfestellungen auch für andere Projekte der Stadt(teil)entwicklung sein. GEOGRAPHISCHER RAUM: Duisburg, Nordrhein-Westfalen
METHODE: Bestandsaufnahme; Gespräche mit Schlüsselpersonen; Befragungen; Stadtteilgespräche; Stadtteilforum; Planungswerkstatt; Workshops; Zielgruppengespräche DATENGEWINNUNG: Entfällt.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Gringel, Bettina; Mölders, Ursula; Wilbrand, Söhnke: Modellprojekt Interkulturelle Stadtentwicklung. Hrsg. v. Ministerium für Städtebau und Wohnen, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen. Abschlussbericht. Düsseldorf 2003, 83 S.
Download unter: http://www.stadtplanung-dr-jansen.de/fileadmin/user_upload/Dokumente/
interkult-stadtent.pdf .
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soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1
4 Soziale Segregation, soziale Probleme, Sozialberichterstattung
ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2001-12 ENDE: 2003-01 AUFTRAGGEBER: Stadt
Duisburg FINANZIERER: Land Nordrhein-Westfalen Ministerium für Städtebau und Wohnen, Kultur und Sport
INSTITUTION: Stadt- und Regionalplanung Dr. Paul G. Jansen GmbH (Postfach 410507, 50865
Köln)
KONTAKT: Institution (Tel. 0221-94072-0, Fax: 0221-94072-18,
e-mail: [email protected])
5 Lebensverhältnisse, Wohnumfeld, Mobilität, Identifikation
[91-F] Aner, Kirsten, Dipl.-Soz.Päd.; Surup, Gudrun (Bearbeitung); Karl, Fred, Prof.Dr.Dr. (Leitung):
Älterwerden in der Gemeinde
INHALT: Der Schwerpunkt der Studie "Älterwerden in der Gemeinde" liegt auf den nachwachsenden älteren Jahrgängen (ab 40/ 45 Jahren). Die mittlere Generation nimmt durchaus aufmerksam die Lebenssituation, die Autonomie und einen eventuellen Unterstützungsbedarf der
Alten in der eigenen Familie und in der Gemeinde wahr und zieht angesichts der gesamtgesellschaftlichen Veränderungsprozesse (Umbau des Sozialstaats, Individualisierung, Orientierungssuche) ihre Schlussfolgerungen für das eigene Älterwerden, z.B. was Vorstellungen über Wohnformen, Sozialkontakte und gegenseitige Unterstützungsmöglichkeiten betrifft. Die
Studie richtet sich auch an alle bereits in der Gemeinde aktiven Bürger, die sich beruflich oder freiwillig engagiert mit diesen Generationsfragen beschäftigen. Die Studie legt ein besonderes Augenmerk auch auf jene Vereinigungen, Vereine, Gruppen, Einrichtungen und Dienste, die das soziale Leben in der Gemeinde tragen.
METHODE: Die Universität Kassel führt eine repräsentative und partizipationsorientierte Befragung bei den Jahrgangsgruppen zwischen 1935 und 1965 durch, um die Nachkriegsgeneration und die sogenannte "Baby-Boom-Generation" (geburtenstarke Jahrgänge) mit ihren jeweiligen Lebensstilmustern und Zielvorstellungen anzusprechen. Im Vordergrund steht neben
diesen Zukunftsvorstellungen eine Einschätzung der Generationenbeziehungen durch die Befragten, sowohl was ihre Aufgaben gegenüber der jungen Generation, aber auch die Wahrnehmung der Bedürfnisse und (möglichen bzw. vorhandenen) Probleme der heute älteren Generation betrifft.
ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2004-11 ENDE: 2006-06 AUFTRAGGEBER: Gemeinde Schauenburg FINANZIERER: Institution; Auftraggeber
INSTITUTION: Universität Kassel, FB 04 Sozialwesen, Institut für Sozialpädagogik und Soziologie der Lebensalter Fachgebiet Theorie und Praxis der Sozialen Arbeit mit älteren Menschen (Arnold-Bode-Str. 10, 34109 Kassel)
[92-L] Bauhardt, Christine; Bodenschatz, Harald:
Die Charta von Athen: Suche nach der Stadt der Zukunft, in: Claudia von Braunmühl (Hrsg.):
Etablierte Wissenschaft und feministische Theorie im Dialog, Berlin: Berliner WissenschaftsVerl., 2003, S. 181-203, ISBN: 3-8305-0346-6 (Standort: UuStB Köln(38)-30A462)
soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1
5 Lebensverhältnisse, Wohnumfeld, Mobilität, Identifikation
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INHALT: Diskurse über die ideale Stadt und die ideale Gesellschaft haben eine lange Tradition.
In dieser Tradition der Verknüpfung von Architektur und Städtebau mit der Vorstellung vom
"guten Leben" in der Stadt steht auch die Charta von Athen, die Thema des vorliegenden Beitrags ist. Die Autorin geht dabei von der These der feministischen Stadtforschung aus, dass in
die Vorstellungen über die ideale Stadt Vorstellungen über die Geschlechterverhältnisse eingeschrieben sind, da diese inhärente Elemente der Vorstellungen über die gesellschaftliche
Organisation darstellen. Die Ausführungen zeigen, dass in der Charta von Athen Frauen und
ihr Verhältnis zum öffentlichen Raum nicht explizit thematisiert werden und die spezifische
Rationalität modernen planerisch-architektonischen Denkens als eines Denkens in Kategorien
von Mathematik und Mechanik unter Ausschluss des Lebendigen, der Natur und der für die
Reproduktion des Lebendigen zuständigen Frauen keines Kommentars bedürftig erscheint.
(ICA2)
[93-L] Becker, Ruth:
Lebens- und Wohnformen: dynamische Entwicklung mit Auswirkungen auf das Geschlechterverhältnis, in: Ruth Becker, Beate Kortendiek (Hrsg.): Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2004, S. 402-411, ISBN: 3-8100-3926-8
INHALT: In der Bundesrepublik Deutschland wird die Zunahme der Zahl der von Frauen geleiteten Haushalte unter dem Stichwort der "Pluralisierung der Lebensformen" aufgrund von Individualisierungsprozessen im Zuge gesellschaftlicher Modernisierung verhandelt. Die neu entstandenen Lebens- und Wohnformen außerhalb tradierter, ehelich-familialer Lebensgemeinschaften sind danach Ausdruck erweiterter Wahlmöglichkeiten der Individuen in einer Gesellschaft, in der Traditionen und verbindliche Normen, aber auch soziale Bindungen an Bedeutung eingebüßt haben. Diese theoretische Fassung der Entwicklung neuer Lebens- und
Wohnformen ist aus Sicht der feministischen Forschung jedoch zu kurz gegriffen, da sie die
zentrale Bedeutung eines problematischen, nicht mehr allseitig unhinterfragt akzeptierten gesellschaftlichen Geschlechterverhältnisses für das Entstehen nicht-tradierter Lebens- und
Wohnformen vernachlässigt. Die Autorin stellt diesbezügliche Forschungsergebnisse der feministischen Forschung in der BRD - insbesondere über die Lebens- und Wohnformen von
Frauen - sowie ausgewählte internationale Studien vor und gibt einen kurzen Ausblick auf aktuelle Entwicklungen. (ICI2)
[94-L] Becker, Ruth:
Feministische Kritik an Stadt und Raum: Gender Mainstreaming und Managing Diversity,
in: Sozialwissenschaften und Berufspraxis, Jg. 27/2004, H. 4, S. 377-386 (Standort: UuStB
Köln(38)-XG05452; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Ausgangspunkt der feministischen Kritik an Stadt und Raum ist die These, dass Räume
in unserer Gesellschaft "vergeschlechtlicht" sind, d.h., dass ihnen das gesellschaftliche Geschlechterverhältnis eingeschrieben ist. Feministische Kritik an Stadt und Raum hat sich deshalb in den letzten 25 Jahren insbesondere mit der Frage befasst, wie sich die zentralen Dimensionen des Geschlechterverhältnisses in räumlichen Strukturen niederschlagen. Im Mittelpunkt standen hierbei die geschlechtsspezifische Arbeitsteilung, die Trennung und geschlechterdifferente Konnotation von Öffentlichkeit und Privatheit, die Geschlechterunterschiede in der Verfügung über gesellschaftliche Ressourcen sowie Sexismus und sexualisierte
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soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1
5 Lebensverhältnisse, Wohnumfeld, Mobilität, Identifikation
Gewalt als Ausdruck der gesellschaftlichen Subordination von Frauen. Im vorliegenden Beitrag werden zunächst einige Beispiele der Vergeschlechtlichung räumlicher Strukturen vorgestellt. Danach folgen einige Anmerkungen zum Gender Mainstreaming (GM) und Managing
Diversity (MD) in der räumlichen Planung, die am Negativbeispiel der Wohnungswirtschaft
verdeutlicht werden. (ICI2)
[95-L] Deckl, Silvia; Krebs, Thomas:
Ausstattung mit Gebrauchsgütern und Wohnsituation privater Haushalte: Ergebnisse der
Einkommens- und Verbrauchsstichprobe 2003, in: Wirtschaft und Statistik, 2004, H. 2, S. 209227 (Standort: UB Bonn(5)-4Z50/35; UuStB Köln(38)-TXZ126; Kopie über den Literaturdienst
erhältlich)
INHALT: "Die in fünfjährlichem Turnus durchgeführte EVS fand im Jahr 2003 zum neunten Mal
statt und lieferte erneut eine Vielzahl aktueller Informationen zum Lebensstandard, zur
Wohnsituation sowie zu den Einnahmen und Ausgaben der privaten Haushalte in Deutschland. Die auf freiwilliger Basis durchgeführte EVS ist mit einem Stichprobenumfang von
rund 60.000 privaten Haushalten die größte Erhebung ihrer Art in der Europäischen Union
(EU). Wie in den Erhebungsjahren zuvor, wurde auch bei der EVS 2003 zur Auswahl der Erhebungseinheiten ein Quotenplan auf der Grundlage des Mikrozensus 2001 entwickelt, der
zahlreiche regionale und soziodemographische Faktoren berücksichtigt und so repräsentative,
differenzierte und aussagekräftige Ergebnisse ermöglicht." (Autorenreferat)
[96-F] Dörfler, Thomas, M.A. (Bearbeitung); Müller-Mahn, Detlef, Prof.Dr. (Betreuung):
Milieu- und sozialräumlicher Wandel in Prenzlauer Berg/ Berlin
INHALT: Verständnis des Wandels seit 1989 im Viertel in qualitativer Hinsicht: Rekonstruktion
der Motive und Werthaltungen von Alt- und Neubürgern in Bezug auf den "Sozialraum
Prenzlauer Berg". ZEITRAUM: 1989-2002 GEOGRAPHISCHER RAUM: Berlin-Prenzlauer
Berg
METHODE: Subjekttheorie nach Lacan/ Zizek kombiniert mit Bourdieus Habitus; qualitative
Interviews; offizielle Statistiken DATENGEWINNUNG: Beobachtung, nicht teilnehmend
(Stichprobe: 5). Qualitatives Interview (Stichprobe: 20-30). Feldarbeit durch Mitarbeiter/innen des Projekts.
ART: Dissertation BEGINN: 2002-01 ENDE: 2005-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Institution
INSTITUTION: Universität Bayreuth, Fak. 02 Biologie, Chemie und Geowissenschaften, Fachgruppe Geowissenschaften Lehrstuhl für Bevölkerungs- und Sozialgeographie (95440 Bayreuth)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0921-55-2285, Fax: 0921-55-2269,
e-mail: [email protected]); Betreuer (Tel. 0921-55-2278, Fax: 0921-55-2269,
e-mail: [email protected])
[97-L] Droste, Magdalena; Hoffmann, Adolf (Hrsg.):
Wohnformen und Lebenswelten im interkulturellen Vergleich, Frankfurt am Main: P. Lang
2003, 276 S., ISBN: 3-631-50430-6 (Standort: UuStB Köln(38)-30A9857)
soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1
5 Lebensverhältnisse, Wohnumfeld, Mobilität, Identifikation
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INHALT: "Wohnen ist eine der wesentlichen kulturellen Ausdrucksformen menschlicher Gesellschaften. Unterschiedliche Möglichkeiten des Zusammenlebens, aber zugleich auch der sozialen Differenzierung finden hier ihren Ausdruck. Dieses Buch vereint Vorträge, die 2001 anlässlich der Tagung Wohnformen und Lebenswelten im interkulturellen Vergleich an der
Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus gehalten wurden. Eine der Besonderheiten des Projekts lag darin, dass Wohnen von der Antike bis zur Gegenwart in den Blick rückte. Für die Strukturierung ergaben sich drei übergreifende Themenkomplexe: Gemeinschaftswelten, soziale Topographie; Ideale und Imaginationen sowie Nahtstellen des Privaten.
Als Ansatzpunkt vieler Untersuchungen erwies sich die Frage nach der Wechselbeziehung
zwischen Raumgestaltung und Lebensform. Die enge Beziehung zwischen baulichen und sozialen Strukturen war in vielen Fällen offensichtlich und wichtigste Grundlage der Interpretation." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Lisa Nevett: Domestic space as a means of exploring social change: household organisation and the formation of the classical Greek polis (1120); Hilke Thür: Mehrgeschossige Stadthäuser in Ephesos. Die Wohneinheiten 4 und 6 des
Hanghauses 2 (21-35); Felix Pirson: Zwischen sozialer Promiskuität und kontrollierter Öffentlichkeit: Die räumliche Organisation pompejanischer Stadthäuser (37-50); Ulrich Klein:
Wohnen im Hoch- und Spätmittelalter. Ein kurzer Überblick zum Forschungsstand (51-66);
Cordula Bischoff: Fürstliche Appartements um 1700 und ihre geschlechtsspezifische Ausstattung (67-79); Burkhard Körner: Der Kanzlerbungalow von Sep Ruf. Privates Wohnen und öffentliches Repräsentieren (81-98); Sandra Kositz: Continuita und Venezianita im kommunalen Wohnungsbau der 1980er Jahre in Venedig (99-109); Karin Koller: Marmorwandausstattungen - stummes Zeugnis privater Repräsentation im Hanghaus 2 in Ephesos (111-123);
Monika Trümper: Wohnen und Arbeiten im hellenistischen Handelshafen Delos (125-159);
Petra Sophia Zimmermann: Das Rubenshaus in Antwerpen im Verhältnis zu dem Stichwerk
'Palazzi di Genova' (161-175); Susanne Deicher: Imaginäre Praxis. Ästhetische Inszenierungen des Wohnens in der Neuen Architektur seit 1900 (177-186); Christina Threuter: Sophie
Taeuber: Die Repräsentation der Künstlerin im Konzept des 'befreiten wohnens' (187-198);
Zeynep Kuban: Der Harem und das Selamlik im osmanischen Haus (199-206); Anne Mollenhauer: Gastfreundschaft und ihr baulicher Ausdruck - Empfangsräume zwischen dörflicher
Tradition und städtischer Lebensform im 19. Jahrhundert in Jordanien (207-221); Thomas
Spohn: Das Verhältnis von Öffentlichkeit und Privatheit im westfälischen Haus vom 16. bis
ins 19. Jahrhundert: Der Bereich des Detailhandels (223-241); Thomas Adam: Wohnarchitektur und Wohnen von sozialen Unterschichten im 19. Jahrhundert (243-253); Andreas Schwarting: Wohnen in einer Versuchssiedlung: Zur Problematik der baulichen Veränderungen in
der Siedlung Dessau-Törten (255-276).
[98-L] Freitag, Markus:
Schweizer Welten des Sozialkapitals: empirische Untersuchungen zum sozialen Leben in
Regionen und Kantonen, in: Schweizerische Zeitschrift für Politikwissenschaft, Vol. 10/2004,
Iss. 2, S. 87-118 (URL:
http://www.ingenta.com/isis/searching/Availability/ingenta;jsessionid=15oq5w1e26490.crescent?
pub=infobike://spsa/spsr/2004/00000010/00000002/art00004&targetId=1092652900756)
INHALT: "Wie unterscheiden sich die verschiedenen Regionen und Kantone der Schweiz hinsichtlich ihres Sozialkapitalbestandes? Die vorliegende Arbeit beantwortet diese Frage und
präsentiert auf der Basis des Schweizer Haushaltspanels die erste vergleichend angelegte empirische Einschätzung zum Bestand unterschiedlicher Formen des Sozialkapitals in den
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soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1
5 Lebensverhältnisse, Wohnumfeld, Mobilität, Identifikation
Schweizer Landesteilen. Die Analysen zeigen, dass die Deutschschweizer Kantone zu großen
Teilen über soziales Kapital im erweiterten Kollegenkreis, in der Nachbarschaft und in bürgergesellschaftlichen Vereinigungen verfügen, während die subnationalen Einheiten der italienischen und französischsprachigen Schweiz im wesentlichen das soziale Kapital enger
freundschaftlicher und familiärer Beziehungen besitzen. Darüber hinaus offenbaren die empirischen Auswertungen fünf kantonale Welten des Sozialkapitals mit unterschiedlichen Ausprägungen in den jeweiligen Formen des sozialen Zusammenlebens." (Autorenreferat)
[99-L] Metzger, Sabine:
Leben im neuen Dorf: eine volkskundliche Untersuchung zu Dorfumsiedlungen im Rheinischen Braunkohlenrevier am Beispiel Neu-Etzweiler, (Studien zur Alltagskulturforschung, Bd.
2), Münster: Lit Verl. 2004, 180 S., ISBN: 3-8258-6933-4 (Standort: ULB Münster(6)-3F52481)
INHALT: "Leben mit der Braunkohle - für die Menschen im Städtedreieck Köln - Mönchengladbach - Aachen alltägliche Realität. Eine der einschneidendsten Folgen des Tagebaus ist es,
dass immer wieder Menschen ihre Häuser und Wohnungen verlassen müssen, weil ihre Dörfer 'abgebaggert' werden: Seit Ende des 2. Weltkrieges wurden bisher über 3l.000 Menschen
aus mehr als 80 Dörfern, Ortsteilen und Weilern umgesiedelt. Die Ortschaften Etzweiler/Gesolei in der Nähe von Eisdorf (Rheinland) sind in den Jahren 1994 bis 2002 umgesiedelt worden. Die hier vorliegende Untersuchung beschäftigt sich mit dem Leben am Umsiedlungsstandort. Im Mittelpunkt der Untersuchung steht die Frage nach der Akkulturation in
den neuen Siedlungen. Welchen Begriff von Nachbarschaft und Dorfgemeinschaft haben dien
Bewohner von Neu-Etzweiler? Welche Veränderungen haben die Sozialstrukturen erfahren
und wie drückt sich das im Leben der Menschen am Umsiedlungsstandort aus? Welchen Bedeutungswandel haben soziale und familiäre Bindungen erfahren? Wie erinnern sich die
Menschen an die Umsiedlung, nachdem sie einige Jahre am neuen Standort wohnen, wie erzählen sie darüber und welche Deutungsmuster zeigen sich in den Erzählungen? Diesen Fragen geht die Autorin anhand von biographischen Interviews mit Umsiedlern nach." (Autorenreferat)
[100-F] Naumann, Dörte, Dipl.-Soz.; Schilling, Oliver, Dipl.-Psych.; Himmelsbach, Ines, M.A.;
Sobe, Katrin (Bearbeitung); Oswald, Frank, Dr.; Wahl, Hans-Werner, Prof.Dr.; Mollenkopf, Heidrun, Dr. (Leitung):
Enabling autonomy, participation and well-being in old age: the home environment as a determinant for healthy ageing (ENABLE-AGE)
INHALT: Ziel des Projekts ENABLE-AGE ist die Erforschung des Einflusses von Wohnen (objektive Wohnbedingungen, Wohnverhalten, subjektives Wohnerleben) auf Selbständigkeit,
gesellschaftliche Partizipation und Wohlbefinden bei hochaltrigen Personen in fünf europäischen Ländern. Gerade im sehr hohen Alter kommt der unmittelbaren räumlich-sozialen
Wohnumwelt eine wichtige Rolle für die Aufrechterhaltung von Selbständigkeit und Autonomie zu, die sowohl aus individueller Sicht (Lebensqualität, soziale Integration), als auch
aus gesellschaftlicher, nicht zuletzt finanzieller Perspektive (Versorgung) von großer Tragweite ist. Die Befunde sollen auch in den Anwendungsbereichen des Wohnens im Alter Umsetzung finden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, England, Schweden, Ungarn, Lettland
soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1
5 Lebensverhältnisse, Wohnumfeld, Mobilität, Identifikation
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METHODE: Die disziplinäre Bandbreite der Projektpartner spiegelt sich in seiner methodischen
Vielfalt wider. So kommen zur Analyse des unmittelbaren räumlich-sozialen Kontextes neben
Instrumenten medizinisch-ergotherapeutischer und soziologischer Herkunft, auch psychologisch-ökogerontologische Verfahren zum Einsatz, die auf Vorarbeiten im Hause basieren
(Oswald, Wahl, Martin, & Mollenkopf, in Druck; Oswald & Wahl, in Druck). Das Projekt hat
eine Laufzeit von drei Jahren und beinhaltet eine längsschnittliche empirische Studie mit zwei
Messzeitpunkten, eine Reihe von qualitativen Vertiefungsstudien mit nationalem Inhaltsschwerpunkten, die Analyse der Lebenslage hochaltriger Personen in den beteiligten Ländern
insbesondere hinsichtlich aktueller Richtlinien und nationaler Bestimmungen zum Wohnen
im Alter. Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung,
face to face (Stichprobe: 2.000; allein lebende, hochaltrige Personen in Privathaushalten -8084 Jahre, 85-90 Jahre- in Deutschland, England, Schweden, Ungarn, Lettland; Auswahlverfahren: Zufall, regional). Qualitatives Interview (Stichprobe: 240; allein lebende, hochaltrige
Personen in Privathaushalten -80-84 Jahre, 85-90 Jahre- in Deutschland, England, Schweden,
Ungarn, Lettland; Auswahlverfahren: Quota). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Arbeitspapiere können unter
http://www.enableage.arb.lu.se/ abgerufen werden.
ART: gefördert BEGINN: 2002-01 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Europäische Kommission
INSTITUTION: Deutsches Zentrum für Alternsforschung an der Universität Heidelberg -DZFA(Bergheimer Str. 20, 69115 Heidelberg)
KONTAKT: Oswald, Frank (Dr. Tel. 06221-548114, e-mail: [email protected])
[101-L] Petermann, Sören:
Die subjektive Einschätzung der Lebensverhältnisse in Halle, in: Michael Bayer, Sören Petermann (Hrsg.): Soziale Struktur und wissenschaftliche Praxis im Wandel : Festschrift für Heinz
Sahner, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2004, S. 57-91, ISBN: 3-531-14159-7
INHALT: Anhand von Ergebnissen der Bürgerumfrage Halle, die nach der Wiedervereinigung
zunächst jährlich und seit 1995 im Zwei-Jahres-Rhythmus durchgeführt wird, wird im vorliegenden Beitrag untersucht, wie sich die Lebensverhältnisse in öffentlichen und privaten Lebensbereichen in der Stadt in der Einschätzung der Bürger seit 1993 entwickelt haben. Es
werden zu Beginn subjektive Einschätzungen der Lebensverhältnisse mit Hilfe deskriptiver
Trendmodelle analysiert. Anschließend wird das subjektive Wohlbefinden zu den beiden privaten Lebensbereichen materieller Wohlstand und Wohnen in Abhängigkeit von objektiven
Lebensbedingungen und anhand eines "Changing-Parameter-Modells" untersucht. Die Auswahl der beiden Lebensbereiche liegt einerseits in deren zentraler Rolle und andererseits in
den sehr unterschiedlichen und untypischen Entwicklungen der korrespondierenden öffentlichen Lebensbereiche begründet. Insgesamt werden drei Entwicklungstendenzen herausgearbeitet: (1) eine tendenzielle Abnahme der Zufriedenheitswerte (Arbeiten), (2) eine tendenzielle Zunahme der Zufriedenheitswerte (Ordnung, Erholen, Verkehr, Einkaufen und soziale Infrastruktur) und (3) eine deutliche Zunahme der Zufriedenheitswerte (Wohnen). (ICI)
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5 Lebensverhältnisse, Wohnumfeld, Mobilität, Identifikation
[102-L] Petermann, Sören:
Bürgerumfrage Halle 2003, (Der Hallesche Graureiher : Forschungsberichte des Instituts für
Soziologie, 2004-3), Halle 2004, 76, 15 S. (Standort: UuStB Köln(38)-20040106721; Graue Literatur; URL: http://www.soziologie.uni-halle.de/publikationen/pdf/0403.pdf)
INHALT: Mit der Bürgerumfrage in Halle, die seit 1993 durchgeführt wird, werden zwei Hauptziele verfolgt. Erstens nutzt die Stadtverwaltung die Bürgerumfragen als Instrument, um die
Bürger direkt an ihrer Arbeit zu beteiligen bzw. um ein Feedback für ihre Arbeit zu erhalten.
Zweitens ist die Bürgerumfrage ein Instrument der Dauerbeobachtung, mittels derer der soziale Wandel hinsichtlich der sozio-demographischen und sozialen Struktur sowie allgemeiner
Einstellungen zu verschiedenen Lebensbedingungen aufgezeigt werden. Dem gemäß ist die
Bürgerumfrage unter rund 3.000 Personen als Mehrthemenbefragung konzipiert, wobei die
folgenden Fragen im Mittelpunkt des Interesses stehen: (1) Wer möchte Wohneigentum erwerben? (2) Mit welchen Problemen sehen sich die Hallenser in ihrer Wohnumgebung konfrontiert? (3) Wie werden verschieden Wohngebietstypen beurteilt? (4) Welche Auswirkungen sind von einer Olympiabeteiligung zu erwarten? (5) Wie beurteilen die Bürger Einzelhandel und Gastronomie in der Innenstadt? Neben diesen fünf Schwerpunkten wird ein fester
Fragenkatalog erhoben, um die Dauerbeobachtung zu gewährleisten. Dazu gehören die Themen Wohnsituation, Umzugsbereitschaft, wirtschaftliche Lage bzw. Arbeitssituation, persönliche Befindlichkeiten, Sorgen und Nöte, Stadtimage, politische Einstellung sowie Lebensbedingungen in Halle. So gliedern sich die Ausführungen wie folgt: In das Thema einführend,
werden zunächst die methodische Durchführung der Untersuchung und die demographische
Struktur der Stadt Halle dargestellt. Die nachfolgenden Kapitel umfassen Angaben zu (1)
Wohnsituation, (2) Wahrnehmung der Stadt durch die Bürger sowie (3) subjektivem Wohlbefinden der Hallenser. (ICG2)
[103-F] Trostorff, Britta, Dipl.-Geogr.; Hammer, Antje, Dipl.-Ing.; Schweer, Indra, Dipl.-Psych.;
Scheiner, Joachim, Dr.; Kasper, Birgit, Dipl.-Ing. (Bearbeitung); Beckmann, Klaus J., Prof.Dr.;
Hesse, Markus, Dr.; Hunecke, Marcel, Dr.; Holz-Rau, Christian, Prof.Dr.; Braun, Gerhard,
Prof.Dr. (Leitung):
StadtLeben - integrierte Betrachtung von Lebensstilen, Wohnmilieus und Raum-Zeitstrukturen für die zukunftsfähige Gestaltung von Mobilität und Stadt
INHALT: Forschungsziel: Erarbeitung von Orientierungswissen für den planungspraktischen
Umgang mit den gegenseitigen Wirkungsbeziehungen von Wohnen, Lebensgestaltung und
Mobilität im Kontext einer nachhaltigen Stadtentwicklung. zentrale Forschungsfrage: empirische Untersuchung der Zusammenhänge zwischen der Wohnstandortwahl und der Alltagsmobilität am Beispiel ausgewählter Untersuchungsräume in der Stadtregion Köln. Untersuchung des Zusammenwirkens von Lebensstilen, Wohnmilieus und Raum-Zeit-Strukturen als
zentrale Einflussgrößen auf das realisierte Verhalten. Ableitung von praxisrelevantem Handlungswissen hinsichtlich der inhaltlichen Gestaltung einerseits und Vorschläge zum planerischen Vorgehen (Beteiligung, Prozesse, Zuständigkeiten) andererseits. GEOGRAPHISCHER
RAUM: Stadtregion Köln
METHODE: Instrumentenmix aus Standortanalysen zur Erhebung von sozialen, baulichgestalterischen sowie raum- und zeitstrukturellen Gegebenheiten in den Untersuchungsgebieten, Behavior-Setting-Surveys zur Ermittlung von räumlichen Verhaltenseinheiten, standardisierten Face-To-Face-Befragungen von Bewohnern (300 Interviews je Untersuchungsgebiet),
soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1
5 Lebensverhältnisse, Wohnumfeld, Mobilität, Identifikation
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qualitativen Interviews mit BewohnerInnen. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen. Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 300 je
Untersuchungsgebiet; Personen über Random Route Verfahren; Auswahlverfahren: Zufall).
Standardisierte Befragung, Qualitatives Interview (Befragte der standardisierten Befragung,
die sich bereiterklärt haben, an qualitativen Interviews teilzunehmen). Beobachtung, nicht
teilnehmend. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Hunecke, Marcel; Scheiner, Joachim: Der Behavior Setting Ansatz als Methode zur Analyse sozialräumlicher Angebotsstrukturen: Ergebnisse aus drei Kölner Stadtquartieren. in: Dalkmann, Holger; Lanzendorf, Martin; Scheiner, Joachim (Hrsg.):
Verkehrsgenese: Entstehung von Verkehr sowie Potenziale und Grenzen der Gestaltung einer
nachhaltigen Mobilität. Studien zur Mobilitäts- und Verkehrsforschung, Bd. 5. Mannheim:
Verl. MetaGIS-Infosysteme 2004. ISBN 3-936438-05-6.+++Kasper, Birgit; Scheiner, Joachim: Wohnmobilität und Standortauswahl als Ausdruck lebensstilspezifischer Wohnbedürfnisse: eine Fallstudie in drei Kölner Stadtquartieren. in: vhw Forum Wohneigentum - Zeitschrift für Wohneigentum in der Stadtentwicklung und Immobilienwirtschaft, 2004, H. 1, S.
24-29.+++Scheiner, J.; Kasper, B.: Lifestyles, choice of housing location and daily mobility.
Conceptual framework, methods and preliminary results of the interdisciplinary research project "StadtLeben". in: ERSA 2002, 42nd congress of the European Regional Science Association 'From Industry to Advanced Services - Perspectives of European Metropolitan Regions',
Dortmund, Aug., 27th to 31st, 2002. Congress CD-Rom.+++Hammer, A. et al.: StadtLeben integrierte Betrachtung von Lebensstilen, Wohnmilieus, Raum-Zeit-Strukturen und Mobilität.
in: RWTH Aachen, Inst. f. Stadtbauwesen (Hrsg.): Schriftenreihe SRL - Stadt, Region, Land;
H. 74. Aachen 2003, S. 79-94.+++Scheiner, J.; Kasper, B.: Lifestyles, choice of housing location and daily mobility: the lifestyle approach in the context of spatial mobility and planning.
in: International Social Science Journal, 55, 176, pp. 319-332. ARBEITSPAPIERE: Kasper,
Birgit: "Wohnen wie in den Ferien" - Lebensstile, Mobilität und Wohnen im suburbanen
Raum. in: Raum und Mobilität. Arbeitspapiere des Fachgebietes Verkehrswesen und Verkehrsplanung, Nr. 7. Dortmund: Univ., Fak. Raumplanung 2003. URL: http://www.raum-planung.uni-dortmund.de/vpl/dienst/de/content/download/arbeit_fg/downlarb/ap7vpl_kasper.
pdf .+++ Hammer, A.; Scheiner, J.: Lebensstile, Milieus und räumliche Mobilität. Technical
Note für das Projekt "StadtLeben" Stand: 5.5.2002), Arbeitspaket 1 + 2. Download unter
http://www.isb.rwth-aachen.de/stadtleben/ .
ART: gefördert BEGINN: 2001-07 ENDE: 2005-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Bundesministerium für Bildung und Forschung; TÜV Rheinland Group Projektträger Mobilität und Verkehr, Bauen und Wohnen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung
INSTITUTION: Universität Dortmund, Fak. Raumplanung, Fachgebiet Verkehrswesen und Verkehrsplanung (44221 Dortmund); Technische Hochschule Aachen, FB 03 Fak. für Bauingenieurwesen, Lehrstuhl und Institut für Stadtbauwesen und Stadtverkehr (Mies-van-der-RoheStr. 1, 52074 Aachen); Universität Bochum, Fak. für Psychologie, Arbeitseinheit Kognitionsund Umweltpsychologie (44780 Bochum); Freie Universität Berlin, FB Geowissenschaften,
Institut für Geographische Wissenschaften (Malteserstr. 74-100, 12249 Berlin)
KONTAKT: Hammer, Antje (Tel. 0241-80-26062, e-mail: [email protected]); Kasper, Birgit (Tel. 0231-755-4815, e-mail: [email protected]); Schweer, Indra
(Tel. 0234-3224498, e-mail: [email protected])
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5 Lebensverhältnisse, Wohnumfeld, Mobilität, Identifikation
[104-L] Wendorf, Gabriele; Felbinger, Doris; Graf, Bettina; Gruner, Sabine; Jonuschat, Helga;
Saphörster, Olaf:
Von den Qualitäten des Wohnumfeldes zur Lebensqualität?: das Konzept des "Atmosphärischen" als Ausgangspunkt einer integrierten Theorie, (Discussion Paper / Technische Universität Berlin, Zentrum Technik und Gesellschaft, Nr. 11/04), Berlin 2004, 37 S. (Graue Literatur;
URL: http://www.ztg.tu-berlin.de/pdf/Atmosphaerisches.pdf)
INHALT: "Das Diskussionspapier stellt einen Ausschnitt des transdisziplinären Theoriebildungsprozesses im Forschungsprojekt 'Umbauen statt neu bauen: Sozialökologische Gestaltungspotenziale im Wohnungsbestand der Nachkriegszeit' dar. Das Atmosphärenkonzept von Böhme
wurde ausdifferenziert, um den Forschungsfragestellungen verschiedener Disziplinen gerecht
zu werden. Das 'Atmosphärische' entsteht im Zusammenspiel von Mensch und Umwelt. Um
der Bildung von Atmosphäre im Wohnumfeld gerecht zu werden, wurden auf der Seite der
Umwelt der Außenraum, der Sozialraum und der Strukturraum unterschieden. Auf Basis dieser Ausdifferenzierung wurden Forschungsfragen für eine Erhebung bei den Bewohnern entwickelt. Das Vorgehen folgt der Methode der Grounded Theory, so dass die jetzigen Befragungsergebnisse den künftigen Forschungsprozess mit bestimmen. Das vorliegende Diskussionspapier stellt die Abgrenzungen und Überschneidungen der o.g. Raumdimensionen im Zusammenhang mit den interessierenden Forschungsfragestellungen dar." (Autorenreferat)
6 Kultur- und Bildungsangebote, Infrastruktur, Architektur
[105-L] Arbeitsgemeinschaft Betriebliche Weiterbildungsforschung e.V. -ABWF- Projekt Qualifikations-Entwicklungs-Management -QUEM- (Hrsg.):
Intermediäres Handeln zur Gestaltung zukunftsfähiger Lernkulturen in Regionen, (QUEMreport : Schriften zur beruflichen Weiterbildung, H. 88), Berlin 2004, 186 S. (Graue Literatur;
URL: http://www.abwf.de/main/publik/content/main/publik/report/content/main/publik/report/20
04/report-88.pdf)
INHALT: Inhaltsverzeichnis: Ingeborg Bootz, Hartmut Scholz: Einführung (5-16); Jan Nadolny:
Regionale Tätigkeits- und Lernagentur Berlin Mitte. Intermediäre Praxis und interkulturelle
Kompetenzentwicklung im Lernhaus Pohlstraße (17-46); Ingeborg Hennig: Regionale Tätigkeits- und Lernagentur Berlin Ost. Netzwerkmanagement als komplexe Anforderung intermediärer Tätigkeit (47-70); Detleff Jaeger: Regionale Tätigkeits- und Lernagentur Berlin Ost.
Intermediäre Unterstützung beim Ausbau regionaler Lerninfrastrukturen - das heterogene
Netzwerk Berufsstart (71-92); Hartmut Scholz: Regionale Tätigkeits- und Lernagentur Lausitz-Spreewald. Aufbau einer zukunftsfähigen regionalen Lernkultur in einer peripheren Altindustrieregion (93-122); Carola Werner: Regionale Tätigkeits- und Lernagentur LausitzSpreewald. Aufbau eines Initiativbüros - Unterstützung lokaler Initiativen für neue Beschäftigung im Land Brandenburg (123-142); Marcus Flachmeyer: Regionale Tätigkeits- und Lernagentur Münsterland. Modernisierung regionaler Bildungslandschaften - ein Forschungs- und
Gestaltungsfeld intermediärer Agenturen (143-166); Octavia Wolle: Regionale Tätigkeitsund Lernagentur Uckermark-Barnim. Entwicklung neuer Lernorte in peripheren Regionen Prenzlauer Bündnis für Toleranz (167-186).
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6 Kultur- und Bildungsangebote, Infrastruktur, Architektur
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[106-L] Banik-Schweitzer, Renate; Blau, Eve (Hrsg.):
Urban Form: Städtebau in der postfordistischen Gesellschaft, Wien: Löcker 2003, 166 S.,
ISBN: 3-85409-378-0 (Standort: FHB Lippe und Höxter(743)-21WUB766)
INHALT: "In der heutigen postfordistischen Gesellschaft gewinnt die traditionelle europäische
Stadt als Ort von Urbanität und demokratischer Öffentlichkeit wieder an Wertschätzung.
Dennoch drängen sich dabei einige grundlegende Fragen auf, denen im vorliegenden Buch
nachgegangen wird: Ist die Form der europäischen Stadt des 19. Jahrhunderts mit modernen
Formen der Produktionsorganisation vereinbar? Ist die traditionelle europäische Städtebautypologie entwicklungsfähig und für heutige Nutzungsanforderungen adaptierbar? Bietet die
traditionelle Stadt ein tragfähiges Gegenmodell zur zunehmenden Kommodifizierung des
Stadtraums und dem daraus folgenden Ausschluss der Armen aus der Stadt? Oder wird sie
zur Freizeitoase der Reichen, die die Dichte des kulturellen Angebots und die Anonymität der
europäischen Metropole suchen?" (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Renate BanikSchweitzer, Eve Blau: Urban Form und die 'postfordistische' Stadt - Konzepte, Themen, Fragen (7-22); Eve Blau: Die polyzentrische Metropole: Otto Wagners Großstadt revisited (2354); Marco Cenzatti: Industrial Districts und urbane Restrukturierung (55-72); Margaret
Crawford: Die postfordistische urbane Transformation in der San Francisco Bay Region: Silicon Valley, Little Kabul und die Multi-Media Schlucht (73-100); Jean-Louis Cohen: GroßParis: Pole und Knoten (101-112); Joan Busquets: Barcelona: Von der Stadterweiterung des
19. Jahrhunderts zur Stadtentwicklung heute (113-136); Renate Banik-Schweitzer: Wien:
Postfordistische Gesellschaft in unterschiedlichen Städtebautypologien (137-158); Johannes
Fiedler: Die Blockrand-Stadt als Global City: das Beispiel Johannesburg (159-166).
[107-F] Bareis, Ellen (Bearbeitung):
Aneignungsformen, Nutzungstaktiken und exklusive Strategien in privatisierten Räumen
der Öffentlichkeit
INHALT: Ausgangspunkt dieses Forschungsvorhabens ist die derzeitige Restrukturierung des
Städtischen, die mit einer zunehmenden Privatisierung öffentlicher Räume einher geht. Bislang liegen zu diesem Phänomen vor allem Arbeiten vor, die dessen strukturellen Ursachen
und politisch-gesellschaftlichen Auswirkungen untersuchen. Im Zentrum der Untersuchungen
stehen entweder die im Kontext der Krise des Fordismus stattfindende Dynamisierung und
Globalisierung der Ökonomie oder die Kontoverse darum, ob diese Entwicklung als Gefahr
der kulturellen Verödung und Homogenisierung und dem Verlust von Öffentlichkeit und Urbanität zu sehen ist oder eine postmoderne Errungenschaft im Sinne einer Erlebnisgesellschaft darstellt. Dabei gibt es kaum Arbeiten, die sich aus einer herrschaftskritischen oder theoretischen Perspektive mit den Konsequenzen für die Subjektkonstitution und mit der
Mikroebene des individuellen und kollektiven Handelns befassen. Auch Forschungen, wie die
neu entstehenden Räume - jenseits oder innerhalb den von den Planungsgremien intendierten
Funktionen - genutzt und wahrgenommen werden, fehlen - abgesehen von den im Auftrag der
Betreiber durchgeführten Meinungsumfragen und Studien - weitgehend. An diesem Punkt
setzt dieses Dissertationsvorhaben an: Ausgehend von der Bedeutung des Raums in Machtund Herrschaftsverhältnissen und den damit verbundenen sozialen Kämpfen um Räume
möchte ich zwei Thesen verfolgen: 1. Im Prozess der Privatisierung verschwindet "Öffentlichkeit" nicht schlicht. Vielmehr entstehen neue soziale Räume, in denen sich sowohl Öffentlichkeit wie auch Privatheit durch Normierungs-, Normalisierungs- und Ausschließungspro-
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soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1
6 Kultur- und Bildungsangebote, Infrastruktur, Architektur
zesse neu herstellen. Diese Verschiebung verweist somit auf neue Regulationsmodi räumlicher und politischer Herrschaft. 2. Die Konstruktion wie Nutzung privat-öffentlicher Räume
setzt zugleich spezifische Wissensformen und Subjektivierungsprozesse voraus und bringt sie
hervor. Ähnlich Ansätzen aus der Industriesoziologie, die die zunehmend geforderte Fähigkeit der Subjekte zur Selbstregulierung unter Stichworten wie Arbeitskraftunternehmer analysieren und kritisieren gehe ich davon aus, dass sich die Grenzziehungen zwischen Arbeit/
Freizeit, Öffentlichkeit/ Privatheit auch bezogen auf den städtischen Raum und den Konsum
verschieben. Konsum spielt in diesem Kontext eine bedeutende Rolle. Dieser erhielt mit der
fordistischen Form der Vergesellschaftung nicht nur auf ökonomischer, sondern auch auf
Subjektebene eine zentrale Funktion, in der Konstitution und Selbstlegitimation des Individuums. Als Signifikant sozialer Positionen gewinnt er in postfordistischen oder neoliberalen
Gesellschaften sicher an Relevanz. Wie einige feministische Arbeiten zur Etablierung von
Kauf- oder Warenhäusern gegen Ende des 19. Jahrhunderts zeigen, lässt sich Konsum
zugleich als eine Form von Öffentlichkeit bzw. die Zugänglichkeit von privaten Konsumräumen als Pforte zur städtischen Öffentlichkeit begreifen.
METHODE: Im empirischen Teil dieser Arbeit wird untersucht zunächst anhand von Selbstdarstellungen und architektonischen Repräsentationen, mit welchen Symbolproduktionen und
Regulationstechniken die Betreiber diese Räume im Feld zwischen inkludierend und exkludierend, öffentlich und privat verorten. Der eigentliche Schwerpunkt der Empirie liegt dann
auf der Ebene der Wahrnehmungsweisen und der alltäglichen Praxis der Nutzerinnen. Exemplarisch werden für den Feldzugang zwei städtische Malls bzw. Urban Entertainment Center
als Untersuchungsfelder ausgesucht. Städtische Malls bieten sich für die Fragestellung aus
verschiedenen Gründen an: sie sind einerseits Orte des alltäglichen Lebens und der öffentlichen Interaktion, (nahezu) allgemein zugänglich und mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar. Sie sind zugleich jedoch in Privatbesitz, dem Prinzip der Warenförmigkeit nahezu
vollständig unterworfen und an die klare Absicht der Betreiber zur Gewinnmaximierung gekoppelt. Ferner werden über sie Vorstellungen vom städtischen Leben als einem erlebnisreichen, konfliktlosen kommuniziert und verallgemeinert. Als gegenwärtige "Mythologien des
Städtischen" reflektieren und reproduzieren sie die postindustriellen Diskurse räumlich und
Repräsentationen so unterschiedlicher Kategorien wie Geschlecht, Ethnie aber auch Konformität werden in ihnen neu entworfen. Gleichwohl stehen Malls in der geplanten Arbeit nur
exemplarisch für verschiedene Formen privatisiert-öffentlicher Räume, wie sie derzeit in unterschiedlicher Ausprägung etwa auch an Bahnhöfen, in Teilen der Innenstädte oder sogenannten Erlebniswelten entstehen. Die Untersuchung lässt sich in drei Teile gliedern, die, am
Ende aufeinander verweisen bzw. sich verbinden lassen: Eine methodisch-theoretische Diskussion um die Begriffe Öffentlichkeit, Raum, Subjekt, Konsum, eine Untersuchung der Repräsentation der privat-öffentlichen Räume und eine empirische Feldstudie, die Beobachtungen
und Interviews beinhaltet.
ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Institut für Sozialforschung -IFS- an der Universität Frankfurt am Main (Senckenberganlage 26, 60325 Frankfurt am Main)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 069-756183-21 od. -39, Fax: 069-749907,
e-mail: [email protected])
[108-F] Böcker, Mone, Dipl.-Volksw. (Bearbeitung); Fahrenkrug, Katrin, Dipl.-Geogr. (Leitung):
Modellvorhaben "Rosengärten Osnabrück" im Forschungsfeld "Kostengünstig und qualitätsbewusst Bauen" des Experimentellen Wohnungs- und Städtebau
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6 Kultur- und Bildungsangebote, Infrastruktur, Architektur
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INHALT: Im Mittelpunkt des Projektes stehen die Ermittlung und Erprobung von geeigneten
Instrumenten, Techniken, Verfahren und Abläufen zur Realisierung eines kostengünstigen
und qualitätsbewussten Neubaus von Ein- und Zweifamilienhäusern in prosperierenden Regionen. Die Stadt Osnabrück ist Oberzentrum einer vor allem durch Zuwanderung wachsenden
Region. Sie verliert selbst im Zuge der Suburbanisierung Einwohner, die im Umland zu günstigeren Konditionen ihren Traum vom Eigenheim verwirklichen. Diesem Trend, mit negativen Folgen durch die Zersiedelung in Form von Flächenverbrauch, Infrastrukturfolgekosten,
wirkt das Modellvorhaben "Rosengärten Osnabrück" als ein Baustein einer gesamtstädtischen
Strategie der qualitativen Innenentwicklung entgegen. Bei dem Modellvorhaben sollen in einem Blockinnenbereich in sehr zentraler Lage, im Sanierungsgebiet "Quartier Rosenplatz"
mit hohem Anteil von Migrantinnen und Migranten, Einzel- und Doppelhäuser zum Eigenerwerb für junge Familien, vor allem aus dem Quartier, aber auch aus anderen Stadtteilen geschaffen werden. Bei der Forschung geht es um Fragen der Ansprache und Einbindung von
Zielgruppen, um die Erfassung und Berücksichtigung unterschiedlicher Wohnwünsche, um
Lebenszyklen von Baukörpern, um Kommunikations- und Vermarktungsstrukturen, um bautechnische Verfahren und Qualitätssicherungsmaßnahmen. GEOGRAPHISCHER RAUM:
Stadt Osnabrück
METHODE: Bausteine: Erarbeitung eines projektspezifischen Kriterienkatalogs zur Bewertung
der Qualitätsmerkmale des Modellvorhabens auf unterschiedlichen Qualitätsebenen/ Evaluierung von Akteurslogiken, Befragungen, Intensivinterviews und Planungszirkel/ Round-TableGespräche zur Kommunikation, Einbindung und Abstimmung.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung: Kostengünstig qualitätsbewusst Bauen - Modellvorhaben zum Neubau. ExWoSt-Informationen 27/1.
ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2004-11 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Raum & Energie Institut für Planung, Kommunikation und Prozessmanagement
GmbH (Erlenweg 3, 22880 Wedel)
KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected])
[109-F] Bosch, Simone, Dipl.-Ing.; Weeber, Hannes, Dr.Ing. (Bearbeitung); Weeber, Hannes,
Dr.Ing. (Leitung):
Nachhaltige gute Wohnqualität. Beispielhafte Einfamilienhäuser in verdichteter Bebauung
INHALT: Es werden Wohnanlagen dokumentiert und evaluiert, die hohen Wohnwert bieten und
unter baulichen, ökonomischen, ökologischen und sozialen Gesichtspunkten auch künftigen
Anforderungen gerecht werden können. Untersucht werden verdichtet geplante Wohnanlagen
mit Reihenhäusern, Gartenhofhäusern und anderen Haustypen, die ein Wohnen (wie) im eigenen Haus ermöglichen und für die Eigentumsbildung in Frage kommen. Es wurden 24 Beispiele ausgewählt, die vermutlich diesen komplexen Qualitätsanforderungen entsprechen,
zumindest interessante und diskussionswürdige Beiträge zur Entwicklung dieser Wohnformen sind. Sie werden dokumentiert, evaluiert und kommentiert. Dazu gehört auch eine Befragung der Bewohner. Wesentlicher Bestandteil der Arbeit ist die Auseinandersetzung mit
der Frage, welche Merkmale und Lösungen bei solchen Wohnanlagen auf "Nachhaltigkeit"
hinweisen und weiterführende Beiträge zu einem wertbeständigen und umweltgerechten
Wohnungsbau sind. Mit dieser Arbeit sollen interessante und vorbildliche Lösungen bekannt
gemacht werden. Beispielhaft wird aufgezeigt, wie hohe Qualitätsanforderungen umgesetzt
werden können. Die Evaluation der Beispiele auch aus Nutzerperspektive und die fachliche
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6 Kultur- und Bildungsangebote, Infrastruktur, Architektur
vergleichende Analyse sollen den Blick für Qualität schärfen und zur Weiterentwicklung
nachhaltiger Lösungen anregen.
METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview.
Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Weeber, Hannes; Bosch, Simone: Nachhaltig gute Wohnqualität.
Beispielhafte Einfamilienhäuser in verdichteter Bebauung. Bauforschung für die Praxis, 64.
Stuttgart: Fraunhofer-IRB-Verl. 2004, 214 S. ISBN 3-8167-6445-2.
ART: gefördert BEGINN: 2001-07 ENDE: 2003-11 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung; Bundesministerium für Verkehr, Bauund Wohnungswesen
INSTITUTION: Weeber + Partner, Institut für Stadtplanung und Sozialforschung (Mühlrain 9,
70180 Stuttgart)
KONTAKT: Bosch, Simone (e-mail: [email protected]); Institution (Tel. 071162009360)
[110-F] Dörrie, Axel, Dipl.-Ing.; Fritz, Antje, Dipl.-Ing. (Bearbeitung); Weeber, Hannes, Dr.Ing.;
Weeber, Rotraut, Dr. (Leitung):
Eigenheimqualitäten in der Stadt
INHALT: Wie lässt sich an innerstädtischen Standorten hochwertiger Wohnungsbau realisieren,
der die selben oder vergleichbare Qualitäten aufweist, wie sie private Bauherren und Hauskäufer sonst nur vom Einfamilienhaus auf der grünen Wiese erwarten? Wenn Qualitäten wie
Privatheit, Planungsbeteiligung und Gestaltungsfreiheit, Großzügigkeit, Veränderbarkeit, attraktives Wohnumfeld etc. auch an innerstädtischen Standorten im Geschosswohnungsbau erzielt werden, lässt sich die Abwanderung ins Umland, insbesondere von Familien, aufhalten
sowie Baulandverbrauch, Zersiedelung und Individualverkehr eindämmen. In der Forschungsarbeit werden 25 Wohnhäuser - insbesondere Familienwohnungen - vorgestellt und
untersucht, die in den letzten Jahren gebaut wurden und auch als beispielhaft für individuelles
Wohnen in der Stadt gelten können - zumindest in Teilaspekten. Geordnet sind sie nach den
drei Gebäudegrundtypen: Stadthaus für eine Familie, Haus im Haus und Neues Wohnen auf
der Etage. Die Bewohnerbefragung, ausführliche Gespräche mit Architekten und Bauträgern,
kritisches Überprüfen von guten, engagiert geplanten Beispielen geben Aufschluss über Möglichkeiten und Grenzen innerstädtischen Wohnens mit Eigenheim-Qualitäten. Die Untersuchungsergebnisse können sowohl Know-how als auch Akzeptanz schaffen für die Herausforderung, Eigenheim-Qualitäten auch in mehrgeschossigen und verdichteten Anlagen zu realisieren. Es ist ein Arbeitsbuch, das mit seiner ausführlichen und kritischen Auseinandersetzung mit beispielhaften Lösungen auch aus Sicht der Käufer, Mieter, Bauherren und Architekten zu einer Qualitätsoffensive beitragen möchte. ZEITRAUM: 1990-2003 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
METHODE: Kriterien für Eigenheimqualitäten werden herausgearbeitet und systematisiert; Literaturauswertung; Sichtung und Untersuchung aktueller Beispiele, die die gefragten Qualitätsmerkmale aufweisen; Fachgespräche mit beteiligten Stadtplanern, Bauträgern und Architekten; Bewohnerbefragung; Befragung einer Kontrollgruppe; Auswertung und Empfehlungen. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview; Standardisierte Befragung, telefonisch. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Weeber, Hannes: Eigenheimqualitäten in der Stadt. Stuttgart: IRBVerl. 2004, 178 S. ISBN 3-8167-6639-0.
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ART: gefördert BEGINN: 2002-09 ENDE: 2004-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen
INSTITUTION: Weeber + Partner, Institut für Stadtplanung und Sozialforschung (Mühlrain 9,
70180 Stuttgart)
KONTAKT: Weeber, Hannes (Dr. Tel. 0711-62009360, Fax: 0711-62009389,
e-mail: [email protected])
[111-L] Fischer, Joachim; Makropoulos, Michael (Hrsg.):
Potsdamer Platz: soziologische Theorien zu einem Ort der Moderne, München: Fink 2004,
241 S., ISBN: 3-7705-3708-4
INHALT: "Spätestens mit seiner spektakulären Neubebauung ist der Potsdamer Platz in Berlin
vollends zum geschichtlichen, gegenwärtigen und zukünftigen Ort einer realen wie imaginären Topologie der Moderne geworden. Der Band verfolgt das Gedankenexperiment, dieses
sozio-kulturelle Artefakt, das wie kaum ein anderes verdichtete Urbanität verkörpert und deshalb exemplarischen Rang für die Polyvalenz der Moderne hat, aus verschiedenen Theorieperspektiven zu erschließen: der Philosophischen Anthropologie, der Rational-ChoiceTheorie, der Systemtheorie, der Cultural Studies, der Kritischen Theorie, der Gender Studies
und der Diskursanalyse. Die Komposition des Bandes hat dabei zwei Ziele, die über einen
bloßen Theorienvergleich hinausgehen: Die polyperspektivische Deutung des 'Potsdamer
Platzes' soll zum einen an einem gemeinsamen Gegenstand Modernität je verschieden sehen
lassen; zum anderen geht es darum, die voneinander isolierten soziologischen Theorieprogramme an einem Fall als differente Theorien der Moderne zu erproben." (Autorenreferat).
Inhaltsverzeichnis: Joachim Fischer: Exzentrische Positionalität. Der Potsdamer Platz aus der
Perspektive der Philosophischen Anthropologie (11-32); Jürgen Friedrichs, Christiane Bremer: Die Neubebauung eines Stadtzentrums. Der Potsdamer Platz aus der Perspektive der Rational-Choice-Theorie (33-52); Andreas Ziemann/ Andreas Göbel: Die (Re-)Konstruktion des
Potsdamer Platzes. Der Potsdamer Platz aus der Perspektive der Systemtheorie (53-80); Udo
Göttlich/ Rainer Winter: Postfordistische Artikulationen von Stadtarchitektur, Konsum und
Medien. Der Potsdamer Platz aus der Perspektive der Cultural Studies (81-105); Christine
Resch/ Heinz Steinert: Die Widersprüche von Herrschaftsdarstellung - Bescheidenes Großtun
als Kompromiss. Der Potsdamer Platz aus der Perspektive der Kritischen Theorie (107-138);
Hannelore Bublitz/ Dierk Spreen: Architektur einer Geschlechterkonstruktion. Der Potsdamer
Platz aus der Perspektive der Gender Studies (139-157); Michael Makropoulos: Ein Mythos
massenkultureller Urbanität. Der Potsdamer Platz aus der Perspektive von Diskursanalyse
und Semiologie (159-187); Potsdamer Platz. Ein Chronologischer Abriss mit Bildern und
Karten (189-229).
[112-L] Friesen, Hans:
Die Zukunft der Stadt in der Medienkultur, in: Die Alte Stadt : Vierteljahreszeitschrift für
Stadtgeschichte, Stadtsoziologie, Denkmalpflege und Stadtentwicklung, Jg. 31/2004, H. 3, S. 199209 (Standort: UB Bonn(5)-Z76/259; UuStB Köln(38)-XE00307; Kopie über den Literaturdienst
erhältlich)
INHALT: Die Stadt des 21. Jahrhunderts ist geprägt durch die Einführung einer neuen Technologie der Information, die den realen, nämlich den dreidimensionalen Handlungs- und Kommu-
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nikationsraum der Stadt, weitgehend, wenn auch nicht vollständig, in einen virtuellen Raum
transformieren wird. Mit Blick auf die weltweite Entwicklung des Internets unterscheidet der
Beitrag verschiedene theoretische Positionen des aktuellen politischen Diskurses; im Mittelpunkt steht die Vorstellung von der Entwicklung des Internets als radikaler Transformation
von Stadt und Gesellschaft. Dabei wird diskutiert, ob diese Transformation wirklich als so radikal zu betrachten ist, wie das von manchen Soziologen und Medienwissenschaftlern gesehen wird. Abschließend werden die unterschiedlichen Einschätzungen in der Soziologie, Philosophie und Architekturtheorie über die Auswirkungen des Internet diskutiert, wobei die
Frage erörtert wird, ob und inwiefern diese Antworten miteinander vereinbar sind. Zukünftige
Architekten und Städteplaner sind hierbei aufgerufen, die Widersprüche zwischen Universalität und lokaler oder marginaler Identität im Sinne einer "produktiven Antithetik" von realer
und virtueller Stadt zu vereinen. (ICH)
[113-F] Fritz, Antje, Dipl.-Ing. (Bearbeitung); Steffen, Gabriele (Leitung):
Wohnen mit Assistenz - Wohnformen für hochaltrige und behinderte Menschen als Antwort
auf den demografischen und gesellschaftlichen Wandel
INHALT: Demografische und rechtliche Änderungen sprechen für einen wachsenden Bedarf an
differenzierten Wohnformen für hochaltrige Menschen und Menschen unterschiedlicher Generationen - auch jüngere - mit teils schweren (Mehrfach-) Behinderungen, die auf intensive
Unterstützung bei der Alltagsbewältigung angewiesen sind. Sollen sie diese möglichst außerhalb stationärer Einrichtungen erhalten, brauchen sie zeitweilige oder dauernd anwesende Assistenz im Sinne von Unterstützung, Begleitung und z.T. Pflege. Dafür müssen bisher bekannte Angebote planvoll in die Organisation von Assistenzstrukturen eingebunden werden.
Assistenz ist nur für mehrere Menschen gleichzeitig wirtschaftlich vertretbar zu erbringen.
Flexible Angebote - etwa für Wohngruppen, Familien mit einem behinderten Angehörigen,
Paare - ermöglichen eine Wahrung der Privatsphäre ebenso wie eine pragmatische Lösung für
das gemeinsame Bedürfnis an Unterstützung. Solche neuen Angebote - besonders städtebaulich integrierte - werden derzeit von Betroffenen verstärkt gefordert und nachgefragt und entsprechen einem auch international weithin anerkannten Perspektivenwechsel hin zum Recht
auf Teilhabe, Selbstbestimmung, Wunsch- und Wahlfreiheit, auch auf Wohnen in Normalität.
Mit dem Forschungsvorhaben soll herausgearbeitet werden, a) wie sich der Bedarf an besonderen Wohnformen für hochaltrige und behinderte Menschen angesichts des demografischen
und gesellschaftlichen Wandels darstellt, b) welches die Anforderungen an solche Wohnformen sind, c) welche Projekte mit vergleichbarem Ansatz bereits verwirklicht wurden, d) wie
sie sich in der Praxis bewährt haben und e) welche Schwierigkeiten zu bewältigen sind.
GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
METHODE: Unterschiedliche Lösungen - in Bezug auf Gebäude, Wohnformen, Grundrisse,
Trägerschaften, Organisation, Größe, Umfeld, durch Um- oder Neubau in Bestandsgebieten,
auch einige aus dem europäischen Ausland - werden vergleichend analysiert und in Text und
Bild dokumentiert. Durch Interviews mit Bewohnern und/ oder Angehörigen sowie mit Akteuren werden differenzierte Erfahrungen der Beteiligten einbezogen. Die Forschungsergebnisse sollen praktische Planungshilfen und Anstöße für die wohnungswirtschaftliche Debatte
geben und dazu beitragen, dass gezielt die geeignetsten Möglichkeiten genutzt werden, für
die genannten Gruppen bedürfnisgerechte Wohnungen zu schaffen. Untersuchungsdesign:
Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse, offen. Qualitatives
Interview. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
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ART: gefördert BEGINN: 2004-09 ENDE: 2006-03 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung
INSTITUTION: Weeber + Partner, Institut für Stadtplanung und Sozialforschung (Mühlrain 9,
70180 Stuttgart)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 0711-62009360, e-mail: [email protected])
[114-F] Glasauer, Herbert, Dr.; Weichler, Holger, Dipl.-Ing. (Bearbeitung); Ipsen, Detlev,
Prof.Dr. (Leitung):
Offene Stadt - Migration als Ressource der Stadtentwicklung. Räumliche Bedingungen für
einen produktiven Umgang mit Zuwanderung
INHALT: Angesichts der demografischen Entwicklung in den nächsten Jahrzehnten - abnehmende Bevölkerung und überproportionale Alterung - ist in Deutschland die Entwicklung einer
aktiven Einwanderungspolitik ein denkbarer Lösungsansatz, um damit verbundene Probleme
der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung abzufedern. Während die Diskussion über die
Migrationspolitik auf nationaler und europäischer Ebene explizit auf den Beitrag der Migration zur ökonomischen und sozialen Entwicklung zielt, findet sich eine entsprechende Diskussion und Planung auf der Ebene der Städte erst in Form einzelner Ansätze. Mit der verstärkten Zuwanderung von Menschen aus anderen Ländern wird sich die kulturelle Komplexität
auch in Deutschland deutlich erhöhen. Das Forschungsvorhaben möchte einen Beitrag dazu
leisten, die Bedingungen des Stadtraums herauszuarbeiten, die in der Politik und Planung der
Städte geeignet sind, diese Komplexität nicht einseitig als Belastung zu begreifen, sondern als
Ressource für die Entwicklung der Stadt zu nutzen. In ausgewählten Städten traditioneller
Einwanderungsländer sollen dazu geeignete Handlungsansätze untersucht werden. Auf der
Grundlage der in diesen Städten praktizierten Migrationspolitik können so Szenarien für eine
Modellstadt in Deutschland entwickelt werden.
METHODE: Beobachtungen, Begehungen, Raumanalyse, Ortsanalysen, semiotische Analysen,
Workshops DATENGEWINNUNG: Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Ipsen, Detlev; Häussermann, Hartmut: Die Produktivität kultureller Komplexität. Migration und die Perspektive der Städte. in: Kommune - Politik, Ökonomie, Kultur, 2004, H. 5, S. XI-XIII.
ART: gefördert BEGINN: 2004-09 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Kassel, FB 06 Architektur, Stadtplanung, Landschaftsplanung, Arbeitsgruppe Empirische Planungsforschung -AEP- (Mönchebergstr. 17, 34109 Kassel)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0561-804-3554, Fax: 0561-804-2485, e-mail: [email protected])
[115-L] Grimm-Pretner, Dagmar; Rode, Philip:
Die dichte Stadt: Nachverdichtung, Aufwertungsprozesse und soziale Folgewirkungen in
gründerzeitlichen Stadtgebieten, (Stadtpunkte), Wien 2002, 128 S., ISBN: 3-7063-0218-7
(Standort: StuUB Frankfurt am Main(30)-Q87-461-57; Graue Literatur;
URL: http://wien.arbeiterkammer.at/pictures/importiert/Stadtpunkte..pdf)
INHALT: "Die vorliegende Publikation basiert auf einer wissenschaftlichen Studie, die im Auftrag der AK Wien im Jahr 2001 erstellt wurde (vgl. Grimm - Pretner/ Rode 2001). Der gebaute städtische Raum bildet den Gegenstand der Untersuchung. Das Spannungsfeld, in dem
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6 Kultur- und Bildungsangebote, Infrastruktur, Architektur
die Produktion dieses Raumes stattfindet, bewegt sich zwischen regulativen Rahmenbedingungen, gesellschaftlichen Interaktionen, den Interessen und Einflussmöglichkeiten der vorhandenen Akteurinnen und den physischen Ausgangsbedingungen. Zunächst erscheint es
sinnvoll, die Begriffe der Aufwertung und Erneuerung in einen systematischen Zusammenhang zu setzen. Die bearbeiteten Fragestellungen leiten sich aus einem stadtplanerischen Diskurs ab, der in einem unmittelbaren Verhältnis zu den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen
steht. Diese Einflussfaktoren und ihre historische Entwicklung werden in einem ersten Schritt
dargestellt, wobei sich zeigen wird, dass für jede Erneuerungsstrategie eine spezifische Konstellation auftritt. Diese manifestiert sich nicht nur in der Form der Erneuerung, sondern auch
in der Besonderheit ihrer baulichen Umsetzung und ihrer sozialen Auswirkungen. Der zweite
Schritt wird von einer Konkretisierung und Vertiefung der spezifischen Strategien durch Fallbeispiele und konkrete Prozesse geprägt, die die Basis der Untersuchung bilden. Ziel ist es,
den Prozess städtischer Erneuerung systemisch begreifbar und unterschiedliche Strategien unterscheidbar zu machen, sowie die tatsächlichen Einflussmöglichkeiten vorhandener Instrumentarien zu benennen. Über das Hinausgehen einer Prozessbeschreibung werden problematische bauliche und soziale Auswirkungen herausgearbeitet, um in der Folge eine Basis für
die Entwicklung von Strategien zur Vermeidung unerwünschter Folgeeffekte zu bilden."
(Textauszug)
[116-F] Gringel, Bettina; Mölders, Ursula, Dipl.-Geogr. (Bearbeitung); Mölders, Ursula, Dipl.Geogr. (Leitung):
Interkulturelle Stadtentwicklung: Status quo - Fragen - Wege. Ein Vergleich zur Situation in
Nordrhein-Westfalen und den Niederlanden
INHALT: Das Ministerium für Städtebau und Wohnen, Kultur und Sport NRW hat 2001 bis 2003
das Modellprojekt "Interkulturelle Stadtentwicklung" in drei Modellstädten gefördert. Zentrale Fragestellungen waren hierbei, welche Informationswege genutzt werden müssen, um Zugewanderte zu erreichen, welche Anforderungen Zugewanderte an die Stadtgestaltung und entwicklung stellen und wie sie motiviert werden können, zu einer verbesserten Attraktivität
der Innenstädte beizutragen. Ein Ergebnis der Untersuchung ist, dass die Wege der von so
vielen Seiten geforderten Integration vielfältig sind. Für jede Kultur, für jede Nation und auch
in jedem Stadtteil oder Wohnbereich sind die Ausgangssituationen und die Anforderungen für
eine erfolgreiche Integration unterschiedlich. Aber was ist erfolgreiche Integration? Ist es das
friedvolle Nebeneinander der Kulturen und Gesellschaften oder ist es Integration, wenn alle
Kinder und Jugendlichen gleichberechtigte Startchancen für ihre Lebensplanung haben? Welche Parameter zeigen uns in Zukunft einen guten Integrationsstand? Eine wichtige Frage ist
zudem, welche politischen Vorgaben zu definieren sind, um in Städten und Gemeinden unerwünschte Entwicklungen zu verhindern und Positives zu fördern. Ökonomen, Planer, Soziologen haben sich mit ihrem jeweiligen Blickwinkel mit der Thematik "Integration" und "Zuwanderung" auseinandergesetzt. Es erweist sich für Entscheidungsträger als schwierig, einen
guten Überblick über den Status quo zu erhalten und im politischen Diskurs die Grundsatzentscheidungen treffen zu können. Wo stehen wir heute? Und wie sieht die Realität in den
Kommunen aus? Vor allem die Niederlande galten lange Zeit als Paradebeispiel für erfolgreiche Integration, doch hier zeichnet sich seit den 90er Jahren, insbesondere seit 2002 ein Paradigmenwechsel ab. Anhand dieser Studie soll nun die Diskussion um Integration und Zuwanderung am Beispiel der Niederlande untersucht werden, um den Stand der Integration in
Deutschland bzw. Nordrhein-Westfalens einschätzen und Lösungsansätze ermitteln zu kön-
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nen. Die Studie konzentriert sich vor allem auf das Themenfeld "Zuwanderung und Stadtentwicklung" richtet den Fokus dabei auf die Gesamtstadt. Ziel ist, die dringendsten Fragen für
eine zukünftig stabile Stadtentwicklung unter dem Einfluss von Migration herauszuarbeiten.
ZEITRAUM: 1960-2004 GEOGRAPHISCHER RAUM: Niederlande, Nordrhein-Westfalen
METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Dokumentenanalyse; Sekundäranalyse.
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2003-12 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: Land Nordrhein-Westfalen Ministerium für Städtebau und Wohnen, Kultur und Sport FINANZIERER:
Auftraggeber
INSTITUTION: Stadt- und Regionalplanung Dr. Paul G. Jansen GmbH (Postfach 410507, 50865
Köln)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 0221-94072-0, e-mail: [email protected])
[117-F] Grymer, Herbert, Prof.Dr. (Leitung):
Anders wohnen als gewohnt - anders planen als gewohnt. Das Wohngebiet am "Rigi Kulm" neue Wege für den Wohnungsbau
INHALT: Gesellschaftliche und wohnungswirtschaftliche Entwicklungen der letzten Jahre haben
gezeigt, dass Planungen von Wohngebieten, in denen baulich-technisch-rechtliche Gesichtspunkte dominieren, den Menschen und der Verschiedenheit der Gruppen, die Wohnungen
und Wohnumfeld nutzen, und ihren Bedürfnissen in unterschiedlichen Lebensphasen und Altersstufen nicht gerecht werden. Die Wohnbevölkerung ist kulturell, ethnisch, religiös und der
Staatsbürgerschaft her heterogener geworden; es wird auch von der Pluralisierung der Lebensstile gesprochen. Aus Sicht der Wohnungsbaugesellschaften sind die Ansprüche der
Menschen an das Wohnen über den eigentlichen Wohnraum hinausgewachsen. Auf der anderen Seite sind Selbstzwänge und Disziplinierung im Wohnverhalten lockerer geworden, da
verbindliche Regeln des Zusammenlebens unklarer geworden sind. Die Folgerungen daraus:
Wohnen und die Planung von Wohngebieten erfordert mehr Raum für Kommunikations- und
Interaktionsprozesse. Das beinhaltet die produktive Auseinandersetzung zwischen Personen
und Familien mit divergierenden Interessen und Gewohnheiten und die enge Kooperation und
ständige Abstimmung aller am Projekt beteiligten Institutionen und Organisationen. Bereits
vor Beginn der Bauplanung wurde von der Professur für anwendungsbezogene Soziologie,
am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der Universität Wuppertal, eine "Studie zur vorbereitenden Sozialplanung" erstellt. Die Zielsetzung: 1. die sozialplanerischen Angelegenheiten, d.h. die sozialwissenschaftlichen Aspekte des Zusammenlebens, zwischenmenschliche
und Gruppenprozesse systematisch einbeziehende Planung und Organisation, in die Realisierung der Wohnanlage einzubeziehen; 2. auf der Basis einer Sozial- und Infrastruktur-Analyse
Anforderungen an die Ausstattung des künftigen Wohngebietes zu formulieren; 3. eine zielgerichtete Belegungspolitik als Strategie, bestimmte "Zielgruppen" im sozialen Wohnungsbau
so zu mischen, dass mutmasslich eine sozial verträgliche und möglichst wenig konflikthafte,
ausgewogene Kombination entsteht. Schliesslich die Aufgabe, die Sozialplanung aus der
Vorbereitungsphase in die laufende Koordination zwischen GWG, den Architekten, dem ebenfalls frühzeitig eingeschalteten Caritasverband und dem Stadtbetrieb Jugend & Freizeit
der Stadt Wuppertal zu überführen. Negative Entwicklungen, die aus anderen sozialen Neubauwohngebieten hinlänglich bekannt sind, sollen bereits präventiv vermieden und eine positive Identifikation der BewohnerInnen mit ihrem Wohngebiet erreicht werden. Dies erfordert
eine komplexe Organisation, die Zeit, kommunikative Geduld und regelmäßige Beratungen
aller Beteiligten im Sinne eines langfristigen Projektmanagement erfordert. Ein Projekt der
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GWG (Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft Wuppertal) in Zusammenarbeit mit dem
Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der Bergischen Universität Gesamthochschule
Wuppertal, dem Caritasverband und dem Stadtbetrieb Jugend & Freizeit der Stadt Wuppertal.
METHODE: Wesentliche Elemente dieses umfassenden Konzeptes: 1. von der GWG war von
Anfang an eine gemeinwesenarbeiterische Begleitung der Belegungs- und der ersten Wohnphasen vorgesehen - ein Nachbarschaftsbüro mit einer Vollzeit- und einer Teilzeitkraft (Sozialarbeiterin u. Sozialpädagogin) wurde eingerichtet; 2. die Mieter und Mieterinnen, Kinder
und Jugendlichen wurden im Rahmen von Workshops "Planungsbeteiligung - Aussenraum
und Innenspielfläche" bereits vor Bezug der Wohnungen als Kooperationspartner einbezogen,
um bei den Planungen ihre Vorstellungen und Ideen einzubringen. (Im Hintergrund stand das
Konzept der "nichtvollständigen Planung", bei dem es darum geht, einen Mittelweg zwischen
notwendigen Festlegungen und Flexibilität für die Zukunft zu beschreiten); 3. die Entwicklung eines MieterInnen-Mitwirkungs-Modells: pro Haus wurden sog. "SprecherInnen" gewählt, die entsprechende Beratungs- und Entscheidungsgremien bilden. Dabei handelt es sich
um Mitsprache/ Mitentscheidungen bei allen für die Bewohner wichtigen Belangen, hausintern oder wohnblockübergreifend; bei Planungen und Absprachen mit der GWG, den Nachbarn, dem Nachbarschaftsbüro des Caritasverbandes, dem Beratungsteam der Universität
Wuppertal etc. Mittlerweile haben sich die Verfahren institutionalisiert; im Nachbarschaftsbüro findet Hausaufgabenbetreuung etc. statt, Mieterfeste werden organisiert; ein Förderverein "Jugendtreff" hat sich gebildet. Mit der Kooperation aller Projektbeteiligten ist eine sinnvolle Verknüpfung von Konzeptentwicklung und Realisierung gewährleistet; allerdings muss
im Verlauf des Projektes immer wieder die Angemessenheit seiner Prämissen, aber auch des
konkreten Vorgehens im Wohngebiet überprüft und ggf. angeglichen werden.
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Wuppertal, FB B Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Professur
für Soziologie und anwendungsbezogene Soziologie (Gausstr. 20, 42097 Wuppertal)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0202-439-2786, Fax: 0202-439-3679,
e-mail: [email protected])
[118-F] Hellmer, Fritz, Dr.; Krüsemann, Markus, M.A. (Bearbeitung); Krumbein, Wolfgang,
Prof.Dr. (Leitung):
Regionale Restrukturierungsdynamik institutioneller Pflege im Spannungsfeld zwischen
Wettbewerb und Kooperation: Entwicklung der Akteurstrukturen nach Einführung der
Pflegeversicherung
INHALT: Die Organisation des Pflegesystems in Deutschland ist mit der Einführung der Pflegeversicherung weitreichenden Veränderungen unterworfen worden. Neben finanziellen Neuerungen ist aus sozialpolitischer Perspektive die inhaltliche Zielsetzung von Interesse: Der Gesetzgeber verfolgt die ehrgeizige Konzeption, auf der Basis einer Rationierung von Pflegedienstleistungen die Verbesserung der Lebenslage Pflegebedürftiger durch ein System der
"geteilten Verantwortung" sicherzustellen. Pflege soll durch eine Vielzahl von involvierten
Akteuren gewährleistet werden, denen ein eigenverantwortliches Bemühen um Kooperation
auf der Grundlage eines regulierten Wettbewerbs abverlangt wird. Das explorativ angelegte
Forschungsvorhaben geht von der Fragestellung aus, wie sich die Akteurstrukturen im Feld
der ambulanten und stationären Pflegedienstleistungen im Rahmen der vergleichsweise offenen gesetzlichen Vorgaben reorganisiert haben und welche Detailformen das Spannungsverhältnis zwischen Kooperation und Wettbewerb annimmt. Untersucht werden soll auch, ob
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sich bestimmte Typen von Akteurkonstellationen identifizieren lassen und ob sich die eher
gegensätzlichen regulativen Prinzipien durch spezifische institutionelle Konfigurationen versöhnen lassen. Der Fokus der Untersuchung liegt auf der kleinräumig-regionalen Ebene, als
der für die Problembewältigung im Pflegesektor konstitutiven Ebene. Die Pflegedienstleister
und ihr institutionelles Umfeld werden daher in Form von Einzelfallanalysen in vier Städten
Niedersachsens untersucht, die unter vergleichbarem Handlungsdruck stehen. Mit einem anschließenden Vergleich der zuvor typisierten Akteurkonstellationen sollen Vor- und Nachteile
bestimmter Arrangements herausgearbeitet werden, auch um zu generalisierenden Aussagen
über Erfolgsbedingungen und Hemmnisse auf dem Weg der Verschränkung von marktförmigem Wettbewerb und Kooperation zu gelangen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Niedersachsen
METHODE: Methodisch beruht das Forschungsprojekt auf einem Mix aus qualitativer Primärund Sekundäranalyse, deren Techniken in einem vierstufigen Prozess zur Anwendung kommen: 1. Erschließung verfügbaren Datenmaterials durch Dokumentenanalyse; 2. Gewinnung
neuen Datenmaterials mittels qualitativer Interviews; 3. Dokumentation und Analyse der
Fallbeispiele; 4. Typenbildung und systematischer Fallvergleich. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse. Qualitatives Interview (Stichprobe: ca. 110;
kommunale/ regionale und niedersächsische "Experten"; Auswahlverfahren: Schneeball). Sekundäranalyse von Individualdaten; Sekundäranalyse von Aggregatdaten. Feldarbeit durch
Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: gefördert BEGINN: 2002-12 ENDE: 2004-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Land Niedersachsen
INSTITUTION: Institut für Regionalforschung e.V. an der Universität Göttingen (Humboldtallee
15, 37073 Göttingen)
KONTAKT: Institution (Tel. 0551-39140-48, Fax: 0551-39140-49,
e-mail: [email protected])
[119-L] Höpflinger, Francois:
Age Report 2004: Traditionelles und neues Wohnen im Alter, Zürich: Seismo Verl. 2004, 171
S., ISBN: 3-03777-004-X
INHALT: "Bei den Wohnformen für ältere Menschen zeigen sich klare Wandlungen. Die Möglichkeiten beschränken sich heute nicht mehr auf die Alternativen "Daheim oder im Heim".
Neben traditionellen Wohnformen geraten neue, innovative Modelle in den Blickpunkt. In
diesem Buch werden verschiedene Wohnmöglichkeiten für die späteren Lebensphasen dargestellt und diskutiert. Sie reichen vom privaten Wohnen aktiver, gesunder Menschen bis zu betreuten Wohngruppen für Pflegebedürftige. Grundlage der Publikation ist eine Untersuchung
zu Wohnwünschen und Wohnperspektiven älterer Menschen in der deutschsprachigen
Schweiz. Reportagen und Fotos illustrieren die Vielfältigkeit aktueller Lebensformen." (Autorenreferat)
[120-F] Hörmann, Tina, Dipl.-Ing. (Bearbeitung); Pflüger, Frank, Dr. (Leitung):
IProS - Innovative Projekte im Städtebau
INHALT: Seit August 2002 präsentieren wir im Auftrag des Bundesbauministeriums auf der
Website http://www.werkstatt-stadt.de/ipros/ innovative Städtebau-Projekte aus ganz
Deutschland, die eine nachhaltige Siedlungsentwicklung unterstützen. Die beispielgebenden
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Projekte werden in einer Datenbank erfasst, ausgewertet und in Text und Bild vorgestellt. Die
Idee: Durch Informations- und Erfahrungstransfer von der innovativen Ausnahme zur zukunftsfähigen Regel! Es werden zur Zeit etwa 96 Projekte vorgestellt (Stand: Dezember
2004). Diese zeigen das breite Spektrum der zugrunde liegenden städtebaulichen Handlungsfelder: 1. Haushälterisches Bodenmanagement; 2. vorsorgender Umweltschutz; 3. stadtverträgliche Mobilitätssteuerung; 4. sozialverantwortliche Wohnungsversorgung; 5. standortsichernde Wirtschaftsförderung; 6. integrierte Stadtentwicklung. GEOGRAPHISCHER RAUM:
Bundesrepublik Deutschland
METHODE: Die Projektdarstellungen sind von Umfang und Struktur auf einen großen Interessiertenkreis abgestimmt. Eine übersichtliche Vorstellung der Konzepte und des Innovationsgehaltes bieten einen gezielten Zugang. Im Vordergrund stehen der sachliche, räumliche und
zeitliche Kontext, wesentliche Projektelemente, Ziele und Maßnahmen sowie Innovation und
Problemlösungspotenzial. Zur weiteren individuellen Vertiefung von Einzelaspekten und zur
Unterstützung des Transfergedankens stehen zu jedem Projekt weitere Informationsangebote
zur Verfügung: Quellen, Akteure und Weiterführendes (Materialien, Literatur, Links). Eine
komfortable Suchmaschine erleichtert die gezielte Identifikation bestimmter Projekttypen.
DATENGEWINNUNG: Dokumentenanalyse, standardisiert. Gruppendiskussion. Aktenanalyse, standardisiert. Qualitatives Interview. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Siehe unter: http://www.werkstatt-stadt.de/ipros/ .
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-08 ENDE: 2004-10 AUFTRAGGEBER: Bundesamt für
Bauwesen und Raumordnung FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Technische Hochschule Aachen, FB 02 Fak. für Architektur, Lehrstuhl für Planungstheorie und Stadtplanung (52056 Aachen)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0241-80-8308, e-mail: [email protected])
[121-F] Jaeckel, Monika, Dipl.-Soz. (Bearbeitung):
Nachbarschaftsentwicklung eines neuen Stadtteils in Arnheim (Holland)
INHALT: Das Niederländische Bau-Ministerium unterstützt innovative Ideen. Deshalb vergibt es
Machbarkeitsstudien zu alternativer Stadtentwicklung. Bei dem vorliegenden Projekt geht es
um eine Machbarkeitsstudie, um ein neues Stadtviertel auf der Basis von Nachbarschaftshilfe
aufzubauen. Gefördert werden sollen Integration und sozialer Zusammenhalt im sozialen
Nahraum (unter Einbeziehung von Zuwanderern) als Ausgangsbasis für Städtebau und Stadtentwicklung in einem Arnhemer Stadtteil (Bauland). In diesem Projekt sollen auch Themen
und Ansätze ausdifferenziert und weitergeführt werden, die in dem DJI Projekt "Der soziale
Nahraum in seiner Integrationsfunktion für Familien ausländischer Herkunft" entwickelt
wurden. Die Gesamtresultate werden in einem Fortbildungsheft für kommunale Beamte publiziert, um ihnen die Fähigkeiten zur Anerkennung und zur Unterstützung von Selbsthilfeprojekten zu vermitteln. GEOGRAPHISCHER RAUM: Arnheim (Holland)
METHODE: Zwei Themen werden in Teilstudien ausgearbeitet: Unter dem Thema "gleichwertige Zusammenarbeit" wird der bessere Einsatz von Selbsthilfe zum allgemeinen gesellschaftlichen Nutzen und für eine gute Zusammenarbeit zwischen Behörden und Selbsthilfegruppen
entwickelt. Beste Nachbarschaften werden nicht am grünen Tisch entworfen, sondern entstehen vor Ort. Deshalb soll ein neuer Stadtteil nicht erst am Ende des Planungsprozesses eine
"Community" bekommen, sondern es soll damit anfangen. 1. Gleichwertige Zusammenarbeit:
Studie über die gesetzlichen Rahmenbedingungen, Studie über die organisatorischen Strukturen, Stadtteilstudie, Pionierstudie: Studie über mögliche Initiatoren, Gesamtauswertung in
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Form eines Ausbildungsheftes für Gemeinden. 2. Die besten Nachbarschaften werden nicht
entworfen, sondern sie entstehen: Studie über ein Mütterzentum/ Familienzentrum, Studie
über Internationale Gärten, Studie über ein Fortbildungsinstitut (Grassroots Academy) zur
Zertifizierung von informellem Lernen, Studie über Möglichkeiten einer temporären Siedlung, Entwicklungsplan des neuen Stadtteils, Studie über Nachbarschaftsbetriebe - "Close to
home services", Studie über Spargruppen und alternative Finanzierungssysteme, Studie über
die Organisationsweisen von Eigenbauinitiativen, erste Ideen zur Umsetzung
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Not the chicken, not the egg,
but the nest! Newsletter, No. 1-14. Apr. 2003 bis Juli 2004 (zu beziehen per mailinglist unter:
[email protected]).+++Weiter Arbeitspapiere über DJI-homepage ( http://www.dji.de ).
ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2003-02 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: MINE (Mütterzentren Internationales Netzwerk) FINANZIERER: Auftraggeber; Min. f. VolksWohnungsbau, Stadtplanung u. Umweltschutz (NL)
INSTITUTION: Deutsches Jugendinstitut e.V. Abt. Familie und Familienpolitik (Postfach
900352, 81503 München)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 089-62306-253, Fax: 089-62306-162, e-mail: [email protected])
[122-L] Kaltenbrunner, Robert:
Habitat - ein retroaktives Manifest: das Wohnen zwischen kulturspezifischen Mustern und
cartesianischer Rationalität, in: Die Alte Stadt : Vierteljahreszeitschrift für Stadtgeschichte,
Stadtsoziologie, Denkmalpflege und Stadtentwicklung, Jg. 31/2004, H. 3, S. 182-198 (Standort:
UB Bonn(5)-Z76/259; UuStB Köln(38)-XE00307; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Der Beitrag befasst sich mit dem Wohnen und seinerbaulich-räumlichen Gestalt. Ausgehend von der Annahme, dass beide Formen zwischen tief verinnerlichten kulturspezifischen Mustern und der cartesianischen Rationalität der Moderne oszillieren, wird herausgearbeitet, dass sich der Inhalt der Wohnkultur, nämlich das Haus/die Wohnung als tief sitzendes
Symbol, als Vermittlung von innen und außen, im Laufe der Geschichte nicht substantiell
verändert hat. Das bürgerliche Familien- und Wohnmodell des 19. Jahrhunderts gilt heute
noch als "hegemoniales Kulturkonzept". Die in diesem Modell implizierten Vorstellungen
von Lebensqualität haben sich bis heute als außerordentlich attraktiv erwiesen. Der Beitrag
gibt einen historischen Überblick über Wohnformen, über die Wohnungs- und Familienpolitik des 19. Jahrhunderts (Arbeiterwohnungen) sowie über architektonische und wohnungsbaupolitische Vorstellungen im beginnenden 20. Jahrhundert bis hin zum sozialen Wohnungsbau nach dem Zweiten Weltkrieg. Dabei werden auch Perspektiven des Wohnungsbaus
und der Architektur tangiert. Während bis in die 70er Jahre der Wohnungsbau einem Fordistischen Konzept folgte und sich Architekten an der Durchschnittsfamilie orientierten, zwingt
der Wandel gesellschaftlicher Rahmenbedingungen (z.B. sinkende Bevölkerungszahl, kleine
Haushalte) heute zu einem Umdenken. (ICH)
[123-L] Kirschbaum, Berthold:
Sporttreiben und Sportverhalten in der Kommune: Möglichkeiten der empirischen Erfassung des lokalen Sportverhaltens als Basis kommunaler Sportstättenentwicklungsplanung,
(Münsteraner Schriften zur Körperkultur, Bd. 43), Münster: Lit Verl. 2003, IX, 244 S., ISBN: 38258-7225-4 (Standort: ULB Münster(6)-3C28885)
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INHALT: Die Studie zielt auf die Darstellung und Erweiterung bisheriger Erhebungsverfahren
zur Erfassung kommunalen Sportbedarfs und stellt zugleich Ansätze zur Methodendiskussion
vor. Die Durchführung und Auswertung von Bedarfsanalysen in der kommunalen Sportstättenentwicklungsplanung ist eines der Hauptinteressen der Studie. In den Mittelpunkt tritt
hierbei die Darstellung der Veränderung von Sportverhaltensparametern, wie sie mittels
Trendanalysen festgestellt werden können. Im Anschluss an eine Strukturierung des Objektbereichs "Sportverhalten" werden die extrahierten Indikatoren auf Merkmalsdimensionen zurückgeführt und dienen zur Erstellung eines Erhebungsinstrumentariums. Ihre Validität, Reliabilität und prognostische Aussagekraft werden an einer mehrjährigen Feldstudie getestet.
Hierbei handelt es sich um die Münsteraner Sportverhaltensstudien der Jahre 1991, 1997 und
1999, die auf Grund ihres Längsschnittdesigns Einblicke in die dynamische Entwicklung der
Sportinteressen der Bürger einer Kommune gewähren und eine wichtige Grundlage für die
Konzeption zukunftsorientierter Sportentwicklungsplanungen darstellen. (ICE2)
[124-L] Klein, Gabriele:
Marathon, Parade und Olympiade: zur Festivalisierung und Eventisierung der postindustriellen Stadt, in: Sport und Gesellschaft : Zeitschrift für Sportsoziologie, Sportphilosophie,
Sportökonomie, Sportgeschichte, Jg. 1/2004, H. 3, S. 269-280
INHALT: "Der Text zielt auf eine stadtsoziologische Fundierung aktueller urbaner Bewegungskulturen. Die gängige Annahme sportsoziologischer Befunde ist, jugendliche Bewegungskulturen als Phänomen der Großstadt oder als eine Gegenbewegung zu der Funktionalität der
modernen Städte auszuweisen. Demgegenüber wird hier die These entfaltet, dass die postindustrielle Stadt für die Eventisierung und Festivalisierung der Bewegungs- und Sportkulturen
erst die sozialräumlichen Bedingungen bereit gestellt hat. Zentrale Vorgänge waren hierbei
die Theatralisierung und Musealisierung des öffentlichen Raumes sowie die ästhetische Umdeutung des spezifisch modernen Konzeptes einer normativen Urbanität. Die Argumentationsfigur wird über die Zusammenführung zweier soziologischer Diskursfelder, die Stadtsoziologie und der Bewegungs- und Sportsoziologie entfaltet. Zunächst werden die sich zum
Teil ergänzenden, zum Teil widersprüchlichen jüngeren Trends der Stadtentwicklung systematisch aufgearbeitet. In einem zweiten Schritt werden sie dann ins Verhältnis zu den vorliegenden sportsoziologischen Befunden städtischer Bewegungskulturen gesetzt." (Autorenreferat)
[125-L] Klingspon, Jennifer; Pilk, Sylke; Tober, Christoph; Veen, Floris van:
Modelle genossenschaftlichen Wohnens: das "Projekt Mühlenweg", in: Soziale Probleme, Jg.
15/2004, H. 1, S. 96-113 (Standort: UuStB Köln(38)-XG07368; Kopie über den Literaturdienst
erhältlich)
INHALT: Der Beitrag beschreibt die Ergebnisse eines Modellversuchs an der Universität Bielefeld zur Kooperation mit Institutionen, die als Organisationen der beruflichen Praxis direkt
mit der Bearbeitung sozialer Probleme befasst sind. In diesem Projekt geht es nicht nur um
die exemplarische Anwendung soziologischer Analysefähigkeiten, sondern auch um deren
praktische Umsetzung in der Entwicklung von Konzeptionen und Beratung. Als ein weiterer
Kooperationspartner konnte eine Organisation gewonnen werden, die als Privatunternehmen
auf dem Gebiet der Analyse und Beratung im Bereich der Sozialplanung über umfangreiche
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praktische Erfahrungen verfügt und die von einem ehemaligen Absolventen der Fakultät geleitet wird, der über einen Lehrauftrag in das Projekt eingebunden wurde. Das Projekt war
zunächst auf ein Semester angelegt und sollte am Ende einen Bericht über die Probleme und
Bedürfnisse in einem Wohngebiet in der Nähe von Bielefeld vorlegen. Eine Gruppe untersuchte die Lebensbedingungen, Probleme und Bedürfnisse der Bewohner der Genossenschaftseinrichtungen, eine zweite Gruppe die Einbettung der Wohnanlage in das gesamte
Stadtviertel und die Nachbarschaft, während die dritte Gruppe sich der Infrastruktur sowie
den Wahrnehmungen der Wohnanlage durch relevante lokale - auch kommunalpolitische Akteure widmete. (ICA2)
[126-F] Krosse, Susanne, Dipl.-Ing. (Bearbeitung); Macha, Hildegard, Prof.Dr.; Zibell, Barbara,
Prof.Dr. (Betreuung):
Neue Wohnkonzepte für "neue" Lebensformen
INHALT: Die Standard-Raumprogramme im Wohnungsbau entsprechen nicht mehr der Vielfalt
und Dynamik der "neuen" Lebensformen ihrer BewohnerInnen. Höhere Anforderungen an
die Wohnqualität, stark differenzierte Nachfragerprofile durch vielfältige Lebensformen und
weitgehend entspannte Wohnungsmärkte stellen neue Herausforderungen an die Wohnungsangebote der Zukunft. Die gesellschaftliche Entwicklung der letzten Jahrzehnte zeigt eine
Zunahme an vielfältigen Lebensformen. Alleinerziehende, Stieffamilien, Living-Apart-Together, Singles, Paare, usw... "Neue" Lebensformen abseits der Normalfamilie werden von
immer mehr Menschen gelebt und sie werden nicht mehr als Notlösung angesehen, sondern
aktiv angestrebt und gestaltet. Um solche Wohnbedürfnisse zu befriedigen, müssen neue
ganzheitliche Wohnkonzepte entwickelt werden. Die Homepage der Dissertation kann unter
http://www.arcwohn.de abgerufen werden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik
Deutschland
METHODE: Die theoretischen Grundlagen der Studie beschäftigen sich mit den Lebensbedingungen, die das Wohnen heute prägen und einer systemischen Analyse von neun verschiedenen Lebensformen. Ein "Best-Practice-Katalog" von ca. 15 innovativen Projekten schlägt die
Brücke zwischen Theorie und wohnungswirtschaftlicher Praxis. Es werden Wohnkonzepte
entwickelt, die Raum geben für gruppenspezifische Bedürfnisse vielfältiger Lebensformen.
Ziel der Studie ist die Entwicklung von Konzepten, mit denen PlanerInnen und Wohnungswirtschaft auf den Wandel der Lebensformen reagieren können. Untersuchungsdesign: Stichprobe innovativer Wohnprojekte mit unterschiedlichen Zielsetzungen DATENGEWINNUNG:
Qualitatives Interview (Stichprobe: 4; Vertreter der Wohnungswirtschaft). Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 11; insgesamt 15 Personen -Bewohner und/ oder Organisatoren von innovativen Wohnprojekten). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2001-12 ENDE: 2004-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Evangelisches Studienwerk e.V. Villigst
INSTITUTION: Universität Augsburg, Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für Pädagogik mit Berücksichtigung der Erwachsenenbildung und außerschulischen Jugendbildung (Universitätsstr. 10, 86135 Augsburg); Universität Hannover, FB Architektur,
Institut für Geschichte und Theorie Abt. Planungs- und Architektursoziologie (Herrenhäuser
Str. 8, 30419 Hannover)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 07351-189297, e-mail: [email protected])
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6 Kultur- und Bildungsangebote, Infrastruktur, Architektur
[127-L] Matthiesen, Ulf (Hrsg.):
Stadtregion und Wissen: Analysen und Plädoyers für eine wissensbasierte Stadtpolitik,
Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2004, 342 S., ISBN: 3-8100-3950-0
INHALT: "Die Wissensgesellschaft ist in aller Munde. Was aber bedeutet sie für unsere Städte?
Perspektivenreich erkundet der Band Möglichkeiten und Schwierigkeiten. Der Produktionsfaktor Wissen durchdringt immer weitere Gesellschaftsbereiche. Die faktischen Raumwirkungen dieses Prozesses sind dagegen weiterhin unklar. Vor diesem Hintergrund untersuchen
die Beiträge des Bandes Prozesse der Koevolution von Wissen und Stadtregion. Ziel ist,
Möglichkeiten und Schwierigkeiten neuer wissensbasierter Formen der Stadtpolitik zu bestimmen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Ulf Matthiesen: Wissen in Stadtregionen.
Forschungsresultate und Streitfragen, Orientierungswissen und Handlungsoptionen (11-28);
Klaus R. Kunzmann: Wissensstädte: Neue Aufgaben für die Stadtpolitik (29-41); Helmuth B.
Berking: Typen der Globalisierung lokaler Wissensbestände (43-52); Daniela Ahrens: Stadt
und Region in der Wissensgesellschaft (53-63); Ulf Matthiesen/ Hans-Joachim Bürkner: Wissensmilieus - Zur sozialen Konstruktion und analytischen Rekonstruktion eines neuen Sozialraum-Typus (65-89); Stefan Krätke: Kreatives Wissen in stadtregionaler Perspektive - Medienwirtschaft im Metropolenraum Berlin (93-107); Peter Franz: Innovative Milieus in
osteutschen Stadtregionen: 'sticky places' der kreativen Klasse? (109-122); Manuela Wolke/
Suntje Schmidt: Berlin und München als Standorte wissensintensiver Dienstleister - Verflechtungsmuster, Interaktionsstrukturen und metropolitane Standortanforderungen (123-147);
Gerd Bender: mode 2 - Wissenserzeugung in globalen Netzwerken? (149-157); Hans-Joachim Bürkner: Wissensmilieus und Kompetenznetzwerke mit heterogenen Ortsbezügen Herausforderungen für eine irritierte Stadtpolitik (159-169); Marcel Schmidt: Wissensmilieus
in Jena. Innovationsdynamiken und Kontrastfälle (171-189); Werner Rietdorf: Disparitäten
zwischen schrumpfenden und wachsenden Städten in Ost- und Westdeutschland - sowie ihre
Querbezüge zu differenzierenden Wissensbasierungsdynamiken (193-221); Adalbert Behr:
Universitäts- sowie Forschungs- und Entwicklungsstandorte als Faktoren der stadtregionalen
Entwicklung (223-250); Manfred Kühn: Wissen schafft Stadt. FuE-basierte Siedlungsentwicklung in deutschen Stadtregionen (251-267); Klaus Brake: Berlin: Stadt des Wissens Optionen und Handlungsansätze (269-276); Gernot Grabhner: Die Nachbarschaft, die Stadt
und der Club: Wissensmilieus in Projektökologien (279-292); Thomas Knorr-Siedow/ Catalina Gandelsonas: Lokales Wissen in Stadt- und Quartiersentwicklung (293-307); Heidi Fichter/ Petra Jähnke/ Thomas Knorr-Siedow: Governance Capacity für eine wissensbasierte
Stadtentwicklung (309-336).
[128-F] Müller, Sven, M.A. (Bearbeitung); Haase, Knut, Prof.Dr. (Betreuung):
Bestimmung optimaler Schulstandorte bei Berücksichtigung von Reisezeiten
INHALT: Vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung - insbesondere in den neuen
Bundesländern - und den damit verbundenen Überkapazitäten von schulischen Einrichtungen,
gilt es ein mathematisches Entscheidungsmodell zu entwickeln mit Hilfe dessen der optimale
Zeitpunkt in Hinblick auf die Bevölkerungsprognose und der optimale Schulstandort in Hinblick auf minimale Reisezeiten der Schüler für eine Schulschließung gefunden wird. GEOGRAPHISCHER RAUM: Dresden
METHODE: Standortmodell mit implementiertem Modal-Split-Modell zur Bestimmung der
Verkehrsmittelwahl und den damit verbundenen Reisezeiten. Gleichzeitig wird eine Gravita-
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tionsfunktion integriert, welche die Verteilung der Schüler auf die verbleibenden Schulen beschreibt. DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 15.000;
Dresdner Schüler). Sekundäranalyse von Aggregatdaten (gesamt Dresden; Herkunft der Daten: kommunale Statistikstelle; Auswahlverfahren: total).
ART: Dissertation; Eigenprojekt BEGINN: 2004-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: nein
FINANZIERER: Institution
INSTITUTION: Technische Universität Dresden, Fak. Verkehrswissenschaften, Institut für Wirtschaft und Verkehr Professur für BWL, insb. Verkehrsbetriebslehre und Logistik (01062
Dresden)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0351-46336797, e-mail: [email protected])
[129-L] Muschwitz, Christian; Schuler, Dieter; Monheim, Heiner:
Forschungsexpertise Infrastrukturanpassung bei Bevölkerungsrückgängen: Abschlussbericht an das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung ; ExWoSt-Themenfeld "Stadtentwicklung und Stadtverkehr", (TAURUS-Diskussionspapier, Nr. 7), Trier 2002, 137 S., ISBN: 3931653-15-3 (Graue Literatur; URL: http://www.uni-trier.de/taurus/pdf/diskussionspapier7.pdf)
INHALT: Vor dem Hintergrund eines bevorstehenden demographischen Wandels in Deutschland
zeigt die Forschungsexpertise für Räume, die von Bevölkerungsrückgängen betroffen sind,
Handlungsansätze auf, mit denen Infrastrukturen der Bereiche Verkehr, Soziales, Versorgung
und Kultur angepasst werden können. Die Studie, die im Zeitraum von Januar 2002 bis September 2002 durchgeführt wurde, basiert auf Sekundäranalysen und Expertengesprächen. In
einem ersten Schritt werden für die vorgegebenen Raumkategorien (ländliche und altindustrielle Regionen sowie Städte bzw. Großwohnsiedlungen) die am stärksten betroffenen Räume in Deutschland identifiziert. In einem zweiten Schritt wird in Literatur, Datenbanken und
Internet nach bereits bekannten Maßnahmen und Konzepten zur Infrastrukturanpassung gesucht. Im Folgenden werden diese dann auf ihre Eignung für den Kontext dieser Expertise
und auf ihre Bewährtheit sachlogisch geprüft. Parallel werden die Strategien, die hinter den
Maßnahmen und Konzepten liegen, identifiziert. In einem dritten Schritt entsteht sodann eine
Liste von Maßnahmen und Konzepten, welche verschiedenen Strategien zugeordnet sind. Dazu gehören die Aspekte (1) Soziales, (2) Kultur, (3) Versorgung und (4) öffentlicher Verkehr.
Diese Punkte sind gemeinsam mit Überlegungen zu Raumkategorien und der Implementation
der Strategien, Maßnahmen und Konzepte Thema der Expertengesprächen, deren Ergebnisse
in einem vierten Schritt präsentiert werden. In den beiden nachfolgenden Schritten wird
schließlich die Umsetzung der Maßnahmen für die Bereiche Soziales, Kultur, Versorgung
und öffentlicher Verkehr beschrieben. Für jede Maßnahme wird die räumliche Einsatzebene
genannt und es werden die zu erwartenden Effekte skizziert. Weiterhin werden Umsetzungsvoraussetzungen benannt und Handlungsempfehlungen gegeben. In diese Beurteilungen fließen eigene Befunde, Rechercheergebnisse und Ergebnisse der Expertengespräche gleichermaßen mit ein. (ICG2)
[130-F] Polinna, Cordelia; Konter, Erich; Altrock, Uwe (Bearbeitung); Bodenschatz, Harald,
Prof.Dr. (Leitung):
Postmoderner Städtebau seit den 80er Jahren: Remake der "Europäischen Stadt" am Beispiel von Berlin und London
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INHALT: Analyse der Karriere des kulturellen Konstrukts Europäische Stadt im städtebaulichen
Diskurs am Beispiel der deutschen und britischen Debatte; Analyse der grossen städtebaulichen Projekte in den Beispielstädten London und Berlin und Untersuchung der Wirkung dieser großen städtebaulichen Projekte für die Zukunft der europäischen Stadt. ZEITRAUM: seit
den 80er Jahren GEOGRAPHISCHER RAUM: Berlin, London
METHODE: Im Vordergrund der eigenen Forschung stand die Darstellung und Interpretation von
übergreifenden Planungen und städtebaulichen Projekten, die zu gestalterischen, funktionalen, symbolischen und sozialen Veränderungen der Großstadtzentren von London und Berlin
beitrugen. Darüber hinaus wurde nach der Trägerkonstellation wie nach den erwünschten
bzw. realen Adressaten dieser Projekte gefragt. Untersucht wurde weiter, wie diese Veränderungen medial vermittelt, legitimiert bzw. gefördert wurden - durch bildmächtige Diskurse
und Events, in der Öffentlichkeit wie in der Fachöffentlichkeit. Um die Bedeutung der Planungen und städtebaulichen Projekte besser einschätzen zu können, wurden sie in den Rahmen der politischen, sozialen und ökonomischen Hintergründe der beiden Städte eingeordnet,
der aber nicht Gegenstand eigener Forschung war. Folgende Arbeitsweisen kamen zur Anwendung: Beobachtung der Orte, der Nutzungen und Nutzer zu verschiedenen Tageszeiten;
Bestandsaufnahme von Baustruktur, Nutzungen, städtebaulichen Besonderheiten und städtebaulicher Brüche; Interviews mit Akteuren soweit zur Vertiefung der Informationen erforderlich; Besuch von Institutionen und Fachverbänden, die maßgeblich an der Städtebaudebatte
beteiligt sind; Fotodokumentation; Auswertung von Selbstdarstellungen der Projektträger,
von Planwerken und Informationsmaterialien der beiden Stadtverwaltungen und von bereits
vorhandener Literatur zu den Themen.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Altrock, Uwe: Büroflächen in Berlin: Stadtentwicklung und Politik. Berlin: Reimer 2003. ISBN 3-496-01285-4.+++Bodenschatz, Harald: Fundus am Tacheles: mit einem neuen Quartier feiert der 'New Urbanism' Premiere im Zentrum von Berlin. in:
Bauwelt, 2003, H. 8.+++Ders.: Begriff und Perspektiven des Stadtumbaus/ Urban conversion
- concepts and perspective. in: architektur aktuell, 2003, 6.+++Ders.: Begriff und Perspektiven des Stadtumbaus/ Urban conversion - concepts and perspectives in: Boeckl, Matthias
(Hrsg.): Stadtumbau/ Urban conversion: recent international examples. Edition Architektur
aktuell, Bd. 4. Wien: Springer 2003. ISBN 3-211-83850-3.+++Ders.: Traditional urbanism in
contemporary practice. in: StadtBauwelt, 2003, 158.+++Bodenschatz, Harald; Fischer, Friedhelm: The prince's foundation. in: StadtBauwelt, 2003, 158.+++Polinna, Cordelia: South
Bank London: Stadtumbau am Südufer der Themse/ Urban renewal on the South Bank of the
Thames. in: architektur aktuell, 2003, 6.+++Dies.: South Bank London: Stadtumbau am
Südufer der Themse/ Urban renewal on the South Bank of the Thames. in: Boeckl, Matthias
(Hrsg.): Stadtumbau/ Urban conversion: recent international examples. Edition Architektur
aktuell, Bd. 4. Wien: Springer 2003. ISBN 3-211-83850-3.
ART: gefördert BEGINN: 2002-02 ENDE: 2004-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Technische Universität Berlin, Fak. VII Architektur, Umwelt, Gesellschaft,
Institut für Soziologie Fachgebiet Planungs- und Architektursoziologie (Franklinstr. 28-29,
FR 2-5, 10587 Berlin)
KONTAKT: Leiter (Tel. 030-314-25433, Fax: 030-314-23148,
e-mail: [email protected])
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[131-L] Poschardt, Ulf:
Arbeit am Mythos: Stadtteilkultur als globale Kultur, in: Marcus S. Kleiner, Hermann Strasser
(Hrsg.): Globalisierungswelten : Kultur und Gesellschaft in einer entfesselten Welt, Köln: Halem,
2003, S. 147-160, ISBN: 3-931606-65-1 (Standort: UuStB Köln(38)-30A4237)
INHALT: Gegenstand des Beitrags ist die Valorisierung der ehemaligen Stadtmitte von Berlin,
die Stadtteilkultur von Berlin-Mitte, wo sich nach der Wiedervereinigung ein "junges, hippes,
zugezogenes Bürgertum" ansiedelte. Seit Mitte der 1990er Jahre wurde dieses Viertel zum
Inbegriff neudeutschen Hipstertums und avantgardistischer Eleganz. Ausdruck dieser kulturellen Innovation sind die elektronische Tanzmusik von Bands wie "Kraftwerk" und "Neu"
und Bars wie das "WBM" mit ihrer spezifischen Ausformung des Spannungsfeldes zwischen
Inklusion in die für Berlin Mitte typische Halböffentlichkeit und Exklusion derjenigen, die
keinen Schlüssel für die "Wohnungsbar Mitte" besitzen. Mit der Eroberung eines WeltstadtStatus geht die Redefinition des Territoriums außerhalb von Berlin als Provinz einher. Seit
1999 kann von einem eindeutigen und unverwechselbaren Mitte-Look gesprochen werden,
von einer Tracht als Uniform, die allerdings gleichzeitig das erste Verfallsdatum der MitteKultur markiert: jeder Look wird früher oder später als out-dated gelten. Mit der Zunahme
restaurativer Elemente bei gleichzeitiger Stagnation innovativer Dynamiken liegt die Zukunft
der Mitte-Kultur in einer - rührenden oder schockierenden - Neo-Provinzialität. (ICE)
[132-F] Preis, Andreas, Dipl.-Soz.; Pfunfke, Thomas, Dipl.-Ing. (Bearbeitung); Schöne, Roland,
Prof.Dr. (Leitung):
Lernende Region - Bildungsforum Südwestsachsen
INHALT: In der I. Durchführungsphase der Lernenden Region "Bildungsforum Südwestsachsen"
ist es gelungen, das träger- und bildungsbereichsübergreifende Netzwerk in der Region Südwestsachsen, mit über 60 Partnereinrichtungen, weiter zu entwickeln und zu etablieren. Gemäß der Zielsetzungen im Antrag wurde in den vier Teilprojekten ein breites Spektrum an
Maßnahmen zur Bildungsinformation und -beratung, Vernetzung der Bildungsakteure sowie
spezifischen Bildungsangeboten entwickelt: Teilprojekt I. "Bürgerakademie Südwestsachsen
und Haus der Bildung und Kultur" ist ein Bildungs- und Kulturnetzwerk, in dem u.a. Bildungsevents und Bildungsangebote an 9 Standorten entwickelt und erprobt werden (Sonntagsuni, Seniorenkolleg, Bürgerakademie u.a.). Teilprojekt II. "Grenzen lernend überwinden Chance EU-Osterweiterung" hat zahlreiche Veranstaltungen zur interkulturellen Kommunikation und Begegnung im Grenzraum zur Tschechischen Republik durchgeführt und multimedial aufbereitete Angebote zur Förderung des grenzübergreifenden Austauschs von Schüler/
Lehrern, Fachkräften und Unternehmen entwickelt. TP III. "Lernwerkstatt - Neue Wege der
Berufsorientierung, Fachkräfteentwicklung und Förderung von Unternehmergeist in der Region Südwestsachsen", hat Konzepte praxis- und unternehmensorientierter Lernformen erprobt und Maßnahmen zur Förderung der beruflichen Orientierung (Jobkompass) und Fachkräfteentwicklung umgesetzt. TP IV. "Netzwerk Lernförderung - Lernen ohne Benachteiligungen" vernetzt Einrichtungen der schulischen und beruflichen Bildung in einem Kompetenzzentrum und entwickelt sozialpädagogische Konzepte zur stärkeren Bildungsbeteiligung
behinderter, lernbenachteiligter und bildungsferner Menschen. GEOGRAPHISCHER RAUM:
Südwestsachsen; Regierungsbezirk Chemnitz und Grenzraum zur Tschechischen Republik
METHODE: Um auf regionale Problemstellungen und die Anforderungen im Wettbewerb der
Regionen adäquat reagieren zu können, sind in der Lernenden Region "Bildungsforum Süd-
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6 Kultur- und Bildungsangebote, Infrastruktur, Architektur
westsachsen" innovative Strategien und Lösungsansätze entwickelt worden, um die Grundvoraussetzungen und Rahmenbedingungen für ein lebensbegleitendes Lernen zu schaffen und
einen Beitrag zum Lebenslangen Lernen zu leisten. Besondere Beachtung wurde bei der Entwicklung des Netzwerkes der Förderung der Durchlässigkeit zwischen den Bildungsbereichen, einer besseren Verzahnung von allgemeiner, politischer, kultureller und beruflicher Bildung und einer effektiveren Zusammenarbeit zwischen Bildungs-, Beschäftigungs- und Arbeitsmarktpolitik, Wirtschaftsförderung sowie weiteren regionalen Akteuren gewidmet. Um
die 5 Themenschwerpunkte: Information und Beratung zum Lebenslangen Lernen; Konzepte
und Bildungsangebote zum Lebenslangen Lernen - Bürgerakademie Südwestsachsen; Nachwuchs-/ Kreativitätsentwicklung; Grenzüberschreitende Bildungskooperation; Lernförderung
für Menschen mit besonderen Bedarfen effektiv zu bearbeiten, wurde ein trägerübergreifendes Netzwerk entwickelt sowie thematische bzw. regionale Arbeitsgruppen aufgebaut. Diesem Netzwerk gehören mehr als 60 Bildungseinrichtungen, Kommunen und Vereine an. Es
ist bildungsbereichsübergreifend angelegt und bietet sowohl für die Partner als auch für Lernende Dienstleistungen an.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Voigt, J.; Schöne, R.: Lebenslanges Lernen in Mitteldeutschland:
Konferenzband zur Mitteldeutschen Konferenz am 19./20.02.2004 auf Schloss Wildeck in
Zschopau. Chemnitz: Techn. Univ. 2004. ISBN 3-937487-03-6.+++Dies.: Grenzen lernend
überwinden: Dokumentation zum Workshop Lernender Regionen mit grenzüberschreitenden
Aktivitäten am 12./13.10.2004 in Chemnitz. Chemnitz: Techn. Univ. 2004. ISBN 3-93748704-2.+++Vielfältige Videodokumentationen zu Vorträgen und Veranstaltungen des "Bildungsforum Südwestsachsen". ARBEITSPAPIERE: Ergebnisdarstellung und Zwischenbericht
für 2002/2003.
ART: gefördert BEGINN: 2002-07 ENDE: 2004-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Generaldirektion Beschäftigung und Soziales -Europäischer Sozialfonds-; Bundesministerium
für Bildung und Forschung
INSTITUTION: Technische Universität Chemnitz, Philosophische Fakultät, Professur für Erwachsenenbildung und betriebliche Weiterbildung (09107 Chemnitz)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0371-531-4250, e-mail: [email protected])
[133-F] Rau, Andrea, Dipl.-Ing. (Bearbeitung); Topp, Hartmut H., Prof.Dr.ing. (Leitung):
Niederflur-Haltestellen und Barrierefreiheit im ÖPNV
INHALT: Durch die Behindertengleichstellungsgesetze auf Bundes- und Länderebene wurde ein
Paradigmenwechsel eingeleitet und ein weiterer wichtiger Schritt im Hinblick auf den rechtlichen Rahmen für einen barrierefreien Öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV) gemacht.
Viele Gebietskörperschaften, wie Landkreise und Kommunen, investieren nunmehr, ebenso
wie die Mehrzahl der Verkehrsunternehmen und Verkehrsverbünde verstärkt in einen barrierefreien ÖPNV, um die in den Gesetzen enthaltenen Forderungen umzusetzen. Dabei spielen
die Haltestellen - als Visitenkarte des ÖPNV - eine ganz besondere Rolle, denn ihre Gestaltung und Ausstattung trägt wesentlich zu einem barrierefreien ÖPNV bei. Dies war der Anlass, die positiven Bestrebungen und Aktivitäten der Gebietskörperschaften und Verkehrsunternehmen zu erfassen und zusammenzustellen. Durch die durchgeführte Pilot-Studie bzw.
weitere, derzeit laufende Erhebungen können die bislang geplanten und durchgeführten Maßnahmen im Hinblick auf einen barrierefreien ÖPNV - speziell der Haltestellengestaltung sowie der Mitwirkung von Behinderten(vertretungen) umfassend erfragt und analysiert werden. Die durchgeführten Maßnahmen und Aktivitäten im Bereich "barrierefreier" ÖPNV sind
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sehr vielfältig, es gibt zahlreiche positive Beispiele. Es zeigt sich auch, dass es noch zahlreiche Kommunen ohne Behindertenvertretung bzw. -beauftragten gibt; doch werden in vielen
Fällen Verbände mitbeteiligt. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2004-08 AUFTRAGGEBER: Profilbeton GmbH FINANZIERER: Institution; Auftraggeber
INSTITUTION: Technische Universität Kaiserslautern, FB Architektur, Raum- und Umweltplanung, Bauingenieurwesen, Fachgebiet Mobilität und Verkehr (Paul-Ehrlich-Str. 14, 67663
Kaiserslautern)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0631-205-2944, e-mail: [email protected])
[134-F] Rau, Andrea, Dipl.-Ing. (Bearbeitung); Topp, Hartmut H., Prof.Dr.ing. (Leitung):
ADAC-Stichprobe: Barrierefreiheit in 16 deutschen Städten
INHALT: Für Menschen mit Behinderungen entwickeln sich alltägliche Situationen in Deutschlands Großstädten häufig zu kniffligen Hindernisläufen. Im Europäischen Jahr der Menschen
mit Behinderungen 2003 untersuchte der ADAC deshalb in den größten Städten der 16 Bundesländer, ob und wie sich mobilitätseingeschränkte Menschen im Alltag bewegen können.
Die vorliegende Stichprobe belegt, dass trotz vieler guter Lösungen in zahlreichen deutschen
Stadtzentren längst noch keine uneingeschränkte Mobilität für alle Behindertengruppen sichergestellt ist. Ausgehend vom jeweiligen Hauptbahnhof der Stadt wurde aus Sicht eines
Behinderten versucht, zentrale Einrichtungen des täglichen Bedarfs wie die Meldebehörde,
ein Schwimmbad, ein Theater oder die Hauptpost selbstständig zu erreichen und auch in den
Gebäuden selbst ohne fremde Hilfe mobil zu sein. Betrachtet wurden dabei die Themenbereiche Information, Verkehrsanbindung, Zugänglichkeit, Gestaltung öffentlicher Räume, Ausstattung und Sicherheit. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2003-06 AUFTRAGGEBER: Allgemeiner Deutscher Automobilclub e.V. FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Technische Universität Kaiserslautern, FB Architektur, Raum- und Umweltplanung, Bauingenieurwesen, Fachgebiet Mobilität und Verkehr (Paul-Ehrlich-Str. 14, 67663
Kaiserslautern)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0631-205-2944, e-mail: [email protected])
[135-F] Roick, Christiane, Dr.med.; König, Hans-Helmut, Prof.Dr. (Bearbeitung); Angermeyer,
Matthias, Prof.Dr.med. (Leitung):
Begleitforschung zur Erprobung eines regionalen Budgets für die psychiatrische Versorgung
INHALT: Ziel der Begleitforschung ist es, die mit der Einführung des Regionalen Psychiatriebudgets (RPB) verbundene Veränderung der psychiatrischen Versorgungsstrukturen zu untersuchen sowie die ökonomischen Auswirkungen des RPB für die jeweiligen Vertragsparteien
zu analysieren und die Entwicklung der Versorgungsqualität im Modellzeitraum zu evaluieren. GEOGRAPHISCHER RAUM: Schleswig-Holstein
METHODE: Untersuchung der Kosten und der Effekte des Regionalen Psychiatriebudgets, einfache prä-post-Analyse anhand der Basisdokumentation sowie Kosteneffektivitäts-Analyse anhand einer repräsentativen Stichprobe in der Modellregion und einer Vergleichsregion
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VERÖFFENTLICHUNGEN: Deister, A.; Zeichner, D.; Roick, Chr.: Ein regionales Budget für
die Psychiatrie. Erste Erfahrungen aus einem Modellprojekt. in: Psychoneuro, 30, 2004, S.
285-288.
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2003-05 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: Klinikum Itzehoe Klinik für PsychiatrieKrankenkassen in Schleswig-Holstein FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Universität Leipzig, Medizinische Fakultät, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie
Forschungsabteilung (Johannisallee 20, 04317 Leipzig)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0341-972-4530, e-mail: [email protected])
[136-F] Roost, Frank, Dipl.-Ing. (Bearbeitung); Bodenschatz, Harald, Prof.Dr. (Betreuung):
Stadtplanungsprojekte der globalen Medienindustrie - das Beispiel Sony
INHALT: Welche Rolle spielen Urban Entertainment Centers in den Vermarktungsstrategien
globaler Medienkonzerne und wie gehen die Kommunen mit dieser planerischen Herausforderung um? Dienen Metropolen dabei der Medienindustrie als strategische Standorte, so wie
die Global Cities der Finanzindustrie als Koordinationszentren der Globalisierung dienen?
ZEITRAUM: 1990 bis 2004 GEOGRAPHISCHER RAUM: Berlin, New York, San Francisco,
Tokyo
METHODE: Ist Saskia Sassens Global-City-These auch auf die Standortwahl der globalen Medienindustrie anwendbar?
VERÖFFENTLICHUNGEN: Sony Center Berlin - strategischer Standort eines globalen Medienkonzerns. in: Schäfer, Uta; Diller, Christian (Hrsg.): Wider die Globalisierungsangst!
Berlin: Verl. für Wissenschaft und Forschung 1999.+++Corporate Image City: Sony-Großprojekte in Berlin, San Francisco und Tokio. in: Stadtbauwelt, Jg. 91, 2000,
48.+++Metropolen als Standorte imageorientierter Großprojekte - das Beispiel Tokyo. in:
Planungsrundschau, 2003, Nr. 8.
ART: Dissertation BEGINN: 2000-10 ENDE: 2005-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Institution
INSTITUTION: Technische Universität Berlin, Fak. VII Architektur, Umwelt, Gesellschaft,
Institut für Soziologie Fachgebiet Planungs- und Architektursoziologie (Franklinstr. 28-29,
FR 2-5, 10587 Berlin)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 030-314-25971, e-mail: frank.roost@tu-berlin)
[137-L] Schäfers, Bernhard:
Architektursoziologie: Grundlagen - Epochen - Themen, (Soziologie der Architektur, der Stadt
und des Wohnens, Bd. 1), Opladen: Leske u. Budrich 2003, 224 S., ISBN: 3-8100-3877-6 (Standort: UuStB Köln(38)-28A3856)
INHALT: Der vorliegende Band ist der erste einer zweibändigen Soziologie der Architektur, der
Stadt und des Wohnens. Die Einführung vermittelt in drei Großkapiteln die Grundlagen einer
Soziologie der Architektur, liefert einen Überblick über die Epochen seit 1800 und beschreibt
die Themen- und Praxisfelder. Im Teil "Grundlagen" werden nicht nur die gemeinsamen Bezugspunkte von Architektur und Soziologie herausgearbeitet - wie Raum und Symbol -, sondern auch jene wissenschaftlichen Grundlagen erörtert, die für das Bauen unabdingbar sind.
Im zweiten Teil, Epochen, werden die Veränderungen der Sozialstruktur seit der Doppelrevo-
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lution (Industrie und Politik) im Spiegel der wichtigsten Veränderungen architektonischer Stile und Auffassungen dargestellt. Der abschließende dritte Teil spricht von "Themen" im Sinne Georg Simmels, der zeigte, was unter Gesichtspunkten einer soziologischen Analyse von
Raum, Symbol und Gegenständen sehr heterogener Art - Mode, Schmuck, Stil, Großstadt alles zum Thema einer speziellen "Soziologischen Ästhetik" bzw. Soziologie der Architektur
werden kann: Alles, was Element von Stil und Ästhetik, Bauen und Konstruktion ist, seien es
Eingänge oder Fenster, Fassaden und Dächer, Treppen und Traufen, Raumhöhen und Raumaufteilungen. Auch die technischen, ökonomischen und rechtlichen Elemente, wie die der
Kommunikation und Partizipation und schließlich der Architektur als Beruf, sind Themen der
Soziologie der Architektur. (ICA2)
[138-L] Schmutzer, Manfred E. A.:
Soziologie und Architektur: Skriptum zur Vorlesung, Graz 2004, 211 S., ISBN: 3-901351-92-2
(Standort: UB Braunschweig(84)-3496-542; Graue Literatur)
INHALT: Der erste Teil des Skripts behandelt unter dem Titel "Was ist Gesellschaft?" Formen
sozialer Interaktion, gesellschaftliche Existenzbedingungen und Kapital, den Ansatz der Cultural Theory, die Verteilungsstruktur des Kapitals sowie den Zusammenhang von Raum und
Zeit mit gesellschaftlichen Strukturen. Im zweiten Teil geht es unter der Überschrift "Architektur und Soziologie" zunächst um eine Klärung der Begriffe Bauen und Wohnen und im
Folgenden um Geschichte und Entwicklungsphasen der Stadt von der Antike bis zur Postmoderne. Der dritte Teil des Skripts ("Strukturierungsprozesse") greift in loser Form Theorien
und Gedanken auf, die eher interdisziplinären Ursprungs sind. Hierbei handelt es sich um Ansätze aus der Geographie, der Demographie, der Volkswirtschaftslehre, der Stadtsoziologie
und Stadtplanung, der Physik, der Raumsoziologie, der Biologie, der Psychologie, der Politikwissenschaft und der Philosophie. Ergänzt wird die Darstellung durch Kurzbiographien
von Architekten und Soziologen. (ICE)
[139-F] Schröder, Anke, Dipl.-Ing.; Klünder, Michael, Dr.rer.pol. (Bearbeitung); Zibell, Barbara,
Prof.Dr.Dr. (Leitung):
Gender Mainstreaming im Wohnungswesen
INHALT: Gender Mainstreaming (GM) als erklärtes Ziel der Bundesregierung ist in allen Politikbereichen, Handlungen und Maßnahmen zu berücksichtigen. Entsprechend soll diese Strategie künftig auch in wohnungspolitische Aktivitäten der Bundesregierung integriert werden.
Dazu besteht Bedarf an Informationen darüber, ob und ggf. wie sich bestimmte wohnungspolitische Entscheidungen auf die Lebensverhältnisse der Geschlechter unterschiedlich auswirken bzw. wie Gender Mainstreaming zukünftig im Wohnungswesen implementiert und weiter
ausgebaut werden kann. Mit dem Forschungsprojekt sollen auf der Basis einer Bestandsaufnahme in einer ersten Phase wesentliche Themenfelder für den Bereich Gender Mainstreaming im Wohnungswesen identifiziert und analysiert werden. Damit einhergehen soll die
Ausweisung von konkreten relevanten Handlungsfeldern für die öffentliche Verwaltung im
Bereich des Wohnungswesens. Auf den Ergebnissen der Bestandsaufnahme aufbauend soll in
einer zweiten Phase geprüft werden, ob die Ergebnisse der Bestandsaufnahme eine tragfähige
Grundlage für die Durchführung von Modellvorhaben im experimentellen Wohnungs- und
Städtebau darstellen. Soweit dies der Fall ist, sollen dazu Konzepte entwickelt und auf ihre
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soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1
6 Kultur- und Bildungsangebote, Infrastruktur, Architektur
Durchführbarkeit geprüft werden. Gegenstand dieser zukünftigen Modellvorhaben sollen
konkrete Handlungsfelder und Maßnahmen der Wohnungspolitik sein, bei denen die Auswirkungen wohnungspolitischer Entscheidungen auf das Verhältnis der Geschlechter verdeutlicht werden. Anhand konkreter Einzelthemen soll modellhaft gezeigt werden, wie eine Berücksichtigung der unterschiedlichen Anforderungen von Frauen und Männern bei wohnungspolitischen Entscheidungen in der Praxis aussieht und erfolgreich gestaltet werden
kann. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2004-10 ENDE: 2006-06 AUFTRAGGEBER: Bundesamt für
Bauwesen und Raumordnung FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Universität Hannover, FB Architektur, Institut für Geschichte und Theorie Abt.
Planungs- und Architektursoziologie (Herrenhäuser Str. 8, 30419 Hannover)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 0511-7623270, e-mail: [email protected])
[140-F] Schröder, Jana, M.A. (Bearbeitung); Rütten, Alfred, Prof.Dr. (Betreuung):
Kommunale Sport(stätten)entwicklungsplanung. Evaluation eines Modellprojektes zur
kommunalen Sportentwicklungsplanung
INHALT: Regionalplanung, als Planung der räumlichen Ordnung und Entwicklung einer Region,
ist die Grundlage für eine nachhaltige Regionalentwicklung. Die Regionalplanung beinhaltet
diverse Teilplanungen auf den verschiedenen Sektoren der Entwicklungsplanung. Sportentwicklungsplanung spielt hier in Zukunft eine bedeutende Rolle. Studien zu aktuellem Sportverhalten der Bevölkerung und der Sportstätten- sowie auch der Bewegungsraumsituation einer Region oder Kommune beziehen sich bis auf wenige Ausnahmen auf Studien in den alten
Bundesländern. Die Sport- und Bewegungsinfrastruktur ist in Ostdeutschland noch relativ unerforscht. Aussagen der vorliegenden Studien lassen einen Unterschied in den neue n und alten Bundesländern vor allem im Bewegungsverhalten und in der bewegungsrelevanten Infrastruktur vermuten. Das Promotionsvorhaben soll mit der Erhebung von soziodemographischen, ökonomischen und sportplanungsrelevanten Daten einen Beitrag zur Aufklärung dieses Unterschiedes leisten. Weiterhin sollen vor allem Aspekte der sozialen und ökologischen
Nachhaltigkeitsdimension in einer engen Verflechtung mit den ökonomischen Merkmalen im
Vordergrund stehen. Dabei werden Merkmale der sozialen Akzeptanz (Transparenz, Partizipation, Empowerment), soziale Gestaltungs- und Schutzziele genauso betrachtet wie auch die
optimale Nutzung natürlicher Ressourcen für den Sport, die körperliche Aktivität und die Erholung eines jeden in der Region. Bei der Bewertung der Ergebnisse des Modellprojektes
nehmen ökonomische Indikatoren (Sportstättenmanagement) einen ebenso hohen Stellenwert
ein. Innerhalb des Promotionsvorhabens soll Evaluationsforschung als Planungs- und Entscheidungshilfe für Entscheidungsträger verstanden werden. Auf dieser Grundlage ist die Evaluation von vorhandenen Planungsansätzen genau die Strategie, um Kommunen in der Entscheidung zu einem angemessenen, den lokalen Gegebenheiten angepassten Ansatz einer
nachhaltigen Sportentwicklungsplanung zu unterstützen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, insb. Ostdeutschland
ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung
INSTITUTION: Promotionskolleg der Hans-Böckler-Stiftung an der TU "Nachhaltige Regionalentwicklung in Ostdeutschland" (09107 Chemnitz)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 09131-931904, e-mail: [email protected])
soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1
6 Kultur- und Bildungsangebote, Infrastruktur, Architektur
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[141-L] Siedentop, Stefan:
Anforderungen an einen qualifizierten Stadtumbau in schrumpfenden Städten, in: Uwe Altrock, Dirk Schubert (Hrsg.): Wachsende Stadt : Leitbild - Utopie - Vision?, Wiesbaden: VS Verl.
für Sozialwiss., 2004, S. 251-263, ISBN: 3-8100-4176-9
INHALT: Der Autor bezieht sich bei seinen Überlegungen zum Stadtumbau zum einen auf verfügbare Forschungsliteratur und zum anderen auf eigene Beobachtungen in ostdeutschen,
primär sächsischen Städten. Er beschreibt zunächst die allgemeinen Prozesse der Schrumpfung als stadtentwicklungspolitische Realität und gibt einen Überblick über die Bevölkerungsentwicklung in Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern im Zeitraum 2000 bis 2020
nach der Raumordnungsprognose des Bundesamts für Bauwesen und Raumordnung (BBR).
Er diskutiert anschließend die Anforderungen an einen qualifizierten Stadtumbau aus stadtstruktureller Sicht, die u.a. einen weitgehenden Verzicht auf Siedlungserweiterungen, eine
räumliche Konzentration des Mitteleinsatzes und die Schaffung einer nachhaltigen Infrastruktur einbeziehen. Er skizziert darüber hinaus einige instrumentelle Wege des Stadtumbaus, die
seiner Meinung nach z.B. einen frühzeitigen Diskurs über die Folgen der Schrumpfung, die
Einrichtung von Monitoring-Systemen, eine faire Lastenverteilung sowie eine Weiterentwicklung des rechtlichen Instrumentariums umfassen sollten. (ICI)
[142-F] Spieckermann, Holger, M.A. (Bearbeitung); Schubert, Herbert,
Prof.Dr.phil.Dr.rer.hort.habil. (Leitung):
Zwischenevaluation der Lernenden Region Netzwerk Köln
INHALT: Das Programm "Lernende Regionen - Förderung von Netzwerken" ist Teil des Aktionsprogramms "Lebensbegleitendes Lernen für alle" des Bundesministeriums für Bildung
und Forschung (BMBF). Gefördert werden seit dem Jahr 2002 der Auf- und Ausbau bildungsbereichs- und trägerübergreifender regionaler Netzwerke. In diesen Netzwerken sollen
durch die Zusammenarbeit möglichst vieler Beteiligter (z.B. Bildungseinrichtungen, Betriebe,
Sozialpartner, Jugendämter, Arbeitsämter, soziokulturelle Einrichtungen, lokale zivilgesellschaftliche Projekte) innovative Maßnahmen im Bereich des lebensbegleitenden Lernens
entwickelt, erprobt und verstetigt werden. Die "Lernende Region - Netzwerk Köln e.V." verfolgt das Ziel, die Zusammenarbeit von Bildungsanbietern und -abnehmern in der Region
Köln zu koordinieren und Transparenz auf dem regionalen Bildungsmarkt zu schaffen. Mit
der Vernetzung und Kooperation von Bildungsanbietern aller Bereiche und von Wirtschaftsunternehmen soll es für die Kölner Bevölkerung leichter und attraktiver werden, sich Wissen
anzueignen. Insgesamt soll die Qualität, Effektivität, Transparenz und Innovation der Angebote verbessert werden. Nach einer inzwischen zweijährigen Praxis steht eine Zwischenevaluation des Netzwerks Lernende Region Köln an. Im Mittelpunkt der Betrachtung steht die
Leitfrage, ob im Rahmen der bisherigen Vernetzungen bereits nachhaltige Wirkungen und
nachhaltige Strukturen entstanden sind. Die Untersuchungsfragen sind im Einzelnen: Wie
viele der beteiligten Akteure sind in thematischen Vernetzungen engagiert? Wie lässt sich die
Aufbauorganisation des Netzwerks nach 2 Jahren wirklichkeitsgerecht abbilden? Welches
Output und welches Outcome haben die Netzwerkprozesse der Lernenden Region Köln im
Laufe der vergangenen beiden Jahre erbracht (erstens auf der Ebene der inhaltlichen Programmierung von Bildung in der Region Köln, zweitens auf der Ebene der formellen sowie
informellen Vereinbarungen zwischen Akteuren und drittens auf der Ebene der organisatorischen Strukturen)? Wie gestalten sich die Umfeldprozesse, in die das Netzwerk eingebettet
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6 Kultur- und Bildungsangebote, Infrastruktur, Architektur
ist? Welche Einflüsse von außen waren förderlich, welche hinderlich? Welche Verselbständigungsprozesse sind bereits eingetreten? Wie verlief die Akteursfluktuation auf den verschiedenen Handlungsebenen des Netzwerks? Welche Maßnahmen der Kompetenz- und Personalentwicklung wurden zur Verstetigung der Netzwerkarbeit durchgeführt? Wie hat sich die
"Koopkurrenz" (d.h. das ambivalente Wechselspiel von Kooperation und Konkurrenz unter
Akteuren) in den Verhandlungsnetzen der Steuerungsebene entwickelt? Welche sensiblen und
störanfälligen Vorvernetzungen konnten (nicht) neutralisiert werden? Welche Wirkungen resultieren daraus für die Nachhaltigkeit des Netzwerkes? Welche Formen der "Selbststeuerung" haben sich in den Aktionsnetzen der Teilprojekte und Querschnittsthemen entwickelt?
Welche Instrumente zur Verstetigung werden eingesetzt? Welche Wirkungen resultieren daraus? GEOGRAPHISCHER RAUM: Region Köln
METHODE: Für die Beantwortung der Untersuchungsfragen werden vier methodische Zugriffe
gewählt: 1. Dokumentenanalyse der vorliegenden Protokolle und Texte als 'Output' des Netzwerks; 2. offene schriftliche Befragung von Schlüsselpersonen des Netzwerks zu Output und
Outcome der bisherigen Netzwerkarbeit; 3. Einzelinterviews und Gruppendiskussionen mit
Schlüsselpersonen zu anderen Aspekten der Untersuchungsfragen; 4. teilnehmende Beobachtung und Protokollierung von Abstimmungsprozessen auf der Lenkungsebene des Vorstand.
Die Untersuchungsebenen sind: Kategorien und Deutungsschemata in den schriftlichen Dokumenten des Netzwerks; Selbsteinschätzungen und Erfahrungswissen der professionellen
Koordinatoren/innen auf der Steuerungsebene; Nachhaltigkeit fördernder oder behindernder
Steuerungsstil im Verhandlungsnetzwerk des Vorstands; Entstehung/ Behinderung von Governancestrukturen (dezentrale Verantwortungsübernahme) in Aktionsnetzwerken der Teilprojekte. Der Untersuchungsansatz zur Gewinnung der notwendigen Informationen wird
nicht auf Repräsentativität ausgerichtet, sondern auf aussagekräftige Einzelfallstudien konzentriert: a) inhaltsanalytische Zusammenfassung einer Stichprobe von Protokollen und Texten des Vereins "Lernende Region - Netzwerk Köln e.V.", der Geschäftsstelle und des Vorstands; b) schriftliche Stellungnahmen (u.a. Selbstevaluationen und Netzbeschreibungen) aus
Koordinationssicht; c) Befragungen in der Geschäftsstelle: Einzelinterview mit der Geschäftsführerin und Gruppendiskussion mit den professionellen Koordinatoren/innen; d) Fallstudie
eines positiven Projektnetzwerkes; e) Fallstudie 2 eines negativen Projektnetzwerkes; f) teilnehmende Beobachtung des Vorstands in der Sitzung, in der die bestehenden Projektnetzwerke dahingehend bewertet werden, ob sie fortgesetzt, eingestellt oder verändert werden sollen;
g) Erhebung der Fremdsicht des Netzwerkes durch leitfadengestützte Befragung von externen
Kölner Akteuren. DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert. Dokumentenanalyse,
offen. Gruppendiskussion (Stichprobe: 12). Qualitatives Interview. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Schubert, H.; Spieckermann,
H.: Zwischenevaluation der Lernenden Region in Köln - Ermittlung nachhaltiger Wirkungen
und Strukturen der "Lernenden Region - Netzwerk Köln e.V.". Arbeitspapier/ FSP Sozial
Raum Management, 12. Köln, Mai 2004.
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2004-02 ENDE: 2004-06 AUFTRAGGEBER: Lernende Region - Netzwerk Köln e.V. FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Fachhochschule Köln, Fak. für Angewandte Sozialwissenschaften, Forschungsschwerpunkt Sozial+Raum+Management (Mainzer Str. 5, 50678 Köln)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0221-8275-3484, e-mail: [email protected])
soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1
7 Politik, Verwaltung, Recht, Partizipation
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7 Politik, Verwaltung, Recht, Partizipation
[143-L] Anliker, Rene:
Individualisierung und Gemeinschaft im Wohlstand: Überlegungen und Erfahrungen aus
der Schweiz, in: Knut Berner, Almuth Hattenbach (Hrsg.): Individualität in Russland und
Deutschland, Münster: Lit Verl., 2003, S. 109-120, ISBN: 3-8258-6826-5 (Standort: UB Augsburg(384)-70CC6600B525)
INHALT: "René Anliker beschreibt, wie das Leben einer Schweizer Kommune, für ihn ein Beispiel für eine funktionierende Gemeinschaft in Westeuropa, organisiert und strukturiert ist. Er
benennt konkrete Rand- und Rahmenbedingungen, die Voraussetzungen für ein funktionierendes Gemeinwesen sind." (Autorenreferat)
[144-L] Balducci, Alessandro; Kunzmann, Klaus R.; Sartorio, Francesca S.:
Towards creative city region governance in Italy and Germany, in: DISP : Dokumente und
Informationen zur Schweizerischen Orts-, Regional- und Landesplanung, Jg. 40/2004, H. 3 = H.
158, S. 2-4 (URL: http://www.nsl.ethz.ch/index.php/content/download/973/5939/file/)
INHALT: Überall in Europa stehen die städtischen Regionen unter einem beträchtlichen Veränderungsdruck und Reformbedarf. Sie sind sich dabei in Zeiten des globalen Wettbewerbs und
der Konkurrenz um Standortvorteile zwischen den Regionen der Notwendigkeit regionaler
Kooperation bewusst. Obgleich es vielfältige Erfahrungen mit regionalen Kooperationen in
der Vergangenheit gibt, existiert bisher noch kein einheitliches europäisches Modell, das
Antworten auf die zahlreichen Herausforderungen der Regionen zwischen Italien und Finnland, Portugal und Polen gibt. Der einleitende Beitrag in das vorliegende Heft zum Thema einer koordinierten 'City Region Governance' rekapituliert die gegenwärtigen Ansätze und den
Forschungsstand zum Thema unter folgenden Fragestellungen: Wie definiert man die Grenzen einer City-Region? Wie lässt sich eine City-Region politisch legitimieren? Wie lässt sich
strategische Planung implementieren und wie können Prozesse des sozialen Lernens innerhalb und zwischen den Regionen initiiert werden? Einige Beispiele aus Italien und Deutschland verdeutlichen in knapper Form den gegenwärtigen Diskussionsstand. (ICA)
[145-L] Banse, Christian; Stobbe, Holk (Hrsg.):
Nationale Grenzen in Europa: Wandel der Funktion und Wahrnehmung nationaler Grenzen
im Zuge der EU-Erweiterung, Frankfurt am Main: P. Lang 2004, 302 S., ISBN: 3-631-52338-6
INHALT: "An den Grenzen in Europa ist ein paradoxer Sachverhalt zu beobachten: Einerseits
gewinnt die Grenzüberschreitung von Menschen und Waren zunehmend an Bedeutung, andererseits entwickeln sich parallel dazu neue Grenzziehungen. Im Vordergrund des Sammelbandes steht daher die Frage, wie sich die Funktion und Wahrnehmung der nationalen Grenze
in Europa politisch, ökonomisch und sozial verändert hat. In den Beiträgen wird die These
vertreten, dass die EU-Grenzpolitik sich zwar erheblich verändert hat, diese Veränderung jedoch nicht zu einem Wegfall, sondern zu einer Verschiebung von Grenzziehungen führt: Die
alten politischen Grenzen bestehen durch neue Grenzziehungen weiter oder werden durch
solche ersetzt, die politisch und sozial auf den alten aufbauen." (Autorenreferat). Inhaltsver-
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soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1
7 Politik, Verwaltung, Recht, Partizipation
zeichnis: Michael Neumann: Einführung (9-14); Kapitel 1: Der sozialwissenschaftliche Blick
auf die nationale Grenze: Christian Banse: Die nationale Grenze und die soziale Grenze (1534); Christian Banse: Die Grenzregion. Zur Metaphorik grenzüberschreitender Zusammenarbeit. Ein Literaturüberblick (35-52); Konrad Thomas: Die unsichtbare Objektivität der Grenze
(53-63); Kapitel 2: Grenzregionen der Europäischen Union: Jorgen Kühl: Dänisch-Deutsche
Grenzregion: Erfahrungen zwischen Deutsch und Dänisch (67-96); Simone Ahrberg: Französisch-deutsche Grenzregion: Grenzwahrnehmung von Jugendlichen (97-115); Dieter Haller:
Grenzland Gibraltar (117-136); Kapitel 3: Der Wandel nationaler Grenzen in der EU: Irena
Szlachcicowa, Markieta Domecka und Adam Mrozowicki: Polnisch-tschechisch-deutsche
Grenzregion: Biographische Strategien (139-158); Christian Friedrich: Österreichischslowakische Grenzregion: Perzeptionen des Funktionswandels (159-188); Daniel Satra: 'Buffer Zone' Tschechische Republik: Ukrainische Arbeitsmigranten an den Grenzen der EU
(189-214); Stephan Alscher: Grenzregion Ostpolen und die EU-Außengrenze: Brücke oder
Trennlinie? (215-234); Stephanie Dittmer: Grenzregion Estland-Russland: Regionalpolitik
und EU-Osterweiterung (235-248); Kapitel 4: Grenzpolitik der Europäischen Union: Helmut
Dietrich: EU-Ostgrenze und Ost-Erweiterung: Grenzregime und Grenzerfahrungen (251261); Beat Leuthardt: Essay über die EU-Außengrenzen: Ausgrenzung vom Süden Spaniens
bis zum Osten Litauens (262-276); Holk Stobbe: EU-Grenzpolitik im Vergleich: Die U.S. mexikanische Grenze (277-294); Kapitel 5: Ausblick: Christian Banse, Holk Stobbe: Nationale Grenzen und die Gleichzeitigkeit der Ein- und Ausschließung (295-298).
[146-F] Baumann, Dorothee, M.A.; Butz, Marcus, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Weeber, Rotraut, Dr.
(Leitung):
Stadt 2030. Bürger sein heute - Bürger sein 2030. Leitbilder und Zukunftsvisionen - Baustein
soziokulturelle Strukturen
INHALT: Im Diskurs mit den Bürgern werden Leitbilder für die künftige Entwicklung erarbeitet.
Dabei steht der Stadtteil Pliensau-Vorstadt im Vordergrund. Zu klären ist: Welche Entwicklungen werden mit Freude, welche mit Sorge beoachtet? Welche Wünsche hat man für die
Pliensau-Vorstadt im Jahr 2030, und welche Befürchtungen? Welche Leitbilder werden von
einer breiten Bevölkerungsschicht getragen? Welche Wege sind zu beschreiten, um die Realität den Leitbildern anzunähern? GEOGRAPHISCHER RAUM: Esslingen am Neckar
METHODE: Gegenwartsdiagnosen und Zukunftsszenarien aus Stadtforschung, Soziologie und
Politikwissenschaft werden zur Diskussion gestellt. Initiiert wird ein breit angelegter Diskussionsprozess in verschiedenen Gruppierungen. Rückkopplung durch Publikation von Ergebnissen in Stadtteil-Zeitung und Öffentlichkeitsarbeit bei Veranstaltungen. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Gruppendiskussion; Standardisierte Befragung, telefonisch. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Forschungsverbund Esslingen 2030 (Hrsg.): Esslingen Pliensauvorstadt. Stadt 2030. Bürger sein heute - Bürger sein 2030. Esslingen 2003.
ART: gefördert BEGINN: 2001-10 ENDE: 2003-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Bundesministerium für Bildung und Forschung
INSTITUTION: Weeber + Partner, Institut für Stadtplanung und Sozialforschung (Mühlrain 9,
70180 Stuttgart)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 0711-62009360, Fax: 0711-62009389,
e-mail: [email protected])
soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1
7 Politik, Verwaltung, Recht, Partizipation
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[147-L] Beese, Birgit; Dörre, Klaus; Röttger, Bernd:
Von Seilschaften zu innovativen Netzwerken?: Strukturwandel, regionale Industriepolitik
und die Gewerkschaften, in: Forschungsinstitut für Arbeit, Bildung und Partizipation e.V. an der
Universität Bochum (Hrsg.): Jahrbuch Arbeit, Bildung, Kultur : Bd. 21/22, 2003/04, Schwerpunkt:
Bildung als Bürgerrecht oder Bildung als Ware, 2004, S. 9-38 (Graue Literatur)
INHALT: Gegenstand der Untersuchung ist die Frage, wie sich innovationshemmende Strukturen
in altindustriellen Industrieregionen aufbrechen lassen und welche Rolle die Gewerkschaften
dabei spielen können. In den drei Untersuchungsregionen Chemnitz, Dortmund und Nürnberg
existieren bereits seit den 1990er Jahren industriepolitische Allianzen unter Beteiligung der
lokalen Gewerkschaften, deren Ziel eine kooperative Bewältigung regionaler Entwicklungsprobleme ist. Genese und Wirkung dieser Netzwerke stehen im Mittelpunkt des vorliegenden
Beitrags. Wie gezeigt wird, agieren diese Netzwerke zumindest punktuell als neue Kollektivsubjekte, sie weisen jedoch in Bezug auf die Strukturierung der Binnenbeziehungen, den Politikstil gewerkschaftlicher Scharnierpersonen, die Verknüpfungstechnologie, das Regime der
Akzeptabilitätsbedingungen und die Netzwerkevolution erhebliche Unterschiede auf. Gemeinsam ist den erforschten Netzwerken, dass sie tatsächlich Steuerungsleistungen erbringen,
die nicht auf eine Blockierung, sondern auf die Forcierung und die soziale Abfederung des
Strukturwandels zielen. (ICE2)
[148-L] Benz, Arthur:
Leistungswettbewerbe in der regionalen Raumentwicklungspolitik, in: DISP : Dokumente und
Informationen zur Schweizerischen Orts-, Regional- und Landesplanung, 2004, H. 157, S. 4-10
(URL: http://www.nsl.ethz.ch/index.php/content/download/920/5688/file/)
INHALT: In den letzten zehn Jahren ist die Raumentwicklungspolitik in Europa von zwei parallelen Tendenzen des Wandels beeinflusst worden. Zum einen ist die Entstehung regionaler Governance zu beobachten, d.h. kooperativer Politik in Netzwerken öffentlicher und privater
Akteure mit dem Ziel, endogene Entwicklungspotenziale zu mobilisieren. Andererseits begannen die Zentralregierungen, im Mehrebenensystem der Raumentwicklungspolitik neue
Governance-Methoden einzusetzen, vor allem Leistungswettbewerbe, um die Regionalentwicklung entsprechend ihren politischen Zielsetzungen zu beeinflussen. Der Verfasser setzt
sich mit dem Zusammenspiel zwischen diesen Prozessen und den Auswirkungen einer Politik
der Leistungswettbewerbe auseinander und fragt nach der Effektivität und demokratischen
Legitimität regionaler Governance. Er zeigt auch, dass eine Politik der Leistungswettbewerbe
nur unter bestimmten Voraussetzungen positive Effekte für regionale Governance erbringt.
(ICEÜbers)
[149-F] Berding, Ulrich, Dipl.-Ing.; Kuklinski, Oliver, Dipl.-Ing. (Bearbeitung); Selle, Klaus,
Prof.Dr. (Leitung):
Hybride Räume - Überlagerungen von öffentlicher Nutzung und privat-öffentlicher Verfügung in städtischen Räumen
INHALT: In den letzten Jahren ist deutlich geworden, dass die Polarität "öffentlich-privat" in den
Stadträumen bei weitem nicht so deutlich ausgeprägt ist, wie das bislang unterstellt wurde.
Bei entsprechend differenzierter Betrachtung findet man zahlreiche Überlagerungen (etwa
102
soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1
7 Politik, Verwaltung, Recht, Partizipation
hinsichtlich Produktion, Eigentum, Regulierung und Nutzbarkeit) und Übergänge: Vom
Bahnhofsvorplatz bis zum Straßenraum mit Sondernutzungsrechten sind die Verhältnisse
nicht mehr so klar wie sie einmal schienen. Die inzwischen aus den USA bekannten "Privately owned public spaces" sind dabei nur ein Typus unter vielen anderen, die sich inzwischen
alltäglich auch in unseren Städten finden lassen. Unser Interesse ist es nun, in einer Pilotstudie solche Räume genauer zu beschreiben, in denen sich eine erste Typisierung (unter Nutzung der von uns vorgeschlagenen "Polaritätsprofile") zu versuchen und ein Instrumentarium
zu entwickeln, um die Wirkungen der Überlagerungen und Übergänge erfassen und bewerten
zu können.
METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Beobachtung, nicht teilnehmend; Standardisierte Befragung, face to face (NutzerInnen "hybrider" Stadträume). Dokumentenanalyse,
standardisiert (Kataster- und Grundbucheinträge). Gruppendiskussion (Werkstattgespräch mit
Fachleuten). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Berding, Ulrich; Kuklinski, Oliver; Selle, Klaus: Städte als Standortfaktor: Öffentlicher Raum. Forschungsvorhaben im Rahmen des Forschungsprogramms
Experimenteller Wohnungs- und Städtebau. Abschlussbericht. in: Werkstatt Praxis (ISSN
1436-0063), 2003, Nr. 2.+++Selle, Klaus (Hrsg.): Was ist los mit dem öffentlichen Raum?
Analysen, Positionen, Konzepte. Ein Lesebuch für Studium und Praxis. AGB-Bericht, Nr. 49.
Dortmund 2003.
ART: Eigenprojekt BEGINN: 2004-07 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Institution
INSTITUTION: Technische Hochschule Aachen, FB 02 Fak. für Architektur, Lehrstuhl für Planungstheorie und Stadtplanung (52056 Aachen)
KONTAKT: Berding, Ulrich (Tel. 0241-80-98304, e-mail: [email protected])
[150-F] Böcker, Mone, Dipl.-Volksw.; Fahrenkrug, Katrin, Dipl.-Geogr. (Bearbeitung); Melzer,
Michael, Dr.jur. (Leitung):
Raumordnung auf dem Meer - Pilotprojekt zur Koordination konkurrierender Raumnutzungsansprüche Ostsee
INHALT: Mit dem Forschungsvorhaben "Raumordnung auf dem Meer - Pilotprojekt zur Koordination konkurrierender Raumnutzungsansprüche" werden Grundlagen für die Umsetzung eines Integrierten Küstenzonenmanagements (IKZM) am Beispiel eines ausgewählten Referenzraumes erarbeitet. Die EU definiert (IKZM) als dynamischen, kontinuierlichen und sich
wiederholenden Prozess, durch den Entscheidungen für eine nachhaltige Nutzung, Entwicklung und den Schutz der Küstenzonen einschließlich ihrer Ressourcen getroffen werden. Es
geht um eine frühzeitige integrative Betrachtung unterschiedlicher Nutzungs- und Schutzansprüche von Land und Meer: Küstenschutz, Tourismus, Siedlungsentwicklung, Häfen, Maritime Wirtschaft, Windenergie, Natur- und Umweltschutz u.a.m. Für das Pilotprojekt wurde
der Meeres- und Küstenraum Rügen/ Hiddensee mit dem Referenzraum "Kriegers Flak" in
der Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ), ca. 40 km nord-westlich der Küste Rügens
ausgewählt. Hier ist aktuell die Planung eines großen Offshore-Windparks von zentraler Bedeutung und mit großem Konfliktpotenzial behaftet. Im Ergebnis werden Ansätze für eine integrierte IKZM-Strategie im Sinne einer von breiter Akzeptanz getragenen Erschließung der
Wertschöpfungspotenziale im Küsten- und Meeresraum entwickelt. Zentraler Forschungsgegenstand ist dabei auch die Entwicklung eines IKZM-relevanten Bewertungsmaßstabes, mit
der die Reflexion von Projekten und koordinierender Planung möglich wird. Die Ergebnisse
soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1
7 Politik, Verwaltung, Recht, Partizipation
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des Pilotprojektes werden als Empfehlungen in die Erarbeitung einer nationalen IKZMStrategie des Bundes einmünden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Ostsee/ Insel Rügen/ Hiddensee
METHODE: Bei diesem als Pilotprojekt konzipierten Forschungsvorhaben mit konkretem räumlichen Bezug sollen aus einem Beispiel übertragbare Empfehlungen abgeleitet werden. Das
Aufdecken von Nutzungskonflikten im Rahmen einer Bestandsaufnahme sowie die modellhafte Entwicklung von Verfahren setzt daher die Einbindung der Akteure und Strukturen in
der Region voraus. Basis des Konflikt- und Problem-Mappings in der Bestandsaufnahme sind
neben Querschnittsauswertungen vorhandener Daten, die Stakeholder-Analyse auf Basis von
Expertengesprächen sowie Intensiv-Interviews zur Identifikation subjektiver Einschätzungen,
Bewertungen und Erwartungen.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Melzer, M.; Fahrenkrug, K.: Umsetzung des Integrierten Küstenzonenmanagements in den deutschen Küstenländern. in: Bundesamt für Bauwesen und
Raumordnung (Hrsg.): Raumordnung auf dem Meer. IzR, 2004, H. 7/8, S. 515 ff.
ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2003-11 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Raum & Energie Institut für Planung, Kommunikation und Prozessmanagement
GmbH (Erlenweg 3, 22880 Wedel)
KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected])
[151-L] Borchardt, Andreas; Licht, Torsten; Schlegel, Wolfgang:
The cohesion aim and the European Union: an alternative policy for regional development,
(Arbeitspapier / Universität Dortmund, Institut für Raumplanung, 177), Dortmund 2002, 59 S.
(Graue Literatur; URL: http://irpud.raumplanung.uni-dortmund.de/irpud/pub/doc/ap177.pdf)
INHALT: "Die Kohäsionspolitik in der Europäischen Union ist Gegenstand mannigfaltiger Diskussionen. Dabei geht es nicht nur um das 'für' und 'wider' von staatlicher Intervention, sondern auch um eine richtige Mischung von Deregulierung und Planung. Es geht aber auch darum, wie viel Macht sich die Mitgliedsstaaten der Union erhalten können und wollen und wie
viel Macht sie an andere Autoritäten im EU-Apparat, wie die Europäische Kommission oder
das Europäische Parlament abzugeben bereit sind. Gerade hier zeigen sich im derzeitigen
System strukturelle Mängel, die nur durch eine wirklich tief greifende Reform behoben werden können. Der vorliegende Bericht gibt hierzu einen Einblick in die Entwicklung und den
momentanen Stand politischer Funktionsweisen in der EU, insb. der Strukturpolitik, die durch
die Förderung aus den sog. Strukturfonds gekennzeichnet ist. Nach der Untersuchung der
vergangenen Förderperiode von 1994-1999 werden die Änderungen betrachtet, die im Rahmen der 'Agenda 2000' für die Förderperiode 2000-2006 beschlossen wurden. Anschließend
wird die Reform auf ihre Wirksamkeit überprüft. Dabei wird ein besonderes Augenmerk auf
die außerordentlichen Herausforderungen durch die EU-Osterweiterung, die sich ab 2004
vollziehen soll, gelegt und die vollzogenen Reformschritte auf ihre Wirksamkeit bezüglich
der Erweiterung untersucht. Dabei stellt sich heraus, dass viele der lang angelegten Reformen
bestenfalls halbherzig angegangen wurden. Zwar wurden oberflächlich Strukturen verändert,
Grundlegendes hat sich aber nicht geändert. Noch immer achten die Mitgliedsstaaten mehr
auf finanziellen Rückfluss als auf das Ziel des wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalts,
noch immer werden Regionen gefördert, die einer Förderung nicht oder nicht mehr bedürfen
und noch immer existieren Instrumente, die eine Konzentration der ohnehin knappen Mittel
unterminieren. Und dies vor dem Hintergrund der weiterhin bestehenden Ungleichheiten.
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7 Politik, Verwaltung, Recht, Partizipation
Zwar lässt sich ein gewisser Trend der Annäherung zwischen den einzelnen Mitgliedsstaaten
feststellen, dies ist jedoch Makulatur, wenn man die divergierenden Entwicklungen in den
Regionen berücksichtigt. Das vorliegende Arbeitspapier entwirft auf der Grundlage der gemachten Untersuchungen und unter Berücksichtigung der Herausforderungen der EUOsterweiterung drei Reformvorschläge: Der erste Vorschlag orientiert sich noch stark am
derzeit geltenden System der Fonds, deren Mittel bestimmte Zielsetzungen fördern, wobei allerdings der Transparenz zuliebe nur noch ein Fond für alle Förderungen im Bereich der
Strukturpolitik wirksam wird. Hinzu kommen weitgehende Maßnahmen der Konzentration
auf die wirklich 'bedürftigen' Gebiete, vor allem in den zentral- und osteuropäischen Staaten
durch die Bildung neuer Ziele. Diese zeichnen sich durch die stringente Definition von quantifizierten Förderkriterien aus. Neu ist auch die Einführung eines Ziels zur Unterstützung sich
relativ verschlechternder Regionen. In einem zweiten konzeptionellen Schritt werden dann
die Ziele einer umweltverträglichen und kulturellen Entwicklung eingeführt, indem das bestehende System um zwei neue Ziele ergänzt wird. Dabei wird der Versuch unternommen,
auch diese in operationalisierte Förderkriterien umzusetzen. Der dritte Vorschlag ist sehr
weitgehend und unter den derzeitigen Bedingungen in Europa kaum einführbar. Vorgeschlagen wird die Einführung von funktionsräumlichen Schwerpunkten für Regionen. Denkbar
wären diese z.B. in den Bereichen der Ökonomie, der Umweltentwicklung, der Landwirtschaft, der Erholung oder der Kultur. Um eine gleichmäßige Entwicklung im Sinne einer sozialen, wirtschaftlichen, aber auch ökologischen Kohäsion in allen Gebieten der Europäischen
Union zu ermöglichen, wird ein Einkommensausgleich eingeführt. Zum Abschluss und als
ein Beispiel, wie die Integration allgemeiner europäischer Politik und der Ergebnisse dieser
Reform aussehen kann, wird der Bereich der Kultur abschließend etwas näher beleuchtet."
(Textauszug)
[152-F] Brandt, Tasso, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Stockmann, Reinhard, Prof.Dr.; Meyer, Wolfgang, Dr. (Leitung):
Zwischenevaluierung des Regionalmanagements und der regionalen Partnerschaft Vis à Vis
e.V.
INHALT: Das Saarland gehört zu den ausgewählten Modellregionen eines bundesweiten Wettbewerbs des Bundesministeriums für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft, der
den Gedanken der Agrarwende in den Regionen und in der Bevölkerung stärker verankern
soll. In diesem Kontext wurden bisher mehr als zwanzig Teilprojekte in unterschiedlichen Bereichen von der saarländischen Regionalpartnerschaft initiiert. Zur Steuerung dieser Aktivitäten wurde im Mai 2002 der Verein "Vis à Vis - Stadt und Land-Nachbarn mit Zukunft" gegründet, dem gegenwärtig 36 institutionelle Mitglieder angehören. Im Zusammenhang mit einer Halbzeitbewertung des Gesamtwettbewerbs soll im Rahmen einer externen Evaluation
auf der Ebene des Regionalmanagements und der regionalen Partnerschaft ein Gutachten erstellt werden, welches in die Halbzeitbilanz des Vereins gegenüber dem Finanzgeber einfließen soll. Die externe Evaluation verfolgt dabei v.a. zwei wesentliche Aufgabenstellungen: Bilanzierung der bisherigen Aktivitäten des Regionalmanagements und der regionalen Partnerschaft; Erstellung von Empfehlungen für die Weiterentwicklung des Regionalmanagements in
der zweiten Hälfte der Laufzeit des Wettbewerbs. GEOGRAPHISCHER RAUM: Saarland
METHODE: Die Evaluation ist formativ angelegt und beruht auf dem Evaluationsansatz von
Stockmann (1996). Wichtige Elemente dieses Ansatzes sind die Berücksichtigung des Prozesscharakters von Programmen und Projekten, unterschiedliche Ebenen und Dimensionen
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7 Politik, Verwaltung, Recht, Partizipation
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von Maßnahmenwirkungen und deren Nachhaltigkeit sowie die Verwendung eines Methodenmixes aus unterschiedlichen qualitativen und quantitativen Forschungsmethoden. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Dokumentenanalyse, offen. Qualitatives
Interview (Stichprobe: 20; Personen, die Funktionen in den Steuerungsorganen der Partnerschaft ausüben; Auswahlverfahren: bewusst). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 17; Vertreter der geförderten Einzelprojekte innerhalb der Partnerschaft; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: Auftragsforschung; Gutachten BEGINN: 2003-10 ENDE: 2004-01 AUFTRAGGEBER: Vis
à Vis e.V., Saarbrücken FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Universität Saarbrücken, Fak. 05 Empirische Humanwissenschaften, FR 5.2
Soziologie CEval - Centrum für Evaluation (Postfach 151150, 66041 Saarbrücken)
KONTAKT: Meyer, Wolfgang (Dr. e-mail: [email protected])
[153-L] Burgers, Jack; Vranken, Jan; Friedrichs, Jürgen; Hommerich, Carola (Hrsg.):
Anleitung für ein erfolgreiches Stadtentwicklungsprogramm: Beispiele aus neun europäischen Ländern, Opladen: Leske u. Budrich 2003, 116 S., ISBN: 3-8100-4027-4 (Standort: UB
Bonn(5)-2003-6086)
INHALT: "Dieser Band hat eine etwas längere Entstehungsgeschichte. Er entstand aus der Zusammenarbeit von Wissenschaftlern aus neun europäischen Ländern, aufgeführt auf dem Titelblatt, die im Rahmen des von der EU im 5. Rahmenprogramm geförderten Projektes 'Urban
Governance, Social Inclusion and Sustainability' (UGIS) benachteiligte Stadtgebiete und gebietsbezogene Förderansätze untersuchten. Ein Ergebnis der gemeinsamen Forschungen über
benachteiligte Gebiete in europäischen Großstädten ist die Publikation 'How to make a succesful urban development programme - experiences from nine European countries (Antwerpen: Garant)' herausgegeben von Jack Burgers und Jan Vranken, dem Koordinator des Projektes. Die im März 2003 vorgelegte englische und noch vorläufige Fassung wurde von Carola Hommerich übersetzt. Anschließend haben sie und Jürgen Friedrichs, die beide auch an der
englischen Publikation mitgearbeitet haben, den Text vollständig bearbeitet und um zahlreiche Beispiele aus der deutschen Praxis aus dem integrierten Handlungskonzept der Landesregierung NRW 'Stadtteile mit besonderem Erneuerungsbedarf' und der Projekte Bund-LänderInitiative 'Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf - die soziale Stadt' ergänzt. Damit
soll der hier vorgelegte Band stärker auf die Anforderungen in Deutschland eingehen." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Vom Nutzen dieses Handbuchs (9-12); Ziele - wie man die Bedingungen in einem Gebiet ändert (13-24); Gebiete - Bewohner, Räume und Maßnahmen (2532); Zeit - wie man unterschiedliche Zeitabläufe koordiniert (33-40); Partnerschaften - Akteure und Ebenen (41-48); Integrierte Konzepte - die Kooperation zwischen und mit Behörden
(49-56); Partizipation - wie man Individuen, Gruppen und Vereine stärkt (57-66); Geld - woher es kommen kann und wie es verteilt werden sollte (67-74); Organisation - Verträge, Vereinbarungen und Abläufe (75-78); Evaluation - Indikatoren, Formen und Nutzen (79-90);
Wissen - wie man es sammelt und weitergibt (91-98); Best practice - Vorschlag für ein ideales Programm (99-108); Checkliste - 30 wichtige Fragen (109-111).
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7 Politik, Verwaltung, Recht, Partizipation
[154-F] Büttner, Kerstin, Dipl.-Geogr.; Lange, Bastian, Dipl.-Geogr.; Jähnke, Petra, Dipl.-Ing.;
Knorr-Siedow, Thomas, M.A.; Kühn, Manfred, Dr.; Fichter-Wolf, Heidi, Dr. (Bearbeitung); Matthiesen, Ulf, Prof.Dr. (Leitung):
Wissensbasierte Stadtentwicklungen - vergleichende Fallanalysen zur Dynamik und zu Steuerungsoptionen neuerer Stadtentwicklungstendenzen
INHALT: Das Projekt untersucht aktuelle Formen der stadtregionalen Entwicklung, die mit einer
zunehmenden Wissensbasierung lebensweltlicher und systemischer Strukturen der Stadtgesellschaften in Zusammenhang stehen. Durch drei komplementäre (disziplinäre) Fragerichtungen sollen mögliche und wirkliche Raumwirkungen wissensbasierter Gesellschaftsentwicklungen empirisch erforscht werden: a) das Forschungsinteresse bezieht sich zum einen
auf die Netzstrukturen der Trägergruppen von stadtentwicklungsrelevantem Wissen, deren
Institutionalisierungsformen sowie der Extension exemplarischer stadtregionaler Wissensnetze (Wissensmilieus); b) zum anderen geht es um aktuelle Entwicklungstendenzen der stadtregionalen Siedlungsstrukturen, die Wissensbasierungsprozesse begleiten; c) des Weiteren liegt
ein Schwerpunkt auf der Frage nach der Ausdifferenzierung neuer stadtregionaler Governanceformen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Berlin, Potsdam, Frankfurt (Oder), Jena, Erlangen
METHODE: Die Wissensmilieu-Forschung bearbeitet vertiefend Strukturrekonstruktionen von
kontrastierenden Wissensmilieus sowie ihren Institutionalisierungsformen. Neben den inhaltlichen Fragen zur jeweiligen Innovationsdynamik und ihrem spill over in den Stadtraum hinein spielt die 'Chemie' und Entwicklungslogik von sog. 'sticky places' (Markussen, Malecki)
eine zentrale Rolle. Gemeinsam mit dem Governance-Teilbereich werden die Zusammenhänge zwischen Milieu-Analysen und Netzwerkuntersuchungen in den Blick genommen. Es
werden die sich entwickelnden Governanceformen in unterschiedlichen stadtregionalen Politikarenen untersucht. Von besonderer Bedeutung ist, wie Wissen die stadtregionalen Governanceprozesse selbst durchdringt und diese ggf. transformiert. Im siedlungsstrukturellen Untersuchungsbereich werden vertiefende Analysen zu modellhaften Wissensansiedlungen, z.B.
zur 'Wissensstadt' und 'Wissenspark' als konkurrierende Modelle unternommen. Dabei werden insbesondere Raumbindungen bedeutender Trägergruppen sowie ihre Raumansprüche in
den Blick genommen. Untersuchungsdesign: Strukturrekonstruktionen DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: Eigenprojekt BEGINN: 2001-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Institution
INSTITUTION: IRS - Leibniz-Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung (Flakenstr.
28-31, 15537 Erkner)
KONTAKT: Köppen, Monika (Tel. 03362-793-270, e-mail: [email protected])
[155-L] Dittmer, Stephanie:
Grenzregion Estland-Russland: Regionalpolitik und EU-Osterweiterung, in: Christian Banse,
Holk Stobbe (Hrsg.): Nationale Grenzen in Europa : Wandel der Funktion und Wahrnehmung
nationaler Grenzen im Zuge der EU-Erweiterung, Frankfurt am Main: P. Lang, 2004, S. 235-248,
ISBN: 3-631-52338-6
INHALT: Regionalpolitik und regionale Förderung stellen aus Sicht der Europäischen Union
deutlich mehr als nur Subventionen für strukturschwache Regionen dar, die sich häufig an der
Peripherie der Nationalstaaten finden. Für die Beitrittsländer bedeutet das Verlangen der EU
nach einem interregionalen sozialen Ausgleich in der Regel eine erhebliche Umverteilung
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von Machtressourcen. In der Regel muss der Zentralstaat Macht an regionale und lokale Institutionen abgeben, was in den Regionen positiv, auf Seiten der Staatsregierung aber eher negativ wahrgenommen wird. Es liegt deshalb nahe, dass die Umsetzung der regionalpolitischen
Vorstellungen der EU in den Beitrittsländern zu Spannungen führt, also keineswegs reibungslos erfolgt. Diese These wird im vorliegenden Beitrag am Beispiel Estlands und der estnischen Provinz Ida-Virumaa, die an Russland grenzt und überwiegend von Russen bewohnt
ist, überprüft. Dazu werden die Interessen der politischen Akteure auf zentralstaatlicher und
regionaler Ebene gegenübergestellt und auf Kongruenzen und Widersprüche geprüft. Für diese Grenzregion der EU paradigmatisch wird gezeigt, wie die Rekonstruktion des Nationalstaats und die gleichzeitige europäische Integration gerade in den Randzonen ethnisch heterogener Beitrittsländer zu unterschiedlichen politischen und sozialen Bedürfnislagen und zu erheblichen Unterschieden in der Perzeption des "Innen" und "Außen" führen. (ICA2)
[156-F] Ergenzinger, Annegret, Dipl.-Soz.; Schmitt, Martina, Dipl.-Soz.Wiss.; Behrendt, Maria,
Dipl.-Päd.; Mölders, Tanja, Dipl.-Umweltwiss.; Kruse, Sylvia, Dipl.-Umweltwiss. (Bearbeitung);
Biesecker, Adelheid, Prof.Dr.; Winterfeld, Uta von, Dr.; Knothe, Bettina, Dr.; Schön, Susanne,
Dr.; Friese, Marianne, Priv.Doz. Dr.; Hofmeister, Sabine, Prof.Dr.; Scurrell, Babette, Dr. (Leitung):
Blockierter Wandel? Die Überwindung von Dichotomien in den Raumbeziehungen als Element sozial-ökologischer Transformation
INHALT: Die Arbeit bezieht sich auf den geografischen Raum "Mulde-Mündung" mit den Städten Dessau und Bitterfeld-Wolfen. Dabei werden beachtet: Biosphärenreservat "Flusslandschaft Mittlere Elbe" und Dessau Wörlitzer Gartenreich (Unesco-Weltkulturerbe). Ausgangspunkt des Vorhabens sind drei Hypothesen: 1. Dichotomisierungsprozesse blockieren die sozial-ökologische Transformation von Räumen. Sie verdrängen Akteur/innen, Handlungsmuster und Institutionen, die für die sozial-ökologische Transformation notwendig sind, grenzen
sie aus und werten sie ab. 2. Die im geplanten Projekt zentrale analytische Kategorie "Gender" vermag den Blick für Dichotomisierungsprozesse, die grundsätzlich mit Hierarchisierungsprozessen verbunden sind, zu schärfen. 3. Die sozial-ökologische Transformation von
Räumen kann über die Entdeckung und Entwicklung von Zwischenräumen und neuen Bezogenheiten in Bewegung gebracht werden. Ein Ziel ist die Erkundung eines Brückenkonzepts
zur sozial-ökologischen Transformation von Räumen. Mit Hilfe dieses theoretisch zu entwickelnden Brückenkonzeptes kann es gelingen, das disziplinäre und das Alltagswissen sowie
die unterschiedlichen Handlungsmuster nicht mehr in dichotomen Schemata zu erfassen, sondern dialektisch zu vermitteln und damit die Hierarchien und Herrschaftsverhältnisse demokratischer Gestaltung zugänglich zu machen. Zweites Arbeitsziel ist die Entwicklung akteurszentrierter Aushandlungsformen, mit denen die Neugestaltung der von uns als dichotom und
deshalb blockierend erkannten Beziehungen in und zwischen den Räumen ausgehandelt werden kann. Bei dem Projekt handelt es sich um einen Forschungsverbund mit folgenden Teilprojekten: TP 1: Tätigkeitsräume sind Räume, die aus Wechselverhältnissen von Tätigkeiten
wie z.B. Erwerbsarbeit, sorgenden Arbeiten, Gemeinwesenarbeit entstehen. Die Möglichkeiten ihrer Umgestaltung zu nachhaltigen Tätigkeitsnetzen werden untersucht. TP 2: Umwelträume sind Räume, in denen die dynamischen Mensch-Natur-Beziehungen am Versorgungssystem Wasser sichtbar gemacht und für Strategien einer regionalen Wasserwirtschaft konstruktiv aufgegriffen werden. TP 3: LernHandlungsRäume sind Räume, in denen zwischen
Wissen und Handeln, Verstand und Gefühl, innerer und äußerer Natur Raumverbindendes
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und -verbindliches reflektiert und erprobt wird. TP 4: NaturKulturräume sind Räume, in denen sich die Verbindung von Natur und Gesellschaft materialisiert. Entlang der trennenden
Kategorien "Schützen" und "Nutzen" von Naturraum wird diese Verbindung im Biosphärenreservat Mittlere Elbe untersucht. TP 5: Normative Räume sind Räume, in denen die Rationalitäts- und Handlungsmuster in den Raumnutzungen der Akteure der nachhaltigen Regionalentwicklung untersucht werden. TP 6: Umsetzungsräume sind Räume, in denen mit neuen
Erkenntnissen experimentiert wird, in denen sich Wissenschaft und Alltagswissen treffen und
in denen Aushandlungsprozesse um die Ziele regionaler Entwicklung stattfinden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Mulde-Mündung, insb. Dessau und Bitterfeld-Wolfen
METHODE: Ausgehend vom Leitbild der Nachhaltigen Raumentwicklung ergibt sich die Notwendigkeit, Regionen als eine Einheit von materiell-physischem und sozial-kulturellem wie
ökonomischem Raum zu begreifen. In der wissenschaftlichen Betrachtung stehen deshalb die
wechselseitigen Beziehungen zwischen gesellschaftlichen und physisch-ökologischen Raumbegriffen im Vordergrund, und in der praktischen Gestaltung gerät die Wechselbeziehung
zwischen regionalen Naturverhältnissen, unterschiedlichen Wirtschaftsformen und politischen
Strategien in den Blick. Gerade in der Vermittlung dieser Dimensionen auf wissenschaftlicher
und praktischer Ebene zeigt sich die Schwierigkeit raumwissenschaftlicher und -gestaltender
Zugänge. Die systemische, in das Wissenschaftsverständnis eingeschriebene Trennung des
Raumes in "Natur- und Kulturprodukt" führt zu Irrtümern und generiert Probleme. Bisherige
Versuche, den ökologischen und sozialen Folgen dieser Art der Naturaneignung durch Nachhaltigkeitsforschung und an Nachhaltigkeit orientiertem Handeln entgegenzutreten, sind zumeist dichotomen Mustern verhaftet geblieben: Natur-Kultur, Produktion-Reproduktion, Nutzen-Schützen von Natur, Theorie-Praxis, Naturwissenschaft-Gesellschaftswissenschaft, Mann
-Frau, Denken-Fühlen u.a. Unserer These zufolge sind diese, die Raumbeziehungen prägenden Dichotomien in Hierarchie- und Herrschaftsverhältnisse eingebettet, welche ihr Fortbestehen stützen, obwohl unübersehbare Hybridisierungs-(Vermischungs-)prozesse im Gange
sind (Latour 1998). Das Entstehen des Neuen, Hybriden kann nur aufgegriffen werden, wenn
die die Dichotomien hervorbringenden Hierarchie- und Herrschaftsverhältnisse ebenfalls
thematisiert werden. Unter diesen Gesichtspunkten werden die regionalen und die jeweiligen
disziplinären Wissensbasen aufgearbeitet. Fragestellungen sind: Welche Dichotomien sind
zentral für Raumbeziehungen? Welche Hierarchie- und Herrschaftsverhältnisse verbergen
sich dahinter? Welche Konflikte und Blockaden müssen gelöst werden, um zu neuen Aushandlungsformen zu gelangen? Welche methodischen Elemente werden dafür benötigt? Wer
muss eingebunden sein? Es handelt sich um ein Verbundforschungsprojekt, das eine Koordinatorin, aber keine Leiterin des Gesamtprojektes hat. Die Leiterinnen sind jeweils für Teilprojekte verantwortlich. Das Vorhaben wird in einem Datensatz dokumentiert, weil eine gemeinsame Berichterstattung vereinbart wurde und integrierte Ergebnisse angestrebt werden. Untersuchungsdesign: Ist-Zustand als Entwicklungsergebnis für mehrere Fragestellungen in der
Region DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 30-50; regionale Schlüssel- und AlltagsakteurInnen, Repräsentanten von AkteurInnengruppen; Auswahlverfahren:
Schneeballverfahren). Dokumentenanalyse, offen (verschiedene wissenschaftliche und allgemeine Publikationen über die Region, wissenschaftliche Publikationen verschiedener Disziplinen zu den Problemen der Teilprojekte, Unterlagen/ Materialien der PraxispartnerInnen,
Materialien und Publikationen wissenschaftlicher Arbeiten in der Region). Gruppendiskussion (Stichprobe: 10-15; insb. im Hinblick auf das 2. Ziel, Aushandlungskonzepte zu finden,
sind Gruppendiskussionen mit den PraxispartnerInnen notwendig). Beobachtung, teilnehmend (zum besseren Verständnis von Konfliktsituationen und in der experimentellen Phase
der Aushandlungskonzepte). Experiment (Stichprobe: 1-3; um Aushandlungskonzepte ge-
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meinsam mit den PraxispartnerInnen zu testen, werden experimentelle Aushandlungsprozesse
durchgeführt). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Ergenzinger, Annegret: Tätigkeitsräume und AkteurInnen: das Beispiel der Filmfabrik Wolfen. Bremer Dikussionspapiere zur Institutionellen Ökonomie und Sozial-Ökonomie, Nr. 61. Bremen: Univ., FB Wirtschaftswiss., IISO 2004.+++Schmitt, Martina: TätigSein? Regionalgeschichte als Geschichte
der Hervorbringung von Tätigkeitsräumen. Bremer Diskussionspapiere zur Institutionellen
Ökonomie und Sozial-Ökonomie, Nr. 60. Bremen: Univ., FB Wirtschaftswiss., IISO 2004.
+++Biesecker, Adelheid; Winterfeld, Uta von: Wertlos? Zur Ausgrenzung natürlicher Produktivität und weiblicher Arbeit bei John Locke und Adam Smith. Bremer Diskussionspapiere zur Institutionellen Ökonomie und Sozial-Ökonomie, Nr. 58. Bremen: Univ., FB Wirtschaftswiss., IISO 2004.+++Schön, Susanne: Blockierter Wandel? Der gender-Ansatz im
Verbundprojekt "Blockierter Wandel?" Arbeitspapier. Dessau 2004.+++Weitere Arbeitspapiere sind als pdf-Dateien unter http://www.blockierter-wandel.de in der Rubrik "Downloads"
zu erhalten.
ART: gefördert BEGINN: 2003-09 ENDE: 2006-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Bundesministerium für Bildung und Forschung
INSTITUTION: Wissenschaftszentrum Nordrhein-Westfalen Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie GmbH (Postfach 100480, 42004 Wuppertal); nexus GmbH Institut für Ressourcenmanagement und Organisationsentwicklung (Hardenbergstr. 4-5, 10623 Berlin); Universität Bremen, FB 07 Wirtschaftswissenschaft, Institut für Institutionelle und Sozial-Ökonomie IISO- (Postfach 330440, 28334 Bremen); Universität Bremen, FB 11 Human- und Gesundheitswissenschaften, Forschungsgruppe Dienstleistungsberufe (Postfach 330440, 28344 Bremen); Universität Lüneburg, FB 04 Umweltwissenschaften, Institut für Umweltstrategien Arbeitsgruppe Umweltplanung (21332 Lüneburg); Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. -BUND- Landesverband Sachsen-Anhalt (Olvenstedter Str. 10, 39108 Magdeburg)
KONTAKT: Scurrell, Babette (Dr. Tel. 0340-2303878, e-mail: [email protected])
[157-F] Ernst, Frank, Dipl.-Soz.; Oswald, Ingrid, Priv.Doz. Dr. (Bearbeitung); Dittrich, Eckhard,
Prof.Dr. (Leitung):
Fernab der Städte: Leben auf dem Lande in Osteuropa. Ländliche Lebenswelten in Nordund Südrussland, Estland und Bulgarien
INHALT: Es werden die Auswirkungen der sozio-ökonomischen Restrukturierung agrarischer
Regionen auf die Arbeits- und Lebensbedingungen auf dem Lande in osteuropäischen Transformationsgesellschaften untersucht. Fallbeispiele sind Dörfer in Nord- und Südrussland, Estland und Bulgarien. In diesen Ländern sind die transformationsbedingten Voraussetzungen
für den Wandel ländlicher Lebenswelten, etwa die Privatisierungs- und Restitutionsregeln,
sehr unterschiedlich und decken so eine große Bandbreite derzeitiger Reformmaßnahmen ab.
Forschungsleitend sind Fragen nach den sozialintegrativen Veränderungen, die nicht einfach
als Folge von systemintegrativen Prozessen zu verstehen sind. Mit theoretischen Ansätzen zur
(Re-)Produktion sozialer Ungleichheiten und zur Restrukturierung ländlicher Regionen werden folgende Aspekte untersucht: 1. der Wandel ländlicher Lebenswelten infolge der derzeitigen Agrarreformen; 2. die Sozialstruktur ländlicher Gebiete während des Privatisierungsprozesses; 3. die Entstehungsbedingungen lokaler Akteure in den jeweiligen Siedlungseinheiten. Das Projekt wird durchgeführt in Kooperation mit dem Institut für unabhängige Sozial-
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7 Politik, Verwaltung, Recht, Partizipation
forschung St. Petersburg. ZEITRAUM: 1990-2003 GEOGRAPHISCHER RAUM: Nord- und
Südrussland, Estland, Bulgarien
METHODE: Sozialstruktureller Wandel unter postsozialistischen Transformationsbedingungen;
methodisch-forschungsleitend: "Grounded Theory". Untersuchungsdesign: Fallstudien DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 50). Standardisierte Befragung, face
to face (Stichprobe: 125). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Brednikova, Olga; Tkach, Olga: "Schmutziges" Dorf und "vermüllte" Stadt. in: Berliner Debatte Initial, Jg. 15, 2004, 1. S. 107-114.+++Oswald, Ingrid;
Ernst, Frank: Das industrialisierte Dorf. Zur Transformation ländlicher Lebensweise in postsozialistischen Gesellschaften. in: Golz, Reinhard; Kollmorgen, Raj (Hrsg.): Soziale Transformation als Form sozialen Wandels. Ergebnisse und Perspektiven vergleichender Transormationsforschung (im Erscheinen).+++Golz, Reinhard; Kollmorgen, Raj (Hrsg.): Transformation als Typ sozialen Wandels. Postsozialistische Lektionen, historische und interkulturelle
Vergleiche. Gesellschaftliche Transformationen, Bd. 3. Münster u.a.: Lit-Verl. 2004. ISBN 38258-7868-6.+++Dittrich, Eckhard; Rumjana, Jelena: Wirtschaftliche Restrukturierung auf
dem Lande: ein Beispiel aus Bulgarien. in: ebd.
ART: gefördert BEGINN: 2002-11 ENDE: 2005-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Magdeburg, Fak. für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaften, Institut für Soziologie Lehrstuhl für Makrosoziologie (Postfach 4120, 39016 Magdeburg)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0391-6716533, e-mail: [email protected])
[158-L] Forschugnsverbund Stadt und Region in Sachsen p.A. Institut für ökologische Raumentwicklung e.V. -IÖR- (Hrsg.):
Stadtregionen als Kooperationsräume: zur Weiterentwicklung des Zentrale-Orte-Konzepts
am Beispiel von Dresden, Leipzig und Chemnitz, (Akademische Abhandlungen zur Raum- und
Umweltforschung), Berlin: Verl. f. Wiss. u. Forschung 2003, 193 S., ISBN: 3-89700-382-1
(Standort: UB Trier(385)-t63830)
INHALT: "Das Zentrale-Orte-Konzept ist eines der wichtigsten raumordnerischen Instrumente
zur Steuerung der Siedlungsentwicklung. Aufgrund von Suburbanisierungsprozessen und
funktionalen Verflechtungen hat es insbesondere in verdichteten Räumen deutlich an seiner
Steuerungsfähigkeit eingebüßt. Die Muster an Spezialisierungen und Funktionsteilungen, die
sich in den Stadtregionen herausgebildet haben, bedingen zusätzlichen Kooperationsbedarf,
der weit über die administrativen Grenzen der Oberzentren hinausreicht. Im Rahmen eines
Forschungsvorhabens im Auftrag der sächsischen Landesentwicklung wurde ein Vorschlag
zur Reform des Zentrale-Orte-Konzepts im Bereich der Oberzentren erarbeitet. Dieser sieht
vor, in Stadtregionen anstelle von Zentralen Orten Oberzentrale Kooperationsräume auszuweisen. Ober eine verstärkte interkommunale Abstimmung und gemeinsame Aufgabenwahrnehmung könnte damit den vorhandenen funktionalen Verflechtungen besser entsprochen
werden." (Autorenreferat)
[159-F] Franke, Thomas, Dipl.-Geogr. (Leitung):
Gebietsbezogenes Verwaltungshandeln im Rahmen von Quartiermanagement
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INHALT: Im Zuge der Umsetzung der EU-Gemeinschaftsinitiative URBAN, einzelner Landesprogramme zur integrierten Stadtteilentwicklung wie auch des Bund-Länder-Programms 'Soziale Stadt' wurden und werden in Deutschland Konzepte für gebietsbezogenes Verwaltungshandeln entwickelt, die in Einzelfällen sogar im Sinne einer grundsätzlichen Umorientierung
in den Kommunalverwaltungen auch jenseits programmatischer Sonderförderungen zu verstehen sind. In der kommunalen Praxis beschränkt sich gebietsorientiertes Verwaltungshandeln zurzeit noch auf die Umsetzung integrierter Handlungskonzepte für benachteiligte Stadtteile. Dabei werden nicht nur verschiedene Governance Ansätze erprobt, sondern teilweise
auch sehr unterschiedliche Gebietsabgrenzungen vorgenommen, die unter den Aspekten Gebietsgröße oder zu Grunde gelegter Abgrenzungskriterien nicht immer unproblematisch sind.
Vor diesem Hintergrund stellt sich unter anderem die Frage, welche Raumdefinitionen und abgrenzungsmöglichkeiten für gebietsbezogenes Verwaltungshandeln - über eine Gleichsetzung von 'Gebietsbezug' mit Bezirken/ Stadtteilen hinaus - generell denkbar, sinnvoll und
auch operationalisierbar sind. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
METHODE: Im Rahmen des geplanten Projekts sollen vier Fallstudien unter Berücksichtigung
von Erfahrungen mit sozialräumlichen Konzepten und der Umsetzung des Bund-LänderProgramms 'Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf - die soziale Stadt' durchgeführt
sowie eine Analyse neuerer theoretischer Ansätze zu Urban Governance und akteursbezogenen Raumdefinitionen vorgenommen werden. Die Untersuchungsergebnisse werden in einem
Ergebnisbericht dokumentiert.
ART: Eigenprojekt BEGINN: 2003-03 ENDE: 2004-10 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Deutsches Institut für Urbanistik -Difu- (Str. des 17. Juni 112, 10623 Berlin)
KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected])
[160-L] Fürst, Dietrich:
Regional Governance, in: Arthur Benz (Hrsg.): Governance - Regieren in komplexen Regelsystemen : eine Einführung, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2004, S. 45-64, ISBN: 3-81003946-2 (Standort: UB Siegen(467)-31PDB1424)
INHALT: Mit "regional governance" bezeichnet der Autor zunächst Formen der regionalen
Selbststeuerung in Reaktion auf Defizite sowie als Ergänzung der marktlichen und der staatlichen Steuerung. Sie tritt dort auf, wo das Zusammenspiel staatlicher, kommunaler und privatwirtschaftlicher Akteure gefordert ist, um Probleme zu bearbeiten (intermediäre Steuerungsform). Solche Steuerungsformen entwickeln sich, wenn die herkömmlichen Verfahren
mit neuen Aufgaben nicht mehr ausreichend zurechtkommen oder wenn es für die Akteure
vorteilhafter ist, herkömmliche Aufgaben anders als früher zu bearbeiten. Mit der fortschreitenden Globalisierung, mit neuen gesellschaftlichen Prioritäten (z.B. Umweltschutz, Nachhaltigkeit) und mit neuen Technologien haben sich auf regionaler Ebene neue Aufgaben herausgebildet. Die Globalisierung hat in Verbindung mit der IuK-Technologie die Entwicklung zur
Wissens- und Dienstleistungsgesellschaft beschleunigt. Der vorliegenden Beitrag rekonstruiert diese generelle Dynamik und analysiert für die regionale Ebene, dass mit dem Rückzug des Staates aus regionaler Strukturpolitik und mit der Aufforderung von EU und Staat,
die Region möge ihre Entwicklungspfade in die Zukunft selbst definieren und dafür die Kräfte der Selbsthilfe mobilisieren, der Zwang auf die Region zur Selbstorganisation erhöht wird,
neue regionale Kooperationsformen zu entwickeln. (ICA2)
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7 Politik, Verwaltung, Recht, Partizipation
[161-L] Fürst, Dietrich; Löb, Stephan; Rudolph, Ansgar; Zimmermann, Karsten (Hrsg.):
Steuerung durch Regionalplanung, (Schriften zur Rechtspolitologie, Bd. 15), Baden-Baden:
Nomos Verl.-Ges. 2003, 163 S., ISBN: 3-8329-0375-5 (Standort: TUB Hamburg-Harburg(830)2813/678)
INHALT: "Regionalplanung wird im Zuge der Regionalisierung der Staaten europaweit aufgewertet. In Deutschland ist ihre Leistungsfähigkeit und ihr Steuerungseinfluss immer umstritten gewesen. Die Veröffentlichung bezieht sich auf diese Diskussion und ist darauf gerichtet,
Regionalplanung im Kontext des veränderten Staatsverständnisse zu sehen ('aktivierender
Staat') sowie neuere Steuerungspotenziale aufzuzeigen. Sie verwendet einen sozialwissenschaftlichen Steuerungsbegriff ('Management von Interdependenzen') und stellt dar, wie Regionalplanung regionale Entwicklungsprozesse beeinflussen kann. Insbesondere werden behandelt: die Steuerung über Netzwerke, das Regionalmanagement, die ?paradigmatische
Steuerung' über Einflussnahme auf Einstellungen und Denkmuster der Steuerungsadressaten
und die Steuerung über Zielvereinbarungen ('parametrische Steuerung'). Die Studie mündet in
eine Einschätzung der Funktionsfähigkeit und Zukunftsfähigkeit der deutschen Regionalplanung, die auf ihr wachsendes Gewicht als Querschnitts-Akteur und Netzwerker auf regionaler
Ebene verweist." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Dietrich Fürst: Einleitung: Steuerung
durch Regionalplanung (11-16); Dietrich Fürst: Aufwertung der Region als Steuerungsebene?
(17-29); Karsten Zimmermann: Steuerung in der Regionalplanung (31-52); Dietrich Fürst,
Ansgar Rudolph, Karsten Zimmermann: Koordination: intersektorale Steuerung - am Beispiel
der Regionalplanung (53-71); Ansgar Rudolph: Netzwerke als Steuerungsrahmen (73-94);
Stephan Löb: Steuerung durch Regionalmanagement (95-123); Dietrich Fürst: Paradigmatische Steuerung in der Regionalplanung (125-142); Dietrich Fürst: Parametrische Steuerung
(143-155); Dietrich Fürst, Stephan Löb, Ansgar Rudolf, Karsten Zimmermann: Auswertung
(157-163).
[162-L] Geisen, Thomas; Karcher, Allen (Hrsg.):
Grenze: sozial - politisch - kulturell: Ambivalenzen in den Prozessen der Entstehung und
Veränderung von Grenzen, (Beiträge zur Regional- und Migrationsforschung, Bd. 2), Frankfurt
am Main: IKO-Verl. f. Interkulturelle Kommunikation 2003, 269 S., ISBN: 3-88939-697-6
(Standort: UuStB Köln(38)-28A3765)
INHALT: "Bei der Entstehung und Veränderung von Grenzen handelt es sich um komplexe Entwicklungsprozesse, deren Verlauf durch vielfältige soziale, politische und kulturelle Aspekte
und Handlungsfaktoren geprägt wird. Ein markantes Beispiel stellen die politischen Grenzziehungsprozesse im Rahmen der Entstehung von Nationalstaaten dar. Hieraus ergeben sich
unter anderem Fragen der Zugehörigkeit, Fragen zu politischen Beteiligungsrechten sowie zu
verschiedenen Formen des Ausschlusses Einzelner oder einzelner Gruppen aus der nationalen
Gemeinschaft. Diese Fragen sind in den sich verändernden gesellschaftlichen Kontexten einer
steten Re-Aktualisierung und Neu-Bestimmung sowohl nach außen als auch im Innern unterworfen. Denn die bloße geografische Bestimmung eines Staates allein reicht nicht aus, um eine Nation entstehen zu lassen. Hier greifen vielmehr vielfältige soziale, politische und kulturelle Prozesse ineinander und verschränken sich zu einem widersprüchlichen Ganzen, das
schließlich als 'Gesellschaft' definiert wird. Ausgehend von einer theoretischen Diskussion
der Grenz-Thematik werden in den Beiträgen des vorliegenden Sammelbands anhand unterschiedlicher Beispiele - unter anderem zu den Themen Menschenrechte, Flüchtlinge, Interna-
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tionale Politik, Demokratietheorie und Literatur - die engen Verbindungen zwischen den ambivalenten Prozessen sozialer, politischer und kultureller Grenzbildung untersucht". (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Alois Hahn: Inklusion und Exklusion. Zu Formen sozialer Grenzziehungen (21-46); Birgit Rommelspacher: Grenzen ziehen. Fremdheit und soziale Distanz
(47-62); Gottfried Mergner: Zwanghafte und erzwungene Identitäten. Zur Theorie sozialer
Lerngrenzen (63-82); Christel Baltes-Löhr: Grenzverschiebungen. Theoriekonzepte zum Begriff "Grenze" (83-98); Thomas Geisen: Grenze und Ambivalenz (99-126); Winfried Thaa:
Grenzen als Voraussetzung demokratischen Handelns (127-136); Alastair Davidson: International norms and refugees: the concentration camp world of the Australian state (137-156);
Kathleen Weekley: US-Philippines "special relations" revived? National borders and the war
against terror (157-178); Anthony Andrew Hickey: Gambling and the economic security of
the American Indian: the case of the eastern band of Cherokees (179-192); Ilyas Kevork
Uyar: Armenien, Türkei und Deutschland: vom Völkermord bis in die Gegenwart (193-208);
Mary Fenton: The English colonization of Ireland in the seventeenth century John Milton's
rhetoric of hegemony (209-220); Kristina Iwata-Weickgenannt: Trespassing boundaries: hybridity in the life and work of the Japanese-Korean author Yu Miri (221-236); Jochen Marmit: Landschaften als Grenzräume. Die Erfahrung der Landschaft im modernen australischen
Roman (237-256); Peter Marcuse: Planners, September 11th and the new borders of globalization - Kommentar (257-264).
[163-F] Georgakis, Nikolaos, M.A.; Egner, Björn, M.A. (Bearbeitung); Heinelt, Hubert, Prof.Dr.;
Bartholomäi, Reinhart (Leitung):
Politikfeldanalyse Wohnen
INHALT: Mit dem Projekt wird beabsichtigt, einen systematischen Überblick über die relevanten
wohnungspolitischen Akteure und die von ihnen verfolgten Ziele in Deutschland zu geben.
Damit soll ein Desiderat der Forschung geschlossen, der interessierten Öffentlichkeit fundierte Informationen zugänglich gemacht und der Schader-Stiftung eine praktische Hilfe zur Orientierung ihrer Tätigkeit im Praxisfeld Wohnen gegeben werden. Mit der geplanten Untersuchung werden nicht nur "Momentaufnahmen" zum status quo der Wohnungspolitik möglich,
sondern auch Aussagen zu Entwicklungstrends. Aus diesem Grund werden Ergebnisse auch
über die Zeit der Projektdurchführung hinaus Bestand haben. Das geplante Projekt schließt
eine Analyse gegebener wohnungspolitischer Instrumente sowie in der aktuellen Diskussion
präsentierter neuer Instrumente ein, mit denen die betreffenden Akteure ihre jeweiligen Ziele
zu realisieren beabsichtigen. Die Analyse wohnungspolitischer Akteure soll sich außerdem
neben einer innenorganisatorischen Betrachtung der relevanten Akteure (öffentlicher Organisationen, Verbände usw.) auch auf eine Netzwerkanalyse ihrer Beziehungen sowie die Konturierung dominanter, wenn auch teilweise nach "Lagern" (Gesinnungsgemeinschaften oder
"advocacy coalitions") getrennter Problemsichten und Handlungsperspektiven beziehen.
ZEITRAUM: 1998-2002 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
METHODE: Wirksamkeit von Akteurskoalitionen auf der Basis inhaltlicher Positionen zur Wohnungspolitik, Bedeutung von grundlegenden Meinungen und Weltanschauungen für das Policy-Feld ("akteurszentrierter Institutionalismus"); Netzwerkanalyse, Eingrenzung nach
Schneeballsystem. Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen;
Dokumentenanalyse, offen; Netzwerkanalyse. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
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ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-01 ENDE: 2004-01 AUFTRAGGEBER: SchaderStiftung FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Technische Universität Darmstadt, FB 02 Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften, Institut für Politikwissenschaft Arbeitsbereich Öffentliche Verwaltung, Staatstätigkeit -public policy- und lokale Politikforschung (Residenzschloss, 64283 Darmstadt)
KONTAKT: Heinelt, Hubert (Prof.Dr. Tel. 06151-16-2242, e-mail: [email protected])
[164-L] Glißmann, Britta:
Zentralstaat versus Regionen: die Regionalisierungsfrage in der schwedischen Politik ; ein
Strukturvergleich zwischen den Modellregionen Skane, Västra Götaland, Kalmar län und
der Insel Gotland, (Europäische Hochschulschriften. Reihe 31, Politikwissenschaft, Bd. 484),
Frankfurt am Main: P. Lang 2004, 256 S., ISBN: 3-631-52233-9 (Standort: StUB Frankfurt a.
M.(30)-87-626-98)
INHALT: "Im Rahmen der vergleichenden Politikwissenschaften wurde unter Beachtung der
Aspekte der politics, polity und policy eine Analyse der schwedischen Modellregionen erstellt. Der schwedische Zentralstaat befindet sich in einem Dilemma, da aufgrund des Beitrittes zur Europäischen Union weitreichende Dezentralisierungsmaßnahmen erforderlich sind.
Die bisherige schwedische Politik bestand aus dem Paradoxon 'starker Staat und starke
Kommunen'. Parallel zum fortschreitenden Internationalisierungsprozess wurde eine regionale Neugliederung des Landes als Modellversuch in den Regionen Skane, Västra Götaland,
Kalmar Iän und der Insel Gotland eingeleitet. Mit der Darstellung der Modellregionen und ihren unterschiedlichen Ausgangssituationen sowie den jeweiligen regionalen Besonderheiten
wird die Zusammenarbeit der staatlichen, kommunalen und regionalen Ebene im Rahmen des
Pilotprojektes beleuchtet. Die Dezentralisierung und somit Übertragung von regionalen Entwicklungsaufgaben auf die subnationalen Ebenen unter Vorbehalt einer staatlichen Kontrollfunktion in Form der Provinzialregierungen hat die Effizienzsteigerung und Demokratisierung der einzelnen Regionen als Ziel. Die einzelnen Modellregionen werden in Bezug auf die
Verwirklichung der regionalen Ziele untereinander verglichen und im Gesamtgefüge des
schwedischen Staatssystems eingeordnet. Bis heute ist der endgültige Ausgang des Modellversuches offen." (Autorenreferat)
[165-L] Götschel, Udo:
Europa - Region - Kommune: Optimierung europäischer Mehrebenenpolitik durch die Euregio PAMINA?, (Würzburger Universitätsschriften zu Geschichte und Politik, Bd. 5), BadenBaden: Nomos Verl.-Ges. 2004, 245 S., ISBN: 3-8329-0670-3 (Standort: UB Dortmund(290)D34960)
INHALT: Der Verfasser gibt zunächst einen Überblick über die Mehrebenenpolitik in der Europäischen Region, über ihre Zielvorstellungen, Entwicklungstendenzen und Strukturen, über
die Rolle von Regionen und Kommunen im europäischen Mehrebenensystem sowie über
grenzüberschreitende Beziehungen in Euregios. Er konkretisiert seine Überlegungen im Folgenden auf die grenzüberschreitenden Beziehungen am Oberrhein, um sodann in einer Fallstudie die Euregio PAMINA (Südpfalz, Mittlerer Oberrhein, Nordelsass) zu untersuchen. Er
behandelt die sozioökonomische Struktur der Euregio PAMINA, die Entwicklung der grenzüberscheitenden Zusammenarbeit in diesem Raum, die institutionelle Ausgestaltung sowie
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ausgewählte Handlungsfelder und Akteure. Die Untersuchung zeigt, dass Euregios dann Modellfunktionen erfüllen können, wenn sie sich auf prädestinierte Handlungsfelder beschränken
und dem Drang nach öffentlicher Regulierung widerstehen. Angesichts von mangelndem
Bürgerinteresse und Integrationsparadoxon relativieren sich die Optimierungsmöglichkeiten
europäischer Mehrebenenpolitik durch Euregios allerdings erheblich. (ICE)
[166-F] Grandemange, Annick (Bearbeitung); Stadelbauer, Jörg, Prof.Dr. (Betreuung):
Umwelt und Landwirtschaft in den grenzüberschreitenden suburbanen Gebieten des Oberrhein
INHALT: Analyse der Landwirtschaft des suburbanen Raums unter dem Einfluss widerstreitender
Ansprüche und konkurrierender Akteure. Praxisbezug vor allem für die Planung. GEOGRAPHISCHER RAUM: Oberrheingebiet
METHODE: Akteurs- und handlungstheoretischer Ansatz DATENGEWINNUNG: Qualitatives
Interview. Geografische Methoden. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2004-11 ENDE: 2007-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Stipendium
INSTITUTION: Universität Freiburg, Frankreich-Zentrum (79085 Freiburg im Breisgau)
KONTAKT: Institution (Tel. 0761-203-2006, e-mail: [email protected])
[167-L] Grimm, Gaby:
Stadtentwicklung und Quartiermanagement: Entwicklung und Aufbau lokalspezifischer Organisations- und Steuerungsstrukturen, (Rheinisch-Westfälische Hochschulschriften, Bd. 1),
Essen: Klartext-Verl. 2004, 296 S., ISBN: 3-89861-288-0 (Standort: ULB Düsseldorf(61)-SOZ
W411-g864)
INHALT: "Das Buch bietet einen Überblick über die konzeptionellen und theoretischen Wurzeln
(Sozialraumorientierung, Soziale Arbeit, integrierte Stadtentwicklung, Verwaltungsreform)
des als 'Quartiermanagement' bezeichneten strategischen Konzepts der Stadtteilentwicklung.
Die Autorin entwickelt ein idealtypisches Organisations- und Steuerungsmodell für das Quartiermanagement, das über die konsequente Berücksichtigung intermediärer Organisationen
Dialoge zwischen Lebenswelt und System fördert und damit einen Demokratisierungsprozess
in der Stadtteilentwicklung dauerhaft unterstützt. Die Untersuchung des 'Essener Modells
Quartiermanagement' liefert nicht zuletzt aufgrund der langjährigen Praxiserfahrungen der
Autorin wichtige Impulse zur Konzept- und Qualitätsentwicklung von sozialräumlichen Gestaltungsstrategien. Gaby Grimm plädiert für eine Entrationalisierung von Stadtteil-Entwicklungsprozessen, die nicht bis ins Detail planbar, steuerbar und berechenbar sind. Die
Kunst eines Managements komplexer Handlungsfelder besteht darin, zentrale Aktionsorte
sowie Akteursebenen herauszukristallisieren, diese miteinander zu verzahnen und etwa Zielkonflikte, Widersprüchlichkeiten und Dilemmata im Prozess über geregelte Verfahren aufzugreifen. Entscheidungsträger/innen und Praktiker/innen der sozialen Arbeit und der Stadtentwicklung erhalten Anregungen für die Entwicklung und den Aufbau lokalspezifischer Organisations- und Steuerungsstrukturen. Darüber hinaus ermöglicht ein konkreter Verfahrensvorschlag für Wirksamkeitsdialoge die Entwicklung von Untersuchungsvorhaben zur Evaluation und zur Wirkungskontrolle." (Autorenreferat)
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[168-L] Großmann, Katrin; Nolting, Andreas:
Der Dinosaurier regt sich ...: schrumpfende Städte als Chance für eine Demokratisierung
kommunaler Planungsprozesse?, in: Norbert Fröhler, Stefanie Hürtgen, Christiane Schlüter,
Mike Thiedke (Hrsg.): Wir können auch anders : Perspektiven von Demokratie und Partizipation ;
Beiträge der wissenschaftlichen Tagung 2002 der Promotionsstipendiatinnen und -stipendiaten der
Hans-Böckler-Stiftung, Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot, 2004, S. 281-293, ISBN: 3-89691561-4
INHALT: Mit dem Bild des Dinosauriers charakterisiert der Autor die Stadtplanung und stellt die
Frage, ob diese sich nach einer 40jährigen Aufbruchphase hin zu einer Demokratisierung der
kommunalen Planung bewegt oder nicht. Ein Fazit zum Ende der 90er Jahre ist ambivalent.
Inzwischen kommt eine neue Herausforderung auf die Stadtentwicklung in den meisten ostdeutschen sowie einigen westdeutschen Kommunen zu: Bevölkerungsrückgang, Leerstand,
schrumpfende Städte. Der Beitrag erörtert die Frage, ob beide Prozesse - die Demokratisierung der Stadtentwicklung und die Gestaltung der schrumpfenden Städte - zueinander finden.
Zunächst wird stichpunktartig das Problemfeld der schrumpfenden Städte skizziert und ein
Blick auf die Entwicklung der Bürgerbeteiligung geworfen. Den Schwerpunkt des Artikels
bildet im Anschluss daran die Analyse der konkreten Ereignisse eines Fallbeispiels, nämlich
die Beteiligung der Bürger an den Planungen zur Stadtentwicklung in Chemnitz angesichts
von Bevölkerungsrückgang und Wohnungsleerstand. Dazu werden die empirischen Beobachtungen mit Hilfe eines theoretischen Modells zur Qualifizierung von Demokratie näher untersucht. Dieses Modell wird hinsichtlich des kommunalen Kontextes präzisiert, um die Qualifizierung der am Prozess beteiligten Akteursgruppen abzubilden und zu bewerten sowie Potenziale und Hemmnisse bei der Weiterentwicklung kommunaler Demokratie veranschaulichen
zu können. (ICA2)
[169-F] Grote Westrick, Dagmar; Muth, Josef; Öz, Fikret (Bearbeitung); Rehfeld, Dieter, PD Dr.
(Leitung):
Kompetenzfelder in NRW (KFN)
INHALT: Das Ziel dieses Projektes bestand darin, für das Land NRW spezifische Kompetenzfelder zu benennen, wobei der Begriff "Kompetenzfelder" im Laufe des Projektes durch den
Begriff "Strategische Handlungsfelder" ersetzt wurde, um einer Überschneidung mit den regionalen Kompetenzfeldern entgegenzuwirken. Zudem soll durch diesen neuen Begriff deutlich werden, dass es sich um strategische Felder des Landes handelt. Strategische Handlungsfelder sollen dabei von ihren Entwicklungspotenzialen her definiert werden und beziehen
zwei Aspekte ein: 1. Notwendige Voraussetzung für die Definition eines strategischen Handlungsfeldes ist die Zukunftsfähigkeit dieses Feldes, d.h. seine Entwicklungsfähigkeit. Zukunftsweisende Entwicklungen und sich abzeichnende Trends dienen hier als Indikatoren.
Zukunftsfähigkeit bezieht sich auf das Innovations- und Beschäftigungspotenzial, strategische
Handlungsfelder sind dann wirtschaftliche Zusammenhänge, in denen in NRW künftig Innovationen und Beschäftigung entstehen können. 2. Dies setzt voraus, dass in NRW günstige
Voraussetzungen vorhanden sind, um ein strategisches Handlungsfeld zu erschließen bzw.
dessen Potenziale für Innovationen und Beschäftigung zu nutzen. Von daher ist bei der Herausarbeitung von strategischen Handlungsfeldern für NRW zu berücksichtigen, welche Ausgangsbasis quantitativ bzw. qualitativ momentan besteht. Ein wesentliches Merkmal ist darin
zu sehen, dass im Vergleich zum Bund den in NRW vorhandenen Kompetenzen eine über-
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durchschnittliche Rolle zukommt. Es sollten für das Land relevante strategische Handlungsfelder herausgearbeitet werden. Diese wurden hinsichtlich ihrer Spezialisierung und ihrer
räumlichen Knotenpunkte näher analysiert. In diesem Projektabschnitt wurden die strategischen Handlungsfelder zunächst allein für NRW ohne Ruhrgebiet definiert, da für das Ruhrgebiet schon Kompetenzfelder benannt wurden. In einem zweiten Projektabschnitt "Strategische Handlungsfelder" wurde der Fokus jedoch erweitert und entsprechend des Verständnisses der strategischen Handlungsfelder der Rahmen auf das gesamte Land NRW ausgeweitet.
Diese Untersuchungsebene unterscheidet sich von einer regionalen Ebene, da sich die Kompetenzen innerhalb einer Region erfahrungsgemäß anders zusammensetzen bzw. anders verflochten sind als im Land. Hierbei kann es auch der Fall sein, dass für eine Region spezifische
Kompetenzen bedeutsam sind, die aus Landessicht weniger wichtig sind. Von daher kann von
den Kompetenzen eines Landes nicht unmittelbar auf die Kompetenzen einer Region geschlossen werden. Diese verschiedenen Ebenen und Logiken sollten bei der Analyse und Interpretation von strategischen Handlungsfelder und Kompetenzfeldern bedacht werden. Zur
Analyse wurden sowohl quantitative Indikatoren als auch qualitative Indikatoren herangezogen, die die sektoralen, individuellen, technologischen und organisatorischen Kompetenzen
des Landes wiedergeben, aber auch die Zukunftsfähigkeit des strategischen Handlungsfeldes
abbilden. Im Einzelnen sollte die Untersuchung folgende Fragen beantworten: Welche Kompetenzfelder sind in Nordrhein-Westfalen vorhanden und wie gestalten sie sich aus? Wie sind
diese Kompetenzfelder in den Regionen verteilt und spezialisiert bzw. wo lassen sich diese
regionalen Knoten (definiert als regionale Kompetenzen) orten? Wie lassen sich diese voneinander abgrenzen, d.h. welche inhaltlichen Schwerpunkte haben sie und wie verhalten sie
sich zueinander? Welche Netzwerke, Institutionen, Forschungseinrichtungen etc. tragen die
vorhandenen Kompetenzfelder schon heute? Inwieweit besteht ein Handlungsbedarf zur weiteren Entwicklung der Kompetenzfelder? Das Projekt wurde wie erwähnt unter dem Titel
"Strategische Handlungsfelder in Nordrhein-Westfalen" fortgesetzt.
METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Entfällt.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Grote Westrick, D.; Rehfeld, D.: Clusterentwicklung und Kompetenzfelder - ein Vergleich: Eindrücke aus drei Regionen in NRW. in: G.I.B.-Info, 2003, H. 2,
S. 24-30.+++Dies.: Kompetenzen und Kompetenzentwicklung am Beispiel der Regio Rheinland. Expertise, gefördert von der Hans-Böckler-Stiftung. Gelsenkirchen: Inst. Arbeit u.
Technik 2004, 73 S. Download unter: http://www.iatge.de/aktuell/veroeff/2004/rehfeld03.pdf
.+++Rehfeld, D.; Gärtner, S.; Grote Westrick, D.; Muth, J.; Öz, F.: Strategische Handlungsfelder in Nordrhein-Westfalen. Notiert in NRW. Düsseldorf: Ministerium für Wirtschaft und
Arbeit des Landes Nordrhein-Westfalen 2004, 183 S. Download unter: http://www.iatge.de/
aktuell/veroeff/2004/rehfeld04.pdf .
ART: Auftragsforschung; gefördert; Gutachten BEGINN: 2003-09 ENDE: 2004-04 AUFTRAGGEBER: Hans-Böckler-Stiftung FINANZIERER: Land Nordrhein-Westfalen Ministerium für
Wirtschaft und Arbeit
INSTITUTION: Institut Arbeit und Technik im Wissenschaftszentrum Nordrhein-Westfalen
(Munscheidstr. 14, 45886 Gelsenkirchen)
KONTAKT: Grote Westrick, Dagmar (Tel. 0209-1707-226, e-mail: [email protected])
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[170-L] Güntner, Simon:
Quartiersmanagement als Netzwerkmanagement: über das Organisieren von politischer
Intervention in Armutsquartieren, in: Uwe-Jens Walther, Kirsten Mensch; Schader-Stiftung
(Hrsg.): Armut und Ausgrenzung in der "Sozialen Stadt" : Konzepte und Rezepte auf dem Prüfstand, 2004, S. 169-187, ISBN: 3-932736-13-3 (Standort: UuStB Köln(38)-20040107246; Graue
Literatur)
INHALT: "In folgendem Beitrag möchte der Autor zeigen, was die Betrachtung von Quartiersmanagement unter dem Aspekt seiner Organisiertheit und des 'Netzwerkens' zu einem Verständnis der Entwicklungsprozesse in einem Stadtteil leistet. Es geht also vornehmlich um die
Entwicklung einer bestimmten - organisationssoziologischen - Perspektive auf die Arbeit in
den Stadtteilen im Rahmen sozialer Stadtentwicklungspolitik und um den möglichen Erkenntnisgewinn eines solchen Zugangs. In einem ersten Schritt wird der Untersuchungsgegenstand charakterisiert, das Politikfeld Soziale Stadtentwicklung und das Instrument Quartiersmanagement. Daran anschließend wird eine Kernaufgabe von Quartiersmanagern - das
'Netzwerken' - näher betrachtet. Dazu wird der Autor verschiedene Konzeptionen von Netzwerken und Netzwerksteuerung anbieten und anhand von Praxisbeispielen illustrieren. Diese
Diskussion zeigt, dass insbesondere neuere Konzepte der Organisationssoziologie, die sich
mit Beziehungen zwischen Organisationen und Gesellschaft auseinandersetzen, nicht nur dazu geeignet sind, das Handeln im Rahmen der Umsetzung des Bund-Länder-Programms zu
verstehen, sondern darüber hinaus auch das institutionelle Gewebe - und damit die jeweilige
'Ortslogik' - in den einzelnen Gebieten zu erfassen. Somit bietet ein auf die Praxis des Netzwerkens gerichteter Zugang auch Erkenntnisse über die weitere gesellschaftliche Realität und
bietet einen hilfreichen Baustein für ein umfassendes Verständnis der Dynamiken der Quartiersentwicklung." (Textauszug)
[171-L] Gürtler, Martin:
Demographischer Wandel - Herausforderung für die Kommunen: Auswirkungen auf Infrastruktur und Kommunalfinanzen, (TAURUS-Diskussionspapier, Nr. 8), Trier 2004, 48 S.,
ISBN: 3-931653-16-1 (Graue Literatur;
URL: http://www.uni-trier.de/taurus/pdf/diskussionspapier8.pdf)
INHALT: Der demographische Wandel wird in den kommenden Jahren Deutschland, aber auch
die Mehrzahl der übrigen Industrienationen, vor große Herausforderungen stellen. Für
Deutschland wird mit einem Rückgang der Bevölkerung von bis zu 15,39 Mio. Menschen gegenüber dem Jahr 2001 auf 67,04 Mio. im Jahre 2050 gerechnet. Vor diesem Hintergrund
stellt der Beitrag ein Konzept vor, das es den Kommunen ermöglicht, sich frühzeitig an die
Herausforderungen des demographischen Wandels anzupassen. Der sogenannte 'TAURUSZukunftcheck' ist ein Instrument, mit dem Kommunen die Folgen des demographischen
Wandels für ihre Infrastruktur prognostizieren und analysieren können. Grundlegendes Element des TAURUS-Zukunftcheck ist eine kleinräumige Bevölkerungsprognose, die durch die
Variation der zugrunde gelegten Modellannahmen einen Prognosekorridor möglicher Bevölkerungsentwicklungen in der Zukunft aufspannt. Auf den Prognoseergebnissen aufbauend
werden im Rahmen einer Wirkungsanalyse die Folgen dieser Bevölkerungsentwicklung für
ausgewählte kommunale Handlungsfelder wie kommunale Infrastruktur, Kommunalfinanzen
und Schulinfrastruktur analysiert. Aufbauend auf diese Analyse ist es dann Aufgabe der
Kommunen, ihre strategische Positionierung im demographischen Wandel festzulegen.
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Grundsätzlich bieten sich dafür zwei grundlegende strategische Optionen an: Einerseits können Kommunen mit einer Defensivstrategie auf den demographischen Wandel reagieren. Dabei würden sie nicht den Versuch unternehmen, Einfluss auf die weitere demographische
Entwicklung in ihrer Gemeinde zu nehmen. Vielmehr würden sie sich auf die Flexibilisierung
der Infrastruktur konzentrieren. Andererseits können sich Kommunen für eine offensive Strategie entscheiden und versuchen, die zukünftige demographische Entwicklung zu beeinflussen, um die negativen Folgen - beispielsweise für die kommunale Infrastruktur - zu begrenzen. Diese Vorgehensweise umfasst eine fertilitätsorientierte und/oder wanderungsorientierte
Kommunalentwicklung. Die Anwendung dieses Instruments wird am Fallbeispiel einer rheinland-pfälzischen Verbandsgemeinde und der dort prognostizierte Entwicklung der Schulinfrastruktur mit den entsprechenden Handlungsoptionen zur Infrastrukturflexibilisierung des
Schulbereiches dargestellt. (ICG2)
[172-F] Haller, Christoph, Dipl.-Ing.; Jahnke, Kerstin, Dipl.-Ing.; Ihlow, Jörg, Dipl.-Ing. (Bearbeitung); Keim, Karl-Dieter, Prof.Dr. (Leitung):
Eisenhüttenstadt 2030
INHALT: In der Teilnahme der Stadt Eisenhüttenstadt am Programm 'Stadt 2030' wird die Chance gesehen, sich über das Alltagsgeschäft hinaus gemeinsam mit den kommunalen Akteuren
sowie den Eisenhüttenstädter Bürgern offen mit den Problemen der künftigen Entwicklung
auseinandersetzen zu können und darauf aufbauend Visionen für die Zukunft der Stadt zu
entwickeln. Im Diskurs sollen Visionen zur Entwicklung einer lernfähigen und Gegensätze
integrierenden Stadt herausgearbeitet werden, die den Diskussionsprozess zu einem flexiblen
und dennoch integrativen Leitbild der Stadt mit der Perspektive der kommenden Jahrzehnte
anstoßen. Die Visionen für Eisenhüttenstadt, als Elemente eines zu entwickelnden Leitbildes,
sollen bestehende Realitäten und bereits erkennbare Defizite und Potentiale der Stadt aufnehmen, ohne die Beliebigkeit 'losgelöster' Ideenwettbewerbe. Zugleich ist mit dem vorgesehenen Zeitraum der Perspektive bis 2030 - und somit über übliche Planungshorizonte deutlich
hinaus - offensichtlich, dass die Stadt einen grundlegenden Wandel durchmachen wird: weder
wird in dreißig Jahren die Tradition der 'neuen Stahlstadt' noch verwurzelt sein, noch ist damit zu rechnen, dass die heutige Form industrieller Produktion nur fortgeschrieben wird; auch
die Industrie wird wissensbasiert und 'postindustriell' arbeiten. Ausgehend von der derzeitigen
Situation der Stadt sollen sich die Visionen in inhaltlicher Hinsicht auf zwei ausgewählte
Themenfelder beziehen: 1. die Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung, insbesondere
der Veralterungs- und Schrumpfungsprozesse, auf die soziale, die ökonomische und die gebaute Stadt; 2. die Möglichkeiten und Chancen eines intendierten Identitätswandels einer sich
verändernden Industriestadt, der sich dabei herausbildenden parallelen Identitäten und der erforderlichen Integration differenter Räume und Milieus; Visionen einer 'fraktalen' städtebaulichen Identität. ZEITRAUM: bis 2030 GEOGRAPHISCHER RAUM: Eisenhüttenstadt; Brandenburg (Land)
METHODE: Entwicklung unterschiedlicher Szenarien als Beitrag für ein künftiges Leitbild der
Stadt Eisenhüttenstdt im Kontext mit thematischen, inhaltlich spezifizierten Workshops, wissenschaftlichen Expertisen zu gezielten Themen sowie Zukunftswerkstätten. DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen (Literatur über Eisenhüttenstadt; Auswahlverefahren: total).
Qualitatives Interview (Stichprobe: ca. 40; wichtige Akteure in der Stadt und der Region).
Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: ca. 18.000 -geplant-, ca. 2.400 -Rücklauf-;
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7 Politik, Verwaltung, Recht, Partizipation
Haushaltsbefragung; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Haller, Chr.; Jahnke, K.: Eisenhüttenstadt - die erste sozialistische
Stadt Deutschlands und ihre Zukunft. in: Planerin, 2003, 1, S. 21-22.+++Jahnke, K.; Haller,
Chr.; Ullrich, P.: Immer weniger, immer älter - der demografische Wandel in Eisenhüttenstadt und die Folgen. in: Infobrief Stadt 2030, 2003, 10, S. 10-15. Download unter: http://
www.newsletter.stadt2030.de/staedteforum101.shtml .+++Infobrief 1: Wirtschaftliche Perspektiven von Eisenhüttenstadt und Region bis 2030. 2003.+++Infobrief 2: Chancen und Risiken der demografischen Entwicklung für Eisenhüttenstadt bis 2030. 2003.+++Infobrief 3:
Ergebnisse der ersten Themenwerkstatt am 19. Mai 2003. 2003.+++Infobrief 4: Ergebnisse
der zweiten Themenwerkstatt am 23. Juni 2003. 2003.+++Infobrief 5: Informationen zur
Stadt- und Quartiersstudie. 2003.+++Dokumentation der Themenwerkstatt "Wirtschaftliche
Perspektiven von Eisenhüttenstadt und Region bis 2030". 21 S.+++Dokumentation der Themenwerkstatt "Chancen und Risiken der demografischen Entwicklung für Eisenhüttenstadt
bis 2030". 36 S.+++Dokumentation der ersten Zukunftswerkstatt. 31 S.+++Infobrief 6: Ergebnisse der ersten Zukunftswerkstatt am 19./20.9.2003. 2003.+++Infobrief 7: Ergebnisse der
Themenwerkstatt "Schrumpfende Stadt/ Lebendige Stadt". 2003.+++Infobrief 8: Ergebnisse
der Themenwerkstatt "Image und Identität". 2004.+++Dokumentation der Themenwerkstatt
"Schrumpfende Stadt/ Lebendige Stadt". 2003, 25 S.+++Dokumentation der Themenwerkstatt
"Image und Identität". 2004, 19 S.+++Leitbild für Eisenhüttenstadt. 2004, 13 S. ARBEITSPAPIERE: Zwischenbericht (nur für den Fördermittelgeber).+++Endbericht (geplant für I.
Quartal 2005).
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-08 ENDE: 2004-04 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Bildung und Forschung FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: IRS - Leibniz-Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung (Flakenstr.
28-31, 15537 Erkner); Stadt Eisenhüttenstadt FB Stadtentwicklung, Stadtumbau und Wirtschaftsförderung (Zentraler Platz 1, 15890 Eisenhüttenstadt)
KONTAKT: Haller, Christoph (Tel. 03362-793-239, e-mail: [email protected])
[173-L] Healey, Patsy:
Creativity and urban governance, in: DISP : Dokumente und Informationen zur Schweizerischen Orts-, Regional- und Landesplanung, Jg. 40/2004, H. 3 = H. 158, S. 11-20
(URL: http://www.nsl.ethz.ch/index.php/content/download/975/5957/file/)
INHALT: Der Beitrag untersucht die Zusammenhänge zwischen Kreativität und Innovation im
Kontext der Formen und Praktiken der "good governance" bei der europäischen Regionalund Stadtentwicklung. Insbesondere wird der Doppelaspekt der Kreativität von Governance
näher untersucht: einmal die Fähigkeit, Innovationen bei der Entwicklung sozialer und ökonomischer Dynamiken zu initiieren und zum anderen die reflexive Steigerung der eigenen
Planungskapazitäten. Der Autor betont, dass es hier keine einfachen Gleichungen zwischen
den Merkmalen einer "kreativen Stadt" und "kreativen" Formen städtischen Regierens gibt.
Um die Komplexität beherrschbar zumachen, schlägt der Autor einen multidimensionalen
Ansatz vor, der die relevanten Akteure zu mehr Innovation und kreativen Problemlösungen
ermutigen soll. Der Drei-Ebenen-Ansatz verknüpft die interagierenden Dimensionen von Governance: Episoden, Prozesse und Kulturen. Die Fruchtbarkeit des skizzierten Bezugsrahmen
zur Verbesserung von "good governance" bei der Regionalentwicklung und -planung wird an
Beispielen aus dem europäischen Raum demonstriert. (ICAÜbers)
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[174-F] Heidenreich, Martin, Prof.Dr.; Miljak, Vedrana, Dipl.-Kff.; Kädtler, Jürgen, Dr. (Bearbeitung):
Social dialogue, employment and territories. Towards a European politics of capabilities
(Eurocap)
INHALT: Wie kann sich eine Region in einer innovationszentrierten Wissensgesellschaft behaupten? Was sind ihre zentralen Trümpfe in einem globalen Standortwettbewerb? Wie kann sie
ihre technologischen, organisatorischen und wissenschaftlichen Kompetenzen erneuern? Diese Fragen sollen im Rahmen eines von der Europäischen Kommission finanzierten Forschungsprojektes auf empirischer Grundlage beantwortet werden. Dem Bamberger Team
wurde in diesem Rahmen die Aufgabe übertragen, die institutionell und betrieblich verankerten Kompetenzen der Regionen Mittelfranken und Leipzig zu analysieren. Untersucht werden
soll, welche technologischen, wissenschaftlichen und organisatorischen Fähigkeiten diese
Regionen auszeichnen und wie diese Kompetenzen durch die regionalen Akteure weiterentwickelt werden. Die Fähigkeiten einer Region hängen zum einen von den in der Region ansässigen Unternehmen und ihren Netzwerken ab. Sie werden zum anderen von öffentlichen
oder privaten Aus- und Weiterbildungseinrichtungen, von Forschungs-, Entwicklungs- und
Technologietransfereinrichtungen, von Arbeitnehmer-, Arbeitgeber-, Berufs- und Wirtschaftsverbänden und von Außenwirtschaftszentren bestimmt. Diese fünf Dimensionen werden in insgesamt neun europäischen Regionen auf Grundlage eines einheitlichen analytischen
Rasters in fünf verschiedenen EU-Ländern im Rahmen des europaweiten, von der Europäischen Kommission finanzierten Forschungsprojektes "Social dialogue, employment and territories" untersucht (s.a. http://www.idhe.ens-cachan.fr/Eurocap.html ). GEOGRAPHISCHER
RAUM: United Kingdom, Italy, France, Belgium, Germany
METHODE: Arbeiten des Bamberger Teams: Die technologischen, wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Kompetenzen von Mittelfranken und Leipzig werden zunächst auf Grundlage der
öffentlich verfügbaren Wirtschafts-, Arbeitsmarkt- und Beschäftigungsstatistiken analysiert:
Anschließend werden Gespräche mit regionalen Experten aus Wissenschaft, Politik und Verwaltung durchgeführt, um die regionalen Stärken und Entwicklungsstrategien im Detail zu
analysieren. In Leitfadeninterviews mit fokalen Unternehmen werden dann die Wechselwirkungen zwischen regionalen und organisatorischen Kompetenzen analysiert: Welchen Beitrag
leisten diese Unternehmen zur Aktualisierung der regionalen Kompetenzen und wie wird der
Beitrag regionaler Institutionen und Zulieferer zu dem wirtschaftlichen, wissenschaftlichen
und technologischen Erfolg der Unternehmen eingeschätzt? Insgesamt sollen in jeder Region
Interviews mit Vertretern von Unternehmen, Kammern, Wirtschaftsverbänden, Gewerkschaften und Kommunen durchgeführt werden, um die regionalen Fähigkeiten und ihre pfadabhängige Entwicklung zu analysieren.
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: S. http://www.uni-bamberg.de/sowi/europastudien/eurocap.htm .
ART: gefördert BEGINN: 2002-12 ENDE: 2005-11 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Generaldirektion Forschung RTD Action 'Targeted Socio-Economic Research'
INSTITUTION: Soziologisches Forschungsinstitut an der Universität Göttingen e.V. -SOFI(Friedländer Weg 31, 37085 Göttingen); Universität Bamberg, Fak. Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Fach Soziologie Professur für Sozialwissenschaftliche Europaforschung
(Feldkirchenstr. 21, 96045 Bamberg)
KONTAKT: Heidenreich, Martin (Prof.Dr. e-mail: [email protected])
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7 Politik, Verwaltung, Recht, Partizipation
[175-L] Heinelt, Hubert:
Governance auf lokaler Ebene, in: Arthur Benz (Hrsg.): Governance - Regieren in komplexen
Regelsystemen : eine Einführung, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2004, S. 29-44, ISBN: 38100-3946-2 (Standort: UB Siegen(467)-31PDB1424)
INHALT: Der Begriff "Governance" hat zurzeit Konjunktur - auch in der lokalen Politikforschung. Der vorliegende Beitrag rekonstruiert den Gebrauch des Konzepts in der lokalen Politikforschung mit folgenden, relativ unstrittigen Kernelementen des Begriffs: (1) die traditionell von der politischen Theorie betonte Trennung von Staat und Gesellschaft tritt in den Hintergrund; (2) die Sphäre des Politischen (oder des policy-making) wird nicht mehr ausschließlich an den Staat oder regierungszentrierte institutionelle Strukturen des politischen Systems
gebunden; (3) Partizipation am "Regieren" beschränkt sich nicht nur auf eine indirekte Beteiligung an "Regierungsangelegenheiten" über Wahlen und das Repräsentationssystem, sondern
umfasst auch ein darüber hinaus erweitertes politisches Engagement am "öffentlichen Leben".
Der Autor zeigt zunächst, dass dieser Ansatz für die lokale Politikforschung in Deutschland
nichts Neues ist - auch wenn er nicht unmittelbar mit dem Begriff "Governance" verbunden
wurde. Anschließend wird an einem Beispiel - der lokalen Arbeitsmarktpolitik - demonstriert,
welche Konsequenzen es haben kann, wenn das Politische auf der lokalen Ebene aus einer
Governance-Perspektive in den Blick genommen wird. (ICA2)
[176-L] Heintel, Martin:
Regionalpolitik in Österreich: Retrospektive und Perspektive, in: Österreichische Zeitschrift
für Politikwissenschaft, Jg. 33/2004, H. 2, S. 191-208 (Standort: UuStB Köln(38)-XE00150; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Dieser Beitrag beschäftigt sich mit früheren und gegenwärtigen Strategien der österreichischen Regionalpolitik. Der Beitritt Österreichs zur Europäischen Union und die Erweiterung dieser hat nicht nur zu vielfältigen Veränderungen regionalpolitischer Strategien beigetragen, sondern bedarf auch weiterhin einiger Anpassungen v.a. im Kontext grenzüberschreitender Entwicklungsmaßnahmen. Regionen in einem globalisierten Wettbewerb haben
traditionelle Gebietseinheiten und die Möglichkeiten der hoheitlichen territorialen Verwaltungsstrukturen längst gesprengt. Regionalentwicklung als eine Summe von europäischer, nationaler und regionaler (lokaler) Politik bedarf eines Zusammenspiels und einer Koordination
der dargestellten unterschiedlichen Politikbereiche - sowohl auf regionaler als auch administrativer Ebene - um Effizienz und Qualität zu sichern. Netzwerken und Kooperationsverbünden kommt dabei eine besondere Rolle zu. Aus diesem Grund kam es v.a. in den letzten 15
Jahren zu einer verstärkten Institutionalisierung auf regionaler Ebene. In die Zukunft geblickt
kommt dem Bereich der Internationalisierung räumlicher Politik noch verstärkter als bisher
große Bedeutung zu. Wettbewerbe, Partnerschaften, transnationale Programme, europäische
Planungsgrundlagen und die stete Zunahme von Verflechtungskontexten auf räumlicher Ebene sind dafür ausschlaggebend." (Autorenreferat)
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7 Politik, Verwaltung, Recht, Partizipation
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[177-L] Hölcker, Norbert:
Regionen in Europa - Gewinner oder Verlierer des europäischen Einigungsprozesses?: eine
Betrachtung des Bedeutungswandels der Regionen in Europa am Beispiel der europäischen
Regional- und Strukturpolitik von 1957 bis heute, (ESH Working Paper, No. 2), Hannover
2004, 43 S. (Graue Literatur;
URL: http://www.gps.uni-hannover.de/europe/workingpapers/hoelcker.pdf)
INHALT: "Kernfrage der Arbeit ist, ob die Regionalpolitik der EU für Regionen in Europa förderlich oder abträglich ist. Der Verfasser setzt mit der Erläuterung des Regionenbegriffes ein
und geht differenziert auf die Regionalpolitik der EU ein. Er erörtert die Förderziele und die
Ziele der Regional- und Strukturpolitik und deren historische Entwicklung sowie die aktuelle
Politik der Regionenförderung. Mit der Analyse der unterschiedlichen politischen Positionierung der Regionen, der europäischen Institutionen und der Nationalstaaten gelingt es dem
Verfasser, die Dynamik der Regionalpolitik der EU gut herauszuarbeiten. Im Ergebnis kommt
er zu der Auffassung, dass die Regionen sich auch vor dem Hintergrund der historischen
Entwicklung der Regional- und Strukturpolitik als Gewinner bezeichnen lassen. In Anbetracht der bis heute noch bestehenden regionalen Disparitäten müssen die politischen Gewinne
der Regionen relativiert werden. Der Verfasser hat eine sehr sorgfältig gearbeitete Studie zu
einem relevanten Thema der Europaforschung vorgelegt." (Autorenreferat)
[178-F] Hondrich, Karl-Otto, Univ.-Prof.Dr. (Bearbeitung):
International vergleichende Analyse von Kooperationen zwischen Metropolen
INHALT: Probleme, die durch Globalisierungsprozesse hervorgerufen werden, treten besonders
in großen Städten zutage. Gleichzeitig bietet sich gerade den Metropolen die Chance, bei der
Lösung von kommunalen Problemen grenzüberschreitend zusammen zu arbeiten. Die dabei
entstehende Vernetzung der Metropolen entfaltet eine eigene Dynamik. Dieser bisher wenig
erforschte Aspekt der Globalisierung soll im vorliegenden Projekt anhand von Fallbeispielen
untersucht werden. Dabei geht es insbesondere um die Frage, ob und wie bestimmte Großstädte der Europäischen Union (Berlin und Wien) und Großstädte von EU-Beitrittskandidaten
(Budapest und Warschau) an dieser Dynamik teilhaben und welche Ansätze zur Entwicklung
einer Konvergenz der Problemlösungen sichtbar werden. Durch die Öffnung der Grenzen
nach Osteuropa verschärfen sich Problemfelder wie Arbeitslosigkeit und Migration nicht nur
in westlichen, sondern ebenso in den östlichen Metropolen. Das Projekt zielt darauf ab, in den
beiden genannten Problemfeldern Formen der Kooperation zwischen Metropolen und deren
Auswirkungen sowohl auf das nationale Umfeld als auch auf transnationale Strukturen herauszuarbeiten. Forschungsleitend ist hierbei die Fragestellung, inwieweit europäische Metropolen im Zuge der europäischen Einigung einerseits und einer sich globalisierenden Welt andererseits transnationale Lösungsmodelle der kommunalen Arbeitsmarktpolitik sowie der Integrationspolitik ethnischer Minderheiten entwickeln. GEOGRAPHISCHER RAUM: Berlin,
Wien, Warschau, Budapest
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Frankfurt, FB 03 Gesellschaftswissenschaften, Institut für Gesellschafts- und Politikanalyse Lehrstuhl Soziologie, insb. soziale Konflikte und sozialer Wandel
(Robert-Mayer-Str. 5, 60054 Frankfurt am Main)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 069-798-22050, -22473, Fax: 069-798-28026,
e-mail: [email protected])
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7 Politik, Verwaltung, Recht, Partizipation
[179-L] Jaster, Karl; Filler, Günther:
Umgestaltung der Landwirtschaft in Ostdeutschland, (Working Paper / Humboldt-Universität
Berlin, Landwirtschaftlich-Gärtnerische Fakultät, Institut für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften des Landbaus, Nr. 68), Berlin 2003, 43 S. (Graue Literatur;
URL: http://www.agrar.hu-berlin.de/wisola/va/wp68.pdf)
INHALT: Der Beitrag beschreibt den Transformationsprozess der Landwirtschaft in Ostdeutschland im Zuge der Wiedervereinigung Deutschlands 1990. Dem gemäß gliedert sich die Untersuchung in drei thematische Kapitel: In einem ersten Schritt wird die Ausgangssituation der
landwirtschaftlichen Umgestaltung dargestellt. Sie umfasst die historischen Gegebenheiten
vor 1990 sowie die Wende-Situation 1989/90 mit den Aspekten Eigentumsverhältnisse, Betriebsstrukturen, Arbeitskräfte, Produktion und Versorgung sowie die Marktsituation. Der
zweite Schritt beleuchtet den Strukturwandel in der Landwirtschaft seit 1990. Dazu gehören:
(1) die Vermögensregelung und Privatisierung, (2) die Herausbildung neuer Betriebs- und
Wettbewerbsstrukturen, (3) die Produktion und Steigerung der Produktivität, (4) der Arbeitsplatzabbau sowie (5) die ökonomische Situation hinsichtlich der Rentabilität, Stabilität und
Liquidität. In einem dritten Schritt werden die unterstützenden Politikmaßnahmen seit 1990
erörtert. Sie beschäftigen sich mit (1) den Anpassungs- und Überbrückungshilfen, (2) der
Strukturförderung, (3) der Altschuldenregelung und schließlich (4) der EU-Agrarpolitik. In
einer abschließenden Zusammenfassung werden nochmals die wichtigsten Ergebnisse der
Analyse dieses komplexen Vorganges genannt. (ICG2)
[180-L] Khlystova, Tatiana:
Integration durch regionale Kooperation?: am Beispiel der Partnerschaft zwischen dem
Land Niedersachsen und der Oblast Tjumen, (ESH Working Paper, No. 3), Hannover 2004, 58
S. (Graue Literatur; URL: http://www.gps.uni-hannover.de/europe/workingpapers/khlystova.pdf)
INHALT: "Die in der Arbeit durchgeführte Analyse hat ergeben, dass die Realität der Beziehungen zwischen Russland und dem Westen auf nationalen Ebene sehr politisiert ist. Diese Tatsache hindert die Erreichung der Kooperationsziele. Eine sehr wichtige Ursache dafür ist die
Vielfalt der russischen Regionen (politische, wirtschaftliche, kulturelle, soziale). Diese Vielfalt, in der Kombination mit den Besonderheiten des Regionalisierungsprozesses in Russland,
kann sich für die internationale Kooperation als vorteilhaft erweisen, unter der Bedingung,
dass allein die Gebietskörperschaften als Kooperationspartner auftreten. Das Fallbeispiel Partnerschaft zwischen dem Land Niedersachsen und der Region Tyumen - bestätigt diese
Aussage, obwohl auch da Probleme auftauchen. Der Unterschied aber ist, dass diese Probleme durch die Vorgehensweise, welche sich aus Prinzipien der regionalen Zusammenarbeit
ableitet, besser zu bewältigen sind." (Autorenreferat)
[181-F] Kraus, Matthias; Stech, Katrin, Dipl.-Geogr. (Bearbeitung); Troeger-Weiß, Gabi, Prof.Dr.
(Leitung):
Gute Nachbarschaft im bayerisch-tschechischen Grenzraum. Aufbau eines grenzüberschreitenden Kommunikations- und Informationsmanagements
INHALT: In Fortsetzung des Projektes "Gute Nachbarschaft - Bilanz und Perspektiven" führt der
Lehrstuhl "Regionalentwicklung und Raumordnung" gemeinsam mit dem Lehrstuhl "Öffent-
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7 Politik, Verwaltung, Recht, Partizipation
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liches Recht" im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Landesentwicklung und
Umweltfragen das Projekt "Gute Nachbarschaft im bayerisch-tschechischen Grenzraum Aufbau eines grenzüberschreitenden Kommunikations- und Informationsmanagements"
durch. Die Entwicklung zur Verbesserung der nachbarschaftlichen Mentalität hat in den vergangenen Jahren einige Fortschritte gemacht. Insbesondere Projekte, bei denen Bewohner
von beiden Seiten der Grenze gemeinsam aktiv sind, leisten dazu wichtige Beiträge. Hemmend wirken dagegen vor allem sprachliche Verständigungsschwierigkeiten und Informationsdefizite sowie noch nicht überwundene Vorurteile und Vorbehalte. Ziel des Projektes ist
es, durch die Umsetzung von Pilotprojekten die Schaffung grenzüberschreitender Mentalität,
Identität und kreativer Milieus zu fördern. Zudem sollen in verschiedenen Bereichen Kontakt, Informations- und Kommunikationsnetze zu mentalen, administrativen und rechtlichen Aspekten zwischen Bayern und der Tschechischen Republik aufgebaut werden. Dadurch sollen gerade auch im Hinblick auf die EU-Erweiterung - mittel- und langfristig bestehende Vorurteile auf beiden Seiten der Grenze abgebaut und die grenzüberschreitende Zusammenarbeit
sowie die Entwicklung eines gut nachbarschaftlichen Verhältnisses verbessert werden. Vorgehensweise: In einer ersten Phase wird ein Kriterienkatalog erarbeitet, der die wichtigsten
Voraussetzungen für eine gute mentalitätsbildende Wirkung von grenzüberschreitenden Projekten erfasst. Die Auswahl von mehreren Modellprojekten aus verschiedenen Bereichen
(z.B. Kinder- und Jugendarbeit, Bildung und Wissenschaft, Wirtschaft, Interregionale Zusammenarbeit) erfolgt dann - gemeinsam mit Experten aus dem Grenzraum - auf dieser
Grundlage. Bei der Durchführung der ausgewählten Projekte kooperieren die Projektpartner
mit Akteuren im Grenzraum und externen Partnern, veranstalten Seminare und Workshops
und dokumentieren die Arbeitschritte und Ergebnisse, um sie einem größeren Kreis von Interessenten zugänglich zu machen. Ziel ist es, die Fortführung der Projekte auch über die Pilotphase hinweg im Raum zu gewährleisten. Daneben wird in einem eigenen Teilprojekt ein
grenzüberschreitendes Informations- und Kommunikationsmanagement konzipiert und in einer Pilotphase umgesetzt. Dies umfasst den Auf- und Ausbau von Informationsnetzen zwischen Bürgern, Vereinen, Verbänden, Verwaltung und Wissenschaft. Außerdem werden Informationen für Grenzregionen zu unterschiedlichen Aspekten der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit (u.a. Kartenmaterialien, "Best Practices", Fördermittel, Zuständigkeiten, Verwaltungsausbau) aufbereitet und zweisprachig im Rahmen eines Internetauftritts unter der
Domain: www.gute-nachbarschaft.org präsentiert. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bayern,
Tschechische Republik
METHODE: Das methodische und empirische Vorgehen bei der Realisierung des Projekts basiert
insgesamt auf 3 Säulen. Dabei stützt es sich zum einen auf den Einsatz von Methoden der
empirischen Sozialforschung. Zum anderen steht vor allem die Implementierung von Konzepten im Vordergrund, die zur Verbesserung des grenzüberschreitenden Informations- und Erfahrungsaustausches sowie zur Bildung neuer bzw. zum Ausbau bestehender grenzüberschreitender vertikaler und horizontaler Netzwerkstrukturen beitragen. Im Einzelnen handelt
es sich um Dokumentenanalyse, Empirische Analyse sowie Implementierung eines grenzüberschreitenden Informations- und Kommunikationsmanagements. DATENGEWINNUNG:
Standardisierte Befragung, schriftlich. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Leitfaden zum grenzüberschreitenden Austausch im Bereich der
Kindergartenarbeit.+++Siehe auch Internet unter: http://www.gute-nachbarschaft.org .
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-02 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: Freistaat Bayern Bayerisches Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen FINANZIERER: Auftraggeber
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7 Politik, Verwaltung, Recht, Partizipation
INSTITUTION: Technische Universität Kaiserslautern, FB Architektur, Raum- und Umweltplanung, Bauingenieurwesen, Lehrstuhl Regionalentwicklung und Raumordnung (Pfaffenbergerstr. 95, 67663 Kaiserslautern)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 0631-205-4701, Fax: 0631-205-2251,
e-mail: [email protected])
[182-L] Krummacher, Michael:
Die hohen Erwartungen sind nicht erfüllt. Aktivierung und Bürgerbeteiligung in der Programmumsetzung 'Soziale Stadt', in: Sozialmagazin : die Zeitschrift für Soziale Arbeit, Jg.
29/2004, H. 10, S.40-51 (Standort: UuStB Köln(38)-XG3727; Kopie über den Literaturdienst
erhältlich)
INHALT: "Im Rahmen der Ziele einer nachhaltigen, sich selbst tragenden Entwicklung benachteiligter Stadtteile nimmt das Handlungsfeld 'Aktivierung und Beteiligung' in der Programmstrategie des 1999 gestarteten Bund-Länder-Programms 'Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf - die Soziale Stadt' und seiner Vorläuferprogramme auf Länderebene (im Folgenden: Programm/e 'Soziale Stadt') eine zentrale Rolle ein.' Nach einer vierjährigen (und der in
einzelnen Bundesländern sehr viel längeren) Umsetzungsphase der Programme "Soziale
Stadt" liegen inzwischen empirische Erfahrungen zum Thema Aktivierung und Beteiligung
vor. Sie sollen in diesem Beitrag vorgestellt, analysiert und mit Blick auf die Perspektiven integrierter Stadtteilentwicklung kommentiert werden. Grundlage des folgenden Beitrages bilden erstens die Auswertung von Begleitforschungsberichten zum Bund-Länder-Programm
'Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf - die Soziale Stadt', zum NRW-Programm
'Stadtteile mit besonderem Erneuerungsbedarf', zweitens die Auswertung themenbezogener
Sekundärliteratur, drittens eigene empirische Studien und Experten-Interviews (vgl. u. a. DIFU 2003a,b; ILS 2000; Krummacher / Kulbach / Waltz, Wohlfahrt 2003; 2004)." (Autorenreferat)
[183-L] Kunzmann, Klaus R.:
An agenda for creative governance in city regions, in: DISP : Dokumente und Informationen
zur Schweizerischen Orts-, Regional- und Landesplanung, Jg. 40/2004, H. 3 = H. 158, S. 5-10
(URL: http://www.nsl.ethz.ch/index.php/content/download/974/5948/file/)
INHALT: Vielfältige Restriktionen behindern die regionalen Institutionen und Akteure bei der
Initiierung von Kooperationen zwischen den städtischen Regionen. Einer der Hauptgründe
einer zukunftsorientierten Regionalentwicklung auf europäischer Ebene ist dabei der Mangel
an Kreativität. Obgleich reiche Erfahrungen vor allem in der BRD mit dem interregionalen
Regieren (z.B. Landschaftsverbände) vorliegen, dominieren - so die These des vorliegenden
Beitrags - die Widerstände bei der institutionellen Politikverflechtung. Sich auf deutsche Erfahrungen stützend entwickelt der Autor zehn Vorschläge für eine erfolgreiche kreative Governance in städtischen Regionen. Sie reichen von der Erhöhung der Durchlässigkeit der
Grenzen bis zur Förderung von innovativen Netzwerken, von der Unterstützung des Dritten
Sektors bis zur Kommunikation von intraregionalen Erfolgsgeschichten. Die Implementation
der vorgestellten Agenda verlangt von allen Betroffenen und Beteiligten viel guten politischen Willen und die kreative Kombination von Institutionen, Akteuren, Strategien, Finanzie-
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rungsfragen und letztendlich erfolgversprechenden Implementationsinstrumentarien. (ICAÜbers)
[184-F] Lang, Thilo, Dipl.-Ing.; Tenz, Eric, Dipl.-Ing.; Sonntag, Monika, Dipl.-Geogr. (Bearbeitung); Bürkner, Hans-Joachim, Prof.Dr. (Leitung):
Mittelstädte im Ostseeraum im Dialog
INHALT: Ausgangspunkt für MECIBS ist die Beobachtung, dass insbesondere Klein- und Mittelstädte im Ostseeraum außerhalb der nationalen Kerngebiete und Metropolräume vergleichsweise große Entwicklungsschwierigkeiten aufweisen und dadurch zur regionalen Disparitätenbildung beitragen. Insbesondere durch nachlassende wirtschaftliche Aktivitäten, Bevölkerungsrückgänge und durch die daraus folgenden sozialen, baustrukturellen und ökologischen
Probleme sind viele Städte in ihren urbanen Funktionen von Umstrukturierungsprozessen betroffen. Vor allem wirtschaftlich monostrukturierte Städte außerhalb der Hauptstadtregionen
befinden sich in kritischen Situationen. Einige Städte können jedoch auch auf positive Ergebnisse ihrer Strategien verweisen. MECIBS vereint bewusst Städte mit unterschiedlichem historischen, politischen und ökonomischen Hintergrund, um das Phänomen des urbanen Strukturwandels in seinen verschiedenen Ausprägungen besser greifen zu können. Das MECIBS
Netzwerk (23 kommunale Partner und 12 Forschungsinstitute zur wissenschaftlichen Begleitung) ermöglicht und unterstützt den Austausch zwischen diesen Städten und hilft dabei, den
Krisensituationen der Städte mit neuen Perspektiven zu begegnen. Hierbei spielen neben den
Städten selbst auch die beteiligten Forschungsinstitute eine große Rolle, da von ihnen neben
einer vergleichenden Darstellung der Entwicklungspfade der beteiligten Städte auch Empfehlungen für lokale Strategien erarbeitet werden. Dadurch werden gemeinsame Lernprozesse in
Gang gesetzt und Synergieeffekte für die einzelnen Städte sowie letztendlich für die gesamte
räumliche Entwicklung des Ostseeraums bewirkt. Im IRS werden schwerpunktmäßig folgende Themen bearbeitet: Städtische Krise und Revitalisierung; alternative Entwicklungsstrategien als Reaktion auf eine nachlassende wirtschaftliche Dynamik sowie "Image und Identitätsbildung durch kommunale lokale Aktivitäten". GEOGRAPHISCHER RAUM: Ostseeraum,
Deutschland, Dänemark, Finnland, Schweden, Russland, Lettland, Polen, Jüterbog, Lappeenranta, Nakskov, Kuldiga
METHODE: Literaturstudium zur Klärung des Begriffs "Klein- und Mittelstädte"; Übersicht über
die Situation in allen beteiligten Städten: Im Frühjahr 2003 wurden Fragebögen an die Städte
verschickt und ausgewertet, um mehr über die jeweiligen lokalen Herausforderungen sowie
die Erwartungen an das MECIBS-Projekt zu erfahren. Seitdem findet ein intensiver Dialog
mit den einzelnen kommunalen Partnern statt. Zudem bringen die Städte auf sechs Konferenzen ihre Probleme zur Sprache, so dass ein fachlicher Austausch stattfinden kann. Die Experten aus Wissenschaft, Politik und Praxis sind gefordert, lokale Lösungswege aufzuzeigen und
entsprechende Perspektiven zu entwickeln. Mit Hilfe der teilnehmenden Städte führen die
Forschungsinstitute Fallstudien durch. In der letzten Projektphase werden die Ergebnisse der
sektorale Studien zu integrierten Handlungsempfehlungen zusammengeführt. Auch während
des Prozesses findet eine fachübergreifende Vernetzung der Inhalte statt. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse, offen; Qualitatives Interview. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2002-09 ENDE: 2005-06 AUFTRAGGEBER: Europäische Kommission FINANZIERER: Auftraggeber
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soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1
7 Politik, Verwaltung, Recht, Partizipation
INSTITUTION: IRS - Leibniz-Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung (Flakenstr.
28-31, 15537 Erkner)
KONTAKT: Lang, Thilo (Tel. 03362-793-245, e-mail: [email protected])
[185-L] Liebmann, Heike; Robischon, Tobias (Hrsg.):
Städtische Kreativität: Potenzial für den Stadtumbau, (Schader-Kolloquium Gesellschaftswissenschaften - Praxis), Darmstadt 2003, 244 S. (Standort: UuStB Köln(38)-20040107259; Graue
Literatur)
INHALT: "Demographische und wirtschaftliche Schrumpfungsprozesse, überregionale Abwanderung, anhaltende Suburbanisierung sowie ein erheblicher Wohnungsleerstand kennzeichnen
seit Ende der 1990er Jahre viele Städte und Gemeinden in den neuen Ländern. Die Kommunen sind gefordert, ihre Entwicklungsziele kritisch zu überprüfen und strukturell neue, integrierte Entwicklungskonzepte zu erarbeiten. Viele Kommunen richten den Focus in ihren Konzepten zunächst auf die städtebaulichen und wohnungswirtschaftlichen Probleme des Stadtumbaus und setzen in erster Linie dort zur Heilung der gegenwärtigen Symptome der
Schrumpfungsentwicklungen an. Angesichts der Komplexität der Problemlagen in den Städten erfordern zukunftsfähige Problemlösungen ein 'neues Denken'. Es müssen neue Perspektiven für die Stadtentwicklung erdacht werden - in wirtschaftlicher, sozialer, kultureller, baulicher und wohnungswirtschaftlicher Hinsicht. In einer gemeinsamen Workshopreihe des Instituts für Regionalentwicklung und Strukturplanung (IRS) und der Schader-Stiftung diskutierten Experten aus ostdeutschen und westeuropäischen Städten den kreativen Umgang mit
Schrumpfungsprozessen. Städtische Kreativität, so ihr Plädoyer, ist eine Ressource, deren Potenzial für den Stadtumbau noch zu wenig genutzt wird". (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis:
Heike Liebmann, Tobias Robischon: Städtische Kreativität: ein Potenzial für den Umgang
mit Schrumpfungsprozessen Seite (6-13); Karl-Dieter Keim: Zur Notwendigkeit kreativer
Arbeitsformen bei der Stadtentwicklung in Ostdeutschland (14-25); Phil Wood: The cycle of
urban creativity (Der Kreislauf urbaner Kreativität) (26-38); Charles Landry: Wie eine Kreativitätsplanung umgesetzt werden kann (39-50); Heike Liebmann, Tobias Robischon: Was ist
städtische Kreativität? Zehn Thesen (51-59); Stefan Heinig, Oliver Weigel: Zwischen
Schrumpfung und Wachstum - kreative Strategien für Leipzig (60-71); Andreas Thiele:
Stadtentwicklung in Schwerin - Wachstum, Schrumpfung und kreative Lösungsansätze (7281); Helmut Pfefferkorn: Strategien der Stadt Zwickau im Stadtumbau (82-89); Stuart WilksHeeg: Kann kreative Kommunalpolitik wirtschaftlichen Niedergang umkehren? Die Politik
der urbanen Renaissance in Liverpool und Manchester (90-108); Beate Glöckner, Heike
Liebmann: Karlskrona - Kehrtwende aus der Krise (109-115); Thorsten Wiechmann: Strategien und Potenziale der Regenerierung in Bilbau und Newcastle (116-132); Heike Liebmann:
Mut der Verzweiflung? Events und Großprojekte als Motor für die Stadtentwicklung (133145); Hans-Joachim Bürkner: Die Rolle kreativer Milieus für die Stadtentwicklung in Ostdeutschland (146-160); Kerstin Büttner, Bastian Lange, Ulf Mattiesen: Raumwirkungen von
Wissensmilieus - Handlungsstrategien und Akteurspotenziale von Start-Up-Unternehmern im
FuE-Bereich von Frankfurt/ Oder und Jena (161-183); Herbert Grymer: Stadtentwicklung
trotz Schrumpfung? Einige Bemerkungen über die mentalen Hemmnisse städtischer Kreativität (184-195); Roland Fröhlich: Einige Binsenweisheiten und ein paar Gedankenansätze über
kreatives Verwaltungshandeln (196-205); Beate Glöckner: Neue Konzepte für die Verwaltung - Tilburger Erfahrungen mit Verwaltungsmodernisierung (206-218); Ralf Ebert: Kreatives Handeln in Städten ist Arbeit, Arbeit, Arbeit. Wie kreatives Handeln in der Stadtentwick-
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lung praktisch organisiert werden kann (219-228); Heik Afheldt: Ein Traum wird wahr - eine
Stadt mit Kindern (229-230); Hans-Jörg Duvigneau: Was "bringt" ein zweitägiger Workshop
vor Ort über die Probleme und Chancen einer schrumpfenden Stadt? (231-232); Tobias Robischon: Wie man sich ein Bild von Schrumpfung macht (233-235); Suntje Schmidt: Kreativer
als man denkt (236-237); Tobias Robischon: Erst die Not macht erfinderisch. Wirklich? (238241).
[186-L] Mau, Steffen:
Transnationale Transfers der EU-Regionalpolitik: die institutionelle Bearbeitung eines verteilungspolitischen Problems, in: Stefan Liebig, Holger Lengfeld, Steffen Mau (Hrsg.): Verteilungsprobleme und Gerechtigkeit in modernen Gesellschaften, Frankfurt am Main: Campus Verl.,
2004, S. 331-360, ISBN: 3-593-37464-1
INHALT: Der Autor geht der Frage nach, wie sich die Mittelaufbringung und die Mittelverteilung
für die Strukturpolitik der Europäischen Union unter gerechtigkeitstheoretischem Gesichtspunkt bewerten lassen. Im allgemeinen wird von der Tatsache ausgegangen, dass die Zahlungen der Geberländer Kompensationen für die letztendliche Zustimmung der schwächeren
Mitglieder zur engeren wirtschaftlichen Integration sind. Es muss aber nach Ansicht des Autors angenommen werden, dass innerhalb der EU auch solidarische Motive zum Tragen
kommen, die ein Zurückbleiben der schwächsten Mitgliedstaaten unakzeptabel erscheinen
lassen. Die Strukturpolitik ist darauf angewiesen, dass es einen von allen Beteiligten als fair
angesehenen Verteilungskompromiss gibt, dem die beteiligten Länder zustimmen können.
Der Autor diskutiert vor diesem Hintergrund die Verteilungsprinzipien der EU-Strukturpolitik
hinsichtlich Finanzierung, Förderzielen, Auszahlungen und Nettoumverteilung und skizziert
einige Ansätze, durch welche transnationale Umverteilungen im Rahmen der EURegionalpolitik Unterstützung finden können. (ICI2)
[187-F] Meier, Lars, M.A. (Bearbeitung); Löw, Martina, Prof.Dr. (Betreuung):
Transnationale Akteure im urbanen Raum
INHALT: In bestimmten Städten konzentrieren sich die technischen Einrichtungen, die für die
zugenommenen globalen Interaktionen und Verknüpfungen notwendig sind und die diesen
Städten eine zentrale Rolle als Knotenpunkte von internationalen Strömen zusichern. Neben
diesen baulichen Fixierungen des Transport- und Kommunikationswesens sammeln sich hier
auch die Beschäftigten verschiedener Dienstleistungssektoren, deren Lebenskonzeption in
enger Bindung zu diesen Techniken der geographischen Distanzüberwindung steht. Ihre hohe
Qualifikation und beträchtliche internationale Mobilität, die mit einer intensiven Nutzung von
Technik einhergeht, lässt erst eine internationale Vernetzung dieser Städte zu. Daher geht die
Zunahme globaler Verknüpfungen mit einem Anstieg der Anzahl und Bedeutung von transnationalen hochqualifizierten Migrierenden einher. Diese spezielle Gruppe von ArbeitsmigrantInnen lässt sich nur für einen relativ kurzen Zeitraum in einer Stadt nieder, um dann wieder
in eine andere Stadt umzuziehen. Während des Aufenthalts in der Stadt erfolgt die Lokalisierung dieser Gruppe, ihr spezielles räumliches Handeln, ihre Habituspräsentation in Interaktion mit den speziellen Eigenschaften der Stadt. In dem Promotionsvorhaben wird diese Interaktion zwischen einer Gruppe von hochqualifizierten Beschäftigten des Dienstleistungssektors, die ihre Arbeits- und Wohnorte international zwischen unterschiedlichen Städten wech-
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7 Politik, Verwaltung, Recht, Partizipation
seln, mit diesen Städten untersucht. Die Grundannahme des Forschungsvorhabens ist, dass
die Migration Hochqualifizierter einher geht mit urbanen Transformationen. Es soll herausgefunden werden, wie diese Gruppe in ihrer (noch genauer zu bestimmenden) alltäglichen
räumlichen Handlung mit den städtischen Strukturen in Interaktion tritt. Damit wird gleichzeitig analysiert, wie die spezifischen Strukturen der Stadt auf diese Gruppe wirken und sich
somit möglicherweise Differenzen des räumlichen Handelns der Akteure in Abhängigkeit zu
der besonderen Stadt und ihren Strukturen ergeben.
ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Technische Universität Darmstadt, FB 02 Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften, Graduiertenkolleg "Technisierung und Gesellschaft" (Residenzschloß, 64283 Darmstadt)
KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])
[188-L] Melbeck, Christian:
Netzwerkanalyse zur empirischen Messung von Macht in politischen Systemen, in: Christian
H.C.A. Henning, Christian Melbeck (Hrsg.): Interdisziplinäre Sozialforschung : Theorie und empirische Anwendungen ; Festschrift für Franz Urban Pappi, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2004,
S. 97-114, ISBN: 3-593-37471-4 (Standort: UuStB Köln(38)-30A8621)
INHALT: Der Autor beschreibt die empirische Abgrenzung sozialer Systeme mit Verfahren der
Netzwerkanalyse, die eine wichtige Voraussetzung zur Analyse von Macht in politischen
Systemen darstellt. Netzwerke versteht er entsprechend der Definition von Franz Urban Pappi
als "eine durch Beziehungen eines bestimmten Typs verbundene Menge von sozialen Einheiten wie Personen, Positionen, Organisationen usw." und nicht als Steuerungsinstrument oder
Organisationsform, wie es z.B. im Zusammenhang mit Policy-Netzen der Fall ist. Der Autor
gibt zunächst eine kurze Einführung in die theoretische Diskussion der Machtkonzepte und
zeigt, in welchen Fällen der Einsatz der Netzwerkanalyse hilfreich sein kann. Im zweiten Teil
seines Beitrags greift er auf die Daten der so genannten "Altneustadtstudie" von Pappi zur
kommunalen Machtstruktur in einer mittelgroßen Stadt in Nordrhein-Westfalen zurück. Dabei stehen weniger die Ergebnisse selbst, sondern Fragen des Forschungsdesigns im Mittelpunkt, die für andere Studien und zur Messung von Machtstrukturen in politischen Systemen
nutzbar gemacht werden können. (ICI)
[189-F] Menzel, Kai, Dipl.-Volksw.; Voigtländer, Michael, Dipl.-Volksw.; Zimmermann, Anne,
Dipl.-Volksw.; Eekhoff, Johann, Prof.Dr. (Bearbeitung):
Wohnungspolitik neu justieren
INHALT: Das Ziel besteht in der kritischen Betrachtung der verschiedensten Bereiche der Wohnungspolitik und einer klaren Positionierung zu allen wesentlichen Themengebieten. Zu den
Themen gehören beispielsweise wichtige und aktuelle steuerliche Fragen wie die Grund- und
Gewerbesteuer, die Erbschaftsteuer, die Bauabzugsteuer oder die mögliche Veräußerungsgewinnsteuer. Auch die nach wie vor drängenden Probleme der Eigenheimförderung oder der
starren Mietrechts- und Kündigungsschutzregelungen werden nicht vernachlässigt. Kernthese
und -argument der Analyse ist die herausragende Bedeutung des Eigentums und in diesem
Zusammenhang speziell des Wohneigentums. Der Schutz des Eigentums ist Grundlage jeder
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7 Politik, Verwaltung, Recht, Partizipation
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Argumentation, sowohl bei den streng zu begründenden steuerlichen Eingriffen als auch bei
Fragen der Einbindung von Immobilien in die Altersvorsorge. Es muss darauf gedrängt werden, dass der Staat nur dann in die Eigentumsrechte der Bürger eingreifen darf, wenn er hierzu ausdrücklich ermächtigt ist und wenn dies keine Ungleichbehandlungen oder Fehlanreize
nach sich zieht. Dem Wettbewerb muss in der politischen Landschaft und in den wirtschaftlichen Abläufen wieder mehr Raum zugestanden werden, da der Wettbewerb am besten in der
Lage ist, die Interessen aller Beteiligten auszugleichen. Dies ist vor allem bei mietrechtlichen
Änderungen oder bei der schwerwiegenden Leerstandsproblematik in Ostdeutschland von
hoher Relevanz. ZEITRAUM: 2000-2004 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik
Deutschland
METHODE: Überprüfung der aktuellen Wohnungspolitik im Hinblick auf die Vereinbarkeit mit
ordnungspolitischen Grundlagen
ART: Auftragsforschung; Gutachten BEGINN: 2003-12 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER:
Zentralverband Haus und Grund Deutschland FINANZIERER: Institution; Auftraggeber
INSTITUTION: Institut für Wohnungsrecht und Wohnungswirtschaft an der Universität Köln
(Klosterstr. 79b, 50931 Köln)
KONTAKT: Menzel, Kai (Tel. 0221-470-6134)
[190-L] Niebuhr, Annekatrin:
Spatial effects of European integration: do border regions benefit above average?, (HWWA
Discussion Paper), Hamburg 2004, 26 S. (Graue Literatur;
URL: http://www.hwwa.de/Publikationen/Discussion_Paper/2004/307.pdf)
INHALT: Ein zentrales Ergebnis von Modellen aus dem Bereich der Neuen Wirtschaftsgeographie ist, dass die Nähe zu Konsumentenmärkten einen Einfluss auf Löhne und Beschäftigung in einer Region hat. Der Prozess der europäischen Integration und der damit einhergehende Abbau von Handels- und Faktormobilitätsbarrieren hat vermutlich Veränderungen
beim Marktzutritt in Europa bewirkt. Die Verfasserin untersucht räumliche Effekte der Integration aufgrund niedriger werdender Grenzbarrieren und veränderter Marktpotenziale auf der
Basis eines wirtschaftsgeographischen Modells mit drei Regionen. Im Mittelpunkt stehen
Auswirkungen der Integration auf europäische Grenzregionen und die Frage, ob diese Regionen überproportional von der Integration profitieren. Die empirische Analyse konzentriert
sich auf Integrationseffekte in den Regionen der EU-15, die sich seit Mitte der 1970er Jahre
aus dem Abbau nichttarifärer Handelshemmnisse und anderer Barrieren ergeben haben. (ICEÜbers)
[191-F] Niederhafner, Stefan, Dipl.-Pol. (Bearbeitung):
Transnationale Städtenetzwerke - zwischen Government und Governance. Neue Akteure im
institutionellen Arrangement Europas
INHALT: Untersuchung der Integration von transnationalen Städtenetzwerken in das europäische
Mehrebenensystem. GEOGRAPHISCHER RAUM: Europäische Union, insb. Frankreich,
Bundesrepublik Republik, Großbritannien
ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2003-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung
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7 Politik, Verwaltung, Recht, Partizipation
INSTITUTION: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH FSP Zivilgesellschaft, Konflikte und Demokratie Abt. Zivilgesellschaft und transnationale Netzwerke
(Reichpietschufer 50, 10785 Berlin)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 030-25491-297, Fax: 030-25491-254,
e-mail: [email protected])
[192-F] Niederhafner, Stefan, Dipl.-Pol. (Bearbeitung); Kern, Kristine, Dr.rer.pol. (Leitung):
Governing a common sea (GOVCOM)? Changing modes of governance in the Baltic Sea
region
INHALT: Untersuchung neuer Governance-Formen in der Ostseeregion. Das Projekt erfolgt in
Kooperation mit der Abo Akademi University Turku (Koordination), der University of Tampere, dem Finnish Environment Institute, der Universität Greifswald und der University of
Durham. Praxispartner des Projektes sind das Klima-Bündnis/ Alianza del Clima e.V. und die
Union of the Baltic Cities (UBC). GEOGRAPHISCHER RAUM: Ostseeraum
VERÖFFENTLICHUNGEN: Kern, K.: Löffelsend, T.: Sustainable development in the Baltic
Sea region: governance beyond the nation state. 2004 (im Druck).+++Dies.: Globale Governance durch transnationale Netzwerkorganisationen: Möglichkeiten und Grenzen zivilgesellschaftlicher Selbstorganisation. in: Gosewinkel, D.; Rucht, D.; Daele, Wolfgang van den; Kocka, J. (Hrsg.): Zivilgesellschaft - national und transnational: WZB-Jahrbuch 2003. Berlin:
Ed. Sigma 2004, S. 285-308. ISBN 3-89404-299-0.+++Bulkeley, H.; Davies, A.; Evans, B.;
Gibbs, D.; Kern, K.; Theobald, K.: Environmental governance and transnational municipal
networks in Europe. in: Journal of environmental policy & planning, 5, 2003, 3, pp. 235254.+++Kern, K.: Verein macht stark: noch ist der Einfluss der Städte und Gemeinden im
EU-System nicht groß. Aber kommunale Kooperationen über die Grenzen hinweg sind die
Basis für Veränderungen. in: Pro Polis 21, 2003, S. 11. Download: http://www.wz-berlin.de/
zkd/ztn/pdf/kern_propolis03.pdf .+++Dies.: Diffusion nachhaltiger Politikmuster, transnationale Netzwerke und "glokale" Governance. in: Brand, K-W. (Hrsg.): Politik der Nachhaltigkeit: Voraussetzungen, Probleme und Chancen - eine kritische Diskussion. Global zukunftsfähige Entwicklung - Perspektiven für Deutschland, Bd. 3. Berlin: Ed. Sigma 2002, S. 193210. ISBN 3-89404-573-6.+++Kern, K.; Wegener, A.: Institutionelle Innovationen deutscher
Kommunen zwischen lokaler und europäischer Governance. in: Libbe, J.; Tomerius, S.;
Trapp, J. (Hrsg.): Liberalisierung und Privatisierung kommunaler Aufgabenerfüllung: soziale
und umweltpolitische Perspektiven im Zeichen des Wettbewerbs. Difu-Beiträge zur Stadtforschung, Bd. 37. Berlin: Dt. Inst. für Urbanistik 2002, S. 221-238. ISBN 3-88118-3337.+++Kissling-Näf, I.; Kern, K.; "Good Governance" für eine zukunftsfähige und innovative
Umwelt- und Ressourcenpolitik. in: GAIA 11, 2002, S. 62-64.+++Kern, K.: Transnationale
Städtenetzwerke in Europa. in: Schröter, E. (Hrsg.): Empirische Policy- und Verwaltungsforschung: lokale, nationale und internationale Perspektiven. Opladen: Leske u. Budrich 2001,
S. 95-116. ISBN 3-8100-3031-7. ARBEITSPAPIERE: Kern, K.: City networking and transnational governance. Discussion paper. Berlin: WZB 2004 (im Erscheinen).+++Dies.: Transnational city networking in Europe: paper prepared for the 2001 Berlin conference on the human dimensions of global environmental change "Global environmental change and the nation state", Berlin, 7-8 December 2001.
ART: gefördert BEGINN: 2003-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Academy of Finland
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INSTITUTION: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH FSP Zivilgesellschaft, Konflikte und Demokratie Abt. Zivilgesellschaft und transnationale Netzwerke
(Reichpietschufer 50, 10785 Berlin)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 030-25491-282, Fax: 030-25491-254, e-mail: [email protected])
[193-F] Nix, Thorsten, Dipl.-Geogr. (Bearbeitung); Maier, Jörg, Prof.Dr.Dr.h.c. (Betreuung):
Regionale Innovations- und Kooperationsförderung mit Hilfe gesteuerter regionaler Kompetenznetzwerke - eine Untersuchung am Beispiel der Region Nürnberg
INHALT: 1. Inwieweit können Innovationen und Kooperationen durch gesteuerte regionale
Kompetenznetzwerke gefördert werden? 2. Erarbeitung eines Modellkonzeptes für gesteuerte
regionale Kompetenznetzwerke. ZEITRAUM: 1998-2002 GEOGRAPHISCHER RAUM: Region Nürnberg (Nürnberg, Fürth, Erlangen)
METHODE: Wissens-Teilung und Wissens-Zusammenführung; Systemtheorie; qualitative und
quantitative Interviews DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert; Inhaltsanalyse,
offen; Beobachtung, teilnehmend; Qualitatives Interview; Standardisierte Befragung, telefonisch; Standardisierte Befragung, schriftlich.
ART: Dissertation BEGINN: 2000-06 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Wissenschaftler
INSTITUTION: Universität Bayreuth, Fak. 02 Biologie, Chemie und Geowissenschaften, Fachgruppe Geowissenschaften Lehrstuhl für Wirtschaftsgeographie und Regionalplanung (95440
Bayreuth); Forschungsstelle für Raumanalysen, Regionalpolitik und Verwaltungspraxis e.V.
an der Universität Bayreuth (95440 Bayreuth)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 02238-3289, e-mail: [email protected])
[194-L] Pamme, Hildegard:
Kommunale Selbstverwaltung in der Bundesrepublik: eine kritische Bilanz ; der institutionelle Wandel eines Vorzeigemodells unter dem Druck der Globalisierung, in: Vorgänge :
Zeitschrift für Bürgerrechte und Gesellschaftspolitik, Jg. 43/2004, H. 2 = H. 166, S. 91-99 (Standort: UuStB Köln(38)-XG2258; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Schwerpunkt des Beitrags ist der wirtschaftspolitische Kontext lokaler Politik bei der
kommunalen Selbstverwaltung. Zunächst wird der Frage nachgegangen, wie sich verschiedene Kräfteverschiebungen, die als Ökonomisierungstendenzen gekennzeichnet werden, auf die
Problemlösungsfähigkeit und das bürgerschaftlich-demokratische Engagement in bundesdeutschen Städten auswirken. Gleichzeitig ist Bewegung in das institutionelle Gefüge der
deutschen Kommunen gekommen. Es bleibt jedoch fraglich, ob mit diesen Anpassungen die
Effektivität und Legitimität politisch-administrativen und bürgerschaftlichen Entscheidens
auf kommunaler Ebene erhalten bleiben können. Die Überlegungen verdeutlichen, dass das
Modell bundesdeutscher kommunaler Selbstverwaltung seinem Vorzeigestatus nicht mehr gerecht wird. Lokale Politiken verbleiben innerhalb des neoliberalen Rahmens, den Wirtschaft
und Politik auf innerstaatlicher, europäischer und globaler Ebene setzen. Insbesondere gilt
dies für emanzipatorische Gegenstrategien, die politisches Handeln "von unten" revolutionieren wollen. (ICH2)
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[195-F] Rösener, Britta, Dipl.-Ing. (Leitung):
Gemeinsame Sache machen - grenzüberschreitende Aktivitäten von BürgerInnen im Dreiländereck
INHALT: Die EuRegionale 2008 möchte erfahren, wie vielfältig grenzüberschreitende Aktivitäten von BürgerInnen und Unternehmen in der Dreiländer-Region Belgien-DeutschlandNiederlande sind, und wie sie derlei Aktivitäten unterstützen kann. Der Lehrstuhl für Planungstheorie und Stadtplanung wird dies bis zum Frühjahr 2005 recherchieren. GEOGRAPHISCHER RAUM: Dreiländereck Belgien, Niederlande, Bundesrepublik Deutschland
METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Dokumentenanalyse, offen. Standardisierte
Befragung, schriftlich. Aktenanalyse, offen. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2004-06 ENDE: 2005-04 AUFTRAGGEBER: EuRegionale
2008 Agentur GmbH, Aachen FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Technische Hochschule Aachen, FB 02 Fak. für Architektur, Lehrstuhl für Planungstheorie und Stadtplanung (52056 Aachen)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 0241-80-98305, e-mail: [email protected])
[196-L] Rüttgers, Martin; Schwarz, Michael:
Bürgerstiftungen in Deutschland - Vorbilder für Köln?: eine empirische Studie zur Gründungsstrategie einer Kölner Bürgerstiftung, (Berichte / Institut zur Erforschung sozialer Chancen -ISO-, 71), Köln 2004, 124 S. (Standort: UuStB Köln(38)-20040107012; Graue Literatur)
INHALT: "In diesem ISO Bericht gehen die Autoren der Frage nach, wie die in Deutschland
relativ neue Institution 'Bürgerstiftung' auch in Köln etablierbar und für eine stärkere Bündelung des bürgerschaftlichen Engagements vor Ort nutzbar zu machen ist. Herausgekommen
ist dabei ein Praxisleitfaden mit konkreten Handlungsempfehlungen. Die Publikation bündelt
die Ergebnisse von umfangreichen Recherchen im Themen- und Praxisfeld Bürgerstiftungen,
die die Autoren in den vergangenen Monaten durchgeführt haben, um den Auftraggeber
KölnAgenda e.V. im Vorfeld der Gründung einer 'Bürgerstiftung Köln' intensiv beraten und
unterstützen zu können. Ausgehend von den definitorischen Merkmalen einer Bürgerstiftung
als einer spezifischen intermediären, zivilgesellschaftlichen Institution wird die Vielfalt der
noch jungen Bürgerstiftungslandschaft in Deutschland dargestellt. Zehn Bürgerstiftungen
werden exemplarisch untersucht. Des weiteren werden verallgemeinerbare Kernelemente und
Erfolgsfaktoren herausgearbeitet und auf dieser Grundlage konzeptionelle und strategische
Konsequenzen für die praktische Projektarbeit von KölnAgenda e.V. ermittelt. Die Ergebnisse der empirischen Recherchen werden ergänzt um die Erwartungen und Interessen Kölner
Akteure bezüglich einer 'Kölner Bürgerstiftung', die mit Hilfe von Experten- bzw. Stakeholder-Interviews ermittelt wurden. Aus den Ergebnissen der prozessbegleitenden Evaluation
und forschungsgestützten Beratung ziehen die Autoren praxisrelevante Konsequenzen für die
Stiftungsgründung in Köln. Abschließend werden 20 konkrete Handlungsempfehlungen für
die Gründung einer Bürgerstiftung Köln zur Diskussion gestellt." (Autorenreferat)
[197-L] Schönig, Werner:
Weniger, älter, bunter: Konsequenzen des demographischen Wandels für die Kommunalpolitik, (Materialien für die Arbeit vor Ort, Nr. 26), Wesseling 2003, 28 S., ISBN: 3-933714-91-5
(Graue Literatur; URL: http://www.kas.de/db_files/dokumente/7_dokument_dok_pdf_3327_1.pdf)
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INHALT: "'Weniger, älter, bunter' - mit Blick auf die aktuelle Bevölkerungsentwicklung trifft
dieser Dreiklang die Situation in vielen Städten. Es überrascht deshalb nicht, dass das Thema
'Demographie und Kommune' Stadtakteure aufhorchen lässt. Kommunale Mandatsträger, denen der Ruf 'ihrer Stadt' am Herzen liegt, sind verständlicherweise bei dieser Problematik etwas zurückhaltender - auch wenn auf 'sanfte Problemlösungen' nicht mehr gehofft werden
kann. In vielen Städten sind die Konsequenzen des demographischen Wandels bereits so
dramatisch, dass verfügbare Handlungsstrategien nur kurzfristige Verschnaufpausen bringen aber keine zukunftsweisenden Entwicklungen sichern. Es wird deutlich, dass das Querschnittsthema 'Demographischer Wandel in den Kommunen' eine wichtige Schlüsselstellung
einnehmen wird. Ausgewählte Beispiele zeigen, dass neben kommunaler Familien-, Gesundheits-, Bildungs- und Kulturpolitik Fragen der kommunalen Wirtschaftsförderung, Finanzund Standortentwicklung ins Zentrum einer verantwortungsvollen Kommunalpolitik rücken".
(Textauszug)
[198-F] Schröder, Anke, Dipl.-Ing. (Bearbeitung):
Gender Mainstreaming in der Stadtentwicklung - eine Chance zur Bewältigung des demographischen Wandels?
INHALT: Die Dissertation soll aufzeigen, inwieweit und mit welchen Mitteln wachsende,
schrumpfende und stagnierende Kernstädte in größeren Agglomerationen die Strategie Gender Mainstreaming (GM) umsetzen und welche Strategien die Kommunen in Bezug auf den
Umgang mit demographischer Entwicklung verfolgen (Schrumpfung, Alterung, Suburbanisierung). Der mit der demographischen Entwicklung einhergehende soziale Wandel wird die
Funktionsfähigkeit der Städte und ihrer Agglomerationen verändern. Schon heute sind Veränderungen durch Schrumpfung, Wanderungsverhalten, Alterung und neue Lebensformen zu
beobachten. Drei forschungsleitende Fragen begleiten die Arbeit: 1. Inwieweit berücksichtigt
kommunale Planung bereits die Strategie Gender Mianstreaming? 2. Wie bereitet sich kommunale Planung auf die demographische Entwicklung vor? 3. Gibt es bereits Handlungsansätze zur Umsetzung von Gender Mainstreaming, und wenn ja, kann diese dazu beitragen, der
demographischen Entwicklung entgegenzuwirken? Der Praxisbezug ergibt sich aus der Aufgabenstellung. Er wird über die Kommunen hergestellt und mit ausgewählten Schlüsselpersonen in Form von Befragungen und Interviews qualitativ ermittelt werden. Anhand dieser Beispiele soll evaluiert werden, ob die gewählten Handlungsansätze unter geschlechtergerechten
Aspekten in der Zielformulierung entwickelt wurden und diese bis in die Umsetzung mitgetragen wurden. ZEITRAUM: ab 2000 GEOGRAPHISCHER RAUM: Hannover, Niedersachsen, Stuttgart, Baden-Württemberg, eventuell Rostock, Mecklenburg-Vorpommern
METHODE: Methoden der empirischen Sozialforschung werden den Verlauf der Arbeit maßgeblich bestimmen. Eine breit angelegte Literaturrecherche zu den Themen Gender Mainstreaming und demographische Entwicklung in Bezug auf räumliche Stadtentwicklung soll im
deutschsprachigen Raum (Deutschland, Österreich und Schweiz) stattfinden. Die Erfassung
vorhandener Best-Practice-Beispiele soll europaweit durch eine systematische Erhebung erfolgen. Die Ergebnisse werden gebündelt und ausgewertet. Je nach Erkenntnisinteresse
schließen sich Reisen zu ausgewählten Modellprojekten an. Es werden genderrelevante Kriterien herauskristallisiert bzw. entwickelt werden, um die unterschiedlichen Projekte in Bezug
auf Geschlechtergerechtigkeit beurteilen zu können und untereinander vergleichbar zu machen. Anschließend werden drei Beispielregionen ausgewählt, die einerseits bereits Erfahrung
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7 Politik, Verwaltung, Recht, Partizipation
mit der Umsetzung der Strategie GM haben und andererseits bereits Strategien gegen die demographische Entwicklung aufzeigen.
ART: Dissertation BEGINN: 2004-02 ENDE: 2008-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Wissenschaftler
INSTITUTION: Universität Hannover, FB Architektur, Institut für Geschichte und Theorie Abt.
Planungs- und Architektursoziologie (Herrenhäuser Str. 8, 30419 Hannover)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0511-762-3270, e-mail: [email protected])
[199-L] Segert, Astrid; Zierke, Irene:
Ländliche Netzwerke: Institutionalisierungsprozesse und Milieuformationen, Wiesbaden: VS
Verl. für Sozialwiss. 2004, 286 S., ISBN: 3-531-14148-1
INHALT: "Das Buch ordnet sich in die sozialwissenschaftliche Netzwerk-Diskussion ein. Es füllt
bestehende Lücken, indem es sich auf der Basis empirischer Untersuchungen auf Reproduktionsprozesse ländlicher Netzwerke und deren soziale Bedingungen konzentriert. Für die Analyse wurden Institutionen- und Milieuforschung zusammengeführt. Es wird gezeigt, wie regionale Netzwerke nachhaltigen Wirtschaftens organisiert werden und durch welche soziokulturellen Kontexte sie geformt sind. Die Autorinnen belegen, dass für die Etablierung und
umweltstabile Entwicklung nachhaltiger ländlicher Netze deren Verankerung in einem Raum
sozialer Milieus sowie die Institutionalisierung von Leitbildern partnerschaftlicher Kooperation bedeutsam sind." (Autorenreferat)
[200-L] Spudulyte, Egle:
Die Osterweiterung und die Regionalpolitik der EU: Konsequenzen aus den regionalpolitischen Maßnahmen in Irland und den neuen Bundesländern für eine Osterweiterung, Aachen
2003, XI, 298 S. (Graue Literatur;
URL: http://sylvester.bth.rwth-aachen.de/dissertationen/2003/036/03_036.pdf)
INHALT: "Die bevorstehende Erweiterung um die im Vergleich zur heutigen Europäischen Union meist unterdurchschnittlich entwickelten Transformationsstaaten Mittel- und Osteuropas
stellt insbesondere die EU-Regionalpolitik vor eine schwierige Aufgabe. Bereits heute ist die
Europäische Union durch bedeutende regionale Disparitäten hinsichtlich Volkseinkommen,
Beschäftigung und Produktivität gekennzeichnet, die nach der Erweiterung noch zunehmen
werden. Die heutige Regionalpolitik der EU entspricht in der Praxis weder dem Subsidiaritätsprinzip noch den Prinzipien der Konzentration und der möglichst effizienten Verwendung
knapper Finanzmittel. Das Verteilungsregelwerk ist nur mit dem enormen Aufwand einer gut
ausgebildeten und organisierten Verwaltung zu bewältigen und zu kontrollieren. Die jüngste
Reform beschränkte sich lediglich auf eine Neuordnung und war für die bevorstehende Osterweiterung keinesfalls ausreichend. Trotz der mittlerweile massiven finanziellen Ausstattung hat die bisherige Regionalpolitik ihr Hauptziel - die Verringerung des regionalen Entwicklungsgefälles - nur bedingt erreichen können. Aus diesem Grunde stellt sich verstärkt die
Frage nach mehr Effizienz, Zielgenauigkeit und innovativen Problemlösungen. In der Dissertation wurde daher umfassend untersucht, welchen Beitrag die Strukturfondsförderung der
EU bei der Entwicklung in den wirtschaftlich rückständigen Ziel-1-Regionen Irland und Ostdeutschland geleistet hat. Anhand dieser Analyse wurden Schlussfolgerungen für eine effek-
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tive Förderung in den zukünftigen Mitgliedstaaten gezogen und Vorschläge für eine Reform
der Regionalpolitik unterbreitet." (Autorenreferat)
[201-F] Stech, Katrin, Dipl.-Geogr.; Hoffarth, Melanie, Dipl.-Geogr. (Bearbeitung); TroegerWeiß, Gabi, Prof.Dr. (Leitung):
Gute Nachbarschaft im bayerisch-tschechischen Grenzraum II: Aufbau einer raumbezogenen interkulturellen Kompetenz
INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Bayern, Tschechische Republik
METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2004-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: Freistaat Bayern Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie
FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Technische Universität Kaiserslautern, FB Architektur, Raum- und Umweltplanung, Bauingenieurwesen, Lehrstuhl Regionalentwicklung und Raumordnung (Pfaffenbergerstr. 95, 67663 Kaiserslautern)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 0631-205-4701, Fax: 0631-205-2551,
e-mail: [email protected])
[202-L] Stirböck, Claudia:
EU-Integration und regionale Spezialisierung: eine empirische Analyse sektoraler Investitionsmuster, (ZEW-Wirtschaftsanalysen, Bd. 70), Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. 2004, 286 S.,
ISBN: 3-8329-0450-6 (Standort: UuStB Köln(38)-13Y1304)
INHALT: "Von der EU-Integration ist die verstärkte Spezialisierung der Regionen auf unterschiedliche wirtschaftliche Aktivitäten zu erwarten. Im vorliegenden Band wird die Spezialisierung der EU-Regionen sowohl deskriptiv als auch ökonometrisch unter Verwendung modernster Verfahren wie Spatial Econometrics untersucht. Der Fokus liegt hierbei auf der Investitions-Spezialisierung, da Kapital in der EU der mobilere Produktionsfaktor ist. Zusätzlich werden Analysen für die Beschäftigungs-Spezialisierung durchgeführt. Es ist zwar keine
offensichtliche Zunahme des regionalen Spezialisierungsgrades von 1985-94 feststellbar, aber
ein signifikanter Zusammenhang besteht zwischen der ökonomischen Offenheit und der regionalen Investitions-Spezialisierung. Weiterhin sind Regionen mit einer ähnlichen Höhe des
Spezialisierungsniveaus räumlich geballt. Räumliche Interaktionen, also ökonomische Einflüsse, die von einer Region ausgehen und das Spezialisierungsniveau der Nachbarregionen
beeinflussen, sind jedoch auf Basis der durchgeführten Raumstrukturschätzungen nicht
nachweisbar. Die am stärksten spezialisierten Regionen sind die Kern- und die Peripherieregionen. Die Erzielung von Spezialisierungsgewinnen ist hierbei aufgrund ihrer unterschiedlichen Spezialisierungsstruktur regional ungleich verteilt. Diese Divergenzen sind deutlicher
für die Investitions- als für die Beschäftigungs-Spezialisierung." (Autorenreferat)
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[203-L] Sucato, Evelyn; Haack, Silke:
Handbuch Zielentwicklung und Selbstevaluation in der Sozialen Stadt NRW, (ILS-Schriften,
Bd. 194), Dortmund 2004, 135 S., ISBN: 3-8176-6194-0 (Standort: UuStB Köln(38)-20050
106032; Graue Literatur)
INHALT: "Als ein Element der Evaluation des Programms Soziale Stadt NRW hat das ILS NRW
nun das 'Handbuch Zielentwicklung und Selbstevaluation in der Sozialen Stadt NRW' veröffentlicht. Als praxisorientierter Leitfaden unterstützt es die Entwicklung von handhabbaren
und flexiblen Verfahren der Selbstevaluation. Die Entwicklung von Zielen und die Beobachtung der Zielerreichung nehmen bei der Betrachtung von Prozessen auf Stadtteilebene einen
wichtigen Stellenwert ein. Ob Stadtteilarbeit ihre selbst gesteckten Ziele tatsächlich erreicht,
kann nur anhand vorab formulierter verlässlicher Überprüfungskriterien untersucht werden.
Einzelne Elemente wie konkrete Arbeitsschritte, Instrumente und Methoden regen und leiten
zur Ausgestaltung von stadtteilbezogenen Verfahren an. Darüber hinaus bietet das Handbuch
die Möglichkeit, sich Wissen zum Thema anzueignen und bestehendes Wissen zu erweitern.
Der Blick in die Praxis greift bestehende Ansätze der Selbstevaluation aus der Stadtteilarbeit
der Sozialen Stadt NRW auf. Im Vordergrund des Handbuchs stehen die vier Bausteine einer
Selbstevaluation: Zielentwicklung als systematische Grundlage für die Ausrichtung eines
Stadtteilprojekts; Indikatorenbildung und Datenerhebung, um die aufgestellten Ziele messbar
zu machen; Berichtswesen als Basis für die Kommunikation der Ergebnisse und Nachsteuerung des Handlungsansatzes; Prozessorganisation, um viele Akteure einzubeziehen und kontinuierliche Routinen zu entwickeln. Das Handbuch richtet sich insbesondere an Akteure aus
Verwaltung und Stadtteilmanagement, da sie an zentraler Stelle vor Ort Verfahren der Selbstevaluation initiieren und koordinieren. Eine funktionierende Selbstevaluation ist aber nur unter breiter Akzeptanz und Beteiligung der an dem Erneuerungsprozess beteiligten Akteure
möglich. Dazu gehören z.B. Projektträger, Akteure aus Politik und Wohnungswirtschaft, von
intermediären Trägern, Schulen und Vereinen sowie Vertreter/innen von Bewohnerinitiativen." (Autorenreferat)
[204-L] Thierstein, Alain; Gabi, Simone:
When creativity meets metropolitan governance, in: DISP : Dokumente und Informationen zur
Schweizerischen Orts-, Regional- und Landesplanung, Jg. 40/2004, H. 3 = H. 158, S. 34-40
(URL: http://www.nsl.ethz.ch/index.php/content/download/978/5984/file/)
INHALT: Kreativität bzw. Innovationsfähigkeit ist definitionsgemäß eine knappe Ressource. Die
Kopplung von Kreativität und städtischer "good governance" tritt daher auch nicht automatisch ein. Der vorliegende Beitrag entwickelt einen handlungsorientierten Ansatz, um diese
beiden Komponenten füreinander fruchtbar zu machen. Das vorgestellte Modell einer
"metropolitan governance" geht von der Hypothese aus, dass Kreativität nur im Zusammenhang mit drei miteinander verbundenen Strukturen des Governance-Systems - Strategie,
Strukturen und Kultur - zur Geltung kommt. Die besonderen Verbindungsmomente zwischen
Kreativität und Governance sind dabei kreative Menschen sowie die kreative Kultur und die
Artefakte, die sie produzieren, wie z. B. die Vereinfachung komplexer Zusammenhänge
durch Visualisierung und nachhaltiges Planungsdesign. Die Ausführungen zeigen insgesamt,
dass die "change agents" die entscheidende Variable bei der Umsetzung kreativer städtischer
Problemlösungen und beim Zusammenspiel der Modellkomponenten Strategien, Strukturen
und Kultur sind. (ICAÜbers)
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7 Politik, Verwaltung, Recht, Partizipation
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[205-L] Trommer, Sigurd:
Experiences and insights taken from regional cooperation, in: DISP : Dokumente und Informationen zur Schweizerischen Orts-, Regional- und Landesplanung, Jg. 40/2004, H. 3 = H. 158, S.
41-45 (URL: http://www.nsl.ethz.ch/index.php/content/download/979/5993/file/)
INHALT: Regionale Kooperation ist kein Zauberwort, sondern mehr oder weniger harte Arbeit.
Der vorliegende Beitrag geht am Beispiel der Region Bonn/Rhein-Sieg/Ahrweiler der Frage
nach, wie die Akteure verschiedener Regionen dazu gebracht werden können, zu kooperieren
bzw. wie der Erfolg einer erfolgreichen Kooperation sichergestellt werden kann. Die Autorin
(Stadtbaurätin der Stadt Bonn) greift dazu auf über dreißigjährige Erfahrungen der interregionalen bzw. -kommunalen Zusammenarbeit in der o.g. Region zurück. Als Hauptkomponenten
der erfolgreichen regionalen Kooperation werden freiwilliges Bürgerengagement, die Konzentration auf machbare Projekte, fairer Finanzausgleich bei der Umsetzung der Projekte und
die Betonung wechselseitiger Achtung und vertrauensbildender Maßnahmen bei der Zusammenarbeit genannt. Die gezielte Integration externer Akteure und Moderatoren, Rückversicherungen und Allianzen mit Land und Bund sind weitere Faktoren bei der Steuerung erfolgreicher regionaler Entwicklungen. (ICAÜbers)
[206-L] Walter-Rogg, Melanie; Gabriel, Oscar W. (Hrsg.):
Parteien, Parteieliten und Mitglieder in einer Großstadt, (Reihe: Städte und Regionen in Europa, Bd. 11), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2004, 369 S., ISBN: 3-8100-3523-8 (Standort:
UB Köln(38)-31A1905)
INHALT: "Im Unterschied zu einigen bereits vorliegenden Analysen über die Mitglieder von
Lokalparteien geht es in diesem Band nicht in erster Linie um eine akribische Beschreibung
spezieller lokaler Gegebenheiten, sondern darum, allgemeine Fragestellungen der empirischen Politikforschung am Beispiel einer vergleichenden Analyse von Einstellungen und
Verhaltensweisen der Mitglieder großstädtischer Kreisverbände zu behandeln. Alle Beiträge
sind als inner- und zwischenparteilicher Vergleich angelegt: In der innerparteilichen Perspektive steht der Vergleich zwischen Inaktiven, Unterstützern, Partizipanten und Parteieliten im
Vordergrund; in der zwischenparteilichen Perspektive geht es um Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen den Mitgliedern der vier Stuttgarter Kreisparteien CDU, SPD, FDP und
Bündnis90/Die Grünen. Neben dem Sozialprofil werden die Eintritts- und Bleibemotive, das
Partizipationsverhalten sowie die Einstellungen zu Politik und Gesellschaft, zur eigenen Partei und zu politischen Sachfragen der Parteimitglieder analysiert. Die Ergebnisse sind für alle
Interessierten aus der politischen Praxis, der politischen Bildung und der politischen Wissenschaft relevant." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Oskar W. Gabriel/Melanie WalterRogg: Einleitung (9-22); Frank Müller/Rainer Traub: Motivstrukturen der Stuttgarter Parteimitglieder (25-47); Domagoj Caleta/Eusebia Cochliaridou/Ananda Milz: Innerparteiliche Partizipation (49-68); Oscar W. Gabriel: In welchen Arenen spielen sie? Außerparteiliche Partizipation und Politikerkontakte von Parteimitgliedern (69-91); S. Isabell Thaidingsmann/Katja
Neller: Parteimitglieder: Träger unterschiedlicher Werte und Ideologien? (95-124); Angelika
Vetter: Die idealen Staatsbürger? Politische Involvierung und Unterstützung von Parteimitgliedern (125-146); Melanie Walter-Rogg/Alexander Mößner: Vielfach gefordert, selten verwirklicht: Parteimitglieder und das Thema Parteireformen (149-181); Kerstin Völkl: Wer
wünscht sich welchen Koalitionspartner und welche Rolle spielen dabei ideologische und
programmatische Distanzen? (183-206); Jochen Welter/Michael Lateier: Bundespolitische
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7 Politik, Verwaltung, Recht, Partizipation
Themen, Policy-Profile der Parteimitgliedschaften und innerparteiliche Partizipation (209231); Silke I. Keil: Wahlkampfeffekte: Sind Mitglieder auf der Parteilinie? (233-260); Melanie Walter-Rogg: Die lokale Agenda aus der Sicht von Parteimitgliedern (261-289); Melanie
Walter-Rogg/Kerstin Held: Datenreport und allgemeine Informationen über die Parteimitglieder in Stuttgart und der Bundesrepublik Deutschland (293-312); Melanie Walter-Rogg:
Übersicht deutsche Parteimitgliederstudien (313-320).
[207-L] Weber, Gerald:
Internationaler Handel und multifunktionale Landwirtschaft: ein Agrarsektormodell zur
Analyse politischer Optionen und Entscheidungsunterstützung, (Working Paper / HumboldtUniversität Berlin, Landwirtschaftlich-Gärtnerische Fakultät, Institut für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften des Landbaus, Nr. 66), Berlin 2003, 53 S. (Graue Literatur;
URL: http://www.agrar.hu-berlin.de/wisola/va/wp66.pdf)
INHALT: Die meisten Politiksimulations- und Optimierungsmodelle berücksichtigen bei der
Untersuchung von Fragen der Marktpolitik und internationalen Handelspolitik im Zuge der
Messung der Wohlfahrtseffekte nicht den nationalen Nutzen und die Kosten der Landwirtschaft. Vor diesem Hintergrund diskutiert das Arbeitspapier die Grundversion eines nationalen Angebotsmodells einer multifunktionalen Landwirtschaft (MULTSIM). Es ist als eine
'Brückenkonstruktion' zwischen der differenzierten räumlichen Bewertung von Umweltgütern
sowie der räumlichen Angebotsanalyse auf der einen Seite und Multi-Markt-Modellen sowie
Handelsmodellen auf der anderen Seite konzipiert. Das Modell trägt als ergänzender Bestandteil von Multi-Markt-Modellen und Agrarhandelsmodellen zu einer differenzierteren und besser integrierten Analyse agrar-, umwelt- und handelspolitischer Optionen bei, indem es neben
den Warenoutputs auch nicht-warenbezogene Leistungen einer multifunktionalen Landwirtschaft berücksichtigt. In einem ersten Schritt wird zunächst die Struktur von MULTSIM beschrieben. In einem zweiten Schritt werden die Ergebnisse einiger erster Modellrechnungen
diskutiert. Auch ohne Anbindung an Multi-Markt-Modelle und Agrarhandelsmodelle erlaubt
MULTSIM bereits stilisierte quantitative Analysen verschiedener Politikoptionen wie z.B.
zur Internalisierung positiver und negativer Effekte in den Bereichen Umwelt und Kulturlandschaft. Der dritte Schritt präsentiert Ergebnisse verschiedener Sensitivitätsrechnungen zu
alternativen Parameterspezifizierungen. Im Hinblick auf eine Weiterentwicklung zu einem
umfassenderen Modellansatz werden in dem abschließenden vierten Schritt eine Reihe grundsätzlicher Fragen diskutiert: Wie lässt sich das Modell um Mehrfachzielsetzungen in der Politik erweitern? Wie lassen sich die relativ hohen Unsicherheiten über wichtige Modellparameter wie z.B. die technischen Beziehungen zwischen Warenproduktion und nicht-warenbezogenen Leistungen oder den Wert der produzierten Externalitäten adäquat berechnen? Welche weiteren Anpassungen sind notwendig, um eine Verknüpfung des Modells mit Marktmodellen und Handelsmodellen zu ermöglichen? (ICG2)
[208-F] Witte, Andreas, Dipl.-Ing.; Wolf, André, Dipl.-Ing. (Bearbeitung); Beckmann, Klaus J.,
Prof.Dr. (Leitung):
GUIDEMAPS - Verbesserung von Planungs- und Entscheidungsprozessen im Kontext nachhaltiger Verkehrsprojekte
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7 Politik, Verwaltung, Recht, Partizipation
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INHALT: Das EU-Projekt GUIDEMAPS beschäftigt sich mit der Verbesserung von Planungsund Entscheidungsprozessen im Kontext nachhaltiger Verkehrsprojekte. Ausgangspunkt ist
dabei die Beobachtung, dass eine nachhaltige Ökologisierung der Verkehrspolitik häufig weniger an Wissensproblemen als an politischen Umsetzungsproblemen scheitert. Daher werden
diesbezüglich Rahmenbedingungen, Hemmnisse, Erfolgsfaktoren und Prozess- und Bürgerbeteiligungsmethoden erforscht. Die Ergebnisse werden in einem Best practice Handbuch und
entsprechenden Trainingsmaterialien zusammengefasst. Das Projekt erfolgt in Zusammenarbeit mit 11 Partner-Hochschulen und -Instituten aus Großbritannien, Österreich, Schweden,
Spanien, Griechenland, Frankreich, der Tschechischen Republik und Slowenien. GEOGRAPHISCHER RAUM: ausgewählte Länder der Europäischen Union
METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen (Stichprobe: 12; Praxispartner, entspr. Dokumente wie Protokolle, Presse, Ratsbeschlüsse etc., Arbeitspaket 3).
Experiment (Stichprobe: 5; Anwendung der Methoden des Handbuches, Arbeitspaket 5).
Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: ca. 220; Arbeitspaket 2). Feldarbeit durch
Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Wolf, A.C.; Witte, A.: Bürgerbeteiligung und Projektmanagement
bei Verkehrsprojekten: auf dem Weg zu einem europäischen Praxishandbuch. in: Institut für
Stadtbauwesen und Stadtverkehr der RWTH Aachen (Hrsg.): Schriftenreihe SRL - Stadt, Region, Land, H. 76. Aachen 2004, S. 69-78.+++GUIDEMAPS consortium: Successful transport decision-making: a project management and stakeholder engagement handbook. London
(to appear in 2004). ARBEITSPAPIERE: S. http://www.guidemaps.info .
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-01 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: Generaldirektion Energie und Verkehr FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Technische Hochschule Aachen, FB 03 Fak. für Bauingenieurwesen, Lehrstuhl
und Institut für Stadtbauwesen und Stadtverkehr (Mies-van-der-Rohe-Str. 1, 52074 Aachen)
KONTAKT: Wolf, André (Tel. 0241-80-25235, e-mail: [email protected])
[209-F] Wittekind, Jürgen, Dipl.-Kfm. (Leitung):
Modellvorhaben der Raumordnung zur Projektfamilie "Nachhaltige Siedlungs(flächenentwicklung): innerregionaler Interessenausgleich und nachhaltige Siedlungs- und Flächenentwicklung am Beispiel der Gebietsentwicklungsplanung für den Lebens- und Wirtschaftsraum Rendsburg
INHALT: Das Projekt setzt sich mit den Voraussetzungen einer nachhaltigen, an den Qualitäten
"Modernisierung", "Vernetzung" und "Flexibilität" orientierten Raum- und Siedlungsentwicklung auseinander. Ziel ist es, exemplarisch am Beispiel des Lebens- und Wirtschaftsraumes
Rendsburg einen (thematisch) breit angelegten Interessenausgleich als Grundlage einer innerregional abgestimmten, nachhaltigen, quantitativ begrenzenden Siedlungs- und Flächenentwicklung in einem Stadt-Umlandbereich zu entwickeln und in der Praxis zu erproben. Das
Projekt ist in den laufenden Prozess einer Gebietsentwicklungsplanung (GEP) integriert. an.
Es hat sich gezeigt, dass die von allen Beteiligten angestrebte, quantitativ und qualitativ abgestimmte Flächenentwicklung nur dann erfolgreich umgesetzt werden kann, wenn diese mit
einem effizienten Interkommunalen Interessenausgleich verbunden wird. Dieser ist angesichts
der komplexen Verzahnungen des Themas mit den zentralen Bereichen kommunaler Entwicklung, allein auf das Thema "Flächenentwicklung" bezogen nicht herstellbar. Vor diesem
Hintergrund entsteht das Konzept eines "mehrstufigen" flexiblen Interessenausgleichs, an
dessen Umsetzung auch die Erwartung geknüpft ist, dass die Handlungs- und Gestaltungs-
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7 Politik, Verwaltung, Recht, Partizipation
spielräume kommunaler Politik eine deutliche Stärkung erfahren. GEOGRAPHISCHER
RAUM: Wirtschafts- und Lebensraum Rendsburg in Schleswig-Holstein
METHODE: Entwicklung, Implementierung und praktische Anwendung eines umfassenden
Interessenausgleiches als zentralen Erfolgsfaktor; Modellrechnungen zur Folgenabschätzung;
Bewertung kommunal-, haushalts- und landesrechtlicher Bedingungen und Konsequenzen;
prozessbegleitendes Monitoring
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Raum & Energie - Institut für
Planung, Kommunikation und Prozessmanagement GmbH, Planungsgruppe Professor Laage:
Neue Wege für den Lebens- und Wirtschaftsraum Rendsburg, Erläuterungsbericht zur Gebiets- und Entwicklungsplanung für den Lebens- und Wirtschaftsraum Rendsburg, Fockbek,
März 2004.
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2004-08 ENDE: 2007-08 AUFTRAGGEBER: Bundesamt für
Bauwesen und Raumordnung FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Raum & Energie Institut für Planung, Kommunikation und Prozessmanagement
GmbH (Erlenweg 3, 22880 Wedel)
KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected])
[210-F] Wolf, Henrike, M.A. (Bearbeitung); Hammerich, Kurt, Prof.Dr. (Betreuung):
Partizipation - ein interkommunaler Vergleich zur Lokalen Agenda 21
INHALT: Die Studie geht von der These aus, dass Ausmaß und Intensität der Partizipation einen
entscheidenden Einfluss auf den Erfolg einer Lokalen Agenda 21 ausübt. Durch einen evaluativen Vergleich der drei Fallbeispiele Augsburg, Leipzig und Münster - die sich hinsichtlich
ihrer Organisationsformen unterscheiden - werden Faktoren zur Bestimmung des Erfolgs einer Lokalen Agenda 21 ermittelt und schließlich pragmatische Konsequenzen für eine Verbesserung der Effektivität (des partizipativen Aspekts) eines Agenda-Prozesses entwickelt.
ZEITRAUM: 2000 GEOGRAPHISCHER RAUM: Augsburg, Leipzig, Münster
METHODE: Anwendungsbezogene Forschung. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 12; Auswahlverfahren: Schneeball). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: Dissertation; gefördert ENDE: 2004-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Graduiertenförderung NRW
INSTITUTION: Technische Hochschule Aachen, FB 07 Philosophische Fakultät, Institut für Soziologie Lehrstuhl für Soziologie (Eilfschornsteinstr. 7, 52062 Aachen)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0241-8096099, e-mail: [email protected])
8 Wirtschaft, Organisation, Dienstleistungen, Wohnungsmarkt,
Arbeit, Verkehr, Technik
[211-F] Allerbeck, Klaus, Prof.Dr. (Leitung):
Der "Finanzplatz Frankfurt" als subjektives Phänomen. Wohnen und Arbeiten in Frankfurt
und London - die beiden großen europäischen Finanzmetropolen im Vergleich
INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Frankfurt am Main, London
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8 Wirtschaft, Organisation, Dienstleistungen, Wohnungsmarkt, Arbeit, Verkehr, Technik
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ART: Eigenprojekt AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Frankfurt, FB 03 Gesellschaftswissenschaften, Institut für Methodologie Lehrstuhl Soziologie, insb. gesamtgesellschaftliche Entwicklung (Robert-Mayer-Str. 5,
60054 Frankfurt am Main)
KONTAKT: Leiter (Tel. 069-798-22648, e-mail: [email protected])
[212-F] Apolinarski, Ingrid; Gailing, Ludger; Moss, Timothy, Dr.; Röhring, Andreas (Bearbeitung); Bernhardt, Christoph, Dr. (Leitung):
Institutionelle Entwicklungspfade und Gemeinschaftsgutfunktionen regionaler Güter
INHALT: Das institutsfinanzierte Leitprojekt "Institutionelle Entwicklungspfade" besitzt eine
rahmengebende Funktion. Hier werden theoretisch-konzeptionelle Grundlagenarbeiten (z.B.
zu Entwicklungspfad-Ansätzen) und fundierte empirische Analysen zu den Handlungsfeldern
Wasserwirtschaft, Flächenmanagement und Infrastrukturmanagement in interdisziplinärer
Zusammenarbeit durchgeführt. Eine Besonderheit des Leitprojekts ist die Verzahnung von
gegenwartsbezogenen und historischen Untersuchungen. Zu Zwischenergebnissen im Modul
Kulturlandschaften siehe: Flyer: http://www.irs-net.de/download/kulturlandschaft-flyer.pdf .
ZEITRAUM: interdisziplinär historisch-gegenwartsbezogen GEOGRAPHISCHER RAUM:
Umland Berlin, Oderbruch, Elbe, Rhein
METHODE: Als Folge von EU-Politiken und im Kontext des wirtschaftlichen Strukturwandels
und des demographischen Wandels unterliegt die institutionelle Sicherung von Gemeinschaftsgutfunktionen raumgebundener Güter wie z.B. Wasser, Flächen und Infrastrukturen
derzeit einem überaus dynamischen Wandel (Umsetzung der EU-WRRL, Liberalisierung im
Infrastruktursektor, Auswirkungen der EU-Agrarpolitik u.ä.). Wie die dazu im Forschungsbereich B mit dem Arbeitsprogramm 2001/02 begonnenen Untersuchungen zeigen, erfährt dieser primär von der politischen Zentrale "von oben" bzw. gesamtwirtschaftlich angestoßene
Institutionenwandel auf regionaler Ebene tiefgreifende Brechungen und Modifikationen, die
wesentlich durch historisch-institutionelle Potenziale und Vorstrukturen bestimmt sind. Diese
"intervenierende" Funktion von Entwicklungspfaden ist eine von zwei im Leitprojekt verfolgten Untersuchungsdimensionen, die auch den einschlägigen Forschungsstand bestimmen. Die
andere besteht darin, die als Folge derartiger Interventionen auftretenden "critical decisions",
Wendepunkte im Institutionenwandel und die daraus resultierende prozessuale Dimension
von Entwicklungspfaden zu analysieren. Der gegenüber dem Arbeitsprogramm 2001/02 fokussierte Untersuchungsansatz reflektiert die für den Forschungsbereich konstitutive Verschränkung von sozialwissenschaftlichen und historischen Analysen. Sie werden auf einen
partiell neu bestimmten Gegenstandsbereich "Gemeinschaftsgüter" (schrittweise Abkehr von
den Forschungen zum Umweltgut Wasser) und auf zukünftig stärker räumlich vergleichende
Perspektiven hin ausgerichtet.
VERÖFFENTLICHUNGEN: IRS-aktuell, Oktober 2004, Nr. 45. Schwerpunktthema Kulturlandschaft. Download unter: http://www.irs-net.de/download/irsaktuell_45.pdf .+++Gailing,
Ludger: Regionalparks als freiraumpolitische Innovation. Erfahrungen mit einer offensiven
Freiraumentwicklung in Stadtregionen. in: RaumPlanung, 2003, 4, 107, S. 67-72.+++IRS Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung (Hrsg.): Kulturlandschaft - Institutionelle Dimensionen und Pfadabhängigkeiten eines regionalen Gemeinschaftsgutes. Flyer, 2 S.
Download unter: http://www.irs-net.de/download/kulturlandschaft-flyer.pdf . ARBEITSPAPIERE: Apolinarski I.; Gailing, L.; Röhring, A.: Institutionelle Aspekte und Pfadabhängig-
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8 Wirtschaft, Organisation, Dienstleistungen, Wohnungsmarkt, Arbeit, Verkehr, Technik
keiten des regionalen Gemeinschaftsgutes Kulturlandschaft. IRS-Working Paper (April
2004), 32 S. Download unter: http://www.irs-net.de/download/Kulturlandschaft.pdf .
ART: Eigenprojekt BEGINN: 2003-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Institution
INSTITUTION: IRS - Leibniz-Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung (Flakenstr.
28-31, 15537 Erkner)
KONTAKT: Leiter (Tel. 03362-793-280, e-mail: [email protected])
[213-F] Armbrecht, Henrik, Dipl.-Volksw. (Bearbeitung):
Paradigmenwechsel in der Bundesverkehrswegeplanung - von der Nutzen-Kosten-Analyse
zur Nutzwertanalyse?
INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
ART: Eigenprojekt BEGINN: 2004-01 ENDE: 2004-11 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Institution
INSTITUTION: Universität Münster, FB 04 Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Centrum für
Angewandte Wirtschaftsforschung -CAWM- Institut für Verkehrswissenschaft (Am Stadtgraben 9, 48143 Münster)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0251-83-22918, e-mail: [email protected])
[214-F] Bahn, Christopher, Dipl.-Volksw.; Potz, Petra, Dr.ing. (Bearbeitung); Rudolph, Hedwig,
Prof.Dr. (Leitung):
Der Strukturwandel des grossstädtischen Einzelhandels als Resultat sektoraler Entwicklungstrends und stadtspezifischer Akteurs- und Institutionengefüge
INHALT: Das Forschungsprojekt untersucht die Entwicklungen des Einzelhandels - als einer der
beschäftigungsintensivsten städtischen Dienstleistungsbereiche - in drei ausgewählten europäischen Großstadtregionen. Die Standortpräferenzen der Einzelhandelsunternehmen innerhalb
des Stadtgefüges und das Wechselspiel mit der lokalen Regulierung des Strukturwandels stehen im Mittelpunkt der Untersuchung. Der Fokus liegt somit auf den kommunal spezifischen
Akteurskonstellationen und Governancestrukturen. Eingebettet in unterschiedliche nationale
und kommunale Rahmenbedingungen werden in Aushandlungsprozessen zwischen Einzelhandelsunternehmen anderen wirtschaftlichen und sozialen Akteuren sowie politischen Entscheidungsträgern auf lokaler Ebene Standort- und Ansiedlungsentscheidungen gefällt. Diese
wirken sich erheblich auf Versorgungsstrukturen und Arbeitsmärkte in den Großstädten aus.
Das Projekt bezieht neben Deutschland (Berlin), Großbritannien (London) und Italien (Mailand) ein. Gegenüber einem europaweit verlaufenden Strukturwandel im Einzelhandel lassen
sich deutliche nationale Unterschiede feststellen: Darin kommen, so die Annahme sowohl
spezifische institutionelle Rahmenbedingungen als auch sektorale Charakteristika zur Geltung. GEOGRAPHISCHER RAUM: Berlin, London, Mailand
METHODE: methodischer Mix aus Analyse von Datenmaterial, Dokumenten und von Experteninterviews mit ausgewählten Akteuren in den drei Stadtregionen DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen. Qualitatives Interview. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Bahn, Christopher: Die Bedeutung des Immobiliensektors für den
Einzelhandel. Institutionelle Investoren als zentrale Akteure im Betriebstypenwandel. in:
RaumPlanung, 2004, 113, S. 63-66.+++Potz, Petra: Strukturwandel im Einzelhandel europäi-
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8 Wirtschaft, Organisation, Dienstleistungen, Wohnungsmarkt, Arbeit, Verkehr, Technik
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scher Metropolen. Rahmenbedingungen und Perspektiven für die Stadtentwicklung in Berlin,
London und Mailand. in: RaumPlanung, 2004, 113, S. 57-62.+++Dies.: Lokale Steuerung im
Einzelhandel und deren Implikationen für räumliche Versorgungsstrukturen: Berlin und Mailand. in: Jacobsen, Heike; Voswinkel, Stephan (Hrsg.): Dienstleistungsarbeit und Dienstleistungskultur. Beiträge zu einer Fachtagung am Landesinstitut Sozialforschungsstelle Dortmund, Arbeitspapier 2003-1. Cottbus: Deutsche Vereinigung für sozialwissenschaftliche Arbeitsmarktforschung (SAMF) 2003, S. 25-30.+++Rudolph, Hedwig; Potz, Petra; Bahn, Christopher: Metropolen handeln. Der Einzelhandel in Berlin, London und Mailand zwischen Internationalisierung und lokaler Regulierung. VS-Verl. 2005 (im Erscheinen).
ART: gefördert BEGINN: 2002-05 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH FSP Organisationen
und Wissen Abt. Internationalisierung und Organisation (Reichpietschufer 50, 10785 Berlin)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 030-25491-107; e-mail: [email protected]); Bahn, Christopher
(Tel. 030-25491-133, e-mail: [email protected]); Potz, Petra (Tel. 030-25491-142, Fax:
030-25491-118, e-mail: [email protected])
[215-F] Bathelt, Harald, Prof.Dr. (Leitung); Bathelt, Harald, Prof.Dr. (Betreuung):
Industriekultur, industrieller Wandel und Regionalentwicklung in High-Tech-Regionen der
USA und Kanadas
INHALT: In diesem Forschungsprojekt soll festgestellt werden, wie die Unternehmen der chemischen Industrie ihre Produktionsstruktur unter dem Einfluss der europäischen Integration und
der zunehmenden Globalisierung an veränderte Wettbewerbs- und Marktbedingungen anpassen und welche Auswirkungen dies auf die räumlichen Standort- und Verflechtungsstrukturen
hat. Hierbei werden die langfristigen Entwicklungstendenzen der unternehmensinternen, übergreifenden und räumlichen Arbeitsteilung untersucht. Von besonderem Interesse ist die
Frage, ob regionale und nationale Standortballungen der chemischen Industrie auch in Zukunft Bestand haben können oder ob es im Rahmen von Umstrukturierungs- und Reorganisationsprozessen zu Auflösungserscheinungen kommt. GEOGRAPHISCHER RAUM: bisher:
Atlanta, Boston, Research Triangle, Ottawa, Kitchener Waterloo
METHODE: industrieller Wandel; Regionalentwicklung; Industriekultur; Cluster; Netzwerke
DATENGEWINNUNG: Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Bathelt, H.: Räumliche Verteilungsaspekte von Schlüsseltechnologie-Industrien in den USA und Kanada. in: Erdkunde, Jg. 46, 1992, S. 104-117.+++Bathelt,
H.: Regional competence and economic recovery: divergent growth paths in Boston's high
technology economy. in: Entrepreneurship and Regional Development, Vol. 13, 2001, pp.
287-314.
ART: Dissertation; Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 1988-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutscher Akademischer Austauschdienst -DAAD-; Deutsche
Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Marburg, FB 19 Geographie, Geographisches Institut (Deutschhausstr. 10, 35037 Marburg)
KONTAKT: Leiter (Tel. 06421-2824211, e-mail: [email protected])
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8 Wirtschaft, Organisation, Dienstleistungen, Wohnungsmarkt, Arbeit, Verkehr, Technik
[216-F] Bauhardt, Christine, Priv.Doz. Dr. (Bearbeitung):
Verkehrsplanung und öffentlicher Raum: Stadtentwicklungspolitik in Paris
INHALT: Das Projekt bearbeitet die Pariser Verkehrspolitik, die seit dem Regierungsantritt der
rot-grünen Stadtregierung 2001 in den Kontext einer umfassenden Politik des öffentlichen
Raumes einzuordnen ist. Dabei geht es um die technische, organisatorische und politische
Neuordnung des städtischen Raumes. GEOGRAPHISCHER RAUM: Paris/ Frankreich
METHODE: Theoretischer Hintergrund ist die Nachhaltigkeitsdebatte, d.h. die Integration von
ökonomischen, ökologischen und sozialen Dimensionen in der räumlichen Planung. Der Verkehrspolitik kommt dabei eine Schlüsselrolle zu.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Bauhardt, Christine: Strand statt Pflaster. Paris Plage und die Pariser Verkehrspolitik. in: planerIn, 2003, 4, S. 39f.+++Dies.: La mobilité en ville - un enjeu
démocratique. in: CIDF Phocéen/DRDF de la région PACA (dir.): Le droit à la ville pour tous
- comment? Actes du colloque à Marseille le 3 décembre 2003. 2004, S. 9-22.+++Dies.: Verkehrsplanung in Paris. Technische, organisatorische und politische Neuordnung des öffentlichen Stadtraums. in: Internationales Verkehrswesen (im Erscheinen).
ART: Eigenprojekt BEGINN: 2003-03 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Institution
INSTITUTION: Technische Universität Berlin, Fak. VII Architektur, Umwelt, Gesellschaft,
Institut für Stadt- und Regionalplanung -ISR- Fachgebiet Gender Planning, Frauen- und Geschlechterforschung in der Raum- und Umweltplanung (Hardenbergstr. 40A, 10623 Berlin)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 030-314-28122, e-mail: [email protected])
[217-F] Beetz, Stephan, Dr. (Bearbeitung):
Wohnungsgenossenschaften in Ost- und Mitteleuropa
INHALT: Im mittel- und osteuropäischen Wohnungswesen spitzen sich vielerorts die Probleme
zu und es verfestigen sich strukturelle Krisen. Weil es sich beim Wohnen um einen zentralen
Lebensbereich mit einer besonderen sozialen und politischen Relevanz handelt, bedürfen diese Probleme dringend einer baldigen Lösung. In den seit mehr als zehn Jahren geführten Diskussionen über die Transformation mittel- und osteuropäischer Wohnungsmärkte dominierten
zumeist die Forderungen nach Liberalisierung und Privatisierung. Tatsächlich waren Wohnungsbau, Wohnungsvergabe und Wohnungsverwaltung in einem hohen Maße staatlich und
halbstaatlich organisiert. Bei der Umstellung einer über Jahrzehnte gewährleisteten Staatsaufgabe zu einer Eigentümeraufgabe wurden allerdings die Intentionen der Marktbildung, der
wirtschaftlichen Subsistenzfunktion und der individuellen Vermögenssicherung durch die tatsächlichen Entwicklungen häufig erheblich konterkariert. Die Folge war, dass viele der Wohnungen zwar saniert, aber die Gebäudehüllen nicht instand gehalten wurden, weil die rechtlichen und sozialen Grundlagen der Eigentumssicherung fehlten. Soziale Ungleichheiten haben
sich zwischen Mieter- und Eigentümergruppen verschärft und die Zugänge weiter aufgespalten in offene, teure Neubauten und relativ geschlossene Marktsegmente mit alten Mietverträgen. Es bestehen erhebliche Unsicherheiten in den politischen sowie rechtlichen Regulativen,
und der wirtschaftliche Bestand vieler Unternehmen ist gefährdet. Nachdem in den letzten
Jahren aus wissenschaftlicher Sicht die Probleme der Transformation offen angesprochen
wurden, sollten diese Ergebnisse zum Anlass genommen werden, die vorhandenen Ansätze
zur Restrukturierung des Wohnungswesens genauer zu untersuchen. Dabei bietet die Fokussierung auf genossenschaftliche Lösungsversuche eine Untersuchungsebene an, den wechsel-
soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1
8 Wirtschaft, Organisation, Dienstleistungen, Wohnungsmarkt, Arbeit, Verkehr, Technik
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seitigen Bezug von individueller Selbsthilfe und institutionellen Regeln sowie den Wandel
und die Konsistenz langfristiger kultureller Handlungsweisen zu analysieren. Interessanterweise liegen in den postsozialistischen Staaten sehr vielfältige Erfahrungen und Lösungswege
vor. Deshalb ist es an der Zeit, relevante institutionelle, akteursbezogene und situative Faktoren empirisch herauszuarbeiten und zu vergleichen, die eine Form der Selbsthilfe und Selbstorganisation begünstigen, ohne dass staatliche und marktkonforme Rahmenbedingungen und
Verhaltensweisen vorausgesetzt werden müssen. Bereits im Jahre 2000 hatte das Institut für
Genossenschaftswesen in Berlin in Zusammenarbeit mit dem Genossenschaftsforum einen
Kongress zum Wandel mittel- und osteuropäischer Wohnungsgenossenschaften organisiert.
Nun wird in Kooperation mit dem Centre for Independent Social Research in St. Petersburg
ein neuer Projektantrag bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft gestellt. Eine vergleichende Untersuchung will die Potenziale und Probleme der unterschiedlichen gesellschaftlichen wie wirtschaftlichen Entwicklungen, wohnungspolitischen Ansätze und genossenschaftlichen Rechtskonstruktionen herausarbeiten. An Hand von vier regionalen Vergleichen - Berlin-Brandenburg (Deutschland), Böhmen (Tschechien), St. Petersburg (Russland) und Estland
sollen unter sehr unterschiedlichen Rahmenbedingungen erfolgreiche Lösungswege genossenschaftlicher Ansätze untersucht und auf ihre Verallgemeinerbarkeit hin geprüft werden.
GEOGRAPHISCHER RAUM: Ost- und Mitteleuropa, insb. Bundesrepublik Deutschland,
Tschechien, Russland, Estland
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Institut für Genossenschaftswesen an der Humboldt-Universität Berlin (Luisenstr. 53, 10099 Berlin)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 030-2093-6575, e-mail: [email protected])
[218-L] Berndt, Christian:
Corporate Germany between globalization and regional place dependence: business restructuring in the Ruhr area, Houndsmill: Palgrave 2001, XVII, 257 S., ISBN: 0-333-91281-0 (Standort: UuStB Köln(38)-30A4782)
INHALT: Die erste Hälfte der 1990er Jahre, vor allem die Rezession 1992/93, war für die deutsche Wirtschaft der entscheidende Zeitraum, in dem sie erstmals die Folgen der Globalisierung mit voller Wucht zu spüren bekam. Der zunehmende Wettbewerbsdruck führte zu einer
tiefgreifenden wirtschaftlichen Neuorientierung in Deutschland. Der Verfasser zeigt, wie sich
Kapitaleigner, Manager und Arbeitnehmervertreter in diesem Prozess verhielten. Er fragt dabei auch nach außerhalb des ökonomischen Bereichs angesiedelten Faktoren, die die Anpassungsstrategien der Akteure im Spannungsfeld zwischen notwendigem Wandel und dem Beharren auf traditionellen Wegen der Problemlösung beeinflussten. Die Untersuchung nimmt
dabei eine geographische Perspektive ein, die nach relativen Mobilitätsdifferenzen in asymmetrischen Machtbeziehungen und traditionellen Interaktionsstrukturen auf regionaler Ebene
fragt, nach dem Verhältnis zwischen ökonomischen und nicht-ökonomischen, zwischen sozialen und räumlichen Prozessen. Im Mittelpunkt stehen Ergebnisse einer empirischen Untersuchung mittelständischer Unternehmen im Ruhrgebiet, die zwischen 1995 und 1998 durchgeführt wurde. (ICE)
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8 Wirtschaft, Organisation, Dienstleistungen, Wohnungsmarkt, Arbeit, Verkehr, Technik
[219-L] Budke, Alexandra; Kanwischer, Detlef; Pott, Andreas (Hrsg.):
Internetgeographien: Beobachtungen zum Verhältnis von Internet, Raum und Gesellschaft,
(Erdkundliches Wissen, Bd. 136), Wiesbaden: Steiner 2004, 192 S., ISBN: 3-515-08506-8
INHALT: "Dieser Band führt zwei interdisziplinäre Forschungsfelder zusammen: Die Untersuchung der gesellschaftlichen Bedeutung des Internets und die theoretische Diskussion zum
Verhältnis von Raum und Gesellschaft. Die räumlichen und gesellschaftlichen Dimensionen
des Internets werden anhand physisch-materieller, struktureller, perzeptiver und kommunikativer Aspekte analysiert. Sichtbar wird dabei nicht zuletzt, welche Impulse die Raumdebatte
am Forschungsobjekt Internet gewinnen kann. Der erste Teil des Bandes behandelt die Problematik der Verortung des Internets. Der zweite Teil identifiziert auf zweierlei Weise einen
strukturgenerierenden Geocode des Internets. Der eingehenden Bestimmung und Untersuchung verschiedenartiger Räume des Internets widmet sich der dritte Teil des Bandes." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Andreas Pott, Alexandra Budke und Detlef Kanwischer: Internet, Raum und Gesellschaft. Zur Untersuchung eines dynamischen Verhältnisses (9-20);
Niels Werber: Von der Bagatellisierung des Raums. 'Neue Medien' als 'raumüberwindende
Mächte' (23-39); Inga Heinze: Methoden und Anwendungsgebiete der Internetkartographie
(41-55); Christian Langhagen-Rohrbach: Internet und Internet-User. Wer nutzt das Netz wo?
(57-77); Holger Floeting: Internet und Stadt. Geht den Kommunen der Ort verloren? (79-90);
Christian Stegbauer: Zum Verhältnis von Zentrum und Peripherie im Internet (93-108); Cornelia Becker: Raum-Metaphern als Brücke zwischen Internetwahrnehmung und Internetkommunikation (109-122); Hubertus Niedermaier und Markus Schroer: Sozialität im Cyberspace (125-141); Sabine Thabe und Arne Schlechter: Yonern als ironische Raum(de)konstruktion. Ethnographische Erkundungen in virtuellen Räumen (143-161); Daniela Ahrens: Internet, Nicht-Orte und die Mikrophysik des Ortes (163-177); Detlef Kanwischer: Zwischen den Welten. Raumsimulationen im Netz (179-192).
[220-F] Büttner, Nicolas, Dipl.-Ökon. (Bearbeitung); Maennig, Wolfgang, Prof.Dr. (Betreuung):
Neue Möglichkeiten zur Kalibrierung von Verkehrswegematrizen mit Hilfe von FuzzyLogics - eine Untersuchung anhand des Beispiels der BVG (Berliner Verkehrs-Betriebe)
(Arbeitstitel)
INHALT: Matrixkalibrierung (in Theorie und Praxis); Erweiterung und spezielle Zuschneidung
der bisher üblichen Verfahren auf die Bedürfnisse der BVG; Aufzeigung ökonomischer Nutzen durch die Matrixkalibrierung. GEOGRAPHISCHER RAUM: Berlin (Großraum)
METHODE: Die BVG besitzt eine aus einer Verkehrsbefragung gewonnene Fahrtenmatrix, die
veraltet ist und die nun - ohne komplett neue Befragung - aktualisiert werden soll. Zwar existiert eine Standardsoftware der pw-AG Karlsruhe, für solche Kalibrierungen, jedoch soll der
Optimierungsprozess mit Hilfe bestimmter Parameter speziell auf die Bedürfnisse der BVG
angepasst werden. Untersuchungsdesign: die Fuzzy-Optimierung ähnelt einer Trendanalyse
DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Individualdaten (Stichprobe: n=ca. 1.000; alte
Erhebung der BVG an den einzelnen Verkehrszellen; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit
durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: Dissertation; Auftragsforschung BEGINN: 2004-02 ENDE: 2008-02 AUFTRAGGEBER:
BVG Berliner Verkehrs-Betriebe FINANZIERER: Institution; Auftraggeber
INSTITUTION: Universität Hamburg, FB 03 Wirtschaftswissenschaften, Institut für Außenhandel und Wirtschaftsintegration (Von-Melle-Park 5, 20146 Hamburg)
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8 Wirtschaft, Organisation, Dienstleistungen, Wohnungsmarkt, Arbeit, Verkehr, Technik
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KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])
[221-F] Büttner, Thiess, Dr.; Huber, Peter; Smeral, Kristin; Gacs, Vera; Fidrmuc, Jan, Dr.; Hazans, Mihail; Kallai, Ella; Traistaru-Siedschlag, Iulia, Dr.; Smith, Kenneth, Dr.; Brücker, Herbert,
Dr.; Trübswetter, Parvati; Mickiewicz, Tomasz; Bishop, Kate; Köllö, Janos; Kertesi, Gabor; Andren, Daniela; Telgedy, Almos; Mooij, Ruud de; Narhuis, Richard (Bearbeitung):
Regional Labour Market Adjustments in the Accession Candidate Countries (AccessLab)
INHALT: The problem, objectives and overall approach: The capability of candidate countries'
regions to deal with asymmetric shocks is of high relevance to both European Union and candidate countries' policy makers. During the accession process policy makers in both regions
will have to repeatedly evaluate the consequences of the accession on regional labour markets. This needs an analysis how regions adapt to different policy induced shocks to labour
demand, supply and institutions. This project takes a broad and comparative view on labour
market adjustments to address these issues. It examines the topic from both a macroeconomic
and microeconomic viewpoint. It considers different adjustment mechanisms in depth and
compares results to the European Union. It draws on a) the experiences in transition countries
in the last decade, b) the experience of German integration and c) the experiences of border
regions to gain insights on the likely regional labour market effects of accession of the candidate countries. This project: 1. provides a set of "stylised facts" on the adjustment of candidate countries regional labour markets to different shocks and compare these to EU member
states' labour market dynamics; 2. analyses the different adjustment mechanisms of selected
transition countries' labour markets in detail, with a particular emphasis on the problems of
different labour market groups; 3. investigate the specific experience of regions lying on borders to infer implications for the regional labour market impact of EU for the new member
countries. Workpackage 1: project start up and securing a common starting point; workpackage 2: adjustment capability of regional labour markets; workpackage 3: analysing and modelling inter-regional migration; workpackage 4: human capital, spatial mobility and 'lock-in' the experience of candidate countries; workpackage 5: wage and employment decisions of enterprises in downsized industries; workpackage 6: the impact of integration on wages and
employment in border regions; workpackage 7: drawing conclusions and deriving policy implications. (S.a. http://accesslab.wifo.ac.at ). GEOGRAPHISCHER RAUM: Europe
VERÖFFENTLICHUNGEN: S. http://accesslab.wifo.ac.at .
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2001-08 ENDE: 2004-06 AUFTRAGGEBER: Europäische
Kommission FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: WIFO - Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung (Arsenal, Objekt 20,
1103 Wien, Österreich); Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung -DIW Berlin- Abt.
Weltwirtschaft (Königin-Luise-Str. 5, 14195 Berlin); Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH -ZEW- (Postfach 103443, 68034 Mannheim); Universität Bonn, Zentrum
für Europäische Integrationsforschung -ZEI- (Walter-Flex-Str. 3, 53113 Bonn)
KONTAKT: Büttner, Thiess (Dr. e-mail: [email protected], Tel. 0621-1235-160, Fax: 06211235-223); Projekt (e-mail: [email protected])
[222-F] Caspar, Sigried, Dr. (Bearbeitung):
ECO-City: Stadtentwicklung und nachhaltige Verkehrssysteme
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soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1
8 Wirtschaft, Organisation, Dienstleistungen, Wohnungsmarkt, Arbeit, Verkehr, Technik
INHALT: Anhand spezieller Beispielquartiere sollen in verschiedenen Neubausiedlungen "Prototypen" für nachhaltige Quartiere entwickelt werden. Es handelt sich um ein internationales
Projekt mit Partnern aus neun europäischen Ländern unter österreichischer Federführung, das
im Rahmen des 5. Forschungsrahmenprogramms von der EU gefördert wird. Dem IAW
kommt bei diesem Projekt die Aufgabe zu, die wirtschaftlichen und sozialen Aspekte einer
solchen Entwicklung zu untersuchen und die Entwicklung der deutschen "Modellsiedlung"
beratend zu unterstützen. Das Projekt knüpft an die Erfahrungen an, die das IAW im Zeitraum 1996-1999 mit der Begleitforschung in der Tübinger Südstadt machen konnte.
METHODE: integrativer Ansatz der Stadtentwicklungsplanung; interdisziplinäre Zusammenarbeit (Verkehrsplanung, Architekten, Energieberater, Sozio-Ökonomie) sowie qualifizierte
Bürgerbeteiligung bereits auf früher Planungsstufe DATENGEWINNUNG: Feldarbeit durch
Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: gefördert BEGINN: 2001-02 ENDE: 2005-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Europäische Kommission
INSTITUTION: Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung e.V. -IAW- (Ob dem Himmelreich 1, 72074 Tübingen)
KONTAKT: Strotmann, Harald (Dr. Tel. 07071-9896-23, e-mail: [email protected]);
Klee, Günther (Tel. 07071-9896-25, e-mail: [email protected])
[223-L] Dienel, Hans-Liudger; Meier-Dallach, Hans-Peter; Schröder, Carolin (Hrsg.):
Die neue Nähe: Raumpartnerschaften verbinden Kontrasträume, (Blickwechsel, Bd. 1),
Wiesbaden: Steiner 2004, 329 S., ISBN: 3-515-08492-4 (Standort: Nds. SUB Göttingen(7)2004A20658)
INHALT: "Mit dem Begriff der 'Raumpartnerschaften zwischen Kontrasträumen' wird hier erstmalig eine umfassende Deutung dieses modernen Lebensgefühls aus unterschiedlichen Perspektiven vorgelegt: den Planungswissenschaften, der Umweltpsychologie, der Geschichte,
der Politikwissenschaft und dem Kooperationsmanagement. Zugleich präsentiert das Buch
neue umsetzbare Konzepte für die Zusammenarbeit von Regionen, die komplementär aufeinander bezogen sind und wegen ihrer Unterschiedlichkeit zusammengehören; - Konzepte, welche für die Partner-Regionen und ihre Bewohner nachhaltige Wachstumschancen bieten."
(Textauszug). Inhaltsverzeichnis: G. Wolfgang Heinze: Die Verkehrswissenschaft sucht neue
Wege im Freizeitverkehr (11-19); Hans-Liudger Dienel: Was sind Raumpartnerschaften? Begriffliche Angebote und Perspektiven (20-37); Barbara Hinding: Stadt und Wald: Der nahraumortientierte Typ am Beispiel Berlin-Schorfheide. Auswahl der Gebiete als Fallbeispiele
(39-41); Hans-Christian Bresgott und Gunter Heinickel: Historische Raumpartnerschaften
zwischen Berlin und Schorfheide (42-46); Gunter Heinickel und Hans-Liudger Dienel: Frühe
Kontrastraumpartnerschaften zwischen Berlin und Brandenburg (47-56); Dörte Ohlhorst:
Formen institutioneller Raumpartnerschaften (57-69); Barbara Hinding: Formen individueller
Raumpartnerschaften (70-81); Boris Kluge, Arndt Vogel und Jens Vogel: Die verkehrlichen
Beziehungen: Mobilitätsverhalten und Attraktivität einer Ausflugslandschaft (82-99); Gunter
Heinickel und Hans-Christian Bresgott: Aus der Stadt an den Meeresstrand: Der fernräumliche Typ am Beispiel Berlin-Usedom. Historische Raumpartnerschaften zwischen Berlin und
Schorfheide (100-111); Dörte Ohlhorst: Institutionelle Raumpartnerschaften zwischen Berlin
und Usedom (112-122); Bettina Graf und Anke Schmidt: Informelle Raumpartnerschaften
zwischen Berlin und Usedom (123-137); G. Wolfgang Heinze und Boris Kluge: Verkehrliche
Raumpartnerschaften zwischen Berlin und Usedom: Eine alte Liebe unter neuen Rahmenbe-
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8 Wirtschaft, Organisation, Dienstleistungen, Wohnungsmarkt, Arbeit, Verkehr, Technik
151
dingungen (138-150); Hans-Peter Meier-Dallach, Susann Hohermuth und Therese Walter:
Aus der Agglomeration in die Berge - Das Fallbeispiel Zürich, Südostschweiz und Engadin
(151-185); Robert Schlich, Anja Simma und Kay W. Axhausen: Kontraste im Diffusen. Erklärungsmodelle für den Freizeitverkehr (186-206); Barbara Hinding: Resumé (207-221);
Hans-Peter Meier-Dallach, Susann Hohermuth und Therese Walter: Wie es losgeht?: Entwicklung von Szenarien (223-230); Hans Joachim Harloff: Initiierung informeller Raumpartnerschaften (231-238); Döste Ohlhorst und Hans-Liudger Dienel: Institutionelle Raumpartnerschaften: Stadt-Land-Kooperationen. Freizeitverkehr im Kontext überregionaler, transnationaler und globaler Entwicklung (239-246); Dörte Ohlhorst und Hans-Liudger Dienel:
Long-Distance-Partnerschaften am Beispiel Berlin-Usedom (247-253); Dörte Ohlhorst:
Raumpartnerschaftliche Maßnahmen zwischen Stadt und Umland (254-261); G. Wolfgang
Heinze und Boris Kluge: Raumpartnerschaftliche Verkehrsmaßnahmen (262-275); Dörte
Ohlhorst: Der Weg ist das Ziel: Der Fernradweg Berlin-Usedom als verkehrliche Maßnahme
(276-284); Carolin Schröder und Hans-Liudger Dienel: Erfolgsbedingungen für die Kooperation von Wissenschaft und Praxis: Die Entwicklung von Raumpartnerschaften (285-298); Carolin Schröder: Wie es weitergeht: Nachhaltige Wachstumschancen durch Raumpartnerschaften (299-309).
[224-L] Feldkötter, Michael:
Das Fahrrad als städtisches Verkehrsmittel: Untersuchungen zur Fahrradnutzung in Düsseldorf und Bonn, (Studien zur Mobilitäts- und Verkehrsforschung, Bd. 6), Mannheim: Verl.
MetaGIS Infosysteme 2003, ISBN: 3-936438-06-4 (Standort: UB Osnabrück(700)-MTX-D-5028955)
INHALT: "In den letzten Jahren wird dem Fahrrad wieder verstärkte Aufmerksamkeit als Alternative im Stadtverkehr gewidmet. Allerdings gehen immer noch viele Förderansätze nicht
genügend auf die Bedürfnisse der Leute ein. Insbesondere über die Gruppe der derzeitigen
Nichtfahrradnutzer fehlen diesbezüglich in der Regel ausreichende Kenntnisse. Aber auch ein
vernachlässigter oder nicht zielgerichteter Einsatz von Radverkehrsinfrastruktur wirkt einer
entsprechenden Nachfrageerhöhung entgegen. Vor diesem Hintergrund ist es zum einen Ziel
dieser Studie, detaillierte Erkenntnisse über die Struktur der wissenschaftlich bislang vernachlässigten Gruppe der Nichtfahrradnutzer zu liefern. Zum anderen soll der Einfluss infrastruktureller Rahmenbedingungen auf die Nutzung des Fahrrads im städtischen Alltagsverkehr
ausgelotet werden. Basierend auf umfangreichen Befragungen in den Städten Düsseldorf und
Bonn wird in der Arbeit die Struktur der Nichtfahrradnutzer anhand zahlreicher Merkmale
vergleichend analysiert. Des Weiteren wird ausgehend von den unterschiedlichen infrastrukturellen Gegebenheiten in den Städten die Relevanz entsprechender infrastruktureller Voraussetzungen für die Fahrradnutzung im Alltagsverkehr nachgewiesen. Im Zuge der fundierten
sozialwissenschaftlichen Analyse werden dabei auch die Bedürfnismuster unterschiedlicher
Zielgruppen herausgearbeitet." (Autorenreferat)
[225-F] Finger, Axel, Dipl.-Geogr.; Friedrich, Rainer, Prof.Dr.; Fahl, Ulrich, Dr.rer.pol.; Hillebrand, Bernhard, Dipl.-Volksw.; Monstadt, Jochen, Dr.; Schneider, Jens-Peter, Prof.Dr.; Wagner,
Gerhard, Dr. (Bearbeitung); Gust, Dieter, Dr.; Förster, Georg, Prof.Dr.ing.; Fromme, Jörg, Dipl.Ing.; Hermes, Georg, Prof.Dr.; Tietz, Hans-Peter, Prof.Dr.ing.; Pohle, Hans, Dr. (Leitung):
Räumliche Aspekte neuer Entwicklungen der Energiepolitik in Deutschland
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soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1
8 Wirtschaft, Organisation, Dienstleistungen, Wohnungsmarkt, Arbeit, Verkehr, Technik
INHALT: Der eingerichtete Arbeitskreis hat die Aufgabe, die raumbezogenen Auswirkungen der
Änderungen ökonomischen und rechtlichen Rahmenbedingungen für die Energiewirtschaft in
den letzten Jahre zu analysieren und darauf aufbauend darzustellen, ob dadurch raumordnerischer Handlungsbedarf erzeugt wird und ggfl. mit welchen Instrumenten diesem entsprochen
werden kann. Das Thema wird in verschiedenen Themenblöcken bearbeitet: Block 1: Liberalisierung und Privatisierung bei öffentlicher Infrastruktur; Block 2: Mengenbezogene Veränderungen der Stromversorgung unter Berücksichtigung des liberalisierten Strommarktes und
der Politik des Ausstiegs aus der Atomkraft; Block 3: Räumliche Struktur- und Verteilungswirkungen (Gewinner-/ Verliererregionen); Block 4: Institutionelle Veränderungen der
Stromversorgung, veränderte/ neue Akteure, neue Handlungsbedarfe, Koordinationserfordernisse; Block 5: Raumplanerische Ansätze zur Beeinflussung und Steuerung der räumlichen
Energieerzeugung und -verteilung; Block 6: Rechtliche Anpassungsstrategien, Abstimmung
Energiewirtschaftsrecht und Umweltrecht. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik
Deutschland
METHODE: interdisziplinäre Gruppenarbeit DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen; Gruppendiskussion; Sekundäranalyse von Aggregatdaten.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Monstadt, Jochen: Die deutsche Energiepolitik zwischen Klimavorsorge und Liberalisierung. Räumliche Perspektiven des Wandels. Arbeitsmaterial, Nr.
271. Hannover: ARL 2000. ISBN 3-88838-671-3.
ART: Eigenprojekt BEGINN: 2001-06 ENDE: 2004-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Institution
INSTITUTION: Akademie für Raumforschung und Landesplanung -ARL- (Hohenzollernstr. 11,
30161 Hannover); Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V. -RWI(Hohenzollernstr. 1-3, 45128 Essen); IRS - Leibniz-Institut für Regionalentwicklung und
Strukturplanung (Flakenstr. 28-31, 15537 Erkner); Universität Osnabrück, FB Rechtswissenschaften (Heger-Tor-Wall 14, 49069 Osnabrück); Universität Frankfurt, FB 01 Rechtswissenschaft, Institut für Öffentliches Recht (Postfach 111932, 60054 Frankfurt am Main); Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (Deichmannsaue 31-37, 53179 Bonn); Universität
Stuttgart, Fak. 07 Maschinenbau, Institut für Energiewirtschaft und Rationelle Energieanwendung -IER- (Pfaffenwaldring 31, 70550 Stuttgart); Universität Dortmund, Fak. Raumplanung, Fachgebiet Ver- und Entsorgungssysteme in der Raumplanung (44221 Dortmund)
KONTAKT: Pohle, Hans (Dr. Tel. 0511-3484244, e-mail: [email protected])
[226-F] Flüshöh, Christian, Dipl.-Ing.; Stottrop, Daria, Dipl.-Ing. (Bearbeitung); Hennings, Gerd,
Prof.Dr. (Betreuung):
Büroflächenbestand - Überprüfung von Aussagen und Methoden anhand einer Büroflächenvollerhebung am Beispiel der Stadt Düsseldorf
INHALT: Prüfung bestehender Aussagen zum Bürofächenbestand und zugrunde liegender Methodik; Ermittlung bestandsbezogener Informationsbedarfe wesentlicher Akteure; Entwicklung von Vorschlägen zum künftigen Umgang mit der Problematik der Informationen über
den Büroflächenbestand (z.B. Modifizierung der Baustatistik, Weiterentwicklung von
Schätzmethoden, Entwicklung von Grundlagen für ein Büroflächeninformationssystem).
GEOGRAPHISCHER RAUM: Düsseldorf
METHODE: Untersuchungsdesign: Vollerhebung DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von
Aggregatdaten (Baustatistik, Marktberichte). Qualitatives Interview. Vollerhebung durch Be-
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8 Wirtschaft, Organisation, Dienstleistungen, Wohnungsmarkt, Arbeit, Verkehr, Technik
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gehung (Stichprobe: ca. 5.000; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen
des Projekts.
ART: Dissertation BEGINN: 1998-10 ENDE: 2005-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Institution
INSTITUTION: Universität Dortmund, Fak. Raumplanung, Fachgebiet Gewerbeplanung (44221
Dortmund)
KONTAKT: Flüshöh, Christian (Tel. 0231-755-2452,
e-mail: [email protected])
[227-L] Ganzert, Christian; Burdick, Bernhard; Scherhorn, Gerhard:
Empathie, Verantwortlichkeit, Gemeinwohl: Versuch über die Selbstbehauptungskräfte der
Region ; Ergebnisse eines Praxisforschungsprojekts zur Vermarktung regionaler Lebensmittel, (Wuppertal Papers, Nr. 142), Wuppertal 2004, 68 S. (Graue Literatur;
URL: http://www.wupperinst.org/Publikationen/WP/WP142.pdf)
INHALT: "Wie tragen die Akteure in ländlichen Regionen wirksam dazu bei, die Region wirtschaftlich lebendig zu erhalten? Wie motivieren sie sich gegenseitig zu einer Aufgabe, die
sowohl im eigenen als auch im gemeinsamen Interesse ist? In einer Fallstudie im Bergischen
Land wurde die Bedeutung von Empathie und Verantwortlichkeit für das gemeinsame Handeln untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass die Gemeinwohlnutzen regionaler Produkte vor
allem dann handlungsmotivierend wirken, wenn sie mit den individuellen Nutzen verknüpft
werden. Wenn nur der Individualnutzen gesehen wird, entstehen Absatzhemmnisse. Eine solche attraktive Verbindung von individuellem und gemeinsamen Nutzen kann eine vertrauensvolle regionale Zusammenarbeit darstellen. Sie konnte in unserem Fallbeispiel ein Ausbleiben
des ökonomischen Nutzens kompensieren. Die Vitalität der Zusammenarbeit ist stark an die
Fähigkeit zur empathischen Kommunikation gebunden. Empathisch nennt man ein Verhalten
von Menschen, wenn sie sich in die Gefühlslage anderer einfühlen und im eigenen Handeln
das Wohlbefinden anderer berücksichtigen. Die Ergebnisse geben Hinweise für eine erfolgreiche Gestaltung des regionaler Kooperationsprozesse. Danach sollten vor allem: autonomiefördernde Führungsstrukturen und Sanktionsmöglichkeiten für eigennütziges Handeln befördert; Fördermittel nicht als Anreiz, sondern als Feed-back gegeben; Akteure mit geeigneten
Persönlichkeitsstrukturen (emphatische Kommunikation), funktionellen Eigenschaften (Wirtschaftsakteure, Händler, Vermittler) und hohen Einflussmöglichkeiten gewonnen; die Vitalität der Zusammenarbeit durch eine Vielfalt an Akteurstypen, eine Synergieschöpfung und die
Herstellung von Verantwortlichkeit gesichert; der Wertewandel und das Regionalbewusstsein
durch persönliche Kommunikation und geeignete Events gestärkt werden." (Autorenreferat)
[228-L] Gellynck, Xavier; Halicka, Ewa; Viaene, Jacques:
New institutional economics as a tool for improving transaction governance in the Polish
fruit sector, in: Journal for East European Management Studies, Vol. 7/2002, No. 2, S. 142-161.
Der Volltext ist über www.infoconnex.de erhältlich.
INHALT: "Es wurde erwartet, dass Preisliberalisierung und Privatisierung in den Transformationsländern zu den Institutionen führen würden, die auch die westlichen Marktwirtschaften
untermauern. Diese Institutionen entwickeln sich jedoch nicht wie erwartet. Dieser Beitrag
soll zeigen, warum sich diese Institutionen in der polnischen Obstbranche nicht entwickeln.
154
soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1
8 Wirtschaft, Organisation, Dienstleistungen, Wohnungsmarkt, Arbeit, Verkehr, Technik
Hauptsächlich fokussiert er auf die Transaktionskostenökonomie und deren Einfluss auf die
Wirtschaftsentwicklung. Basierend auf Interviews mit Akteuren der polnischen Obstbranche
werden Probleme identifiziert und Lösungen vorgeschlagen." (Autorenreferat)
[229-L] Gerlach, Frank; Ziegler, Astrid (Hrsg.):
Neuere Herausforderungen der Strukturpolitik, (Standortdebatte), Marburg: Schüren 2004,
368 S., ISBN: 3-89472-210-X (Standort: UB Wuppertal(468)-47PXQ274)
INHALT: "Die Beiträge in diesem Sammelband greifen die derzeitige Diskussion über die Neuausrichtung der Strukturpolitik mit dem Ziel auf, Konturen eines möglichen Alternativkonzepts zur künftigen Strukturförderung herauszuarbeiten. Drei Fragekomplexe sind dabei zu
diskutieren. 1. Vor welchen strukturellen Problemen und Herausforderungen steht die deutsche und europäische Strukturpolitik? 2. Welche Lösungsvorschläge werden in diesem Kontext zur Zeit diskutiert? 3. Welche dieser Vorschläge sind aus beschäftigungspolitischer Sicht
geeignet, die strukturellen Probleme zu lösen? Diskutiert werden neben regionalen und sektoralen Konzepten auch der Einfluss Europas, insbesondere der EU-Finanzen auf die nationale
Strukturpolitik." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Frank Gerlach/ Astrid Ziegler: Vorwort: Neuere Herausforderungen der Strukturpolitik (7-20); Joachim Genosko: Zur räumlichen und sektoralen Dimension der Wirtschaftstheorie (20-58); Joachim Ragnitz: Sektoraler
Strukturwandel in Deutschland seit 1991 (59-72); Martin T.W. Rosenfeld/ Gerhard Heimpold: Stand und Tendenzen regionaler Disparitäten im wiedervereinigten Deutschland (7395); Heinz Schrumpf: Regionale Strukturpolitik (96-120); Kurt Hornschild: Sektorale Strukturpolitik (121-150); Christian Weise: Die EU-Finanzen und ihr Einfluss auf die nationale
Strukturpolitik (151-161); Dieter Vesper: Finanzpolitische Rahmenbedingungen für eine regionale Strukturpolitik in Deutschland (162-180); Frieder Meyer-Krahmer: Innovations- und
Technologiepolitik (181-203); Lutz Bellmann/ Markus Promberger: Beschäftigungspolitik
(204-237); Gerhard Prätorius: Infrastrukturpolitik (238-256); Bernd Reissert: Der Einfluss
von Europa (257-282); Christiane Berger/ Astrid Ziegler: Perspektiven einer aktiven Strukturpolitik nach der EU-Osterweiterung (283-299); Ulrich Harmes-Liedtke/ Andrea Hoppe/
Uwe Kremer: Perspektiven einer aktiven Strukturpolitik für Nordrhein-Westfalen und das
Ruhrgebiet (300-324); Wilfried Kurtzke: Herausforderungen der Wirtschaftsstrukturpolitik in
Sachsen-Anhalt (325-345); Astrid Ziegler/ Frank Gerlach: Konturen einer zukünftigen Strukturpolitik in Deutschland (346-353).
[230-F] Gomm, Moritz, Dipl.-Wirtsch.-Inf.; Elbert, Ralf, Dipl.-Wirtsch.-Ing.; Jäschke, Gerald,
Dipl.-Inform.; Büchner, Christioph; Paaßen, Beate; Frindik, Roland (Bearbeitung); Pfohl, HansChristian, Prof.Dr.Dr.h.c.; Hemmje, Matthias, Prof.Dr.; Stäcker, Kai; Rausch, Frank; Papadopoulos, Konstantinos; Gerlings, Oliver; Müller, Rolf-Martin, Dr.jur.; Schmitz, Dieter (Leitung):
CargoScoreCard - DV-gestützte Identifikation, Berechnung und Kommunikation wertsteigernder Verkehrsverlagerungspotenziale für den Schienengüterverkehr
INHALT: Sowohl das Güterverkehrsaufkommen als auch die -leistung auf der Straße nehmen
relativ zur Schiene ständig zu, mit der Folge einer übermäßigen Belastung der Straßenverkehrsinfrastruktur. Eine elementare Ursache für diese Entwicklung ist die mangelnde Transparenz der Transportalternative Schienengüterverkehr zur Wertsteigerung der Verlader. Obwohl in der Praxis Verkehrsverlagerungspotentiale vermutet werden, fehlt es an effizienten
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8 Wirtschaft, Organisation, Dienstleistungen, Wohnungsmarkt, Arbeit, Verkehr, Technik
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Mitteln, diese zu identifizieren, zu berechnen und zu kommunizieren. Existierende Einzellösungen decken nur einen Teil dieser Problemfelder ab, es fehlt ein umfassender und in der
Unternehmenspraxis realisierbarer Ansatz. Im Rahmen des hier vorgestellten Forschungsvorhabens soll ein integriertes Konzept zur Identifikation, Berechnung und Kommunikation
wertsteigernder Verkehrsverlagerungspotentiale erarbeitet und in dem flexiblen DVWerkzeug CargoScoreCard(c) implementiert werden. Dieses erlaubt Schienentransportdienstleistern und Verladern die Ermittlung der Verkehrsverlagerungspotentiale nach finanziellen,
technologischen, sozialen und ökologischen Kriterien. Damit stellt das CargoScoreCardKonzept eine gemeinsame Plattform zur Verdeutlichung der Wettbewerbsvorteile der Schiene
dar. Die Anwendungsorientierung des Forschungsvorhabens wird durch die enge Zusammenarbeit mit kompetenten Partnern aus der Praxis gewährleistet, mit denen die wertsteigernde
Nutzung der Verkehrsverlagerungspotentiale anhand von Demonstratoren belegt wird. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit des Fachgebiet Unternehmensführung mit der FraunhoferInstitut IPSI sorgt für die professionelle Durchführung und Integration der betriebswirtschaftlichen Lösung mit modernster DV-Technologie. GEOGRAPHISCHER RAUM: Europa
METHODE: Qualitatives Experiment (qualitative empirische Sozialforschung); empirische Erhebung mittels Fragebogen; quantitative Simulation (Monte-Carlo-Simulation). Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Experiment (Akteure im Tenderprozess/ prozesse zur Transportdurchführung). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2004-07 ENDE: 2006-06 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Bildung und Forschung FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Technische Universität Darmstadt, FB 01 Rechts- und Wirtschaftswissenschaften, Institut für BWL FG Unternehmensführung und Logistik (Hochschulstr. 1, 64283 Darmstadt); Fraunhofer-Institut Integrierte Publikations- und Informationssysteme -IPSI- (Dolivostr. 15, 64293 Darmstadt)
KONTAKT: Elbert, Ralf (e-mail: [email protected], Tel. 06151-16-2423, Fax: 0615116-6503)
[231-F] Gräf, Armin, Dipl.-Geogr.; Jentsch, Caroline, Dipl.-Geogr.; Schuldt, Nina, Dipl.-Geogr.
(Bearbeitung); Bathelt, Harald, Prof.Dr. (Leitung); Bathelt, Harald, Prof.Dr. (Betreuung):
Projektorganisation und Wissensgenerierung in Medienclustern
INHALT: Die Wettbewerbsfähigkeit von Medienclustern ist in besonderem Maße abhängig von
der Fähigkeit, neues Wissen zu generieren und zu nutzen. Prägend für die Medienindustrie ist
eine Vielfalt an Organisationsformen, insbesondere die Projektorganisation, die sowohl in Interdependenz zueinander stehen als auch miteinander konkurrieren. Im Zusammenhang mit
Studien über die Entwicklung wissensintensiver Dienstleistungen wird der Versuch unternommen, eine neue Theorie über die Entstehung und das fortgesetzte Wachstum miteinander
vernetzter regionaler Unternehmenscluster zu entwickeln. Viele Studien über regionale Unternehmensballungen gehen davon aus, dass vernetzte Strukturen generell eine positive Wirkung auf Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit haben. Dies ist jedoch fraglich. Um das Potenzial eines Unternehmensclusters tatsächlich beurteilen zu können, ist es notwendig, den
weiteren Kontext der sozialen Organisation der Produktion zu betrachten und Cluster anhand
mehrerer Dimensionen zu analysieren: vertikal, horizontal, machtmäßig, institutionell und extern. Hierfür werden an verschiedenen Medienstandorten in Deutschland (Leipzig, Frankfurt,
München, Hamburg) Unternehmen der Medienbereiche Film/ Fernsehen/ Radio und neue di-
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8 Wirtschaft, Organisation, Dienstleistungen, Wohnungsmarkt, Arbeit, Verkehr, Technik
gitale Medien untersucht. GEOGRAPHISCHER RAUM: Leipzig, Frankfurt am Main, München, Hamburg
METHODE: Cluster; Netzwerke; Projektarbeit; Wissen DATENGEWINNUNG: Feldarbeit durch
Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Bathelt, H.: The re-emergence of a media industry cluster in Leipzig. in: European Planning Studies, Vol. 10, 2002, pp. 583-611.+++Bathelt, H.; Taylor, M.:
Clusters, power and place: inequality and local growth in time-space. in: Geografiska Annaler, Vol. 84 B, 2002, pp. 93-109.+++Bathelt, H.; Boggs, J.: Towards a reconceptualization of
regional development paths: is Leipzig's media cluster a continuation of or a rupture with the
past? in: Economic Geography, Vol. 79, 2003, pp. 265-293.+++Bathelt, H.; Jentsch, C.: Die
Entstehung eines Medienclusters in Leipzig: neue Netzwerke und alte Strukturen. in: Gräf, P.;
Rauh, J. (Hrsg.): Networks and Flows: Telekommunikation zwischen Raumstruktur, Verflechtung und Informationsgesellschaft. Geographie der Kommunikation, Bd. 3. Hamburg
u.a.: Lit Verl. 2002, S. 31-74.+++Bathelt, H.; Jentsch, C.: Wandel der Projektorganisation am
Beispiel der Frankfurter und Leipziger Werbeindustrie. in: Petermanns Geographische Mitteilungen, Jg. 148, 2004, Nr. 4, S. 44-51.+++Maskell, P.; Bathelt, H.; Malmberg, A.: Temporary
clusters and knowledge creation: the effects of international trade fairs, conventions and other
professional gatherings. SPACES, 2004-04 (ISSN 1612-8974). Marburg: Univ., FB Geographie 2004. Download unter: http://geogate.geographie.uni-marburg.de/spaces .+++Jentsch,
C.: Projektorganisation in der Frankfurter Werbeindustrie. SPACES, 2004-03. Marburg: Univ., FB Geographie 2004. Download unter: http://geogate.geographie.uni-marburg.de/spaces
. ARBEITSPAPIERE: Schuldt, N.: Temporäre Cluster: zur Rolle von Messen als Brücke zwischen lokaler Produktion und globalem Wettbewerb. Marburg, Univ., unveröff. Diplomarbeit,
2005.+++Gräf, A.: München in der Krise? Projektorganisation und Wachstumsprobleme in
der Film- und Fernsehproduktion - eine mehrdimensionale Clusteranalyse. Marburg, Univ.,
unveröff. Diplomarbeit, 2005.
ART: Dissertation; Diplom; Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 1999-10 ENDE: 2006-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Marburg, FB 19 Geographie, Geographisches Institut (Deutschhausstr. 10, 35037 Marburg)
KONTAKT: Leiter (Tel. 06421-2824211, e-mail: [email protected])
[232-F] Hamburger Sozialforschungsgesellschaft e.V.:
Entwicklungstendenzen älterer Gewerbestandorte am Beispiel Harburger Binnenhafen
INHALT: Im Harburger Binnenhafen hat sich in den letzten Jahrzehnten ein deutlicher Strukturwandel vollzogen. Als Industriestandort hat der Harburger Binnenhafen an Bedeutung verloren, obwohl das Verarbeitende Gewerbe weiterhin die Kernbranche darstellt. Der Harburger
Binnenhafen hat sich zu einem heterogen strukturierten Industrie- und Gewerbestandort entwickelt; dieser Prozess des Strukturwandels hält weiterhin an. Mit dieser Untersuchung wurden in mehrfacher Hinsicht neue Wege beschritten. Erstmalig sollte einer durch die planungsrechtlich zuständigen Verwaltungen erwogenen Stadtentwicklungsplanung für einen älteren
Gewerbestandort eine Bestandsaufnahme der Wirtschaftsstruktur vorgeschaltet werden. Zentraler Bestandteil dieser Untersuchung war eine Betriebserhebung zur detaillierten Erfassung
aller wesentlichen Struktur- und Potentialgrößen. Um die hierfür erforderlichen Informationen zu erheben, wurden auch methodisch neue Wege beschritten. Entwickelt und angewendet
wurde ein kombiniertes Erhebungsinstrument. Mit einer standardisierten schriftlichen Befra-
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gung wurden die allgemeinen objektiven Sachverhalte (betriebliche Kenngrößen, Wirtschaftsund Nutzungsdaten, generelle Beurteilungen von Standortbedingungen) erhoben. Zur Erfassung vertiefender und differenzierender Beurteilungen, Einschätzungen und Meinungen wurden mit den ansässigen Unternehmen strukturierte mündliche Interviews durchgeführt. Nach
Abschluss der Betriebsbefragung und der Auswertung/ Analyse der erhobenen Informationen/
Daten konnte festgestellt werden, dass diese neue Art der Vorgehensweise bei den betroffenen Unternehmen auf positive Resonanz stieß, die durch eine hohe Beteiligung an beiden Befragungen dokumentiert wurde. Im folgenden werden die wichtigsten Ergebnisse der Betriebsbefragung kurz aufgezeigt. Innerhalb des Standortes sind ca. 4.000 Personen beschäftigt. Der größte Teil davon ist im verarbeitenden Gewerbe tätig. Die ansässigen Unternehmen
erzielen einen Umsatz von hochgerechnet rund 1,6 Mrd. DM. Das für den Zeitraum von 1980
bis 1986 erfasste Investitionsvolumen beträgt 190 Mio. DM. Der Hafen hat nach wie vor eine
hohe Bedeutung für die ansässige Wirtschaft. In der Hafenwirtschaft sind zwar nur etwa 10%
der ansässigen Unternehmen tätig, der Anteil der Unternehmen mit einem mittelbaren oder
unmittelbaren Hafenbezug ist jedoch wesentlich höher (ca. 27%). Die gute Verkehrsanbindung des Standortes wird von den Unternehmen ausdrücklich hervorgehoben. Als weitere
Standortfaktoren werden die Nähe zu Fach- und Hochschulen und die Kundennähe positiv
beurteilt. Ansatzpunkte für politisch-administrativen Handlungsbedarf bieten die als wichtig
eingestuften, aber als unzureichend beurteilten Standortfaktoren. Besonders defizitär ist nach
Angaben der Unternehmen vor allem das Angebot an Grundstücksreserven. Daneben wurde
in den Befragungen sehr häufig der Wunsch nach einer besseren Zusammenarbeit mit den
Behörden geäußert. Der überwiegende Teil der befragten Unternehmen sieht seine Perspektiven am Standort und richtet auch seine weiteren Planungen darauf aus. Ausschlaggebend dafür sind die Vorteile, die der Standort den Unternehmen bietet. Aus diesen Vorteilen resultiert
eine ausgeprägte Standortverbundenheit der Unternehmen, die auf einer Reihe unterschiedlicher Faktoren beruht (insb. günstige verkehrliche Lage, Potentiale aus Strukturwandel am
Standort). GEOGRAPHISCHER RAUM: Hamburg-Harburg
METHODE: In standardisierten schriftlichen Befragungen und strukturierten Intensivinterviews
bei den im Untersuchungsgebiet ansässigen Unternehmen wurden betriebliche, branchenspezifische, räumliche und betriebsgrößenspezifische Strukturdaten erhoben und analysiert mit
dem Ziel, die Entwicklungsmöglichkeiten eines älteren Gewerbestandortes aufzuzeigen und
zu beurteilen.
ART: Auftragsforschung AUFTRAGGEBER: Land Freie und Hansestadt Hamburg Landesplanungsamt; Land Freie und Hansestadt Hamburg Behörde für Wirtschaft und Arbeit Amt
Strom- und Hafenbau FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Hamburger Sozialforschungsgesellschaft e.V. (Beim Schlump 51, 20144 Hamburg)
KONTAKT: Institution (Tel. 040-4525-75, Fax: 040-4525-19, e-mail: [email protected])
[233-L] Hanesch, Walter; Krüger-Conrad, Kirsten (Hrsg.):
Lokale Beschäftigung und Ökonomie: Herausforderung für die "Soziale Stadt", Wiesbaden:
VS Verl. für Sozialwiss. 2004, 370 S., ISBN: 3-531-14289-5
INHALT: "Dem Wandel der Wirtschaftslandschaft und der Strukturkrise des Arbeitsmarkts steht
eine zunehmende Regionalisierung und Kommunalisierung der wirtschafts- und arbeitsmarktpolitischen Steuerung gegenüber. Zugleich werden wachsende sozialökonomische Polarisierungsprozesse durch den Umbau der bundesweiten Sicherungssysteme und Integrations-
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8 Wirtschaft, Organisation, Dienstleistungen, Wohnungsmarkt, Arbeit, Verkehr, Technik
programme immer weniger kompensiert. Daher stellt sich die Frage, welche Rolle und Aufgabe die Kommunen künftig im Kontext des 'aktivierenden Sozialstaats' übernehmen können.
Der Band unternimmt den Versuch, die Problem- und Handlungsdimensionen der 'Lokalen
Beschäftigung und Ökonomie' im Kontext der 'Sozialen Stadt' auszuloten und die Thematik
aus dem Kontext unterschiedlicher fachwissenschaftlicher Diskurse zusammen zu führen."
(Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Walter Hanesch und Kirsten Krüger-Conrad: Lokale Beschäftigung und Ökonomie als Herausforderung für die 'Soziale Stadt' (7-33); Martin Kronauer: Sozialökonomische und sozialräumliche Ausgrenzung in der Stadt (37-57); Yuri Kazepov: Soziale Ausgrenzung in den Städten im europäischen Vergleich und die Bedeutung
des Sozialstaates (58-91); Dieter Läpple: Entwicklungsperspektiven von Stadtregionen und
ihren lokalen Ökonomien (95-117); Dieter Rehfeld: Zur Steuerbarkeit der regionalen und lokalen Ökonomie. Überlegungen am Beispiel von Clustermanagement (118-133); Veysel Özcan; Ausländische Selbstständige in Deutschland (137-162); Ercan Idik und Meike Schnetger:
Barrieren einer Migrantenökonomie und Bedingungen einer geeigneten Förderstruktur (163183); Michael Buestrich und Norbert Wohlfahrt: Hartz und die Folgen für kommunale Beschäftigungsförderung (187-211); Walter Hanesch und Imke Jung-Kroh: Anspruch und Wirklichkeit der 'Aktivierung' im Kontext der 'Sozialen Stadt' (212-236); Gerd Walter: Arbeitsmarktpolitik und regionale/Lokale Entwicklung in Ostdeutschland (239-262); Ingo Bode, Adalbert Evers und Andreas Schulz: Beschäftigungsgesellschaften als soziale Unternehmen die Gemeinwirtschaft neu erfinden? (263-285); Uwe-Jens Walther und Simon Güntner: Programmatische Überforderung? Anmerkungen und Weiterentwicklung des Bund-LänderProgramms 'Soziale Stadt' (289-302); Eberhard Mühlich: Integrierte Stadtentwicklung und
Steuerung des 'Soziale Stadt' -Programms (303-324); Jens S. Dangschat: Eingrenzungen und
Ausgrenzungen durch 'Soziale Stadt' - Programme (327-342); Hartmut Häußermann: Die soziale Stadt im gesellschaftlichen Umbruch (343-364).
[234-F] Hanisch, Markus, Dr. (Bearbeitung):
Eigentumsreform und sozialer Konflikt
INHALT: Wie entstehen Bodenmärkte und marktwirtschaftlich geprägte Austauschbeziehungen
mit den zugehörigen Nutzungs- und Verfügungsrechten im andauernden Transformationsprozess in Mittel- und Osteuropa? Wie lassen sich die typischen Begleiterscheinungen des Wandels, wie z.B. die Flucht in die Subsistenzwirtschaft, die Dominanz von Anteilspachtverträgen
oder die oft nur oberflächlich erfolgte Restrukturierung der Unternehmen erklären? Eine
Mehrebenenuntersuchung des Wandels landwirtschaftlicher Eigentums- und Verfügungsrechte im post-sozialistischen Bulgarien ist Gegenstand der englischsprachigen Dissertation von
Markus Hanisch, die im Shaker Verlag in der Reihe "Institutioneller Wandel der Landwirtschaft und Ressourcennutzung" erschien. Die Arbeit versteht sich als Beitrag zur Ökonomischen Theorie institutionellen Wandels und darin wird der andauernde, oft konfliktreiche
Wandel der Eigentums- und Verfügungsrechtesstrukturen (Property Rights) in der Transformation theoretisch wie empirisch näher unter die Lupe genommen. Anliegen ist es, zu einem
besseren ökonomischen Verständnis des Wandels von Property Rights beizutragen. Hierfür
werden am Fall Bulgariens die Bodenreform und die Privatisierung landwirtschaftlicher Vermögensgegenstände zunächst als (politischer) Gesetzgebungsprozess und in Folge in ihren
konkreten Wirkungen auf die Pachtvertragsgestaltung und Faktorallokation auf mehreren analytischen Ebenen nachvollzogen. Die Arbeit widmet sich dabei explizit bislang unzureichend
verstandenen, typischen Transformationsphänomenen, wie zum Beispiel der wachsenden
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Subsistenzwirtschaft, disfunktionalen Bodenmärkten, Anteilspachtverträgen (Sharecropping)
und der Persistenz von Agrarproduktivgenossenschaften. Solche Ergebnisse der Transformation werden auch in vielen anderen mittel- und osteuropäischen Ländern beobachtet und ein
genaues Verständnis ist Grundvoraussetzung für die angewandte Politikberatung und Regionalentwicklungsplanung. Einzelne Wirkungsmechanismen zwischen Politik und Wirtschaft
werden klar herausgearbeitet und die teilweise entmutigenden Reformergebnisse unter Verwendung neuer ökonomischer Modelle aus Transaktionskostenökonomik, Public Choice und
institutionenökonomischer Spieltheorie immer im Rückschluss auf die jeweiligen Handlungsalternativen, den Wissensstand und die Position der entscheidenden Akteure erklärt. Am Beispiel Bulgariens wird gezeigt, dass viele der beobachteten Ergebnisse institutionellen Wandels (Handlungsrechte) in der Landwirtschaft keineswegs auf Mechanismen wie Parteienwettbewerb oder Konkurrenzgleichgewichte fußen, sondern vielmehr als das Ergebnis ausgetragener Verteilungskonflikte zwischen häufig sehr ungleichen Partnern verstanden werden
müssen. Die Arbeit kommt zum Ergebnis, dass zur Erklärung wichtiger Transformationsphänomene effizienzorientierte Erklärungsansätze aus der ökonomischen Theorie institutionellen
Wandels zu kurz greifen und mit Theorien, die sich explizit mit den institutionellen Folgen
von Verteilungskonflikten beschäftigen, kombiniert werden müssen. Dies gilt sowohl für die
Verbesserung des Verständnisses politischer Entscheidungsprozesse in der Transformation
als Grundlage für die Politikberatung, als auch für die Erklärung der Entstehung und Persistenz typischer Ergebnisse der Agrartransformation auf lokaler Ebene. Hieraus ergeben sich
Handlungsempfehlungen für die Agrarpolitik, aber auch für die Vorbereitung von zukünftigen Projekten im Rahmen des EU-Beitritts und der Strukturanpassung, die am Schluss der
Arbeit Erwähnung finden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bulgarien
VERÖFFENTLICHUNGEN: Hanisch, Markus: Property reform and social conflict: a multilevel analysis of the change of agricultural property rights in post-socialist Bulgaria. Institutional change in agriculture and natural resources, Vol. 15. Aachen: Shaker 2004. ISBN 38322-2093-3.
ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Institut für Genossenschaftswesen an der Humboldt-Universität Berlin (Luisenstr. 53, 10099 Berlin)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 030-2093-6500, e-mail: [email protected])
[235-F] Harms, Sylvia, Dr. (Leitung):
Einfluss informationsbasierter Interventionen auf das Mobilitätsverhalten in biographischen
Umbruchsmomenten - Vorstudie
INHALT: Biographische Umbruchsmomente wie ein Arbeitsplatzwechsel, Umzug oder die Geburt eines Kindes stellen Situationen dar, in denen sich mit großer Wahrscheinlichkeit die eigenen Lebensbedürfnisse sowie die Gelegenheiten oder Fähigkeiten zur Ausführung bestimmter alltäglicher Handlungsweisen verändern oder kürzlich verändert haben. Sie haben
somit ein Potential, deroutinisierend zu wirken und neue Verhaltensmuster der betroffenen
Personen zu generieren. Einhergehend mit der Veränderung haushalts-/ arbeits- oder freizeitbezogener Tätigkeiten kann sich auch das Mobilitätsverhalten ändern. Ein Umbruchsmoment
mit besonders hohem Veränderungspotential für das Mobilitätsverhalten sind Wohnumzüge.
Wohnumzüge sind häufig begründet durch Veränderungen in anderen Lebensbereichen, die
ihrerseits Umbruchscharakter haben können (z.B. Arbeitsplatzwechsel), andererseits aber
auch kumulativer Art sein können (z.B. Kinder werden größer und brauchen mehr Platz). Ziel
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eines langfristig angelegten Projektes ist die Analyse von Wohnumzugsmomenten hinsichtlich ihres Potentials zur Erhöhung der Wirksamkeit von informationsbasierten Interventionen
auf die tatsächliche Verkehrsmittelwahl. In dieser Vorstudie soll geprüft werden, wie offen
der Umbruchsmoment "Wohnumzug" für neues Mobilitätsverhalten ist und wie informationsbasierte Interventionen gestaltet werden müssen, damit eine signifikante Anzahl an Personen zum Umstieg auf nachhaltigere Verkehrsträger bewegt werden kann. Methodisch kommen qualitative Interviews mit Personen zum Einsatz, die gerade umgezogen sind.
ART: Eigenprojekt BEGINN: 2004-06 ENDE: 2005-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Institution
INSTITUTION: UFZ - Umweltforschungszentrum Leipzig-Halle GmbH Department Stadtregionen (Permoserstr. 15, 04318 Leipzig)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 0341-235-2369, e-mail: [email protected])
[236-L] Hauri, Ernst:
Wohnungsmarkt: markante Veränderungen seit 1990, in: Die Volkswirtschaft : das Magazin
für Wirtschaftspolitik, Jg. 77/2004, H. 1, S. 48-51 (Standort: UuStB Köln(38)-Sq219; Kopie über
den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Einfamilienhaus-Boom bei den Neuerstellungen, starker Anstieg der Wohneigentumsquote, Konzentration der Mietwohnungen in den Händen von Privatpersonen, ungebremster
Wohnflächenkonsum: Dies sind laut Angaben der Gebäude- und Wohnungszählung 2000
wichtige Merkmale der Entwicklung seit 1990. Zurzeit ist der Wohnungsmarkt durch tiefe
Leerstände charakterisiert, auf die - anders als jeweils in der Vergangenheit - noch keine erhöhte Neubautätigkeit erfolgte. Die folgenden Ausführungen beschränken sich auf Durchschnittsbetrachtungen und auf einige auffällige Veränderungen, die auch für ein breiteres
Publikum von Interesse sein dürften." (Autorenreferat)
[237-F] Hautau, Heiner, Prof.Dr.; Lorenzen, Uwe, Dr.; Benecke, Jens, Dipl.-Volksw. (Bearbeitung):
Intrasea - Inland transport on sea routes
INHALT: Die neue wirtschaftliche Situation im Ostseeraum und die EU-Erweiterung bewirken
eine zunehmende Nachfrage nach Transportkapazitäten und Konzepten dauerhafter Entwicklung des Verkehrs der Ostseeanrainerstaaten. Intrasea ist ein interregionales Projekt zur Förderung der Nutzung von Binnenwasserstrassen sowohl als Verkehrsträger für den industriellen Bereich als auch für die Tourismusbranche. GEOGRAPHISCHER RAUM: Ostseeanrainerstaaten
ART: gefördert BEGINN: 2003-07 ENDE: 2006-02 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Europäische Kommission
INSTITUTION: Universität Hamburg, FB 03 Wirtschaftswissenschaften, Institut für Verkehrswissenschaft Volkswirtschaftliche Abt. (Von-Melle-Park 5, 20146 Hamburg)
KONTAKT: Hautau, Heiner (Prof.Dr. Tel. 040-42838-4673, e-mail: [email protected])
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[238-L] Heine, Jens Michael:
Regionale Konjunkturzyklen in Europa: ein Beitrag zur empirischen Konjunkturforschung,
(Reihe: Quantitative Ökonomie, Bd. 123), Lohmar: Eul 2002, XXVII, 403 S., ISBN: 3-89012-9463 (Standort: UB Bonn(5)-W2002-1067)
INHALT: "Europa befindet sich im Umbruch. Bedingt einerseits durch den Globalisierungsprozess und andererseits durch den europäischen lntegrationsprozess, werden nationale Landesgrenzen gegenüber Güter-, Dienstleistungs- und Faktorströmen durchlässiger und verlieren
zunehmend an Bedeutung. Es sind nicht mehr nationale Wirtschaftsräume, die sich einem internationalen Wettbewerb um Produktionsfaktoren, Know-How und Unternehmen gegenübersehen, sondern nunmehr subnationale Wirtschaftsräume, deren Standortvor- und -nachteile
international offen gelegt werden. Es entsteht somit ein 'Europa der Regionen', und die 'ökonomische Landkarte Europas' muss demzufolge neu gezeichnet werden. Dies hat natürlich
auch einen unmittelbaren Einfluss auf die ökonomische Aktivität in diesen Wirtschaftsräumen und auf deren konjunkturelle Schwankungen. Während sich auf der einen Seite eine nahezu unüberschaubare Anzahl wissenschaftlicher Arbeiten mit der theoretischen oder empirischen Untersuchung nationaler Konjunkturzyklen auseinandersetzt, finden sich auf der anderen Seite hingegen nur wenige Analysen, die sich dem relativ jungen Forschungszweig regionaler Zyklen zuwenden. Vor diesem Hintergrund setzt sich diese Studie zum Ziel, die Erkenntnisse der empirischen Konjunkturforschung in regionaler Hinsicht zu erweitern, um diese bestehende Erkenntnislücke zumindest mit Hilfe einer ausführlichen empirischen Analyse
regionaler Konjunkturzyklen in Europa zu schließen. Dabei orientiert sich diese Arbeit an
drei erkenntnisleitenden Fragestellungen, die das Phänomen 'regionale Konjunkturzyklen' aus
unterschiedlichen Perspektiven beleuchten sollen: Welche Verlaufsmuster regionaler Konjunkturzyklen lassen sich in Europa erkennen und welche stilisierten Fakten können für sie
ermittelt werden? Welche Ursachen lassen sich als Auslöser regionaler Konjunkturschwankungen identifizieren? Auf welche Einflussfaktoren lassen sich Veränderungen des Synchronizitätsverhaltens der Konjunkturzyklen subnationaler Wirtschaftsräume in Europa zurückführen?" (Autorenreferat)
[239-L] Hesse, Markus:
Stadtregionen und die Politik der Drehscheibe: zur Konstitution und Konstruktion von
Räumen in der Welt der 'flows' ; Hintergrundpapier zum Ergänzungsprojekt II: Logistische
Dienstleistungen als Motor der Regionalentwicklung?, (Working Paper / IRS - Leibniz-Institut
für Regionalentwicklung und Strukturplanung), Erkner 2004, 19 S. (Graue Literatur;
URL: http://www.irs-net.de/download/Drehscheibe.pdf)
INHALT: "Das Vorhaben greift die Tendenz von Stadtregionen auf, sich im Zuge des ökonomischen Wandels als 'Drehscheibe' einer globalisierten Ökonomie zu positionieren. Dies gilt
sowohl für Information bzw. Kommunikation als auch für den Außenhandel, und es trifft
nicht mehr nur auf die traditionellen 'Gateways' des Warentauschs zu: die Handels- und Hafenstädte. Eine größere Zahl von Agglomerationen in Deutschland versucht sich in den letzten Jahren auf dem Gebiet von Verkehr und Logistik zu positionieren; in jüngster Zeit gilt
dies auch für ländliche Regionen. Das Ziel solcher Strategien ist, durch Aufbau entsprechender Kompetenzen regionale Wertschöpfung zu generieren, vor allem im Bereich Transport
und Logistik, teilweise auch darüber hinaus. Damit einher geht ein Wandel von der Infrastrukturpolitik alten Typs zu einer modernen, regionalen 'Governance of flows'. Das Vorha-
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8 Wirtschaft, Organisation, Dienstleistungen, Wohnungsmarkt, Arbeit, Verkehr, Technik
ben fragt vor diesem Hintergrund, auf welchem Fundament von Lagevorteilen, Infrastrukturausstattung und Unternehmensbesatz solche Strategien basieren, welches Problemverständnis
ihnen zugrunde liegt und inwieweit Sie ihren eigenen Ansprüchen gerecht werden. Einige
Regionen legen die Vermutung nahe, dass sie sich primär rhetorisch positionieren. Forschungshypothese ist hier, dass in solchen durchaus verbreiteten Fällen eher symbolische
Dimensionen des 'place making' dominieren. Logistikregionen werden daher an dieser Stelle
auch als Idealtypen einer Konstruktion von Räumen interpretiert. Als Untersuchungsmethode
wird ein zweistufiges Vorgehen gewählt: Zunächst erfolgt eine Sichtung und systematische
Auswertung von Sekundärquellen zu potenziellen und realen Logistikregionen, die z.T. aus
der eigenen Arbeit vorliegen (Programme), z.T. zu beschaffen sind (Daten). Im zweiten
Schritt ist der Einsatz qualitativer Verfahren vorgesehen, vor allem Interviews mit Akteuren
in ausgewählten Regionen (intermediäre, öffentlicher Sektor). Perspektivisch bietet das Vorhaben Potenziale zur Fortführung im europäischen Ausland." (Autorenreferat)
[240-L] Hunecke, Heike:
Produktionsfaktor Wissen: Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Wissen und Standort von Unternehmen, (Aachener Reihe Mensch und Technik), Aachen: Mainz 2003, III, 237 S.,
ISBN: 3-86073-919-0 (Standort: LB Koblenz(929)-20044327)
INHALT: "Seit Mitte der 1990er Jahre wird die Ressource 'Wissen' in Wissenschaft, Wirtschaft
und Politik als wichtiger Produktionsfaktor diskutiert. Dabei steht vor allem die Bedeutung
von 'Wissen' für die standortspezifische Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen in hochentwickelten Volkswirtschaften im Vordergrund. Die Auseinandersetzung mit dem Management
von 'Wissen' wurde in den ersten Jahren vor allem durch die Einsatzmöglichkeiten moderner
Informations- und Kommunikationstechnologien geprägt. In diesem Zusammenhang wurde
vielfach suggeriert, dass 'Wissen' eine nahezu welt-weit verfügbare Ressource sei. Zahlreiche
Schwierigkeiten bei bereichs- und standortübergreifenden Wissenstransfers in der unternehmerischen Praxis, Probleme bei Unternehmensfusionen, der Niedergang der so genannten
New Economy u.a. haben jedoch in den Folgejahren ein kritisches Licht auf den Umgang mit
der Ressource 'Wissen' geworfen. Vor diesem Hintergrund werden in der vorliegenden Arbeit
zunächst die spezifischen Besonderheiten von 'Wissen in Unternehmen' aus interdisziplinärer
Perspektive herz-ausgestellt. Weiterführend wird der Zusammenhang zwischen 'Wissen' und
'Standort' von Unternehmen aus einer raumwissenschaftlichen Perspektive untersucht. Im
Mittelpunkt der Untersuchung steht die Herausarbeitung der historischen und sozio-kulturellen Kontextgebundenheit von Wissen. In diesem Zusammenhang werden Bedeutung und
Einfluss von standortspezifischer Unternehmensgeschichte und standortspezifischem regionalem Milieu auf das Wissen von Unternehmen herausgestellt. Überdies wird mit Hilfe der unterschiedlichen 'Codierungsfähigkeit' von Wissen die Problematik eines standortübergreifenden Wissenstransfers konkretisiert. Mit Hilfe eines systemischen Erklärungsmodells, einer
quantitativen Untersuchung von 28 deutschen Produktions- und Dienstleistungsunternehmen
(Querschnittsstudie) und zwei qualitativen Fallstudien (Längsschnittstudien) wird der Einfluss der standortspezifischen Unternehmensgeschichte, des regionalem Milieus und der
standortspezifischen Codierung verdeutlicht und empirisch belegt. Die Untersuchungsergebnisse zeigen, dass der besondere Wert von 'Wissen' für Unternehmen nicht in seiner vermeintlichen weltweiten Verfügbarkeit, sondern in seiner weitgehend standortspezifischen Einmaligkeit liegt." (Autorenreferat)
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[241-L] Janik, Wilhelm:
Wohnungsaufwand 2000-2002: Mikrozensus März 2000 - März 2002, in: Statistische Nachrichten / Statistisches Zentralamt Österreich : N.F., Jg. 57/2002, H. 10, S. 760-764 (Standort:
UuStB Köln(38)-M-So-00037; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Der durchschnittliche monatliche Wohnungsaufwand belief sich im Februar 2002 auf
318 Euro pro Wohnung bzw. 4,57 Euro pro Quadratmeter Nutzfläche. Mit 426 Euro erreichte
der Wohnungsaufwand im Februar 2002 in Vorarlberg den höchsten, mit 274 Euro im Burgenland den niedrigsten Wert." (Autorenreferat)
[242-F] Koch, Andreas, Dipl.-Geogr.; Strotmann, Harald, Dr.; Stahlecker, Thomas, M.A.; Koschatzky, Knut, PD Dr. (Bearbeitung); Meyer-Krahmer, Frieder, Prof.Dr.; Ronning, Gerd, Prof.Dr.
(Leitung):
Die Gründung wissensbasierter Dienstleistungsunternehmen im Kontext industrieller Kerne.
Eine komperative Analyse in regionalökonomischer Perspektive (im Rahmen des DFGSchwerpunktprogramms "Interdisziplinäre Gründungsforschung")
INHALT: Sowohl im Übergang zur so genannten "Wissensgesellschaft" als auch im Kontext
einer sich vertiefenden Arbeitsteilung erhofft man sich insbesondere von der Neugründung
innovativer, wissensbasierter Dienstleistungsunternehmen wesentliche Beiträge zur Modernisierung bestehender "reifer" Branchen und zum wirtschaftlichen Strukturwandel. Daher ist es
von besonderem Interesse, Erkenntnisse über Gründungsdeterminanten und Entwicklungsverläufe dieser Unternehmen sowie über ihre spezifischen Funktionen im Modernisierungsprozess zu gewinnen. Untersucht werden die Zusammenhänge zwischen wissensbasierten
Dienstleistungsgründungen und bestehenden wirtschaftlichen - insbesondere industriellen Strukturen. Es wird davon ausgegangen, dass nicht nur die wirtschaftliche Entwicklung des
Umfeldes, sondern auch regionale Techniklinien und das institutionelle Arrangement wesentlich von den dominierenden Branchen der jeweiligen Region gestaltet werden. Das Forschungsprojekt untersucht die Zusammenhänge zwischen wissensbasierten Dienstleistungsgründungen und bestehenden wirtschaftlichen und institutionellen Strukturen. Im Mittelpunkt
stehen dabei die Fragen: 1. wie sich bestimmte Branchenstrukturen im industriellen Sektor
und die bestehende Institutionenlandschaft (z.B. Hochschulen, politische Akteure) auf die
Struktur des Dienstleistungssektors auswirken; 2. welche wechselseitigen Zusammenhänge
zwischen der wirtschaftlichen und technologischen Entwicklung einer Region und den Gründungsaktivitäten im Dienstleistungsbereich bestehen; 3. welche Rolle vorhandene Netzwerke
bei der Gründung wissensbasierter Dienstleistungsunternehmen spielen und unter welchen
Umständen sich diese eher fördernd oder eher behindernd auf die Gründungsaktivitäten im
Dienstleistungssektor auswirken; 4. schließlich sollen die Möglichkeiten und Grenzen wirtschaftspolitischen Handelns im Hinblick auf Gründungsaktivitäten und regionalen Strukturwandel ausgelotet und instruktive Handlungsempfehlungen entwickelt werden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bremen, München, Stuttgart
METHODE: Kernstück des Forschungsvorhabens ist eine vergleichende empirische Untersuchung von Unternehmensgründungen im Sektor wissensbasierter Dienstleistungen in den drei
deutschen Raumordnungsregionen Bremen, München und Stuttgart. Auf der Grundlage qualitativer Fallstudien (Interviews mit Unternehmensgründern und Experten aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft) sowie einer standardisierten telefonischen Befragung von insgesamt
547 Unternehmensgründern werden regions- und unternehmensspezifische Erfolgsfaktoren
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für die Gründungsintensität und -dynamik identifiziert und analysiert. DATENGEWINNUNG:
Qualitatives Interview (Stichprobe: 43; Experten und Unternehmensgründer; Auswahlverfahren: Schneeball). Standardisierte Befragung, telefonisch (Stichprobe: 547; Unternehmensgründer; Auswahlverfahren: geschichtete Zufallsstichprobe).
VERÖFFENTLICHUNGEN: Koch, A.; Stahlecker, T.: Regional innovation systems and the
foundation of knowledge intensive business services. in: European Planning Studies, 2005
(forthcoming).+++Koch, A.; Stahlecker, T.: Firm foundations in the knowledge intensive
business service sector. Results from a comparative empirical study in three German regions.
IAW Diskussionspapier, No. 17. Tübingen: IAW, Aug. 2004, 27 p. Download: http:
//www.uni-tuebingen.de/iaw/pdf/dp2004-17.pdf .+++Stahlecker, T.; Koch, A.: On the significance of economic structure and innovation system for the foundation of knowledge intensive
business services. A comparative study in Bremen, Munich and Stuttgart, Germany. Working
Papers Firms and Region, No. R1/2004. Karlsruhe: Fraunhofer ISI 2004. ARBEITSPAPIERE:
Koch, A.; Stahlecker, T.: Social networks, relational and spatial proximity. Founding processes and early development of KIBS start-ups. Paper prepared for the 13th Nordic Conference on Small Business Research. Tromso, Norway, June 10-12, 2004.+++Koch, A.; Strotmann, H.: The impact of regional and functional integration on the post-entry performance of
knowledge intensive business service firms. Paper to be presented at the 44th Congress of the
European Regional Science Association, 25-29th of August 2004, University of Porto, Portugal.+++Stahlecker, T.; Koch, A.: New business foundations in knowledge-intensive service
industries. On the significance of regional economic structure, technological paths and institutional set-up. Paper prepared for the High-Technology Small Firms Conference at the University of Twente Enschede, 24-25 May 2004.
ART: gefördert BEGINN: 2002-01 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Fraunhofer-Institut für Systemtechnik und Innovationsforschung -ISI- (Breslauer Str. 48, 76139 Karlsruhe); Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung e.V. -IAW- (Ob
dem Himmelreich 1, 72074 Tübingen)
KONTAKT: Ronning, Gerd (Prof.Dr. Tel. 07071-29-78159, Fax: 07071-29-5546, e-mail:
[email protected]); Strotmann, Harald (Dr. e-mail: [email protected])
[243-L] Krambach, Kurt; Watzek, Hans:
Agrargenossenschaften heute und morgen: soziale Potenziale als genossenschaftliche Gemeinschaften ; Studie, (Manuskripte / Rosa-Luxemburg-Stiftung, 35), Berlin 2000, 54 S., ISBN:
3-320-02932-0 (Graue Literatur;
URL: http://www.rosaluxemburgstiftung.de/Bib/Pub/Manuskripte/manuskripte35.pdf)
INHALT: In den Jahren 1990 und 1991 hatten sich die Mitglieder und andere Beschäftigte der
damals noch existierenden Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften (LPG) mehrheitlich dafür entschieden, auch künftig in einer 'genossenschaftlichen oder ihr ähnlichen
Form' wirtschaften zu wollen. Gemäß dem Landwirtschaftsanpassungsgesetz, das 1990 noch
von der Volkskammer der DDR beschlossen worden war, mussten sich die LPG in Rechtsformen des bundesdeutschen bürgerlichen Rechts umstrukturieren. Vor dem Hintergrund dieses Transformationsprozesses beschäftigt sich die Studie mit dem derzeitigen Zustand sowie
der Zukunft der Agrargenossenschaften, die unter den Bedingungen einer kapitalistischen
Marktwirtschaft und einer nicht gerade genossenschaftsfreundlichen staatlichen Agrarpolitik
entstandenen sind. Das erste Kapitel gibt einen kurzen Rückblick auf die politischen Rah-
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8 Wirtschaft, Organisation, Dienstleistungen, Wohnungsmarkt, Arbeit, Verkehr, Technik
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menbedingungen seit 1990/91, reflektiert die Situation im Jahr 1995 und die seither gewachsene agrarpolitische Akzeptanz der strukturellen Vorzüge und der Wettbewerbsfähigkeit von
Agrargenossenschaften bis 2000. Die nachfolgenden Kapitel widmen sich (1) den vielfältigen, komplexen und komplizierten Fragen des Funktionierens der Agrargenossenschaften als
Genossenschaften, (2) den Problemen der Reproduktion der Genossenschaftlichkeit, also dem
Erhalt und der nachhaltigen Entwicklung der Eigenschaften und Merkmale, die eine Agrargenossenschaft als Genossenschaft kennzeichnen, wie zum Beispiel (3) das Mitgliedschaftsverhältnis als Identität von Eigentümer und Produzent oder (4) das Funktionieren der genossenschaftlichen Demokratie, und nicht zuletzt (5) den genossenschaftlichen Verhaltensweisen
und der personellen Reproduktion des Mitgliederbestandes der Genossenschaften. Die Ergebnisse stützen sich auf Recherchen und empirische Analysen. Dazu gehören einerseits Fallanalysen und Expertengespräche, die von den Autoren selbst in neun ausgewählten Agrargenossenschaften durchgeführt werden. Andererseits wird parallel dazu mit Unterstützung von Genossenschaftsverbänden eine soziologische Umfrage durchgeführt, die 39 Agrargenossenschaften aus allen fünf ostdeutschen Bundesländern und 535 beschäftigte Mitglieder und
Nicht-Mitglieder dieser Betriebe als auswertbare Probanden erfasst. (ICG2)
[244-F] Krämer, Christine, Dipl.-Ing. (Bearbeitung); Topp, Hartmut H., Prof.Dr.ing. (Leitung):
ARTISTS - Arterial Streets Towards Sustainability
INHALT: Nachhaltigkeit von Hauptverkehrsstraßen: 1. Wie sollten Hauptverkehrsstraßen in
Zukunft aussehen, damit man sich wieder auf ihnen aufhalten kann. 2. Und wie erreicht man
dieses Ziel? Weitere Informationen siehe auch: http://www.tft.lth.se/artists/ . ZEITRAUM: ab
1960 GEOGRAPHISCHER RAUM: Europa
METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse, offen;
Gruppendiskussion; Qualitatives Interview; Befragung, face to face. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Siehe auch Internet: http://www.tft.lth.se/artists/ .
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2001-12 ENDE: 2004-11 AUFTRAGGEBER: Europäische
Kommission FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Technische Universität Kaiserslautern, FB Architektur, Raum- und Umweltplanung, Bauingenieurwesen, Fachgebiet Mobilität und Verkehr (Paul-Ehrlich-Str. 14, 67663
Kaiserslautern)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0631-205-2988, e-mail: [email protected])
[245-L] Kurz, Claudia:
Regionale Arbeitslosigkeit, Risikoausgleich und staatliche Transfersysteme: theoretische
Überlegungen und empirische Evidenz, (Berichte aus der Volkswirtschaft), Aachen: Shaker
2002, XIII, 167 S., ISBN: 3-8322-0890-9 (Standort: UuStB Köln(38)-30A1428)
INHALT: Gegenstand der Untersuchung sind Transferleistungen an Arbeitslose aus regionaler
Sicht, wobei der Vergleich zentraler (Arbeitslosenversicherung) und dezentraler (Sozialhilfe)
Systeme in den alten Bundesländern im Mittelpunkt steht. Der erste Teil widmet sich der Analyse der wirtschaftlichen Asymmetrien zwischen den Bundesländern und ihren Auswirkungen auf die regionalen Arbeitsmärkte. Der zweite Teil beschäftigt sich mit den regionalen
Wirkungen der Arbeitslosenversicherung und der grundsätzlichen Idee und Motivation des
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8 Wirtschaft, Organisation, Dienstleistungen, Wohnungsmarkt, Arbeit, Verkehr, Technik
institutionellen Risikoausgleichs. Der letzte Teil der Untersuchung behandelt die Determinanten der Sozialhilfeausgaben und deren Belastung durch Arbeitslosigkeit sowie den Zusammenhang von Sozialhilfebelastung und regionalem Wachstum. Die Untersuchung zeigt, dass
die Arbeitslosenversicherung signifikante Stabilisierungs-, aber keine Umverteilungseffekte
hat und dass sich eine starke Belastung wirtschaftlich schwacher Gemeinden mit hohen Sozialausgaben ungünstig auf die weitere Entwicklung der Region auswirkt. (ICE2)
[246-F] Lanzendorf, Martin, Dr. (Leitung):
Mobilität im suburbanen Raum. Neue verkehrliche und raumordnerische Implikationen des
räumlichen Strukturwandels
INHALT: Für das BMVBW (FoPS F+E 70.716) werden planerische Leitbilder zur Gestaltung
suburbaner Räume hinsichtlich ihrer Wirkungen auf die Verkehrsentstehung untersucht.
Hierzu werden deutschlandweite Siedlungsstruktur- und Mobilitätsdaten ausgewertet sowie in
fünf regionalen Fallstudien dem planerischen Umgang sowie der alltäglichen Realität suburbaner Räume nachgespürt.
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2003-12 ENDE: 2005-01 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: UFZ - Umweltforschungszentrum Leipzig-Halle GmbH Department Stadtregionen (Permoserstr. 15, 04318 Leipzig)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0341-235-2733, e-mail: [email protected])
[247-F] Mainz, Matthias, Dipl.-Volksw. Dipl.-Geogr. (Bearbeitung); Suntum, Ulrich van, Prof.Dr.
(Betreuung):
Ökonomische Bewertung der Siedlungsentwicklung - Ansatzpunkte einer effizienten Siedlungspolitik, Theorie und empirische Evidenz
INHALT: Im Mittelpunkt der Arbeit steht die theoretische und empirische Untersuchung der
Einflussfaktoren der aktuellen Siedlungsentwicklung. Das tiefere Verständnis der Siedlungsbildung soll als Handlungsempfehlung für die Raumplanung und die kommunalen Entscheidungsträger in der Untersuchungsregion dienen. ZEITRAUM: 1990-2002 GEOGRAPHISCHER RAUM: Nordrhein-Westfalen
METHODE: Ausgehend von den klassischen Ansätzen der New Urban Economy sollen Einflussfaktoren aus der New Economic Geography und insbesondere auch aus neueren dynamischen
Ansätzen auf ihre empirische Evidenz in der Untersuchungsregion getestet werden. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von
Aggregatdaten (Herkunft der Daten: Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: Dissertation BEGINN: 2001-11 ENDE: 2004-11 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Institution
INSTITUTION: Universität Münster, FB 04 Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Centrum für
Angewandte Wirtschaftsforschung -CAWM- Institut für Siedlungs- und Wohnungswesen
(Am Stadtgraben 9, 48143 Münster)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0251-83-22978, e-mail: [email protected])
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8 Wirtschaft, Organisation, Dienstleistungen, Wohnungsmarkt, Arbeit, Verkehr, Technik
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[248-F] Mathejczyk, Waldemar, Dipl.-Soz.Wiss. (Bearbeitung):
Fahrradkuriere in NRW - Netzwerkbildung mit Fahrradkurierunternehmen
INHALT: Das Umweltministerium des Landes fördert dieses Projekt zur Vernetzung der nordrhein-westfälischen Fahrradkuriere. Durchgeführt wird es gemeinsam mit dem Bundesverband der Fahrradkurierdienste (bdf) e.V. im Rahmen der landesweiten Umsetzung zur Agenda 21 in NRW. Die Zielsetzung besteht darin, nachhaltiges Wirtschaften mit umweltverträglicher Verkehrsgestaltung sinnvoll zu verknüpfen. Fahrradkurierdienste sollen als innerstädtische Verkehrsträger von Waren-, Güter- und Postdiensten gefördert und stärker in bestehende
Verkehrssysteme verankert werden. Das Projekt hat drei Phasen: 1. Vernetzungen von Fahrradkurierdiensten untereinander. 2. Austausch mit anderen Logistikdienstleistern. 3. Entwicklung neuer Kooperationsformen und Dienstleistungen. Gefördert wird das Projekt (Verlängerung um weitere 12 Monate beantragt) durch das Ministerium für Umwelt und Naturschutz,
Landwirtschaft und Verbraucherschutz NRW als Agenda-21-Netzwerk-Projekt. Neben den
Fahrradkurierunternehmen selbst werden auch Experten aus Politik und Wirtschaft in das
Projekt einbezogen. Einzelne Bausteine des innovativen Netzwerkprojektes sind: Aufbau eines virtuellen Netzes, über das Kuriere, Kunden und überregionale Logistikanbieter in Kontakt zueinander treten können; Aufbau einer Website mit Brancheninformationen und Weiterbildungs-Infos; Runde Tische und Workshops in ganz NRW; Einbindung in den Prozess
der Agenda 21. Projekthomepage s. unter: http://www.netzwerk-fahrradkuriere.de . GEOGRAPHISCHER RAUM: Nordrhein-Westfalen
VERÖFFENTLICHUNGEN: Branchenreport über die Fahrradkurierbranche. Aug. 2004.
+++"Radgeber" für Fahrradkurierdienste. Aug. 2004.
ART: gefördert BEGINN: 2003-08 ENDE: 2004-07 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Land Nordrhein-Westfalen Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
INSTITUTION: Rhein-Ruhr-Institut für Sozialforschung und Politikberatung e.V. -RISP- an der
Universität Duisburg-Essen (Heinrich-Lersch-Str. 15, 47057 Duisburg)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0203-2809919, Fax: 0203-2809922,
e-mail: [email protected])
[249-L] Metze, Regina; Schroeckh, Jürgen:
Regionbezogene Identifikation und ökonomische Tauschbeziehungen am Beispiel der Kooperationsentscheidungen von Unternehmern in Sachsen, in: Zeitschrift für Soziologie, Jg.
33/2004, H. 5, S. 398-417 (Standort: UuStB Köln(38)-XG01232; Kopie über den Literaturdienst
erhältlich)
INHALT: "Die Bedeutung von Identifikation im institutionenökonomischen Kontext und insbesondere im Bereich der sozialen Organisation ökonomischer Tauschbeziehungen ist in der
Vergangenheit nicht nur vielfach unterschätzt, sondern auch zu Unrecht unter Hinweis auf die
Rationalität ökonomischer Akteure bestritten worden. Die Wechselwirkung zwischen Faktoren wie Fairness, Vertrauen oder Gefühlen der Verbundenheit und individueller Wahrnehmung von Rationalitätskalkülen bildet den Ansatz dieses Beitrages. Er beschäftigt sich mit
dem Einfluss raumbezogener Identifikation auf Entscheidungsprozesse in der Wirtschaft. Gefragt wird nach den Folgen dieser Identifikation für unternehmerisches Handeln und nach den
aus diesem Handeln resultierenden Effekten im Bereich zwischenbetrieblicher Kooperation.
Zum einen wird die Annahme geprüft, dass Identifikation auf wirtschaftliche Effizienz ge-
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soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1
8 Wirtschaft, Organisation, Dienstleistungen, Wohnungsmarkt, Arbeit, Verkehr, Technik
richtetes Handeln modifiziert. Zum anderen werden die Entstehung und Gestaltung regionbezogener Kooperation erklärt. Es wird argumentiert, dass Identifikation regionbezogene Kooperation fördert, indem sie Handlungsanreize substantiell verändert und die Wirtschaftsakteure zugleich an spezifische Normen und Regeln bindet. Dabei wird auf der Grundlage empirischer Untersuchungen nachgewiesen, dass zwei Faktoren entscheidend zur Entstehung regionbezogener Kooperation beitragen: Neben der Effizienz räumlicher Nähe beeinflussen Restriktionen raumbezogener Kooperationsregeln die jeweilige Ausprägung der Kooperationsstrukturen. Es wird gezeigt, dass Identifikation Entstehung und Gebrauch dieser Regeln maßgeblich initiiert." (Autorenreferat)
[250-F] Meyer zu Schwabedissen, Friederike, Dipl.-Geogr.; Micheel, Monika, Dr. (Bearbeitung);
Miggelbrink, Judith, Dr.; Tzschaschel, Sabine, Dr.; Wardenga, Ute, Dr. (Leitung); Lentz, Sebastian, Prof.Dr. (Betreuung):
Regionalisierungen als Strategie von Standortprofilierungen. Zur Produktion und Reproduktion von Raumabstraktionen
INHALT: Strategien zur Profilierung von Städten oder Regionen als (Wirtschafts-)Standorte
i.w.S. basieren unter anderem auf symbolischen Repräsentationen. Diesen symbolischen oder
signifikativen Regionalisierungen liegen Raumabstraktionen zugrunde, die sich in kommunikativer Hinsicht als besonders relevant erweisen, da sie komplexe Sachverhalte leicht verständlich und anschaulich machen. Raumabstraktionen sind definiert als sprachliche Ausdrücke der alltäglichen Kommunikation, die eine räumliche Referenz aufbauen, indem sie eine
erdräumliche Lokalisierbarkeit herstellen und dieser Sinn und Bedeutung zuweisen. Das Ziel
des Projektes ist es, allgemein gültige Aussagen zur Produktion und Reproduktion von Raumabstraktionen für zwei strukturell völlig unterschiedliche Standorte - Leipzig und Erzgebirge machen zu können. ZEITRAUM: 2003 ff. GEOGRAPHISCHER RAUM: Leipzig, Erzgebirge
METHODE: Dem Forschungsvorhaben liegt ein sozial-konstruktivistischer Ansatz zugrunde, der
besagt, dass Räume gesellschaftlich ausgehandelte Konstrukte sind. Dabei wird von der These ausgegangen, dass vor dem Hintergrund interurbaner und interregionaler Konkurrenz
"Städte" und "Regionen" sich vermehrt dem Druck ausgesetzt sehen, "Profilierungsarbeit" zu
betreiben und dabei (neue) symbolische Regionalisierungen zu entwickeln. Die empirischen
Untersuchungen sehen sowohl die Analyse der öffentlichen Kommunikation (Printmedien,
Internetauftritte, Werbekampagnen etc.) vor als auch die Befragung von Vertretern der einschlägig an Standortprofilierungs-Strategien beteiligten Organisationen. In methodischer Hinsicht werden zur Ermittlung der Raumabstraktionen sowie der für die Standortprofilierungen
relevanten diskursiven Handlungsstränge Verfahren der qualitativen Inhaltsanalyse, ergänzt
um diskurstheoretische Elemente, auf die Auswertung von gedrucktem Material angewendet.
Zur Analyse der Ebene der Organisationen werden qualitative Interviews durchgeführt. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen (Zeitungen, Internetseiten, Werbematerial). Qualitatives Interview (Experten für Standortprofilierungen).
Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: gefördert BEGINN: 2003-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Leibniz-Institut für Länderkunde e.V. Abt. Theorie, Methodik und Geschichte
der Regionalen Geographie (Schongauerstr. 9, 04329 Leipzig)
KONTAKT: Tzschaschel, Sabine (Dr. Tel. 0341-255-6545,
e-mail: [email protected])
soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1
8 Wirtschaft, Organisation, Dienstleistungen, Wohnungsmarkt, Arbeit, Verkehr, Technik
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[251-F] Müller, Susanne, Dipl.-Geogr. (Bearbeitung); Friedrich, Klaus, Prof.Dr. (Leitung); Friedrich, Klaus, Prof.Dr. (Betreuung):
Die Wohngebiete der 1960er Jahre - Analyse und Perspektive eines "scheinbar" stabilen
Wohnungsmarktsegmentes ostdeutscher Städte
INHALT: Zentrales Ziel des Forschungsvorhabens ist es, der Frage nachzugehen, inwiefern es
sich bei den älteren Großsiedlungen der 1960er Jahre ("Altneubaugebiete") um ein stabiles
Element städtischer Wohnungsmärkte in Ostdeutschland handelt und ob auch in Zukunft mit
einer dauerhaften Nachfrage dieser Wohnungen zu rechnen ist. In diesem Zusammenhang
stellt sich ein ganzes Spektrum an Fragen, die es im Rahmen des Forschungsvorhabens zu beantworten gilt: Was geschieht, wenn in zehn bis fünfzehn Jahren der Großteil der jetzigen
Bewohner aufgrund ihrer Altersstruktur ausziehen (muss) und damit "wellenartig" viele
Wohnungen frei werden? Lassen sich neue Nachmieter finden oder wird es zu dauerhaften
Leerständen kommen? Welche Bevölkerungsgruppen wären an diesen Wohnungsbeständen
interessiert und inwiefern stellen vorhandene Strukturen Einschränkungen dar? Wie sind die
Gebiete in Zukunft zu entwickeln um rechtzeitig auf demographische Veränderungen vorbereitet zu sein? usw. GEOGRAPHISCHER RAUM: Ostdeutschland
METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Beobachtung, nicht
teilnehmend (Stichprobe: 6; Untersuchungsgebiete in den Städten Leipzig und Halle). Standardisierte Befragung, telefonisch (Stichprobe: 750; Bewohner, die im Zeitraum 1997-2003
einen Wohnsitz im Untersuchungsgebiet angemeldet haben; Auswahlverfahren: Quota).
Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 3.000; Bewohner in Halle und Leipzig;
Auswahlverfahren: Zufall). Sekundäranalyse von Individualdaten (Stichprobe: 1.500; Bewohner der Stadt Halle; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des
Projekts.
ART: Dissertation BEGINN: 2002-01 ENDE: 2005-11 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Institution
INSTITUTION: Universität Halle-Wittenberg, Mathematisch-Naturwissenschaftlich-Technische
Fakultät, Institut für Geographie Abt. Sozialgeographie (06099 Halle)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0345-5526057, e-mail: [email protected])
[252-F] Papanikolaou, Georgios, Dipl.-Ing. (Bearbeitung):
Berufspendlermobilität in der Bundesrepublik Deutschland. Eine empirische Analyse ihrer
Bestimmungsgründe auf Basis der Statistik der Sozialversicherungspflichtig Beschäftigten
INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Individualdaten.
ART: Dissertation BEGINN: 2003-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Institution; Wissenschaftler
INSTITUTION: Universität Dortmund, Fak. Raumplanung, Fachgebiet VWL, insb. Raumwirtschaftspolitik (44221 Dortmund)
KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])
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soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1
8 Wirtschaft, Organisation, Dienstleistungen, Wohnungsmarkt, Arbeit, Verkehr, Technik
[253-L] Peschutter, Gudrun; Reimers, Hans-Eggert; Schleicher, Michael (Hrsg.):
Osterweiterung der Europäischen Union, Stuttgart: Lucius u. Lucius 2004, 145 S., ISBN: 38282-0279-9 (Standort: UB Bonn(5)-2004-2221)
INHALT: "Mit den Konsequenzen der EU-Erweiterung für die europäische Geldpolitik beschäftigt sich zunächst Dieter Gerdesmeier, insbesondere mit den Schwierigkeiten, die die institutionelle Integration von bis zu zehn weiteren Ländern in den Euro-Währungsraum birgt Die
jüngste Überprüfung der geldpolitischen Strategie der EZB ist Gegenstand des Aufsatzes von
Franz Seitz. Er empfiehlt der Zentralbank, sich bei ihren Entscheidungen von der Entwicklung der Geldmenge leiten zu lassen und auf die 'zweite Säule' ihrer Strategie, die breit angelegte Analyse ökonomischer Indikatoren, als eigenständiges Strategieelement zu verzichten.
Abgerundet wird dieser Themenbereich von Hans-Eggert Reimers mit einer Untersuchung
der Geldnachfragefunktionen in den Beitrittslindem und deren Einfluss auf die Geldmengensteuerung in einer erweiterten Euro-Zone. Den zweiten Themenschwerpunkt bilden die
regionalwirtschaftlichen Effekte der Erweiterung und die Reaktionsmöglichkeiten der Wirtschaftspolitik. Barbara Kurkowiak, Gudrun Peschutter und Silvia Stiller stellen theoretische
Überlegungen hinsichtlich der Auswirkungen auf regionale Standortbedingungen dar, die sich
ergeben können, wenn nationale Grenzen ihren Charakter als Hemmnisse der ökonomischen
Beziehungen verlieren. Am Beispiel der deutsch-polnischen Grenzregionen werden diese
Aussagen überprüft. Sonning Bredemeier erläutert den Stand der Integration in der bestehenden EU und die von der Osterweiterung zu erwartenden regionalwirtschaftlichen Entwicklungen, wobei er die Erfahrungen aus den zurückliegenden Erweiterungsrunden mit einbezieht.
Im dritten Themenbereich rücken die Kandidatenländer in den Blickpunkt. Michael Schleicher gibt einen Überblick über die wichtigsten volkswirtschaftlichen Kennziffern der zehn
Staaten, die im Frühjahr 2004 die Union auf 25 Mitglieder wachsen lassen werden. Leopold
Maurer schildert den Prozess der Beitrittsverhandlungen, die sich über einen Zeitraum von
fünf Jahren erstreckten, aus Sicht der Union. Schließlich erläutert Raivo Sulg den Annäherungs- und Verhandlungsprozess Estlands, für dessen strikt liberale Wirtschaftspolitik die
Übernahme des 'gemeinschaftlichen Besitzstandes' der EU in einigen Bereichen einen Rückschritt zu mehr staatlicher Regulierung bedeutet. Gleichwohl war ein Verbleib außerhalb der
EU für Estland wohl keine realistische Option." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Dieter Gerdesmeier: Herausforderung der EU-Erweiterung für die Geldpolitik der EZB (1-18); Franz
Seitz: Zur Strategie des Eurosystems: Warum eine (die monetäre) Säule reicht (19-32); HansEggert Reimers: Einfache Schätzungen einer langfristigen Geldnachfragefunktion von EUBeitrittskandidaten (33-52); Barbara Kurkowiak, Gudrun Peschutter, Silvia Stiller: Standortbedingungen in der deutsch-polnischen Grenzregion (53-86); Sonning Bredemeier: Auswirkungen der EU-Erweiterung auf die regionale Wirtschaftspolitik (87-102); Michael Schleicher: Der Wirtschaftsraum der Beitrittsländer zur Europäischen Union (13-128); Leopold
Maurer: Beitrittsverhandlungen mit den Kandidatenländern (129-136); Raivo Sulg: Estlands
Weg in die EU (137-144).
[254-L] Preisendörfer, Peter; Rinn, Maren:
Haushalte ohne Auto: eine empirische Untersuchung zum Sozialprofil, zur Lebenslage und
zur Mobilität autofreier Haushalte, Opladen: Leske u. Budrich 2003, 184 S., ISBN: 3-81003991-8
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8 Wirtschaft, Organisation, Dienstleistungen, Wohnungsmarkt, Arbeit, Verkehr, Technik
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INHALT: "Ein Viertel aller Haushalte in Deutschland ist autofrei. Diese quantitativ beachtliche
Gruppe steht im Zentrum der vorliegenden Untersuchung. Auf der Grundlage von sekundäranalytischen Auswertungen zweier vorliegender Erhebungen (Einkommens- und Verbrauchsstichprobe, sozio-ökonomisches Panel) sowie einer eigenen Umfrage zum Thema autoloser
Haushalte (1200 Interviews) beschäftigt sich das Buch hauptsächlich mit drei Fragen: - Welche Haushalte haben kein Auto? - Warum sind sie autofrei? - Und was sind typische Begleitumstände und Folgewirkungen? Aufbauend auf den Ergebnissen werden u.a. Prognosen zu
Trends der Automobilisierung gegeben. Weiterhin werden Vorschläge diskutiert, wie sich die
Rahmenbedingungen für autofreie Haushalte verbessern ließen." (Autorenreferat)
[255-F] Prillwitz, Jan, Dipl.-Ing. (Bearbeitung); Lanzendorf, Martin, Dr. (Betreuung):
Wohnumzüge und Verkehr - ein Promotionsprojekt
INHALT: Die Bedeutung von Wohnumzügen für Verkehrshandeln ist in der jüngeren Vergangenheit häufiger thematisiert worden. Bisherige Forschungen konzentrieren sich jedoch überwiegend auf Regionen mit ungebremstem Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum. Im
Mittelpunkt dieses Promotionsprojekts steht die Frage, welchen Einfluss die urbanen Restrukturierungsprozesse - wie sie heute bereits in Ostdeutschland beobachtbar sind, aber in ähnlicher Weise für viele westdeutsche Städte in Zukunft prognostiziert werden - auf den Zusammenhang von Wohn- und Verkehrsentscheidungen haben. Insbesondere wird auch die Frage
verfolgt, inwiefern sich aus den Stadtumbauprozessen Potentiale für eine nachhaltigere Gestaltung von Verkehr und Mobilität ergeben.
ART: Dissertation BEGINN: 2004-08 ENDE: 2007-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Instititution
INSTITUTION: UFZ - Umweltforschungszentrum Leipzig-Halle GmbH Department Stadtregionen (Permoserstr. 15, 04318 Leipzig)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0341-235-2369, e-mail: [email protected])
[256-L] Revilla Diez, Javier:
Betrieblicher Innovationserfolg und räumliche Nähe: zur Bedeutung innovativer Kooperationsverflechtungen in metropolitanen Verdichtungsregionen ; die Beispiele Barcelona, Stockholm und Wien, (Wirtschaftsgeographie, Bd. 22), Münster: Lit Verl. 2002, VIII, 313 S., ISBN: 38258-6166-X (Standort: THB Aachen(82)-Mf5913-22)
INHALT: Auf der Basis repräsentativer und vergleichbarer Erhebungen von Betrieben des verarbeitenden Gewerbes in den metropolitanen Innovationssystemen Barcelona, Stockholm und
Wien setzt sich der Verfasser mit fünf Fragen auseinander: (1) Welche Faktoren lassen sich
aus den in der Literatur diskutierten theoretischen Ansätzen für den betrieblichen Innovationserfolg ableiten? (2) Wie lassen sich Innovationsprozesse in metropolitanen Verdichtungsregionen erfassen? (3) Lassen sich Unterschiede im Innovationsverhalten zwischen den
metropolitanen Verdichtungsregionen erkennen und worauf sind sie zurückzuführen? (4)
Welche regionalpolitischen Implikationen lassen sich aus den regionalen Fallstudien ableiten?
(5) Lassen sich allgemeingültige Erklärungen zu Innovationsprozessen in metropolitanen
Verdichtungsregionen ableiten? Der Untersuchung liegt folgende Hypothese zugrunde:
Metropolitane Verdichtungsregionen zeichnen sich durch ein hohes Maß betrieblicher Innovationsaktivitäten aus, das sich allerdings in Abhängigkeit von betriebsinternen und betriebs-
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soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1
8 Wirtschaft, Organisation, Dienstleistungen, Wohnungsmarkt, Arbeit, Verkehr, Technik
externen Einflussfaktoren zwischen den Metropolen deutlich unterscheidet. Die intensive Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern inner- und außerhalb der Metropolregion wirkt sich
positiv auf den Innovationserfolg und letztlich die gesamte betriebliche und regionale Entwicklung aus. (ICE2)
[257-L] Röhl, Klaus-Heiner:
Sonderwirtschaftszonen als Instrument der Regionalentwicklung, (positionen - Beiträge zur
Ordnungspolitik, Bd. 10), Köln: Dt. Inst.-Verl. 2004, 56 S., ISBN: 3-602-24107-6
INHALT: "Seit acht Jahren stockt der Aufbau Ost. Milliardentransfers und Regionalhilfen haben
keinen selbsttragenden Aufschwung herbeigeführt. Ein Blick auf die vielfältigen Ausgestaltungsformen für Sonderzonen in anderen Ländern zeigt, dass zusätzliche finanzielle Hilfen
über die gewährten Fördermittel hinaus wenig hilfreich wären; sie wären vermutlich auch
nicht mit EU-Recht zu vereinbaren. Durch die Einrichtung einer Sonderwirtschaftszone, in
der das lähmende deutsche Regulierungssystem ausgesetzt wird, könnten der Wirtschaft in
den neuen Ländern dagegen neue Impulse verliehen werden. Ein besonderes Problem ist das
deutsche Arbeitsrecht, das der individuellen Vertragsgestaltung zwischen Unternehmen und
Beschäftigten wenig Raum lässt. Auch Genehmigungsverfahren sowie das Bau- und Planungsrecht müssten erheblich vereinfacht werden. Einen Verzicht auf grundlegende Strukturreformen in der Arbeitsmarkt-, Sozial- und Steuerpolitik darf es jedoch nicht geben. Als 'Eisbrecher' könnten die jungen Länder festgefrorene Strukturen aufbrechen und so den Standort
Deutschland insgesamt verändern." (Autorenreferat)
[258-F] Rothenwallner, Gerd (Bearbeitung); Tharun, Elke, Prof.Dr. (Betreuung):
Wechselwirkungen zwischen Wohnungsmarkt und Wohnungswirtschaft
INHALT: Entsprechend der Fragestellung, Rahmenbedingungen, Handlungsmotive und entwürfe der beteiligten Akteure sowie Wechselwirkungen. GEOGRAPHISCHER RAUM:
Rhein-Main-Gebiet, spez. Frankfurt am Main und ausgewählte Umlandgemeinden
METHODE: handlungstheoretischer Ansatz DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview;
Standardisierte Befragung, schriftlich. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: Dissertation BEGINN: 2000-04 ENDE: 2004-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Institution; Wissenschaftler
INSTITUTION: Universität Frankfurt, FB 11 Geowissenschaften, Geographie, Institut für Kulturgeographie, Stadt- und Regionalforschung (Postfach 111932, 60054 Frankfurt am Main)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 069-798-22412, e-mail: [email protected])
[259-L] Salomon, Ian; Feitelson, Eran; Cohen, Galit; Moeckel, Rolf; Spiekermann, Klaus; Wegener, Michael:
Sustainable mobility in cities: qualitative and quantitative analysis, (Berichte aus dem Institut
für Raumplanung, 56), Dortmund 2002, 75 S. (Graue Literatur;
URL: http://irpud.raumplanung.uni-dortmund.de/irpud/pro/gif/ber56.pdf)
INHALT: "Das Ziel das Projekts 'Sustainable Mobility in Cities' war es, eine Methode zur Auswahl von Maßnahmebündeln zur Erreichung nachhaltiger Mobilität in Städten zu entwickeln.
soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1
8 Wirtschaft, Organisation, Dienstleistungen, Wohnungsmarkt, Arbeit, Verkehr, Technik
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Die Untersuchung enthielt qualitative und quantitative Methodenbausteine: Im qualitativen
Teil der Untersuchung wurden Marktsegmentierungstechniken dazu verwendet, Gruppen und
Orte zu identifizieren, die positiv oder negativ durch Verkehrsmaßnahmen betroffen sind. Im
quantitativen Teil der Untersuchung wurde ein Verfahren zur Erstellung einer synthetischen
Bevölkerung als Vorstufe zu einem Mikrosimulationsmodell des Stadtverkehrs entwickelt.
Das Projekt war eine Zusammenarbeit zwischen dem Department of Geography der Hebräischen Universität Jerusalem und dem Instituts für Raumplanung. Der Bericht stellt die Ergebnisse des Projekts dar." (Autorenreferat)
[260-F] Schmöe, Hinrich, Dipl.-Geogr.; Gronau, Werner, Dipl.-Geogr.; Freitag, Elke, M.A.; Mausa, Ingrid, Dipl.-Geogr.; Bäumer, Marcus, Dipl.-Stat.; Reiners, Beate; Böhler, Susanne, Dipl.-Ing.;
Dalkmann, Holger, Dipl.-Ing. (Bearbeitung); Kagermeier, Andreas, Prof.Dr.; Werner, Harald,
Dipl.-Ing.; Hautzinger, Heinz, Prof.Dr.; Poteisen, Rudolf, Prof.Dr. (Leitung):
IMAGO - Innovative Marketing- und Angebotskonzepte in Gemeinden mit Ortsbussystemen
INHALT: Der Gemeinschaftsverkehr im ländlichen Raum ist heute von ungünstigen Nachfrageverhältnissen und einem zunehmenden Wettbewerb geprägt. Im Rahmen des Forschungs- und
Demonstrationsvorhaben IMAGO gilt es zu überprüfen, welche Möglichkeiten es unter diesen Voraussetzungen gibt, ein wirtschaftlich erfolgreiches und für alle Beteiligten attraktives
ÖPNV-Angebot einzuführen, um eine ernstzunehmende Alternative zum Auto zu bilden.
IMAGO baut dabei auf den in vielen Klein- und Mittelstädten erfolgreich eingeführten Stadtund Ortsbussen auf. Die Hauptziele von IMAGO: Weiterentwicklung der Stadt, und Ortsbussysteme zu integrierten Mobilitätsdienstleistungsangeboten in den Stadtbusstädten, Voranbringen des flächenhaften Aufbaus zu ÖPNV-Konzepten in der Region. GEOGRAPHISCHER RAUM: Rheinland und Ostwestfalen-Lippe
METHODE: Im Mittelpunkt von IMAGO stehen verschiedene Demonstrationsvorhaben der
Praxispartner aus Ostwestfalen-Lippe und dem Rheinland, die eng mit intensiven wissenschaftlich vorbereitenden und evaluierenden Begleituntersuchungen vernetzt sind. Ein konstituierendes Element ist der komparatistische Ansatz, bei dem anhand zweier Beispielregionen
die Bandbreite siedlungsstruktureller Gegebenheiten berücksichtigt wird. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Faktenanalyse, standardisiert; Qualitatives Interview; Standardisierte Befragung, face to face; Standardisierte Befragung, telefonisch. Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 3.800; Auswahlverfahren: Zufall). Sekundäranalyse von Individualdaten. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Kagermeier, Andreas (Hrsg.): Verkehrssystem- und Mobilitätsmanagement im ländlichen Raum. Studien zur Mobilitäts- und Verkehrsforschung, Bd. 10.
Mannheim 2004.+++Gronau, Werner; Kagermeier, Andreas: Mobility management outside
metropolitan areas: case study evidence from North Rhine-Westphalia. in: Journal of Transport Geography, 2004, 4.+++Gronau, Werner; Kagermeier, Andreas:: Mobilitätsmanagement
- auch im ländlichen Raum? in: Verkehrszeichen, 19, 2003, H. 4, S. 8-11. ARBEITSPAPIERE: Gronau, Werner; Kagermeier, Andreas: Possibilities and constraints for mobility
management in small urban and rural communities (7th European Conference on Mobility
Management -ECOMM- Karlstadt, Schweden 2003). Abrufbar im Internet unter: http:
//www.epomm.org/ecomm2003/ecomm/fullpapers.html .+++IMAGO (Innovative Marketingund Angebotskonzepte in Gemeinden mit Ortsbussystemen) - Berichte aus einem Projekt im
BMBF-Förderschwerpunkt "Personennahverkehr für die Region". Paderborn 2004.
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soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1
8 Wirtschaft, Organisation, Dienstleistungen, Wohnungsmarkt, Arbeit, Verkehr, Technik
ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2001-11 ENDE: 2005-03 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Bildung und Forschung FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Institut für angewandte Verkehrs- und Tourismusforschung e.V. -IVT- (Kreuzäckerstr. 15, 74081 Heilbronn); Wissenschaftszentrum Nordrhein-Westfalen Wuppertal Institut
für Klima, Umwelt, Energie GmbH (Postfach 100480, 42004 Wuppertal); Universität Paderborn, Fak. 01 Kulturwissenschaften, Institut für Angewandte Geographie und Tourismusforschung Lehrstuhl für Angewandte Anthropogeographie und Geoinformatik (Warburger Str.
100, 33098 Paderborn)
KONTAKT: Kagermeier, Andreas (Prof.Dr. Tel. 0521-602383,
e-mail: [email protected])
[261-F] Schöler, Klaus, Prof.Dr. (Leitung):
Leerstand auf dem Wohnungsmarkt - Ursachen und wohnungspolitische Konsequenzen
(Projektvorhaben in Konzeptionsphase)
INHALT: Hohe Leerstandsraten sind seit einigen Jahren für bestimmte Wohnungsmarktsegmente
in ostdeutschen Städten zu beobachten. In letzter Zeit ist dieses Phänomen jedoch auch in
Städten der alten Bundesländer zu finden. Betroffen sind vor allem Städte mit Bevölkerungsverlusten, die mittlerweile auch kleinere Großstädte der alten Bundesländer erfassen - ein
Problem, dass für die mittelfristige Zukunft deutscher Städte noch zunehmen wird. Es ist erkennbar, dass sich dieses Problem vor allem auf bestimmte Wohnungsmarktsegmente der jeweiligen Städte konzentriert. Dabei sind die Merkmale dieser Segmente nicht einheitlich.
Während in einigen Städten vor allem Großsiedlungen in Plattenbauweise betroffen sind,
konzentriert sich der Leerstand in anderen Städten auf unsanierte Altbauquartiere. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
METHODE: In diesem Projekt soll mittels mikroökonomischer Methoden eine Untersuchung der
Ursachen für Leerstand in verschiedenen Marktsegmenten vorgenommen werden. Aufbauend
auf einer theoretischen Formulierung des Wohnungsmarktes mit besonderer Beachtung des
Investitionsverhaltens von Anbietern, soll eine Simulation der Entwicklung verschiedener
Marktsegmente entwickelt werden. Mit diesem Instrument sollen anschließend die Auswirkungen verschiedener politischer Interventionen auf Marktstruktur und Wohlfahrt ermittelt
werden.
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Sanner, H.: Economy vs.
history: what does actually determine the distribution of firms' locations in cities?. Volkswirtschaftliche Diskussionsbeiträge, Nr. 67. Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät
der Universität Potsdam. Potsdam 2004.
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Potsdam, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für VWL, insb. Wirtschaftstheorie (Postfach 900327, 14439 Potsdam)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0331-977-4543, e-mail: [email protected])
[262-F] Schöler, Klaus, Prof.Dr. (Leitung):
Räumliche Märkte und staatliche Intervention
INHALT: Das Projekt untersucht die Auswirkungen staatlicher Politik auf eine räumliche Ökonomie. Dabei werden unterschiedliche Aspekte, wie Standortwahl öffentlicher Einrichtungen,
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8 Wirtschaft, Organisation, Dienstleistungen, Wohnungsmarkt, Arbeit, Verkehr, Technik
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Subventionen auf den Transport und die staatlichen Eingriffe in das Fahr- und Siedlungesverhalten der Haushalte diskutiert.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Schöler, K.: Die räumliche Trennung von Arbeiten und Wohnen Kritik einer populären Kritik. in: Zeitschrift für Verkehrswissenschaft, Bd. 68, 1997, S. 277286..+++Ders.: Öffentliche Unternehmen aus raumwirtschaftlicher Sicht. in: Edeling, T.;
Jann, W.; Wagner. D.; Reichard, C. (Hrsg.): Öffentliche Unternehmen - Entstaatlichung und
Privatisierung? Interdisziplinäre Organisations- und Verwaltungsforschung, Bd. 6. Opladen
2001, S. 77-92. ARBEITSPAPIERE: Schöler, K.: Die räumliche Trennung von Arbeit und
Wohnen - Kritik einer populären Kritik. Volkswirtschaftliche Diskussionsbeiträge der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Potsdam, Nr. 18. Univ. Potsdam 1997.+++Ders.: Öffentliche Unternehmen aus raumwirtschaftlicher Sicht. Volkswirtschaftliche Diskussionsbeiträge der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der
Universität Potsdam, Nr. 30. Univ. Potsdam 1999.+++Wagner, W.: Subventionsabbau um jeden Preis? Wohlfahrtswirkungen von Subventionen im Transportsektor. in: Volkswirtschaftliche Diskussionsbeiträge der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Potsdam, Nr. 50. Univ. Potsdam 2002.
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Potsdam, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für VWL, insb. Wirtschaftstheorie (Postfach 900327, 14439 Potsdam)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0331-977-4543, e-mail: [email protected])
[263-F] Spieker, Raphael, Dipl.-Kfm. (Bearbeitung); Suntum, Ulrich van, Prof.Dr. (Betreuung):
Schrumpfende Wohnungsmärkte - Ursachen, Folgen, Handlungsalternativen
INHALT: Untersuchung der ost- und westdeutschen Wohnungsmärkte auf Schrumpfungssymptome in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft (anhand von Wohnungsprognosen); Diskussion der Ursachen und Folgen; Übertragung der Erfolgsstrategien anderer schrumpfender
Wirtschaftsbereiche auf den Wohnungsmarkt. ZEITRAUM: 1990-2030 GEOGRAPHISCHER
RAUM: Bundesrepublik Deutschland (Ost und West)
METHODE: Leerstandserhebung anhand von Daten des Statistischen Bundesamts und einiger
Wohnungsverbände als Schrumpfungssymptome; Prognose der Leerstandsentwicklung, Feststellen der Problemschwerpunkte; dabei Bezugnahme auf die volkswirtschaftliche Bedeutung
von Marktschrumpfung und Bewertung derselben für den Wohnungsmarkt; Ableitung von
Handlungsempfehlungen aus den Erfolgsstrategien anderer Wirtschaftsbereiche (dabei Abriss/ Rückbau, wohnbegleitende Zusatzdienstleistungen u.ä.); Überprüfung der Legitimation
staatlicher Eingriffe
ART: Dissertation BEGINN: 2003-01 ENDE: 2004-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Institution
INSTITUTION: Universität Münster, FB 04 Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Centrum für
Angewandte Wirtschaftsforschung -CAWM- Institut für Siedlungs- und Wohnungswesen
(Am Stadtgraben 9, 48143 Münster)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0251-83-22981, e-mail: [email protected])
176
soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1
8 Wirtschaft, Organisation, Dienstleistungen, Wohnungsmarkt, Arbeit, Verkehr, Technik
[264-F] Stieler, Sylvia; Dispan, Jürgen, Dipl.-Geogr. (Bearbeitung); Iwer, Frank (Leitung):
Innovationen und Cluster in der Region Karlsruhe. Regionale Innovation, Clusterpolitik und
Partizipation - neue Leitbilder und Orientierungen für die Region Mittlerer Oberrhein/
Karlsruhe
INHALT: Die Region um Karlsruhe hat frühzeitig und erfolgreich auf Innovationspolitik gesetzt.
Allerdings fehlt aus heutiger Sicht eine Förderung von Wertschöpfungsketten und die breite
Einbindung wirtschaftlich relevanter Akteure. Das könnte eine Neuorientierung der regionalen Wirtschaftspolitik an der Förderung von Wirtschaftsclustern ändern. 1. Kontext/ Problemlage: Die Region Mittlerer Oberrhein ist eine der wirtschaftlich am stärksten wachsenden Regionen Baden- Württembergs. Die bestehende Wirtschafts- und Strukturpolitik zielt allerdings vor allem auf die Bewältigung des Strukturwandels durch Technologietransfer und Ansiedlungsaktivitäten, eine systematische Förderung von Wertschöpfungsketten findet bisher
kaum statt. Ein solcher "clusterorientierter" Ansatz wird bislang lediglich in der Medienwirtschaft angewandt. Gleichzeitig beruht die regionale Kooperation auf einer freiwilligen Zusammenarbeit von Stadt- und Landkreisen und der IHK in der "TechnologieRegion Karlsruhe", weitere Akteure wie z.B. Gewerkschaften bleiben außen vor. 2. Fragestellung: Die Orientierung der Wirtschaftsförderung auf Produktions- bzw. Wirtschaftscluster wird sowohl in
der Forschung als auch in der Praxis mittlerweile als erfolgversprechendstes Instrument einer
Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung gesehen. Bisher bestand die regionale Innovationspolitik aus einer Etablierung/ Institutionalisierung des Technologietransfers, beides wurde
in der Region um Karlsruhe schon in der ersten Hälfte der 80er Jahre umgesetzt. Dieses Konzept erweist sich mittlerweile als unzureichend. In diesem Projekt wird daher gefragt, ob sich
das Instrumentarium einer an Wirtschaftsclustern orientierten Regional- und Strukturpolitik
für einen Formenwechsel in der regionalen Wirtschaftspolitik eignet. GEOGRAPHISCHER
RAUM: Region Mittlerer Oberrhein/ Karlsruhe
METHODE: Die Diskussion um die Erweiterung des regionalen Akteursgefüges und eine breitere
Anwendung des Clusteransatzes soll im Rahmen dieses Projektes geschehen, indem durch
Datenanalysen, Sekundärstudien und Experteninterviews Produktionscluster identifiziert und
für beispielhafte Cluster ausführliche Bestandsaufnahmen insbesondere der Akteure und bestehender Verflechtungen gemacht werden; für die ausgewählten Cluster regionale Clusterinitiativen initiiert und durchgeführt werden; mit den relevanten Akteuren eine regionale Debatte über die Neuausrichtungen der Politikkonzepte sowie die Ausweitung der Clusterförderung
angestoßen wird. DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 40; Experteninterviews). Sekundäranalyse von Aggregatdaten (Herkunft der Daten: Beschäftigtenstatistik,
BA-Sonderauswertung, Industriestatistik des Statistischen Landesamtes). Feldarbeit durch
Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Dispan, J.; Stieler, S.: Innovationen und Cluster in der Region Karlsruhe. Zwischenbericht. Karlsruhe 2004.
ART: gefördert BEGINN: 2004-01 ENDE: 2006-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung
INSTITUTION: IMU - Institut für Medienforschung und Urbanistik GmbH Standort Stuttgart
(Hasenbergstr. 49 B, 70176 Stuttgart); IMU - Institut für Medienforschung und Urbanistik
GmbH Regionalbüro Karlsruhe (Ettlinger Str. 3a, 76137 Karlsruhe)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0711-23705-0, e-mail: [email protected])
soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1
8 Wirtschaft, Organisation, Dienstleistungen, Wohnungsmarkt, Arbeit, Verkehr, Technik
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[265-L] Suedekum, Jens:
Concentration and specialisation trends in Germany since reunification, (HWWA Discussion
Paper, 285), Hamburg 2004, 35 S. (Standort: UuStB Köln(38)-20040106967; Graue Literatur;
URL: http://www.hwwa.de/Publikationen/Discussion_Paper/2004/285.pdf)
INHALT: Der Verfasser analysiert regionale Spezialisierung und geographische Konzentration in
Deutschland zwischen 1993 und 2001. Im Gegensatz zu den Annahmen der Standorttheorie
gibt es weder überzeugende Hinweise auf einen Spezialisierungsprozess der deutschen Regionen noch auf einen Prozess der industriellen Konzentration. Cum grano salis gilt dieses Ergebnis für die alten Bundesländer und Deutschland als ganzes sowie für alle territorialen Aggregationsebenen (NUTS1-NUTS3). Stadtregionen weisen eine höhere Spezialisierung als
ländliche Regionen auf, es kann hier aber auch zu einer schnelleren De-Spezialisierung kommen. Wo die regionale Spezialisierung gegen den Trend zugenommen hat, gibt es auch eine
deutlich bessere Entwicklung beim Beschäftigungswachstum. (ICEÜbers)
[266-F] Universität Göttingen:
Kultureller Kontext als Faktor der Entwicklung des russischen Agrarsektors
INHALT: Kognitive Modelle verbunden mit dem subkognitiv bedingten Verhalten der in wirtschaftlicher Aktivität eingebundenen Akteure schaffen den informellen Rahmen eines gegebenen wirtschaftlichen Systems. Diese werden in ihrer Summe in der Arbeit als "kultureller
Kontext" zusammengefasst. Als ein begrenzender Parameter der wirtschaftlichen Aktivität
repliziert und tradiert sich dieser "kulturelle Kontext" durch deren sozialen Interaktionen der
Akteure sowohl vertikal als auch horizontal und schafft durch diese Deszendenz eine Trägheit
hinsichtlich der Entstehung neuer Elemente. In Hinsicht auf den russischen Agrarsektor ist zu
vermuten, dass die sowjetische Vergangenheit in 70 Jahren einen kulturellen Kontext geschaffen hat, dessen Trägheit der marktwirtschaftlich angesetzten Entwicklung bremsend entgegenwirkt. Ziel der Arbeit ist es daher, anhand zukünftiger Entscheidungsträger aus dem
russischen Agrarsektors zu analysieren, inwieweit sich diese Deszendenz durch eine intensive, aber zeitlich beschränkte Konfrontation einzelner Akteure mit einem kulturellen Kontext
andersgelagerter Deszendenz durchbrechen lässt, und eine nachhaltige Rekombination des
"kulturellen Kontextes" mit innovativer Elemente schafft. GEOGRAPHISCHER RAUM:
Russland
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Göttingen, Fakultät für Agrarwissenschaften, Institut für Agrarökonomie Lehrstuhl für Agrarpolitik (Platz der Göttinger Sieben 5, 37073 Göttingen)
KONTAKT: Institution (Tel. 0551-398859, e-mail: [email protected])
[267-L] Vollmann, Kurt:
Wohnbautätigkeit 2002: endgültige Ergebnisse, in: Statistische Nachrichten / Statistisches Zentralamt Österreich : N.F., Jg. 58/2003, H. 10, S. 760-768 (Standort: UuStB Köln(38)-M-So-00037;
Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Mit diesem Aufsatz wird eine Auswahl von wichtigen Daten über Baufertigstellungen
und Baudauer präsentiert. Außerdem wird die Fortschreibung des Wohnungsbestandes mit
den Daten aus der Wohnbaustatistik 2002 fortgesetzt, da endgültige Daten zum Wohnungsbe-
178
soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1
8 Wirtschaft, Organisation, Dienstleistungen, Wohnungsmarkt, Arbeit, Verkehr, Technik
stand aus der Gebäude- und Wohnungszählung 2001 derzeit noch nicht vorliegen. Angeschlossen sind u.a. die Wohnbaurate nach Politischen Bezirken und die erteilten Baubewilligungen (nach Bundesländern)." (Autorenreferat)
[268-L] Vorndran, Ingeborg:
Wohnsituation in Deutschland im April 2002: Ergebnisse der Mikrozensuszusatzerhebung,
in: Wirtschaft und Statistik, 2003, H. 12, S. 1121-1129 (Standort: UB Bonn(5)-4Z50/35; UuStB
Köln(38)-TXZ126; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Alle vier Jahre werden die Haushalte im Rahmen des jährlich durchgeführten Mikrozensus zusätzlich zu ihrer Wohnsituation befragt. Bei der zuletzt im April 2002 durchgeführten Zusatzerhebung wurden 35,1 Mill. bewohnte Wohnungen in Wohngebäuden festgestellt,
das waren 3,8 v.H. mehr als vier Jahre zuvor. Der Anteil der von den Eigentümern selbst genutzten Wohnungen ist in den neuen Ländern und Berlin-Ost stärker gestiegen als im früheren Bundesgebiet. Gleichwohl lag die Eigentümerquote im Westen mit 44,6 v.H. immer noch
um mehr als 10 Prozentpunkte über der im Osten (34,2 v.H.). Die durchschnittliche Fläche
einer bewohnten Wohnung ist auf 89,6 Quadratmeter gestiegen, das waren 2,7 Quadratmeter
mehr als 1998. Westdeutsche Wohnungen waren um ein Fünftel (15,7 Quadratmeter) größer
als die ostdeutschen, die über eine durchschnittliche Wohnfläche von 76,8 Quadratmeter verfügten. Die Bruttokaltmiete hat sich seit der letzten Erhebung bundesweit um 8 v.H. erhöht
und lag im Durchschnitt bei 408 Euro. Die deutschen Haushalte mussten durchschnittlich
22,7 v.H. ihres Haushaltsnettoeinkommens für die Bruttokaltmiete aufwenden." (Autorenreferat)
[269-F] Weber, Kirstin, Dipl.-Ing. (Bearbeitung); Troeger-Weiß, Gabi, Prof.Dr. (Leitung):
Wirkungen der Verlagerung der Rhein-Main Air Base von Frankfurt/ Main nach Ramstein
und Spangdahlem
INHALT: Die Verlagerung der Rhein-Main Air Base von Frankfurt am Main nach Ramstein und
Spangdahlem ist aus der Sicht der Landes-, Regional- und Kommunalentwicklung von großer
Bedeutung, da die Verlagerung einer militärischen Organisationseinheit in den Zielstandorten
eine Reihe von Wirkungen entfalten kann. Um die positiven Wirkungen möglichst umfassend
nutzen zu können, ist die Durchführung einer Wirkungsanalyse ex ante erforderlich. Ziel der
gutachterlichen Stellungnahme des Lehrstuhls Regionalentwicklung und Raumordnung der
Technischen Universität Kaiserslautern ist es, die mit der Verlagerung der Rhein-Main Air
Base Frankfurt am Main der U.S. Streitkräfte einhergehenden Wirkungen in den beiden
Standortregionen Ramstein und Spangdahlem zu untersuchen. Darauf aufbauend sollen
Handlungsempfehlungen zur zielgerichteten Steuerung der analysierten Wirkungen gegeben
werden. Ferner sind im Rahmen des Gutachtens auch die bereits derzeit bestehenden Wirkungen der Luftwaffenstützpunkte Ramstein und Spangdahlem zu erfassen, da hierzu weder aktuelle noch umfassende frühere Untersuchungen vorliegen. GEOGRAPHISCHER RAUM:
Rheinland-Pfalz, Hessen
METHODE: Das methodische Konzept der Untersuchung stützt sich neben einer umfassenden
Literatur- und Dokumentanalyse hauptsächlich auf eigene empirische Erhebungen, da umfassende Daten zur Thematik der Wirkungen von Militärstandorten nicht vorliegen. Die empirischen Erhebungen beinhalten neben einer standardisierten Befragung von Experten der U.S.
soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1
8 Wirtschaft, Organisation, Dienstleistungen, Wohnungsmarkt, Arbeit, Verkehr, Technik
179
amerikanischen Streitkräfte eine breit angelegte schriftliche Befragung von Unternehmen
ausgewählter Wirtschaftsbranchen in den Standortregionen Ramstein und Spangdahlem. Zusätzlich wurden in einer internetgestützten Online-Umfrage repräsentative Teile der U.S.
Bürger in den Standortgemeinden Ramstein und Spangdahlem zu ihren Wohnverhältnissen
sowie ihrem Mobilitäts- und Konsumverhalten untersucht. DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face; Standardisierte Befragung, schriftlich. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Troeger-Weiß, Gabi; Weber,
Kirstin: Gutachten zum Thema "Wirkungen der Verlagerung der Rhein-Main Air Base von
Frankfurt/ Main nach Ramstein und Spangdahlem". Gutachten im Auftrag des Ministeriums
des Innern und für Sport, Abteilung Raumordnung und Landesplanung des Landes Rheinland-Pfalz, Kaiserslautern 2002, 100 S.
ART: Auftragsforschung; Gutachten BEGINN: 2001-03 ENDE: 2002-06 AUFTRAGGEBER:
Land Rheinland-Pfalz Ministerium des Innern und für Sport FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Technische Universität Kaiserslautern, FB Architektur, Raum- und Umweltplanung, Bauingenieurwesen, Lehrstuhl Regionalentwicklung und Raumordnung (Pfaffenbergerstr. 95, 67663 Kaiserslautern)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 0631-205-4701, Fax: 0631-205-2551,
e-mail: [email protected])
[270-L] Wegner, Gerhard:
Eine Agenda 2020 für die Neuen Bundesländer: Orientierungsprobleme einer transferverwöhnten Politik, in: Die Politische Meinung : Monatsschrift zu Fragen der Zeit, Jg. 49/2004, H.
12 = Nr. 421, S. 21-26 (Standort: UuStB Köln(38)-EP15460; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL:
http://www.kas.de/db_files/dokumente/die_politische_meinung/7_dokument_dok_pdf_5786_1.pdf
INHALT: Der Autor erörtert im Rahmen der wirtschaftspolitischen Reformdiskussionen in der
Bundesrepublik Deutschland den weiteren Aufbau der neuen Bundesländer mittels der geplanten Solidarleistungen. Dabei werden die folgenden Aspekte der Transferökonomie kritisch besprochen: (1) die Belastung der gesamtdeutschen Volkswirtschaft in Form von
Wachstumsverlusten, verursacht durch die Transferleistungen, (2) die Frage nach der volkswirtschaftlichen Effizienz der eingesetzten Solidarhilfen und alternativen Verwendungsmöglichkeiten mit höheren Erträgen, (3) die Abnahme der Transfertätigkeit, (4) die abnehmende
Bevölkerungsrate sowie (5) Einsparungen öffentlicher Ausgaben in den neuen Bundesländern. Vorrangig erscheint nach Ansicht des Autors eine unaufgeregte aber doch schonungslose Aufklärung über die finanzpolitischen Möglichkeiten der kommenden Jahre, um eine sachliche Diskussion über Optionen zu eröffnen. Erst mit einem realitätsgerechten Blick kann erörtert werden, welche Prioritäten der Staat angesichts knapper Mittel zur Sicherung der Zukunft in den neuen Ländern setzen kann. Mithin sollte der Solidarpakt II im Rahmen einer
Agenda 2020 von seinem (volkswirtschaftlichen) Ende her gedacht werden. (ICG2)
[271-F] Widmann, Torsten, Dipl.-Geogr. (Bearbeitung):
Wohnmobiltourismus an der Mosel
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soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1
8 Wirtschaft, Organisation, Dienstleistungen, Wohnungsmarkt, Arbeit, Verkehr, Technik
INHALT: 1. Regionalökonomische Bedeutung des Wohnmobiltourismus an der Mosel. 2. Aktionsräumliches Verhalten der Wohnmobiltouristen. 3. Touristische Infrastruktur und Interessenskonflikte. GEOGRAPHISCHER RAUM: Region Mosel
METHODE: Wohnmobiltourismus ist eine expandierende Tourismusform in der Moselregion.
Mit Hilfe empirischer Erhebungen (Befragung der Teilnehmer, der Anbieter, Inventarisierung
der Infrastruktur) soll die inhaltliche Fragestellung beantwortet werden. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe:
550; Wohnmobiltouristen an der Mosel; Auswahlverfahren: Zufall). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 100; Anbieter von Infrastruktureinrichtungen -Campingplätze,
Wohnmobilplätze-). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: Dissertation BEGINN: 2004-04 ENDE: 2005-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Wissenschaftler
INSTITUTION: Universität Trier, FB 06, Fach Geographie Abt. Angewandte Geographie, Fremdenverkehrsgeographie (54286 Trier)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0651-2014149, e-mail: [email protected])
[272-L] Wrobel, Martin:
Die Logistik als Motor regionaler Strukturentwicklung: sektorale Clusterstrukturen und
Netzwerkpotentiale am Beispiel Bremen und Hamburg, (Strukturwandel und Strukturpolitik,
Bd. 8), Frankfurt am Main: P. Lang 2004, 288 S., ISBN: 3-631-52510-9 (Standort: FHB Gelsenkirchen(1010)-01PXT544)
INHALT: "Deindustrialisierungs- und Suburbanisierungsprozesse sind vielerorts der Grund für
massenhafte Arbeitsplatzverluste oder Arbeitsplatzverlagerungen aus den Städten in das
stadtnahe Umland bzw. auch darüber hinaus in den ländlichen Raum. Für die Länder Bremen
und Hamburg, die aufgrund ihres Status als Stadtstaaten hiervon in besonderem Maße negativ
betroffen sind, könnte eine wirtschaftspolitische Reaktion auf diesen Trend in der Förderung
und Verbesserung der Rahmenbedingungen des traditionell an beiden Standorten stark vertretenen Logistiksektors liegen, um durch die Schaffung neuer Arbeitsplätze in dieser zukunftsträchtigen Branche den genannten Verlusten entgegenzuwirken. Die Erfolgsaussichten dieser
wirtschaftspolitischen Strategie werden mit Hilfe der analytischen Instrumente der ShiftShare-Analyse und der Cluster-/Netzwerkanalyse (UCINET 6.0) sowie einer umfassenden
Unternehmensbefragung ermittelt." (Autorenreferat)
9 Ökologie, Nachhaltigkeit
[273-F] Ammer, Ulrich, Prof.Dr.; Leutenegger, Volkmar Th.; Schmidt, Olaf, Dipl.-Forstw.;
Rottmann, Ruth, Dipl.-Landschaftsökol.; Wurzel, Angelika, Dipl.-Ing.; Ullrich, Karin, Dr.; Kluttig, Hagen, Dipl.-Forstw.; Schmidt, Peter, Prof.Dr. (Bearbeitung); Konold, Werner, Prof.Dr. (Leitung):
Beitrag der Waldwirtschaft zum Aufbau eines länderübergreifenden Biotopverbunds
INHALT: Vor dem Hintergrund des novellierten BNatSchG und der FFH-Richtlinie soll untersucht werden, ob und wie sich die Vorstellungen nachhaltiger Waldbewirtschaftung, die An-
soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1
9 Ökologie, Nachhaltigkeit
181
wendung guter fachlicher Praxis und die Umwandlung in naturnähere Waldbestände sowie
Schutzwälder in den länderübergreifenden Biotopverbund integrieren lassen und welche Anforderungen dabei ggf. noch zu erfüllen sind. Besonders betrachtet werden soll auch der Aspekt der Honorierung ökologischer Leistungen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Bundesländer
METHODE: In Erfüllung der Zielsetzungen der Grünen Charta von der Mainau (1961) stellt der
DRL Richtlinien auf, gibt Empfehlungen und äußert sich gutachterlich.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Der Beitrag der Waldwirtschaft zum Aufbau eines länderübergreifenden Biotopverbundes. Deutscher Rat für Landespflege (ISSN 0930-5165), Nr. 76. 2004.
ART: gefördert; Gutachten BEGINN: 2003-04 ENDE: 2004-04 AUFTRAGGEBER: keine Angabe
FINANZIERER: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
INSTITUTION: Deutscher Rat für Landespflege -DRL- (Konstantinstr. 110, 53179 Bonn); Technische Universität Dresden, Fak. Forst-, Geo- und Hydrowissenschaften, Institut für Allgemeine Ökologie und Umweltschutz (Postfach 1117, 01735 Tharandt)
KONTAKT: Wurzel, Angelika (Tel. 0228-331097, e-mail: [email protected])
[274-L] Bauerkämper, Arnd:
The industrialization of agriculture and its consequences for the natural environment: an
inter-German comparative perspective, in: Historical Social Research : the official journal of
Quantum and Interquant ; an international journal for the application of formal methods to history,
Vol. 29/2004, No. 3 = No. 109, S. 124-149 (Standort: UuStB Köln(38)-XG05183; Kopie über den
Literaturdienst erhältlich)
INHALT: In beiden deutschen Staaten vollzog sich nach 1945 ein Trend zur Modernisierung der
Landwirtschaft, wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß. Auch die ökologischen Folgen der
Industrialisierung der Landwirtschaft waren in beiden Staaten bemerkenswert ähnlich. Die
Bundesrepublik Deutschland und die DDR unterschieden sich jedoch im Ausmaß der Umweltschäden und in den Ansätzen ihrer Bekämpfung. In der DDR gab es so gut wie gar keine
offene Diskussion über die Umweltprobleme der industrialisierten Landwirtschaft. In den
1970er und 1980er Jahren stiegen die Eutrophisierung des Oberflächenwassers und die Kontaminierung des Grundwassers mit Düngemitteln und Pestiziden beträchtlich an. Das gleiche
gilt für die Verdichtung des Bodens durch den Einsatz schwerer Maschinen sowie für die Erosion durch Wasser und Wind. Die ostdeutsche Regierung unterdrückte jedoch eine offene
Debatte über die von den landwirtschaftlichen Großbetrieben verursachten Umweltprobleme.
In der Bundesrepublik Deutschland wurden solche Probleme demgegenüber offen angesprochen. Ein Beispiel hierfür ist die Intensivtierhaltung im Nordwesten Niedersachsens. Erst in
den 1980er Jahren konnten Umweltaktivisten jedoch begrenzte Korrekturen an der Politik der
Modernisierung der Landwirtschaft durchsetzen. In Ostdeutschland ist die Tradition landwirtschaftlicher Modernisierung stärker erhalten geblieben als im Westen. (ICEÜbers)
[275-L] Bauriedl, Sybille:
Natur zwischen Text und Abenteuer: feministische und etablierte Perspektiven physischer
Geographien, in: Claudia von Braunmühl (Hrsg.): Etablierte Wissenschaft und feministische
Theorie im Dialog, Berlin: Berliner Wissenschafts-Verl., 2003, S. 205-219, ISBN: 3-8305-0346-6
(Standort: UuStB Köln(38)-30A462)
182
soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1
9 Ökologie, Nachhaltigkeit
INHALT: Der Beitrag erörtert aus einer feministischen Perspektive die Grenzlinien zwischen
einer materialistischen Naturbetrachtung und einer konstruktivistischen Naturdeutung. Beleuchtet wird, welche Folgen das für die intradisziplinäre Kommunikation der Geographie
hat.Die konkurrierenden Grundverständnisse von Natur werden als abgegrenzte Konzepte in
ihrer extremen Ausformung dargestellt, um die internen Verständigungsprobleme des Faches
deutlich zu machen. Im Zentrum der Überlegungen steht dabei das wissenschaftlich verhandelte Naturverständnis, das mit den politischen und alltäglichen Konsequenzen der Dominanz
von Wissen über Natur in Bezug steht. Unterschiedliche Verständnisse von Natur spiegeln
sich dabei in spezifischen Gesellschaft-Natur-Verhältnissen wider. Natur dient als Grundlage
gesellschaftlicher Machtverhältnisse und ist in ihrer vorzufindenden Gestalt wiederum deren
Effekt. Materielle Äußerungen von Natur stehen in Bezug zu kulturell, gesellschaftlich situierten Naturdiskursen, die Bedeutungen erzeugen, durch die wiederum Gesellschaftsstrukturen und damit auch Geschlechterverhältnisse reproduziert werden. (ICA2)
[276-L] Billing, Karolin:
Ökonomische Bewertung von Flächennutzungskonkurrenzen in der nachhaltigen Stadt:
theoretische Grundlagen und praktische Vorgehensweise, (Studien zur Stadt- und Verkehrsplanung, Bd. 4), Hamburg: Kovac 2004, XII, 419, XIX S., ISBN: 3-8300-1401-5
INHALT: "Entscheidungen über konkurrierende Flächennutzungen stellen einen zentralen Ansatzpunkt in der Diskussion um eine nachhaltigere Siedlungsentwicklung dar. Im Rahmen der
Untersuchung wird ein ökonomisch-nachhaltiges Bewertungskonzept erarbeitet, welches die
Defizite derzeitiger Entscheidungsverfahren überwindet und Nachhaltigkeit explizit zu seinem Gegenstand macht. Die detaillierte Beschreibung der einzelnen Arbeitsschritte sowie die
praktische Demonstration anhand eines Beispiels ermöglichen es, dieses Bewertungskonzept
in der planerischen Praxis einzusetzen." (Autorenreferat)
[277-F] Fleischhauer, Mark (Bearbeitung); Velsinger, Paul, Univ.-Prof.Dr.; Greiving, Stefan,
Doz. Dr.ing.habil. (Betreuung):
Klimawandel, Naturgefahren und Raumplanung. Ziel- und Indikatorenkonzept zur Operationalisierung räumlicher Risiken aus klimarelevanten Naturgefahren als Beitrag zu einer
nachhaltigen Raumentwicklung
INHALT: Ziel der Arbeit ist die Erarbeitung eines Indikatorenkonzepts, mit dem räumliche Risiken operationalisiert werden können. Ergebnis der Arbeit ist die Bildung von Indikatorenkategorien auf Grundlage der Risikokomponenten (Gefährdung, Schadenspotenzial, Reaktionspotenzial) und des Pressure-State-Response-Ansatzes, die Ableitung von Zielen zur Katastrophenresistenz sowie ein Katalog von Indikatorenvorschlägen.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Fleischhauer, Mark: Indikatoren zur Operationalisierung räumlicher Risiken, dargestellt am Beispiel Hochwasser. IRPUD-Arbeitspapier, 180. Dortmund: Institut für Raumplanung 2003.+++Ders.: Klimawandel, Naturgefahren und Raumplanung. Operationalisierung räumlicher Risiken als Beitrag zu einer nachhaltigen Raumentwicklung.
Dortmund: Dortmunder Vertrieb für Bau- und Planungsliteratur 2004.
ART: Dissertation BEGINN: 1998-01 ENDE: 2004-03 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1
9 Ökologie, Nachhaltigkeit
183
INSTITUTION: Universität Dortmund, Fak. Raumplanung, Institut für Raumplanung (44221
Dortmund)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0231-755-2296, e-mail: [email protected])
[278-L] Groys, Boris:
Die Stadt im Zeitalter ihrer touristischen Reproduzierbarkeit, in: Osteuropa : Zeitschrift für
Gegenwartsfragen des Ostens, Jg. 53/2003, H. 9/10, S. 1378-1385 (Standort: UB Bonn(5)-Z60/70;
UuStB Köln(38)-M-AP04813; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Die ursprüngliche Idee der Stadt ist die Isolation, innerhalb derer sie sich ständig zerstört und wieder erneuert. Diese Stadtidee ist jedoch überholt. Sie wurde von einem konservativen Tourismus abgelöst, der durch Betrachtung Monumente für die Ewigkeit schuf. Die
globale Vernetzung setzt die Stadt nun wieder in einen geographischen Kontext. Der postmoderne totale Tourismus homogenisiert die Städte. Sie werden weltweit reproduziert. Ort
der Utopie ist nicht mehr die Stadt, sondern die Zukunft. In der Zukunft wird der Kosmos
zum neuen Utopos." (Autorenreferat)
[279-F] Hohl, Martina, Dipl.-Ing.; Braun, Sabine, Dipl.-Ing. (Bearbeitung); Troeger-Weiß, Gabi,
Prof.Dr.; Domhardt, Hans-Jörg, Dr.ing. (Leitung):
Freiraumschutz in Raumordnungsplänen
INHALT: Im Mittelpunkt der Untersuchung steht ein Ansatz für die Systematisierung der freiraumbezogenen normativen Ausweisungen (in der Terminologie des ROG: Festlegungen) in
Raumordnungsplänen sowohl der Landes- als auch der Regionalplanung. Hierbei soll einerseits die Systematik der Vorgaben des ROG hinsichtlich der Definitionen von "Zielen der
Raumordnung" und "Grundsätzen der Raumordnung" in Paragraph 3 ROG und auch der Vorgaben nach Paragraph 7 ROG (insb. Vorrang-, Vorbehalts- und Eignungsgebiete) auf die bestehenden Raumordnungspläne angewendet werden, um eine Klassifizierung der vorhandenen vielfältigen Festlegungen im Freiraumbereich vorzunehmen. Es wird angestrebt, durch
dieses Prüfschema einen bundeseinheitlichen Beurteilungsrahmen für freiraumbezogene
Planelemente in Raumordnungsplänen zu entwickeln, der sich im Wesentlichen auf die Vorgaben des ROG von 1998 stützt. Andererseits werden in diesem Zusammenhang Vorschläge
zur Weiterentwicklung der bei dem Auftraggeber bereits im Aufbau befindlichen Datenbank
für freiraumschützende Festlegungen in Raumordnungsplänen erarbeitet und exemplarisch
umgesetzt. Ein Schwerpunkt der Untersuchung ist die Bestimmung der Festlegungsqualität
(Ziel oder Grundsatz der Raumordnung) der einzelnen freiraumbezogenen Planelemente.
GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesländer, alle Planungsregionen Deutschlands
METHODE: Analyse von freiraumschützenden Festlegungen in den Raumordnungsplänen der
Landesplanung und der Regionalplanung DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, standardisiert. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-10 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: Bundesamt für
Bauwesen und Raumordnung FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Technische Universität Kaiserslautern, FB Architektur, Raum- und Umweltplanung, Bauingenieurwesen, Lehrstuhl Regionalentwicklung und Raumordnung (Pfaffenbergerstr. 95, 67663 Kaiserslautern)
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KONTAKT: Leiterin (Tel. 0631-205-4701, Fax: 0631-205-2551, e-mail: [email protected]); Domhardt, Hans-Jörg (Dr. Tel. 0631-205-3113, e-mail: [email protected])
[280-F] Jessel, Beate, Prof.Dr.; Borchard, Klaus, Prof.Dr.ing.; Hoppenstedt, Adrian, Dipl.-Ing.;
Petschow, Ulrich, Dipl.-Volksw.; Steubing, Lore, Prof.Dr.; Wurzel, Angelika, Dipl.-Ing.; Rottmann, Ruth, Dipl.-Landschaftsökol.; Klaffke, Kaspar, Dr.; Kern, Helmut (Bearbeitung); Sukopp,
Herbert, Prof.Dr.Dr. (Leitung):
Freiraumqualitäten in der zukünftigen Stadtentwicklung
INHALT: Ziel: Reduzierung der Flächeninanspruchnahme. Bei innerstädtischer Verdichtung
gleichzeitig Qualität der notwendigen Freiräume erhalten und verbessern. Definition von
"Qualität"; "Good-Practice" Beispiele liefern, positive Signale setzen, Empfehlungen zu geeignetem Instrumentarium etc. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
METHODE: In Erfüllung der Zielsetzungen der Grünen Charta von der Mainau (1961) stellt der
DRL Richtlinien auf, gibt Empfehlungen und äußert sich gutachterlich.
ART: Auftragsforschung; gefördert; Gutachten BEGINN: 2003-12 ENDE: 2005-02 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit FINANZIERER:
Auftraggeber; Lennart-Bernadotte-Stiftung, 78465 Insel Mainau
INSTITUTION: Deutscher Rat für Landespflege -DRL- (Konstantinstr. 110, 53179 Bonn)
KONTAKT: Wurzel, Angelika (Tel. 0228-331097, e-mail: [email protected])
[281-L] Kaiser, Oliver; Himmelbach, Iso:
Projekt "StadtGewässer": Bewertung und Entwicklung urbaner Fließgewässer unter Berücksichtigung soziokultureller und städtebaulicher Aspekte, in: Die Alte Stadt : Vierteljahreszeitschrift für Stadtgeschichte, Stadtsoziologie, Denkmalpflege und Stadtentwicklung, Jg.
31/2004, H. 4, S. 298-316 (Standort: UB Bonn(5)-Z76/259; UuStB Köln(38)-XE00307; Kopie
über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: In dem Artikel wird das Freiburger Projekt "StadtGewässer" beschrieben. Übergeordnetes Ziel des Projekts war es, neue Wege und Möglichkeiten der Bewertung und Entwicklung städtischer Fließgewässer aufzuzeigen. Das Bewertungsverfahren, das neben quantifizierbaren Faktoren auch so genannte "weiche" Faktoren wie Erlebnis- und Aufenthaltsqualität
mit einbezog, wurde an zwei Fließgewässern in Freiburg erprobt. An beiden Gewässern wurden Defizite und Entwicklungspotenziale analysiert und im Rahmen einer Bürgerbeteiligung
aufgegriffen. Gemeinsam mit Bürgern, Fachleuten und Behördenvertretern wurden von Ende
2002 bis Sommer 2003 Vorschläge und Konzepte erarbeitet. Durch die frühzeitige Beteiligung von Bürgern (ca. 80 Akteure) und die ergebnisoffene Diskussion, die auch Visionen und
ungewöhnlichen Ideen Raum ließ, wurde das Projekt besonders erfolgreich und unbürokratisch. (ICB)
[282-F] Karpinski, Isabella, Dipl.-Ing.agr. (Bearbeitung); Zander, Peter, Dr.agr. (Leitung):
Capitalisation of research results on the multifunctionality of agriculture and rural areas
(MultAgri). WP3: knowledge, models, techniques, tools and indicators for examining multifunctionality of agriculture
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INHALT: Das Projekt "MultAgri" soll einen Überblick über bereits existierende Forschungsarbeit, besonders in Europa, bzgl. der verschiedenen Aspekte der Multifunktionalität in Landwirtschaft und ländlichen Regionen liefern. Der Multifunktionalitätsansatz der EU basiert
hierbei auf der Annahme, dass multifunktionale Leistungen entsprechend anerkannt und unterstützt werden müssen als Grundlage für eine nachhaltige Entwicklung. Arbeitsgruppe 3
deckt dafür im Wesentlichen existierende Modelle, Indikatoren (Angebotsseite) und Techniken (Nachfrageseite) zur Überprüfung von Multifunktionalität in Frankreich, den Niederlanden, Portugal und Deutschland auf. Im Zuge dessen sind zwei Bewertungsrahmen entwickelt
worden, anhand derer die verschiedenen Farm-Modelle und ökonomischen Bewertungstechniken charakterisiert und anschließend auf ihre Eignung zur Bewertung von Multifunktionalität geprüft werden können. Partner: Agricultural and environmental engineering research
(France); Institut National de Recherche Agronomique (France); Institute for Landscape
Ecology - Academy of Sciences of the Czechia; Wageningen University, Department of Social Sciences, Rural Sociology Group (Netherlands); University of Helsinki, Department of
Economics and Management (Finland); J.W. Goethe University Frankfurt, Institute for Rural
Development Research (Germany) und dem Department of Territories, Environment and
People - TERA (France). GEOGRAPHISCHER RAUM: Frankreich, Niederlande, Portugal,
Bundesrepublik Deutschland
ART: gefördert BEGINN: 2004-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Europäische Union
INSTITUTION: Leibniz-Zentrum für Agrarlandschafts- und Landnutzungsforschung -ZALFe.V. Institut für Sozioökonomie (Eberswalder Str. 84, 15374 Müncheberg)
KONTAKT: Leiter (Tel. 033432-82214, e-mail: [email protected])
[283-L] Lang, Annette:
Ist Nachhaltigkeit messbar?: eine Gegenüberstellung von Indikatoren und Kriterien zur
Bewertung nachhaltiger Entwicklung unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen in
Deutschland und Frankreich ; Überlegungen auf der Basis der Ergebnisse eines Forschungsvorhabens, Stuttgart: Ibidem-Verl. 2003, 328, XXXV S., ISBN: 3-89821-307-2 (Standort: ULB
Münster(6)-3F51857)
INHALT: "Seit Beginn der Diskussion um das Thema nachhaltige Entwicklung gilt das Bemühen
nicht zuletzt der Darstellung der Messbarkeit von Nachhaltigkeit, folglich der Entwicklung
von Kriterien und Indikatoren. Nachhaltigkeit als Ganzes jedoch, so scheint es, ist nicht
messbar, die offenen und interpretationsfähigen Inhalte sind nur schwer in einem System
messbarer Werte auszudrücken. Die bislang erarbeiteten Ansätze zur Bewertung nachhaltiger
Entwicklung offenbaren alle vergleichbare Schwierigkeiten wie beispielsweise hinsichtlich
der Darstellung von systemaren Wechselbeziehungen und Interaktionen. So basiert die vorliegende Arbeit auf der These, dass eine Bewertung nachhaltiger Entwicklung nach einem
einheitlichen und überall anwendbaren Muster nicht möglich sein kann. Lokal begrenzte Indikatorensätze weisen deutliche Vorteile auf. Die Arbeit gibt daher zunächst einen querschnittsartigen Überblick über den Status Quo im Rahmen der Bewertung nachhaltiger Entwicklung und unterzieht eine Auswahl an Indikatorensätzen einer detaillierteren Analyse. Die
skizzierte Weiterentwicklung geht davon aus, dass eine quantitative Bewertung nur in einem
begrenzten lokalen oder regionalen Bezugsraum sinnvoll ist, auch haben quantitative Bewertungen in Form von hoch aggregierten Indikatoren ihre Grenzen. Eine wichtige Funktion von
Indikatoren ist jedoch die Kommunikations- und Überzeugungsfunktion, weshalb ein Ver-
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zicht auf die indikatorengestützte Bewertung nachhaltiger Entwicklung trotz vieler Nachteile
nicht empfehlenswert erscheint." (Autorenreferat)
[284-F] Lein-Kottmeier, Gesa, Dipl.-Ing.; Flade, Antje, Dr. (Bearbeitung):
Nachhaltige Stadtparks mit neuen Erlebnisqualitäten zur Verbesserung der Lebensqualität
in der Stadt und des städtischen Wohnumfelds
INHALT: Ziel ist die Entwicklung und Erprobung eines neuen städtischen Grünflächentyps, der
sich durch eine größere funktionale Vielfalt auszeichnet und der dem Leitbild der Nachhaltigkeit ausdrücklicher als die herkömmlichen öffentlichen Grünflächen gerecht wird. Wie
nachhaltige Stadtparks je nach den bestehenden Rahmenbedingungen aussehen könnten, welche Angebots-, Organisations- und Finanzierungsformen jeweils am besten geeignet sind, soll
beispielgebend für die zukunftsorientierte Grünflächenplanung sein. Ziel des IWU-Teilprojekts ist die Analyse der individuellen Bedeutungen und der Wirkungsweise von Grün und
natürlicher Umwelt auf den Menschen sowie die Evaluation eines realisierten nachhaltigen
Stadtparks aus der Sicht der Nutzer und Nutzerinnen.
METHODE: Realisierung des nachhaltigen Stadtparks zzgl. anschließender Evaluation; Umweltpsychologischer Ansatz, darunter speziell das Modell von Kaplan & Kaplan. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Beobachtung, nicht
teilnehmend; Standardisierte Befragung, face to face. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des
Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Ostmann; Vogt; Flade, Antje; Lein-Kottmeier, Gesa. in: Zeitschrift für Sozialmanagement (Herbst 2004). ARBEITSPAPIERE: Erleben natürlicher Umwelt. Zum Begriff "natürliche Umwelt". Darmstadt 2001.
ART: gefördert BEGINN: 2003-07 ENDE: 2008-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung
INSTITUTION: Institut Wohnen und Umwelt GmbH -IWU- (Annastr. 15, 64285 Darmstadt);
Universität Karlsruhe, Institut für Regionalwissenschaft (Kaiserstr. 12, 76131 Karlsruhe)
KONTAKT: Lein-Kottmeier, Gesa (Tel. 0721-608-2889,
e-mail: [email protected])
[285-F] Maier, Dirk, M.A. (Bearbeitung); Bayerl, Günter, Prof.Dr. (Leitung); Meyer, Torsten,
Dr.phil. (Betreuung):
Nutzung von neugewonnenem Land sowie von Industriebrachen aus historischer Sicht (Teilprojekt D2)
INHALT: Analyse des Wechselspiels zwischen bergbaulichen Aktivitäten und "ökologischen"
Störungen, historisch systematische Aufbereitung zum Verständnis der originären "ökologischen" Störungen in ihrer regionalen Gesamtheit sowie Verbindung der Ideen- und Realgeschichte, in dem das TP sowohl sozio-ökonomische Rahmenbedingungen des Braunkohlenbergbaus als auch die wissenschaftliche, politische und soziale Reflektion über die durch ihn
verursachten "Störungen" thematisiert. GEOGRAPHISCHER RAUM: Brandenburg, Niederlausitz
VERÖFFENTLICHUNGEN: Siehe Internet: http://www.tu-cottbus.de/BTU/ZTG/Techge/ .
ARBEITSPAPIERE: Bayerl, Günter; Maier, Dirk; Roch, Matthias: Entwicklung und Bewer-
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tung gestörter Kulturlandschaften. Fallbeispiel Niederlausitzer Bergbaufolgelandschaft. Arbeits- und Ergebnisbericht (TP D2) 2001-2002-2003.
ART: gefördert BEGINN: 2001-01 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Technische Universität Cottbus, SFB 565 Entwicklung und Bewertung gestörter
Kulturlandschaften - Fallbeispiel Niederlausitzer Bergbaufolgelandschaft (Postfach 101344,
03013 Cottbus)
KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected])
[286-L] Maier, Konrad; Michelsen, Gerd (Hrsg.):
Nachhaltige Stadtentwicklung: eine Herausforderung für Umweltkommunikation und Soziale Arbeit, Frankfurt am Main: Verl. f. Akad. Schriften 2003, 348 S., ISBN: 3-88864-370-8
(Standort: TUB Hamburg-Harburg(830)-2814424)
INHALT: "Nachhaltige Stadtteile werden lebendig, wenn unter den Bewohnern intakte Nachbarschaften existieren und sie sich mit den ökologischen Zielen in ihrem Stadtteil identifizieren.
Beim Aufbau der neuen Stadtteile Hannover-Kronsberg und Freiburg-Rieselfeld wurden beispielhafte Projekte der Umweltkommunikation und der Sozialen Arbeit erprobt. Das Buch
stellt die Ergebnisse einer empirischen Vergleichsuntersuchung vor, bei der es vor allem um
die Rolle von Umweltkommunikation und sozialer Arbeit aus der Perspektive der Bewohner
ging. Diese Resultate werden ergänzt durch Berichte aus anderen Projekten und Sichtweisen."
(Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Konrad Maier/Gerd Michelsen: Nachhaltige Stadtentwicklung als neue Herausforderung von Umweltkommunikation und Sozialer Arbeit (12-35);
Michael Danner/Konrad Maier: Kronsberg und Rieselfeld als Modelle nachhaltiger Stadterweiterung (36-58); Michael Danner: Konzepte zur 'Ökologischen Optimierung', Umweltplanung und Umweltkommunikation in den beiden Modellstadtteilen (59-81); Konrad Maier:
'Stadt als sozialer Lebensraum' am Kronsberg und das Projekt 'Quartiersaufbau Rieselfeld'
(82-93); Michael Danner/Hans Hoch: Die Wirkung von Umweltkommunikation und sozialer
Arbeit. Ergebnisse der Vergleichsuntersuchung in Freiburg-Rieselfeld und HannoverKronsberg (94-229); Bettina Brohmann: Nachhaltige Stadtteile auf innerstädtischen Konversionsflächen (230-240); Hubert Burdenski: Die Bedeutung gemeinschaftlicher Wohnprojekte
für die Bildung sozialer Netzwerke (241-253); Barbara Hinding: Zur Bedeutung der Nachbarschaft für die Förderung nachhaltiger Konsummuster (254-265); Chantal Munsch: Ist Engagement im Stadtteil nur für 'gute Bürger'? (266-283); Sylvia Greiffenhagen: Am eigenen Zopf
aus dem Sumpf? Partizipation als ambivalente Entwicklungsstrategie - Beobachtungen in einem benachteiligten Stadtteil (277-283); Immanuel Stieß: Nachhaltiges Sanieren im Quartier
- Wohnungsunternehmen und intermediäre Akteure, eine zukunftsweisende Allianz (284299); Konrad Maier: Was sind und was leisten intermediäre Instanzen? (300-315); Konrad
Maier/Gerd Michelsen: Nachhaltige Stadtentwicklung braucht intermediäre Instanzen (316323).
[287-F] Meincke, Anna, Dipl.-Kult.Wiss. (Bearbeitung); Benz, Arthur, Prof.Dr. (Leitung):
Begleitforschung "Regionen Aktiv - Land gestaltet Zukunft"
INHALT: Das Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft (BMVEL) führt derzeit - als Teil der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung -
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das Modell- und Demonstrationsvorhaben "Regionen - Land gestaltet Zukunft" durch. Dieses
zielt auf die Förderung von Regionen, die in einem Wettbewerbsverfahren ausgewählt wurden. Die Ergebnisse des neuen Förderansatzes sollen durch unabhängige Experten bewertet
werden. Die FernUniversität Hagen (Lehrgebiet Politik I: Staat und Regieren) und ihre drei
Partner (Universität Göttingen, SPRINT GbR und ÖRA) haben für die Durchführung der wissenschaftlichen Begleitforschung den Zuschlag vom BMVEL erhalten. Die Forschungsarbeit
gliedert sich dabei in drei Teilbereiche, die von den vier Teams bearbeitet werden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutschland
METHODE: Das Modellvorhaben "Regionen Aktiv" beruht auf der in der Wissenschaft weithin
geteilten Ansicht, dass eine nachhaltige regionale Entwicklung durch kreative Zusammenarbeit öffentlicher und privater Akteure besser zu erreichen ist als durch traditionelle Förderinstrumente. Zudem kann angenommen werden, dass die Zusammenarbeit und Bereitschaft der
Akteure, innovative Lösungen zu suchen, durch einen Wettbewerb der Regionen gefördert
werden kann. Der positive Zusammenhang zwischen der Steuerung der Regionen durch
Wettbewerb, regionaler Kooperation und nachhaltiger Entwicklung ist aber vermutlich nur
unter bestimmten Voraussetzungen zu realisieren. Die Untersuchung verfolgt das Ziel, die
Funktionsweise der Kooperation im Kontext des Politikwettbewerbs und ihre Voraussetzungen besser verstehen zu können. Dazu bedarf es sowohl einer theoretischen Modellbildung
wie auch der empirischen Untersuchung. Gestützt auf die Theorien zur Regionalentwicklung
(Netzwerktheorie, Milieu-Theorie, Sozialkapital-Ansatz), Theorien von Regional Governance, Theorien von Governance in Mehrebenensystemen und die Diskussion über Nachhaltige
Entwicklung sollen Hypothesen über den Zusammenhang von Governance-Strukturen (Steuerung durch regionale Kooperation und Wettbewerb) und über Aktivitäten und Erfolg einer
Politik der nachhaltigen Entwicklung abgeleitet und überprüft werden. Mit Hilfe einer quantitativen und qualitativen Netzwerkanalyse, durchgeführt in den zwei unterschiedlichen Förderprogrammen "Gemeinschaftaufgabe Agrarstruktur" und "Programm Regionen Aktiv", soll
ermittelt werden, ob mittels eines Regionenwettbewerbs die Ziele einer nachhaltigen und kooperativen Entwicklungspolitik besser erreicht werden können als durch finanzielle Förderung nach zentral gesetzten Konditionen. Zuletzt erwarten wir uns auch Erkenntnisse über
weitere Voraussetzungen zur Gestaltung regionaler Entwicklungspolitik, die den Anforderungen unterschiedlicher Raumtypen bzw. regionaler Kontexte Rechnung trägt. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Dokumentenanalyse, offen (Dokumente aus den
zu untersuchenden Regionen). Qualitatives Interview. Standardisierte Befragung, schriftlich
(Netzwerkanalyse; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: Dissertation; Auftragsforschung BEGINN: 2004-11 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER:
Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft FINANZIERER:
Auftraggeber
INSTITUTION: Fernuniversität Hagen, FB Kultur- und Sozialwissenschaften, Institut für Politikwissenschaft Lehrgebiet Politikwissenschaft I Staat und Regieren (Universitätsstr. 41,
58084 Hagen)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 02331-987-2164, Fax: 02331-987-326,
e-mail: [email protected])
[288-F] Mose, Ingo, Prof.Dr. (Bearbeitung):
Regionalisierungsansätze im Einzugsbereich des Nationalparks Hohe Tauern
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INHALT: Erfassung und Bewertung verschiedener Ansätze der Regionalisierung in Regionalplanung und Regionalpolitik im Einzugsbereich des österreichischen Nationalparks Hohe Tauern; Einordnung der Entwicklung in allgemeine Regionalisierungstrends und den paradigmatischen Wandel in der Entwicklung von Großschutzgebieten. GEOGRAPHISCHER RAUM:
Nationalpark Hohe Tauern/ Österreich
METHODE: empirische Fallstudie zur Überprüfung von Thesen zur Regionalisierung und Gebietsschutzpolitik an einem dafür, aufgrund der Datenlage und der Kooperationsbereitschaft
dieser Akteure besonders gut geeigneten Beispiel; Vergleichsstudien zu anderen Beispielen
wären wünschenswert und sind angedacht DATENGEWINNUNG: Beobachtung, nicht teilnehmend; Qualitatives Interview; Standardisierte Befragung, face to face; Standardisierte Befragung, schriftlich. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Nationalpark Hohe Tauern - Lehrstück einer "regionalisierten
Regionalentwicklung" im Alpenraum? in: Europa Regional, 9, 2001, H. 2, S. 89-98.+++Nationalpark Hohe Tauern - ein "Glücksfall" der alpinen Gebietsschutzpolitik? in: Mose, Ingo;
Weixlbaumer, Norbert (Hrsg.): Naturschutz: Großschutzgebiete und Regionalentwicklung.
Naturschutz und Freizeitgesellschaft, Bd. 5. St. Augustin 2002, S. 56-85.
ART: Eigenprojekt BEGINN: 2001-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution
INSTITUTION: Hochschule Vechta, Institut für Umweltwissenschaften (Postfach 1553, 49364
Vechta)
[289-F] Müller-Christ, Georg, Prof.Dr.; Bastenhorst, Kai-Olaf, Dr.; Berry, Adele, Dipl.-Kff. (Bearbeitung):
Nachhaltigkeitsmonitoring für das Bundesland Bremen: eine engagementorientierte Perspektive
INHALT: Kommt man in der Operationalisierung von Nachhaltigkeit weiter, wenn man Nachhaltigkeit enger fasst und darunter die Erhaltung der materiellen und immateriellen Ressourcenbasis einer wirtschaftenden Einheit versteht? Die Autoren entwickeln demgemäß eine neue
Konzeption eines Nachhaltigkeitsmonitoring aus der Ressourcenperspektive, die durch vier
Innovationen gekennzeichnet ist. Die nachhaltige Entwicklung eines Gemeinwesens am Beispiel des Stadtstaates Bremen wird durch die Betrachtung als ressourcenabhängiges (Regional-)System fundiert. Erstens wird die Frage "Wovon lebt Bremen?" in die Fragestellung
"Welche sozialen, ökonomischen und ökologischen Ressourcen benötigt Bremen und wo
kommen sie her?" übersetzt. Daraufhin werden zweitens konstitutive Nachhaltigkeitsfaktoren
identifiziert und als Basis für ausgewählte Monitoringfelder herangezogen. Diese werden drittens hinsichtlich ihrer salutogenetischen oder pathogenetischen Charakters für eine nachhaltige Ressourcenentwicklung unterschieden. Viertens wird im Gegensatz zu herkömmlichen
Verfahren zur Bildung von Nachhaltigkeitsindikatoren die Bewertung von Engagement vorgenommen. Zentral ist die inputorientierte Leitfrage: "Was tut Bremen als ressourcenabhängiges System, um eine nachhaltige Entwicklung seines Ressourcenbestandes zu fördern?"
Diese Bewertung dient als Grundlage eines Nachhaltigkeitsmonitoring in engagementorientierter Perspektive. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesland Bremen
ART: gefördert BEGINN: 2002-11 ENDE: 2004-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Land Freie Hansestadt Bremen Senator für Bau, Umwelt und Verkehr
INSTITUTION: Universität Bremen, Forschungszentrum Nachhaltigkeit -artec- (Postfach 330
440, 28334 Bremen)
KONTAKT: Müller-Christ, Georg (Prof.Dr. e-mail: [email protected])
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[290-L] Oelsner, Gerd:
Beratung von Kommunen und Initiativen zur Umsetzung örtlicher Nachhaltigkeitsstrategien
und der Lokalen Agenda 21, in: Birgit Blättel-Mink, Ingrid Katz (Hrsg.): Soziologie als Beruf? :
soziologische Beratung zwischen Wissenschaft und Praxis, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss.,
2004, S. 145-152, ISBN: 3-531-14131-7
INHALT: Im Zentrum der Betrachtung steht die Frage, wie sich Beratung auf kommunaler Ebene
gestaltet und was dies für die benötigten Qualifikationen seitens der Berater heißt. Am Beispiel der Lokalen Agenda 21 berichtet der Beitrag von Erfahrungen bei der Beratung von
Kommunen und Initiativen zur Umsetzung örtlicher Nachhaltigkeitsstrategien. Er beschreibt
das Tätigkeitsprofil des Landes-Agenda-Büros und führt illustrierend eine Fallstudie des Agenda-Büros an. Schließlich diskutiert er die Anforderungen an sozialwissenschaftliche Beratung. Dabei wird die Notwendigkeit betont, sich ein umfassendes Bild von den ablaufenden
Prozessen in diesem Feld zu machen. Obwohl Kommunen die Aufgabe haben, ein umfassendes Programm für nachhaltige Entwicklung zu erarbeiten, geht es häufig um das Management
einzelner Projekte, die eher lose an übergeordnete Strukturen gekoppelt sind. Dadurch ergibt
sich eine Hauptaktivität neben der inhaltlichen Beratung: die Koordination der Teilnehmer an
lokalen Agendaprozessen bzw. der von Nachhaltigkeitsstrategien Betroffenen. Für dieses
Feld betont der Autor abschließend die Notwendigkeit der Parteinahme. Eine sozialwissenschaftliche Beratung kann nur erfolgen, wenn sie sich mit Thema und Zielsetzung identifizieren kann. (ICH2)
[291-F] Prager, Katrin, Dipl.-Ing.; Thießen, Beate (Bearbeitung); Nagel, Uwe Jens, Prof.Dr. (Leitung):
Wissenssysteme zur partizipativen Gestaltung ländlichen Wandels
INHALT: Erweiterung des Wissenssystemansatzes zum ländlichen Wissenssystem (mit den Subsystemen "Landwirtschaft" und "Umwelt"); Erforschung der zwei konzeptionellen Teilbereiche "Kommunikationsprozesse" und "selbstorganisiertes Handeln"; am Beispiel der Gestaltung von Agrarumweltprogrammen und Gentechnikfreie Regionen. GEOGRAPHISCHER
RAUM: Ostdeutschland
METHODE: Qualitativ-empirische Aktionsforschung in Kombination mit theoretischer Reflexion (Befragungen, Beobachtung - Erkenntnisse, die in theoretische Modelle einfließen). Untersuchungsdesign: Fallstudie DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen (alle verfügbaren,
d.h. öffentlich zugänglichen). Experiment (Stichprobe: 1; geplant mit MLU Sachsen-Anhalt).
Beobachtung, teilnehmend (Stichprobe: ca. 5; Auswahlverfahren: Zufall). Qualitatives Interview (Stichprobe: ca. 20; eigene Erhebung bei Schlüsselakteuren; Auswahlverfahren: Schneeballprinzip). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2004-05 ENDE: 2009-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Humboldt-Universität Berlin, Landwirtschaftlich-Gärtnerische Fakultät, Institut
für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften des Landbaus Fachgebiet Landwirtschaftliche Beratung und Kommunikationslehre (Luisenstr. 53, 10099 Berlin)
KONTAKT: Leiter (Tel. 030-2093-6510, e-mail: [email protected])
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[292-F] Reichel, André, Dipl.-Kfm. (Bearbeitung); Majer, Helge, Prof.Dr.rer.pol. (Betreuung):
Lernen in regionalen Nachhaltigkeitsnetzwerken. Ein strukturationskybernetischer Ansatz
zur Umsetzung regionaler Nachhaltigkeit
INHALT: Wie kann das abstrakte Konzept "Nachhaltigkeit" erfolgreich auf der regionalen Ebene
umgesetzt werden, auch vor dem Hintergrund der Übertragung der Umsetzungsergebnisse auf
andere Ebenen (national, übernational). Dies impliziert Fragen nach der Steuerung und Struktur von regionalen Netzwerken unter der Zielsetzung "Nachhaltigkeit". Erfahrungsobjekt: Regionale Nachhaltigkeitsnetzwerke, bestehend aus heterogenen Akteuren mit unterschiedlichen
Handlungsrationalitäten. Hypothese: Netzwerke stabilisieren sich durch Ausbilden geteilter
mentaler Modelle. Dies kann bei so unterschiedlichen Akteuren und der abstrakten Zielsetzung nur durch gemeinsames Lernen und Problemlösen in Nachhaltigkeitsprojekten stattfinden. Der Lernprozess in diesen Netzwerken ist zu gestalten (Managementaufgabe; Steuerung)
und gleichzeitig ist Sorge zu tragen, dass das Wissen um die Lernergebnisse als auch den
Lernprozess selbst institutionell gespeichert und distribuiert wird (Organisationsaufgabe;
Struktur). Dies geschieht über eine Lernarchitektur, in die Akteure eingebunden sind und auf
die sie in ihrem Verhalten Bezug nehmen können. Diese Bezugnahme wirkt auch auf das Akteursverhalten in den anderen Netzwerke, in denen diese Mitglieder sind und trägt zu einer
regionsweiten Umsetzung des Leitbilds "Nachhaltigkeit" bei. Erkenntnisobjekt: Die Lernprozesse in heterogenen Akteursnetzwerken mit regionalem Bezug und unter der Zielsetzung
"Nachhaltigkeit", sowie alle Maßnahmen zu deren Steuerung und Institutionalisierung.
METHODE: Bei der vorliegenden Fragestellung wird ein 1) Komplexitätsproblem untersucht.
Die 2) Kybernetik ist die Wissenschaft der Komplexität. Sie gibt die Ordnungsprinzipien vor,
die bei einer regionalen Lernarchitektur Anwendung finden. Da Lernvorgänge im Vordergrund stehen, reicht ein kybernetisches Verständnis allein nicht aus. Hier sind es die 3) Kognitionswissenschaften, die den notwendigen breiteren Blick öffnen, allerdings primär auf das
individuelle Bewusstsein (Lernen, Gedächtnis, Erinnern). Es muss demnach ein Weg gefunden werden, die bis hierher möglichen Erkenntnisse (Mikroebene) auf ein Kollektiv, ein
Nachhaltigkeitsnetzwerk (Makroebene) zu übertragen. Die 4) Strukturationstheorie Giddenscher Prägung liefert hierfür, mit ihren Konzepten von der Dualität von Struktur sowie ihren
"Modalitäten", eine schlüssige Ontologie. Durch einen so formulierten strukturationskybernetischen Ansatz ist es dann möglich, eine Lernarchitektur zur Umsetzung regionaler Nachhaltigkeit zu formulieren.
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Reichel, Andre: Structuration
theory and the management of learning processes in actor's networks. Diskussionsbeitrag
2004/2. Stuttgart: Univ., Inst. für Volkswirtschaftlehre und Recht, Abt. Umwelt- und Innovationsforschung 2004, 32 S.
ART: Dissertation BEGINN: 2002-10 ENDE: 2005-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Institution; Wissenschaftler
INSTITUTION: Universität Stuttgart, Fak. 10 Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für
VWL und Recht Abt. für Umwelt- und Innovationsforschung (Keplerstr. 17, 70174 Stuttgart)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0711-121-3550, e-mail: [email protected])
[293-L] Tessin, Wulf:
Freiraum und Verhalten: soziologische Aspekte der Nutzung und Planung städtischer Freiräume ; eine Einführung, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2004, 196 S., ISBN: 3-53114309-3
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INHALT: "Ziel dieses Buches 'Freiraum und Verhalten' ist eine sich speziell an die Gruppe der
Landschafts- und Stadtplaner richtende Einführung in die wesentlichen, soziologisch relevanten Bestimmungsfaktoren des Freiraumverhaltens. Es handelt sich also nicht um eine umfassende Darstellung aller soziologischen Aspekte der Nutzung und Planung städtischer Freiräume. Die Publikation basiert auf einer langjährigen Lehr- und Forschungstätigkeit und einer
ganzen Reihe von eigenen Veröffentlichungen und spiegelt wesentlich die dabei gewonnenen
Erfahrungen und Erkenntnisse des Verfassers wider, die naturgemäß auch zu bestimmten sicherlich nicht allseits geteilten Einschätzungen und Positionen geführt haben. Insofern handelt es sich bei dieser 'Einführung' auch um so etwas wie eine Standortbestimmung: Eigene,
teilweise auch zeitlich länger zurückliegende Veröffentlichungen werden unter dem Aspekt
rekapituliert, was sie zum Verständnis oder zu einer Theorie des Freiraumverhaltens und einer darauf bezogenen städtischen Freiraumplanung beitragen. Dabei wird angeknüpft an bestimmte Arbeiten, wie sie innerhalb eines verhaltenstheoretischen Ansatzes in der sozialwissenschaftlich orientierten Freiraumplanung (Gleichmann 1963; Gröning, Herlyn, Tessin
1984; Nohl 1980) und im weiteren stadtsoziologischen und stadtplanerischen Kontext in den
1970er Jahren entstanden (vgl. hierzu u.a. Becker, Keim 1973; Konau 1977; Obermaier
1980), dann aber innerhalb der Stadtsoziologie kaum noch weitergeführt worden sind. Gemeinsames Anliegen dieser Arbeiten war es, mit Hilfe bestimmter (oft eher sozialpsychologischer) Ansätze, Begriffe und Theoreme (subjektive Wahrnehmung, Behavior Setting, Aneignung etc.) das räumliche Verhalten der Menschen besser zu verstehen mit Blick auf die Frage, wie denn mit Architektur und Städtebau das alltägliche Leben der Menschen beeinflusst
wird bzw. (planerisch zielgerichtet) beeinflusst werden könnte. Welche Rolle kommt der gebauten Umwelt überhaupt zu, wie reagieren die Menschen auf räumlich-gestalterische Veränderungen in ihrer Umgebung? Der Soziologie insgesamt - wie auch selbst noch der Stadt- und
Planungssoziologie - ist immer wieder eine gewisse 'Raumblindheit' vorgeworfen worden.
Diese Einführung rückt das soziologisch 'unterbelichtete Verhältnis' (wieder) in den Mittelpunkt der Betrachtung und greift damit das genuine Interesse von räumlich-gestalterisch orientierten Planern auf, aber auch ein neu erwachtes Interesse auf Seiten der Stadtsoziologie
(vgl. hierzu Läpple 1991; Ecarius, Löw, 1997; Sturm 2000; Löw 2001)." (Textauszug)
[294-F] Viering, Katharina (Bearbeitung); Krott, Max, Prof.Dr. (Leitung):
Soziale Nachhaltigkeit - zur Bedeutung urbaner Grünflächen für die Integration von sozialen Randgruppen
INHALT: Wälder und Grünflächen tragen einen entscheidenden Teil zum Erscheinungsbild von
urbanen Ballungszentren bei. Diese 'grünen Inseln' stehen besonders in den Großstädten
Deutschlands vielfältigen Nutzungsinteressen gegenüber, wobei die schwierige Aufgabe der
Koordinierung dieser Interessen auf den Schultern der jeweiligen Stadtforstverwaltung lastet.
Das Forschungsprojekt soll zentral der Frage nachgehen, welche Rolle die Stadtforstverwaltungen für die Integration von sozialen Randgruppen in urbanen Ballungsräumen einnimmt.
Es handelt sich hierbei um die Erschließung eines neuen Politikfeldes (Integrationsleistung
urbaner Grünflächen) und die Erforschung der Leistungen der Stadtforstverwaltungen in Ballungszentren. Hierzu sollen im Juni 2003 in ausgewählten Großstädten Deutschlands Institutionen (z.B. Stadtforstamt, Jugendamt etc.), die sich mit der Integration von sozialen Randgruppen auseinandersetzen, zu ihrer Arbeit und zu ihren Erfahrungen befragt werden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
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9 Ökologie, Nachhaltigkeit
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ART: Eigenprojekt BEGINN: 2002-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Göttingen, Fak. für Forstwirtschaften und Waldökologie, Institut für
Forstpolitik, Forstgeschichte und Naturschutz (Büsgenweg 3, 37077 Göttingen)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0551-393411, e-mail: [email protected])
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Entwicklungsländer, Dritte Welt
[295-L] Berndt, Christian:
Globalisierungs-Grenzen: Modernisierungsträume und Lebenswirklichkeiten in Nordmexiko, Bielefeld: transcript Verl. 2004, 327 S., ISBN: 3-89942-236-8
INHALT: "Was heißt Globalisierung 'wirklich'? Die Grenze zwischen Mexiko und den USA hat
sich zum paradigmatischen 'borderland' des globalen Zeitalters entwickelt. Das Buch führt die
Leser an diese Grenze und begleitet Arbeitsmigranten in der nordmexikanischen Stadt Ciudad
Juarez. Empirisch fundiert erzählt der Autor davon, was es bedeutet, für transnationale Konzerne und nördliche Konsumenten zu arbeiten. Auf diesem Wege wird eine vielfach gebrochene Stadt vorgestellt, deren Bewohner ihre Identitäten ständig neu verhandeln müssen und
dabei soziale und kulturelle Differenzen in räumliche Grenzen überführen. Die Darstellung
gleichsam globalisierter wie ortsgebundener Lebenswirklichkeiten ist eingelassen in einen anspruchsvollen theoretischen Rahmen und versteht sich als Plädoyer für eine post-territoriale
Geographie." (Autorenreferat)
[296-L] Bhowmik, Sharit K.:
Politics of urban space in Mumbai: 'citizens' versus the urban poor, (Arbeitsbericht / Universität Magdeburg, Institut für Soziologie, No. 27), Magdeburg 2004, 11 S. (Graue Literatur; URL:
http://www.uni-magdeburg.de/isoz/publikationen/download/27.pdf)
INHALT: Mumbai gilt als die größte Metropole Indiens. Sie ist zudem eine Stadt der Gegensätze,
da nur in wenigen Megastädten weltweit Armut und Wohlstand in einer Weise nebeneinander
existieren wie in Mumbai. Allerdings sind die Armen hier unvergleichbar unterprivilegiert
und sozial marginalisiert. Diese Menschen stellen den größten Bevölkerungsteil Mumbais
und sind nahezu auf sich allein gestellt, da es kaum soziale städtische Einrichtungen gibt. Eine hohe Kriminalitätsrate unter dieser Bevölkerungsgruppe ist die Folge. Vor diesem Hintergrund untersucht der Autor in seiner Studie die städtische Armut im Kontext der sich wandelnden Position der Arbeit in der Stadt. Im Zentrum des Interesses stehen dabei die veränderten Beschäftigungsmuster und ihre Auswirkungen auf die Wohnsituation. Viele Erkenntnisse basieren auf Beobachtungen und Kontakten mit Slumbewohnern und Straßenhändlern.
In einem ersten Schritt wird der Aufstieg des informalen Sektors seit 1961 skizziert. Als eine
der Hauptursachen dieser Entwicklung wird der Arbeiterstreik in der Textilindustrie seit 1983
dargestellt, der zu einem Einbruch des formalen Sektors führte. Es folgt eine Beschreibung
der Lebensbedingungen in den Arbeiterwohnsiedlungen der Industrieviertel sowie in den
Slums von Mumbai. In einem dritten Schritt werden die Aktivitäten der Nichtregierungsorganisationen (NGOs) in Bezug auf soziale Ungleichheit erörtert. So gelten NGOs als regelrechte
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10 Entwicklungsländer, Dritte Welt
Bedrohung der Armen, da sie mit ihren Programmen vorwiegend die bürgerliche (obere) Mittelschicht fördern und im Zuge dessen Einfluss auf Kommunalverwaltung und -politik nehmen. Somit präsentiert sich die Situation als Dominanz einer organisierten Minderheit gegen
eine unorganisierte Mehrheit. Um dieser Tendenz entgegenzuwirken, bestehen seit 1995
staatliche Slumentwicklungsprogramme, die hier in einem vierten Schritt vorgestellt werden.
In einer abschließenden Schlussbetrachtung plädiert der Verfasser für Maßnahmen zur Entschärfung der sozialen Polarisierung. (ICG2)
[297-L] Breisinger, Clemens; Heidhues, Franz:
Regional development perspectives in Vietnam: insights from a 2002 provincial Social Accounting Matrix (SAM), (Discussion paper / Universität Hohenheim, Institut für Agrar- und
Sozialökonomie in den Tropen und Subtropen, Forschung zur Entwicklungsökonomie und Politik,
No. 02/2004), Stuttgart 2004, 28 S. (Graue Literatur;
URL: http://www.uni-hohenheim.de/i490a/dps/2004/02_2004/02_2004.PDF)
INHALT: Zunehmende regionale Entwicklungsdisparitäten haben in Vietnam Pläne zur Ausdehnung der nationalen Comprehensive Poverty Reduction and Growth Strategies (CPRGS) auf
die regionale Ebene ermutigt. Die Bergregion Son La im Norden hat klare Entwicklungsperspektiven. Sie wurde als Standort für Vietnams größtes Staudamm- und Wasserkraftprojekt
ausgewählt. Großprojekte im Infrastrukturbereich sollen zu Wirtschaftswachstum und Armutsbekämpfung in der Region beitragen. Die Effekte solcher Projekte auf die Regionalwirtschaft können mit Hilfe eines Multiplikatormodells auf der Basis einer regionalen Sozialbilanzmatrix (SAM) berechnet werden. Die Verfasser legen eine solche Berechnung für Son La
für das Jahr 2002 vor, die Aussagen über die sozioökonomische Situation erlaubt. Mit Hilfe
eines SAM-basierten Multiplikatormodells werden regionalwirtschaftliche Beziehungen untersucht und erste Ergebnisse zu den Nachfrageeffekten von Infrastrukturinvestitionen im lokalen Bausektor vorgelegt. (ICEÜbers)
[298-F] Dezuari, Edgard (Bearbeitung); Bassand, Michel, Prof.Dr. (Betreuung):
Les transformations de la maison des Bédouins du Néguev. Le cas de Tel Shéva, 1968-2002
INHALT: This thesis deals with transformations in the culture of the house (shapes, ways of life,
representations of the houses by their inhabitants and their participation in their design). It focuses on houses built between 1972 and 2003 at Tel Shéva, the first in a series of seven
planned resettlement towns developed for the Bedouin of the Negev desert (Israel). Today,
half of them are living in planed towns while the other half remains on tribal sites, in more
than one hundred unrecognised villages. The Bedouins (130000 inhabitants) of the Negev began to settle in the first part of the 20th century. Throughout its second part they underwent
profound transformations, including urbanisation. In the 1960s, the State initiated a policy of
Bedouin new towns in order to curb the development of the Bedouin shanty-villages, which
were growing on the outskirts of Beer Shéva, the capital of the Israel's Southern district. In
those Bedouin new towns, the inhabitants are free to build a family home on a 1000 m2 plot,
as long as they respect neighbourhood regulations. They receive the land as freehold and the
infrastructure is state subsidised. The architectural autonomy granted to the inhabitants of Tel
Shéva is designed to allow them to build according to their specific needs. The research use
the changes in house conception to illustrate the cultural transformations undergone by the
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Bedouin. This thesis creates a house typology from the points of view of morphology, way of
life, representations and inhabitant participation in design. We have defined four types: the
"tent", the "standard house", the "catalogue house" and the "individualised house". At this last
point the individual house reflects the emergence of an individualised consciousness of one's
identity revealing profound changes in culture and society. ZEITRAUM: 1968-2002 GEOGRAPHISCHER RAUM: Tel Shéva, Néguev, Israel
METHODE: La plupart des recherches sur l'habitation sont relativement cloisonnées, privilégiant
soit les aspects sociaux soit les aspects morphologiques ou psychologiques de l'habitation.
Pris indépendamment des autres, un aspect à lui seul est loin d'expliquer la réalité de l'habitation. Selon Dépaule (1995), celle-ci implique au moins quatre domaines: sa matérialité, son
usage, sa production et ses représentations; ces traits sont des "palier de profondeur" de la réalité sociale. Gurvitch (1958) en reconnaît neuf, nous en avons retenu quatre: la morphologie;
les pratiques sociales et les représentations, auxquels nous ajoutons la genèse de la forme. La
morphologie est constituée de tout ce qui est directement observable: l'agencement, les façades, l'implantation, l'ameublement et l'équipement de la maison. Les pratiques sociales sont
moins simplement observables que la morphologie et concernent notamment: le cérémonial
de l'hospitalité, le partage des espaces selon les genres, les seuils de l'intimité, individuelle,
familiale, dans la maison, les rapports de proximité dans l'espace (les distances entre utilisateurs, et leur positionnement dans les déroulements des activités), les rapports entre enfants et
parents, la fermeture/ l'ouverture de la maison sur la vie publique, la spécificité des fonctions
dévolues aux espaces du jardin, au niveau du quartier, les rapports entre habitants,les comportements de voisinage. Les représentations comportent le niveau des images, des oeuvres, des
projets, des intentions, des motivations, de l'imaginaire, des pensées. L'habitant, en fonction
de l'écart entre ses représentations et la maison qu'il a réalisée, élabore une image positive ou
négative de cette dernière, qu'il peut éventuellement éprouver le besoin de transformer pour
rejoindre ses aspirations. La genèse de la forme renseigne sur la culture architecturale des habitants et des concepteurs, le type de dialogue qui s'est instauré entre eux et la part créative de
chacun et les raisons qui ont produit la maison. Dans notre cas, l'analyse du dialogue entre architectes et concepteurs offre un éclairage sur l'évolution du dialogue entre habitants bédouins
et spécialistes au fur et à mesure de l'adoption par les Bédouins du sens moderne de la maison. La méthode examine successivement: la morphologie des maisons; les manières d'habiter; les représentations relatives à la maison et la production des maisons. L'analyse morphologique s'appuie à la fois sur des données quantitatives et sur des données qualitatives. Les
premières sont obtenues par l'analyse systématique d'un échantillon de maisons représentatif
de la réalité construite (N=300). Les secondes sont issues de relevés de maisons représentatifs
des types dominants qui ont émergé de l'analyse quantitative et d'interviews des concepteurs
et habitants. Les données quantitatives ont été tirées des permis de construire archivés par
l'administration. Les cents premiers plans ont été examiné un à un pour déceler l'origine de
l'architecture des premières maisons planifiées des Bédouins. Les concepteurs des plans ont
été identifiés sur les permis de construire et ont été interviewés. Ils ont expliqué la morphologie, les méthodes de conception, les demandes des usager et leur implication dans la conception du plan. Plus d'une dizaine de concepteurs qui ont eu un rôle central dans l'évolution de
l'architecture bédouine ont été rencontrés. L'étude des pratiques sociales tire parti des observations morphologiques et les complète par plusieurs méthodes d'analyse qualitatives qui sont
l'observation participante, l'interview des habitants et le relevé des intérieurs. Les habitants interviewés (N=35) représentent un échantillon de la population de Tel Shéva (générations, lignages, modes de vie.
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VERÖFFENTLICHUNGEN: Dezuari, E.: Les transformations de la maison des Bédouins du
Néguev. le cas de Tel Shéva, 1968-2002. Thèse 2864. Lausanne: EPFL 2003. Thèse en ligne:
http://library.epfl.ch/theses/?display=detail&nr=2864 .
ART: Dissertation BEGINN: 2000-07 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Ecole Polytechnique Féderale de Lausanne -EPFL-, Faculté Environnement
Naturel, Architectural et Construit -ENAC-, Institut du développement territorial -INTERLaboratoire de Sociologie Urbaine -LaSUR- (Bâtiment Polyvalent, 1015 Lausanne, Schweiz)
[299-L] Dittrich, Christoph:
Bangalore - Globalisierung und Überlebenssicherung in Indiens Hightech-Kapitale, (Studien
zur Geographischen Entwicklungsforschung, Bd. 25), Saarbrücken: Verl. f. Entwicklungspolitik
Saarbrücken 2004, XIV, 451 S., ISBN: 3-88156-774-7 (Standort: SB Berlin(1/1a)-1A531889)
INHALT: Ziel der Untersuchung ist es, am Beispiel Bangalore die spezifischen Folgewirkungen
von Globalisierung auf die metropolitane Raumentwicklung und das soziale Handeln existenzgefährdeter Bevölkerungsgruppen empirisch verständlich zu machen und in einen konzeptionell-theoretischen Deutungshorizont einzubetten. Dabei orientiert sich die Untersuchung an Konzepten der New Urban Studies. Der Leitfaden der Untersuchung verläuft vom
Strukturellen zum Konkreten, vom Globalen zum Lokalen. Der Verfasser beschäftigt sich zunächst mit dem Zusammenhang zwischen Globalisierung und Urbanisierung. Im Folgenden
werden gängige entwicklungstheoretische Konzepte daraufhin befragt, in wie weit sie geeignet sind, das komplexe Verhältnis von Globalisierung, lokaler Reorganisation und den Reproduktionsmöglichkeiten und -fähigkeiten existenzgefährdeter urbaner Bevölkerungsgruppen zu erklären. Vor diesem Hintergrund wird die Rolle Indiens im Globalisierungskontext
untersucht, wobei Auswirkungen der Liberalisierung und Weltmarktöffnung auf gesellschaftliche Strukturen, Dimensionen menschlicher Entwicklung, räumliche Disparitäten und das indischen Ständesystem analysiert werden. Dies wird sodann für das Fallbeispiel Bangalore, die
'Electronics Capital of India', konkretisiert. Die konkreten Auswirkungen der veränderten
Rahmenbedingungen auf die Lebensverhältnisse urbaner Randgruppen werden herausgearbeitet. Die Untersuchung schließt mit einer zusammenfassenden Bewertung der wichtigsten Ergebnisse. (ICE2)
[300-L] Glasze, Georg:
Die fragmentierte Stadt: Ursachen und Folgen bewachter Wohnkomplexe im Libanon,
(Stadtforschung aktuell, Bd. 89), Opladen: Leske u. Budrich 2003, 294 S., ISBN: 3-8100-3769-9
(Standort: UuStB Köln(38)-28A4322)
INHALT: "Die Ausbreitung privat verwalteter und bewachter Wohnkomplexe in vielen Ländern
der Welt hat eine neue Debatte über die Zusammenhänge zwischen Städtebau und Gesellschaft ausgelöst. Sie ist geprägt von der Sorge, dass die Abschottung einiger Bevölkerungsgruppen das gesellschaftliche Zusammenleben gefährde. Das Beispiel Libanon in der vorliegenden Fallstudie zeigt, dass diese Sorge durchaus berechtigt ist. Allerdings erweist sich weniger die physische Separation durch Mauern und Zäune als vielmehr die organisatorische
Separation, d.h. die Fragmentierung der politisch-territorialen Organisation, als problematisch. Die Diskussion über die Ursachen der Verbreitung bewachter Wohnkomplexe wurde
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lange Zeit von eher essayistischen Publikationen dominiert, die von Beobachtungen in den
USA auf globale Trends der Stadtentwicklung schlossen. Der Autor (Sozial- und Wirtschaftsgeograph) zeigt, dass die Entstehung bewachter Wohnkomplexe mit solchen universalen Ansätzen nicht hinreichend erklärt werden kann. Auf der Basis umfangreicher empirischer Arbeiten im Libanon rekonstruiert er für zwei spezifische historische (und geographische) Konstellationen die Governance-Muster, in denen bewachte Wohn-komplexe sowohl
für die Akteure der Nachfrage- als auch der Angebotsseite zu einer sinnvollen Option wurden. Die Analyse der Leitbilder und sozialen Institutionen von Stadtentwicklung liefert Erklärungsansätze für die Frage, warum in bestimmten Regionen der Welt ein Boom bewachter
Wohnkomplexe zu beobachten ist - in anderen jedoch (zumindest bislang) nicht - und liefert
damit Hinweise, wie der Verbreitung bewachter Wohnkomplexe begegnet werden kann."
(Autorenreferat)
[301-F] Herbers, Hiltrud, Dr. (Bearbeitung):
Geplante und ungeplante Transformationen in Tadschikistan. Der Einfluss sozialer Akteure
auf die Umstrukturierung des Agrarsektors
INHALT: Analyse der sozialen Akteure und Sozialstrukturen im Transformationsprozess in Tadschikistan am Beispiel des Agrarsektors. GEOGRAPHISCHER RAUM: Tadschikistan
METHODE: Handlungstheorie; Machtausübung. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen (statistische Ämter, NGOs, Bibliotheken). Beobachtung,
teilnehmend (während des gesamten Aufenthaltes im Gelände). Qualitatives Interview
(Stichprobe: größer als 50; Experten des Agrarsektors, Politiker u.a.). Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: ca. 30; Privatlandwirte; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit
durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Herbers, H.: Transformation im tadschikischen Pamir: vom Proletariat zum Bauerntum. in: Geographische Rundschau, 53, 2001, 12.+++Herbers, H.: Transformation in the Tajik Pamirs: Gornyi-Badakhohan - an example of successful restructuring?
in: Central Asian Survey, 20, 2001, 3.+++Herbers, H.: Ernährungs- und Existenzsicherung im
Hochgebirge: der Haushalt und seine livelihood strategies - mit Beispielen aus Innerasien. in:
Petermanns Geographische Mitteilungen, 146, 2002, 4, S. 78-87.+++Herbers, H.: "The winner takes it all": Ressourcenpoker und Armut in Zentralasien. in: geographie heute, 23, 2002,
204, S. 25-29.+++Herbers, H.: Die postsowjetische Neuordnung der Landnutzung im Pamir:
beeindruckender Erfolg mit kaum lösbaren Defiziten. in: Breckle, S.-W. (Hrsg.): Natur und
Landnutzung im Pamir. Wie sind Erhalt der Biodiversität, Naturschutz und nachhaltige Landnutzung im Pamirgebirge in Einklang zu bringen? Bielefelder Ökologische Beiträge, 18. Bielefeld 2003, S. 88-97.+++Herbers, H.: Bergflucht aus dem tadschikischen Pamir: die Transformation der Gebirgs-Umland-Beziehungen. in: Gamerith, W. et al. (Hrsg.): Alpenwelt Gebirgswelten. Inseln, Brücken, Grenzen. 54. Deutscher Geographentag, Bern 2003, Tagungsbericht und wissenschaftliche Abhandlungen. Heidelberg, Bern 2004, S. 199-207. ARBEITSPAPIERE: Herbers, H.: Geplante und ungeplante Transformationen in Tadschikistan.
Der Einfluss sozialer Akteure auf die Umstrukturierung des Agrarsektors. Vorstellung des
Forschungsprojektes. 2 S. Download unter: http://www.geographie.uni-erlangen.de/hherbers/tad.pdf .
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Erlangen-Nürnberg, Naturwissenschaftliche Fakultät 03, Institut für
Geographie (Kochstr. 4,4, 91054 Erlangen)
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KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 09131-85-22009, e-mail: [email protected])
[302-F] Jacobi, Petra (Bearbeitung); Hoffmann, Volker, Prof.Dr. (Betreuung):
Städte ernähren sich selbst - Erfahrungen mit der Förderung von städtischer Landwirtschaft in Dar es Salaam, Tanzania
INHALT: Growing population and increasing urbanisation is one of the biggest challenges in the
next decades. The cities in Sub-Saharan Africa are growing with an exceptional rate of 5%
annually, by the year 2020 half of the population in this region will be urban. The creation of
"sustainable cities" and the identification of ways to provide food, shelter and basic services
to the city residents is a challenge to many city authorities throughout the world. The phenomenon that a growing number of urban dwellers are engaging in agricultural activities in
urban and peri-urban areas, especially in less developed countries has been witnessed all over
the world. There is increasing awareness among stakeholders to acknowledge urban and periurban production as a valid survival strategy by many urban dwellers. Dar es Salaam, the biggest urban centre in Tanzania, is a city were vivid urban agriculture activities do exist. Support measures have started in different fields (policy support to town planners, upgrading extension activities, community development initiatives) during the last years, but not yet combined to a comprehensive strategy. The research intends to contribute to these efforts by
documenting, assessing and to putting together experiences in the case of Dar es Salaam. The
study will give an overview on the state of the art discussion on urban agriculture in science
and development, describe and analyse the prevailing urban farming systems in Dar es Salaam, assess different intervention strategies, with a focus on urban extension and finally
draw general conclusions for the promotion of urban agriculture in the cities of developing
countries. The following working hypothesis are of importance: a) Urban food production is
of importance for the city as well as the individual households in many cities, also in Dar es
Salaam. b) Various social groups get involved in different types of urban agriculture activities
and consider it a valid survival strategy and/or income opportunity. c) Promotion of urban agriculture can be one strategy for the sustainable development of cities. d) Urban farmers demand support, including extension services, and specific frameconditions. d) Extension services need to be adopted to urban conditions to suit urban farmers. e) A mix of support measures is necessary to effectively promote urban agriculture. ZEITRAUM: (1997) 1999-2002
GEOGRAPHISCHER RAUM: Dar es Salaam, Tanzania
METHODE: The research will draw from the field experiences and linkages of the Urban Vegetable Promotion Project, Tanzanis, in promoting urban agriculture in Dar es Salaam (Ministry
of Agriculture and Co-operatives/ German Technical Co-Operation). Discussions with relevant stakeholders an various levels, extension personnel and farmer groups haue to complement the assessment of the situation as well as the acceptance and suitability of the promotion
strategies. Elements of Farming Systems Research and Participatory Appraisal methods can
be relevant for the research. DATENGEWINNUNG: Beobachtung, teilnehmend; Gruppendiskussion; Qualitatives Interview.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Jacobi, P.; Amend, J.: Gemüsebau in Dar es Salaam - bedeutende
Einkommensquelle nicht nur für die Armen. in: Entwicklung und ländlicher Raum, Vol. 30,
1996, No. 6, pp. 12-14.+++Dies.: Vegetable farming in Dar es Salaam: an important source of
income, and not only for the poor. in: Agriculture and rural development, Vol. 4, 1997, No. 2,
pp. 52-54.+++Jacobi, P.; Amend, J.; Kiango, S.: Farming in the city, vegetable production in
Tanzanias. in: gate 1999, No. 2, pp. 14-19.+++Dies.: Urban agriculture in Dar es Salaam:
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providing for an indispensable part of the diet. in: DSE (Hrsg.): Growing cities, growing
food. 2000, pp. 257-283.+++Jacobi, P.; Drescher, A.W.; Amend, J.: Justification, assessment
and planning guidelines for urban agriculture in sustainable city development. Paper presented in an international symposium an urban agriculture and horticulture - the linkage with
urban planning. Symposium organised by TRIALOG, Humboldt University Berlin and
HABITAT. Berlin 2000, 14 p.+++Dies.: Urban food security urban agriculture, a response to
crisis? in: Urban Agriculture Magazine, Vol. 1, 2000, No. 1, pp. 8-10. ARBEITSPAPIERE:
Jacobi, P.: Economy of amaranthus spp. (Mchicha) growing on open spaces in Dar es Salaam.
Urban Vegetable Promotion Project. Dar es Salaam, Tanzania. 1996, pp. 10.+++Dies.: Importance of vegetable production systems in Dar es Salaam. Urban Vegetable Promotion Project.
Dar es Salaam, Tanzania. 1997, pp. 5.+++Dies.: Food production as an survival strategy for
urban households: State of knowledge and state of research in Tanzania. Paper presented on a
regional workshop on "Urban food production, urban household constraints and kin-based
links between rural and urban households" held in Nairobi, Kenya in May 1998. 1998, pp. 8.
ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 1999-08 ENDE: 2002-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit -GTZ- GmbH
INSTITUTION: Universität Hohenheim, Fak. Agrarwissenschaften, Institut für Sozialwissenschaften des Agrarbereichs FG Landwirtschaftliche Kommunikations- und Beratungslehre
(70593 Stuttgart)
KONTAKT: Bearbeiterin (Urban Vegetable Promotion Project, P.O. Box 31311, Dar es Salaam,
Tanzania)
[303-L] Kariuki, Samuel:
Contested terrain: the politics of land reform policy in post-independent Kenya and postapartheid South Africa, in: Journal für Entwicklungspolitik, Vol. 19/2003, No. 1, S. 40-54
INHALT: "Dieser Beitrag hat die Dynamik der Landreformpolitik in Südafrika und Kenia zum
Thema. Landreform wird als politischer und wirtschaftlicher Prozess betrachtet, der eine
nachhaltige Wandlung zur Demokratie zum Ziel hat. Jedoch, so wird argumentiert, haben bestimmte Schlüsselfaktoren wie nationale und globale kapitalistische Interessen sowie das
Ringen um politische Stabilität, Nation-Building und Versöhnung dazu beigetragen, eine historisch begründete radikale und weitreichende Landreform im post-kolonialen Kenia und
post-Apartheid-Südafrika zu verhindern. Es wird argumentiert, dass die Landreformpolitik in
beiden Ländern von Eliten und einem top-down Ansatz geprägt war und dass die partizipativen Ansätze lediglich als Strategien der Legitimierung dienten. Die vergleichende Diskussion
in diesem Artikel versucht, die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu lokalisieren, die den
Landreformprozess in diesen beiden Ländern prägen." (Autorenreferat)
[304-F] Lehmann-Horn, Valerie, Dipl.-Ing. (Bearbeitung); Hoffmann, Volker, Prof.Dr.; Ziche,
Joachim, Prof.Dr.; Gerster-Bentaya, Maria, Dr. (Betreuung):
Mensch und Natur in Mauretanien. Zum Verhältnis ehemaliger Nomaden zur Natur und zu
deren Schutz
INHALT: Ziel der Arbeit: Der Bereich Umwelterziehung gehört zu meinem Tätigkeitsfeld als
Mitarbeiterin des Ressourcenschutzprojektes GIRNEM (Gestion Intégrée des Ressources Naturelles de l'Est Mauritanien). Während der Arbeit an Feuchtgebieten Ostmauretaniens hat die
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Autorin die dortige Natur und die antropogenen Gefahren durch die Nutzung kennen gelernt.
Eine Sensibilisierungskampagne ist Teil des Projektprogramms. Zur Entwicklung dieser
Kampagne wäre es aber wichtig, das Verhältnis der Zielgruppe zur Natur zu kennen. Nur so
kann ein geeigneter Ansatz gefunden werden. 2. Hintergrundinformationen: 2.1 Eigene Beobachtungen Die Reaktionen auf die Tier- und Pflanzenwelt sind ambivalent. Natur scheint
zum einen als etwas Bedrohliches empfunden zu werden: zahlreich sind die Geschichten, die
sich um die zum Teil schon ausgestorbenen wilden Tiere ranken, aber auch Begegnungen mit
Skorpionen, Schlangen, Krokodilen und Insekten werden eher als gefährlich eingestuft. Zudem ist auch die unbelebte Natur eher hart zu den Menschen: Hitze, Staub, Sandstürme, abgebrochene Dornen, wasser- und vegetationslose Weiten. Auch die Verfügbarkeit von Nahrung ist dadurch nach wie vor eingeschränkt. Noch immer decken die traditionell verfügbaren
Nahrungsmittel wie Milch, Fleisch und Hirse den Großteil des Energiebedarfes, Gemüse und
Früchte sind meist teure Importgüter. Andererseits ist die Liebe zum eigenen Land, die sog.
"Badiya", ein Bestandteil der maurischen Kultur. Schließlich kann auch der Einfluss der
Staatsreligion Islam eine Rolle spielen. Dem Muslim ist nämlich unter anderem auch der
Umgang mit der Natur in vielen religiösen Textstellen vorgegeben. 2.2 Arbeitsbereich des
GTZ-Projektes Oberziel: Der Lebensstandard der ländlichen Bevölkerung Ost-Mauretaniens
ist unter Aufrechterhaltung der natürlichen Produktionsgrundlagen zu verbessern. Projektziel:
Die Bevölkerung Ostmauretaniens nutzt das mit Hilfe von GIRNEM erarbeitete neue Gesetzeswerk (Code Pastoral) für eine nachhaltige Bewirtschaftung der Weidezonen und verbessert
durch organisatorische und investive Maßnahmen ihre Erwerbsgrundlagen. Das Projekt strebt
an, unter Zuhilfenahme der neuen Weideordnung (Code Pastoral), einvernehmliche Regelungen zur Nutzung und Erhaltung der für die Mobilität der Viehhaltung und für die Biodiversität strategischen Gebiete zu erzielen. 3. Forschungsplan: 3.1 Methoden: Beschaffung von Literatur unter anderem in Nouakchott und Dakar; Recherche nach staatlicher Aktivität im Bereich Umweltschutz in der Politik und dem Schulsystem: Analyse von Schulbüchern und Parteiprogrammen und Kampagnen, Befragung von Verantwortlichen; Analyse der legislativen
Voraussetzungen; Interviews mit Imams zur Stellung der Religion in Bezug auf die Natur;
Sammlung von Naturfabeln und Poesie und deren Analyse; Standardisierte Umfrage zur Bedeutung der Natur für die Menschen, Vorlieben und Abneigungen, Einschätzung der Naturgefährdung und Motivation sie zu schützen, bei vier Gruppen: Hauptstadtbewohner, Provinzhauptstadtbewohner, Halbnomaden, Nomaden; Nutzung von Arbeitsreisen zu Diskussionen
mit der Bevölkerung; Einbeziehen von Reaktionen auf die Biodiversitätskampagne und anderen Beobachtungen, Evaluation der Kampagne. 3.2 Bedeutung der Arbeit und Perspektiven:
Die Gefährdung der Umwelt ist auch in Entwicklungsländern und besonders in der Sahelzone
ein wichtiges Thema. Die Menschen sind sich der Degradierung ihrer Natur durch die Trockenheit der siebziger und achtziger Jahre sehr bewusst und auch der daraus resultierenden
Veränderungen ihrer Lebensgewohnheiten. 3.3 Vorläufige Ergebnisse: a) Analyse der mauretanischen Politik; b) Analyse des mauretanischen Schulsystems; c) Islam und Natur; d) Literaturanalyse; e) Biodiversitätskampagne; f) Umfrage - die Umfrage erfasste zunächst persönliche Daten der Befragten und ging danach vor allem ein auf Umwelteinstellungen, Umweltwissen, Umweltbewusstsein, und Wissenserwerb. Schließlich gingen die Fragen auf Wertvorstellungen ein und Naturliteratur. GEOGRAPHISCHER RAUM: Mauretanien
METHODE: Um der Komplexität des Themas gerecht zu werden, werden alle erdenklichen Anhaltspunkte berücksichtigt. In der Politik, dem Schulsystem, dem Islam und eigenen Beobachtungen durch die Projekttätigkeit und speziell der Biodiversitätskampagne wurden Möglichkeiten gesehen, dem mauretanischen Mensch-Natur-Verhältnis auf die Spur zu kommen.
Dies geschah mit Hilfe von Textanalysen der Parteiprogrammen, der Schulbücher, der Lehr-
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pläne, des Korans und der Hadith und verschiedenen Expertengesprächen auf den genannten
Gebieten. Die Grundlage der Forschungsarbeit stellt allerdings die Umfrage mit 73 Fragestellungen an 101 Teilnehmern dar. Deren Ergebnisse werden mit den Ergebnissen der anderen
Methoden verglichen. DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 101; Bevölkerung Mauretaniens, 73 Fragen; Auswahlverfahren: Zufall). Inhaltsanalyse, offen (Analyse von Schulbüchern, Lehrplänen, Parteiprogrammen, Fabeln, Sprichwörtern,
Koran, Hadith). Beobachtung, teilnehmend (Biodiversitätskampagne in Ostmauretanien).
Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: Dissertation BEGINN: 2003-07 ENDE: 2005-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Wissenschaftler
INSTITUTION: Universität Hohenheim, Fak. Agrarwissenschaften, Institut für Sozialwissenschaften des Agrarbereichs FG Landwirtschaftliche Kommunikations- und Beratungslehre
(70593 Stuttgart)
KONTAKT: Hoffmann, Volker (Prof.Dr. Tel. 0711-4592646, e-mail: [email protected])
[305-L] MacLennan, Carol:
The mark of sugar: Hawai'i's eco-industrial heritage, in: Historical Social Research : the official journal of Quantum and Interquant ; an international journal for the application of formal
methods to history, Vol. 29/2004, No. 3 = No. 109, S. 37-62 (Standort: UuStB Köln(38)-XG0
5183; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Hawaiis öko-industrielles Erbe besteht in einer Landschaft, die beständig von der Zuckerrohrproduktion verändert wurde. Seit 1850 setzten amerikanische und europäische Kapitalisten in großem Maßstab die technologischen Errungenschaften des 19. Jahrhunderts ein,
nutzten die Boden- und Wasserpolitik der Regierung von Hawaii und setzten einen ökologischen Wandel in Gang, der die industrielle Kontrolle über die Ökosysteme außerhalb des Zuckerrohranbaus verstärkte. Gegenstand des Beitrags sind die Austauschbeziehungen zwischen
Natur und Industrie, die um 1920 in einer industriellen Zuckerökologie kulminierten, die
Landschaften, Politik und Sozialleben auf Hawaii dominierte. (ICEÜbers)
[306-L] Müth, Matthias:
Verkehrspolitik in Metropolen Südostasiens: politische Entscheidungsprozesse im Spannungsfeld gesellschaftlicher Interessen: der Personennahverkehr in Singapur und Bangkok,
Hamburg: Abera Verl. 2003, VI, 670 S., ISBN: 3-934376-56-8 (Standort: UB Passau(739)RR50986M948)
INHALT: "Urbaner Verkehr ist primär - so die These dieser Publikation - ein politisches Problem
und nur sekundär eine technische Frage. In der Fachliteratur dominieren jedoch technische
und volkswirtschaftliche Gesichtspunkte die verkehrspolitischen Debatten. Der semiautoritäre Stadtstaat Singapur und das inzwischen pluralistisch-demokratische Bangkok unterscheiden sich sowohl durch ihre politischen Systeme und Kulturen als auch durch ihre
Verkehrssysteme und Verkehrspolitiken. Dieses Buch zeichnet die historische Entwicklung
der Verkehrssysteme und Planungstraditionen in beiden Städten detailliert und materialreich
nach und untersucht die Strukturen und Aktivitäten sowohl der staatlichen als auch der nichtstaatlichen Akteure, durch die sie ihre Interessen durchzusetzen versuchen. Anhand einer
Reihe von Fallbeispielen wird der tatsächliche Ablauf von Entscheidungsprozessen in Singa-
202
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pur und Bangkok anschaulich analysiert. Dadurch lassen sich praxisrelevante Aussagen über
das Funktionieren und die Leistungsfähigkeit der politischen Systeme ableiten, die für ein tieferes Verständnis der Demokratie in Singapur und Thailand notwendig sind." (Autorenreferat)
[307-L] Paasch, Armin:
Marktgestützte Landreformen: eine Zwischenbilanz aus menschenrechtlicher Perspektive,
in: Journal für Entwicklungspolitik, Vol. 19/2003, No. 1, S. 22-39
INHALT: "Die einflussreichste Initiative zur Förderung von Landreformen geht seit Mitte der
90er Jahre von der Weltbank aus. Anders als 'klassische' Landreformen verzichtet das marktgestützte Landreformmodell auf die Enteignung von Großgrundbesitz und setzt auf das nachfrageorientierte Prinzip des 'willing buyer - willing seller'. Auf der Grundlage empirischer
Analysen bisheriger Projekte in Brasilien, Kolumbien und Südafrika zeigt der vorliegende
Artikel auf, dass marktgestützte Landreformen hinter den Erwartungen der Weltbank weit zurückgeblieben sind. Dies betrifft sowohl den Umfang der transferierten Ländereien als auch
die wirtschaftliche Nachhaltigkeit der begünstigten Betriebe. Insbesondere die Verdrängung
staatlich gelenkter Landreformen durch eine ausschließliche Förderung marktgestützter Landreformen seitens der Weltbank stellt eine Verletzung des im UN-Sozialpakt verankerten Menschenrechts auf Nahrung dar. Für dessen Umsetzung ist die rechtsstaatlich geregelte Enteignung von Großgrundbesitz, der seine soziale Funktion nicht erfüllt, nämlich ein grundlegendes Instrument." (Autorenreferat)
[308-L] Palmer, Robin:
Struggling to secure and defend the land rights of the poor in Africa, in: Journal für Entwicklungspolitik, Vol. 19/2003, No. 1, S. 6-21
INHALT: "Dieser Artikel beschäftigt sich mit dem Ringen von NGOs aus dem Norden und Süden
die Landrechte der armen Bevölkerungsteile in Afrika zu sichern und zu verteidigen. In einer
kurzen Einleitung wird auf die Auswirkungen der Liberalisierung von Land in Afrika ebenso
eingegangen wie auf den weiteren Kontext von Landreform und die Rolle der Geber. In weiterer Folge werden anhand der Fallstudien Uganda, Mosambik und Südafrika die Gründe für
die Erfolge und Misserfolge des Kampfs um Landrechte für die Armen in diesen Ländern
diskutiert. Im Schlussteil fokussiert der Artikel auf das Thema der Umverteilung von Land im
Südlichen Afrika." (Autorenreferat)
[309-L] Paul, Jürgen:
Max Weber und die 'Islamische Stadt', in: Hartmut Lehmann, Jean Martin Quedraogo (Hrsg.):
Max Webers Religionssoziologie in interkultureller Perspektive, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2003, S. 109-138, ISBN: 3-525-35192-5 (Standort: UuStB Köln(38)-30A4837)
INHALT: Der Beitrag befasst sich am Beispiel der Islamgeschichte, genauer gesagt der islamischen Stadt, mit der Frage, welche Aussagekraft Webers Betrachtungsweisen und Analysen
der großen religiösen Traditionen noch heute besitzen und inwiefern Webers Werk heute
noch einsetzbare Hilfsmittel für das jeweilige Fach bietet. Veranschaulicht wird dies anhand
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10 Entwicklungsländer, Dritte Welt
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der bei Weber so entscheidenden Kategorie der Autonomie. Nach einer Darlegung methodischer Grundlagen geht es um die Erörterung der islamischen Stadt bei Max Weber und Wolfgang Schluchter und um die Darstellung einiger wichtiger Linien der neueren historischen
Forschung zu Städten in der islamischen Welt. Im Mittelpunkt stehen vornehmlich Überlegungen zu sozialen und politischen Strukturen in mittelalterlichen Gesellschaften des Nahen
und Mittleren Ostens und innerstädtische Verhältnisse, gesellschaftlich handelnde Gruppen,
auch unterhalb der Herrschaftsebene, und Fragen der Ausübung von Herrschaft. In einer
Schlussbetrachtung wird festgehalten, dass die Analyse außereuropäischer Gesellschafen über
die Charakterisierung dieser Gesellschaften als defizitär (das Fehlen von Merkmalen, die okzidentale Städte besitzen) bei Weber eher hinderlich als förderlich ist. Im Fall der islamischen
Stadt sind daher in Bezug auf Webers Analysen mehrere Einwände zu machen, die abschließend diskutiert werden. (ICH)
[310-F] Probst, Kirsten (Bearbeitung); Hoffmann, Volker, Prof.Dr. (Betreuung):
Participatory monitoring and evaluation: a promising concept in participatory research?
Lessons from two case studies in Honduras
INHALT: Ziel dieser Arbeit ist es, die Möglichkeiten und Grenzen der Anwendung von PM&E in
der partizipativen Agrar- und Ressourcenmanagementforschung zu analysieren, und Erkenntnisse über fördernde sowie hemmende Einflussfaktoren in der Umsetzung dieses Konzepts zu
gewinnen. Die Ergebnisse sollen insbesondere Forschern, aber auch Gebern und Praktikern
eine realistischere Einschätzung des potentiellen Nutzens von PM&E in der Forschung ermöglichen und ihnen Entscheidungshilfen bei der Planung und Gestaltung partizipativer Forschungsvorhaben bieten. Ergebnisse: In beiden Vorhaben unterschieden sich die von den lokalen Gruppen bevorzugten Indikatoren von den M&E Inhalten auf Projektebene: während
das Hauptinteresse der Agroforstkooperative und der lokalen Agrarforschungskomitees sich
auf die Verfolgung wirtschaftlicher Ziele und gruppeninterner Prozesse richtete (durchgeführte Aktivitäten, Buchführung, Kreditrückzahlung, etc.), konzentrierte das Projektmonitoring
von AFOCO und IPCA sich auf entwicklungspolitisch relevante Wirkungen (Gender, Humankapitalentwicklung, Partizipation etc.). Letzteres diente nicht nur als Informationsbasis
für die Rechenschaftslegung gegenüber den Auftraggebern, sondern zugleich der Verfahrensforschung, d.h. der Ableitung methodischer Erkenntnisse für verbesserte Förderungsansätze
in der kommunalen Forstwirtschaft bzw. der lokalen Agrarforschung. Durch die Initiierung
zielgruppeneigener M&E Systeme traten unterschiedliche Blickwinkel und Erfolgskriterien
auf Projekt- und Zielgruppenebene deutlicher zutage. Darüber hinaus wurden die gruppeneigenen M&E Systeme von den beteiligen Akteuren beider Vorhaben im Hinblick auf einen
verbesserten Informationsfluss, erhöhte Transparenz, das Erlernen neuer Managementfähigkeiten sowie die regelmäßige Dokumentation teilweise neuartiger Information positiv beurteilt. Anhand des bisweilen schwierigen Implementierungsprozesses wurde aber auch deutlich, dass bei dem gewählten Ansatz viele der für konventionelles Monitoring typischen Probleme auftraten, z.B. die Vernachlässigung von M&E angesichts anderer scheinbar dringlicherer Aufgaben, eine unzureichende Analyse und Nutzung der Ergebnisse, Schwierigkeiten im
Umgang mit prekärer Information, etc. Darüber hinaus kamen typische durch den partizipativen Ansatz bedingte Risiken und Schwierigkeiten hinzu, wie z.B. strategische Kommunikation, eine Fokussierung auf Gruppen unter Vernachlässigung der nicht organisierten Bevölkerung, die Errichtung einer "Bühne", die von Prozessen "hinter den Kulissen" ablenkt, sowie
bestehende Machtgefüge, die den Partizipationsgedanken teilweise untergraben. Wichtige
204
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Grundlagen für ein Funktionieren von PM&E waren nicht nur ausreichende Ressourcen und
geeignete soziokulturelle und institutionelle Rahmenbedingungen, sondern auch funktionierende lokale Organisationen, Flexibilität und Handlungsspielraum zur Korrektur der identifizierten Schwierigkeiten und ein gewisses Maß and Kontinuität. Unerlässlich war zudem die
Wahl eines bescheidenen, gut verständlichen Ansatzes, eine explizit nutzerorientierte und situationsspezifische Ausrichtung, die regelmäßige Evaluierung und Anpassung des PM&E
Ansatzes selbst, und vor allem eine fachgerechte Begleitung und Moderation des PM&E Prozesses. GEOGRAPHISCHER RAUM: Honduras, Zentralamerika
METHODE: Zur Erreichung der genannten Zielsetzung wurden basierend auf der vorhandenen
Literatur zunächst die historischen und theoretischen Grundlagen der Methodendebatte in den
Bereichen der partizipativen Agrarforschung sowie der Evaluationspraxis aufgearbeitet. Diese
theoretisch-konzeptionellen Grundlagen dienen der Einordnung des Forschungsvorhabens
und bilden den Rahmen für die Analyse der im Zeitraum von März 1999 bis September 2000
in Honduras durchgeführten Fallstudien, die jeweils einen Aktionsforschungsprozess umfassen: in zwei laufenden Vorhaben zur partizipativen Innovationsentwicklung wurden PM&E
Systeme eingeführt bzw. weiterentwickelt, deren Umsetzungsprozess begleitet, dokumentiert
und schließlich evaluiert. Das von der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ)
und FAKT (Beratung für Management, Bildung und Technologien GmbH) entwickelte Participatory Impact Monitoring Konzept diente hierbei als Vorlage. Bei den genannten Projekten
handelt es sich um 1. ein von der honduranischen Forstbehörde (AFE-COHDEFOR) durchgeführtes und der GTZ unterstütztes Projekt (AFOCO), das die Entwicklung und Verbreitung
eines Modells für die Kommunale Forstwirtschaft, d.h. einer "organisatorischen Innovation"
im Bereich des Ressourcenmanagements, zum Ziel hat; und 2. das von dem Kanadischen International Development Research Centre (IDRC) finanzierte und von der University of
Guelph unterstütze IPCA-Projekt. IPCA fördert in Honduras den Aufbau lokaler Agrarforschungskomitees (Local Agricultural Research Committees, CIALs) und erprobt damit die
Durchführbarkeit eines in Kolumbien entwickelten Konzeptes, das darauf abzielt, Kleinbauern auf Dorfebene zu organisieren und zur Anpassungsforschung zu befähigen - von der Identifizierung lokal relevanter Forschungsfragen, über die Durchführung von Feldversuchen bis
hin zur Verbreitung der Ergebnisse. In beiden Vorhaben wurden mit Unterstützung der Projekte in den lokalen Gruppen M&E Systeme initiiert und von diesen selbstständig weitergeführt (d.h. bei vier von IPCA unterstützten CIALs, sowie der von AFOCO geförderten Agroforst-kooperative). Darüber hinaus wurden Veränderungen im Projektmonitoring von AFOCO vorgenommen. Auf der Grundlage der durch verschiedene Techniken der qualitativen
Sozialforschung gewonnenen Daten (Workshops mit Gruppendiskussion, halb-strukturierte
Interviews, teilnehmende Beobachtung, Fragebogen, Studium von Projektdokumenten), wurde der "Erfolg" der eingeführten Neuerungen analysiert. Dabei wurde nicht nur die Beurteilung des Nutzens und der Schwächen von PM&E aus der Perspektive der beteiligten Akteure
berücksichtigt, sondern auch die Qualität der im Rahmen des PM&E Prozesses generierten
Information, und der Einfluss auf den jeweiligen Forschungsprozess. Hemmende und fördernde Faktoren bei der Umsetzung von PM&E wurden anhand des dokumentierten Prozessverlaufs sowie unter Berücksichtigung des Projektzusammenhangs und soziokulturellen Kontexts identifiziert. Aus den Ergebnissen der beiden Fallstudien und vergleichbaren publizierten Erfahrungen komme ich abschließend zu einer Einschätzung der Potentiale und Grenzen
der Anwendung von PM&E in der partizipativen Agrar- und Ressourcenmanagementforschung und leite Empfehlungen für die Forschungspraxis ab.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Probst, K.: What are success factors in natural resource management research? Dissection of a complex discourse. Paper presented at the 2nd International
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10 Entwicklungsländer, Dritte Welt
205
Seminar of the CGIAR Systemwide PRGA Program on "Assessing the Impact of Participatory Research and Gender Analysis", held in Quito, Ecuador, September 6-9, 1998.
+++Probst, K.; Hagmann, J.; Becker, T.; Fernandez, M.: Developing a framework for participatory research approaches in risk prone diverse environments. in: Proceedings, Deutscher
Tropentag 2000 "International Agricultural Research - A contribution to Crisis Prevention",
October 11-12, 2000. Stuttgart: Univ. of Hohenheim 2000.+++Johnson, N.; Ravnborg, H.M.;
Westermann, O.; Probst, K.: User participation in watershed management and research. in:
Water Policy, 2001, 3, pp. 507-520.+++Probst, K.: Participatory monitoring and evaluation: a
promising concept in participatory research? Lessons from two case studies in Honduras. in:
Kommunikation und Beratung, 49. Weikersheim: Margraf Verl. 2002. ARBEITSPAPIERE:
Zwischenberichte 1-4.+++Bericht über Interviewergebnisse: "Como la gente percibe los
proyectos. Entrevistas semi-estructuradas en diferentes comunidades de los Municipios Yorito/ Sulaco, Yoro y Yuscaran, El Paraiso, Honduras". Informe Preliminar de Trabajo. Septiembre de 1999.+++Workshop-Protokolle.+++Probst, K.; Fernandez, M.: Typology of participatory approaches to innovation development in natural resource management. Unpubl.
Discussion Paper 2000.
ART: Dissertation; Auftragsforschung BEGINN: 1998-07 ENDE: 2001-12 AUFTRAGGEBER:
CIAT Internat. Centre f. Tropical Agriculture, Cali, Kolumbien FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Universität Hohenheim, Fak. Agrarwissenschaften, Institut für Sozialwissenschaften des Agrarbereichs FG Landwirtschaftliche Kommunikations- und Beratungslehre
(70593 Stuttgart)
[311-L] Zhang, Wang-Cheng:
Die ländliche Industrialisierung in der Volksrepublik China und ihre Problematik in der
Phase der "Sozialistischen Marktwirtschaft", (Uni Press Hochschulschriften, Bd. 139), Münster: Lit Verl. 2003, XX, 377 S., ISBN: 3-8258-6990-3 (Standort: UuStB Köln(38)-13Y741)
INHALT: Gegenstand der Untersuchung sind die einzelnen ländlichen Entwicklungsstrategien der
letzten 50 Jahre seit Gründung der Volksrepublik China. Im Mittelpunkt der Darstellung stehen Lebensbedingungen, Entwicklungsstrategien und Entwicklungsdynamik im ländlichen
Raum. Zunächst wird ein Überblick über die Entwicklungsgeschichte der chinesischen
Landwirtschaft gegeben. Das folgende Kapitel behandelt das traditionelle Gewerbe in China,
einschließlich Hausindustrie und Handwerk, deren Relevanz für die traditionelle ländliche
Ökonomie und für den Lebensunterhalt der Bauern und schließlich das Konkurrenzverhältnis
dieses traditionellen Gewerbes zur modernen Industrie. Es schließt sich eine Darstellung der
Entwicklung der ländlichen Industrie von 1958 bis 1978 an, die Erfolge und Misserfolge der
Industrialisierung sichtbar macht. Vor diesem Hintergrund werden ländliche Industrialisierung und ländliche Entwicklung seit Beginn der Reformpolitik diskutiert. Im Mittelpunkt stehen dabei das schrittweise Scheitern der lokal integrierten Entwicklungsstrategie im Laufe der
wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Liberalisierung und die Abkopplung der ländlichen
Industrie von der ländlichen Entwicklung. Das abschließende Kapitel analysiert den Krisenzustand der ländlichen Entwicklung in den letzten Jahren, den der Verfasser vor allem an
Einkommenssituation und Einkommensverhältnissen der Bauern deutlich macht. (ICE2)
206
11
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11 Historische Arbeiten
Historische Arbeiten
[312-L] Balcar, Jaromír:
Bayern im Bund: Bd. 5, Politik auf dem Land ; Studien zur bayerischen Provinz 1945 bis
1972, (Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte, Bd. 56), München: Oldenbourg 2004, XII,
584 S., ISBN: 3-486-56598-2 (Standort: UB Bonn(5)-2001-7043)
INHALT: "Zwischen dem Ende des Zweiten Weltkriegs und der Ölkrise der siebziger Jahre lag
eine Periode atemberaubender Veränderungen, die auch die agrarisch-strukturschwachen Regionen Westdeutschlands mit voller Wucht erfassten. Am Beispiel bayerischer Landkreise beleuchtet diese Studie den Strukturwandel der ländlichen Gesellschaft und seine Auswirkungen für die 'Politik auf dem Land'. Der Autor untersucht das Sozialprofil der politischen Elite,
beschreibt das Vordringen der Parteien in die agrarischen Regionen, vor allem die 'Landnahme' der CSU und die Schwierigkeiten der SPD, im bäuerlich-kleinstädtischen Milieu Fuß zu
fassen, und analysiert die politische Praxis sowie die Handlungsspielräume von Kommunalpolitikern. Der Blick von unten ergänzt die Geschichte der Bundesrepublik um ein wichtiges
Kapitel: Er verdeutlicht, wie sehr die ländliche Gesellschaft in der Phase des 'Wirtschaftswunders' ökonomisch umgepflügt und dabei auch aus ihrem politischen 'Dornröschenschlaf'
gerissen wurde; er zeigt aber auch, dass das Land - allen Umbrüchen zum Trotz - einen Teil
seines 'Eigensinns' behalten hat." (Autorenreferat)
[313-F] Classen, Christoph, Dr. (Bearbeitung):
Tradition und Fortschritt in der sozialistischen Stadt. Zur kulturellen Vermittlung mit Erfahrung politischer Herrschaft in der DDR 1949-1989
INHALT: Gegenstand des Projekts ist die Vermittlung von Herrschaft in der DDR auf lokaler
Ebene. Im Mittelpunkt steht die Frage, in welchem Maße lokale Traditionen bzw. Fortschrittsutopien im Verlauf der vierzigjährigen SED-Herrschaft zur Stabilisierung des Regimes
beigetragen haben bzw. unterminierend wirkten, und wie sich dabei der zentralistische Verfügungsanspruch des Systems ausgewirkt hat. Statt von einer völligen Absorption der gesellschaftlichen Sphäre auszugehen, wird der Versuch unternommen, exemplarisch Konsens- und
Dissensbereiche zur rekonstruieren. Zu erwarten sind dadurch genauere Aufschlüsse über die
vielfältigen Adaptions-, Amalgamierungs- und Abstoßungsprozesse zwischen politischer
Ordnung und lebensweltlichen Orientierungen, und damit auch ein Beitrag zum Verständnis
der jahrzehntelangen Stabilität der DDR und ihres plötzlichen Zusammenbruchs. ZEITRAUM: 1949-1989 GEOGRAPHISCHER RAUM: DDR, bzw. Mühlhausen, Stalinstadt/ Eisenhüttenstadt, Stralsund
METHODE: Mikrohistorische Analyse von drei Fallbeispielen: Eines Gemeinwesens von hoher
Konsistenz (Mühlhausen), einer traditionslosen Neugründung (Stalinstadt/ Eisenhüttenstadt)
und der Mischform einer traditionsreichen, jedoch zugleich von Kriegszerstörungen und industriellen Neuansiedlungen geprägten Stadt (Stralsund). Untersuchungsgegenstände sind unter anderem Stadtjubiläen, Stadtfeste, Brauchtum und Bauten als Manifestationen "präsentativer Symbolbildung".
ART: gefördert BEGINN: 2003-02 ENDE: 2006-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Deutsche Forschungsgemeinschaft
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11 Historische Arbeiten
207
INSTITUTION: Zentrum für Zeithistorische Forschung e.V. (Am Neuen Markt 1, 14467 Potsdam)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0331-28991-17, e-mail: [email protected])
[314-L] Fouquet, Gerhard; Steinbrink, Matthias; Zeilinger, Gabriele (Hrsg.):
Geschlechtergesellschaften, Zunft-Trinkstuben und Bruderschaften in spätmittelalterlichen
und frühneuzeitlichen Städten, (Stadt in der Geschichte, Bd. 30), (40. Arbeitstagung des Südwestdeutschen Arbeitskreises für Stadtgeschichtsforschung "Geschlechtergesellschaften, ZunftTrinkstuben und Bruderschaften in spätmittelalterlichen und fühneuzeitlichen Städten", 2001,
Pforzheim), Sigmaringen: Thorbecke 2003, 271 S., ISBN: 3-7995-6430-6 (Standort: UB Bonn(5)2003-7222)
INHALT: "Der vorliegende Sammelband gründet auf der 40. Tagung des 'Südwestdeutschen
Arbeitskreises für Stadtgeschichtsforschung' vom 16. bis 18. November 2001 zu Pforzheim."
(Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Gerhard Fouquet: Trinkstuben und Bruderschaften - soziale
Orte in den Städten des Spätmittelalters (9-30); Mathias Kälble: Die "Zivilisierung" des Verhaltens. Zum Funktionswandel patrizischer Gesellschaften in Spätmittelalter und früher Neuzeit (31-56); Christoph Heiermann: Die Gesellschaft "Zur Katz" in Konstanz (57-72); Stephan Selzer: Trinkstuben als Orte der Kommunikation. Das Beispiel der Artushöfe im Preußenland (ca. 1350-1550) (73-98); Jörg Rogge: Geschlechtergesellschaften, Trinkstuben und
Ehre. Bemerkungen zur Gruppenbildung und den Lebensordnungen in den Führungsschichten mittelalterlicher Städte (99-128); Sonja Dünnebeil: Umzug und Tanz als Formen der "bewegten" Repräsentation (129-146); Katharina Simon-Muscheid: Zunft-Trinkstuben und Bruderschaften: "Soziale Orte" und Beziehungsnetze im spätmittelalterlichen Basel (147-162);
Rainer S. Elkar: Kommunikative Distanz: Überlegungen zum Verhältnis zwischen Handwerk
und Obrigkeit in Süddeutschland während der frühen Neuzeit (163-180); Albrecht Cordes:
Gemeindestuben und Stubengesellschaften in alemannischen Dörfern und Kleinstädten (14.19. Jahrhundert) (181-190); Bernd Roeck: Zunfthäuser in Zürich. Zur Struktur der frühneuzeitlichen Öffentlichkeit (191-214); Wolfgang Schmid: Das Herrenbrünnchen in Trier - eine
Ratsherrentrinkstube der frühen Neuzeit (215-254); Gerhard Fouquet: Trinkstuben und Bruderschaften - soziale Orte in den Städten des Spätmittelalters. Zusammenfassung (255-258).
[315-L] Frank, Susanne:
Die Disziplinierung der weiblichen Körper: Kanalisation und Prostitution in der Großstadtentwicklung des 19. Jahrhunderts, in: Ulrich Bröckling, Axel T. Paul, Stefan Kaufmann (Hrsg.):
Vernunft - Entwicklung - Leben : Schlüsselbegriffe der Moderne ; Festschrift für Wolfgang Eßbach, München: Fink, 2004, S. 167-183, ISBN: 3-7705-4010-7
INHALT: Der Beitrag belegt die These, dass Stadt- und geschlechterbezogene Bilder, Mythen,
Vorstellungen und Phantasien entscheidenden und nachhaltigen Einfluss auf die planerische
Entwicklung der Großstädte im 19. und 20. Jahrhundert ausüben. Der Zusammenhang von
Imaginations- und Sozialgeschichte, Stadtbild und planerischer Stadtentwicklung, wird anhand der Anstrengungen und Maßnahmen zur "Stadtreinigung" veranschaulicht, wie sie im
19. Jahrhundert unternommen werden. Gezeigt wird am Beispiel von Paris, in welchem Maße
stadt- und geschlechterbezogene Imaginationen das wissenschaftliche, technische, ordnungspolitische und planerische Denken und Tun entscheidend prägen und damit - bewusst und un-
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bewusst - handlungsleitend werden. Als Fallstudien dienen zwei städtische Problembereiche,
die als besonders gefährlich für die individuelle und öffentliche Gesundheit galten, so dass
ein ordnendes und reinigendes Ein- und Durchgreifen hier besonders dringlich erschien: Kanalisationsbau und Prostitutionsbekämpfung - oder, ausgedrückt im Denken der Zeit: unterund oberirdische, physische und moralische Verschmutzung. (ICA2)
[316-L] Friebertshäuser, Hans:
Landleben und dörfliche Arbeitswelt in Hessen: Regionalkultur im Umbruch des 20. Jahrhunderts, Husum: Husum 2004, 166 S., ISBN: 3-89876-090-1 (Standort: LB Detmold(51)LTQN103)
INHALT: "Während des 20. Jahrhunderts hat ein geradezu revolutionärer Umbruch in der Regionalkultur stattgefunden, der die gesamte Lebens- und Arbeitswelt der Menschen und außerdem die Situation mancher alter bäuerlicher, industrieller und handwerklicher Berufe erfasst
und alle Bereiche des Lebens beeinflusst hat. An ausgewählten Beispielen aus Landwirtschaft
und Handwerk und anhand von zahlreichen Fotos erläutert der Autor die neuere Entwicklung
der hessischen Regionalkultur im Spannungsfeld zwischen Globalisierung und Regionalisierung. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Beschreibung der gegenwärtigen Situation und auf
Aussagen darüber, wie das Sprach- und Volksleben sich besonders seit dem Ersten Weltkrieg
entwickelt hat. In Verbindung mit umfangreichem Bildmaterial ist so eine umfassende Gesamtdarstellung der hessischen Regionalkultur des 20. Jahrhunderts entstanden." (Autorenreferat)
[317-L] Häußermann, Hartmut; Siebel, Walter:
Schrumpfende Städte - schrumpfende Phantasie, in: Merkur : deutsche Zeitschrift für europäisches Denken, Jg. 58/2004, H. 8 = H. 664, S. 682-692 (Standort: UuStB Köln(38)-AP4481; Kopie
über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Vor dem Hintergrund eines absehbaren einschneidenden demographischen Rückgangs
in der Bundesrepublik Deutschland erörtern die Autoren das Schrumpfen der Städte. Die
Skizzierung der Folgen für die Stadt umfasst unter Hinzuziehung von Datenmaterial zur
Stadtentwicklung seit dem 19. Jahrhundert sechs Dimensionen: (1) Wohnungsmarkt, (2)
Stadtgestalt, (3) Segregation, (4) Infrastruktur, (5) Finanzen und (6) Urbanität. In diesem Zusammenhang werden auch die entsprechenden Ausrichtungen und Zielsetzungen der Raumordnungs- und Stadtpolitiken berücksichtigt. Derzeit, so scheint es, ist das Denken in
Wachstumskategorien so verfestigt, dass jeder Rückgang, auch der Bevölkerung, als Verlust
gedacht wird. Dabei beinhaltet das Schrumpfen auch Chancen hinsichtlich des größeren
Platzangebotes im privaten und öffentlichen Raum. (ICG2)
[318-L] Heidenreich, Elisabeth:
Fließräume: die Vernetzung von Natur, Raum und Gesellschaft seit dem 19.Jahrhundert,
Frankfurt am Main: Campus Verl. 2004, 305 S., ISBN: 3-593-37502-8
INHALT: "Technische Netze stehen heute im Mittelpunkt der öffentlichen und wissenschaftlichen Diskussion und werden unter mindestens drei Perspektiven untersucht: im Hinblick auf
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11 Historische Arbeiten
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die Gesellschaft, den Naturhaushalt und den Raum. Unter jeder dieser Perspektiven werden
jedoch weder alle technischen Netze thematisiert noch stehen jeweils die selben im Vordergrund der Aufmerksamkeit. Während sich die Gesellschaftsanalyse vor allem auf die neuen
Informationstechnologien konzentriert und diese sogar zum Merkmal der heutigen Gesellschaft erhebt, beschäftigt sich die Umweltforschung hauptsächlich mit den Stoff- und Energieströmen in den schon traditionellen Versorgungsnetzen, und die Raumwissenschaften fokussieren vornehmlich die Verkehrsnetze, durch die sich die Siedlungsstrukturen einschneidend verändert haben. Natürlich gibt es auch Querverbindungen zwischen den einzelnen Perspektiven. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn sich Umwelt- und Raumwissenschaften unter
dem Dach der nachhaltigen Stadt- und Regionalentwicklung vereinigen oder die Sozialwissenschaften nach den Gründen und Bedeutungen des hohen Energie- und Wasserverbrauchs
fragen. Eine Zusammenschau der gesellschaftlichen, stofflichen und räumlichen Dimensionen
technischer Netze steht jedoch noch aus. Diese Lücke versucht meine Untersuchung zu
schließen. Mit ihr betone ich erstens, dass in allen technischen Netzen - auch denen der Information und Kommunikation - Naturressourcen umgesetzt werden. Zweitens hebe ich hervor, dass die technischen Netze nicht nur bestehende Räume verändern, sondern selbst Räume sind. Die netzförmigen Räume müssen jedoch in den Rahmen einer umfassenderen
Raumstruktur gestellt werden, die ich technische Fließräume genannt habe. Mit diesem neuen
Begriff möchte ich nicht nur den Raumcharakter der großen Versorgungs-, Verkehrs-, Kommunikations- und Informationssysteme akzentuieren, sondern auch auf deren zentrales
Merkmal hinweisen: die dynamischen Fließprozesse in ihnen. Würden weder Elektrizität
noch Verkehr, weder Gespräche noch Daten in ihnen fließen, wären die technischen Systeme
- einschließlich ihrer Netze - sinn- und bedeutungslos. Drittens möchte ich zeigen, wie sich
die stofflichen, räumlichen und sozialen Dimensionen der technischen Fließräume so dicht
miteinander verflechten, dass man von einem qualitativ neuen Lebensraum, von einem neuen
Habitat im ökologischen Sinn auszugehen hat. Seit dem 19. Jahrhundert und in weiter zunehmendem Maße leben wir nicht mehr nur in ländlichen und städtischen Räumen, sondern
auch in und mit den technischen Fließräumen. In ihnen haben wir uns eingerichtet. Mit ihnen
haben wir nicht nur physikalische, sondern auch kulturelle und psychische Energien mobilisiert. An ihnen hat sich ein neuer Habitus, hat sich die moderne Kultur ausgebildet. Durch sie
organisieren wir den Austausch mit der Natur, die sozialen Beziehungen, den Alltag und die
räumlichen Relationen, und vor allem durch sie sind die heutigen Umweltprobleme entstanden. Doch können wir unsere großen technischen Lebensräume auch wahrnehmen? Diese
Frage, die nicht nur eine umweltpolitische Relevanz hat, bildet den vierten Schwerpunkt meiner Untersuchung." (Textauszug)
[319-L] Holenstein, André; Ullmann, Sabine (Hrsg.):
Nachbarn, Gemeindegenossen und die anderen: Minderheiten und Sondergruppen im Südwesten des Reiches während der frühen Neuzeit, (Oberschwaben - Gechichte und Kultur, Bd.
10), Tübingen: bibliotheca academica Verl. 2004, 365 S., ISBN: 3-928471-48-1 (Standort: BSB
München(12)-2004.21594)
INHALT: "Die starke Ausbildung kommunaler Strukturen auf dem Lande zählt zu den wesentlichen Merkmalen der historisch-politischen Kultur Oberschwabens. Zugleich bot die territoriale Kleinkammerung der Region unterschiedlichsten Randgruppen und Minderheiten der
früh-neuzeitliche Ständegesellschaft die Möglichkeit einer Nischenexistenz. Die daraus folgende ausgeprägte Gruppenbildung innerhalb der Landgemeinden, die Tendenz zur Oligar-
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11 Historische Arbeiten
chisierung sowie die von demografischen Prozessen und Marktkräften vorangetriebene Differenzierung der Dorfbevölkerung stand im Mittelpunkt einer Tagung der Gesellschaft Oberschwaben im Oktober 2001." (Tetxtauszug). Inhaltsverzeichnis: André Holenstein und Sabine
Ullmann: "Landgemeinde" und "Minderheiten" in der Frühen Neuzeit. Integration und Exklusion als Herausforderungen an ländliche kommunale Verbände (9-29); Anke Sczesny: Die
Zunft im Dorf. Handlungsfelder von Webern in ländlichen Gemeinden Ostschwabens (3346); Edwin Ernst Weber: Der arme Mann und der starke Bauer. Unterbäuerliche Schichten in
südwestdeutschen Dörfern der Frühen Neuzeit (47-72); Christine Werkstetter: "... da ir Eewirt
todts verschiede". Die Stellung von Witwen in der frühneuzeitlichen Ständegesellschaft Oberschwabens im Stadt-Land-Vergleich (73-100); Mark Häberlein: "Welsche" und "Teutsche" in nordbadischen Gemeinden des frühen 18. Jahrhunderts (101-124); Werner Trossbach: Offenheit und Komplexität ländlicher Gemeinden in verstädterten Landgebieten.
Kommentar zu den vorigen Beiträgen (125-150); Peter Kissling: Die Eglofser Freien. Integration und Ausgrenzung als Probleme korporativer Verbände mit hoher Autonomie (153-172);
Philipp Dubach: Tigen und Land. Rechtliche Sondergruppen in korporativen Verbänden mit
unterschiedlicher Autonomie (Hochstift Augsburg, Appenzell) (173-186); Martin Zürn: Amtleute und Geistliche als Sondergruppen in waldburgischen Territorien (187-206); Sigrid
Schmitt: Rechtliche Sondergruppen. Kommentar zu den vorigen Beiträgen (207-212); Frank
Konersmann: Soziogenese und Wirtschaftspraktiken einer agrarkapitalistischen Sonderformation. Mennonitische Bauernkaufleute in Offstein (1762-1855) (215-238); Dietmar Schiersner:
Konfessionelle Heterogenität in Landgemeinden Oberschwabens. Formen, Folgen und funktionale Zusammenhänge am Beispiel der Markgrafschaft Burgau (239-254); Frauke Volkland: Mehrheiten und Minderheiten in gemischtkonfessionellen Gemeinden des Thurgaus
(255-264); Heinrich Richard Schmidt: Konfessionelle Sondergruppen, Nachbarn und Gemeinden. Kommentar zu den vorigen Beiträgen (265-272). Michaela Schmölz-Häberlein:
Täufer, Juden und ländliche Gemeinden im badischen Hochberg im 18. Jahrhundert (275300); Johannes Mordstein: Ein Jahr Streit um drei Klafter Holz. Der Konflikt zwischen Bürgerschaft und Judengemeinde im schwäbischen Harburg um die Teilhabe der Juden an den
Gemeinderechten 1739/40 (301-324); Reinhard Jakob: Konflikt und Stereotyp. Die Beschwerden von Rat und Bürgerschaft in Harburg und Monheim über die jüdischen Mitbewohner (1671-1741) (325-356); Rolf Kießling: Die Landjuden als religiöse Sondergruppe.
Kommentar zu den vorigen Beiträgen (357-363).
[320-L] Jazbinsek, Dietmar:
Reiseführer durch die Moderne: hundert Jahre "Großstadt-Dokumente", in: WZB-Mitteilungen, 2004, H. 106, S. 15-19 (Standort: UuStB Köln(38)-XA1592; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.wz-berlin.de/publikation/pdf/wm106/15.pdf)
INHALT: "Ende 1904 erschienen in Berlin die ersten Bände der Reihe 'Großstadt-Dokumente'.
Insgesamt kamen unter der Regie des Schriftstellers Hans Ostwald 50 Monographien mit
mehr als 5.000 Textseiten heraus. In dem Beitrag werden die soziologischen Leitmotive der
Schriftenreihe vorgestellt: Die Zuordnung fremder Menschen zu sozialen Typen, die Ermutigung des Stadtbewohners zum Rollenspiel, die Professionalisierung krimineller und anderer
unkonventioneller Tätigkeiten, der Aufschwung der Populärkultur, die Herausbildung moderner Formen des Wir-Gefühls. Während die frühen Vertreter der deutschen Soziologie eine
Vereinheitlichung von Lebenslagen in Klassen und Ständen unterstellten, interessierten sich
soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1
11 Historische Arbeiten
211
die Autoren der Großstadt-Dokumente für die Pluralisierung der Lebensstile in der urbanen
Gesellschaft." (Autorenreferat)
[321-L] Malvache, Jean Luc:
Bildungsexpansion und Bildungsungleichheiten in der Stadt: intraurbane Differenzierungen
von Bildung am Beispiel der Stadt Recklinghausen und ihrer Stadtbezirke im Spiegel der
Ergebnisse der Volkszählungen 1970 und 1987, in: Forschungsinstitut für Arbeit, Bildung und
Partizipation e.V. an der Universität Bochum (Hrsg.): Jahrbuch Arbeit, Bildung, Kultur : Bd.
21/22, 2003/04, Schwerpunkt: Bildung als Bürgerrecht oder Bildung als Ware, 2004, S. 135-163
(Graue Literatur)
INHALT: Der Verfasser geht am Beispiel der Stadt Recklinghausen der Frage nach, wie sich die
Bildungsexpansion seit den 1960er Jahren auf die Städte des Ruhrgebiets und ihre verschiedenen lokalen Milieus auswirkte. Verlaufsformen und Grenzen der Bildungsexpansion stellen
sich wie folgt dar: (1) Die Bildungsstatistiken belegen eine eindrucksvolle allgemeine Bildungsexpansion in Recklinghausen zwischen 1970 und 1987. (2) Die Bildungsexpansion der
1970er und 1980er Jahre hat alle Stadtteile erfasst. Der Veränderungsverlauf ist allerdings
nach Abschlusstypen differenziert und variiert stark zwischen den einzelnen Stadtbezirken.
(3) Trotz der unverkennbaren Bildungsöffnung auf Stadt- und Stadtteilebene lassen die beobachtbaren Abweichungen in den Öffnungsprofilen der Bildungsstruktur einen differenzierten
Charakter der Bildungsexpansion erkennen. Die Bildungsexpansion führte zu einer Bestätigung der intraurbanen Bildungsungleichheiten und brachte kaum Veränderungen in der Bildungsrangordnung der Stadtteile untereinander. (5) Das festgestellte Bildungsgefälle zwischen den Stadtteilen entspricht dem Gefälle ihrer sozialen Schichtung. Der Verfasser weist
abschließend darauf hin, dass die Ergebnisse der vorgestellten Untersuchung trotz ihrer zeitlichen Verankerung in den 1970er und 1980er Jahren weiterhin aktuell sind. (ICE2)
[322-F] Mecking, Sabine, Dr. (Bearbeitung):
Kommunale Neugliederung in den 1960/70er Jahren in Nordrhein-Westfalen
INHALT: Von Interesse sind besonders: Wandlungsprozesse im Bereich der Bürgerbeteiligung,
kommunalen Identitäten, politische Kultur und Planung. ZEITRAUM: 1960-1980/90 GEOGRAPHISCHER RAUM: Nordrhein-Westfalen
METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: entfällt
VERÖFFENTLICHUNGEN: Mecking, Sabine: Planung und Partizipation: ein Problemaufriss
zur kommunalen Neugliederung in den 1960er/ 70er Jahren. in: Calließ, Jörg (Hrsg.): Die Reformzeit des Erfolgsmodells BRD. Die Nachgeborenen erforschen die Jahre, die ihre Eltern
und Lehrer geprägt haben. Loccumer Protokolle 19/2003. Rehburg-Loccum 2004, S. 347354.+++Dies.: Kommunale Gebietsreform(en) in der Bundesrepublik in den 1960er und
1970er Jahren. Forschungsstand und Untersuchungsperspektiven. in: Westfälische Forschungen, 2004, 54, S. 415-432. ARBEITSPAPIERE: Mecking, Sabine: Kommunale Gebietsreform
in der Bundesrepublik. Workshop-Bericht vom 18.01.2004. Siehe unter: http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/tagungsberichte/id=376 .
ART: Eigenprojekt BEGINN: 2000-11 ENDE: 2005-10 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution
212
soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1
11 Historische Arbeiten
INSTITUTION: Landschaftsverband Westfalen-Lippe Westfälisches Institut für Regionalgeschichte (48133 Münster)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0251-591-4659, e-mail: [email protected])
[323-L] Rowell, Jay:
L'histoire sociale de l'Etat RDA vue à travers le prisme de la politique du logement, (Working Paper / Centre Marc Bloch, No. 6), Berlin 2002, 29 S. (Graue Literatur;
URL: http://www.cmb.hu-berlin.de/publi/pdf/prochain-Rowell20Working.pdf)
INHALT: Der Autor erörtert theoretische und methodologische Probleme einer Sozialgeschichte
der DDR. Ausgehend von den unterschiedlichen Konzeptionen einer "durchherrschten Gesellschaft" beleuchtet er die Differenzierungsmuster von sozialen Gruppen (z.B. Industriearbeiter, sozialistische Eliten) unter den Bedingungen des SED-Regimes sowie die politischadministrative Zuweisung und Kontrolle von Unterkünften. Er arbeitet auf dieser Grundlage
die Möglichkeitsbedingungen und Erträge einer Sozialgeschichte des "peripheren" Staates
heraus. (ICI)
[324-L] Schäfers, Bernhard:
Stadtentwicklung als Element der bundesrepublikanischen Gesellschaftsgeschichte, in: Horst
Pöttker, Thomas Meyer (Hrsg.): Kritische Empirie : Lebenschancen in den Sozialwissenschaften ;
Festschrift für Rainer Geißler, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2004, S. 351-363, ISBN: 3531-14106-6
INHALT: Der Verfasser geht zunächst auf die Aufhebung der Autonomie der Städte und Gemeinden 1935 und den Wiederaufbau auf Gemeindeebene nach dem Zweiten Weltkrieg ein.
Er gibt vor diesem Hintergrund einen Überblick über die Leitbilder der Stadtentwicklung auf
der Basis einer konstant bleibenden Siedlungsstruktur in der Bundesrepublik nach 1945: (1)
das Leitbild der gegliederten und aufgelockerten Stadt seit Ende der 1940er Jahre, (2) die
Entwicklung des suburbanen Raumes, (3) Verdichtung, Urbanität und Öffentlichkeit als neue
Leitbilder seit Ende der 1960er Jahre, auch im Kontext der Schriften von Bahrdt und Habermas, (4) Maßstabsvergrößerung, Sanierung und innerer Stadtumbau der 1970er Jahre. Die
1970er Jahre brachten auch die Wiederentdeckung der kulturellen Stadt. (ICE)
[325-L] Siegrist, Hannes; Schramm, Manuel (Hrsg.):
Regionalisierung europäischer Konsumkulturen im 20. Jahrhundert, (Leipziger Studien zur
Erforschung von regionenbezogenen Identifikationsprozessen, Bd. 9), Leipzig: Leipziger Univ.Verl. 2003, 192 S., ISBN: 3-936522-71-5 (Standort: LB Stuttgart(24)-54/2172)
INHALT: "Der vorliegende Band konzentriert sich auf Kontinuitäten, Zyklen und Brüche in der
Regionalisierungsgeschichte des 20. Jahrhunderts in der Welt der Konsumgüter und des Konsumierens. Er geht davon aus, dass die jüngste 'Wiederkehr des Regionalen' nicht die erste
'Wiederkehr' ist, sondern sich in eine längere Geschichte von Regionalisierungen einreiht, die
im Lauf des 20. Jahrhunderts eine gewisse Eigendynamik entwickelt. Und er relativiert die in
der Konsumforschung immer wieder vertretene These, dass der Aufstieg der modernen Konsumkultur primär durch deregionalisierende Prozesse der Nationalisierung, internationalen
soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1
11 Historische Arbeiten
213
Standardisierung und Globalisierung geprägt und bestimmt sei. Gefragt wird nach der stabilisierenden bzw. dynamisierenden Rolle regionaler Konsumgüter und Konsumstile in der modernen europäischen Konsumkultur bzw. in den regionalen Konsumkulturen Europas. Indem
das Allgemeine und das Besondere rekonstruiert wird, sollen im intertemporalen und interregionalen Vergleich Ähnlichkeiten und Unterschiede beschrieben und erklärt werden." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Hannes Siegrist/ Manuel Schramm: Einleitung: Die Regionalisierung der Konsumkultur in Europa (9-33); John K. Walton: Regions, lifestyles and consumption patterns: Lancashire and the Basque country of northern Spain (35-52); Rainer Gries: Regionalisierende Produktkommunikation als ökonomische und kulturelle Langzeitphänomene.
Zur Geschichte des 'Nordhäuser Korn' (55-74); Eva Göbel: Regionalisierung vor Gericht.
Bayerisches Bier und der Streit um Herkunftsbezeichnungen (1890er bis 1920er Jahre) (7594); Manuel Schramm: Typisch sächsisch? Kaffee und regionale Identität in Sachsen seit dem
späten 19. Jahrhundert (95-112); David Russell: Travel literature and the representation of the
north of England in the twentieth century (115-127); Andreas Mai: Sommerfrische und Region. Das Beispiel Erzgebirge (129-149); Jacob Vogel: Regionalisierung eines chemischen
Produkts? Nationale, regionale und lokale Identifikationen des Kochsalzes in Deutschland,
Österreich und Frankreich (153-170); Peter Scholliers: Cuisine, internationalism, nationalism
and regionalism. The role of food in the construction of territorial sentiments (Belgium,
1830s-2000s) (171-189).
[326-F] Weißer, Ansgar (Bearbeitung); Walter, Bernd, Prof.Dr. (Betreuung):
Die Innere Landesgründung von Nordrhein-Westfalen. Die Auseinandersetzungen zwischen
Staat und Selbstverwaltung um den Aufbau des neuen Landes
INHALT: Auseinandersetzung zwischen Staat und Selbstverwaltung; Staats- und Verwaltungsaufbau; Verhältnis von Staats- und Selbstverwaltung; Verteilung von Aufgaben und Kompetenzen; Integration der Landesteile; Einflüsse von Parteien, Verbänden, Organisationen, Einzelstrukturen. ZEITRAUM: 1945-1953 GEOGRAPHISCHER RAUM: Nordrhein-Westfalen
METHODE: Landes-, politik-, verwaltungsgeschichtliche Fragestellungen. Untersuchungsdesign:
Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert (Auswahlverfahren: total). Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse, offen. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2003-11 ENDE: 2005-10 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution; Stipendium
INSTITUTION: Landschaftsverband Westfalen-Lippe Westfälisches Institut für Regionalgeschichte (48133 Münster)
KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])
Register
215
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Forschungsnachweise in unseren Datenbanken FORIS und SOLIS vergeben wurden.
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•
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Personenregister
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•
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Nummerierung
Alle in den Registern angegebenen Zahlen beziehen sich auf die laufenden Nummern der Literatur- und Forschungsnachweise.
Personenregister
217
Personenregister
A
Ahrens, Gerd Axel 21
Allerbeck, Klaus 211
Altrock, Uwe 30, 130
Ammer, Ulrich 273
Andren, Daniela 221
Aner, Kirsten 91
Angermeyer, Matthias 135
Anliker, Rene 143
Apolinarski, Ingrid 212
Armbrecht, Henrik 213
B
Bahn, Christopher 214
Balcar, Jaromír 312
Balducci, Alessandro 144
Baltzer, Patrick 54
Banik-Schweitzer, Renate 106
Banse, Christian 145
Bareis, Ellen 107
Bartholomäi, Reinhart 163
Bartz, Christian 21
Bassand, Michel 298
Bastenhorst, Kai-Olaf 289
Bathelt, Harald 215, 231
Bauerkämper, Arnd 274
Bauhardt, Christine 1, 92, 216
Baumann, Dorothee 55, 146
Bäumer, Marcus 260
Bauriedl, Sybille 275
Bayerl, Günter 285
Becker, Heidede 56
Becker, Ruth 93, 94
Beckmann, Klaus J. 103, 208
Beese, Birgit 147
Beetz, Stephan 31, 217
Behrendt, Maria 156
Bell, Günter 57
Benecke, Jens 237
Benz, Arthur 148, 287
Berding, Ulrich 149
Berg, Frank 22
Berndt, Christian 218, 295
Bernhardt, Christoph 212
Berry, Adele 289
Betz, Fabian 55
Bhowmik, Sharit K. 296
Biesecker, Adelheid 156
Biewers, Sandra 58
Billing, Karolin 276
Bishop, Kate 221
Blau, Eve 106
Böcker, Mone 41, 108, 150
Bockmühl, Thorsten 42
Bodenschatz, Harald 92, 130, 136
Boers, Klaus 78
Böhler, Susanne 260
Bölitz, Dirk 32
Borchard, Klaus 280
Borchardt, Andreas 151
Bosch, Simone 109
Bosswick, Wolfgang 59
Brade, Isolde 33
Brandt, Hartmut 34
Brandt, Tasso 152
Braun, Gerhard 103
Braun, Sabine 279
Breisinger, Clemens 297
Breitenfeld, Jörg 35
Bremer, Stefanie 12
Brodda, Yvonne 42
Brondies, Marc 78
Brücker, Herbert 221
Büchner, Christioph 230
Budke, Alexandra 219
Burdick, Bernhard 227
Burgers, Jack 153
Bürkner, Hans-Joachim 184
Büttner, Kerstin 154
Büttner, Nicolas 220
Büttner, Thiess 221
Butz, Marcus 146
C
Caspar, Sigried 222
Classen, Christoph 313
Cohen, Galit 259
Czerny, Miroslawa 62
218
D
Dalkmann, Holger 260
Dangschat, Jens S. 60
Davy, Benjamin 12
Deckl, Silvia 95
Denecke, Dietrich 2
Dezuari, Edgard 298
Dienel, Hans-Liudger 223
Dispan, Jürgen 26, 264
Dittmer, Stephanie 155
Dittrich, Christoph 299
Dittrich, Eckhard 157
Domhardt, Hans-Jörg 49, 279
Dörfler, Thomas 96
Dörre, Klaus 147
Dörrie, Axel 110
Dosch, Axel 52
Droste, Magdalena 97
Dünckmann, Florian 36
E
Eckardt, Frank 3
Eekhoff, Johann 189
Egner, Björn 163
Eichhorn, Lothar 17
Eickhoff, Antje 75
Elbert, Ralf 230
Ergenzinger, Annegret 156
Ernst, Frank 157
F
Fahl, Ulrich 225
Fahrenkrug, Katrin 41, 108, 150
Feitelson, Eran 259
Felbinger, Doris 104
Feldkötter, Michael 224
Fichter-Wolf, Heidi 154
Fidrmuc, Jan 221
Filler, Günther 179
Finger, Axel 225
Fischer, Joachim 111
Flacke, Johannes 32
Flade, Antje 284
Fleischhauer, Mark 277
Fliegner, Steffen 20
Flotho, Christian 61
Flüshöh, Christian 226
Förster, Georg 225
Fouquet, Gerhard 314
Personenregister
Frank, Susanne 315
Franke, Thomas 56, 159
Franz, Peter 21
Freitag, Elke 260
Freitag, Markus 98
Friebertshäuser, Hans 316
Friedrich, Klaus 50, 251
Friedrich, Rainer 225
Friedrichs, Jürgen 153
Friese, Marianne 156
Friesen, Hans 112
Frindik, Roland 230
Fritz, Antje 110, 113
Fromme, Jörg 225
Fürst, Dietrich 160, 161
Fürstenberg, Friedrich 4
G
Gabi, Simone 204
Gabriel, Oscar W. 206
Gacs, Vera 221
Gailing, Ludger 212
Ganzert, Christian 227
Gasmus, Henrik 13
Geisen, Thomas 162
Gellynck, Xavier 228
Georgakis, Nikolaos 163
Gerhard, Ulrike 5
Gerlach, Frank 229
Gerlings, Oliver 230
Gerster-Bentaya, Maria 304
Glasauer, Herbert 67, 114
Glasze, Georg 62, 300
Glatter, Jan 14
Glißmann, Britta 164
Golnik, Karsten 20
Gomm, Moritz 230
Götschel, Udo 165
Gräf, Armin 231
Graf, Bettina 104
Grandemange, Annick 166
Greiving, Stefan 277
Gries, Jürgen 63
Grimm, Gaby 167
Grimm-Pretner, Dagmar 115
Gringel, Bettina 116
Gronau, Werner 260
Großmann, Katrin 6, 168
Grote Westrick, Dagmar 169
Personenregister
Groys, Boris 278
Gruner, Sabine 104
Grymer, Herbert 117
Güntner, Simon 170
Gürtler, Martin 171
Gust, Dieter 225
H
Haack, Silke 203
Haarmann, Alexander 61
Haase, Knut 128
Hahn, Barbara 15
Halicka, Ewa 228
Haller, Christoph 172
Hammer, Antje 103
Hammerich, Kurt 210
Hanebeck, Kerstin 21
Hanesch, Walter 233
Hanisch, Markus 234
Harms, Sylvia 235
Hauri, Ernst 236
Hausheer, Judith 37
Häußermann, Hartmut 7, 64, 317
Hautau, Heiner 237
Hautzinger, Heinz 260
Hazans, Mihail 221
Healey, Patsy 173
Heiden, Kirsten von der 52
Heidenreich, Elisabeth 318
Heidenreich, Martin 174
Heidhues, Franz 297
Heine, Jens Michael 238
Heinelt, Hubert 163, 175
Heintel, Martin 176
Heitmeyer, Wilhelm 71
Hellmer, Fritz 118
Hemmje, Matthias 230
Hennings, Gerd 226
Herbers, Hiltrud 301
Hermes, Georg 225
Hesse, Markus 103, 239
Hillebrand, Bernhard 225
Himmelbach, Iso 281
Himmelsbach, Ines 100
Hofacker, Gabriele 16
Hoffarth, Melanie 201
Hoffmann, Adolf 97
Hoffmann, Volker 302, 304, 310
Hofmann, Michael 29
219
Hofmeister, Sabine 156
Hohl, Martina 279
Hölcker, Norbert 177
Holenstein, André 319
Holz-Rau, Christian 103
Hommerich, Carola 153
Hondrich, Karl-Otto 178
Höpflinger, Francois 119
Hoppenstedt, Adrian 280
Hörmann, Tina 120
Huber, Peter 221
Hunecke, Heike 240
Hunecke, Marcel 103
Huter, Jessica 17
Hüttermann, Jörg 65
I
Ihlow, Jörg 172
Ingenhoven, Katrin 66
Ipsen, Detlev 67, 114
Iwer, Frank 264
J
Jacobi, Petra 302
Jaeckel, Monika 121
Jahnke, Kerstin 172
Jähnke, Petra 154
Janik, Wilhelm 241
Jäschke, Gerald 230
Jaster, Karl 179
Jazbinsek, Dietmar 320
Jentsch, Caroline 231
Jessel, Beate 280
Jobard, Fabien 68
Jonuschat, Helga 104
Jürjens, Brigitte 18
K
Kädtler, Jürgen 174
Kagermeier, Andreas 260
Kaiser, Oliver 281
Kaldun, Sabine 69
Kallai, Ella 221
Kaltenbrunner, Robert 122
Kanwischer, Detlef 219
Karcher, Allen 162
Kariuki, Samuel 303
Karl, Fred 91
Karpinski, Isabella 282
220
Karstedt, Susanne 70
Kasper, Birgit 103
Kaufmann, Kris 14
Keim, Karl-Dieter 172
Kern, Helmut 280
Kern, Kristine 192
Kertesi, Gabor 221
Khlystova, Tatiana 180
Kiehl, Michael 38
Killisch, Winfried 14
Kirschbaum, Berthold 123
Klaffke, Kaspar 280
Klein, Gabriele 124
Klingspon, Jennifer 125
Klünder, Michael 139
Kluttig, Hagen 273
Knieling, Jörg 21
Knorr-Siedow, Thomas 154
Knothe, Bettina 156
Koch, Andreas 242
Kock, Sonja 71
Köckler, Heike 32
Köllö, Janos 221
Könen, Carsten 71
König, Hans-Helmut 135
Konold, Werner 273
Konter, Erich 130
Kopp, Kristin 72
Koschatzky, Knut 242
Krambach, Kurt 39, 243
Krämer, Christine 244
Krämer, Jürgen 73
Kraus, Matthias 181
Krebs, Thomas 95
Krosse, Susanne 126
Krott, Max 294
Krüger, Karsten 18
Krüger-Conrad, Kirsten 233
Krumbein, Wolfgang 73, 118
Krummacher, Michael 182
Kruse, Sylvia 156
Krüsemann, Markus 118
Kühn, Manfred 154
Kuklinski, Oliver 149
Kunzmann, Klaus R. 144, 183
Kurz, Claudia 245
L
Lang, Annette 283
Personenregister
Lang, Thilo 184
Lange, Bastian 154
Lange, Hellmuth 46
Lange, Jürgen 46
Lanzendorf, Martin 246, 255
Läzer, Katrin Luise 64
Lehmann-Horn, Valerie 304
Lein-Kottmeier, Gesa 284
Lenninger, Peter Franz 74
Lentz, Sebastian 250
Leutenegger, Volkmar Th. 273
Licht, Torsten 151
Liebmann, Heike 185
Lindner, Rolf 8
Löb, Stephan 161
Löhr, Rolf-Peter 56
Lorenzen, Uwe 237
Löw, Martina 187
M
Macha, Hildegard 126
MacLennan, Carol 305
Maennig, Wolfgang 220
Maier, Dirk 285
Maier, Jörg 193
Maier, Konrad 286
Mainz, Matthias 247
Majer, Helge 292
Makropoulos, Michael 111
Malvache, Jean Luc 321
Mann, Stefan 37, 40
Marbe-Sans, Dietrich 37
Mathejczyk, Waldemar 248
Matthiesen, Ulf 13, 127, 154
Matzdorf, Bettina 48
Mau, Steffen 186
Mausa, Ingrid 260
Mecking, Sabine 322
Meier, Lars 187
Meier-Dallach, Hans-Peter 223
Meincke, Anna 287
Melbeck, Christian 188
Melzer, Michael 41, 150
Mensch, Kirsten 87
Menzel, Kai 189
Menzel, Sabine 42
Metze, Regina 249
Metzger, Sabine 99
Meyer, Torsten 285
Personenregister
Meyer, Wolfgang 152
Meyer-Krahmer, Frieder 242
Meyer zu Schwabedissen, Friederike 250
Micheel, Monika 250
Michelsen, Gerd 286
Mickiewicz, Tomasz 221
Miggelbrink, Judith 250
Miljak, Vedrana 174
Moeckel, Rolf 259
Mölders, Tanja 156
Mölders, Ursula 90, 116
Mollenkopf, Heidrun 100
Monheim, Heiner 129
Monstadt, Jochen 225
Mooij, Ruud de 221
Mose, Ingo 42, 288
Moss, Timothy 212
Müller, Rolf-Martin 230
Müller, Susanne 251
Müller, Sven 128
Müller-Christ, Georg 289
Müller-Mahn, Detlef 96
Müller-Richter, Klaus 72
Muschwitz, Christian 129
Muth, Josef 169
Müth, Matthias 306
N
Nagel, Uwe Jens 291
Narhuis, Richard 221
Naumann, Dörte 100
Niebuhr, Annekatrin 190
Niederhafner, Stefan 191, 192
Nix, Thorsten 193
Noetzel, Thomas 43
Nolting, Andreas 168
Nuissl, Henning 44
Nüß, Sandra 75, 76
O
Oelsner, Gerd 290
Oesterdiekhoff, Georg W. 4
Olenik, Uwe 19
Osthorst, Winfried 46
Oswald, Frank 100
Oswald, Ingrid 157
Ottersbach, Markus 77
Otzen, Uwe 34
Overwien, Petra 45
221
Öz, Fikret
169
P
Paasch, Armin 307
Paaßen, Beate 230
Palmer, Robin 308
Pamme, Hildegard 194
Papadopoulos, Konstantinos 230
Papanikolaou, Georgios 252
Paul, Jürgen 309
Peschutter, Gudrun 253
Pestke, Silvia 46
Petermann, Sören 20, 47, 101, 102
Petschow, Ulrich 280
Petzinger, Tana 12
Pflüger, Frank 120
Pfohl, Hans-Christian 230
Pfunfke, Thomas 132
Pilk, Sylke 125
Piorr, Annette 48
Pöge, Andreas 78
Pohle, Hans 225
Polinna, Cordelia 130
Poschardt, Ulf 131
Poteisen, Rudolf 260
Pott, Andreas 219
Potz, Petra 214
Prager, Katrin 291
Preis, Andreas 132
Preisendörfer, Peter 254
Prillwitz, Jan 255
Probst, Kirsten 310
Pütz, Robert 62, 83
R
Rahlf, Stephanie 21
Rau, Andrea 133, 134
Rausch, Frank 230
Rehfeld, Dieter 169
Reichel, André 292
Reimers, Hans-Eggert 253
Reinecke, Jost 78
Reiners, Beate 260
Reißig, Rolf 22
Revilla Diez, Javier 256
Rex, John 79
Ringler, Dominik 63
Rink, Dieter 44
Rinn, Maren 254
222
Robischon, Tobias 185
Rode, Philip 115
Röhl, Klaus-Heiner 257
Röhring, Andreas 212
Roick, Christiane 135
Romaus, Rolf 80, 89
Ronning, Gerd 242
Roost, Frank 136
Rösener, Britta 195
Rosenfeld, Martin 21
Rösner, Verena 56
Rossier, Ruth 37
Rothenwallner, Gerd 258
Röttger, Bernd 147
Rottmann, Ruth 273, 280
Rowell, Jay 323
Rudolph, Ansgar 161
Rudolph, Hedwig 214
Rudolph, Robert 33
Rütten, Alfred 140
Rüttgers, Martin 196
S
Sahner, Heinz 9, 20, 23, 47
Salomon, Ian 259
Saphörster, Olaf 104
Sartorio, Francesca S. 144
Sattler, Claudia 48
Sautter, Heinz 24
Schäfers, Bernhard 137, 324
Scheiner, Joachim 103
Scherhorn, Gerhard 227
Schilling, Oliver 100
Schirmer, Michael 46
Schlegel, Wolfgang 151
Schleicher, Michael 253
Schmidt, Olaf 273
Schmidt, Peter 273
Schmidt, Sabine 25
Schmidt-Kallert, Einhard 81
Schmitt, Martina 156
Schmitz, Dieter 230
Schmöe, Hinrich 260
Schmutzer, Manfred E. A. 138
Schneider, Jens-Peter 225
Schöfer, Markus 49
Schöler, Klaus 261, 262
Schön, Susanne 156
Schöne, Roland 132
Personenregister
Schönig, Werner 82, 197
Schramm, Manuel 325
Schreiber, Verena 62, 83
Schröder, Anke 139, 198
Schröder, Carolin 223
Schröder, Jana 140
Schroeckh, Jürgen 249
Schroth, Andreas 71
Schubert, Dirk 30
Schubert, Eberhardt 19
Schubert, Herbert 58, 69, 75, 76, 85, 142
Schuchardt, Bastian 46
Schuldt, Nina 231
Schuler, Dieter 129
Schultz, Andrea 50
Schulz, Reiner 51
Schwarz, Michael 196
Schweer, Indra 103
Scurrell, Babette 156
Segert, Astrid 199
Seibold, Bettina 26
Selle, Klaus 149
Sennett, Richard 10
Siebel, Walter 7, 317
Siebert, Rosemarie 52
Siedentop, Stefan 141
Siegrist, Hannes 325
Smeral, Kristin 221
Smith, Kenneth 221
Sobe, Katrin 100
Solberg, Alina 78
Sonntag, Monika 184
Spieckermann, Holger 142
Spieker, Raphael 263
Spiekermann, Klaus 259
Spudulyte, Egle 200
Stäcker, Kai 230
Stadelbauer, Jörg 166
Stahlecker, Thomas 242
Stech, Katrin 181, 201
Steffen, Gabriele 55, 113
Steinbrink, Matthias 314
Steubing, Lore 280
Stieler, Sylvia 264
Stirböck, Claudia 202
Stobbe, Holk 145
Stockmann, Reinhard 152
Stottrop, Daria 226
Strotmann, Harald 242
Personenregister
Stutz, Daniel 37
Sucato, Evelyn 203
Suedekum, Jens 265
Sukopp, Herbert 280
Suntum, Ulrich van 247, 263
Surup, Gudrun 91
Swiaczny, Frank 51
T
Telgedy, Almos 221
Tenz, Eric 184
Tessin, Wulf 293
Tharun, Elke 258
Thierstein, Alain 204
Thießen, Beate 291
Thome, Helmut 71
Tietz, Hans-Peter 225
Tober, Christoph 125
Tonks, Robert 27
Topp, Hartmut H. 133, 134, 244
Traistaru-Siedschlag, Iulia 221
Troeger-Weiß, Gabi
49, 181, 201, 269,
279
Trommer, Sigurd 205
Trostorff, Britta 103
Trübswetter, Parvati 221
Tuckermann, Anja 84
Tzschaschel, Sabine 250
U
Ullmann, Sabine 319
Ullrich, Karin 273
V
Veen, Floris van 125
Veil, Katja 85
Velsinger, Paul 277
Viaene, Jacques 228
Viering, Katharina 294
Voigt, Karen 29
Voigtländer, Michael 189
Vollmann, Kurt 267
Vorndran, Ingeborg 268
Vranken, Jan 153
W
Wacquant, Loic J.D. 86
Wagner, Gerald 28
Wagner, Gerhard 225
223
Wahl, Hans-Werner 100
Walburg, Christian 78
Walter, Bernd 326
Walter-Rogg, Melanie 206
Walther, Uwe-Jens 87
Wardenga, Ute 250
Watzek, Hans 243
Weber, Gerald 207
Weber, Kirstin 269
Weeber, Hannes 109, 110
Weeber, Rotraut 110, 146
Wegener, Michael 259
Wegner, Gerhard 270
Wehrheim, Jan 88
Weichler, Holger 114
Weiske, Christine 6
Weißer, Ansgar 326
Weizel, Ruth 80, 89
Wendorf, Gabriele 104
Werner, Harald 260
Widmann, Torsten 271
Wilbrand, Söhnke 90
Will, Gisela 59
Wille, David 46
Willing, Jens 28
Winter, Gerd 46
Winterfeld, Klaus 29
Winterfeld, Uta von 156
Witte, Andreas 208
Wittekind, Jürgen 209
Wittenberg, Jochen 78
Wolf, André 208
Wolf, Henrike 210
Wrobel, Martin 272
Wurtzbacher, Jens 64
Wurzel, Angelika 273, 280
Wüst, Thomas 11
Z
Zander, Peter 282
Zeilinger, Gabriele 314
Zhang, Wang-Cheng 311
Zibell, Barbara 18, 126, 139
Ziche, Joachim 304
Ziegler, Astrid 229
Zierke, Irene 199
Zimmermann, Anne 189
Zimmermann, Karsten 161
Sachregister
225
Sachregister
A
Abfallbeseitigung 19
Abstraktion 250
Abwanderung 40, 49, 50, 185
abweichendes Verhalten 78
Ackerbau 316
Afrika 302, 303, 304, 307, 308
Afrika südlich der Sahara 302, 303, 304,
307, 308
Agenda 21 210, 248, 290
Agrarbetrieb 37, 179, 243
Agrargebiet 40
Agrarhilfe 179
Agrarindustrie 207, 305
Agrarmarkt 179, 266
Agrarpolitik
34, 48, 179, 207, 212, 234,
243, 274, 282, 305
Agrarprodukt 310
Agrarproduktion 52, 152, 179
Agrarreform 31, 157, 179, 234, 303, 307
Agrarstruktur 35, 40, 179
Akkulturation 99
Akteur 36, 118, 142, 156, 157, 163, 166,
167, 172, 187, 188, 214, 225, 258,
264, 266, 287, 288, 292, 301
aktivierende Arbeitsmarktpolitik 233
Aktivierung 182
Aktivität 195
allein erziehender Elternteil 93
Alleinstehender 126
Alltag 167
Alpenraum 288
alte Bundesländer 28, 78, 127, 154, 245,
261, 263, 265, 270
Altenheim 119
Altenpflege 118
Alter 91
alter Mensch 80, 100, 119
Altern 91
Altersstruktur 251
Altersvorsorge 189
ambulante Versorgung 118
amtliche Statistik
35, 95, 241, 252, 267,
268
Analyseverfahren 207
Andenraum 307
Angebot 24, 59, 113, 260, 261
anglophones Afrika 302, 303, 308
Angst 67
Anthropologie 111
Antike 97
arabische Länder 97, 300
Arbeit 211
Arbeiterklasse 296
Arbeitgeberverband 174
Arbeitnehmer 252
Arbeitnehmerorganisation 174
Arbeitsbedingungen 20, 50, 157
Arbeitskräfte 179
Arbeitslosenversicherung 245
Arbeitsloser 89
Arbeitslosigkeit 57, 61, 80, 84, 178, 245
Arbeitsmarkt 26, 39, 49, 50
Arbeitsmarktentwicklung 39, 221
Arbeitsmarktpolitik 39, 175, 221, 233
Arbeitsmigration 295
Arbeitsort 187
Arbeitsplatz 39
Arbeitsplatzpotential 39
Arbeitsplatzsicherung 39
Arbeitsplatzwahl 262
Arbeitspolitik 39
Arbeitsrecht 257
Arbeitssituation 102
Arbeitswelt 316
Architekt 137
Architektur
92, 97, 122, 137, 138, 298,
313
Armenien 162
Armut 34, 54, 57, 61, 64, 80, 86, 87, 89,
296, 297, 299, 308
Asien
30, 97, 162, 296, 297, 298, 299,
300, 306, 311
Ästhetik 97, 137
Ausländer 57, 60, 64, 79, 80, 90
außeruniversitäre Forschung 127
Australien 30, 162
Avantgarde 131
226
B
Baden 319
Baden-Württemberg
25, 26, 28, 64, 146,
165, 166, 198, 206, 222, 264, 281
Baltikum 100, 145, 155, 157, 184, 253
Bauer 319
Baugewerbe 297
Bauleitplanung 214
bauliche Umwelt 137, 138, 293
Baurecht 257
Bautätigkeit 168
Bayern
49, 80, 89, 147, 174, 181, 193,
201, 210, 231, 312, 325
Beamter 319
Bedarf 113, 134, 226
Bedrohung 67
Bedürfnis 122, 126, 220
Befragung 9
Befreiungsbewegung 303
Behinderter 113, 133, 134
Behinderung 134
Behörde 121
Belgien 195, 325
Benachteiligtenförderung 233
Benachteiligung 58, 64, 73, 77, 87, 233
Benchmarking 148
Benutzer 284
Beobachtung 289, 310
Berater 290
Beratung 290, 302, 310
Bergbau 99, 285
Berggebiet 288, 297
Bericht 26
Berichterstattung 26, 203
Berlin 13, 45, 48, 54, 63, 64, 84, 96, 105,
111, 130, 131, 136, 212, 214, 220, 223
berufliche Integration 66
berufliche Weiterbildung 105, 132
Berufsbild 282
Berufsbildung 1, 70
Berufsmobilität 252
Berufsorientierung 132
Berufsverband 174
Berufswahl 37
Beschäftigtenzahl 35
Beschäftigung 202, 214, 233
Beschäftigungsbedingungen 50
Beschäftigungseffekt 169
Beschäftigungsentwicklung 179, 265, 296
Sachregister
Beschäftigungsförderung 233
Beschäftigungsgesellschaft 233
Beschäftigungspolitik 39, 229
Beschäftigungssituation 39, 296
Best Practice 181
betreutes Wohnen 119
Betreuung 117
Betrieb 132, 232
Bevölkerung 40, 47, 76, 101, 152, 181
Bevölkerungsentwicklung 18, 28, 30, 49,
51, 57, 114, 128, 129, 141, 168, 171,
172, 197, 198, 270
Bevölkerungsstruktur 57
Bevölkerungsverluste
6, 129, 168, 171,
185, 197
Bewirtschaftung 304
Bewohner 96, 110, 126, 251
bilaterale Beziehungen 181
Bildung 132, 142
Bildungsangebot 132, 142
Bildungseinrichtung 132, 174
Bildungsexpansion 321
Bildungsniveau 321
Bildungswesen 66
Binnenmarkt 190
Binnenwanderung 31, 50
Biodiversität 304
Boden 258, 279, 285
Bodennutzung 120, 212, 308
Bodenpolitik 258
Bodenrecht 234
Brain Drain 50
Brandenburg 13, 31, 45, 48, 105, 172, 199,
223, 285
Brasilien 307
Brauchtum 313
Bremen 36, 46, 272, 289
Bruderschaft 314
Budget 135
Bulgarien 157, 234
Bund 53, 205
Bundesland 53, 205, 273, 285, 326
Bürger 20, 56, 79, 96, 102, 146, 172, 181,
195
Bürgerbeteiligung 56, 153, 168, 182, 281,
322
Bürgerinitiative 39
bürgerliche Gesellschaft 296, 315
bürgerliches Engagement 91
Sachregister
Büro 226
C
chemische Industrie 215
Chicago-Schule 60
China 30, 311
Computerspiel 219
computerunterstützter Unterricht 219
computervermittelte Kommunikation 219
CSU 312
Cultural Studies Approach 111
Curriculum 70
Curriculumentwicklung 70
D
Dänemark 145
Daten 9
Datenbank 120
Datengewinnung 123
Datenverarbeitung 9
Dauerarbeitslosigkeit 80
DDR 31, 96, 179, 274, 313, 323
Delinquenz 78
demographische Alterung 197
demographische Faktoren 113, 140, 197
demographische Lage 49, 102, 198, 251
demographischer Übergang 129, 171, 317
Demokratie 162, 243
Demokratisierung 1, 167, 168, 194
Deregulierung 257
deutscher Sprachraum 198
Deutsches Kaiserreich 320
Deutsches Reich 8
Deutschland 314, 319
deutschsprachige Schweiz 98, 119
Dezentralisation 164, 194
Dienstleistung 26, 231, 248
Dienstleistungsunternehmen 242
Diskurs 62, 83, 94, 116, 130
Diskussion 146, 172
Disziplin 315
Dorf 31, 36, 99, 157, 316, 319
Druckmedien 9
Dunkelziffer 78
E
EDV-Programm 248
Eigenheim 17, 108
Eigentum 189, 243
227
Eigentumsbildung 109
Eigentumsdelikt 78
Eigentumspolitik 217
Eigentumsrecht 234
Eigentumsverhältnisse 179, 243
Einfamilienhaus 17, 108, 236
Einkommenspolitik 151
Einkommensverhältnisse 101, 311
Einsparung 270
Einstellung 65, 96, 101, 152, 304
Einwanderung 66
Einwanderungsland 74
Einwanderungspolitik 79, 114
Einzelhandel 90, 102, 214
Eisenbahn 230
Elektrizitätswirtschaft 225
Elsass 165
Empathie 227
empirische Sozialforschung
9, 70, 123,
188
Empowerment 81
Energieerzeugung 225
Energiepolitik 225
Energietechnik 16
Energiewirtschaft 225
Engagement 289
Enteignung 307
Entgrenzung 1, 4, 145, 149
Entscheidung 207
Entscheidungsfindung 207
Entscheidungshilfe 207
Entscheidungskriterium 37
Entscheidungsträger 167, 266
Entwicklungshilfe 34, 302, 310
Entwicklungshilfepolitik 34
Entwicklungsland
30, 34, 97, 145, 162,
295, 296, 297, 299, 300, 301, 302,
303, 304, 306, 307, 308, 310, 311
Entwicklungspolitik 34, 287, 297, 310
Erfahrung 231
Erhebungsmethode 188
Erholung 293
Erleben 284
Erlebnisgesellschaft 107, 124
Ernährung 302
erneuerbare Energie 150
Erwachsenenbildung 132
Erwachsener 91
Erwerbsarbeit 86
228
Erwerbstätigkeit 28, 37
Estland 155, 157, 253
ethnische Beziehungen 79
ethnische Gruppe 66, 79, 81, 162, 269
ethnischer Konflikt 79
ethnische Struktur 71
Ethnizität 7, 65, 66
Ethnographie 8
Ethnologie 54
EU 39, 42, 44, 46, 53, 144, 151, 155, 165,
173, 177, 179, 183, 186, 190, 191,
200, 202, 208, 212, 222, 229, 253, 282
EU-Beitritt 221, 253
EU-Erweiterung 32, 53, 151, 200, 253
Euro 253
Europa 62, 106, 130, 145, 211, 214, 230,
325
europäische Integration
144, 151, 177,
178, 190, 202
Europäischer Strukturfonds 151, 229
Europäische Zentralbank 253
Euroregion 32, 165
EU-Staat 151, 177, 186, 200, 238
Evaluation 153, 203, 205, 310
Exil 10
Exklusion 54, 60, 61, 70, 87, 88, 145, 162,
233
F
Fachhochschule 75
Fachkraft 132
Fahrrad 224, 248
Faktormobilität 190
Familie 19, 63, 84, 98
Familienpolitik 49
Familienstand 126
Feminismus 7, 92, 94, 275
Fernsehen 231
Festival 124
Feuchtgebiet 304
Film 231
Finanzhilfe 270
finanzielle Situation 171
Finanzierung 153, 186, 205, 229, 270, 317
Finanzmarkt 211
Finanzplanung 135, 171
Finanzpolitik 229, 270
Finnland 184
Flächenbedarf 226, 267, 280
Sachregister
Flächennutzung 44, 212, 276
Flucht 31
Föderalismus 326
Förderungsmaßnahme 49, 181
Förderungsprogramm 58, 87, 152, 181
Fordismus 106
Forschungsansatz 87, 170, 188, 289
Forschungsergebnis 282
Forschungsprojekt 12, 70
Forschungsstand 12, 60, 93
Forschungsumsetzung 282
Forstwirtschaft 273, 294, 310
Fortschritt 313
Fragebogen 102
frankophones Afrika 304
Frankreich 10, 68, 77, 191, 208, 216, 282,
283, 315, 325
französischsprachige Schweiz 98
Frau 93
Frauenforschung 93, 111
Freiraum 280, 293
Freizeit 78, 223, 293
Freizeitangebot 63
Freizeitwert 284
Fremdgruppe 62
Fremdheit 10, 55, 62, 162
Freundschaft 98
frühe Neuzeit 314, 319
Fußgänger 134
G
Gastgewerbe 102, 314
Gebietsreform 322
Geburtenentwicklung 171
Geburtenhäufigkeit 171
Geldpolitik 253
Gemeinde 19, 59, 83, 91, 140, 143, 175,
188, 210, 260, 290, 322
Gemeinschaft 143, 243
Gemeinschaftseinrichtung 39
Gemeinwesen 143
Gemeinwesenarbeit 85, 182
Gemeinwohl 143, 227
Gender Mainstreaming 94, 139, 198
Generationenverhältnis 91
Genossenschaft 125, 217, 234, 243
Gentrifizierung 23, 54
Genussmittel 325
Geographie 219, 275
Sachregister
Geschlecht 92, 107, 156
Geschlechterforschung 92
Geschlechterverhältnis 93, 94, 275
Geschlechtsrolle 315
geschlechtsspezifische Faktoren
92, 139,
275
Gesellschaft
10, 60, 106, 126, 137, 175,
219, 275, 318, 323
Gesetz 133
Gesetzgebung 46, 133
gesetzliche Regelung 225
Gesundheitspolitik 135
Gesundheitswirtschaft 41
Gewalt 68, 71, 78, 79
Gewässer 281
Gewerbe 232
Gewerbebetrieb 226
Gewerkschaft 147
Gewerkschaftspolitik 147
Ghetto 8, 54
Globalisierung 1, 3, 4, 5, 10, 15, 30, 62,
76, 112, 127, 136, 144, 160, 178, 194,
215, 218, 239, 295, 299
Governance 144, 148, 154, 159, 160, 161,
173, 175, 183, 191, 192, 204, 287, 300
Grenzgebiet
32, 53, 132, 145, 155, 181,
190, 201, 221, 253, 295
grenzüberschreitende Zusammenarbeit 32,
132, 165, 178, 181, 195
Griechenland 44, 97, 208
Großbetrieb 274
Großbritannien
8, 42, 44, 79, 100, 130,
162, 185, 191, 208, 211, 214, 325
Großstadt 7, 10, 24, 26, 27, 28, 47, 58, 62,
64, 68, 72, 73, 74, 88, 89, 103, 130,
142, 196, 204, 206, 214, 223, 224,
226, 258, 294, 302, 306, 315, 320
Grundbesitz 307, 308
Grünfläche 280, 284, 294
Gruppe 65, 73, 121
Gruppenzugehörigkeit 65
Güterverkehr 213, 230, 237, 248
H
Hafen 232
Hamburg 28, 30, 36, 231, 232, 272
Handel 207, 214
Handelshemmnis 190
Handelspolitik 207
229
Handlung 156, 187, 291
Handlungsorientierung 22, 69, 78, 87, 170
Handlungstheorie 204
Handwerk 26, 314, 316
Handwerker 316
Hauptstadt 130, 216
Haushaltsgröße 95
Herrschaft 107, 309, 313, 323
Hessen 16, 24, 59, 71, 73, 211, 231, 269,
316
Hierarchie 156, 160
Hochbetagter 113
Hochhaus 84
hoch Qualifizierter 187
Hochschule 32, 127
Hochtechnologie 215
Honduras 310
horizontale Mobilität 31, 66, 259
Hygiene 315
I
Identifikation 117, 249
Identität 65, 162, 172, 243, 322
Identitätsbildung 12
Immobilien 189
Implementation 135, 204, 205, 208, 276
Indien 296, 299
Indikator 123, 282, 283
Indikatorenbildung 123, 277, 283
Indikatorensystem 203, 283
Individualisierung 10, 62, 93, 122, 143
Individualverkehr 244
Industrialisierung 274, 311
Industrie 26, 33, 172, 215, 242
Industriegebiet 285
Industriekultur 215
Industriepolitik 147
Industriestaat 34
Information 120, 226, 235
Informationsaustausch 181
Informationsgesellschaft 112
Informationsmanagement 181
Informationssystem 154, 226
Informationstechnologie 43, 219
informeller Sektor 296
Infrastruktur 19, 46, 49, 73, 121, 129, 140,
171, 212, 219, 224, 225, 229, 230,
232, 239, 269, 271, 297, 317
Ingenieur 315
230
Inklusion 60, 145, 162
Innenstadt
2, 8, 33, 102, 107, 110, 111,
131, 280, 324
innere Sicherheit 88
innerparteiliche Demokratie 206
Innovation 120, 126, 173, 193, 204, 256,
266
Innovationsfähigkeit 174
Innovationspolitik 229, 264
Innovationspotential 169
Institution 59
Institutionalisierung 176, 191, 199, 292
institutionelle Faktoren 118, 174
institutioneller Wandel 228, 234
Institutionenökonomie 228
Integrationskonzept 59
integrierte Planung 159
Interaktion 187, 219
Interdisziplinarität 75
Interessenausgleich 209
Interessenkonflikt 271
Interessenpolitik 326
interkulturelle Faktoren 62, 85, 90, 116
interkulturelle Kommunikation 181
interkulturelle Kompetenz 105, 201
intermediäre Organisation 105, 160, 196,
286
internationale Beziehungen 145, 162
internationale Organisation 187
internationale Politik 145, 192
internationaler Vergleich
27, 100, 130,
214, 221
internationale Verflechtung 145, 155
internationale Wirtschaftsbeziehungen 207
internationale Zusammenarbeit
145, 155,
180, 191, 192
Internet 43, 181, 219
Interpretation 9
Investition 33, 56, 202, 297
Irland 162, 200
Islam 304, 309
islamische Gesellschaft 309
Israel 298
Italien 97, 214
italienischsprachige Schweiz 98
J
Japan 162
Jordanien 97
Sachregister
Jude 319
Jugendhilfe 63
Jugendlicher
55, 63, 65, 68, 77, 78, 84,
117
junger Erwachsener 50
K
Kanada 30, 215
Kanton 98
Kapazitätsauslastung 128
Katastrophe 277
Kaufverhalten 43
Kenia 303
Kennzahl 28
Kind 55, 63, 117
Kirche 316
Kleidung 131
Kleinstadt 184, 260
Klima 192
Klimaschutz 44
Klimawandel 277
Koalition 206
Kohle 99, 285
Kolonialismus 4, 162
Kolumbien 307
kommunale Selbstverwaltung
164, 194,
326
Kommunalplanung
1, 83, 168, 171, 198,
204, 205, 322
Kommunalpolitik
32, 45, 49, 54, 59, 67,
74, 77, 80, 81, 87, 125, 127, 141, 154,
158, 167, 168, 171, 173, 175, 182,
185, 194, 197, 203, 204, 205, 206,
209, 216, 233, 259, 286, 312, 317, 322
Kommunalverwaltung
1, 159, 173, 185,
194, 326
Kommunalwahl 206
Kommunikation 65, 219, 227, 314
Kommunikationsfähigkeit 181
Kommunikationsmittel 219
Kommunikationsraum 219
Kommunikationstechnologie 43, 219
Konfliktbewältigung 45
Konfliktfähigkeit 55
Konfliktverhalten 65
Konjunktur 238
Konjunkturzyklus 238
Konsens 313
Konstruktivismus 275
Sachregister
Konsum 107, 325
Konsumgut 95
Konzentration 265
Konzern 136
Kooperationsform 248
Kosten 108, 207
Kosten-Nutzen-Analyse 135, 213
Kraftfahrzeug 254, 260
Kraftwerk 297
Kreativität 204
Kreis 38
Kriminalität 69, 70, 78, 83, 315
Kriminalpolitik 67
Kritische Theorie 111
Kultur 3, 29, 54, 116, 129, 131, 204, 298,
314, 316, 324
kulturelle Faktoren 6, 29, 55, 122, 266
kulturelle Identität 10, 65, 66
kulturelle Vielfalt 114
Kulturlandschaft 212
Kulturpolitik 29, 49, 151
Kulturwandel 6, 316
Kunstgeschichte 137
künstliche Intelligenz 154
Küstenregion 41, 46, 150
Küstenschutz 150
L
Landbevölkerung 47, 308
Landesplanung 22
Landesverwaltung 326
Landflucht 40
ländliche Entwicklung 34, 38, 39, 52, 311,
312
ländlicher Raum
31, 34, 39, 40, 43, 48,
176, 199, 223, 260, 265, 311, 312,
316, 319
ländliches Gebiet 31, 36, 38, 42, 52, 157,
166, 199, 227, 279, 282, 304, 312, 316
Landschaft 2, 305
Landschaftsplanung 166, 279, 293
Landwirt 282, 291, 311
Landwirtschaft
31, 34, 37, 40, 152, 166,
179, 199, 207, 228, 234, 243, 266,
274, 282, 291, 301, 302, 304, 305,
310, 311, 316
landwirtschaftliche Entwicklung
35, 48,
179, 243, 291
Lateinamerika 145, 295, 307, 310
231
Leben 157
Lebensbedingungen 20, 27, 50, 63, 74, 77,
86, 89, 101, 102, 139, 157, 295, 299,
311
lebenslanges Lernen 132
Lebensmittel 227, 302, 310
Lebensplanung 91
Lebensqualität 61, 84, 92, 100, 104, 284
Lebensraum 112, 209
Lebenssituation 61, 74, 84, 100, 102, 254
Lebensstil 78, 103, 131, 254, 320, 325
Lebensweise 7, 93, 126, 254
Lebenswelt
62, 97, 157, 167, 295, 313,
316
Legitimität 148
Leistungsfähigkeit 169
Leitbild 6, 11, 12, 18, 22, 30, 42, 67, 146,
172, 199, 292, 324
Lernen 132, 142, 154
Lernkultur 105
Lernprozess 292
Lettland 100, 184
Libanon 300
Liberalisierung 190, 225
Litauen 145
Literatur 72, 162
Logistik 239, 248, 272
Lohn 221
lokale Elite 175
lokale Faktoren 112, 191, 210
lokale Kommunikation 112, 175
lokale Öffentlichkeit 175
lokale Ökonomie 233
M
Macht 188
Management 75, 152, 167, 170, 212, 243,
282, 310
Marginalität 54, 76, 77, 86
Markenartikel 325
Marketing 260
Markt 86, 160, 258, 262
Markterschließung 190
Marktorientierung 215
Marktsättigung 261
Marktsegmentierung 261
Marktwirtschaft 234, 243, 266
mathematische Methode 220
Mauretanien 304
232
Mecklenburg-Vorpommern 40, 150, 198
Medien 127
Medienwirtschaft 136, 231
Meer 150, 192
Mehrebenenanalyse 173
Mehrebenensystem 148, 165
Mehrfamilienhaus 17
Meinung 19
Meinungsbildung 206
Menschenrechte 307
Mensch-Umwelt-Beziehung 156
Messung 188, 283
Metropole 10, 21, 30, 72, 106, 130, 131,
136, 178, 211, 256, 306, 315
Mexiko 145, 295
Miete 16, 241
Mieter 117
Mietrecht 189, 217
Mietwohnung 16, 25, 217, 236, 241, 268
Migrant 50, 59, 74, 85, 90, 108, 233, 295
Migration 1, 31, 40, 50, 57, 79, 114, 116,
171, 178, 198, 221
Migrationspolitik 74, 114
Mikrozensus 241, 268
Militär 269
Minderheit 65, 66, 81, 269, 319
Mitgliedschaft 206, 243
Mittelalter 97, 309, 314
Mittelamerika 145, 295, 310
Mittelbetrieb 218
Mitteleuropa 217, 221
Mittelstadt 184
Mitwirkung 133
Mobilisierung 56, 68
Mobilität
103, 134, 187, 246, 254, 255,
269
Modellentwicklung 207
Modellversuch 97, 125, 164
Moderne 3, 137
Modernisierung 10, 93, 122, 194, 295
Mosambik 308
Motiv 50, 96
Motivation 206, 254, 304
Motorik 140
multikulturelle Gesellschaft 10, 79
multinationales Unternehmen 136, 187
Musik 131
Mythos 11, 315
Sachregister
N
Nachbarschaft 2, 56, 98, 201, 286
Nachbarschaftshilfe 121
Nachfrage 28, 237, 251, 261
nachhaltige Entwicklung
4, 18, 42, 44,
103, 120, 140, 141, 150, 152, 156,
199, 208, 209, 243, 248, 273, 276,
277, 282, 283, 286, 287, 289, 290,
302, 307, 310
Nachhaltigkeit 1, 153, 199, 222, 244, 255,
259, 276, 283, 284, 286, 289, 292, 294
Nachkriegszeit 326
Naherholungsgebiet 223
Nahost 97, 162, 298, 300
Nahrungsmittel 325
Nahverkehr 19, 133, 260, 262, 306
nationale Identität 10
Nationalsozialismus 31
Nationalstaat 145, 155
Natur 275, 304, 318
Naturkatastrophe 277
Naturpark 288
Naturschutz 32, 279
Naturschutzgebiet 156, 288
Naturwissenschaft 275
Nebenerwerbsbetrieb 37
Netzwerk
39, 132, 142, 147, 170, 181,
191, 193, 215, 242, 248, 292
Netzwerkanalyse 163, 188
Neubau 17, 108, 117, 222, 236
neue Bundesländer 6, 20, 23, 28, 31, 38,
39, 40, 50, 96, 127, 128, 140, 154,
156, 168, 179, 185, 199, 200, 243,
251, 257, 261, 263, 265, 270
neue Medien 112, 231
neue Technologie 43, 112
Neuordnung 216
nichteheliche Lebensgemeinschaft 93
Nichtsesshaftigkeit 298
nichtstaatliche Organisation 296
Niederlande 4, 116, 121, 195, 282
Niedersachsen
17, 18, 36, 65, 108, 118,
180, 198, 325
Nomade 298, 304
Nordamerika 8, 15, 30, 145, 162, 215, 305,
310
Nordrhein-Westfalen
28, 57, 58, 61, 64,
65, 66, 69, 70, 71, 73, 75, 76, 90, 99,
103, 105, 116, 117, 123, 125, 142,
Sachregister
147, 169, 196, 203, 205, 210, 224,
226, 229, 247, 248, 322, 326
Nutzen 207, 220
Nutzfläche 281
Nutzwertanalyse 213
O
Oberschicht 300, 314
öffentliche Aufgaben 270, 326
öffentliche Dienstleistung 19, 212
öffentliche Einrichtung 262
öffentliche Förderung 262
öffentliche Kommunikation 250
öffentliche Ordnung 62
öffentlicher Haushalt 186
öffentlicher Sektor 287, 317
öffentlicher Verkehr
19, 129, 133, 216,
260, 306
öffentliches Gut 212
öffentliche Verwaltung 181, 326
Öffentlichkeit
65, 71, 85, 107, 149, 314,
324
Öffentlichkeitsarbeit 146
ökologische Folgen 274, 305
ökologischer Landbau 199
ökologisches System 273
ökonomische Entwicklung 231
ökonomische Faktoren 140
ökonomischer Wandel
31, 76, 147, 215,
291
ökonomische Theorie 276
Ökonomisierung 194
Olympische Spiele 102, 124
Operationalisierung 277
Organisationen 191
Organisationsmodell 76
Orientierung 78, 130
Osmanisches Reich 97
Ostafrika 302, 303, 308
Ostasien 30, 162, 311
Österreich 42, 44, 74, 176, 178, 198, 208,
222, 241, 256, 267, 288, 325
Osterweiterung 32, 53, 145, 151, 155, 200,
221, 229, 253
Osteuropa 157, 217
Ostseeraum 150, 184, 192, 223, 237
Ost-West-Vergleich 71
233
P
Pachtwesen 234
Paradigma 116
Partei 206, 326
Parteianhänger 206
Parteibasis 206
Parteiensystem 164, 206
Partnerschaft 93, 126
Pazifischer Raum 30, 162
Pendler 252, 262
Personaleinstellung 221
Personalentwicklung 243
Personalpolitik 243
Personenverkehr
19, 128, 133, 260, 262,
306
Perspektive 289
Pfarrer 319
Pflegedienst 118
Pflegeheim 119
Pflegeversicherung 118
Philosophie 112
Planungsinstrument 123
Planungsmethode 213, 220
Planungsprozess 1
Pluralismus 10, 320
Polen 32, 44, 145, 178, 184, 228, 253
Politik 12, 216
Politikberatung 48, 234
Politikfeldanalyse 163
Politikwissenschaft 175
politische Agenda 22
politische Bewegung 68
politische Beziehungen 12
politische Einstellung 64, 102, 206
politische Elite 206, 312
politische Entscheidung 139, 234, 306
politische Folgen 197
politische Herrschaft 313
politische Ideologie 206
politische Institution 175, 204
politische Kommunikation 286
politische Kultur 206, 322
politische Partizipation 77, 168, 281
politischer Akteur 191
politischer Einfluss 326
politischer Wandel 31
politisches Bündnis 192
politisches Handeln 39, 207
politisches Programm 39, 56, 77, 203, 233
234
politisches System 164, 188, 306, 313
politische Stabilität 303
politische Steuerung
154, 160, 161, 167,
175, 214
politische Willensbildung 206
Portugal 282
postindustrielle Gesellschaft 124
Postmoderne 3, 106, 130, 278
postsozialistisches Land
32, 33, 44, 100,
132, 145, 155, 157, 162, 178, 180,
181, 184, 201, 208, 228, 234, 253,
266, 301
Praktikum 125
Prävention 69, 83
Praxis 39, 220
Praxisbezug 125, 170
Presse 9
primärer Sektor 266, 301
primitive Gesellschaft 72
privater Sektor 287, 317
Privathaushalt 16, 19, 95, 119, 254, 268
Privatisierung
107, 157, 179, 217, 225,
228, 234
Privatsphäre 97, 149
Problemlösen 178
Produktion 26, 215
Produktionsfaktor 240
Produzent 243
Professionalisierung 290
Projektmanagement 76, 117
Prostitution 315
Protestbewegung 68
Prozess 306
psychiatrische Versorgung 135
Public Private Partnership 148
Q
Qualifikation 70, 75, 125, 290
Qualitätssicherung 167
Quantifizierung 283
R
Radikalismus 79
Rahmenbedingung 55, 208, 214, 225, 254,
258, 285
Randgruppe 294, 299
Rational-Choice-Theorie 111
Rationalität 92
Sachregister
Raum
1, 85, 103, 107, 138, 149, 162, 187,
209, 216, 219, 223, 246, 250, 262,
277, 318
Raumnutzung 85, 107, 156
Raumordnung
129, 141, 150, 209, 216,
219, 279
Raumordnungsbericht 129
Raumordnungspolitik 212, 317
Raumplanung 1, 12, 18, 32, 82, 94, 129,
148, 150, 166, 176, 209, 216, 247,
277, 279, 284
Raumwirksamkeit 156
Realität 6, 9
Recherche 282
Reformpolitik 234, 303, 311
Regierung 191
Regierungsbezirk 49
Region 13, 18, 21, 23, 26, 42, 49, 50, 52,
98, 105, 118, 132, 142, 152, 154, 164,
165, 169, 174, 177, 180, 181, 193,
202, 221, 223, 231, 238, 242, 245,
249, 250, 260, 262, 287, 291
regionale Entwicklung 13, 22, 29, 31, 41,
43, 44, 45, 53, 127, 140, 144, 156,
158, 161, 171, 173, 174, 183, 184,
190, 200, 205, 212, 215, 238, 245,
256, 264, 265, 269, 287, 289, 292, 297
regionale Faktoren 240
regionale Identität 29, 172, 325
regionale Mobilität 134, 235
regionaler Unterschied 200, 202, 229, 245,
297
regionale Verflechtung 227, 231
regionale Verteilung 215, 225
regionale Wirtschaftsförderung
174, 200,
229, 242, 257
Regionalisierung 144, 160, 161, 164, 250,
288, 325
Regionalismus 325
Regionalplanung
21, 29, 42, 45, 46, 49,
135, 140, 144, 148, 151, 155, 158,
160, 161, 173, 176, 183, 242, 269,
279, 288, 297
Regionalpolitik 26, 29, 49, 53, 145, 147,
148, 151, 155, 160, 161, 164, 176,
177, 183, 186, 200, 221, 229, 253,
256, 264, 269, 272, 288
Regionalwirtschaft 29, 147, 190, 202, 218,
227, 238, 239, 249, 256, 269, 297
Sachregister
Reichtum 61, 64
Religion 304, 309
Religionsgemeinschaft 319
religiöse Gruppe 319
Religiosität 309
Repräsentation 97, 250
Reproduktion 157
Republik Südafrika 303, 307, 308
Ressourcen 212, 289, 310
Rheinland-Pfalz
35, 165, 171, 205, 269,
271
Rhein-Main-Gebiet 258
Römisches Reich 97
Rückwanderung 49, 50
Ruhrgebiet 12, 218, 229, 321
Rumäne 66
Rundfunk 231
Russland 33, 155, 157, 180, 184, 266
S
Saarland 152
Sachsen 6, 14, 21, 22, 28, 29, 64, 132, 141,
147, 158, 174, 210, 231, 249, 250, 325
Sachsen-Anhalt 21, 47, 50, 71, 101, 229
Sanierung 81, 104, 217, 285, 286, 324
Sanierungsgebiet 285
Schätzung 226
Schienenverkehr 213, 230
Schifffahrt 192, 237
Schifffahrtsweg 192, 237
Schleswig-Holstein 41, 135, 209
Schule 128
Schulentwicklung 171
Schüler 78, 128
Schulwesen 171
Schweden 42, 44, 100, 164, 184, 208, 256
Schweiz
37, 40, 74, 98, 119, 143, 198,
236, 314
SED 313, 323
Segregation 3, 7, 23, 24, 54, 60, 61, 64, 65,
71, 73, 84, 88, 300, 317
sektorale Verteilung 202
sektorale Wirtschaftspolitik 229
Selbsthilfe 76, 121, 217
Selbstorganisation 160, 217
Selbststeuerung 55
Selbstverwaltung 194, 326
Semiotik 111
Sicherheit 62, 67, 69, 83, 134
235
Siebenbürgen 66
Siedlung 18, 66, 120, 209, 222, 247, 262
Siedlungspolitik 127, 247
Siedlungsstruktur 246, 269
Simmel, G. 137
Simultananalyse 207
Singapur 30, 306
Slowenien 44, 208
Slum 296
Software 248
Soldat 269
Solidarität 64, 76, 270
Sozialarbeit 70, 74, 75, 76, 167, 286
Sozialarbeiter 117
soziale Beziehungen 7, 31, 47, 65, 98, 99,
121, 219, 266, 314
soziale Deprivation 64
soziale Dienste 82
soziale Differenzierung 323
soziale Distanz 162
soziale Einrichtung 142
soziale Entwicklung 114
soziale Faktoren 55, 138, 222
soziale Folgen 269, 299, 305
soziale Gerechtigkeit 186
soziale Indikatoren 289
soziale Integration 56, 60, 65, 66, 77, 79,
81, 98, 100, 294
soziale Isolation 57
soziale Klasse 323
soziale Konstruktion 250
soziale Kontrolle 69, 78, 85, 323
soziale Lage 57, 254
sozialer Brennpunkt 57, 81, 182
sozialer Konflikt 68, 79, 217, 234
sozialer Raum 2, 58, 63, 65, 73, 75, 77, 85,
86, 96, 106, 121, 156, 159
sozialer Wandel 23, 31, 76, 96, 106, 113,
126, 156, 157, 167, 172, 198, 298
sozialer Wohnungsbau 117, 122
soziale Schichtung 57, 61, 321
soziale Schließung 86, 88
soziale Sicherung 86
soziales Lernen 162
soziales Milieu 71, 103, 154, 199
soziales Netzwerk 4, 12, 47, 199, 286
soziales Problem 70, 178
soziales System 6, 188, 289
soziale Umwelt 96
236
soziale Ungleichheit 4, 7, 57, 60, 61, 64,
86, 87, 89, 157, 296, 321
soziale Unterstützung 58, 91, 113
Sozialhilfe 245
Sozialhilfeempfänger 89
Sozialisierung 219
Sozialismus 313, 323
sozialistische Marktwirtschaft 311
Sozialkapital 98
Sozialmanagement 58, 69
Sozialökologie 60
sozialökologische Faktoren 156
Sozialplan 75
Sozialplanung 75, 85, 117, 125, 129
Sozialpolitik 57, 80, 86, 125, 233, 296
Sozialstaat 82
Sozialstruktur 14, 57, 60, 61, 78, 79, 82,
84, 99, 101, 157, 269, 296, 301, 323
Sozialverträglichkeit 117, 147
Sozialverwaltung 82
Sozialwesen 129
Sozialwissenschaft 70, 125, 145
soziokulturelle Faktoren 199
soziokulturelle Situation 71, 146
Soziologe 290
Soziologie 70, 137, 138, 290, 320
soziologische Theorie 3, 309
sozioökonomische Entwicklung 28
sozioökonomische Faktoren 157, 285
sozioökonomische Lage 89
Spanien 145, 208, 256
Spätaussiedler 65, 66
SPD 312
Sport 123, 124, 140
Sportanlage 123, 140
Staat 86, 160, 164, 175, 323
Staatenbildung 303
Staatsgründung 326
Stadt 2, 3, 4, 5, 6, 7, 15, 18, 20, 30, 33, 47,
56, 61, 70, 72, 74, 78, 80, 81, 86, 87,
88, 97, 101, 106, 107, 108, 110, 112,
115, 123, 124, 125, 127, 134, 138,
141, 146, 149, 170, 172, 185, 191,
194, 210, 216, 224, 233, 250, 251,
255, 259, 260, 276, 278, 281, 284,
293, 295, 298, 300, 302, 309, 313,
314, 317, 318, 321, 324
Sachregister
Stadtbevölkerung 7, 19, 33, 47, 57, 64, 65,
73, 89, 168, 185, 197, 299, 302, 320,
322
Städtebau
19, 56, 57, 92, 106, 108, 112,
113, 115, 120, 121, 130, 138, 139,
141, 153, 172, 293, 317
Stadtentwicklung 1, 2, 5, 6, 11, 12, 15, 18,
23, 30, 32, 33, 44, 45, 54, 55, 56, 57,
60, 62, 75, 79, 83, 87, 90, 94, 101,
103, 106, 112, 114, 116, 120, 121,
127, 129, 141, 144, 146, 149, 153,
154, 159, 167, 168, 170, 172, 182,
185, 198, 203, 204, 205, 209, 216,
222, 232, 233, 276, 280, 281, 284,
286, 296, 300, 317, 324
Stadterhaltung 153
Stadterneuerung 12, 19, 57, 81, 115, 153,
185, 203
Stadtflucht 6
Stadtgebiet 44, 76
Stadtgeographie 2, 5, 45, 60
Stadt-Land-Beziehung
40, 45, 166, 209,
223
Stadtplanung 2, 11, 12, 44, 56, 57, 60, 67,
75, 82, 85, 90, 92, 94, 103, 112, 114,
115, 120, 127, 130, 136, 138, 153,
173, 183, 185, 214, 216, 232, 276,
281, 284, 293, 313, 315, 317, 324
Stadtrand 14, 33
Stadtregion 12, 13, 14, 44, 103, 127, 158,
176, 183, 187, 239, 265
Stadtsoziologie 3, 9, 138, 320
Stadtteil 2, 54, 55, 56, 57, 58, 60, 61, 69,
71, 73, 76, 77, 80, 85, 87, 90, 96, 108,
115, 116, 121, 127, 129, 131, 146,
153, 159, 167, 170, 182, 222, 233,
286, 296, 300, 321
Stadtteilarbeit 56, 75, 76, 203, 296
Stadt-Umland-Beziehung 45
Stadtverkehr 129, 224, 259
Ständestaat 319
Standort 36, 110, 128, 136, 231, 232, 240
Standortfaktoren 174, 218, 232, 239, 240,
250
Standortforschung 144
Standortpolitik 49, 144, 215
Standortverlagerung 144, 269
Standortwahl 103, 262
stationäre Versorgung 118
Sachregister
Statistik 9, 27, 226
statistische Methode 9
Stereotyp 72
Steuerungsprozess 170
Stiftung 196
Stigmatisierung 54, 65
Straße 107, 244
Straßennetz 213, 244
Straßenverkehr 230, 244
Streik 296
Strukturanalyse 28
Strukturentwicklung 55, 272
Strukturförderung 200, 229
Strukturplanung 127
Strukturpolitik
49, 147, 151, 177, 186,
229, 264, 269, 272
strukturschwache Region 49, 312
Student 70
Studienfach 75
Studiengang 75
Studium 70, 75, 125
Subsistenzwirtschaft 234
Suburbanisierung
7, 13, 14, 23, 44, 45,
185, 198, 246, 247, 324
Subvention 262
Subventionspolitik 262
Südamerika 307
Südasien 296, 299
südliches Afrika 303, 307, 308
Südostasien 30, 297, 306
Symbol 250
symbolische Politik 11, 313
Systemtheorie 111
T
Tadschikistan 301
Tansania 302
Tätigkeitsfeld 290
Technik 315, 318
Technologie 174
Technologiepolitik 229
Technologietransfer 264
tertiärer Sektor 187, 214
Textilindustrie 296
Thailand 306
Thüringen 19
Tourismus 2, 41, 223, 237, 271, 278, 325
Trabantenstadt 45, 84
Tradition 313
237
traditionelle Gesellschaft 309
Transaktionskosten 228
Transferleistung 82, 174, 270
Transformation 9, 23, 45, 127, 157, 179,
217, 221, 228, 234, 243, 301
transnationale Beziehungen 187
Transport 230, 237, 262
Transportgewerbe 239
Trend 154, 214
Tschechische Republik 132, 181, 201, 208
Türkei 162
U
Überwachung 88
UdSSR 33
UdSSR-Nachfolgestaat 33, 100, 145, 155,
157, 162, 180, 184, 253, 266, 301
Uganda 308
Ukraine 145
Umsiedlung 99
Umverteilung 186, 308
Umwelt 166, 171, 284, 291, 294
Umweltbelastung 44
Umweltbewusstsein 152, 304
Umwelterziehung 304
Umweltfreundlichkeit 109, 244
Umweltpolitik 1, 207, 208, 283, 286
Umweltrecht 225
Umweltschaden 285
Umweltschutz 48, 52, 120, 150, 166, 273,
282, 304
Umweltverhalten 254
Umweltverträglichkeit 244
Ungarn 100, 178
Ungleichheit 73
Universalismus 112
Unterbringung 323
Unterhaltungsindustrie 136
Unternehmen 174, 195, 231, 232, 240, 242
Unternehmensberater 290
Unternehmensberatung 248, 290
Unternehmensgründung 38, 242
Unternehmenspolitik 215, 249
Unterschicht 97
Urbanisierung 7, 45, 51, 106, 299
Urbanität 3, 7, 11, 88, 107, 124, 187, 317,
320, 324
Ureinwohner 72, 162
USA 8, 15, 30, 145, 162, 215, 305
238
US-Amerikaner 269
V
Verantwortung 227
verarbeitendes Gewerbe 232
Verband 174, 326
Verbraucher 95, 254, 269
Verbundsystem 12
Verdichtungsraum 28, 36, 187, 198, 214,
239, 256
Verein 98, 181
Verelendung 86
Verhalten 78, 95, 103, 123, 198, 254, 266,
269, 293
Verkauf 307
Verkehr 28, 128, 213, 216, 220, 223, 232,
237, 244, 246, 255, 259, 262
Verkehrsaufkommen 230
Verkehrsmittel 28, 224, 248
Verkehrsmittelwahl 128, 230, 235, 262
Verkehrsnetz 220
Verkehrspolitik 1, 192, 208, 216, 259, 306
Verkehrssystem 222, 248, 306
Verkehrsträger 237, 248
Verkehrsverhalten 103, 208, 235
Vermarktung 136
Versorgung 18, 24, 120, 129, 318
Verteilungskonflikt 186, 234
Verteilungspolitik 186
Vertrauen 205
Verwahrlosung 54
Verwaltung 167, 294
Verwaltungshandeln 159
Viehwirtschaft 304
Vietnam 297
virtuelle Gemeinschaft 43, 219
virtuelle Realität 112, 219
Volkswirtschaft 270
Vorort 45, 68
Vorurteil 65, 181
W
Wachstum 30, 231
Wahlkampf 206
Wahlverhalten 206
Wahrheit 9
Wahrnehmung 219
Wald 273
Wärme 16
Sachregister
Wasser 318
Wasserkraft 297
Wasserwirtschaft 19, 156, 212
Weber, M. 309
Website 120
Weiterbildung 132, 310
Welt 27
Weltausstellung 72
Weltbank 307
Weltbevölkerung 51
Weltgesellschaft 4
Weltmarkt 4, 34
Wende 31
Wertorientierung 96, 206, 227
Wertschöpfung 264
Wertwandel 4, 227
Westafrika 304
Westeuropa 72, 127
Westfalen 97
Wettbewerb 21, 118, 148, 179, 215, 287
Wettbewerbsbedingungen 144
Wettbewerbsfähigkeit 144, 231
Wiederaufbau 324
Wiedervereinigung 45, 270
Wien 44
Windenergie 41, 150
Wirtschaft 12, 127, 147, 174, 218
wirtschaftliche Faktoren 55, 222
wirtschaftliche Folgen 269, 297
wirtschaftliche Lage 12, 57, 102, 179, 254
wirtschaftliche Zusammenarbeit 12, 155
Wirtschaftlichkeit 58, 179, 270
Wirtschaftsbeziehungen 155
Wirtschaftsentwicklung
28, 30, 38, 41,
114, 169, 171, 212, 228, 242, 266, 270
Wirtschaftsförderung 193, 264
Wirtschaftshilfe 270
Wirtschaftspolitik
42, 49, 147, 194, 207,
229, 233, 253, 264, 270, 297
Wirtschaftsraum 209, 238
Wirtschaftsstruktur 35, 41, 169, 214, 272
Wirtschaftssystem 266
Wirtschaftsverband 174
Wirtschaftswachstum 245, 270, 297
Wirtschaftszweig 41, 242, 248
Wissen 127, 154, 193, 231, 240, 291, 304
Wissenschaft 174, 275
Wissenschaftler 9
wissenschaftliche Arbeit 9
Sachregister
Wissenschaftsanwendung 282
Wissensgesellschaft 127, 242
Wissensmanagement 291
Wissenstransfer 127
Wohlbefinden 100, 101, 102
Wohlfahrt 207
Wohlstand 143
Wohnbevölkerung 19, 117
Wohnblock 117
Wohnen
13, 20, 70, 97, 100, 104, 110,
119, 122, 126, 137, 163, 211, 286
Wohnform 91, 93, 97, 109, 113, 119, 122
Wohngebiet 14, 73, 117, 300
Wohnhaus 122
Wohnort 19, 36, 187
Wohnortwahl 262
Wohnortwechsel 19, 187, 235
Wohnsiedlung 23, 69, 129, 251
Wohnumgebung 49, 69, 103, 104, 110
Wohnung
14, 24, 75, 76, 95, 103, 120,
122, 241, 251, 261, 267, 298
Wohnungsbau 17, 97, 108, 109, 110, 117,
122, 126, 139, 217, 258, 267
Wohnungsbestand 14, 104, 263, 267, 268
Wohnungseigentum 16, 25, 102, 236, 267
Wohnungsgröße 95, 102
Wohnungsmarkt
24, 80, 217, 236, 247,
251, 261, 263, 317
Wohnungspolitik 139, 163, 189, 217, 258,
261, 323
Wohnungswechsel 102, 235, 255
Wohnungswesen
69, 85, 94, 113, 139,
217, 258
Wohnverhalten 100, 119, 122, 125
Wohnverhältnisse 16, 25, 61, 63, 95, 100,
101, 102, 104, 110, 119, 125, 268,
269, 296, 298
Wohnwert 102, 109, 126
Wohnwunsch 102, 110, 119
Z
Zeit 138
Zeitaufwand 12
Zentralasien 301
zentraler Ort 158
Zersiedlung 108
Zielgruppe 103
Zielsystem 203
Zivilgesellschaft 79, 98, 196
239
Zufriedenheit 19, 101, 110
Zukunftsfähigkeit 22, 169
Zukunftsperspektive 12, 84
Zunftwesen 314
Zuwanderung 36, 49, 66, 74, 90, 114, 116,
121
zwischenbetriebliche Kooperation
215,
231, 249, 256
16. Jahrhundert
17. Jahrhundert
18. Jahrhundert
19. Jahrhundert
20. Jahrhundert
21. Jahrhundert
319
319
319
8, 10, 72, 305, 315, 318
8, 31, 72, 318, 325
13
Institutionenregister
241
Institutionenregister
Akademie für Raumforschung und Landesplanung -ARL- 225
Amt für Statistik, Stadtforschung und Europaangelegenheiten, Network on urban research communit -NUREC- 27
BISS e.V. Brandenburg-Berliner Institut für Sozialwissenschaftliche Studien 22
Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung 225
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. -BUND- Landesverband Sachsen-Anhalt
156
Deutscher Rat für Landespflege -DRL- 273, 280
Deutsches Institut für Urbanistik -Difu- 159
Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung -DIW Berlin- Abt. Weltwirtschaft 221
Deutsches Jugendinstitut e.V. Abt. Familie und Familienpolitik
121
Deutsches Zentrum für Alternsforschung an der Universität Heidelberg -DZFA- 100
Ecole Polytechnique Féderale de Lausanne -EPFL-, Faculté Environnement Naturel, Architectural
et Construit -ENAC-, Institut du développement territorial -INTER- Laboratoire de Sociologie Urbaine -LaSUR- 298
Eidgenössisches Volkswirtschaftsdepartement -EVD-, Bundesamt für Landwirtschaft -BLWEidgenössische Forschungsanstalt für Agrarwirtschaft und Landtechnik -FAT- 37
europäisches forum für migrationsstudien -efms- Institut an der Universität Bamberg 59
Fachhochschule Köln, Fak. für Angewandte Sozialwissenschaften, Forschungsschwerpunkt Sozial+Raum+Management 58, 69, 75, 76, 85, 142
Fachhochschule Köln, Fak. für Angewandte Sozialwissenschaften, Institut für angewandtes Management und Organisation in der Sozialen Arbeit -IMOS- 58
Fernuniversität Hagen, FB Kultur- und Sozialwissenschaften, Institut für Politikwissenschaft
Lehrgebiet Politikwissenschaft I Staat und Regieren 287
Forschungsstelle für Raumanalysen, Regionalpolitik und Verwaltungspraxis e.V. an der Universität Bayreuth 193
Fraunhofer-Institut für Systemtechnik und Innovationsforschung -ISI- 242
Fraunhofer-Institut Integrierte Publikations- und Informationssysteme -IPSI- 230
Freie Universität Berlin, FB Geowissenschaften, Institut für Geographische Wissenschaften 103
GFS Gruppe für sozialwissenschaftliche Forschung 89
Hamburger Sozialforschungsgesellschaft e.V. 232
Hochschule Vechta, Institut für Umweltwissenschaften 42, 288
242
Institutionenregister
Humboldt-Universität Berlin, Landwirtschaftlich-Gärtnerische Fakultät, Institut für Wirtschaftsund Sozialwissenschaften des Landbaus Fachgebiet Landwirtschaftliche Beratung und
Kommunikationslehre 291
IMU - Institut für Medienforschung und Urbanistik GmbH Regionalbüro Karlsruhe 264
IMU - Institut für Medienforschung und Urbanistik GmbH Standort Stuttgart 26, 264
Institut Arbeit und Technik im Wissenschaftszentrum Nordrhein-Westfalen 169
Institut für angewandte Verkehrs- und Tourismusforschung e.V. -IVT- 260
Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung e.V. -IAW- 222, 242
Institut für Genossenschaftswesen an der Humboldt-Universität Berlin 217, 234
Institut für Regionalforschung e.V. an der Universität Göttingen 73, 118
Institut für Sozialforschung -IFS- an der Universität Frankfurt am Main
107
Institut für Strukturpolitik und Wirtschaftsförderung gGmbH -ISW- 28
Institut für Wirtschaftsforschung Halle -IWH- 21
Institut für Wohnungsrecht und Wohnungswirtschaft an der Universität Köln
189
Institut Wohnen und Umwelt GmbH -IWU- 24, 284
IRS - Leibniz-Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung 13, 154, 172, 184, 212, 225
KoRiS - Kommunikative Stadt- und Regionalentwicklung 21
Landeshauptstadt Erfurt Dezernat 4 Stadtentwicklung, Verkehr und Wirtschaftsförderung Stadtentwicklungsamt Bereich Statistik und Wahlen 19
Landschaftsverband Westfalen-Lippe Westfälisches Institut für Regionalgeschichte 322, 326
Leibniz-Institut für Länderkunde e.V. Abt. Theorie, Methodik und Geschichte der Regionalen
Geographie 250
Leibniz-Zentrum für Agrarlandschafts- und Landnutzungsforschung -ZALF- e.V. Institut für Sozioökonomie 48, 52, 282
nexus GmbH Institut für Ressourcenmanagement und Organisationsentwicklung 156
Promotionskolleg der Hans-Böckler-Stiftung an der TU "Nachhaltige Regionalentwicklung in
Ostdeutschland" 6, 140
Raum & Energie Institut für Planung, Kommunikation und Prozessmanagement GmbH
150, 209
41, 108,
Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V. -RWI- 225
Rhein-Ruhr-Institut für Sozialforschung und Politikberatung e.V. -RISP- an der Universität Duisburg-Essen 248
Soziologisches Forschungsinstitut an der Universität Göttingen e.V. -SOFI- 174
Stadt Eisenhüttenstadt FB Stadtentwicklung, Stadtumbau und Wirtschaftsförderung 172
Stadt- und Regionalplanung Dr. Paul G. Jansen GmbH 90, 116
Institutionenregister
243
Technische Hochschule Aachen, FB 02 Fak. für Architektur, Lehrstuhl für Planungstheorie und
Stadtplanung 120, 149, 195
Technische Hochschule Aachen, FB 03 Fak. für Bauingenieurwesen, Lehrstuhl und Institut für
Stadtbauwesen und Stadtverkehr 103, 208
Technische Hochschule Aachen, FB 07 Philosophische Fakultät, Institut für Soziologie Lehrstuhl
für Soziologie 210
Technische Universität Berlin, Fak. VII Architektur, Umwelt, Gesellschaft, Institut für Soziologie
Fachgebiet Planungs- und Architektursoziologie 130, 136
Technische Universität Berlin, Fak. VII Architektur, Umwelt, Gesellschaft, Institut für Stadt- und
Regionalplanung -ISR- Fachgebiet Gender Planning, Frauen- und Geschlechterforschung in
der Raum- und Umweltplanung 216
Technische Universität Chemnitz, Philosophische Fakultät, Professur für Erwachsenenbildung und
betriebliche Weiterbildung 132
Technische Universität Cottbus, SFB 565 Entwicklung und Bewertung gestörter Kulturlandschaften - Fallbeispiel Niederlausitzer Bergbaufolgelandschaft 285
Technische Universität Darmstadt, FB 01 Rechts- und Wirtschaftswissenschaften, Institut für
BWL FG Unternehmensführung und Logistik 230
Technische Universität Darmstadt, FB 02 Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften, Graduiertenkolleg "Technisierung und Gesellschaft" 187
Technische Universität Darmstadt, FB 02 Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften, Institut
für Politikwissenschaft Arbeitsbereich Öffentliche Verwaltung, Staatstätigkeit -public policy- und lokale Politikforschung 163
Technische Universität Dresden, Fak. Forst-, Geo- und Hydrowissenschaften, Institut für Allgemeine Ökologie und Umweltschutz 273
Technische Universität Dresden, Fak. Forst-, Geo- und Hydrowissenschaften, Institut für Geographie Lehrstuhl für Allgemeine Wirtschafts- und Sozialgeographie 14
Technische Universität Dresden, Fak. Verkehrswissenschaften, Institut für Verkehrsplanung und
Straßenverkehr Lehrstuhl für Verkehrs- und Infrastrukturplanung 21
Technische Universität Dresden, Fak. Verkehrswissenschaften, Institut für Wirtschaft und Verkehr
Professur für BWL, insb. Verkehrsbetriebslehre und Logistik 128
Technische Universität Kaiserslautern, FB Architektur, Raum- und Umweltplanung, Bauingenieurwesen, Fachgebiet Mobilität und Verkehr 133, 134, 244
Technische Universität Kaiserslautern, FB Architektur, Raum- und Umweltplanung, Bauingenieurwesen, Lehrstuhl Regionalentwicklung und Raumordnung 49, 181, 201, 269, 279
UFZ - Umweltforschungszentrum Leipzig-Halle GmbH Department Stadtregionen 235, 246, 255
UFZ - Umweltforschungszentrum Leipzig-Halle GmbH FB Sozialwissenschaftliche Umweltforschung -ÖKUS- Department Stadt- und Umweltsoziologie 44
Universität Augsburg, Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für Pädagogik
mit Berücksichtigung der Erwachsenenbildung und außerschulischen Jugendbildung 126
244
Institutionenregister
Universität Bamberg, Fak. Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Fach Soziologie Professur für
Sozialwissenschaftliche Europaforschung 174
Universität Bayreuth, Fak. 02 Biologie, Chemie und Geowissenschaften, Fachgruppe Geowissenschaften Lehrstuhl für Bevölkerungs- und Sozialgeographie 96
Universität Bayreuth, Fak. 02 Biologie, Chemie und Geowissenschaften, Fachgruppe Geowissenschaften Lehrstuhl für Wirtschaftsgeographie und Regionalplanung 193
Universität Bayreuth, Fak. 03 Rechts- und Wirtschaftswissenschaften, Lehrstuhl für VWL IV
Wirtschaftstheorie 53
Universität Bielefeld, Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung 65, 71
Universität Bochum, Fak. für Psychologie, Arbeitseinheit Kognitions- und Umweltpsychologie
103
Universität Bonn, Zentrum für Europäische Integrationsforschung -ZEI- 221
Universität Bremen, FB 06 Rechtswissenschaft, Forschungsstelle für Europäisches Umweltrecht FEU- 46
Universität Bremen, FB 07 Wirtschaftswissenschaft, Institut für Institutionelle und SozialÖkonomie -IISO- 156
Universität Bremen, FB 11 Human- und Gesundheitswissenschaften, Forschungsgruppe Dienstleistungsberufe 156
Universität Bremen, Forschungszentrum Nachhaltigkeit -artec- 46, 289
Universität Dortmund, Fak. Raumplanung, Fachgebiet Gewerbeplanung 226
Universität Dortmund, Fak. Raumplanung, Fachgebiet Verkehrswesen und Verkehrsplanung 103
Universität Dortmund, Fak. Raumplanung, Fachgebiet Ver- und Entsorgungssysteme in der
Raumplanung 225
Universität Dortmund, Fak. Raumplanung, Fachgebiet VWL, insb. Raumwirtschaftspolitik
252
38,
Universität Dortmund, Fak. Raumplanung, Institut für Raumplanung 277
Universität Erlangen-Nürnberg, Naturwissenschaftliche Fakultät 03, Institut für Geographie 301
Universität Frankfurt, FB 01 Rechtswissenschaft, Institut für Öffentliches Recht 225
Universität Frankfurt, FB 03 Gesellschaftswissenschaften, Institut für Gesellschafts- und Politikanalyse Lehrstuhl Soziologie, insb. soziale Konflikte und sozialer Wandel 178
Universität Frankfurt, FB 03 Gesellschaftswissenschaften, Institut für Methodologie Lehrstuhl
Soziologie, insb. gesamtgesellschaftliche Entwicklung 211
Universität Frankfurt, FB 11 Geowissenschaften, Geographie, Institut für Kulturgeographie, Stadtund Regionalforschung 258
Universität Freiburg, Frankreich-Zentrum 166
Universität Göttingen, Fak. für Forstwirtschaften und Waldökologie, Institut für Forstpolitik,
Forstgeschichte und Naturschutz 294
Institutionenregister
245
Universität Göttingen, Fakultät für Agrarwissenschaften, Institut für Agrarökonomie Lehrstuhl für
Agrarpolitik 266
Universität Halle-Wittenberg, Mathematisch-Naturwissenschaftlich-Technische Fakultät, Institut
für Geographie Abt. Sozialgeographie 50, 251
Universität Halle-Wittenberg, Philosophische Fakultät, Institut für Soziologie Professur für Allgemeine Soziologie, insb. Strukturanalyse moderner Gesellschaften und Methoden empirischer Sozialforschung 20, 23, 47
Universität Halle-Wittenberg, Philosophische Fakultät, Institut für Soziologie Professur für Methoden der empirischen Sozialforschung 71
Universität Hamburg, FB 03 Wirtschaftswissenschaften, Institut für Außenhandel und Wirtschaftsintegration 220
Universität Hamburg, FB 03 Wirtschaftswissenschaften, Institut für Verkehrswissenschaft Volkswirtschaftliche Abt. 237
Universität Hannover, FB Architektur, Institut für Geschichte und Theorie Abt. Planungs- und
Architektursoziologie 18, 126, 139, 198
Universität Hohenheim, Fak. Agrarwissenschaften, Institut für Sozialwissenschaften des Agrarbereichs FG Landwirtschaftliche Kommunikations- und Beratungslehre 302, 304, 310
Universität Karlsruhe, Institut für Regionalwissenschaft 284
Universität Kassel, FB 04 Sozialwesen, Institut für Sozialpädagogik und Soziologie der Lebensalter Fachgebiet Theorie und Praxis der Sozialen Arbeit mit älteren Menschen 91
Universität Kassel, FB 06 Architektur, Stadtplanung, Landschaftsplanung, Arbeitsgruppe Empirische Planungsforschung -AEP- 67, 114
Universität Kiel, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät, Geographisches Institut Lehrstuhl Stadt- und Bevölkerungsgeographie 36
Universität Leipzig, Medizinische Fakultät, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie Forschungsabteilung 135
Universität Lüneburg, FB 04 Umweltwissenschaften, Institut für Umweltstrategien Arbeitsgruppe
Umweltplanung 156
Universität Magdeburg, Fak. für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaften, Institut für Soziologie Lehrstuhl für Makrosoziologie 157
Universität Mainz, FB 22 Geowissenschaften, Geographisches Institut 62
Universität Marburg, FB 03 Gesellschaftswissenschaften und Philosophie, Institut für Politikwissenschaft Professur für Politische Theorie und Ideengeschichte 43
Universität Marburg, FB 19 Geographie, Geographisches Institut 215, 231
Universität Münster, FB 03 Rechtswissenschaftliche Fakultät, Institut für Kriminalwissenschaften
78
Universität Münster, FB 04 Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Centrum für Angewandte Wirtschaftsforschung -CAWM- Institut für Siedlungs- und Wohnungswesen 247, 263
246
Institutionenregister
Universität Münster, FB 04 Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Centrum für Angewandte Wirtschaftsforschung -CAWM- Institut für Verkehrswissenschaft 213
Universität Osnabrück, FB 02 Kultur- und Geowissenschaften, Fachgebiet Geographie 83
Universität Osnabrück, FB 02 Kultur- und Geowissenschaften, Fachgebiet Geographie Fachteilgebiet Sozialgeographie 62
Universität Osnabrück, FB Rechtswissenschaften 225
Universität Paderborn, Fak. 01 Kulturwissenschaften, Institut für Angewandte Geographie und
Tourismusforschung Lehrstuhl für Angewandte Anthropogeographie und Geoinformatik
260
Universität Potsdam, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für VWL, insb.
Wirtschaftstheorie 261, 262
Universität Saarbrücken, Fak. 05 Empirische Humanwissenschaften, FR 5.2 Soziologie CEval Centrum für Evaluation 152
Universität Stuttgart, Fak. 07 Maschinenbau, Institut für Energiewirtschaft und Rationelle Energieanwendung -IER- 225
Universität Stuttgart, Fak. 10 Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für VWL und Recht
Abt. für Umwelt- und Innovationsforschung 292
Universität Trier, FB 04, Fach Soziologie Teilfach Empirische Sozialforschung, Methodenlehre
78
Universität Trier, FB 06, Fach Geographie Abt. Angewandte Geographie, Fremdenverkehrsgeographie 271
Universität Wuppertal, FB B Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Professur für Soziologie und
anwendungsbezogene Soziologie 117
Weeber + Partner, Institut für Stadtplanung und Sozialforschung 55, 109, 110, 113, 146
WIFO - Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung 221
Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH FSP Organisationen und Wissen Abt.
Internationalisierung und Organisation 214
Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH FSP Zivilgesellschaft, Konflikte und
Demokratie Abt. Zivilgesellschaft und transnationale Netzwerke 191, 192
Wissenschaftszentrum Nordrhein-Westfalen Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie
GmbH 156, 260
Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH -ZEW- 221
Zentrum für Zeithistorische Forschung e.V.
313
ANHANG
Hinweise
249
Hinweise zur Originalbeschaffung von Literatur
Die in der Datenbank SOLIS nachgewiesene Graue Literatur enthält nahezu vollständig einen
Bibliotheksstandort zur Erleichterung der Ausleihe; dies gilt auch für einen Teil (40%) der nachgewiesenen Verlagsliteratur. In SOLIS nachgewiesene Zeitschriftenaufsätze sind zu über 60% mit
einem Standortvermerk versehen.
Beschaffung von Literatur über den Deutschen Leihverkehr
Die Standortvermerke in SOLIS (Kürzel, Ort und Sigel der besitzenden Bibliothek sowie Signatur
der Arbeit) beziehen sich auf Bibliotheken, die dem normalen Fernleihverkehr angeschlossen sind.
Sollte die gewünschte Arbeit bei Ihrer örtlichen Bibliothek nicht vorhanden sein, ersparen Ihnen
die Standortvermerke für die Fernleihe („Direktbestellung“) den u.U. sehr zeitraubenden Weg über
das Bibliothekenleitsystem.
Elektronische Bestellungen sind ebenfalls möglich, z.B. über subito - einen bundesweiten Dokumentlieferdienst der deutschen Bibliotheken für Aufsätze und Bücher.
Literaturdienst der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln
Aufsätze aus Zeitschriften, die für SOLIS ausgewertet werden und in der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln vorhanden sind, können über den Kölner Literaturdienst (KÖLI) als Kopie bestellt
werden. Diese Aufsätze enthalten den Standortvermerk „UuStB Koeln(38) - Signatur der Zeitschrift“ sowie einen Hinweis auf den Kopierdienst. Die Bestellung kann mit gelber Post, per Fax
oder elektronisch erfolgen.
Kosten für den Postversand bis zu je 20 Kopien pro Aufsatz betragen 4,- Euro, für Hochschulangehörige 2,- Euro (bei „Normalbestellung“ mit einer Lieferzeit von i.d.R. sieben Tagen); gegen
Aufpreis ist eine „Eilbestellung“ (Bearbeitungszeit: ein Arbeitstag) oder auch eine Lieferung per
Fax möglich.
Zur Benutzung der Forschungsnachweise
Die Inhalte der Forschungsnachweise beruhen auf den Angaben der Forscher selbst.
Richten Sie deshalb bitte Anfragen jeglicher Art direkt an die genannte Forschungseinrichtung
oder an den/die Wissenschaftler(in).
Das gilt auch für Anfragen wegen veröffentlichter oder unveröffentlichter Literatur, die im Forschungsnachweis genannt ist.
Informations- und Dienstleistungsangebot des
Informationszentrums Sozialwissenschaften
Als Serviceeinrichtung für die Sozialwissenschaften erbringt das Informationszentrum Sozialwissenschaften (IZ) überregional und international grundlegende Dienste für Wissenschaft und Praxis.
Seine Datenbanken zu Forschungsaktivitäten und Fachliteratur sowie der Zugang zu weiteren
nationalen und internationalen Datenbanken sind die Basis eines umfassenden Angebotes an Informationsdiensten für Wissenschaft, Multiplikatoren und professionelle Nutzer von Forschungsergebnissen. Zu seinen zentralen Aktivitäten gehören:
• Aufbau und Angebot von Datenbanken mit Forschungsprojektbeschreibungen (FORIS) und
Literaturhinweisen (SOLIS)
• Beratung bei der Informationsbeschaffung - Auftragsrecherchen in Datenbanken weltweit
• Informationstransfer von und nach Osteuropa
• Informationsdienste zu ausgewählten Themen
• Informationswissenschaftliche und informationstechnologische Forschung & Entwicklung
• Internet-Service
Das Informationszentrum Sozialwissenschaften wurde 1969 von der Arbeitsgemeinschaft Sozialwissenschaftlicher Institute e.V. (ASI) gegründet. Seit Dezember 1986 ist es mit dem Zentralarchiv für empirische Sozialforschung (ZA) an der Universität zu Köln und dem Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen e.V. (ZUMA), Mannheim in der Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e.V. (GESIS) zusammengeschlossen. GESIS ist Mitglied der
„Leibniz-Gemeinschaft“ und wird von Bund und Ländern gemeinsam gefördert.
Im Januar 1992 wurde eine Außenstelle der GESIS (ab 2003 GESIS-Servicestelle Osteuropa) in
Berlin eröffnet, in der die Abteilung des IZ zwei Aufgaben übernahm: Die Bestandssicherung
unveröffentlichter sozialwissenschaftlicher Forschungsarbeiten der DDR und den Informationstransfer von und nach Osteuropa.
Die Datenbanken FORIS und SOLIS
FORIS (Forschungsinformationssystem Sozialwissenschaften)
Inhalt: FORIS informiert über laufende, geplante und abgeschlossene Forschungsarbeiten der
letzten zehn Jahre aus der Bundesrepublik Deutschland, aus Österreich und der Schweiz.
Die Datenbank enthält Angaben zum Inhalt, zum methodischen Vorgehen und zu Datengewinnungsverfahren sowie zu ersten Berichten und Veröffentlichungen. Die Namen der
am Projekt beteiligten Forscher und die Institutsadresse erleichtern die Kontaktaufnahme.
Fachgebiete: Soziologie, Politikwissenschaft, Sozialpolitik, Sozialpsychologie, Psychologie, Bildungsforschung, Erziehungswissenschaft, Kommunikationswissenschaften, Wirtschaftswissenschaften, Demographie, Ethnologie, historische Sozialforschung, Sozialgeschichte,
Methoden der Sozialforschung, Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sowie weitere interdisziplinäre Gebiete der Sozialwissenschaften wie z.B. Frauenforschung, Freizeitforschung, Gerontologie, Sozialwesen oder Kriminologie.
Bestand der letzten 10 Jahre: über 43.000 Forschungsprojektbeschreibungen
Quellen: Erhebungen, die das IZ Sozialwissenschaften in der Bundesrepublik Deutschland, die
Universitätsbibliothek der Wirtschaftsuniversität Wien in Österreich (bis 2001) und SIDOS (Schweizerischer Informations- und Daten-Archivdienst) in der Schweiz bei sozialwissenschaftlichen Forschungseinrichtungen durchführen. Die Ergebnisse der IZ-Erhe-
bung werden ergänzt durch sozialwissenschaftliche Informationen fachlich spezialisierter
IuD-Einrichtungen wie z.B. des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesanstalt für Arbeit (Nürnberg) sowie durch Auswertung von Internetquellen, Hochschulforschungsberichten sowie Jahresberichten zentraler Fördereinrichtungen und Stiftungen.
SOLIS (Sozialwissenschaftliches Literaturinformationssystem)
Inhalt: SOLIS informiert über die deutschsprachige fachwissenschaftliche Literatur ab 1945, d.h.
Aufsätze in Zeitschriften, Beiträge in Sammelwerken, Monographien und Graue Literatur
(Forschungsberichte, Kongressberichte), die in der Bundesrepublik Deutschland, Österreich oder der Schweiz erscheinen. Bei Aufsätzen aus Online-Zeitschriften und bei Grauer Literatur ist im Standortvermerk zunehmend ein Link zum Volltext im Web vorhanden.
Fachgebiete: Soziologie, Politikwissenschaft, Sozialpolitik, Sozialpsychologie, Bildungsforschung, Kommunikationswissenschaften, Demographie, Ethnologie, historische Sozialforschung, Methoden der Sozialforschung, Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sowie
weitere interdisziplinäre Gebiete der Sozialwissenschaften wie z.B. Frauenforschung,
Freizeitforschung, Gerontologie oder Sozialwesen.
Bestand: Frühjahr 2005 ca. 315.000 Literaturnachweise
Jährlicher Zuwachs: ca. 14.000
Quellen: Zeitschriften, Monographien einschließlich Beiträgen in Sammelwerken sowie Graue
Literatur. SOLIS wird vom IZ Sozialwissenschaften in Kooperation mit dem Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung in Wiesbaden, der Freien Universität Berlin - Fachinformationsstelle Publizistik, dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg, den Herausgebern der Zeitschrift für Politikwissenschaft und dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung hergestellt. Weitere
Absprachen bestehen mit der Zentralstelle für Psychologische Information und Dokumentation in Trier und mit dem Deutschen Institut für Internationale Pädagogische Forschung
in Frankfurt/Main.
Zugang zu den Datenbanken
Der Abruf von Informationen aus den Datenbanken FORIS und SOLIS ist prinzipiell kostenpflichtig. Beide Datenbanken sind in jeweils unterschiedlichen fachlichen Umgebungen über folgende
Hosts zugänglich:
STN International
The Scientific & Technical
Information Network
Postfach 24 65
D-76012 Karlsruhe
Tel. (0 72 47) 80 85 55
www.stn-international.de
GBI
Gesellschaft für Betriebswirtschaftliche Information mbH
Postfach 81 03 60
D-81903 München
Tel. (0 89) 99 28 79-0
www.gbi.de/_de
An nahezu allen Hochschulstandorten sowohl in Deutschland als auch in Österreich und der
Schweiz sind beide Datenbanken auf der Basis von Pauschalabkommen mit den Hosts - z.B. für
das GBI wiso-net - in der Bibliothek oder über Institutsrechner für die Hochschulangehörigen frei
zugänglich.
infoconnex - der neue interdisziplinäre Informationsdienst bietet Individualkunden günstige Jahrespauschalpreise für den Zugang zur Datenbank SOLIS - auch in Kombination mit den Literaturdatenbanken zu Pädagogik und Psychologie (www.infoconnex.de).
Im www-Angebot des IZ bzw. der GESIS steht - neben weiteren kostenfrei zugänglichen Datenbanken - ein Ausschnitt aus der FORIS-Datenbank mit Projektbeschreibungen der letzten drei
Jahre für inhaltliche und formale Suchen zur Verfügung
(www.gesis.org/Information/FORIS/Recherche); dadurch besteht darüber hinaus die Möglichkeit,
bereits gemeldete Projekte auf Aktualität zu prüfen sowie jederzeit neue Projekte für eine Aufnahme in FORIS mitzuteilen.
Beratung bei der Nutzung sozialwissenschaftlicher Datenbanken
Zur Unterstützung Ihrer eigenen Suche in den Datenbanken FORIS und SOLIS bietet das IZ entsprechende Rechercheinstrumente wie z.B. den Thesaurus oder die Klassifikation Sozialwissenschaften. Selbstverständlich beraten wir Sie auch jederzeit bei der Umsetzung sozialwissenschaftlicher Fragestellungen in effektive Suchstrategien in unseren Datenbanken.
Auftragsrecherchen
In Ihrem Auftrag und nach Ihren Wünschen führt das IZ kostengünstig Recherchen in den Datenbanken FORIS und SOLIS durch. Darüber hinaus werden Informationen aus weiteren nationalen
und internationalen Datenbanken zu sozialwissenschaftlichen und/oder fachübergreifenden Themengebieten zusammengestellt.
Informationstransfer von und nach Osteuropa
Die Abteilung Informationstransfer in der GESIS-Servicestelle Osteuropa fördert die Ost-WestKommunikation in den Sozialwissenschaften. Sie unterstützt die internationale Wissenschaftskooperation mit einer Vielzahl von Informationsdiensten.
Eine wichtige Informationsquelle für Kontakte, Publikationen oder Forschung bietet in diesem
Zusammenhang auch der Newsletter „Sozialwissenschaften in Osteuropa“, der viermal jährlich in
englischer Sprache erscheint.
Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst - soFid
Regelmäßige Informationen zu neuer Literatur und aktueller sozialwissenschaftlicher Forschung
bietet das IZ mit diesem Abonnementdienst, der sowohl in gedruckter Form als auch auf CD-ROM
bezogen werden kann. Er ist vor allem konzipiert für diejenigen, die sich kontinuierlich und längerfristig zu einem Themenbereich informieren wollen.
soFid ist zu folgenden Themenbereichen erhältlich:
•
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Allgemeine Soziologie
Berufssoziologie
Bevölkerungsforschung
Bildungsforschung
Familienforschung
Frauen- und Geschlechterforschung
Freizeit - Sport - Tourismus
Gesellschaftlicher Wandel in den
neuen Bundesländern
Gesundheitsforschung
Industrie- und Betriebssoziologie
Internationale Beziehungen +
Friedens- und Konfliktforschung
Jugendforschung
Kommunikationswissenschaft:
Massenkommunikation - Medien Sprache
• Kriminalsoziologie + Rechtssoziologie
• Kultursoziologie + Kunstsoziologie
• Methoden und Instrumente der
Sozialwissenschaften
• Migration und ethnische Minderheiten
• Organisations- und Verwaltungsforschung
• Osteuropaforschung
• Politische Soziologie
• Religionsforschung
• Soziale Probleme
• Sozialpolitik
• Sozialpsychologie
• Stadt- und Regionalforschung
• Technology Assessment
• Umweltforschung
• Wissenschafts- und Technikforschung
sowiNet - Aktuelle Themen im Internet
Zu gesellschaftlich relevanten Themen in der aktuellen Diskussion werden in der Reihe sowiOnline Informationen über sozialwissenschaftliche Forschungsprojekte und Veröffentlichungen auf
Basis der Datenbanken FORIS und SOLIS zusammengestellt. In der Reihe sowiPlus werden solche Informationen darüber hinaus mit Internetquellen unterschiedlichster Art (aktuelle Meldungen,
Dokumente, Analysen, Hintergrundmaterialien u.a.m.) angereichert. Alle Themen sind zu finden
unter www.gesis.org/Information/SowiNet.
Forschungsübersichten
Dokumentationen zu speziellen sozialwissenschaftlichen Themengebieten, Ergebnisberichte von
Forschungs- und Entwicklungsarbeiten des IZ, Tagungsberichte und State-of-the-art-Reports werden in unregelmäßigen Abständen in verschiedenen Reihen herausgegeben.
Internet-Service
Die Institute der GESIS (Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e.V.)
IZ
(Informationszentrum Sozialwissenschaften, Bonn)
ZA
(Zentralarchiv für Empirische Sozialforschung an der Universität zu Köln) und
ZUMA (Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen, Mannheim)
bieten unter
www.gesis.org
gemeinsam Informationen zum gesamten Spektrum ihrer Infrastrukturleistungen sowie Zugang zu
Informations- und Datenbeständen.
Unter dem Menü-Punkt „Literatur- & Forschungsinformation“ bietet das IZ nicht nur Zugang
zu einem Ausschnitt aus der Forschungsprojektdatenbank FORIS, sondern zu einer Reihe weiterer
Datenbanken und Informationssammlungen:
• Die Datenbank SOFO - sozialwissenschaftliche Forschungseinrichtungen - enthält Angaben
zu universitären und außeruniversitären Instituten in der Bundesrepublik Deutschland in den
Bereichen Soziologie, Politikwissenschaft, Psychologie, Erziehungswissenschaft, Kommunikationswissenschaft, Wirtschaftswissenschaft, Bevölkerungswissenschaft, Geschichtswissenschaft sowie Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Gesucht werden kann nach Namen(steilen),
Fachgebiet, Ort, Bundesland sowie organisatorischer Zuordnung (Hochschule, außeruniversitäre Forschung oder öffentlicher Bereich).
Neben Adressen, herausgegebenen Schriftenreihen u.ä. verweisen Hyperlinks ggf. auf die jeweiligen Homepages der Institutionen. Darüber hinaus gelangt man über einen weiteren Hyperlink zu allen Projektbeschreibungen eines Instituts, die in den letzten drei Jahren in die Forschungsdatenbank FORIS aufgenommen wurden (www.gesis.org/information/SOFO).
• Die Datenbank INEastE - Social Science Research INstitutions in Eastern Europe - bietet
Tätigkeitsprofile zu sozialwissenschaftlichen Einrichtungen in vierzehn osteuropäischen Ländern. Ähnlich wie in SOFO, können auch hier die Institutionen durchsucht werden nach Namensteilen, Ort, Land, Personal, Fachgebiet, Tätigkeitsschwerpunkt und organisatorischer Zuordnung. Die zumeist ausführlichen Institutsbeschreibungen in englischer Sprache sind durch
weiterführende Hyperlinks zu den Institutionen ergänzt
(www.gesis.org/Information/Osteuropa/INEastE).
• Sozialwissenschaftliche Zeitschriften in Deutschland, Österreich und der Schweiz stehen in
einer weiteren Datenbank für Suchen zur Verfügung. Es handelt sich dabei um Fachzeitschriften, die vom IZ in Kooperation mit weiteren fachlich spezialisierten Einrichtungen regelmäßig
für die Literaturdatenbank SOLIS gesichtet und ausgewertet werden. Standardinformationen
sind Zeitschriftentitel, Herausgeber, Verlag und ISSN - Redaktionsadresse und URL zur Homepage der Zeitschrift werden sukzessive ergänzt. Immer vorhanden ist ein Link zur Datenbank SOLIS, der automatisch eine Recherche beim GBI-Host durchführt und die in SOLIS gespeicherten Titel der Aufsätze aus der betreffenden Zeitschrift kostenfrei anzeigt; weitere Informationen zu den Aufsätzen wie Autoren oder Abstracts können gegen Entgelt direkt angefordert werden. Die Datenbank befindet sich noch im Aufbau; eine alphabetische Liste aller
ausgewerteten Zeitschriften aus den deutschsprachigen Ländern kann jedoch im PDF-Format
abgerufen werden.
Zu sozialwissenschaftlichen Zeitschriften in Osteuropa liegen ausführliche Profile vor, die in
alphabetischer Reihenfolge für die einzelnen Länder ebenfalls abrufbar sind. Der Zugang erfolgt
über www.gesis.org/Information/Zeitschriften.
Über weitere Menü-Hauptpunkte werden u.a. erreicht:
• die Linksammlung SocioGuide, die - gegliedert nach Ländern und Sachgebieten - Zugang zu
Internetangeboten in den Sozialwissenschaften bietet (www.gesis.org/SocioGuide) sowie
• der GESIS-Tagungskalender (www.gesis.org/Veranstaltungen) mit Angaben zu Thema/ Inhalt,
Termin, Ort, Land, Kontaktadresse bzw. weiterführenden Links zu nationalen und internationalen Tagungen und Kongressen in den Sozialwissenschaften sowie zu Veranstaltungen in und
zu Osteuropa im Bereich der Transformationsforschung.
Elektronischer Service des IZ
Das IZ-Telegramm, das vierteljährlich über Neuigkeiten und Wissenswertes aus dem IZ berichtet,
sowie der Newsletter „Social Science in Eastern Europe“ können auch in elektronischer Version
bezogen werden. Ein E-mail-Abonnement des IZ-Telegramms erhalten Sie über
[email protected]; Textfeld: subscribe iz-telegramm IhrVorname IhrNachname
Der Betreff bleibt leer, statt IhrVorname IhrNachname können Sie auch anonymous eingeben.
Für den Newsletter gilt:
[email protected]; Text im Betreff: subscribe oenews
***
Umfassende und aktuelle Informationen zum Gesamtangebot der Serviceleistungen des IZ inklusive Preisen, Download- und Bestellmöglichkeiten finden Sie im Internet - alles auf einen Blick
unter:
www.gesis.org/IZ/IZ-uebersicht.htm
GESIS - Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher
Infrastruktureinrichtungen e.V.
Informationszentrum
Sozialwissenschaften
Lennéstraße 30
53113 Bonn
Telefon: (0228)2281-0
Telefax: (0228) 22 81-120
e-mail:[email protected]
Abteilung Informationstransfer
in der GESIS-Servicestelle Osteuropa
Schiffbauerdamm 19 • 10117 Berlin
Telefon: (030) 23 36 11-0
Telefax: (030) 23 36 11-310
e-mail:[email protected]

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