am rande - Universitätsklinikum Leipzig
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14/10 DAS PATIENTENMAGAZIN DES UNIVERSITÄTSKLINIKUMS LEIPZIG HES C I L N RSÖ E P LAR P IHR M XE IS-E T A GR Sommerhitze: Coole Tipps für heiße Tage Seite 5 Fibromyalgie: Schmerzen ohne Ursache… 6 Uniklinik: Kontinenzzentrum stellt sich vor… 8 Foto: dpa GESUNDHEIT UND MEHR... 2 MELDUNGEN | KOPF DER WOCHE Ausgabe 14 / 9. Juli 2010 Gesundheit und mehr... N INHALT N KOPF DER WOCHE Matthias Müller, neuer Porsche-Chef V olkswagen verstärkt seinen Einfluss bei Porsche. Der künftige Porsche-Chef Matthias Müller ist ein enger Vertrauter des VWVorstandsvorsitzenden Martin Winterkorn. Klinikum Intern Neues aus dem Klinikum . . 3 Aktuell Schwitzen: Krankheitsbedingt und durch die Hitze.4/5 Der 57-Jährige gilt als exzellenter Produktstratege und als einer der wichtigsten Männer in Wolfsburg. Auch bei Porsche in Stuttgart-Zuffenhausen wird der VW-Mann als gute Wahl für die Nachfolge von Michael Macht angesehen. Klinikum 2010 Fibromyalgie – Schmerzen ohne Ursache . . . . . . . . . . . 6 Klinikum 2010 Zusammenhang zwischen Hautkrankheiten und Rheuma 7 Mit dem in Chemnitz geborenen und in Bayern aufgewachsenen Manager kommt einer an die Porsche-Spitze, der wie kein Zweiter weiß, wie Audi und VW in ihren Produktplanungen ticken. Dies ist ein großer Pluspunkt, weil es bei der Integration der Sportwagenschmiede in den VW-Konzern gerade auf eine genaue Abstimmung und Abgrenzung zwischen den gerne mal rivalisierenden Autobauern Audi und Porsche ankommt. Klinikum 2010 UKL-Kontinenzzentrum stellt sich vor . . . . . . . . . . . . . . . 8 Klinikum 2010 Dank an Körperspender. . . 9 Wirtschaft I Politik Mini-Refom lässt Einkommen bröckeln . . . . . . . . . . 10 Fotos: dpa Universitäts-Leben Nanotech: Ideal für Photovoltaik und Thermoelektrik . 11 Kultur Mythos Burg . . . . . . . . . . 12 Unterhaltung Kachelmann-Prozess wohl im September . . . . . . . . . 13 Reise Kanada . . . . . . . . . . . . . . 14 Jugend Zum 46. Mal: Frischer Wind für die Wissenschaft. . . . . 15 Prävention Reiseapotheke: Salben und Pillen auf Tour . . . . . . . . . 16 Wellness & Beauty Keinen Kaltstart nach Urlaub 17 Ihr Geld, ihr Recht Liebe im Büro: Nicht vor den Kollegen knutschen . . . . . 18 Soziales Enttäuschung: Hartz-IVSätze steigen nicht . . . . . . 19 Sport Das Erfolgsmodell Löw 20/21 Rätselseite und Gewinner der letzten Ausgabe . . . 22 VA-Hinweise | TV-Tipps . . . . . . . . . . . . . 23 Steckbrief | Impressum . . . . . . . . . . 24 Müller leitete von 2003 bis 2007 das Produktmanagement der Audi-Marken, zu de- nen auch Seat und die Sportwagenschmiede Lamborghini gehören. Anschließend folgte er seinem Chef Winterkorn in gleicher Funktion nach Wolfsburg. Der 57-Jährige könne wie sein Vorgänger Michael Macht ausgleichen und gehe nicht gleich mit dem Kopf durch die Wand, heißt es in Stuttgart. Macht führt Porsche seit dem verlorenen Übernahmekampf mit VW vor knapp einem Jahr mit ruhiger Hand. Müller arbeitet bereits seit vielen Jahren sehr eng mit Winterkorn zusammen und gilt als sehr durchsetzungsstark: „Er bringt, er liefert. Ein offener sympathischer Typ, der aber auch sehr fordernd sein kann“, charakterisiert ihn jemand, der ihn in Ingolstadt erlebt hat. Porsche hatte bis zum Sommer vergangenen Jahres unter Führung von Wiedeking versucht, den VW-Konzern mit Hilfe riskanter Spekulationsgeschäfte zu übernehmen. Der Angriff scheiterte und im Gegenzug musste VW den hoch verschuldeten Sportwagenbauer stützen. dpa N REIZTHEMA Kontroverse um Embryonen-Tests entbrannt D ie umstrittenen Gentests an künstlich befruchteten Embryonen sind zur Entdeckung von Erbkrankheiten erlaubt. Die Untersuchung von Embryonen außerhalb des Mutterleibs mit Hilfe der sogenannten Präimplantationsdiagnostik (PID) verstößt nicht gegen das Embryonenschutzgesetz, entschied der Bundesgerichtshof Anfang Juli in Leipzig. Der Senat stellte allerdings ausdrücklich klar, seine Entscheidung sei nur auf die Untersuchung von Zellen auf schwerwiegende genetische Schäden gerichtet. Die Richter öffneten damit keinesfalls einer Auswahl von Embryonen für die Geburt einer „Wunschtochter“ oder eines „Wunschsohnes“ Tür und Tor. Die Entscheidung der Leipziger Bundesrichter stieß auf ein geteiltes Echo. Die Bundesärztekammer begrüßte ebenso wie die Deutsche Gesellschaft für Reproduktionsmedizin das Urteil. Der BGH habe Rechtssicherheit geschaffen und gleichzeitig hervorgehoben, dass die PID nur bei entsprechend schwerwiegender Indikation angewendet werden dürfe, sagte der Präsident der Bundesärztekammer, Jörg-Dietrich Hoppe, laut einer Mitteilung. Der Gesetzgeber sei nun aufgefordert, das Embryonenschutzgesetz entsprechend nachzubessern. Hingegen kritisierte das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) das Urteil scharf. „Das Urteil (...) ist ein schwerer Schlag gegen den Schutz und die Würde menschlichen Lebens“, sagte ZdK-Präsident Alois Glück laut einer in Bonn veröffentlichten Mitteilung. Die Unverfügbarkeit menschlichen Lebens verbiete jede Selektion von Embryonen. Auch ein genetischer Defekt sei hierzu keine Rechtfertigung. Die Deutsche Bischofskonferenz erklärte: „Die Tötung von Embryonen, die nach einer Untersuchung auf genetische Schäden nicht mehr in die Gebärmutter eingesetzt werden sollen, kann nicht erlaubt sein und widerspricht unserem Verständnis vom Menschen.“ Kritik kam auch vom Bundesbeauftragten für Behinderte, Hubert Hüppe: Mit dem Urteil sei die Tür zu „Designerkindern“ und letztlich zum Aussortieren menschlichen Lebens weit geöffnet. Die PID hatte schon in der Vergangenheit für Zündstoff gesorgt. Kritiker befürchten, dass sie missbraucht werden könnte und dass am Ende das „Designer-Baby“ steht – ausgewählt vielleicht nach Haar- oder Augenfarbe und Geschlecht. Der 5. Strafsenat stellte mit seinem Urteil Rechtssicherheit für Fortpflanzungsmediziner und betroffene Paare her. Die Bundesrichter bestätigten zugleich den Freispruch des Berliner Landgerichts für einen 47 Jahre alten Gynäkologen und verwarfen die Revision der Staatsanwaltschaft. Der Berliner Gynäkologe hatte für drei erblich vorbelastete Paare die umstrittene Präimplantationsdiagnostik ausgeführt und dabei Em- bryos mit genetischen Defekten entdeckt. Die betroffenen Frauen lehnten eine Einpflanzung ab. Der nur Die ließ Mediziner übertrug daher Embryonen ohne Defekt. nicht verpflanzten Embryos er absterben. Anschließend zeigte er sich selbst an, um Rechtssicherheit zu erzwingen. Das Landgericht Berlin sprach den Arzt im Mai 2009 frei. Es konnte keinen Verstoß gegen das seit 20 Jahren geltende Gesetz erkennen. Die Leipziger Bundesrichter folgten in ihrem Urteil sowohl der Argumentation des Landgerichts sowie der Verteidigung und des Bundesanwalts. Dem Embryonenschutzgesetz sei kein Verbot der PID zu entnehmen. Sie sei von dem Arzt auch nicht missbräuchlich angewendet worden, sagte der Vorsitzende Richter Clemens Basdorf. „Hier steht der Kinderwunsch im Mittelpunkt.“ Das Vorgehen des Gynäkologen verstoße weder gegen den Wortlaut noch gegen den Sinn des Gesetzes, in dem die PID nicht ausdrücklich berücksichtigt sei. Gitta Keil KLINIKUM INTERN 3 Ausgabe 14 / 9. Juli 2010 Gesundheit und mehr... N AUSZEICHNUNG Arbeitsgruppe der Hautklinik erhält Gedek-Award D ie Arbeitsgruppe um Dr. Tobias Polte von der Klinik und Poliklinik für Dermatologie, Allergologie und Venerologie der Universität Leipzig und vom Department für Umweltimmunologie des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung Leipzig hat den mit 10.000 Euro dotierten Brigitte-Gedek-Science-Award der Gesellschaft für Mykotoxin-Forschung erhalten. Die Wissenschaftler konnten im Mausmodell eine allergieverstärkende Wirkung durch Stoffwechselprodukte bestimmter Schimmelpilze zeigen. Die Ergebnisse, die im renommierten Fachblatt „American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine“ veröffentlicht wurden, beschreiben erstmalig einen Mechanismus, der das in epidemiologischen Studien beobachtete, verstärkte Auftreten bestimmter Allergien bei Schimmelpilzbefall im Haushalt erklären könnte. „Wir konnten in unserer Arbeit nicht nur zeigen, dass die Mykotoxine zu verstärkten allergischen Symptomen führten, sondern haben zudem auch einen Großteil der für diese Wirkung zugrunde liegenden Mechanismen aufgeklärt“, erläutert Dr. Tobias Polte. „Für uns ist die Auszeichnung außerdem eine Anerkennung für die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen der Hochschulmedizin und dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung“, sagte Prof. Dr. Jan C. Simon, Direktor der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie. Das Labor der Nachwuchsgruppe ist im Max-Bürger-Forschungszentrum angesiedelt und ein wichtiger Baustein für den profilbildenden Forschungsbereich „Veränderte Umwelt und Krankheit“ der Universität Leipzig. Der Wissenschaftspreis wird alle zwei Jahre von Prof. Brigitte Gedek zur Förderung von wissenschaftlich herausragenden Leistungen auf dem Gebiet der Forschung an Schimmelpilzgiften gestiftet und wurde erstmals im Jahr 2000 vergeben. ukl Die ausgezeichneten Nachwuchsforscher von der Hautklinik des Universitätsklinikums Leipzig: Ulrike Bönisch, Nicole Schütze, Tobias Polte, Marita Reiprich. Foto: UFZ N TIERSCHUTZ Entenrettung am UKL D as die Uniklinik Leipzig eine hervorragende medizinischen Einrichtung ist, das ist weit über die Grenzen Sachsens hinaus bekannt. Dass dieser gute Ruf jedoch auch ins Tierreich abstrahlt und regelmäßig „wilde“ Gäste aufs Klinikgelände zieht, kann durchaus verwundern. Eine Entenmutter, die schon seit mindestens drei Jahren regelmäßig im geschlossenen Innenhof zwischen den Operativen Kliniken und dem Mutterund-Kind-Zentrum an der Liebigstraße ihre Gelege ausbrütet, sorgte Ende Juni für Aufregung bei den tierlieben Mitarbeitern. deckt wurden die Vögel am 25. Juni gegen 11 Uhr vom Sekretariat der Chirurgischen Klinik I. Schnell wurde die HausmeisterCrew informiert, die Kollegen riefen die Tierrettungsstelle des Veterinäramtes Leipzig an. Samt ihrer zehn piepsenden Sprösslinge des aktuellen Jahrgangs hatte es sich die Ente zum Ziel gesetzt, den Innenhof zu verlassen. Ent- Gegen 13.30 Uhr wurde die Entenfamilie abgeholt und kurz darauf im Johannapark ausgesetzt. Ente(n) gut, alles gut. ukl Tierische Gäste: Die Enten-Mutter und ihre zehn Küken erklimmen kühlende Treppenstufen am Universitätsklinikum. Foto: Stefan Straube N LEHRE Medis feiern 300 Jahre Charité und belegen Rang 3 B eim diesjährigen Benjamin Franklin Contest an der Berliner Charité hat das Leipziger Team den 3. Platz belegt. Der jährlich durchgeführte Wettbewerb stand dieses Jahr unter einem besonderen Motto – 300 Jahre Charité. Bei dem studentischen Wettbewerb zwischen sieben vorausgewählten Medizinfakultäten waren Wissen und Schnelligkeit gefragt, um bei Aufgaben wie der Blickdiagnose zu punkten oder klinische Fälle kostengünstig zu lösen. Die Motivation des Leipziger Teams, bestehend aus sechs Studierenden im 8. und 10. Semester, sich über 10 Wochen neben dem Studium auf den Wettbewerb vorbereiten, war der zusätzliche Wissenserwerb. So wurden Reanimation, Ultraschall, nähen und gipsen geübt. Teambetreuer Martin Neef, Assistenzarzt in der Kardiologie, ist hochzufrieden mit seinem Team: „Das Niveau des Wettbewerbs war so hoch, dass die Unterschiede minimal zu nennen sind. Im Sprint würde man von 100-stel Sekunden Unterschied sprechen.“ Im kommenden Jahr wollen sie sich wieder um die Teilnahme bemühen, um die Gewinner aus Berlin herauszufordern. Der Benjamin Franklin Contest wurde erstmals 1998 ausgerichtet und findet seit dem Jahr 2000 immer an der Berliner Charité statt. ds Das Leipziger Team: Henrike Horn, Johanna Kuhnt, Daniel Uhlemann, Nico Wesemann, Marie Anders und Urska Kosbek. Foto: privat 4 AKTUELL Ausgabe 14 / 9. Juli 2010 Gesundheit und mehr... N UNI-HAUTKLINIK Hyperhidrosis: Hilfe, ich schwitze S chwitzen ist etwas ganz Natürliches. Denn nur so kann sich der Körper bei warmem Wetter vor Überhitzung schützen. Bis zu einem Liter Flüssigkeit verliert der Mensch täglich über die Schweißdrüsen, die Flüssigkeit verdunstet auf der Haut und kühlt so den Körper. In einigen Fällen ist die Funktion der Schweißdrüsen jedoch gestört, die Betroffenen schwitzen auch dann, wenn es eigentlich für den Körper nicht notwendig ist. Ärzte sprechen dann von Hyperhidrosis. Es gibt zwei Formen dieser Krankheit. Zum einen kann krankhaftes Schwitzen als Folge einer anderen Erkrankung auftreten, bei Fieber zum Beispiel, oder durch die Umstellung der Hormone während Wechseljahren. Bei der zweiten Form, der primären Hyperhidro- sis, lässt sich die eigentliche Ursache nicht finden, die Patienten schwitzen trotzdem stark vor allem unter den Achseln, an den Handflächen und Fußsohlen oder auf der Stirn. Für diese Patienten ist dann ein Hautarzt der richtige Ansprechpartner. Das bedeutet nicht, dass jeder, der stärker schwitzt, krank ist. Oftmals hilft es, auf Kleidung und Schuhe aus synthetischen Stoffen zu verzichten. „Erst wenn die Patienten ihr Schwitzen nicht in den Griff bekommen, lohnt es sich, zum Arzt zu gehen“, so Professor Uwe Paasch, Oberarzt an der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie. Die primäre Hyperhidrosis tritt vor allem bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 14 bis 25 Jahren auf. Mindestens einmal in der Woche schwitzen sie deutlich mehr als üblich an mehreren Stellen des Körpers, jedoch nicht, während sie schlafen. „Die Lebensqualität der Patienten leidet, weil sie durch das Schwitzen Probleme in ihrem Umfeld und auch beim Beruf bekommen“, erklärt Professor Uwe Paasch. Viele Betroffene schämen sich für ihre Krankheit. In einigen Fällen leiden auch Verwandte darunter, Ärzte vermuten deshalb, dass die Anlage für Hyperhidrosis vererbt wird. Ob die Patienten schwitzen ist außerdem unabhängig von der Außentemperatur, die Betroffenen können die Schweißausbrüche weder vorhersehen, noch gibt es dafür psychische Gründe wie Angst oder Stress. Zur Diagnose messen die Haut- Da kann man sprayen wie man will: Menschen, die an Hyperhidrosis leiden, können die schwere Störung ihrer Schweißdrüsen auch nicht mit Deodorants unterdrücken. Foto: dpa ärzte, wie viel Schweiß die Haut innerhalb einer Minute produziert. Dies allein ist jedoch nicht aussagekräftig. Weil es für Hyperhidrosis-Patienten typisch ist, vor allem unter den Achseln, an Handflächen und Fußsohlen und auf der Stirn stark zu schwitzen, untersuchen die Ärzte mit einem Stärkepulver die Regionen, wo der Körper den meisten Schweiß produziert. Zusammen mit einer Jodlösung wird das Pulver auf die Haut gestrichen und färbt sich an den Stellen braun, an denen die Patienten besonders stark schwitzen. Diese Salze werden dünn auf die Haut aufgetragen, verschließen die Schweißdrüsen und verhindern so das Schwitzen. Handelsübliche Deos enthalten ebenfalls Aluminiumsalze, jedoch ist in diesen Spezialmischungen die Dosierung deutlich erhöht. Andere Therapien greifen auf die Wirkung von Ionen in der Haut oder einem Nervengift zurück. Ionen können vor allem an den Handflächen und Fußsohlen die Schweißproduktion reduzieren. Das Einspritzen des Neurotoxins in die betroffenen Hautstellen kann zwar schmerzhaft „Nur 38 Prozent sein, doch die der Betroffenen meisten Patienten suchen von sich sind mit dem Eraus Hilfe, obwohl gebnis zufrieden. die moderne TheSollte keine der rapie in 90 bis 95 Therapien wirProzent aller Fälken, können die le erfolgreich ist“, Prof. Dr. Uwe Paasch betont Hautarzt Foto: UKL Leipziger Ärzte auch die SchweißProfessor Paasch. „Dabei ist eine frühe Diagnose und drüsen durch eine Operation entTherapie gerade für junge Patien- fernen. ten besonders wichtig.“ Patienten können täglich von 8 bis An der Uniklinik nutzen die Haut- 16 Uhr in die Sprechstunde der ärzte je nach Schweregrad der Hautklinik kommen, jedoch benöKrankheit unterschiedlichste tigen sie, wie bei jedem anderen Therapiemöglichkeiten. So ver- Facharzt auch, dafür eine Überschreiben sie ihren Patienten zum weisung vom Hautarzt. Am besten Beispiel ein Deo mit einer sehr ho- vereinbaren sie einen Termin unhen Aluminiumsalzkonzentration. ter Tel. 0341 9718652. ukl Schwitzen ist eine ganz natürliche Redaktion des Körpers, um sich abzukühlen. Manchmal jedoch ist es auch krankhaft. Foto: Lanznaster 5 Ausgabe 14 / 9. Juli 2010 Gesundheit und mehr... N TIPPS Was gegen die Hitze hilft Egal ob am See, auf Arbeit oder auf Reisen: Cool bleiben heißt die Devise für alle während der aktuellen und der kommenden Hitzewelle. V iele kleine Schlucke Wasser trinken, das Auto nicht überfordern und auch dem Hund nicht zu viel zumuten: Wer diese Tipps befolgt, dürfte gut durch die heißen ersten Juli-Tage kommen. Im Alltag lauern jedoch noch mehr Risiken, die dafür sorgen können, dass die Hitzewelle echt unangenehm wird. Bluthochdruck. Die Getränke sollten gut gekühlt, aber nicht eiskalt sein. Scharfes Essen fördert das Schwitzen zusätzlich. Im Haus oder in der Wohnung bleiben: Durch die Hitze besonders gefährdete Menschen sollten die Wärme grundsätzlich meiden. „Sie gehen also besser nicht ins Freie, sondern blei- Am Arbeitsplatz cool bleiben: Trotz hoher Temperaturen sollten am Arbeitsplatz nicht großteils die Hüllen fallen. Luftige Kleidung wirke „schnell unprofessionell“, erklärt der Etikette-Experte Hans-Michael Klein aus Essen. Hotpants und bauchfreie T-Shirts seien grundsätzlich tabu. Ein Grenzfall seien Bermudashorts: „Das geht nur, wenn sie sehr lich nicht eindeutig geregelt, erklärt der Arbeitsrechtler Tobias Werner aus Berlin. Nach der Arbeitsstättenverordnung sind 26 Grad Celsius die Höchsttemperatur in Arbeitsräumen. Allerdings werden ausdrücklich Ausnahmen zugelassen. Tiere nicht überforden: Der Mittagsspaziergang mit dem Hund ist Trinken, trinken, trinken: Das sollte bei Temperaturen von bis zu 37 Grad die Devise sein. Allerdings gilt das nicht für das Bier beim Public Viewing an diesem Fußball-Wochenende – besser ist zum Beispiel Mineralwasser. Hier eine Übersicht weiterer Ratschläge, die dabei helfen sollen, die Hitze gut zu überstehen. Auf die Ernährung achten: Beim Trinken ist es nicht sinnvoll, auf einmal größere Mengen Flüssigkeit zu sich zu nehmen, rät Wolfgang Wesiack vom Berufsverband Deutscher Internisten in Wiesbaden. Besser seien regelmäßig kleine Schlucke. Das Mineralwasser sollte auch nicht zu kochsalzhaltig sein, denn zu viel Wasser mit hohem Natrium-Anteil kann auch zu Bluthochdruck führen. Eine Alternative ist Tee. Viel trinken sollten vor allem Menschen mit labilem Kreislauf, Ältere, Herzkranke und Patienten mit Kinder brauchen in der Hitze besonders viel Bei Temperaturen über 30 Grad Celsius erfrischt sich Schutz und Abkühlung. Fotos: dpa diese Berlinerin mit einem kräftigen Schluck Wasser. ben in kühlen, abgedunkelten Räumen“, empfiehlt Wesiack. Für einen erholsamen Nachtschlaf ist es wichtig, schon tagsüber keine Sonne in die Wohnung zu lassen. Wesiack rät auch, vor dem Zubettgehen durchzulüften. Auch eine kalte Dusche vor dem Schlafen kann helfen. lang sind“. Männer können kurzärmelige Hemden tragen, wenn der Chef kein Veto einlegt. Auch Sandalen gehen nur mit Genehmigung – und nur ohne Strümpfe und mit sauberen Füßen. Kein Anspruch auf „Hitzefrei“: Ob es „hitzefrei“ bei hohen Temperaturen gibt, sei gesetz- derzeit nicht angeraten, zur Zeit geht man besser am Morgen und Abend Gassi, rät Prof. Theodor Mantel, Präsident der Bundestierärztekammer. Das gelte vor allem für Rassen mit langem Haar und dichtem Unterfell. Hunde können nicht durch Schwitzen ihre Temperatur regulieren, daher sind sie bei hohen Temperaturen akut Foto: dpa gefährdet: „Es kann bei ihnen zu einem Hitzekollaps kommen“, erläuterte Mantel. „Daran können Hunde durchaus sterben.“ Anzeichen für einen Kollaps sind zum Beispiel deutliches Hecheln und flacher Atem. Noch klarere Signale sind Taumeln und Erbrechen. „Der Hund sollte dann so schnell wie möglich ins Kühle gebracht werden.“ Hilfreich kann auch sein, ihn zum Beispiel mit einer feuchten Decke zu kühlen. Und der Klassiker „Der Hund bleibt im Auto“ ist für die Tiere im Hochsommer lebensgefährlich. Autos nicht überfordern: Im Moment sollten Autofahrer auch die Wassertemperaturanzeige ihres Wagens im Blick behalten. Denn auch bei modernen Fahrzeugen kann der Motor überhitzen und dadurch beschädigt werden. „Besonders hoch ist das Risiko bei langen Standzeiten in Staus, wenn das Aggregat nicht mehr durch den Fahrtwind gekühlt wird. Das gleiche gilt, wenn der Kühlwasserstand zu niedrig ist“, erklärt Hans-Georg Marmit von der Sachverständigen-Organisation KÜS in Losheim am See (Saarland). Kommt der Verkehr zum Stillstand, rät er dazu, den Motor abzustellen. Zum Nachfüllen des Kühlwassers eignet sich übrigens auch Mineralwasser – egal ob mit oder ohne Kohlensäure. dpa 6 KLINIKUM 2010 Ausgabe 14 / 9. Juli 2010 Gesundheit und mehr... N SCHMERZAMBULANZ Fibromyalgie – Schmerzen ohne Ursache C Denn Fibromyalgie tritt mit den unterschiedlichsten Symptomen auf, die allerdings mindestens drei Monate bestehen müssen. Erst dann kann der Arzt davon ausgehen, dass die Symptome durch keine andere Krankheit verursacht werden. Fibromyalgie äußert sich als chronische Schmerzen in den unterschiedlichsten Körperregionen aber auch als ein Schwellgefühl an Händen, Füßen und im Gesicht. Die Betroffenen können Schlafstörungen haben, ihre Glieder sind am Morgen steif, sie leiden unter Magen-, Darm- oder Blasenreizungen und nicht selten leidet auch ihre Seele unter der Krankheit. „Ich habe die ganze Zeit darauf geachtet, dass ich nicht depressiv werde“, erzählt Caroline Betka. „Denn durch meine Schmerzen habe ich mich isoliert, das Haus nicht mehr ohne Schmerztabletten verlassen und bin deshalb sehr ins Selbstmitleid gerutscht.“ Fibromyalgie zu erkennen, ist auch für Ärzte nicht einfach, denn sie unterscheidet sich nicht klar von anderen Krankheiten. So kann auch eine Depression von Schmerzen begleitet sein. Jedoch sind im Fall der Fibromyalgie die Schmerzen und ihre Folgen wie Isolation der Kran- Foto: Roßmann Für viele Patienten sind Schmerzmittel der letzte Ausweg. Doch zu viele Medikamente machen abhängig. Foto: ukl Caroline Betka hat Fibromyalgie und ist damit eine von vermutlich zwei Millionen Deutschen, die unter dieser Krankheit leiden. Betroffen sind deutlich mehr Frauen als Männer. Wie viele genau daran erkrankt sind, ist unklar. Denn für Ärzte ist es schwierig, diese Krankheit zu diagnostizieren, zu vielfältig sind ihre Formen, zu wenig wissen Mediziner über die Fibromyalgie. „Es gibt eine Menge Diskussion darüber, ob es Fibromyalgie überhaupt gibt“, sagt der Schmerztherapeut Dr. Mario Laufer von der Uniklinik Leipzig. „Doch inzwischen gibt es einen Konsens, eine Leitlinie: Fibromyalgie ist eine Art Muskelfaserschmerz, auch wenn das die Krankheit noch nicht ganz erklärt.“ bromyalgie die Therapie in der Schmerzambulanz manchmal als zu aufwendig empfinden, ist Dr. Laufer und seinen Kollegen die umfassende Behandlung wichtig. Mehrere Disziplinen sind daran beteiligt, Schmerztherapeuten, Physio- und Psychotherapeuten. Foto: Rösler aroline Betka (Name geändert) ist erst 25 Jahre alt, doch ihre vergangenen zwei Jahre gleichen einer Odyssee. „Ich bin bei 16 unterschiedlichen Ärzten gewesen. Zahnärzte, Neurologen, Rheumatologen, HNO-Ärzte und Heilpraktiker“, erzählt sie. Mit ihrem Leiden, starke Schmerzen in den Zähnen, im Kiefer und im Kopf, konnten nur die wenigsten etwas anfangen. „Ich habe mir alle Zähne aufbohren lassen, um endlich eine Ursache für diese Zahnschmerzen zu finden. Doch die Ärzte haben nichts gefunden, da war nichts.“ Seit fünf Jahren leidet Caroline Betka an Fibromyalgie. Chancen auf Heilung hat sie im Moment nicht. Ansprechpartner: Schmerztherapeut Dr. Mario Laufer. auch falsch wahrgenommen. Auch wenn es keinen Grund für Schmerzen gibt, verarbeitet das Gehirn eingehende Reize als Schmerz. Um Fibromyalgie sicher zu diagnostizieren, legt Dr. Mario Laufer, der Leiter der Schmerzambulanz der Uniklinik, großen Wert auf eine ordentliche Anamnese, um so den gesamten Krankheitsverlauf zu erfassen. Denn die vielschichtigen Symptome können einzeln oder in unterschiedlichen Kombinationen auftreten, die Verwechslungsgefahr mit anderen Krankheiten ist hoch. Ein Test im Labor soll deshalb Erkrankungen wie Arthritis ausschließen und so Gewissheit verschaffen. Denn die Krankheit lässt sich nur dann therapieren, wenn die Ärzte sich von ihrem Patienten ein genaues Bild gemacht haben. ken die Ursache der Depressionen und nicht die Depression die Ursache für die Schmerzen. Und so wurde auch Caroline Betka mit unterschiedlichsten Diagnosen konfrontiert. „Mein Glück war, dass ich eine Ärztin gefunden hatte, die mich und meine Schmerzen ernst genommen hat.“ Diese Ärztin unterstützt die junge Frau bei ihrer Suche, bespricht mit ihr die Ergebnisse der Untersuchungen, was für Carolines Wahrnehmung ihrer Schmerzen wichtig ist. „Man denkt, man ist bekloppt. Denn die Schmerzen kommen und gehen unbegründet“ erklärt sie. „Man fängt an, alles anzuzweifeln, die eigene Wahrnehmung. Das kann nicht wahr sein, denkt man, warum ich, was habe ich, dass mir das passiert? Schmerzen haben einen Sinn, Schmerzen sind doch für etwas gut als Signal.“ Die Schmerzen bei Fibromyalgie haben jedoch keine offensichtliche Ursache. Denn nach aktuellem Wissensstand liegt den Schmerzen eine zentrale Störung der Schmerzverarbeitung im Gehirn zugrunde. Dadurch werden die Schmerzimpulse falsch verarbeitet und somit „Wie kommt es zu diesem Leiden? Es wird diskutiert. Es gibt nicht den einen konkreten Mechanismus wie es zum Fibromyalgiesyndrom kommt, es ist nicht wie bei einem Herzinfarkt“, erklärt Dr. Mario Laufer. Es wird vermutet, dass Hormone an der Entstehung der Krankheit beteiligt sind, die Psyche spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Aber auch der Einfluss der Gene wird unter Ärzten diskutiert. Doch diese Ungewissheit macht eine wirksame Therapie schwierig. Die Betroffenen leiden enorm unter den Schmerzattacken. Zeitweise kamen sie bei Caroline Betka einmal in der Woche. „Natürlich stehen die Schmerzen an erster Stelle, doch auch die Hilflosigkeit ist schlimm. Ich war dem Schmerz ausgeliefert und nur Schmerztabletten schienen zu helfen.“ Erst die Diagnose ihrer Krankheit hat Caroline Betka geholfen, denn „jetzt kann ich damit besser umgehen.“ „Wenn man dann bei der Anamnese doch bestimmte Schwerpunkte herausarbeiten kann, ergibt sich letztlich ein Anhaltspunkt für die Therapie, und wie man an die Patienten herangeht“, so Dr. Mario Laufer. „Jedoch gibt es leider noch keine heilende Therapie.“ Die Patienten lernen dagegen in der Schmerzambulanz sich an ihre Krankheit anzupassen und mit ihr umzugehen. Auch wenn Patienten mit Fi- Wesentlicher Bestandteil der Behandlung ist Sport, vor allem moderater Ausdauersport wie Schwimmen, Walken oder Joggen. Aber auch psychologische Betreuung gehört dazu, denn so lernen die Betroffenen mit ihren Schmerzen umzugehen und diese vernünftig zu verarbeiten. Entspannungsübungen wie autogenes Training oder Progressive Muskelrelaxation gehören ebenfalls in das Therapieprogramm. Vielen Patienten hilft außerdem Wärme am ganzen Körper, sei es durch ein warmes Bad oder einen Besuch in der Sauna. Doch so umfassend die Möglichkeiten der Ärzte auch sind, sie können nicht allen Patienten helfen. „Fibromyalgie verläuft sehr unterschiedlich, mal leichtgradig, mal sehr schwer“, erklärt Dr. Mario Laufer. „Vor allem Patienten mit einem schweren Verlauf kommen zu uns in die Schmerzambulanz. Sie haben erhebliche Einschränkungen im Alltag und Beruf und sprechen auf Therapien nur schwer an.“ Auch Caroline Betka brachten die Besuche bei diversen Ärzten nicht den erwünschten Erfolg. „Autogenes Training hilft mir etwas, aber bei extremen Schmerzen kann ich mich nur hinlegen und den Schmerz veratmen.“ Und so ist das Ziel einiger Therapien wie der Multimodalen Schmerztherapie an der Uniklinik nicht nur die Senkung der Schmerzen. Es geht vor allem darum, dass die Patienten lernen, mit den Schmerzen zu leben und mit ihnen richtig umzugehen. „Wir sprechen sehr ausführlich mit jedem Patienten“, betont Schmerztherapeut Dr. Laufer. „Damit bringen wir die Patienten dahin, dass sie lernen mit ihrer Erkrankung zu leben und letztlich das Beste aus ihrer Lebenssituation zu machen.“ Einfach ist das nicht. Für Caroline Betka ist die Fibromyalgie ein tiefer Einschnitt in ihr Leben. „Ich habe meine Zukunftsplanung verworfen. Berufsleben und Kinderwunsch, alles feste Punkte und sichere Dinge für mich, die sind erst mal wegen der Schmerzen nicht möglich. Die Schmerzen schlagen Wellen in mein gesamtes Leben.“ Wenke Rösler/Ulrike Schnabel KLINIKUM 2010 7 Ausgabe 14 / 9. Juli 2010 Gesundheit und mehr... N NEUROCHIRURGIE Trauer um Prof. Hans-Günther Niebeling D ie Universität Leipzig, die Medizinische Fakultät und das Universitätsklinikum Leipzig trauern um einen Pionier der deutschen Neurochirurgie. Prof. Hans-Günther Niebeling ist am 19. Juni 2010 im Alter von 87 Jahren nach langer Krankheit in Süddeutschland verstorben. Er war von 1975 bis 1987 Lehrstuhlinhaber der Neurochirurgie. Assistent an der Neurologischen Klinik, damals unter dem Direktor und bekannten Neuroanatom Prof. Dr. Richard Arwed Pfeifer sowie Prof. Dr. Georg Merrem, der später die Neurochirurgische Klinik leiten sollte. Letzterer und Prof. Niebeling haben zusammen die erste neurochirurgische Universitätsklinik der damaligen DDR aufgebaut. Geboren 1923 in Dresden, hat er sein Medizinstudium 1944 in Leipzig aufgenommen und sechs Jahre später abgeschlossen. Der Leipziger Fakultät blieb er sein ganzes aktives Berufsleben über bis 1987 treu. Begonnen hat er als Das Interesse Niebelings galt insbesondere der Neuroelektrodiagnostik, speziell dem EEG. Für die Entwicklung und Herstellung eines eigenen EEG-Gerätes erhielt er 1964 den Rudolf-Virchow-Preis. Kurze Zeit später erschien sein Standardwerk „Einführung in die Elektroenzephalographie“, das erste deutschsprachige Lehrbuch zum Thema. Mit der Hans-BergerMedaille wurde er 1970 geehrt und fünf Jahre später zum Direktor der Neurochirurgischen Universitätsklinik ernannt, die er bis zu seiner Emeritierung 1987 leitete. 1976 erhielt er die Ehrenplakette der Gesellschaft für Klinische Medizin der DDR. Niebeling war Mitbegründer der Gesellschaft für Neurochirurgie der DDR und über viele Jahre auch ihr Vorsitzender. Auch im Ausland genoss er hohes Ansehen. So wurde er 1972 Ehrenmitglied der Gesell- schaft für Neurochirurgie Chiles. Von der National Brain Research Foundation (New York) erhielt er eine spezielle Anerkennung für hervorragende Arbeit auf dem Gebiet der Neurochirurgie. Er hat nicht nur das Erbe Prof. Merrems bewahrt, sondern selbst auch in politisch schwierigen Zeiten maßgeblich den nationalen und internationalen Ruf der Leipziger Neurochirurgie weiterentwickelt. Es ist sein Verdienst, dass die Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie auch in Zeiten des Mangels stets eine hinreichende Ausstattung aufwies und funktionsfähig war. Sein Andenken wird in allen Ehren bewahrt werden. ukl/unl Verstorben: Prof. Dr. Hans-Günther Niebeling. Foto: unl N UNI-HAUTKLINIK Zusammenhang von Erkrankungen der Haut und Rheuma F ortbildung ganz auf die Praxis ausgerichtet – das stand im Mittelpunkt der interdisziplinären Veranstaltung „Haut und Rheuma“, zu der der Rheuma-Derma-Campus in die Klinik und Poliklinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie am Universitätsklinikum Leipzig niedergelassene Ärzte eingeladen hatte. Deshalb wurden die Vorträge ergänzt durch Fallbesprechungen, bei denen Haut- und Rheumaspezialisten am Patienten Untersuchungsmethoden vorstellten, sowie einen Vortrag zu Tipps und Tricks für eine gute Fotodokumentation von Hautveränderungen. Prof. Dr. Christoph Baerwald sprach über rheumatologische Manifestationen bei Hauterkrankungen. Insgesamt gibt es über 50 Ursachen von Gelenkund Hautveränderungen, darunter genetische Veränderungen, Stoffwechselstörungen, rheumatologische sowie endokrinologische Erkrankungen. Die rheumatischen Manifestationen reichen von Myalgien, also Muskelschmerzen, über Arthralgien (Gelenkschmerzen), Arthritis (entzündliche Gelenkerkrankungen) und Deformitäten bis zu Neuralgien (Nervenschmerzen). „Die jeweilige Therapie ist abhängig von der zu Grunde liegenden Erkrankung“, betonte Prof. Baerwald. Möglich seien Behandlungen mit schmerzlindernden Medikamenten und Immunsuppressiva, die – wenn Fehlsteuerungen des Immunsystems die Ursache sind – die entzündlichen Reaktionen bekämpfen. Die Arthritis psoriatica – die Schuppenflechte mit Gelenkbeteiligung – stellt eine Erkrankung dar, die genau den Zusammenhang von Haut und Rheuma trifft. Wie Prof. Baerwald sagte, manifestiert sich die Psoriasis-Arthritis im Alter von 30 bis 50 Jahren. Etwa 100 bis 250 von 100 000 sind betroffen, dabei fünf bis 40 Prozent der Patienten mit Schuppenflechte. „Mikrotraumen spielen als Auslöser der Gelenkbeteiligung eine Rolle“, so Prof. Baerwald. Immerhin würden sich etwa neun Prozent der Patienten an Verletzungen genau an der Stelle erinnern, an der die Arthritis entstand. Wie er ausführte, entstehen durch die Mikrotraumen wahrscheinlich an den Sehnenansätzen Entzündungen, die dann das benachbarte Gelenk einbeziehen. „Bei vielen Hauterkrankungen sind rheumatische Probleme möglich. Dabei gilt es, vorrangig die Grunderkrankung zu behandeln, wofür auch neue Therapieoptionen am Horizont sind“, fasste Prof. Baerwald zusammen. Prof. Dr. Jan C. Simon machte die niedergelassenen Ärzte mit praktischen Erfahrungen im Umgang mit Biologicals vertraut. Wie er erläuterte, muss beispielsweise beim Einsatz von TNFalpha-Blockern eine aktive Tuberkulose ausgeschlossen werden. Denn diese biotechnologisch hergestellten Medikamente lösen Granulome auf, was zu einem gestörten Schutz des Körpers führt: Die Granulome kapseln nämlich Mykobakterien ein und schützen damit den Körper vor Infektionen. In einem Fallbeispiel stellte Prof. Simon dar, wie einer Patientin mit Psoriasis vulgaris geholfen werden konnte, bei der ein Tbc-Test den Verdacht einer entsprechenden Erkrankung nahelegte. Ein weiteres Fallbeispiel widmete sich einer SchuppenflechtePatientin, bei der eine zervikale Dysplasie, also eine Gewebsfehlbildung in der Gebärmutter, festgestellt wurde. In Zusammenarbeit mit dem Pharmahersteller und Gynäkologen konnte eine Lösung gefunden werden, damit diese Patientin mit Biologicals behandelt werden konnte. Auch bei einem Dialyse-Patienten, der an Schuppenflechte leidet, wurde im engen interdisziplinären Zusammenwirken eine Möglichkeit gefunden, seine Psoriasis mit TNF-alpha-Blockern zu behandeln, ohne dass das Medikament durch die Blutwäsche seine Wirkung einbüßt. Uwe Niemann Am Patienten wurde niedergelassenen Ärzten bei der interdisziplinären Veranstaltung „Haut und Rheuma“ die Ultraschalluntersuchung von Gelenken gezeigt. Sehr praxisnah waren auch die Untersuchungen von Hautveränderungen, bei denen sich ebenfalls Patienten zur Verfügung gestellt hatten. Fotos: Marcus Karsten KLINIKUM 2010 9 Ausgabe 14 / 9. Juli 2010 Gesundheit und mehr... N GEDENKFEIER Dank an Körperspender: „Ihr Tod rettet Leben“ E s war ein Gedenken an die Menschen, die ihren Körper nach dem Tod der Wissenschaft zur Verfügung stellen. Am 6. Juli dankte das Institut für Anatomie der Universität 113 Körperspendern mit einer Gedenkfeier in der Peterskirche. Rund 250 Angehörige und viele Studenten waren dabei. „Es sind die Lebenden, die den Toten die Augen schließen. Es sind die Toten, die den Lebenden die Augen öffnen.“ – So stand es auf dem Kranz zu Ehren der Körperspender in der Kirche. Die toten Spender sollen Medizinstudenten die Augen öffnen. Diese müssen im Kurs Anatomie Leichen sezieren, ihr Lehrbuchwissen damit in die Realität transferieren. Damit das möglich wird, ist das Institut für Anatomie auf Körperspender angewiesen. Diese stellen ihre sterblichen Überreste der Wissenschaft zur Verfügung. Für die Angehörigen keine einfache Sache. Schließlich werden die Körper seziert und erst deutlich später beigesetzt. Für die Medizin sei diese Spende jedoch enorm wichtig, erklärte Martin Müller, Pfarrer der katholischen Studentengemeinde, zu Beginn der Gedenkfeier. „Ihr Tod rettet Leben“, sagte er. Nur so könnten Ärzte das Wissen erwerben, mit dem sie später Menschen helfen könnten. Neben den Angehörigen waren rund 360 Studenten und mehr als 50 Mitarbeiter des Instituts bei der Gedenkfeier. Eine Gruppe von Studierenden sorgte als Chor mit instrumentaler Unter- Mit einer Gedenkfeier wurde am 6. Juli der Körperspender gedacht, die ihre sterblichen Überreste uneigennützig in den Dienst der Wissenschaft gestellt haben. Foto: André Kempner stützung für die musikalische Umrahmung. „Wir sind eine merkwürdige Trauergemeinde“, sagte Ingo Bechmann, Direktor des Instituts für Anatomie. „Die meisten der hier Anwesenden kennen diejenigen nicht, von denen wir uns verabschieden.“ Die Spender hätten den Studenten ein ungewöhnliches Geschenk gemacht, für das ihnen Bewunderung und Dankbarkeit ge- bühre. Das Bild der Anatomie werde geprägt von Ausstellungen, wie der mit „Körperwelten“ benannten von Gunter von Hagens, die momentan in Leipzig zu sehen ist. „Wir sind auch gekommen, um uns ihnen zu erklären“, machte Bechmann deutlich, dass sich die studentische Arbeit an den toten Körpern von einer solchen Schau deutlich abgrenzen will. „Ärzte ohne Anatomie sind wie Maulwürfe. Sie tappen im Dunkeln“, zitierte er den 1861 verstorbenen Mediziner Friedrich Tiedemann. Die Studenten bräuchten schlicht die Praxis am echten Beispiel. Jeder Spender habe sich „unendlich um die Medizin verdient gemacht“. Der Pfarrer der evangelischen Studentengemeinde, Frank Martin, sprach anschließend die Studenten an. „Das Geschenk der Spender ist auch Verpflichtung an die, die das Geschenk bekommen haben.“ Dann erzähl- ten zwei Studenten von ihren Anatomiekursen und wie sehr sie ihnen geholfen hätten. Sie hätten „tiefsten Respekt“ vor den Spendern. Bei musikalischer Untermalung wurden anschließend die Namen der Körperspender verlesen. Studenten legten für jeden von ihnen Blumen nieder. Mit dem stillen Gedenken an die Verstorbenen endete die Feier. Matthias Winkelmann N KONGRESS 26 Jahre Forschung: US-Experte stellt große Suchtstudie vor Konferenzpräsident Professor Kai von Klitzing, der die Leipziger Uni-Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik leitet, übergab zum Ende des Fachtreffens das Konferenzzepter an die Ausrichter des nächsten Kongresses der World Association for Infant Mental Health (WAIMH), der 2012 in Kapstadt in Südafrika über die Bühne gehen wird. Zuvor standen im Congress-Center auf Leipzigs Neuer Messe aber noch diverse Plenarvorträge, Workshops, Symposien und die Verleihung des New Investigator Award der WAIMH auf dem Programm. Mit Spannung sah von Klitzing beispielsweise dem Vortrag von Michael Tomasello entgegen. Der Professor am Leipziger Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie ging in seinem Vortrag ausführlich auf die Kommunikation vor dem Spracherwerb ein. Erst vor kurzem war Tomasello mit dem mit 750 000 Euro dotierten Max-Planck-Forschungspreis geehrt worden. Seine Arbeiten befassen sich vorwiegend mit Kindern von ein bis vier Jahren und Vergleichen zu Menschenaffen dieses Alters. Sein jüngst erschienenes Buch „Die Ursprünge der menschlichen Kommunikation“ sorgte nicht nur in Fachkreisen für Aufsehen. Professor Hiram Fitzgerald von der Michigan State University bestritt den KongressHauptvortrag. Der Fachmann aus den USA legte Ergebnisse einer seit 26 Jahren laufenden Studie vor, bei der untersucht wird, inwieweit Alkoholabhängigkeit schon im frühen Kindesalter angelegt sein kann. Foto: Wolfgang Zeyen V om 29. Juni bis 3. Juli tagte der Weltkongress für die seelische Gesundheit im frühen Kindesalter in Leipzig. Die wissenschaftliche Großveranstaltung mit rund 1400 Teilnehmern aus mehr als 50 Ländern, die unter der Schirmherrschaft von Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) stand, ging mit einer Abschlusszeremonie zu Ende. Prof. Dr. Hiram Fitzgerald von der Michigan State University. 400 Familien, in denen der Vater mindestens einmal wegen Trunkenheit am Steuer festgenommen worden war und die mindestens ein Kind im Alter von drei bis sechs Jahren hatten, wurden unter die Lupe genommen. Wie sich herausstellte, neigt der Nachwuchs, der in einem von psychischer Krankheit und Sucht geprägten Beziehungsumfeld aufwächst, sehr stark dazu „den selben Lebensweg wie die Eltern zu wählen“. Prof. Fitzgerald: „Die Innenwelt des Kindes bildet sich sehr früh durch seine Beziehungserfahrungen.“ Seien diese von alkoholkranken Eltern und familiärem Stress geprägt, sinke die emotionale Stabilität drastisch. Darin wurzele eine spätere Sucht. Mario Beck 10 POLITIK I WIRTSCHAFT Ausgabe 14 / 9. Juli 2010 Gesundheit und mehr... N AM RANDE Kartellamt gegen hohe Gebühren D er Konflikt um die teilweise horrenden Gebühren an Geldautomaten geht in eine neue Runde. Das Bundeskartellamt hat einen gemeinsamen Vorschlag der deutschen Bankenverbände abgelehnt, die Kosten für das Abheben an fremden Geldautomaten auf maximal fünf Euro zu begrenzen. „Der Maximalbetrag ist einfach zu hoch“, zitiert die „Financial Times Deutschland“ einen Sprecher des Amtes. Die Wettbewerbshüter kritisieren in einem Brief an die Bankenverbände, dass sich die Höchstgrenze wie ein Festbetrag auswirken und kaum eine Bank unter diesem Preis bleiben würde. Nach Berechnungen der Frankfurter Finanzberatung FMH zahlten Kunden für das Abheben an fremden Geldautomaten im Schnitt 5,64 Euro, teilweise sogar bis zu zehn Euro. Dagegen bezifferten Experten die Kosten für die Bank pro Transaktion am Automaten auf gerade einmal 63 Cent. ddp Autoindustrie: Jobs wackeln I n der deutschen Automobilindustrie werden nach Ansicht des Autoexperten Ferdinand Dudenhöffer bis 2015 gut 30 000 Menschen weniger tätig sein. Grund dafür sei zu einem bedeutenden Teil die Produktionsverlagerung deutscher Autohersteller ins Ausland, sagte Dudenhöffer. „Derzeit haben wir noch rund 700 000 Beschäftigte einschließlich Zulieferer. Wir gehen davon aus, dass wir um das Jahr 2015 bei 650 000 liegen werden.“ Vor fünf Jahren seien es noch 750 000 gewesen. Ein Drittel des Stellenabbaus werde Folge der weiteren Automatisierung sein. Zwei Drittel bewirke die Verlagerung ins Ausland. Dieser Trend werde sich in den nächsten Jahren deutlich verstärken. ddp N KASSENBEITRÄGE Mini-Gesundheitsreform lässt Einkommen bröckeln M ehr Netto vom Brutto sollten die Menschen bekommen. Nun aber dürften sie sogar weniger im Geldbeutel haben. Die volle Rechnung wird den Menschen aber erst in den nächsten Jahren präsentiert, wenn die Zusatzbeiträge steigen. Der Gesundheitskompromiss der Koalition führt zu stärkeren Belastungen. Die 50 Millionen zahlenden Kassen-Versicherten müssen mehr zahlen, auch für ihre Arbeitgeber wird es teurer. Die wichtigsten Fragen: Warum muss schon wieder eingegriffen werden? Bereits die schwarz-rote Vorgängerregierung stand wegen ihrer Gesundheitsreform auf der Kippe. Dann kam der Gesundheitsfonds. Dauerhaftes Sparen bei Kliniken, Ärzten und Pharma blieb aus – stattdessen stiegen die Kosten weiter. Die Wirtschaftskrise nagte zudem an den Einnahmen der gesetzlichen Krankenkassen. Deshalb steuern sie auf ein Minus von elf Milliarden Euro 2011 zu, wenn nichts passiert. Wie entwickelt sich der Beitragssatz? Im kommenden Jahr steigt er von 14,9 auf 15,5 Prozent – den Stand von Mitte 2009, bevor die Vorgängerregierung den Satz im Kampf gegen die Wirtschaftskrise mittels Steuermilliarden senkte. Für die Arbeitnehmer gilt weiter ein 0,9-prozentiger Sonderbeitrag. Deshalb müssen sie dann 8,2 Prozent auf ihr Einkommen bezahlen, die Arbeitgeber 7,3 Prozent. Der Arbeitgeberanteil wird bei diesem Stand eingefroren. Was bedeutet die Erhöhung für den Geldbeutel? Bei einem Bruttogehalt von 1000 Euro werden 82 statt 79 Euro im Monat fällig, bei 1500 sind es 123 statt 118,50 Euro, bei 2000 Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler hat einen Teilerfolg für sich erzielen können: Mit Stolz unterrichtet er die Presse von den kommenden Regelungen der Mini-Gesundheitsreform. Foto: dpa sind es 164 statt 158 Euro, ab 3750 Euro sind es 307,50 statt bislang 296,25 Euro. Wie werden die Versicherten noch belastet? Der Zusatzbeitrag war bisher auf ein Prozent des Bruttoeinkommens begrenzt. Überschritt er acht Euro im Monat, musste die Kasse mit Blick auf die Ein-Prozent-Überforderungsklausel eine Einkommensprüfung vornehmen. Dies gilt nun nicht mehr. Die Zusatzbeiträge können nun beliebig ohne Obergrenze in Euro und Cent festgesetzt werden. Wenn sie dabei mehr als zwei Prozent des Bruttoeinkommens betragen, zahlt der Steuerzahler die Differenz. In diesem Fall greift der geplante Sozialausgleich, und zwar über einen individuell ermäßigten Beitragssatz. Verlangt eine Krankenkasse beim Zusatzbeitrag mehr als den amtlichen dies se darüber hinaus, kann es für die Versicherten teurer werden. Was bedeutet der Zusatzbeitrag für den Geldbeutel? Müssen die Versicherten allein für künftige Kostensteigerungen aufkommen? Durchschnittswert, wird nicht ausgeglichen. Wenn eine Kasse den Zusatzbeitrag zum Beispiel auf 20 Euro festsetzt, müssen alle Versicherten ab einem Einkommen von 1000 Euro diese Summe zahlen. Wer aber nur 800 Euro bekommt, wird wegen der Überforderungsklausel nur mit 16 Euro zur Kasse gebeten. Setzt die Kasse 30 Euro als Zusatzbeitrag fest, müssen Versicherte mit 1000 Euro Einkommen 20 Euro bezahlen – 10 Euro kommen vom Steuerzahler. Wer 1500 Euro oder mehr verdient, muss die vollen 30 Euro bezahlen. Diese Rechnungen gelten aber nur, wenn die genannten Zusatzbeiträge dem amtlich festgelegten Durchschnittswert entsprechen, den die Kassen rein rechnerisch verlangen dürfen. Geht eine Kas- Jein, sie tragen aber die Hauptlast. Für den Sozialausgleich sind hingegen alle Steuerpflichtigen mit im Boot. Was kommt auf Ärzte, Kliniken und die Pharma-Branche zu? Auch sie müssen ihren Beitrag leisten. Hausärzte sind mit bis zu einer Milliarde Euro dabei, Arzneimittelhersteller mit bis zu zwei Milliarden Euro, Kliniken mit bis zu 500 Millionen Euro. Bei den Krankenkassen dürfen die Verwaltungskosten in den kommenden beiden Jahren nicht steigen. Das soll unter dem Strich 3,5 bis 4 Milliarden Euro bringen. Basil Wegener/ Günther Voss N ÜBERNAHME Tauziehen um Karstadt geht weiter T auziehen um Karstadt und kein Ende. Bei den festgefahrenen Verhandlungen mit dem Vermieter-Konsortium Highstreet will Investor Nicolas Berggruen nun einer Fristverlängerung zustimmen. Das erklärte ein Berggruen-Sprecher. Nach der Zustimmung des Investors könnte die Zeit für eine endgültige Einigung bis zum 30. Juli verlängert werden. Bislang muss eine Einigung noch bis zum 15. Juli vorliegen. Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg muss der Fristverlängerung allerdings noch zustimmen. Eine Entscheidung darüber sei noch nicht gefallen, erklärte Görg-Sprecher Thomas Schulz. Als Voraussetzung für seine Zustimmung zu der Fristverlängerung hatte Berggruen zuvor von dem Vermieter-Konsortium Highstreet die Einladung zu einer Gläubigerversammlung ge- fordert. Diese Einladung erging nach Angaben eines Highstreet-Sprechers am Dienstag zu einem Gläubigertreffen am 28. Juli in London. Ohne die Zustimmung aller Gläubiger kann eine abschließende Einigung nicht erfolgen. Für die Einladung war eine Frist von 21 Tagen notwendig. der Highstreet-Sprecher. Wesentliche Gläubiger wie etwa die Valovis-Bank hätten noch nicht zugestimmt. Die Vizechefin der Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di, Margret Mönig-Raane, hatte zuvor gesagt, insbesondere die Valovis-Bank sperre sich als Darlehnsgeberin dagegen, die Vereinbarungen abzusegnen. Die Einladung sei jedoch ergangen, ohne dass zuvor eine Einigung erzielt worden sei, so Für die anhaltenden Schwierigkeiten bei den nun schon seit fast vier Wochen andauernden Verhandlungen machte machte die Verdi-Vizechefin vor allem die komplizierten Verhältnisse beim Karstadt-Vermieter- Konsortium Highstreet verantwortlich. Unterdessen wächst der öffentliche Druck auf die Verhandlungspartner. Mönig-Raane forderte alle Beteiligten auf, sich schnell zusammenzusetzen. „Die Zeit läuft ab“, sagte die Gewerkschafterin. dpa UNIVERSITÄTS-LEBEN 11 Ausgabe 14 / 9. Juli 2010 Gesundheit und mehr... N NANOMATERIAL N AM RANDE Optimal für Photovoltaik und Thermoelektrik M it einer Neuheit warten materialwissenschaftliche Mineralogen der Universität Leipzig auf: Sie entwickelten hocheffektives Nanomaterial für die Photovoltaik und Thermoelektrik. Die gemeinsam mit Minsker Forschern durchgeführten Arbeiten sind erschienen in der renommierten Zeitschrift „Crystal Research and Technology“. Unter dem Titel „Epitaxial Sn1-xPbxS nanorods on iso-compositional thin films“ erschien in der renommierten wissenschaftlichen Zeitschrift „Crystal Research and Technology“ ein Beitrag von Prof. Klaus Bente, Direktor des Institutes für Mineralogie, Kristallographie und Materialwissenschaft der Universität Leipzig, und seinen Mitarbeitern sowie wissenschaftlichen Kooperationspartnern in Minsk. Der Artikel beschreibt eine wissenschaftliche Neuheit: Die Herstellung eines Nanorasens aus mineralanalogen Metallsulfiden mit physikalischen Eigenschaften, die die Effizienz von Solarund thermoelektrischen Zellen revolutionieren könnten. Die Ausgangsstoffe sind Zinn und Blei, „die“, so Prof. Bente, „sogar auf Abraumhalden in Deutschland zu finden sind“. Die neben Schwefel verwendeten Metalle sind im Gegensatz zu den sonst zum Beispiel photovoltaisch verwendeten Rohstoffen Kupfer, Indium und Gallium extrem preiswert. Hergestellt wird die einem Rasen ähnelnde Struktur durch Verdampfung und Abscheidung in einer speziellen Hochvakuum-Apparatur. Dabei ist neben einer definierten chemischen Zusammensetzung die einheitliche Das Morgen schon heute: Nanotechnologie ermöglicht komplexe Strukturen auf mikroskopisch kleinen Flächen. Foto: Uni Leipzig Ausrichtung der Nanokristalle entscheidend. Ihre abgerundeten Kuppen aus Zinn bieten zudem Anbindungsmöglichkeiten für elektrische Kontakte. Der Nanorasen, dessen „Halme“ Längen bis 600 nm und einen Durchmesser von 100 bis 200 Nanometern haben, was einem 600stel eines menschlichen Haares entspricht, können für die Umsetzung von Sonnenenergie in Elektrizität, aber in thermoelektrischen Zellen eingesetzt werden, die Wärme in Strom umsetzen und umgekehrt. „Ein wahres Multitalent“, meint Bente. Ziel der Forschungen ist ihre industrielle Verwertbarkeit und Produktion. Aktuell werden dafür sogenannte „Pilotzellen“ hergestellt, die die Leipziger Wissenschaftler, Studenten und Post-docs gemeinsam mit den Minskern um Prof. Valerij Gremenok angehen. Dr. Bärbel Adams N PROSTATAKREBS Neues Verfahren verbessert Diagnostik und Therapie B ei Prostatakrebs ist die zielgenaue Diagnose und die daran ausgerichtete Therapie für den Behandlungserfolg maßgebend. Hier arbeitet das BMBF-geförderte Projekt MoBiGuide an einem neuen Qualitätsstandard: Molekularbiologische Techniken werden mit medizinischer Navigation und Bildgebung zu einem so genannten Theragnostik-Konzept verschmolzen. Patient und Urologe erhalten so anhand einer verbesserten präoperativen Kenntnislage mehr Klarheit. Gleichzeitig wird der Urologe während des Eingriffs unterstützt, indem er in Nachbarregionen der Prostata gezielter auf verbliebene Krebszellen molekularbiologisch prüfen und gegebenenfalls dort direkt nachoperieren kann. Das Prostatakarzinom ist die häufigste Krebsneuerkrankung des Mannes in Deutschland und nimmt den dritten Rang krebsbedingter Todesursachen bei ihm ein. Eine Ursache dafür ist, dass in etwa 30 Prozent der Fälle die präoperative Einschätzung der Tumorausbreitung nur unzureichend erfolgen kann. Der erfolgversprechendste Therapie- ansatz zur vollständigen Tumorentfernung ist die endoskopisch durchgeführte radikale Prostatektomie (EERPE), bei der die Prostata vollständig entnommen wird. Gleichzeitig wird auf eine möglichst geringe Schädigung der Prostataumgebung geachtet, um Potenz und Kontinenz des Patienten nicht zu gefährden. Bleibt allerdings Tumorgewebe an den Schnitträndern zurück, verschlechtert sich die Prognose der Patienten erheblich. Aktuell kann dieses Risiko nur durch Gewebeentnahmen während der Operation minimiert werden, die dann aufwändig mikroskopisch untersucht werden müssen. Dies kostet während der Operation viel Zeit und kann auch nur stichprobenartig erfolgen, da gerade in den kritischen Bereichen, wie Nervensträngen oder am Schließmuskel, schon kleinste Gewebeentnahmen zu ernsthaften Schädigungen führen können. Ein Ziel von MoBiGuide ist daher das exaktere Bestimmen der Tumorausbreitung (Staging) durch eine deutlich verbesserte Diagnostik. Hierzu werden im Vorfeld der Operation eine leistungsstarke Bildgebung verbunden mit einer parallel navigierten Prostatabiopsie im Kernspintomographen dazu genutzt, die tumorverdächtigen Areale in den Grenzbereichen der Prostata genau zu identifizieren. Diese ortsgenauen Informationen aus den Kernspinbildern werden dem Urologen dann während der Prostatektomie zur Verfügung gestellt. Durch diese Maßnahmen im Vorfeld wird die Entscheidungslage zur operativen Behandlung für Patienten und Ärzte gleichermaßen stark verbessert. „Die Verbesserung des Staging durch die Kernspinuntersuchung verbunden mit der zielgenauen Navigation im Kernspintomographen ist für den Patienten ein enormer Fortschritt, wenn man bedenkt, wie unklar hier bislang das diagnostische Bild ist. Sich als (junger) Mann auf dieser unsicheren Basis für eine Prostatektomie zu entscheiden, ist in Kenntnis der Nebenwirkungen sehr schwierig“, so Martin Bublat, Geschäftsführer der Localite GmbH, der das Projekt koordiniert. „Wird auch das MoBiGuide-Entwicklungsziel der intraoperativen Überprüfung in Verdachtsregionen erreicht, könnte während der Operation die Vollständigkeit der Krebsentfernung vororientiert und molekularbiologisch informiert nahezu in Echtzeit erfolgen. Dies wäre für Patient und Urologe insgesamt eine enorme Verbesserung der Qualität der Prostatakrebsbehandlung“, so Bublat weiter. Hierzu entwickelt MobiGuide einen endoskopischen Probennehmer, mit dem der Urologe in den Verdachtsregionen gezielt minimale Gewebemengen ablösen kann. Herzstück der an den eigentlichen Probennehmer angeschlossenen Systembox ist ein Mikrofluidikchip mit winzigen Kanälen, in denen Zellproben des abgelösten Gewebes zirkulieren. Der Chip wird verschiedene neu zu entwickelnde Biomarker (Antikörper) enthalten, wodurch Krebs- und Gewebearten unterschieden werden können. So erhält der Urologe sehr rasch ortsgenaue Informationen, ob er alle Tumorzellen in den Verdachtsregionen entfernt hat. Der MobiGuide-Probennehmer wird von der Firma Karl Storz in Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik FIT entwickelt. unl Uni und BMW bleiben Partner D ie Universität Leipzig und die Bayrischen Motorenwerke Aktiengesellschaft (BMW), Werk Leipzig, haben ihre 2005 geschlossene Kooperationsvereinbarung verlängert. Ziel der Zusammenarbeit ist es, Wissenschaft und Praxis wechselseitig miteinander zu verknüpfen und die Qualität und Effektivität der Prozesse im Unternehmen durch Forschung und Lehre zu steigern, den wissenschaftlichen Nachwuchs zu fördern und die Qualifizierung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf hohem Niveau auszugestalten. Die Vereinbarung sieht vor, dass die Uni Leipzig und das BMW Werk u. a. auf folgenden Gebieten zusammenarbeiten: Bei der Planung und Ausführung von gemeinsamen Entwicklungsund Forschungsprojekten, zum Beispiel im Bereich des Wissensmanagements, bei der Organisation und Durchführung von gemeinsamen Veranstaltung im Rahmen der universitären Ausbildung sowie der Aus-, Fort- und Weiterbildung von Unternehmen, bei der Organisation von Praktika für Studierende sowie für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und bei der gemeinsamen Erstellung von Publikationen. ba Partnerschaft ist volljährig M it einem neuen Bachelor-Modell sollen Studierende der Amerikanistik internationale Kompetenz erlangen, indem ihnen ein interdisziplinäres Curriculum, das Geschichte, Politik, Soziologie, Sprache, Recht und Wirtschaft umfasst, geboten wird. Das war eines der Themen während des jüngsten Besuches des Präsidenten der Ohio University/ USA im Rahmen des „Transatlantic Capstone Year“ der Ohio University und der Universität Leipzig. Federführend dafür sind das Institut für Amerikanistik der UL und das Global Leadership Center der Ohio University. „Damit haben wir der erfolgreichen Zusammenarbeit unserer beiden Universitäten ein neues Puzzleteil hinzugefügt“, erklärt der Rektor der Universität Leipzig, Prof. Dr. Franz Häuser. „Damit wird unsere Universität das vom Deutschen Akademischen Austauschdienst geförderte Programm Bachelor PLUS umsetzen können.“ Zugleich ließen die amerikanischen Gäste, zu denen Dr. Roderick McDavis, Präsident der Ohio University, Dr. Daniel Weiner, Executive Director of the Center for International Studies, und Dr. Joe McLaughlin, Chair of the Faculty Senate, gehörten, gemeinsam mit Rektor Häuser 18 Jahre erfolgreicher Zusammenarbeit Revue passieren. „Damit ist unsere Universitätspartnerschaft volljährig“, so der Rektor. ba 12 KULTUR Ausgabe 14 / 9. Juli 2010 Gesundheit und mehr... N AM RANDE Malerwegtag im Gebirge M it einem Malerwegtag will die Sächsische Schweiz am 8. August auf bedeutende Künstler und die Landschaft des Elbsandsteingebirges aufmerksam machen. Von Pirna bis Schmilka seien zahlreiche Veranstaltungen wie Wanderungen, Filmvorführungen und Märkte geplant, teilte der Tourismusverband Sächsische Schweiz in Pirna mit. Der Malerwegtag findet zum ersten Mal statt und bildet den Abschluss einer am 1. August beginnenden Themenwoche, in der an 20 Jahre Nationalpark Sächsische Schweiz und zehn Jahre Nationalpark Böhmische Schweiz erinnert wird. Höhepunkt des Malerwegtages ist den Angaben zufolge die Darstellung eines „Lebenden Canaletto-Bilds“ auf dem Marktplatz von Pirna. Über 50 Komparsen in historischen Kostümen sollen etwa 260 Jahre nach Entstehung von Canalettos Gemälde „Der Marktplatz zu Pirna“ die Szene lebendig werden lassen. Wanderungen führen darüber hinaus zu den Lieblingsplätzen Caspar David Friedrichs und weiterer Maler der Romantik. Außerdem können Besucher mit zeitgenössischen Künstlern ins Gespräch kommen. Parallel dazu wird ein Kunstfest in Bad Schandau mit Kunsthandwerkermarkt, Bühnen- und Kinderprogramm veranstaltet. ddp „Faust“-Rockoper zu Gast in Weimar D as Musikschauspiel „Faust – Die Rockoper“ gastiert in Kürze in Weimar. Wie der Veranstalter mitteilte, wird das Stück vom 16. bis zum 24. Juli in der Viehauktionshalle Weimar präsentiert. Der Klassiker des deutschen Dichters Johann Wolfgang von Goethe (1749 – 1832) wird mit Anleihen und Kostümen aus der Rockgeschichte der 70er Jahre verbunden. Die Jahrhunderte alte Geschichte des Hauptprotagonisten wird anhand von 27 Rock- und Popsongs erzählt. Laut Veranstalter knüpft die Inszenierung an die Volksstücktradition der Zeit vor Goethe an, wodurch eine Mischung aus Rockkonzert, Musical und Volksstück entstehen soll. Faust zählt zu den bedeutendsten Stücken der deutschen und der Weltliteratur. Seit der Uraufführung 2003 wurde die Rockoper insgesamt fast 200 Mal präsentiert. Neben Darstellungen auf dem Brocken im Harz und in Auerbachs Keller in Leipzig wurde das Stück auch in Ungarn und der Schweiz gezeigt. In der Klassikerstadt sind acht Vorstellungen geplant. ddp N AUSSTELLUNG I Der Weg zur deutschen Einheit F ast 20 Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung zeigt das Deutsche Historische Museum Berlin eine Ausstellung über die wichtigsten Ereignisse im Jahr 1990. „Der Weg zur Einheit“ heißt die Schaum, in der neben Fotos und Ausschnitten aus Pressekonferenzen und Fernsehsendungen Objekte zu sehen sind, die Geschichte geschrieben haben. wehre und Pistolen der örtlichen „Kampfgruppe der Arbeiterklasse“, bis sie nicht mehr benutzbar waren. Eine Kopie des Zwei-plus-VierVertrages ist ebenso zu sehen wie ein Original-Antrag für die Umstellung der Sparguthaben von Mark der DDR auf D-Mark. Nachlesen kann man einen Teil des „10-PunkteProgramms zur Überwindung der Teilung Deutschlands und Europas“, das der damalige Bundeskanzler Helmut Kohl am 28. November 1989 im Bundestag vortrug – inklusive handschriftlicher Anmerkungen. Darunter ist auch der Runde Tisch aus dem Berliner Schloss Niederschönhausen. Dort kamen im Juni 1990 beim zweiten Treffen der Zwei-plusV i e r- Ve r h a n d lungen Vertreter der Alliierten, der DDR und der Bundesrepublik Noch in Erinnerung: Ein Wahl- Die bis zum 10. Oktober laufenzusammen, um plakat der CDU von 1990. de Ausstellung über die Zukunft Deutschlands nach dem Mauer- spannt einen Bogen von den Akfall zu beraten. Der Tisch sei in tivitäten der Protagonisten der einer Garage in Brandenburg Friedlichen Revolution über die entdeckt worden, sagte Muse- ersten freien Wahlen in der DDR umsdirektor Hans Ottomeyer am bis zur ersten gesamtdeutschen Bundestagswahl. Neben emotioMontag. nalen Fotos und FilmausschnitZu den Ausstellungsstücken ten sind vor allem die Details gehört auch eine Kiste mit un- der politischen Verhandlungen brauchbar gewordenen Waffen. interessant, die zur WiederverVor 20 Jahren fuhren in Dessau einigung der beiden deutschen Der Tisch, an dem das Treffen der 2+4 Gespäche über die Zukunft Lastwagen so lange über die Ge- Staaten geführt haben. Fotos: dpa dpa Deutschlands stattfand, ist nun in Berlin zu sehen. N AUSSTELLUNG II „Mythos Burg“ zeigt Faszination des Mittelalters V on König Artus bis zu Harry Potter: Das Germanische Nationalmuseum in Nürnberg eröffnete Anfang Juli die Sonderausstellung „Mythos Burg“. Das Museum will damit die Kulturgeschichte der Burg vom Mittelalter bis in die Gegenwart beleuchten. Mit 650 teilweise noch nie zuvor gezeigten Exponaten habe man die größte Schau zum Thema Burgen zusammengestellt, die je gezeigt worden sei, sagte Generaldirektor Prof. Ulrich Großmann. Für die Ausstellung hat das Nürnberger Haus mit dem Deutschen Historischen Museum Berlin zusammengearbeitet, wo parallel die thematisch ähnliche Schau „Burg und Herrschaft“ läuft. Aus den mittelalterlichen Gemäuern hat sich eine facettenreiche Kulturgeschichte entwickelt: Burgen faszinieren Kinder, die mit kleinen Plastik-Modellen spielen, genauso wie Forscher, die stets auf der Suche nach neuen Erkenntnissen über das Leben auf der Burg sind, sowie Autoren, Künstler und Baumeister: Die Romanfigur Harry Potter lebt auf einer Burg; Bayerns Märchenkönig Ludwig II. erbaute sich mit Schloss Neuschwanstein seine ganz eigene mythologische Burgenwelt. Und seit dem 19. Jahrhundert kurbelte die Begeisterung vieler Menschen für die mächtigen Rheinburgen den Tourismus kräftig an. Beson- ders stolz ist Großmann darauf, einzigartige Kunstschätze zeigen zu können: Ein Ritteraquamanile ist eine Leihgabe des New Yorker Metropolitan Museum of Art. Das filigrane Gießgefäß entstand um 1350. Die Weltchronik des Rudolf von Ems (um 1300) befindet sich normalerweise in der Kantonsbibliothek von St. Gallen, ist aber nun in Nürnberg zu sehen. dpa Mythos Burg, Germanisches Nationalmuseum (Kartäusergasse 1, Nürnberg), Dauer: 8. Juli bis 7. November 2010, Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag: 10 bis 18 Uhr, Mittwoch: 10 bis 21 Uhr – Eintritt: 8,00 Euro, 5,00 Euro (ermäßigt). Informationen im Internet: (www. mythos-burg.de). Ein Turnierharnisch mit Tartsche aus dem 16. Jahrhundert in der Ausstellung „Mythos Burg“. Foto: dpa UNTERHALTUNG 13 Ausgabe 14 / 9. Juli 2010 Gesundheit und mehr... N KORRUPTION N LEUTE Sarkozy durch L‘Oréal-Affäre in Bedrängnis D ie Affäre um L’OréalErbin Liliane Bettencourt hat nun auch Frankreichs Staatschef Nicolas Sarkozy erreicht. Er habe für seinen Präsidentschaftswahlkampf 2007 eine illegale Spende von 150 000 Euro in bar von der Milliardärin erhalten, sagte der Anwalt von Bettencourts ehemaliger Buchhalterin. Zudem soll Sarkozy schon früher Bargeld von Frankreichs reichster Frau angenommen haben. Die französische Regierung wird seit Wochen von der Affäre um die L’Oréal-Erbin erschüttert. Bisher stand Arbeitsminister Eric Woerth unter Beschuss, dessen Frau für die Vermögensverwaltung der Milliardärin arbeitete, die unter dem Verdacht der Steuerhinterziehung steht. Da Woerth bis März als Haushaltsminister für die Verfolgung von Steuersündern zuständig war, wirft ihm die Opposition einen Interessenkonflikt vor. Nun steht auch der Vorwurf der illegalen Parteienfinanzierung im Raum. Woerth, der gleichzeitig Schatzmeister der Regierungspartei UMP ist, soll 2007 Geld für Sarkozys Präsidentschaftswahlkampf entgegengenommen haben, wie die ehemalige Buchhalterin Claire T. der Nachrichtenwebsite Mediapart sagte. Darüber hinaus habe Sarkozy schon in seiner Zeit als Bürgermeister des Pariser Nobelvororts Neuilly wie andere konser- angenommen zu haben. „Ich habe auf politischer Ebene nie den geringsten Euro erhalten, der nicht rechtens gewesen wäre“, sagte er. „Alles ist sauber.“ An einen Rücktritt denke er nicht. In Frankreich ist die Höchstsumme für eine Spende von Privatpersonen an eine politische Partei 7500 Euro pro Jahr. Ein Kandidat darf im Wahlkampf maximal 4600 Euro erhalten. Ich war‘s nicht, scheint Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy sagen zu wollen – doch die Anschuldigungen halten sich. Fotos: dpa, AFP Milliardärin und L‘Oréal-Patriarchin Liliane Bettencourt. Arbeitsminister und UMPSchatzmeister Eric Woerth. vative Politiker regelmäßig von Bettencourt „seinen Umschlag“ erhalten. „Verleumdung“ zurück, die nur dazu diene, seine Regierung „zu beschmutzen“. Woerth verwahrte sich gegen den Vorwurf, illegale Parteispenden Sarkozy wies die Angaben als Der Fraktionschef der oppositionellen Sozialisten, JeanMarc Ayrault, sprach von einer „politischen Krise an der Regierungsspitze“. Zu einem Eklat kam es in der Nationalversammlung, als der konservative Haushaltsminister François Baroin der Opposition vorwarf, in dem Fall ohne Beweise Vorwürfe zu erheben und „das Spiel der extremen Rechten zu spielen“. Praktisch geschlossen zogen die sozialistischen Abgeordneten darauf aus dem Plenum. Die Grünen sahen „den schlimmsten politischen Skandal seit langem“ heraufziehen. Sollten die Aussagen der Buchhalterin sich als wahr erweisen, sei es mit einer Regierungsumbildung nicht mehr getan, erklärte die Partei. Dann sei „eine Präsidentenumbildung“ vonnöten. Die Affäre sorgt auch in der UMP für Nervosität. Mehrere Spitzenpolitiker der Regierungspartei forderten Sarkozy auf, sich möglichst schnell gegenüber den Franzosen zu äußern. AFP Kachelmann-Prozess wohl im September E essica Simpson, US-Sängerin (29), war zwei Jahre mit dem amerikanischen FootballProfi Tony Romo liiert, nun versucht sie ihr Glück erneut mit einem NFL-Sportler. Der neue Mann an ihrer Seite heißt Eric Johnson, der einst beim Team San Francisco 49ers spielte. Das Paar soll sich bereits im Mai gefunden haben. Simpson und Romo, der bei den Dallas Cowboys spielt, hatten im vergangenen Sommer nach zweijähriger Beziehung einen Schlussstrich gezogen. Beide gaben damals an, mit ihren Karrieren zu beschäftigt zu sein. Simpson war viel für ihre neue Reality-Show „The Price of Beauty“ unterwegs. Die Pop-Sängerin hatte ihren Freund oft zu Spielen begleitet. Zuvor war sie knapp vier Jahre lang mit dem Sänger Nick Lachey verheiratet. L eonardo DiCaprio, US-amerikanischer Schauspieler mit deutschen Wurzeln (35), bezeichnet Christopher Nolans neues, geheimnisumwittertes Leinwandprojekt „Inception“ als „sehr ambitioniert“ und aufs Unterbewusstsein abzielend. DiCaprio spielt in dem SciFi-Psychothriller einen Agenten-Boss. „Es geht um surreale Welten und einen fast existenziellen Film... Ich habe ihn wie eine ganz lange Therapiesitzung betrachtet, was den Charakter betrifft, den ich spiele“, sagte der 35-Jährige. Auf seine Rolle habe er sich im Übrigen vorbereitet, indem er Bücher zum Thema Traumanalyse gelesen habe. „Inception“ läuft am 29. Juli in den deutschen Kinos an. L N JUSTIZ in Prozess gegen Jörg Kachelmann ist nach Medienberichten im September möglich. Der Wettermoderator ist unter dem Verdacht der Vergewaltigung inhaftiert. „Wenn das Gericht weiterhin von einem dringenden Tatverdacht ausgeht, gibt es jetzt gar keine andere Möglichkeit, als das Hauptverfahren zu eröffnen“, sagte der Anwalt Thomas Franz. J Kachelmann. Der bestreitet die Tat und sitzt seit dem 20. März in Untersuchungshaft. Sein Anwalt Reinhard Birkenstock hatte Haftbeschwerde eingelegt, um seinen Mandanten freizubekommen. Nun muss das Oberlandesgericht (OLG) Karlsruhe über diesen Antrag entscheiden. Der Jurist Franz vertritt die Frau, die Kachelmann beschuldigt. Die Nachrichtenmagazine „Spiegel“ und „Focus“ gaben den September als möglichen Termin für die Hauptverhandlung an – ohne konkrete Quellen zu nennen. Gegen einen Haftbefehl kann sich ein Beschuldigter auf zwei unterschiedliche Arten wehren: Mit der Haftbeschwerde oder dem Antrag auf Haftprüfung. Im Fall Kachelmann hatten die Verteidiger zunächst eine Haftprüfung beantragt, den Antrag aber zurückgenommen und stattdessen Haftbeschwerde eingelegt. Franz vertritt die 37-jährige ehemalige Lebensgefährtin von Laut Strafprozessordnung darf der Vollzug der Untersuchungs- haft wegen derselben Tat über sechs Monate hinaus nur aufrechterhalten werden, wenn die besondere Schwierigkeit oder der besondere Umfang der Ermittlungen oder ein anderer wichtiger Grund das Urteil noch nicht zulassen und die Fortdauer der Haft rechtfertigen. Die Frist im Fall Kachelmann (51) läuft am 20. September aus, wie Franz bestätigte. Dauert die Untersuchungshaft länger als sechs Monate, muss auf jeden Fall eine besondere Haftprüfung durch das OLG erfolgen. Der gebürtige Schweizer Moderator Jörg Kachelmann. Foto: dpa Noch nicht entschieden hat das Landgericht Mannheim, ob es die Anklage gegen den Wettermoderator zulässt. Der 51-jährige Schweizer soll seine frühere Freundin vergewaltigt haben. Er hat die Vorwürfe seit seiner Festnahme Ende März stets zurückgewiesen. dpa ily Allen, britische Sängerin (25), fällt immer wieder mit ihren Outfits auf. In Kürze will sie nun einen eigenen Laden mit Vintage-Mode in London eröffnen. Darin werden die zukünftigen Kundinnen auch ausgesuchte Stücke finden, die Lily selbst getragen hat, denn zum einen droht der Kleiderschrank der Sängerin zu bersten, zum anderen wirft sie nur in den seltensten Fällen Kleidung in den Mülleimer. Das wäre ihrer Meinung nach „ethisch nicht vertretbar“. In einem Interview sagte Allen: „Ich freue mich auf das Geschäft und gleichzeitig, dass andere Leute Gefallen daran finden dürften.“ Sie will ihre Boutique im übrigen „Lucy in Disguise“ nennen. Ob man darin Haut Couture finden wird, ist allerdings zweifelhaft. „Wenn ich ganz teure Sachen kaufe, denke ich meist: ’Das ist zeitlos und kann ich später noch meiner Tochter vererben.’“ Bisher hat Lily allerdings noch keine Kinder. 14 REISE Ausgabe 14 / 9. Juli 2010 Gesundheit und mehr... N KANADA Anders schön: Der Norden British Columbias E les vorhanden und wird Besuchern gezeigt. in Gourmet-Restaurant sieht anders aus, zumindest in Europa. Ich stehe vor dem noch verschlossenen „Cow Bay Cafe“ in Prince Rupert, einer Kleinstadt im Norden der kanadischen Pazifikprovinz British Columbia. Hier, so verheißen es Reiseführer, soll es das beste Essen der Gegend geben. Durch die gardinenfreien Fenster sehe ich ein Inventar, das an eine Bahnhofskneipe erinnert: Schlichte Holztische und Stühle, stapelweise Zeitungen, aufgereihte Flaschen und zwei Pinnwände. Der Raum ist klein - wenn überhaupt, dann finden 50 Leute im „Cow Bay Cafe“ Platz. Mit gemischten Gefühlen betrete ich später das Restaurant von Chefin Adrienne Johnston. Spaß scheint hier an erster Stelle zu stehen: Die Inhaberin und ihre Angestellten scherzen mit jedem neuen Gast. Das Lachen ist ansteckend, auch wenn ich nach wie vor etwas skeptisch den Blick schweifen lasse. Eine Speisekarte ist weit und breit nicht zu entdecken. Die gibt es auch nicht, denn zweimal täglich ändert sich das Angebot. Die gerade aktuellen Menüs, je zwölf Hauptgerichte und Desserts, schreibt Mrs. Johnston auf die Pinnwände. Langsam begreife ich: Das „Cow Bay Cafe“ ist anders. Natürlich entscheide ich mich in der HeilbuttHauptstadt Prince Rupert für eines der Plattfisch-Gerichte. Eigentlich müsste man zwar alle zwölf Angebote durchprobieren. Doch das wird teuer, und es dürfte auch der hungrigste Mann nicht schaffen. Denn die Portionen sind nicht gerade klein. In jedem Fall aber ist der Eintrag als einziges Restaurant im nördlichen British Columbia im Gourmet-Führer gerechtfertigt. So anders die beste Gaststätte am Platz aus der Sicht eines Mitteleuropäers erscheint, so anders sind auch das ganze Städtchen Prince Rupert und die Region drumherum. Das zeigt sich schon bei der Ankunft. Eine Stunde benötigt die Propellermaschine von Vancouver. Dabei überfliegt sie eine traumhaft unberührte Natur: Die Gipfel der Rocky Mountains türmen sich auf, durchzogen von Flüssen – es ist kaum vorstellbar, dass jemals Menschen einen Fuß dorthin gesetzt haben. Der Anflug auf Prince Rupert ist gewöhnungsbedürftig. Der kleine Flughafen liegt auf Digby Island. Von dort aus erreicht man nur per Bus und Fähre die Hauptinsel Kaien Island. Vom Wasser aus reicht der Blick auf die Stadt. Flache, maximal dreistöckige Gebäude prägen den Baustil und lassen den Betrachter vom Wilden Westen träumen. Das nördliche British Columbia ist besonders von den Ureinwohnern geprägt. Die Tsimshian siedelten nach Angaben des in Prince Rupert ansässigen „Museum of Northern BC“ bereits im Jahr 3000 vor Fast schon Alaska: Der Hafen von Prince Rupert liegt am Ende des Yellowhead Highways im äußersten Nordwesten von British Columbia. Fotos: dpa Christus hier. Erst am Ende des 18. Jahrhunderts kamen die ersten Europäer in das Gebiet der Tsimshian, um vom florierenden Pelzhandel und dem großen Fischvorkommen zu profitieren. Noch heute leben die Tsimshian wie auch andere Ureinwohner aus den Stämmen der Haida und Nisga’as um Prince Rupert und prägen das touristische Angebot – nicht nur durch ihre handwerkliche Holzkunst, die in allen Arten im Museum und in vielen Souvenirshops zu bewundern und natürlich auch zu kaufen ist. Natürlich habe ich keine Ahnung, worauf er hinaus will – und deshalb finde ich ohne Hilfe auch nichts. Doch das Ufer ist eine Fundgrube der kulturellen und religiösen Vergangenheit der Tsimshian. Voller Stolz deutet der Häuptling auf wundervolle Petroglyphen, denen auch nach Hunderten von Jahren Wind und Wasser, Sonne und Kälte nichts anhaben konnten. In erster Linie sind es Gesichter, die von seinen Vorfahren in die Steine geschlagen wurden. Über die Bedeutung der Gesichter lässt sich wenig sagen. Oft, so wird orakelt, waren sie lediglich Ausdruck von Freud und Leid, von Glücksmomenten und Ängsten. Plötzlich stehen wir mitten im Inselwald vor einem der traditionellen Tsimshian-Häuser. Es ist ein Langhaus. Die Holzherberge, die in ursprünglicher Form nachgebaut wurde, symbolisiert die Heimstätte einer dominierenden Familie in der streng hierarchisch gegliederten Tsimshian-Ordnung. Eine Tafel daneben dokumentiert die Dorfgestaltung von einst mit dem Langhaus als Zentrum. Von dort gibt es einen Blick aufs offene Meer, aus dem die Tsimshian einen Teil ihres Lebens bestritten – wie später auch die Europäer, die sich in der Gegend niederließen und ebenso wie die Ureinwohner von den reichen Lachs- und Heilbutt-Vorkommen lebten. Um traditionelles Leben wirklich begreifen zu können, muss man die Lax-Kw’alaams-Inseln in Begleitung eines Ureinwohners bereisen, von denen etwa 10 000 in der Region leben. Staunend folge ich den Spuren einer der ältesten ununterbrochen bewohnten Regionen der Nur 20 Kilometer von Welt. Von den dicht belPrince Rupert entfernt aubten, jahrhundertealten ist in Port Edwards die Bäumen beobachten Seeälteste intakte Lachsadler die „Eindringlinkonservenfabrik an der ge“. Ruhe ist auf diesem WestküsteNordamerikas scheinbar unberührten zu finden. Auf Stämmen Fleckchen Erde oberstes – Pilings – errichtet, gibt Gebot. Ein Abweichen die North Pacific Canvon den schmalen Wegen nery (NPC) einen einist hier streng verboten. drucksvollen Einblick in Der Tsimshian-Häuptling das Leben eines pazierklärt „sein“ Reich, zeigt fischen Fischerdorfes. essbare Früchte und solDie Wohnhäuser einfache, die man lieber nicht cher Fischer und wohlanrühren sollte. Der habender Bürger sind Weg führt aus dem Diebenso ein Blickfang wie ckicht heraus auf den mit die Produktionsräume. großen Wurzeln übersäten Von der kleinsten Nadel Steinstrand. Nichts Unzum Netze-Flicken bis gewöhnliches, geht es mir zu den ersten, noch durch den Kopf, bis mein voll funktionstüchtigen Begleiter mich auffordert, Zeichen früheren Lebens Bärig: Für Touristen werden auch Touren zur Be- Fließbändern der Konservenherstellung ist alauf der Insel zu suchen. obachtung von Grizzlys angeboten. Das nördliche British Columbia lebt von seiner Geschichte und seiner Natur – und dazu gehören auch Wal-Beobachtungen. Entlang der „Inside Passage“ springen die Meeressäuger aus dem Wasser und zeigen ihre Positionen schon mit weithin sichtbaren Fontänen an. Wer lieber festen Boden unter den Füßen hat, kann an Grizzly-Beobachtungstouren teilnehmen: In Nordamerikas erstem Grizzly-Reservat leben etwa 50 der größten Bären in ihrem natürlichen Umfeld. Mit etwas Glück kann man Bären aber auch bei einer Fahrt von Prince Rupert entlang des SkeenaFlusses nach Terrace sehen. Der Fernzug nach Prince George-Jasper, mit dem Prince Rupert überhaupt erst Anschluss an das übrige Eisenbahnnetz Nordamerikas bekam, gilt als touristische Attraktion ersten Ranges. Während der 147 Kilometer langen Tour entfaltet sich die komplette Schönheit der Region: Berge, Seen und Wälder wechseln sich ab, Bauernhöfe und Sägemühlen zeugen von der noch lebendigen Kleinwirtschaft in diesem Gebiet. Die Holzindustrie dominierte lange Zeit auch die Geschichte von Terrace, das heute nur noch touristische Bedeutung besitzt. Besonders stolz sind die Einheimischen auf den Kermodei Bären. Diese weiße Unterart des Schwarzbären ist als Wappentier überall zu sehen. In freier Natur wäre es aber ein Zufall, ihm zu begegnen. Möglicherweise trifft man den Kermodei Bären beim Fischen. Überall am Skeena sehe ich in Terrace Angler, die auf Lachsfang sind. Fünf Lachsarten gibt es hier und machen aus der Region ein Paradies für Sportfischer. Bei ausgedehnten Spaziergängen durch die endlos scheinenden Wälder fallen mir aber auch noch andere Dinge auf: Der in Terrace beheimatete Künstler Rick Goyette hat auf einem Pfad auf der „Insel der Gesichter“ Köpfe in die Rinde der Bäume geschnitzt – mal größer, mal kleiner. Um diese rund 55 Kunstwerke tatsächlich zu entdecken, bedarf es größter Aufmerksamkeit – oder eben wieder der Hinweise von Einheimischen, die mit ihrer Gastfreundschaft auch dem ausgelaugtesten Wanderer ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Genau wie die Ureinwohner, die Nisga’as. Deren Schnitzkunst ist sprichwörtlich: Ob Masken, Totempfähle oder traditionelle Instrumente – ein Blick in die Werkstätten und das gerade entstehende neue Museum ist überaus erwünscht und hilft auch ein wenig dabei, die nasse Kleidung zu trocknen. Denn zum Norden British Columbias gehört Regen. Nur rund 50 niederschlagsfreie Tage zählt man im Jahr. Doch auch das kann schön sein – anders schön eben, wie die ganze Region. Gerald Fritsche FRESH – DIE JUNGE SEITE 15 Ausgabe 14 / 9. Juli 2010 Gesundheit und mehr... N JUGEND FORSCHT Bringt frischen Wind in die Wissenschaft! U Zweier- oder Dreierteams. Anmeldeschluss für die neue Runde ist der 30. November 2010. nter dem Motto „Bring frischen Wind in die Wissenschaft!“ startet Jugend forscht in die neue Wettbewerbsrunde. Ab sofort können sich Jugendliche mit Freude und Interesse an Naturwissenschaften, Mathematik und Technik wieder bei Deutschlands bekanntestem Nachwuchswettbewerb anmelden. Schülerinnen und Schüler, Auszubildende und Studierende sind aufgerufen, auch in der 46. Runde wieder zu forschen, zu erfinden und zu experimentieren. „Gerade in Zeiten der Krise ist es wichtig, nachhaltig in Bildung und Forschung zu investieren“, sagt Bundesbildungsministerin Annette Schavan, die zugleich Kuratoriumsvorsitzende der Stiftung Jugend forscht e. V. ist. „Für die Zukunft unseres Wirtschafts- und Wissenschaftsstandortes ist es von entscheidender Bedeutung, noch weitaus mehr junge Talente als bisher zu finden und sie gezielt zu fördern. Jugend forscht ist zweifellos eines der wirkungsvollsten Instrumente der Nachwuchsförderung in Deutschland.“ Wer bei Jugend forscht mitmachen will, muss kein zweiter Einstein sein. Wichtig ist aber, Beim Wettbewerb gibt es keine vorgegebenen Aufgaben. Das Forschungsthema wird frei gewählt. Wichtig ist aber, dass es sich einem von sieben Fachgebieten zuordnen lässt: Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Geo- und Raumwissenschaften, Mathematik/Informatik, Physik sowie Technik stehen zur Auswahl. Die 46. Runde des Wettbwerbs „Jugend forscht“ ist eingeläutet. dass die jungen Forscherinnen und Forscher neugierig und kreativ sind und dass sie die Herausforderung annehmen, wissenschaftlich zu arbeiten. Denn unsere Gesellschaft braucht Jugendliche, die Lust auf Forschung haben, die gerne experimentieren und erfinden. Bei Jugend forscht können sie ausprobieren, was in ihnen steckt. Und wer weiß? Was klein beginnt, wird vielleicht einmal groß enden – und frischen Wind in die Wissenschaft bringen. An Jugend forscht können jun- Foto: Stiftung Jugend forscht e. V. ge Menschen bis zum Alter von 21 Jahren teilnehmen. Jüngere Schülerinnen und Schüler müssen im Anmeldejahr mindestens die 4. Klasse besuchen. Studenten dürfen sich nur im Jahr ihres Studienbeginns anmelden. Zugelassen sind sowohl Einzelpersonen als auch N MUSIC / VIDEO / GAMES / BOOKS Die Teilnahmebedingungen, das Formular zur Online-Anmeldung wie auch weiterführende Informationen und das aktuelle Plakat zum Download gibt es unter www. jugend-forscht.de im Internet. N AM RANDE Ellie Goulding Zeiten ändern Dich Fifa 11 Roter Donner E nis Mohamed Ferchichi schaffte das, wovon viele Jugendliche träumen: Von ganz unten kommend stürmte der einstige Schulabbrecher und Drogendealer aus zerrütteten Familienverhältnissen aus Berlin mit seinem provokanten Sprechgesang die deutschen Charts. Als Rapper Bushido verkaufte er über 1,5 Millionen Tonträger, wurde mit zahlreichen Auszeichnungen beehrt und besitzt mittlerweile eine eigene Plattenfirma. Zudem ist er Identifikationsfigur vieler junger Menschen. Doch immer wieder muss sich der tunesischstämmige Künstler den Dämonen seiner Vergangenheit stellen. A F D llie Gouldings Debütalbum Lights beginnt famos: Der Opener „Guns and Horses“ sowie die mit reichlich Airplay versehene Single „Starry Eyed“ sind perfekte Elektro-Pop-Hymnen. Ihr Gesang fügt sich perfekt in die, von Elektroproduzent Starsmith opulent arrangierten, Soundlandschaften. Zwar hört man den meisten Songs an, dass sie einmal auf der akustischen Gitarre geschrieben wurden, jedoch sorgen elektronische Beats, Glockenspiele, diverse Keyboardflächen und sonstige Studiotechnik dafür, dass die „Lights“-Tracklist sowohl ausreichend radio- als auch tanzflächenkompatibel ist. Für die Anmeldung im Internet reichen zunächst das Thema und eine kurze Beschreibung des Projekts. Eine schriftliche Ausarbeitung müssen die Teilnehmer erst im Januar 2011 einreichen. Ab Februar finden dann bundesweit die Regionalwettbewerbe statt. Wer hier gewinnt, tritt auf Landesebene an. Dort qualifizieren sich die Besten für das Bundesfinale im Mai. Auf allen drei Wettbewerbsebenen werden Geld, Sach- und Sonderpreise im Gesamtwert von rund einer Million Euro vergeben. dpa ifa 11 definiert Spielerauthentizität für PlayStation 3 – ob am Ball oder nicht – für jeden Spieler und jede Position. Das neue Feature Persönlichkeit berücksichtigt neben den Standardattributen auch individuelle Fähigkeiten und ermöglicht es, jeden Spieler mittels seiner Physis und Spielanlagen klar unterscheiden zu können. Dank einer Reihe neuer Tools können Fifa 11-Fans ihr Spiel ganz neu und für sie individuell sinnvoll gestalten. Das Audio-Tool lässt Spieler beispielsweise eigene Fangesänge importieren und diese beliebigen Teams und Ligen zuweisen. Für alle Systeme er Wettlauf zum Mars hat begonnen – aber anders als wir denken… Welche Nation landet zuerst auf dem Roten Planeten? Als China mit einem Raumschiff Kurs auf den Mars nimmt, nehmen die USA die Herausforderung an und starten selbst eine Rakete. Doch unbemerkt von den Großmächten macht sich noch ein drittes Schiff startfertig – gebaut von einem saufenden Ex-Astronauten, einem nuschelnden Genie und vier liebestollen Teenagern aus Florida. Ein unglaubliches Rennen im Weltall nimmt seinen Lauf… Witziger Roman des Amerikaners John Varley. FFW-Nachwuchs trainiert hart D ie Jugendfeuerwehr Sachsen führt vom 12. bis zum 17. Juli an der Landesfeuerwehrschule Nardt ihre zehnte Ausbildungswoche durch. Erwartet werden 77 junge Feuerwehrleute, darunter 21 Mädchen, aus 23 sächsischen Jugendfeuerwehren, wie ein Sprecher in Dresden mitteilte. Zum Abschluss der Trainingswoche können die 15- bis 18-Jährigen die Leistungsspange (LSP) der Deutschen Jugendfeuerwehr erwerben. Seit 2000 gibt es jährlich eine Ausbildungswoche an der Landesfeuerwehrschule Nardt. Für das Leistungsabzeichen müssen die Jugendlichen einen Löschangriff nach Dienstvorschrift, eine Schnelligkeitsübung, Kugelstoßen, 1500 Meter Staffellauf und einen theoretischen Teil absolvieren. Die Mitgliederzahl in den 959 Jugendfeuerwehren war 2009 erstmals seit zehn Jahren wieder gestiegen auf 10 530 Mitglieder, darunter waren 2261 Mädchen. ddp 16 PRÄVENTION Ausgabe 14 / 9. Juli 2010 Gesundheit und mehr... N AM RANDE Ballaststoff-Hilfe für den Darm V erstopfungen, Durchfälle und Schmerzen auf der linken Unterbauchseite können auf einer sogenannten Divertikulose beruhen. Lindern lassen sich die Beschwerden durch eine ballaststoffreiche Ernährung und eine erhöhte Trinkmenge von 1,5 bis 2 Litern am Tag, sagt der Gastroenterologe Prof. Richard Raedsch vom Berufsverband Deutscher Internisten in Wiesbaden. Dadurch werde der Stuhl weich, und der Druck im Inneren des Darms sinke. Bei einer Divertikulose stülpt sich die Darmschleimhaut durch Schwachstellen in der Muskelschicht des Darms nach außen. In diesen sogenannten Divertikel können Stuhlreste zurückbleiben und sich entzünden. Die Entzündung muss mit einem Antibiotikum behandelt werden. Kommt häufiger zu Entzündungen, müssen die betroffenen Darmabschnitte gegebenenfalls entfernt werden, erklärt Raedsch. Betroffen sind vor allem ältere Menschen: Mit 60 Jahren haben etwa 30 Prozent Divertikel im Darm, mit 85 Jahren sind es 65 Prozent. dpa Kinder: Keime gut für Immunabwehr V om siebten Lebensmonat an sollte das Immunsystem von Kindern mit Keimen konfrontiert werden. Eltern können dies am besten unterstützen, wenn sie es mit der Sauberkeit nicht übertreiben. Unter anderem sollte das Ess- und Trinkgeschirr in diesem Alter nicht mehr sterilisiert werden, rät die Kinderärztin Claudia Saadi. Nur durch den Kontakt und die Abwehr von Keimen könnten die Abwehrkräfte gestärkt werden. Auch das Abkochen von Wasser sei nicht mehr länger nötig. Bei Mineralwasser ist darauf zu achten, dass es natriumarm ist und den Zusatz „für die Zubereitung von Säuglingsnahrung geeignet“ trägt, erklärt die Ärztin. dpa Ozon belastet Lungenkranke D ie aufgrund der Hitze steigenden Ozonwerte machen vielen Menschen mit chronischen Atemwegserkrankungen zu schaffen. Sie verlegen daher am besten alle Aktivitäten außer Haus auf die frühen Morgen- oder späteren Abendstunden, raten die Lungenärzte der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) in Werne. Tagsüber sollten Lungenkranke sich vorwiegend drinnen aufhalten und zusätzliche Luftschadstoffe wie Raumsprays oder Zigarettenrauch unbedingt meiden. dpa N REISEAPOTHEKE Salben, Pillen und Co. auf Tour W „ganz normale Tabletten“, so Thürmann. „Auch Verhütungsmittel vertragen keine pralle Sonne und keine zu hohen Temperaturen“, so der Hinweis der Pharmakologin. Wer Kondome in der Sonne liegen lässt, müsse damit rechnen, dass diese porös werden. Ein Verhütungsring sollte nicht über 30 Grad Celsius gelagert werden. Frauen sollten Hormonpflaster unter dem Bikini, aber nicht im Brustbereich tragen und nach dem Baden überprüfen, ob das Pflaster noch an der richtigen Stelle haftet. Vielreisende wissen: In fast jedem Hotel gibt es einen kleinen Zimmerkühlschrank – dort sollten Tabletten und Co. während des Aufenthaltes in Sonnengefilden gelagert werden. as kommt in den Urlaubskoffer? Ganz sicher all die nötigen persönlichen Kleidungsstücke und Dinge – doch das sollte nicht alles sein. Zu einer guten Urlaubsvorbereitung gehört auch die Zusammenstellung einer individuellen Reiseapotheke. Ein Muss: Ganz oben auf der Liste der Unannehmlichkeiten, die häufig den Urlaub vermiesen, stehen Sonnenbrand, Sonnenallergie und Magen-DarmErkrankungen. Ein Mittel gegen Übelkeit und Durchfall ist deshalb neben Desinfektionsspray, Pflastern, einer Pinzette und Wundkompressen ein Muss für die Reiseapotheke. „Um MagenDarm-Infektionen vorzubeugen, sollten Sie darauf verzichten, in südlichen Ländern Wasser aus der Leitung zu trinken oder damit Zähne zu putzen“, rät Christian Franken, Chefapotheker von DocMorris. Ein Fieberthermometer sowie Schmerz- und Fiebertabletten gehören ebenso in die Reiseapotheke, außerdem auf den Hauttyp abgestimmte Sonnencreme und Mittel gegen Insektenstiche. Da das Immunsystem durch die Wetterumstellung in fremden Ländern häufig strapaziert wird, kann es auch im Urlaub zu Erkältungen kommen. Mit entsprechenden Medikamenten für unterwegs ist das Erste-Hilfe-Set komplett. Im Handgepäck: Chronisch Kranke sollten vor allem bei Flugreisen ihre Medikamente immer ins Handgepäck packen, falls der Koffer verloren geht. Vor der Abfahrt wird alles nochmals geprüft und gegebenenfalls beim Hausarzt neu verschrieben. „Die meisten Sachen, die man sich selbst injizieren muss, sind in aller Regel kühlpflichtig“, sagt Petra Thürmann, Arzneimittelexpertin und Chefärztin der Klinischen Pharmakologie am Helios Klinikum Wuppertal. Ebenso gekühlt werden sollten einige Augentropfen. Hierfür gebe es beispielsweise kleine Kühltaschen mit Kühlakkus. Für die Berge: Urlauber, die es in die Berge zieht, sollten besonders an Sonnenschutz denken. „Eine Creme mit hohem Lichtschutzfaktor und ein Lippenschutz sind wichtig“, sagt Petra Thürmann. Aus eigener Erfahrung fügt sie hinzu: „Beim Eincremen nicht die Ohren vergessen!“ Wer ganz hoch hinaus möchte, muss sicher sein, dass sein Körper die mit der Höhe verbundenen Belastungen gut verkraftet. „Im Flachland in den Flieger zu steigen, um kurz darauf zu einer Hütte zu klettern, ist insbesondere für Menschen mit Herz-Kreislauf-Beschwerden wenig ratsam“, so die Medi- Pille und Sonne: Junge Frauen, die erst seit kurzer Zeit die Pille nehmen, sollten zunächst einmal testen, ob sie ein Sonnenbad vertragen. „Bei manchen bilden sich dunkle Flecken auf der Haut, die wie Altersflecken aussehen können“, weiß die Fachärztin. In den Urlaubskoffer gehört auch Medizin für die Reise – Apotheker beraten dazu. Foto: dpa zinerin. Bei einsetzenden Symptomen der Höhenkrankheit wie Kopfschmerz und Übelkeit hilft auch kein Medikament mehr. „Da muss man wieder runter vom Berg.“ 1000 Höhenmeter sollte man sich höchstens pro Tag zumuten und wenn möglich nachts wieder etwas weiter bergab schlafen, so die Empfehlung von Petra Thürmann. Antibiotika und Sonnenbad: Strandurlauber sollten sich vor allem bewusst sein, dass sich ausgiebiges Sonnenbaden in vielen Fällen nicht mit der Einnahme von Medikamenten verträgt. Bestimmte Wirkstoffe, zum Beispiel Antibiotika, die über den Blutkreislauf auch in die oberflächlichen Hautgefäße gelangen, reagieren auf Son- neneinstrahlung. Es können sich Blasen oder massive Hautausschläge bilden. Intensives Sonnen – ob am Strand oder bei anderen Freizeitaktivitäten – schließt sich da aus. „Ich rate Urlaubern, die solche Medikamente einnehmen, sich unbedingt vorher mit ihrem Arzt zu beraten“, so Thürmann. Auch bestimmte Psychopharmaka oder Blutdrucksenker könnten phototoxische Reaktionen auslösen und zu extremen Hautirritationen führen. Medikamente und Hitze: Beim Urlaub in Sonnenländern ist zudem auf die richtige Lagerung von Medikamenten zu achten – immer im Schatten und je nach Wirkstoff bei höchstens 25 bis 30 Grad. Das gelte bereits für + Reiseapotheke im Sommerurlaub + Das gehört in die Reiseapotheke eines Sommerurlaubers: 5. ein Loperamid-haltiges Mittel gegen Durchfallerkrankungen 1. eine gute Sonnencreme 6. gute Pflaster – sowohl für kleine Abschürfungen als auch für Blasen 2. eine sogenannte After-SunLotion zum Auftragen nach dem Sonnenbad 7. ein Desinfektionsmittel für Wunden 3. ein Sonnenbrand-Gel 4. ein verlässliches schmerzmittel Kopf- 8. ein Gel mit einem Antihistaminikum zur Behandlung von Mückenstichen. Medikamente lagern: Auch Feuchtigkeit und Quetschungen könnten Pillen, Tabletten, Salben oder Verbandsmaterial zusetzen. „Reiseausstatter und Apotheken bieten Transportpäckchen an, die zudem das Minimum einer kleinen Reiseapotheke beinhalten“, rät Thürmann. Alkohol und Medikamente: Das verträgt sich nicht. Dies gilt ganz besonders in Bezug auf Schmerzmittel und Antibiotika. Wer dauerhaft Blutdrucksenker oder Blutverdünner nehmen muss, sollte nur wenig Alkohol konsumieren. Duftlos: „Kein Parfüm vor dem Sonnenbad“, rät Petra Thürmann. Das Einparfümieren vor dem Gang zum Strand könne dort zu Verbrennungserscheinungen mit Blasenbildung auf der Haut führen, wo der Duft aufgetragen werde. Mückenschutz: „Wirksamen Schutz vor Mücken bieten Präparate mit dem Wirkstoff Diethyltoluamid (DEET)“, so Christian Franken. Gehört das Urlaubsland zu einer MalariaRegion, sei eine medikamentöse Prophylaxe zu empfehlen. Tropen- und reisemedizinische Beratungsstellen geben Auskunft dazu. Zum Schluss: Ob Insektenschutz oder Blasenpflaster: Generell sollte die Reiseapotheke dem Urlaubsziel angepasst werden „und das nicht erst kurz vor der Abreise“, rät Thürmann.ddp/ao FITNESS, BEAUTY & WELLNESS 17 Ausgabe 14 / 9. Juli 2010 Gesundheit und mehr... N RAUCHSTOPP Schluss mit Qualmen: Gesprächstherapie oder Nikotinpflaster R die Bezugspersonen müssen es wissen und sollten das Vorhaben unterstützen.“ Denn wissen Verwandte und Freunde Bescheid, werden sie dem Raucher eher keine Zigarette mehr anbieten. aucher werden es in Zukunft schwerer haben, ihrem Laster zu frönen: Ließen ihnen die bisherigen Regelungen zum Nichtraucherschutz noch viele Freiheiten zum Qualmen in der Öffentlichkeit, haben Rauchergegner jetzt in Bayern einen wichtigen Sieg errungen: Per Volksentscheid setzten sie ein totales Rauchverbot in Gaststätten, Kneipen und Bierzelten durch – und sie haben angekündigt, bundesweit aktiv zu werden. Für Raucher also kein schlechter Zeitpunkt, von sich aus mit dem Qualmen aufzuhören. Denn hat die Initiative in ganz Deutschland Erfolg, ist es ohnehin bald vorbei mit den Ausnahmen, die das Rauchen in Nebenräumen von Wirtshäusern, kleinen Eckkneipen oder Bierzelten erlauben. Manchmal kann etwas äußerer Druck gar nicht schaden, um sich gewissenhaft mit dem eigenen Suchtverhalten auseinanderzusetzen: „Die meisten Raucher wollen tatsächlich aufhören“, sagt Prof. Stefan Andreas. „Viele haben es nicht geschafft, weil sie überall dazu animiert werden, mitzurauchen“, erläutert der Pneumologe von der Lungenfachklinik Immenhausen bei Kassel. Umfragen zeigten, dass daher sogar viele Raucher strenge Nichtraucherschutzgesetze befürworteten. Und so mancher wünscht sich vielleicht, mit dem Rauchen ganz aufzuhören. Aber ob das klappt, hängt vor allem davon ab, wie der Weg zur letzten Zigarette angegangen wird. Gesundheitsexperten haben für ausstiegswillige Raucher folgende Tipps parat: Rauchen ist schon lange nicht mehr überall erlaubt – so mancher kommt ins Grübeln, ob er nicht ganz damit aufhören sollte. Foto: dpa Sich einer Gesprächsgruppe anschließen: Wer ernsthaft mit dem Rauchen aufhören möchte, sollte sich einer Gesprächsgruppe im Rahmen eines professionellen Entwöhnungsprogramms anschließen, empfiehlt Christa Merfert-Diete von der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen in Hamm. Angeboten werden sie etwa von Krankenkassen oder Volkshochschulen. Das werde als beste Methode angesehen, weil sich dort Betroffene mit anderen mit ihrer Sucht auseinandersetzen. Manche Raucher schafften die Entwöhnung zwar auch auf eigene Faust. Für viele seien Gruppengespräche aber wichtig, „um sich selbst nicht wieder etwas vor- zumachen“. Schließlich gehe es auch darum, bestimmte Gewohnheiten in den Griff zu bekommen, die oft automatisiert ablaufen. Die Statistik spricht ebenfalls für solche Programme: „Damit bekommen sie Entwöhnungsraten von 30 bis 40 Prozent nach einem Jahr hin“, sagt Prof. Andreas. Bei der Entwöhnung auf eigene Faust liege die Erfolgsrate nur bei 3 bis 5 Prozent. Rauchstopp systematisch angehen: Um dauerhaft von der Kippe loszukommen, empfiehlt Stefan Andreas, den Ausstieg systematisch anzugehen. „Nicht sofort aufhören“, lautet sein Appell. Ausstiegswillige sollten vielmehr ihr soziales Umfeld in das Vorhaben einbeziehen: „Auch Zur Ausstiegsplanung gehört laut Andreas auch, bisherige Gewohnheiten zu überdenken. So kann es etwa in der Abgewöhnungsphase helfen, auf übliche Kneipenbesuche zu verzichten. So wird man in der Gemeinschaft mit aktiven Rauchern nicht doch wieder zu einer Zigarette verleitet. Auch mit dem Alkohol sollten Aussteiger zunächst vorsichtig sein, warnt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) in Köln. Er weiche das Durchhaltevermögen auf. Und nicht zuletzt sollten Ausstiegswillige sich vorher überlegen, wie sie mit Rückschlägen umgehen, ergänzt Prof. Andreas. So muss eine einzige Zigarette nicht zwangsläufig das Aus der Bemühungen bedeuten. Sind die Vorbereitungen abgeschlossen, sollten sich Betroffene einen Ausstiegstermin setzen, empfiehlt die BZgA. Die letzten Tage als Raucher sollten sie schon mal ohne Zigaretten aus dem Haus gehen und sich in einem Glas ein „Kippenmuseum“ mit den zuletzt gerauchten Kippen anlegen. Am Vorabend des letzten Rauchertags werden dann Rauchutensilien wie Zigaretten, Aschenbecher und Feuerzeug entsorgt. Alternativen suchen: Wer für sich typische Rauchsituationen ausgemacht hat, sucht sich Alter- N STRESS A Damit man nach der Auszeit nicht gleich wieder urlaubsreif ist, empfiehlt die TK, nach Kleidung waschen: Nach dem Ausstieg hilft es, alle Kleidungsstücke zu waschen, um den Geruch von Rauch herauszubekommen. Die BZgA empfiehlt außerdem, sich die Zähne reinigen und polieren zu lassen. Medikamente zur Unterstützung nehmen: In manchen Fällen kann die Medikamentengabe den Rauchausstieg unterstützen. Sinnvoll ist der Einsatz von Nikotinpflaster, -kaugummi oder -Antagonisten laut Prof. Andreas zum Beispiel bei Patienten, die an einer Lungenkrankheit leiden. Eine Nikotinersatz-Therapie mache den Ausstieg für sie einfacher, von dem Stoff loszukommen, der als starkes Suchtmittel gilt. Nikotin sei nicht so schädlich wie der Tabakrauch, der als große Gesundheitsgefahr gilt und Kranke noch mehr belastet. Sich nach dem Ausstieg fit halten: Körperliche Fitness durch Spaziergänge, Joggen, Radfahren oder Schwimmen, kann das Durchhalten nach dem Ausstieg fördern, so die BZgA. Wer sich körperlich fit und gesund fühlt, hat demnach weniger das Bedürfnis, zu rauchen. Felix Rehwald N AM RANDE Nach dem Urlaub keinen Kaltstart hinlegen lltag in deutschen Büros: Schon am ersten Tag nach dem Urlaub ist die Erholung dahin. Telefonate, Termine und unerledigte Post – nach dem Urlaub landen viele schnell wieder auf dem Boden des Alltags und fühlen sich reif für die Insel. Doch man kann etwas tun: Wer Urlaub und Wiedereinstieg richtig plant, kann die entspannte Stimmung über den ersten Arbeitstag hinaus retten. Nach einer aktuellen Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK) nimmt sich jedoch nur etwa jeder Dritte einige Tage nach der Reise bewusst zu Hause Zeit, bevor er sich wieder in den Alltagstrubel stürzt. nativen zum Griff zur Zigarette. Die BZgA nennt etwa Entspannungsübungen statt Rauchen in Stresssituationen. Die Zigarette zum Kaffee lasse sich vermeiden, indem man vorerst auf Tee umsteigt. Und wer sich immer gleich nach dem Aufstehen eine Kippe angesteckt hat, lässt die Zigaretten vom Nachttisch verschwinden und stellt dafür dort ein Glas Wasser hin. dem Urlaub keinen Kaltstart hinzulegen. Am besten man fährt ein, zwei Tage vor Ar- beitsbeginn wieder nach Hause. Dann klingen die Urlaubserinnerungen noch nach und Damit man nicht gleich wieder urlaubsreif ist, sollte man nach der Auszeit keinen Kaltstart hinlegen. Foto: TK man kann in Ruhe die Koffer auspacken und sich um den Haushalt kümmern. Auch auf die Rückkehr zur Arbeit muss man sich erst einstellen. Deshalb: Wichtige Meetings oder Dienstreisen möglichst nicht gleich auf die ersten Arbeitstage legen. Bei Gleitzeit: Den ersten Tag verkürzt angehen und nur einfache Dinge erledigen, wie zum Beispiel E-Mails checken. Wenn es einem gelingt, seine positive Wahrnehmung der Umgebung und der Menschen vom Urlaubsort in den Alltag mitzunehmen, kann auch zu Hause ein gewisses Urlaubsfeeling aufkommen. Auch hier gibt es schöne Landschaften und freundliche Menschen. Am besten einfach mal so tun, als ob man den Heimatort als aufgeschlossener Tourist wahrnimmt. dpa/tk Erst Sunlotion, dann Mückenstopp B ei Tropenreisen sollten sich Urlauber sowohl vor der Sonne als auch vor Insekten schützen. Sie dürfen die Mittel allerdings nicht gleichzeitig auftragen. Wichtig ist vielmehr die richtige Reihenfolge, erläutert das Deutsche Grüne Kreuz (DGK): Erst kommt die Sonnencreme auf die Haut und erst nach etwa 15 bis 30 Minuten der auch Repellent genannte Mückenschutz. Anderenfalls besteht zum einen die Gefahr, dass das Insektenabwehrmittel den Sonnenschutzeffekt um bis zu 30 Prozent mindert. Zum anderen kann es sein, dass die speziellen Duftstoffe des Repellents vom Aroma der Sonnencreme überlagert werden und die Mücken nicht mehr abhalten können. Weiteren Sonnenschutz bieten langärmlige Kleidung und eine Kopfbedeckung. dpa 18 IHR GELD, IHR RECHT Ausgabe 14 / 9. Juli 2010 Gesundheit und mehr... N ARBEITSLEBEN Liebe im Büro: Bloß nicht vor Kollegen knutschen G nicht immer gemeinsam Mittagessen zu gehen, sondern auch mal alleine mit den Kollegen.“ Händchenhalten und Knutschen sind bei der Arbeit ohnehin tabu. Solche Liebesbeweise haben nur außerhalb des Büros Platz. elegenheit macht Liebe. Und deshalb funkt es auch so oft am Arbeitsplatz. Schmetterlinge im Bauch sind mit voller Konzentration auf den Job allerdings nicht immer leicht vereinbar. Wen es erwischt, sollte deshalb nicht nur an sich und seine große Liebe denken. Zwischen Aktenbergen und Kopiergerät, Kantine und Besprechungszimmer ergeben sich nicht nur dienstliche Gespräche. Viele Paare lernen sich am Arbeitsplatz kennen. Das hat durchaus Vorteile: Die Beziehung baut auf einer gemeinsamen Basis auf, man kennt den anderen gut und sieht sich auch in stressigen Zeiten häufiger. Das gemeinsame Arbeiten kann aber auch zur Belastung werden – für die Liebe und den Job. Der Sozialpsychologe Manfred Hassebrauck von der Universität Wuppertal erklärt, warum sich Paare häufig bei der Arbeit finden: „Im Beruf komme ich mit vielen Menschen in Kontakt und lerne sie auf unverkrampfte Weise kennen.“ Außerdem erlebe man den anderen in den verschiedensten Situationen. „Ich habe also eine breitere und zuverlässigere Basis, auf der ich eine Entscheidung treffen kann.“ Oft ist es nicht die Liebe auf den ersten Blick, die einen am Arbeitsplatz trifft. „Häufig fängt es erst dann an zu kribbeln, wenn ich Je enger Paare im Betrieb zusammenarbeiten, umso mehr Probleme können sich dabei ergeben. „Bei Banken gibt es beispielsweise bei vielen Vorgängen das Vier-AugenPrinzip“, sagt der Rechtsanwalt Armin Franzmann aus Frankfurt/ Main. „Wenn die vier Augen nun ein Paar sind, was macht man da?“ Auch wenn ein Partner Geschäftsinformationen hat, die der andere Partner in seiner Position nicht wissen sollte, kann es Schwierigkeiten geben. Oft hilft da nur der Wechsel in verschiedene Abteilungen – das ist für alle Seiten gut. Heimlich Händchen halten im Büro sorgt bloß für Getuschel – Paare trennen Privates und Berufliches besser genau, wenn sie in der gleichen Abteilung arbeiten. Foto: dpa jemanden in einer neuen Situation kennenlerne, bei einem Betriebsfest oder Ausflug.“ Wenn der graue Büroalltag plötzlich rosarot erscheint, ist das zunächst zwar ein tolles Gefühl. Hassebrauck warnt aber davor, gleich abzuheben: „Die Leidenschaft ist nicht von Dauer.“ Er rät, das Beziehungs- und Arbeitsleben zu trennen. „Es ist N AKTUELLE URTEILE Betrunken Radeln kann den Führerschein kosten B Müller trifft häufig auf Chefs, die nicht wissen, wie sie mit Beziehungen zwischen Untergebenen umgehen sollen. „Gerade bei kleineren Unternehmen kann es zum Beispiel schwierig werden, wenn zwei Mitarbeiter immer zusammen Urlaub nehmen wollen.“ Auch die Beziehung zu den anderen Kollegen kann darunter leiden, dass ein Paar nur noch zusammen auftritt. „Ich rate deshalb dazu, N ANGEBOT §D etrunken Fahrrad zu fahren, kann den Führerschein kosten. Das sollten Fußballfans bedenken, die sich nach feuchtfröhlichem Public-Viewing zur Heimfahrt auf ihren Drahtesel schwingen. Bereits eine einzige Fahrt unter Alkoholeinfluss reicht aus, und der Lappen ist futsch. Das geht aus einem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts in Leipzig hervor. Der Entscheidung zufolge kann einem Radfahrer nach einer Fahrt mit 1,6 Promille die Fahrerlaubnis entzogen werden, wenn zu erwarten ist, dass er künftig auch ein Kraftfahrzeug in fahruntüchtigem Zustand führen wird. Die Prognose dazu erstellt die Straßenverkehrsbehörde nach einem medizinisch-psychologischen Gutachten. Bestehen aufgrund früherer Alkoholfahrten Zweifel an der Eignung, ein Kraftfahrzeug zu führen, wird die Fahrerlaubnis einbehalten. Experten weisen zudem darauf hin, dass auch ein Radfahrverbot droht, wenn das Gutachten eine „fehlende Eignung zum Führen von fahrerlaubnisfreien Fahrzeugen“ ergibt. (Az.: BVerwG 3 C 32.07) Keine Räumung wegen Kinderlärms W ganz wichtig, dass man bei der Arbeit nicht immer zusammengluckt.“ Das kann nämlich nicht nur für die Beziehung problematisch werden, sondern auch für den Job. „Man wird nicht mehr als Individuum wahrgenommen, sondern nur noch als Paar“, erläutert Meike Müller, die als Coach in Berlin arbeitet. „Das kann zum Karrierekiller werden.“ Eines aber ist klar: „Verbieten darf der Arbeitgeber die Liebe am Arbeitsplatz nicht“, erklärt Franzmann. Einige Firmen versuchen zwar, durch „Ethikrichtlinien“ ihren Angestellten zu untersagen, untereinander ein Verhältnis einzugehen. Solche Richtlinien seien aber nichtig, erklärt Franzmann. So hat das Landesarbeitsgericht Düsseldorf entschieden, dass sie gegen das Allgemeine Persönlichkeitsrecht verstoßen. Vivien Leue ohngeräusche in Mehrfamilienhäusern sind üblich. Und Geräusche von kleinen Kindern lassen sich nicht auf Knopfdruck abstellen. Entsprechend müssten Mieter in solchen Fällen Toleranz zeigen, entschied das Amtsgericht Hamburg-Harburg. In diesem Fall hatte ein Ehepaar, das unterhalb einer neu eingezogenen Familie mit Kindern wohnte, nach deren Einzug ein Lärmprotokoll angelegt. Mit Bezug auf dieses Protokoll mahnte die Vermieterin die Beklagten erst ab, dann kündigte sie ihnen fristlos. Der Hausfrieden sei gestört. Die Richter lehnten eine Räumungsklage ab. Aus dem Lärmprotokoll gehe eindeutig hervor, dass die Eltern bemüht waren, die üblichen Ruhezeiten von 22 Uhr bis 7 Uhr und 13 Uhr bis 15 Uhr einzuhalten. Auch hatten sich andere Mieter des Hauses nicht durch die Familie gestört gefühlt. (Az.: 641 C 262/09) Das neue Immobilienportal as lokale Portal lvz-immo. de richtet sich zum einen an Miet- und Kaufinteressenten, zum anderen bietet es den Leipziger Immobilienschaffenden einen Marktplatz für die Darstellung ihrer Offerten. Neben den Immobilien selbst wird die Plattform den Leipzigern ein einzigartiges Internetangebot rund um das Thema Immobilien offerieren – mit Berichten, Gewinnspielen, Videoreportagen, Serviceangeboten und vielem mehr. Im Gegensatz zu den bereits existierenden überregionalen Internetportalen möchte sich die LVZ mit lvz-immo.de hauptsächlich am Leipziger Markt positionieren und durch lokale Ausrichtung und crossmediale Kombinationsangebote einen klaren Mehrwert gegenüber den etablierten Anbietern schaffen. Aus technischer Sicht bietet die Plattform alles, was das Herz des Interessenten begehrt. Bei der Suche kann der User zwei Einstiegsmöglichkeiten wählen: einmal herkömmlich über die Eingabe von Suchkriterien wie Preis oder Zimmeranzahl. Aber auch – und das ist neu – indem er sich in einen Stadtplan klickt, einen Kreis von frei wählbarer Größe um sein Wunschgebiet zieht und die dort angebotenen Immobilien dann in der Ergebnisliste findet. Das ist ein Service, der neu im Internet ist und von dem die Nutzer von lvz-immo.de mit als Erste profitieren. Einzigartig ist auch die integrierte Georeferenzierung der angebotenen Objekte. Das neue Portal wurde Anfang Juli mehr als 100 interessierten Immobilienmaklern vorgestellt und soll sich in den nächsten Wochen zu einem umfangreichen Immobilien-Marktplatz entwickeln. r. SOZIALES 19 Ausgabe 14 / 9. Juli 2010 Gesundheit und mehr... N UNTERSTÜTZUNG Enttäuschte Hoffnung: Hartz-IV-Sätze steigen vorerst nicht D Ausgestaltung“ des Existenzminimums von Kindern nach dem Karlsruher Richterspruch „mindestens 1,5 Milliarden Euro“. er Aufschrei war zu erwarten. Nach dem Rüffel des Bundesverfassungsgerichts an der Berechnung der Hartz-IV-Kindersätze war die Erwartung bei den Betroffenen hoch, dass die Regierung finanziell ordentlich draufsattelt. Danach sieht es nicht aus. Ursula von der Leyen redet nicht lange um den heißen Brei. „Die Entscheidung ist gefallen, dass wir nicht eine direkte Geldleistung in die Familien hineingeben, sondern dass wir dafür sorgen, dass die Hilfe direkt zu den Kindern kommt.“ Die Bundesarbeitsministerin spricht von den 480 Millionen Euro, die ihr der Finanzminister für die kommenden Jahre zur Betreuung der Kinder von Hartz-IV-Empfängern zusätzlich bereitstellen will. Im Klartext: Mehr Geld auf die Hand gibt es nicht. Hintergrund ist die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts vom 9. Februar. Darin hatten die Richter die Berechnungsmethode für den HartzIV-Kindersatz als intransparent und mehr oder weniger aus der Luft gegriffen gerügt. Sie gaben der Bundesregierung auf, bis Ende des Jahres in einem neuen Verfahren den tatsächlichen Bedarf von Langzeitarbeitslosen zu ermitteln, speziell jenen der Kinder. Nicht länger soll gelten: „Weil du klein bist, bekommst Du automatisch weniger Geld.“ Ob es mehr Geld bei den Regelsätzen gibt, wird sich frühestens im November oder Dezember zeigen, wenn die neue Einkommens- und Verbrauchsstichprobe des Statistischen Bundesamtes ausgewertet ist. Von der Von der Leyen weist den Vorwurf zurück, die Regierung spare auf Kosten der Ärmsten. „Wir halten es für richtig, dass das Kind Förderunterricht kriegt, dass es im Sportverein mitmachen kann und tatsächlich auch hin geht, dass es in die Musikschule geht, dass sichergestellt ist, dass es Schreibhefte hat – und dass diese Leistung zu den Kindern kommt, völlig unbürokratisch.“ Der Paritätische Wohlfahrtsverband hat die für Kinder von Hartz IV-Beziehern geplanten Mehrausgaben als zu niedrig kritisiert. 1,5 Milliarden Euro wären nötig, um den BGH-Urteilen gerecht zu werden. Fotos: dpa Leyen legte den Richterspruch von Anfang an klar aus. Ihr geht es darum, dass bedürftige Schulkinder nicht abgehängt werden. Auch sie sollen Förder- oder Musikunterricht nutzen, in den Sportverein, in den Zoo oder ins Theater gehen können. Deshalb soll kein Bargeld zusätzlich fließen, das dann von den Eltern vielleicht nur für Zigaretten oder Alkohol ausgegeben wird. Derzeit erhalten Langzeitarbeitslose neben der Warmmiete bei vollem Hartz-IV-Regelsatz 359 Euro im Monat zum Leben. Für Kinder gelten pauschale Abschläge. Je nach Alter gibt es für sie zwischen 215 und 287 Euro. Dies sei deutlich zu wenig, meint der Paritätische Wohlfahrtsverband. Der hält bei bis zu Sechs-Jährigen 254 Euro für angebracht, bei bis zu 14-Jährigen sind es 276 Euro und bei Jugendlichen bis 18 Jahren schon 321 Euro. Was das Bundesverfassungsgericht besonders störte: Kinder werden im Hartz-IV-System wie kleine Erwachsene behandelt. Der für sie vom allgemeinen Regelsatz abgeleitete Bedarf enthält – rein rechnerisch – 11,90 Euro im Monat für Tabak und alkoholische Getränke. Dafür sind weder Windeln noch der besondere Bedarf von Schulkindern berücksichtigt. Als Anfang Juli bekannt wurde, dass Schäuble 480 Millionen Euro für Hartz-IV-Kinder zur Verfügung stellen will und eine Zeitung daraus ableitete, dass für jedes der 1,7 Millionen Kin- der unter 15 Jahren in Hartz-IVFamilien 23 Euro im Monat mehr herausspringen könnte, setzte prompt ein Sturm der Entrüstung ein. „Kassenwart Schäuble spart Kinder in Armut“, attackierte der Paritätische Wohlfahrtsverband. Die SPD warf der Regierung vor, sie schnüre eine „Mogelpackung“. Tatsächlich plant Schwarz-Gelb, das Elterngeld für Hartz-IVBezieher zu streichen, um den Bund um 400 Millionen Euro zu entlasten. Auch die Rentenbeiträge für Langzeitarbeitslose sollen wegfallen, was bis zu zwei Milliarden Euro bringt. Die 480 Millionen Euro zusätzlich scheinen da vielen nur als Trostpflaster. Für den Paritätischen Wohlfahrtsverband kostet eine „verfassungskonforme N SOLDATEN T Guttenberg versprach eine Prüfung der Vorschläge. Die Attraktivitätssteigerung sei „von größter, größter Wichtigkeit und auch Teil der Bundeswehrreform“. Das gelte ungeachtet der Sparpläne Damit versucht sie, eines der Haupteinwände gegen Gutscheinsysteme herkömmlicher Art zu entkräften: Kritiker wie der Kölner Politologe und Armutsforscher Christoph Butterwegge sehen darin nur eine weitere Form der Diskriminierung. Wer Gutscheine einlöse, müsse sich „als Transferleistungsempfänger outen“. Von der Leyen setzt auf klassenlose Elektronik: „Meistens ist es cool, wenn die Kinder diese Karte oder diesen Onlinezugang haben.“ Günther Voss N AM RANDE Bundeswehrverband mahnt Investitionen an rotz leerer Staatskassen fordert der Bundeswehrverband Milliardeninvestitionen, um die Truppe attraktiver zu machen. Verbandschef Ulrich Kirsch legte Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) eine Wunschliste für Verbesserungen bei Vergütung, Arbeitszeit und Ausrüstung vor. Man müsse „mindestens eine Milliarde Euro, vielleicht auch zwei“ für eine attraktivere Bundeswehr zur Verfügung stellen, sagte Kirsch. Wie das passieren könnte, weiß sie auch schon: „Abgerechnet wird im Hintergrund, da gibt es viele kluge elektronische Systeme, die das heute schon leisten können.“ Sie verweist auf ein Kartensystem, das sich seit Jahren in Stuttgart bewährt habe und auch auf Schweden, wo Bildungsmöglichkeiten der Kinder „onlinebasiert oder über Kartensysteme erbracht werden: Ganz unkompliziert, ganz unbürokratisch - und vor allem ohne Stigma“. sollen gekürzt werden. Auch die der Regierung. Zu den möglichen Aussetzung der Wehrpflicht ist im Kosten wollte sich der Minister Gespräch. nicht äußern. Das BundeskabiTrotzdem prescht nett hatte Anfang der BundeswehrJuni auf seiner verband nun mit Klausurtagung seinen Forderunbeschlossen, bis gen vor. „Attrak2014 im Verteitivität gibt’s nicht digungshaushalt zum Nulltarif“, ist 8,3 Milliarden die Wunschliste Euro einzuspazur Verbesserung ren. Guttenberg der sozialen Rahlässt derzeit mehmenbedingunrere Modelle ergen für Soldaten arbeiten, mit deüberschrieben. nen die Vorgaben Darin wird umgesetzt werunter anderem den können. Bis eine gesetzliche zu 40 000 Stellen von Berufs- und Oberst Ulrich Kirsch mit der ArbeitsverordZ e i t s o l d a t e n „Attraktivitätsagenda 2011“. nung gefordert. „Soldatinnen und Soldaten stellen weiterhin die einzige Berufsgruppe ohne gesetzliche Arbeitszeitregelung dar“, heißt es in dem Papier. „Das entspricht nicht mehr dem modernen Menschenbild.“ Manche Soldaten seien 60 bis 70 Stunden pro Woche im Dienst, ohne einen Ausgleich dafür zu bekommen. Für die Soldaten im Einsatz und die Ausbildung dafür wird eine Verbesserung der Ausrüstung gefordert. Zudem solle die Versorgung verwundeter Soldaten und die soziale Absicherung Hinterbliebener verbessert werden. Die Einsatzzeit im Ausland soll nach Auffassung des Bundeswehrverbands weiterhin höchstens vier Monate am Stück betragen. dpa Mehr Geld für Kitas gefordert C aritas und Deutscher Gewerkschaftsbund fordern mehr Investitionen in die sächsischen Krippen und Kindergärten. Vor allem seien mehr Erzieher notwendig, erklärte der Diözesandirektor des katholischen Wohlfahrtsverbandes, Matthias Mitzscherlich, in Dresden. „Die sächsische Regierung sollte endlich ein neues Kita-Gesetz auf den Weg bringen, das eine zukunftsfähige frühkindliche Bildung auch in Sachsen garantiert.“ Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) kritisierte die geplante Streichung des beitragsfreien Vorschuljahres im Kindergarten ab dem Doppelhaushalt 2011/12. epd 20 SPORT Ausgabe 14 / 9. Juli 2010 Gesundheit und mehr... N FUSSBALL Aufstieg in Meisterklasse: Löw prägt neuen Stil S nein – mit älteren Spielern, die schon über ihren Leistungszenit hinaus sind, wäre das nicht zu bewerkstelligen. Diese Spieler seien auch von der Motivation „vielleicht nicht immer bei hundert Prozent“, hat der Drehbuch-Autor erkannt und bekam durch die schwachen Vorstellungen der „alten“ Teams von Italien und Frankreich Recht. „Wir haben nach der Saison die Intensität sogar noch etwas gesteigert. Da brauchst du eine hohe Regenerationsfähigkeit“, betonte Löw, der in Südafrika in die Trainer-Meisterklasse aufgestiegen ist. ein hellblauer Pullover war schon vor dem WM-Halbfinale weltweit bekannt – noch viel mehr aber begeistert sich die Fußball-Welt für den Träger des Shirts. Experten, Fans und sogar die Konkurrenz sind beeindruckt von Joachim Löw. Der 50-Jährige hat die jüngste deutsche WM-Nationalmannschaft seit 76 Jahren im Express-Tempo in die Weltspitze katapultiert. Souverän präsentiert sich der Schwarzwälder auf dem internationalen Parkett, seine Analysen sind messerscharf. Und er hat einen neuen Stil geprägt, der den Fußball in eine ganz neue Richtung lenken könnte. Weitere zentrale Punkte seines Konzeptes, das möglicherweise bald Nachahmer in Trainerkreisen finden wird, sind die Arbeit auf dem Trainingsplatz und die Gegner-Analyse. „Jogi fühlt sich am wohlsten auf dem Platz“, bemerkte Manager Oliver Bierhoff. Trotz seiner Rolle als Mastermind, als Kopf des gesamten Unternehmens Nationalteam, ist Löw auch weiter ein Stück der klassische Fußball-Trainer mit einer Trillerpfeife um den Hals. Löw lässt viel positionsspezifisch trainieren, immer und immer wieder übt er mit seinem Personal direktes Spiel im höchstem Tempo. Löw hat nicht nur die FußballPhilosophie des DFB-Erneuerers Jürgen Klinsmann mitgeprägt und übernommen, er hat sie in den vergangenen zwei Jahren verfeinert und sogar revolutioniert. „Wir wollen den Gegner spielerisch in Verlegenheit bringen und nicht durch Rennen und Kämpfen“, heißt eine zentrale Doktrin des Bundestrainers, die aber schon seit 2004 gilt. Die entscheidende Korrektur seiner Philosophie, der er alles unterordnet, vollzog Löw nach dem verlorenen EM-Finale 2008 gegen Spanien (0:1). „Da waren wir ohne Chance“, erkannte der Freiburger – und zog seine Schlüsse. Die Vorarbeit lief über Monate. Chefscout Urs Sielgenthaler und Studenten der Sporthochschule Köln ermittelten jede Einzelheit anderer Mannschaften. England und Argentinien hat Löw auch dadurch überrumpelt, dass er die Stärken und Schwächen der Kontrahenten hundertprozentig analysierte – und ein Gegen-Rezept entwickelte. „Eine Erkenntnis war für uns, dass der Altersschnitt relativ niedrig sein muss, denn die jungen Spieler sind hoch belastbar“, benannte Löw den zentralen Punkt seines neuen „Drehbuches“, dass er für Südafrika schrieb. In der Schweiz und Österreich hatten sich Routiniers wie Christoph Metzelder oder Torsten Frings mit vielen Abnutzungs-Erscheinungen und Blessuren durch die EM geschleppt. Zwar durchaus heldenhaft bis zum Finale – aber dort war Endstation. Die Verjüngung sah Löw seither als wichtigste Aufgabe. Nach Südafrika reiste er mit einem Team, das im Durchschnitt nicht einmal 25 Jahre alt ist. In Manuel Neuer (24), Dennis Aogo (23), Holger Badstuber (21), Jérome Boateng (21), Marcell Jansen (24), Serdar Tasci (23), Sami Khedira (23), Toni Kroos (20), Marko Marin (21) und Thomas Müller (20) nahm Löw gleich zehn Spieler mit, die gerade erst dem U 21-Junioren-Alter entwachsen sind. Inzwischen verkündete der DFB-Chefcoach sogar: „Wenn junge Spieler über eine gute Qualität verfügen, dann spielt Erfahrung eine untergeordnete Rolle.“ Dass diese These vom aktuellen Team untermauert wird, macht sie zukunftsweisend. Hoher Trainingsumfang und hohe Übungsintensitäten bis ins Turnier hi- Joachim Löw weiß sich gut zu verkaufen. Der Freiburger ist dabei kein Showman, Kasper oder Karikatur seiner Selbst – wie so manch anderer Trainer bei der WM-Endrunde in Südafrika. Klare Ansagen: Wenn Löw spricht, herrscht Ruhe. Ein Erfolgsrezept des Nationaltrainers. Fotos: dpa „Diese Klarheit, die ich in der Analyse der Spiele sehe, habe ich noch nicht gesehen“, lobte der als Profi und Manager turniererfahrene Bierhoff und schloss dabei auch die Auswertung der eigenen Partien mit ein. Als „Wettkampftrainer“ sieht sich Löw selbst, auch als „Prozesstrainer“ und als „ästhetischer Trainer“, der guten Fußball sehen und über Kampf und Einsatz nur am Rande sprechen will. „Wer Weltmeister werden will, darf das Spiel nicht mehr verwalten und kontrollieren wollen.“ Blinde Rennerei und aggressives Attackieren des Gegners sind für seine Spieler tabu. Offensive, Laufwege, hoher Rhythmus auch ohne Ball – darauf setzt Löw. Seine Jugend-Fraktion folgt ihm: „Über die gemeinsamen Wochen haben auch die Spieler gesehen: Wir werden sicherer, wir werden besser.“ Und abgeschlossen ist diese Entwicklung noch lange nicht. „Ich liebe es, dass Fußball zelebriert wird.“ Jens Mende, Klaus Bergmann 21 Ausgabe 14 / 9. Juli 2010 Gesundheit und mehr... N SPORTARTIKEL-INDUSTRIE N AM RANDE Duell der Ausrüster: Alle melden Erfolg B eim WM-Endspiel kommt es zum Duell zwischen Nike und Adidas - doch bereits vor dem Showdown in Südafrika sehen Experten die deutsche Firma im AusrüsterWettstreit deutlich vorn. Die Hälfte der Teams im Viertelfinale lief mit den drei Streifen auf, fünf der besten sieben Torjäger wie Thomas Müller, Gonzalo Higuaín und David Villa stehen in Herzogenaurach unter Vertrag. „Adidas ist der große Gewinner“, sagte Hartmut Zastrow, Vorstand des Marktforschungsunternehmens Sport+Markt. „Nike hat Pech gehabt mit seinem Flaggschiff Brasilien. Die holländischen Trikots sehen super aus, aber nach der WM kauft die keiner mehr.“ Dennoch sieht sich auch Nike im Wettbewerb der großen Drei der Sportartikelindustrie als Sieger vor Adidas und Puma. „Wir sind sehr zufrieden und sind die Marke, die am meisten von der WM profitiert hat“, sagte Sprecher Olaf Markhoff. Die Niederlande waren als erstes Team ins Endspiel eingezogen. Und bei den von Adidas ausgerüsteten Halbfinalisten Deutschland und Spanien tragen unter anderem Mesut Özil, Miroslav Klose oder Cesc Fabregas Schuhe des US-Konzerns. Neun Mannschaften Von 2011 an wird Nike das bisherige AdidasTeam Frankreich ausstatten. Auch im Internet wird hart um Kunden gebuhlt. Das Marktforschungsinstitut Nielsen untersuchte Blogs, Foren, Twitter und soziale Netzwerke und stellte fest, dass Nike vor der WM mehr als doppelt so viel Aufmerksamkeit wie Mitbewerber Adidas generierte. Das schwarze Trikot: Das Auswärts-Jersey der deutschen Fußball-Nationalmannschaft war zeitweise in ganz Deutschland ausverkauft. Foto: dpa schickte Nike ins WMRennen und rangierte damit hinter Adidas (12), dem offiziellen Sponsor und Ausrüster der FIFA. Puma stellte sieben Teams, davon vier afrikanische. „Wir haben die klare Position drei gefestigt“, sagte Sprecher Ulf Santjer. Vor der WM hatte das Unternehmen, das mit Uruguay im Halbfinale vertreten war, die Raubkatze im Logo durch einen Umriss des afrikanischen Kontinents ersetzt. Obwohl von den Afrikanern nur das Puma-Team Ghana die Vorrunde überstand, wertet Santjer das Turnier als Erfolg für den Schwarzen Kontinent. „Die fantastische Atmosphäre und die tolle Begeisterung haben das Image Afrikas weiter verbessert“, sagte er. Auch Adidas-Firmensprecher Jan Runau zieht nicht nur wegen der sportlichen Erfolge eine „sehr, sehr positive Bilanz“. „Wir liegen bei den Verkaufszahlen in Deutschland auf dem hohen Niveau von 2006. Das hätte keiner vorhergesehen.“ Fans der DFB-Elf deckten sich bislang mit mehr als 1,2 Millionen Trikots ein, seit Beginn des Turniers orderten die Händler gut 200 000 Stück nach. Mit dem Rückenwind der WM erwartet das Unternehmen dieses Jahr einen Umsatz in der Fußballsparte von 1,5 Milliarden Euro - ein Viertel mehr als im Vergleich zum Sommermärchen vor vier Jahren. „Wir sind mit einem Marktanteil von 34 Prozent weltweit führend im Fußball“, sagte Runau. Eine Position, die auch Nike für sich deklariert. Zuletzt setzten die Amerikaner 1,7 Milliarden Dollar (rund 1,35 Milliarden Euro) im Fußball um, gemeinsam mit der Tochter Umbro etwa ebenfalls 1,5 Milliarden Euro. „Damit sind wir die Nummer Eins im Fußballbusiness“, sagte Markhoff. Der Kampf um Marktanteile geht weiter: Ein wichtiger Faktor dabei: Der aufwendige Werbefilm „Write the future“, der auf Youtube knapp 19 Millionen Mal angesehen wurde - mehr als viermal so häufig wie das WM-Video von Adidas. Doch inzwischen wird im Netz häufig über einen vermeintlichen „Nike-Fluch“ gespottet. Nach Cristiano Ronaldo, Ribéry und Rooney verabschiedete sich Robinho als letzter Hauptdarsteller des Dreiminüters im Viertelfinale. Nach der Vorrunde übernahm Adidas laut Nielsen-Studie die Spitze im Internet. „Die Adidas Fußball Facebookseite hat mehr als eine Million Fans und sie veröffentlichen mehrere Male pro Tag neuen Inhalt“, lobte Pete Blackshaw von Nielsen. Allerdings sorgte auch der Wirbel um den umstrittenen WMBall Jabulani dafür, dass Adidas im Netz das erste Gesprächsthema wurde. Florian Lütticke N TRAINERKARUSSELL Matthäus hofft auf neuen Job in Kamerun D eutschlands Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus sieht sich im Rennen um den Posten als neuer Fußball-Auswahltrainer Kameruns zahlreichen Mitbewerbern gegenüber. „Ich habe Lothar Matthäus noch nicht getroffen. Aber sein Interesse ist uns genauso wie jenes des früheren ivorischen Nationaltrainer Vahid Halilhodzic und ungefähr zehn weiterer Kandidaten übermittelt worden“, sagte Iya Mohammed. Der Präsident des kamerunischen Fußball-Verbandes betonte zudem, dass der Nachfolger des nach dem Vorrunden- interessanten Aufgabe“, meinte der 49-Jährige, der bei der WM als Experte für den arabischen TV-Sender al-Dschasira arbeitet: „Der afrikanische Fußball ist im Aufwind und wird auch durch die WM noch einmal einen Schwung bekommen. Von daher würde mich eine solche Aufgabe schon reizen.“ Aus bei der WM abgetretenen Paul Le Guen einen langfristigen Vertrag erhalten solle. „Wir brauchen einen Coach, der mindestens für vier Jahre unterschreibt. Die Zeit der kurzen Verträge und des Drängens auf schnellen Erfolg muss vorbei sein“, meinte der Verbandsboss: „Der neue Trainer soll viel Zeit mit der Mannschaft verbringen. Er muss die Spieler kennenlernen und ein erstklassiges und starkes Team formen.“ Der derzeit vereinslose Matthäus hatte sich zuletzt klar positioniert. „Das ist eine sehr Hofft auf eine neue Anstellung: Lothar Matthäus. Foto: dpa Mohammed erklärte, dass sein Verband seit Anfang der Woche ein Anforderungsprofil für den neuen Coach erstelle: „In unserem Land ist dieser Job mit großem Druck verbunden. Daher brauchen wir einen Mann mit einer starken Persönlichkeit.“ sid Verletzter Rossi testet wieder N ur knapp fünf Wochen nach seinem offenen Schienbeinbruch hat der italienische Superstar Valentino Rossi wieder Tests auf einem Motorrad absolviert. Der 31 Jahre alte Moto-GP-Weltmeister drehte am Anfang Juli auf der Rennstrecke im italienischen Misano einige Runden auf dem Superbike seines Yamaha-Kollegen James Toseland, um seinen Fitnessstand zu überprüfen. Der neunfache Weltmeister mache große Fortschritte bei seiner Genesung, berichtete die italienische Zeitung „Corriere della Serra“. Ursprünglich war erwartet worden, dass der 31-Jährige bis zu vier Monate ausfällt. Nun plant der Champion am 15. August beim Großen Preis im tschechischen Brno sein Comeback. Aber auch eine Rückkehr des „Dottore“ in den Motorrad-Zirkus bereits am 18. Juli beim Grand Prix von Deutschland auf dem Sachsenring scheint nicht ausgeschlossen. Mit seiner MotoGP-Maschine durfte der Italiener in Misano nicht testen, da dies außerhalb von offiziellen Testfahrten nicht gestattet ist. Rossi war am 5. Juni beim Training zum Großen Preis von Italien in Mugello schwer gestürzt. In Kurve 13 war er per Highsider über seine Yamaha geflogen und unglücklich auf dem rechten Bein gelandet. Er hatte daraufhin das erste Mal in seiner Karriere einen WM-Lauf wegen einer Verletzung verpasst. dpa Serben-Coach vier Spiele gesperrt D er Fußball-Weltverband Fifa hat den serbischen Nationaltrainer Radomir Antic wegen eines „Fehlverhaltens“ im letzten WM-Vorrundenspiel gegen Australien (1:2) für vier Spiele gesperrt. Außerdem muss der Fußballlehrer umgerechnet 10 500 Euro Geldstrafe zahlen. Dies gab der serbische Verband FSS auf seiner Internetseite bekannt. Der FSS zeigte sich überrascht über das Strafmaß und kündigte Einspruch gegen das Urteil an. Antic hatte sich über Schiedsrichter-Entscheidungen bei der Niederlage gegen die Socceroos zum Vorrundenabschluss lauthals beklagt. Seiner Mannschaft war in der Schlussphase ein Handelfmeter verweigert worden. Durch die durchaus überraschende Pleite waren die Serben, die zuvor Deutschland 1:0 geschlagen hatten, in der Vorrunde ausgeschieden. sid 22 RÄTSELSEITE Ausgabe 14 / 9. Juli 2010 Gesundheit und mehr... N KREUZWORTRÄTSEL Verlosung: Drei Büchergutscheine Die Lösung des Rätsels im Heft 12/10 lautete: Diastole. Über je einen Bücher- Schreiben Sie die Lösung auf eine Postkarte mit dem Kennwort „Kreuzworträtsel“ und senden Sie diese gutschein dürfen sich Elisabeth Wolfram (Dippach), Eva-Lotta Reichert (Leipzig) bis zum 22. Juli 2010 an unsere Redaktionsanschrift (siehe Impressum, Seite 24) oder per E-Mail an: und Friedrich Klose (Bad Lausick/Thierbaum) freuen. Herzlichen Glückwunsch! [email protected]. In E-Mails bitte Adresse angeben. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. VERANSTALTUNGSHINWEISE | TV-TIPPS 23 Ausgabe 14 / 9. Juli 2010 Gesundheit und mehr... N VERANSTALTUNGEN IN LEIPZIG Freitag, 09.07.10 Auwaldstation, Tel. 4621895, Schloßweg 11; 19 Uhr: Sächsisches Künstlerblut, Kabarett mit Meigl Hoffmann. Krystallpalast Varieté, Tel. 140660, Magazingasse 4; 21 Uhr: Summer in the City. Palmengarten zwischen Kleinmesse Haupteingang/Straßenbahnhof Angerbrücke, Tel. 2255172, Jahnallee 52; 20.30 Uhr: Pariser Flair, Chansons mit Marie Giroux. TheaterPACK-Sommerbühne im Westwerk, Tel. 0174 5682280, Karl-Heine-Str. 87; 10 Uhr, 20 Uhr: Die Schatzinsel. Moritzbastei, Kartentel. 8616476, Universitätsstr. 9; 20 Uhr, Innenhof : Mit dem Rücken zur Band, Sommerkabarett (). theater fact, Tel. 9614080, Hainstr. 1; Webers Hof 21 Uhr: Mirandolina. 09. 07. 10 BIS 22. 07. 10 Moritzbastei, Kartentel. 8616476, Universitätsstr. 9; , Innenhof 20 Uhr: Der gemeine Sachse, Sommerkabarett mit Griseldis Wenner und Meigl Hoffmann (). theater fact, Tel. 9614080, Hainstr. 1; Webers Hof 21 Uhr: Mirandolina nach Carlo Goldoni, Sommertheater. Donnerstag, 15.07.10 academixer, Tel. 21787878, Kupfergasse 2; 20 Uhr: Delikatessen – die finale Kochshow, mit Katrin Hart, Natalie Hünig und Armin Zarbock. Sonnabend, 17.07.10 Arena, Tel. 23410, Am Sportforum; 8 Uhr: Fecht EM 2010. Sonntag, 18.07.10 Auerbachs Keller, Tel. 216100, Grimmaische Str. 2; Theater im Gewölbe 18 Uhr: Lotte in Weimar. Musikpavillon im Clara-Zetkin-Park, Anton-Bruckner-Allee 11; 10-18 Uhr (Sonntag Familienfest): Benefizaktion Förderstiftung Leipziger Stadtbad und Elternhilfe krebskranker Kinder. Pfeffermühle Interim im Kosmos-Haus, Tel. 9603196, Gottschedstr. 1; 20 Uhr: Salto Fatale – ein Staatszirkus, mit Lothar Bölck. Raum der Stille in der Uniklinik, Liebigstr. 20; 10 Uhr: Gottesdienst. Sonnabend, 10.07.10 Montag, 19.07.10 Central Kabarett, Tel. 52903052, Markt 9; 20 Uhr: Sachsentaxi: „S gladdschd glei!“, mit Meigl Hoffmann. Gohliser Schlösschen, Tel. 589690, Menckestr. 23; 20 Uhr: Die Wahlverwandtschaften, Sommertheater mit dem Centraltheater (Karten über das Centraltheater, Tel. 1268168). Krystallpalast Varieté, Tel. 140660, Magazingasse 4; 21 Uhr: Summer in the City. Bachdenkmal, Thomaskirchhof; 19 Uhr: Konzerte am Bachdenkmal – Von Bach bis Coleman, mit The Lincolnshire Youth Symphonic Wind Band (bei Regen in der Thomaskirche oder im Bauwens-Haus). Funzel, Tel. 9603232, Nikolaistr. 6-10; 20 Uhr: Das Abenteuer des braven Soldaten Schwejk, Kabarett mit Walter Plathe. Paulaner-Palais, Kartentel. 21787878, Klostergasse 3-5; 20 Uhr: Auf die 12, Sommerkabarett mit Carolin Fischer und Anke Geißler. Pfeffermühle Interim im Kosmos-Haus, Tel. 9603196, Gottschedstr. 1; 20 Uhr: Salto Fatale – ein Staatszirkus, mit Lothar Bölck. Sonntag, 11.07.10 Grassi-Innenhof, Kartentel. 2144926, Johannisplatz 5-11; 16 Uhr: Der eingebildete Kranke & Dame Kobold, Sommertheater. Kulturwirtschaft Waldfrieden, Tel. 1496756, Bornaische Str. 56; 20 Uhr: Doomenfels und Combine Harvester. Raum der Stille in der Uniklinik, Liebigstr. 20; 10 Uhr: Gottesdienst. St. Laurentiuskirche, Tel. 4415101, William-Zipperer-Str. 149; 18 Uhr: Frühlings- und Sommerlieder des 12. bis 15. Jahrhunderts, mit dem Ensemble Nimmersêlich. Dienstag, 20.07.10 Moritzbastei, Kartentel. 8616476, Universitätsstr. 9; , Innenhof 20 Uhr: Mir ham se als geheilt entlassen, Sommerkabarett mit Meigl Hoffman. Paulaner-Palais, Kartentel. 21787878, Klostergasse 3-5; 20 Uhr: Auf die 12, Sommerkabarett mit Carolin Fischer und Anke Geißler. Pfeffermühle Interim im Kosmos-Haus, Tel. 9603196, Gottschedstr. 1; 20 Uhr: Salto Fatale – ein Staatszirkus, mit Lothar Bölck. Zentrum für Psychische Gesundheit der Uni Leipzig, Tel. 9724586, Semmelweisstr. 10; 17 Uhr: Abendbesinnung. Montag, 12.07.10 academixer, Tel. 21787878, Kupfergasse 2; 20 Uhr: Katrin Weber Solo, mit Katrin Weber und Rainer Vothel. Bachdenkmal, Thomaskirchhof; 19 Uhr: Konzerte am Bachdenkmal – Wo man singt... Von Barock bis Pop, mit dem Vokalsextett Affabre Concinui (bei Regen in Thomaskirche oder Bauwens-Haus). Moritzbastei, Kartentelefon 8616476, Universitätsstr. 9; Innenhof 20 Uhr: Mit dem Rücken zur Band, Sommerkabarett. Dienstag, 13.07.10 Mittwoch, 21.07.10 Die Sängerin Marie Giroux entführt mit ihren Chansons das Publikum nach Paris. Am 9. Juli um 20.30 Uhr wird im Sommertheater am Palmengarten (Jahnallee 52) das Flair dieser Welt lebendig. Foto: VA Funzel, Tel. 9603232, Nikolaistr. 6-10; 20 Uhr: Nichts Schöneres, mit Sabine Kühne-Londa. Pfeffermühle Interim im Kosmos-Haus, Tel. 9603196, Gottschedstr. 1; 20 Uhr: Einen Mann kann ich mir nicht leisten, mit Andrea Ummenberger. theater fact, Tel. 9614080, Hainstr. 1; Webers Hof 21 Uhr: Mirandolina nach Carlo Goldoni, Sommertheater. Zentrum für Psychische Gesundheit der Uni Leipzig, Tel. 9724586, Semmelweisstr. 10; 17 Uhr: Abendbesinnung. Friedenskirche, Tel. 5645509, Kirchplatz 9; 19.30 Uhr: American Music Abroad – Chorkonzert. Funzel, Tel. 9603232, Nikolaistr. 6-10; 20 Uhr: Eine bundesweite Lachparade – Deutschland peinlich Vaterland. Westphalsches Haus, Tel. 3911117, Markkleeberg, Dölitzer Str. 12; 17 Uhr: Musikalische Soirée mit Milena Schuster und Ya-En Lee. Mittwoch, 14.07.10 Freitag, 16.07.10 Funzel, Tel. 9603232, Nikolaistr. 6-10; 20 Uhr: Eine bundesweite Lachparade – Deutschland peinlich Vaterland. Funzel, Tel. 9603232, Nikolaistr. 6-10; 20 Uhr: Die Zeit verlangt‘s!, Gastspiel mit Gisela Oechelhaeuser. Funzel, Tel. 9603232, Nikolaistr. 6-10; 20 Uhr: Iss wenigstens das Fleisch, Satire-Gastspiel mit Michael Ranz und Edgar May. Krystallpalast Varieté, Tel. 140660, Magazingasse 4; 21 Uhr: Summer in the City - Chansons und Lieder mit Olga Lomenko. Musikpavillon im Clara-Zetkin-Park, Anton-Bruckner-Allee 11; 18-23 Uhr: Benefizaktion der Förderstiftung Leipziger Stadtbad und der Elternhilfe für krebskranke Kinder. Zoologischer Garten, Kartentel. 9603232, Pfaffendorfer Str. 29; 21 Uhr: Eine bundesweite Lachparade – Deutschland peinlich Vaterland, Sommerkabarett der Leipziger Funzel. Funzel, Tel. 9603232, Nikolaistr. 6-10; 20 Uhr: Femme Fatale, Travestierevue und Tanz in allen Räumen. Paulaner-Palais, Kartentel. 21787878, Klostergasse 3-5; 20 Uhr: Auf die 12, Sommerkabarett mit Carolin Fischer und Anke Geißler. TheaterPACK-Sommerbühne im Westwerk, Tel. 0174 5682280, Karl-Heine-Str. 87; 20 Uhr: Die Schatzinsel. Zoo, Kartentel. 9603232, Pfaffendorfer Str. 29; 21 Uhr: Eine bundesweite Lachparade – Deutschland peinlich Vaterland, Sommerkabarett der Funzel. Donnerstag, 22.07.10 Funzel, Tel. 9603232, Nikolaistr. 6-10; 20 Uhr: Femme Fatale, Travestierevue und Tanz in allen Räumen. Paulaner-Palais, Kartentel. 21787878, Klostergasse 3-5; 20 Uhr: Auf die 12, Sommerkabarett mit Carolin Fischer und Anke Geißler. Pfeffermühle Interim im Kosmos-Haus, Tel. 9603196, Gottschedstr. 1; 20 Uhr: Gute Seiten, schlechte Seiten, Gastspiel mit Lutz Stückrath. theater fact, Tel. 9614080, Hainstr. 1; Webers Hof 21 Uhr: Mirandolina nach Carlo Goldoni, Sommertheater. N TV-TIPPS Do., 15.07.2010, 21 Uhr Hauptsache Gesund (MDR) Die Umgebung verschwimmt, der Boden schwankt, alles dreht sich – Schwindel ist ein Ausnahmezustand des Gehirns! Gerade ältere Menschen klagen häufig darüber und sollten Schwindel und Taumel als Alarm des Körpers ernst nehmen. Denn die unangenehmen Attacken können einen Schlaganfall ankündigen oder auf bedrohliche Erkrankungen wie Bluthochdruck, Altersherz und Nervenentzündungen hinweisen. Auch Augen- und Ohrenprobleme, Schilddrüsenerkrankungen, Tumore oder Verletzungen der Halswirbelsäule können hinter Schwindel stecken. Aber natürlich gibt es auch einen relativ harmlosen Auslöser: die Hitze des Sommers. Hauptsache Gesund berichtet, wie das Alarmzeichen „Schwindel“ sicher zu deuten ist und wie am besten behandelt wird. Hightechmethoden und Hausmittel gegen Schwindel und Übelkeit gehören ebenso zu den Themen der Sendung wie Tipps zum Training des Gleichgewichtssinns. Do., 22.07.2010, 21 Uhr Hauptsache Gesund (MDR) Was hat Hollywoodstar Nick Nolte mit zehn Millionen Deutschen gemeinsam? Die Arthrose! Der schmerzhafte Gelenkverschleiß tritt vor allem in Händen, Knien und Hüfte auf und ist für Experten die „Volkskrankheit der alternden Gesellschaft“. Bei der Arthrose nutzt sich schützende Knorpelsubstanz ab, bis im Extremfall nur noch die blanken Knochen aufeinander reiben. Die Patienten können sich nicht mehr oder nur unter schlimmen Schmerzen bewegen. Leider ist die Krankheit nicht heilbar, weil der Knorpel nicht nachwachsen kann. Trotzdem: Der Unterschied zwischen dem USamerikanischen Filmstar Nick Nolte und seinen deutschen Leidensgenossen besteht darin, dass Betroffene in den USA kaum Behandlungsangebote finden – es in Deutschland aber durchaus Auswege aus der Schmerz-Misere gibt. „Hauptsache Gesund“ zeigt, warum Joggen schaden und Hühnersuppe helfen kann, welche Bewegungstherapien und Schmerzmittel am besten sind, was das Wundermittel Hyaluronsäure tatsächlich bewirkt und wann ein künstliches Gelenk Hilfe verspricht. 24 STECKBRIEF Ausgabe 14 / 9. Juli 2010 Gesundheit und mehr... N WAS IST WO? N IMPRESSUM ÜBERSICHT ÜBER DAS UNIVERSITÄTSKLINIKUM LEIPZIG N WICHTIGE SERVICENUMMERN Öffnungszeit 24 Stunden täglich Schwangerenambulanz (0341) 97 23494 Klinikbesichtigung (0341) 97 23611 Telefon (0341) 97 – 109 Infoabend für (0341) 97 23611 Internet www.uniklinik-leipzig.de werdende Eltern E-Mail [email protected] Eine Anmeldung zur Entbindung ist nicht erforderlich. Zentrale Notaufnahme Mehr Informationen Operatives Zentrum www.geburtsmedizin-leipzig.de Liebigstraße 20 (Zufahrt über Paul-List-Straße) Universitätsklinikum Leipzig AöR Liebigstraße 18 04103 Leipzig GESUNDHEIT UND MEHR... Das Patientenmagazin des Universitätsklinikums Leipzig Herausgeber: Universitätsklinikum Leipzig AöR Der Vorstand Liebigstraße 18 04103 Leipzig Telefon: 0341 97 109 Telefax: 0341 97 15 909 E-Mail: [email protected] Redaktion: Heiko Leske (v. i. S. d. P.), Uwe Niemann, Frank Schmiedel. Universitätsklinikum, Leipzig AöR. 6. Jahrgang. In Kooperation mit der Redaktion der LEIPZIGER VOLKSZEITUNG. Druck: Leipziger Verlags- und Druckereigesellschaft mbH & Co. KG, Peterssteinweg 19, 04107 Leipzig. 04103 Leipzig Telefon Öffnungszeit (0341) 97 17800 24 Stunden täglich Notaufnahme für Kinder und Jugendliche im Zentrum für Kindermedizin Liebigstraße 20a 04103 Leipzig Telefon Öffnungszeit (0341) 97 26242 24 Stunden täglich Kreißsaal der Universitätsfrauenklinik Liebigstraße 20a 04103 Leipzig Blutbank (Blutspende) Delitzscher Straße 135, 04129 Leipzig Philipp-Rosenthal-Straße 27c, 04103 Leipzig Miltitzer Allee 36 (Montags und Donnerstags 13.30 bis 18.30 Uhr) Hainbuchenstraße 13 (Freitags 14 bis 18 Uhr) Info-Telefon (0341) 97 25410 www.blutbank-leipzig.de Zentraler Empfang Liebigstraße 20 Telefon Zentrale Ambulanz-Nummer Innere Medizin (0341) 97 12222 Zentrale Ambulanz-Nummer Chirurgie (0341) 97 17004 Zentrale Ambulanz-Nummer Kinderzentrum (0341) 97 26242 Universitäres Darmzentrum (0341) 97 19967 Neuropsychiatrisches Zentrum (0341) 97 24304 Diabeteszentrum (0341) 97 12222 Transplantationszentrum (0341) 97 17271 Universitäres Brustzentrum (0341) 97 23460 Toxikologische Auskunft (0341) 97 24666 Kliniksozialdienst (0341) 97 26206 Seelsorge (0341) 97 15965 -15967 und -26126 Detaillierte Informationen zu allen Kliniken und Ambulanzen finden Sie im Internet unter (0341) 97 17900 www.uniklinik-leipzig.de.