GraftTherme in Delmenhorst

Transcrição

GraftTherme in Delmenhorst
Neubau · Bäderbau | AB Archiv des Badewesens 11/2011 684
Bäderbau
|1
GraftTherme in Delmenhorst
Vielfalt des Ortes baulich zur Einheit gebracht
Rüdiger Wolf, de witt janßen partner – Architekten und Ingenieure, Bad Zwischenahn
Delmenhorst liegt zwischen Oldenburg und Bremen und zählt mit 77 000 Einwohnern zu
den größten Städten im nördlichen Teil Niedersachsens. Ihre wirtschaftliche Ausprägung
erhält die Stadt durch verschiedene Bereiche des produzierenden Gewerbes, u. a. der Linoleum-Herstellung, der Zulieferung für die Automobilindustrie und der Fertigung von Airbus-Produkten.
Nach fast genau zwei Jahren Bauzeit öffnete am 26. August das derzeit größte Erlebnisbad im Nordwesten Deutschlands, die „GraftTherme“, ihre hohen Tore. Auf einer Gesamtfläche von ca. 9000 m2 werden die Besucher zu einer Erkundungsreise der besonderen Art
eingeladen: Wellness, Saunieren, Erlebnis und Sport erwarten sie zum Durchleben der vielfältig inszenierten Räume und Hallen.
Bäderbau
685 AB Archiv des Badewesens 11/2011 | Bäderbau · Neubau
|2
|3
|4
1
2
3
4
5
|
|
|
|
|
Erlebnisbecken
Mehrzweckbecken
Duschturm
Wasserspeier am Planschbecken
Umkleideschränke
|5
Fotos (ohne weitere Quellenangabe):
Stephan Brendgen, Monheim
Fotos 4 und 5: Rüdiger Wolf, Bad Zwischenahn
Neubau · Bäderbau | AB Archiv des Badewesens 11/2011 686
Die Grundkonzeption des Entwurfs
|1
Große, helle Räume – durch lichte, weitgespannte Foliendächer ermöglicht – charakterisieren die wesentlichen Badbereiche. Die
hohen Eingangstore der Therme zeichnen das
neue Erlebnisbad in seiner äußeren Form
u. a. als Bild einer Burg nach. Zwei weithin
sichtbare Türme prägen die Silhouette des
Bades. Der Entwurf unterstreicht durch seine
äußere Gestaltung den Genius Loci und greift
die geschichtlich-industrielle Entwicklung der
Stadt Delmenhorst auf. Die leitende Idee für
das architektonische Konzept ist inspiriert
von der Stadtkultur Delmenhorsts, dem Umland und der eigentümlich-charakteristischen
Art der norddeutschen Tiefebene überhaupt. Begriffe wie „Burg“, „Industrie“, „Küste“, „Marsch“
und „Landschaft“ wurden geordnet, zu einem
architektonischen Leitbild zusammengefasst
und baulich umgesetzt.
Ausgangssituation
|2
|3
1 | Blick vom Kinderspielplatz
2 | Natürliche Belichtung durch das Foliendach
3 | Massage
Fotos 1 und 2:
Rüdiger Wolf, Bad Zwischenahn
Das alte Delmenhorster Schwimmbad aus dem
Jahr 1962, Anfang der 1980er Jahre zum
Freizeitbad umgebaut, war in die Jahre gekommen, sodass umfangreiche Baumaßnahmen unabdingbar wurden. Zur Diskussion
standen Sanierung, vollständiger Abriss ohne
Ersatz, also unter Aufgabe des Bades am Standort, oder Bau eines Bades mit neuem, zukunftsfähigem Konzept.
Nach umfangreichen wirtschaftlichen und
städtebaulichen Betrachtungen und nachdem
sich die Frage des Betreibers und die der Finanzierung durch die Delmenhorster Stadtwerke geklärt hatte, wurde der Ratsbeschluss
für einen Neubau des Bades verabschiedet.
Von Anfang an wurden dabei grundlegende
Leitsätze, wie größtmögliche Flexibilität des
Betriebs und Erweiterbarkeit der wesentlichen Produktbausteine bei gleichzeitigem hohem Anspruch an die architektonische Qualität, festgelegt. Für das in der Region neue
Schwimmbadkonzept wurde der prägnante
Name „GraftTherme“ gewählt. Die vielsagende Namensgebung des Bades ist von der Burggrabenanlage, der ursprünglichen Delmenhorster Wasserburg „Graft“, abgeleitet, die in
unmittelbarer Nachbarschaft liegt. Sie soll
mit dem Zusatz Therme in gleicher Weise auf
die neue, qualitativ hochwertige Ausrichtung des Sport- und Freizeitbades mit seiner
687 AB Archiv des Badewesens 11/2011 | Bäderbau · Neubau
Am Stadtbad
쏹
1
쏹
1
쏹
2
쏹
5
쏹
3
쏹
4
쏹
6
쏹
7
쏹
10
쏹
9
쏹
8
쏹
18
쏹
17
쏹
11
쏹
12
쏹
16
쏹
15
쏹
13
쏹
14
■ Lageplan
1.
2.
3.
Pkw-Parkplatz
Eingang
Mehrzweckbecken
Anzeige
4.
5.
6.
7.
8.
Betriebshof
BHKW
25-m-Außenbecken
Röhrenrutsche
Außenwarmbecken
9.
10.
11.
12.
13.
Erlebnisbecken
Kleinkindbecken
Kinderspielplatz
Entspannungs-(Sole-)becken
Hofsauna
14.
15.
16.
17.
18.
Scheunensauna
Gulfhaus
Ruhebereich
Saunagarten
Vitalbecken
N
Neubau · Bäderbau | AB Archiv des Badewesens 11/2011 688
■ Grundriss Erdgeschoss
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
13.
14.
15.
Eingangstor
Hof
Treppenhaus A mit Aufzug
Loggia
Tagungsraum
Eingang (Windfang)
Foyer
Toiletten
Service
Zu den Bäderabteilungen
Counter, Kasse
Lounge
Teeküche
Wertsachenfächer
Kinderwagen und Rollstühle
16.
17.
18.
19.
20.
21.
22.
23.
24.
25.
26.
Sportbad
Frisierplätze
Umkleide
Behinderten-Umkleide
Toiletten und Duschen
Behinderten-Dusche
Mehrzweckbecken
Erste-Hilfe-Raum
Geräteraum
Kursbecken
Springerbecken
Außenbecken
Freizeitbad
27. Umkleiden
28. Behindertenumkleiden
Anzeige
29.
30.
31.
32.
33.
34.
35.
36.
37.
38.
39.
40.
41.
42.
43.
44.
45.
46.
Behindertendusche
Toiletten und Duschen
„Felsenkeller” (Badebecken)
Schwimmmeisterraum
Kleinkinderbecken
Freizeitbecken mit Sprudelbecken
Schwimmkanal etc.
Sprudelliegen
„Wehrturm” mit Grotte und Warmsprudelbecken
Warmsprudelbecken
Badebereich für größere Kinder
Rutschenturm
Röhrenrutsche
Breitrutsche
Außenwarmbecken
Aufsichtsstand
Wickelraum und Toiletten
Kinderspielplatz
Gastronomie
Gastronomie-Terrasse
Biergarten
Gastronomie
Küche mit Nebenräumen und
Essensausgabe
51. Saunagastronomie
47.
48.
49.
50.
52.
53.
54.
55.
56.
57.
Saunanlage
Umkleiden
Toiletten und Duschen
Saunaterrasse
Ruheraum
Duschturm
zum Wellness-Bereich im Obergeschoss
58.
59.
60.
61.
62.
63.
64.
65.
66.
67.
68.
69.
70.
71.
72.
73.
74.
75.
76.
77.
78.
79.
80.
81.
82.
83.
84.
85.
86.
87.
88.
89.
90.
Kaltwasseranwendungen
Biosauna
Finnische Sauna
Aufenthalt
Fußwärmbecken
Vitalbecken
Hamam
Massage
Dusche
Aufenthalt (Gesundheitsbad)
Windfang
Entspannungs-(Sole-)becken
Terrasse
Laubengang
Hofsauna (Hof)
Finnische Sauna
Vorraum (mit Dusche)
Vorplatz
Kalttauchbecken
Wiese
Scheunensauna (Finnische Sauna)
Vordach
Gulfhaus
Event-Sauna
Treppe zur Dachterrasse mit Sitzund Liegeflächen
Saunagarten
Ruhebereich
Betriebshof
Müll
Technik u. a. mit Chlorraum
Heizraum
BHKW
Geräteraum
689 AB Archiv des Badewesens 11/2011 | Bäderbau · Neubau
쏹
80
N
쏹
55
쏹
82
쏹
81
55
쏹
61 쏹
쏹
60
쏹
5
쏹
13 쏹
8
쏹
4
쏹
2
쏹
1
쏹
12
쏹
6
쏹
10
쏹
9
쏹
16 쏹
16
쏹
11
쏹
18
19
쏹
20 쏹
쏹
51
쏹
50
쏹
16
9
쏹
8 쏹
쏹
49
쏹
49
쏹
64
쏹
29
쏹
16
쏹
29
쏹
55
쏹
47
쏹
46
쏹
38
쏹
37
쏹
22
쏹
36
쏹
32
쏹
39
쏹
34
쏹
35
쏹
24
쏹
43
쏹
40
쏹
42
쏹
85
쏹
41
쏹
86
쏹
87
쏹
88
쏹
8
쏹
26
쏹
89
쏹
90
쏹
70
쏹
69
쏹
33
쏹
31
쏹
25
쏹
68
쏹
45
쏹
44
쏹
66
쏹
30
쏹
21
쏹
67
쏹
66
쏹
65
쏹
65
쏹
48
쏹
27
쏹
23
쏹
74
쏹
30
쏹
28
쏹
58
쏹
58
쏹
54
쏹
51
쏹
50
쏹
27
74
쏹
78 쏹
쏹
70
쏹
83
쏹
53
쏹
15
쏹
79
쏹
63
쏹
53
쏹
17
쏹
17
쏹
19
52
쏹
16 쏹
쏹
55
쏹
57
쏹
56
14
쏹
10 쏹
쏹
7
쏹
8
쏹
58
쏹
16
쏹
3
쏹
84
쏹
62
쏹
59
쏹
16
쏹
8
쏹
73
쏹
55
쏹
72
쏹
71
쏹
77
쏹
76
쏹
75
Neubau · Bäderbau | AB Archiv des Badewesens 11/2011 690
großen Saunalandschaft, der weitläufigen Saunagartenanlage und dem Gesundheitsbad hinweisen.
Das Bad
Sport-, Freizeit- und Gesundheitsbad sowie Wellness und Sauna wurden baulich
unter einem Dach zusammengefasst. Für
Konferenzen oder Vereinsversammlungen ist ein zusätzlicher Saal mit vorgeschaltetem Lounge-Bereich vorgesehen.
Die zwei-, z. T. dreigeschossige Anlage
wurde in den besucherrelevanten Bereichen barrierefrei organisiert. Das Erdgeschoss enthält sämtliche Bäder und
Badeinrichtungen. Im Obergeschoss befinden sich die Verwaltung, die Personalräume und der Wellness-Bereich. Die
Technikanlagen sind mit direktem Bezug zu den Schwimmbecken im Kellergeschoss untergebracht. Das Gebäude
verfügt über zwei Haupt- und vier Nebentreppenhäuser. Ein exponiertes Treppenhaus mit Personenaufzug, das sich
in der Gebäudeansicht als stilisierter Burgturm abzeichnet, erschließt den Wellness-Bereich sowie die Verwaltungsund Personalräume im Obergeschoss.
Ein internes Treppenhaus verbindet den
im Erdgeschoss gelegenen Saunabereich
mit den Wellness-Räumen des Obergeschosses.
■ Eingang
Das Ankommen des Besuchers wird in
besonderer Weise inszeniert. Er durchschreitet zunächst ein „Burgtor“ und gelangt, nachdem er einen „Burghof“ pas- ■ Lounge im Eingangsbereich
siert hat, in die große Eingangshalle.
Dort wird er an einem Counter mit In- passiert hat, in die jeweiligen Badbe- enthält es auch ein 25-m-Außenwarmbecken (WF 200 m2, WT 1,35 m). Alle
fotresen empfangen.
reiche.
Becken sind räumlich voneinander getrennt, sodass eine gegenseitige, vor
Garderobe
Sportbad
Für jede Tarifzone ist bedarfsabhängig Das Sportbad umfasst insgesamt eine allem Geräusch-Belästigung weitgehend
ein eigener Umkleidebereich vorgese- Nutzfläche von ca. 1500 m2. Es ist auf ausgeschlossen wird.
hen. Annähernd 260 Garderobenschrän- den Schwimm- und Lehrbetrieb der ortske gehören zum Sportbad. Der Garde- ansässigen Schulen und Vereine ausge- Für die formale Ausgestaltung des Sportrobenbereich des Freizeitbades ist mit legt. Neben den innen liegenden Mehr- bades stand das architektonische Vokaca. 800 Schränken der größte und bein- zweck- (16 x 25 m, Wassertiefe (WT) bular moderner Industriearchitektur Pahaltet daneben fünf Sammel- und die 1,10 - 1,80 m), Kurs- (Wasserfläche (WF) te, die das Delmenhorster Stadtbild maßerforderlichen Wechselkabinen. Der Ba- 80 m2 mit Hubboden) und Springerbe- geblich prägt.
degast gelangt, nachdem er die entspre- cken mit einem 1-m-Brett und einer 3chenden Dusch- und Sanitärbereiche m-Plattform (WF 90 m2, WT 3,80 - 6,00 m)
691 AB Archiv des Badewesens 11/2011 | Bäderbau · Neubau
Der Gast, der zum ersten Mal die große
Schwimmhalle betritt, wird wohl von der
lichten, hellen Weite, die diese Schwimmhalle bietet, überrascht sein. Ein großes
tonnenförmiges Foliendach, welches das
400 m2 große Mehrzweckbecken überspannt, sorgt durch seine hohe Lichtdurchlässigkeit für eine freundliche Atmosphäre. Die konstruktiven Elemente
der Halle sind ganz bewusst offen sichtbar gelassen worden. Auf eine abgehängte Decke, die den wahren Charakter einer Tragkonstruktion verdecken
würde, wurde verzichtet. Puristisch wirkende Stahlträger mit grauem Anstrich,
Deckenunterkonstruktion und Lüftungskanäle gliedern stattdessen die Deckenuntersicht in freier Form. Das Thema
„Industriearchitektur“ steht im klaren
Kontrast zu der offenen und freien Anmutung, die diese Halle, die im eigentlichen Sinn nur Schwimmhalle sein will,
ausstrahlt.
Kursbecken
Nach Westen lagert sich direkt der 172 m2
große Bereich für den Kursbetrieb an.
Das Kursbecken mit einer Wassertemperatur von 30,5 °C ist zur Konfliktvermeidung in einer eigenen Halle untergebracht. Der eingebaute Hubboden lässt
die Wassertiefen von 0,00 bis 1,80 m variabel einstellen. Zur großen Schwimmhalle und zum angrenzenden Springerbereich ermöglichen große Fensterflächen Blickbeziehungen. Einen Anklang
an die örtliche Lage der Stadt Delmenhorst bietet ein in künstlerischer Weise
verfremdetes Deichmotiv, das sich als
gedrucktes und gemaltes Bild über die
Außenwand des Kursbereichs erstreckt.
Springerbecken
Das Thema der Industriearchitektur ist
in der 255 m2 großen Springerhalle am
augenfälligsten umgesetzt worden. Am
Kopf des Beckens steht eine in Signalfarben gelb-schwarz lackierte Sitzbank
aus Beton, die den Blick des Badegastes
anzieht. Der eigens für dieses Bad entworfene Sprungturm mit 3-m-Plattform
zitiert durch seine klare Form die Arbeitsgänge industrieller Stahlverarbei-
tung. Das an den Wänden und im Deckenbereich sichtbar gelassene Haupttragwerk (Stahlkonstruktion) komplettiert die Designabsicht. Einfarbig graue
bzw. dunkelgrau und orange gestrichene Akustikplatten, die großflächig vor
die Wände gehängt wurden, genügen
dem Schallschutz in dieser lichten, hohen Halle. So unterstreicht die gesamte Innenarchitektur die industrielle Prägung der Stadt Delmenhorst.
Als Besonderheit besitzt das Springerbecken neben der notwendigen Wassertiefe von 3,80 m auch einen auf 6,00 m
abgesenkten Teil. Das sog. „Deep Hole“
wird u. a. von Tauchern der örtlichen
DLRG-Gruppe zum Übungstauchen genutzt. Der abgesenkte Bereich verfügt
über einen Geysir, der das Abtauchen
zu einem besonderen Erlebnis werden
lässt.
Von dieser Halle aus bestehen Zutrittsmöglichkeiten zum Freizeitbad und zum
ganzjährig betriebenen Außenbecken.
Der Badegast kann über eine Zugangsregelung mit automatischer Drehkreuzanlage in die Tarifzone des Freizeitbades wechseln.
Außenbecken
Das 200 m2 große Außenbecken des
Sportbereichs ist mit vier Schwimmbahnen ausgestattet. Es hat eine Wassertiefe von 1,35 m und eine Wassertemperatur von 27 °C. Das Becken mit
hochliegendem Wasserspiegel ist mit
einer Schmalseite zum leichtabfallenden Naturraum hin ausgerichtet, sodass sich beim Bahnenschwimmen ein
freier Blick in die üppig-grüne Landschaft ergibt („Infinity Edge“). Der morgendliche Badegast kann dort werktags
ab 6.00 Uhr mit dem Schwimmen beginnen. In den Abendstunden sorgt eine Unterwasserfarbwechsel-Beleuchtung
für ein stimmungsvolles Ambiente.
Freizeitbad
Das Freizeitbad hat innen und außen
eine Nutzfläche von insg. gut 3000 m2.
Zu den Außenflächen zählen die Liege-
Neubau · Bäderbau | AB Archiv des Badewesens 11/2011 692
wiese, ein Warmbecken (WF 190 m2,
WT 1,10 - 1,30 m), eine Breit- und eine
Röhrenrutsche sowie ein Kinderspielund Matschbereich. Die zweigeschossige innen liegende Badelandschaft hat
eine eingestellte Galerie und umfasst das
Erlebnis- und das Planschbecken sowie
die Gastronomie. Die Fläche dafür beträgt ca. 1600 m2.
■ Kuppel über dem Erlebnisbecken
■ Zum Warmsprudelbecken im Wehrturm; Foto: Rüdiger Wolf, Bad Zwischenahn
■ Sprudelliegen im Erlebnisbecken; Foto: Rüdiger Wolf, Bad Zwischenahn
Die kreisrunden Dachkuppeln mit 25,60 m
bzw. 12,40 m Durchmesser, die das Erlebnisbecken und das Planschbecken im
Innenbereich überragen, zählen zu den
Blickfängen des Freizeitbades. Der Badegast findet helle, weite Räume vor,
denen eine ganz eigene, unvermutete
Lichtstimmung innewohnt. An sonnigen und an bewölkten Tagen kann er
sich frei in den lichtdurchströmten, warmen Räumlichkeiten bewegen. Dabei
lassen die mit Hilfe von Luftdruck pneumatisch regulierten Foliendächer die UVStrahlung des Tageslichts in den Raum
dringen, sodass eine natürliche Sonnenbräune möglich ist.
Die eigentliche Dachkonstruktion besteht
aus Flachdecken, die im Hallenbereich
von vier sich baumartig verzweigenden
Stützen getragen werden. Auffällig in
dieser weiten Halle ist auch die üppige
Begrünung durch natürliche Pflanzen
und Bäume, die einen farblichen Akzent setzen und dadurch in den benachbarten Naturraum überleiten. Auf
der Südseite des Gebäudes lässt sich die
Fassade im Bereich des Erlebnisbeckens
auf einer Länge von ca.13 m öffnen. Die
Liegewiese und das Außenwarmbecken
sind mit dem Innenraum verbunden.
Erlebnisbecken
Das mit Rundformen reich gestaltete,
370 m2 große Erlebnisbecken (WT 1,35 m,
Wassertemperatur (Wtemp.) 30,5 °C) wartet mit vielfältigen Wasserattraktionen
auf, die zu sportlicher Betätigung der
„sanften Art“ ermuntern. Es ist mit Unterwasserdüsen, Geysiren, Schaukelbucht,
einem Strömungskanal, Unterwassersprudel-Liegen und einem „Teufelsbrunnen“
ausgestattet.
693 AB Archiv des Badewesens 11/2011 | Bäderbau · Neubau
■ Sprunganlage; Fotos: Rüdiger Wolf, Bad Zwischenahn
■ Mehrzweckbecken
Neubau · Bäderbau | AB Archiv des Badewesens 11/2011 694
■ Kursbecken; Fotos: Rüdiger Wolf, Bad Zwischenahn
■ 25-m-Außenbecken
Anzeige
Zentrales, raumbeherrschendes Element
des Freizeitbades ist ein runder Turm,
der an einen Wehrturm denken lässt. Er
ragt leicht in das Erlebnisbecken hinein
und gliedert es. Im Inneren beherbergt
er eine Wasserschleiergrotte mit Sitzbänken und Regendecke mit integriertem Sternenhimmel. Auf seiner Kanzel
befindet sich ein Warmsprudelbecken
(Wtemp. 32 °C) zum Ausruhen und Beobachten. An das Erlebnisbecken ist
auch ein Badebereich für größere Kinder angefügt (WT 0,50 - 0,80 m). Rampen, eine Wasserkanone und eine Rutsche lockern diesen Teil auf. Ein weiteres Warmsprudelbecken ragt etwas erhöht in das Erlebnisbecken hinein. In
zahlreichen Nischen des Beckenumgangsbereiches und auf der Galerie stehen
Ruheliegen zur Verfügung.
Kinderwelt
Das Planschbecken für Kleinkinder nimmt
eine Fläche von 40 m2 ein. Es befindet
sich, etwas abgerückt vom Erlebnisbecken, nahe der zweiten, kleinen Foliendachkuppel im östlichen Teil des Freizeitbades. An zwei Seiten ist es von
niedrigen Mauern eingefasst und zur
Südfassade hin geöffnet. Der Beckenboden weist eine leichte Neigung auf,
sodass die Wassertiefe bis 0,35 m behutsam zunimmt. Als Hochpunkt, der
den Blick auf sich zieht und dabei
gleichzeitig der Orientierung dient, wurde am Beckenrand ein sitzender, wasserspeiender Drache platziert. Er bildet
gewissermaßen den Auftakt für eine
695 AB Archiv des Badewesens 11/2011 | Bäderbau · Neubau
■ Außenwarmbecken vor dem Rutschenturm und der Halle mit Erlebnisbecken
Reihe von Installationen rund um das
Thema „Dinowelt“. So befinden sich kleine wasserspritzende Drachen am Beckenrand. In den Beckenboden eingelassene, wasserspritzende Felssteine ermuntern zum Überklettern. Eine Rutsche mit Wasserkanone und eine Wasserpumpe runden das Programm der
Wasserattraktionen ab.
Der Planschbereich ist gut einsehbar,
da er einen Sichtbezug zu den Sitzbereichen der Gastronomie aufweist.
Rutschenanlage und
Außenwarmbecken
Eine weitere Attraktion des Freizeitbades ist die große Rutschenanlage. Aufstiegstreppe und Start der Black-HoleRöhrenrutsche (76 m Länge) mit LEDBeleuchtung befinden sich in dem burgturmartigen Gebäude auf der Westseite. Weiterhin wurde eine Breitrutsche
(26 m Länge) vorgesehen, die Bestandteil des früheren Freizeitbades war. Der
Start ist vor dem Rutschenturm. Die
Rutsche mündet in das Außenwarmbecken (WF 190 m2, WT 1,35 m, Wtemp.
30,5 °C), dessen Beckenrand um 30 cm
gegenüber dem Beckenumgang angehoben ist. Der weithin sichtbare Rutschenturm geht einen städtebaulichen
Dialog mit dem Wasserturm des Rat-
hauskomplexes ein und kann als eine
Art Landmarke betrachtet werden. Bei
stetig steigendem Nutzerbedarf kann er
durch eine dritte und vierte Rutschenanlage ausgebaut werden. Mögliche
Ausbaukapazitäten wurden dafür freigehalten.
Sauna mit Wellness-Bereich
Der insg. gut 1850 m2 große Saunabereich stellt eine besondere Einheit mit
separaten Umkleiden und eigener Gastronomie dar. Er liegt auf der Ostseite
der Gesamtanlage und verfügt über einen Innen- und einen Außenbereich.
Der Saunagast verlässt die Umkleideräume und gelangt durch die Duschund Sanitärräume in eine große, zentrale Saunagastronomie, den eigentlichen Verteilerraum dieser Tarifzone. Angeschlossen sind die innen liegende Saunaanlage, die Saunaterrasse mit dem
Übergang zum Saunadorf und das Gesundheitsbad. Vorhanden sind eine Finnische Sauna (100 °C), eine Biosauna
(80 °C), ein Kaltwasserangebot, zwei Ruheräume, ein Eisbrunnen und ein Bachlauf.
Der Bachlauf ist zentrales Element eines auf Kommunikation ausgelegten
Fußbecken- und Sitzbereiches. Die Kaltwasseranwendung befindet sich in ei-
Neubau · Bäderbau | AB Archiv des Badewesens 11/2011 696
nem fensterlosen, quadratischen Duschturm, der durch Farbwechsellampen in unterschiedliche Lichtstimmungen getaucht
wird. Aus einer Höhe von 5 m regnet Wasser auf den Saunagast herab. Über ein innen liegendes, rundes Treppenhaus
erreicht der Gast den Wellness-Bereich, der neben Massageund Anwendungsräumen (u. a. Seifenmassage) sowie einem
Private Spa auch ein Rasul beinhaltet.
■ Kinderspielplatz
Außensaunaanlagen
In den Außenanlagen erweitern ein Saunadorf, ein Kalttauchbecken (WF 40 m2) und ein Saunagarten mit heckenumwachsenen Ruhezonen das Angebot. Das Saunadorf besteht aus drei eigenständigen, mit Ruhe- und teils mit Sanitärräumen ausgestatteten Gebäuden, die sich um einen
gärtnerisch angelegten Grünbereich gruppieren. Sie enthalten u. a. jeweils eine Finnische Sauna mit unterschiedlichen
Temperaturen, darunter eine 90 °C-Event-Sauna mit Aufgussofen.
Als Leitbild für Entwurf und Struktur dieses Bereiches dienten Bildmotive, die dem Bauen im ländlichen Raum Nordwestdeutschlands entlehnt wurden. „Scheunensauna“ und
„Hofsauna“ sind übergeordnete Begriffe zweier Saunabauten. Die Event-Sauna befindet sich in einem Gebäude, das
äußerlich der Kubatur eines Gulfhauses (spezielles Bauernhaus) nachempfunden wurde. Allerdings hat dieses Haus
anstelle eines geneigten Daches eine begehbare Dachterrasse mit Liege- und Sitzflächenangebot. Eine offene, mit Kletterpflanzen berankte Stahlkonstruktion, welche die Dachterrasse überragt, zeichnet die Gulfhausform stilisierend nach.
Die Berankung bildet ein Blätterdach so aus, dass sich ein
grüner, überdeckter „Naturraum“ inmitten der Landschaft ergibt.
■ Scheunensauna
Anzeige
Gesundheitsbereich mit Landschaftsbezug
Das Gesundheitsbad befindet sich mit einer Größe von 240 m2
zwischen dem Freizeitbad und der Sauna und enthält zwei
Massageräume, ein Hamam sowie ein Dampfbad mit entsprechenden Neben- und Ruheräumen. An den innen liegenden Ruheraum des Gesundheitsbades schließt sich ein begrünter, landschaftsplanerisch gestalteter Außenhof an, in
den ein 50 m2 großes Entspannungsbecken (Soleaußenbe-
697 AB Archiv des Badewesens 11/2011 | Bäderbau · Neubau
cken, WT 1,50 m, Wtemp. 33 °C) eingefügt wurde. Es ist mit RGB-Unterwasserscheinwerfern ausgestattet, die den
Außenhof abends in stimmungsvolles
Licht tauchen. Das Gesundheitsbad kann
optional dem Saunabereich zugeschaltet werden.
Gastronomie
Die Gastronomie ist im Innenbereich
zentral zwischen dem Freizeitbad und
der Sauna angeordnet. Während die
Gastronomie im Freizeitbad mit einem
reinen Selbstbedienungskonzept in FreeFlow-Anordnung betrieben wird, ist
für die Saunaspange ein Am-Platz-Service (ca. 70 Sitzplätze) vorgesehen worden. Planerisch sind im Freizeitbad die
Gastronomieflächen in der Nähe des
Planschbeckens angeordnet worden,
wodurch gegenseitige Sicht- und Aufsichtsbeziehungen möglich sind. Zusätzlich zum innen liegenden Sitzplatzangebot gibt es vor dem Kinderspielbereich auf der Gebäudesüdseite
eine Gastronomieaußenterrasse mit freiem Blick in den Landschaftsraum.
■ Saunagarten
Die Versorgung der Gastronomiebereiche erfolgt im Wesentlichen über das Untergeschoss. Die Lager- und Kühlräume
des Untergeschosses sind über einen Lastenaufzug an den Küchenbereich angebunden.
Farb- und Materialleitsystem mit
regionalem Bezug
■ Ruheraum
Dem Entwurfskonzept Therme liegen
vielgestaltige Themen zugrunde, die –
auf regionale Bezüge basierend – baulich zur Umsetzung kamen. Materialbestimmende Motive sind, wie eingangs
erwähnt, Burg, Landschaft und Industrie. Für die Außenwände wurde ein regionaler Backstein verwendet: Weyher
Backsteinsortierung Delmenhorst, GelbKohlebrand. Dieser Backstein setzt sich
im Burghof fort. Er prägt im Weiteren
auch das warme Ambiente der Eingangshalle, der angrenzenden Lounge
und des Konferenzraumes.
■ Wannenbecken
Neubau · Bäderbau | AB Archiv des Badewesens 11/2011 698
Für die Garderobenschränke des Freizeitbades wurde unter
dem Oberbegriff „Landschaft“ ein Farbleitsystem mit fünf
monochromen Farbthemen – Feldweg, Waldweg, Moor, Wiese und Mohnfeld – entwickelt, das dem Badegast als Orientierungshilfe dienen soll. In wechselvollem Spiel lockern
farbige Schranktüren die Garderobenzone auf. Fünf digital
verfremdete Landschaftsbilder, die auf Garderobenschranktüren (HPL-Platten / High Pressure Laminate) aufgedruckt
wurden, verstärken die visuelle Wirkung der Bereiche in
künstlerischer Weise. Im Freizeitbad wird das Gestaltungsthema Landschaft durch die Verwendung von Fliesen mit
Klinker- oder Natursteinoptik betont. Die Beckenumgänge
sind hauptsächlich cremefarben gefliest und teilweise mit
braunen Akzentstreifen versehen.
■ Ortstypische Materialien; Fotos: Rüdiger Wolf, Bad Zwischenahn
Das Sportbad erhält seinen an Industriearchitektur erinnernden Charakter durch sichtbar gelassene graue Stahlkonstruktionen, weiße Trapezbleche in den Deckenuntersichten, aber auch durch die Verwendung von farblich akzentuierten Objekten im Raum. Um einen regionalen Bezug
herzustellen und der Gestaltungslinie zu folgen, wurden für
die Innenräume des Saunabereichs und des Gesundheitsbades Materialien mit rustikaler Optik verwendet. So kamen
u. a. PVC-Planken in Holzdeck-Optik in den Saunaruhebereichen und der Gastronomiezone zum Einsatz. Die Innenverkleidungen der Saunen bestehen aus Douglasienholz. Für
die Ummauerung des Saunaofens in der Event-Sauna wurde ein Wittmunder Klinker gewählt. Diese Materialien zitieren mit ihrer Farbwelt und ihrer Haptik das Element „Moor“,
das Thema des Gesundheits- und Saunabereiches ist.
Technische Gebäudeausrüstung
Dipl.- Ing. Jörg Steinweg, Wolff + Partner GmbH – Beratende
Ingenieure VBI, Bremen
Bei der Planung der technischen Anlagen wurde besonderer Wert auf gute ökonomische und ökologische Ergebnisse
der Gesamtanlage gelegt. Um dies zu erreichen, sind umfangreiche Energie- und Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen
vorgenommen und ein entsprechendes technisches Konzept
entwickelt worden.
■ Fußpunkt der Dachstütze
Badewasseraufbereitung
Die Badewasseraufbereitung erfolgt nach DIN 19 643, Teil 2,
über die Verfahrensstufen Flockung – Mehrschicht-Filtration – Chlorung. Zur Reduzierung der Trihalogenmethane
und der gebundenen Chlorwerte erfolgt die Wasseraufbereitung über Mehrschichtfilter mit Hydroanthrazit H. Für die
Saugfiltration wurden besonders energieeffiziente Niederdruckfilter eingebaut. Neben der hohen Wirtschaftlichkeit
der Anlagen konnten durch Einsatz dieser Filter auch die
Baukosten minimiert werden, da die sonst notwendigen großen Kellerhöhen nicht erforderlich sind.
699 AB Archiv des Badewesens 11/2011 | Bäderbau · Neubau
Für die Wasserdesinfektion wird den einzelnen Badewasserkreisläufen über eine Vollvakuumanlage Chlorgas zugeführt.
Die pH-Wert-Korrektur und die Flockungsmittelzugabe erfolgt voll automatisch über Dosierpumpen. Zur Reduzierung
der Betriebskosten wird die Dosierung nicht aus Einzelgebinden, sondern über einen Zentraltank vorgenommen.
Insgesamt erfolgt die Badewasseraufbereitung für die Becken
in Abhängigkeit von den Wassertemperaturen und den Nutzungen über sechs Aufbereitungskreise mit einer Gesamtumwälzleistung von rd. 1300 m3/h. Die Umwälzpumpen sind
mit energieeffizienten Permanent-Magnetmotoren ausgestattet, die entsprechend der Belastung über Frequenzumformer
angesteuert werden.
Eine Besonderheit des Bades bilden die vielen Wasserattraktionen. Neben beliebten Attraktionen, die der Badegast in einem Bad dieser Qualität erwartet, wurden gemeinsam zwischen Bauherrn und Planern eigene Attraktionen entwickelt,
die dem Bad ein hohes Maß von Individualität verleihen.
Das Solebecken wird mit einer ca. 3-%-igen Sole betrieben,
die vor Ort durch Mischung von angelieferter, ca. 26-%-iger
Sole und Süßwasser hergestellt wird. Die Zudosierung der
Anzeige
■ Umkleideschränke
Neubau · Bäderbau | AB Archiv des Badewesens 11/2011 700
Heizung
Die Beheizung des Bades erfolgt über
ein Biogas-Blockheizkraftwerk, über das
ca. 75 % der erforderlichen Heizenergie
des Bades erzeugt wird. Für die Spitzenlastabdeckung stehen zwei Brennwertkessel (750 kW) zur Verfügung.
■ Raumlufttechnische Anlagen und Heizungsregelstrecken
Gebäudeleittechnik
Zur Überwachung aller technischen Anlagen wurde eine zentrale Gebäudeleittechnik vorgesehen. Gemeinsam mit dem
Bauherrn wurde ein Konzept entwickelt,
wie die hochkomplexen technischen Anlagen anhand weniger Übersichtsbilder
jederzeit mit geringem Zeitaufwand überwachbar sind, gleichzeitig aber die Möglichkeit bieten, die Anlagen bei Bedarf
über die Gebäudeleittechnik bis in die
Steuerungsebene zu bedienen und zu
optimieren. Über die Gebäudeleittechnik erfolgen auch die Lichtsteuerung
des Bades und die Regelung der Saunaanlagen.
Fazit
■ Filterkreuze der Unterdruckfilter
erforderlichen Solemenge erfolgt voll Raumlufttechnische Anlagen
automatisch durch permanente Über- Die Luftaufbereitung erfolgt über fünf
kombinierte Zu- und Abluftgeräte. Diewachung des Solegehalts im Becken.
se sind mit besonders energieeffizienDas Rückspülwasser der Filteranlagen ten Rotationswärmetauschern ausgerüswird in Zwischenbehältern aufgefan- tet. Die Ventilatoren werden über Fregen und anschließend in einer Abwas- quenzumformer und Volumenstromregser-Recyclinganlage nach DIN 19 645 ler in Abhängigkeit von der RaumTyp 1 zu 75 % als Frischwasser für die feuchte, Luftqualität und der maximaSchwimmbadtechnik zurückgewonnen. len Zulufttemperatur von 50 bis 100 %
Die übrigen 25 % werden für die WC- Luftleistung stufenlos geregelt. Die
und Urinalspülung verwendet, sodass Gesamtluftleistung der Anlage beträgt
auch dafür kein Trinkwasser verwendet 165 000 m3/h.
wird.
Die GraftTherme ist für die Stadt Delmenhorst und ihre Region von großer
Bedeutung. Sie schließt nicht nur eine
infrastrukturelle Lücke, die durch den
Wegfall des ehemaligen Freizeitbades
entstanden ist, sondern bildet darüber
hinaus eine wirtschaftliche, flexibel zu
betreibende und modular erweiterbare
Anlage mit großer Strahlkraft u. a. als
touristischer Anziehungspunkt. Inmitten der Stadt gelegen, stärkt sie das
Zentrum über den eigentlichen Marktplatz hinaus und rundet es nach Westen hin ab. Es konnte mit einem gut
aufeinander abgestimmten Team von
Bauherrn, Betreiber, Architekt und Fachplaner, den vielfältigen und hohen Ansprüchen der Aufgabe entsprechend,
ein baulich interessantes Konzept mit
großer innenräumlicher und atmosphärischer Qualität umgesetzt werden. Dadurch konnte die Attraktivität des Standortes Delmenhorst in der Metropolregion Bremen-Oldenburg gesichert und
nachhaltig gesteigert werden.
cg
701 AB Archiv des Badewesens 11/2011 | Bäderbau · Neubau
Projektdaten
Projekt
GraftTherme Delmenhorst
Am Stadtbad 2
27753 Delmenhorst
Bauablauf
Planungsbeginn
Baubeginn
Datum der Eröffnung
Projektbeteiligte
Bauherr und Betreiber
BAD Bäderbetriebsgesellschaft mbH
Fischstraße 32 - 34
27749 Delmenhorst
Baukosten (netto)
Gesamtbaukosten inkl. NK
Architekt
de witt janßen partner –
Architekten und Ingenieure
Seerosenweg 3
26160 Bad Zwischenahn
Innenarchitektin
Lore Gellersen
Eppendorfer Weg 93 a
20259 Hamburg
Tragwerksplanung
S3 – Sasse Stein Sasse GmbH
Haferwende 7
28357 Bremen
Technische Gebäudeausrüstung
Wolff + Partner GmbH
Beratende Ingenieure VBI
Haferwende 18
28357 Bremen
Technische Gebäudeausrüstung –
Elektroplanung
Ingenieurbüro Wilfried Heise
Westerwieke 181
26802 Moormerland
Freiflächenplanung, Außenanlagen
Henke + Blatt Partnerschaft
Sonneberger Straße 13
28329 Bremen
Bodengutachter, SiGe-Koordination
Umtec / Prof. Biener / Sasse / Konertz
Partnerschaft Beratender Ingenieure
und Geologen
Haferwende 7
28357 Bremen
Prüfstatiker
Prof. Bellmer Ingenieurgruppe GmbH
Heinrich-Focke-Straße 13
28199 Bremen
Flächen und Rauminhalte
Bruttogrundfläche
Bruttorauminhalt
Nutzfläche
Wellness und Sauna
2008
2009
26.08.2011
ca. 22,7 Mio. €
ca. 12 600 m2
ca. 50 000 m3
7 100 m2
1 850 m2
Wasserflächen
Freizeitbad
Erlebnisbecken
WT 1,35 m, z. T. 0,50 - 0,80 m
Planschbecken
WT 0,00 - 0,35 m
Außenwarmbecken
WT 1,35 m
Freizeitbad insg.
Sportbad
Springerbecken
WT 3,80 - 6,00 m,
1-m-Brett und 3-m-Plattform
Mehrzweckbecken
16 x 25 m, WT 1,10 - 1,80 m
Kursbecken
WT 0,00 - 1,80 m verstellbar,
mit Hubboden
25-m-Außenwarmbecken
WT 1,35 m
Sportbad insg.
Saunabereich
Kalttauchbecken
Gesundheitsbad
Entspannungs-(Sole-)becken
WT 1,50 m
Wasserflächen insg.
370 m2
Öffnungszeiten
Sportbad
Montag - Samstag
Sonntag und Feiertag
6.00 - 21.00 Uhr
8.00 - 21.00 Uhr
Freizeitbad
Täglich
9.00 - 21.00 Uhr
Sauna und Wellness
Montag - Donnerstag
(Montag ist in der
Hofsauna Damentag)
Freitag - Samstag
Sonntag und Feiertag
Gesundheitsbereich
Montag - Donnerstag
(Montag ist Damentag)
Freitag - Samstag
Sonntag und Feiertag
9.00 - 23.00 Uhr
9.00 - 24.00 Uhr
9.00 - 23.00 Uhr
9.00 - 23.00 Uhr
9.00 - 24.00 Uhr
9.00 - 23.00 Uhr
40 m2
190 m2
600 m2
90 m2
Eintrittspreise
Sportbad
1,5 h
Tageskarte
400 m2
80 m2
200 m2
770 m2
40 m2
50 m2
1 460 m2
Freizeitbad
(inkl. Sportbereich)
Erwachsene 3 h
Erwachsene Tageskarte
Kinder und Jugendliche 3 h
Kinder und Jugendliche
Tageskarte
Kinder unter 1 m frei
Gesundheitsbereich
Sole-Zuschlag zum Freizeitbad
Sauna
(inkl. aller Bereiche)
3h
Tageskarte
2,80 €
5,00 €
7,50 €
10,00 €
5,50 €
8,00 €
3,00 €
16,00 €
18,50 €

Documentos relacionados