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DIE TAGESZEITUNG FÜR DAS WESTLICHE ALLGÄU | GEGRÜNDET 1852
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Der Westallgäuer
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bald nicht mehr im Parlament
Politik
FREITAG, 26. AUGUST 2016
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NR. 197
PREIS ¤ 1,70
526 000
Asylanträge
noch offen
Blickpunkt Lokales
FOS-Turnhalle bald frei
Das Landratsamt rechnet wieder
mit mehr Flüchtlingen und hält
deswegen freie Unterkünfte in der
Hinterhand. Das gilt jedoch nicht
für die FOS-Turnhalle. »Seite 23
Kritik am Bundesamt
für Migration (Bamf)
Kommentar
VON SIMON KAMINSKI
Augsburg Während sich das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge
(Bamf) auf einem guten Weg sieht,
den Berg an Asylanträgen in Zukunft zügiger abzubauen, wird die
Behörde von der deutschen Flüchtlingshilfsorganisation Pro Asyl heftig kritisiert.
Nachdem erst letzte Woche gemeldet worden war, dass die Verfahrensdauer bei der Bearbeitung
von Asylanträgen wieder angestiegen sei, sprach der stellvertretende
Leiter des Bamf, Georg Thiel, auf
Anfrage unserer Zeitung von Anzeichen für eine nachhaltige Verbesserung. Der Durchschnitt liege nach
den aktuellen Zahlen im Zeitraum
von Anfang 2016 bis zum 31. Juli
zwar bei rund sieben Monaten. Bei
den Neuanträgen, die seit Januar
2016 gestellt und entschieden worden seien, betrage die Bearbeitungszeit allerdings nur noch 1,9 Monate.
Thiel: „Wir haben jetzt so gut wie
allen bereits registrierten Menschen, die noch keinen Asylantrag
stellen konnten, dies ermöglicht.
Dadurch ist die Anzahl der anhängigen Verfahren zunächst gestiegen.
Nun gehen wir die Abbauphase an.
Im August werden wir bis zu 60 000
Fälle entscheiden.“ Doch die Aufgabe ist weiterhin gewaltig: Stand
31. Juli muss die Behörde noch über
526 276 Anträge entscheiden.
Die Flüchtlingshilfsorganisation
Pro Asyl erneuerte gestern ihre heftige Kritik an der Arbeit des Bundesamts: Es gebe dort nahezu keine
Qualitätskontrolle. Viele Flüchtlinge müssten mehr als anderthalb Jahre auf eine Entscheidung warten.
Unter ihnen sei eine große Zahl von
Menschen, die eine statistisch relativ große Chance hätte, einen
Schutzstatus zu erhalten.
Gleichzeitig häufen sich die Berichte über die Angst vor ständiger
Überforderung unter den Mitarbeitern. Ausdruck der Probleme ist ein
Rechtsstreit zwischen der Leitung
des Bamf und den Personalräten
über Neueinstellungen und die Einführung von Schichtdiensten.
(mit kna) »Kommentar und Politik
VON SIMON KAMINSKI
» [email protected]
Kritik am Bamf:
Fair bleiben
N
Verwüstung allenthalben: Das schwere Erdbeben in den italienischen Regionen Latium und Marken hat mehrere Dörfer weitgehend zerstört. Hier ein Blick in eine Wohnung in
dem Dorf Amatrice: die Außenwand des Hauses ist eingestürzt.
Foto: Getty Images
Noch viele weitere Tote befürchtet
Erdbeben Jetzt wird mit mehr als 300 Opfern gerechnet. Helfer geben die Hoffnung nicht auf,
Menschen noch lebend zu finden. Kritik an der mangelhaften Vorsorge in Italien
Rom/Amatrice Bei dem verheerenden Erdbeben in Italien könnten
mehr als 300 Menschen gestorben
sein. Was die Opferzahlen angeht,
könne das Beben „noch schlimmere
Dimensionen erreichen als jenes in
L’Aquila“ vor sieben Jahren, sagte
der Chef des Zivilschutzes, Fabrizio
Curcio. Damals kamen 309 Menschen ums Leben. Am Donnerstag
stand die vorläufige Bilanz bei 250
Toten. Die italienische Regierung
rief am Abend den Notstand aus und
gab gleichzeitig 50 Millionen Euro
frei, um den Erdbebenopfern, die
oft alles verloren haben, zu helfen.
Für die Retter war es ein Wettlauf
gegen die Zeit, einen Tag nach dem
Beben einer Stärke von mehr als 6
noch Überlebende zu finden. Hunderte Nachbeben erschwerten die
Arbeiten. Die meisten Toten gab es
in den Orten Amatrice und Accumoli in der Region Latium und in
der Gegend um Pescara del Tronto
in den Marken. 365 Menschen wurden verletzt. Wie viele Menschen
noch vermisst sind, ist unklar. „Es
ist unmöglich, eine Zahl der Ver-
missten zu nennen“, sagte Zivilschutzchef Curcio. Viele seien auf
der Durchreise oder im Urlaub in
den betroffenen Orten gewesen. Sie
liegen zwischen den Regionen Latium, Umbrien, den Marken und den
Abruzzen.
Vor allem Italiener machen dort
Urlaub. Aber auch Ausländer kamen ums Leben, die Außenministerien in Madrid und Bukarest bestätigten den Tod eines spanischen und
fünf rumänischer Staatsbürger. Von
deutschen Opfern ist bisher nichts
bekannt.
Die Rettungsarbeiten gingen die
ganze Nacht mit Taschenlampen,
Baggern und Spürhunden weiter.
Die Feuerwehr konnte mehr als 200
Menschen lebend aus den Trümmern ziehen. Immer wieder wurden
aber Leichen geborgen. Allein in
Amatrice waren es 200 bis zum
Morgen, sagte der Bürgermeister.
Tausende Menschen in den betroffenen Orten sind obdachlos, nach-
Katastrophe zerstört auch kulturelle Werte
● Kirchen Das verheerende Erdbeben
in Mittelitalien hat auch Kulturschätze zerstört. Sogar weit entfernt liegende Kirchen bekamen Risse. In Macerata fast 100 Kilometer nordöstlich des
Epizentrums wurde am Donnerstag
die Kathedrale San Giuliano gesperrt,
deren Fundamente aus dem
10. Jahrhundert stammen.
● Dörfer Vor allem die mittelalterlichen Ortskerne der Dörfer, die nun
in Trümmern liegen, seien ein architektonisch wertvolles Erbe, teilte das
Kulturministerium in Rom mit. Es sei
aber noch zu gefährlich, Experten in
die Orte zu schicken, um das ganze
Ausmaß der Schäden zu erfassen.
Das am schlimmsten betroffene Amatrice galt als eines der schönsten
Dörfer Italiens. Schäden gibt es dort an
der Basilika San Francesco sowie an
der Kirche San Agostino. (dpa)
dem ihre Häuser eingestürzt sind. In
Notunterkünften wie Zelten verbrachten viele die Nacht. Jedoch
hätten nicht alle das Angebot, dort
unterzukommen, angenommen, so
der Zivilschutz. Manche übernachteten in Autos.
In Italien wurden an vielen öffentlichen Gebäuden die Fahnen auf
halbmast gesetzt. Gleichzeitig bekam Kritik an dem Umgang des
Landes mit dem Erdbebenschutz
neue Nahrung. Italien müsse erdbebensicher werden, sagte zum Beispiel der frühere Regierungschef
Romano Prodi. „Es wäre nötig, alle
privaten Häuser auf Erdbebensicherheit zu überprüfen“, sagte
Gianpaolo Rosati, Direktor des
Mailänder Polytechnikums. „Aber
die Aufrüstung kostet oft mehr, als
ein komplett neues Haus zu bauen.
Deshalb schaffen es viele Privatleute
nicht.“ (dpa)
»Leitartikel Wenn der Notstand zum
Alltag wird
»Die Dritte Seite Von Katastrophe zu
Katastrophe
atürlich muss ein Amt, das für
Migration und Flüchtlinge
zuständig ist, beides können: Asylanträge zügig und gewissenhaft abarbeiten. Genau diese Balance zu
halten, das ist dem Bamf in den
letzten Monaten oft nicht gelungen.
Dafür wird die Behörde von vielen
Seiten heftig gescholten. Fair ist das
nicht immer. Wie würde es in
einem Unternehmen aussehen, das
innerhalb eines Jahres seine Personalstärke von 2500 auf 9000 aufstocken musste? Dort würde es heftig
knirschen, wahrscheinlich wäre die
Firma über längere Zeit in erster
Linie mit sich selber beschäftigt.
Beim Bundesamt kommt hinzu,
dass die Anforderungen an die
Behörde gleichzeitig exponentiell
gewachsen sind. Der Druck auf
das Bamf baut sich angesichts der
beispiellosen Flüchtlingszahlen
von selber auf. Die Politik sollte ihn
nicht auf dem Rücken der Mitarbeiter ins Unermessliche steigern.
Denn sonst kann das Amt nicht
den Flüchtlingen gerecht werden,
die Anspruch auf Schutz haben. Es
wird dann aber auch das Ziel verfehlen, dass diejenigen, die dieses
Recht nicht haben, das Land in
absehbarer Zeit wieder verlassen.
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Ronaldo zu Europas
Bestem gewählt
Monaco Cristiano Ronaldo von
Champions-League-Sieger
Real
Madrid ist Europas Fußballer des
Jahres. Der portugiesische Europameister setzte sich
gegen
Antoine
Griezman (Atlético Madrid) und
Vereinskollege
Gareth
Bale
durch. Die Auszeichnung fand
im Fürstentum
Monaco statt. Ro- Cristiano Ronaldo
naldo gewann bei
der Abstimmung unter Europas
Sportjournalisten deutlich. Der
31-jährige Superstar hatte mit 16
Treffern großen Anteil am Königsklassen-Sieg von Real Madrid und
gewann zudem als Kapitän mit Portugal den Europameistertitel. (dpa)
Bloß keine Freunde treffen
Hobbys Wie die Deutschen ihre Freizeit am liebsten verbringen
VON NIKLAS MOLTER
Augsburg Spüren Sie ihn auch, den
Stress? Die langen Tage am Arbeitsplatz? Die vielen Aufgaben? Die
Freizeit der Deutschen wird weniger. Vor fünf Jahren hatten die Bürger dieses Landes noch eine Viertelstunde mehr Zeit für Aktivitäten ihrer Wahl – jeden Tag.
Dass die Deutschen heute täglich
(nur noch) drei Stunden und 49 Minuten lang machen können, was sie
möchten, brachte nun der „FreizeitMonitor 2016“ ans Tageslicht. Für
die Studie der Stiftung für Zukunftsfragen – eine Initiative des
Tabakkonzerns British American
Tobacco – wurden 3000 Deutsche
ab 14 Jahren befragt. Ein Ergebnis,
das ebenfalls heraussticht: Das Lagerfeuer im Wohnzimmer, es
brennt noch. 97 Prozent der Befragten sehen in ihrer Freizeit regelmäßig fern. Keine Beschäftigung ist beliebter. Auch mag es der Deutsche
offenbar, ordentlich auszusehen und
ausgeschlafen zu sein. Zwei Drittel
geben an, sich regelmäßig in Ruhe
zu pflegen und gerne ein wenig länger zu schlafen. Ebenfalls beliebt:
Radio hören, Gedanken nachgehen,
Zeitung lesen.
Der große Gewinner aber ist das
Internet.
Seine
Nutzung legt im
Vergleich zu 2011
um mehr als 50
Prozent zu. Auch
Sport, vor allem in Fitnessstudios,
wird wichtiger. Die Zahl derer, die
sich mit Freunden zu Hause treffen,
mit ihnen etwas unternehmen oder
Oma und Opa besuchen, ist dagegen
rapide gesunken. 2016 wird stattdessen telefoniert oder gechattet.
Auch mit Nachbarn plaudern, Kaffeetrinken oder Sex stand früher höher im Kurs. Beliebt dagegen: Faulenzen. „Die Freizeit ist stressiger
geworden. Wir sehnen
uns nach Ruhe“, sagt Stiftungsleiter Ulrich Reinhardt dazu. Es kommt also
wohl nicht von ungefähr,
dass der Deutsche gerne
gepflegt und ausgeschlafen vor dem Fernseher
sitzt. (mit dpa)
Erstes Bundesland
schafft Turbo-Abi ab
Augsburg/Hannover Während in
Bayern die Gymnasien von 2018 an
selbst entscheiden sollen, ob sie die
Schüler in acht oder neun Jahren
zum Abitur führen, schafft Niedersachsen das Turbo-Abitur komplett
ab. Als erstes Bundesland kehrt das
rot-grün regierte Niedersachsen
zum Abitur nach insgesamt 13
Schuljahren zurück. Das gab Kultusministerin Frauke Heiligenstadt
(SPD) am Donnerstag in Hannover
bekannt. Das „gewonnene Jahr“
solle genutzt werden, um den Druck
von den Schülerinnen und Schülern
zu nehmen. „Ich bin überzeugt, dass
das neue G-9-Modell mehr Schüler
bewegen wird, das Abitur zu machen“, sagte Heiligenstadt. Dank
der Rückkehr zum G 9 sinkt die
Zahl der Pflichtstunden nun im 11.
Schuljahr von 34 auf 30. (dpa, AZ)
Historischer Frieden
Nach über 50 Jahren Gewalt, Elend
und Vertreibung schließen die
kolumbianische Regierung und die
Farc-Guerilla Frieden.
»Politik
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