Klebstoffe für tragende Holzbauteile

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Klebstoffe für tragende Holzbauteile
Merkblatt
Klebstoffe für tragende Holzbauteile
Phenolplastharze und Aminoplastharze
Die Klassifizierung und die Beschreibung der Leistungsanforderungen von Klebstoffen für tragende
Holzbauteile wird in der Europäischen Norm DIN EN 301 geregelt. Die verschiedenen Klebstofftypen
(I und II) werden zum Einsatz unter verschiedenen Klimabedingungen eingeteilt. Klebstoffe, welche
DIN EN 301 entsprechen, müssen ein aufwendiges Prüfverfahren durchlaufen.
Phenolplastharze oder Aminoplastharze für tragende Holzbauteile werden unter der Nr. 3.5.1 in der
Bauregelliste A Teil 1 aufgeführt. Die Klebstoffe benötigen eine Übereinstimmungserklärung des
(Klebstoff-)Herstellers nach vorheriger Prüfung des Bauproduktes durch eine anerkannte Prüfstelle.
Dies ist die MPA der Universität Stuttgart. Polyurethane benötigen eine allgemeine bauaufsichtliche
Zulassung.
Die in der BS-Holz Fertigung verwendeten Phenol-Resorcinharz und Melaminharzleime werden, wie
auch die Polyurethanklebstoffe, dem Klebstofftyp I zugeordnet. Die Harnstoffharzleime sind dem
Klebstofftyp II zu zuordnen.
Die folgende Tabelle gibt einen Überblick, bei welchen Klimabedingungen bzw. Nutzungsklassen die
verschiedenen Kleber geeignet bzw. zugelassen sind.
Typ
I
Kleber
Phenol-Resorcinharze
Melaminharzleime
Polyurethanklebstoffe
Klimabedingungen
≥ 85 % relative Feuchte bei 20 °C
Einsatzbeispiele
Nutzungsklasse 1, 2 und 3 nach
DIN 1052:2004-08
_ Uneingeschränkte Bewitterung
II
Harnstoffharzleime
≤ 85 % relative Feuchte bei 20 °C
Nutzungsklasse 1 und 2 nach
DIN 1052:2004-08
_ Beheizte und durchlüftete
Gebäude
_ Belüftete unbeheizte Hallen
_ Offene Überdachungen und
Hallen
_ Gegen direkte Bewitterung
geschützte Bauteile
_ Kurzzeitig bewitterte Bauteile
Anmerkung zu den Nutzungsklassen:
Nutzungsklasse 1 ist gekennzeichnet durch eine Holzfeuchte, die einer Temperatur von 20°C und
einer relativen Luftfeuchte der umgebenden Luft entspricht, die nur für einige
Wochen pro Jahr einen Wert von 65% übersteigt.
Nutzungsklasse 2 ist gekennzeichnet durch eine Holzfeuchte, die einer Temperatur von 20°C und
einer relativen Luftfeuchte der umgebenden Luft entspricht, die nur für einige
Wochen pro Jahr einen Wert von 85% übersteigt. (Holzfeuchte bei Nadelholz i. d.
R. ≤ 20 %)
Nutzungsklasse 3 erfasst Klimabedingungen, die zu höheren Holzfeuchten führen als in
Nutzungsklasse 2 angegeben.
Stand Januar 2006