RP 2 Die Tropen ( emenbereich: Klima
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RP 2 Die Tropen ( emenbereich: Klima
Maturaaufgaben Obwohl das hochtechnisierte Japan wie kein anderes Land auf Erdbebenkatastrophen vorbereitet und eingerichtet ist, konnte eine erdbebensichere Bautechnik nicht der Kraft der Natur trotzen und brachte grenzenloses Leid über die Bevölkerung. Die genaue Anzahl an Todesopfern wird noch lange Zeit nicht feststehen, tausende Todesopfer und zehntausende Vermisste sind zu beklagen, hunderttausende Personen verloren ihr Heim. […] Anzahl der Ereignisse 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 Quelle: ZAMG (Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik); http://www.zamg.ac.at 09.03. 10.03. 11.03. 12.03. 13.03. 14.03. 15.03. 16.03. Abb. 330.1: Anzahl der vom Österreichischen Erdbebendienst registrierten Erdbeben der Region Japan (in den Tagen vor und nach dem Beben vom 11. März 2011); Daten nach: ZAMG (Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik) M 2: Erdbeben global Abb. 330.2: Die Bebenherde der Erde RP 2 Die Tropen (Themenbereich: Klima- und Vegetationszonen) Situations- und Problembeschreibung Die Tropen stellen einen sehr vielfältigen, ökologisch sensiblen Lebensraum dar. Die ständig steigende Beanspruchung durch Bevölkerungswachstum und die damit verbundene zunehmende wirtschaftliche Nutzung lassen die Tropen als Raum mit hohem Konfliktpotential zwischen Natur- und Kulturlandschaft, zwischen weniger und höher entwickelten Ländern erscheinen. Verschiedene Ansätze lassen erkennen, dass auch in den Gesellschaften der entwickelten Länder eine zunehmende Mitverantwortung für diesen Lebensraum wahrgenommen wird. Aufgabenstellung 1) Erläutern Sie anhand der beigefügten Diagramme (M 1, M 2) die klimatischen Unterschiede innerhalb der Tropen und gehen Sie auf die natürlichen Voraussetzungen für deren Nutzung ein. 2) Analysieren Sie unter Zuhilfenahme des Textes M 3 die Hauptgefährdungspotentiale für die Abholzung tropischer Wälder. Welchen nationalen und internationalen Vereinbarungen widersprechen die im Artikel angedeuteten gesetzlichen Änderungen in Brasilien? 330 16066 12_Kap_328-343.indd 330 21.01.2013 10:45:50 Uhr Maturaaufgaben 3) Stellen Sie in einer Mind Map die Interessensgegensätze Beteiligter und Betroffener bezüglich der zunehmenden Abholzung der Regenwälder gegenüber. Formulieren Sie jeweils in kurzen Statements deren Argumentation. 4) Schätzen Sie unter Verwendung von M 4 ein, wovon es abhängig sein wird, ob eine Zertifizierung von Tropenholz eine bessere Kontrolle der Abholzung von Regenwäldern ermöglicht. Überlegen Sie, welche ökologischen und sozialen Kriterien für eine Zertifizierung von Holz im Rahmen des FSC-Siegels angewendet werden könnten. Materialien M 1: Klimadiagramm 1 M 2: Klimadiagramm 2 S.GAB. DO CACHOEIRA/UAPES (87 m / 0°S, 67°W) 25,4° 2884 Abb. 331.1: Klimadiagramm von Uaupes (Brasilien) GAO (260 m / 16°N, 0°W) 29,8° 239 Abb. 331.2: Klimadiagramm von Gao (Mali) M 3: Regenwald: Brasilien plant Amnestie für illegalen Einschlag Brasilien will den Schutz des Regenwalds dramatisch lockern. Zurzeit plant die Regierung ein Waldgesetz, das den illegalen Einschlag von Waldflächen, der bis zum Jahr 2008 getätigt wurde, legalisiert. Nach Schätzungen des WWF würde das bedeuten, dass die Agrarindustrie – und insbesondere die Viehwirtschaft – von der Pflicht befreit würde, 44 Millionen Hektar illegal eingeschlagenen Wald wieder aufzuforsten. Schaut man sich die gesamten Pläne an, dann steht nach WWF-Angaben eine Regenwald-Fläche so groß wie Deutschland, Österreich und Italien auf dem Spiel. Würde sie abgeholzt, würden die dadurch entstehenden Kohlendioxid-Emissionen das Weltklima mit 28 Milliarden Tonnen belasten. Zum Vergleich: Deutschland emittierte laut Umweltbundesamt im Jahr 2010 rund 830 Millionen Tonnen CO2. Zurzeit hängt das Gesetz (Codigo Florestal) im Unterhaus. Der Senat hat eine Fassung verabschiedet, das Unterhaus hat seine Entscheidung darüber bereits zwei Mal verschoben. Die Hängepartie hat schon jetzt Folgen, Dokumentationen zeigten, dass der illegale Einschlag bereits wieder zunehme, so die Frankfurter Rundschau. Bei einer Veranstaltung in Berlin vergangenen Freitag sagte Cicero Lucena, erster Sekretär im brasilianischen Senat, er ginge davon aus, dass das Gesetz bis Juni verabschiedet sei. Es ist ein wirklich pikantes, wenn nicht skandalöses Timing. Denn Mitte Juni wird sich die Welt in Brasilien zur großen “Rio+20“ Konferenz treffen. Auch wenn der Titel verdammt sperrig ist: Es wird der Weltgipfel zum Schutz von Klima und Umwelt sein. Nicht weniger als ein “Ergrünen” der Volkswirtschaften ist geplant, sie sollen sich zu nachhaltigem Wachstum bekennen. Vor genau 20 Jahren trafen sich schon einmal die Regierungschefs in Rio de Janeiro. Damals legten sie die Fundamente für die Klimarahmenkonvention, zur Konvention zur Biologischen Vielfalt und zur Wüstenbekämpfung. Und Brasilien hat in den vergangenen Jahren zum Teil mächtige Fortschritte gemacht. Das bisherige Waldgesetz ist in Abschnitten hochgelobt. Wer etwa Privatland im Amazonas besitzt, darf nur 20 Prozent nutzen, der Rest bleibt unberührt (die Novelle sieht nun eine Erhöhung der Nutzfläche auf 50 Prozent vor). Brasilien hat sogar ambitioniertere Klimaschutzziele als manch anderer Staat, auf dem Gipfel in Kopenhagen sagte das Land eine CO2-Reduktion um 40 Prozent bis 2020 zu. Und nun ein solches Gesetz – gerade wenn die Weltgemeinschaft sich in Rio versammelt, um über umweltverträgliches Wirtschaften zu streiten. “Dieses Gesetz ist unwürdig für ein Land, das vom Status eines Schwellenlands aufsteigen und international Verantwortung übernehmen will”, sagt Roberto Maldonado vom WWF. Quelle: Marlies Uken: Regenwald: Brasilien plant Amnestie für illegalen Einschlag © www.zeit.de vom 19.3.2012 331 16066 12_Kap_328-343.indd 331 21.01.2013 10:45:52 Uhr Maturaaufgaben M 4: Luxusurlaub auf Kosten der Regenwälder NABU (Naturschutzbund Deutschland e.V.) kritisiert Einsatz von unzertifiziertem Tropenholz auf Internationaler Bootsmesse 29. Januar 2010 – Zum Ende der internationalen Bootsmesse 2010 in Düsseldorf zieht der NABU eine traurige Bilanz: „Die meisten Aussteller von Luxusyachten verbauen in ihren Booten tropische Hölzer, ohne auf gängige Nachhaltigkeitsstandards zu achten“, so das Fazit des NABU-Bundesgeschäftsführers Leif Miller nach einem Rechercherundgang. Sie seien daher mit für die radikalen Kahlschläge der Regenwälder in vielen tropischen Ländern und somit auch für den immer weiter fortschreitenden Klimawandel verantwortlich. „Es kann nicht sein, dass gut betuchte Bürger glamourös durch die Karibik schippern, während Menschenrechtsverletzungen und Regenwaldzerstörung durch illegalen Holzeinschlag weiter voranschreiten“, sagte Miller. Es sei erschreckend, mit welcher Ignoranz manche Aussteller auf Fragen bezüglich der legalen Herkunft des von ihnen verwendeten Holzes reagierten. „Kaum einer konnte sicher beweisen, dass dieses nicht aus illegalem Holzeinschlag und Regenwaldzerstörung stammt. Gängige Zertifizierungsinstrumente für nachhaltige Forstwirtschaft wie das weltweit agierende FSC-Siegel waren den meisten völlig unbekannt“, berichtete NABU-Waldexperte Johannes Enssle. Nur ein einziger Aussteller, der norwegische Bootshersteller „Windy“, sei durch die Verwendung von FSC-zertifizierten Holz positiv aufgefallen… FSC: Forest Stewardship Council Für Holz und Holzprodukte setzt das FSC-Siegel in ökologischer, sozialer und forstlicher Hinsicht internationale Standards. Vergabe durch den Forest Stewardship Council (FSC) nach zehn weltweit gültigen Prinzipien für eine nachhaltige Waldwirtschaft sowie für Holz verarbeitende Betriebe (Chain-of-Custody-Zertifizierung). Angepasste Standards auf nationaler Ebene. Hohe Glaubwürdigkeit und sehr empfehlenswert für die Forstwirtschaft… Quelle: NABU Naturschutzbund Deutschland; http://www.nabu.de (Stand: 29.1.2010) RP 3 Globaler Klimawandel (Themenbereich: Klimakunde) Situations- und Problembeschreibung Treibhauseffekt und Klimawandel betreffen uns alle. Man hat jedoch den Eindruck, dass über die Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung hinaus bisher konkrete Maßnahmen nur schleppend in Angriff genommen werden, um nachhaltig den erwarteten Temperaturanstieg zu begrenzen. Noch wird der steigende Energiehunger nach wie vor hauptsächlich mit fossilen Energieträgern gestillt. Wie unterschiedlich die Einstellung der Länder zu einschneidenden Maßnahmen ist, zeigen immer wieder die schwierigen Verhandlungen bei den jährlich stattfindenden Klimakonferenzen. Aufgabenstellung 1) Erklären Sie anhand einer Mind Map Ursachen und Wirkungen des gegenwärtigen Klimawandels auf Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft. Ziehen Sie die Quellen M 1 und M 2 in Ihre Betrachtungen mit ein. 2) Analysieren Sie mithilfe der Grafik M 3, warum es so schwierig ist, exakte Klimavorausberechnungen zu erstellen. 3) Analysieren Sie die Textinformation M 4 hinsichtlich des Einflusses des Golfstromes auf den Klimahaushalt Europas. Welche Rolle spielen Meeresströmungen überhaupt für das Klima der Erde? 4) Beurteilen Sie, warum es nur schwer gelingt, gemeinsame Klimaziele im Zuge der jährlich stattfindenden Klimakonferenzen festzulegen. Argumentieren Sie, warum sich gewisse Staaten gegen verschärfte Maßnahmen zur Verminderung von Treibhausgasemissionen zur Wehr setzen. Wie schätzen Sie den Effekt des Emissionsrechtehandels ein? 5) Glokales Handeln ist besonders hinsichtlich der Entwicklung des globalen Klimas von Bedeutung. Entwickeln Sie für Ihr Lebensumfeld realistische, auch für Sie akzeptable Klimaschutzmaßnahmen. 332 16066 12_Kap_328-343.indd 332 21.01.2013 10:45:53 Uhr