Entwurf zum 5. Unterrichtsbesuch im Fach Erdkunde Will the party

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Entwurf zum 5. Unterrichtsbesuch im Fach Erdkunde Will the party
Zentrum für schulpraktsche Lehrerausbildung Bocholt
Seminar für das Lehramt an Gymnasien und Gesamtschulen
Stenerner Weg 14a • 46397 Bocholt
Entwurf zum 5. Unterrichtsbesuch im Fach Erdkunde
Thema der Unterrichtsstunde:
Will the party go on? - Einführung und Anwendung des
Wachstumszyklusmodells von Butler mit Hilfe der Methode „lebendiges
Diagramm“ am Beispiel der Tourismusdestnaton Vang Vieng (Laos) mit
anschließender Refexion und Beurteilung des Modells.
1. Einordnung der Stunde in die Unterrichtsreihe
1.1 Thema der Unterrichtsreihe
Tourismus - „Lokomotve“ der Weltwirtschaf – Der Wirtschafsfaktor Tourismus
Einführung, Beschreibung, Erklärung und Beurteilung der Begrife, Modelle und Strukturen des
Tourismus als globaler Wirtschafsfaktor anhand ausgewählter Fallbeispiele.
1.2 Ziel der Unterrichtsreihe
Die SuS können die Strukturen und Prozesse des Tourismus mit Hilfe von konkreten
Raumbeispielen beschreiben, erklären und beurteilen, indem sie u.a. Modelle erarbeiten,
anwenden und kritsch dazu Stellung nehmen.
1.3 Themen der Unterrichtsreihe
1 Std.
Warum ist Oma nicht auf die Bahamas gefogen? - Einsteg in das Thema Tourismus.
Erarbeitung von Veränderungen des Freizeitverhaltens der Generatonen anhand
eines Quizes mit anschließender Refexion des eigenen Reiseverhaltens.
2.Std.
„Were there no geographical diferences between place and place, tourism would not
exist.”(Arthur H. Robinson, Geograph) - Erarbeitung und Analyse von Standortaktoren
unterschiedlicher Tourismusdestnatonen mit Hilfe von Mind-Maps.
3. Std.
Mit dem Rad bis nach China oder Party am Ballermann?! - Erarbeitung und Vergleich
verschiedener Reisebroschüren und -angeboten zur Kategorisierung und Defniton
verschiedener Tourismusarten.
4. Std.
Feiern bis zum Umfallen? - Die Entwicklung des Partytourismus in Vang Vieng (Laos)
Auswertung und Analyse eines Kurzvideos über den Tourismusstandort Vang Vieng
mit anschließender Erarbeitung der Entwicklung des Ortes auf der Basis aktueller
Zeitungsartkel.
5. Std.
Will the party go on? - Einführung und Anwendung des Wachstumszyklusmodells
von Butler mit Hilfe der Methode „lebendiges Diagramm“ am Beispiel der
Tourismusdestnaton Vang Vieng (Laos) mit anschließender Refexion und
Beurteilung des Modells.
6. Std.
(K)ein Grund zum Feiern für die Bürger von Vang Vieng? – Erarbeitung positver und
negatver wirtschaflicher, sozialer und ökologischer Aspekte des Tourismus in Vang
Vieng mit anschließender Beurteilung basierend auf den gegebenen Informatonen.
7. Std.
Wo stehen wir jetzt und wo wollen wir hin? Refexion der ersten einführenden
Sequenz in das Thema Tourismus und gemeinsame Planung der Schwerpunkte der
folgenden Reihe.
2. Die Unterrichtsstunde
2.1 Schwerpunktlernziel der Unterrichtsstunde
Die SuS erweitern ihre Fähigkeiten mit Modellen umzugehen, indem sie das
Wachstumszyklusmodell touristscher Destnatonen von Richard Butler mit Hilfe des lebendigen
Diagramms erarbeiten, auf das Fallbeispiel Vang Vieng übertragen und anschließend das Modell
bezüglich seiner Möglichkeiten und Grenzen refekteren.
2.2 Hausaufgaben zur Stunde
Schaue Dir Butlers Wachstumszyklusmodell genau an, lese die Defnitonen der Phasen und
unterstreiche dabei die Kernaussagen.
3. Begründung der didaktsch-methodischen Entscheidungen
3.1 Bedingungsanalyse
3.1.1 Die Lerngruppe und ihre Lernvoraussetzungen
Die gehaltene Unterrichtsstunde wird in einem Grundkurs der Jahrgangsstufe 12 (Q2) gezeigt. Die
Gruppe besteht aus 25 SuS, wovon 8 weiblich und 15 männlich sind.
Nachdem die LAA bei dem Fachlehrer fünf Stunden hospitert hat, ist sie mit dem neuen Thema
Tourismus in den Kurs eingestegen und hat vier Unterrichtsstunden gehalten.
Die Q2 gehört zu dem Doppeljahrgang, der aus zwei unterschiedlichen Jahrgängen
zusammengelegt wurde. Die Schüler, die aus dem niedrigeren Jahrgang kamen, haben sich
erfolgreich bemüht, den Leistungsunterschied auszugleichen.
Der größte Anteil der SuS wird das Fach Erdkunde im Abitur mündlich belegen.
Die Gruppe ist bezüglich ihrer Leistungsfähigkeit im Mündlichen und Schriflichen relatv
heterogen. Es gibt einen Schüler, der sowohl in den Stunden als auch in Klausuren (nach Aussage
des Fachlehrers) herausragende Leistungen erbringt. Er trägt den Unterricht of zu großen Teilen
mit. Im Weiteren gibt es eine große Gruppe an Schülern, die sich mündlich aktv einbringt, und
eine andere Gruppe, die es immer wieder zu motvieren gilt, da sie sich sehr zurückhalten. Die
schriflichen Fähigkeiten konnten bisher nur durch die Hausaufgaben der SuS ermitelt werden.
3.2 Didaktsch-methodischer Kommentar
3.2.1 Der Gegenstand Vang Vieng
Der Tourismusstandort Vang Vieng, ein kleines Dorf im Landesinneren von Laos, mit einer
Einwohnerzahl von ca. 25 000 Menschen (Stand 2005), hat in der letzten Zeit internatonal für
Schlagzeilen gesorgt. Der Ort ist unter Rucksacktouristen als Partytourismus-Destnaton bekannt.
Der Grund für die Schlagzeilen ist unter anderem, dass im Jahr 2011 mindestens 37 Menschen in
Vang Vieng umgekommen sind. Die Todesursache waren überwiegend Verletzungen, welche sich
die Menschen beim Tubing (Herunterschwimmen des Flusses in aufgepumpten LKW Reifen) sowie
durch Rutschen und hohe Sprünge in den Fluss zugezogen haben. Die Rutschen, Sprungtürme und
das Tuben sind nicht sicherheitsgeprüf, es gibt auch keine Retungsschwimmer. Der Fluss trägt je
nach Jahreszeit unterschiedlich viel Wasser, im Flussbet befnden sich scharfe Felsen, an denen
sich viele verletzen. Hinzu kommt, dass viele der Todesopfer auch unter Drogen standen. In Vang
Vieng fießt Alkohol in Strömen, Drogen wie Marihuana, Kokain, Opium und halluzinogene Pilze
sind überall erhältlich und werden sogar auf den Menükarten der Restaurants angeboten. Es gibt
kaum polizeiliche Kontrollen, auch wenn der Handel und Konsum von Drogen in Laos illegal ist.
Diese Inhalte wurden z.T. in der Stunde zuvor erwähnt, als die Entwicklung Vang Viengs erarbeitet
wurde.
Da Partes dem Großteil der Oberstufenschülerinnen und -schülern aus ihrem Privatleben
erfahrungsgemäß nicht unbekannt sind, ist der Gegenstand der Stunde schülernah gewählt.
Außerdem verbringen viele Schüler ihre Ferien und auch die Zeit nach dem Abitur häufg in
Partytourismus-Destnatonen wie z.B. auf Mallorca oder in Lloret del Mar.
Es wurde ein Gegenstand ausgewählt, der den SuS verdeutlicht, dass es in der Realität of
schwierig sein kann, ein abstraktes Modell direkt auf eine bestehende Tourismusdestnaton zu
übertragen.
Für die Anwendung des Butler-Modells ist Vang Vieng besonders interessant, da es die komplete
Kurve des Modells noch nicht vollzogen hat und sich noch in der Entwicklung befndet. Hinzu
kommt, dass manche Ereignisse bzw. Zeitpunkte nicht genau auf die Kurve passen, oder sich der
Kurvenverlauf anders verhalten könnte. Außerdem lässt sich erkennen, dass die Phasen
unterschiedlich lang sein können und nicht immer trennscharf von einander zu unterscheiden sind.
Der Schwerpunkt im Anwendungsbeispiel liegt also darauf, dass die SuS das Modell kritsch
betrachten und dessen Anwendbarkeit überprüfen. Außerdem sollen sie herausarbeiten, was das
Modell leisten kann und was nicht.
3.2.2 Das Wachstumszyklusmodell von Butler
Das Tourismusmodell nach Butler gehört zu den verpfichtenden Unterrichtsinhalten in den
Vorgaben für das Abitur der gymnasialen Oberstufen im Jahr 2013 und wird im Zusammenhang mit
dem Spannungsfeld von Landschafszerstörung und –bewahrung im Bereich Freizeitgestaltung
erwähnt (vgl. Schulministerium NRW, 2011). Diese Inhalte sind auch im internen Richlinienlehrplan
für die Oberstufe des ____________________ verankert.
3.2.3 Die Methode des lebendigen Diagrammes
In der modernen Geographie wird versucht, die empirische, die dargestellte und die erlebte Welt
besser zu verstehen (vgl. Smith 1999, vgl. Wardenga 2002). Mit Hilfe eines lebendigen Diagrammes
kann das Modell von Butler anhand von schülernahen Situatonskärtchen erklärt werden und
somit die empirische mit der erlebten Welt verbinden und den SuS auf diese Weise näher bringen.
Die Methode verhilf den SuS als „Denkwerkzeug“ dazu, systematsch mit Informatonen
umzugehen und dabei gezielt Verknüpfungen herzustellen (vgl. Vankan 2007, S. 106). So kann die
Fähigkeit der SuS gefördert werden, abstrakte theoretsche Modelle nachzuvollziehen, auf die
Realität anzuwenden und das Modell zu refekteren. In diesem Sinne wird unter anderem die
methodische Kompetenz in dieser Stunde geschult.
3.2.4 Struktur der Stunde
Die gezeigte Stunde hängt eng mit der vorausgegangenen Stunde zusammen, da sich die Leitrage
aus der letzten Stunde ergeben hat. Aus diesem Grund ist der Einsteg kurz und informatv. Die
Wiederholung der Leitrage hilf den SuS, wieder in das Thema zu kommen. In dieser Stunde wird
das Wachstumszyklusmodell von Butler eingeführt, angewendet und kritsiert.
Im ersten Schrit soll das Modell in seiner reinen Form beschrieben werden. In der ersten
Gruppenarbeitsphase gibt es sieben Karten, die dem Modell zugeordnet werden sollen.
Die Ergebnisse der Gruppenarbeit werden an einem großen Plakat veranschaulicht. Nur ein bis
zwei Gruppen stellen die Ergebnisse vor, da alle Gruppen arbeitsgleich gearbeitet haben. In diesem
Schrit geht es allein um das Verständnis des Modells.
In der zweiten Gruppenarbeitsphase sollen die SuS nun das Raumbeispiel Vang Vieng auf das
Modell anwenden mit Hilfe von weiteren Karten, welche es zuzuordnen gilt. Im Anschluss an diese
Phase stellen wieder 1-2 Gruppen ihre (unterschiedlichen) Ergebnisse vor. Es soll eine Diskussion
entstehen, wo die Karten im Modell verortet werden können. Darauf folgt eine weitere Diskussion
über die Übertragung des Modells auf reale Tourismusdestnatonen und eine kritsche
Betrachtung des Modells. An dieser Stelle sollen die Möglichkeiten und Grenzen des Modells
hervorgehoben werden.
Häte die Schule einen 45 Minutentakt, so wäre die Stunde in 2 Teile geteilt worden: eine
Einführungsstunde und eine Anwendungsstunde.
Im Anschluss wird die Methode des lebendigen Diagramms auf der Metaebene refektert.
Das Vorgehen der Stunde ist deduktv angelegt, damit die SuS anhand der generellen Beispiele
zunächst das Modell in seiner Theorie leichter verstehen können. Im zweiten Schrit wird es dann
auf das Raumbeispiel angewendet, um das Darstellungsvermögen anhand des Modells zu
relatvieren.
3.2.5 Sozialformen
Die Stunde beinhaltet zwei Gruppenarbeitsphasen. Die Gruppen arbeiten jeweils zu viert und
wurden aus schwachen und starken SuS zusammengestellt. In diesen Phasen wird in der Gruppe
gearbeitet, damit die SuS ihre Gedanken in kleinen Gruppen austauschen und diskuteren können.
Die Auswertung des lebendigen Diagramms erfolgt im Unterrichtsgespräch, um die Ergebnisse mit
anderen SuS zu vergleichen und besprechen zu können. So kann der Inhalt gesichert werden,
welcher die Basis für die zweite Gruppenarbeitsphase ist. Genauso wird nach der zweiten
Gruppenarbeitsphase vorgegangen. Im Unterrichtsgespräch soll eine Diskussion im Kurs entstehen,
da angenommen wird, dass die Kärtchen Vang Viengs für die SuS schwierig zuzuordnen sind. Aus
dieser Diskussion erwächst das Stundenziel.
3.2.6 Lehrer-Schüler-Interakton
Die LAA nimmt in dieser Stunde zwei Rollen ein: in der Gruppenarbeit trit die LAA nur als
Lernbegleiterin auf und unterstützt die Gruppen nach Bedarf, hält sich aber überwiegend im
Hintergrund. Nach den Phasen der Gruppenarbeit nimmt sie eine Moderatorenrolle ein, um die
SuS in der Sicherung ihrer Ergebnisse zu unterstützen und zu leiten.
3.2.7 Medieneinsatz / Begründung der Materialauswahl
Das Unterrichtsmaterial für die Besuchsstunde ist eigenständig erstellt und auf die Lerngruppe
zugeschniten. Die Modell-Kärtchen sind an die Kärtchen der lebendigen Diagramm – Methode
angelehnt (Diercke Methoden – Denken Lernen mit Geographie, 2007). Das Material des
lebendigen Diagramms soll den SuS zunächst das Modell nahebringen. Die unterschiedlichen bzw.
fktven Orte wurden gewählt, um den SuS die Modellhafigkeit und die Theorie des
Wachstumszyklusmodells deutlich zu machen und später den Kontrast zum Raumbeispiel
herzustellen. So ist es für die SuS leichter, den Unterschied zwischen Theorie und Wirklichkeit zu
erkennen.
Die Materialien der Kärtchen zu Vang Vieng sind so angelegt, dass die SuS Schwierigkeiten haben,
die Karten zuzuordnen, um Modellkritk zu erreichen.
Um das Modell zu visualisieren und es gut erklären zu können, wird ein eigens erstelltes Plakat
verwendet, an dem die SuS ihre Kärtchen mit Hilfe von kleinen bunten Karten, auf denen die
entsprechenden Buchstaben der dazu passenden Kärtchen stehen, angebracht.
In der Gruppenarbeit nutzen die SuS ihre Kärtchen und das Arbeitsblat, um die Karten dem
Modell zuzuordnen.
3.3
Geplanter Unterrichtsverlauf
Phase
Unterrichtsgeschehen
SF / Methode
Begrüßung
Begrüßung von SuS und des Besuches.
LB
Einsteg
Ein/e Schüler/in wiederholt die Leitrage, die sich aus dem UG
Ende der letzten Stunde ergeben hat.
Medien
Tafel
Leitrage: Wie entwickeln sich Tourismusdestnatonen?
Organisaton
LAA erklärt den Ablauf der Stunde.
LB
Folie 1
Erarbeitung I
Arbeitsblat 1:
Ordnet die Kärtchen dem Diagramm an der passenden
Stelle zu und tragt die Buchstaben der jeweils passenden
Karte auf dem Arbeitsblat ein. Diskutert und begründet
eure Verortung.
GA I
Arbeitsblat
1 & 1.1
Sicherung I
1-2 Gruppen stellen ihre Ergebnisse im Plenum vor. Die
anderen nehmen zu den Ergebnissen Stellung.
SB / UG
Plakat
Diskussion im Plenum.
Beantwortung der Leitrage: Wie entwickeln sich
Tourismusdestnatonen?
Überleitung zur Anwendung auf das Raumbeispiel Vang
Vieng.
Folie 3
Erarbeitung II
Arbeitsblat 2:
Überprüf die Anwendbarkeit des Modells auf die
Touristendestnaton Vang Vieng mit Hilfe weiterer
Diagrammkärtchen.
GA II
Sicherung II
SuS stellen ihre Ergebnisse vor.
SB
Diskussion im Plenum.
UG
Arbeitsblat 2
Anhand der Beispiele von Vang Vieng wird das Modell von
Butler kritsiert.
Was kann Butlers Modell (nicht) leisten?
Tafel
Notaussteg
Refexion
Refexion der Methode des lebendigen Diagrammes.
UG
Refexion der VGW.
Hausaufgabe /
Didaktsche
Reserve
Schreibe zwei mögliche Szenarien für die weitere
Entwicklung des Tourismus in Vang Vieng und orientere
Dich dabei an den Defnitonen der Phasen (Verfall und
Erneuerung): Wie könnte sich Vang Vieng
weiterentwickeln? Bereichere die Szenarien mit
Beispielen.
Arbeitsblat 3
LAA = Lehramtsanwärterin, SuS = Schülerinnen und Schüler, SF = Sozialform, EA = Einzelarbeit, PA = Partnerarbeit, GA = Gruppenarbeit, UG =
Unterrichtsgespräch, SB = Schülerbeiträge, Pl = Plenum, LB = Lehrerbeitrag, VGW = Vorgehensweise.
3.3.1 Hausaufgabe zur nächsten Stunde
Schreibe zwei mögliche Szenarien für die weitere Entwicklung des Tourismus in Vang Vieng und
orientere Dich dabei an den Defnitonen der Phasen (Verfall und Erneuerung): Wie könnte sich
Vang Vieng weiterentwickeln? Bereichere die Szenarien mit Beispielen.
4. Literaturverzeichnis
Butler, R.W.: The Tourism Area Life Circle. Applicatons and Modifcatons. Aspects of Tourism 1.
2006
Guth, K.(2009): Die touristsche Entwicklung von Vang Vieng. Exkursionsführer der Hauptexkursion
Laos 2009.
Haubrich, H (2006): Geographie unterrichten lernen – Die neue Didaktk der Geographie, 2.
Aufage, München.
Heinen, C. (2001): Tourismus in Laos und dessen Problematk, In: Pacifc News, Band 17, S.10-12.
Jebbink, K. (2011): Butler konkret. In: Praxis Geographie (2011), H.10, S. 8 f.
Kagermeier, A. (2002): Tourismus im Mitelmeerraum. In: Praxis Geographie (2002), H.3,
S. 30.
Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westalen: Richtlinien und
Lehrpläne für die Sekundarstufe I Gymnasium (G8) in Nordrhein-Westalen (2007). Erdkunde,
Frechen.
Ryser, D.: Koma stat Karma In: Neon (11/2012).
Vankan, L. (Hrsg.) Rohwer, G. & Schuler, S. (2007): Diercke Methoden – Denken lernen mit
Geographie, Braunschweig.
Internetseiten
Auslandsjournal ZDF (18.07.2012): Partyspaß als Missverständnis in Laos.
htp://www.zdf.de/ZDFmediathek/hauptnavigaton/startseite#/beitrag/video/1687800/Partyspaßals-Missverständnis-in-Laos (abgerufen am 4.11.12)
Dhiradityakul, K.: In: Chiang Mai Mail - The decline and fall of Vang Vieng.
htp://www.chiangmai-mail.com/314/features.shtml
(abgerufen am 4.11.12)
Engeler, K. (2003): Arbeit mit Modellen – Modellkritk. Universität Oldenburg.
htp://curie.informatk.uni-oldenburg.de/~el3/biologie/el3_ol_biologie_simulatonanimaton_v03.1/html/fow1/page9.html
(abgerufen am 3.11.12)
Grundlagen des Tourismus:
htp://www.tourismus-grundlagen.de/?Destnatonen:Lebenszyklus
(abgerufen am 2.11.12)
Heinrich, E. (2011): Untersuchung von Küstendestnatonen des indischen Ozeans mit dem
'Tourism Area Life-Cycle' Modell unter Miteinbeziehung ökologischer Faktoren und diverser
nachhaltgkeitskonzepte
htp://www.tourism-knowhow.at/tkh/index.php?L=1
(abgerufen am 1.11.12)
Lao Statstcs Bureau:
htp://www.nsc.gov.la/index.php?
opton=com_content&view=artcle&id=40:tourism&catd=6:year-book&Itemid=41
(abgerufen am 4.11.12)
Nachhaltger-reisen.de
htp://www.nachhaltger-reisen.de/asien/laos-reisen/
(abgerufen am 1.11.12)
Richtlinien und Lehrpläne für die Sekundarstufe II – Gymnasium / Gesamtschule NordrheinWestalen (1999):
htp://www.standardsicherung.schulministerium.nrw.de/lehrplaene/upload/lehrplaene_download
/gymnasium_os/4715.pdf
(abgerufen am 3.11.12)
Tagesanzeiger: Der Party-Fluss des Todes (03.07.2012)
htp://www.tagesanzeiger.ch/leben/reisen/Der-PartyFluss-des-Todes/story/25051367
(abgerufen am 1.11.12)
The Guardian: Vang Vieng, Laos: the world's most unlikely party town (7.04.2012)
htp://www.guardian.co.uk/world/2012/apr/07/vang-vieng-laos-party-town
(abgerufen am 2.11.12)
5. Anhang
Hausaufgabe aus der vorangegangenen Stunde
Folie 1 - Ablauf der Stunde
Arbeitsblat 1 - Arbeitsaufrag
Arbeitsblat 1.1 - Kärtchen des lebendigen Diagramms
Antzipiertes Arbeitsblat 1.1 - Kärtchen des lebendigen Diagramms
Antzipiertes Plakat - Wachstumszyklusmodell nach Butler
Folie 2 – Touristenzahlen Provinz Ventane
Arbeitsblat 2 – Anwendungsbeispiel
Antzipiertes Tafelbild – Möglichkeiten und Grenzen des Modells
Arbeitsblat 3 - Hausaufgabe zur nächsten Stunde
Hausaufgabe der vorangegangenen Stunde:
Schaue Dir das Modell genau an, lies die Defnitonen der Phasen und unterstreiche dabei die
Kernaussagen.
M1 Modell zur Entwicklung von Tourismusregionen nach Richard Butler
M2 Phasen der Entwicklung touristscher Destnatonen nach Butler
Quelle: Praxis Geographie 2011 H.10, S.10
Folie 1
EK GK Q2
Ablauf der Stunde__________
__12.11.12
1. Bearbeitung der Arbeitsbläter J J J
→ 10 MIN
2. Vorstellung der Gruppenarbeit und Diskussion der
Ergebnisse
→ Rückbezug zur Leitrage
3. Anwendung auf das Raumbeispiel Vang Vieng J J J
→ 10 MIN
4. Refexion des Modells und der Methode
Arbeitsblat 1
Arbeitsaufräge
12.11.12
1. Lest die Kärtchen und ordnet sie an der Stelle des Diagramms ein, an der sie eurer Meinung
nach am besten passen und schreibt die passenden Zahlen an die jeweilige Stelle auf dem
Modell. Nehmt die Defnitonen für die Phasen des Butler-Modells aus der Hausaufgabe zur
Hilfe. Seid bereit, die bunten Kärtchen stellvertretend für die Kärtchen auf dem großen Modell
an der Tafel einzuordnen.
2. Überlegt euch für jede Zuordnung eine genaue Begründung und diskutert darüber.
Arbeitsblat 1.1: Situatonsbeschreibungen - verschiedene Reiseziele
A
In Playa del Carmen wurden alte, eng aneinander
gedrängte Hotelkomplexe abgerissen und moderne,
großzügige Touristenkomplexe werden gebaut. Der
Ort setzt nicht mehr nur auf Urlaubermassen,
sondern verstärkt auf gut zahlende Familien mit
Kindern. Es werden auch atraktve Sportarten für
Jung und Alt angeboten, wie z.B. Kite-Surfng. Durch
die tollen Angebote vor Ort hat Playa del Carmen
eine neue Atraktvität bei den Urlaubern erreicht.
B
Cebu-Malin hat wunderschöne weiße Strände und
ist ein neues, trendiges Ferienziel. Nachdem viele
Freunde Elena und Alex von Cebu-Malin
vorgeschwärmt haben und immer wieder dort hin
fahren, wollen auch die beiden in den Sommerferien
dorthin. Obwohl in Cebu-Malin eine Menge Hotels
vorhanden sind, haben sie Glück gehabt, überhaupt
noch ein Zimmer zu bekommen.
C
Arne war in den vergangenen Jahren schon
mehrfach im Takatukaland. In den letzten Jahren ist
ihm aufgefallen, das jedes Jahr mehr und mehr
Besucher kamen, mitlerweile aus allen Teilen der
Welt. In den letzten zwei Jahren hat sich die Anzahl
der Besucher zum Glück eingependelt und es
werden auch kaum neue Hotels gebaut. Seine
Kumpels, die jedem Trend hinterher hecheln, wollen
nicht mehr in das Takatukaland, weil sie meinen,
dass es nicht mehr spannend und trendy genug sei.
D
Für ihre Doktorarbeit über Wüstentere reist die
Biologin Wiebke auf eine abgelegene Insel vor der
südamerikanischen Küste. Nach Abschluss der
Forschungsarbeiten fährt sie mit ihrer Freundin noch
einmal dorthin, um ihr die einzigartge Natur und die
unberührte Landschaf zu zeigen.
E
Schon ein halbes Jahr vor dem Termin der letzten
Abi-Prüfung hat eine Schülergruppe des LenaDrewes- Gymnasiums eine Reise zu einer weit
bekannten Mitelmeerinsel gebucht. Dabei haben
sie das günstgste Angebot ausgewählt und keinen
Wert darauf gelegt, ob der Ort besonders 'in' ist.
F
Die Touristenhochburg Porto Beni droht aus allen
Nähten zu platzen. Tausende Menschen in
Badekleidung tummeln sich mit Tüten der Fast-Food
Keten am vermüllten Strand. Der Alkohol fießt in
Strömen und Schlägereien sind an der
Tagesordnung. Die Reiseveranstalter nehmen den
Ort aus dem Programm, weil sich immer
mehr Touristen über die dreckigen Straßen, das
stnkende Meerwasser und die alten Hotels
beschweren.
G
Als Tom im letzten Jahr auf der karibischen Insel
Praia do Domingo war, übernachtete er in einer
Mietwohnung, da es noch keine Hotels gab. Doch in
diesem Jahr kann er zum ersten Mal in einer grade
eröfneten Lodge übernachten.
Eine neu asphalterte Straße führt in den Ort.
Trotzdem ist alles sehr ruhig, abends sitzen die
einheimischen Fischer und Touristen zusammen in
einer Kneipe am Hafen.
Antzipierte Zuordnung
Arbeitsblat 1.1: Situatonsbeschreibungen - verschiedene Reiseziele
A 6a Erneuerung
In Playa del Carmen wurden alte, eng aneinander
gedrängte Hotelkomplexe abgerissen und moderne,
großzügige Touristenkomplexe werden gebaut. Der
Ort setzt nicht mehr nur auf Urlaubermassen,
sondern verstärkt auf gut zahlende Familien mit
Kindern. Es werden auch atraktve Sportarten für
Jung und Alt angeboten, wie z.B. Kite-Surfng. Durch
die tollen Angebote vor Ort hat Playa del Carmen
eine neue Atraktvität bei den Urlaubern erreicht.
B 3 Entwicklung
Cebu-Malin hat wunderschöne weiße Strände und
ist ein neues, trendiges Ferienziel. Nachdem viele
Freunde Elena und Alex von Cebu-Malin
vorgeschwärmt haben und immer wieder dort hin
fahren, wollen auch die beiden in den Sommerferien
dorthin. Obwohl in Cebu-Malin eine Menge Hotels
vorhanden sind, haben sie Glück gehabt, überhaupt
noch ein Zimmer zu bekommen.
C 4 Konsolidierung
Arne war in den vergangenen Jahren schon
mehrfach im Takatukaland. In den letzten Jahren ist
ihm aufgefallen, das jedes Jahr mehr und mehr
Besucher kamen, mitlerweile aus allen Teilen der
Welt. In den letzten zwei Jahren hat sich die Anzahl
der Besucher zum Glück eingependelt und es
werden auch kaum neue Hotels gebaut. Seine
Kumpels, die jedem Trend hinterher hecheln, wollen
nicht mehr in das Takatukaland, weil sie meinen,
dass es nicht mehr spannend und trendy genug sei.
D 1 Erkundung
Für ihre Doktorarbeit über Wüstentere reist die
Biologin Wiebke auf eine abgelegene Insel vor der
südamerikanischen Küste. Nach Abschluss der
Forschungsarbeiten fährt sie mit ihrer Freundin noch
einmal dorthin, um ihr die einzigartge Natur und die
unberührte Landschaf zu zeigen.
E Stagnaton
Schon ein halbes Jahr vor dem Termin der letzten
Abi-Prüfung hat eine Schülergruppe des LenaDrewes- Gymnasiums eine Reise zu einer weit
bekannten Mitelmeerinsel gebucht. Dabei haben
sie das günstgste Angebot ausgewählt und keinen
Wert darauf gelegt, ob der Ort besonders 'in' ist.
F 6b Verfall
Die Touristenhochburg Porto Beni droht aus allen
Nähten zu platzen. Tausende Menschen in
Badekleidung tummeln sich mit Tüten der Fast-Food
Keten am vermüllten Strand. Der Alkohol fießt in
Strömen und Schlägereien sind an der
Tagesordnung. Die Reiseveranstalter nehmen den
Ort aus dem Programm, weil sich immer
mehr Touristen über die dreckigen Straßen, das
stnkende Meerwasser und die alten Hotels
beschweren.
G 2 Erschließung
Als Tom im letzten Jahr auf der karibischen Insel
Praia do Domingo war, übernachtete er in einer
Mietwohnung, da es noch keine Hotels gab. Doch in
diesem Jahr kann er zum ersten Mal in einer grade
eröfneten Lodge übernachten.
Eine neu asphalterte Straße führt in den Ort.
Trotzdem ist alles sehr ruhig, abends sitzen die
einheimischen Fischer und Touristen zusammen in
einer Kneipe am Hafen.
Antzipiertes Plakat
Das Modell zur Entwicklung von Tourismusregionen nach Richard Butler (1980)
Quelle: Praxis Geographie (2011), H 10. S. 10
Folie 2
M1
Besucher von Vientane Province (Hauptourismusort: Vang Vieng)
Quelle: htp://www.tourismlaos.org/userfles/2009%20Statstcal%20Report%20on%20Tourism%20in%20English%20version.pdf
Arbeitsblat 2
Arbeitsaufrag
JJJ
Überprüf die Anwendbarkeit des Modells auf die Touristendestnaton Vang Vieng.
1) Ordnet die in den einzelnen Kärtchen beschriebene Situaton in das Modell ein.
2) Auf welcher Stufe des Modells befndet sich Vang Vieng derzeit? Begründet eure
Entscheidung aufgrund der Materialien (M1-M4).
3) Passt die Entwicklung von Vang Vieng in das Modell?
M1
Bob stammt aus Vang Vieng, hat aber 15 Jahre in Kanada
gelebt. Als er in sein ländliches Dorf zurück kommt, baut
er eine landwirtschaflich nachhaltg arbeitende Farm und
eine Schule auf, in welcher westliche Freiwillige die Kinder
auf Englisch unterrichten. Um den Freiwilligen die schöne
Natur der Umgebung zu zeigen, überlegt er sich, LKWReifen mit Luf zu füllen und die jugendlichen Helfer
damit den Fluss herunter schwimmen zu lassen. Sie
lieben es!
M4
“Die tödliche Touristenatrakton in Laos - Eimer voller
billiger Whiskys, Trinkspiele und ein verhängnisvoller
Fluss: Im laotschen Vang Vieng starben im Jahr 2011
mindestens 37 junge westliche Touristen. Die genauen
Zahlen sind unbekannt.” (vgl. 4.7.12 Tagesanzeiger; Neon,
November 2012)
“Das australische Außenministerium hat kürzlich eine
Reisewarnung speziell für Vang Vieng erlassen und mahnt
bei sportlichen Aktvitäten zu höchster Vorsicht.” (Neon,
November 2012)
M2
M3
Der Partytourismus in Vang Vieng boomt –
Rucksacktouristen aus aller Welt kommen in Scharen, um
zu feiern und zu tuben. TÜV Siegel und
Retungsschwimmer gibt es natürlich nicht. Die Rutschen
am Fluss sind nicht besonders sicher gebaut und im Fluss
gibt es gefährliche Felsen, an denen sich die Touristen
verletzen. Rund 10 Jugendliche müssen täglich ins
Krankenhaus. Bei schweren Verletzungen werden die
Touristen in die Hauptstadt gefogen, da das örtliche
Krankenhaus nicht für die vielen verletzten Touristen
ausgelegt ist und besonders schwere Verletzungen nicht
behandeln kann.
Die Bauunternehmer in Vang Vieng und Umgebung sind
glücklich, denn es wird viel gebaut. Mit der steigenden
Anzahl von Touristen in Vang Vieng, wächst auch die
Anzahl von Hotels und Hostels – mit einer Wachstumsrate
von einem Hotel pro Woche. Da gibt es viel zu tun.
Allerdings gibt es mitlerweile schon ein Überangebot an
Übernachtungsmöglichkeiten und viele Zimmer stehen
frei.
Antzipiertes Tafelbild – Möglichkeiten und Grenzen des Modells
Möglichkeiten und Grenzen des Wachstumszyklusmodells von Butler
Möglichkeiten
•
Vereinfachte und abstrakte Darstellung
Grenzen
•
der Entwicklung von
•
•
(vollständig) der Realität
Tourismusdestnatonen
•
gibt keine Erklärung für Prozesse
ein Modell, das auf viele
•
Phasen sind nicht immer punktuell
Tourismusdestnatonen anwendbar ist
voneinander abzugrenzen und können
anhand des Modells können
sich auch überlappen
wahrscheinliche Zukunfsszenarien
•
Theorie entspricht nicht immer
•
die Dauer einzelner Phasen kann auch
vorhergesagt werden (Marketngchefs,
länger bzw. kürzer sein als im Modell
Investoren, Unternehmer...)
vorgesehen
Tourismusorte können sich am Modell
•
sieht keine abweichenden
orienteren und beispielsweise einem
Entwicklungsszenarien vor (Kurve kann
möglichen Verfall vorbeugen
im Verlauf auch abfallen, um später
wieder anzusteigen / einzelne Phasen
werden gar nicht erreicht, Verfall trit
viel früher ein)
Arbeitsblat 3
Hausaufgabe zum 14.11.12
Schreibe zwei mögliche Szenarien für die weitere Entwicklung des Tourismus in Vang Vieng und
orientere Dich dabei an den Defnitonen der Phasen (Verfall und Erneuerung): Wie könnte sich
Vang Vieng weiterentwickeln? Bereichere die Szenarien mit Beispielen.

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