Innovation Weg mit WC-Kalk

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Innovation Weg mit WC-Kalk
Ausgabe 13/2015
www.swissness-magazin.ch
Brauchtum
Wintermärchen
in Andermatt
Natur
Der Bär ist
zurück!
Innovation
Weg mit
WC-Kalk
Der lang ersehnte Winter ist da! Unser Wintermärchen spielt in Andermatt, das Dorf
liegt hoch oben im Urserntal, eingebettet
in ein Rundumpanorama der Alpen. Hier
lässt sich das Wintervergnügen mit allen Facetten erleben und selbst an warmen Frühlingstagen können die Skifahrer und Snowboarder bis hinunter ins Dorf fahren.
Seite 6
ENTDECKEN
INHALTSVERZEICHNIS
CH NEWS
Über Linda Fäh, schlechte Noten
in Sachen Finanzwissen, Elefanten
und Lob aus dem Ausland für die
Schweiz, alles unter Seite
4
INHALTSVERZEICHNIS
REZEPTE
Wenn der Duft von Zimt in der Luft liegt, stellt sich
automatisch Wohlbehagen ein. Erinnerungen
an Köstlichkeiten wie Glühwein, Lebkuchen und
Zimtsterne zusammen mit der Freude auf Weihnachten werden geweckt. Tatsächlich kann man
Zimt nicht nur an den Festtagen als Gewürz für
Süssigkeiten einsetzen, sondern das ganze Jahr
durch, auch mit Fleisch oder Gemüse. Ausserdem
ist Zimt nicht nur ein altes Gewürz sondern auch
ein Heilmittel Es heitert Stimmungen auf, wirkt
desinfizierend und trägt gemäss neusten Forschungsergebnissen auch zur Senkung von Blutzucker und Blutfetten bei. Wir haben Zimt-Rezepte
Weihnachten
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CH-BRAINFOOD
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SCHWEIZ ALLERLEI
Lawinensuchgeräte-Kurs, Familienhotels und was
WANDERN,
NATUR,
BERGWELT
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SPORT
Edles fürs Armgelenk Seite
Skicross
Pelziger Einwanderer
Der Bär kehrt nach 100 Jahren Abwesenheit wieder zurück. Wir meinen, das ist Grund genug, sich
mit dem stattlichen und erstaunlichen Tier genauer zu beschäftigen. Eine kurze Biologiestunde auf
Seite 18
Ski Cross ist ein atemraubender Wintersport. Tollkühn stürzen sich immer vier Fahrer oder Fahrerinnen gleichzeitig ins Rennen. Im KO-System werden Sieger ermittelt, das fordert von den Athleten
und Athletinnen richtig viel an Technik, Kondition
und Taktik. Seite
28
swissness-magazin.ch
Vor 700 Jahren hat die Schlacht am Morgarten
stattgefunden. Wir untersuchen, was die Krise zwischen den Habsburgern und den Innerschweizern auslöste und analysieren die damalige Schlachttaktik der Schweizer, die das Heer der
Habsburger so überraschte, dass sie kläglich verloren. Die Schlacht veränderte die Kriegsführung
HIGHTECH
Unsere Tipps Seite
Überraschungscoup im Sumpf!
für immer. Seite
Bald ist es wieder soweit und dann ist Weihnachten. Es gibt Geschenke unter dem Christbaum, feine Guetzli zum Naschen und an Hei- Buch-App- und Website-Tipps direkt aus unserer
ligabend oder am ersten Weihnachtstag ein Redaktion, praktisch, schön und gut. Seite 17
Festmenü. Eigentlich eine sorgenfreie Zeit,
wenn da nicht die Sache mit den Geschenken wäre. Doch auch dafür haben wir eine
Lösung. Verschenken Sie doch Swissness.
Nicht jede Erfindung fliegt gleich zum
Mond! Das heisst aber nicht, dass
diese Erfindungen nicht brauchbar
wären, ganz im Gegenteil! Wir stellen
eine geniale Schweizer Erfindung vor,
die für ein blitzblankes WC sorgt mit
weniger Wasserverbrauch und erst
noch umweltschonend. Seite 38
FORSCHUNG UND
INNOVATION
SCHENKEN
für ein Festmenü zusammengestellt. Seite
GESCHICHTE UND
BRAUCHTUM
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Im kleinen Bergdorf Mathon in Graubünden wird eine sensationelle Musikanlage
unter dem Schweizer Label MusicWonder
produziert. Wir haben das Technik-Highlight
made in Switzerland getestet.
Seite 41
KULTUR
Wie in Stein gemeisselt
Die Schweizer Literatur hat keine
Nachwuchsprobleme! Arno Camenisch schreibt in zwei Sprachen so,
dass man überall aufhorcht, ihm
Preise verleiht und seine Leser und
Leserinnen auf jede Neuerscheinung ungeduldig warten. Wir stellen den neuen heimlichen Star der
Schweizer Literaturszene vor.
Seite 42
3
NEWS
NEWS
GUT GEMACHT!
NACHSITZEN
Die Schweiz steht international nicht
nur für Schokolade und Käse, oder gar
Bankenskandal und Steuererleichterungen, sondern auch für Werte wie
Demokratie, Präzision und Unabhängigkeit. So sehen es auch internationale
Experten. Sie haben das Erfolgsmodell
Schweiz unter die Lupe genommen,
hinterleuchtet und hinterfragt und
kommen zu positiven Schlussfolgerungen, so sieht der Historiker Harold
James (Universität Princeton) unser
Zusammengehörigkeitsgefühl als entscheidenden Faktor
unseres Erfolgs, er meint, dass unser Modell auch Europa
helfen könnte, über Sprach- und Kulturbarrieren hinweg
zu kommen. Andere wie der Volkswirtschaftsprofessor
Wolfgang Kasper kommen zum Schluss, dass andere
Staaten, vor allem Hochsteuerländer, unsere Steuerpolitik
deshalb verunglimpfen und anprangern, weil sie nur dadurch den zwischenstaatlichen Wettbewerb auszuschalten
können. Insgesamt 25 Beiträge zeichnen ein positives Bild
der Schweiz, im Fokus stehen gutschweizerische Tugenden und Errungenschaften wie direkte Demokratie, Föderalismus oder das duale Bildungssystem. Alle Autoren
sind Nichtschweizer, was eine Aussenstatt eine Innensicht
ergibt. Initialisiert hat das Buch die Denkfabrik Avenir Suisse.
Das Buch „Watch the Swiss“ (Gerhard Schwarz und Karen
Horn) ist für Fr. 28.- im NZZ-Libro Verlag zu kaufen.
WEIHNACHTSENGEL
ADIEU!
Am Sonntag, 22. November 2015 beendete
der Schweizer National-Circus KNIE in Lugano
seine 97. Tournee. An diesem Sonntagabend
traten die beiden Elefanten Delhi (47) und
Ceylon (44) zum letzten Mal im Chapiteau auf,
ihre Zirkuskarriere ist nun beendet. Nach fast
100 Jahren präsentiert die Familie Knie keine
eigenen Elefantennummern mehr. Doch keine
Panik, man kann die beiden Zirkusartisten zu-
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Leider sind wir in Finanzfragen
nicht ganz so gut bewandert, wie
wir bis anhin glaubten, das hat die
internationale Studie der Ratingagentur S&P, dem Informationsdienst Gallup, der Weltbank und
die Georg Washington Universität ans Licht gebracht. Im Finanzfrage-Test mit 150‘000 Befragten
in 140 Ländern haben Schweizer
nicht optimal abgeschnitten, nur
57 Prozent der Befragten konnten
drei der fünf gestellten Fragen
richtig beantworten. Zwar ist das
immer noch besser als der Weltdurchschnitt, bei dem nur jeder 3.,
also 33%, die Fragen beantworten
konnten. Trotzdem landen wir mit
diesem Resultat nur auf Platz 15,
direkt hinter der USA. Das bedeutet wohl nachsitzen.
Linda Fäh ist nicht nur eine der erfolgreichsten Ex-Miss-Schweiz, sie
ist auch Sängerin und Moderatorin. Jetzt bekommt sie eine eigene
TV-Show zur Primetime am Heiligabend im SRF! Wir gratulieren! In
der Show «Klingende Weihnachten – Heiligabend mit Musik und
Gästen», präsentiert die Ostschweizerin beliebte Weihnachtsmelodien aus Fernsehshows der vergangenen Jahre und ihren neuen
Song «An Weihnachten kommen die Engel». Sie wird ausserdem
ein buntes Potpourri an Musikgästen empfangen. Mit dabei sind
Oesch’s die Dritten, Bo Katzman und Chor, Trio Eugster, Roberto
Blanco, Beatrice Egli, Semino Rossi, Francine Jordi, Maja Brunner
und Sarah-Jane. Wir wünschen viel Erfolg.
künftig im Elefantenpark „Himmapan“ im Kinderzoo Rapperswil bewundern, dort geniessen
sie nämlich ihren Ruhestand. Obwohl Ceylon
und Delhi für Nachwuchs zu alt sind, bilden
sie einen wichtigen Bestandteil der Elefantengruppe. In der Herde fühlen sich jüngere Tiere
wohl und das Zuchtprogramm zur Erhaltung
der bedrohten Art ist sicherer.
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WINTERMÄRCHEN
Während wir im Unterland mit Nebel, Kälte und Regen kämpfen, wird über die Alpen eine
kuschlige Schneedecke wie von Geister Hand gezogen. Das bedeutet, jetzt ist er da, der lang
ersehnte Winter. Andermatt lieg hoch oben im Urserntal, eingebettet in ein Rundumpan
orama der Alpen. Hier lässt sich das Wintervergnügen mit allen Facetten erleben und selbst
an warmen Frühlingstagen können die Skifahrer und Snowboarder bis hinunter ins Dorf
fahren. Andermatt gilt als schneesicher. Wir stellen das Winterparadis vor.
Von Lukas Gerber
Andermatt ist Sommer wie Winter bezaubernd, aber wenn der
Schnee liegt, dann zeigt sich das Dorf und das Tal von seiner
schönsten Seite. Die Gemeinde grenzt im Westen an Hospental, im
Norden an Göschenen und Gurtnellen, im Osten an die Bündner
Gemeinde Tujetsch und im Süden an die Tessiner Gemeinde Airolo.
Andermatt liegt also im Herzen der Alpen, mitten drin, mehr Alpengefühl als hier ist kaum möglich.
Schnee- und Wintervergnügen für alle, das ist kein leichtes versprechen, aber in Andermatt kommen tatsächlich alle auf ihre Kosten,
vom Freerider bis zum Spaziergänger, vom Sportler bis zum Geniesser, vom Naturfreund bis zur Shoppingqueen, für jeden hat Andermatt etwas eigenes zu bieten.
Damit die Besucher das Angebot optimal nützen können, sind
die Skipässe, Tages- und Mehrtageskarten, der Ski Arena Andermatt-Sedrun auf allen Anlagen in Sedrun-Oberalp, Valtgeva, Andermatt-Gemsstock-Nätschen und Realp gültig. Auf die Winterfans
warten 120 Kilometer Piste mit 28 km leichte, d.h. blaue Pisten,
52 km mittlere und 40 km schwarze Pisten (=schwer).
Gleiten über optimal präparierte Pisten
Wer Sonnenhänge liebt, mit und ohne Musik in den Ohren über gut
präparierte Pisten gleiten möchte, dem empfehlen wir die Südhänge des Gütsch. Bis auf 2344 m ü. M. spedieren die Lifte die Besucher
hinauf. Wenn man müde wird oder sich eine Pause gönnen möchte, kehrt man ein in eines der vielen Bergrestaurants und lässt sich
auf deren Terrassen von der Sonne küssen.
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steilen Abfahrten auf dem Gletscher auch unberührte Hänge abseits der Piste, sowie viele natürliche Sprünge und Drops.
Bernhard-Russi-Run
Der Russi-Run ist nach dem Schweizer Olympiasieger Bernhard Russi benannt. Die herausfordernde Strecke ist für Könner gedacht. Sie führt
über 4,3 km mit einer Höhendifferenz von 960
Metern vom Gemsstock über den Gurschengletscher auf die Gurschenalp. Auch wenn der Skiathlet und versierter Pistenarchitekt Bernhard Russi
diese Piste nicht selber designt hat, bezeichnet er
die Strecke trotzdem als eine der schönsten Abfahrten im Alpenraum.
Langlaufparadies
Bei guter Schneelage beginnt die Langlaufsaison
im Urserntal bereits im November. Der Loipenpass erlaubt es, das Langlaufen durch die ganze
Saison hindurch voll auszukosten und von der
Infrastruktur zu profitieren. Dazu gehören ein
Umkleideraum mit WC und Dusche in Realp, sowie ein Umkleideraum und ein WC in Andermatt.
Die 28 km Loipen zwischen Andermatt und Realp
werden täglich präpariert.
Insgesamt bietet die Ski-Arena 139 km präparierte Langlaufloipen, davon sind 100 km in Goms, 28
km im Urserntal und 11 km in Sedrun.
Freeride durch Tiefschnee
Wer lieber steile Abfahrten mag, oder durch Tiefschneehänge seine Spuren zieht, dem bietet der
Gemsstock genau das Richtige. Am Gemsstock
liegen Teile der Skipisten etwas schattig, dadurch
halten sich Tiefschneehänge sehr lange. Der
Gemsstock-Gipfel liegt auf 2991 Meter ü. M. und
gilt als schneesicher. Der Berg bietet, neben den
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Naturerlebnis
Wer Naturerlebnis und Erholung sucht, ist auf
dem sonnigen Arni ob Intschi genau richtig. Das
Zentrum dieses Wintererholungsgebietes ist der
Arnisee, er liegt auf 1368 Metern über dem Meer.
Im Winter ist das Arni eine Oase für Winterwanderer, Schneeschuh- und Skitourengänger. Der
Schneeschuh-Club Arni schildert jede Wintersaison die Schneeschuhrouten ins Vorder- und
Hinterani aus. Wer möchte, kann auch geführte
Touren buchen. Zum Arnisee gelangt man mit
der Seilbahn ab Amsteg oder Intschi, in wenigen
Minuten ist man oben.
Doch nicht nur das Arni ist schön für Winterwanderungen, insgesamt bietet das Tal 63 km Winterwanderwege. 21 km sind im Obergoms zu finden,
weitere 20 im Urserntal und 22 km in Sedrun.
Warm eingepackt durch verschneite
Landschaft
Warm in Fellen und Decken eingepackt gleiten die
Pferdeschlitten durch die verschneite Landschaft
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des Andermatt Hochtals. Das ist ein ganz besonderes Wintervergnügen, es funkelt und glitzert,
wenn die Sonne auf den Schnee fällt, majestätische Gipfel gleiten sanft vorbei und das Wintermärchen ist ganz ohne Anstrengung zu haben!
Pferdeschlittenfahrten kann man als 30-Minuten-Ausflüge aber auch bis zu zwei Stunden vereinbaren. Da die Schlittenfahrten sehr beliebt
sind, ist es ratsam sie schnell zu buchen.
Start hinauf befördert. Die Snowtubing-Anlage ist
die Attraktion des Skigebiets Valtgeva, man findet
die Spezialpiste beim Bahnhof Sedrun.
Hotels, Restaurants, Ferienwohnungen
Auf die Besucher wartet in Andermatt ein reiches
Angebot an Übernachtungsmöglichkeiten, für jedes Budget und jeden Geschmack findet sich hier
das Richtige. Warum nicht mal eine Ferienwohnung ausprobieren, da hat man die grösste UnabSchlitteln
hängigkeit und kann die Gastronomie des Dorfes
Wer nicht laufen möchte, aber auch nicht Snow- erkunden, denn die bieten viel, von einfacher Küboarden oder Skifahren, der kann hier Schlitteln che bis zum Gurmet-Tempel findet der Urlauber
auch ganz ohne Pferde, dafür aber rasant schnell alles.
den Berg hinunter. Vom Nätschen aus geht, bzw.
schlittelt es hinunter ins Tal direkt ins Dorfzentrum. Schlitteln ist hier ganz bequem, denn wer
nicht auf den Berg hinaufwandern möchte, den
bringt das Bähnchen direkt zum Startpunkt. Manche brausen den ganzen Weg in einem Stück, andere nehmen es gemütlicher und pausieren in
einem der kleinen Restaurants entlang der Schlittelpiste.
Verbringen Sie einen entspannenden Aufenthalt in Ander-
Snowbiken
Am gleichen Ort, am Nätschen kann man sich
auch im Snowbike versuchen. Snowbiken ist ähnlich wie Velofahren, statt Räder hat das Gefährt
Skier. Dank dem kurzen Einführungskurs lernt
jeder Snowbiker die richtige Kurventechnik, das
Bremsen und das Liftfahren. Und schon geht’s ab
auf die Pisten des Nätschen.
matt und mieten Sie eine unserer Ferienwohnungen im entstehenden Resort und geniessen Sie den hohen Wohnkomfort im
«Alpine Chic». Dank verschiedener Zusatzleistungen fühlen Sie
sich wie zu Hause und erleben unbeschwerte Tage im Herzen der
Schweizer Alpen.
Die schneesichere Region um Andermatt bietet ein umfassendes Angebot an Wintersportarten.
Snowtubing
Snowtubing ist ein Winterspektakel für alle, die
Freude am Tempo haben und den Kontakt mit
stiebendem Schnee nicht fürchten. In weichen
Schlauchreifen sausen die Snowtuber die extra präparierte Piste runter. Unten angekommen
wird man mit dem «Zauberteppich» wieder zum
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Andermatt Swiss Alps AG
Gotthardstrasse 2
CH-6490 Andermatt
6
[email protected]
Telefon +41 41 888 78 00
www.andermatt-swissalps.ch
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Shopping
Selbstverständlich kann man auch in Andermatt
shoppen. Nebst Outdoorbekleidung und Souveniers lässt sich in Andrematt auch in etwas Luxus eintauchen. Die Modeboutique Annehouse
Mountain, die Boutique von Anne Baumgartner,
ist seit 2014 nicht nur in Aarau, sondern neu auch
in den Bergen, im Dorfzentrum von Andermatt
zu finden. Nebst ausgesuchten Markenprodukten wird hier auch die eigene custom made Annehouse Kollektion angeboten.
Partytime
Vom 12. Bis 13. Februar 2016 veranstaltet Andermatt ein Freestyle-Event der Extraklasse.
Snowboarder, Skifahrer, Motorradfahrer und
Snowbiker zeigen phänomenale Flugkünste. Auf
die Teilnehmer und Zuschauer warten nicht nur
spektakuläre Stunts, sondern auch Partytime. Für
Stimmung sorgen Bars und Musik rund um das
Eventgelände bei der Talstation Nätschen. Zum
Abschluss wird ein Feuerwerk gezündet, in der
verschneiten Bergkulisse ein ganz besonderes
Erlebnis.
ANNEHOUSE
Mountai n
Der moderne Concept Store liegt mitten im Herzen der
Schweizer Alpen im traditionellen Andermatt.
Die im Dezember 2014 neu eröffnete Boutique bietet auf
rund 200 m2 ein erlesenes Sortiment an Kleiderkollektionen
internationaler Labels für Damen und Herren. Auch Mode
der eigenen Marke «ANNEHOUSE», welche im Schneideratelier des Stammhauses in Aarau entsteht, wird gezeigt.
Trends und Aktualitäten aus den verschiedensten Bereichen
wie Schuhe & Accessoires, Schmuck, Interior, Elektronik &
Unterhaltung sowie originellen Fundstücken aus aller Welt
runden das Angebot ab.
ANNEHOUSE MOUNTAIN
Gotthardstr.64
CH-6490 Andermatt
6
Telefon +41 (0)41 888 00 31
[email protected]
www.annehouse-mountain.ch
ANNEHOUSE MOUNTAIN bietet dem Reisenden Inspiration
und die notwendigen Utensilien. Die wertvollen und hochqualitativen Materialien und das gewisse Stilbewusstsein versichern
dem Weltenbummler erlebnisreiche Entdeckungsreisen auf
höchstem Niveau.
swissness-magazin.ch.
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Mode im Blut
Andrematt
Anne Baumgartner hat Mode im Blut. Aufgewachsen in einer
Grossfamilie mit sechs Geschwistern war das Nähen für Anne
Baumgartner die einzige Möglichkeit, ihre Leidenschaft für Mode
auszuleben. Anne und ihr Mann eröffneten 1986 in der Aarauer
Altstadt zunächst ein kleines Schmuckatelier. Mit ästhetischen
Flair und der Leidenschaft fürs Handwerk wuchs neben dem
Kundenstamm auch das Sortiment. Daraus entwickelte sich der
Modekomplex Annehouse, in dem nebst Schmuck auch Damenmode renommierter Labels wie Armani und Max Mara angeboten wird. Die Designerin entwickelt aber auch hochexklusive
Eigenkreationen von Annehouse, diese werden im hauseigenen
Schneideratelier individuell auf den Kunden massgeschneidert.
Im Dezember 2014 bauten Anne Baumgartner und ihr Mann
das Modeimperium weiter aus und eröffnete eine weitere Modeboutique im Herzen der Schweizer Alpen, in Andermatt. Auch
die Mountainboutique ist eine Erlebniswelt für unkonventionelles Shopping, gemacht für Menschen mit Entdeckergeist und
Sinn für Schönes.
Besiedelt wurde das Hochtal von eingewanderten Walsern. Andermatt wird schon 1202 n. Chr. in Urkunden erwähnt und das
Kloster Disentis besass bereits um 800 n. Chr. Grundrechte im
Hochtal. Die frühe Besiedelung des Hochtal ist mit seiner Lage
an der Gotthardroute zu erklären, das Dorf war immer schon
Zwischenstopp für die Reisenden von Norden nach Süden (oder
umgekehrt). Die Teufelsbrücke weiter unten im Schöllenental
zeugt heute noch von der Wichtigkeit der alten Handelsroute.
Die Teufelsbrücke wurde 1830 anstelle der 1303 urkundlich erwähnten und mit einer eindrücklichen Sage belegten „Stiebende
Brücke“ erbaut.
Ab 1830 konnte man den Gotthardpass mit Kutschen befahren
und gelangte so bequemer als davor nach Italien. Erst als 1882
der Gotthardeisenbahntunnel eröffnet wurde, wurde es in Andermatt wieder still und beschaulich.
Nach Andermatt gelangt man heute mit dem Auto oder mit der
Bahn. Das Dorf ist in die Matterhorn-Gotthard-Linie eingebunden, Von Andermatt fährt der Glacier-Express auf einer malerischen Fahrt durch die Alpen nach Disentis und kommt am Ende
in Zermatt an.
Picasso des Skisports
Bernhard Russi wurde in Andermatt geboren und war in den
70ger Jahren Ski-Abfahr-Champion. Nach seiner Rennfahrerkarriere sah man Bernhard Russi oft im TV z.B. als Co-Kommentator und Rennanalyst bei Abfahrtsrennen. Nebst seinem
Engagement während den Rennen entwickelt Russi im Auftrag
des Weltskiverbandes neue Abfahrtrennpisten. Die neuen Pisten
waren zuschauertauglich, für Zuschauer und Fahrer gleichermassen interessant und herausfordernd. Jean Claude Killy bezeichnete Russi einmal als den Picasso des Skisports. Russi entwickelte
nicht nur für die Olympischen Winterspiele in Salt Lake City die
Pisten sondern auch für Sotschi 2014.
Militärisch war Andermatt für die Landesverteidigung stets
strategisch wichtig. Seit 1885 ist Andermatt Waffenplatz. Hier
werden die Alpinspezialisten der Schweizer Armee ausgebildet
und trainiert. Selbst der russische General Suworow bezog hier
in Andrematt sein Hauptquartier, davon zeugt heute noch das
Suworow-Haus, es ist heute ein Museum zur Talgeschichte, Alpwirtschaft und Wohnkultur.
Mit dem Tourismusprojekt des ägyptischen Multimilliardärs und
Investors Samih Sawiris hofft man auf eine starke touristische
Entwicklung. Mit seiner Firma Orascom Hotels and Development
baut Sawiris in Andermatt auf einer Fläche von 1,46 Quadratkilometern ein Tourismusresort mit mehreren Hotels, Ferienhäusern
und Ferienwohnungen, einem 18-Loch-Golfplatz, Geschäften
sowie einem Sport- und Freizeitzentrum mit Eissporthalle und
Hallenbad.
Visionär
Samih Onsi Sawiris wurde am 28. Januar 1957 in Kairo geboren.
Er entstammt einer wohlhabenden koptischen Familie. Sein Vater hat das Unternehmen Orascom gegründet. Sawiri studierte in Berlin Wirtschaftsingenieurwesen und war im elterlichen
Betrieb für das Bauwesen verantwortlich. Später wurde er Chef
von Orascom Hotels and Development. Er baute Touristenzentren in el-Guna und Kairo auf. Seit 2009 investiert er in das Tourismusprojekt Andermatt Swiss Apls.
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Andermatt ist nebst all dem auch Filmstadt, denn 1963 wurde
in Andermatt rasante Ski-Szenen zum James Bond-Film „Goldfinger gedreht.
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SCHENKEN
EigenSinn Unikatschmuck
Geschenkpreis CHF 250.–
WEIHNACHTEN
Bald ist es wieder soweit und dann ist Weihnachten. Es gibt Geschenke unter dem Christbaum, feine Guetzli zum Naschen
und an Heiligabend oder am ersten Weihnachtstag ein Festmenü. So wird bei uns die Geburt Christi, die vor mehr als
2000 Jahren stattfand gefeiert. Eigentlich eine sorgenfreie
Zeit, wen da nicht die Sache mit den Geschenken wäre.
Doch auch dafür haben wir eine Lösung. Verschenken Sie
doch Swissness.
Wir von der Redaktion des swissness magazins kennen das
Problem aus eigener Erfahrung. Praktische Dinge haben
die meisten Menschen schon, Überflüssiges möchte man
nicht verschenken.
Um das Dilemma zu lösen, waren wir auf Recherche
und haben ungewöhnliche Geschenkideen zusammengetragen.
Schmuck kann man immer verschenken,
Unikatschmuck ist besonders wertvoll, das
wissen auch die Goldschmiede von EigenSinn.
Ein Besuch im Schmuckatelier lohnt sich auf
jeden Fall.
Sie mögen aussergewöhnlichen Schmuck?
Da sind Sie bei EigenSinn genau richtig!
Ein Besuch in Wangen an der Aare lohnt sich auf jeden Fall. Im
stilvollen Atelier ergänzen sich handgefertigte Unikat-Schmuckstücke und wechselnde Werke kreativer Gestalterinnen, harmonisch.
Atelier EigenSinn
Städtli 19
3380 Wangen an der Aare
6
Tel.:
+41 78 606 70 65
E-Mail:[email protected]
www.eigen-sinn.ch
Im Winter muss man sich warmhalten, wenn
man sich nicht erkälten will. Evie hat einen
besonderen Warmhalteschal entwickelt, er besteht aus verschiedenen Stoffteilen. Wer sich ein
Rundschal von Evie anzieht braucht dazu nicht
mehr viel und ist trotzdem gut angezogen. Ein
Schal wie ein Schmuckstück, nur wärmend.
So, jetzt wünscht das ganze Redaktions-Team
allen frohe Weihnachten
Geniessen und anprobieren ist erlaubt!
Gerne werden auch Ihre eigenen Ideen und Wünsche in ein
ganz persönliches Schmuckstück umgesetzt.
Öffnungszeiten:
Do. 10–12 und 14–18 Uhr, Sa. 10–16 Uhr (oder nach tel. Absprache)
Rundschals
Der Rundschal des Schweizer Labels «evie» ist ein vielseitiges Schmuckstück. Von casual bis elegant, von klassisch
bis ausgefallen: Durch die Kombination der Stoffe gibt Eva
Egli jedem Unikat seinen besonderen Look. Ebenso ergänzt die Textildesignerin im «Foulard-Atelier» auf Anfrage
bestehende Foulards und Halstücher um neue Stoffe. Ihr
Lieblingsstück, fast wie neu! Auf evie.ch finden Sie alle
Modelle zur Online-Bestellung.
Rundschal mit typisch schweizerischem Trachtenstoff
CHF 48.–
Eva Egli
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Schaffhausen
14
swissness-magazin.ch.
swissness-magazin.ch.
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E-Mail: +41 79 355 08 70
[email protected]
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ins Phone und hört dann gleich die Übersetzung.
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sich in einem Gelände bewegt, wo man nur mit
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WANDERN, NATUR, BERGWELT
WANDERN, NATUR, BERGWELT
PELZIGER
EINWANDERER
Nachdem der letzte Bär vor über 100 Jahren in der Schweiz abgeschossen wurde und in der
Folge hierzulande als ausgestorben galt, kehrt er nun zurück. Wir meinen, das ist Grund genug,
sich mit dem stattlichen und erstaunlichen Tier genauer zu beschäftigen.
Von Connie de Neef
swissness-magazin.ch
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WANDERN, NATUR, BERGWELT
Der europäische Braunbär ist verwandt mit dem
amerikanischen Grizzly und auch mit dem riesigen Kodiakbären. Aber im Gegensatz zu den Verwandten Kodiakbären, die riesig sind und bis zu
780 Kilogramm wiegen können, ist der europäische Braunbär eher klein und bringt nur gerade
150 bis 250 Kilogramm auf die Waage.
Braunbären haben einen stämmigen, kraftvollen Körperbau. Der muskulöse Buckel über den
Schultern, verleiht den Vorderbeinen zusätzliche
Kraft. Ein weiteres Merkmal der Braunbären ist
der massive Kopf mit vorstehender Schnauze. Die
zweiundvierzig Zähne sind beachtlich und flössen Respekt ein, dies obwohl Braunbären Allesfresser sind und sich grösstenteils von Pflanzen
und nicht von Fleisch ernähren. Seine Ohren sind
rund und stehen vom Kopf ab, die Augen dagegen sind klein. Nicht der Sehsinn, sondern der
Geruchssinn ist beim Braunbären gut entwickelt.
Es erstaunt daher nicht, dass diese Tiere mit Duftmarken kommunizieren. Erst wenn sie sich direkt gegenüber stehen, zählt die Körpersprache.
Braunbären hört man dagegen selten, Laute von
sich geben und wenn sie das tun, wird es in den
meisten Fällen gefährlich.
Bären sind Sohlengänger, das bedeutet, sie setzen beim Laufen den ganzen Fuss ab, das ist auch
deutlich bei Ihren Fährten erkennbar. Die Tatzen
des Braunbären sind beinahe so beeindruckend
wie ihre Zähne, sie können 16 bis 23 cm gross
WANDERN, NATUR, BERGWELT
werden. Das Fell der Braunbären ist meistens
dunkelbraun, kann aber auch gelblich bis fast
schwarz sein. Im Winter ist ihr Fell dick und rau.
Ein vagabundierendes Ei
Braunbären leben als Einzelgänger, nur in der
Paarungszeit, im Mai bis Juli, kommen sie zusammen. Dann bleibt das Männchen für zwei bis drei
Wochen in der Nähe des Weibchens und verhindert so, dass auch andere Männchen das Weibchen begatten können. Das Weibchen trägt das
befruchtete Ei, es können bis zu vier Eiern gleichzeitig sein, für einige Zeit, manchmal sogar Monate, frei im Uterus mit sich herum. Erst mit der
Winterruhe nistet sich das befruchtete Ei ein und
die eigentliche Tragezeit beginnt.
Die Bärin ist nur sechs bis acht Wochen trächtig,
aber die Gesamtzeit von Fortpflanzung bis zur
Geburt kann 180 bis 270 Tage dauern.
Das Weibchen bringt ihre Jungen in der Winterruhe zur Welt. Bei der Geburt wiegen die Kleinen
nur gerade 340 bis 680 Gramm und sind süsse
23 bis 28 Zentimeter gross. Die Bärenmutter
versorgt die Kleinen mit einer sehr protein- und
fetthaltigen Milch. Nach drei Monaten wiegen die
Jungen bereits 15 Kilogramm!
Mit rund fünf Monaten nehmen die jungen
Braunbären erstmals feste Nahrung zu sich, endgültig abgesetzt werden sie mit 1,5 bis 2,5 Jahren.
Wenn die Mutter wieder trächtig wird, verjagt sie
die Jungtiere. Geschwister können aber noch lange Zeit, manchmal bis zu vier Jahren, zusammen
bleiben und gemeinsam auf Futtersuche gehen
und spielen.
Männliche Tiere erreichen die
Geschlechtsreife mit 4,5 Jahren,
Weibchen mit sechs Jahren. Richtig ausgewachsen sind Bären aber
erst im Alter von zehn Jahren.
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Winterruhe
Ein Mysterium ist die alljährliche Bären-Winterruhe. Während der Winterzeit nehmen die Bären
keine Nahrung und auch keine Flüssigkeit zu sich.
Die Winterruhe der Bären ist kein eigentlicher
Winterschlaf, denn die Körpertemperatur senkt
sich nur unmerklich, wohingegen der Herzschlag
und die Atemfrequenz deutlich niedriger sind als
im Normalzustand.
In der Winterruhe urinieren und defäkieren die
Bären auch nicht und das ist das eigentliche Wunder. Um eine Harnvergiftung zu vermeiden, werden Aminosäuren statt in Harnstoff in wiederverwertbare Aminosäuren umgewandelt.
Damit die Tiere die Winterruhe überstehen, legen
sie im Herbst Fettgewebe an. Wenn wir Menschen
so viel innert kürzester Zeit essen würden, bekämen wir Probleme mit unseren Blutgefässen. Bei
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den Bären wird das zusätzliche Fett aber nicht in
den Gefässen abgelagert und sie überstehen die
Fress-Fasten-Kur ohne Arteriosklerose.
Ein Bär begibt sich für gewöhnlich dann zur Winterruhe, wenn sich bei ihm ein Sättigungsgefühl
einstellt, hat er das nicht, bleibt er weiter hungrig
auf der Suche nach Nahrung und zieht sich erst
zurück, wenn es ganz kalt wird.
Im Frühling ist dann ein Männchen bis zu 20%
leichter, ein Weibchen bis zu 40%, vor allem, wenn
es Junge säugt.
Für die Winterruhe braucht ein Bär eine sichere,
witterungsgeschützte Zufluchtsstätte. Oft gräbt
er seine Höhle selbst und kleidet sie mit trockenen Pflanzen behaglich aus. Bären verwenden
aber auch gerne Felsspalten oder natürliche Höhlen als Bären-Bau.
21
WANDERN, NATUR, BERGWELT
WANDERN, NATUR, BERGWELT
Was frisst der Mutz?
Europäische Bärenpopulationen
In der Schweiz sind Bären vorderhand nicht
heimisch, aber in anderen Ländern in Europa
sind heute noch intakte Bärenpopulationen
vorhanden.
Braunbären sind Allesfresser, zur Hauptsache
ernähren sie sich aber pflanzlich. Bären fressen
Gräser, Kräuter, Blüten, Wurzeln, Knollen, Nüsse
und Pilze. Auch Beeren gehören zu ihrem Speiseplan und wenn möglich Honig von Wildbienen.
Was viele nicht wissen, Bären fressen gerne mal
Insekten und Larven. Auch zu Vögeln und Eiern
sagen sie nicht nein. Kleine Nagetiere wie Wühlmäuse werden ebenfalls verzehrt. Dagegen
wird selten Grosswild erjagt, und wenn, dann
geschwächte Tiere. Noch seltener ereignet es
sich, dass Bären Rinder oder Schafe angreifen,
deshalb ist ein Miteinander von Bär und Mensch
prinzipiell möglich.
Wenn ein Bär aus seiner Winterruhe erwacht, kann
er beim Herumstreifen auch mal Aas fressen, um
seinen Hunger zu stillen. In Fällen von grossem
Hunger vergraben Braunbären ihre Nahrung, um
sie so vor Nahrungskonkurrenten zu verbergen
oder vor der Verrottung zu bewahren. Dann legen sie sich auf oder neben den Erdhaufen, um
ihre Beute zu bewachen. Solche Wächter sollte
man auf gar keinen Fall stören, denn sie bieten da
keine Toleranz, sind aggressiv und greifen jeden
Eindringling an.
Bärenland
In prähistorischer Zeit gab es Braunbär im Ganze
Land. Die Schweiz war dicht bewaldet und damit
gutes Bärenland. Um 1500 war der Bär aber nahezu aus dem gesamten, damals schon durchgehend besiedelten Mittelland verschwunden.
Mit der Besiedelung hatten die Menschen den
Lebensraum des Bären, den Wald gerodet und
bauten dort auf dem neugewonnenen Ackerland
Korn und Gemüse an.
Zwischen 1800 und 1850 wurden die letzten
Braunbären der Nordalpen erlegt. Auch die
Jurapopulation verschwand in dieser Zeit. Länger
22
Land
geschätzte Anz. Braunbären
Rumänien 6‘000 Tiere in den Wäldern der Karpaten
50 Tiere m Naturpark
Italien
Admello-Brenta und
50 Tiere im Abruzzen
Nationalpark
überlebte die Art in den Bündner und Tessiner Alpen.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war der Braunbär
bloss noch im südöstlichen Teil der Schweiz - Unterengadin, Val Müstair und Val dal Spöl zugegen.
1904 erfolgte der letzte Abschuss auf Schweizer
Gebiet, 1923 die letzte Sichtbeobachtung.
Die Ausrottung der Bären hat ihre Ursache darin,
dass weite Teile des Landes abgeholzt wurden.
Wo der Wald noch ursprünglich war, setzten Jäger
mit Gewehren den Bären zu. Es gibt aber heute
noch Gebiete in der Schweiz, wo Bären gut leben
könnten. Seit 1962 ist die Bärenjagd bei uns verboten.
Einwanderung
Braunbären sind wanderfreudig und halten sich
nicht an Landesgrenzen. Bären in der Schweiz
kommen aus Italien. Es handelt sich dabei um
junge Männchen. Da für eine bleibende Bärenpopulation auch Weibchen benötigt würden, wird
der Bär in der Schweiz weiterhin nur kurzfristig
anwesend sein. Ein Zuwanderer auf Zeit so zu sagen. Nach einer Weile wandern die Bären weiter,
entweder Richtung Österreich oder wieder zurück
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nach Italien.
Nachgewiesen ist die Einwanderung im Juli 2005.
Ein Bär kam aus dem italienischen Trentino ins
Val Müstair. Man gab dem Bären die Bezeichnung
„JJ2“.Ein weiterer Bär, der Bruder von JJ1 und „JJ2“,
„JJ3“ genannt, wurde im April 2008 aufgrund seiner fehlenden Scheu vor Menschen in Graubünden erlegt. Gleichzeitig hielt sich noch ein weiteres Tier, der menschenscheue „MJ4“, das wie JJ3
ebenfalls im Sommer 2007 einwanderte, in Graubünden auf. Es verließ die Schweiz jedoch noch
im Frühling 2008 in Richtung Italien. Auch im Juni
2010 wanderte erneut ein Bär in die Schweiz ein,
war aber bald wieder weg. Erst 2012 machte ein
Bär im Puschlav Probleme und wurde getötet, es
war Bär „M13“.
Mit „M25“ wanderte im Mai 2014 abermals ein
Braunbär nach Graubünden, der sich in weiterer
Folge im schweizerisch-österreichischen Grenzgebiet aufhielt. Dieses zweijährige Männchen
stammte ebenfalls aus dem Trentino. Der Bär war
nur kurze Zeit in der Schweiz und wanderte Ende
Mai 2014 zurück nach Italien.
Die Chancen, dass die Bären sich in der Schweiz
dauerhaft wiederansiedeln ist zurzeit ehr gering.
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Frankreich
10-20 Tiere in den Pyrenäen
Spanien
160 Tiere
Slowenien
500 bis 800 Tiere
Bosnien
2‘800 Tiere
Serbien
500 Tiere
Polen
80 Tiere
Finnland
450 bis 600 Tiere
Schweden
ca. 3‘000 Tiere
Norwegen
30 Tiere
Bulgarien
600 bis 800 Braunbären
Griechenland 250 Braunbären
Estland
700 Braunbären
Lettland
12 Braunbären
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BÄRENPARK DÄHLHÖLZLI
BÄRENPARK DÄHLHÖLZLI
DER BÄR ALS
BERNER WAPPENTIER
Und wäre da nicht die Winterruhe könnten die
Bären ihren neuen Park geniessen. Eine Flachwasserzone mit sprudelndem Wasser, neue Kletterbäume, eine Plattform, grosse Astbündel, eine
„Bärenwippe“ und weitere Strukturen wurden neu
ins Terrain eingebaut.
Der Bär ist in vielen Mythen und Sagen ein Tier
von grosser Kraft. Immer wieder tauchen Geschichten auf, in denen die Kraft des Tieres auf
einen Menschen übergehen kann. Vielleicht bildeten diese Mythen den Hintergrund zur Wahl des
Wappentiers für Bern. Überliefert ist allerdings
eine ganz andere Geschichte.
1300 aus einem schwarzen, nach rechts aufwärts
schreitenden Bären auf silbernem Hintergrund.
Doch dafür braucht es ein wenig Geduld, erst im
Frühling werden die Bären wieder richtig aktiv sein.
Bei der Trennung von Stadt und Kanton Bern
1831 wurde das Berner Wappen sowohl das Wappen des Kantons wie der Stadt Bern, seit 1944 ist
es auch das Wappen des Amtsbezirks Bern.
TIERPARK BERN
Bern wurde 1191 von Herzog Berchtold V. von
Zähringen gegründet. Nach der Gründungslegende soll er die Stadt nach dem ersten bei der Jagd
im Gebiet der zukünftigen Stadt erlegten Tier – einem Bären – benannt haben.
Es gilt als selbstverständlich, dass der Bär männlich sein muss, und dass sein geöffneter Rachen
mit der ausgeschlagenen Zunge die Wehrhaftigkeit betont.
Auch für die Besucher gibt es seit Oktober eine
tolle Neuerung im BärenPark. Sie können nun
wählen, ob sie die Stufen bis hinunter zur Aare zu
Fuss nehmen wollen, oder ob sie doch lieber dafür in den neu fertiggestellten Lift einsteigen. Die
Fahrt mit dem Lift ist gratis, der Lift fährt tagsüber
alle paar Minuten.
So eine Fahrt mit dem neuen Lift lohnt sich nicht
nur wegen der Aussicht, sie ist ausserdem auch
ganz praktisch, denn unten angekommen können die Besucher bequem dem Aare-Ufer entlang
laufen und gelangen so zum Dählhölzli Tierpark.
Der hat im Gegensatz zum Bären Park den Winter
über offen und man kann ganz verschiedene Tierarten beobachten.
Seehunde Papageitaucher Historisch gesehen ist der Berner Bär als Wappentier ein redendes Wappen, ein Wappen, das den
dazugehörigen Namen illustriert.
Die älteste bekannte Darstellung des Bären als
Emblem der Stadt Bern ist das Stadtsiegel von
1224, das einen nach rechts aufwärtsschreitenden Bären mit erhobener linker Vordertatze zeigt.
Als älteste erhaltene farbige Darstellung des heutigen Wappens gilt ein Schild aus dem späten
14.Jahrhundert. Laut dem Chronist Conrad Justinger bestand das Wappen der Stadt Bern bis um
24
Das Wappen der Stadt trägt als Unterscheidungsmerkmal eine Mauerkrone.
IN BERN IST DER BÄR LOS!
Ja, in Bern gibt es tatsächlich Bären.
Sie heissen Björk, Finn und Ursina. Die drei Bären
des BärenParks Bern sind seit Ende September
wieder zurück aus dem Juraparc Vallorbe, wo sie
während den Bauarbeiten einquartiert waren.
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Öffnungszeiten des Dählhölzli Tierparks
Der Zoo hat 365 Tage im Jahr geöffnete Türen,
im Winter jeweils von 9.00 Uhr bis 17.00 Uhr.
Die Fütterungszeiten sind:
10.30 Uhr
14.30 Uhr
Tageskarten kosten für
Erwachsene
für Kinder bis 16 Jahre 10.- Fr.
6.- Fr.
Ausserdem veranstaltet der Tierpark Dählhölzli von Januar bis April, jeden letzten
Samstagabend im Monat eine Sonderführung
durchs Vivarium.
Für weitere Informationen orientieren Sie sich
bitte auf der Website: www.tierpark-bern.ch
25
SCHWEIZ ALLERLEI
SCHWEIZ ALLERLEI
> ERLEBEN
Wichtig
Wintersport ist toll, aber man darf dabei nie mögliche Gefahren unterschätzen. Lawinen können
ganz plötzlich losbrechen, da ist es wichtig, dass
man weiss, wie man sich in Lawinenfällen verhalten muss, ganz besonders, wie man mit einem
> FÜR SIE ENTDECKT
> HOTELS
Suchgerät ausgerüstete Verschüttete orten und
damit auch retten kann. Dafür gibt es auf Pischa
Davos eine permanente Trainingsanlage für die Suche mit Lawinenverschütteten-Suchgeräten (LVS).
Sie ermöglicht es allen Interessierten, mit ihren
LVS unter realistischen Bedingungen zu üben. Das
Trainingsgelände besteht aus einer Zone von fast
100 x 100 m in mässig steilem Gelände und stellt
so einen realistischen Lawinenkegel dar. In dieser
Zone befinden sich 16 in verschiedenen Tiefen im
Schnee vergrabene LVS-Sender, welche dank der
grossen Batterieautonomie den ganzen Winter im
Schnee verbleiben können. Von einer Steuerzentrale aus können die LVS-Sender mittels Funk-Befehl aktiviert werden. Wie bei einem Lawinenunfall können die Trainierenden die Platzierung der
Sender nicht kennen. Die Elektronik ermöglicht
zudem die Aktivierung von einem oder mehreren
LVS-Sender nach dem Zufallsprinzip. Und das
bestem zum Schluss, es braucht keine Vorbereitung für dieses Training und es ist kostenlost!
Informationen unter:
Schweizer Alpen-Club SAC, Sektion Davos,
[email protected], www.sac-davos.ch
So edel
Chrono Classic 1/100 Diese Uhr
ist nicht nur ausgesprochen edel,
sie hat ausserdem ein hochpräzisions-Quarzlaufwerk. Sie misst
die Zeit auf den Wimpernschlag,
auf eine Hundertstelsekunde
genau. Die beiden Anzeigen für
1/100 haben verschiedene Nutzungen: fortlaufenden Kalender
und im Chronoghraph-Modus
die Zeit auf die Hundertstelsekunde präzisiert.
Eine Uhr, so gemacht, dass man jeden kostbaren Augenblick im Leben geniessen kann.
Der Chrono Classic 1/100 ist für Fr. 742.- zu
bekommen unter: www.voctorinox.com
26
Adrenalin
pur!
In Verbier kann man auf
Eis und Schnee Go-Kart
fahren. Die Rennstrecke hat Steilkurven aus Eis
und Pisten aus Schnee. Mit einer Geschwindigkeit
von bis zu 50 km/h kocht das Adrenalin selbst bei
niedrigen Touren. Da sind auch versierte Fahrer
gefordert. Insgesamt stehen 20 Go-Karts bereit,
alle mit Spike-Reifen ausgerüstet.
Informationen unter: arting Extreme Verbier,
Tel. +41 (0)77 408 37 83,
www.kartingextremeverbier.com
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Familien-Hotels
Damit Ferien für Eltern und Kinder gleichermassen erholsam und unterhaltend sein können, braucht es
bestimmte Voraussetzungen. Kinderaktivitäten, Kinderspeisen und ähnliches zum Beispiel. Wir haben
drei solcher Familienfreundlichen Hotels für unsere Leser getestet. Hier unsere Beschreibungen:
Märchenhotel Bellevue, Braunwald
Das Märchenhotel in Braunwald bietet nicht nur ausgezeichnete Gastronomie, sondern auch märchenhafte Abende für Erwachsene und Kinder. Denn jeden Abend
wird ein anderes Märchen erzählt. Anschliessend geht es zum gemeinsamen Kindernachtessen, das im „Saal der Könige“ stattfindet und wer dann noch mag, kann
sich im Gumpischloss austoben oder sich bei lustigen Spielen verweilen. Von diesem
Programm haben beide etwas, Eltern und Kinder. Übernachtungen im Märchenhotel sind ab Fr. 195.-/erwachsene Person und Nacht inklusive Halbpension zu haben.
Informationen unter: Tel. +41 (0)55 653 71 71, [email protected]
Hotel Edelweiss, Engelberg
Jugendstilhaus mit grossen Aufenthaltsräumen und Blick in die Berge. Im Halbpensions-Hotel Edelweiss gibt es Themen-Abenden für Eltern und Kinder gleichermassen. Geräumige Zimmer und Familien-Appartements, 4 Kinderspielzimmer für
verschiedene Altersgruppen vom Duplo- bis zum X-Box Raum. Betreutes Spielen
und Basteln von 17 bis 21 Uhr. Spezielle Kindermenus, Wochenprogramm mit
Hüttenabenden, Eisenbahndinner, Biketouren oder Skifahren. Kinder-Shuttle-Bus
zu den Skischulen. Dieser Service hat allerdings auch seinen Preis, Pro Nacht
und erwachsene Person bezahlt man je nach Zimmer zwischen 130.- bis 230.- Fr.
Informationen unter: Tel. +41 41 639 78 78, www.edelweissengelberg.ch
Hotel alte Brauerei, Celerina/St. Moritz
Günstig und gemütlich ist das unkomplizierte Hotel alte Brauerei im mondänen Celerina. Es verfügt über 80 Zimmern und ist für Sportler und Familien geeignet, hat aber
auch Gruppenunterkünfte. Die Badezimmer sind neu renoviert. Sauna und Dampfbad ist gratis, Internet-Ecke, Bike-, Ski- und Skischuhraum sowie Garagenplätze sind
vorhanden. Das Hotel liegt sehr zentral und ruhig in der Nähe von Bus und Bahnhof. Für Familien gibt es preiswerte Mehrbettzimmer. Kinder bis 6 Jahre erhalten im
Restaurant in der Kinderecke kostenlos Frühstück und Abendessen. Es gibt auch ein
grosses Kinderspielzimmer mit diversen Spielgeräten und X-Box, mehrere Billardtische sowie Tischtennis. Pro erwachsene Person/Nacht bezahlt man hier Fr. 99.Informationen unter: Tel. +41 81 832 18 74, www.alte-brauerei.ch
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SPORT
Freestyle
SKICROSS
Skicross ist ein atemraubender Wintersport.
Tollkühn stürzen sich immer vier Fahrer oder
Fahrerinnen gleichzeitig ins Rennen. Die
Rennpiste der Skicrosser hat wilde Sprünge,
bucklige Wellen und enge Kurven. Damen
wie Herren fahren auf derselben Rennstrecke.
Diese Wintersportdisziplin fordert von den
Athleten und Athletinnenrichtig viel an Technik, Kondition und Taktik.
Von Stephan Sigrist
Für Zuschauer sind die Skicross-Rennen packend
und dynamisch, das haben auch die Fernsehsender entdeckt. Immer öfter können wir von zu Hause aus die rasanten Rennen beobachten. Richtige
Fans reisen zu Veranstaltungen, direkt neben der
Piste sind die Rennen noch spektakulärer.
Im Rennen starten vier Wettkämpfer pro Runde
gleichzeitig. Gewertet wird im KO-System, d.h. die
ersten beiden im Ziel steigen in die nächste Runde auf. Bei den Herren treten 32 Sportler an, bei
den Damen 16. Nach 24 Rennen, die nennt man
unter Skicrossern Heats, steht der Sieger fest. So
ein Ko-System ist für die Fahrer und Fahrerinnen
sehr anstrengend.
Diese verrückte Renndisziplin wurde 1998 erstmals in Europa ausgetragen. Ab der Jahrtausendwende war sie bereits in vielen Ländern etabliert
und wurde Teil des FIS Freestyle Skiing Weltcups.
Seit 2006 ist Skicross sogar eine olympische Disziplin und 2010 wurden die ersten SkicrossRennen an den Olympische Winterspielen in
Vancouver abgehalten.
Die Schweizer mischten von Anfang an an vorderster Front mit. So gewannen die beiden Schweizer
Alex Fiva bei den Herren und Fanny Smith bei den
Damen den Weltcup Gesamtsieg 2012/2013.
Erster Olympiasieger in dieser Disziplin war der
Schweizer Mike Schmid. Bei den Frauen holte sich
Ashleigh McIvor aus Kanada Gold .
An den Olympischen Winterspielen 2014 erreichte
bei den Herren erneut Jean-Frédéric Chapuis den
ersten Platz.
28
Die Gewinner der Weltmeisterschaft 2013 in
Voss waren wiederum Schweizer, nämlich JeanFrédéric Chapuis und Fanny Smith.
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Erst 2015 riss die Erfolgswelle der
Schweizer ab, doch in dieser Disziplin
ändern sich die Dinge schnell, die Athleten sind grossen Verletzungsgefahren ausgesetzt. Die Saison 2015 war
nicht gut, aber da geht noch mehr. Wir
dürfen also gespannt sein, wie unsere
Teams in der neuen Saison abschneiden werden.
Stolz präsentieren wir unsere Schweizer Top-Skicross Cracks.
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29
holte Fanny Smith an den Weltmeisterschaften
Bronze.
Mike Schmid
Fanny Smith
Fanny Smith gehört zu den Weltbesten Skicrosserinnen. Sie wurde 1992 in Aigle geboren. Ihr Vater
ist ursprünglich Amerikaner, ihre Mutter Engländerin, beide liessen sich in der Schweiz einbürgern. Wie viele Skicrosser begann auch Fanny ihre
Karriere als Alpinskifahrerin. Sie wechselte nach
ersten Erfolgen zu den Skicrossern. Im März 2008
debütierte Smith in Grindelwald im FreestyleSkiing-Weltcup.Fanny Smith war bei den Olympischen Winterspielen 2010 in Vancouver als jüngste
Mitglied des Schweizer Teams dabei, sie schied
im Halbfinale aus und klassierte sich als Siebte
Ende August 2010 gewann Fanny Smith bei der
Juniorenweltmeisterschaft in Cardrona die Goldmedaille. Im ersten Rennen der darauf folgenden
Saison 2012/13 war sie wiederum an der Weltspitze, in Nakiska holte sie den zweiten Weltcupsieg.
Bei der Weltmeisterschaft 2013 in Voss gewann
sie die ersehnte Goldmedaille. In der Nachfolgesaison 2013/14 stand Smith siebenmal auf dem
Podest eines Weltcuprennens, davon dreimal als
Siegerin. Leider waren die Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi kein Erfolg, Fanny Smith
machte einen Fahrfehler im Halbfinale, schied
aus und belegte damit nur den achten Platz. 2015
30
Michael bzw. Mike Schmid kam 1984 in Frutigen zur Welt. Auch er begann als Alpinskifahrer, gab diese Sportart jedoch schnell wieder auf und wurde Skicrosser. Sein Debüt gab
er 2004, den ersten Podest-Platz holte er sich
2006. Bei den Olympischen Winterspielen 2010
in Vancouver wurde er erster Olympiasieger in
dieser Disziplin, vor dem Österreicher Andreas
Matt und dem Norweger Audun Grønvold. Schmid
war in der Qualifikation die schnellste Zeit gefahren und hatte auch sämtliche Finalläufe für sich
entschieden. Es folgten zwei Jahre Verletzungspause, doch 2012 war Schmid wieder zurück im
Rennzirkus.
Alex Fiva
Alex Fiva kam 1986 in Newport Beach, Kalifornien zur Welt, er ist schweizerisch-amerikanischer
Doppelbürger. Zu Beginn seiner Sportkarriere war
auch er ein alpiner Skirennläufer, blieb aber ohne
grössere Erfolge. Sein Debüt im Freestyle-Weltcup hatte Fiva 2008 in Hasliberg, wo er Platz 28.
2012 konnte Fiva in St. Johann in Tirol seinen ersten Weltcupsieg feiern. Acht Tage später siegte er
auch in Les Contamines, was in der Endabrechnung den dritten Platz im Skicross-Weltcup ergab. In der Saison 2012/13 gehörte Alex Fiva zu
den weltweit erfolgreichsten Skicrossern. Bei
der Weltmeisterschaft 2013 konnte er hingegen
seiner Favoritenrolle nicht gerecht werden und
wurde Elfter. Bei den Olympischen Winterspielen
2014 kämpfte er mit Rückenproblemen und kam
nur auf den 31. Platz.
tertitel im Skicross 2013, der Olympiasieg im Jahr
2014 und der Gewinn der Weltcup-Disziplinenwertung in der Saison 2014/15. Wie alle anderen
Topsportler im Skicross begann auch Chapuis als
Alpinskifahrer, wo er auch erste Achtungserfolge
erzielte, doch 2010 wechselte er in den Skicross.
Sein Debüt gab Chapuis 2010, er sammelte gleich
von Beginn weg Weltcup-Punkte.
Jean-Frédéric Chapuis
Auch Jean-Frédéric Chapuis ist Doppelbürger wie
Alex Fiva, allerdings ist er Schweizer und Franzose.
Seine bisher größten Erfolge sind der Weltmeis-
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GESCHICHTE & BRAUCHTUM
ÜBERRASCHUNGSCOUP
IM SUMPF!
Am 14. November 1315, also vor 700 Jahren
geschah etwas, dass die Welt veränderte.
Wovon hier die Rede ist, ereignete sich nicht
in einer der grossen Reichstädte, auch nicht
in den berühmten Ländereien Norditaliens,
sondern in der bäuerlichen Innerschweiz.
Man ist sich heute nicht sicher, was genau
die Krise zwischen den Habsburgern und
den Innerschweizern auslöste, mit Sicherheit aber ging es beim Zwist um Privilegien,
Macht und Standesgebaren.
Von Markus Rebberg
Im 13. Jahrhundert versuchten die Habsburger im
Zuge des Zerfalls des heiligen Reichs ihre Pfründe
zu sichern und aus zu bauen. Sie strebten ein einheitliches Herrschaftsgebiet zwischen Oberrhein
und Alpen an, dabei war auch der Gotthardpass
strategisches Ziel, denn ein Grossteil des mittelalterlichen Handels wickelte sich über diesen
Pass ab.
Die Machtansprüche der Habsburger standen im
Gegensatz zu den Ansprüchen der um den Pass
ansässigen Bevölkerung, namentlich der auf der
Nordseite, also die Urner, Schwyzer und Unterwaldner. Sie hatten sich zusammengeschlossen,
um ihre alten Rechte der Reichsunmittelbarkeit
zu verteidigen.
Als der Habsburger König Rudolf I. starb, soll
es in der Innerschweiz zur Vertreibung der Vögte gekommen sein und zur Gründung der Eidgenossenschaft mit dem legendären Bundesbrief
von 1291.
Mitten in den Querelen der Innerschweizer veränderte sich die Machtstruktur im Reich. Die
Habsburger verloren die Königswürde an die Luxemburger. Diese wiederum unterstützten die Innerschweizer und bestätigten deren alte Rechte,
wohl auch, um den Konkurrenten Habsburg zu
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schwächen. Ein Gefolgsmann des Luxemburgers,
der Graf Werner, wurde 1309 Reichsvogt in der
Innerschweiz. Graf Werner war ein Kriegsmann,
der in der Lombardei Kriegserfahrungen gesammelt hatte. Vermutlich haben seine Kriegskenntnisse wesentlich zum späteren Erfolg der
Innerschweizer gegen das Heer der Habsburger
mitbeigetragen.
Leopold platzt der Kragen
Herzog Leopold mochte dem Treiben der Schweizer und Luxemburger nicht mehr länger zusehen.
Im Herbst 1315 zog er in seinem Stammland im
Aargau ein beachtliches Heer zusammen. Das
Habsburger Heer soll aus 9000 Mann bestanden
haben, davon 2000 Ritter, hauptsächlich rekrutiert aus dem süddeutschen Adel.
Die Rebellen in der Innerschweiz wussten, dass
ihre Aktionen Sanktionen nach sich ziehen konnten, sie befestigten deshalb schon vor 1315 die
Zugänge in ihren Bereich mit Sperranlagen, zu
Land aber auch zu Wasser.
Vermutlich unterschätzte Herzog Leopold die
Lage vor Ort. Er wollte in der Innerschweiz seine
33
GESCHICHTE & BRAUCHTUM
GESCHICHTE & BRAUCHTUM
schen wohl beeindruckt haben, denn es war eine
eindrückliche Demonstration von Macht.
Verrat
Die Innerschweizer erwarteten den Angriff des
Herzogs bei Arth, aber dieser zog dem Ägerisee
entlang und plante über Morgarten nach Schwyz
vor zu stossen. Er lenkte den Gegner mit Scheinangriffen an verschiedenen Orten von seinem eigentlichen Plan ab. Aber auch die Innerschweizer
hatten eine eigene Taktik eröffnet. Sie postierten
ihre Hauptarmee bei Steinen. Von dort aus konnten sie auf kurzen Wegen zu allen möglichen Einfallsorten gelangen.
Herzog Leopold soll der Sage nach vom Ritter
Heinrich von Hünenberg verraten worden sein.
Der Ritter von Hünenberg schoss angeblich einen
Pfeil mit einer Botschaft zu den Schwyzern: „Hütet
euch am Morgarten am Tag von St. Othmar“. (St.
Othmar war der Verweis auf das Angriffsdatum.)
Hinterhalt
Macht demonstrieren und eine Strafaktion gegen ein rebellisches Bauernvolk durchziehen. Als
Krieg wurde damals nur ein Schlagabtausch unter
seinesgleichen, also Ritter gegen Ritter, bezeichnet. Die Innerschweizer waren aber nicht Ritter,
sondern Bauersleute und einfachen Menschen
stand damals ausser im Gefolge eines Adligen,
kein Recht zum Kämpfen zu. Leopold übersah
bei seiner Strafaktionsvorbereitung, dass auf der
Seite der Rebellen auch Schwyzer Adelige, ein
kriegserfahrener Graf und kampferprobte Söldner standen.
Das grosse Heer zog in endloser Kolonnen von
Zug her Richtung Innerschweiz. Es muss die Men-
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Das Heer des Habsburger zog in einer kilometerlangen Kolonne dem Ägerisee entlang. An der
Spitze die damalige Krönung der Kriegskunst, die
Ritter auf ihren Pferden, geharnischt.
Der Weg dem See entlang war eng und führt
schmal zwischen Sumpf und Hang. Auf einer
Strecke von zwei Kilometern verengt sich der Weg
noch einmal. Genau da bauten die Innerschweizer
ihren Hinterhalt auf. Vom Hang her wurden die Ritter auf ihren Pferden überrascht. Gefällte Bäume
donnerten auf sie nieder, versperrten den Weg.
Es folgt ein Steinhagel, der die Pferde erschreckte und schliesslich sahen sich die überraschten
Ritter einem Fussvolk gegenüber, das eine neue
Waffe, die Hellebarde schwang. Sie hatten keine
Chance, kaum Raum für Gegenwehr. Wer konnte,
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wich zurück und brachte dadurch Unordnung ins
nachrückende Feld. Ritter und fliehendes Fussvolk
der Habsburger Armee flüchteten in die Sümpfe
und in den See, wo sie jämmerlich umkamen. Die
Niederlage war ungeheuerlich. 2000 Tote auf Seiten der Habsburger, hauptsächlich Ritter , nur wenige bei den Innerschweizern.
mittlung des französischen Königs Ludwig XI. zustande gekommenen Vertrag der Acht Alten Orte
mit Sigismund von Tirol werden die seit 1291 andauernden militärischen Auseinandersetzungen
zwischen der Eidgenossenschaft und dem Haus
Habsburg vorläufig beendet.) Und wie wir wissen folgten auch danach unruhige, kriegerische
Zeiten, es war ein langer Weg, bis die heutige
Schweiz entstand.
Neue Kriegsführung
Der Erfolg der Innerschweizer war eine Wende in
der Kriegsführung. Die neue Taktik war kein ritterliches Showstück und Kräftemessen, sondern
hatte das Ziel, den Gegner zu vernichten, das war
neu.
Der Kampfort wurde von den Innerschwyzern
dem Gegner an der Stelle aufgezwungen, den
sie sich ausgesucht hatten. Die Schlacht wurde
mit einem Überraschungsangriff der vermeintlich Unterlegenen eröffnet. Das wendige Fussvolk
der Innerschweizer und ihre neue Waffe, die Hellebarde, zwangen die Ritter in einen Nahkampf,
dem sie nicht gewappnet waren. Das zahlenmässig überlegene Heer des Herzogs wurde besiegt
und ebnete den Ruf der wehrhaften, wilden Innerschweizer.
Folgen der Schlacht
Die Folgen der Schlacht waren, dass die Länder
Uri, Schwyz und Unterwalden ihr Bündniss mit
dem Bundesbrief vom 12. Dezember 1315 erneuerten. Damit war die Alte Eidgenossenschaft besiegelt.
Wer jetzt denkt, dass von da ab Frieden im Land
herrschte, der täuscht sich gewaltig. Weder die
Habsburger noch die Eidgenossen liessen von
ihren Rechten ab. Krieg und Friedensverhandlungen begleiteten die Eidgenossen bis 1474 (30.
März: Mit der Ewigen Richtung, einem unter Ver-
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NEUERSCHEINUNG
Das Zweiergespann
Martin Weiss (Text)
und Rolf Willi (Illustration) haben einen neuen Comic
erschaffen, der in diesem Herbst,
im Oktober 2015 publiziert wurde. Wie schon
der Vorgängercomic beschäftigt sich auch
der neue wieder mit einer geschichtlichen
Begebenheit. Dieser Comic zeigt die Schlacht
am Morgarten historisch exakt, ist aber als
lebhafter Comic umgesetzt. Actionreich fliegen die Ritter der Habsburgerarmee in ihren
Rüstungen beim Angriff der Eidgenossen
durch die Lüfte, und es hagelt Morgensterne
statt Steine. Schließlich schlagen die zuvor als
»Bauerntölpel« verspotteten Schwyzer zusammen mit ihren Verbündeten aus Uri und
Nidwalden die Habsburger in die Flucht. Der
Comic endet mit dem historischen Ereignis,
drei Wochen nach Schlacht treffen sich die
Eidgenossen in Brunnen und besiegeln den
neuen Bund.
Die Munggenstalder am Morgarten
Ist bei Orell Füssli unter: www. ofv.ch
für Fr. 19.90 erhältlich.
ISBN 978-3-280-03494-1
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REZEPTE
REZEPTE
Zubereitung
APÉRO
Glühwein
Zutaten
1 l Rotwein
½ – 1 l Wasser
5 Nelken
3 mittellange Zimtstangen
2 Sternanis
Bio-Orange-Zesten
(hauchdünne Streifen der
äußersten, farbigen Schicht
aus der Fruchtschale)
Bio-Zitrone-Zesten
50 – 100 g Zucker
Zubereitung
Den Rotwein, die Orangen- und Zitronenzesten zusammen mit Wasser, Zucker und Gewürz in einen grossen Topf geben und bei
mittlerer Hitze 1 Stunde lang zugedeckt erhitzen ohne zu kochen. Die Pfanne vom Herd
nehmen und 1 Stunde ziehen lassen. Danach
durch ein Sieb abgiessen und den gesiebten
Glühwein vor dem Servieren erhitzen. Prost.
HAUPTSPEISE
Zimtrotkohl mit Zwetschgen-Chutney
und Rindsfilet.
Zimt-Zwetschen-Chutney
Zutaten
500 g Zwetschgen aus dem Glas oder
tiefgekühlte Zwetschgen
1 mittelgrosse Zwiebel
1 daumengrosses Stück frischen Ingwer
½ Chilischote
½ dl Balsamicoessig, weiss
1 TL Senfkörner
2 Kardamonkapseln
1 Prise Zimt und eine kleine Zimtstange
1 TL Salz
1 Prise Pfeffer
500 g Zucker
Zwetschgen aus dem
Glas abschütten und
abtropfen lassen, Anschliessend in den
Topf geben. Alternativ tiefgefrorene Zwetschgen
direkt aus dem Tiefkühler in den Topf geben. Die
Zwiebel und den Ingwer, sowie die halbe Chilischote
fein hacken und zu den Zwetschgen geben. Den Balsamicoessig zufügen, alle Gewürze beimischen und
zum Schluss den Zucker darüber streuen. Die Masse
langsam erhitzen und dabei gut rühren, damit sich der
Zucker schnell auflöst. Unter ständigem Rühren zum
Kochen bringen und ca. 5 – 10 Minuten sprudelnd
kochen. Das Zimt-Zwetschgen-Chutney heiß in die
vorbereiteten Gläser füllen und mit Deckeln verschließen.
Dazu passt Apfel-Zimt-Rotkohl
KÖSTLICHKEITEN MIT ZIMT
Das Gewürz und Heilmittel Zimt
Wenn der Duft von Zimt in der Luft liegt, stellt sich automatisch Wohlbehagen ein. Erinnerungen an
Köstlichkeiten wie Glühwein, Lebkuchen und Zimtsterne zusammen mit der Freude auf Weihnachten
werden geweckt. Tatsächlich kann man Zimt nicht nur an den Festtagen als Gewürz für Süssigkeiten
einsetzen, sondern das ganze Jahr durch, auch mit Fleisch oder Gemüse. Ausserdem ist Zimt nicht
nur ein altes Gewürz sondern auch ein Heilmittel Es heitert Stimmungen auf, wirkt desinfizierend und
trägt gemäss neusten Forschungsergebnissen auch zur Senkung von Blutzucker und Blutfetten bei.
Zimt kommt ursprünglich aus Sri Lanka (Ceylon-Zimt) und China (Cassia-Zimt). Im Mittelalter war das
Gewürz hier sehr kostbar und teuer. Es ist ein Rindengewürz. Die jungen Triebe werden geschält und
die innere Rinde getrocknet, dabei rollt sie sich charakteristischerweise. Zimt kann man als Pulver
oder in Stangenform kaufen.
Zutaten
1 Rotkohl
2 Zwiebeln
1 dl Rotwein
1 dl Gemüsebouillon
8 EL weisser Balsamicoessig
2 Lorbeerblätter
1 Zimtstange
2 Gewürznelken
1 Prise Salz und Pfeffer
5 EL Zucker
1 kleine Kartoffel
3 Äpfel
4 EL Öl
Rindsfilet
Zubereitung
Zutaten
DESSERT
Pfirsich-Zimt-Parfait
Zutaten
Rotkohl putzen, vierteln und den Strunk herausschneiden. Zwiebeln schälen und würfeln.
Kohl in feine Streifen schneiden. ÖL in einem
Topf erhitzen. Zwiebeln darin andünsten. Rotkohl, Brühe, Rotwein, Lorbeer, Zimt und Nelken zufügen. Mit Essig, Zucker, Salz und Pfeffer würze. Die Kartoffel und die Äpfel schälen
und in kleine Würfel schneiden, Zur Rotkohlmischung beigeben, gut mischen. und zugedeckt ca. 1 Stunde köcheln.
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Rindsfilet
Speckscheiben dünn geschnitten
2 EL Butter
2 EL Öl
1 Prise Pfeffer, frisch gemahlen
Zubereitung
Rindsfilet mit Pfeffer würzen, mit dünnen
Speckscheiben umwickeln und in ca. 2 cm
dicke Scheiben schneiden. Pfanne erhitzen,
Fleisch kurz von beiden Seiten darin anbraten, Butter und Öl dazugeben. Hitze reduzieren und ca. 4 Minuten auf jeder Seite ziehen
lassen. Vom Feuer nehmen und weitere 5 bis
10 Minuten stehen lassen. Servieren!
1 Dose Pfirsich
1 TL Zimt
1 Päcklein Vanillezucker
2 EL Zitronensaft
3 Eier
50 g Zucker
4 dl Rahm
1 EL gehackte Pistazien zum verzieren
Zubereitung
Pfirsiche in Sieb abtropfen lassen und anschliessend pürieren.
Zitronensaft, Zimt, Vanillezucker und pürierten Pfirsiche in eine Schüssel geben. Eier
trennen, Eiweiss steif schlagen und nach und
nach den Zucker in die Eiweissmasse zugeben. Eigelb zufügen und vorsichtig unterziehen. Rahm steif schlagen, dann Eimasse und
anschliessend den Rahm unter das Pfirsichpüree heben. Masse in Förmchen füllen und
im Tiefkühler ½ Tag frieren lassen. 10 Minuten
vor dem Servieren herausnehmen und mit
gehackten Pistazien dekorieren.
37
FORSCHUNG UND INNOVATION
GENIALE
ERFINDUNG
FÜRS STILLE
ÖRTCHEN
FORSCHUNG UND INNOVATION
Nicht jede Erfindung fliegt gleich zum Mond!
Das heisst aber nicht, dass diese Erfindung
nicht brauchbar wären, ganz im Gegenteil, sie
wirken halt eher im Alltag, im Stillen, beziehungsweise auch mal am stillen Örtchen. So
eine geniale Schweizer Erfindung möchten wir
Ihnen heute vorstellen. Sie sorgt für ein sauberes WC, für weniger Wasserverbrauch und ist
erst noch umweltschonend.
Von Irma Dubler
Bei WCs führt ein hoher Verkalkungsgrad zu einem deutlich höheren Wasserverbrauch mit
gleichzeitiger verringerter Spülkraft. Das wiederum ermöglicht es dem Urin am vorderen Rand
der Schüssel hängen zu bleiben, einzutrocknen
und dann für sehr unangenehmen Duft zu sorgen. Ein Teufelskreis, denn die Kalkablagerungen
sind ohne professionelle Reinigungsgeräte und
Reinigungsmittel im WC für den Laien nicht erreichbar und auch nicht zu beseitigen.
Kalk gibt es in der Schweiz nicht nur in fester
Form, also als Gestein, sondern auch gelöst im
Wasser. Das Wasser in der Schweiz wird in sechs
Härtestufen eingeteilt, welche in Millimol pro Liter
(Anzahl Kalzium- und Magnesiumteilchen pro Liter
Wasser) oder in französischen Härtegraden ºfH
angegeben werden. Je kalkhaltiger das Wasser,
desto härter ist es. Während das Wasser in den
Voralpen, in den Alpen und auf der Alpensüdseite
weich ist, ist es im Jura mittelhart und im ganzen
Mittelland hart bis sehr hart.
Bislang wurden Toiletten mit starken Verkalkungen deshalb einfach ausgewechselt. Das ist nicht
nur sehr teuer, sondern in den meisten Fällen sogar überflüssig, denn es gibt eine Methode, die in
der Schweiz von einem findigen Fachmann entwickelt wurde, die Verkalkungen in Toilettenanlagen
schnell und umweltschonend beseitigt.
Der gelöste Kalk im Wasser ist für uns Konsumenten nicht schlecht, denn die Mineralien verleihen
dem Wasser erst den Geschmack. Allerdings kann
kalkhaltiges Wassern Probleme bei den Hausinstallationen verursachen. Besonders wenn das
kalkhaltige Wasser mit Seife in Kontakt kommt,
erwärmt wird, oder stehen bleibt, dann fällt Kalk
aus und bildet Kalkstein.
Priskus A. Teiler ist Inhaber der Firma Restclean,
er hat die neue Methode für die professionelle Entkalkung von Toilettenanlagen selber entwickelt.
Kalk in der Toilette
In einer Toilettenanlage kann Kalkstein zusammen mit Urin zu sehr harten Ablagerungen führen, da helfen herkömmliche Putzmittel nicht
mehr. Da WCs manchmal nicht täglich benutzt
werden – zum Beispiel wenn in einer Wohnung
zwei Toiletten zur Verfügung stehen - oder wegen
Ferien und Reisen längere Zeit gar nicht benutzt
sind, kann es bei sehr hartem Wasser schnell zu
Kalkablagerungen kommen.
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Renovieren statt abreissen
Die ersten Geräte baute Theiler selber. Heute lässt
er die Geräte wie auch das Reinigungsmittel von
spezialisierten Unternehmen produzieren.
Das patentierte Restclean-System wird von Fachkräften der Firma vor Ort direkt an der betroffenen
WC-Anlage eingesetzt. Eine solche Renovierung
dauert nur 2-3 Stunden pro Toilette, verursacht
keinen Dreck oder gar Abbau der Anlage, und kann
in fast jeder WC-Anlage durchgeführt werden.
So funktioniert es
Erfindergeist
Priskus A. Theiler ist im Herzen ein richtiger Tüftler, ein Daniel Düsentrieb. Obwohl er beruflich mit
einer KV-Lehre begann, konnte er das Reparieren
und Tüfteln nie ganz lassen. Als er dann später
selber verschiedene Gastrobetriebe führte, wurde er mit dem Problem der WC-Anlagen konfrontiert. Saubere WCs sind im Gastgewerbe Aushängeschlid und Visitenkarte. Leider aber, so stellte
Theiler fest, nützt manchmal alle Putzerei nichts,
es riecht und es braucht viel Wasser. Was tun, war
da die Frage, alles rausreissen und neue WC-Anlagen installieren? Das geht ziemlich ins Geld und
wenn man bedenkt, dass die betroffene Toilettenanlage an und für sich noch funktionsfähig ist,
erscheint das Rausreissen als pure Verschwendung. Mit dieser eigenen Erfahrung war Theilers
Tüftlergeist geweckt. Er brauchte 13 Jahre Entwicklungsarbeit, bis er seine Weltneuheit patentieren
und kommerziell nutzen konnte.
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Das patentierte Verfahren besteht aus mehreren
Bestanteilen:
1patentierte Reinigungsgerät mit einer
zentralen Umwälzpumpe und sechs unter schiedlich positionierten Düsen
2Reinigungsmittel – eine Mischung aus
Entkalkungspulver und Nussschalengranulat
3patentierte Vorrichtung zum temporären
Verschliessen des WCs am Ende des Siphons
Die Toilette wird nach dem Siphon temporär verschlossen und mit warmem Wasser aufgefüllt (ca.
10 Liter). Das Entkalkungspulver mit dem Nussschalen-Granulat wird während einer Stunde in die
wasserführenden Kanäle der Toilette umgewälzt.
Das Nussschalengranulat im Reinigungsmittel
dient zur schonenden, aber effizienten mechanischen Lösung des Kalksteins.
39
FORSCHUNG UND INNOVATION
Eine zentrale Umwälzpumpe schiesst die Reinigungs- und Entkalkungslösung in sechs verschieden positionierte Düsen und erreicht in der Stunde
eine Umwälzung von über 5‘000 Liter Entkalkungslösung und mehr als 60 kg des abrasiven Nussschalen-Granulates. Während diesem Prozess
neutralisiert sich die Säure durch den Abbau des
Kalkes und kann anschliessend der Kanalisation zugeführt werden. Das Resultat ist eine hygienisch
saubere Toilette mit leistungsstarken Spüldruck.
Durch den neuen Spüldruck werden auch gleich
die Hausablaufleitungen richtig ausgespült.
Wasser ist nicht gratis
Im Durchschnitt läuft fast ein Drittel des privat
verbrauchten Wassers durch die Spülkästen der
WCs – das sind rund 15 000 Liter pro Einwohner
und Jahr. Bei alten, verkalkten WC-Anlagen kann
dieser Verbrauch deutlich höher liegen. Auch
wenn das Wasser bei uns günstig ist, ergeben
saubere und optimal funktionstüchtige WC-Anlagen ein beachtliches Sparpotenzial. Saubere, entkalkte Toiletten sind umweltschonend. Denn entkalkte WCs brauchen nicht nur weniger Wasser,
sondern auch weniger Reinigungsmittel.
Da Renovieren statt Abreissen in diesem Fall viel billiger ist, interessierten sich Immobilienfirmen sofort für das neue System. Es folgten Verwaltungen
von Lokalitäten, welche von viele Menschen frequentiert wurden zum Beispiel Restaurants, Spitäler, Bahnhöfe, Museen. Heute hat sich das geniale
System durchgesetzt und es beanspruchen immer
mehr Privathaushalte den Restclean-Service.
HIGHTECH
WC-Geschichte
Gut ausgebaute Abortanlagen gab es bereits
um 2800 v. Chr. in Mesopotamien. Die Römer besaßen auch WCs, Latrinen, bei denen
die Fäkalien hygienischer durch fließendes
Wasser entfernt wurden, Diese Technologie
ging mit dem Ende des Römischen Reiches
verloren.
Im Mittelalter verrichtete man sein Ding in
Aborterkern, Nischen oder Erkern, die direkt
ins Freie führten. In Städten oft direkt auf die
Strasse. In manchen Städten wurden auch
Sickergruben angelegt. Bis ins 18. Jahrhundert war das Fäkalienproblem ungelöst. Die
Menschen verrichteten die Notdurft ohne
Hemmungen in Korridore, Flure, Raumecken,
Eingänge und Durchfahrten sowie Höfe,
Gärten und Parkanlagen. Dieses Verhalten
führte zu enormen Gestank in Städten und
Palästen.
Im Jahr 1596 erfand Sir John Harington das
Wasserklosett, seine Erfindung geriet aber
wieder in Vergessenheit. Erst Gazeneuve et
Companie erfand zu Beginn des 19. Jahrhunderts in Paris den geruchlosen beweglichen
Abtritt. Der Entwickler des WC ist der englische Klempner George Jennings (1810–1882),
er stellte es auf der Great Exhibition im Jahre
1851 im Hyde Park in London aus.
Wenn Sie sich für das Restclean-Verfahren interessieren, dann empfehlen wir Ihnen eine direkte
Kontaktnahme mit dem Hersteller unter folgender Adresse:
RESTCLEAN AG
Schmidtenbaumgarten 10
CH-8917 Oberlunkhofen
40
MUSIKGENUSS
MADE IN
SWITZERLAND
Telefon: 0800 30 89 30
E-Mail: [email protected]
Website: www.restclean.com
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Im kleinen Bergdorf Mathon in Graubünden
wird eine sensationelle Musikanlage unter
dem Schweizer Label MusicWonder® produziert. Wir möchten diese Innovation unseVon Mathias Graber
ren Lesern vorstellen.
Die Musikanlage besteht aus zwei Geräten, den
«Twins», welche die Elektronik und den Musikserver enthalten. Sie sind über den aufgesetzten
Touchscreen bedienbar – oder auch via iPad oder
Infrarotfernbedienung. Dazu zwei Lautsprecher,
die «Hooter», welche direkt von der Elektronik angesteuert werden.
Das Besondere an diesem Musiksystem ist, dass
mittels modernster Mess-Technologie eine absolute Phasenlinearität erzielt wird, ohne zeitliche Abweichung zum Originalsignal wird ein
lebensechtes und dreidimensionales Klangbild
erzeugt, das fühlbar wie eine Wolke im Raum
steht, ein besonderes Musikerlebnis.
Das Musiksystem ist für einen Raum von etwa
25 m2 Fläche entwickelt. Auf Wunsch kann der in
den Twins integrierte Musikserver mit hochwertigen Musikdateien bestückt werden, welche dann
über die digitale Jukebox abgespielt werden können. Wer die Jukebox nicht nutzen möchte, kann
auch nur den integrierten CD-Player verwenden
oder externe Zuspielgeräte anschliessen (z. B.
Plattenspieler).
Die Bedienungssoftware lässt jeden Hörer nach
kurzer Einführung die Anlage selber steuern –
dies auch per iPad bequem vom Sessel aus.
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Made in Switzerland
Die Anlage wurde von einem kleinen Team in der
Schweiz entwickelt und wird einzeln in Handarbeit
gefertigt. Materialien sind Aluminium und Acryl.
Die farbliche Gestaltung der Gehäuse kann vom
Kunden individuell bestellt werden. So sind die
Gehäuse in transparentem oder schwarzem Acryl
erhältlich und die Aluminium-Kühlkörper können
in verschiedenen Farben eloxiert werden.
Diese einzigartige Musikanlage ist ein Highlight in
der Schweizer Hifi-Branche.
Sie wird nach den individuellen Bedürfnissen des
Bestellers hergestellt und eigens bei ihm vor Ort
eingemessen. Wer jetzt neugierig geworden ist
auf diese Schweizer Hightech-Entwicklung, der
kann einen Termin zum Probehören in Mathon GR
vereinbaren.
Bei soviel Technik und Service, wundert es nicht,
dass der Preis für dieses Ohrenwunder recht hoch
ausfällt, die komplette Anlage ist ab Fr. 40‘000.erhältlich. Im Preis inbegriffen ist Herstellung,
Lieferung, Installation und Einmessung vor Ort,
sowie fünf Jahre Garantie.
Informationen unter www.musicwonder.ch
Probehören bei: MusicWonder, Projektleiter
Andreas Heggendorn, Gurschegn 170B,
7433 Mathon, Tel. +41 81 630 73 65
41
KULTUR
Literatur von Arno Camenisch
WIE IN STEIN GEMEISSELT
Die Schweizer Literatur hat keine Nachwuchsprobleme! Arno Camenisch
schreibt in zwei Sprachen so, dass man überall aufhorcht, ihm Preise verleiht
und seine Leser und Leserinnen auf jede Neuerscheinung ungeduldig warten.
Wir stellen den neuen heimlichen Star der Schweizer Literaturszene vor.
Von Ellen Baier
Er wirkt auf den ersten Blick wie die literarische
Form von James Dean, die Haare wild verstrubelt, im Blick so etwas wie „ich hab alles schon
gesehen“, verschmitztes Lächeln auf den Lippen
direkt über dem markanten Kinn, ein Zigarettenstummel zwischen den Fingern. Seine Jeans und
das Hemd hängen lässig locker am gut gebauten
Körper. So präsentiert er sich zwar zurückhaltend
und bescheiden, wirkt aber trotzdem wie direkt
aus einem Filmset entsprungen. Aber Arno Camenisch, ist kein Schauspieler, er ist mehrfach ausgezeichneter Schriftsteller.
Arno Camenisch schreibt und das ist aussergewöhnlich, in zwei Sprachen, in Deutsch und in
Rätoromanisch. Seine Bücher wurden in mehr als
zwanzig Sprachen übersetzt. Für Lesungen reist
er nicht nur in der Schweiz herum, sondern auf
der ganzen Welt, dann jetet er zum Beispiel von
New York nach Buenos Aires oder von Moskau
nach Hongkong.
Scheinbar leicht bewegt er sich in der Sprache,
schreibt Romane, verfasst Prosatexte, entwickelt
Lyrik und bringt Bühnenstücke aufs Papier. Sein
Schreibstil ist ganz eigen, man erkennt ihn sofort. Die Geschichten wirken wie kondensierte
Wirklichkeiten, keine episch verschwendeten Beschreibungen, alles kurz, direkt, gerade, befreit
vom Überflüssigen.
Hemmungslos baut er Helvetismen in seine Texte
ein, und das mit einer Präzision und Sicherheit,
dass selbst unsere deutschen Nachbarn staunen,
ab der Kraft der Helvetisch-Deutschen Sprache.
Es passt immer, in die Zeit, zu seinen Figuren und
zu seinen Geschichten.
Arno Camenisch wurde 1978 im Bündnerischen
Danis/Tavanasa (Gemeinde Breil) geboren. Im
Bündnerland ist er auch aufgewachsen und hat
die Schule besucht und später das Lehrerseminar in Chur. Nach seinem Studium unternahm er
mehrere Reisen, er war in Australien, Südamerika und an verschiedenen Orten in Europa. Von
2004 bis 2007 lebte er in Madrid, wo er an der
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Auslandschule als Lehrkraft unterrichtete. Als
er 2007 aus Madrid zurückkam, studierte er am
Schweizerischen Literaturinstitut in Biel, wo er
heute noch lebt und arbeitet. Camenisch hat eine
kleine Tochter.
Aufmerksam wurde man in der Literaturszene als
er sein Buch „Sez Ner“ veröffentlichte. Es war in
zwei Sprachen gleichzeitig verfasst, in Rätoromanisch (Sursilvan) und Deutsch und erzählt vom
Leben auf der Alp. Das Buch bildet mit den zwei
nachfolgenden Romanen eine Trilogie.
Werkliste:
• „Ernesto ed autras manzegnas“. Prosa.
Ed. Romania 2005.
•Sez Ner“. Prosa. Urs Engeler
Editor, Basel/Weil am Rhein 2009.
•„Hinter dem Bahnhof“. Prosa.
Engeler Verlag, Holderbank 2010.
•„Ustrinkata“. Prosa.
Engeler Verlag, Solothurn 2012.
•„Fred und Franz“. Urs Engeler, Solothurn 2013.
•„Nächster Halt Verlangen“. Ein paar Kolumnen. Urs Engeler, Solothurn 2014.
Neustes Werk
In seinem neusten Werk „Die Kur“ lässt Camenisch ein pensioniertes Ehepaar bei einer Tombola einen Aufenthalt in einem Bündnerischen Nobelhotel gewinnen. Während die Ehefrau in der
exklusiven Umgebung aufblüht, kämpft ihr grüblerischer Ehemann mit Todesgedanken. Im Roman begegnen sich so Sehnsüchte und Träume,
aber auch Ängste und Tod. Schnell zieht das Buch
den Leser in seinen Bann. Mit langen Passagen in
direkter Rede wirken die Szenen sehr präsent und
könnten auch auf einer Bühne im Theater spielen.
Als Camenisch befragt wurde, warum er als
junger Mann, über ein älteres Ehepaar schreibt,
antwortete er: „Mich interessiert die Schwelle.
Als Schriftsteller beschäftige ich mich mit der
43
KULTUR
Gesellschaft – die interessiert mich sehr. Immer
wieder geht es in meinen Werken um das Ende,
den Tod. In diesem Buch ganz besonders.“
Die NZZ gab zur Neuerscheinung folgenden
Kommentar ab: „Grandioser Abgang aus dem
Grandhotel. In seinem jüngsten Buch steigert
sich ein älteres Ehepaar in einen hinreissenden
Totentanz. So radikal, wie nur eine jugendliche,
zutiefst lebenssüchtige Leidenschaft es hervorbringen kann.“
„Die Kur“. Ist im Urs Engeler Verlag erschienen,
Solothurn 2015.
Auszeichnungen
2001: Plema d‘aur
2003: Publikumspreis
bei den Rätoromanischen Literaturtagen
2007: Shortlist Rauriser Literaturpreis, mit
Sez Ner
2010: Berner Literaturpreis, für Sez Ner
2010: ZKB Schillerpreis,
für Sez Ner
2011: Berner Literaturpreis, für Hinter dem
Bahnhof
2012: Schweizer Literaturpreis für Ustrinkata
2013: Raiffeisen Cultura Preis
2013: Förderpreis des
Friedrich-Hölderlin-Preises
2014: Premio Ostana per
le lingue madri, Italien
2015: Kulturpreis der Berner Bürgergemeinde
2015: Kasseler Literaturpreis/Förderpreis
Komische
Literatur [2]
44
KULTUR
AGENDA
Winter 2015/2016
06. NOV. 2015 – 31. JAN. 2016
Swiss Press Photo 15
Das Château de Prangins stellt die besten
Schweizer
Pressefotos 2014 aus. Uns
aufgefallen ist die
Reportage von Yvain
Genevay, Schweizer
Fotograf des Jahres,
sie erzählt die Geschichte einer
syrischen Flüchtlingsfamilie. Die
Siegerbilder aus den sechs Kategorien Aktualität, Alltag, Schweizer Reportagen, Porträt, Sport
sowie Ausland sind noch bis zum
31. Januar 2016 von Dienstag bis
Sonntag von 10.00 bis 17.00 Uhr
zu sehen. Der Eintritt für Erwachsene kostet Fr. 10.Informationen unter:
www.nationalmuseum.ch
15. - 17. JANUAR 2016
86. Int.
Lauberhornrennen, Weltcup
Stimmung am Lauberhorn
Das Lauberhornrennen zählt zu
den Klassikern des alpinen Skiweltcups und wird traditionellerweise im Januar, eine Woche
vor dem Hahnenkammrennen
in Kitzbühel, durchgeführt. Am
Freitag fahren die Athleten die
Super-Kombination, am Samstag gefolgt vom spektakulären
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Abfahrtrennen, abgeschlossen
wird Lauberhorn mit dem
Slalom auf der Piste Jungfrau /
Männlichen am Sonntag. Tickets
gibt es für Erwachsene für Fr. 65.inkl. Bahnfahrt um die Strecke
herum.
lebnis. Das Museum hat von
Dienstag bis Sonntag von 10.00
– 17.00 Uhr geöffnet, der Eintritt
für Erwachsene beträgt Fr. 9.-.
IMPRESSUM
Informationen unter:
www.museum-bellerive.ch
5415 Rieden
Der Verkauf beginnt im November unter: www.jungfrau.
ch/lauberhornrennen
23. – 31. JANUAR 2016
Internationales
Ballonfestival
Connie de Neef
Verlag
kikcom AG
Landstrasse 1
Herausgeber
Produkt Manager
Brigitte Mantovani
27. NOV. 2015 – 27. FEB. 2016
Sie hei dr Willhälm Täll
ufgfüert
Willhelm Tell einmal ganz anders! Das Theaterstück in Trubschachen ist witzig, es zeigt in
Slapstickmanier, wie der fiktive
Theaterverein im Löie Nottiswil
Schillers Wilhelm Tell probt, dabei läuft alles schief. Auf die Zuschauer wartet ein Abend voller
Situationskomik, Musik und Gesang. Gezeigt wird dieser Tell im
Theatersaal des Bären in Trubschachen. Erwachsene zahlen
Fr. 39.- pro Eintritt
Informationen unter: www.
theateramtatort.ch/nottiswil
NOCH BIS 21. FEBRUAR 2016
Der Textile Raum
Jedes Jahr im Januar findet das
Internationale Ballon-Festival in
Château-d‘Oex statt. Das Bild der
vielen aufsteigenden Ballons im
Himmel ist unvergesslich. Das
Festival dauert neun Tage. Der
Mittwoch ist Kindertag. Besonderer Anziehungspunkt ist die
nächtlichen Licht- und Soundshow. Der Eintritt kostet für Erwachsene Fr. 15.-.
Connie de Neef, Lukas Gerber,
Irma Dubler, Mathias Graber,
Stephan Sigrist, Ellen Baier,
Markus Rebberg
Redaktionsadresse
swissness magazin,
Landstr. 1, 5415 Rieden
Informationen unter:
www.festivaldeballons.ch
swissness-magazin.ch
20. NOV. 2015 – 24. JAN. 2016
Palazzo Colombino
Aus Gründen der Lesefreundlichkeit erwähnen wir jeweils nur
eine Form. Selbstverständlich
sprechen wir immer beide Geschlechter an.
In Basel gibt es ein kulinarisches
Feuerwerk zu entdecken. Der
Palazzo Colombino bietet den
Zuschauern erstklassiger Unterhaltung durch preisgekrönte
Artisten und Gaumenfreuden,
zubereitet vom Starkoch Peter
Moser. Die besondere Atmosphäre des nostalgischen Spiegelpalasts verzaubert die Besucher und rückt sie in andere
Zeiten. Ein Dinner mit Unterhaltung kostet Fr. 141.-
Die Textilkunst erlebt derzeit
eine Renaissance. Die Ausstellung «Der textile Raum» im Museum Bellerive in Zürich spannt
den Bogen von kunstgewerblichen Raumtextilien der 1910er
Jahre bis zum zeitgenössischen
Design. Die Ausstellung verwebt
Textilkunst und Textildesign zu Informationen unter:
einem packenden visuellen Er- www.palazzocolombino.ch
swissness-magazin.ch
Mitarbeiter
an dieser Ausgabe
Tel. +41 (0)56 203 25 20
BILDNACHWEIS Connie de Neef,
Anton Wagner, Brigitte Mantovani, fotolia, wikimedia commons, Faktenfreund,
Tramsaux fils, CCBY-SA 3.0, Ypsilon, Albinfo,
Simon E. Eugster, Otepää, Straktur,
Andermatt.ch, international student
committee,
Annehouse.ch,
Clément
Bucco-Lechat, Richard Allaway, Magnuf,
Norbert Aepli, Knie.ch, Hutschi, Linda Fäh,
Orell Füssli Verlag, Arno Camenisch.ch,
www.PALAZZOCOLOMBINO.ch, Victorinox
Morgenta, Johannes Stumpf, Adrian
Michael, Stefan Schuler, Klex 79, High
Contrast, Tommapson, Klaus Rassinger,
Gerhard Commerer, LuxoBane, Martin
Disteli, Adrian Michael, Stefan Xp, JanoshAbel, Braunbaer-anholter.schweiz, istockphoto.com, Manuguf, Andres Passwirth
45
CYBERTOOL
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Victorinox AG, Schmiedgasse 57, CH-6438 Ibach-Schwyz, Switzerland
T +41 41 818 12 11, F +41 41 818 15 11, [email protected]
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