Schülerzeitung Nr. 6 (November 2014)

Transcrição

Schülerzeitung Nr. 6 (November 2014)
gedruckt bei www.esf-print.de
1
Vorwort
„Lass uns alles tun, weil wir können und nicht müssen, weil jetzt sind wir jung und lebendig und
das soll ruhig jeder wissen!“ – Julia Engelmann
Dieses Zitat passt sogar doppelt zu dem Text, den ich hier zum letzten Mal schreibe. Zum einen
ist der Text natürlich wieder das Vorwort zu der neuen und somit sechsten Ausgabe der
Schülerzeitung „Fragezeichen“. Zum anderen ist dies nach meinen Abiturprüfungen aber auch
mein letztes Vorwort und damit mein Abschied von der Schülerzeitung und vom Gymnasium
Unterrieden.
Doppelt passt das Zitat, weil es einerseits eine Aufforderung an euch ist: Lasst euch nicht allzu
sehr stressen von dem, was ihr tun müsst, vor allem nicht von der Schule, sondern engagiert
euch dort, wo ihr Spaß habt und das Gefühl bekommt, etwas wirklich gut zu können - in
meinem Fall war das sicherlich nicht der Matheunterricht. Und falls ihr später auch mal
„irgendwas mit Medien“ machen wollt oder einfach von Erlebnissen rund um euren Schulalltag
berichten wollt, dann engagiert euch doch für unsere Schülerzeitung – sie ist es auf jeden Fall
wert!
Andererseits passt das Zitat auch zu meinem Abschlussjahrgang 2014 und zu mir, weil wir jetzt
alles können und nichts müssen. Das gibt uns natürlich eine unglaubliche Freiheit, die sich
wahrscheinlich viele von euch wünschen. Diese Freiheit verleitet aber auch schnell dazu,
einfach nichts mehr zu machen, statt die ganzen Möglichkeiten zu nutzen, die sich einem
bieten.
Auf jeden Fall hat uns die Schule alles mitgegeben, was wir brauchen, um jetzt was aus uns zu
machen – und dafür möchte ich mich bedanken, bei allen unseren Lehrern und natürlich am
allermeisten bei allen Mitarbeitern der Schülerzeitung, die mir Tür und Tor für den Journalismus
geöffnet hat. Deshalb würde ich mich freuen, wenn ihr euch auch dieses Mal für die Inhalte des
neuen „Fragezeichens“ interessiert. Dazu zählen unter anderem Berichte darüber, wie und wo
die Mitglieder unserer Schulgemeinschaft unterwegs sind und was sie dabei erlebt haben,
Artikel über das, was nach der Schule kommen kann und schließlich all das, was am Ende des
Schuljahres 2013/14 bzw. zu Beginn des neuen Schuljahres interessant war.
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen und weiterhin alles Gute! Das Gymnasium Unterrieden
und die Zeit beim „Fragezeichen“ werde ich in guter Erinnerung behalten. Danke!
Leonie Rothacker, ehemals Klasse 12a
2
Inhaltsverzeichnis
S.2
Vorwort
GUS aktuell
Project Unterrieden – Was hat die neue SMV vor?
S.4
Andere Länder, andere Schulen?
– Auslandsschuldienst in Israel
S.5
Wo geht’s denn hier zur Queen? – Die London-Fahrt 2014.1
S.8
Wie kann man sich gut auf’s Abi vorbereiten?
– Das Studienhaus Wiesneck bietet eine Möglichkeit für Gemeinschaftskundler
S.9
Wer singt denn da? – Der neue Pop-Chor stellt sich vor
S.11
Wo lässt sich gut streiten? – Im neu gestalteten Raum der Streitschlichter
S.12
Wer ist neu am GUS? – Lehrerinterviews
S.14
Außerschulisches
Was hat’s gebracht? – Bilanz nach einer Amtszeit im JGR Sindelfingen
S.16
Ist Abbrechen (k)eine Lösung?
S.18
Was tun zwischen Schule und dem wahren Leben?
S.20
Abi und was dann? – Die IHK informiert
S.21
John Green. Das Schicksal ist ein mieser Verräter – Eine tragische Liebesgeschichte oder
ein klassisches Krebsbuch?
S.24
Unterstufe
Wer sind die besten Tigerenten? – Die Klasse 6d besucht den Tigerentenclub
Trier – Das zweite Rom?
S.26
S.27
Unterhaltung
Kennt ihr den schon? – Witze und Rätsel gesammelt in der Klassenstufe 6
S.28
Impressum/Bild- und Quellenverzeichnis
S.30
3
GUS aktuell
Project Unterrieden – Was hat die neue SMV vor?
Hallo liebe Unterriedener!
Wir sind das Team „Project Unterrieden“ und wollen euch als Schülermitverwaltung (SMV) in
diesem Schuljahr 2014/15 vertreten. Doch zuerst wollen wir uns bei euch bedanken, dass ihr uns
so zahlreich gewählt habt: Danke!
Unser Team, bestehend aus zehn Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe 11, setzt sich
zusammen aus zwei Schülersprechern (Adrian Schwarz, Patrizia Meola), vier Kulturreferenten
(Tessa Kubiena, Jan-Moritz Geiger, Annabell Haug und Katja Büchner) und den vier Sportreferenten (Axel Meiling, Tim Söns, Marcel Bayer und Simon Honsel).
Unser Hauptziel besteht darin, in diesem Jahr die Schule sportlicher zu machen, aber wir wollen
auch andere Dinge für euch organisieren. Dazu planen wir, zusätzlich zu den üblichen
Fußballturnieren, auch ein Wahlturnier und eventuell ein Terminatorballturnier.
Außerdem haben wir vor, die Zahl der Veranstaltungen zu erhöhen. Außer der traditionellen
Halloween-Party im Herbst wird es natürlich die alljährliche Faschingsparty geben und
zusätzlich dazu, wollen wir einen Filmabend veranstalten. Weiterhin haben wir vor, die
Kartenaktion mit anderen Schulen durchzuführen, genauso wie die Motto-Tage, die den
Schulalltag ein wenig bunter machen.
Dies alles soll in Absprache mit euch geschehen – also wendet euch an uns, wir sind immer
ansprechbar.
Das erste Event, unsere legendäre Halloween-Party, hat am 24.10.2014, vor den Herbstferien,
stattgefunden. Hierzu haben wir jeden Schüler von der 5. bis zur 8. Klasse herzlich eingeladen
und das war ein großer Erfolg. Zahlreiche Unterstufenschüler haben einen gelungenen
Partyabend erlebt – mit tollen Verkleidungen, angesagter Musik, Partyspielen, Pizza und viel
guter Laune.
Wir hoffen, es geht so weiter!
Adrian Schwarz, Klasse 11b
4
GUS aktuell
Andere Länder, andere Schulen? Auslandsschuldienst in Israel
Wo befindet sich die Schule, an der Sie unterrichtet haben?
Die Deutsche Schule Beit Jala/Evang. Lutherische Sekundarschule Talitha
kumi befindet sich in Beit Jala, das ist ein Städtchen, das direkt neben
Bethlehem liegt und etwa 12 km südlich von Jerusalem entfernt ist. Beit Jala
liegt wie die beiden Nachbarorte Bethlehem und Beit Sahour (dort sind die
Hirtenfelder, von denen in der Weihnachtsgeschichte die Rede ist) am Rand
der judäischen Wüste. Alle drei Städte befinden sich im sogenannten
Westjordanland, das zu den teilautonomen palästinensischen Gebieten
zählt. Um von Jerusalem nach Talitha kumi zu kommen, muss man
Kontrollen, also Checkpoints, des israelischen Militärs passieren.
Wie lange haben Sie dort unterrichtet?
Ich habe fünf Jahre in Talitha kumi unterrichtet.
In welchem Zustand war das Schulgebäude?
Die Schule, die von etwa 800 Schülerinnen und Schüler vom Kindergarten
bis zum Abitur besucht wird, ist baulich in einem annehmbaren Zustand, vor
allem, wenn man sie mit dem palästinensischen Standard vergleicht. Das Schulgelände ist etwa
9 ha groß und damit sehr großzügig. Neben dem Hauptgebäude gibt es einen Kindergarten,
eine Grundschule, eine Kirche mit hohem Kirchturm, einen
großen Schulhof mit Sportplatz, Kletterwand und überdachter
Sporthalle, ein Gästehaus (ca. 60 Betten) mit Küche und
Speiseraum, mehrere Konferenzräume und Zimmer für
Freiwillige, ein Internat für ca. 30 Mädchen, ein grünes
Klassenzimmer, eine eigene Quelle, Wirtschaftsgebäude, ein
Kleider- und Waschhaus, ein Pfadfinderheim, mehrere
Parkplätze, ein Dienstgebäude für den Schulleiter und
Wohnungen für die technischen Angestellten, die auf dem
Gelände leben.
Wann hat der Schultag begonnen bzw. geendet und wie lang waren die Pausen bzw. die
Schulstunden?
Talitha kumi wird von ca 2/3 christlich-arabischen und 1/3 muslimisch-arabischen Jugendlichen
besucht. Der Schultag beginnt jeden Tag um 7.40 Uhr mit einer gemeinsamen Schulandacht:
alle Schülerinnen, Schüler, Lehrkräfte und die Schulleitung versammeln sich für etwa 20 min.
Dann beginnt der achtstündige Unterricht im 40-Minuten-Takt. Es gibt jeweils zwei
Doppelstunden, dazwischen 20 und zweimal 10 Minuten Pause. Um 14.50 Uhr ist
Unterrichtsschluss für alle. Späteren Mittagsunterricht gibt es nicht, da es mittags oft sehr heiß
ist. Die Schulwoche umfasst fünf Tage, allerdings mit einem geteilten Wochenende: Freitag ist
frei (für die Muslime) und Sonntag auch (für die Christen). Samstag ist ein normaler
Unterrichtstag mit acht Stunden.
Wie groß sind die Klassen?
Die Klassen sind so groß wie am Unterrieden, also etwa 30 Schülerinnen und Schüler in den
unteren Klassen, die oberen Klassen sind kleiner. Für den Deutschunterricht werden die
5
GUS aktuell
Klassen in zwei bzw. drei Lerngruppen aufgeteilt, d.h. dort sind viel weniger Kinder und
Jugendliche als in den normalen Klassen.
Wie wichtig ist Disziplin? Gibt es Strafen?
Disziplin ist in den palästinensischen Gebieten sehr wichtig, das bedeutet jedoch nicht, dass alle
diszipliniert sind. Für mich war es oft schwierig zu unterscheiden, warum die Schülerinnen und
Schüler in der jeweiligen Situation unkonzentriert, undiszipliniert oder unwillig waren. Dabei
gab es persönliche Gründe und Gründe, die dem System bzw. der Politik geschuldet waren.
Geholfen hat mir schließlich, gelassen zu bleiben, klare Vorgaben zu machen, konsequent zu
handeln, meine Erwartungen nicht zu hoch zu hängen und insgesamt flexibel zu reagieren.
Inwiefern unterscheidet sich der Unterricht dort vom Unterricht in Deutschland, den wir alle
kennen?
Für mich persönlich besteht der größte Unterschied zwischen beiden Ländern darin, dass ich in
Talitha kumi Deutsch als Fremdsprache und nicht als Muttersprache unterrichtet habe. Die
Klassen konnten nicht genug Deutsch bzw. Englisch und ich konnte trotz all meiner
Anstrengungen nicht genug Arabisch, um so miteinander umgehen zu können, wie ich das von
Deutschland her gewohnt bin.
Ein weiterer Unterschied ist, dass ich irgendwie nie mit den Schülern allein war. Entweder
waren junge Erwachsene, die ihren Bundesfreiwilligendienst in Talitha kumi ableisteten, im
Unterricht dabei oder aber Gäste aus Deutschland, die den Unterricht besuchten und mit den
Schülerinnen und Schülern sprechen wollten. Die Klassenzimmertür stand immer offen und es
kamen Politiker, Botschafter und andere Besucher.
Deutsch ist in den palästinensischen Gebieten kein Versetzungsfach. Das bedeutet, dass die
Schülerinnen und Schüler es nicht sehr ernst genommen haben. Die einzige Motivation, die wir
hatten, war die Aussicht auf eine Deutschlandreise für diejenigen, die gute Leistungen
erzielten.
Das Benotungssystem ist ebenfalls verschieden: Es werden Punkte (0 bis 100) vergeben, wobei
es nicht üblich ist, Punkte unter 90 zu geben. Daran muss man sich erst einmal gewöhnen.
Gibt es Schuluniformen? Wenn ja, wie sehen diese aus?
Es gibt eine Schuluniform: für Mädchen und für Jungen ist es eine graue lange Hose, ein weißes
Polo-Shirt und ein dunkelblauer Pullover. Im Sportunterricht tragen alle dunkelblaue lange oder
knielange Sporthosen und ein weißes Polo-Shirt.
Die muslimischen Mädchen dürfen kein Kopftuch tragen, allen
Mädchen ist es verboten, die Haare offen zu haben. Die
Mädchen dürfen sich nicht schminken oder Schmuck tragen
(auch keine Ohrstecker, Piercings, Ringe, Tattoos etc.). Die
Jungen dürfen kein Gel in die Haare kämmen und müssen sie
kurz schneiden lassen. Wer sich nicht an die
Bekleidungsregeln hält, wird während der Morgenandacht zur
Seite genommen und für einen Tag von der Schule ausgeschlossen. Einmal im Jahr dürfen die
Schülerinnen und Schüler für einen Tag anziehen, was sie möchten.
Müssen die Eltern Schulgeld bezahlen?
Es gibt eine Schulgebühr: sie beträgt etwa 400,-€ pro Jahr und Kind. Das ist die niedrigste
Gebühr aller Privatschulen in der Region Bethlehem. Das Internat kostet pro Jahr nochmals
etwa 400,- €. Es fallen außerdem Kosten für Bücher, Schulkleidung, Busbeförderung etc. an.
6
GUS aktuell
Gibt es Essensmöglichkeiten in der Schule?
Für die Schülerinnen und Schüler gibt es einen Sandwich-Verkauf in den Pausen und einen Kiosk
mit Süßigkeiten und Getränken neben dem Schulgelände.
Gibt es Ferien – wann und wie lange?
Da es eine deutsche Schule ist, muss eine Mindestzahl von Schultagen unterrichtet werden,
damit die Zuschüsse bezahlt werden und das Abitur anerkannt wird. Wegen der christlichen
und muslimischen Schüler und Lehrer gibt es eine Kombination von Ferien: Weihnachten ca. 10
Tage, Ostern etwa 5 Tage pro Richtung (also 5 Tage für das orthodoxe Osterfest und 5 Tage für
das Osterfest der Westkirche). Außerdem gibt es die muslimischen Feiertage, deren Datum
wechselt: das Zuckerfest nach dem Ramadan (2 Tage) und das Opferfest (zwischen 2 und 4
Tage), sowie den Geburtstag des Propheten Mohammed. Die Sommerferien dauern 2 Monate.
Einen festgelegten Ferienplan für mehrere Jahre oder nur Monate gibt es nicht, da in Mekka
z.B. im Ramadan und beim Opferfest sehr spontan entschieden wird, wann das Fest beginnt
bzw. wann es Ferien gibt.
Gibt es an der Schule besondere Rituale (Bsp. Fahneneid in den USA)?
Der Schulmorgen beginnt mit einer gemeinsamen Schulandacht.
Im März wird der Internationale Frauentag gefeiert: der Schulleiter überreicht jeder Lehrerin
eine Rose und bedankt sich bei ihr. Am Tag des Lehrers veranstalten die Eltern für die
Lehrkräfte ein Frühstück und bedanken sich für ihre Arbeit. Am Geburtstag des Schulleiters ist
es üblich, dass er das gesamte Kollegium mit Ehepartnern zum Abendessen einlädt.
Die offizielle Abiturfeier dauert mindestens vier Stunden: der palästinensische lutheranische
Bischof kommt ebenso wie der deutsche Botschafter, die ganze Lokalprominenz und natürlich
kommen auch alle Eltern und Großeltern.
An Weihnachten erhalten alle Schülerinnen und Schüler ein Geschenk von der Schule: mal einen
USB-Stick, mal ein T-Shirt.
Die Schulgemeinschaft ist wie eine große Familie und man nimmt Anteil an den freudigen und
traurigen Ereignissen: Der eigene Geburtstag, die Geburt eines Kindes, die Verlobung und
Hochzeit der Kinder, ein neues Auto, der Umzug in eine neue Wohnung – bei all diesen
Gelegenheiten bringt man etwas Süßes mit und singt und feiert in der großen Pause. Wenn
jemand aus dem Lehrerkollegium krank wird, geht das gesamte Kollegium ans Krankenbett
und besucht den Kranken.
Ein weiteres besonderes Ereignis ist der Schulausflug. Die ganze Schule (ohne Grundschule und
Kindergarten) fährt mit etwa 25 Bussen gemeinsam zu einem Ziel. Die Busse dürfen zwar nur
bestimmte, vorher festgelegte Strecken befahren, aber der gemeinsame Schulausflug ist ein
besonderes Ereignis für alle Beteiligten.
Vielen Dank für das Interview, Frau Woloszyn!
Josefine Böttiger & Elisabeth Jakoby, Klasse 9a
7
GUS aktuell
Wo geht’s denn hier zur Queen? – Die London-Fahrt 2014.1
Die alljährliche LondonFahrt begann 2014 am
Montag, den 7.Juli, um 4.45
Uhr am GUS. Wir hatten
eine lange Fahrt vor uns und
freuten
uns
auf
die
kommende Woche. Abends,
gegen 19.00 Uhr, erreichten
wir endlich den Parkplatz
ein bisschen außerhalb von
London, an dem uns die Gastfamilien abholten, bei denen wir privat, mit anderen Mitschülern,
untergebracht waren.
Am nächsten Morgen startete dann auch schon unser Programm und wir fuhren erst einmal
mit dem Bus nach London-City. Wir machten einen London-Walk in verschiedenen Gruppen und
schauten uns die wichtigsten Sehenswürdigkeiten wie beispielsweise die Westminster Abbey
oder den Trafalgar Square an. Danach fuhren wir mit der U-Bahn zum Camden Market. Dort
hatten wir Freizeit und durften uns auf dem Market umschauen. Abends genossen wir
gemeinsam die Aussicht auf das beleuchtete London von einer Anhöhe im Park. Nach einem
langen Tag kamen wir ziemlich erschöpft, aber auch begeistert von unserem schönen Tag in
London, bei den Gastfamilien an.
An unserem zweiten Tag gingen wir morgens zu Madame Tussauds. Es war zwar ziemlich voll,
aber man konnte trotzdem die vielen Wachsfiguren anschauen, die den Prominenten
verblüffend ähnlich sahen – auch die Queen bekamen wir hier zu Gesicht. Danach hatten wir
verschiedene Gruppen-Aktivitäten, z.B. Olympic Park, London Eye oder das Stadion von Chelsea.
Wir machten mit Frau Köppel eine Bustour über die Oxford Street und sie zeigte uns das
Musical, vor dem wir uns am Abend treffen sollten. Danach hatten wir wieder genügend Zeit
zur freien Verfügung, um die vielen tollen Läden in der Oxford Street anzuschauen und etwas
zu essen. Wir trafen uns um ca. 18.00 Uhr für das Musical Mamma Mia, das eine gelungene
Mischung aus Tanz und Gesang war.
Am Donnerstag machten wir dann einen Tagesausflug nach Brighton, wo wir zunächst einen 4
km langen Cliff-Walk unternahmen, von dem aus man eine schöne Aussicht auf das Meer hatte.
Danach hatten wir Freizeit und konnten was essen gehen oder ein bisschen durch die Stadt
bummeln. Mittags machten wir dann einen Trasher Hunt, bei dem man in Gruppen
verschiedene Fragen über Brighton beantworten musste. Diese Antworten sollte man
herausbekommen, indem man durch die Stadt lief, dort genau beobachtet, bestimmte
Gegenstände sammelte und Bilder machte. Es war sozusagen eine Stadtrallye. Trotz des
regnerischen Wetters hatten wir alle sehr viel Spaß und einen wirklich schönen Tag in Brighton.
Die Woche verging sehr schnell und dann war auch schon unser letzter Tag angebrochen. Wir
gingen morgens zur Tower Bridge, um noch ein Gruppenfoto zu machen und besuchten
verschiedene Museen. Anschließend hatten wir nochmal Zeit für uns. Zum Abschied machten
wir eine Bootstour über die Themse nach Greenwich. Dort holte uns dann der Bus ab und
unsere lange Heimreise brach an. Natürlich freuten wir uns alle auf Zuhause, aber die Zeit in
London war wirklich sehr schön und wir danken allen Lehrern, die dabei waren und uns diese
tolle Zeit ermöglicht haben. Außerdem wünschen wir allen Schülern der letzten Londonfahrt,
2014.2, viel Spaß!
Laura Eckert & Juliane Zuck, Klasse 10a
8
GUS aktuell
Wie kann man sich gut auf’s Abi vorbereiten? –
das Studienhaus Wiesneck bietet eine Möglichkeit
für Gemeinschaftskundler
„Wer das lesen will, muss Stress mögen!“ So oder so ähnlich hören sich Parolen der linken
Autonomen in Hamburg an – das war aber nicht das Einzige, was unsere GemeinschaftskundeLeistungskurse beim Seminar im Studienhaus Wiesneck lernen
durften. Unter anderem wurde uns auch das Modell „LiquidDemocracy“ der Piraten-Partei vorgestellt, als wir vom 05.-07.
Februar 2014 das Studienhaus der Uni Freiburg besuchten. Wir
haben gelernt, dass der Rösti-Graben die Sprachgrenze der
Schweiz ist, wie man Plakatwerbung für die AfD macht und in
welchen Freiburger Studentenbars kein Ausweis verlangt wird.
Tatsächlich war das eigentliche Thema des Seminars „Politik
und Beteiligung“. Die Gk-Kurse der Elften und Zwölften
waren gemeinsam mit Frau Freudenberg und Herrn
Schütze drei Tage lang von der Schule befreit, um sich,
im Falle der Zwölfer, intensiv auf das bevorstehende Abi
vorzubereiten oder sich, im Falle der Elfer, drei Tage
lang mit den wichtigen Fragen des Lebens beschäftigen
zu können: Weshalb darf man unter Partizipation nach
Benjamin Barber beispielsweise „nicht die Bewegung
eines Schwarms geklonter Aale [verstehen], die sich im
Gleichschritt winden“ oder warum zur Hölle hatte das
Jungs-Zimmer nur ein Fenster zum Balkon und das von den Mädchen eine Tür? Wo bleibt denn
da bitte die Gleichberechtigung?
Abgesehen von den teilweise kuriosen Lerninhalten und den schwer verständlichen Texten
hatten wir allerdings wirklich eine gute und lehrreiche Zeit inmitten von verschneiten Feldern
und Bauernhöfen irgendwo in der Nähe von Freiburg. Das Essen war lecker, die Nächte waren
lang und die Tage wurden vielleicht nicht so aufmerksam begangen, wie das hätte sein sollen.
Trotzdem haben wir mit Bravour ein Politik-Quiz gemeistert, Flow-Charts zum Ablauf einer
Volksabstimmung zu Plakat gebracht und vorgestellt, Wahlwerbespots gedreht und politische
Diskussionen geführt, zu denen wir in der Schule daheim wahrscheinlich nie gekommen wären.
In der Mittagspause durften wir den Sonnenschein in unserem malerischen kleinen
Schwarzwalddörfle genießen, abends wurde zum Ausgleich nach der vielen Kopfarbeit unterm
Dach Tischtennis oder Billard gegen die Lehrer gespielt oder man ist anderen Aktivitäten
nachgegangen, die die ewig lange Schlange vor dem Kaffeeautomaten am nächsten Morgen
erklären könnten.
Alles in allem sind wir der Meinung, dass das
Seminar uns auf jeden Fall gut auf’s Abi
vorbereitet hat. Diese drei Tage haben viel mehr
Raum geboten, um sich konzentriert mit einem
Thema auseinanderzusetzen und sich darüber
intensiv auszutauschen als eine Doppelstunde
zwischen Bio und Sport. Weder das
Faktenwissen noch dessen kreative Umsetzung
kamen zu kurz. Wenngleich sich die eine oder
andere Stunde doch ein wenig in die Länge
9
GUS aktuell
gezogen hat, waren wir doch alle interessiert dabei und
konnten viel mitnehmen. Das Thema war für den ElferKurs perfekt, weil es ein Teil des ersten
Sternchenthemas ist, das sie ohnehin gerade behandelt
haben. Für uns Zwölfer war es eine willkommene und
vor allem notwendige Wiederholung des alten Stoffes,
da wir zu dem Zeitpunkt schon fast mit dem zweiten
Sternchenthema „Wirtschaft“ fertig waren. Außerdem
hatten wir eine coole Zeit und es hat gut getan, einfach
mal für ein paar Tage aus dem Schulalltag
rauszukommen.
Wir denken, unsere guten Abiturergebnisse sprechen für sich, was den Sinn oder Unsinn einer
solchen Exkursion anbelangt. Es bleibt uns also an dieser Stelle nichts, als uns bei unseren
Lehrern für diese Möglichkeit zu bedanken und dem ganzen Elfer-Kurs viel Erfolg fürs Gk-Abi
nächstes Jahr zu wünschen – ihr packt das!
Leonie Rothacker & Magdalena Seng, ehemals Klasse 12a
10
GUS aktuell
Wer singt denn da? – Der neue Pop-Chor stellt sich vor
DÜ-DÜ-DÜ-DO-DO-DO-DA-DA-DA...
Wenn man im vergangenen Schuljahr dienstags in der Mittagspause am Musikraum
vorbeigegangen ist, konnte man sonderliche Geräusche hören.
Hier stimmte sich nämlich auf moderne Weise der neue Schulchor ein – und vor jedem großen
Sänger steht immer das Einsingen. Dass diese Übungen schon gut gewirkt haben, konnten viele
Schüler und Lehrer bereits beim Weihnachtsgottesdienst sehen, wo der Chor seinen ersten
Auftritt hatte. Auch beim Maichinger Weihnachtsmarkt durfte der Chor zeigen, was er in der
kurzen Zeit schon gelernt hatte. Der letzte große Auftritt, der von Frau Scheirings Musikkurs
unterstützt wurde, konnte am Schulfest bewundert werden und hat allseits großes Lob
erhalten.
Im Chor singen wir vor allem moderne Lieder wie aktuell z.B. „Talking to the moon" von Bruno
Mars oder „Someone like you" von Adele.
Aber auch Klassiker wie „For the longest time" von Billy Joel stehen auf dem Programm –
Hauptsache, es macht Spaß und mehrere Stimmen ergeben am Ende ein melodisches Ganzes.
Zu Beginn eines neuen Stückes ist es zunächst noch schwierig, wenn man mehrere
unterschiedliche Stimmen gleichzeitig singen muss – doch mit jeder Übungsstunde lernt man
dazu und das Ergebnis belohnt die anfänglichen Strapazen.
Frau Scheiring leitet den Chor am Klavier und Frau Deyhle unterstützt den Chor beim Singen.
Unser nächster Auftritt wird im laufenden Schuljahr sein und wir würden uns sowohl über
gesangliche Unterstützung als auch über viele Zuhörer freuen.
Singinteressierte sind also jeden Montag in der 7. Stunde in Raum 226 herzlich willkommen!
Der Schulchor
11
GUS aktuell
Wo lässt sich gut streiten? –
Im neu gestalteten Raum der Streitschlichter
Ihr habt Probleme mit Mitschülern oder Freunden? Dann kommt zu uns, den Streitschlichtern
am GUS. Wir sind ca. 26 Schülerinnen und Schüler aus den Klassenstufen 8 bis 11, die von Frau
Eimer und Herrn Grünwald betreut werden und eine spezielle Ausbildung haben, um euch in
Streitsituationen weiter zu helfen. Ihr findet uns immer in der großen Pause im
Streitschlichterzimmer in der Aula. Kommt einfach vorbei, wir helfen euch gerne!
Damit ihr euch bei uns wohlfühlt und unser Streitschlichterraum eine gemütliche Atmosphäre
ausstrahlt, setzten sich einige von uns als Kreativteam zusammen, um Ideen zu sammeln. Dann
bereiteten wir eine Präsentation mit unseren Vorschlägen zur Gestaltung vor, da alle im Team
einverstanden sein mussten, vor allem auch Herr Grünwald, der den Raum weiterhin als Büro
nutzt. Dafür zeichneten wir einen Grundriss des Raumes und „gestalteten“ ihn. Damit der
Raum auf keinen Fall erdrückend wirkt, was bei Streitfällen nur negative Einflüsse hätte,
entschieden wir uns für ein frisches Grün. Dafür recherchierten wir auf unterschiedlichen
Homepages von Baumärkten nach preiswerten Farben. Es kamen zwei Farben in die engere
Auswahl, die wir in unserer Präsentation zeigten, damit das ganze Team abstimmen konnte.
Außerdem suchten wir nach Regalen. Auch hier fanden wir ein gutes und preiswertes Angebot.
Das Wichtigste: Vorhänge für eine ungestörte Besprechung. Dafür haben wir in der Schule
unseren Raum vermessen. Die Länge und Höhe aller Fenster und die Gesamtlänge damit wir
auch die exakten Maße bestellen konnten. Auch bei dieser Auswahl hatten wir bestimmte
Vorstellungen und Kriterien: Es sollten keine dichten und dicken Vorhänge sein, damit man
nicht das Gefühl von Enge bekommt. Dünne Vorhänge, die weder zu transparent noch zu
blickdicht sind. Bei der Farbauswahl entschieden wir uns für Weiß und Apfelgrün, passend zu
den Wänden.
Nachdem wir unsere Ideen per Präsentation dem Team vorstellten, alles absprachen und uns
einigten, kamen die Ferien. Die Farbe wurde gekauft. Ein Teil unseres Kreativteams und Frau
Eimer, unsere Lehrerin und gleichzeitig unsere Mediatorin, trafen sich in den Ferien zum
Streichen. Alle brachten von zu Hause Farbrollen, Pinsel und andere nützliche Werkzeuge mit
12
GUS aktuell
und dann ging es los. Erst klebten wir die Türrahmen, Kanten und Ecken mit Kreppband ab und
fingen dann an: Wir strichen zusammen die Wände, was viel Spaß machte. Nur merkten wir
schon kurz danach, dass die Farbe nicht reichen würde, da wir auch noch eine zweite Schicht
streichen wollten. Zu unserem Glück kam Herr Grünwald. Er fuhr dann noch mal in den
Baumarkt, um dieselbe Farbe zu kaufen. Als er wieder kam, war es schon fast Mittag und wir
hatten alle Hunger. Wir bestellten drei große unterschiedliche Pizzen und ließen sie in die
Schule liefern. Nach dem Essen ging es weiter und das Endergebnis hat allen gefallen. Nach und
nach kamen die Möbel von Herrn Grünwald und schon bald darauf bestellten wir die Vorhänge.
Frau Eimer wusch sie in den Sommerferien, sodass sie in der ersten Schulwoche aufgehängt
werden konnten.
Der Raum kann sich jetzt wirklich sehen lassen! Es ist noch besser geworden, als wir es uns
vorgestellt haben und wir sind stolz darauf, dass wir das so gut hinbekommen haben.
Shpat Sallaj & Sebnem Altan, Klasse 10b
13
GUS aktuell
Wer ist neu am GUS? – Lehrerinterviews
Mit Beginn des Schuljahres 2014/2015 hat das GUS erneut Zuwachs bekommen. Neue
Schülerinnen und Schüler sind ebenso wie neue Lehrerinnen und Lehrer Teil unserer
Schulgemeinschaft geworden. Insgesamt zählt das Lehrerkollegium nun 72 Personen – drei
davon möchten wir hier etwas genauer vorstellen. Während allerdings Frau Böttinger und Frau
Richter tatsächlich neu am GUS sind, ist Frau Deyle eine alte Bekannte.
PERSÖNLICHES:
Wie heißen Sie?
Nadja Böttinger
Jasmin Richter
Ulrike Deyle
Woher kommen Sie?
Gechingen
Nufringen
Berlin
Wo wohnen Sie jetzt?
Maichingen
Nufringen
Stuttgart
Sind Sie verheiratet?
Ja.
Nein.
Ja.
Haben Sie Kinder?
Ja, ich habe drei Kinder.
Nein.
Nein.
Welche Hobbies haben
Sie?
Rad fahren, Tennis
spielen, Freunde treffen
Schwimmen, Joggen,
Reisen
Spaziergänge, Musik
hören
Welche Fremdsprachen sprechen
Sie?
Englisch, Französisch,
Italienisch
Englisch und Französisch
Englisch
Was ist Ihr
Lieblingsessen?
Pasta
Lasagne
Kartoffeln mit
Kräuterquark
Was ist Ihr
Lieblingsfilm?
„Willkommen bei den
Scht’is“
„Die Batman-Trilogie“
Alle Minions-Filme
und „Der Prinz von
Zamunda“
Was ist Ihr
Lieblingstier?
Meerschweinchen
Katze
Pinguin
14
SCHULISCHES:
Welche Fächer
unterrichten Sie?
Biologie und Französisch Englisch, Biologie und
Bio bilingual
Deutsch und
Geschichte
Warum sind Sie ans
GUS gekommen?
Ich bin nach
Sindelfingen umgezogen und der Weg
zu meiner alten Schule
wäre zu lang gewesen.
Mich hat v.a. der
bilinguale Zug am GUS
interessiert.
Ich bin zunächst als
Krankheitsvertretung
vom
Regierungspräsidium
hier her geschickt
worden.
Wie sieht Ihr Schulweg
aus?
Ich komme zu Fuß zur
Schule.
Ich komme mit dem
Auto.
Ich komme mit der SBahn oder gemeinsam
mit Kollegen im Auto.
Was gefällt Ihnen am
GUS?
Die Schule liegt so schön
im Grünen.
Natürlich die Lage der
Schule im Grünen.
Das Kollegium ist hier
sehr nett und die
Schule hat eine tolle
Lage im Grünen.
Warum sind Sie
Lehrerin geworden?
Der Beruf war ein
Kindheitstraum und in
meiner Jugend hat er
mir immer noch
gefallen.
Weil ich Bildung für sehr
wichtig halte.
Ich habe Spaß an der
Arbeit mit Kindern
und Jugendlichen.
Sind Sie gerne zur
Schule gegangen?
Warum (nicht)?
Ja, weil ich jeden Tag
meine Freunde
getroffen habe.
Ja!
Ja!
Was war Ihr
Lieblingsfach?
Sachkunde und Biologie
Biologie und BK
Deutsch
Was haben Sie bei
Langeweile im
Unterricht gemacht?
Ich habe Kalender
gestaltet, mit meinen
Nachbarn geredet und
Tic Tac Toe gespielt
Ich habe aus dem Fenster Ich habe Briefe
geschaut.
geschrieben.
Was machte Ihren
Lieblingslehrer aus?
Er konnte gut zuhören.
Er war kompetent in
seinem Fach und hat
spannenden Unterricht
gemacht.
VON FRÜHER:
Humor und Wissen
Vielen Dank an alle Lehrerinnen, dass Sie sich Zeit für uns genommen haben!
Marie Wegner, Lilly Grundmann & Beyza Gündoğdu, Klasse 6c
15
Außerschulisches
Was hat’s gebracht – Bilanz nach einer Amtszeit im JGR in
Sindelfingen
„Der Jugendgemeinderat (JGR) wird von jungen Menschen in Sindelfingen für die Dauer von
derzeit einem Jahr gewählt und vertritt deren Interessen, Wünsche, Bedürfnisse etc. gegenüber
der Stadt Sindelfingen, also gegenüber dem Oberbürgermeister, der Stadtverwaltung und dem
Gemeinderat.
Der JGR mischt sich in alles ein, was ihm wichtig erscheint – durch politische Arbeit, Initiativen,
eigene Projekte und Aktionen, Öffentlichkeitsarbeit – und bringt damit die Ideen, Verbesserungsvorschläge, Kritik aber auch das Lebensgefühl der jungen Menschen in die Stadt ein. In
Sindelfingen steht dem JGR dafür ein Budget von 10.000 Euro im Jahr und das Teilnahme-,
Anhörungs- und Antragsrecht im Gemeinderat und seinen Ausschüssen zur Verfügung.“
Soweit die Idee in ihrer offiziellen Formulierung! Die erste Amtszeit des ersten JGRs in
Sindelfingen, die nach 1 ½ Jahren vorbei ist, hat bei mir ganz unterschiedliche Eindrücke
hinterlassen. Das Konzept zu dieser Idee klang einfach: ca. 25 Jugendliche aus allen Teilen von
Sindelfingen und unterschiedlichen Schulen werden gewählt und sollen sich für ihre
Gleichaltrigen einsetzen.
Doch das stellte sich als schwieriger heraus als gedacht. In der Anfangsphase wurden wir bei
der Ideenfindung noch gut unterstützt, aber als es beispielsweise an die Ausarbeitung einer
Satzung ging, wurde es schon komplizierter, da wir nun auf uns allein gestellt waren. Wir
gewöhnten uns schnell daran, eigenständig im Team zu arbeiten und nicht alles vorgelegt zu
bekommen. Wir bildeten spezialisierte Ausschüsse, die sich um Themen wie Events,
Infrastruktur, Kommunikation und Schule kümmerten. Anschließend konnte unsere eigentliche
Arbeit losgehen.
Nach einer großen Umfrage in der Stadt hatten wir schnell ein Meinungsbild der Jugendlichen
und versuchten, uns auf die meistgenannten Wünsche zu konzentrieren.
Wir hatten viel vor, zu viel, denn all das war trotz einem ganzen Jahr Zeit nicht machbar. Zum
einen erschwerten uns lange Bearbeitungszeiten von Anträgen oder lange Gespräche mit den
städtischen Behörden das schnelle Vorrankommen, zum anderen wurde unsere Gruppe immer
kleiner. Nicht nur bei Sitzungen waren wir oft nicht einmal beschlussfähig, auch bei
16
Außerschulisches
Eventplanungen mussten wir mit einem Minimum an Beteiligung aus dem JGR rechnen, da ein
Großteil einfach nicht mehr kam. Ich weiß nicht, ob manchen vor der Wahl nicht klar war, wie
viel Zeit so ein Amt in Anspruch nimmt, aber Veranstaltungen planen sich eben nicht von
alleine. Ich fand es wirklich schade, dass irgendwann fast die Hälfte kaum oder gar nicht mehr
mitwirkte.
Trotz der immer kleiner werdenden Gruppe überwiegen für mich am Ende der Amtszeit immer
noch die positiven Seiten. Die Erfahrungen, die man sammelt, sind all die vielen Treffen und
Mühen wert. Man wird nicht nur mit politischen Themen vertrauter und bekommt einen
Einblick in die Dinge, die in der Stadt hinter den Kulissen vorgehen, sondern man lernt auch
viele neue Leute kennen und es entstehen Freundschaften, die jede lange Sitzung erträglich
machen. Vor allem Planungstreffen und Sitzungen in den Ausschüssen wurden oftmals zu
lustigen Abenden oder Nachmittagen, durch die die Arbeit nie langweilig wurde. Das Kino am
See, die Kommunalwahlaktion, einige Partys und ein großes Dachverbandstreffen sind nur ein
paar Beispiele für das, was wir erreicht haben.
Abschließend kann ich das Amt im JGR nur empfehlen, weil man so viele Erfahrungen sammelt
und man beispielsweise durch das Antrags- und Rederecht im Gemeinderat eine Menge
Mitsprache hat. Man kommt mit städtischen Behörden und anderen Jugendorganisationen ins
Gespräch und wird mit dem Planen von Events vertraut.
Der JGR ist ein politisches Organ, das einem auch einen Einblick in Wahlen,
Gemeinderatssitzungen und andere politische Bereiche gewährt.
Aber man sollte sich auch darüber im Klaren sein, dass man viel Zeit investieren muss, um
wirklich etwas zu erreichen!
Selina Cakal, Klasse 11a
Vertreter des GUS im JGR 2014/2015:
Marc Jonanthan Michel
Ariane Schachtschabel
Marco Pröfrok
17
Außerschulisches
Ist Abbrechen (k)eine Lösung?
Hallo, ich bin Soraya und eine ehemalige Schülerin des Gymnasiums Unterrieden. Vielleicht
erinnern sich noch einige an mich, denn ich war bis zum vorletzten Schuljahr und dem
Abschluss der 10. Klasse unter euch. Was die Lehrer betrifft, kann ich zwar nicht behaupten,
dass ich einer ihrer Lieblingsschüler war, aber mit den meisten kam ich im Großen und Ganzen
gut aus. Rückblickend wundert es mich, dass ich es überhaupt auf das Gymnasium geschafft
habe. Ich war immer ein bisschen faul – habe meine Hausaufgaben gemacht und auf Arbeiten
gelernt, weil mich meine Mutter gepusht hat. Das Ganze ging bis zur 7. Klasse reibungslos,
dann habe ich meine schulischen Pflichten oft vernachlässigt. Ich habe mich irgendwie
gehalten, durchgemogelt, mir selbst mit Spickzetteln geholfen und schließlich GFSPräsentation gemacht, die mich gerettet haben.
Während mich Sport und Mathe nicht interessiert haben, war ich immer schon sehr kreativ
veranlagt: Ich habe Songs geschrieben und Romane verfasst. Man könnte schon sagen, dass
ich eine kleine Träumerin war. In der 10. Klasse war ich dann zum ersten Mal
versetzungsgefährdet und das war für mich ein Schock. Obwohl ich in dieser Zeit viel mehr
gelernt habe als zuvor, habe ich den Anschluss verpasst und mir war klar, ich wollte mir unter
keinen Umständen die Oberstufe antun. Weil das Ende des Schuljahres kurz bevor stand und
meine Mutter gegen meinen Entschluss war, die Schule abzubrechen, handelte ich mit ihr einen
Deal aus: Wenn ich es schaffe, in zwei Wochen einen Ausbildungsplatz zu finden, darf ich das
Gymnasium verlassen.
Da ich schon seit Jahren zu Hause die Köchin bin, etliche Torten kreiert und verkauft habe und
einfach das Zeug dazu hatte, eine Ausbildung in diesem Bereich zu machen, habe ich mich bei
drei Stuttgarter Hotels beworben. Alle drei haben mich zum Vorstellungsgespräch eingeladen
und bei allen drei hatte ich die Gelegenheit, probeweise dort zu arbeiten. Meine Mutter würde
wahrscheinlich durchdrehen, wenn sie wüsste, wie viele Schulstunden ich geschwänzt habe,
um an diesen Probetagen teilzunehmen, aber mir war meine berufliche Entwicklung einfach
wichtiger und es hat sich gelohnt.
In das Hotel Mövenpick in Leinfelden-Echterdingen habe ich
mich sofort verliebt: die Location, die Rezeption, das Personal,
und die Dekoration – alles war luxuriös und fein eingerichtet.
Mein Küchenchef hat mir ebenfalls zugesagt sowie alle
Kollegen, mit denen ich zu tun hatte. Auf der einen Seite war
ich natürlich traurig, da ich viele wertvolle Kontakte am
Unterrieden geknüpft habe, aber auf der anderen Seite,
konnte ich es kaum abwarten, meine Ausbildung im
Mövenpick-Hotel zu beginnen.
In den ersten paar Wochen habe ich mich im Mövenpick grandios
gefühlt, bin vor Enthusiasmus beinahe geplatzt, habe nur Lob
bekommen, wundervolle Menschen kennengelernt, alles richtig
gemacht. Ich dachte mir: „Das ist der Weg, den ich gehen werde und
keinen anderen.“ Heute denke ich darüber: „Ich war ganz schön
naiv.“ Denn nach vier Wochen, konnte ich die Küche nicht mehr
sehen. Ich war vorerst in der kalten Küche tätig, war den ganzen Tag
am Gemüse Schnippeln und Salate machen. Das war für mich nicht
einmal das Schlimmste; vor allem war ich enttäuscht, dass in der
Küche kaum gekocht wurde, sondern oft fertige Produkte mit
Dekoration aufgepeppt wurden. In der zweiten Phase meiner Ausbildung wurde ich, nachdem
18
Außerschulisches
mein Küchenchef auf meiner Facebook-Seite meine Torten entdeckt hat,
der Patisserie zugeteilt. Dort wurde ich mit viel Arbeit ziemlich alleine
gelassen, da die Konditormeisterin im Urlaub war. Man kann sich meine
Tätigkeit ähnlich der in der Systemgastronomie vorstellen: Irgendwann
wusste ich nicht einmal genau, welchen Kuchen ich buk und welche
Creme ich zubereitete. Nach einiger Zeit war mir dann klar, dass ich
diesen Beruf nicht länger ausüben kann. Ich war noch in der Probezeit
und konnte jeder Zeit kündigen, ohne mich dafür zu rechtfertigen und
das habe ich auch getan. Eines Morgens bin ich mit einem üblen Gefühl
aufgewacht und habe mir gedacht: „Ich bin eine Künstlerin, habe viel
Talent und verstecke mich in der Küche, obwohl ich mich allen zeigen
möchte!“ Das war der Tag meiner Kündigung und damit der Tag, an dem
ein neuer Abschnitt in meinem Leben begonnen hat.
Seither habe ich viele Praktika absolviert: unter anderem als Restaurantfachfrau, Erzieherin,
Landschaftsgärtnerin, Friseurin und Kosmetikerin. Überall hätte man mir die Chance auf eine
Ausbildung gegeben, doch ich hatte kein ernsthaftes Interesse. Nichts hat mir die Erfüllung
gegeben, nach der ich gesucht habe, bis ich mich spontan zu einem Vorsprechen bei der
Theaterakademie beworben habe. Ich habe ein selbstgeschriebenes Märchen und ein selbst
inszeniertes Musical vorgestellt: Ich habe gesungen, getanzt und geweint und die Direktion mit
der Intensität meiner Emotionen überzeugt. Von hundert Teilnehmern, wurden nur zwanzig
aufgenommen und ich war unter den zwanzig Besten, was für mich ein Zeichen war, dass ich
endlich den richtigen Beruf für mich gefunden habe und am Ziel bin.
Im September habe ich mein vierjähriges Studium zur Schauspielerin,
Theaterpädagogin und Sprachgestalterin begonnen und bin sehr
glücklich über meine Entscheidung. Nach all diesen Erfahrungen kann
ich euch allen nur raten, euch Zeit zu lassen, den richtigen Beruf zu
finden. Es ist heute schwierig, sich richtig zu entscheiden, aber
Verzweiflung und der unüberlegte Entschluss, die Schule abzubrechen, bringen einen nicht voran. Ich habe es nie bereut, aber ich
bin sicherlich kein leuchtendes Vorbild. Mein Weg macht mich zwar
nicht unbedingt stolz, aber ich weiß jetzt, dass ein Hobby nicht gleich
Berufung ist. Bis heute backe ich Torten und koche Menüs, aber mein
ganzes Leben lang in einer Küche zu stehen, wäre mein größter
Albtraum gewesen. Manchmal betrachtet man die Dinge zu enthusiastisch. Man sollte sich
bewusst sein, dass jede Ausbildung und jeder Beruf ebenso wie die Schule seine Phasen in sich
trägt. Es wird nie alles rosarot sein. Lasst euch Zeit, das Richtige für euch zu finden – ihr werdet
schließlich den Rest eures Lebens arbeiten müssen. Die Zeit kann man ganz gut dafür nutzen,
die Schule zu beenden und glaubt mir, ihr werdet euch und euren Eltern sehr viel Ärger und
Kummer ersparen, wenn ihr diesen Weg wählt.
Was ist die Moral von diesem Bericht – Abbrechen soll man nicht?
Soraya Bulicic, ehemalige Schülerin am GUS
19
Außerschulisches
Was tun zwischen Schule und dem wahren Leben?
Ganze 12 Jahre unseres Lebens haben wir in der Schule verbracht, gestresst von dutzenden
Klausuren und immer euphorisch, wenn es Ferien oder wenigstens eine Freistunde gab. Wir
arbeiten auf das große Ziel - das Abitur – hin und wenn diese große Hürde endlich genommen
ist, denken wir: „Jetzt ist alles geschafft.“ Doch falsch gedacht! Denn was kommt nach dem Abi
und den 12 Jahren büffeln? Das kann ja schließlich alles nicht umsonst gewesen sein!
Ich spreche wohl für alle diesjährigen und auch für alle kommenden Abiturienten, wenn ich
sage, dass direkt danach erst einmal kräftig gefeiert wird! Wahrscheinlich geht es noch auf eine
coole Abi-Reise mit der gesamten Stufe und man genießt einfach einige freie Wochen. Aber
was dann? Keine Schule mehr, keine Lehrer, keine Hausaufgaben, freie Zeit, die genutzt
werden sollte. Manche, und hoffentlich auch die meisten, haben bis zu diesem Zeitpunkt schon
eine Idee, was sie später einmal beruflich machen möchten und wissen, welchen Studiengang
oder welche Ausbildung sie wählen möchten. Einige haben vielleicht schon einen festen Platz
an einer Uni und haben ihr Ziel klar vor Augen. Trotzdem möchte wohl kaum einer, direkt
nachdem er die Schule verlassen hat, mit der Uni beginnen. Deshalb gilt es einige Monate zu
überbrücken und diese möchten wir jungen, neugierigen und abenteuerlustigen Abiturienten ja
wohl so gut wie möglich nutzen. Dafür gibt es scheinbar unendlich viele Möglichkeiten und
durch Recherchieren findet man schnell die beste und passende Lösung für sich selbst.
Eine Freundin und ich haben zum Beispiel den Plan – je nachdem, ob wir eine positive oder
negative Antwort auf unsere Bewerbungen bekommen – eine Weltreise zu machen. Ob
kleinere oder größere Route hängt ganz vom freien Zeitraum ab, aber auf jeden Fall zieht es
uns in den Osten, in Richtung Asien! So eine Reise erweitert nämlich den eigenen Horizont und
man lernt sein vergleichbar reiches Leben in Deutschland mehr zu schätzen. Außerdem
sammelt man prinzipiell tolle und außergewöhnliche Erfahrungen, die man sein ganzes Leben
sicher nicht vergessen wird. Trotzdem muss man bei der Planung darauf achten, wohin man
möchte! Es gibt „einfache“ und „schwere“ Reiseziele. Südamerika, insbesondere Länder wie
Bolivien oder Mexiko mit hoher Kriminalitätsrate, gilt als schweres Ziel und ist für
Reiseanfänger eher nicht zu empfehlen. Sucht euch deshalb lieber Thailand, die USA, Australien
oder Neuseeland aus. Mit etwas mehr Erfahrung kann man zu einem späteren Zeitpunkt auch
beruhigter andere Länder bereisen. Natürlich kann man seine Reiselust auch bei einem FSJ
ausleben oder im Ausland als Au-Pair arbeiten. Work & Travel ist zwar eine super Idee und das
Prinzip funktioniert auch gut, allerdings finde ich die meisten Ländern schon zu sehr beansprucht. So viel „work“ wie „traveler“ gibt es gar nicht!
Wer nicht von der Reiselust gepackt wird, sondern schon etwas für seine berufliche Zukunft
tun möchte, der kann auch ein Praktikum bei einer favorisierten Firma machen. Damit sammelt
man kräftig Früherfahrung im gewünschten Beruf, kann damit später glänzen und außerdem
gibt es manchmal auch noch ein bisschen Geld dazu!
Wer nur auf das Geld aus ist, der kann die freie Zeit auch zum Jobben nutzen. Egal, ob beim
Daimler am Fließband, beim Bäcker nebenan oder in einer beliebigen Boutique. Damit kann
man sich einen kleinen Fond für spätere Wünsche, beispielsweise eine eigene Wohnung,
zulegen oder das Geld auch gleich wieder verpulvern.
Aber egal ob Weltenbummler, fleißiges Bienchen oder Sparfuchs: Denkt daran, dass ihr das
macht, worauf ihr Lust habt! Gebt alles dafür und nutzt die kurze Zeit, die ihr frei habt, richtig
aus. Wer weiß, wann ihr mal wieder ein so freies Herz haben werdet!
Teresa Weinberger, Klasse 12a
20
Außerschulisches
Abi und was dann? – Die IHK informiert
Welche Möglichkeiten hat man nach dem Abitur?
Welche Alternativen gibt es zu einem Studium?
21
Außerschulisches
Was verbirgt sich hinter diesen Alternativen?
Welche Möglichkeiten gibt es im Anschluss an eine Ausbildung?
22
Außerschulisches
Studium ja, aber erst später...
Alles im Überblick...
Zusammengestellt von der ehemaligen Klasse 12a
23
Außerschulisches
John Green. Das Schicksal ist ein mieser Verräter –
Eine tragische Liebesgeschichte oder ein klassisches Krebsbuch?
Hazel Grace könnte ein normales Teenagermädchen sein. Sie ist sechzehn Jahre alt, schaut
gerne America‘s Next Topmodel mit ihrer Mutter und möchte ihren Lieblingsautor einmal im
Leben persönlich treffen. Doch Hazel hat Schilddrüsenkrebs mit Metastasen in der Lunge. Nur
aufgrund eines neuen Medikaments konnte Hazel bisher überleben. Jede noch so alltägliche
Aufgabe kann sie nur mit Mühe bewältigen, da sie immer eine Sauerstoffflasche mit sich
herumträgt, um überhaupt genug Luft zu bekommen. Ihre Mutter schickt sie zu einer
Selbsthilfegruppe für Krebspatienten, wo sie schließlich Gus, alias Augustus Walters,
kennenlernt. Aufgrund eines Knochentumors musste ihm ein Bein abgenommen werden.
Hazel und Gus kommen sich näher und werden schnell gute Freunde. Doch Hazel vermeidet
wegen ihrer Erkrankung und dem damit verbundenen unausweichlichen Tod zunächst den
weiteren Kontakt. Obwohl sie tiefere Gefühle für ihn entwickelt, möchte sie Gus nicht mehr als
nötig wehtun: „Ich bin eine Granate, Gus. Irgendwann werde ich hochgehen und ich werde
alles in meinem Umfeld zerstören.“
Als Hazel mit einer schweren Lungenentzündung im Krankenhaus liegt, besucht Gus sie oft und
erfüllt ihr ihren Herzenswunsch: nach Amsterdam zu fliegen und Hazels Lieblingsautor Peter
van Houten kennenzulernen. Er schrieb einen Roman über ein krebskrankes Mädchen, deren
Geschichte mitten Im Satz endete. Hazel möchte unbedingt wissen, wie die Geschichte
weitergeht, fühlt sich mit dem Mädchen aus dem Buch verbunden und möchte von van Houten
persönlich erfahren, wie er die Geschichte weiter erzählt hätte. Gemeinsam mit Hazels Mutter
fliegen sie nach Amsterdam, jedoch ist das Treffen mit Peter van Houten, der sich als
unfreundlicher, zynischer Alkoholiker entpuppt, eine reine Enttäuschung für Hazel. Er will ihr
nichts erzählen und schickt Gus und Hazel wieder fort.
Trotz der Enttäuschung haben Hazel und Gus eine schöne Zeit in Amsterdam. Gus offenbart
Hazel seine Gefühle bei einem romantischen Rendezvous in einem Restaurant und sie küssen
sich das erste Mal im Anne Frank Museum. So schön diese „kleine Ewigkeit“ in Amsterdam war,
so erschüttert ist Hazel, als Gus ihr auf der Rückreise erzählt, dass sein Tumor in einer
aggressiven Form zurückgekommen ist. Seine Überlebenschancen stehen schlecht und wieder
daheim verschlechtert sich sein Zustand immer mehr. Seinen letzten Wunsch, der darin
besteht, bei seiner eigenen Beerdigung dabei zu sein, um die Nachrufe hören zu können, erfüllt
Hazel ihm, noch bevor er eine Woche später stirbt. Trotzdem versucht sie, stark zu bleiben und
trifft auf Gus’ Beerdigung auf van Houten, der extra dafür in die USA gereist ist. Dort
entschuldigt er sich auch für sein unhöfliches Benehmen in Amsterdam und Hazel ermutigt ihn,
eine Fortsetzung von ihrem Lieblingsbuch „Ein herrschaftliches Leiden“ zu schreiben. Einige
Tage nach der Beerdigung findet Hazel heraus, dass Gus vor seinem Tod noch etwas für sie
geschrieben und es an van Houten geschickt hat. Es ist Gus‘ Nachruf für Hazel.
Trotz des traurigen Hintergrunds empfindet man während des Fortgangs der Geschichte kaum
Mitleid für Hazel, stattdessen große Bewunderung für die Stärke, die sie nicht nur für sich
selbst, sondern auch für die Menschen in ihrem Umfeld aufbringt. Bei „Das Schicksal ist ein
mieser Verräter“ handelt es sich weder um ein typisches Krebsbuch, in dem der Protagonist
von der Krankheit berichtet und versucht, damit umzugehen, noch ist es eine typische
Liebesgeschichte. Eher eine Geschichte, die ungeschminkt ehrlich, gleichzeitig tragisch und
schön ist, sodass sie auf ihre Weise ein ganz anderes Niveau hat als einfache Liebesgeschichten
à la Romeo und Julia.
24
Außerschulisches
Dadurch, dass sich Hazel und Gus täglich mit ernsten Themen wie Tod und Trauer auseinander
setzen müssen, sprechen sie oftmals mit einer Tiefgründigkeit, die man kaum von Teenagern
kennt. Doch gerade dieser Tiefgang gibt dem Roman neben der richtigen Menge Romantik die
ernsthafte Seite, die er braucht, um nicht kitschig oder überzogen zu wirken. Eine
Achterbahnfahrt, die nur aufwärts geht, und trotzdem alles beinhaltet, was man sich als Leser
wünscht: Man lacht, man weint und das von der einen Seite auf die andere. Man schließt die
Charaktere von Anfang an ins Herz, hofft und bangt mit ihnen, obwohl man weiß, dass diese
Liebesgeschichte nicht zu einem Happy End führen kann. Und trotzdem hofft man bis zur
letzten Minute, bis man von der Romanrealität und somit von Gus‘ Tod eingeholt wird, was
einen ganz schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurück holt. Dass Gus noch vor Hazel
stirbt, der anfangs viel gesünder erschien als sie, gibt dem Roman eine unerwartete Wendung,
denn am Anfang hat man wegen Hazels Krebs eher um ihr Leben gebangt.
Ich wurde gewarnt, Taschentücher bereit zu halten und ich rate es nur jedem, der vor hat, das
Buch zu lesen! Denn jedem, der einmal eine ganz andere Liebesgeschichte lesen will, egal ob
Jugendlicher oder Erwachsener, empfehle ich es von Herzen weiter.
Simone Mücke, Klasse 12a
25
Unterstufe
Wer sind die besten Tigerenten?
– Die Klasse 6b besucht den Tigerentenclub
Am 17.Februar 2014 fuhren wir, die Klasse 6d, gemeinsam
mit Frau Köppel, Herrn Hommel und Herrn Pfeiffer nach
Göppingen – unser Ziel war das Studio des Tigerentenclubs.
Nach einer längeren Fahrt mit dem Bus, kamen wir dort an
und wurden sogleich auf unseren Fernsehauftritt
vorbereitet. Eine Mitarbeiterin des SWRs holte die drei
Spielkinder, Nikita, Madeline und Simon – das bin ich – ab
und brachte uns ins Studio. Dort bereiteten wir uns vor,
wobei uns zwei weitere Mitarbeiterinnen halfen. Der Rest
der Klasse ging mit unseren Lehrern in einen Warteraum, in
dem sie kickerten und sich die Zeit vertrieben, bis die Sendung losging. Nachdem man uns
Spielkindern alles erklärt hatte, fing die Probe an: Man sollte zu einem bestimmten Zeitpunkt
mit Hilfe einer Rutsche in das Studio gelangen, anschließend übten wir, wie wir stehen sollten
und wer wann mit Spielen an der Reihe war. Natürlich probten wir auch noch die Spiele, denn
all das war ziemlich aufregend. Dann begann die Aufnahme und wir trafen auf unsere Gegner
aus der Christiane-Herzog-Realschule in Nagold. Die Stars, die zu Gast waren, waren die beiden
Basketballstars Per Günther und Phillip Schwethelm – worüber sich besonders unser größter
Basketballfan Frau Köppel freute. Die Sendung wurde moderiert von Muschda und Malte. Nach
den kleinen Spielen „Redewendung”, „Ballon-Puster“, „Welches Lied ist das“ mit DJ Salome
und „Schrittzähler“ gingen unsere Gegner leider mit 1:0 in Führung. „Froschhüpfen“ gewann
dann aber unsere Klasse, woran sich eine kleine Basketballübung mit Per und Phillip anschloss.
Beim nächsten Spiel, das „Superstar“ genannt wurde, verlor unsere Klasse knapp beim Singen.
Doch beim Quizduell waren wir die klaren Sieger. Auch das Spiel, bei dem man Bälle auf die
gegnerische Hälfte werfen musste, gewannen wir. Das Lehrer-Quiz, bei dem Herr Pfeiffer für
uns antrat, ging unentschieden aus. Leider verloren wir das entscheidende Spiel „Rodeo auf
der Tigerente“ ganz knapp. Somit waren wir raus und Herr Pfeiffer musste baden gehen. Trotz
unserer Niederlage hat es uns allen aber sehr viel Spaß gemacht und wir fuhren am Ende eines
sehr schönen Tages zurück nach Sindelfingen.
Simon Wagner, Klasse 7d
26
Unterstufe
Trier - Das zweite Rom?
Am Donnerstag, den 27.Mai 2014,
begann die Exkursion aller Lateiner der
7. Klassen mit ihren Lehrern, Frau
Kreutz-Summ, Frau Fock, Herr Fuchs
und Herr Härle, nach Trier, um mehr
über das „zweite Rom“ zu erfahren.
Um 7.00 Uhr fuhren wir mit dem Bus
los. Nach gut zwei Stunden Fahrt
hielten wir an einer Raststätte, um uns
zu stärken. Nach weiteren zwei
Stunden kamen wir gegen 11.00 Uhr in
Trier an und teilten uns in zwei
Gruppen auf. Während die anderen mit
dem Bus zu den Kaiserthermen fuhren, konnten wir erst einmal ein wenig durch die Stadt
schlendern. Um 12.40 Uhr durfte unsere Gruppe an einer spaßigen Erlebnisführung durch das
römische Stadttor Porta Nigra teilnehmen. Anschließend
bestaunten wir den gigantischen Dom der Stadt Trier, vor dem
der berühmte Trierer Domstein liegt, über den man sagt, dass
jeder Trierer einmal über ihn gerutscht sein muss. Im Dom
befindet sich eine riesige Orgel, die wirklich schön anzusehen
ist, und in Form eines Schwalbennestes von der Decke hängt.
Unser nächstes Ziel war die Konstantinbasilika, der größte
Einzelraum, der aus der Antike erhalten geblieben ist.
Schließlich machten wir uns auf durch den Park, um zu den Kaiserthermen zu gelangen. Dort
angekommen, gingen wir durch die unterirdischen Gänge der nie fertiggestellten Bäder. Unten
war es wie in einem Labyrinth, denn manchmal wussten wir nicht, wo wir waren und wo es
nach draußen ging. Nachdem wir wieder an der frischen Luft waren, trafen wir uns alle beim
Bus, da es Zeit war, zur Jugendherberge aufzubrechen. Als die zweite Gruppe zu uns stieß,
konnten wir losfahren.
Schließlich kamen wir im Jugendgästehaus Bollendorf an und bezogen unsere Zimmer. Nach
dem leckeren Essen spielten wir im Regen Tischtennis und gingen anschließend in den von Frau
Fock gemieteten Discoraum, wo wir Party machten. Um 22.00 Uhr mussten wir dann in unsere
Zimmer und um 23.00 Uhr war Nachtruhe.
Am nächsten Tag ging’s um 7.00 Uhr los. Wir mussten unsere Sachen packen und unsere
Zimmer ordentlich aufräumen, sodass wir rechtzeitig fertig zum Frühstück waren. Denn wir
hatten viel vor an diesem Tag. Als wir wieder in Trier waren, schien die Sonne und wir fuhren
zum Amphitheater, um eine zweite, meiner Meinung nach aufregendere, Erlebnisführung
anzusehen. Der Schauspieler erklärte uns viel über die Zeit der Römer und welch blutige
Kämpfe in dieser Arena schon ausgetragen worden waren. Anschließend fuhr uns der
Busfahrer zum Rheinischen Landesmuseum, in dem uns der Museumsführer einige Fakten über
ihre Fundstücke nannte und uns die Geschichte von Trier erzählte.
Nach dem Besuch im Museum durften wir in kleinen Gruppen durch die Stadt laufen, etwas
essen oder in Läden gehen. Allerdings hatte Frau Fock eine Stadtrallye für uns
zusammengestellt, die wir im Laufe unserer Freizeit abarbeiten sollten. Der Preis für den ersten
Platz war ein Kinogutschein. Gegen 15.00 Uhr war unser Aufenthalt in Trier dann leider bereits
zu Ende und wir gingen zurück zum Bus.
27
Unterstufe
Auf der Heimfahrt war eigentlich noch ein Zwischenstopp in Speyer geplant, wo wir uns den
Dom ansehen wollten, was aber auf Grund des Verkehrs ausfallen musste. Nachdem wir wieder
an der Raststätte angehalten hatten und um 19.00 Uhr am Gymnasium Unterrieden ankamen,
wurden wir von unseren Eltern abgeholt.
Ein besonderes Dankeschön gilt unseren Lehrern, die zwei Tage mit uns ausgehalten haben
und dem Busfahrer, der uns sicher nach Trier und wieder zurück gebracht hat.
Christopher Thun, Klasse 8a
Unterhaltung
Kennt ihr den schon? –
Rätsel und Witze gesammelt in der Klassenstufe 6
Was fehlt, wenn Lücke um die Ecke geht? Der Zahn.
Treffen sich ein Brett und ein Stein. Sagt der Stein zum Brett: „Hallo, ich
bin ein Stein.“ Woraufhin das Brett antwortet: „Wenn du Einstein bist,
dann bin ich Brat Pitt.“
Tragen zwei Männer ein Klavier in ein 20-stöckiges Haus. Oben angekommen, sagt der Eine:
„Wir sind oben!“ Der Andere antwortet: „Ja, aber im falschen Haus!“
Neues von Fritzchen:
Fritzchen fragt seine Mutter: „Was gibt es heute zum Mittagessen?“ Die Mutter antwortet:
„Erdbeeren mit Kaba.“ Fritzchens Reaktion: „Igitt! Erdbeeren.“
Fritzchen war in der Schule und hat eine Klassenarbeit geschrieben. Als seine Mutter zuhause
fragt, wie es gelaufen ist, sagt Fritzchen: „Anfangs ganz gut, die ersten drei Fragen konnte ich
locker beantworten – Name, Klasse und Datum.“
Fritzchen fehlt zwei Tage in der Schule und bringt am dritten Tag die Entschuldigung, in der die
Lehrerin liest: Hiermit entschuldige ich das Fehlen meines Sohnes. Er war krank.
Hochachtungsvoll, meine Mutter.
In Fritzchens Klasse wird eine Klassenarbeit geschrieben. Nachdem die Arbeiten abgegeben
wurden, sagt Fritzchens Banknachbar: „Ich hatte keine Ahnung, ich habe nichts hingeschrieben.“ Daraufhin sagt Fritzchen: „Ich auch nicht – hoffentlich denkt der Lehrer nicht, dass
ich bei dir abgeschaut habe!“
28
Unterhaltung
Fritzchens Mutter verspricht: „Wenn du in der nächsten Mathearbeit eine gute Note schaffst,
darfst du dir etwas wünschen.“ Fritzchen kommt tatsächlich mit einer Eins nach Hause und so
fragt die Mutter: „Was wünschst du dir denn?“ – „Einen Bernhardiner!“, lautet Fritzchens
Antwort. „Oh, das ist aber ein großer Wunsch, hast du keinen bescheideneren?“ „Ok, ich
möchte stattdessen einen Tag lang Papa spielen.“ Die Mutter ist einverstanden und so sitzt
Fritzchen am nächsten Tag mit Vaters Anzug und Schuhen im Wohnzimmer und sagt: „Jetzt
gehen wir in die Stadt und kaufen für Fritzchen einen Bernhardiner!“
Fritzchen fragt seine Lehrerin: „Darf man bestraft werden, wenn man etwas nicht getan hat?“
Sie antwortet: „Nein, natürlich nicht.“ Am nächsten Tag kommt Fritzchen ohne Hausaufgaben
in die Schule und als die Lehrerin schimpfen will, erklärt er: „Sie haben doch gesagt, man wird
nicht bestraft, wenn man etwas nicht gemacht hat!“
Fritzchen, seine Oma und sein Onkel gehen in den Zoo. Als sich der Onkel vor dem Affenkäfig
ein wenig entfernt, sagt Fritzchen zu seiner Oma: „Schau’ mal, der Affe sieht aus wie mein
Onkel.“ Die Oma reagiert entsetzt: „Fritzchen, das ist frech und eine Beleidigung!“ Da
antwortet Fritzchen: „Wieso denn, der Affe hört mich doch nicht!“
Ein neues Rätsel: Was hat es mit dem Mann im Fahrstuhl auf sich?
Ein Mann wohnt im 15. Stock und fährt morgens immer mit dem Fahrstuhl
nach unten, um zur Arbeit zu gehen. Wenn er spät abends von der Arbeit
zurückkommt, fährt er bei Regen mit dem Fahrstuhl wieder in den 15. Stock.
Falls es nicht regnet, dann fährt er nur bis zum 9. Stock und läuft den Rest zu
Fuß.
Notiere deinen Lösungsvorschlag hier…
_________________________________________________________________________________
_________________________________________________________________________________
… die Auflösung gibt’s im „Fragezeichen“ #7!
Auflösung des Hutfarbe-Rätsels:
29
Impressum
„Fragezeichen?“ die Schülerzeitung der Schülerinnen und Schüler
des Gymnasiums Unterrieden Sindelfingen
6. Ausgabe, November 2014
Chefredaktion
Leonie Rothacker, ehemals Klasse 12a
Titelblatt
Thomas Hua, Klasse 8a
Verantwortliche Lehrerin
Sandra Theurer
Kontaktdaten
Gymnasium Unterrieden Sindelfingen
Rudolf-Harbig-Str.40,
71069 Sindelfingen
Tel. 07031/7371-0
Fax 07031/7371-40
e-mail: [email protected]
Bild- und Quellenverzeichnis
http://www.diercke.de/bilder/omeda/501/1_100700_160_3.jpg
http://www.gegart.de/WPhome/wp-content/uploads/2011/05/Logo-Chor.jpg
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/thumb/1/1b/Logo_Tigerentenclub.svg/280pxLogo_Tigerentenclub.svg.png
http://www.fox.de/cinema/the_fault_in_our_stars/13813
http://bestmentor.de/wp-content/uploads/2013/04/Lachen-ist-gesund.jpg
http://www.knetfeder.de/magazin/2013/thema/fahrstuhlsicherheit/
http://www.denksport-raetsel.de/Rätsel/Logikrätsel/Hutfarbe
30
31