Die Entwicklung der Stierenmütter in den letzten 35

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Die Entwicklung der Stierenmütter in den letzten 35
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Nr. 6 / Juli & August 2009
Die Entwicklung der Stierenmütter in den letzten 35 Jahren.
EDITOR IAL
6/09
Im Vordergrund steht der Züchter
Schweizer Kühe verzeichnen an internationalen Ausstellungen grosse Erfolge. Diese Erfolge kommen
nicht von ungefähr. Die Schweizer Züchter haben neben den Leistungsmerkmalen immer auch
das ­Exterieur und die funktionellen Merkmale weiter verbessert. Die aktuelle TORO-Ausgabe zeigt
­anhand von Aufnahmen ehemaliger und aktueller Stierenmütter einen interessanten Überblick über
die Ent­wicklung in der Zucht der wichtigsten Rassen in der Schweiz. Die Bilder von Stierenmüttern aus
verschiedenen Zeitepochen zeigen gerade bei den Milchrassen eindrücklich die Entwicklung hin zum
Milchtyp. Dabei sind auch die grossen Fortschritte in der Tierfotografie gut erkennbar.
Die Unterschiede zwischen den modernen Red Holstein- und Holstein-Kühen sind in den letzten Jahren
immer kleiner geworden. Diese Erkenntnis war letztlich der Ursprung für das Fusionsprojekt zwischen
dem Schweizerischen Fleckvieh- und Holsteinzuchtverband. Auch wenn die Fusion nicht zustande
gekommen ist, bekräftigen beide Verbände, alles zu unternehmen, um die Bedürfnisse ihrer Züchter
bestmöglich zu befriedigen und die Methoden und Instrumente für die Holstein- und Red Holsteinzucht
so rasch als möglich zu vereinheitlichen. Dringender und bedeutender Bedarf zur Harmonisierung und
Zusammenarbeit besteht insbesondere bei der Linearen Beschreibung und Einstufung (LBE) sowie bei
der Zuchtwertschätzung und dem Datenaustausch.
Swissgenetics wird in Zukunft für die Beschaffung der Genetik bei allen Programmen direkt
verantwortlich sein. Dies mit dem Ziel, innerhalb der beiden Genetikprogramme Holstein
und Red Holstein enger zusammenzuarbeiten und züchterisch wichtige Optimierungen
an deren Nahtstelle einheitlich umzusetzen. Der bisherige Leistungsauftrag mit dem
­Holsteinzuchtverband zur Genetikbeschaffung wird demzufolge nicht mehr weitergeführt.
An der erfolgreichen Ausrichtung dieses Programms wird sich damit nichts ändern.
Die Bedürfnisse des Züchters stehen dabei, wie immer, im Vordergrund. Ausschlaggebend
bei der Beschaffung sind die Vererbungseigenschaften der Tiere – unabhängig
davon, bei welchem Zuchtverband sie registriert sind.
Die Beschaffung aus einer Hand ist nur ein erster kleiner Schritt. Die
Harmonisierung der LBE und der Zuchtwertschätzung sind züchterisch
gesehen noch bedeutender. Denn ohne gemeinsame Zuchtwertschätzung können Prüfstiere nicht in der schwarzen und roten
Holstein-Population getestet werden und ein gemeinsamer
Prüf­stierkatalog macht wenig Sinn. Swissgenetics erwartet
­deshalb, dass die Harmonisierung zum Nutzen der gesamten
­Holsteinzucht möglichst rasch umgesetzt wird.
Die Schweizer Zucht war in den letzten Jahren eine eindrück­liche Erfolgsgeschichte – nicht nur wegen der vielen
Ausstellungs­erfolge. Die erfolgreiche Weiterentwicklung
in der Zucht und die Verbesserung der internationalen
Wettbewerbsfähigkeit setzen eine wirksame Zusammenarbeit
in der Branche voraus.
Dr. Stefan Felder-Reiche
Direktor
INTERNATIONALER PARTNER
3
I N HALT
6/09
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Die Entwicklung der Stierenmütter
in den letzten 35 Jahren
EEE
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Auswahlreise USA/Kanada 2009
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Die Entwicklung der Stierenmütter
in den letzten 35 Jahren
Die Zuchtfamilie ZELIA brillierte mit der Höchstnote
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16
Die Entwicklung der Stierenmütter
in den letzten 35 Jahren
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Auswahlreise USA/Kanada 2009
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OFFENE STALLTÜRE – Zu Besuch bei Familie Hermann in Prez-vers-Noréaz FR
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BERATUNG – Homöopathie ist mehr als Hokuspokus
26
Impressum
INTERNATIONAL – Stiere nach Serbien exportiert
Herausgeber/Verlag:
Swissgenetics
Postfach 466, 3052 Zollikofen
Telefon 031 910 62 62
Redaktion
Leitung:
Marketing:
TORO erscheint 10 x jährlich.
Gesamtauflage: 50’068 Ex.
ISSN 1661-7118
Genetik:
Auflage
Nr. 7/09
Nr. 8/09
International:
Beratung:
Redaktions- und Inserateschluss
13. August 2009
10. September 2009
Simon Langenegger sla
René Bucher rbc
Bruno Käslin bka
(Fotograf)
Ruedi Meier rme
Hansueli von Steiger hvs
Hansueli Moser hmo
Stefan Buri sbu
Postversand
4. September 2009
2. Oktober 2009
Weitere Beiträge:
Fabienne Chevalley fce, Hermann Frick hfr,
Markus Hitz mhi, Jürg Stoll jst,
Marti Wälti mwe
Übersetzungen:
Barbara Frutschi bfr
Marie-Rose Volet mvo
Druckvorstufe – Satz und Lithos:
Marti Media AG, Dorfstr. 2,
3032 Hinterkappelen, Tel. 031 909 28 28
Layout:
Marti Media AG
Vanessa Trettin
Nick Kölliker
Druck und Versand:
Ringier Print Adligenswil AG
Swissgenetics im Internet:
www.swissgenetics.ch
Inserate und Adressverwaltung:
Swissgenetics
Postfach 466, 3052 Zollikofen
Tel.: 031 910 62 62, Fax: 031 910 62 66
4
SI M M ENTAL, SWI SS F LECKVI EH, R ED HOLSTEI N
6/09
EEE
Die Entwicklung der Stierenmütter in den letzten
EEE
Geb.
bis
1977
SUSI (60)
DOLDER x NERO
Geboren 25.1.1974
Mutter von:
Fez KANIS
Paul Michel, Bönigen
Geb.
1980
bis
1987
Geb.
1990
bis
1997
Aktuelle
Stierenmütter
GEMS (60)
ORSON x COSAQUE
Geboren 25.1.1981
Mutter von:
Kanis FLIMS-ET
Peter Matti, Saanen
BRITTA (SF)
TOPPER x ZAR
Geboren 24.3.1973
Mutter von:
Fedor BIG-JOHN
Fritz Krebs, Rüeggisberg
ELIDA (SF)
FIRE x FEZ
Geboren 12.12.1985
Mutter von:
Bemol LOYD, Stardust STEN-ET,
Jubilant JABBO
Gilbert Uldry, Grangettes
ALPENROSE (60)
VALERIE (SF)
AELPLI (60)
KRISTA (SF)
SENN x FLOTT
Geboren 8.10.1990
Mutter von:
Farmer AELPLER,
Katino ADRIAN, Pickel FELICE
Werner Aebersold, Fahrni
SAEMI x KANIS
Geboren 7.1.2005
Mutter von:
Konrad ANAKONDA
D. + U. Hadorn, Schangnau
AARON x CONDOR
Geboren 17.3.1993
Mutter von:
Rado VITELLE, Stadel VOLTAIRE,
Sten VILLOT, Sindrom VIKING
Willy Scheidegger, Mettembert
FRIGOR x LOYD
Geboren 19.3.2003
Mutter von:
Vitelle KARO
Hans Indermühle, Reutigen
5
SI M M ENTAL, SWI SS F LECKVI EH, R ED HOLSTEI N
6/09
35 Jahren
EEE
EEE
BLÖSCHI (SF)
TOPPER x MIKADO
Geboren 19.3.1977
Mutter von:
Creation BEMOL, Tonto
BAPTISTE, Caveman BONIVARD
Paul Schlüchter, Châtillon
JOSETTE (SF)
CATSUP x MANNIX
Geboren 21.11.1977
Mutter von:
Dominator JONN-ET,
Dominator EMBRIO-ET
Frères Schrago, Middes
JONQUILLE (RH)
CAVEMAN x APPLE
Geboren 11.11.1987
Mutter von:
Ruby BACCALA, Ranger ESPOIR,
Tino ANJOU, Heli FIESTA,
Creation CAPRI, Rochester EDO
Armand Menoud, Romanens
NICOLE (SF)
CAVEMAN x JOYEUX
Geboren 2.4.1992
Mutter von:
Tulip NAPOLEON
Samuel Junker, Iffwil
RAINA-ET (RH)
RANGER x REDSTAR
Geboren 19.5.2002
Mutter von:
Classic CLASSMAN,
Mr Burns BARCLEY
Heinz Baur, Travers
BIRKE (RH)
JONN x LANCE
Geboren 28.1.1986
Mutter von:
Stardust BOXER, Heli BRAIL
Franzsepp Flury, Oekingen
GABY-ET (RH)
FIRE x DRAGUS
Geboren 12.1.1991
Mutter von:
Black OINOIN-ET
Henri-Daniel Reynand,
Château-d’Oex
KALINKA (RH)
SAM x RADO
Geboren 23.6.2005
Mutter von:
Ralstorm RALINKO
Roger Frossard, Les Pommerats
R ED HOLSTEI N
6/09
Auswahlreise USA/Kanada 2009
Die Auswahl der Jungstiere wird anspruchsvoller
jst. Die Selektionstour 2009
­erstreckte sich über die kana­
dischen Staaten British Colum­
bia, ­Alberta, Ontario und Quebec
sowie über die amerikanischen
Staaten Michigan, Minnesota,
Iowa, Wisconsin, IIlinois, India­
na, Ohio, Pennsylvania, Maryland
und New York.
Ziel der Reise waren Nach­zucht­
besichtigungen von WISCONSIN
(Jordan x Rubens), SAHARA
RF (Champion x Durham) und
­­FRONT­RUNNER RF (Talent x
James). Zusätzlich wurden einige
Töchter von VINCENTE (Sep­
tember x Celsius), ein Stier mit
ersten Resultaten in den USA,
aber tiefer Sicherheit, besichtigt.
VINCENTE wurde auch bei der
Rinderzucht Schleswig-Holstein
in Deutschland geprüft.
Ein weiterer Bestandteil der
Auswahlreise war die Selektion
von Jungstieren und deren Kuh­
familien für das Prüfprogramm
von Swissgenetics sowie die Aus­
wahl von neuen Kuhfamilien.
Da Europa und Übersee genetisch
jedes Jahr mehr zusammenrücken
und bald auf der ganzen Welt mit
den gleichen Blutlinien gearbeitet
wird, ist die Auswahl der ­Jungstiere
jedes Jahr anspruchsvoller. Nebst
Stieren mit Vätern aus Deutsch­
land und einigen Rotfaktor-Jung­
stieren wurden vor allem Söhne
von MR BURNS angeboten. Die
Herausforderung war, in der Mut­
terlinie anderes Blut zu finden,
was sich aber auch nicht als ein­
fach herausstellte. Die Züchter aus
Übersee legen insbesondere Wert
auf hohe kg-Zahlen bei den In­
haltsstoffen, beachten dafür die
Prozentwerte weniger. Dies er­
reichen sie durch den Einsatz von
hohen Index-Stieren. Das stellt bei
der Genetik-Auswahl eine zusätz­
liche Hürde dar, da in der Schweiz
das Augenmerk eher den Inhalts­
stoff-Prozenten gilt.
Ein Novum war dieses Jahr, dass
die KB-Organisationen Jungstie­
re mit genomischen Zuchtwerten
nicht mehr als Prüfstier für das
Prüfprogramm, sondern zum
Preis eines nachzuchtgeprüften
Stiers verkaufen wollten. Die
meisten Züchter in den USA und
in Kanada reagieren aber noch
sehr verhalten auf diese ge­
nomischen Resultate und glauben,
dass diese Testmethode vor allem
ein grosser Marketingschlager ge­
worden ist und deren Stellenwert
in der Zucht zuerst noch gefunden
werden muss.
Die gepflegte Hofzufahrt der Twin-B Dairy Farm in Wisconsin USA.
Eine September-Tochter in der 3. Laktation. Jürg Stoll (Swissgenetics)
und Fritz Läderach (Vertreter SRHK) haben auf ihrer Besichtigungstour
mehrere hervorragende September-Töchter angetroffen.
Neue Stierenmütter
Die TALENT-Töchter bestätigen
sich einmal mehr auf den meisten
Betrieben und zeigen eine hohe
Bleibe-Rate in den Herden. Mit
ein paar Ausnahmen ent­wickeln
sich diese Kühe bis in die 3. Lak­
tation und gewinnen dabei laufend
an Grösse und Stärke. Erfreut
konnten wir feststellen, dass die
Töchter von SEPTEMBER bei
den Züchtern beliebt sind und
g­ erne auf den Betrieben gehalten
werden. Es konnten auch einige
hervorragende
SEPTEMBERTöchter aus tiefen Kuhfamilien neu
als Stierenmütter selektiert werden.
Vor allem die Kombina­tion von
­SEPTEMBER x ­DURHAM scheint
eine ausgezeichnete Blutführung zu
sein. Erfreut haben wir auch die
erste
EX
91
eingestufte
MR-BURNS-Tochter in Kanada
besichtigt. Eine wohlausbalan­
cierte, grosse Kuh aus dem
R ED HOLSTEI N
6/09
Futterachse in einem kanadischen Stall.
­ ussten. Mit einer gewissen
w
Verständnis­losigkeit wurden wir
gefragt, ­warum wir in der Schweiz
die ­ Kontingentierung aufgelöst
­Test­einsatz mit einem hervorra­
genden, drüsigen und gut bea­
derten Euter. Diese ­MR-BURNSTochter haben wir schon bei der
NZ-­Besichtigung im Jahr 2007
angeschaut und konnten nun eine
gute Entwicklung bezüglich Typund Eutereigenschaften feststel­
len. Ebenfalls lassen die erfolgs­
versprechenden Rinder von MR
BURNS einiges für die Zukunft
erwarten.
SALTO-Töchter mit hoher
Milchleistung
Die Töchter aus dem Wiederein­satz
von SALTO-ET sehen sehr aus­
sichtsreich aus und finden klar ihren
Platz in den Herden. Sie zeigen viel
Länge, meist viel Grösse und Har­
monie in ihren Typeigenschaften.
SALTO-Kühe bewegen sich auf
­guten Fundamenten und haben drü­
sige, hohe Euter mit gutem Sitz bei
hoher Milchleistung.
Die ADVENT-Töchter sind gröss­
tenteils ausdrucksvolle Jungkühe
mit viel Länge und unterschied­
licher Typentwicklung. Sie sind vor
allem auf Showbetrieben zu sehen,
stammen von sehr guten Familien
ab und haben klar SiegerinnenPotenzial. In grossen Produktions­
herden müssen sie sich allerdings
noch behaupten.
Die Töchter von SAM, GLACIER
und RUSTLER-ET halten sich gut
auf unterschiedlichsten Betrieben.
Die Züchter sind mit diesen Jung­
kühen sehr zufrieden.
Seit seiner Zuchtwertsteigerung in
der Milchleistung bei guten Zell­
zahlen wird MARINE sehr stark
nachgefragt, da er als komplettes­
ter roter SEPTEMBER-Sohn ange­
schaut wird.
Erfreut konnten wir feststellen,
dass das Interesse an der Schweizer
Zucht gestiegen ist und Schweizer
Kühe mit den ausgezeichneten
­Exterieureigenschaften einen ho­
hen Stellenwert in Übersee haben.
In den USA wird diverse Schweizer
Genetik, vorwiegend aber SAVARDET, eingesetzt. In Kanada würden
die Züchter gerne Schweizer Ge­
netik einsetzen, wegen eines neuen
Bewertungssystems aber haben
Schweizer Stiere tiefere RH­Blutanteile als in den USA. Somit
ist der Einsatz trotz Interesse eher
verhalten.
haben, ein guter Milchpreis sei
doch der Lohn für die tägliche
harte Arbeit auf dem Milchvieh­
betrieb.
Nachzuchtbeschrieb von SAHARA und FRONTRUNNER
SAHARA (Champion x Durham)
CA 001.0243.7918.8 RF
Besichtigt: 10 Töchter (alle in 1. Lakt.)
Typ:Die grossen, langen und eleganten jungen Kühe zeigen
viel Entwicklungspotenzial mit sehr viel Rippentiefe.
Die Becken sind optimal geneigt.
Fundament:Flache, gut entwickelte Sprunggelenke mit meist kor­
rekter Ausprägung. Die Kühe bewegen sich auf gut ge­
stellten Hinterbeinen. Die Fesseln sind eher lang. Dem
Klauensatz ist klar Beachtung zu schenken.
Euter:Lange Voreuter mit korrekter Aufhängung vorne, die
Nacheuter sind breit ausgebildet mit durchschnittlicher
Hintereuterhöhe. Die drüsigen Euter zeigen starke
Zentralbänder.
Zitzen:
Korrekt in Verteilung, Länge, Form und Stellung.
FRONTRUNNER (TALENT x JAMES)
CA 000.0747.2411.5 RF
Milchpreisschere zwischen
USA und Kanada
Die Rückreise traten wir aufgrund
der betriebswirtschaftlichen Lage
in Übersee eher nachdenklich an.
In den USA gibt es keine Kontin­
gentierung und der Milchpreis ist
sehr tief. Viele Bauern überlegen
sich, mit der Milchviehhaltung
aufzuhören, da sie den Milchverar­
beitern völlig ausgeliefert sind. In
­Kanada hingegen ist dank der
­Kontingentierung der Milchpreis
mit 75–80 Cent sehr hoch. Wir
­waren erstaunt, wie genau die
Milchviehhalter über die Situa­
tion in der Schweiz Bescheid
Besichtigt: 23 Töchter (20 Töchter in 1. Lakt., 3 Töchter in 2. Lakt.)
Typ:Junge, grosse Kühe mit guten Rückenlinien und meist
korrekt geneigten Becken mit guter Breite. Die Kühe
zeigen etwas mehr Stärke in der Vorhand als die
Töchter von TALENT selber, eine gute Flankentiefe
und meist einen guten Ausdruck.
Fundament:Eher gerade und etwas enge Sprunggelenke, gute Fes­
seln und meist korrekt in der Hinterbeinstellung.
Euter:Mittellange Voreuter mit festem Sitz, breit ausgebil­
dete Nacheuter mit guter Höhe hinten. Die Zentralbän­
der sind stark ausgeprägt. Die jungen Kühe zeigen sehr
hohe Euter mit ausgeprägt guter Drüsigkeit.
Zitzen:Die Zitzen sind sehr gut in Form, Stellung und Verteilung.
Die eher als lang beschriebenen Zitzen konnten aufgrund
der besichtigten Kühe nicht klar bestätigt werden.
8
6/09
P L AT TFOR M
Toro-German_June09_HR.pdf
6/11/09
9:04:25 AM
Egal, o b S i e 5 0 , 5 0 0 o d e r 5 0 0 0 Kühe melken
C
M
Y
CM
MY
CY
CMY
K
MOORCLOSE FRONTRUNR LAUREL
VG-86-2YR-USA
William H. Calvert, WI, USA
Photo by: Beth Herges
MARSI FRONTRUNNER LILO
GP-83-2YR-CAN
South Glen Farms Ltd., Didsbury, AB, Canada
Photo by: Ella Wright
LPI
Exterieur
Euter
Herd Life
SCS - Zellzahlwert
+1663
+11
+10
+108
2.89
(EBV ‘09 April)
0 2 0 0 H O 0 0 3 7 9
MORSAN FRONTRUNNER
FRONTRUNNER*RC
GP-CAN ST
Talent x James x Ravens
Die Kraft des Balanced Breeding
130 Stone Rd. W., Guelph, Ontario, Canada N1G 3Z2 | Tel: 519-821-5060 | Fax: 519-821-7225 | [email protected]
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R ED HOLSTEI N
6/09
Red Holstein-Night 2009
Mattenhof Modesto CELINE holt den Titel
hvs. Ende Juni hat in Burgdorf die
9. RH-Night stattgefunden. Die 12
Swissgenetics-Stierenmütter machten beste Werbung und schafften viel
Vertrauen für die Inländer Prüfstiere. Mit drei ausgestellten Töchter war
das STADEL-Blut immer noch gut
vertreten. In der Endausmarchung
trafen zwei selbst auf diesem hohen
Niveau noch herausragende Kühe
aufeinander. Hier die jüngere Bopi
September LAVANDE mit Jugendlichkeit, viel Schliff, Ausstrahlung
und Schönheit, dort die ältere Mattenhof Modesto ­CELINE mit Kapazität, Stärke, ­ harmonischen Uebergängen, starker Beckenpartie sowie Swissgenetics präsentierte
einem – in Anbetracht der bereits er- 12 aktuelle Stierenmütter
brachten Leistung – Topeuter. Der
Richter gab schliesslich der
bewährten CELINE den
­Vorzug vor der jungen
LAVANDE. Von mehreren
der aus­gestellten Stierenmütter, dazugehörend auch die
zwei Siegerkühe, stehen bereits
Söhne bei Swissgenetics. In
den Erstlingsklassen sind die
euterstarken ­ JOYBOY-Töchter
aufge­fallen. Durchgesetzt in der
Championnewahl hat sich aber
König’s Classic ­ FLORETTA.
Ihr Vollbruder FABIO wird zurzeit in ­Mülligen für den künftigen
Prüfeinsatz abgesamt. Swissgenetics dankt den Eigentümern der
Stierenmütter für ihre Mithilfe
d Holstein
der 9. Swiss Re
an
ch
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und Bereitschaft sowie dem SRHK
lte
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esto CELINE
als Organisator für die Plattform, Mat tenhof Mod onne -Titel.
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eine Auswahl von Stierenmüttern Night den Ch
präsentieren zu können.
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Qualität
der Tiere
.
Zwei neue Typstiere im Angebot
DESTRY US 001.3812.2625.6
(GOLDWYN x Durham Debutante RAE-ET)
BIG APPLE-RED-ET US 001.3914.1470.4
(TALENT x Regiment APPLE-Red-ET)
42.– R
42.– R
KB-Hitparade
Simmental
1. HUGO
2. NINERON
3. VOLFLEUR
4. KONRAD
CH
CH
CH
CH
Montbéliarde
1. REDON-ET
2. TIPOLI
Imp
Imp
Swiss Fleckvieh
1. BJOERN
2. RENATO-ET
3. FIDU
4. VOLTAIRE
5. KATA
6. GREGOR
CH
CH
CH
CH
CH
CH
Red Holstein/Rotfaktor
1. SAVARD-ET
CH
2. DOMINATOR
CH
3. INCAS
CH
4. RINO
CH
5. MARINE
lmp
6. RALSTORM RF
lmp
7. JACK
CH
8. RUSTLER-ET
lmp
9. FIGARO
10. CATERPILAR-ET
11. DEVIS
12. LARSSON
13. JURIST
14. PICKEL
15. ALTIVO
16. LOKY
CH
lmp
CH
CH
CH
CH
CH
CH
10
B ROWN SWI SS, OR IGI NAL B R AU NVI EH
6/09
EEE
Die Entwicklung der Stierenmütter in den letzten
EEE
Geb.
bis
1977
PAPRIKA
NORMA
Geb.
1980
bis
1987
ELFE
JOLA
Geb.
1990
bis
1997
COLA
PETRA
JOY
ROSINA
ELEGANT x MADRANO
Geboren 15.12.1975
Mutter von:
Performer PIRAT
Z: Helfenstein Josef, Sempach
Aktuelle
Stierenmütter
ELEGANT x BACCHUS
Geboren 23.02.1985
Mutter von:
Rugby RINO
Z: Schönbächler J., Willerzell
COMBUS x TARGET
Geboren 19.3.1992
Mutter von:
Prophet PROCO
Z: Schild Christian, Ottoberg
JOLDEN x EAGLE
Geboren 22.1.2007
Mutter von:
Nesta NONSTOP
Z: Studer Markus, Schüpfheim
STRETCH x PAVANNE
Geboren 6.11.1973
Mutter von:
Beautician ROCKER
Z: Helfenstein Josef, Sempach
IMPROVER x URI
Geboren 13.4.1980
Mutter von:
Ray RAYMO
Z: Schön Kaspar, Neuheim
SIMONIZE x SERVUS
Geboren 3.11.1992
Mutter von:
Cross CARLO
Z: Guntli Ernst, Buchs
GARDAN x STARBUCK
Geboren 1.11.2003
Mutter von:
Picard PICO, Vigor RIPLEY-ET
Z: Cantieni Martin, Donat
11
B ROWN SWI SS, OR IGI NAL B R AU NVI EH
6/09
35 Jahren
EEE
EEE
CANADA
MANUELA (OB)
KRETA
GERDA (OB)
CAPTAIN x FROH
Geboren 1.1.1973
Mutter von:
Dorset DOMINIK
Z: Furrer Kurt, Lustdorf
KONDOR x CINO
Geboren 22.7.1981
Grossmutter von:
Magnet MONACO
Z: Wallimann Hans, Romoos
ALEXA-ET
STARBUCK x LONALLO
Geboren 21.9.1991
Mutter von:
Star ALBION, Emerald ESKI-ET,
Prophet ATRIX-ET
Z: Tscharner Martin, Feldis
ALLISON
MASCOT x STARBUCK
Geboren 19.7.2002
Mutter von:
Wurl AMBRI, Parko ASTRO
Z: Schärz Rodolphe, Renan
MARKUS x FITAN
Geboren 19.5.1973
Mutter von:
Winzer WINETOU
Z: Keller Josef, Fehraltorf
GOLD x HEROLD
Geboren 21.3.1984
Mutter von:
Mars MEDOR
Z: Dettling Paul, Lauerz
META (OB)
MEDOR x OTTO
Geboren 20.10.1992
Mutter von:
Kantus KONDOR-ET
Z: Roos Walter, Menznau
HELEN (OB)
KASTOR x HEIKO
Geboren 29.9.2003
Mutter von:
Karlo KONTRAST
Z: Huser Anton, Alt St. Johann
12
B ROWN SWI SS
6/09
Die Zuchtfamilie ZELIA brillierte mit der Höchstnote
rme. Jeweils im Frühling werden
beim Braunvieh landesweit die
weiblichen Zuchtfamilien beurteilt. Die Anzahl der Familien hat
in den letzten Jahren konstant zugenommen. Der Züchter darf speziell stolz sein, wenn er eine solche
Familie präsentieren kann. Je nach
Bekanntheitsgrad werden solche
Anlässe auch von Züchterkollegen
besucht, und manchmal kommt
auch das leibliche Wohl nicht zu
kurz, wenn berechtigterweise ein
wenig gefeiert wird. Jedes Jahr
sorgen die am höchsten beurteilten Familien für Aufsehen und
werden dementsprechend gewürdigt. Sind dies Kuhfamilien, welche von Swissgenetics genutzt
werden, so ist dies einen Besuch
wert. Ist es dann noch eine Zuchtfamilie, die bei Swissgenetics über
Stiere genutzt wird und die gleichzeitig noch die am höchsten beurteilte Familie des Jahres darstellt,
so ist dies sogar einen Bericht im
TORO wert. Pat ZELIA steht mit
ihrer A-Familie und 91 Punkten in
diesem Jahr zuoberst auf dem
Podest. Züchter und Besitzer ist
Thomas Blum, Honig, Roggliswil
LU. Naheliegend ist, dass die Kuhfamilie zwar nicht vom Honig lebt,
ihr aber von der Besitzerfamilie
die «süssesten» Versuchungen
angeboten werden. Swissgenetics
gratuliert der Familie Blum wie
auch allen anderen Züchtern, die
eine Familie zeigen konnten, zum
Zuchterfolg. Die detaillierten Resultate werden im nächsten
«Schweizer Braunvieh» publiziert.
ZELIA’s Stärken wiederspiegeln jene von PAT-ET
Nachfolgend einige Zeilen, die der
Züchter Thomas Blum zu seiner
Zuchtfamilie aufgeschrieben hat:
ZELIA CH 110.9190.2354.9 ist
aus dem Prüfeinsatz von PAT-ET
*TM. Deshalb war sie zweimal an
der Nachzuchtschau ausgestellt
und hat so zur Vermarktung von
PAT-ET beigetragen. ZELIA ist
eine gesunde, robuste Kuh und
verkörpert genau die Fitnesseigenschaften von PAT-ET – Eigenschaften, die sie auch an ihre
Töchter weitervererbt. ZELIA
wird mit zunehmendem Alter immer leistungsfähiger, deshalb bin
ich zuversichtlich, dass sie auch
die nächste hohe Hürde –
100’000kg Lebensleistung – in
naher Zukunft mühelos schaffen
wird. Zu den Nachkommen zählen
zurzeit sechs Töchter und der
Stier Payoff PIETRO (geboren
23.12.2005), der im Prüfeinsatz
war. Mutter TERZA war wohl
jene Starbuck-Kuh mit dem
schönsten Euter in unserem Stall.
Sie gewann einige Eutertitel an regionalen Ausstellungen. TERZA
war sehr robust und leistungswillig. Leider mussten wir sie in
der 4. Laktation nach einem Beinbruch einschläfern.
Die erste der Zelia-Töchter,
CARINA, in fünfter Laktation
stehend, ist eine der wenigen
AMARANTO-Kühen, die spinnengliedrig negativ getestet sind,
deshalb steht sie auch bei Swissgenetics unter Vertrag. Neben verschiedenen Schauerfolgen konnte
sie am Gotthard-Open einen Abteilungssieg erringen und für den
Schöneuter titel musste sie sich nur
knapp geschlagen geben. CARINA hat zurzeit drei Töchter, und
wer weiss, vielleicht hat sie in 2
Jahren ihre eigene Zuchtfamilie.
DULANA, Vater CASHLAND,
ist in der dritten Laktation und errang wie ihre Schwester schon an
einigen Regionalschauen verschiedene Topplätze. Leider war sie
noch nie an nationalen Schauen.
Sind die ersten zwei Töchter einer
Kuh so erfolgreich, so hat man
natürlich immer auch grosse
Erwartungen an die nächsten
Töchter. Entsprechend hatte ich
darum sehr hohe Erwartungen an
Zeus GERDA (1. Laktation),
welche sich mir glücklicherweise
dann auch bestätigt haben. Sie hat
sich zur vollsten Zufriedenheit
entwickelt.
Wagor HELENA, Wum JAVA und
Glenn JOVA-ET sind die nächsten
drei vielversprechenden Nachkommen von ZELIA, von denen
natürlich ebenfalls viel erwartet
wird.
Weibliche Zuchtfamilien
2009
Im vergangenen Jahr wurden
in der Schweiz 222 weibliche
Zuchtfamilien beurteilt, davon
22 der Rasse Original Braunvieh.
Klasse A: 125 Familien
Klasse B: 97 Familien
Swissgenetics gratuliert allen
Züchtern!
v.l.n.r: Amaranto CARINA, Cashland DULANA, Zeus GERDA und Stammkuh Pat ZELIA. Bei dieser Zuchtfamilie handelt es sich um die mit
91 Punkten am höchsten benotete in diesem Jahr.
Aussteller: Thomas Blum, Roggliswil LU.
13
B ROWN SWI SS, OR IGI NAL B R AU NVI EH
6/09
Im Gegensatz zu den weiblichen
Familien werden auch männliche
Halteprämien und Zuchtfamilien
gezeigt. Hier sind es mehrheitlich
Orignal-Braunvieh-Stiere, von denen Nachkommen präsentiert werden. Dieses Jahr wurde nur die
Familie von MICHI, von dem ein
Samenlager bei Swissgenetics
­besteht, gezeigt. Er hat mit einer
A-Familie und mit der ­ hohen
Punktzahl 79 abgeschlossen. Auch
hier herzliche Gratulation an den
Besitzer Michael Schuler aus
Oberarth SZ.
Foto: Rolf Bleisch
MICHI mit einer Punktzahl
von 79
Bei Regenwetter wurde die Zuchtfamilie von MICHI präsentiert – robust und allem Wetter ­trotzend.
­Aussteller: Michael Schuler, Oberarth SZ.
Züchterblick nach Norden und Süden
rme. Swissgenetics ist bestrebt, nicht
nur aus den USA, sondern auch aus
den wichtigen umliegenden Braunviehländern die beste Genetik zu
selektionieren. Aus diesem Grund
werden vielfach die grossen
Schauen der Länder wie Verona/
Montichiari (I), Buchloe (D), Imst
(A) oder Chatillon-sur-Seine (F)
besucht. Um sich über den Stand
der Zucht und das beste weibliche
Genmaterial noch genauer zu
­informieren, werden von Zeit zu
Zeit auch spezielle Touren abgefahren. Das Ziel ist, auf den
­Betrieben die Kühe auch einmal
am «Arbeiten» und in ihrem an­
gestammten Umfeld zu sehen.
Diesen Vorsommer führten uns
die Touren je zwei Tage nach
Deutschland und Italien.
Milchpreis unter 20 Eurocent
Der Milchpreis ist in beiden Ländern auf tiefem Niveau. Die Betriebe leiden unter diesen schlechten Preisen und die Stimmung ist
diesbezüglich unbefriedigend. In
Deutschland wurde die Prognose
für einen Milchpreis von weniger
als 20 Eurocent gemacht, welche
in der Zwischenzeit bereits ein­
getroffen ist. Die Betriebe wachsen in beiden Ländern. Dies fällt
auf, da viele Ställe erweitert wurden und immer mehr Tiere auf den
Betrieben stehen. Auf einigen Betrieben in Italien wird die Direktvermarktung bereits markant
praktiziert oder ausgeweitet.
dies Jungbauern von anderen
­Betrieben. Es wurden insgesamt
12 Betriebe besucht.
Verschiedene Highlights
Die vielbekannte Vinozak DIVA war eine der Kühe, die im Stall bei
Herbert Babel, Wald, besichtigt wurde.
Auf dem Betrieb von Robert
­Hindelang in Betzigau konnte die
Kuh Hussli SUNLIGH (52’000kg
LL) aus einer Ellusion-Mutter, ihrerseits mit einer Lebensleistung
von 130’000kg Milch, überzeugen. Vom Betrieb Epp in Lengenwang haben bereits 6 Stiere den
Zweiteinsatz erreicht. Auf diesem
Betrieb fiel uns die Jublend-Tochter ROSETTA auf, ebenso ihre
Mutter und ihre Grossmutter (LL
Deutschland
Der Markt verlangt
produktionsstarke
und funktionelle Kühe. Die hohe
Leistungsbereitschaft ist vorhanden, was die Grundvoraussetzung
ist, denn auf den Auktionen erzielen nur solche Kühe gute Preise.
Wenn die Leistung stimmt,
­werden beim Exterieur Kompromisse eingegangen. Aber auch in
Deutschland werden verschiedene
Zuchtstrategien wie Vollweide
(besuchter Betrieb Hans Reiser)
oder Bio gefahren. Zum ersten
Mal ist die Bezeichnung «Mini
Jopper» gefallen. Das sind angestellte Personen, die nicht über
400 Euro verdienen dürfen und
die Betriebe in den Spitzenzeiten
zu entlasten helfen. Teilweise sind
Hussli SUNLIGH (DE) in der 6. Laktation und über 52’122kg Milch aus
einer Ellusion-Tochter mit 130’000kg Milch repräsentiert Langlebigkeit
in ihrer Familie. E: Robert Hindelang, Betzigen
14
B ROWN SWI SS
6/09
110’000kg). Von JUBLEND wurden einige gute Kühe aus dem
Zweiteinsatz auf verschiedenen
Betrieben vorgefunden. Auffallend positiv sind die vielen Töchter
von ETPAT (M*) (V. EMSTAR)
– mittelgrosse Kühe mit guten
­Eutern und Zitzen. Eine der besten
von ihnen war KORINA vom
­Betrieb Gerle. Leider ist der Zuchtwert Milch von ETPAT nicht hoch.
Aurum MONA ist der neue Stern
auf der GBR Berkmiller-Schön.
Bei Babels in Wald wurde nicht nur
übernachtet, sondern auch der
wertvolle Tierbestand besichtigt. Je
eine PRECISE- und PRESIDENTTochter sind aufgefallen und natürlich Vinozak DIVA. Babels melken seit gut zwei Monaten mit
einem Melkroboter. Bei Barnsteiners ist Starbuck ­FIESTA mit den
Grosstöchtern Gardan FABIANA
und Eagle ­FABIA immer noch die
dominierende Kuh-Familie. Auf
dem Betrieb Fichtl ist die K-Familie u.a. mit Etvei-Tochter KENDY
den Besuch Wert. Auch dieser Betrieb läuft mit einem Melkroboter
– dies schon seit vielen Jahren.
KENDY steht mit momentan
54kg Tagesmilch viermal zum
Melken an. Zum Schluss besuchten wir noch die Betriebe
Hans Geisenberger und Martin
Kriesmayr sowie als würdiger
Abschluss zuallerletzt noch den
Betrieb bei Josef Berchtold in
­Peiting mit Ace BÄRCHEN und
deren Denver-Tochter.
VASIR-Nachzuchtgruppe in
Buchloe
Am Samstsagabend wurden anlässlich des 25-Jahr-Jubiläums in der
Schwabenhalle Buchloe drei Nachzuchten gezeigt. Neben JULENG
und PROTEUS interessierte uns
vor allem die VASIR-Gruppe.
Die leistungsstarken Kühe haben
sich in der 2. Laktation (5 von 6
Tieren) gut entwickelt. Sie zeigten
auch ein gutes Fundament. Die
langen und drüsigen Euter zeigten
die Leistungsbereitschaft der
­VASIR-Nachkommen auf. Die
Euteraufhängung hinten war dank
den prallen Eutern gut, muss bei
der Anpaarung aber trotzdem beachtet werden. Die Zitzen waren
bei fünf von sechs ausgestellten
Tieren sehr gut. Die 49 in der
Zuchtwertschätzung berücksichtigten Töchter haben in der 1. Laktation den sehr hohen Leistungsdurchschnitt von 7180kg Milch
mit 4.23% Fett und 3.56% Eiweiss
erreicht.
Italien
Hier sind die Distanzen zwischen den interessanten Betrieben
­bereits grösser und
nehmen mehr Zeit in Anspruch. Insgesamt wurden unter der Führung
von Angelo Pozzatti (arbeitet heute
bei Zorlesco in ­ Italien) ebenfalls
Die tollen Kühe vom Betrieb Ponte Vecchio
auf der zum Betrieb gehörenden Alp.
Diese exterieurstarke Premium PARADISE-ET befindet sich Ende der
zweiten Laktation. E: Cascina Margherita, Bormio
zwölf Betriebe besichtigt. Davon
wurden drei Betriebe extra wegen
ALLOY-Töchtern (V: DYNASTY)
angefahren. Die fünf besichtigten
gekalbten Töchter waren etwas unterschiedlich und hier gilt es in der
nächsten Zeit noch mehr Informa­
tionen sowie die Interbull-Zuchtwerte aus Italien und den USA abzuwarten. Es sind uns viele gute
Jungkühe aus WURL-ET, PAYOFF,
JACKPOT (M) und JEANS-ET
(M*) aufge­fallen. Wo bei MOIADOTöchtern die Euter in erster Laktation noch begeistern, sind diese in 2.
Laktation im Eutersitz aber nicht immer ganz befriedigend.
Über 600 Kühe
Der Start wurde auf dem Betrieb
Ciappesoni mit den Siegerkühen
von Verona 2005, Poldi DENISE
aus Emory UNGHERIA (sie ist die
höchste POLDI-Tochter im Zuchtwert in Italien), und der Dominatorin von Domodossola 2009, Jackpot
GORIZIA, gemacht. Auf der AZ
Agricola Bodengo di Quadrio wurde die sehr starke Beamer
­ANSELMA-ET (M*) aus der
Vollschschwester zu JEANS mit ihrer Grossmutter JLO besichtigt.
Ebenfalls eine Vollschwester von
ANSELMA wurde auf dem Betrieb
15
B ROWN SWI SS
6/09
Cascina Margherita AZ ­Agricola in
Bormio besichtigt. Dieser Betrieb
besitzt einige tolle Kühe, vor allem
mit Schianto COGNE, Premium
­PARADISE-ET und Denmark JLO
aus Prelude BOUQUET. Die Spezialität von diesem Betrieb ist, dass er
Selbstvermarktung mit Käse und
Fleisch auf höchstem und imponierendem Niveau betreibt. Allein dies
war schon einen Besuch wert. Bei
Barri Uidio steht Playboy TEDESCA,
in 6. Laktation stehend. Dieser Betrieb
hat einige Töchter von ZEUS, ­SESAM
und PAT-ET. Letzterer und GARDAN
weisen in der Zwischenzeit in Italien
sehr gute Zuchtwerte auf. Auf De
Cet Modesto BL konnte eine
­BRUNELLO-Tochter aus dem Prüf­
einsatz überzeugen. Auf Ponte Vecchio wurde das erste Mal der Alp­
betrieb ­besucht, der seit zwei Jahren
­zusammen mit dem Heimbetrieb geführt wird. Das Betriebs­management
musste deshalb ­ etwas umgestellt
werden. Speziell aufgefallen sind
Zoldo FOX-ET und Hussli ­GIULYET. Auch hier sind einige Kühe mit
Schweizer Vätern zu sehen –
­speziell die Euterchampion von
Montichiari Wurl GUINEA-ET.
Zum Abschluss statteten wir Severino Caoduro noch einen Besuch
ab. Dieser ­ Betrieb wächst und
wächst und melkt mit zwei
­getrennten Herden mit zwei Melk­
robotern und dem herkömmlichen
Melkstand in der Zwischenzeit
über 600 Kühe.
Diese Besichtigungstouren standen klar unter dem Moto «Nur das
Beste ist gut genug». Bei der Berücksichtigung wird daher der
Massstab im Ausland auf einem
hohen Niveau angesetzt, da das
lediglich «sehr gute» Zuchtmaterial auch im eigenen Land ­beschafft
werden kann.
KB-Hitparade
Grössere Betriebe – andere Maschinen – andere Sitten auf den Betrieben.
Brown Swiss
1. ALIBABA
2. AGIO-ET
3. VIGOR-ET
4. JONGLEUR-ET
5. CARLOS-ET
6. WAGOR
7. PIXTON
8. IRONPUNCH
9. PELUX-ET
10. WURL-ET
CH
CH
lmp
CH
CH
CH
CH
CH
CH
CH
11. HURAY
12. ACEVIO
lmp
CH
Original Braunvieh
1. VENTO
CH
2. KAI
CH
3. VULKOS
CH
4. LORENZ
CH
5. RICO
CH
ARENA BRUNEGG
CHOMMLE GUNZWIL
AU KRADOLF
Dienstag, 14.07.09, 20.00 Uhr
Braunvieh / Holstein Fleckvieh
Mittwoch, 16.09.09, 20.00 Uhr
Braunvieh (Luzerner BV-Zuchtverband)
Mittwoch, 19.08.09, 20.00 Uhr
Braunvieh / Holstein / Fleckvieh
Dienstag, 11.08.09, 20.00 Uhr
Braunvieh / Holstein / Fleckvieh
Mittwoch, 23.09.09, 20.00 Uhr
Fleischrinder
Mittwoch, 02.09.09, 20.00 Uhr
Braunvieh / Holstein O-CH / Fleckvieh
Dienstag, 08.09.09, 20.00 Uhr
Braunvieh / Holstein / Fleckvieh
Mittwoch, 14.10.09, 12.00 Uhr
Braunvieh / Holstein / Fleckvieh
Mittwoch, 30.09.09, 11.00 Uhr
Braunvieh / Holstein / Fleckvieh
16
HOLSTEI N
6/09
EEE
Die Entwicklung der Stierenmütter in den letzten
EEE
Geb.
bis
1977
Gauglera DOUANE
FAIRLEA x REFLECTION
Geboren 1.4.1975
Mutter von:
Starlite HOPPY, Elevation IVO
Z: Oberson Gebr. Giffers
Geb.
1980
bis
1987
Geb.
1990
bis
1997
Aktuelle
Stierenmütter
Grand Clos RISSOLE
VALI x SHEIK
Geboren 8.2.1985
Mutter von:
Blackstar RAMIRO
Z: Savary J. + D., Sâles
Ruegruet QUITTANCE
JOLT x JACKPOT
Geboren 1.9.1997
Mutter von:
Storm QUESTO
Laudan QUENTIN
Z: Rüttimann Josef, Hohenrain
Castel JOLIE
JAMES x RED MARKER
Geboren 9.9.2004
Mutter von:
Calypso OLIPSO
Z: Castella Michel, Sommentier
Terraillet CALINE
FAIRLEA x ELKCUR
Geboren 5.12.1975
Mutter von:
Vali JOJO
Z: Dupasquier Oscar, Bulle
Jaquet VENISE
MANDRAKE x MARK
Geboren 27.12.1980
Mutter von:
Chief Mark HITUS, Odin VAMPIR
Z: Jaquet Conrad, Estavannens
Theiro EMIRA
ESQUIMAU x LINDY
Geboren 10.4.1997
Mutter von:
James JERRY
Z: Theiler Alfred, Meierskappel
Morandele BRETAGNE
KITE x LEE
Geboren 1.3.2002
Mutter von:
Champion BREEDER
Talent BRENNER
Z: Morand François, Vuadens
17
HOLSTEI N
6/09
35 Jahren
EEE
EEE
Holst. Papaux DULPA
TELEGRAND x PRESIDENT
Geboren 10.3.1974
Mutter von:
Elevation RENZO, Vali PILOT
Z: Papaux Marcel, Les Ecasseys
La Casa TRIOLET
GARDENIA x APACHE
Geboren 8.1.1980
Mutter von:
Butler IMAGO
Z: Dupasquier August,
La Tour de Trême
Sikema CORINA
JUROR x SOUTHWIND
Geboren 25.11.1997
Mutter von:
Derry CORDERRY
Morty CORTY
Z: Sikema Holstein, USA
Toc-Farm AMYLY
ALLEN x PROGRESS
Geboren 15.08.2002
Mutter von:
Goldwyn AMYLWIN
Goldwyn AMYLGOLD
Z: Toc-Farm, Italien
Illens AMOUREUSE
NED x PILOT
Geboren 25.11.1973
Mutter von:
Astronaut ECOSSAIS
Z: Rouiller Frères, Illens
Holst. Papaux SUZY
QUALITY x TELEGRAND
Geboren 19.12.1979
Mutter von:
Chairman CHARLOT, Vali TOKIO
Z: Papaux Marcel, Les Ecasseys
Suissmeister
ROSMARIE
JOLT x TESK
Geboren 13.3.1997
Mutter von:
Igniter IGNAZ, Lheros HERCULE
Z: Meister Peter, Zollikofen
Riedmuellers ROXIE
RUBENS x STORM
Geboren 2.3.2000
Mutter von:
Champion FERRARI RFC
Champion MONTOYA RFC
Z: Müller Rinaldo, Sarmenstorf
18
HOLSTEI N
6/09
Sehr erfolgreiche Holstein-Selektionstouren 2009
mhi. Nordamerika bleibt weiterhin eine nicht versiegende Quelle
bester Holsteingenetik. Wir können unsern Züchtern in der kommenden Saison einmal mehr das
Beste vom Besten anbieten.
Die nordamerikanische Genetik
wird auch in der kommenden
­Besamungssaison im Holsteinangebot eine wichtige Rolle spielen.
Dies ist kein Zufall, sondern eher
die logische Folge, da sich diese
Genetik in unserer Population besonders gut bewährt und sie auch
entsprechend beliebt ist. Die ISELListe vom April dieses Jahres mit
den CH-Resultaten aller Stiere
­beweist einmal mehr die Dominanz der Genetik aus Nordame­
rika. Von den Top-20-ISEL-Stieren stammen je 8 aus Kanada und
den USA und je 2 aus Deutschland
und Italien. Es sind dann auch gerade diese vier Länder, in denen
wir auch dieses Jahr Nachzuchtbesichtigungen durchgeführt haben.
Das Niveau der Schweizer Holsteinzucht ist international ge­
sehen sehr hoch. Zudem ist der
Schweizer Züchter ein sehr anspruchsvoller Kunde. Wir sind
heute in der glücklichen Lage,
dass wir auch in unserem Inlandprogramm sehr gute, komplette
und sicher geprüfte Vererber
a­ nbieten können und damit im
Ausland eigentlich nicht mehr
dem Durchschnittsvererber «nachrennen» müssen. Bei den Import­
stieren können wir es uns leisten,
die Allerbesten «unter die Lupe»
zu nehmen. Nach sorgfältiger
Analyse der Januar- und AprilZuchtwerte selektierten wir von
weit über einhundert neu nachzuchtgeprüften Holsteinstieren in
Europa und Nordamerika ein
gutes Dutzend für eine Nachzuchtbesichtigung im Feld. Es überrascht nicht, dass der Grossteil
dieser Besichtigungen in Kanada
und den USA stattgefunden hat.
Britt PRINCE neu
im Angebot
SANCHEZ-Tochter auf einer amerikanischen Farm.
Wir starteten unsere Selektionstouren Anfang Mai in Italien und
konnten eine gute Nachzucht
­sehen. New-Farm Britt PRINCE
(Britt x Mtoto x Skywalker) wird
ins Angebot aufgenommen. Er ist
etwas «Outcross», ein ausge­
wogener Leistungs- und Exte­
rieurvererber und ein «Ausnahmekönner» betreffend Zellzahlen.
Auf unserem Selektionsprogramm
stand natürlich auch die Vorstellung der Nachzuchtgruppen an-
lässlich der DHV-Schau von Mitte
Juni in Oldenburg, Deutschland.
Hier wurden nicht weniger als ­
13 Schwarzbunt-Nachzuchten aus
­allen Zuchtgebieten Deutschlands
vorgestellt. Gezeigt wurden Gruppen (Erstmelken) von Stieren
ohne offizielle Zuchtwerte, Gruppen Zweitkalbskühe von aktuell
stark nachgefragten Stieren und
wiederum Gruppen (Erstmelk­
kühe) von aktuellen Vererbern
mit Resultaten aus dem Wieder-
Typisch amerikanische Milchfarm im Dairyland in Wisconsin, USA.
einsatz. Die Qualität dieser Nachzuchtgruppen war korrekt, aber
wir glauben nicht, dass Stiere
­dieser Qualität unverzichtbar sind
in unserem Angebot.
Hervorragendes
Embryoangebot
Simon Brügger (Züchter) und
Markus Hitz (Sire-Analyst Holstein) durchquerten nach intensiver
19
HOLSTEI N
6/09
Hervorragende Herde auf «Les Hectares Verts» in Quebec – gezüchtet von Schweizer Hand (Familie Baechler, ausgewandert aus Onnens, FR).
Vorbereitungsphase vom 24. Mai
bis 7. Juni 2009 die kanadischen
Provinzen British Columbia,
­Ontario und Quebec sowie die
US-Staaten Illinois, Ohio, Pennsylvania und Wisconsin. Wir
­besichtigten insgesamt 12 Nachzuchten von 3 Anbietern (ABS,
Semex und WWS). Im Weiteren
besuchten wir 5 Spitzen- Holsteinzuchtbetriebe zur Selektion potentieller Donorkühe für das Embryo­
importprogramm. Wir haben vor
allem einige junge GOLDWYNund SHOTTLE-Töchter gesehen
mit hervorragenden Pedigrees,
aussergewöhnlichen Zuchtwerten
(so z.B. die aktuelle Nr. 1 LPI in
Kanada!) mit z.T. sehr hohen Einstufungen und Eigenleistungen.
Wir werden aufgrund dieser
­Besichtigungen im Herbst einmal
mehr ein hervorragendes Embryoangebot haben. Zur Erinnerung:
mit diesen Embryoimporten möchten wir pro Jahr 4 bis 5 Jungstiere
aus hervorragenden Kuhfamilien
für unser Inlandprogramm pro­
duzieren. Interessant auf diesen
­Selektionstouren sind auch immer
wieder die ersten abgekalbten
Wiedereinsatztöchter von Stieren,
die wir vor rund drei Jahren auch
in unser Angebot aufgenommen
haben. Dieses Jahr haben wir die
ersten abgekalbten BOLTON-,
BUCKEYE-, DOLMAN-, LOUund TOYSTORY-Töchter gesehen.
Wir haben von diesen Stieren zu
wenige Töchter gesehen, um ein
eigenes Urteil abgeben zu können.
Es wird aber sehr positiv über die
Töchter dieser Stiere geredet und
berichtet. Natürlich interessieren
uns auch immer wieder Töchter
von andern, bei uns ebenfalls im
Angebot geführten Stieren. So
­haben wir natürlich viele
GOLDWYN’s und SHOTTLE’s
gesehen, die zum Teil schon in
zweiter Laktation stehen.
In zwölf Arbeitstagen haben wir
rund 80 Betriebe besucht und sind
zwischen 200 und über 800km pro
Tag im Auto unterwegs gewesen.
Die enormen Distanzen in Kanada
und den USA sind bei beschränkter
Zeit ohne Flugzeug nicht zu meistern. So haben wir auf der dies­
jährigen Nordamerika-Tour nicht
weniger als neun verschiedene
Flugzeuge bestiegen.
Top-Holstein-Angebot
2009/10
Eine in den USA besichtigte MILLION-Tochter.
Die Importgenetik-Selektion für
das Holsteinangebot 2009/10 ist
sehr erfolgreich verlaufen und das
Importangebot kann mit besten
Vererbern erneuert, erweitert und
ergänzt werden. Zusammen mit
einem stark erneuerten Inland­
angebot können wir unseren Kunden ein Top-Holstein-Angebot
2009/10 ankündigen. Ist das nicht
ein kleiner Trost für die aktuell
katastrophale Lage auf dem Milchmarkt? Denn erstens kann es ja
nur noch aufwärts gehen und zweitens wird effiziente, leistungsstarke und funktionelle Genetik zum
MUSS fürs Überleben!
20
HOLSTEI N
6/09
In Nordamerika besichtigte Nachzuchten
Golden-Oaks St ALEXANDER-ET
USA
– W WS
Stormatic x Patron x Aerostar
Weltweit sehr starke Nachfrage – Profil für Standardangebot – sehr
komplett – in den top 20 TPI in den USA – starker Einsatz als Stierenvater – 6 sehr gute, einheitliche Töchter gesehen – kann sicher auch
Schautiere machen – wir versuchen, genügend Dosen zu erhalten, um
ihn ins Standardangebot aufnehmen zu können.
ALEXANDER-Tochter
Kan
Seme
ada –
x
USA
– W WS
Morningview ASHLAR-ET
Macomber O-Man BOGART
Aerowood x Formation x Converse
O Man x Louie x Terry
Dieser Aerowood-Sohn ist die Nr. 4 LPI in Kanada – 8 Töchter besichtigt – sehr gute Euter – optimale Zitzenverteilungen – Durchschnitt für
Format und Kapazität – sehr leistungsstark – anderes Blut – Profil für
Reservation.
Sehr kompletter O-Man-Sohn – positive ZW für Fett- und Eiweiss-%
– ausgezeichnete ZW für die funktionellen Merkmale – gute, sehr ausgeglichene Exterieurvererbung – 8 Töchter besichtigt – einheitliche
Nachzucht – für eine profitable Milchviehzucht – Profil für Standardangebot.
Kan
Seme
ada –
x
USA
– A BS
Morsan FRONTRUNNER-ET RFC
Ked Outside JEEVES-ET
Talent x James x Rudolph
Outside x Duster x Chief Mark
Gleichzeitige Besichtigung (9 Töchter) mit den Ashlar-Töchtern in BC/
Kanada – RH-Team hat bedeutend mehr Töchter gesehen – einer der
ersten Talent-Söhne mit Rotfaktor – gutes Fett-Eiweiss-Verhältnis – für
Holstein schwarz etwas knapp in der Milch.
International stark nachgefragter Vererber (Nr. 4 TPI in den USA) –
stark positiver ZW-Milch – negative ZW für Fett- und vor allem
Eiweissprozent – nur fünf und knapp durchschnittliche Töchter in drei
Betrieben gesehen – kein Urteil möglich – wir bevorzugen den Outside-Sohn MILLION.
Sicy KNOWLEDGE-ET
Kan
Seme
ada –
x
Freelance x James x Storm
Die grosse Überraschung aus Kanada – sehr ausgeglichenes Profil
für die Leistung und das Exterieur – 15 Töchter besichtigt – im
Exterieur deutlich besser als offizieller Nachzuchtbeschrieb mit
50 Töchtern – in der nächsten Auswertung werden noch 20 bis 30
zusätzliche Töchter erwartet – wir gehen von einer deutlichen
Verbesserung des IML aus – Profil für Standardangebot.
Euter einer KNOWLEDGE-Tochter
21
HOLSTEI N
6/09
Gen-Mark Stmatic SANCHEZ-ET
USA
– W WS
England-Ammon MILLION-ET
USA
– W WS
Stormatic x BW-Marshall x Winchester
Merchant x BW Marshall x Rudolph
Die 7 besichtigten Töchter dieses sehr gefragten Stormatic-Sohnes
haben unsere Erwartungen voll erfüllt – aussergewöhnlicher
Exterieurvererber mit guter Leistung bei knappen Gehalten – wir
haben ihn bereits stark als Stierenvater eingesetzt – er macht sicher
auch Schautiere – die eher knappe Verfügbarkeit, die Milchgehalte
und der Preis machen ihn zu einem «Reservationsstier» (im Moment
aber gut verfügbar!).
Der in den letzten Monaten am stärksten eingesetzte Vererber in den
USA – in den top 15 TPI in den USA – starker Leistungsvererber mit
etwas knappen Milchgehalten – 7 Töchter besichtigt – überzeugende
­Euter (etwas enge Zitzenverteilung hinten!) – etwas mehr Streuung im
Typ und den Gliedmassen – macht die gefragte, leistungsstarke, problemlose und funktionelle Milchkuh von heute – vorgesehen für die
Reservation (beschränkt verfügbar).
USA
– W WS
USA
– A BS
Bomaz O Man KRAMER-ET
Morningview LEGEND-ET
O Man x Hershel
O Man x Durham x Chief Mark
Im Gegensatz zum O-Man-Sohn BOGART leicht negative ZW für die
Fett- und die Eiweissprozente – sehr gute ZW für die funktionellen
Merkmale – 7 Töchter und Kuhfamilie besichtigt – Nachzucht nicht so
ausgeglichen wie BOGART.
Einer von den gut nachgefragten O-Man-Söhnen – hervorragender ZW
Eiweiss-% – ein gutes, aber nicht überragendes Exterieurprofil ­
(120 IML) – leider hat uns ABS nur eine Tochter vorgestellt – kein
Urteil möglich – wir können und werden von vielen weiteren O-ManSöhnen die möglichst beste Wahl treffen.
USA
– W WS
USA
– W WS
Long-Langs O Man O MAN-ET
Ked Merchant MICKEY
O Man x Aaron x Bellwood
Merchant x BW Marshall x Rudolph
Er ist die «inoffizielle» Nr. 1 TPI in den USA – bis zur April-Zuchtwertschätzung wurden Töchter in zu wenig Betrieben eingestuft, um auf der
TPI-Liste zu figurieren – er hat phänomenale ZW für die Leistungsmerkmale (150 IPQ mit +0.17% Eiweiss!) – 8 Töchter besichtigt – aktuell sehr
stark im ET eingesetzt – Sperma sehr, sehr knapp und sehr, sehr teuer –
einige Dosen in der Reservation.
Ein früher Merchant-Sohn mit einem sehr hohen ZW-Milch, knapp in
den Fett- und korrekt in den Eiweissprozenten – hervorragender
­direkter Geburtsablauf und gute Zellzahlen – überdurchschnittlicher
Exterieurvererber mit enger Zitzenverteilung – bereits im Reser­
vationsangebot.
Einige dieser Vererber hatten bereits im Januar dieses Jahres sehr überzeugende NZP-Resultate und wurden sofort ins Reservations­angebot
aufgenommen, um sie möglichst rasch den Züchtern zugänglich zu
­machen. Die Katalogblätter der verfügbaren Stiere finden Sie unter
www.swissgenetics.ch ­ und www.holsteinvision.ch. Unsere Eindrücke
über die einzelnen Nachzuchten mit Anpaarungsempfehlungen erfahren Sie in einer späteren Ausgabe.
In der letzten Juni-Woche entscheidet die zuständige Kommission
(FAG Holstein) aufgrund der erstellten Berichte, der Profile und der
Spermaverfügbarkeiten, welche Stiere über welchen Kanal (Standard/Reservation) neu ins Holstein-Angebot 2009/10 auf­genommen
werden.
Ende Juli steht schon wieder die nächste Zuchtwertschätzung für die
CH-Stiere an. Auch wenn die Ausbeute aus dem Inlandprogramm in
diesem Jahr mit Gauglera JORINO, Routrey ­WANDALL und Hitus
CORDERRY schon sehr gut ist, erwarten wir in den nächsten Monaten weitere starke Inlandstiere.
KB-Hitparade
Zwei neue Typstiere im Angebot
Holstein
CH
6. EMBARO
2. DENZEL-ET
lmp
7. LAURIN
lmp
3. GLEN-ET
lmp
8. ROSS-ET
lmp
1. BIGNITER
CH
4. CORDERRY
CH
9. LIGHTNING
lmp
5. JAMFLOW
CH
10. DOLMAN-ET
lmp
– ATLANTIC-ET
CA 8956383.9
(GOLDWYN x DURHAM)
42.– R
– TRUMP-ET US 61886730.9
(SHOTTLE x BW-MARSHALL)
42.– R
22
I NTER NATIONAL
6/09
Stiere nach Serbien exportiert
Mitte Mai sind drei Stiere von Swissgenetics nach Serbien ausgeführt
worden. Der Simmental-Stier NESTOR und die Red Holstein-Stiere
RIO und IGORE stehen nun auf der KB-Station unseres Vermarktungspartners und produzieren Samen für die Züchter in Serbien.
hmo. Eine lange Geschichte ist
diesem Stierenexport vorausgegangen, denn bereits im April
2007 wurde mit den Partnern in
Serbien vereinbart, dass Schweizer Stiere exportiert werden sollen.
In diesem Land besteht die Regelung, dass nur Samen importieren
und vertreiben darf, wer auch selber Dosen produziert. Lucar Holstein Farm und SEMEX Serbien
haben im 2007 mit dem Bau einer
kleinen KB-Station für 6 geprüfte Stiere begonnen. Es war die
Absicht, mit je zwei Simmental-,
Red-Holstein- und Holstein-Stieren die Produktion aufzunehmen.
Bütschwil – Serbien
über 1200 km
Der Export von geprüften Schweizer Stieren hat sich dann massiv verzögert, denn mit der Blauzungenimpfung erfüllten unsere Stiere die
Anforderungen für den Import in
Serbien nicht mehr. Zähe und lange
Verhandlungen des Importeurs mit
dem serbischen Veterinäramt haben
dann zu einem neuen Importzeugnis geführt, das die Einfuhr von
geimpften Stieren zulässt.
Am 13. Mai war es dann so weit,
die drei Stiere wurden aus dem
Wartestall Bütschwil auf einen
kroatischen Lastwagen verladen,
der diese komfortabel und sicher
nach Deronje in Zentralserbien
v.l.n.r: Zwei kroatische Chauffeure, Peter Moos (Betriebsleiter Bütschwil) und Stefan Eisenhut (Stierenpfleger in Bütschwil).
bringen sollte. Der für internationale Transporte ausgerüstete LKW
verfügte über ausreichend Platz
und für jeden Stier eine Tränkeeinrichtung. Damit mussten die Stiere während des Transportes nicht
ausgeladen werden. Das wäre wohl
ein ziemlich schwieriges Unterfangen gewesen, denn die Chauffeure
transportieren meistens Rinder
Rinderaufzucht auf einem ehemaligen Staatsbetrieb in Serbien.
oder Schweine. Swissgenetics war
dann auch froh, als die Meldung
kam, die Stiere seien nach einer
langen Reise von 1200km gut und
gesund angekommen. Die Stiere
haben den ersten Monat in Quarantäne verbracht und konnten
erst dann die Samenproduktion
aufnehmen. Wir haben erfahren,
dass IGORE und RIO bereits bei
den ersten Sprüngen erfolgreich
abgesamt werden konnten. Für
NESTOR wurden Startschwierigkeiten gemeldet; wir hoffen
jedoch, dass auch mit NESTOR
sehr bald Samendosen produziert
werden können.
23
I NTER NATIONAL
6/09
NESTOR SI
SÄMI x BEAT x FLEURON Y
NESTOR ist auf dem Betrieb von Gilbert Christen in CheseauxNoréaz gezüchtet worden und hat den offiziellen Prüfeinsatz absolviert. Nachdem der Stier ein genügend grosses Samenlager produziert
hatte, wurde er auf den Betrieben von Jean-Claude Maridor in Fenin
und Hans-Peter Feuz in Interlaken im Natursprung eingesetzt. Aktuell
weist NESTOR gute Resultate für den Geburtsverlauf und die Fruchtbarkeit aus und sein Erwartungszuchtwert für die Leistung ist solide.
Mit der Abstammung SÄMI x NINA x NINETTE wird er ein guter
Botschafter für Simmentaler aus der Schweiz sein.
NESTOR im geräumigen Quarantäne-Stall in Serbien.
Flury’s Brad RIO-ET RH
BRAD x RECRUE x ROCHESTER
RIO stammt aus der Zucht von David und Franz-Sepp Flury ist vollständig geprüft und zeigt gute Resultate für Leistung, Typ und auch
für die funktionellen Merkmale. Als weiterer Brad-Sohn liegt er
jedoch nicht ganz auf dem Niveau der besten Söhne dieses Stieres.
RIO stammt aus der bekannten Recrue-Tochter RAISSA und züchtet
grosse Tiere mit korrekten Beinen und sehr guten Eutern. Sein ZW
Milch liegt bei +800kg mit negativen Fett-Werten. Wir sind überzeugt, dass RIO auf die in Serbien gehaltenen RH-Kühe einen massiven Zuchtfortschritt bringen wird.
RIO beim Verladen in Bütschwil.
Ja-Bob Intensifier IGORE-ET RH
INTENSIFIER x PHIDEAUX x MOMENTUM
IGORE ist ein Intensifier-Sohn aus der Vollschwester von Jordan-Red.
Er wurde als Embryo aus den USA importiert und auf dem Betrieb
von Eric Renaud in Rochefort geboren. IGORE ist auch vollständig
geprüft und vererbt viel Leistung mit knappen Gehalten. Im Exterieur
zeigt er positive Werte für Typ, Fundament und Euter. Die Zitzenvererbung ist leicht unterdurchschnittlich. IGORE ist ein LeichtgeburtsStier und wird sicher auf viele Rinder in Serbien eingesetzt. Auch
IGORE wird das Image unserer RH-Zucht positiv beeinflussen und
Wege für weitere Exporte öffnen.
IGORE im komfortablen Lastwagen.
Die Bedingungen für die Landwirtschaft in Serbien sind ak tuell
sehr schlecht.
Kapitalzins beträgt 20%
Der Milchpreis ist auf einem
tiefen Niveau und es fehlt an
Vielem. Die kleinen Betriebe mit
weniger als 10 Kühen geben die
Produktion auf und die Kuhzahl
sank massiv ab.
Die Unterschiede auf den Betrieben bezüglich Betriebsführung und Tierhaltung könnten
unterschiedlicher nicht sein.
Betriebe, welche wachsen wollen, haben Probleme, um Kredite zu bekommen und der Zins
für Kapital liegt dann bei etwa
20%.
Die Arbeitslosigkeit ist hoch und
die Ausbildung vieler Landwirte
auf einem bescheidenen Niveau.
Es ist zu hoffen, dass sich auch
in diesem Land die Wirtschaft
wieder erholt, damit auch die
Landwirtschaft sich besserer
Absatzmärkte erfreuen kann
und Fortschritte erreicht werden
können.
24
SERVICE
6/09
Offene Stalltüre – Zu Besuch bei Marie-Claude und Daniel Hermann, Prez-vers-Noréaz, FR
«Produzieren was man verkaufen kann»
Daniel Hermann, Marie-Claude mit Lucie, Céline, Marc Gendre (Besamungstechniker), Samuel und Benoît, umrahmt von zwei Vertreterinnen
der Herde: EXOTIQUE (links), deren 4. Laktation auf bemerkenswerte 12’976kg projektiert wurde und FANTASIE eine schöne Kuh mit mittlerer
Produktion, die EX 90 eingestuft wurde.
bfr. Der Betrieb der Familie Hermann ruht mitten im Dorf Prezvers-Noréaz. Diese Gemeinde des
Saanebezirks, die halbwegs zwischen Freiburg und Payerne liegt,
zählt ungefähr 860 Einwohner.
Drei Viertel der Gemeindefläche
istLandwirtschaftsgebiet.Dasfür
die Gegend typische Bauernhaus
stammt aus dem 18. Jahrhundert.
Unter dessen Dach sind heute die
WohnungundderMaschinenhangar untergebracht. Der Betrieb
wurdeum1950vonDanielsGrossvatergekauftundum1970vonseinemVaterübernommen.Letzterer
hat im Jahre 1975 den ersten
BoxenlaufstallderGegendgebaut.
Nach mehr als 30 Jahren ist der
Laufstall immer noch funktionell
undbietetfür43KühePlatz.Eine
zentrale Futterachse teilt den BereichderKühevonjenemdesJungviehs. Der Melkstand (Fischgerät
2x4) stammt ebenfalls aus jener
Zeit.DerStallistisoliertundauch
imWintersinktdieTemperaturnie
unterdenGefrierpunkt.Dennauch
wenndieKühetiefeTemperaturen
sichergutertragenkönnen,fressen
sieschonalleinwegenderDeckung
des Erhaltungsbedarfs mehr und
produzierenweniger,wennesallzu
kaltist.AufderNordseitedesStalles ist der Heuraum angebaut und
bietetsomitauchgleicheineneffizientenSchutzgegendieBise.Die
zwei belüfteten Heulagerräume,
die auf beiden Seiten des Ganges
derzumStallführtmontiertsind,
ergeben ein Gesamtvolumen von
1600m³.
Die Herdenfruchtbarkeit
wird rigoros verfolgt
AneinerWandmittenimStallan
vorzüglicher Stelle thront der
Brunstkalender. Man sieht es sofort,hiernehmenBrunstbeobachtung und Fruchtbarkeit einen
hohenStellenwerteinundwerden
seriös und methodisch erörtert.
DertemperierteStallscheintden
Kühen zu bekommen; sie fühlen
sichanscheinendwohl.InderRegel zeigen sie demzufolge auch
deutliche Brunstzeichen. SämtlicheTierewerdeneinmaljährlich
vonKopfbisFussgeschoren.
Traditionsgemässwerdenaufdem
Hof der Familie Hermann der
GrossteilderTiereimFebruarbesamt.Dieshängtnochmitfrüher
zusammen,alsdieKühedenSommeraufderAlpverbrachthaben.
DanielsVaterbegleitetedieKühe
auf die Alp und stellte dort Raclettekäseher.Aufgrunddesvielen
HinundHersundderdarausfolgenden Mehrarbeit wurde dann
diese Praxis vor einigen Jahren
aufgegeben–dieBesamungsstrategie jedoch wurde beibehalten.
Esistsogarschonvorgekommen,
dassderBesamerimFebruarauf
dem Betrieb mehr Besamungen
gemacht hat als der Monat Tage
zählt. Die Zusammenarbeit zwischen dem Betriebsleiter und der
Besamergruppe Fribourg 1 war
stets sehr zufriedenstellend, insbesonders die Beziehung zum
Fast-Nachbarn,MarcGendre.
Erste Versuche
mit gesexten Dosen
Daniel Hermann züchtet bewusst
produktive und wirtschaftliche
Kühe.BeiderStierenauswahlsetzt
erdiePrioritätenaufdieZellzahl,
die Inhaltsstoffe (Milchqualität)
und die funktionellen Merkmale.
Fürihnlohntessich,inguteGenetikzuinvestieren;auchwenndiese
etwas kostet. Die in der letzten
SaisonmeisteingesetztenStierewaren BOLTON-ET, DENZEL-ET,
DOLMAN-ET, GLEN-ET, und
ROSS-ET. Dazu hat die Familie
HermanndasGlück,dasseinigeder
Kühe vom sehr starken HolsteinstierGOLDWYNträchtigsind.
Früher wurden alle Rinder ausschliesslichmitPrüfstierenbesamt.
25
SERVICE
6/09
Das stattliche Bauernhaus der Familie Hermann, welches im
19. Jahrhundert erbaut wurde.
In letzter Zeit hat Daniel Hermann
aber auch erste Versuche mit gesexten Samendosen getätigt. Drei seiner Rinder wurden mit X-ROSS-ET
beziehungsweise X-GLEN-ET besamt. Alle drei wurden bei der ersten Besamung trächtig und die ganze Familie erwartet gespannt die
Geburt von – so hoffen wir zumindest – drei schönen Kuhkälbern.
Alles Futter wird auf dem
Betrieb produziert
Das Futter für die Tiere wächst
­alles auf dem eigenen Betrieb. Im
Sommer werden die Kühe halbtags geweidet. Dazu bekommen
sie an der Krippe zusätzlich Gras
und Heu. Im Winter besteht die
Ration aus belüftetem Heu und/
oder Emd sowie Zuckerrübenschnitzeln. Das Kraftfutter wird
leistungsabhängig am Automaten
verteilt. Aufgrund der Harnstoff­
analysen des Zuchtverbandes wird
dann der Eiweiss­anteil ausgerechnet und korrigiert.
Die in die örtliche Dorfkäserei
gelieferte Milch wird zu Gruyère
verarbeitet. Daniel Hermann hat
mit dem Milchverband Bulle
­einen Produktionsvertrag über
eine jährliche Milchmenge von
290’000kg unterzeichnet. Er lobt
das gute Mengenmanagement des
Verbandes, welches für die Realisation eines noch ansprechenden
Milchpreises mitverantwortliche
ist. Die überschüssige Milch wird
den Kälbern verfüttert, die dann
als Tränkekälber an die Metzgerei
Marmy in Estavayer verkauft werden.
Optimistisch trotzt
ungewisser Zukunft
Familienzusammenhalt ist bei der
Familie Hermann kein leeres
Wort. Sie haben sich immer gegenseitig unterstützt und schauen
zuversichtlich in die Zukunft –
auch im heutigen Umfeld, wo viel
Die Nachfolge ist doppelt gesichert: die junge Generation mit einem
Kuhkalb des begehrten Holsteinvererbers GOLDWYN.
Unsicherheit herrscht. Sie planen
sogar, ihren Hof zu vergrössern.
Betriebsspiegel
Lage:
Talzone, Siloverbot (Käsereibetrieb), 650m über
Meer.
Arbeitskraft:
Betriebsleiterehepaar, 1 Angestellter, Mithilfe des
Neffen Benoît, Mithilfe des Bruders und des
Schwiegervaters von Daniel.
Fläche:
43ha (24 ha Eigenland und 19ha Pacht) davon
3.5ha Zuckerrüben, 3.5ha Weizen, 2.5ha Mais
ganze Pflanze, 2.5ha Raps, Rest Kunstwiese.
Produktion:
Milchwirtschaft, mit einem Stalldurchschnitt von
8600kg Milch bei 4.3% Fett und 3.3% Eiweiss,
Getreide und Futterbau, Kälbermast.
Herde:
40 Holsteinkühe, 48 Rinder, davon rund 30 Sömmerungsrinder und 5 bis 8 Mastkälber
(Tränkekälber).
Eine produktive und wirtschaftliche Kuh.
Zuchtziel:
Absatz:
Die Milch wird an die Dorfkäserei von Prez-versNoréaz geliefert und dort zu Gruyère verarbeitet;
die Kälber werden an die Metzgerei Marmy in
Estavayer verkauft.
Nebenerwerb:
die Ehefrau, Marie-Claude, arbeitet zu 20% im
Kantonsspital in Freiburg.
Auch weil Benoît demnächst eine
landwirtschaftliche Lehre beginnt
und voraussichtlich künftig auch
auf dem Betrieb mitarbeiten wird.
Sie hoffen, dass sie eines Tages
mehr Milch produzieren können.
Die Familie Hermann plant auch
einen neuen modernen Freilaufstall für die Kühe zu bauen und
den älteren für die Rinder beizubehalten. Diese tollen Projekte
zeigen, wie sehr die Viehzucht der
Familie Hermann am Herzen liegt
und dass sie der Zukunft positiv
entgegenblickt.
«Man muss das produzieren, was
man auch verkaufen kann», sagt
Daniel Hermann. Dies zeigt auch
die Gruyère-Branche deutlich auf,
denn in diesem Sektor stimmen
produzierte Menge und verkaufte
Menge noch ziemlich überein.
«Qualität ist der grosse Trumpf
der Schweizer Landwirtschaft. Da
die Qualität aber auch ihren Preis
hat, muss man alles daran setzen,
die Konsumenten vom Vorsprung
unserer Produkte punkto Qualität
zu überzeugen», so die Schlussfolgerungen von Daniel Hermann.
26
SERVICE
6/09
Homöopathie ist mehr
als Hokuspokus
Immer mehr Menschen benutzen für sich selber Homöopathie.
Für Sie ist klar: Was dem Menschen hilft, ist auch für
das Tier gut. Bei der Homöo­pathie führt aber nur
eine korrekte Vorgehensweise zum Erfolg.
Vor mehr als 20 Jahren hat eine
Gruppe junger Tierärzte, die sich
in Homöopathie weitergebildet
haben, die «Berner» Seminare
­organisiert, um das, was beim
Menschen funktioniert, auch bei
den Tieren zur Anwendung zu
bringen. Man suchte nach Alterna­
tiven mit «natürlichen» Arzneien
ohne Absetzfristen. Es entstand
das Buch «Grundkurs in Klassi­
scher Homöopathie für Tierärzte»,
das auch in Deutschland und
­Österreich Verbreitung fand. Im
Jahre 1993 wurde die Gruppe
­unter dem Namen «Schweize­
rische Tierärztliche Vereinigung
für Akupunktur und Homöopa­
thie» (STVAH) von der Gesell­
schaft Schweizer Tierärztinnen
und Tierärzte als neue Fach­sektion
aufgenommen.
Ha e
d
en
Wie funktionierte nun diese ho­
möopathische Methode? Am Bei­
spiel der Kuh «Greille» soll die
s
as
sp
da
Krankheitsbild der Kuh Greille
Vorgehensweise beim Einzeltier
erklärt werden. Greille litt an ei­
ner Euterentzündung, welche zwar
mit Antibiotika behandelt wurde,
jedoch nach einer gewissen Zeit
erneut auftrat und wiederholt mit
Antibiotika behandelt werden
musste. «Seit heute Morgen zeigt
Greille wiederum 40,2° Fieber,
aufgestellte Haare, sie zittert,
das Vorderviertel rechts ist
geschwollen und warm, mit
gelb-wässrigem Sekret
und braun-roten Fet­
zen», so die Beobach­
tung des Tierarztes.
Die Kuh wirkt
kraftlos auf den
Hinterbeinen.
Sie ist, seit
der erneuten
Euterent­
zündung,
sehr nervös
und geht auf
der
Weide
u nve r m it t elt
ns
auf andere Kühe
Br
M
los, was sie früher
itt aun
el
,
au Rot
s d hri
er st,
ho suc
m
Für die Kuh «Greille» lassen sich folgende Symptome auflisten:
öo ht fü
pa
r
th sein
  6. misstrauisch
1. äusserliches Zittern bei
isc
he e Kuh
nS
  7. Euterentzündung
Fieber
tall
apo
  8. möchte nicht berührt werden
2. streitsüchtig
the
ke.
3. Fieberfrösteln
4. boshaft, mutwillig
5. ängstlich
  9. l ähmendes Gefühl in den
Hinterbeinen
10. schlimmer im Frühjahr
Sucht man nun in den Fachbüchern zu den aufgezählten Symptomen die
in Frage kommenden Arzneimittel, so ergibt dies folgende Tabelle:
Symptome (gemäss vorhergehender Liste)
Mittel:
Arsen
Calcium-c
Camphora
Kali-carb.
Lachesis
Sepia
1.
×
×
×
×
×
×
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
×
×
×
×
×
×
×
×
×
×
×
×
×
×
×
×
×
×
×
×
×
×
×
×
×
­ icht tat. Greille schätzt es ­zudem
n
gar nicht, wenn man sie berührt
oder streichelt.
Gutes Beobachten ist der
Schlüssel zum Erfolg
Nun geht es darum, die Krank­
heitssymptome möglichst umfas­
send zu erfassen, aufzulisten und
herauszufinden, welche homöo­
pathischen Mittel ähnliche Symp­
tome in ­ ihrem Arzneimittelbild
haben. Da die Arzneimittel-Symp­
tome beim Menschen heraus­
gefunden wurden, geht es eben­
falls darum, herauszufinden, wie
diese auf das Tier übertragen wer­
den können.
Lachesis ist jene Arznei, welche
die vorhandenen Symptome am
besten abdeckt und deshalb vor­
aussichtlich auch die beste Wirk­
ung bei diesem Krankheitsfall
haben wird. Also wurde «Greille»
das Mittel Lachesis verabreicht.
Am Euter selbst nahmen am ersten
SERVICE
27
6/09
Tag die Fetzen
zu. Wenn der
Landwirt auf
eine Erstreak­
tion in dieser
Art nicht gefasst
ist, kann er leicht
ins Schwitzen ge­
raten. Aber – und
das gehört mit dazu
– die Kuh wurde da­
bei
umgänglicher
und die UnruheSymptome klangen ab.
In den Folgetagen heilte
auch die Entzündung aus,
ohne danach ­erneut wieder
aufzutreten. Eine solche
Behandlung ist kosten­
günstig, ergibt keine
Warte­fristen und die Hei­
lung ist anhaltend.
20 Jahre Erfahrung mit
Homöopathie
Diese Vorteile schienen den jungen
Tierärzten von damals als lohnens­
wert, der Sache weiter nachzugehen.
Dabei half der Tierärztegruppe der
Umstand, dass in vielen Ländern
tierärztliche Fachgruppen entstan­
den, die sich in der International
Asso­ciation for Veterinary Homoeo­
pathy (IAVH) zusammenschlossen.
Es erfolgte ein reger, grenzübergrei­
fender Austausch. Schritt für Schritt
wurde auf dem Boden der Erfahr­
ung die methodische Vorgehens­
weise erarbeitet.
passendere Mittel (Ledum, Hyperi­
cum, Bellis perennis etc.). ­ Arnica
ist das Hauptmittel für Verletzungen
durch Quetschung, Sturz, Stoss oder
Schlag. Die Haut ist durch Blu­
tungen blau verfärbt. Ein charakte­
ristisches Symptom ist die Angst
vor Berührung und Annäherung.
Arnica heilt, wenn die Symptome
zutreffen, oft erstaunlich schnell;
auch hier sieht man zuerst eine Ver­
besserung des Gemütszustandes,
das Tier wird umgänglicher und
kann besser ­untersucht werden.
Als weiteres Gebiet für den Einstieg
eignen sich Behandlungen rund um
die Geburt: Unterstützung der
­Wehen (Caulophyllum), Öffnung
des Muttermundes (Gelsemium)
oder Abgang der Nachgeburt (Arni­
ca, Caulophyllum, Sabina).
Ein Gebiet, das eine echte Erweite­
rung der Möglichkeiten darstellt, sind
Verhaltensprobleme, wie z.B. auch
das Milchhochziehen, das oft homö­
opathisch geheilt werden kann.
Auch akute Euterentzündungen
sprechen gut auf homöopathische
Mittel (Aconitum, Belladonna,
Phytolacca etc.) an; schwieriger ist
die Behandlung von chronischen
Euterentzündungen. Es gibt in der
Homöopathie kein einfaches Mittel
gegen erhöhte Zellzahlen, weil viele
Faktoren hier eine Rolle spielen, die
berücksichtigt werden müssen. Zu­
dem kann die Zellzahl zuerst sogar
steigen, wenn die Entzündung ange­
regt und zur Aus­heilung gebracht
wird.
Was kann man homöo­
pathisch behandeln?
Homöopathie steht nicht
in Widerspruch zur Schul­
medizin
Die Anwendungsgebiete sind sehr
vielfältig; denn es gibt viele Mög­
lichkeiten der homöopathischen
Behandlung kleinerer Leiden nebst
der Behandlung komplexer (chro­
nischer) Erkrankungen, die den
Spezialisten vorbehalten sind. Ge­
eignet zur Selbstbehandlung sind
einfache akute Krankheiten. Als
Einstieg eignet sich die Behandlung
von Verletzungen sehr gut, weil hier
das Auffinden des richtigen Mittels
nicht so schwer ist und weil Verlet­
zungen zum Alltag gehören. Bei
schweren Verletzungen muss aber
der Tierarzt beigezogen werden,
und man muss an die Gefahr von
Starrkrampf ­denken.
Das wichtigste Mittel bei Verlet­
zungen ist Arnica und häufig auch
das Mittel erster Wahl. In vielen
Fällen gibt es aber homöopathisch
Wie der oben beschriebene Fall der
Kuh «Greille» deutlich zeigt, werden
nicht die Erreger bekämpft (das
­wurde bei dieser Kuh bereits wieder­
holt mit Antibiotika versucht),
­sondern das natürliche Heilvermö­
gen wird gezielt angegangen, indem
die Entzündung «angeheizt» wird
(Homöopathie bedeutet «ähnliches
Leiden»; das ähnliche Mittel «ver­
stärkt» sozusagen das Leiden,
­wodurch ein Heilungsschub ausge­
löst wird). Dies erklärt, weshalb die
Symptome am Euter zunächst stär­
ker wurden.
Seit der Abstimmung vom 17. Mai ist
das Wort «komplementär» allgemein
geläufig. Es bedeutet, dass zwei
grundverschiedene Auffassungen,
die einander auf den ersten Blick
­auschliessen nicht notwendig im
­Widerspruch stehen:
Die goldgelben Blüten der Arnikapflanze werden in der Homöopathie
häufig verwendet. Arnika ist das wichtigste Mittel bei Verletzungen.
Die allgemein bekannte Aufassung
verlangt, dass Krankheiten und
Symptome zu ­bekämpfen sind, z.B.
mit Antibio­tika. Demgegenüber gilt
in der Komplementärmedizin die uns
eher fremd anmutende Auffassung,
dass hinter den Krankheiten und
Symptonen eine Gesundungskraft
steht, die angeregt werden muss.
Beide Aufassungen sind aus ihrem
Blickwinkel richtig, ergänzen sich
und bedeuten auf beide Seiten eine
Erweiterung der Behandlungs­
möglichkeiten.
Wenn man weiss, was man
tut, ist man erfgolgreicher
Die Homöopathie in Selbstan­
wendung bietet dem interessierten
Landwirt zwar viele Möglich­
keiten. Aber man sollte sich mini­
male Kenntnisse erwerben, und
man muss lernen, die entspre­
chenden Symptome am Pa­tienten
zu erfassen (gezielte ­Beobachtung).
Ein Problem, bei dem z.B. häufig
Fehler gemacht werden, ­ betrifft
die Dosierung der Arzneien. In der
Homöopathie ist nicht die Menge
des ­Mittels entscheidend, sondern
die Häufigkeit der Gabe. Wieder­
holt man die Mittel zu häufig, wird
der harmonische Heilungsprozess
gestört; umgekehrt setzt bei einem
zu schwachen Arzneireiz die
­Heilung nicht genügend ein. Die
Dosierung der Arznei richtet sich
also nach der Schwere, nach dem
Verlauf der Krankheit und nach
der Reaktion des Patienten.
­Homöopathische Mittel (v.a. in
hohen Potenzen) dürfen nicht tage­
lang verabreicht werden, weil
­Nebenwirkungen auf­treten kön­
nen. Es geht auch nicht darum,
möglichst vieles homöopathisch
zu behandeln, sondern richtig und
gezielt homöopathisch zu behan­
deln. Deshalb haben einige in der
Nutztierpraxis tätige Tierärzte vor
2 Jahren ein «Handbuch zur
­homöopathischen Stallapotheke»
herausgegeben, in dem die Mög­
lichkeiten, aber auch Grenzen und
Gefahren eingehend dargestellt
werden.
Dr. med. vet. FVH Andreas Schmidt
Der Autor ist praktizierender
Grosstierarzt und Homöopath
in Sirnach
Das «Handbuch zur homöopa­
thischen Stallapotheke» zeigt
Grenzen und Gefahren der Selbst­
behandlung und ist damit eine
wichtige Hilfe, die den interes­
sierten Landwirt auf dem Weg
zum Erfolg begleitet.
www.handbuchzurstallapotheke.ch
Krankheiten von A bis Z (gekürzt)
–Abszess/Eiterung
–Atemstimulation bei der
­Geburt
–Bluterguss
–Durchfall
–Fieber
–Fluss
–Geburt
–Gebärmutter
–Heimweh
–Husten
–Klauen
–Lebensschwäche
–Lungenentzündung
–Mastitis
–Ödem
–Schmerzen
28
SERVICE
6/09
Blitzlicht – Logistik im Aussendienst (Teil 5)
Täglich unterwegs mit mehr als 900’000 Samendosen
Urs Schmid, Verantwortlicher Lager/Logistik, bei der Arbeit im
­Stickstofflager. In den 15 Tanks werden pro Tank zirka 750’000 Samendosen gelagert.
mwe. Swissgenetics hält am
Grundsatz fest: Jeder Kunde kann
die gewünschte Samendose flächendeckend an 365 Tagen im
Jahr einsetzen. Ein über Jahre
auf­gebautes und ausgeklügeltes
Logistik- und Distributions­system
kann diesen Grundsatz in hohem Masse erfüllen. Insgesamt
sind rund 350 Personen in diesen
Prozess involviert. Die 225 Besamungstechniker (eigene Mit­
arbeiter im Aussendienst) und 115
Vertragsbesamer (Tierärzte und
Besamungstechniker mit einem
speziellen Zusammenarbeitsvertrag), bilden die Hauptgruppe als
Kunden in diesem Kreislauf. Die 10
Logistikmitarbeiter sind hauptverantwortlich, dass die Samendosen
zeitgerecht und in den vorgegeben
Mengen zu den Besamungstechnikern und Vertragsbesamern gelangen. Insgesamt werden in einem ­
2-wöchigen Rhytmus in der ganzen
Schweiz rund 450 Besamerge­fässe
mit Samendosen versorgt. Die
zwei Logistikstandorte Zollikofen
(Westen) und Bütschwil (Osten)
sind für die Auslieferung der Samendosen an den Aussendienst
verantwortlich. In einem fixen
Turnus von zwei Wochen werden
die eingegangenen Bestellungen
bereitgestellt und ausgeliefert.
Über die Nachschubtouren (Kleinlastwagen) werden auch flüssiger
Stickstoff,
Verbrauchsmaterial
zum Besamen und verschiedene
Zusatzprodukte mitgeliefert. Der
Stickstoffverbrauch in den Be­
samergefässen gibt grundsätzlich
die 14-tägige Frequenz der Nachschubtouren vor.
Samenaustausch
im flüssigen Stickstoff
Die Logistikmitarbeiter sind
hoch sensibilisiert, die Dosen
beim Vorbereiten im Samenlager und anschliessend bei der
Verteilung in die verschiedenen
Besamungsgefässe immer im
flüssigen Stickstoff zu lagern.
An den Nachschuborten werden
die Dosen deshalb in einem speziellen Styropor-Behälter, der mit
flüssigem Stickstoff gefüllt ist,
umgelagert, um die Qualität auf
keinen Fall zu vermindern (siehe
Bild, Besamungstechniker bei der
Dosenumlagerung).
Die Besamergruppe Schwand bei der Stickstoff- und
­Samenauslieferung, die alle 14 Tage stattfindet.
Knapp verfügbare Dosen
– gezielte Vermarktung
Dosen die aus verschiedenen
Gründen nur noch knapp verfügbar sind, werden über einen spe­
ziellen Verkaufskanal den Kunden zur Verfügung gestellt. Dabei
handelt es sich meistens um stark
nachgefragte Inlandstiere mit
kleinem Samenlager oder knapp
verfügbare, importierte Samendosen. Die Samenreservation
dient dazu, spezielle Wünsche
der Kunden erfüllen zu können.
Die Kunden bestellen ihre Dosen
über die Samenreservationsnummer in Zollikofen 031 910 62 22.
Die Logistik liefert die Dosen
dann gezielt dem jeweiligen Aussendienstmitarbeiter ins Besamungsgefäss. Der Kunde bezahlt
die Dose zum voraus und kann
sie dann nach Wunsch mit einer
Besamungsmeldung abrufen und
einsetzen. Mit der Samenreservation kann der Kunde die für ihn
wichtige Genetik vorreservieren,
um sie gezielt zu späterem Zeitpunkt auf die richtige Kuh ein­
setzen zu können.
Direktverkauf für Kunden
mit Hofcontainer
Die 4 Direktverkäufer bei Swissgenetics besuchen und beliefern
vorwiegend Kunden die einen
­Hofcontainer besitzen oder auch
Eigenbestandsbesamer sind. Diese Kunden werden periodisch
oder auch auf speziellen Wunsch
besucht und mit Samendosen, Zu­
satzprodukten und flüssigem Stickstoff versorgt.
Im TORO 7/2009 berichten
wir über die Sanitarische
Sicherheit bei Swissgenetics.
Die ganze Serie finden Sie
unter: www.swissgenetics.ch
29
SERVICE
6/09
Personnelles – Pensionierungen:
Clément Jean-Michel, 1677 Près-vers-Siviriez
Besamungstechniker Romandie
Unser erster welscher Pensionierter blieb Swissgenetics äusserst treu. Als Besamungstechniker hat er seine Arbeit in unserer Firma am 1. Februar 1967 aufgenommen und 42 Jahre und 5 Monate lang für den
ehemaligen KB-Verband und heutige Swissgenetics
gearbeitet. Während all dieser Jahre im Dienste der
Züchter des Kantons Freiburg hat er 1.2 Millionen Kilometer zurückgelegt und fast 213’000 Besamungen getätigt. Nebst den vielen Kontakten
im Berufsalltag hat sich Jean-Michel auch für den Verein der Freiburger
Besamungstechniker eingesetzt, indem er von dessen Anfang bis heute
das Sekretariat übernommen hat. Dies ist noch ein zusätzlicher Beweis
dafür, dass Treue für Jean-Michel nicht ein leeres Wort ist. Er tritt nun
Ende Juni in seinen wohlverdienten Ruhestand.
Swissgenetics möchte Jean-Michel nochmals ganz herzlich für seine
Loyalität und die langen Jahre von treuen Diensten danken und wünscht
ihm in diesem Sinne, dass er noch lange seinen neuen Pensioniertenstatus geniessen kann – ein Pensionierter, der sicherlich noch sehr aktiv sein
wird. Sicher wird er nun auch mehr Zeit haben, um seine Kinder, die alle
selbständig erwerbend sind, tatkräftig zu unterstützen. Eine andere Rolle, die Jean-Michel und seiner Ehefrau Geneviève am Herzen liegt, ist
diejenige der Grosseltern. Sie freuen sich immer, wenn sie für ihre sechs
Enkel etwas organisieren dürfen.
Neporex & Spy
Fliegenbekämpfung mit System
Wir wünschen Jean-Michel eine schöne Pensionierung, weiterhin alles
Gute sowie viel Freude im Kreise seiner Angehörigen.
Favre Edouard, 1329 Bretonnières
Besamungstechniker Romandie
Nach 40 Jahren und 5 Monaten im Diensten von
Swissgenetics tritt auch Edouard Favre Ende Juni
2009 in den wohlverdienten Ruhestand. Im Dorf
Bretonnières zuhause, war er stets sehr verbunden mit
dem Vallée de Joux. In diesem Gebiet hat er den
grössten Teil seiner «Karriere» zu Gunsten der Züchter und Swissgenetics verbracht. Seine positive Einstellung und die Gabe
anderen zuzuhören, waren seine prägenden Charakterzüge. Diese Vorzüge waren auch die Grundlage zu den ausgezeichneten Kontakten, die
Eduard stets zu den Kunden pflegte. Nebst seiner Arbeit im Feld hat er
auch die administrative Vertretung des Gruppenchefs der Besamergruppe Vaud-Genève wahrgenommen. Als Präsident der Sektion Vaud-Valais-Genève des Verbandes der Besamungstechniker war er auch deren
Vertreter auf nationaler Ebene.
Nun wird er mehr Zeit haben für sein hauptsächliches Hobby, die Musik.
Mit viel Freude und Enthusiasmus spielt er Bass in verschiedenen Musikgesellschaften der Region. Swissgenetics dankt Eduard herzlich für
sein unermüdliches Engagement zu Gunsten der Tierzucht in seiner Region, für die vielen anderen Aufgaben, die er übernommen hat sowie für
seine langjährige Treue.
• Keine Larven, keine Fliegen –
greifen Sie frühzeitig ein
• Verhindern Sie Leistungseinbussen
durch Stress und Krankheiten
Wir wünschen ihm und seiner Ehefrau Martine beste Gesundheit, viele
gemütliche Momente in ihrem Freundeskreis sowie viel Freude in diesem neuen Lebensabschnitt, der hoffentlich ihre Erwartungen erfüllen
wird.
tics-Besam
Der Swissgene
er bringts !
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SERVICE
6/09
SwissgeneticshilftbeiderNamenssuche
fce. AVANTI? EROS? ZORA?
Swissgenetics hilft Ihnen ab sofort
bei der Namenssuche für Kälber.
Neu finden Sie unter
www.swissgenetics.ch/tiernamen
eine umfassende Datenbank mit
47’000 Namen für Ihr Kalb. Das
Programm ermöglicht die Suche
nach Anfangsbuchstaben oder Teilen eines Namens. Geben sie einfach
den gewünschten Buchstaben ein
und schon erhalten Sie eine Liste
mit Vorschlägen, sortiert nach weiblichen und männlichen Namen.
Fehlt ein Name? Mit dem entsprechenden Formular für die Namensmeldung können Sie uns jederzeit
neue Vorschläge zusenden. Wir
nehmen laufend Ideen oder Anregungen entgegen, damit wir Ihnen
die Datenbank aktuell präsentieren
und diese Ihren Bedürfnissen entsprechend optimieren können.
Alle drei Monate werden wir die
Top 5 der Kuh- und Stiernamen
publizieren. Teilen Sie uns Ihre Favoriten mit und nehmen Sie gleichzeitig an unserem Wettbewerb mit
interessanten Preisen teil. Melden
Sie uns einfach Ihre Lieblingsnamen und Sie nehmen automatisch
an der Verlosung teil. Die erste Verlosung findet Ende September 2009
statt, die drei Gewinner erhalten je
eine Flasche Swissgenetics-Wein
und einen Besamungsgutschein im
Wert von 50 Franken.
www.swissgenetics.ch/tiernamen
Auskünfte und Kataloge bei Heinz Strahm,
Tel. 032 926 19 40
Auktionatoren: Andreas Aebi und Alois Wyss
Die Viehzuchtorganisationen des Arc Jurassien
• Planung/Beratung
• Spülungen
• Tiefgefrierung und Lagerung
• Splitting
• Transfers
• Embryoexporte dank EU-Anerkennung
ET-Team Mülligen
Dr. med. vet. Rainer Saner
Hauptstrasse 61, 5243 Mülligen
Telefon 056 201 45 55
www.swissgenetics.ch
[email protected]
ET-Team Zollikofen
Dr. med. vet. Alain Passeraub
Meielenfeldweg 12, 3052 Zollikofen
Telefon 031 910 62 58
www.swissgenetics.ch
[email protected]
Embryoproduktion
Grosse Zucht- und Nutzviehauktion
des Arc Jurassien
Donnerstag, 6. August 2009
20.00 Uhr in der Anim’halle in
Les Ponts-de-Martel NE
Qualitätsvieh aus der Nordwestschweiz
Jubiläum: 25. Milchviehauktion in Langenbruck BL – Mittwoch, 19. August 2009
Insgesamt ca. 100 Tiere der Rassen: Red Holstein, Fleckvieh,
Brown Swiss, Jersey und Holstein. Kühe und Rinder, frisch
gekalbt, z.T. hochträchtig und Kälber.
– ausgewählte Tiere aller Zonen der Kantone BL und SO
– mit üblicher Währschaft
– Transporte sind organisiert
– Zahlung per Überweisung
– Gute Verpflegungsmöglichkeiten
– Tierbesichtigung ab 09.00 Uhr
Jeder Käufer nimmt an der Verlosung eines Zuchtkalbes teil!
Das Jubiläum wird mit einer Abendunterhaltung gekrönt!
Organisation und Auskünfte:
– Pius Hitz, Präsident Bergbauernverein Langenbruck u. Umg.,
Telefon 061 / 961 02 05
– Remo Wyss, LZ Ebenrain, Tierzucht & Viehabsatz, Sissach,
Telefon 061 / 552 21 19
Gantrufer:
– Alois Wyss, Grosswangen, Telefon 041 / 980 00 92 und
– Andreas Aebi, Alchenstorf, Telefon 034 / 415 16 37
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P L AT TFOR M
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40 Jahre
Hansueli Widmer
Auktionen
Emmental
Juli/August 2009
HO, RH, SF, SI
Am Samstag, 29. August
Tag der offenen Tür, Tannenbüel Wald AR
«Sönd Willkomm»
Burgdorf:
Donnerstag, 16. Juli, 20.00 Uhr
Donnerstag, 13. August, 20.00 Uhr
Abendauktionen, Markthalle
Auskünfte/Kataloge: Tel. 034 445 21 59
Langnau:
Freitag, 7. August, 11.00 Uhr
Tagesauktion, Markthalle
Auskünfte/Kataloge: Tel. 034 402 42 58
Münsingen:
Montag, 24. August, 20.15 Uhr
Abendauktionen, Inforama Schwand
Auskünfte/Kataloge: Tel. 031 832 44 60
Die Auktionatoren:
Andreas Aebi, Telefon 034 415 16 37
Alois Wyss, Telefon 041 980 00 92
Freundlich laden ein: Die Organisationskomitees,
Gesucht für Rumänien
Viehvermarktungs-Center, Ostschweiz
Grund, Zuzwil SG
Traktoren Allrad und 2-Rad. Auch defekte
oder unfallbeschädigte Hartballenpressen, Druckfässer, Geländewagen
und andere Maschinen. Auf Anfrage evtl. ganzes Inventar.
Dem Zustand und Alter entsprechend wird ein fairer Preis bezahlt.
Bezahlung in bar und wird schnell abgeholt.
Thomas Keller, 9325 Roggwil
Tel. 079 357 79 08, Fax 071 455 20 52, E-Mail: [email protected]
47. Abendauktion
Freitag, 7. August 2009, 20.00 Uhr
Alpvieh-Verkaufstage
Donnerstag, 20. August von 09.00 bis 17.00 Uhr
Freitag, 21. August von 09.00 bis 22.00 Uhr
Samstag, 22. August von 09.00 bis 17.00 Uhr
vorlage Kleinformat
Motto
29. August 2009
Eröffnungsauktion
Laufend gesucht:
– Milchkühe gekalbt
– Mutterkühe mit Kalb bei Fuss oder nähig
– Aufzuchtkälber und Jungvieh
– Ganze Bestände
Veranstalter:
Hinder Niklaus und Rolf, Viehhandel/Grund,
9524 Zuzwil SG, Telefon 071 940 02 90
Bündner Arena, Cazis
10.00 Uhr
12.00 Uhr
13.00 Uhr
Besichtigung der Tiere
Verpflegung auf Platz
Auktion mit 60 Tieren
Grosse RH-/FT-/HOZuchtviehversteigerung
**** Top Angebote ***
in 3618 Süderen BE (beim Rest. Bären)
Unser Unterhaltungsprogramm:
 Währschafte Festwirtschaft
 Gumpischloss, Strohballenburg,
 Trettraktorenrennen, Kinderschminken
*** Der Anlass für die ganze Familie ***
 Stallverkauf ab 26. August 2008
Samstag, 25. Juli 2009 ab 12.00 Uhr (Besichtigung ab 10.00 Uhr)
Die Familien Daniel Fankhauser & Söhne freuen sich, Sie ganz herzlich zur diesjährigen
Sommerauktion einzuladen.
Im Angebot stehen rund 75 RH-, FT- und HO-Kühe und trächtige Rinder:
• ganzer Bestand BVD frei
• frisch gekalbt mit viel Milch
• eine grössere Anzahl junger Ausstichkühe und Kuhkälber
• Schlachtvieh wird auch an Zahlung genommen
• während der Auktion werden mehrere Tranchen Milch kontingent zu 5’000 Liter versteigert (Lieferung LOBAG)
Kontaktadresse:
Familien Fankhauser, Telefon 033 453 28 41, Telefon 033 453 19 64
Markus Fankhauser, Natel 079 656 73 53
Die Auktionatoren: Alois Wyss, Telefon 041 980 00 92
Andreas Aebi, Telefon 034 415 16 37
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DI E LET ZTE SEITE
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Stierenmutter
Wirtschaftliche Produktion ist gefragt
hvs. Im heutigen Preis- und
­Kosten­umfeld haben unsere
schweizerischen Originalrassen
ein grosses Plus. Simmentaler
Kühe sind fruchtbar und lang­
lebig, sie ­werden im Vergleich mit
weniger Besamungen trächtig,
­haben tiefste Zellzahlen, sind top
für Persistenz und sehr stoffwechselstabil. Die Kälber, welche
nicht in die Zucht gehen, ebenso
­d ie abgehenden Kühe, erzielen
im Fleischkanal Spitzenpreise.
Simmentaler-Kühe produzieren
zwar weniger Milch, dafür sind
sie aber für eine extensivere
­P roduktion auch geeignet. Es ist
sicher eine zukunftsgerichtete
und an unsere Bedingungen angepasste Strategie, mit möglichst
tiefen Kosten vor allem das Milchproduktionspotenzial, welches die
Futtergrundlage des Betriebs
­bietet, auszuschöpfen.
Dass in besten Lagen auch mit
Simmentalern hohe Leistungen möglich sind, beweist NETTI. Sie pro­
duziert auf hohem Niveau, ganz klar
ohne Einbussen bei den oben
­beschriebenen Stärken der Rasse.
­NETTI erreicht im Ø aus 4 Laktationen 9043kg Milch bei 4.45% Fett
und 3.65% Eiweiss, dies bei einer Ø
Zwischenkalbezeit von 352 Tagen.
Das 5. Kalb hat NETTI Mitte April,
im Alter von 6 Jahren und zwei
­Monaten, geboren. Hier handelt es
sich um den interessanten HugoSohn ­ NERON, den Swissgenetics
kürzlich angekauft hat.
Mit 147cm Widerristhöhe ist die
Grösse zweckmässig. Ihr Euter ist
mit EX 91 beschrieben und von
­ausgezeichneter Struktur. NETTI
stammt aus der bewährten
NINETTE-Familie. Aus den drei
Kühen, die in direkter Linie vor
NETTI stehen, hatte Swissgenetics
NETTI CH 120.0348.0464.0
ZW: +482kg +0.14% +0.07%
LBE 3.L. 90 88 91 93 90
ø 4. Lakt. 9043kg 4.45% 3.65%
MBK 52% 2.56kg
Söhne in der Prüfung. Dazu gehört
beispielsweise der zurzeit beliebte
Fleuron-A.-Sohn NINERON oder
der Wartestier Sämi NESTOR, welcher wie NETTI aus Beat NINA
LEO CH 716.9550.6325.1
stammt. Swissgenetics dankt der Familie Gilbert Christen in CheseauxNoréaz für die angenehme Zusammenarbeit, wünscht der Familie alles
Gute und weiterhin Erfolg im Stall.
URBANO
Filou LEA
NINA CH 120.0048.7035.4
BEAT
LBE: 91 89 87 93 90
Lebensleistung: 60´235kg 4.74% 3.69%
Fleuron NINETTE
Die Alp Suls-Sileren im Berner Oberland mit einem Teil der Simmentaler Herde von den Familien Schärz aus Aeschi/Hondrich.