Pressemappe - RollenWechsel

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Pressemappe - RollenWechsel
www.pro-fun.de/lookingforcheyenne
www.pro-fun.de
(Oublier Cheyenne)
Offizieller Beitrag:
Aubagne Film Festival
Bratislava International French Film Festival
Chicago Lesbian & Gay Film Festival
Cineprobre Cuba International Non-budget Film Festival de Gibara
Copenhagen International Film Festival
Edinburgh International Film Festival
Festival du Film Gay et Lesbien de Bruxelles
!F Istanbul International Independent Film Festival
Filmfest Perlen Hannover
La Rochelle Film Festival
Lesbisch Schwule Filmtage Hamburg
Lesbisch Schwule Filmtage Karlsruhe
Melbourne International Film Festival
Miami Gay & Lesbian Film Festival
Milan International Lesbian and Gay Film Festival
Milwaukee International Film Festival
Montreal Festival du Nouveau Cinéma
NewFest LGBT Film Festival
North Carolina Gay & Lesbian Film Festival Durham
Outfest Los Angeles
Paris Film Festival
Paris Gay and Lesbian Film Festival
Philadelphia International Gay & Lesbian Film Festival
Provincetown International Film Festival
Queerfilm Festival Bremen
Sarasota Film Festival
Seattle International Film Festival
St. Louis International Film Festival
Turin Gay & Lesbian Film Festival
Verzaubert Filmfestival
Zaragoza Muestra Internacional de Cine Realizado Por Mujeres
Zürich Gay Lesbian Filmfestival PINK APPLE
QUEERSICHT - Lesbisch-schwules Filmfestival Berns
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PRO-FUN MEDIA
FILMVERLEIH
präsentiert ab 14. Dezember 2006 im Kino:
„Nicht mit dir, aber auch nicht ohne dich!“
Ein Film von Valérie Minetto
AWARDS:
Special Mention, Turin Gay & Lesbian Film Festival
„Looking For Cheyenne“ („Oublier Cheyenne“)
Herstellungsland: Frankreich
Herstellungsjahr: 2005
Laufzeit: ca. 87 Minuten
Ton: franz. OF . Dolby Digital 2.0
Format: 16:9 anamorph (1,77 : 1)
Ein Film im Verleih der
PRO-FUN MEDIA
FILMVERLEIH
Frankfurt am Main, Deutschland
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„Ein höchst erfrischender Blick auf die Liebe und das Leben
zweier attraktiver, junger Frauen, die verrückt nacheinander sind …
Spannend, berührend, sexy.“
Variety
„Eine tief empfundene, innige Liebesgeschichte …“
Edinburgh International Film Festival
„Hervorragende schauspielerische Leistungen …
intelligente Unterhaltung, die Herz und Kopf anspricht.“
Queerfilm Festival Bremen
„Wunderbare, zum Teil skurrile Charaktere, die zeigen,
dass es sich lohnt, für die große Liebe zu kämpfen.“
Filmfest Perlen Hannover
„Eine … in wunderschönen Bildern erzählte,
originelle Liebesgeschichte…“
Lesbisch Schwule Filmtage Hamburg
„Eine poetische Fabel über zwei Liebende … [ein] sympathischer Film
mit vielen überraschenden Ideen!“
Lesbisch Schwule Filmtage Karlsruhe
„Eine großartige Entdeckung.“
Out.Now
„Bemerkenswert mehrdimensional und frisch,
LOOKING FOR CHEYENNE wird jeden Zuschauer zufrieden den Saal
verlassen lassen – und das nicht nur, weil die Hauptdarstellerinnen
ein wahres Feuerwerk entzünden!“
San Francisco International LGBT Filmfestival Frameline
„Eine bravourös umgesetzte
und zutiefst befriedigende Liebesgeschichte.“
Outfest
„Intelligent und romantisch.“
Philadelphia International Gay & Lesbian Film Festival
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INHALT - KURZTEXT:
In LOOKING FOR CHEYENNE dreht sich alles um Liebe und Sehnsucht – und wie
berufliche und finanzielle Rückschläge zur Zerreißprobe selbst bei wahrer
Hinneigung werden können. Das Regiedebüt von Valérie Minetto erzählt mit
komischen, dramatischen und sogar fantastischen Elementen von zwei
leidenschaftlichen Frauen, die nicht mit, aber auch nicht ohne die Andere
imstande sind zu leben.
Die draufgängerische Cheyenne (Mila Dekker) hat vor siebzehn Tagen ihre
Freundin Sonia (Aurélia Petit) verlassen. Sonia ist Lehrerin am Gymnasium und
versteht es mit Leichtigkeit, ihre Schüler zu unterrichten. Unfähig eine Arbeit als
Journalistin zu finden, verweigert sich Cheyenne dem Establishment. Das bedeutet:
Kein Strom, kein fließend Wasser, Kerzen zur Nacht und ein Fahrrad als
Transportmittel. Sonia dagegen liebt ihren Beruf und ein solch radikales
Aussteigerleben steht nicht zur Debatte. Um ihren Kummer zu ertränken, lässt sich
Sonia mit dem jungen Freigeist Pierre (Malik Zidi) ein.
Hingerissen von der blonden Schönheit, ist der umstürzlerische Beau weder
eifersüchtig noch stört es ihn in irgendeiner Form, dass Sonia lesbisch ist. Eine auf
Raubzug befindliche Schönheit (Guilaine Londez), eine niedliche Studentin bereit
zur Rebellion (Eleonore Michelin), eine zynische Totalverweigerin auf dem Land
(Laurence Côte) und ein freundlicher Russe (Miglen Mirtchev) runden den Walzer
der denkbaren Möglichkeiten ab.
Der Herzenskummer ist fühlbar und eine wunderbar altmodische
Liebesgeschichte verfängt sich geschickt im modernen Kleid einer sich
im Umbruch befindenden Gesellschaft.
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INHALT - LANGTEXT:
Die Journalistin Cheyenne (Mila Dekker) hat die Schnauze voll von der
Arbeitslosigkeit und den chronischen Geldsorgen. Sie will sich nicht von Sonia
durchfüttern lassen, keine Rechnungen mehr bezahlen, einfach weg, ihre Spuren
verwischen. So packt die Aussteigerin ihre Habseligkeiten, schnappt sich den
Drahtesel und verabschiedet sich von Paris, ohne sich ein letztes Mal umzudrehen.
Es ist kalt und der Fahrtwind der Banlieues bläst ihr scharf ins Gesicht.
Sie ist enttäuscht von der Gesellschaft. Fernab der Cité will sie auf dem
abgeschiedenen Land ihr Glück versuchen. Auch wenn das zur Folge hat,
ihr große Liebe Sonia zu verlieren.
Als engagierte Lehrerin für Chemie an einem Gymnasium der Hauptstadt,
steht Sonia (Aurélia Petit) nicht nur stellvertretend für einen konservativen Staat,
sie liebt ihre Arbeit und steht mit beiden Beinen fest im Leben. Es ist ihr unmöglich,
mit der Welt zu brechen, sich von der Stadt zu trennen. Auch wenn zwei Menschen
sich über alles lieben, muss das nicht heißen, dass ihre Beziehung hält.
Cheyennes Abreise erschüttert Sonias Welt. Verzweifelt versucht sie, die
hinterlassene Lücke zu schließen und stürzt sich in eine Affäre mit dem jungen
Bohemien Pierre (Malik Zidi).
Der sanfte Rebell umwirbt die elegante Freundin stets aufs Neue. Ihm ist es egal,
dass Sonia lesbisch ist und Cheyenne immer noch liebt, er will sogar ein Kind von
ihr. Ein Träumer, der mit subversiven Flugblättern gegen das Establishment zu Felde
zieht. Doch die wohlgemeinten Sprüche auf Pierres Handzettel wie „Liebe ist stärker
als Geld“ oder „Die Welt ist magischer als du dir sie vorstellen kannst“ reichen nicht
aus, um Licht in Sonias dunkle Nächte zu bringen.
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Da scheint die Bar-Bekanntschaft mit der reichen Béatrice (Guilaine Londez) und
ihrer Vorliebe für Champagner und Horrorfilme im Bett gerade recht zu kommen.
Blicke, ein Lächeln, und prompt ist Sonia im Netz der spinnenhaften Schönheit
gefangen. Für Béatrice bedeutet das Leben Leidenschaft: „Wenn du nicht leidest,
lebst du nicht.“ Doch Sonia kann Cheyenne nicht vergessen. Gleichgültig ob in den
Armen einer anderen Frau, im Klassenzimmer oder auf den einsamen Straßen der
Metropole – endlich entschließt sie sich über ihren eigenen Schatten zu springen.
Nach langem Zögern macht die Verlassene sich auf den Weg Cheyenne zu suchen.
In der Zwischenzeit trotz die unbeugsame Freundin den Tücken der Natur.
Wild West Romantik à la „Brokeback Mountain“ zwischen Wohnmobil und
heruntergekommener Scheuer. Morgendämmerung, Reste des winterlichen Schnees
bedecken die grünen Wiesen. Ein Poncho als Zudecke gegen die bitteren
Temperaturen. Waschen im Freien, ein dampfender Kessel, Tai Chi und das Gefühl
unbändiger Freiheit lassen Sonia vergessen erscheinen. Insbesondere, da Cheyenne
in der butchen Edith (Laurence Côte) eine gloriose Mitstreiterin gefunden hat.
Die Holzstämme schleppende und Männer vernichtende Systemverweigerin lebt
schon seit fünf Jahren in dieser Abgeschiedenheit. Ob Hasen ausnehmend oder sich in
zynischen Diskussionen ergehend, Edith hat ebenfalls die Nase gestrichen voll, eine
Ordnung zu unterstützen, die dich nach fünf Minuten auf der Straße hängen lässt.
An einem kleinen See findet Sonia schließlich ihr verloren gegangenes Herzblatt.
Die Sonne scheint und liebevoll beobachtet sie ihre narzisstische Ex beim Versuch,
Fische zu fangen. „Niemand kommt jemals hier her.“ – „Ich schon!“ Strahlend,
Hand in Hand ziehen die beiden Frauen von dannen, nur um sich kurz darauf
in der alten Scheune zu lieben…
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Sonia denkt über eine Versetzung nach, sie will Cheyenne nicht aufgeben.
Gemeinsam könnten sie es doch irgendwie schaffen – hier draußen.
Ediths eifersüchtige Sticheleien und Cheyennes Sturheit über den eingeschlagenen
Weg lassen jedoch alle Hoffnungsschimmer zu Staub zerfallen. „Ich will kein
kuscheliges Country-Haus. Du wirst ein Auto brauchen, Elektrizität zum Arbeiten.
Du weißt, dass ich das nicht will. Ja, wir lieben uns, aber es war dumm von dir
hierher zu kommen!“ Tränen rinnen Cheyenne über‘s Gesicht. Das Scheinwerferlicht
blendet sie. Sonia gibt auf, sie fährt zurück – im Regen…
Zu Hause angekommen, trifft Sonia auf die Hälfte ihrer Klasse, die beschlossen
hat, unter dem Vorsitz von Pierre in den Streik zu treten. Desillusioniert hält sie den
Möchtegern-Revoluzzern eine Standpauke und fällt völlig fertig ins Bett.
Da fliegen mitten in der Nacht ein paar Steinchen ans Fenster. Es klingelt. Als sie die
Tür zu ihrer Wohnung öffnet, blickt sie in die begehrenswerten Augen ihrer wahren,
einzigen, großen Liebe.
Niemals wollte Cheyenne wieder in ein Auto steigen, niemals wollte sie in eine Welt
zurückkehren, die nicht die ihre ist. Doch nach dem fürchterlichen Streit und der
Erkenntnis, dass ihr Schicksal untrennbar miteinander verknüpft ist,
dass Liebe keine Kompromisse kennt und eine unterschiedliche Weltanschauung
nicht über die Frage hinwegtäuscht, was wirklich wichtig ist in der heutigen
Gesellschaft, konnte sie auch der Sturz vom Fahrrad nicht davon abhalten, der
Sehnsucht zu folgen – und wenn sie dafür trampen musste…
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Interview mit Valérie Minetto:
LOOKING FOR CHEYENNE, warum dieser Titel?
Ich habe zwar sardische Wurzeln. aber man fragt mich oft, ob ich indische oder
indianische Vorfahren habe, insbesondere, wenn ich in den Vereinigten Staaten bin.
Es gibt immer wieder Momente, da werde ich selbst zu Cheyenne. Und es kann ganz
schnell geschehen, dass ich die Lust verspüre vor der gegenwärtigen Gesellschaft zu
fliehen und mich in die Natur zurückziehen. Ein Paradoxon, dass ich mit meiner
Co-Autorin Cécile Vargaftig teile: Wenn ich Kino machen will, muss ich diese
Cheyenne vergessen und ins Auto steigen…
Was waren die Ansatzpunkte beim Schreiben des Drehbuches?
Wir wollten eine Komödie machen, und rings um uns herum sprachen alle von der
Abnahme derer Menschen, die am Rande der Gesellschaft leben. Einige Szenen
hatten wir längst geschrieben, wie zum Beispiel jene, in der Pierre zu Besuch bei den
Nachbarn ist. Pierre und Cheyenne lehnen die Gesellschaft auf höchst
unterschiedliche Weise ab – also brauchten wir einen Gegenpol. So erfanden wir die
Person der Lehrerin Sonia, die mit solch „Aussteigerphantasien“ nichts anfangen
kann. Erst dann kamen die auf ihre eigene Art und Weise extremen Figuren Edith
und Béatrice hinzu. Alle Charaktere positionieren sich anhand ihres jeweilig
unterschiedlichen Konsumverhaltens und in ihrem Engagement in Sachen Liebe
oder Politik. Es sollte außerdem eine wunderschöne Liebesgeschichte werden, die
allerdings vor dem gegenwärtigen wirtschaftlichen Hintergrund und den damit
verbundenen sozialen Grausamkeiten auch scheitern kann
Sie haben CHEYENNE quasi vierhändig mit ihrer Co-Drehbuchautorin Cécile
Vargaftig zusammen geschrieben. Wie war diese Zusammenarbeit?
Fantastisch! Wir haben eine sehr ähnliche Vision von der Welt und dem Universum.
Cécile Vargaftigs Karriere als Drehbuchautorin begann vor zwanzig Jahren mit
„Le Ciel de Paris“. Sie besitzt die wahre Intelligenz des Kinos.
Ihre Handlungsabläufe ergeben sich stets aus dem Sinn der Inszenierung.
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Am Anfang des Films laden die Figuren sich selbst ein, wenn sie wollen.
Und wenden sich direkt an den Zuschauer.
Als ob das Unterbewusstsein der Personen sich inkarniert...
Dies ist eine Herangehensweise, den Betrachter zur Geschichte hinzuführen, ohne
ihn gleich vor den Kopf zu stoßen. Das Thema ist schon hart genug. Wir wollten ein
bisschen maßlos sein, toll, einen komödiantischen Ton treffen. Filme zu machen ist
auch zu experimentieren und zu sehen, was die kinematographische Sprache erlaubt.
Man hat jedoch den Eindruck, dass sie schnell auf dieses Prinzip verzichten und
zur klassischen Erzählstruktur zurückkehren.
Ich verzichte nicht darauf, ich variiere die Wirkungen. In der Mitte des Films gibt es
diese Physik. Sonia hört Cheyenne mit sich sprechen, und am Ende sieht sie sie im
Traum auf dem Dach des gegenüberliegenden Hauses. Aber dies ist nun nicht mehr
so überraschend wie zu Beginn, weil man von der Geschichte bereits gefangen
genommen worden ist. Die Kunst lag darin, eine Liebesgeschichte zweier Personen
zu erzählen, die in den ersten vierzig Minuten des Films gar nicht zusammen sind.
An ihre Leidenschaft glauben zu lassen, auch wenn sie keinen gemeinsamen Plan
haben. Ihre Träume und Telepathie erlauben das. Ab dem Moment der
Wiedervereinigung scheitert dieses Konzept und findet keine Rechtfertigung mehr.
Warum ist Cheyenne Journalistin und Sonia Chemielehrerin?
Die Charaktere sollten nicht weltfremd erscheinen. Es sollten auch Momente
des Lebens eine Rolle spielen, in denen man sich beweisen musste, wie das
insbesondere bei Journalisten der Fall sein kann. Andererseits ist Cécile selbst
Tochter von Lehrern. Ausbildung ist für uns eine sehr wichtige Sache. Wir sind
überzeugt, dass dies essentiell für unsere Gesellschaft ist und ein Skandal, dass den
Pädagogen nicht der Platz eingeräumt wird, der ihnen gebührt. Ihr Wert und ihre
Wichtigkeit werden nicht erkannt.
Sie sagen, dass Ihr Film eine Komödie ist. Er benützt jedoch nicht wirklich die
Codes des Genres…
Nein. In Wahrheit ist er vielmehr eine Fabel.
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Die Ratte der Städte und die Ratte der Felder?
Genau. Diese Gegenüberstellung ist eine essentielle Komponente des Paares.
Aber dies ist auch das, was sie trennt. Es lag uns nicht besonders viel daran,
eine homosexuelle Liebesgeschichte zu erzählen. Sehr schnell mussten wir
allerdings realisieren, dass die gleiche Geschichte mit einem Mann und einer Frau
verpflichtet zu entscheiden – wer nun die Natur, wer nun die Erde... Der Film würde
schnell ins Psychologisierende absacken und zu einem oberflächlichen Krieg der
Geschlechter führen. Die Schwierigkeit für Cheyenne und Sonia liegt nicht in ihrer
Homosexualität. Das ist auch der Grund, warum jeder daran teilhaben kann.
Andererseits bin ich glücklich, Homosexualität als etwas ganz Normales zeigen
zu können, ohne Schuld oder besonderen Anspruch.
Sehen Sie LOOKING FOR CHEYENNE als einen kämpferischen Film?
Nein, ich bin keine Kämpferin. Aber ich erkenne die Welt, die mich umgibt.
Man kann immer versuchen, Dinge zu ändern. Ich bin müde der Propaganda,
die unseren Geist formatiert. Auch muss ich feststellen, dass es immer schwieriger
wird, vor ihr davonzulaufen. Ich kenne Menschen, die behaupten, das Wichtigste
heutzutage ist zu Wissen, wie man sich verkauft. Ich berücksichtige das, aber ich bin
das nicht. Deshalb ist der Film ideologisch nicht eindeutig. Jede Person
engagiert sich auf ihre eigene Weise. Wie können wir in einer Welt leben, die von
Tag zu Tag grausamer wird? Über alles zu lachen, wie Béatrice? Zu versuchen auf
kleinem Niveau zu kämpfen? Gleich alles hinter sich zu lassen und alle sozialen
Beziehungen abzulehnen wie Edith?
In Wahrheit macht jeder das, was er kann. Was mich über die aktuelle Diskussion
hinaus interessiert ist, dass das politische Engagement nicht trennbar vom
Menschlichen ist. Beides bedarf der gleichen Form des Mutes.
Wie konnten Sie Ihren Film in die Tat umsetzen?
Ich habe mit Dominique Crèvecoeur eine Produzentin gefunden, die nicht nur an
meinen Film glaubte sondern auch wusste, wie man das Risiko eingeht.
LOOKING FOR CHEYENNE ist mit einem Vorschuss vom CNC (Comité
National de la Conchyliculture) und in Zusammenarbeit mit der Region Franche
Compté realisiert worden. Wir hatten weder einen Verleih noch einen Fernsehsender.
Irgendwann waren wir es auch leid zu warten, und zu warten und zu warten.
Wir entschieden uns, mit dem Wenigen, was wir in den Händen hielten, zu beginnen.
Es war ein enormes Risiko. Jeder sagte uns wir wären verrückt. Aber ich bin es
gewohnt, mit wenig Geld auszukommen. Ich war einfach glücklich, anfangen zu
können. Das Team war zwar gezwungen, mit einem Minimum auszukommen,
aber wir waren alle hoch motiviert, und das war genial.
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Paradoxerweise profitiert die Inszenierung von einer Vielzahl an visuellen Ideen
ohne erkennbaren finanziellen Background …
Ja, der Mangel an Mitteln macht kreativ. Man ist beständig verpflichtet, Lösungen
zu finden.
Wie die Traumsequenz…
Ja, genau, um die Wahrnehmung des Zuschauers zu brechen; dass man fühlt,
in das Delirium eintritt.
Trotzdem gab es schwierige Szenen, wie das Pferd im Galopp oder der Adler,
der schwebt.
Ich hatte meinen Kameramann vor dem Plan mit dem Adler gewarnt. Wir hatten
entschieden, dass, sobald er einen Raubvogel am Himmel ortet, die Kamera packt,
und versucht zu filmen. Erst nach dem Anschauen der Aufnahmen beschloss ich, die
Szene aufzunehmen. Dagegen war die Sequenz mit dem Pferd nicht im
Originaldrehbuch vorgesehen. Während einer Standortbestimmung sah ich per Zufall
dieses wunderschöne Tier, und irgendwie hat es mir damit gezeigt, dass es wohl im
Film mitwirken muss… Ich hing an allem, was die Natur mir zeigte, sowohl das
Starke, Gewaltige, manchmal aber auch das Undankbare. Dafür steht auch die ausgehende Winterzeit. Es ist sehr kalt. Und die Mädels haben auf den langen Märschen
auch schwere Klamotten zu tragen. Dass Edith und Cheyenne mitten in der Natur
leben, ist kein Teil einer romantischen Kampagne von Ferien auf dem Bauernhof.
Ich wollte um jeden Preis die niedliche Seite dessen vermeiden.
Woher stammen die Sprüche, die Pierre erfindet und verteilt?
Die Figur des Pierre ist mir sehr nahe. Jünger. Wie er, hatte ich den Wunsch
„allein zu kämpfen“. Viele der Parolen stammen aus meiner Feder. Zum Beispiel:
„Jeder will reine Luft und seine Karre behalten“… Das ist so wahr!
Und natürlich muss ich bei mir beginnen, denn ich besitze ein Auto. Das erlaubt mir
unabhängig zu sein und… die Umwelt zu verschmutzen.
Seite 12
Wie in vielen Erstlingswerken findet oftmals eine Hommage an vergangene
Filmschaffende statt. Gibt es solche auch in LOOKING FOR CHEYENNE?
Ja. Dass Sonia mit Béatrice durch den Spiegel in der Badezimmertür spricht, ist ein
Augenzwinkern an Mankiewicz „Julius Caesar“. Es gibt auch eine kleine Referenz
an Charlie Chaplins „Kid“, als Cheyenne ihre Decke als Poncho umlegt.
Wie haben Sie Mila Dekker für die Rolle der Cheyenne gefunden?
Ich habe lange nach ihr gesucht. Zuerst ging ich viele bekannte Schauspielerinnen
durch. Das funktionierte aber nicht. Cheyenne ist eine Person mit Tiefe, die eine
große Rolle spielt, aber nicht die Hauptrolle innehat. Ich verzweifelte, eine
angemessene Aktrice zu finden, bis Malik Zidi mit Mila darüber sprach.
Über diese Wahl bin ich sehr glücklich. Sie löst eine Wildheit ein, die ganz und gar
zu ihrer Person passt. Und dann ist sie brünette, dass harmoniert vortrefflich
mit ihrer indischen Seite.
Sonia ist so heiterer. Man fragt sich, wie sie macht!
Vor allem glaubt sie an die Stärke ihrer Sehnsucht. In der gleichen Intensität,
die sie an ihren Beruf glauben lässt. Sie geht bis ans Ende, versucht zu retten,
was gerettet werden kann, und sie kommt dort an. Obwohl sie einiger mit sich und
der Welt erscheint als Cheyenne, ist sie auf ihre Art ebenso mutig.
Die Wahl von Aurélia Petit ist eine angenehme Überraschung,
vor allem in dieser Rolle…
Ich ging viel ins Theater und habe Aurélia in Serge Daneys Spektakel
„Sentimental Bourreau“ bemerkt. Um genauer zu sein, habe ich sie nicht bemerkt:
Sie hat mich umgehauen! Sie hatte ein solches Vergnügen zu spielen, eine solche
Energie. Sie ist eine großartige Schauspielerin. Ich bin entzückt, ihr die Hauptrolle
angeboten zu haben. Übrigens habe ich davon geträumt, wieder mit ihr zu arbeiten.
Wie mit allen anderen auch!
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Malik Zidi, Laurence Côte und Guilaine Londez bieten
ein überraschendes Ensemble...
Ja. Die Chance mit solch glänzenden Darstellern arbeiten zu dürfen, machte mich
sehr stolz. Die Rollen, die sie zum Leben erwecken mussten, stellten beileibe keine
leichte Aufgabe dar. Schnell konnte es in eine Karikatur abrutschen.
Aber es ist ihnen hervorragend gelungen. Und was Malik betrifft, hat man ihn
noch nie so „strahlend“ gesehen, so weltoffen.
Warum einen russischen „Geliebten“ an Ediths Seite. Gibt es eine
besondere Bande mit Russland?
Ich habe zwei Dokumentarfilme in Moskau gedreht, und bin mit dem Land und
seiner Sprache sehr verbunden. Es wäre schön gewesen, tatsächlich einen Russen
im Film zu haben. Fakt ist jedoch, Miglen stammt aus Bulgarien.
Er ist ein wunderbarer Künstler, der alles spielen kann. Im Film schreit er
die Wahrheit aus sich heraus, während er im wirklichen Leben sehr weit von dieser
Person entfernt ist – auch ohne Akzent!
Hatten die Schauspieler das Recht zu improvisieren, oder mussten sie sich
strikt an das Drehbuch halten?
Die Schauspieler konnten Vorschläge machen, aber im Moment des Schreibens
denkt man viel über das nach, was man macht, und ich versuche immer bei dem
zu bleiben, was man erdacht hat.
Wie gingen Sie mit den Intimszenen Ihrer Darstellerinnen um?
Ich will nicht alles offen legen. Für mich erlaubt das Kino eine große Suggestion.
Aber es brauchte eine Liebesszene zwischen Cheyenne und Sonia. Es sollte eher
etwas „choreographisches“ als „physisches“ werden: Man folgt einer Hand, man
sieht das Haar, die Haut, leuchtende Gesichter… Bei Béatrice und Sonia genügte
denn auch zu zeigen, dass sie sich beim Küssen förmlich auffraßen. Darüber wurde
am Set viel gelacht. Gerade weil Aurelia und Guilaine einen großen Respekt vor
dem Take hatten. Kussszenen sind immer schwierig, ganz gleich ob Mann oder Frau.
Es ist eine Vertrauensfrage. Doch sie haben es mit viel Humor getragen und alles
hat wunderbar geklappt.
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Über die Filmemacherinnen (FilmographieN):
Valérie Minetto
Regie
1965 in Forcalquier geboren diplomierte Valérie Minetto an der École des Arts
Décoratifs (Nizza) und der Fémis (École Nationale Supérieure des Méters de
l’Image et du Son, Paris).
Mit „Beau Geste à Moscou“ (1997) und „Moscou entre Ciel et Terre“ (2003)
realisierte sie zwei Dokumentarfilme über jungen zeitgenössischen Tanz in
Moskau. Zuvor konnte sie erste Erfolge mit ihren Kurzfilmen „Tête d’Ange“ (1994)
und „Adolescents“ (1998) verbuchen.
„LOOKING FOR CHEYENNE“ ist Minettos erster Spielfilm.
Cécile Vargaftig
Drehbuch
Cécile Vargaftig hat am 13. Oktober 1954 in Villerupt, Lothringen das Licht
der Welt erblickt. Seit ihrem Abgang von der Fémis konnte sie bereits
mehrere Drehbücher verfassen.
Sie war verantwortlich als Co-Autorin für Michel Bénas „Le Ciel de Paris“,
Dominique Cabreras „Le Lait de la Tendresse Humaine“ und Solveig Anspachs
„Stormy Weather“. Auch als Schriftstellerin veröffentlichte sie bereits mehrere
Romane, von denen ihr letzter „Fantômette se pacse“ im Januar 2006 bei
Vauvert erschienen ist.
Seite 15
Die Schauspieler (FilmographieN):
2005
2002
Mila Dekker
LOOKING FOR CHEYENNE (Valérie Minetto)
A MANHATTAN LOVE STORY (Richard Albershardt)
2005
2003
2002
2000
1999
1998
1996
1993
Aurélia Petit
LOOKING FOR CHEYENNE (Valérie Minetto)
THE SCIENCE OF SLEEP (Michel Gondry)
L’INONDATION (Raphaël Jacoulot)
LES DIABLES (Christophe Ruggia)
LA COMMUNE (Peter Watkins)
UN POSSIBLE AMOUR (Zaïda Ghorab Volta)
MADELEINE 1999 (Laurent Bouhnik)
LA NOUVELLE EVE (Catherine Corsini)
LA VIE EST DURE, NOUS AUSSI (Charles Castella)
LILA LILI (Marie Vermillard)
LAISSE UN PEU D’AMOUR (Zaïb Ghorab Volta)
CHACUN CHERCHE SON CHAT (Cédric Klapisch)
ROULEZ JEUNESSE! (Jacques Fansten)
2005
2003
2002
2001
1999
1997
1995
1993
1991
Guilaine Londez
LOOKING FOR CHEYENNE (Valérie Minetto)
JEAN PHILIPPE (Laurent Tuel)
QUATRE ETOILES (Christian Vincent)
ZIM AND CO (Pierre Jolivet)
MOI CESAR (Richard Berry)
COMME UN AVION (Marie-France Pisier)
SE SOUVENIR DES BELLES CHOSES (Zabou Breitman)
L’ART (DELICAT) DE LA SEDUCTION (Richard Berry)
LIBERTE OLERON (Bruno Podalydes)
UNE JOURNEE DE MERDE (Miguel Courtois)
PEAU D’HOMME,COEUR DE BETE (Hélène Angel)
LE VOYAGE À PARIS (Marc-Henri Dufresne)
SUPERLOVE (Jean-Claude Janer)
ADIOS! (Nicolas Joffrin)
LE BONHEUR EST DANS LE PRE (Etienne Chatiliez)
RUPTURES (Christine City)
NUIT ET JOUR (Chantal Akerman)
Seite 16
2006
2005
2004
2003
2002
2000
1998
Malik Zidi
JACQUOU LE CROQUANT (Laurent Boutonnat)
LE GRAND MEAULNES (Jean-Daniel Verhaeghe)
LOOKING FOR CHEYENNE (Valérie Minetto)
LES OISEAUX DU CIEL (Eliane de Latour)
LES TEMPS QUI CHANGENT (André Téchiné)
MES ENFANTS NE SONT PAS COMME LES AUTRES
(Denis Dercourt)
UN MONDE PRESQUE PAISIBLE (Michel Deville)
UN MOMENT DE BONHEUR (Antoine Santana)
DEUXIÈME VIE (Patrick Braoudé)
TROPFEN AUF HEISSE STEINE (François Ozon)
PLACE VENDÔME (Nicole Garcia)
LE ONZIEME COMMANDEMANT (Patrick Braoudé)
2005
2003
2002
1999
1998
1997
1996
1995
1993
1991
1990
1988
1987
Laurence Côte
LOOKING FOR CHEYENNE (Valérie Minetto)
QUAND LES ANGES S’EN MÊLENT (Crystel Amsalem)
TROIS COUPLES EN QUÊTE D’ORAGES
(Jacques Otmezguine)
NOS ENFANTS CHERIS (Benoît Cohen)
COMME UN AVION (Marie-France Pisier)
UN PUR MOMENT DE ROCK AND ROLL
(Manuel Boursinhac)
LA VIE EST DURE, NOUS AUSSI (Charles Castella)
JE REGLE MON PAS SUR LE PAS DE MON PERE
(Rémy Waterhouse)
LE MONDE À L’ENVERS (Rolando Colla)
ALISSA (Didier Goldschmidt)
ROMAINE (Agnès Obadia)
ENCORE (Pascal Bonitzer)
LES VOLEURS (André Téchiné)
TRANSATLANTIQUE (Christine Laurent)
AU PETIT MARGUERY (Laurent Benegui)
HAUT-BAS-FRAGILE (Jacques Rivette)
CIRCUIT CAROLE (Emmanuelle Cuau)
LE GRAND BONHEUR (Hervé Le Roux)
L’AMOUR EN DEUX (Jean-Claude Gallotta)
LA VIE DES MORTS (Arnaud Desplechin)
LES DAMES GALANTES (Jean-Charles Tacchella)
NOUVELLE VAGUE (Jean-Luc Godard)
LA VENGEANCE D’UNE FEMME (Jacques Doillon)
LA BANDE DES QUATRE (Jacques Rivette)
TRAVELLING AVANT (Jean-Charles Tacchella)
Seite 17
DIE CREW:
Regie:
Produzentin:
Drehbuch:
Kamera:
Musik:
Schnitt:
Szenenbild:
Kostüme:
Maske:
Produktion:
Produktionsleiter:
Ton:
Art Department:
Regie-Assistenten:
Kamera-Assistentin:
Schnitt-Assistentin:
Produktions-Assistent:
Location-Scout:
Script-Supervisor:
Beleuchtung:
Valérie Minetto
Dominique Crèvecoeur
Valérie Minetto
Cécile Vargaftig
Stephan Massis
Christophe Chevalier
Tina Baz-Le-Gal
Irène Galitzine
Michel Modaï
Caroline Tavernier
Cécile Pellerin
Dominique Crèvecoeur
Jean-Yves Renne
Nadine Chaussonnière
Bruno Fortune
Olivier Naïmi
Mathilde Vallet
Nicolas Becker
Eric Boisteau
Benoît Gilg
Jacques Sans
Xavier Thibaul
Nathalie Vida
Valérie Strano
Carole Amen
Leslie Gwinner
Emile Dubuisson
Géraldine Rétif
Stéphane Riveron
Stéphanie Sentos
Béatrice Pollet
Frederick Vanard
Darsteller:
Aurélia Petit (Sonia)
Mila Dekker (Cheyenne)
Malik Zidi (Pierre)
Laurence Côte (Edith)
Guilaine Londez (Béatrice)
Eléonore Michelin (Sandy)
Miglen Mirtchev (Vladimir)
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DIE OFFIZIELLE HOMEPAGE:
www.pro-fun.de/lookingforcheyenne
DER PRO-FUN MEDIA PRESSEBEREICH:
http://www.pro-fun.de/html/presse.html
Kinodisposition & Pressebetreuung:
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