ROLLENSPIEL HARRY POTTER BAND 7 FF.
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ROLLENSPIEL HARRY POTTER BAND 7 FF.
ROLLENSPIEL HARRY POTTER BAND 7 FF. Autoren: DaMigu Marion HermineWatson darkino Royal Flush Melly timlarsson Smaily Nanani Albus Dumbledore Pansy Fassung vom 10.07.2006 – Version 1.5 Zusammengefasst von Albus Dumbledore © Copyright liegt bei den jeweiligen Autoren 0 Es war fünf Uhr Morgens, im Ligusterweg war alles still. Um diese Zeit war selten etwas los in dieser Strasse. In diesem Quartier gab es nur normale Menschen. Nichts deutete darauf hin, dass am Ligusterweg Nr. 4 ein Junge schlief der nicht dorthin passte, ein Junge der nicht gewöhnlich war. Ein Junge mit magischen Kräften. Um den Hals trug der Junge ein Amulett. Ein Amulett das von jemandem stammte der die Initialen R.A.B trug. Dieses Amulett hatte Harry, so hieß dieser Junge, zu verdanken, dass ein weiterer wichtiger Mensch aus seinem Leben verschwand. Dies war ein schrecklicher Verlust, hatte Harry doch in jeder noch so schweren Situation immer halt an dieser Person gefunden. Der vor kürze verstorbene hieß Dumbledore. Er war der Leiter der Schule, auf die Harry niemals wieder gehen wollte. Er hatte keinen Grund mehr weiterhin an diese Schule zu gehen. Er beschloss, an den Ort zurück zu gehen, an dem seine Eltern starben. Er wollte zurück nach Godric's Hollow um von dort die Horkruxe zu finden und zu zerstören, die je einen Teil der Seele von Voldemort, dem mächtigsten schwarzen Magier, in sich trugen. Wenn er alle Horkruxe zerstören könnte, so würde auch Voldemort vernichtet werden und dies war sein Ziel. Er wollte den Menschen töten, der ihm und der ganzen Welt so viel Schaden zufügte. Den Menschen, der seine Eltern und Cedric auf dem gewissen hatte. Und dem Menschen, der angeordnet hatte seinen Paten und Dumbledore zu töten. Denn Hass der Harry in sich hatte konnte man nicht beschreiben. Schreckliches war im zugestoßen doch dank viel Glück, Zufall und seinen treuen Freunden konnte Harry bisher jedes Problem bewältigen. Er hatte bisher immer einen Ausweg gefunden. Doch kommen wir zurück an den Ligusterweg. Punkt fünf Uhr schreckte Harry in seinem Bett hoch. Er hielt die Hand an seine Narbe. Sie schmerzte schrecklich, doch das war in der letzen Zeit häufiger der Fall. Die letzten vier Tage an denen Harry wieder aus Hogwarts zurück war, fand er kaum Schlaf. Und wen er einmal einschlafen konnte wurde er durch ein Stechen seiner Narbe schon bald wieder wach. Harry saß nun aufrecht in seinem Bett. Er nahm seine Brille vom Nachttisch und setzte sie auf die Nase. Er blickte sich kurz im Zimmer umher, dann starrte er auf die Uhr an der Wand und legte sich wieder zurück ins Bett. Er wollte gerade die Brille wieder absetzen als er ein Kratzen an seinem Fenster hörte. Sofort hatte er den 1 Zauberstab in der Hand, den er nach den kürzlichen Ereignissen immer griffbereit hielt. Er schaute zum Fenster. Der Mond erleuchtete das Zimmer. Er konnte einen Schatten am Fenster sehen der ihm vertraut war. Er legte den Zauberstab wieder auf den Nachttisch und lief zum Fenster um Hedwig hereinzulassen. Sie würde wohl nur von der Jagd zurückkommen dachte Harry und setzte sich wieder auf die Bettkante. Doch Hedwig flog auf seine Schulter und lies einen Brief fallen. Harry öffnete ihn sofort und las darin: "Hallo Harry. Meine Mum sagt, bevor wir nach Godric's Hollow gehen sollst du noch bei uns vorbeischauen. Sie will noch mit dir reden. Ich glaube sie will dir ausreden deine Ausbildung abzubrechen um nach den Horkruxen zu suchen. Ich hoffe du kannst bald kommen. Wir werden dich natürlich abholen - bitte schreib schnell zurück. Gruß Ron. PS. Ginny wollte unbedingt dass ich dir sage wie sehr sie dich vermisst." Früher hatte sich Harry noch gefreut wenn er zum Fuchsbau gehen konnte. Doch er wusste genau was auf ihn zukommen würde. Mrs. Weasley würde stundenlang probieren ihm sein Vorhaben auszureden. Denn Mrs. Weasley hatte nicht nur Angst um ihren eigenen Sohn Ron – nein, sie hatte auch Angst um Harry, den sie schon fast wie einen eigenen Sohn behandelte. Harry schrieb trotzdem kurz zurück: "Hallo Ron. Ich komme. Bin immer zuhause. Holt mich ab wenn ihr wollt. Gruß Harry." Er überlegte lange ob er noch etwas wegen Ginny dazuschreiben sollte. Doch er ließ es, er wollte ihr ja nicht zu große Hoffnungen machen. Er gab den Brief Hedwig, die sofort nach draußen und in die Nacht hinaus flog. Harry sank zurück ins Bett, legte seine Brille wieder an ihren Platz, deckte sich zu und schlief außergewöhnlich schnell wieder ein. Um sieben Uhr morgens wurde er von einem Pochen geweckt. Es war Mrs. Dursley, die Harry Bescheid geben wollte, dass es Frühstück gab. Da Harry Hunger hatte ging er runter. Alle warteten auf ihn. Als er rein kam, schien keiner von ihm Notiz zu nehmen. Das war ihm aber eigentlich nur recht. Er nahm sich einen Tost und aß. "Petunia, wann wollen wir los fahren?", fragte Mr. Dursley seine Frau. "Vielleicht 2 gleich nach dem Frühstück", antwortete Tante Petunia. "Und du bleibst hier, während wir meine Schwester besuchen, hast du verstanden?", sagte Mr. Dursley streng zu Harry gewandt. Harry nickte nur und als er mit dem Frühstück fertig war ging er wieder nach oben. Es war irgendwas, das ihn nicht in Ruhe ließ. Es war die letzte Zeile von Rons Brief: Ginny wollte unbedingt, dass er noch schrieb, dass sie ihn vermisst. Wenn sie nur wüsste, wie sehr er sie vermisst! Aber er konnte es nicht. Er wollte sie beschützen. Voldemort würde sie sicher als Köder benützen. Von unten kam ein Ruf: "Wir gehen." Das war Onkel Vernon. Harry war froh, dass sie gingen. Schweigend saß er auf seinem Bett. Immer wenn er im Ligusterweg 4. war, wartete er. Früher hatte er immer auf den Schulanfang gehofft. Dieses Mal wartete er auf Ron, auf irgendjemand, der ihn abholte. Aber am meisten freute er sich, Ginny wieder zu sehen. Als er so nachdachte, klingelte es. Das sind sicher die Weasleys, dachte Harry erfreut. Er lief die Treppe herunter und riss die Tür auf. "Ach, sie sind's nur", rief er enttäuscht. Vor der Tür stand der Postbote, der ein Einschreiben abgeben wollte. "Tut mir Leid" sagte Harry "aber mein Onkel und meine Tante sind nicht hier." "Gut, dann sag ihnen bitte, sie sollen den Brief auf der Post abholen!" Harry ging wieder in sein Zimmer und setzte sich auf sein Bett. Eigentlich könnte ich ja mal anfangen zu packen. Er schmiss alles, was ihm halbwegs brauchbar erschien in den Koffer. Als er fertig war klingelte es Sturm, jemandem klebte wohl der Finger an der Klingel fest dachte Harry grinsend, das klingt schon mehr nach Ron. Ron hatte nämlich, was den Umgang mit Muggelsachen betrifft, nicht wahnsinnig viel Übung. Er rannte so hastig die Treppe, dass er beinahe herunter fiel. Er öffnete die Tür, und diesmal stand tatsächlich Ron vor der Tür, und neben ihm sein Bruder Fred. "Ich komme gleich!" rief er, rannte zurück, schrieb den Dursleys eine kurze Nachricht und schleppte den Koffer und Hedwigs Käfig herunter. Hedwig selbst würde später nachkommen, sie hatte noch was zu erledigen, wollte Harry aber nicht erzählen was. Er tippte auf ein hübsches Eulenmännchen. Wenige Momente später saßen sie in einem Minivan, der wie auch das letzte Auto der Weasleys ausgesprochen viel Platz hatte. Es hatte sogar genügend Freiraum, 3 damit Harry und Ron auf der Rückbank liegen konnte, während Fred und George vorne saßen. Wie im fahrenden Ritter gab es auch hier einen enormen Schub, der Harry in den Sitz drückte und schon wenige Minuten später hielten sie vor dem Fuchsbau. Jedoch so, dass Harry vom Sitz auf den außergewöhnlich großen Boden des Autos fiel. George fuhr das Auto behutsam auf den Vorplatz und die vier stiegen aus. Harry sah am oberen Fenster wie Mrs. Weasley hinausschaute und ihn beobachtete als wollte sie sicherstellen, dass er der richtige Harry ist. Fred klopfte sechs mal an der Tür und rief: "Ich schwöre feierlich das ich ein Weasley bin" und schon öffnete sich die Tür. Die Idee hatten sie von der Karte des Rumtreibers. Drinnen war es so gemütlich wie immer. Molly kam die Treppe herunter und nahm Harry in den Arm: "Wie froh bin ich dass dir nichts zugestoßen ist". Harry befreite sich aus der Umarmung und blickte auf die Wanduhr der Weasley. Sofort fiel ihm auf, dass ein neuer Zeiger zu sehen war. "Harry Potter" stand darauf. Harry konnte ein leichtes Grinsen nicht unterdrücken. Jetzt gehörte er schon so gut wie in diese Familie, und er war schrecklich dankbar darüber. Weniger erfreut war er, dass immer noch alle Zeiger auf "tödliche Gefahr" standen. "Ich weiß" sagte Molly "die Zeiger stehen immer noch falsch. Arthur wollte die Uhr reparieren doch er kam bisher nicht dazu. Er ist fast Tag und Nacht im Büro und kommt kaum noch nach Hause". Harry sah den besorgten Blick von Mrs. Weasley und probierte ihr einen tröstenden Blick zurückzuwerfen. Doch irgendwie wollte es ihm nicht gelingen, denn über Mollys Wange lief eine Träne. "Ich mach mir solche Sorgen um euch alle" schniefte Molly, "ich würde es nicht ertragen jemanden von euch zu verlieren." Ron zog nun Harry in sein Zimmer hoch, bevor Mrs. Weasley damit beginnen konnte ihm sein gefährliches Vorhaben auszureden. "Hermine kommt später auch noch. Fred und George holen sie gerade ab". Wieso ist sie nicht disappariert?" fragte Harry, doch die Frage konnte er sich eigentlich ersparen. Hermine war noch nie die Mutigste und über eine solche Distanz zu disapparieren war kein Kinderspiel - da konnte schon mal ein Teil des Körpers zurückbleiben. Ron saß auf dem Bett und sah Harry mit ernster Miene an. "Wie willst du die Horkruxe finden? Wie willst du das anstellen?". Harry zuckte bloß mit den Achseln, und sah sich im Zimmer um. Auch hier war alles noch genau gleich, außer dass sich überall Spinnennetze und Staub 4 ansammelten. Mrs. Weasley hatte wohl kaum noch Zeit das Haus in Ordnung zu halten, da sie nicht nur damit beschäftigt war die Kinder zu beschützen, sondern auch die Hochzeitsvorbereitungen verschluckten viel Zeit. Über 200 Eulen wurden bereits mit Einladungen verschickt. Harry legte sich in sein Bett und schaute zur Decke. Wäre doch nur Dumbledore noch am leben. Dieser könnte ihm sicher einen Tipp geben wo er die Horkruxe finden kann und wie sie zerstört werden können. Da kam ihm eine Idee. Das Portrait im Büro des Schulleiters, wen er dort mit Dumbledore sprechen konnte, dann würde er es ihm sicher verraten. Sofort schrieb er einen Brief an Prof. Mc Gonagall. Der restliche Tag verging rasch. Hermine traf ein und es gab bald Abendessen. Die Kinder gingen früh zu Bett, Harry hatte ein schlechtes Gewissen wegen Ginny, sie hatte Ihn keines Blickes gewürdigt und nicht einmal mit ihm geredet. Viele Gedanken schwebten ihm durch den Kopf. Was Voldemort gerade wohl tat? Ob Mc Gonagall den Brief schon bekommen hatte? Wo Snape und Malfoy waren? Nach einiger Zeit fielen Harry aber die Augen zu und er schlief ein, diesmal wurde er wieder durch ein kratzen am Fenster geweckt, es war niemand anders als Hedwig, die am Fenster des Fuchsbaus klopfte und kratzte. Rasch nahm Harry seine Brille und flitzte zum Fenster, was nicht sehr einfach war, denn im Zimmer war es nicht sehr ordentlich. Er nahm Hedwig einen Pergamentbrief ab, auf dem, mit grüner Tinte, die Adresse stand. “Lieber Harry Ich freue mich über deine Besorgnisse um die Horkruxe. Aber diese zu zerstören ist nicht sehr einfach, man braucht viel Erfahrung und 5 Geschick um sie zu zerstören. Ein komplizierter Zauber ist nötig. Bitte, du darfst nicht alleine dich auf die Suche begeben, warte bis du deine Ausbildung abgeschlossen hast danach können ich und viele andere Weise Zauberer danach suchen. Mach dir keine weiteren Gedanken darüber und komme normal mit dem HogwartsExpress nach Hogwarts. Die Material-Listen werden bald ausgesendet. Ich weiß du bist in Guten Händen. Hochachtungsvoll Mrs. Prof. Minerva Mc Gonagall“ Nachdem Harry den Brief gelesen und ihn wieder in den Umschlag zurück gesteckt hatte kam er ins Grübeln. Er fragte sich was er nun tun solle. Die restliche Nacht verging aber nicht ohne weitere Vorkommnisse. Alpträume quälten Harry, in denen Voldemort und Malfoy an einem Tisch saßen und laut schadenfroh lachten. Bis Harry einschlief war es schon 3 Uhr Morgens und erwachte schon um 8 Uhr. Als Harry aus seinen kurzen und keineswegs erholsamen Schlaf aufwachte, brauchte er ein bisschen um sich zu orientieren, er konnte sich noch vage an einen Traum erinnern, den er gehabt hatte, ihm träumte, dass er in einem Schloss gestanden hatte und 2 Todesser ihn angreifen wollten, dann nahmen die Todesser ihre Kapuzen ab und er erkannte Fred und George. Sie sagten ihm dass er 500 Horkruxe zu vernichten hätte, als Harry auf sie zulief fand er sich plötzlich in einem Wald wieder. Er stolperte und sah Chos leblosen Körper neben sich liegen. Als er sich über sie beugte kam Ginny hinter einem Baum hervor. Als sie weglief wollte Harry 6 hinterher, doch Dumbledore der auf einem Drachen saß versperrte ihm den Weg. Harry schüttelte den Kopf und verwarf den Traum rasch wieder. Er fühlte sich schlecht und beschloss in die Küche zu gehen und etwas zu trinken. Leise, um Ron nicht zu wecken ging er aus dem Zimmer, die Treppe runter in die Küche. Harry nahm sich ein Glas und goss sich über der Spüle etwas Wasser hinein. Jetzt nachdem er etwas getrunken hatte ging es ihm etwas besser. Auf dem Tisch sah er einen kleinen Zettel, der im sagte, dass Mrs. Weasley für ein paar Besorgungen aus dem Haus gegangen war. Als er fertig war spülte er das Glas aus und stellte es zurück in den Schrank. Doch gerade als er wieder hoch ging, um Ron zu wecken hörte er die Haustür aufgehen. Er vermutete, dass es Mrs. Weasley sei und ihr wollte er so früh noch nicht begegnen. Harry ging weiter die Treppe hoch, bis er ein Husten hörte, das so gar nicht nach Rons Mutter klang. Vorsichtig ging er zurück und sah einen Mann am Küchentisch sitzen. Er konnte ihn nicht erkennen, da sein Gesicht im Schatten lag. "Hallo", sagte Harry vorsichtig. Die Gestalt wandte sich ihm zu, es war Bill, doch er sah schrecklich aus... - seine Augen waren rot umlaufen und sein Gesicht wies überall Kratz- und Bissspuren auf. "Ah...hallo Harry", sagte Bill zögerlich, "alles klar bei dir?". "Ja, schon und bei dir?" antwortete Harry. "Na ja einiges wird wohl bleiben" sagte Bill traurig. Und wie geht’s Fleur?" fragte Harry nach und Bill antwortete:" Sie ist für ein paar Tage in Frankreich, bei ihrer Familie". Harry war viel daran gelegen, dass Gespräch so schnell wie möglich zu beenden und so verabschiedete er sich, mit der Begründung müde zu sein, von Bill und ging nachdenklich wieder hoch in Rons Zimmer. Auf dem Weg zurück ins Zimmer, begegnete er den Zwillingen George und Fred. Sie lauschten mit ihren Langziehohren vor Hermine und Ginny's Zimmer. Als sie Harry sahen erschraken sie für den Moment und hielten ihn zuerst für Ron. "Morgen Harry", flüsterte Fred. "Was macht ihr da?“, gab Harry müde zurück. George legte einen Finger auf die Lippen und deutete Harry leise zu sein und gab ihm ein neues Langziehohr, Harry legte es an sein Ohr und lauschte. Er hörte Hermine sagen: "Ja, klar ich werde ihn für dich fragen..." Das Gespräch verstummte und dann hörte man ein lautes Kichern. Plötzlich wurde die Tür 7 energisch aufgerissen und die drei "Lauscher" wurden überrascht. Fred und George rasten wie der Blitz in ihre Zimmer und Harry stand, noch immer mit seinem Langziehohr in den Händen, stumm vor den beiden Mädchen. "Guten Morgen Mr. Potter, alberte Ginny. Hat man gut geschlafen?" Harry gab keine Antwort und Hermine ergriff das Wort: "Hallo, Harry... HAARRRYYYY!!" Harry erschrak und schaute auf, seine Gedanken waren kurz wieder bei dem Traum. "Du bist ja ganz blass im Gesicht, krächzte Ginny, komm rein zu uns an den Kamin." Drinnen erzählte Harry ihnen alles über den Traum und was McGonagall geschrieben hatte. Er wollte eben wieder über den Traum weiter erzählen, als die Stimme von Mrs. Weasley ertönte: "Ronald, Ginny, Fred, George, Hermine und Harry!!!", hallte die Stimme durch das Haus, „das Frühstück ist serviert." Daraufhin kamen alle zum Essen hinunter und Hermine und Ginny funkelten Fred und George böse an. Hermine musste einfach über die Bitte von Ginny nachdenken. Ginny hatte sie nämlich gebeten, Harry zu fragen. Wie sollte sie das am besten machen. Wann wo und vor allem wie. Sollte sie Ginny fragen, wie sie dass am besten machen sollte? Ihr Rat könnte auf jeden Fall nicht schaden. Ginny wusste auch nicht so recht, wie Hermine das ganze am besten angehen sollte aber es sollte auf jeden Fall so sein, dass er es sich noch mal anders überlegte. Am Abend würde sie versuchen mit Harry zu reden. Genau so würde sie es machen. Als es dann Abend war, wurde ihr mulmig. Würde es gut gehen? Sie musste es einfach auf gut Glück versuchen. Gedrängt durch Ginny ging sie nun in Richtung Jungenzimmer. Auf dem Weg legte sie sich schon einmal ein paar Worte zurecht. Vor dem Jungen Zimmer atmete sie noch einmal tief durch und klopfte. Von drinnen kam ein genervtes "Herein". Hermione lies sich dadurch aber nicht einschüchtern und ging rein. Ron saß auf seinem Bett und Harry auf seinem. Wie es Hermione schien, hatten die beiden gerade ein intensives "Männer-Gespräch". Beide sahen sie verwundert an. Ron gab offen zu, dass er mit Fred und George gerechnet hatte. "Ron könntest du mal kurz raus gehen?" "Warum?" "Ich muss mit Harry was besprechen." Nach einer kurzen Diskussion ging 8 Ron dann endlich raus. "Na gut.. wenn's sein muss" - "Danke... und geh nicht zu weit weg, ich könnte dich noch brauchen". Die Türe war zu, Ron war draußen. "Harry... ich möchte offen und direkt sein... Ich bin im Auftrag von Ginny hier.... Kannst du dir denken warum?" Harry wusste zwar genau den Grund, weshalb Hermione da war aber er antwortete trotzdem: "nein weiß ich nicht". Hermione blickte runter auf ihre Schuhe "Sie hat mich gebeten dir zu sagen, dass sie gerne wieder mit dir zusammen wäre" Hermione schaute hoch. In das unentzifferbare Gesicht von Harry. Es spiegelten sich Schuldgefühle, Zorn,.... "Ich habe ihr erklärt, warum ich nicht mehr mit ihr zusammen sein kann.", gab Harry in einem mühsam erarbeiteten ruhigem Ton zurück. "Willst du mit ihr zusammen sein?" frage Hermione direkt. "Ich kann nicht lügen oder?" "Es wäre besser, du währst ehrlich dir und ihr gegenüber." - "Ja verdammt... ich will mit ihr zusammen sein. Aber es geht einfach nicht", sagte Harry sauer. "Und warum?", wollte Hermine naiv wissen. "Weil Voldemort sie als Köder zu mir benutzen wird. ... Wie er es schon mal getan hat." - "Harry, er weiß trotzdem, dass du sie retten wollen würdest, auch wenn ihr nicht zusammen seid". Über diese Tatsache hatte Harry noch gar nicht nachgedacht. "Was ist wenn du ihre Liebe brauchst, um Voldemort zu besiegen? Es ist deine einzige Kraft, die du besitzt und Voldemort nicht." Harry dachte nach. Auch über dies hatte er sich noch keine Gedanken gemacht. Hermine verließ den Raum mit dem Worten: "Du tust Ginny sehr weh." Wie Mc Gonagall Harry geschrieben hatte kam 2 Tage später der Brief von Hogwarts. Harry überflog die Bücherliste, welche dieses Jahr ungewöhnlich viele Bücher über die dunklen Künste aufwies sowie deren Verteidigung. Außerdem war ein Buch dabei: "Die unverzeihlichen Flüche von Merwich Mindel". Was hatte das zu bedeuten... Unter der Bücherliste stand in roten Buchstaben, dass sie diesmal nicht wie gewohnt mit dem Hogwarts-Express in die Schule fahren konnten und dass jeder selbst sehen musste wie er nach Hogwarts findet... Dies sei eine Vorsichtsmaßnahme, dass nicht alle Schüler auf denselben Weg nach Hogwarts kommen und dies ein zu leichtes Ziel für Voldemort sei. 9 Bei den weiteren Dingen die mitzubringen seien war unter anderem aufgeschrieben: Die Eulen sollten vor dem mitbringen in die Schule im Tiergeschäft der Winkelgasse auf schwarze Zauber untersucht werden. Ebenfalls soll der Zauberstab, die einzelnen Kessel, sowie die Bücher in den unten aufgelisteten Geschäften untersucht werden... Harry lass den Brief einige Male durch. Er zerknüllte ihn jedoch und warf ihn in den Papierkorb. Er wollte mit Hogwarts abschließen. Sein Ziel war nicht mehr die Schule sondern die eigenständige Suche nach den Horkruxen, dies war er Dumbledore schuldig, der ihn in die Eigenschaften der Horkruxe einweihte... Ron, der auf dem Bett nebenan den Brief lass zerknüllte ihn ebenfalls auch wenn Harry zuvor ein leichtes Zögern bemerkte. Ron widersetzte sich seinen Eltern und nahm eine riesige Gefahr auf sich nur um ihm zu helfen, dies schätzte Harry... Sogleich flog die Tür auf und Hermine stürmte hinein in der Hand den zerrissenen Brief... "Wir bleiben zusammen, wir kämpfen für einander auch wenn dies unser Ende bedeutet". "Gut gesprochen" höre Harry Ginnys Stimme, die den Brief gerade zerreißen wollte. "Halt" rief Harry. "Du kommst nicht mit, ich kann das nicht verantworten". Ginny zerriss den Brief trotzdem. "Dann suche ich halt ohne dich nach den Horkruxen". Sie machte auf dem Absatz kehrt und lief zur Tür hinaus... Am selben Abend stand Harry vom Abendessentisch auf und sagte er wolle ein bisschen frische Luft schnappen. Mrs. Weasley schaute ihn skeptisch an bewilligte aber nach einem Moment Harrys Wille. Er ging nach draußen und dachte wieder nach. Hogwarts brauchte zwei neue Lehrer. Einer für Zaubertränke und einer für Verteidigung gegen die dunklen Künste, wer es wohl war? Doch plötzlich vernahm er ein Rascheln im Gebüsch vor ihm. Harry zog rasch seinen Zauberstab und flüsterte: „Vingardium Leviosa!“ Und es schwebte Tonks herbei. "Lass das, du Spaßvogel", krächzte Tonks. Harry war erstaunt, dass Tonks hier auftauchen würde: "Was zum Teufel tust du hier?“ Tonks grinste. "Was tust du hier und wieso du..." Harry bekam kein Wort mehr aus dem Mund. "Ganz ruhig, Harry - lass uns erst mal reingehen." sagte Tonks. Drinnen waren Freude, Überraschung und Glück die Hauptemotionen. 10 Arthur Weasley begrüßt Tonks herzhaft mit einer festen Umarmung. Hermine und Ginny scharten sich um sie und wollten wissen wie es ihr geht oder was sie so erlebt hat in der Zwischenzeit. Kurze Zeit später waren alle um den Küchentisch versammelt und hörten gespannt zu, was Tonks zu erzählen hatte. Sie erzählte. Während dem Erzählen änderte Tonks mehrmals ihre Nase und ihre Haarfarbe was dazu führte, dass alle lachten und sich amüsierten. Die Stimmung im Raum war so ausgelassen, dass man beinahe denken konnte, alles wäre in Ordnung und Voldemort wäre nicht wieder so kräftig wie früher. Einige Gespräche und verschiedenen Nasen später saßen Harry, Ron und Hermine im Jungenzimmer und unterhielten sich über Informationen von Tonks. Sie erzählte ihnen, dass Voldemort schon dutzende von Leuten tötete. Darunter frühere Todesser die nicht zurückkehrten, Leute im Ministerium die gegen ihn ermitteln, sowie einige Personen, die er wohl einfach aus Spaß tötete. Die schrecklichste Nachricht war jedoch die, dass Nevills Eltern aus dem Krankenhaus entführt wurden. Man hatte bisher keine Spur von ihnen. Später kam dann Ginny noch dazu, die sofort fragte, wann sie denn aufbrechen wollen. Doch Harry konnte ihr nicht antworten, da er es selber noch nicht genau wusste. Ginny war immer noch nicht von ihrer Absicht abzubringen alleine nach den Horkruxen zu suchen. Ginny setzte sich neben Harry und wollte ihren Arm um ihn legen. Doch dieser stand sofort auf und ließ die traurige Ginny auf dem Bett zurück. "Bitte Harry, lass mich mitkommen, ich mache alles was du willst, doch lass mich dabei sein." Harry ging ganz nahe zu Ginny, er sah in ihre Augen, in denen sich bereits Tränen ansammelten. Harry streichelte über ihre Wange und sagte zu ihr: "Okay Ginny, du kannst mitmachen, doch du tust immer dass was ich sage, du lernst Okklumentik und Gegenflüche und hörst auch auf Hermine und Ron. Ich will nicht dass dir was zustößt, und ich lass dich nur mitkommen wenn auch deine Mutter damit einverstanden ist. Ich kann es dir leider nicht erlauben, dass müssen schon deine Eltern machen." Ginny sprang Harry um den Hals und umarmte ihn. Die Tränen aus ihren Augen kullerten nun über die Wagen, doch jetzt waren es Freudentränen. Auch Hermine lächelte. Nur Ron sah lieber aus dem Fenster als seinen besten Freund mit seiner Schwester im Arm zu betrachten. Harry löste sich 11 aus der Umarmung und sagte noch einmal, dass aber Mrs Weasley auch einverstanden sein muss. Doch zu Harrys erstaunen gluckste Ginny überglücklich, dass sie dies bereits erlaubt hatte und ihnen nichts mehr im Wege stehe. Harry hatte sich schon fast daran gewöhnt, dass er abends nicht einschlafen konnte, dass ihn immer wieder Zweifel quälten - dass er in Gedanken sein bisheriges Leben immer und immer wieder durchging und dass er dies auch mit dem Leben tat, dass noch vor ihm lag ohne wirklich zu wissen, wie lang es noch sein würde. Gerade deshalb endeten seine Gedanken immer wieder bei Lord Voldemort und bei Professor Dumbledore und bei Severus Snape. Immer wieder rauschten Harry die Worte Avada Kedavra durch den Kopf, der Fluch mit dem Snape Dumbledore kaltblütig getötet hatte und Harry wünschte sich nichts sehnlicher als Snape seinerseits mit dem gleichen Fluch zu bestrafen. Doch es waren ihm in dieser Nacht, in der das dunkle Mal über Hogwarts stand, auch seine Grenzen aufgezeigt worden. Er hatte versucht, Snape bei dessen Flucht einen Fluch auf den Hals zu hetzen doch es war ihm nicht gelungen. Alle seine Flüche hatte Snape mit Leichtigkeit abgewehrt, als hätte er sie vorausgeahnt und Harry hatte die dunkle Ahnung, dass sein mangelndes Talent für Okklumentik nicht ganz unschuldig daran war. Wie konnte Dumbledore auch ausgerechnet Snape zur Harrys Okklumentiklehrer machen! Niemand kannte das Innere seines Kopfes jetzt wahrscheinlich besser als Snape, sein nunmehr ärgster Widersacher nach Lord Voldemort selber. Warum nur war Dumbledore so dumm gewesen, Snape jahrelang zu vertrauen? Er, Harry, hatte doch immer zumindest geahnt, dass Snape der dunklen Seite zugeneigt war. Er war es auch, der Draco Malfoys Machenschaften im letzten Schuljahr durchschaut hatte doch niemand wollte ihm glauben: Professor Mc Gonagall nicht, Professor Dumbledore nicht und nicht mal Ron und Hermine. Warum hatten sie alle die Gefahr nicht erkannt, die in Hogwarts heranwuchs, obwohl er sie gewarnt hatte? Warum war Dumbledore so ein leichtsinniger Narr gewesen? Harry war sauer auf ihn. Er hatte sein Leben für Dumbledore riskiert als sie den Horkrux aus der Höhle stahlen, der schließlich gar keiner war und Dumbledore hatte nichts Besseres zu tun, als selbst in seinem letzten Atemzug noch an das Gute in Snape zu glauben. Und dann hatte er sich einfach töten lassen, geschwächt von 12 dem Zaubertrank, in dem der Horkrux lag. Harry hätte gewünscht, ihm wenigstens noch einmal ins Gesicht schreien zu können, dass er Recht gehabt hatte und dass Dumbledore selbst Schuld sei, wenn er jetzt sterben müsse... Harry wachte auf. „Verdammt, reiß dich zusammen“, sagte er zu sich selber und schüttelte seinen Kopf als wolle er seine Gedanken hinauskegeln auf Nimmerwiedersehen. Er wusste, dass er nicht das Recht hatte so über Dumbledore, Ron oder Hermine zu denken doch es kam in letzter Zeit immer häufiger vor. Doch hatten alle Drei bereits mehrfach auch für ihn das Leben riskiert. Wenn er ganz ehrlich war, war das sogar schon öfter der Fall gewesen als anders herum. Harry stand auf und ging zum Fenster. Er starrte aus dem Fuchsbau über die weitläufigen Wiesen, die vom Mondschein erhellt vor ihm lagen. Die Welt konnte so friedlich aussehen. Wieso musste gerade er der Auserwählte sein. Wieso konnte er nicht einfach nach Hogwarts fahren, wie all die anderen Schüler und darauf warten, dass ein anderer Lord Voldemort tötete. Lord Voldemort tötete… Wie sollte er das nur bewerkstelligen? Wenn er nicht mal Snape einen Fluch auf den Hals jagen konnte, wie sollte er dann gegen Lord Voldemort ankommen! Natürlich, er hatte in unzähligen Kämpfen gegen Voldemort bestanden doch musste er sich stets nur verteidigen und das war schon schwer genug gewesen. Aber ihn seinerseits angreifen? Er hatte keinen Zauber, keine Waffe die stark genug gewesen wäre Voldemort in Bedrängnis zu bringen. Das einzige was er hatte und konnte, was Voldemort nicht vergönnt war, war zu lieben. So hatte Dumbledore es ihm zumindest gesagt. Doch was hatte die Liebe ihm im letzten Jahr gebracht? Alle Menschen, die er liebte, egal ob Dumbledore, Hermine, Ron, Mrs. Weasley oder Sirius als er noch lebte, alle hatten stets nur versucht, ihm etwas auszureden. Niemand hatte seine Warnungen ernst genommen, Verständnis für ihn gezeigt. Mit einer Ausnahme: Ginny! Seit er sie vor etwas mehr als 4 Jahren vor Tom Riddle und dem Basilisken gerettet hatte verband sie etwas miteinander. Ginny war von Voldemort besessen gewesen – oder besser von einem Teil von ihm, von dem Teil, der im Tagebuch steckte und der einen der sieben Horkruxe darstellte. Und er, Harry, hatte den Horkrux zerstört, indem er das Tagebuch mit dem Giftzahn des Basilisken 13 durchstach. Es hatte keinen komplizierten Zauber gebraucht, wie Professor Mc Gonagall in ihrem Brief geschrieben hatte. Es hatte einfach nur ihn gebraucht und einen gewissen Sinn, was zu tun war vielleicht. Und… Ginny! Harry öffnete das Fenster. Er brauchte einen Moment frische Luft als er von unten vor dem Fuchsbau plötzlich ein leises Plopp! hörte und erschrocken nach unten schaute. „Hermine! Was machst Du denn da?“, rief er herunter, als er die Person erkannte. Hermine schaute erschrocken herauf. „Oh, Hallo Harry! Ich konnte nicht schlafen und dachte deshalb ich übe ein bisschen Apparieren aber ich krieg die Feinheiten noch nicht so hin. Eigentlich wollte ich im Garten disapparieren, nicht vor der Haustür. – Wart mal, ich komm eben hoch!“ Und noch ehe Harry etwas erwidern konnte, war Hermine wieder verschwunden und er hörte direkt neben sich ein leises Plopp! Und Hermine stand neben ihm. „Na bitte, geht doch“ sagte sie erfreut und strich sich das Hemd glatt. Harry sah sie entgeistert an. „Na ja, wie man’s nimmt“, sagte er und schaute aus dem Fenster. „Ich glaube, Du hast da was vergessen.“ Hermine stürmte zum Fenster und blickte hinunter zu der Stelle, an der sie gerade noch gestanden hatte. Drei Finger schwebten dort wie schwerelos in der Luft. Hermine riss ihre linke Hand hoch. „Iiiih!“, schrie sie, „was mach ich denn jetzt?“ „Einfach zurück apparieren“, sagte Harry, „das ist mir auch schon passiert.“ Er hatte kaum ausgesprochen, da war Hermine verschwunden und tauchte unten vor dem Haus mit einem Plopp! wieder auf. Sofort blickte sie auf ihre linke Hand. „Puuh“, stöhnte sie erleichtert, „das hat geklappt. Warte, einmal probier ich's noch!“ Und wieder war Hermine verschwunden und tauchte mit einem Plopp! wieder neben Harry auf. „Und?“, fragte sie. Harry blickte wieder aus dem Fenster. „Scheint alles mitgekommen zu sein“, grinste er. „Na, Gott sei Dank“, seufzte Hermine während sie ihren Körper notdürftig nach eventuell verschwundenen Einzelteilen absuchte. „Was ist eigentlich, wenn ausgerechnet die Hand mit dem Zauberstab nicht appariert?“ 14 Harry zuckte die Achseln. „Keine Ahnung. Vielleicht kann man die irgendwie nachapparieren.“ „Dann sollten wir das schleunigst lernen“, sagte Hermine gewichtig. „Ich werde Dich nicht daran hindern“, sagte Harry plötzlich ernst. „Wieso…“, Hermine stockte, „…ich werde mit dir kommen, Harry. Notfalls auch ohne drei Finger – wenn es nicht anders geht“. Sie versuchte ein verkrampftes Lächeln. Dann ging sie einen Schritt auf Harry zu und nahm ihn in den Arm. „Wir schaffen das!“, sagte sie. Selten hatte Harry eine freundschaftliche Umarmung so gut gebrauchen können und Hermine Granger disapparierte in seinem Zimmer und tat genau das. „Vielleicht war die Liebe doch eine gebräuchliche Waffe“, dachte Harry einen Moment, da hörte er ein lautes Grunzen aus Rons Bett, der die ganzen Zeit fest geschlafen hatte und Hermine löste sich schnell von ihm. „Ich geh dann mal wieder auf mein Zimmer. Du solltest auch schlafen“, sagte sie ein wenig verlegen zu Harry und schlich vorsichtig zur Tür hinaus. Harry saß noch einige Zeit auf seinem Bett, ohne sich zu bewegen. Er dachte darüber nach, welcher Verlust für ihn am schmerzhaftesten wäre. Hermine, die sich so treu um sie sorgte, die immer eine passende Antwort hatte und ihn immer abschreiben ließ? Oder Ron, sein bester Freund, der außer wenigen Ausnahmen immer zu ihm stand, der für ihn sein Leben riskierte und immer auf seiner Seite stand? Oder Ginny? Die Ginny die er so sehr liebte und auf die er verzichten musste um ihr Leben nicht zu gefährden? Jeder Verlust wäre zu schmerzhaft für ihn. Er könnte es nicht verantworten, dass auch nur einer seiner Freunde stirbt. Lange saß er auf seinem Bett und überlegte sich was er nun machen soll. Schon bald sah er die Sonne aufgehen und dann fing er an seinen Koffer zu packen. Er suchte all seine Kleider zusammen, legte seine Bücher darauf und schloss den Koffer mit einem leisen Klicken um Ron nicht zu wecken. Er nahm ein Pergament aus dem Nachttisch, und schrieb mit seiner Feder: Lieber Ron, liebe Hermine, liebe Ginny Ich weiß, wir wollten zusammen losziehen um die Horkruxe zu suchen. Ich weiß - ich 15 habe euch allen versprochen, dass ihr mitkommen könnt. Ihr könnt mir glauben, es ist sehr schmerzhaft für mich all meine Freunde hinter mir zulassen um alleine loszuziehen. Doch das ist das Beste. Ich könnte es nicht verantworten jemanden von euch zu verlieren und vor allem auch noch Schuld daran zu sein. Deshalb halte ich es für das Beste, wen ihr nach Hogwarts zurück kehrt und ich mich auf den Weg mache meine Bestimmung zu erfüllen. Ich hoffe wir werden uns bald unter glücklichen Umständen wieder sehen und hoffe auch, dass wir alle heil und am Leben bleiben. Liebe und warme Grüsse. Harry Er setze noch ein Herzchen darunter und wollte das Pergament gerade auf sein Bett legen, als Hedwig auf seine Schulter flog und ihm ihr Bein hinstreckte. " Nein Hedwig, dieser Brief ist nicht für dich, den werde ich nicht abschicken" flüsterte ihr Harry ins Ohr. Doch Hedwig flog beleidigt zum offenen Fenster hinaus. Nun war es Zeit für Harry aufzubrechen. Er nahm seinen Koffer, Hedwigs Käfig und den Besen. Dann schaute er noch einmal zu Ron und lief schließlich zur Tür hinaus. Auch beim Mädchenschlafzimmer machte er noch einen Halt. Er sah sich Hermine und Ginny noch einmal an und hoffte dass er sie bald wieder sieht. Dann lief er die Treppe hinunter, durch die Tür nach draußen und setzte sich auf den Besen. Das Gepäck machte er am Besen fest und dann stieß er ab. Immer höher, bis das Weasley Haus ganz klein wurde. Nach einem letzten wehmütigen Blick nach unten flog er dann weg. Wohin er flog wusste er noch nicht. Nach Godric's Hollow konnte er nicht, dort würde man ihn zu schnell finden. So beschloss er zuerst einmal in die Winkelgasse zu fahren um sich dort noch einige Sachen zu besorgen. Harry flog eine ganze Weile und er genoss es, den Wind in seinen Haaren zu spüren. Es gab kaum einen Ort auf der Welt, an dem er sich sicherer fühlte als auf seinem Besen. Nach einer Weile aber stieg die Müdigkeit in ihm herauf und Harry wurde erst jetzt wirklich bewusst, dass er die ganze Nacht überhaupt noch nicht geschlafen 16 hatte, während das Blau-Rot der Morgendämmerung am Horizont immer heller wurde. So landete er noch ein ganzes Stück vor den Toren Londons auf einer verlassenen Weide mit einem alten Holzstall. Er hatte Glück, dass tatsächlich etwas trockenes Stroh darin lag. Er öffnete Hedwigs Käfig, die sofort davonflog, legte sich auf das Stroh, Besen und Koffer neben sich und warf den Tarnumhang über sich und seine Sachen. Nur eine Minute später war er schon eingeschlafen. Harry erwachte erst gegen Mittag wieder. Hedwig saß wieder in ihrem Käfig und der Stall und die Weide waren noch genauso verlassen wie Stunden zuvor, als er hier angekommen war. Doch Harry fühlte sich jetzt besser. Er hatte gut geschlafen und konnte sich nicht einmal an einen Albtraum erinnern, lediglich die Knochen schmerzten ein bisschen von dem nicht allzu vornehmen Schlaflager. Er schulterte wieder seine Sachen, befestigte alles am Besen und flog weiter Richtung Winkelgasse. Als er die ersten Häuser Londons in der Ferne sehen konnte, warf er sich während des Fluges wieder seinen Tarnumhang über und er nahm ihn erst wieder ab, als er vor dem Tor zur Winkelgasse stand. Er tippte die richtigen Backsteine an der Mauer an und sie öffnete sich und gab den Weg zur Winkelgasse frei. Immer wenn Harry hier stand, musste er daran denken, wie er das erste Mal mit Hagrid hier war. Es waren zweifellos glücklichere Tage gewesen und auch der Winkelgasse selbst schien man dieses anzumerken. Es war bei weitem nicht soviel Betrieb wie sonst und die Zauberer und Hexen eilten nur noch über die Straße und von Geschäft zu Geschäft, anscheinend möglichst bestrebt das, was sie zu erledigen hatten, schnell zu erledigen. Damals, vor 6 Jahren, hatten viele von ihnen auf der Winkelgasse und vor den Geschäften gestanden, um ein kleines Schwätzchen zu halten, doch nichts davon war heute mehr zu sehen. Die Leute grüßten sich höchstens mit einem kurzen Handheben und irgendwie spiegelte die Veränderung der Winkelgasse das wieder, was auch Harry spürte: Angst lag über dem Land! Eine Weile streifte Harry nur so herum, schaute in dieses oder jenes Schaufenster, 17 immer mit einem Auge auf der Hut, ob nicht plötzlich Mr. oder Mrs. Weasley oder irgendein anderes Mitglied des ehemaligen Phönixordens vor ihm stand um ihn zur Rückkehr in den Fuchsbau zu bewegen, dann plötzlich entschied er sich, den Weg in die Nokturngasse einzuschlagen. Er wollte zu Blorish & Blotts, dem Ort an dem das Gegenstück zu dem Verschwindekabinett in Hogwarts stand und durch das die Todesser überhaupt erst in das Schloss gelangen konnten. Harry sprang kurz in eine Seitengasse, warf sich den Tarnumhang über, dann ging er los... Groß aufpassen musste er ja nicht, da sowieso fast niemand auf der Strasse war, den er rammen konnte. Und in der Nocturngasse würde wohl gar niemand zu finden sein. Harry ging mit großen Schritten in die Gasse und lief den Schaufenster entlang, nicht ohne dabei ab und zu einen Blick ins Innere zu wagen. Das erste Schaufenster glich etwa der verbotenen Abteilung in der Schulbücherei. Auf dem Schild an der Tür stand kaum leserlich "Riffle's Bookshop" und im Schaufenster war ohne Zweifel das Buch ausgestellt, dass sie für die Schule brauchten. "Die unverzeihlichen Flüche von Merwich Mindel". Da Harry neugierig war, was das für ein Buch ist, dass sie mit in die Schule bringen müssten legte er den Tarnumhang ab und betrat den Laden. Der Laden war dunkel und staubig. Sofort kam Staub in Harrys Nase und er konnte ein Niesen nicht unterdrücken. Aus dem Hinterzimmer hörte Harry eine röchelnde Stimme "Wer ist da?" Harry, der sich bereits im Klaren war, dass es keine gute Idee war den Laden zu betreten sagte leise: "Guten Tag Sir, ich möchte ein Buch kaufen". Der röchelnde Mann war sofort zur Stelle und begrüßte Harry mit einem leichten Knicks. "Welches Buch soll es den sein, werter Herr?". Harry sah sich im Laden um und zeigte auf das Buch im Schaufenster "Dieses da". Der Verkäufer ging zu einem Regal und zog ohne zu Zögern ein Buch heraus legte es auf den Tresen und grinste zu Harry " Wohl gefallen an der schwarzen Magie gefunden, Mister Potter? Sie sind doch nicht wohl zur dunklen Seite gewechselt?" Harry hatte keine Lust auf diese Frage eine Antwort zu geben, so legte er ein paar Sickel auf den Tresen nahm das Buch und lief aus dem Laden. 18 Sofort warf er den Tarnumhang wieder über sich, und lief weiter. Im nächsten Schaufenster konnte er nur Tiere sehen. Überall waren Spinnen, Ratten oder Schlangen, doch auch dieser Laden sah nicht gerade aus als würde er Kanarienvögel verkaufen. So lief Harry weiter bis er zu Borgin und Burkes kam. Er schaute kurz in den Laden und sah, dass gerade keine niemand im Verkaufsraum war. Sofort betrat er den Laden, immer noch unter dem Tarnumhang. Er lief die Regale entlang, als ob er etwas Bestimmtes suchen würde. Er wusste selbst nicht was es war, doch irgendetwas musste in diesem Laden sein, das der finden wollte. Jedes Gestell, jedes Regal, jede Ecke suchte er gründlich ab. Doch er fand nichts. Es ist im nichts Besonderes aufgefallen. Noch einmal durchsuchte er den gesamten Laden, als er plötzlich ein schweres Atmen hinter sich hörte. Geräuschlos drehte er sich um und sah den Ladenbesitzer. Er war nicht mehr als ein Meter von ihm entfernt. "Ist da jemand?" rief der Mann so, dass Harry seinen hässlichen Mundgeruch riechen konnte. Harry probierte aus dem Sichtfeld des Mannes Richtung Türe zu gehen. Da fiel sein Blick hinter die Ladentheke und sofort war Harry klar, dass was dort stand musste er haben. Deswegen war er in dieser Gasse. Genau das hatte er gesucht. Es war ein Schwert. Es war das Gryffindor Schwert, dass ihm damals das Leben gerettet hatte in der Kammer des Schreckens. Einer der Todesser musste es aus Hogwarts gestohlen haben. Das war ein Zeichen. Dies musste ein Horkrux sein. Harry hörte ein Schnauben. Schnell drehte er sich wieder zu dem Ladenbesitzer um. Dieser musterte noch einmal den Raum, schaute auf die Straße und verlies dann wieder leise murmelnd das Zimmer. Harry sah sich fieberhaft um. Er braucht etwas zum Transportieren. Ein Schwert konnte man nicht einfach so unter den Umhang verstecken. Nach kurzer Zeit fand er, was er suchte. Er lief zum Ladentisch und steckte das Schwert in den Schaft, den er aus einem der Regale gezogen hatte. 19 Es passte erstaunlich gut. Schnell ging er zur Ladentür. Bloß erst einmal weg hier! Vorsichtig öffnete er die Tür und verließ den Laden. Nun stand er dort in der dunklen Gasse. unter einen Tarnumhang versteckt und mit einem Schwert an der Hüfte, dass höchstwahrscheinlich Bestandteil von der Seele des gefürchtesten Zauberers der Welt war. Jetzt merkte er, wie aufgeschmissen er eigentlich ohne Freunde war. Es war schon nach Mittag und sie wussten bestimmt schon lange, dass er sie einfach zurückgelassen hatte. Was sollte er jetzt bloß tun? Er überlegte einen Moment was er tun sollte. Wie sollte er diesen Horkrux zerstören? Er war kein Buch in das man einen Giftzahn stechen konnte! Er überlegte an wen er sich wenden könnte. Hermine hatte bestimmt schon einmal etwas in einem Buch gelesen aber er wollte sie da nicht mit hinein ziehen. Er hätte Sirius um Hilfe bitten können - doch der war tot. Wieder durchströmte ihn eine Woge Hass. Bei allen Gedanken die er fasste endete er immer bei seinem Erzfeind VOLDEMORT und da viel es ihm wie Schuppen von den Augen DUMBLEDORE! Er musste zu Albus Dumbledore aber da er ja tot war musste er zu seinem Portrait im Zimmer des Schulleiters. aber das war in Hogwarts und er hatte sich geschworen nie wieder nach Hogwarts zu gehen. Doch er fand keinen Ausweg. also musste er nach Hogwarts. aber wie? Mit dem Besen fliegen konnte er nicht da er von Hermine wusste das die Mauern von Hogwarts durch viele Banne und Zauber geschützt waren. Er stand immer noch vor dem Laden und da kam ihm eine Idee. Das Verschwindekabinett im 7. Stock von Hogwarts. Das Gegenstück lagerte genau in dem Laden hinter ihm. 20 Er überlegte nicht lange und stürmte erneut in den Laden, darauf bedacht nicht ein Körperteil von ihm unter dem Tarnumhang hervor scheinen zu lassen. Zum Glück hatte ihn der Ladenbesitzer nicht bemerkt und so streifte er erneut an den Regalen umher. und da sah er es - doch im gleichen Moment spürte er erneut Atem hinter sich. Dieses Mal streckte der Besitzer des Ladens aber die Arme aus als wolle er ihn ertasten. Ohne lange zu zögern sprang er ins Verschwindekabinett. Alles drehte sich und er dachte er würde von einem Staubsauger eingesogen. Wenige Minuten später stand er im 7. Stock von Hogwarts. Er schaute sich um. Alles sah genauso wie immer aus. Der Tarnumhang war ihm von den Schultern gerutscht und so bückte er sich um ihn aufzuheben, doch in dem Moment hörte er Schritte. Er packte den Tarnumhang und seine Sachen und sprang in den nächsten Raum. Er war im Raum der Wünsche. Der Raum sah nun aus wie ein normales Zimmer, das ihn einlud sich dort niederzulassen. So ließ er seinen Koffer und den Besen zurück und warf sich den Tarnumhang erneut über. Er wanderte durch das menschenleere Schloss und seine Füße trugen ihn zum Astronomieturm in dem Dumbledore getötet wurde. Der platz sah aus, als ob dort nichts Sonderliches geschehen war doch auf Harry kam eine Sturmflut von bedrückenden Gefühlen und Angst zu. Die Angst vor dem Vergangenen sowohl die Angst vor dem Zukünftigen. Und zum ersten Mal verstand er was Dumbledore damit meinte als er immer wieder zu ihm sagte "deine größte Stärke ist das lieben, Harry. Voldemort kann nicht lieben und er unterschätzt die Liebe." Er verstand warum es seine größte Stärke war und er merkte, dass er eigentlich hier mit Ginny, Hermine und Ron sein müsste. Doch dann packte ihn wieder die Angst um seine Freunde. 21 Nicht zum ersten Mal in seinem Leben wünschte er sich einmal in ein anderes, viel einfacheres Leben tauchen zu können. In ein Leben mit Eltern und ohne ständige Gefahr. Plötzlich schreckte Harry auf. Er hatte ein leises Tapsen auf der Treppe gehört. "Wer könnte das sein?" schoss ihm durch den Kopf. Mit jeder Sekunde wurde das Geräusch lauter. Und dann erkannte er es. Es war Mrs. Norris, Filch's Katze. "Na warte", dachte Harry und zückte seinen Zauberstab. Da er noch immer unter dem Tarnumhang steckte, konnte ihn die Katze nicht sehen, aber anscheinend riechen, da sie misstrauisch umherschnupperte. Harry trat noch einen Schritt an die Katze heran, richtete den Zauberstab auf sie und rief: "Petrificus Totalus!" Die Katze erstarrte und kippte zur Seite. "Das wollte ich schon immer tun..." murmelte Harry zufrieden. Denn ihn störte das ewige Hinterhergeschleiche der Katze genauso sehr wie alle anderen Hogwarts-Schüler. Wenn das jetzt bloß Ron sehen würde! Bei dem Gedanken fuhr ein Stich durch Harrys Herzen. Nein, es half nichts, er musste es ohne seine Freunde versuchen! Jetzt durfte er aber nicht weiter zögernd auf dem Turm stehen bleiben, da jeden Augenblick Filch auftauchen könnte, der bestimmt schon seine Katze vermisste. Also schlich Harry die Treppen wieder hinunter in Richtung des Aufgangs zum Zimmer des Schulleiters. An dessen Eingang fiel im plötzlich ein, dass er das Passwort nicht wusste, welches er ja brauchte um zur Treppe zu gelangen. Er überlegte. Wenn Dumbledore noch Schulleiter gewesen wäre, dann würde es sicherlich der Name irgendeiner Süßigkeit die Lösung sein. Da jetzt aber Mc Gonagall die Leitung übernommen hatte, war es um einiges schwieriger. Er überlegte und überlegte, doch ihm fiel nichts Brauchbares ein. Doch dann kam ihm ein Gedankenblitz. Hatte Mc Gonagall diesen Slogan nicht als "Super" empfunden? Harry musste es einfach probieren: "Dumbledores Armee!" rief er leise. Und das Unfassbare geschah: Die beiden Figuren gaben den Weg frei zur Wendeltreppe, die sich sofort in Bewegung setzte. Harry sprang hinauf und ließ sich zum Schulleiterzimmer emporheben. 22 Dieses war - wie erhofft - verlassen. Mc Gonagall war wohl anscheinend außer Haus. Schnell schritt Harry zu dem Gemälde, in dem sich - wie er noch schwach in Erinnerung hatte - Dumbledore befand. Er nahm den Tarnumhang herunter und schaute hoch in Dumbledores Gesicht. Er schlief. Doch genau in dem Moment, als Harry ihm etwas zurufen wollte, damit er aufwachen würde, öffnete er die Augen. "Nun, ich habe längst auf dich gewartet", sagte er leicht lächelnd. Harry erstarrte. Er wusste nicht, was er antworten sollte. Ihm kamen so viele Gefühle hoch, Fragen, die er stellen wollte, Vorwürfe - warum Dumbledore Harry gehindert hatte, ihn zu beschützen... Bevor Harry nur eine Frage diesbezüglich stellen konnte, sprach Dumbledores Bild wieder. "Wir haben nicht viel Zeit. Spar dir deine Fragen bitte für ein anderes Mal auf. Ich weiß, es ist schwer für dich, der in den letzten Monaten so viel durchgemacht hat. Aber über meine Gründe, so zu handeln, kann ich jetzt noch nicht sprechen. Aber eins lass dir gesagt sein: Es war nicht umsonst, dass ich gestorben bin!" - Harry sah in fassungslos an. Was wollte er ihm damit sagen? "Du bist her gekommen, damit du von mir Rat bezüglich deines weiteren Vorgehens hinsichtlich der Horkruxe bekommen kannst. Nun, ich will tun, was ich kann." Dumbledores Bildnis versuchte, Harry durch ein Lächeln aufzumuntern. "Der erste Rat, den ich dir geben möchte, ist folgender: Hör auf dein Herz! Wie ich dir schon öfter gesagt habe, ist dies deine stärkste Waffe gegen Voldemort. Was es dir sagt, befolge es! Auch, wenn dein Verstand dir zu sagen versucht, es sei falsch! Du brauchst nun einmal deine Freunde!" - "Aber ich will nicht, dass ein weiterer meiner Freunde dabei umkommt! Ich habe schon zu viele Leben auf dem Gewissen - meine Eltern, Cedric, Sirius und... - dich!" schluchzte Harry. Ihm schossen plötzlich die Tränen in die Augen, sodass er Dumbledore in seinem Gemälde nur noch undeutlich erkennen konnte. "Nein, du hast uns nicht auf dem Gewissen! Jeder von uns ist nicht wegen dir - sondern wegen Voldemort! - gestorben. Versteh doch, im Kampf gegen ihn! Und außerdem: Jetzt zu dieser dunklen Stunde ist keiner mehr seines Lebens sicher, egal, ob er Zauberer oder Muggel ist! Von daher würden sich deine Freunde 23 von einer Gefahr in eine andere begeben - mit dem Unterschied, dass sie dir helfen können! Überleg dir gut, bevor du eine endgültige Entscheidung hinsichtlich einer Trennung oder aber eines gemeinschaftlichen Kampfes gegen Voldemort triffst!" redete Dumbledore eindringlich auf Harry ein. "Mein zweiter Rat ist nun dieser: Wie ich dir erzählt habe, vermute ich, 6 der 7 Horkruxe zu kennen. Drei von ihnen - soviel wussten wir bereits, sind bereits vernichtet. Ein vierter, das Amulett, so denke ich, ist auch vernichtet worden - eben von diesem R.B.B. Frag mich nicht, woher ich das weiß! Dazu komme ich wann anders...", wandte Dumbledore schnell ein, also Harry zu einer Frage diesbezüglich ansetzen wollte. "Bitte lass mich weiterreden, wir haben nicht viel Zeit. Es darf niemand wissen, dass wir miteinander geredet haben, auch nicht Mc Gonagall! Denn dies hier ist zu wichtig, als dass die Informationen in die Hände des Feindes gelangen dürfen. Also, drei bleiben noch übrig. Welche es sind, ist aber nicht so leicht zu sagen, bis auf Nagini. Ich kenne aber einen Weg, zumindest einen der zwei verbliebenen Horkruxe zu enttarnen. Wie ich kurz vor meinem Tod erfahren habe, kennt einer der Todesser den Gegenstand, welches einen Teil von Voldemorts Seele beinhaltet. Leider konnte ich aber nicht herausfinden, wer. Es muss aber einer aus Voldemorts engstem Umfeld sein! Finde ihn, und versuch, ihm das Geheimnis zu entlocken!" "Aber wie?" stieß Harry hervor. "Ich weiß gar nicht, wie ich das anstellen, geschweige denjenigen finden soll! Ich bin zu nichts fähig - nicht einmal Snape konnte ich stoppen!" wieder brannte Harry es in den Augen. "Wie ich dir schon gesagt habe, Harry - verlass dich auf dein Herz, und auf deine Freunde! Gemeinsam werdet ihr schon eine Lösung finden." Beide schwiegen für einen Moment. Als Harry sich wieder gefangen hatte, flüsterte er leise: "Ich habe vielleicht schon einen weiteren Horkrux gefunden, Sir." Er zog Godric’s Schwert hervor. "Wo hast du das her?" fragte Dumbledore schnell. "Aus Borgin und Burks", antwortete Harry. "Oh weh..." stöhnte Dumbledore auf. “Was ist?" rief Harry erschreckt. "Ist das also tatsächlich ein Horkrux?" - "Ich weiß es nicht - als ich noch lebte war es jedenfalls noch keins. Ja, ich habe es schon darauf geprüft", wandte er auf Harrys ungläubigen Blick ein. "Was nicht heißen muss, dass es jetzt nicht doch eins ist. Vielleicht hat 24 Voldemort ein weiteres Mal seine Seele gespalten, da er weiß, dass zumindest eins seiner bestehenden Horkruxe zerstört wurde!" Verwundert sah Harry, dass Dumbledore trotz dieser bestürzenden Neuigkeit zu strahlen begann. "Wenn er dies getan hat, wäre er - du entschuldigst, Harry törichter, als ich gedacht hab!" Dumbledore erklärte Harry, wie schon zu Lebzeiten, nicht was er damit meinte. "Alles zu seiner Zeit, Harry - wenn wir wissen, ob ich recht habe." Er sah auf das Schwert. "Hör gut zu, Harry! Du musst jetzt erst einmal herausfinden, ob das Schwert wirklich ein Horkrux ist. Dazu leg es erst einmal auf den Tisch. So", antwortete er - hörbar angespannt, als Harry folgsam das Schwert auf der Mitte des Tisches platzierte, "jetzt nimm dein Zauberstab und sprich "RELEVATO HORCRUXO" - keine Angst, das zeigt nur, ob es wirklich einer ist - wen das Schwert dann rot aufleuchtet, dann haben wir es mit einem 8. Horkrux zu tun. Also los" Harry packte seinen Zauberstab, doch seine Hand zitterte. Langsam hob er seine Hand, bis sie auf das Schwert deutete. Er konzentrierte sich, schloss die Augen und murmelte: "Relevato Horcruxo" Dumbledore schnalzte mit der Zunge, sodass Harry seine Augen öffnete. Das Schwert leuchtete strahlend rot... Plötzlich hörte er Schritte. Er packte das glühende Schwert und schwang sich den Tarnumhang über. Dann schlich er zur Tür. Als sie sich öffnete und Professor Mc Gonagall herein kam, schlüpfte er durch die Tür auf die Treppe. Er rannte den Korridor entlang und dachte darüber nach wie oft Voldemort seine Seele zusätzlich gespalten hatte. Seine Füße trugen ihn zur Fetten Dame, die wachsam in ihrem Bild hockte. Als er abrupt stehen blieb, fiel ihm der Tarnumhang vom Körper und der Fette Dame 25 entfuhr ein erstickter Schrei. "Ruhe!", sagte Harry und zu seiner Verwunderung klappte die Fette Dame zur Seite. Ruhe musste das Passwort gewesen sein. Er lächelte. Plötzlich durchfuhr ihn ein schrecklicher Schmerz. Er fiel zu Boden und rührte sich nicht mehr! Zuerst wusste Harry nicht, was passiert war. Dann dämmerte es ihm. Irgendjemand musste ihm einen Ganzkörperklammerfluch aufgehetzt haben! Angespannt lauschte er nach einem Geräusch dieser Person. Doch es blieb totenstill. Dann wurde ihm schlagartig klar, dass dies ein neuer Schutzmechanismus sein müsste, der in Zwischenzeit installiert wurde. Doch wieso ist er nicht rein gekommen, trotz richtigem Passwort? Egal, darüber konnte er sich später wundern – jetzt hieß es schnell handeln. Denn schließlich wurde durch das Auslösen des Fluchs bestimmt jemand alarmiert! Hecktisch versuchte er sich an den Gegenfluch zu erinnern, den ihm Hermine im 2. Schuljahr beigebracht hatte. Nach kurzer Zeit erinnerte er sich und versuchte, sich zu beruhigen. Denn zu zaubern ohne dabei den Zauberspruch laut auszusprechen – das war noch nie Harrys Stärke gewesen! Da – er hörte in der Ferne jemanden in seine Richtung laufen! Er wurde panisch. „Komm schon!“, dachte Harry. Gerade, als die Person um die letzte Ecke im Korridor vor dem Eingang zum Gryffindor-Turm schritt, schaffte es Harry. Der Fluch ließ nach und er sprang auf, schnappte sich das Schwert und warf sich den Tarnumhang über – gerade rechtzeitig, als Professor Mc Gonagall zusammen mit Filch am Portrait ankamen. „Professor! Professor! Sie werden mir es nicht glauben, aber… aber…“, stammelte die Fette Dame. „Ruhe!“, rief Mc Gonagall. „Was ist denn los? Wer hat versucht, hier in den Turm zu gelangen?“ hastig sah sie in jede Ecke des Korridors, während Filch durch das Portrait trat um die Gemächer zu durchsuchen. Harry drückte sich an die Wand und versuchte, so leise wie möglich zu atmen. „Es… - es war Mr. Potter, Madam!“ – „POTTER?“ schrie Mc Gonagall überrascht auf. Sie drehte sich schnell um – und erstarrte. Sie hatte kurz etwas Rotes aufblitzen sehen. Harry stockte der Atem – denn als Mc Gonagall damit beschäftigt war, mit der fetten Dame zu sprechen, versuchte er sich an der Wand entlang von ihr wegzuschleichen. 26 Dabei war ihm kurz das Schwert – das noch immer rot leuchtete – aus der Hand geglitten und unter dem Tarnumhang hervorgerutscht. „POTTER! Kommen Sie SOFORT hierher!“, schrie Mc Gonagall. Ihm blieb nun nichts anderes übrig, also zog Harry den Tarnumhang aus, wobei er darin das Schwert einwickelte und ging auf Professor Mc Gonagall zu. „Was um Herrgottes Willen haben Sie HIER in der Schule um diese Uhrzeit verloren? Und wie sind Sie überhaupt hergekommen?“ sie starrte ihm direkt in die Augen. Harry, der sich stark an die Stunden mit Snape erinnert fühlte, überkam wieder das Gefühl, dass seine Gedanken gelesen wurden. Hastig schaute er auf den Boden und antwortete zaghaft: „Ich bin mittels des Verschwindekabinetts hergekommen, Professor! Und weshalb ich hierher kommen wollte…“ er brach ab. „Ja? Ich warte!“ antwortete Mc Gonagall bissig. Harry überlegte fieberhaft, was er ihr antworten sollte. „Ich hatte letztes Jahr etwas in meinem Nachttisch vergessen, das ich dringend brauche. Und da die Schule ja wahrscheinlich geschlossen wird, wollte ich mir das jetzt eben holen.“ Er wusste, dass dies eine sehr schwache Ausrede war. „Ach ja? Und da konnten Sie etwa nicht einfach einen Brief mit der Bitte um der Zusendung schicken – sondern mussten hier in die Schule einbrechen?“ antwortete Mc Gonagall höhnisch. „Und nebenbei – haben Sie nicht vor kurzem von der Schule ein Schreiben bekommen, in dem deutlich hervorgeht, dass die Schule weiterhin offen bleibt? Also, was ist der wahre Grund Ihres „Besuches“? Oder soll ich besser das Zaubereiministerium benachrichtigen?“ fragte Mc Gonagall Harry drohend. Er konnte sich zwar nicht vorstellen, dass sie die letzte Drohung wahr machen würde, aber er wollte es dann doch lieber nicht riskieren. „Ich… ich bin hergekommen, da ich vermute, dass hier ein Horkrux verborgen ist“; antwortete Harry leise. Er hatte sich entschlossen, die halbe Wahrheit zu sagen. „Ein Horkrux? HIER? Das kann ja wohl nicht Ihr Ernst sein! Und nebenbei – habe ich Ihnen nicht gesagt, dass Sie diese Suche Fachmännern überlassen sollten? Na, Sie halten sich ja selten an Ratschläge oder Befehle, dass hätte mir ja klar sein können…“ 27 Da hörte Harry hinter sich Filch heranhecheln. „Du!“, keuchte er. Gerade als er zu einer Strafpredigt ansetzen wollte, fuhr ihn Professor Mc Gonagall an. „Lassen Sie es gut sein! Sie brauchen jetzt nicht mehr weitersuchen. Einen schönen Tag noch!“ Und zu Potter gewandt: „Und Sie, folgen Sie mir in mein Büro!“ Also gingen Sie – Harry mit einem ziemlich mulmigen Gefühl (aber andererseits der aufkeimenden Hoffnung, dass Mc Gonagall das Schwert doch nicht gesehen hatte – da sie es noch nicht erwähnte!) – auf den Aufgang zu, betraten die Wendeltreppe und ließen sich zu ihrem Büro empor heben. „Setzen Sie sich!“ Jetzt klang es schon nicht mehr so gebieterisch, wie sie ihn unten noch angeherrscht hatte. „Entschuldigen Sie, aber ich bin im Moment einfach mit den Nerven am Ende. Die Wiederkehr Voldemorts, Snapes Verrat – und Dumbledores Tod“ – hier stockte sie kurz – „das ist ziemlich viel für mich gewesen.“ Harry glaubte seinen Ohren nicht trauen zu dürfen. Wann hatte Mc Gonagall jemals so etwas gesagt? „Und jetzt noch die Sorge, dass Sie sich in Lebensgefahr bringen, nur um sich an Voldemort zu rächen!“ – „Aber ich MUSS gegen Voldemort kämpfen! Ich muss die Horkruxe finden!“, fiel Harry ihr ins Wort. „Nein, müssen Sie nicht! Verstehen Sie doch, Mr. Potter, sie sind nicht an den Tod ihrer Eltern, Dumbledore und weiß ich noch wen Schuld – als dass Sie es ihnen schulden müssten…“ – „Sie verstehen nicht!“ Harry kamen wieder die Tränen. Wie konnte er Mc Gonagall verständlich machen, dass eben dies ihm prophezeit wurde, dass dies seine Bestimmung war, ohne aber dies explizit zu erwähnen? Er hatte doch Dumbledore tiefste Verschwiegenheit versprochen! Da kam ihm Dumbledores Gemälde zur Hilfe. „Harry hat Recht, Minerva.“, murmelte er. Sie wandte sich verstört zu dem Gemälde um. „Wie meinst du das; Albus?“ – „Nun, es sollte eigentlich ein streng gehütetes Geheimnis zwischen Harry und mir bleiben, aber es ist wohl nicht länger möglich es zu verschweigen – gerade jetzt, wo Harry dringend Unterstützung braucht. Minerva, Harry wurde auserwählt, gegen Voldemort zu kämpfen!“ Und dann erzählte er Mc Gonagall die ganze Geschichte, die er Harry eines Tages erzählt hatte. „Und deshalb solltest du ihn eher unterstützen, anstatt ihn daran zu hindern, sich gegen Voldemort zu stellen.“, schloss Dumbledore. 28 Mc Gonagall schien noch immer nicht recht überzeugt. „Harry, zeig Ihr doch mal den Horkrux, den du schon gefunden hast“, bat Dumbledore. Harry, der sich zuvor noch gefreut hatte, dass Professor Mc Gonagall dies übersehen hatte, zog widerstrebend das Schwert aus dem Tarnumhang hervor und legte es vor sich auf den Schreibtisch. Es leuchtete weiterhin rot, wenngleich die Farbe etwas verblasst war. Mc Gonagalll blieb die Luft weg. Bevor sie sich erholen konnte, sprach Dumbledore weiter. „Harry – hör mir jetzt genau zu! Du musst den Horkrux jetzt vernichten! Ich weiß, dass du davor Angst hast – aber es führt nun mal kein Weg dran vorbei! Und es kann dir niemand abnehmen – andere würde dass definitiv in den Tod führen – sieh nur mich an! Die Vernichtung der zwei Horkruxe hat mir alle meine Kraft genommen! Aber nur Mut – in dir steckt mehr drin, als du denkst! Wie hat Hagrid doch einmal so schön gesagt? >>Du wirst einmal ein sehr guter Zauberer<<!“ Er lächelte Harry ermunternd zu. „Also, der Zauberspruch, den du zur Vernichtung brauchst, heißt „Discreate Horcruxo“. Wichtig ist, dass du nach dem Spruch schnellstmöglich in Deckung gehst, denn es wird eine Stichflamme geben.“ Er deutete auf seine rechte Hand. „Ich war damals wohl nicht schnell genug!“ er versuchte zu lächeln, was aber etwas verkrampft aussah. „Also, wie gesagt, geh in Deckung, dann klappt das schon! Also los. Minerva, ich würde dich bitten, deinen Widerstand aufzugeben und Harry zu vertrauen!“ Mc Gonagall schien nach wie vor überzeugt zu sein, dass Harry dafür nicht geeignet sei und es lieber Fachleuten überlassen werden sollte, aber Dumbledores Unterton ließ keinen Widerspruch zu. Also, zog sie sich zurück. Harry, der vor Anspannung und Angst zitterte, stand auf, trat zum Tisch und zog seinen Zauberstab. „Du musst dich konzentrieren!“ dachte er immer und immer wieder. Nein, er konnte es nicht – wieso sollte ihm so etwas Kompliziertes gelingen – wo er in letzter Zeit doch immer gescheitert ist, als es auf ihn ankam? Allerdings, nachdem er so gedacht hatte, kamen ihm die Bilder seiner Eltern, Sirius und Cedric vor Augen. „Du musst es tun – du schaffst es!“ glaubte er von ihnen zu hören. Er straffte seinen Körper, hob den Zauberstab erneut, den er kurz hatte sinken lassen – und sprach laut und deutlich: „Discreate Horcruxo!“ – im gleichen Augenblick sprang er einen Schritt zurück hinter eine Säule, auf der ein kleiner Brunnen thronte. 29 KNALL!!! Es war, als wäre eine Bombe explodiert – das Schwert ging in eine gleißend rote Stichflamme auf, die sich zu allen Seiten ausbreitete. Die Druckwelle ließ das nahe gelegene Fenster bersten, und der Brunnen wurde von der Säule gefegt und schlug direkt neben Harry, der sich verzweifelt im Schutze der Säule auf den Boden presste, auf. Und von einer Sekunde zur nächsten herrschte Stille. „Harry, bist du okay?“ fragte Dumbledores Portrait ängstlich. Denn Harry rührte sich nicht. Erst, als Professor Mc Gonagall, die sich hinter einem großen Buchschrank in Sicherheit gebracht hatte, auf ihn losstürmte, stöhnte Harry und richtete sich langsam auf. „Mir geht’s gut, danke! Aber…“ er sprach nicht weiter. Was er sah, machte ihn sprachlos. Das Büro war zerstört. Wo der Tisch einmal stand, lag nur noch ein Schutthaufen – auch die nahsten Gegenstände waren wie pulverisiert. Aber was ihn am meisten verblüffte, war, dass das Schwert komplett unbeschädigt inmitten dieser Verwüstung lag – jetzt wieder in der normalen Farbe. „Gut!“ Dumbledore atmete hörbar erleichtert auf. „Glückwunsch Harry! Wir haben jetzt ein Horkrux weniger!“ Er lächelte. Harry trat zum vormaligen Horkrux hin und wollte es aufheben – doch er zögerte. „Nimm es ruhig! Jetzt besteht keine Gefahr mehr!“ ermunterte ihn Dumbledore. Harry nahm das Schwert in beide Hände und murmelte: „Also, so hätte ich mir das nicht vorgestellt…“ – „Ich anfangs auch nicht.“, bestätigte ihm Dumbledore. „Aber Sie haben es glänzend gemeistert, Mr. Potter! Jetzt denke ich, sind Sie gerüstet, um die anderen Horkruxe auch noch zu erledigen. Ich würde vorschlagen, Sie gehen jetzt am besten wieder zurück zu Ihren Freunden. Diese suchen Sie sicherlich schon längst!“ – „Aber ich möchte nicht… - ich meine, ich kann nicht zurück zu ihnen!“ versuchte Harry zu entgegnen. Doch sein Innerstes hatte vor Freude aufgeschrieen, als Dumbledore den Ratschlag zurückzukehren ausgesprochen hatte. „Ich sage es Ihnen noch einmal, Harry, Sie brauchen Ihre Freunde!“ – „Gut, aber wo soll ich sie bitte jetzt finden, wenn Sie meinen, dass sie mich suchen?“ Harry nahm einen letzten Anlauf. „Da kann ich dem kleinen Besserwisser vielleicht helfen“, tönte da plötzlich eine Stimme aus einem Gemälde links neben Dumbledore. „Ja?“ fragte Mc Gonagall, die 30 in den letzten Minuten sehr ruhig war. „Wo?“ fragte Harry hastig. „Sie sind soeben in Godrics Hollow appariert“, antwortete grießgrämig Phineas Nigellus. Da sprang Harry auf. Er hatte sich endlich überwunden und war zum Entschluss gekommen, wieder zu ihnen zurückzukehren. „Phineas, würdest du Ihnen bitte mitteilen, dass Harry gleich kommen wird? Und Minerva – wäre es möglich, einen Portschlüssel zu bereiten? Denn das Flohnetzwerk wurde ja geschlossen – und Apparieren dauert zu lange!“ fragte Dumbledore. „Kein Problem!“ kam es von beiden gleichzeitig. Während Nigellus in seinem Portrait verschwand, packte Mc Gonagall ein verkokeltes Tischbein und zückte ihren Zauberstab, um es in einen Portschlüssel zu verwandeln. „Harry – wenn du irgendwann meine Hilfe benötigen solltest – kannst du natürlich jederzeit herkommen! Außerdem findest du noch ein weiteres Gemälde von mir im Krankenhaus. Klar?“ – „Klar!“ – „Okay, dann mach’s gut! Kopf hoch, du bist ein großer Zauberer! Und denk immer daran, was ich dir über dich und Voldemort gesagt habe! Dann grüß mal die anderen von mir!“ – „Mache ich!“ Harry schwammen wieder Tränen in den Augen, denn nun hieß es wieder Abschied zu nehmen von der Person, die für Ihn wie ein zweiter Vater gewesen ist. Er packte den Portschlüssel, hörte noch wie Mc Gonagall leise von drei rückwärts zählte und verschwand dann mitsamt Portschlüssel aus Hogwarts… Harry hatte wieder das ihm vertraute Gefühl, von einem am Bauchnabel befestigten Haken durch die Luft gerissen zu werden. Er flog durch einen brausenden Sturm, während er sich beständig um sich selbst drehte, das Tischbein in der Hand haltend. Mit einem Mal verschwanden die Farbwirbel um in herum und unter ihm tauchte die Straße vor Grimmauldplatz 12 auf. Es gab einen leisen Knall – und er fiel auf den Boden. Wie durch ein Wunder schaffte es Harry, sich dabei an einem neben ihm stehenden Briefkasten festzuhalten und somit stehen zu bleiben. Er wartete kurz, dann schritt er schnell auf die Eingangstür des Hauses zu, das einst seinem Paten gehört hatte und nun seines war. 31 Doch bevor er die Hand auf die Türklinke legen konnte um die Tür zu öffnen, wurde diese aufgerissen. Kurz darauf konnte er nichts mehr sehen, da eine braune Haarmähne ihm die Sicht nahm. „Oh Harry! Oh Harry! Wo warst du nur? Wir haben uns so Sorgen um dich gemacht! Ginny…“, schluchzte Hermine. „Schon gut, schon gut“, flüsterte Harry, dem wegen diesem Empfang Schuldgefühle kamen. „Gehen wir doch erst mal rein.“ – „Oh, tschuldige Harry!“ hauchte Hermine und trat zwei Schritte zurück um Harry einzulassen. Er trat durch die Tür. Kaum hatte Hermine die Tür hinter ihm geschlossen und per Zauberstab magisch versiegelt, kam Ron die Treppe heruntergestürzt und schrie Harry an: „Das nenne ich mal einen schönen Freund – haut einfach ohne uns ab!“ er wollte zornig klingen, aber Harry sah ihm trotzdem an, das auch er erleichtert war, dass Harry wohlbehalten wieder zurückgekehrt ist. Doch ehe Harry darauf reagieren konnte, flog der Vorhang vor dem Gemälde von Sirius Mutter zur Seite und sie fing wieder an zu zetern: „SCHLAMMBLUT! BLUTSVERRÄTER! RAUS AUS MEINEM HAUS! WAS FÜR EINE SCHANDE!“ Während sie weiterschrie versuchten Harry, Hermine und Ron hastig, die Vorhänge wieder vorzuziehen. Aber es half nichts, sie konnten das Gemälde einfach nicht mehr bedecken. „WAS SOLLEN WIR JETZT NUR MACHEN?“ schrie Ron Harry verzweifelt an. Dem war gerade eine Idee gekommen. „Warum sollte der Fluch nur bei Menschen wirken?“ dachte er sich. Er zog den Zauberstab, doch Hermine legte ihm ihre Hand auf die Schulter und brüllte ihn sein Ohr: „Das bringt doch nichts – die Mitglieder des Ordens haben doch alles versucht!“ Unwirsch schob Harry ihre Hand von seiner Schulter und zielte erneut auf das Bildnis. Er hatte so eine Wut in seinem Bauch – auf die Mutter seines toten Paten, dass er es einfach ausprobieren musste. „SECTUMSEMPRA!“ schrie er und übertönte damit sogar noch das Gekeifer von dem Gemälde. „AARGHHHH!“ schrie die Frau. Über ihrem Bild zog sich ein langer rauchender Riss, hinter dem die Wand hervorschaute. „Harry!“ schrie entsetzt Hermine. Ron stand vor Schreck erstarrt neben ihm. Doch Harry achtete nicht auf sie. 32 Er wollte nur eines erreichen: Das das Bildnis aus SEINEM Haus verschwand. Also richtete er seinen Zauberstab wieder auf das Bild und schnitt es mithilfe des Fluches aus dem Rahmen. Während es auf den Boden viel fluchte Mrs. Black noch zweimal, dann herrschte Ruhe. „Wurde auch Zeit“, entgegnete Harry knapp. Harry drehte sich zu Hermine um: „Hermine, du wolltest was wegen Ginny sagen? Wo ist sie?" – „Setz dich erstmal, Harry" Ron zog ihn in die Küche und drückte ihn auf den Stuhl. „Was ist?" stotterte Harry. Ihm kamen schreckliche Befürchtungen hoch. „Wo ist sie?" Er packte Rons Handgelenk. “Harry, bleib ruhig! Um Himmels willen!" – „Harry, sie ist weg! Als wir erwachten und deinen Brief fanden, da ist Ginny förmlich die Decke hochgegangen! Ich glaube ich habe sie noch nie so wütend erlebt", erzählte Hermine hastig - wie immer, wenn sie etwas Unangenehmes erzählen musste und anscheinend der Annahme war, dass es im Stakkato-Stil erträglicher wäre. „JA UND?" schrie Harry wieder. „Beruhige dich! Dann ist sie erst mal in Tränen ausgebrochen. Aber von einem Moment zum nächsten war sie weg... - disappariert! Wir nehmen an, um dich zu suchen, Harry!" – „Harry, der zwischenzeitlich aufgesprungen war, ließ sich wieder auf seinen Stuhl sinken und stöhnte auf. „Was habe ich nur wieder angerichtet..." – „Es wird schon wieder, Kollege", versuchte ihn Ron aufzumuntern. „Fred und George sind ihr gefolgt. Sie meinen zu wissen, wohin sie will. Also, sie wird schon wieder gesund und munter hier auftauchen." er klang zuversichtlich, doch sein Gesicht zeigte die gleiche Angst, die Harry im Moment ausstand. Plötzlich fühlte Harry etwas Heißes in seiner Hosentasche. Er schrie auf - im gleichen Moment wie Ron und Hermine. „Was soll das?" Er sprang auf und griff in die Tasche und zog eine goldene Galeone hervor. „Meine Fress..." Es war eine jener Galleonen, die Hermine damals zu Zeiten des Geheimbundes "Dumbledores Armee" verteilt hatte. 33 “Harry, das ist eine Mitteilung von Fred und George", rief Hermine aufgeregt. „Wir haben ihnen gesagt, dass sie uns mittels der Galleonen Nachricht schicken sollen, wenn sie Ginny gefunden haben. Lies vor, was drauf steht!" Harry sah auf die immer noch sehr heiße Goldmünze und konnte ganz schwach lesen: „Haben Sie gefunden. Hatte gerade versucht, bei Blorish & Blotts einzubrechen. Wir bringen sie so schnell es geht zurück. Harry - sie ist ziemlich wütend!" Harry ließ die Münze erleichtert wieder in seine Hosentasche gleiten. Ginny war zum Glück nichts passiert! Aber dass sie sauer auf ihn war, machte ihn traurig - noch dazu, da er wusste wie Recht sie dabei hatte! „Ach, äh Leute", Harry wandte sich von der Uhr ab, die er die ganze Zeit angestarrt hatte. „Ich habe meine Sachen im Raum der Wünsche versteckt, als ich in Hogwarts angekommen bin." Er hielt es für unangebracht, jetzt schon alles zu erzählen. Er würde es später machen, wenn alle da sind. Nicht, das Ginny noch wütender wird. „Ich glaub ich muss noch mal los, sie holen." Ron räusperte sich. „Harry, wenn du glaubst, dass du so Ginnys Zorn entgehen kannst, dann hast du dich ziemlich geirrt. Die ist in solchen Fällen wie meine Mutter." Harry schüttelte den Kopf und ging zur Tür. Bevor er sie öffnete drehte er sich noch einmal um. „Keine Angst, ich komme so schnell wie möglich wieder. Hoffentlich geht es Hedwig noch gut, und sie verfällt nicht wieder in den Streik, weil ich sie vernachlässigt habe." Er grinste den beiden noch einmal zu und war schon aus der Tür raus, als er Hermines Stimme vernahm. „Harry?" - „Ja?" Harrys Kopf erschien in der Tür. „Und nicht wieder abhauen, versprochen?" Harry nickte und musste grinsen. „Versprochen." Als er vor dem Haus stand, wurde ihm klar, dass er ja gar keinen Besen hatte. „Ob es wohl noch den Fahrenden Ritter gibt? Und sollte ich den benutzen? Ist ja eigentlich ziemlich riskant. Ich könnte auch reingehen und durch Phinellas Kontakt zu Mc Gonagall aufnehmen und sie bitten, mir meine Sachen zukommen zu lassen. Ach, wenn es den Bus noch gibt, nehme ich ihn einfach, ansonsten muss ich sehen, was ich dann mache.“ dachte Harry 34 Er hob die rechte Hand hoch, und tatsächlich kam der Fahrende Ritter um die Ecke gerauscht. „Okay, die Entscheidung wurde mir ja schon mal abgenommen.“ Beim Tropfenden Kessel stieg er aus dem Bus. Er hatte sich entschieden, doch lieber durch das Verschwinde-Kabinett zu gehen, als noch mehr aufsehen zu erregen, in dem er bei Hogsmead aussteigt. Dann würde Mc Gonagall noch bemerken, das er wieder da ist, und dass konnte er in diesem Moment gar nicht gebrauchen. Zurück in der Winkelgasse zog er schnell den Tarnumhang aus der Tasche, die er in "seinem Haus" noch an sich genommen hatte, und ging in die Nokturngasse. Hintern ihm ertönte ein merkwürdiges Geräusch, und bevor er sich umdrehen könnte ging ein Ruck durch seinen Körper und es wurde alles schwarz... Wo bleibt er bloß?" Nervös schaute Hermine auf die Küchenuhr. Harry war nun schon seit 5 Stunden weg und hatte noch nichts von sich hören lassen. „Wenn ich den erwische! Der wird so von mir zur Schnecke gemacht. Arrgh... wie ich den hasse." „Ist ja gut, Ginny!" probierte Ron seine Schwester zu beruhigen. „Er wird sicher seine Gründe haben." „Im gewissen Masse hat er sie schon." Sie drehten sich alle ruckartig zur Tür um, von wo die stimme kam, und erstarrten. Vor ihnen standen eine Gruppe von Todessern mit Snape und Malfoy an der Spitze. Harry erwachte plötzlich wieder. „Wo bin ich?“ dachte er nur. Er konnte immer noch nichts sehen, da es weiter dunkel war. Er hatte fürchterliche Kopfschmerzen. Ganz langsam kamen ihm die Erinnerungen wieder. Vor seinem geistigen Auge tauchte die Visage von Malfoy auf – sein weißblondes gelglattes Haar und das gehässige hochnäsige Grinsen, das in seinem Gesicht festgefroren schien. Er sprang auf. Doch dabei stieß er schnell mit dem Kopf an etwas Festes. „AUTSCH!“ schrie er auf. Mit Tränen in den Augen versuchte er, sich kriechend fortzubewegen. Doch egal wohin 35 er sich wendete – auf jeder Seite war nach gut zwei Metern Schluss. Er war in einem Raum gefangen! „Wo ist bloß mein Zauberstab?“ dachte er verzweifelt und suchte hektisch danach. Doch er fand ihn nicht. „War auch klar…“ dachte er. Wieso auch sollten die Todesser ihm seine einzige Waffe lassen? Er ließ sich wieder an der Wand auf den Rücken gleiten. Er musste jetzt vor allem eines: Ruhe bewahren! Aber ihm war von Anfang an bewusst, dass es für ihn noch nie so ausweglos war wie jetzt. Wie sollte er hier je wieder lebend herauskommen? Voldemort würde bestimmt nicht mehr denselben Fehler wie damals auf dem Friedhof machen und sich auf einen Zweikampf mit ihm einlassen. Nein, er würde ihn – wehrlos wie er war – einfach töten! Und das war auch zweifellos der Grund, warum er überhaupt noch lebte. Voldemort wollte es selbst zu Ende bringen. Warum musste er auch unbedingt noch ein zweites Mal zum Blorish & Blotts gehen? Es war doch klar, dass dies gefährlich war! Aber jetzt war es zu spät sich dazu Vorwürfe zu machen. Er überlegte fieberhaft, wie er hier herauskommen könnte – auch ohne Zauberstab. Aber ihm fiel einfach nichts ein. Stattdessen musste er immer wieder an Ginny denken. Hoffentlich war wenigstens sie in Sicherheit! Doch was würde das nützen, wenn Voldemort erst einmal ihn besiegt und damit zum mächtigsten Zauberer der Welt aufstieg? Er fing an hemmungslos zu weinen. Der ganze Druck, die ganzen Sorgen, die er seit langer Zeit mit sich herumtrug, die Gefühle die er noch immer für Ginny empfand, sie brachen nun hervor. „Wer weint denn da bloß? Pottylein, hätte von dir das gar nicht erwartet… tsts – aber in der Schule immer den Held spielen!“ Harry erkannte die Stimme mühelos. Wie oft hatte er diese ihm verhasste Stimme schon gehört! Er beruhigte sich wieder. „Malfoy, halt dein dreckiges Maul! Gerade du musst so etwas sagen! Du bist ein Waschlappen – hattest nicht mal den Mut, Dumbledore zu töten! Hoffe doch, dass Voldemort sich eine hübsche Bestrafung für dich hat einfallen lassen!“ fauchte Harry. „Sei still! SEI EINFACH STILL!“ brüllte überraschend Draco. Harry hörte erstaunt die Verzweiflung und Schmerzen aus Dracos Stimme. „Er hat meinen Vater ermordet! 36 Ermordet – weil ich zu schwach war, weil ich mich nicht an seinen Befehl gehalten hab!“ Jetzt weinte er. „Und du bist schuld daran – NUR DU! Würde es dich nicht geben, wäre die Welt viel besser dran. Aber zum Glück wird es dich nicht mehr lange geben – hast nur noch ein, vielleicht zwei Stunden. Und dann werde ich genüsslich zusehen, wie Du-Weißt-Schon-Wer dich ganz langsam tötet! Und zu deiner Freude: Deine Freunde haben wir auch gefangen – sie werden dir in die Hölle folgen!“ Malfoy fasste sich wieder und sprach wieder mit derselben Häme in der Stimme wie eh und je. „NEIN!“ Harry konnte das nicht wahr haben. Ron und Hermine, und … Ginny in Voldemorts Hände! Er würde alles tun, um sie zu retten! Sein Leben war ihm plötzlich nicht mehr so viel wert – wenn er nur Ginny helfen könnte! Ihm wurde wieder schwarz vor Augen... Als er zwanzig Minuten später aus der Ohnmacht wieder erwachte, war es um ihn herum wieder vollkommen ruhig. Nun war er ganz gefasst – und dachte noch einmal an die glücklichen Tage, welche er in den letzten 6 Jahren in Hogwarts erlebt hatte. Doch plötzlich hörte er von weitem leise Schritte. Ob Malfoy – oder gar Voldemort im Anmarsch war? Harry fuhr auf – und stieß sich erneut den Kopf an. Die Schritte wurden lauter und erstarben plötzlich. Die Person war anscheinend vor seinem Gefängnis stehen geblieben. „Na, was ist los? Was soll die Geheimniskrämerei?“ rief Harry, der nun fest entschlossen war, hoch erhobenen Hauptes zu sterben. „Still! Sei bitte still, sonst entdecken sie mich noch!“ die Person flüsterte nur, doch Harry war sich sicher, die Stimme zu kennen. „Warte – ich versuche die Tür zu öffnen! Gleich bist du frei!“ wieder hat der Unbekannte geflüstert – doch nun hatte Harry die Person erkannt! Es war Romilda Vane! Er konnnte es nicht fassen. Was um aller Welt machte SIE hier? War das wieder ein Trick von Voldemort? Nein, Harry glaubte es nicht! Da – er hörte von draußen Romilda Vane leise einen Zauberspruch aufsagen – und die Wand vor ihm zerschmolz. Das einfallende Licht blendete ihn, sodass er die Augen schließen musste. Nach einer Minute öffnete er die Augen und sah dem Mädchen in die Augen, das ihm im letzten Schuljahr so oft nachgestellt hatte. „Komm, gib mir deine Hand, ich helfe dir heraus!“ Sie packte Harrys Hand und zog ihn mühsam heraus. „Dank…“ setzte Harry an. „Shhht! Sei still – danken kannst du mir später, erst müssen wir hier raus!“, unterbrach ihn Romilda Vane. Sie zog ihn 37 einen langen schmalen Flur hinter sich her. Sie rannten und rannten, bogen dreimal in einen anderen Gang ab, bis Harry komplett die Orientierung verloren hatte. Dann hörten sie vor sich ein Geräusch. Jemand kam auf sie zu! Romilda Vane stoppte – und schaute sich hektisch um. Harry packte sie kurzerhand und zog sie in ein Zimmer, das drei Meter vor ihnen auf der linken Seite lag. Schnell schloss er die Tür – keine Sekunde zu spät. Auf dem Gang hörte er zwei Stimmen – von Mr Goyle und noch jemanden den er nicht kannte. Als sie sich entfernten, sprach Harry Romilda Vane wieder an. „Danke! Ich weiß gar nicht wie ich dir das vergelten soll!“ – „Kein Problem!“ Romilda errötete. „Aber wie hast du mich gefunden?“ – „Das war ganz einfach. Ich dachte, du könnest meine Hilfe gebrauchen. Auf dieses Mädchen – diese… Weasley…“; erwiederte sie hitzig, „kannst du dich doch nicht verlassen! Und deshalb bin ich dir gefolgt. Ich habe mir gedacht, das du bei deinem Paten wohnen würdest… - „Er ist tot“ warf Harry düster ein – „ja, schon, aber das du in dem Haus wohnen würdest. Und dann habe ich dort auf dich gewartet. Als ich gesehen hab, dass du mit dem Fahrenden Ritter fahren wolltest, hab ich diesen halt ein paar Straßen weiter angehalten. Ist dir das nicht aufgefallen? Na, und dann hab ich in der Nokturngasse mitbekommen dass du überfallen wurdest – und da habe ich eben die Todesser verfolgt. Und nun bin ich hier!“ Sie strahlte Harry an. Doch der hatte nur mit halber Aufmerksamkeit zugehört. Die andere Hälfte galt dem Raum, in dem sie jetzt waren. Er war überladen mit allerlei Krimskams. Fläschchen mit Elixieren, Gläser mit Froschleber, ein Kessel, in dem irgendein Gebräu brodelte… offenbar war er in Snapes Labor! Weiter waren verschiedenste Kräuter auf dem Tisch, mehrere Messer und ein Zauberstab… - ein Zauberstab? Er hastete zu ihm. Auch wenn es seiner nicht war, er konnte dringend einen gebrauchen! Er griff zu und – erstarrte: Es war seiner! Fassungslos vor Glück hätte er am liebsten laut aufgeschrieen, wenn ihm nicht in letztem Moment klar geworden wäre, in welcher Situation er sich gerade befand. Als er sich wieder zu Romilda Vane umdrehen wollte, nahm er noch etwas war – in der Ecke stand ein alter verstaubter Trinkpokal. Wieder hielt er in seiner Bewegung inne. Das konnte nun wirklich nicht sein! Das war doch Helga Huffelpuffs 38 Pokal – einer von Voldemorts Horkruxe! Ohne zu zögern packte er auch diesen und lief dann wieder zu Romilda Vane. „Komm! Wir müssen so schnell es geht hier raus!“ Er packte sie an ihrem Armgelenk, öffnete die Tür und trat wieder auf den Flur. „Wo lang?“ – „Hier, komm – es ist nicht mehr weit!“ Sie eilte los. Kurze Zeit später traten sie durch eine Tür ins Freie. Es war stockdunkel – nur die Sterne schienen. „Wo genau sind wir?“ – „Irgendwo nördlich von London – sprichwörtlich in der Pampa!“ antwortete Romilda Vane. „Wir müssen sofort zum Grimmauldplatz! Meine Freunde sind dort gefangen! Hoffe zumindest dass sie noch dort sind!“ – „Müssen wir die unbedingt retten? Es war doch schon anstrengend dich zu befreien!“, maulte Romilda Vane. „Bitte! Hilf mir!“ flehte Harry. Davon geschmeichelt stimmte Romilda Vane zu. „Du kannst ja wohl noch nicht apparieren, oder?“ – „Ähm, nein…“, antwortete sie. „Komm, gib mir deine Hand!“ Zusammen mit ihr apparierte er zum Grimmauldplatz. Dort war alles ruhig. Hoffentlich sind sie noch da – und… - doch weiter wollte Harry nicht denken. Wie konnte er annehmen, dass sie noch am Leben sein sollten? Aber hatte Malfoy nicht davon gesprochen? Er schlich leise zu einem Fenster links neben dem Eingang und spähte vorsichtig hindurch. Der Flur war menschenleer. „Da ist niemand!“ stellte Romilda überflüssigerweise fest. „Das sehe ich auch“, antwortete Harry gereizt. „Komm, schauen wir mal, ob jemand im Wohnzimmer ist!“ Er packte sie wieder und apparierte auf die andere Seite des Hauses. „Warum muss das Apparieren so laut sein?“ verfluchte Harry innerlich diese Art von Reisen, als sie mit einem doch recht geräuschvollen Knall auf der anderen Hausseite ankamen. Zum Glück fuhr zur selben Zeit ein Auto mit aufheulendem Motor die Straße entlang, sodass sie hoffen konnten, von innen nicht wahrgenommen worden zu sein. Harry schlich wieder, dicht gefolgt von Romilda, zum Fenster und sah kurz hindurch. Da lagen sie! Ron, Fred und George, Hermine und… Ginny! Allesamt waren sie wie ein Paket verschnürt nebeneinander auf dem Boden hingelegt worden. Neben ihnen auf dem Sofa saßen – gemütlich ein Glas Wein trinkend und sich unterhaltend - zwei 39 Todesser. Harry erkannte sie sofort, da sie ihre Masken abgenommen hatten: Antonin Dolohow und Walden Macnair! Anscheinend waren keine anderen Todesser mehr im Haus. Harry fasste schnell einen Plan. Er musste sie befreien! „Romilda! Hör mir genau zu!“ raunte er ihr eindringlich zu. „Ich kenne hier einen geheimen Eingang – Sirius hatte ihn mir damals gezeigt – ich gehe da jetzt rein und werde die beiden Aasgeier ausschalten. Du musst bitte die 5 so schnell es geht befreien! Wir müssen hier so schnell es geht verschwinden, verstehst du?“ – „Ja schon, aber ich will dir helfen, Harry!“ Sie sah ihn mit leuchtenden Augen an. „Nein, bitte lass mich das allein machen! Ich habe noch eine Rechnung offen!“ entgegnete Harry entschlossen. Er richtete sich wieder auf und ging zu einem Mülleimer, der hier an der Wand stand. „Ich schwöre feierlich ein Reinblüter zu sein!“ – „Harry!“ rief Romilda entsetzt. „Sorry, ich habe mir das Passwort nicht ausgedacht!“ antwortete Harry angeekelt. Im gleichen Moment geriet die Mülltonne in Bewegung und rutschte zu Seite und gab damit ein Loch frei. „Komm!“ Harry trat an diese Öffnung heran und sprang hinein. Nach gut zwei Metern Fall landete er weich und ging sofort aus der Bahn, denn er hörte wie Romilda hinterher sprang. Ohne sich umzusehen, rannte er los. Nach 8 Metern machte der Gang eine Biegung und Harry stand vor einer Steinwand. Dort wiederholte er das Passwort und die Wand verschwand. Nun wesentlich leiser auftretend stieg er durch diese Tür in die verlassene Küche. Es war hier wie immer dunkel, nur ein fast ganz heruntergebranntes Feuer im Kamin brannte noch. „Komm!“ hauchte er seiner Begleiterin zu und machte sich auf dem Weg zum Wohnzimmer. Dort presste er sich seitlich an den Türrahmen und spähte in den Raum. Die beiden Todesser sprachen weiterhin gelassen über die Schandtaten, die sie gemacht haben und noch vor hatten und achteten auf nichts anderes, als dass ihre Weingläser auch ja voll waren. Harry atmete noch einmal durch, zog seinen Zauberstab und dachte nur: „Für meine Freunde – für Ginny!“ – dann trat er durch die Tür und sagte ruhig: „Na, habt es euch wohl gemütlich gemacht in meinem Haus?“ Die beiden Todesser ließen vor Schreck ihre Gläser fallen und sprangen auf. Doch bevor sie nach ihren Zauberstäben greifen konnten, brüllte Harry „Petrificus Totalus!“ 40 und Macnair brach völlig steif zusammen. Bevor Harry den Zauberstab auf Dolohow richten konnte schrie dieser: „AVADA KEDAVRA!“ Harry ließ sich fallen und spürte, wie dieser Todesfluch über ihn hinweg strich. Vom Boden aus brüllte er „SECTUMSEMPRA!“ Dolohow brüllte auf und ließ seinen Zauberstab fallen, da Harrys Fluch seine rechte Hand getroffen hatte. Das Blut schoß ihm in Strömen aus der Hand. „Petrificus Totalus!“ Ehe Dolohow sich nach seinem Zauberstab bücken konnte, traf auch ihn der Ganzkörperklammerfluch. Schnell sprang Harry auf und rannte Romilda hinterher, um ihr bei der Befreiung zu helfen. Als sie die Fesseln abgenommen hatten, merkten sie noch, dass auch seine fünf Kameraden mit eben diesem Fluch belegt waren. Rasch sprachen sie den Gegenfluch. Stöhnend richteten sich Hermine, Ron und die anderen auf. Ginny war die erste, die wieder die Sprache fand. „Was macht DIE denn hier?“ entsetzt starrte sie Romilda Vane an, die sich nun erschöpft aber mit einem Lächeln neben Harry stellte. „Ginny, wir haben jetzt keine Zeit! Erzähl dir das später! Komm – wir müssen jetzt weg hier!“ – „Nicht ohne meinen Zauberstab!“ entgegnete Ginny störrisch. „Weißt du denn wo sie sind?“ fragte Harry schnell. „Keine Ahnung, aber ich werde ihn schon finden“, blaffte ihn Ginny an. Harry fragte sich gerade, was in Ginny bloß gefahren sein mag, schließlich müsste sie doch glücklich sein wieder frei zu sein und Harry wohlbehalten zu sehen! – als Romilda kühl entgegnete: „Bevor wir hier wegen DIR noch mal geschnappt werden, schau einfach mal in die Küche – da liegen sie nämlich auf dem Tisch!“ Ginny warf ihr noch einen verächtlichen Blick zu und rannte dann in die Küche. Kurz darauf kam sie wieder zurück und gab den anderen wortlos ihre Zauberstäbe zurück. „Und was jetzt?“ flüsterte Hermine verängstigt. „Wir müssen hier weg – und zwar schnell! Und ich weiß auch schon einen geeigneten Platz. Kommt!“ Er rannte zur Haustür, riss sie auf und trat auf die verlassene Straße. „Wir apparieren zur Heulenden Hütte. Ron, hilf bitte Ginny.“ Ginny, die entsetzt sah, dass Harry Romildas Hand packte, wollte sich zuerst von Ron losreißen, doch im selben Moment apparierten sie schon. Kurz darauf kamen sie vor der verlassenen Hütte an. 41 Hastig blickte Harry sich um. Sie schienen alleine zu sein. „Kommt!“ flüsterte Harry. Schnell lief er die letzten Meter zur Hütte, stieß die nur angelehnte Tür auf und trat durch sie hindurch in das Haus ein. Nachdem die anderen an ihm vorbeigehastet waren, drückte er die Tür wieder ins Schloss, deutete mit dem Zauberstab aufs Türschloss verschloss dieses magisch. Danach trete er sich um und folgte den anderen ins Wohnzimmer. Es war noch immer so schmutzig, wie er es Jahre zuvor kennen gelernt hatte, als er hier seinen Paten getroffen hatte. Im selben Moment hörte er Hermine, wie sie einen Zauber aufsagte. Prompt strahlte der Raum wieder vor Sauberkeit, als wäre das Haus nie unbewohnt gewesen. „Also, was ist passiert, Harry? Stimmt es, was Malfoy uns erzählt hat? Das du auch gefangen warst? Aber wieso bist du dann hier?“ Hermine bestürmte Harry mit Fragen. Harry streckte ihr abwehrend die Arme entgegen. „Ein Moment mal, Hermine! Wie soll ich hier bitte etwas erzählen, wenn du mich nicht zu Wort kommen lässt?“ Er versuchte zu lächeln. „Wen interessiert es schon, was du gemacht hast“, war die prompte Antwort darauf von Ginny. Sie saß auf einen alten Ledersessel, die Arme vor der Brust verschränkt und beharrlich Romilda den Rücken zugewandt. „Ach Ginny!“ entgegnete Hermine. „Lass Harry doch erst mal erzählen, bevor du ihn zum Mond schießt! Es wird schon alles seine Gründe haben.“ – „Na gut, dann soll er halt erzählen…“ knurrte Ginny. Harry, den die Kühle Ginnys ihm gegenüber sehr bedrückte, begann zu ahnen, weshalb Ginny so sauer war. Eifersucht! Aber vorerst konnte er sie nicht beruhigen. Daher begann er mit seinem Bericht. Während der ganzen Zeit saß ihm Romilda gegenüber und sah ihn lächelnd an. Als er fertig war, stand Ron auf. „Was mir nicht einleuchtet, ist, warum dich ROMILDA gerettet hat. Woher wusste sie denn, dass du Hilfe brauchst? Ich traue ihr nicht!“ Misstrauisch starrte er Romilda an. „Oh Ron!“ Hermine rollte mit ihren Augen. „Du Esel! Weil sie – seit sie auf Hogwarts zur Schule geht – in Harry verliebt ist! Aber so etwas bekommst du ja nicht mit… - und du hast ja 42 ihre Hartnäckigkeit gegenüber Harry am eigenen Leib zu spüren bekommen“, grinste Hermine hämisch und spielte auf die Geschichte mit dem Liebestrank an. Rons Kopf lief rot an. Er wechselte schnell das Thema. „Und, wo ist denn der Horkrux, von dem du gesprochen hast?“ – „Der? Ähm… - wo hab ich den denn? Ach nee, habe ihn wohl am Grimmauldplatz vergessen…“ antwortete Harry. „Oh Harry!“ stöhnte Hermine. „Harry! Du Hornochse!“ platzte Ron ungläubig heraus. „Ach kommt schon, Leute! Glaubt ihr etwa, ich vergess’ so etwas Wichtiges?“ grinste Harry und zog aus seiner Jackentasche den Trinkpokal hervor. „Du…!“ Ron fehlten die Worte. Stattdessen packte er ein Kissen und warf es Harry, der sich nicht mehr rechtzeitig ducken konnte, an den Kopf. Hermine verdrehte jedoch nur die Augen, während Ginny verächtlich schnaubte. Augenblicklich verstummten beide. Harry, der gerade zu Hermine schaute, sah, wie sie ihn anguckte und mit dem Kopf leicht auf Romilda zeigt. Diese schien von dem nichts mitzubekommen, sondern warf Ginny wieder einen siegessicheren Blick zu. „Ähm Romilda?" Harry räusperte sich. "Ich muss dich an dieser Stelle leider bitten, uns zu verlassen." Während das Lächeln auf Romildas Gesicht verblasste, schien dieser Satz bei Ginny die entgegengesetzte Wirkung zu haben. „Du kannst mich jetzt doch nicht wegschicken! Ohne mich würdest du nicht mal mehr leben. Geschweige denn hier sitzen! Und den da.." rief sie aufgebracht und zeigte auf Hermine, Ron und Ginny,, „würde es wahrscheinlich genauso gehen!" „Es tut mir genauso Leid, wie ich dir dankbar bin! Aber du kannst hier nicht bleiben. Es ist zu gefährlich, und außerdem geheim." – „Ich hab ja wohl ein Recht darauf, zu erfahren, was ihr macht. Wenn ihr mich jetzt wegschickt, werde ich vielleicht sogar so ganz aus Versehen- etwas darüber den Horkrux ausplaudern!" Sie grinste zufrieden, ja beinahe gemein. Harry schaute zu Hermine und Ron. Was sollten sie jetzt machen. Er wusste noch zu gut, wozu Romilda fähig war. Sie war sehr hartnäckig! Ginny zeigte zu alledem keine Regung, sondern starrte stur die Wand an. 43 Hermine bedachte ihn mit einem "Was-hast-du-uns-da-wieder-eingebrockt-Blick" an. Er seufzte, stand auf, und ging zu Romilda hinüber. „Wenn du jetzt nicht gehst, müssen wir dir noch etwas antun" sagte er leise. Romilda lachte laut auf. Es war ein hohes, fieses Lachen. „Was willst du mir antun, he? Man würde sofort merken, wenn ich nicht mehr da wäre. Außerdem, du hast es hier mit der 2.-Besten Hexe deines Jahrgangs zu tun! Da kann einer wie du und Ron, die in der Schule abgeloost haben, geschweige denn ein Schlammblut oder so 'ne tunte wie die Kleine dort drüben!" Inzwischen war sie aufgestanden. Hermine schnappte nach Luft, und Ron und Harry waren augenblicklich Rot vor Wut, doch bevor irgend jemand was machen konnte, war Ginny aufgesprungen, schnappte sich Romildas Zauberstab, der ihr vom Schoß gefallen war, richtete ihn auf Romilda und schrie: „Amnesia!!!!!!!!!!" Ein Lichtblitz kam aus dem Zauberstab geschossen und traf Romilda mitten in die Brust. Sie sackte in sich zusammen und landete, alle vier von sich gestreckt, auf den Boden. Es war totenstill im Raum. Ungläubig schaute Harry Ginny an. Er hatte nicht erwartet, dass sie ihm helfen würde, so sauer, wie sie war. Na gut, Romilda hatte nicht nur Hermine, sondern auch Ginny stark beleidigt. Ron war der Erste, der etwas herausbrachte. „Ginny, was fällt dir ein? Wenn sie nun das Gedächtnis verloren hat, und die herausfinden, dass wir das waren, sind wir geliefert und Voldemort kann ungestört weiter morden. Außerdem bist du noch nicht mal volljährig! Das Ministerium bekommt in Sekundenschnelle heraus, wenn ein Minderjähriger zaubert!“ „Und sie bekommen nicht nur heraus, DASS du gezaubert hast, sondern auch, WAS du gezaubert hast!!!" Harry nickte zustimmend. Er hatte schon genug Erfahrungen gesammelt. Ginny baute sich vor ihrem großen Bruder auf. „Zum Glück weiß ich schon, dass du dümmer als ein Sack voll Stroh bist, sonst würden mich deine Worte jetzt ziemlich kränken." Ron schaute sie verblüfft an. „Mensch Ron, hast du denn wirklich keine Augen im Kopf?" mischte sich nun auch Hermine ein. „Ginny ist nicht 44 so dumm und zaubert mit IHREM Zauberstab, wenn sie es gar nicht darf!" - „Wenn die ausrastet, weiß man nie...!" murmelte Ron in sich hinein. Unbeirrt fuhr Hermine fort: „Sie hat Romildas Zauberstab benutzt, und nicht ihren, du Dödel. Das Ministerium bemerkt es nicht, wenn minderjährige Zauberer zaubern, sondern wenn mit dem Zauberstab eines Minderjährigen gezaubert wird. Romilda ist volljährig. Niemand wird erfahren, dass Ginny sie mit dem Vergessenszauber belegt hat, wenn wir sie schleunigst irgendwo hinbringen!" Sie drehte sich zu Ginny um. „Gin, ich fand das, ehrlich gesagt, richtig gut, was du gemacht hast!" – „Wenn ich andere Leute verhexe findest du das aber nicht gut!" Rom schmollte. Er wandte sich Harry zu, der die ganze Zeit reglos in der Ecke gestanden hatte. „Wir sollten die jetzt erstmal wegschaffen, und uns dann schnellst möglich dem Horkrux widmen." – „Wenn es denn einer ist..." – „Mensch Harry, es ist ganz bestimmt einer, aber vorerst haben wir andere Sorge: Wo bringen wir sie überhaupt hin? Am besten erstmal dahin, wo wenig Zauberer sind." Harry erinnerte sich an einen "Urlaub". Die Dursleys wollten wegfahren, aber sie konnten Harry ja nicht alleine zuhause lassen (er könnte ja versuchen, eines von Dudleys Spielzeugen zu benutzten) und Mrs. Figg war ebenfalls im Urlaub. Nach langer Diskussion haben sie ihn ins Auto gepackt, und auf der halben Strecke an einem Bauernhof zugelassen. Die Familie hat ihn gastfreundlich aufgenommen, und ihn gut versorgt. Außerdem war der Bauernhof weit ab von sonstigen Siedlungen. Schnell erzählte er den anderen von seiner Idee, und es wurde einstimmig (Ginny enthielt sich) beschlossen, dass Harry Romilda vor dem Bauernhof absetzten sollte. „Also Harry, nur hin, sie loslassen, und gleich wieder weg. Ich glaub da hat keiner, wenn da überhaupt einer ist, eine Chance, dich zu erkennen." Harry nickte resigniert und ging zu Romilda hinüber. Er fasste sie an den Arm, und ehe die anderen richtig begriffen hatten, dass er weg war, stand er auch schon wieder vor ihnen. „Okay, jetzt brauchen wir einen Platz, wo uns niemand sieht, und wo es nichts ausmacht, dass der Raum zerstört wird." „Am besten, wir schauen oben nach!" rief Hermine und war schon auf der Treppe. 45 Ron folgte ihr zögernd. Harry schaute sich um. „Willst du mit kommen, oder lieber hier unten bleiben?" - „Das war nun echt 'ne dumme Frage!" Ginny stand auf und ging zur Treppe. „Ginny! Mit Romilda war nichts. Ehrlich! Was kann ich dafür, dass die dich so doof behandelt?" „Du hättest mich verteidigen können!" – „Gin, ich fand das echt super, was du gemacht hast." Ginny schaute ihn noch mal an, und wandte sich der Treppe zu. Er meinte, noch ein kleines Lächeln erkennen zu können. Schnell griff er den Becher und folgte den anderen auf die alte, morsche Holztreppe. Oben angekommen, stieß er die morsche Holztür auf und trat in den heruntergekommenen Raum. Dort stellte er den Pokal auf den Tisch. „Na, da macht es wohl wirklich nichts mehr aus, wenn wir hier ein bisschen rumkokeln“, murmelte Harry und trat zurück. „Ähm, Freunde – es war wohl doch keine so gute Idee, dass ihr mit hoch gekommen seid! Wenn ich gleich den Horkrux vernichte, dann muss ich selbst schnell in Deckung gehen!“ Aber keiner wollte wieder herunter gehen. „Das kommt gar nicht in Frage, Harry!“ Hermine sprach für alle drei. „Wieso bist du dir überhaupt so sicher, hier einen Horkrux zu haben?“ Harry konnte deutliche Zweifel in ihrer Frage heraushören. „Ganz einfach: Weil ich schon einen Horkrux vor mir hatte!“ Er erzählte ihnen in kurzen Zügen, was seit dem Verschwinden aus dem Fuxbau wirklich passiert war. Hermine wurde ganz blass, Ron entfuhr nur ein ungläubiges „Boah!“ und Ginny, Ginny drehte sich langsam zu Harry um, sah ihm in die Augen und – mit einem Ruck warf sie beide Arme um seinen Hals und schluchzte los. „Oh Harry! Wieso hast du mich da nicht mitgenommen? Du hattest mir das doch versprochen!“ Tränen rannen über ihre Wangen. Harry fuhr ihr mit unsichererer Hand durch die flammend roten Haare. „Weil ich Angst hatte, dass dir etwas passiert – wie ich es dir schon immer gesagt habe! Und, weil ich an dem Abend einfach total durcheinander war… Verzeih mir bitte, Ginny!“ – „Ja –aber nur unter einer Bedingung!“ – „Und die wäre?“ – „Das du mich nie – NIE! – wieder alleine lässt und es auf eigene Faust versuchst! Sonst wirst du es noch bereuen – und dir wird Romilda wird dir noch als liebenswürdiges Mädchen 46 vorkommen!“ Sie funkelte ihn kurz an, doch dann brach ein verschmitztes Lächeln hervor. Mit ihrer linken Hand fuhr sie sich durch die Augen und wischte die Tränen weg. „Oh, was hast du da vorhin nur mit Romilda getan – von einem Übel zum nächst größeren!“ Doch auch Harry grinste nun. „Schön, dass ihr euch wieder lieb habt, ihr Turteltauben – aber können wir jetzt bitte loslegen? Schließlich haben wir noch eine Welt zu retten!“ drängte Ron ungeduldig. „Und wieder mal ein Beweis, dass Ronald Weasley kein Taktgefühl in Sachen Liebe besitzt“, entgegnete Hermine spitz. Doch bevor zwischen den beiden ein ach so gewohnter Streit ausbrechen konnte, zückte Harry seinen Zauberstab, deutete auf den Trinkpokal und rief: „RELEVATO HORCRUXO!“ Mit einem Ruck fuhren Ron, Ginny und Hermine herum und starrten auf den Pokal. Er leuchtete rot auf! Harry drehte sich zu ihnen mit einem zufriedenen Grinsen um und meinte: „Da haben wir ja dann Horkrux Nummer 6!“ Sprachlos sahen seine Freunde auf den roten Schimmer. „Wenn ihr jetzt bitte die Treppe herunter gehen würdet? Es ist wirklich lebensgefährlich, wenn ihr hier bleibt!“ schloss er eindringlich. „Harry…“ setzte Ginny an. „Nein, Ginny – das muss ich schon alleine machen – bitte!“ entgegnete Harry. Ginny zögerte kurz, folgte dann aber den anderen die Treppe herunter, blieb allerdings in Sichtweite von Harry stehen. Dieser atmete kurz durch, deutete auf den Horkrux und sprach laut und deutlich: „DISCREATE HORCRUXO!“ Im selben Augenblick gab es den ihm schon vertrauten Knall und die gleißend rote Stichflamme. Harry wollte sofort die Treppe hinunterspringen – doch die Druckwelle war schneller. Er schrie auf und wurde die Treppenstufen hinuntergeschleudert. „HARRY!“ schrie Ginny. Sie sprang auf ihn zu und versuchte hysterisch, seinen in vollen Flammen stehenden Umhang mit den bloßen Händen zu löschen. „Deletrius!“ schrie Hermine den Löschzauber. Nachdem die Flammen auf Harrys Umhang ausgegangen waren, stürzte sie, Seite an Seite mit Ron zu ihm und rüttelte ihn an den Schultern. „Harry, hörst du mich?“ – „Laut und deutlich – da brauchst du 47 mir nicht in die Ohren zu brüllen!“ entgegnete Harry schwach, aber mit einem matte Lächeln. „Danke für das Löschen, Ginny, Hermine!“ – „Oh Harry!“ – das war das einzige, was Ginny hervorbringen konnte. Sie rieb sich ihre Hände, an denen sich mehrere große Brandblasen bildeten. „Harry, geht es dir wirklich gut?“ – „Macht euch da mal keine Sorgen, das wird schon wieder! Hab wohl ziemlich Glück gehabt, denn anscheinend hat nur mein Mantel gebrannt – und nicht meine Klamotten darunter. Aber Ginny, du hast dich verletzt!“ – „Nicht schlimm!“ sie winkte ab. „Aber es sollte mal einer oben das Feuer im Zimmer löschen, sonst brennt uns noch unser Versteck ab!“ – „Ich mach das schon!“ Ron sprang auf und eilte die Treppe hoch. Kurze Zeit später richtete Harry sich auf, und schaffte es – gestützt von Hermine und Ginny, die es sich nicht nehmen ließ, wieder aufzustehen. Rasch gab er Ginny einen Kuss – was sie die schmerzenden Hände vergessen ließ und ihre Arme um ihn schlang. Danach schlossen sie sich Hermine an, die Ron hinterher geeilt war, um ihm beim Löschen zu helfen. Nach 5 Minuten war das Feuer aus, dafür stand der Raum unter Wasser. „Na, passt doch, hier musste schließlich eh mal gewischt werden!“ entgegnete Ron. Hermine prustete trotz des vorhergegangenen Schocks los und küsste Ron auf die Wange. „Dafür liebe ich dich, Ron – für deinen Humor! Auch wenn er meist am unmöglichsten Zeitpunkt zum Zuge kommt!“ Harry trat schnell an ihr vorbei, beugte sich an der Stelle, wo einst der Tisch stand herunter und hob Helga Hufflepuffs’ Trinkpokal hoch. „Nun bleiben also nur noch zwei Horkruxe übrig…“ „Und woher weißt du, dass der Zauber wirklich geklappt hat?“ – „Also, Ron!“ antwortete Ginny ungläubig. „wenn er nicht geklappt hätte, meinst du, dann hätte er solche Auswirkungen haben können?“ Sie schüttelte mit dem Kopf. „Komm Harry – gehen wir runter!“ Sie packte ihn am rechten Arm und zog ihn die Treppe hinunter. Als Ginny ihn anfasste, durchzuckte seinen rechten Arm ein stechender Schmerz, sodass er die Zähne zusammenbeißen musste, um nicht aufzuscheien. Kurz darauf war der Schmerz wieder weg. „Was war das?“ fragte sich Harry. Unten angekommen setzten sie sich in die herumstehenden Sessel. 48 „Also, wenn es nach mir geht, dann reicht das für heute!“ stöhnte Harry. „Da kann ich dir wohl kaum widersprechen“, antwortete Ginny und gab ihm einen langen intensiven Kuss. Ron bekam einen roten Kopf und starrte aus dem Fenster. „Ron, hilfst du mir bitte – wir wollen doch was zum essen haben!“ – „Was? Wie?“ murmelte er vor sich hin. „HILFST du mir bitte?!“ versetzte sie mit Nachdruck und einem Blick auf Harry und Ginny, die sich weiterhin heftig küssten. „Ach so… - ja, komme…“ Ron sprang auf und eilte Hermine in die Küche hinterher. Dort schloss sie die Tür und sagte verschmitzt: „Lassen wir die beiden mal ein bisschen in Ruhe!“ – „Okay – und was willst du jetzt bitte kochen?“ – „Och, ich dachte da an Spinat und…“ – „Igitt – bloß das nicht!“ unterbrach sie Ron. „Sowas ess’ ich nicht!“ – „Wieso nicht?“ – „Na… als ich 4 war, da hat Fred… aber das ist schon so lange her, ich mags halt nicht!“ Ron bekam wieder einen roten Kopf. „Ach Ronilein, was hat denn der böse Fred mit deinem Spinat gemacht?“ spöttelte Hermine. „Sehr witzig! Wenn dir jemand den Spinat in einen Haufen Kellerasseln verwandelt, dann hast du da auch nicht mehr Appetit drauf!“ Ron wurde zornig, als Hermine hierzu lachen musste. „Ach Ron, sieh dass doch mal auch lustig! Sie umarmte ihn, worauf er sie wegschubsen wollte, doch sie hielt ihn fest. „Lass mich los!“ wollte er schreien. Stattdessen gab sie ihm einen schnellen Kuss auf den Mund. Er schaute sie verdattert an, doch dann musste er – wie auch sie – grinsen. „Okay, wie wäre es mit Spinat-Pfannkuchen?“ – „Bin dabei“ antwortete Hermine lächelnd. Daraufhin beugte sich Ron herunter und gab ihr einen langen Kuss, den Hermine mit geschlossenen Augen erwiderte. Eine halbe Stunde später saßen sie alle im Wohnzimmer am gedeckten Tisch und unterhielten sich ausgelassen wie schon lange nicht mehr über die vergangenen Schuljahre. „Wisst ihr noch, wie wir uns damals kennen gelernt haben?“ fragte Harry Ron und Hermine. „Nur zu gut“, antwortete Hermine lächelnd. „Na, dazu brauchte es aber erst einmal ein paar schlagkräftige Argumente!“ Ron grinste. „Aber Harry, wie soll es jetzt weitergehen?“ – „Gute Frage!“ das Lächeln verschwand aus Harrys Gesicht. „Ich weiß es selbst nicht. Ich mein, bisher hatte ich mehr Glück als Verstand, dass ich die Horkruxe so leicht finden konnte! Aber wo die anderen beiden sind, das weiß ich 49 einfach nicht – nicht einmal WAS sie sind!“ schloss Harry bedrückt. „Na, nicht gleich so trübsinnig sein, Harry“ Ginny nahm ihn in den Arm. „Du sagtest doch, dass Dumbledore auch glaubt, dass die Schlange ein Horkrux ist, oder? Na, dann brauchst du doch nur noch nach einem zu suchen!“ – „Ja, von dem ich nicht weiß was es ist geschweige denn WO!“ – „Der ewige Optimist!“ sagte Hermine lächelnd. „Schön und gut – Hermine! Aber nehmen wir mal an, dass ich alle zerstört habe – dann muss ich noch Voldemort umbringen! Und das schaffe ich nicht! Ich bin ja sogar zu schwach um gegen Snape anzukommmen!“ Harry ballte die Fäuste und schlug mit der rechten auf den Tisch. Wieder durchströmte ihn ein stechender Schmerz, der sich bis zur Schulter hochzog. Da konnte er es nicht mehr unterdrücken – er stöhnte auf. „Harry!“ Ginny war entsetzt. „Was ist los?“ – „Ach, nichts…“ versuchte Harry sie zu beruhigen. „Nichts? Deswegen schreist du ja auch auf und bist ganz käsig! Sag schon – wolltest du nicht endlich mal ehrlich zu mir sein?“ warf ihm Ginny vorwurfsvoll vor. „Genau Harry! Wir sehen doch auch, dass es dir nicht gut geht! Also sag schon!“ sprang Hermine Ginny zur Seite. Ron dagegen sah Harry nur besorgt an. „Weiß doch selbst nicht, was mit mir los ist“, murmelte er. Dabei musste er an Dumbledore und seine schwarze, abgestorbene Hand denken und was er gesagt hatte: „…andere würde das nur in den Tod führen – sieh nur mich an! Die Vernichtung der zwei Horkruxe hat mir alle Kraft genommen!“ Sollte es bei ihm jetzt auch so sein? Schließlich hat er ja auch zwei vernichtet! „Du musst unbedingt zur Pomfrey, Harry!“ riet Hermine eindringlich. „Ja, Harry – bitte!“ drang auch Ginny auf ihn ein, die seine rechte Hand behutsam streichelte. „Tu es für mich, bi…“ Der Rest des Satzes blieb ihr im Halse stecken, als sie auf Harrys Hand sah. Deren begann gräulich zu werden. Ginny schrie. "Harry!" Ron und Hermine sprangen von ihren Sesseln auf. Ein sehr unangenehme Gefühl machte sich in Harrys Arm breit. Es war nicht der stechende Schmerz, den er noch vor Sekunden gespürt hatte. Es war, als wenn seine Hand brennen, er aber nur die Flammen, die ihn kitzeln, spüren würde. Ron keuchte entsetzt." Hermine, tu doch irgendetwas!" Doch Hermine war, ebenso wie Harry, zu geschockt, um etwas heraus zubekommen. Harry musste wieder an 50 Dumbledores Hand denken. 'Ging es ihm genauso?’ Er hatte auf Harrys Frage hin geantwortet, er sei zu langsam gewesen. Harry war eindeutig zu langsam gewesen. Er würde seine Hand verlieren. Und dann auch noch die Rechte. Seine Hand war nun komplett grau, hatte aber noch nicht das Schwarz, was Dumbledores hatte. "Harry, wir müssen dich ins ST.Mungo bringen." Hermine schien ihre Fassung wieder zu haben. Schon wollte sie ihn packen, aber Harry riss seine Hand zurück. "Nicht! Was soll ich ihnen denn sagen, wenn sie mich fragen, woher ich das habe? 'Ach, ich habe nur gerade probiert, eine von Voldemorts Seelen, von denen er ja so viele hat, auszulöschen?' " - "Das ist jetzt doch total egal! Was wichtig ist, dass du jetzt sofort Hilfe bekommst!" Ginny war kurz vorm durchdrehen. "Ihr versteht das nicht! Wenn ich jetzt ins St. Mungo gehe, war alles, aber auch alles umsonst! Dumbledore ist umsonst gestorben, wir haben die Schullaufbahn umsonst abgebrochen...! Wenn erst das ST. Mungo weiß, woher ich das habe, dann wird voldemort keine Probleme haben, das auch herauszufinden!" Alle starrten auf Harrys Hand. Bisher war noch keine Veränderung zu erkennen. Es herrschte absolute Stille. Jedem von ihnen leuchtete ein, was Harry gesagt hatte, aber trotzdem brauchte er Hilfe. "Wir bringen dich zu Madam Pomfrey! Dumbledore hätte sie nicht eingestellt, wenn sie nicht vertrauenswürdig wäre." Fest entschlossen ging Hermine auf Harry zu, hielt ihn am linken Arm fest, und zog ihn hoch. "Ron, du nimmst Ginny mit." - "Aber was war mit Snape? Dumbledore hat auch immer behauptet, er sei auf unserer Seite, aber das war er nicht! Bei Madam Pomfrey genügt schon, dass sie gerne tra...!" Noch bevor Harry zu Ende reden konnte, spürte er schon das Ziehen in der Magengegend. Er konnte gerade noch denken, dass er unbedingt ins Schulleiterbüro muss, um Dumbledore zu sprechen, als seine Füße auch schon hart auf dem Boden aufschlugen. ..."Er atmet wieder ruhiger, sehen Sie?" "Ja, das hatte ich gehofft. es war gut von ihnen, gleich herzukommen. Es scheint das gleiche zu sein, das Dumbledore auch hatte. Was hat Mister Potter 51 denn gemacht, Miss Granger?" -"Ähm, naja, also, wissen sie, Madame Pomfrey..." Harry schlug langsam die Augen auf. Er schien in dem Krankenflügel von Hogwarts zu sein. "Oh harry!!!! bist du wach?!?!" hörte er Hermines stimme erleichtert aufseufzen. Harry blinzelte. es war ziemlich hell und er konnte nicht viel erkennen. "Ja, mir geht es gut, wo sind Ginny und Ron?" wollte Harry fragen, doch es kam nur ein leises Krächzen heraus. "Er muss sich schonen, sie sollten ihn nun lieber schlafen lasse. er braucht Ruhe und viel Schlaf." "Aber ich kann ihn doch nicht allein lassen!!" meinte Hermine empört. "Sie können ihm momentan nicht helfen. der Trank, den ich ihm gegeben habe, schwächt ihn ziemlich. allerdings hoffe ich, dass es gegen den Arm hilft. Ach, sie wollten mir doch noch sagen, was Mister Potter gemacht hat, Miss Granger", sagte Madame Pomfrey. Hermine wurde rot. „Ähm, ja….“ stotterte sie. „Ja?“ bohrte Madam Pomfrey nach. „Er hat…“ - „ich habe ein Amulett angefasst, das wohl verflucht war.“ unterbrach Harry Hermine, welche ihn hinter Madam Pomfrey her dankbar anblickte. „Aber was fällt Ihnen ein, Mr. Potter?“ ungläubig blickte die Schulärztin ihn an. „Sind sie wahnsinnig, in solchen Zeiten unbekannte Sachen anzufassen? Das hätte Ihnen doch klar sein müssen, dass das schwarzmagisch ist!“ Kopfschüttelnd und über solch offensichtlicher Dummheit vor sich hinmurmelnd ließ sie Harry und Hermine alleine und ging in ihr Büro. „Hermine – wo sind Ron und Ginny?“ murmelte Harry, der seine Augen kaum noch offen halten konnte. „Sie sind bei Professor Mc Gonagall, Harry! Keine Sorge – sie werden nichts verraten!“ sagte sie hastig, als Harry sich versuchte, aufzurichten. „Du musst dich ausruhen, Harry! Glaub mir – es wird alles wieder gut!“ Er konnte noch sehen, dass sich eine Träne in ihrem linken Auge sammelte, dann wurde ihm schwarz vor den Augen. Als er wieder aufwachte, war es tief in der Nacht. Er richtete sich auf, und sah dass seine Freunde in den restlichen Betten des Krankensaals lagen – bis auf Ginny, die zusammengesunken auf einem Stuhl neben Harrys Bett hockte. Harrys Herz machte 52 einen Hüpfer. Das Ginny ihn auch in den schwierigsten Zeiten nicht allein ließ, dass zeigte ihm, wie sehr sie in liebte – und dass er ein Leben ohne sie sich einfach nicht mehr vorstellen konnte. >>Vielleicht hatte Dumbledore ja doch recht? Vielleicht kann ich es nur mithilfe meiner Freunde schaffen?<< ging es Harry durch den Kopf. Dann fiel ihm erst wieder ein, warum denn er eigentlich in dem Krankenflügel lag. Er schaute schnell auf seine rechte Hand, in der Hoffnung dass sie geheilt worden ist. Schließlich hat Madam Pomfrey schon so manches heilen können! Aber die Enttäuschung kam sofort – seine Hand war noch immer hellgrau. Er versuchte sie zu bewegen, was zu seiner Erleichterung sogar recht normal funktionierte. Er hatte im Moment auch keinerlei Schmerzen, hatte aber keinerlei Gefühl in den Fingerspitzen. Blieb es jetzt bei diesem Zustand – oder war das nur vorübergehend? Egal, darüber konnte er sich auch bei Tag genug Sorgen machen, im Moment überkam ihn wieder eine starke Müdigkeit. In den nächsten zwei Tagen änderte sich nicht viel. Madam Pomfrey weigerte sich strikt Harry gehen zu lassen (wenigstens durfte er aber aufstehen und in dem Krankenflügel herumgehen), während sie verschiedenste Zaubertränke und Beschwörungen an seiner Hand versuchte. Doch die Verletzung besserte sich in keinster Weise. „Wenigstens verschlechterte sie sich auch nicht“, dachte Harry. Seine Freunde wichen nicht von seiner Seite. Am Morgen des dritten Tags seines unfreiwilligen Aufenthaltes in Hogwarts saßen alle vier an einem Tisch beim Frühstück. Hermine war wie üblich dabei, den Tagespropheten zu lesen. „Und, was interessantes passiert? Ist Du-weißt-schon-wer ausgewandert?“ versuchte Ron zu scherzen. Doch der Scherz kam nicht gut an. „Nein, leider nicht. Dafür haben seine Todesser wieder 5 Menschen umgebracht!“ antwortete Hermine betrübt. „Jemand, den wir kennen?“ fragte Harry. „Moment – oh nein!“ stöhnte Hermine auf. „Wer?“ fragten Ginny, Ron und Harry gleichzeitig. „Sie haben Olivander tot aufgefunden! Und er muss wohl ziemlich zugerichtet worden sein!“ murmelte Hermine. Harry schlug sich die Hand vor die Augen. Er konnte sich noch zu gut an die erste Begegnung mit dem Besitzer des Ladens erinnern, in dem er seinen Zauberstab gekauft hatte. Er war sich anfangs nicht sicher, ob er ihn leiden konnte, aber in den Jahren darauf, vor allem in seinem 4. Schuljahr hat er ihn zu schätzen gewusst. 53 „Na, wenigstens kann er jetzt nicht mehr Du-weißt-schon-wen mit Zaubestäben versorgen…“murelte Ron. „Na super!“ fauchte ihn seine Schwester an. „Und was ist mit den hunderten Zauberstäben, die er in seinem Laden hatte? Und glaubst du etwa, dass er in dem Jahr, in dem er verschwunden war, Däumchen gedreht hat?“ Ron zuckte zusammen. „Lasst es gut sein“, versuchte Harry sie beide zu beruhigen. „Ändern kann man das eh nicht.“ Er blickte über Hermines Schulter. „Noch etwas interessantes?“ – „Oh ja! Sie haben Romilda gefunden!“ – „Wie, so schnell?“ entgegnete Ron. „Ja, weil sie den Bauernhof in Flammen gesteckt hat!“ Ginny lachte auf. „Aber sie kann sich an nichts mehr erinnern?“ fragte sie Hermine. „Allem Anschein nach nicht. Das Ministerium geht davon aus – so schreibt es jedenfalls der Tagesprophet – dass sie unter dem Imperiusfluch stand!“ Hermine schüttelte den Kopf während Ron losprustete. „Ginny, da hast du was angerichtet!“ er klopfte ihr anerkennend auf die Schulter. „Jedenfalls, sie haben sie ins St. Mungo Krankenhaus gebracht.“ Sie verstummten wieder. So blieb es auch noch die nächsten zwei Tage, in denen sie viel über die vergangene Zeit und über die Zukunftsaussichten redeten oder aber über die Artikel der drei Tagesausgaben des Tagespropheten stritten. Am fünften Tag schließlich hielt es Harry nicht mehr aus. Seine Hand hatte sich einfach nicht verbessert – egal was Madam Pomfrey auch versucht hatte. Als sie dann auch noch ankündigte, dass sie Hilfe aus St. Mungo holen wollte, fasste Harry einen Plan. „Ron, Ginny! Ihr müsst mir helfen!“ – „Ja, Harry?“ fragte Ginny. „Ein Moment… - Muffliato!“ er richtete seinen Zauberstab auf das Büro der Schulärztin. „Also, ich muss dringend ins Büro des Schulleiters!“ sprach er eindringlich auf seine Freunde ein. „Aber du kommst hier doch nicht raus!“ entgegnete Hermine. „Ich nicht – ihr schon! Hört zu, ihr könnt ja den Krankenflügel verlassen“, versuchte Harry seinen Plan zu erklären (er spielte darauf an, dass Ginny und Ron versucht haben, Professor Mc Gonagall zu überzeugen, dass Harry gehen konnte). „Folgendes müsst ihr bitte für mich tun – Ron, du gehst bitte runter in das Zaubertränkeklassenzimmer. Soweit ich mich erinnern kann befindet sich da noch im Schrank ein Fläschchen mit 54 Vielsafttrank. Hol ihn mir bitte!“ – „Ja, und was willst du damit erreichen?“ fragte Ron verwirrt. „Das sag ich dir, wenn du ihn hast!“ entgegnete Harry ungeduldig. „Wir haben keine Zeit!“ Ron, der nach wie vor verwirrt war, stand auf und eilte aus dem Krankenflügel. „Und was soll ich machen, Harry?“ fragte Ginny neugierig. Harry blickte sie an und sah, dass sie viel schneller als Ron verstanden hatte, was Harry vorhatte. „Du lenkst nachher bitte Professor Mc Gonagall ab, während ich versuche, in das Büro zu kommen! Versuch einfach, sie aus dem Büro zu locken!“ Ginny nickte, nachdem Harry geendet hatte. „Das dürfte machbar sein.“ Sie grinste. „Und was soll ich machen?“ fragte Hermine, etwas gekränkt. „Na, einer muss doch bei mir bleiben, damit Madam Pomfrey nicht misstrauisch wird!“ Harry lächelte Hermine zu, die nun ebenfalls zu lächeln begann. Zehn Minuten später tauchte Ron vollkommen erschöpft auf. „Mann, das war gar nicht so einfach, den Trank zu finden – bei den ganzen Ampullen und Flaschen, die da herumstanden.“ – „Aber Ron!“ entgegnete Hermine empört. „Du musst doch wissen, wie er aus…“ doch sie wurde von Ron unterbrochen, der feixend aus seiner Tasche die Flasche hervorzog. „Traust es mir wirklich nicht zu, oder? Autsch!“ er zuckte zusammen, weil Hermine ihm in die Seite geboxt hatte. Vor Schreck ließ er die Flasche fallen, doch Ginny konnte die Flasche durch einen beherzten Sprung auffangen, bevor sie auf dem Boden zerschellte. „Na, du bist wirklich ein guter Jäger!“ Harry nahm grinsend die Flasche entgegen, daran denkend wie gut Ginny auch noch die schon verloren geglaubten Quaffels aus der Luft fischte und sie durch die gegnerischen Torringe schoß. Hastig nahm er zwei Gläser vom Tisch, füllte sie je zur Hälfte mit Vielsaft-Trank. In seinem Becher warf er drei seiner Haare, die er sich ausgerissen hatte, während er auf Ron wartete. „Was tust du da, Harry?“ fragte ihn Ron. „Na, du wolltest doch schon immer wissen, wie es sich anfühlt ein Held zu sein! Na, nun kannst du es rausfinden!“ Harry grinste. „Wie…?“ – „Ach, Ron, manchmal glaub ich dass du mal einen Verdummungstrank getrunken hast!“ Ginny rollte mit ihren Augen, während Hermine Ron erklärte was Harry vorhatte. „Super Idee, Harry!“ entfuhr es Ron. Er packte sich an seinem Schopf und zog ebenfalls ein kleines Büschel an Haaren 55 heraus und war es in das andere Glas. Beide nahmen sich das Glas des anderen und sagen: „Zum Wohl!“ Kurz darauf überkam Harry das ihm wohlvertraute, höchst unangenehme Gefühl, dass sich bei der Verwandlung mithilfe eines Vielsafttrankes einstellte. Kurz darauf war alles wieder vorbei und ihm stand Ron in Harry-Gestalt gegenüber, welcher wiederum ihn anstarrte. „Na, ganz hat das wohl nicht geklappt, Harry.“ Er deutete auf Harrys rechte Hand. Sie war weiterhin gräulich. Hermine schaute besorgt. „Egal – wichtig ist, dass ich hier rauskomme! Und ich muss mich beeilen – schließlich bleibt mir nur gut eine Stunde! Komm, Ginny!“ Er packte Ginny gerade in dem Moment an ihre rechte Hand als Madam Pomfrey aus ihrem Büro trat. „Wir brauchen etwas frische Luft“, schwindelte Harry alias Ron und hastete aus dem Krankenflügel. Schnell begaben sie sich zu dem Aufgang zu dem Schulleiterbüro. „Du wartest hier, Harry!“ Etwas anderes hatte Harry auch nicht vor – er zog seinen Tarnumhang über und wartete. Kurz darauf kam Ginny in Begleitung von Mc Gonagall heruntergeeilt und beide liefen die nächste Treppe hinab, die in Richtung der Küche führte. Während Harry Ginnys Überzeugungskraft bewunderte, schlüpfte er durch die sich wieder verschließende Tür, rannte die Treppe herauf und betrat außer Atem das ehemalige Büro von Professor Dumbledore. Harry eilte sofort auf Dumbledores Portrait zu, wobei er hastig seinen Tarnumhang herunterzog. „Harry? Was machst du denn hier?“ fragte ihn Dumbledore, als Harry zum Reden ansetzen wollte. „Äh, wie haben sie mich denn erkannt?“ fragte Harry verblüfft – da er doch äußerlich wie Ron aussah. „Nun, es war nicht schwer, Harry! Schließlich hast du die Freundlichkeit gehabt, den gleichen Fehler wie ich zu machen!“ Er deutete auf Harrys rechte Hand. „Du warst wie ich damals zu langsam. Und solche Verletzungen kannst du auch nicht mit Vielsaft-Trank verbergen!“ – „Das dachte ich mir schon!“ sagte Harry. „Du bist wohl zu mir gekommen, um zu fragen was du machen kannst, Harry?“ – „Ja!“ Harry war dankbar, dass Dumbledore so schnell zur Sache kam und ihm nicht irgendwelche Vorträge hielt. „Was für ein Fluch ist das – und gibt es ein Gegenmittel dagegen?“ fragte Harry, doch die Antwort auf 56 die zweite Frage wusste er bereits. „Also eines musst du dir jetzt schon klar machen, Harry“, antwortete Dumbledore ernst. Harry konnte auch seine tiefe Besorgnis heraushören. „Ein Gegenmittel gegen deine Fluchverletzung gibt es nicht – soweit ich es weiß! Ich habe schließlich fast ein Jahr danach gesucht! Aber wenn es dich beruhigen sollte – sterben wirst du nicht daran.“ Das war ein schwacher Trost für Harry. Die Vorstellung, dass seine rechte Hand absterben würde, nahm ihm allen Mut. Denn wie sollte er gegen Voldemort bestehen sollen, wenn er seine Zaubererhand nicht mehr richtig verwenden konnte? „Also zum Fluch, Harry. Ganz genau weiß ich auch nicht, was für ein Fluch das ist. Denn ich habe nicht wie Voldemort einen Horkrux erstellt – und das scheint nun einmal ein Fluch zu sein, der in Verbindung mit der Erstellung eines Horkruxes steht! Aber es muss eine Art Verdörrungsfluch sein.“ „Und es gibt wirklich kein Gegenfluch?“ versuchte es Harry noch einmal. „Nicht das ich wüsste, Harry!“ antwortete Dumbledore bedauernd. „Was nicht heißen soll, dass ich allwissend bin!“ – „Okay!“ Harry schluckte. „Also, was soll ich jetzt machen?“ – „Ich nehme erst mal an, dass es dir gelungen ist, den 6. Horkrux zu zerstören?“ – „Ja!“ antwortete Harry stolz. „Den Kelch von Hufflepuff.“ –„Prima, Harry!“ Dumbledore strahlte. „Da wir ja als sicher annehmen können, dass ein weiterer Horkrux in der Schlange steckt, müssen wir nun noch einen weiteren finden!“ – „Und wie soll ich den jetzt finden?“ – „Das müssen wir jetzt genau überlegen, Harry! Um ehrlich zu sein“, Dumbledores Portrait räusperte sich, „weiß ich im Moment leider auch nicht, wo du diesen finden kannst.“ Harry war enttäuscht. Er hatte gehofft, von Dumbledore zu erfahren, wo der letzte Horkrux zu finden sei. „Aber wie soll ich den Horkrux jetzt nur finden?“ fragte Harry verzweifelt das Portrait. „Wichtig ist, dass du versuchst, dich in Voldemorts Verhalten und Gedanken hineinzudenken. So kannst du vielleicht herausfinden, wo der letzte Horkrux zu finden ist!“ Harry war anzusehen, dass er von Dumbledores Worten nicht überzeugt. Deshalb redete Dumbledore eindringlich auf ihn ein: „Harry, ich kann dir da jetzt auch nicht mehr viel weiter helfen – du musst jetzt versuchen, auf deine innere Stimme hören! Und du kannst auch auf deine Freunde hoffen!“ Er verstummte kurz und sann 57 nach. „Harry – eine Hilfe kann ich dir noch geben – wenn du erst einmal Voldemort gegenüber stehst, musst du dich gegen ihn behaupten müssen. Dies wollte ich dir eigentlich noch am Ende des letzten Schuljahrs beibringen, aber ich kam leider nicht mehr dazu. Was ich sehr bedauere.“ Er machte eine entschuldigende Geste. „Aber ich kann dir da einen Rat geben. Hol bitte das Buch, was in dem kleinen Schrank da rechts neben dem Kamin steht! Das mit dem goldenen Einband!“ Harry gehorchte und ging zum Schrank, öffnete ihn und zog das entsprechende Buch heraus. Er konnte in feinen schwarzen Linien einen fremdsprachigen Titel erkennen, den er aber nicht verstand. Er schloß die Schranktür, stand auf und ging zu Dumbledores Portrait zurück. „Gut“, sagte Dumbledore. Harry blickte von dessem Bild hinunter auf das Buch und schlug es auf. Auch auf den Seiten erkannte er die ihm unbekannten Schriftzeichen. Das Buch war komplett in einer fremdländischen Sprache geschrieben. „Aber Sir, wie soll ich da etwas lesen und lernen können?“ – „Harry, du musst deinen Geist für etwas neues öffnen! Wenn du dich auf dieses Buch und seine Magie einlässt, wirst du es auch verstehen! Ich weiß, dass es schwierig ist, aber ich bin überzeugt, dass du es schaffen wirst! Denk daran – es ist ernorm wichtig im Kampf gegen Voldemort!“ versuchte Dumbledore Harry einzuprägen. Harry schluckte, aber als er in Dumbledores Portrait sah, und bemerkte, dass dieser ihn aufmunternd anlächelte, fasste er sich ein Herz, ballte die Hände und antwortete: „Ich schaff das, Sir.“ Dumbledore strahlte. „Das hatte ich gehofft, Harry! Und wenn du meinen Rat brauchst – ich bin immer für dich da!“ 58