Zum Licht V21 N123 1913 Jun

Transcrição

Zum Licht V21 N123 1913 Jun
1^1
H e ft
°
Q
6 k I 8 7 I lZ k N
Verlag von F. E . N a u m a n n , ^chnnedebcrg,
Aand Äl. t >
^
^)alle a. ö.
Wahrheit! — Klarheit! — Gotteskrast.
„Zum Licht"
e r s c h e i n t in Heften zu 50 P f . nnd in Bänden zn 3 M . — P re is
des HefteS in Oesterreich: 60 H e lle r; in der S c h w e iz : 65 Centimes
einschließlich Porto. — M i n d e r b e m i t t e l t e finden Berücksichtigung.
I m A b o n n e m e n t (Vorau szah lu ng ): 6 Hefte M . 2.50. — A u s ­
land M . 2.80.
A n z e i g e n werden mit 25 P f . für die durchgehende Petitzeile
berechnet.
B e i der jetzigen wachsenden Zunahm e deS Interessentenkreises für unsere
Schrift können w ir „ Z u m Licht" für Ankündigungen aller A r t bes.ens
empfehlen. —
A u f größere und wiederholte Anzeigen gewähren wir
einen entsprechenden R abatt.
E i n b a n d d e c k e n zu den bisher erschienenen B ä n d e n : je 50 P f.
B e s t e l l u n g e n ans „ Z u m Licht" nehmen sowohl der V erlag wie
auch jede Buchhandlung jederzeit entgegen.
A l l e Z u s e n d u n g e n : Manuskripte, Bücher zur Besprechung,
Gelder rc. sind an F . E . B a u m a n n , B a d Schmiedeberg zu richten.
D ie Schriftleitnng übernimmt für die von ih r nicht Unterzeichne­
ten Artikel keine V erantw ortung.
D ie 15 Bändchen der „ C h r i st l i ch en T h co s op h i e " (Vorlä u fe rin
von „ Z u m Licht", seit 1895 erscheinend'», welche früher M . 1.25 der B a n d
kosteten, werden jetzt zu herabgesetzten Preisen abgegeben.
i Drucksachen
jeder A n :
Lrosoksirsn. krsislistsn, Vsi-sinssatLunxsn,
R .u n c L 8 0 d r s L d v Q , L s c r H r n r u x s i i , k r o x r a v a v a e
,«.ig.
...,d
^
§
usw.
A a u m a n « , S c h m i-d e ö -r g
sBez. Halle a. S .)
Die 6 Gelöbnisse eines theosophischen Schülers.
von 6. L . L l a v a t s k y .
Ich gelobe, inich zu bestreben, die T h e o s o p h i e
zu einein lebendigen Faktor in meinem Dasein werden zu
lassen.
2. Ich gelobe, für die t h e o s o p h i s c h e B e w e g u n g
in der A)e!t einzustehen.
5. Ich gelobe, mich der A b u r t e i l u n g anderer zu
enthalten und E i n s p r u c h zu erheben, wenn ich einen
meiner Nächsten verleumden höre.
Ich gelobe, beständig an der Ueberwindung meiner
niederen N atur zu arbeiten, gegen die schwächen anderer
aber n a c h s i c h t i g zu sein.
5.
Ich gelobe, mich durch S t u d i u m und auf sonstige
A rt nach allen meinen Aräften dazu zu befähigen, anderen
Aufklärung und Hilfe zu bringen.
6- Ich gelobe, für die Förderung der theosophischen
Bewegung soviel an A r b e i t s k r a f t , G e l d und Z e i t
zu verwenden, wie ich kann.
Zum Licbr. X X I .
7
—
98
—
Zrauenrecht.
t)on Xuiuvi ns Xullus.
Molche Freiheit kommt im w a h r h a f t christlichen
ötaate der Frau zu? —
M ir entnehmen das den Morten und dem Gebühren
des ewigen -Heisters selbst, ^ein M o rt erging an al l e,
die es h ö r e n moc ht e n, die eines guten M illen s sind,
o h n e U n t e r s c h i e d des S t a n d e s u n d des G e s ch l e ch t s.
M a s predigte uns ^sesus? —
Einen ^taat der Gerechtigkeit und erlösenden Nächsten­
liebe, w o r i n a l l e s d e r A e d e v o n „ j a j a ! u n d n e i n ,
n e i n ! " e n t s p r i c h t.
sollte in einem derartigen ^taalsgebilde der Frau
keine selbständige Bolle zusallen? — Daß unser Meister
auch d ie F r e i h e i t d e s M e i b e s verkündigt, tritt am
klarsten in derjenigen stelle des Evangeliums hervor,
welche seinen einstmaligen Aufenthalt bei den zwei Schwestern
in Bethanien schildert.
Die bedienende M a rth a beklagte sich bekanntlich über
die Sorglosigkeit ihrer Echwester, die, zu den Füßen des
geliebten Meisters sitzend, ganz versunken dessen Morten
lauschte. — —
„Eines nur ist nötig, M a ria hat den bessern Teil er­
wählt", war des L)errn Antwort.
^a, w ir sind entschieden für die Befreiung und Gleich­
stellung der Frau mit dein M anne — aber — wohlge­
merkt
n u r v o m G e s i c h t s p u n k t der r e i n chr i st ­
l i che,! Betrachtung aus!
Menu irgendwo das Begehren der Frau als Frei­
heitskandidatin nach einer z ü g e l l o s e n Freiheit geht, und
—
99
—
'sie ihr Id e a l darin erblickt, die bestehenden Laster und
Untugenden des ändern Geschlechts nachzuahmen, ist sie
einer Entfesselung absolut unwürdig.
*
*
*
A lle Erleichterungen muß sich die Menschheit erkämpfen!
To soll auch das M e ib eine Aäm pferin werden für ihre
Freiheit — durch die M i e d e r h e r st el l u n g der A e i n h e i t
d e r T i t t e i l ! Denn der M a n n wird sich nie den: M eibe
allgemein gleichstellen, wenn es ihn nicht durch Tittenrein­
heit beschämt und zugleich erhöht.
Frauen, in die Tchranken! seid auch ih r freie Toldaten
im Heere der Glaubenskämpfer!
F ü r die F ra u (wie ebenfalls auch für den M a n n )
kann nur eine s i t t l i c h e Freiheit in Frage kommen, und
hier setzt d ie H a u p t a u f g a b e d e r F r a u a l s T t a a t s a n g e h o r i g e ein: durch reinen M andel, mutig M o rt,
Tchrift und T a t auch d ie M ä n n e r w e l t s i t t l i c h zu er­
höhen.
D as M eib, als M itarbeiterin an den gemeinsamen
öffentlichen Interessen, übernimmt die Pflicht: für die A b ­
s c h a f f u n g d e r s c h ä n d l i c h e n p r o sti t U t i o n, für eine
R e o r g a n i s a t i o n d e r T c h u l e — i n d e m T i n n e, d a ß
auch M i n d e r b e m i t t e l t e s t udi e r en kö n n e u — u n d
e i n e Il e b er br üc k un g der A l a s s e n u n t e r s c h i e de
ü b e r h a u p t zu wirken. — h ie r findet sie ein dankbares
Feld für ihre Tätigkeit.
To soll uns in Zukunft eine neue, hoffnungsvolle,
lebensfrische und rein inenschlich herangebildete Generation
erwachsen, und aus der Entfernung der Ansitte von der
doppelten M o r a l auch d ie T i t t e n r ei n h e i t d e s M a n ­
n e s e r b l ü h eil, welche nicht in lebenslänglicher Askese
und Meltverachtung, sondern in e i n e r r e c h t z e i t i g e n ,
7*
—
100 —
-
r e i n e n ehel i chen V e r b i n d u n g G e w ä h r f i n d e n
m uß.
Diese Bcöglichkeit ist l e i c h t e r geboten, wenn sich die
Geschlechter, gut erzogen, sittlich durchgeistigt und ohne
Klassenunterschied gegenüberstehen, weil das Kastenwesen
und eine verschiedene Erziehung oft zur unnatürlichen Schei­
dung Liebender führt.
Li ebe, Geist und S t a t u r sind über N a m e n
und G o l d erhaben.
(!) Nlenschheit! Laß auferstehn und erlöse aus den
Banden die gekreuzigte Liebe, und ehret, ihr Blänner, dassittliche IVeib! (reine Natur).
—>
O Zur höhe! A —
IVer zur 1)öhe w ill, hat insonderheit folgende F o r­
derungen zu beachten:
1. E r k e n n e di ch sel bst !
D as ist der erste schritt zur Besserung. N im m die
innere Teilung bei dir vor; lerne dich betrachten als ein
Doppelwesen; vereinige dein Bewußtsein mit deinem höhe­
ren Ich und sieh von nun an dem niederen streng auf die
Finger.
2. I V ä h l e d i r e d l e u n d g r o ß e V o r b i l d e r !
(Jesus, Sokrates usw.)
Der Unterschied zwischen dir und diesen wird dir am
besten sagen, wo es bei dir noch fehlt.
ö. L a ß dich d u rc h N l i ß e r f o l g e u n d N i e d e r ­
l a g e n ni c ht m u t l o s ma c h e n !
Blutlosigkeit und Neue sind Zeitverschwendung. Dumm-
—
101 —
heilen sind dazu da, daß inan daraus lernt und sie ein
zweites M a l nicht wieder begeht, und Niederlagen sollen
unsere Energie verdoppeln.
Ueberwindung stählt deine
K r a ft; darum bedanke dich bei dem, der dir entgegentritt.
Laß dir a l l e s zum Bestell dienen! Ferner: werde auch
da nicht mutlos, wo andere weiter sind als du, auch sie
waren einst dort, wo du jetzt stehst!
A lle r Anfang ist schwer. M a s aber dein Anfänger
Tchwierigkeiten bereitet, ist für den Fortgeschritteneil etwas
Telbstverständliches.
H. L a ß dich
n ie
von
Zorn
und
Rachsucht
unterkriegen!
Bedenke w o h l: wer sich nicht selbst beherrscht, der wird
beherrscht.
<M>
Grundris; einer harmonischen Lebenserkenntnis.
(vom
Antim aterialistenbund.)
5. G o t t .
E s gibt nur einen Gott und doch auch wieder viele
Götter. Denn das Göttliche im Universum bildet eine
aus vieleil Mesen bestehende, pyramidenartig gegliederte,
fest verschmolzene Einheit, die nur e i n e n M ille n , den ihres
höchsteil Leiters, kennt.
2.
M o im Universum Fixsterne, sich um sich selbst
drehende, aus eigeiler K ra ft wärmende, lichtgebende, andere
Meltenkörper in ihren Tätigkeitskreis bannende Tonnen
leuchten, da haben die Göttlichen, die Elite- und G ard e­
soldateil der Ttreitmassen und Mesensheere des Universums
ihren Titz. A ls göttliche 'Körperschaft ist die Gottheit zwar
—
102
-
von ewigem Bestand — nicht aber die Einzelwesen, die dieGottheit bilden, vermögen als individuelle Bewußtseins­
funken ewig im Göttlichen zu verharren. D as höchste öeligkeitsstadium, das den Göttlichen erreichbar ist, ist eine Gpferung des individuellen Bewußtseinszustandes. I m innigsten
Verschmelzen mit allem, was ist, geht das Individuelle im
Bleere des Allbewußtseins unter, um aus diesem einstmals
wieder seine Auferstehung in der kleinsten Form des I n ­
dividualbewußtseins zu feiern.
3.
Auch den Göttlichen ist ein Leben in ununterbroche­
ner Freude und Seligkeit nicht beschieden. Auch sie sind
dem Gesetz der Leiden, unterworfen; auch sie können nur
höher steigen durch Leiden und werden bis zu einem be­
stimmten Reifegrade auch noch der Einverleibung in Leidens­
welten unserer A r t unterworfen sein, in denen sie sich gleich
dem Geringsten der sterblichen von Leiden quälen, peinigen,
steinigen und speisen lassen müssen. Denn vor dem Gesetz
der Gerechtigkeit, das von jedem, der höher steigen w ill,
durch Versenkung in die noch unentwickelten, der Entwicke­
lung durch Höhere noch harrenden Finsterniswelten vorher
höchste, schwerste (Dpfer fordert, sind alle IVesen des U n i­
versums gleich.
H. A lle Bewohner der 5>onnenwelt, auf Planeten ver­
körpert, werden infolge ihres reich gegliederten, mit zartester
Empfindsamkeit begabten Gefühlsvermögens inmitten der
Blassen der vielfach noch roh und barbarisch empfindenden
Planetenbewohner weit intensivere, zahlreichere und schmerz­
haftere Leiden in sich aufnehmen und verdauen müssen, a ls
die Planetenbewohner selbst.
3.
Auch die Göttlichen sind nicht frei von Irrtu m und
Erkenntnissorgen. Auch ihnen fallen die höheren Erkennt­
nisse nicht mühelos in den Tchoß.
Auch sie müssen bei
—
103 —
ihren Arbeiten und Unternehmungen mit der Möglichkeit
des M ißling en s rechnen; auch sie müssen grübeln, abwägen,
rechnen und spekulieren. Denn was sind eine höhere E r ­
kenntnis oder ein praktischer E rfo lg , die nicht im wahren
Tinne des M ortes in Torgen und Leiden erkämpft und
errungen werden mußten? E in fades Genußmittel, das
keine tiefere Befriedigung zu erwecken vermag. ^ E rs t die
vorangegangene Anstrengung verleiht der Tpeise, dem E r ­
folge Tchmackhaftigkeit und M ürze.
6. Tomit ist die Gottheit nur in beschränktem Tinne
allweise und allwissend. I m Bergleich zur menschlichen
Vernunft ist sie allweise, im Vergleich zum menschlichen
Missen ist sie allwissend. Tie ist allweise, indem ihr die
Fähigkeit innewohnt, beschrittene Irrw ege baldigst als solche
zu erkennen, die innezuhaltende Richtung nie aus dem Auge
zu verlieren. Und sie ist allwissend, indem sie in großen
Zügen, nicht aber in allen Einzelheiten den Zusammen­
hang alles Teins und Geschehens, sowie alles Kommenden
überschaut. M üßten die Göttlichen bis in die kleinsten E in ­
zelheiten, was ist und was kommt, dann würde ihr Dasein
nüchtern und öde sein, würde eines der kostbarsten Reize,
des Reizes der halb freudig, halb bang gestimmten E r ­
wartung und Tpannung betreffs alles Kommenden entbehren.
7. Auch allmächtig sind die Göttlichen nicht. M ächtiger
als die Gottheit sind die Merde- und Auflösungsgesetze.
M ä re das nicht, so könnte einst der ganze Meltenbau durch
geschaffene Unordnung im Meltengetriebe in Trüm m er gehen.
U u r im Rahmen jener ewig unerschütterlichen Merde- und
Auflösungsgesetze kann die Gottheit durch Gerechtigkeit,
M eisheit und höchste Anstrengungen zu den Gipfelt! höchster
Allmacht steigen.
8 . Ohnmächtig bis zu einem gewissen Grade ist die
—
104 —
Gottheit den Entschließungen der planetenbewohner in der
dauernden «Zuwendung dieser zum Guten und Göttlichen
gegenüber. b>ie kann zwar durch äußerliche Einwirkungen
U)esen fortgeschrittener U atur zum Guten nötigen. Hildes
wenn diesen Hilfeleistungen von oben nicht das Erwachen
intensivster sittlicher Triebkraft folgt oder vorangegangen ist,
bleibt die gezüchtete Frucht ohne 'Kern, fällt sie früher oder
später doch wieder den niederen Ulächten zu. Oie Neigun­
gen zum inneren Keifen dürften die Göttlichen wohl fest­
zustellen vermögen, nicht aber, wer in Wirklichkeit auf die
Dauer dem Göttlichen und Höchsten die Treue wahren wird.
Hier entscheiden nur die Zeit und die Erfahrung.
Llqsia, die Hüterin des Ewigen Lichtes.
von
D r . p l ü l . p>. B r a u n .
(Fortsetzung.)
(0. s c h ö n e s t u n d e n .
D as O uttagsm ahl w ar zn Ende, und w ir erwarteten
unsere Gäste im Hofe. Die Dienerschaft w ar eifrig be­
schäftigt, alles für deren Em pfang und Unterhaltung vorzubereiten. Zch sah bei dieser Gelegenheit auch die zwei
Dienerinnen der E lysia wieder, zwei bewegliche, muntere,
schwarzäugige U)esen, die der Klasse der Ucischlinge ange­
hörten. Unzweifelhaft waren sie über den Besuch ebenso
erfreut wie w ir, da derselbe geeignet schien, in ihr alltäg­
liches ^eben eine angenehme Abwechselung zu bringen.
Ehloe und Zrene, so hießen die zwei Ulädchen, befestigten
Kränze und Guirlanden an die Gäulen des Hofes, stellten
Blumentöpfe und erotische ^träucher in Tonvasen in ge­
schmackvoller Anordnung auf, und machten sich überall nütz-
—
105 —
lich, wobei sie nicht vergaßen, mich neugierig zu beobachten,
denn in ihren Augen war ich der 'Löwe und Held des
Tages.
E tw a eine stunde nach M itta g langten die Erwarteten
an: schöne junge Gestalten, die zwei jungen M ä n n e r kräf­
tig und stark gebaut, und die Mädchen schlank, geschmeidig,
graziös, aber mit schön gerundeten Formen. M i r wurden
einander vorgestellt. E s waren der ^ohn und die Tochter
des
^andsteuerbeamten mit Hainen H>etros und Helena;
ferner Demetrius, der 5>ohn eines Priesters, und Eynthia, die
Tochter eines Arztes. Die jungen ^eute verhielten sich nicht
lange stille, und bald ging es recht lebhaft zu. chie wanderten im Hofe umher: die Mädchen A rm in A rm , ihnen
nach die jungen M änner, und man bewunderte die Blum en,
Ziersträucher, Aränze, Guirlanden und das ganze geschickte
Arrangement. Zch schloß mich den jungen M ännern an
und war bald befreundet mit ihnen, ^etros besonders schien
m ir von vornherein sehr zugeneigt zu sein. E r nahm mich
bei der Hand und führte mich, m ir von seinen Studien er­
zählend. Dann befrug er mich über die Hochschulen und
das ^ehrstystem der Nordländer. M eine Erklärungen er­
weckten sein Znteresse in hohem Grade, besonders als ich
ihm von den neuesteil Errungenschafteil der Missenschaft
erzählte. Demetrius w ar Bildhauer und Architekt, und
obschon er sich nicht besonders für unser Gespräch zu inter­
essieren schien, so horchte er doch höflich zu. A b und zu
schweifte sein Blick zu Eynthia hinüber, und ich konnte
sehen, daß sein Geist mehr bei ihr als bei uns weilte.
*
»e
*
E r w ar denn auch gleich bereit, den Mädchen sick anzuschließen, als dieselben Vorschlägen, auf den Spielplatz im
Garten zu gehen, „da sie im Hofe alles besichtigt hätten."
—
106
—
^)etros und ich folgten den Voraneilenden langsam, während
Demetrius sich den Blädchen sogleich zugesellt hatte.
Der Spielplatz w ar mit 5>and bestreut. E in Diener
brachte verschiedene Diskus-Scheiben und mehrere mit
^eder überzogene B älle. Die Alädchen nahmen nun an dem
einen Ende des Spielraum es j-Aatz und die jungen ^eute an
dem ändern. ID ir versuchten uns im Diskuswerfen, wäh­
rend sie B a ll spielten. j?etros mußte herzlich lachen, wenn
mein Diskus weit ab vom Ziele landete. D as Diskus­
werfen w ar m ir etwas ganz Beues, und ich mußte die G e ­
schicklichkeit und Gewandtheit meiner Kameraden hierin be­
wundern, denn selten verfehlten sie ihr Ziel. IDenn ich an die
Aeihe kam, dann richteten sich wohl auch die Augen der
INädchen auf mich, und eine kurze Zeit lang schienen sie
ihr eigenes Epiel vergessen.
IDenn ich mein Z ie l ver­
fehlte, dann konnte ich ein feines lächeln über ihre Züge
gleiten sehen, w as mich anspornte, nun auch mein Bestes
zu leisten.
Die jungen B län n e r verloren jetzt ihr Znteresse am
Diskusspiele, und w ir gesellten uns den Blädchen zu, um
am Ballspiele teilzunehmen. ID ir stellten uns in haaren
auf, so daß je ein Blädchen mit einem jungen Btanne
spielte.
Elysia stellte sich m ir gegenüber auf; f>etros
spielte mit Helena und Demetrius mit Eynthia.
B eim Auffangen des B a lle s hatte ich inehr Glück
und Geschick als beim Diskuswerfen, was ich der Sicher­
heit E lysias zuschrieb, m it der sie m ir den B a ll zuwarf,
denn der B a ll flog immer in gerader Aichtung nach mir.
^m IDerfen w ar ich bedeutend ungeschickter. Erotzdem ver­
fehlte E lvsia selten, den B a ll aufzufangen.
E s dauerte nicht lange, da wurde aus dem ^piel ein
Durcheinander und die B ä lle flogen von einem zum ändern
—
107 —
je nach ^auiie und Neigung. A ls die Mädchen ermüdeten,
da gingen w ir nach einer Laube, welche in einem O liven ­
haine versteckt stand, und welche ich bei meinen früheren
Manderungen durch den Garten nicht bemerkt hatte. Die
Mädchen baten Petros, uns etwas anzusagen. Nach eini­
gem Zögern gab er ihren Bitten nach, und wählte zum
Bortrage einen T eil der Zliade. Elysia konnte sich dabei
nicht enthalten, ihm zuzuflüstern, daß ich mit dieser Dich­
tung bekannt sei. E r trug mit schöner, klangvoller stim m e
vor, und seine gut angewandten Gesten, sowie sein lebhaftes
Mienenspiel gaben seinem Bortrage Leben und Pathos.
Die zwei Dienerinnen Elysias waren uns gefolgt und
saßen jetzt auf dem Aasen außerhalb der Laube. A ls
petros geendigt hatte, winkte ihnen Elysia, und Ehloe
brachte einen Blumenkranz, mit welchem sie Petros schmückte.
Dieser seinerseits bedankte sich dafür bei Elysia.
Demetrius wurde nun gebeten zu singen, was er sogleich bereitwilligst tat. E r sang eine Ode von einem mir un­
bekannten griechischen Dichter, ^ein Gesang w ar im Aezitativ
gehalten und erinnerte sehr an den gregorianischen E h o ral der
katholischen Kirche. E r begleitete seinen Gesang ebenfalls
mit Mienenspiel und entsprechenden Gesten, und als er
geendet hatte, wurde er ebenfalls bekränzt.
Nun kam die Aeihe an mich. Zch hätte mich am
liebsten entschuldigt, fühlte aber, daß man mich als unhöf­
lich betrachten würde, wenn ich mich weigerte, etwas vo r­
zutragen. D a ich in griechischer Sprache nichts vorzutragen
wußte, so wählte ich ein deutsches Lied: die „Lorelei", die
ich natürlich in deutscher Sprache vortrug. M a n zollte m ir
lebhaften B eifall, als ich geendet hatte, und wollte noch mehr
hören. D a sang ich das alte ötudentenlied „O ariäpam us
iAitur^, und als hiervon die letzten Töne verklungen waren,
—
108 —
da wollte der B e ifa ll kein Ende nehmen. Irene brachte
m ir einen prächtigen Blumenkranz. A ls sie ihn auf inein
Haupr legte, da glaubte ich ein leises Zittern in ihren
Händen zu bemerken, ^ie blickte mich mit feuchten Augen
an und wandte sich dann schnell um. schweigend nahm
sie ihren jAatz draußen wieder ein; aber ich konnte be­
merken, wie sie noch manchen verstohlenen Blick zu m ir
herübersandte.
Angezogen von meinem Gesänge, war auch der Statt­
halter herbeigekommen, und er frug mich manches über
den ^tand der Alusik in dein heutigen Europa. Ich er­
zählte ihm von der schönen ernsten Kirchenmusik, von der
Oper, von der Instrumentalmusik, von den Oratorien, und
von den vielen ihm unbekannten Alusikinstrumenten, welche
jetzt bei uns benutzt würden. A lle lauschten in tiefer stille,
und als ich geendet hatte, rief Demetrius enthusiastisch a u s :
„O h , daß ich doch alle diese Herrlichkeiten selbst sehen
und hören könnte!"
Und mit Bedauern fügte er hinzu: „D a sind w ir
Insulaner doch weit hinter euch zurückgeblieben. IVieviel
könntet ihr uns doch lehren! !Varum haben w ir uns so
lange hier im Versteck gehalten und keinen Verkehr mit
Ausländern gesucht! schade, schade!"
Der Statthalter nahm nun das IVort und sagte:
„IV a s nicht ist, kann vielleicht noch werden, mein
Demetrius. Ich halte die Zeit für gekommen, wo w ir
unsere Zurückhaltung ablegen müssen, uni einen Verkehr
mit der Außenwelt anzubahnen, aber nicht uni unsererwillen, sondern um der Blenschen willen, die von der wahren
'trehre Jesu abgewichen sind, und denen w ir diese Gabe Gottes
zurückerstatten könnten. iVenn w ir auch manches von ihnen
lernen können, so werden sie doch viel Köstlicheres von uns
—
100
—
lernen können. M ir haben da eine Pflicht zu erfüllen,
deren w ir uns bisher nicht recht bewußt gewesen sind, bis
uns durch E a rlo s hier klar geworden
ist, wie sehr die
große M e lt im Norden unserer Lehre bedarf."
Diese M orte des Statthalters hatten
uns für den
Augenblick in eine ernstere Stimmung versetzt. Dieses gewabrend, versuchte er, den Eindruck seiner Aede zu verwischen, indem er lachend ausrief: „A ber Kinder, ihr sollt
doch heute fröhlich sein, und da versetze ichA lter euch in
eine ernste Stim m ung! Laßt euch nichtstören, spielt
und
singt nur weiter!"
Dam it wandte er sich und ging in den Hof zurück.
Elysia bat die Gesellschaft, nun auch in den Hof zurückzu­
wandern, wo w ir auf einem großen Tische, der hereinge­
bracht worden war, Erfrischungen aller A rt fanden. A u f
Einladung Elysias nahmen alle hier Platz, auch ihr Vater,
und die frühere fröhliche Etimmung w ar bald wieder zu­
rückgekehrt.
Elysia w ar eine der heitersten und fröhlichsten. Eie
unterhielt uns mit allerlei Anektoden und Echerzen, gewürzt
mit Versen griechischer Dichtkunst. M a r sie m ir bisher als
Engel erschienen, so lernte ich sie jetzt als ein fröhliches
Menschenkind kennen. E s w ar m ir wie eine Offenbarung,
diese Vielseitigkeit ihres Mesens kennen zu lernen. Eie w ar
ausnehmend aufgeräumt, beinahe ausgelassen an diesem
Nachmittage, und von ihrem Hange zum Mystischen w ar
jetzt nichts an ihr zu merken. M eine Blicke folgten ihr
mit Verwunderung und Bewunderung. Eie verstand es
vorzüglich, jeden von uns in das Gespräch hineinzuziehen,
so daß sich alle von der besten Eeite zeigen konnten.
Eie legte m ir dabei Fragen vor, deren Beantwortung alle
gleichmäßig interessieren mußte. M i r sprachen über allerlei:
—
110 -
über Kunst, Literatur und Mssenschaft; nur die R eligion
w ar non der Diskussion ausgeschlossen. Diese Insulaner
interessierten sich außerordentlich für alles, w as w ir N o rd ­
länder in Kunst und Wissenschaft leisten, und ich wurde nach
und nach der Brennpunkt der Unterhaltung.
Unterdessen fing es an dunkel zu werden, und die
Diener brachten Gellampen, welche sie auf den Gisch stellten.
A n den Pfeilern im Hofe befestigten sie Fackeln, bis der
ganze Hof erleuchtet war.
Die Dienerinnen Glysias waren im Hause verschwunden,
wo sie wahrscheinlich ihre Ulahlzeit eingenommen hatten.
A ls jetzt unsere Gastgeberin mit den Händen klatschte, da
erschienen sie wieder, aber in leichterer Bekleidung.
Sie
brachten Ulusikinstrumente mit, und nahmen, etwas entfernt
vom Gische, auf niederen Sitzen Hllatz. Nachdem sie ihre
Instrumente gestimmt hatten, begannen sie zu spielen, und
schließlich begleitetn sie ihr Spiel mit einem Gesänge, der,
von lieblichen, wohltönenden stim m en kommend, sehr an­
genehm berührte.
U )ir verließen nun den Gisch und setzten uns im
Halbkreise um die Sängerinnen berum.
Ulanche der
Stücke, die sie spielten, wurden im Viervierteltakt vor­
getragen, aber alle ihre Lieder waren im Rezitativ gehalten
und in fremdartigen Tonarten komponiert, welche an die
dorische, phrygische und jonische Tonart erinnerten, in
welchen die alten gregorianischen Ghoräle gehalten sind.
Der volle B lo n d w ar aufgegangen, und sein Licht
mischte sich m it dem Lichte der Fackeln. G in Zauberschein
lag über dein ganzen Hofe, und hinter ihm, zwischen den
Bäum en und Sträuchern des Gartens, da spielten Blondlicht und Schatten miteinander. G in mystischer Zauber lag
über dem Ganzen, und es schien in die Szene hineinzu-
—
111
—
pasien, als Zrene sich nach einer leichten Handbewegung
Elysias erhob und zu tanzen begann. E s w ar kein Tanz
in dem Einne, wie w ir ihn in E u rop a verstehen. E s w ar
eine graziöse Pantom im e in steter Bewegung. Nicht nur
öie Füße, sondern der ganze Körper bewegte sich nach
vorn, nach hinten, nach den Eeiten, nach unten, nach oben
mit einer berückenden Anmut. Die Arm e schwenkten von
einer Eeite zur ändern, erhoben sich und senkten sich, w äh­
rend die Tänzerin einen langen Echleier in den Händen hielt,
der sie bald hier, bald da bedeckte. Durch ihr dünnes, netz­
artiges Gewand schimmerten die schlanken Beine, der
schwellende Busen, der Kücken. Die Arm e waren frei und
unbedeckt. K m die Lenden w ar ein rosafarbenes Eeidentuch
gewunden, das durch die Eeidengaze ihres Gewandes hin­
durchschimmerte. Zhre M angen bedeckten sich mit stets
tiefer werdendem Kot, als sie fortfuhr zu tanzen. Dazu
spielte Ehloe im Dreivierteltakt eine zauberhafte, geheim­
nisvolle Meise, welche bald klagend, bald lockend und zuin
Echlusse wie triumphierend ausklang.
Zuerst waren die Bewegungen Zrenes stockend, un­
schlüssig, zögernd, kokett einladend. Dann bewegte sie sich
hin und her, als flüchte sie vor einem unsichtbaren Lieb­
haber. Zhre Bewegungen wurden immer verlockender, bis
sie schließlich mit einem beseligenden, hingebenden Blick in
erwartender Etellung innehielt. Z n ihren Zügen lag B e ­
geisterung, Eehnsucht, Hingabe und M onne, und als ibr
Blick einen Augenblick lang auf m ir ruhte, da stürmte es
heiß durch meine Adern und mit magnetischer Allgew alt
zog es mich zu ihr hin. — Hatte dieses zauberhafte Mesen,
dessen Züge jetzt einer M e lt von Liebe Ausdruck gaben,
einen Bann um nach gewoben? M ie im Traum e erhob
ich mich und näherte nach ihr, während sie noch in der-
—
1 l2 —
selben Stellung dastand, und legte ihr den Blumenkranz,
den sie m ir vorher gegeben, auf das Haupt, dessen H aar
sich aufgelöst hatte und nun Arm e und Schulten: bedeckte.
Hinter m ir wurden Beifallsbezeugungen laut, und ich
wußte nicht, ob sie meiner Handlung oder Irene galten.
IDährend ich ihr den Blumenkranz auf das glänzende,
dunkle H a a r legte, lehnte sie plötzlich wie ermüdet an
meiner Schulter. I h r heißer (Odem streifte ineine U)angen,
und in ihren Augen lag ein Blick, den ich nur in den
Augen liebender Frauen gesehen hatte. I h r Blick senkte
sich tief in meine Augen, und durch meine Nerven floß es
wie eine berauschende Gssenz. Ih re Lippen waren leicht
geöffnet, so daß das blendende U)eiß der Zähne hindurch­
schimmerte. G in leichter beseligender Schauer überfiel mich
in diesem Augenblicke, und ich drückte schnell einen K u ß
auf die halbgeöffneten Lippen.
Hastig richtete sie sich auf und wandte sich um —
aber ich konnte keinen Unwillen in ihrem Blick und in
ihren Bewegungen erkennen, vielmehr ging sie langsau:,
wie in: Traun: befangen, zu ihren: Sitze zurück. Dies
alles hatte sich so rasch abgespielt, daß die Gesellschaft
ineinen K u ß nicht bemerkt hatte, wahrscheinlich, weil ich
zwischen ihr und Irene stand, welche ich mit meiner G e ­
stalt verdeckte. N un ging auch ich zu ineinen: Sitze zu­
rück. Die Ulädchen und jungen Ukänner hatten sich er­
höbe::. Sie betrachtete:: augenscheinlich den jOantomimentanz Irenes als den Abschluß der Unterhaltung, und nahmen
Abschied von uns, nachdem sie uns alle zum Besuch in
ihren Häusern eingeladen hatten.
Der Statthalter, von seinem Diener gefolgt, zog sich
auch zurück, und so blieb ich mit Glysia allein.
„U )a r sie nicht schön?" sagte sie in ungeheuchelter
—
113 —
Bewunderung. „A b er du hast einen kleinen Verstoß gegen
unsere Gebräuche begangen, denn w ir M eißen bekränzen
die Mischlinge nie. Deine Unkenntnis unserer Gebräuche
hat dich natürlich in den Augen der Gesellschaft entschul
öigt. Dazu kommt noch der Umstand, daß Zrene unserer
Klasse so nahe steht, daß sie in derselben ausgenommen
wird, im Falle sie einen Meißen heiratet."
Verwundert fragte ich : „ M ie kommt das, bitte, er­
kläre nur diese Eache."
„G ern," erwiederte sie. „M en n das B lu t der Echwarzen
viermal mit dem der Meißen vernascht wird, dann bleibt
so wenig von dem Blute und dein Mesen der M ild e n in
den Abkömmlingen, daß diese nicht mehr in die Klasse der
Mischlinge zu passen scheinen, und da haben unsere Väter
beschlossen, daß sie durch Heirat mit einer Person unserer
Klasse wieder zu uns zurückkehren können. Um dies ver­
ständlicher zu machen, wollen w ir einmal nachrechnen.
M enn ein M eißer eine Frau der M ild e n heiratet, dann
sind die Kinder halb weiß und halb schwarz. Heiratet
eines dieser Kinder einen Meißen, dann sind deren A b ­
kömmlinge ein Viertel schwarz und drei Viertel weiß. H ei­
raten Heren Kinder einen Meißen, so sind die Nachkommen
sieben Achtel weiß und ein Achtel Echwarz, und deren
Nachkommen sind nur ein Eechzehntel schwarz, im Falle die
M utter oder der Vater weiß sind. Eo siehst du, wie es
im Laufe der Zeit möglich wird, daß nur wenig B lu t der
Echwarzen in den Mischlingen vorhanden ist. Dies w ar der
F a ll in Zrenes Fam ilie, und so kommt es, daß nur noch
wenig B lu t ihrer schwarzen Voreltern in ihren Adern rollt.
Darum ist es auch begreiflich, daß ihr Mesen nichts oder
nur sehr wenig von dein der M ild e n an sich hat, und daß
sie uns viel näher steht wie diesen. Z n einem solchen Falle
Zum Lickt,
xxi-
8
—
114 —
sollte es nun den Mischlingen möglich gemacht werden, w ie­
der zu uns zurückkehren zu können. D as kommt allerdings
nicht häufig vor, aber manchmal geschieht es doch, und
unsere Väter haben für solche Fälle weise Verordnungen
erlassen, denen w ir stets Folge leisten. Irene unterhält
nur wenig Verkehr mit den Mischlingen, außer mit denen
ihrer eigenen Fam ilie. Sie hat ihr ganzes Sinnen und
Trachten darauf gerichtet, wieder in unsere Klasse ausge­
nommen zu werden, und ich würde es ihr von Herzen
gönnen, denn sie ist nicht nur ein schönes M ä d c h e n , sondern
auch ein herzensgutes Kind. A n den Sabbattagen nimmt
sie die Stelle einer Religionslehrerin für Mischlinge ein;
aber, wie gesagt, sie ist hochstrebend und möchte lieber
ganz zu unserer Klasse gehöre::."
Dann zu eine::: ander:: Thema übergehend, fuhr sie
fort:
„Uebermorgen ist Sabbat, und da mußt du im
Tempel erscheinen, um formell in unsere Kirche ausge­
nommen zu werden, wie es dein IVunsch ist. Deshalb
ist es nötig, daß du unterrichtet wirst, wie du dich hierbei
zu verhalten hast. Du mußt deshalb morgen Nachmittag
mit m ir zu::: Tempel gehen. Hier werden w ir noch andere
antreffen, welcbe den gleichen Schritt unternehmen wollen
wie du, und welche ich gleichzeitig m it dir in alle::: Nötigen
unterrichten werde. M i r wollen dar::::: in dieser Moche
unsere Religionsstunde ausfallen lassen, und die nächste
auf einen Tag der folgenden Moche verschieben. Ist dir
das so recht, T a r lo s ? "
Daß Glysia die nächste Religionsstunde auf die fol­
gende Moche hinausschob, w ar nur sehr lieb, denn die
letzten Greignisse hatten eine gewisse Unruhe in nur hervorgerufen, und ich fühlte, daß ich in den nächsten Tagen
—
115 —
ihren Unterweisungen nicht die gehörige Aufmerksamkeit
würde schenken können. Ich sagte ihr daher, daß ich mit
ihren Anordnungen vollständig einverstanden sei. D arau f
bot sie m ir ihre Hand, welche ich zum Abschiede leicht küßte.
Ich zog mich nun auf mein Z im m e r zurück, lag aber
noch lange Z eit auf meinem ^ager, ohne schlaf finden zu
können. E in neuer E in flu ß hatte sich in meinem ^eben
geltend gemacht. Ich w ar berückt und berauscht von der
Berührung mit Irene. I h r B ild stand verlockend und süß
vor ineinen Augen. Sie schwebte vor m ir her, schelmisch
neckend, dann im geheimnisvollen Dunkel des Olivenhaines
verschwindend. Sie winkte m ir, ih r zu folgen, sie zu erha­
schen. I h r süßer Odem umgab mich wie der D uft eroti­
scher Blüten, und ich taumelte ihr wonnetrunken nach. U u t
solchen Zauberbildern in der Seele schlief ich schließlich ein. .
(Fortsctznng folgt.)
Des Apostels Paulus spiriutalistische
Weltanschauung.
von S i e g f r i e d
Immanuel.
A o r. (5. (. Ich bringe euch, B rüd er! das E v a n ­
gelium in Erinnerung, das ich euch gepredigt habe, das ihr
auch angenommen Hab?', in welchem auch ihr verharret;
wodurch auch ihr selig werdet (wenn ihr euch so daran
haltet, wie ich es euch vorgetragen habe), wenn anders ihr
nicht vergebens den Glauben angenommen habt.
Ich trug es euch nämlich als eine Hauptlehre vor,
die auch ich empfangen habe, daß Ehristus, den Schriften
gemäß, für unsere Sünden gestorben ist; daß er, den Schriften
gemäß, begraben wurde, und am o. Gage auferstand; und
daß er dem Aephas erschien, nachher den Elfen, darauf
mehr als fünfhundert Brüdern auf einmal erschien, voll
6«-
—
116 —
welchen die meisten noch an: Leben, einige aber entschlafen
sind.
Dann erschien er den: Iakobus und wiederum allen
Aposteln. Zuletzt von allen erschien er auch nur, wie einer
unzeitigen Geburt, denn ich bin der Geringste unter den
Aposteln, nicht wert, den Namen eines Apostels zu führen,
weil ich die Gemeinde Gottes verfolgte. Durch Gottes
Gnade bin ich aber, w as ich bi::, und seine Gnade ist in
m ir nicht fruchtlos gewesen; denn ich habe mehr als sie
alle gearbeitet; doch nicht ich, sondern die Gnade Gottes
in mir.
(Ob indessen ich oder sie; w ir lehren einmal so, und
ihr habt es so geglaubt. U)enn nun von Thristus verkündigt
wird, daß er von den Toten auferstanden sei, wie können
einige unter euch sagen: T s sei k e i n e A u f e r s t e h u n g
der T o t e n ?
I s t k e i n e A u f e r s t e h u n g d e r (!.oten, so isk
auch T h r i s t u s ni c ht a u f e r s t a n d e n .
Ist aber Thristus nicht auferstanden, so ist unsere
Lehre falsch und euer Glaube ohne Grund. Dann würden
auch w ir a l s f a l s c h e Z e u g e n G o t t e s e r s c h e i n e n ,
weil w ir, G ott entgegen, bezeugt hätten, er habe Thristum
auferweckt, den er nicht auferweckt hat, wenn nämlich Tote
nicht auferstehen.
Denn wenn Tote nicht auferstehen, so ist auch Thristus
nicht auferstanden.
Und wenn Thristus nicht auferstanden ist, so ist euer
G laube nichtig; ihr seid noch in euren Sünden; verloren
sind folglich auch die, welche in Thristo entschlafen sind.
*
*
Ist unsere Hoffnung auf Thristum allein auf dieses
Leben beschränkt, so sind w ir unglücklicher als alle Menschen.
N un ist aber Thristus von den Toten auferstanden,
als Trstling der Entschlafenen, denn wie durch e i n e n M e n ­
schen der Tod kan:, so auch durch einen Menschen die A u f­
erstehung der Toten.
U)ie nämlich durch Adam a l l e starben, so werden
auch durch Thristum a l l e wieder ins Leben gebracht werden.
—
117 —
Doch jeder in seiner (Ordnung: Zuerst Thristus, dann die,
welche Thristo angehören und an seine Wiederkunft glauben.
Danach die Dollendung, wenn er das Reich Gott, dem
Dater übergeben, wenn er jede Herrschaft, Macht und
Gew alt vernichtet haben wird. Indeß muß er herrschen,
bis er alle Feinde unter seine Füße gelegt. Der letzte Feind,
der vernichtet wird, ist der T o d ; denn alles hat er seinen
Füßen unterworfen.
Wenn es aber heißt, daß alles unterworfen sei, so
versteht es sich, daß d e r ausgenommen ist, welcher ihm
alles unterworfen hat.
w a n n ihm aber alles wird unterworfen
s ei n, d a n n w i r d auch sel bst d e r S o h n si ch d e m
u n t e r w e r f e n , d e r i h m a l l e s u n t e r w o r f e n hat ,
so d a ß G o t t a l l e s i n a l l e m sei.
w a s machen sonst die, welche um der Toten willen
sich taufen lassen, wenn die Toten überhaupt nicht aufer­
stehen? w a ru m lassen sie sich um derselben willen taufen?
w a ru m setzen auch w ir uns stündlicher Gefahr aus?
Täglich sehe ich den Tod vor m ir; ich beteuere es
euch, Brüder, bei dem Ruhme, den ich durch Thristum
Iesum, unfern Herrn habe, wenn ich, nach menschlicher
weise, zu Ephesus mit wilden Tieren kämpfte, was nützt
es n u r? w e n n di e T o t e n ni c ht a u f e r s t e h e n , so
lasset uns essen und trinken, denn mo r ge n sind
wir
t ot.
Lasset euch nicht verführen, böse Gespräche verderben
gute Sitten.
Wachet recht auf und sündiget nicht! D e n n e i n i g e
a b e n g a r k e i ne K e n n t n i s v o n G o t t ; zu e u r e r
B e schäm u n g m u ß ich es s a g e n !
Aber es möchte jemand fragen: w ie werden die Toten
auferstehen? I n welchem Körper werden sie erscheinen?
w a s du säest, das lebt nicht auf, wenn es nicht zu­
vor erstorben ist.
Und was du säest, säest du doch nicht den Körper,
der es erst werden soll, sondern ein bloßes Samenkorn, zum
Beispiel Weizen oder sonst ein anderes, G ott aber gibt
—
118 —
ihm einen Körper, wie er es w ill, und einer jeden Tamenart ihren besonderen Körper.
M cht alles Fleisch ist einerlei Fleisch, sondern anders
ist das Fleisch der Menschen, anders das der Tiere, anders
das der Vögel.
A u c h g i b t es h i m m l i s c h e K ö r p e r ; aber eine
andere Herrlichkeit haben die himmlischen, eine andere die
irdischen.
Die Tonne hat einen anderen Glanz, einen anderen
G lanz der M o n d ; einen anderen Glanz die Tterne; ein
Ttern ist sogar vom ändern an G lanz verschieden.
To verhält es sich auch mit der Auferstehung der T o te n ;
Verwesliches wird gesäet, Unverwesliches wird auferstehn.
Unansehnliches wird gesäet, Herrliches wird auferstehn. G e ­
brechliches wird gesäet, Kraftvolles wird auferstehn.
G i n t i e r i s c h e r K ö r p e r w i r d g e s ä e t , e i n gei s t i g e r K ö r p e r w i r d a u f e r s t e h e n ; es gibt einen
t i e r i s c h e n Körper und einen g e i s t i g e n Körper. U)ie
es auch geschrieben steht:
D e r erste M e n s c h , 21 da in, w u r d e zu e i n e r
l e b e n d i g e n T e e l e , der l et zt e 21 d a m zu e i n e n :
l e b e n d i g m a c h e n d e n Gei st e.
Aber das Geistige, das w ar nicht das Grste, sondern
das Tierische; nachher kam erst das Geistige.
D e r erste M ensch, a u s G r d e g e b i l d e t , w a r
i r d i s c h ; der a n d e r e Me ns c h , dem H i m m e l ent st a m m end, w a r h i m m l i s ch. U)ie der Irdische war,
so sind auch die Irdischen; und wie der Himmlische ist, s o
w e r d e n auch d i e H i m m l i s c h e n sei n.
U)ie w ir das B ild des Irdischen getragen haben, s o
w e r d e n w i r auch d a s B i l d des H i m m l i s c h e n
tragen.
D i e s e s s a g e ich euch, B r ü d e r , d a ß F l e i s c h
u n d B l u t d a s A e ich G o t t e s ni cht e r e r b e n t ö n nen, u n d d a ß d a s V e r w e s l i c h e der U n v e r w e s - '
l i c h k e i t n i c h t t e i l h a f t w ird .* )
X
—
119 —
Eiehe! ich sage euch ein Geheim nis: IV ir werden zwar
alle auferstehen, aber nicht alle verwandelt werden — plötz­
lich, in einem Augenblick, auf den schall der letzten P o ­
saune.
(Denn erschallen wird die Posaune, und unverweslich
werden die Toten auferstehen, und mit uns wird eine V e r­
wandlung vorgehen).
Denn dieses V e r w e s l i c h e m u ß die U n v e r ­
w e s l i c h k e i t a n z i e h en, u n d di e s e s 5 t e r b l i ch e di e
U nst er b l i chkei t a n z i e h e n?)
IVann aber dieses sterbliche Unsterblichkeit angezogen
hat, dann wird in Erfüllung gehen, was geschrieben steht:
Verschlungen ist der Tod im E ie g ! IVo ist dein Etachel,
T o d ? IVo ist dein Eieg, o H ö lle ?
Des Todes Etachel ist die Eü n de! Der Eünde Ulacht
ist das Gesetz!
Aber Gott sei Dank, der uns den Eieg verliehen hat
durch Iesum Thristum, unfern Herrn! Eo seid denn fest,
meine geliebten Vrüder! und unerschütterlich; a r b e i t e t
i m m e r e i f r i g e r a n d e m 1 V e r k e d e s H e r r n ; ü b e rz e ug t , d a ß e u e r U t ü h e n ni c ht v e r g e b e n s sei i m
Herrn.
prismatische Larven und Gehirn.
Ltudie von Prof. A r m in i n s ans Boston, Mass.
B o r beinahe zwanzig Jabren war in der lieblichen T a l­
stadt S a n Jose, in Kalifornien längere Zeit ein Aquarellgemälde im Schaufenster einer Kunsthandlung zu sehen, mit
der Ueberichrift „E in Morgen im Santa Cruz-Tale". Hun­
derte mögen die mit vieler Mühe gemalten Regenbogen, über
die regnerische Landschaft gespannt, mit flüchtigem Interesse
llaturt'rast sind w ir
unterworfen.
sterblich, äußerlich
Die Leiber der Irdischen
Intellig enzen sein.
dem Gesetz
der O e rw a n d lu n g
sollen reine lO obrnrngen erleuchteter
—
120 —
betrachtet haben, ohne weiter darüber nachzudenken, bis end­
lich ein vorübergehender Kritiker den Kunsthändler darauf
aufmerksam machte, daß der hier dargestellte Regenbogen um­
gekehrt, d. H. mit der roten Farbe zu oberst gemalt morden
sei. M it offenem Munde lauschte der Kunsthändler den A u s ­
führungen des, nach seiner Meinung wunderlichen Heiligen,
der Not als das Sym bol des Erdigen, Materiellen hinstellte,
weshalb die rote Farbe im Regenbogen der Erde zugekehrt
sein müßte, wie es ja auch in der Anordnung der Gehirn­
funktionen beim Menschen zu beobachten sei. Diese nie ge­
hörte Zusammenstellung von Regenbogen und Gehirn war
zu viel für den guten Mann, doch hielt er es für ratsam,
das B ild dem hungrigen Dilettanten zurückzugeben, der sich
vielleicht seit Wochen auf die armseligen par D o llars Honorar
gefreut haben mochte. Nach so langer Zeit findet es der da­
malige Kritiker für angemessen, einen T eil des Resultates seiner
Studien vor das Forum der Oeffentlichkeit zu bringen.
Wie wohl vielfach bekannt, gleicht das menschliche Ge­
hirn einer gleichartigen Masse, in deren Komposition auch
das stärkste Mikroskop keinen Unterschied zu entdecken ver­
mag. Nichtsdestoweniger birgt diese Masse, vermöge seiner
Konstruktion und der dadurch bedingten Möglichkeiten, noch
eine Menge ungeahnter Geheimnisse, deren vollständige Lösung
dem Menschen wohl nie ganz gelingen dürste. Das Gehirn
selbst besteht aus zwei Hemisphären, wovon jede derselben
sämtliche Organe oder Funktionen enthält; mithin operiert
jedes einzelne Organ mit seinem Zwillingsbruder in der an­
deren Hemisphäre gemeinsam, ähnlich wie die Sehkraft der
beiden Augen sich in einem Fokus vereinigt. Entlang der
Mittellinie, d.. H. von der Nasenwurzel über den Kopf hin­
weg bis zum Genick, stoßen die Wölbungen der Hemisphä­
ren zusammen (nur durch die Membrane ckura, raater getrennt)
und die daran liegenden Organe erscheinen eng vereint, wäh­
rend die übrigen Organe zu beiden Seiten des Kopfes und
an der Basis des Gehirns untcrgebracht sind; dabei bieten
die „Konvolutiouen" genügende Oberfläche für die vielen O r­
gane im beschränkten Raume des Kraniums (wie es die Natur
in dem gespaltenen Kerne der W allnuß annähernd veran-
—
121 —
Ichaulicht). Entgegen der bis jetzt allgemein verbreiteten A n ­
sicht, enthält die Gehirnbasis ebenfalls eine Anzahl Organe,
welche, ihrer Wirkung nach, niedere Begierden und Leiden­
schaften anzeigen, durch welche sie den Menschen auf eine gleiche
Stufe mit den Tieren stellen, dagegen machen die gegensätzlichen
Fakultäten im oberen und obersten Teile des Gehirns den
Menschen erst zu dem, was er sein soll, nämlich menschlich.
Im Volksmunde kursiert die Redensart „der oder jener
habe es faustdick hinter den Ohren", und in der bezeichneten
Region finden wir, von nichts weniger als friedlichen Eigenschastserregern umringt, das Raubt'erorgan „Zerstörung";
hier reichen sich die beiden Unglücksgesellen brüderlich die
Hände — M ars, der Anstifter männermordender Feldschlachten,
und Saturn, der Sensenmann und Schnitter. W as Wunder,
daß sich in „Zerstörung" der Einfluß der roten Farbe zum blut­
rot verdichtet, und die Umstürzler alles Bestehenden die blut­
rote Fahne zu ihrem Banner erwählen. Logischerweije sollten
alle Kriegssahnen und Standarten blutrot sein, denn was
bezweckt Krieg anderes als Blutvergießen im Bruderm ord?
Solange jede der kriegführenden Parteien heuchlerisch den
Segen des Himmels für sich erfleht, Dreiviertel der Mensch­
heit dem Massenmorde gleicbgiltig zuschaut oder ihn gar be­
lobt, stehen die Menschen noch auf dem Niveau der Raub­
tiere, und der Aufschwung zum Verständnis wahrer Menschen­
liebe bleibt erst der Zukunft Vorbehalten. Möge man lieber
den mordlustigcn M a rs zähmen, dann wird er dem allzeit
gefälligen Verstandesplaneteu Merkur die streitbare Feder in
die Hand drücken, um mit Strömen von Tinte und Drucker­
schwärze den geistigen Kampf gegen Unduldsamkeit auszunehmen, und die Zerstörung des Aberglaubens und hart­
näckiger Vorurteile herbeizuführeu. Kommt erst einmal diese
Zeit, so werden höchstens nur noch Stiere und Truthähne
beim Anblicke des roten Fetzens in Helle W ut geraten und
zur Attacke übergehen. S o viel ist klar, daß die rote Farbe
durch ihren Reiz gleichgewichtsstörende Begierden in Organen
erzeugt, die in das Burgverlies des Gehirns religiert sind
und von den höheren Qualitäten in Schach gehalten werden
müssen. Nun denke man sich je einen Regenbogen zu beiden
—
122 —
Seiten des Kopfes, die rote Farbe in der Region der Ohren
einen ziemlich großen Halbkreis bildend, so werden die üb­
rigen prismatischen Farben, in nach oben sich verjüngenden
Zonen oder Halbkreisen, schließlich in der spirituellen violetten
Farbe sich zu einem schmalen Bande an der M ittellinie ent­
lang vereinigen, das echt Menschliche symbolisierend, im Ge­
gensatz zu dem im Burgverliese gefangen gehaltenen T ie ri­
schen im Menschen. Die prismatischen Farben bestimmen die
Herrschaft der Planeten, von denen jeder die in seiner Zone
gelegenen Fakultäten beeinflußt; hat daher jemand eine Lieb­
lingsfarbe, so gibt dies einen Fingerzeig in der Beurteilung
seiner Charaktereigenschaften.
Wie zu erwarten, thront als würdigster Abschluß in der
M itte der höchsten Partie des Kopfes das Organ „Glaube
an das höchste Wesen" (als Gegensatz zur „Gottlosigkeit",
dem Zestörungssinne zunächst gelegen). Dieser Gottesglaube
oder wahre Frömmigkeit ist nicht mit „Verehrung" (äußer­
liche Frömmigkeit, Vorliebe für zeremonielle Anbetung) zu
verwechseln. Ebenso natürlich und angemessen finden wir zu
beiden Seiten des Gottesglaubens die „Philanthropie", nächst
dieser die „Hoffnung" und noch weiter unten die große „Re­
gion der Liebe" (im edelsten Sinne, nicht der tierische Fort­
pflanzungstrieb im Menschen.) Jetzt verstehen wir, warum
begeisterte M aler des Mittelalters den Köpfen von Jesus
und seinen Aposteln die kuppelförmige Wölbung gaben, und
ebenso, wenn römische Gladiatoren oder moderne Faustkämpfer
durch breite Gehirnbasis auf entsprechenden Stiernacken ge­
kennzeichnet werden. Alle wahren Künstler sind medial in­
spiriert, und durch angeborene „Intuition" wissen sie auch
ohne Studium das Nichtige zu treffen, die Sprache der Natur
zu verstehen.
Zur Magie der Zahlen.
Prof. Q u i n t o n - P a r i s hat neuerdings eine RechenMethode entdeckt, die es ermöglicht, fast im Augenblick der
Frage die Qu a d r a t wu r z e l , Kubi k wur z e l und W u r z e l
f ü n s t e n G r a d e s j e d e r i x b e l i e b i g e n Z a h l z u ziehen.
—
122 —
Bekanntlich wirb eine Zahl, wenn sie zur fünften Potenz
erhoben werden soll, 4mal mit sich selbst multipliziert. Nach
Prof. Quinton endet das Produkt einer Zahl, die 4mal mit
sich selbst multipliziert wird, immer mit der Zahl, die die
Schlußziffer der ursprünglichen bildet. S o ist z. B . die fünfte
Potenz von 2 ---32, von 4---1.024, von 9 — 57,049, von 4 7 —
229,245,007. Die letzte Ziffer einer Z ah l ergibt also auch
schon die letzte Ziffer ihrer Wurzel. Um die 1. Ziffer zu
erhalten, muß man aber die fünften Potenzen der ersten
Zahlen auswendig wissen, was ja verhältnismäßig eine Kleinig­
keit ist. Prof. Quinton sagt: „Wenn ich die erste Ziffer der
mir genannten Zahl höre, kenne ich sofort auch meine erste
Ziffer. Beispiel: 229,354,007. Sobald ich „229 M illionen"
höre, weiß ich. daß die erste Ziffer meiner Wurzel 4 ist.
Ich brauche dann nur noch auf die Endziffer, in diesein Falle
auf 7, zu achten und erhalte die W urzel: 47. Durch ein
gleiches Verfahren kann ich ebenso schnell die neunte, drei­
zehnte, siebzehnte, einundzwanzigste usw. Wurzel ziehen. Auch
bei der Kubikwurzel ist die Methode die gleiche, nur mit
einer kleinen Variante: denn nur jene Zahlen, die mit 0, 1,
4, 5, 6. 9 enden, haben eine Kubikwurzel, die mit derselben
Ziffer endet. Die Zahlen aber, die mit 2, 3, 7 und 8 enden,
haben in ihrer Kubikwurzel eine Endzahl die zu 10 komple­
mentär ist. S o ist die letzte Ziffer der Kubikwurzel von 8 : 2,
von 27 : 3, von 343 : 7, von 512 : 8. M a n addiere:
8 -^ 2 ;
Z _ p 7 ; 2 - j - 8 , und man erhält in allen
Füllen: 10. Durch ein ähnliches Verfahren kann ich sofort
die siebente, elfte, fünfzehnte, neunzehnte usw. Wurzel ziehen.
D as einzige Merkwürdige an der ganzen Sache ist, daß bis­
her noch niemand auf dieses einfache Verfahren gekommen ist."
Also kann derjenige, der die M agie der Zahlen kennt,
in einer Sekunde eine Wurzel ziehen, indeß die übliche A rt 10
bis 20 Multiplikationen, 5 — 10 Subtraktionen usw. erfordert.
E s gibt allerdings auch noch eine Reibe anderer Methoden,
schnell Kubikwurzeln zu ziehen, die, verhältnismäßig zu der
Qttinlonjcheu, viel Zeit erfordern. Z . B . die von Jnaudi,
Diamandi, Maugiamele re. Zito Mangiamele, einer der größten
Rechenmeister, die wissenschaftlich geprüft worden sind, ver-
—
124 —
bluffte seiner Zeit z. B . geradezu die Akademie der Wissen­
schaften zu P a ris, als er innerhalb dreißig Sekunden die
Kubikwurzel von 3,796,416 angab.
Eine bekannte Lösung der fraglichen Aufgaben sieht an
sich ganz gut aus, ist aber wertlos, da sie nicht in allen
Fällen ein richtiges Resultat ergibt, aber doch in bedingten:
Nach dieser Lösung werden die Ziffern der Gesamtzahl addiert,
zur Gesamtsumme wird noch einmal deren Hälfte Hinzugefügt und 1 abgezogen. Beispiel: Z ah l: 54 872
5-^4-i-8-t-7-l-2--26-j-13--39- 1--38.
38 ist tatsächlich die verlangte Kubikwurzel.
Weiter: Z ah l: 229,345,007
2 -j-2 -1 -9 -i-3 -l-4 4 -5 -i-7 --3 2 -l-1
- 1 --47.
47 ist die fünfte Wurzel." Es dokumentiert sich aber
auch hier wieder, wie inan sieht, der Zahlen Magie.
N. W. — H.
Per Einfluß des Wetters auf den Heist.
Im ..Hhg.", München wird berichtet, daß ein Arzt sich
zu seiner größten Bestürzung davon überzeugt habe, daß das
menschliche H irn zu falschen Auffassungen und unzuverlässigen
Beobachtungen, sowie zu Trugschlüssen neige, wenn die Luft
mit Elektrizität geladen und das Wetter feucht und ncblich
ist. Und dieses in einem Maße, die der Beobachter bei klarem
Wetter nicht für möglich gehalten haben würde. S o mußte
in vielen Fällen, nach des Arztes Beobachtungen das, was
beim Herannahen eines Gewitters als völlig einleuchtend
und überzeugend erschienen war. nachdem es vorüber war,
als irrtümlich und von Fehlern durchsetzt verworfen werden.
Etwas, was ganz natürlich ist, denn die Trübung der
Atmosphäre muß notwendig eine Veränderung des Wirkens
der astralen Wellen zur Folge haben, in eben dem Maße
wie Wolken das physische Licht der Sonne zurückhallen und
abschwächen.
—
125 —
Bekannt ist, daß die Feuerversicherungsgesellschasten ganz
genau missen, daß bei seuchtcr, nicderdrückeuder Atmosphäre
weit mehr Feuersbrünste entstehen als sonst, weil dann eben
die Unachtsamkeit erschrecklich zunimntt. Der Arzt hat weiter
festgestellt, daß auch andere die gleichen Erfahrungen gemacht
haben, so gab z. B . der Aktuar einer großen Versicherungs­
gesellschaft an. daß er bei solch kritischer Witterung einfach
mit Arbeiten aufhören läßt, denn was zu solcher Zeit ge­
leistet würde, sei dermaßen fehlerhaft, daß es doch nicht zu
gebrauchen wäre. — Ein Fabrikbesitzer führte genau Buch über
die Leistungen seiner zahlreichen Angestellten, sowohl bei
gutem, als wie auch bei ungünstigem Wetter, und stellte fest,
daß die einzelnen Personen in verschiedenem Grade beeinflußt
wurden, daß aber alle zwischen 10 und 20"/«, weniger zustandebrachten, wenn das Wetter feucht und gewitterschwanger war.
Jetzt bringt er diesen Umstand gleich mit in Anrechnung, wenn
er Bestellungen zu einem gewissen Termine übernimmt.
R. W . — H.
Aus der Zeit.
Pie Wetrveiöerei im Wetgisch-Korrgo.
Ein bei der Missionsanstalt von Scheut bei Brüssel eingegangeuer Brief verbreitet sich über die Vielweiberei in B e l­
gisch Kongo, wo sie noch sehr im Schwünge ist. Die Neichen
und die Häuptlinge legen großen Wert auf einen vollbesetzten
Harem, und ein Vermögenszuwachs findet alsbald Ausdruck
in einer neuen Erwerbung für das Frauengemach. Die sehr
antisoziale Kehrseite ist jedoch, daß die unvermögenden Männer
häufig zur Ehelosigkeit verurteilt sind. E s fällt aus, daß
die Häuptlinge danach trachten, sich der weiblichen Untertanen
zu beinächtigen, wenn diese noch in ganz jugendlichem Alter
sind. Der Brief führt namentlich verschiedene Häuptlinge auf.
die Mädchen von acht bis neun Jahren in ihrem Harem
haben, und diese Erscheinung soll keineswegs eine Ausnahme
bilden. Der Onkel von mütterlicher Seite spielt fast allge­
mein die Rolle des Heiratsvermittlers; ihm werden die zur
Verheiratung bestimmten Mädchen überwiesen, und er ist es
—
126
auch, der die Morgengabe einzieht und in Empfang nimmt.
D a s geltende Gewohnheitsrecht unterscheidet drei Arten der
Verheiratung: 1. „K u e l a n ke n to", wobei die Morgengabe
etwa 40 bis 50 Fr. beträgt, und die aus der Ehe hervor­
gehenden Kinder der Sippe der Mutter zusallen. Wenn der
Ehemann aus irgend einem Grunde die Frau tierstößt, so hat
er keinen Anspruch auf Ersatz der Morgengabe. 2. „ K i t a n ­
ken Io", wobei die Morgengabe etwa 400 bis 500 F r. be­
trägt. Auch hier fallen die Kinder der Sippe der Mutter
zu, doch besteht im Falle der Verstoßung oder des Todes
der Frau Anspruch auf Rückerstattung der Morgengabe. B ei
der dritten Art. dem „ S u m b a n k e n t o", geht die Frau
vollständig in den Besitz des Ehemannes über, ebenso wie
die ans der Ehe hervorgehenden Kinder diesem zufallen. Im
Falle des Ablebens des Mannes werden die Frauen der ersten
Klasse frei und ziehen mit ihren Kindern in ihre Familien
zurück, während die Frauen der zweiten und dritten Klasse
dem Bruder des Verstorbenen zufallen, der sie für sich be­
halten oder anderweitig verheiraten kann.
Eine Wettrekord-Schwevevrncke.
D a s Projekt der Erbauung der höchsten und größten
Schwebebrücke der W elt ist, wie aus Neuyork mitgeteilt wird,
im allgemeinen fertiggestellt und von den Behörden genehmigt
worden. Die Brücke wird N e u y o r k mi t N e u - I ) e r s e y
v e r b i n d e n und ungefähr 2*/» Kilometer lang und 60 Meter
breit sein. A uf dieser Schwebcbrücke werden sich befinden:
ein Geleise für Eisenbahnzüge, vier Geleise für elektrische Trainbahnen, zwei Straßen von je 10 Meter Breite und zwei
Bürgersteige von ungefähr 25 Meter Breite.
Swedenborg-Kunde.
I m Aufträge des, von der Universität Pennsylvania,
zwecks Herausgabe der naturwissenschaftlichen Schriften Sw e­
denborgs gebildeten Komitees, bereist der Swedenborgforscher
Alfred Stroh, seit längerem die skandinavischen Länder und
hat nunmehr aus dem alten Nordensköldschen Gute Frugnrd
bei Helsingfors bisher unbekannte Swedenborg-Manuskripte
—
127 —
gefunden, die aus der allerletzten Lebenszeit des skandinavischen
Mystikers stammen. E s soll sich um eine v o l l s t ä n d i g e
Sammlung seiner Werke handeln, weiterhin um Schriften
über die Entwicklung des Swedenborgianismus unmittelbar
nach Swedenborgs Tode. Der ganze Fund wird herausge­
geben und der Öeffentlichkeit zugänglich gemacht. R . W., H.
Aussprüche berühmter Männer über Reinkarnation
und ein Fortlkbcn nach dem Lode.
L e s s i n g (in „Erziehung des Menschengeschlechts"):
„Aber warum könnte jeder einzelne Mensch nicht mehr
als einmal auf dieser Welt vorhanden gewesen sein? Ist
diese Hypothese darum lächerlich, weil sie die älteste ist?
W eil der menschliche Verstand, ehe ihn die Sophisterei der
Schule zerstreut und geschwächt hatte, sogleich darauf verfiel?
Warum sollte ich nicht so oft wiederkommcn, als ich neue
Kenntnisse, neue Fertigkeiten zu erlangen geschickt bin? Darum
nicht? — Oder weil ich es vergesse, daß ich schon dagewesen?
— W ohl mir, daß ich das vergesse! Die Erinnerung meiner
vorigen Zustände würde mir nur einen schlechten Gebrauch
der gegenwärtigen zu machen erlauben. Und was ich auch
jetzt vergessen muß, habe ich denn das auf ewig verloren?"
*
ch
ch
G o e t h e (zu Falk): „Ich bin gewiß, wie S ie mich hier
sehen, schon tausendmal dagewesen zu sein, und hoffe, wohl
noch tausendmal wiederzukommen."
Oder (an Frau von S tein): „W ie gut ists, daß der
Mensch sterbe, um nur die Eindrücke auszulöschen und ge­
badet wiederzukommen."
Oder (zu Eckermann): „Wenn ich bis an mein Ende
rastlos wirke, so ist die Natur verpflichtet, mir eine andere
Form des Daseins anzuweisen, wenn die jetzige meinen Geist
nicht ferner auszuhalten vermag."
Antworten auf die Kragen:
Krage Mr. 6: Zst es gleich, wer eine chiromantische
Prognose gibt, wenn das System dasselbe ist?
—
128 —
N r. 6. E s ist durchaus nicht gleich, selbst beim selben
System nicht, da ja eine Person die Prognose gibt und da­
her das Wissen an die Charaktereigenscharten und Fähigkeiten
der Person gebunden ist, gleichwie es auch auf der Bühne
durchaus nicht gleich ist, wer die an sich festliegende Nolle,
z. B . des „Faust" darstellt. Wenn er sie z. B . mit „Abstri­
chen" gibt, so kann unter Umständen „recht Nettes" zum
Bonchein
lmnmeii.
N. W. —
K ra g e A r . 7: Ist es richtig, daß der C hirom ant
alles, was er entziffern kann sagt, oder ist es richtiger, wenn
er
gew isse
u n g ü n s tig e ,
kom m ende
E re ig n is s e
n e rü ü w e ig t 7
Aereinsriachrichten.
E in i n t e r n a t i o n a l e r
t h e o so p h i sch e r F r i e d e n s k o n ­
g r e ß w ird a u f der I n s e l Visingsö iw wettersec (Schweden) vom 2 2 .
bis 27. J u n i d. I . abgehalten werden. —
D e r (5 . K u r s u s d e s
K e p l e r b n n d e s zur F ö r d e r u n g der R a t u r e r k e n n tn is w ird in den
u.agen des 7. b is in . J u l i in G odesberg bei B o n n stattfinden und
d as Seclen p rob le m behandeln.
Büllierbcsprrchnngcn.
D ie
P h i l o s o p h i e d e s g e i s t i g e n V e r k e h r s , von A n d r . I .
D a v i s . 2 . A u f l . M . 1.50, V e r la g von M i l h e l i n R e s s e r in Leipzig.
Die vielen Freunde der Duvisschcn Dücher ivird es interessieren, zu erfuhren,
dnß von demvorstehenden Lauche — nusder sied enz ehn ten ninerikanisch-englischen
Ausoiabe von z?h. N?. 2<rn>ner
üdersetzkeine ziveite lnlligc I?olksnusgni'e crschic'
nen ist. — Das 194 Seiten einsassende Duch kostet nur !N.
Vom
köstlichsten G e w i n n .
Von R a l p h M a l d o t ^r i ne. —
E i n z i g berechtigte llebersetzung a lls dem Englischen voll D r . I l l a x
E h r i s t l i c b . — I i i reizendem E i n b a n d M . 2 .—
V e r la g von I .
E n g e l h o r n s R a c h f., Stuttgart.
Nach einer mehrjährigen z?ause des Schweigens erscheint Nalph Maldo ^rine,
der Verfasser des Nuches „In Harmonie mit dein Uncridlichen" wieder mir einem
neuen Lebensduch, das sich seinen Vorgängern würdig anschließt und mit seinem dei
aller Tiefe leicht verständlichen Gedankengang rrnd seiner hinreißenden Sprache de
rufen scheint, den Leserkreis Trines noch weiter zu vergrößern. M ir mochten dieses
äußerst wertvolle Nach, dessen Inneres vollauf hält, was sein schmuckes Aeußere
verspricht, jeden: ernsten Menschen wärmstens empfehlen.
________________
In h a lt.
D ie >Gelöbnisse eilies lheo^ - .'chen Schillers. tS. <>7.)
— Frauenrecht. >S. 98 .) - Z u r p ö h e . (S . 100 .) — G r u n d r i ß einer
harmonischen Leben serken n tnis. (S . 1 0 1 ? — E ly sia , die R ü te r in des
E w i g e n Lichtes. (S . 104 .) — D e s Apostels P a u l u s spiritualistischc
W e lta n s ch a u u n g . (S . 1 1 5 .'t prismatische F a r b e n und G e h ir n . (S. 1 19 .)
— Z u r M a g i e der Z a h le n . (S. 1 2 2 .) — D e r E i n f l u ß des M e t te r s
a u f den Geist. (S. 12 4 .) — A u s der Z e it . (S. 1 2 5 .)
- Aussprüche
berühmter M ä n n e r über R e n ik a r n a tio n und ein Fortleben nach dem
Code. ( S . 1 2 7 .) — Antwortest a u f die F r a g e n . (S. 12 8 .) — V e re in s
Nachrichten. ( S . I 2 8 . i — Rücherbesprechungcn. (S. 1 2 8 .) — A l s L e i
lä g e : A h r i n z i m a n R o g e n 12 .
L..
>k von sv. lf. Bliuiil2Nil. Lctmnetcvcrst. Br.i. HuUc n L.
Anzeigen.
(Für den Anzeigenteil übernimmt die Ncdaktion keine Verantwortung.)
Sonnenütherstrahl-Apparate von Prof. G. Uorschelt.
1 s t a t i v - A p pa r a t mit Ausstrahler, vergoldete Ketten und Spirale,
früher M. 50,
jetzt 25 Kl.
l Fußschemel
Seidenkissen, Kupferzinkplatte und Kupferspirale,
fast neu — früher 25 M.,
jetzt js M.
l S t r a h l s c h e i b e mit versilberten Ketten, früher t2 M., jetzt 8 Kl.
— P rospekte zur Information stehen zur Verfügung. —
Ohne n o r m a l e
Nase
gibt es kein
sympathisches Aeußere.
Ohne synrpathisches Aeußere gibt's keinen
ßrfokg im Leöerr.
Der Nasenformer
hilft Ihnen zum K a r r i e r e ­
ma c h e n . - Es ist kein Spielzeug; auch Fürstlichkeiten bedienen sich
desselben.
„ Z e l l o" ist geeignet zur Korrektur von hängenden, breiten oder
etwas eingedrückten Nasen. — Der Nasenformer „ Z e l lo" wird, wenn
nicht die Länge des Nasenrückens angegeben wird, in einer Normal­
größe geliefert.
Bei Bestellung eines Apparates ist es nötig, anzugcbcn, ob die
Nase zu lang, zu dick, eingefallen oder hochstehend ist.
P r e i s für die einfache Ausführung Kl. 2.70, scharf regulierbar
Kl. 5.00, desgleichen mit Kautschukeinlagen Kl. ?.oo. Das Porto
beträgt bei Voreinsendung des Betrages 20 Pf. Ke i n e Zol l spesen!
Bei Nachnahme verteuert sich die Sendung um 50 Pf.
Zu beziehen durch:
___________Ludwig Kaufmann
Desserthonig,
in
Kisjenii
H-Ukräftig und ccht, per s kg.
7 lN. 20 Pf. franko. Zollspesen sehr niedrig!
(Ungarn).
<10
Pfd.)-Dos-N
____________ Ludw ig Kaufmann, Kisjenö
(Ungarn).
?1'0I.
für begrenzte Zeit aus Amerika zurück'
gekehrt, gibt wissenschaftliche und wahr'
heitsgctreue Auskunft über I h r e Chancen
im Leben. Jeder steht sich selbst im Lichte,
.
. .
der diese seltene Gelegenheit nickt benutzt.
Adr. B e r l i n VV 50, Roscnheimerftr. 4, H.
Gralhöhe bei väd Schmieöebergl
Eine ideale S o m m e r f r i s c h e und E r h o l u n g s s t ä t t e für
Erholungsbedürftige aller Art — mit staubfreier Höhenluft, unmittel­
bar anschließenden meilenweiten W aldungen und manchen anderen
Annehmlichkeiten.
P e n s i o n s p r e i s pro Tag Kl. 5.50.
A n m e l d u n g e n werden recht bald erbeten.
A . K. ZLaumann.
^isle empfehlenswerter Schriften.
V r. p liil. P. 71 r a n n . Die 7>emeistcrnng des Schicksgis
M . 3,00. gel'. 4M'
— Alte und neue !Uagie
5,00 — 6,00
— w ie kann ich ein Meister werden
OZO
— Des Meisters wen
1,00 — 1,65
— Die Kunst und Wissenschaft derSelt'stheilnng
i.oo — 1,65
— Erweckung und Entwicklung höherer Geisteskräfte in, Menschen 2,25
- 3.0 >>
B a u s t e i n e zum Graltcmpel. Nr. 1—7 : 15—20—20—60—20—25—25 Pf.
zus. 1.70
Dein Alande l'at dir geholfen >Der Glaube die lOnelle alles Lebens)
O.ZO
K a r l non L c k a r r s Hansen, Kostis Reise von Morgen gegen Mittag
1.50
Fast den der. Die Enthüllung des LT'escns der Seele
2.00 — 3.00
— Der Beilmagnetismus nnd die Beilkraft der pstanzen
1,00
F r a n c h e z z o , E in Wanderer inr Lande der Geister
3,50 — 4M>
— 7l u s 77ach> zun, Licht(Parallel-Ausgabe)
3,50 — 4,50
G . F r i e d a l i n , Blumen der Liehe für Ktndcrhcrzcn
3M1 — chtl»
I n : R eich e der G e i s t e r in Besten n -u> Pf.
„,,10
I n s B a u s zurück, Briefe einer Fran
0,30
B. R e r n i n g , Betrachtungen über christl. Wahrheiten für alle Tage des Jahres 5,oo
A . M. L ö f f l e r , Gortesgrüstc. Lieder und Sprüche
o,5o — 0.60 — 1,00
— „Bephara". Lin Rrif Gottes an die Menschen
2L 0
P. LH. M a r t e n s . Am Ledenswege (Rurze Betrachtungen)
5 Bändchen rr 0,60
— Ernst und Scherz fürs junge Berz
o,60
A l p a . Adrist einer vorgeschichtlichen Pölkerknnde
04ZO
Dr. L . L. B. p e i l hin a n » . Die metaphysische BidchAnslegung
>>^30
Die christl. Gedeinrlehre «Der anostische Aaiechisinns) 4 Bändchen, 4^0 — 5.50
A l i B a k u r. Unterricht in den Wetshcitsschnlen des Mstens
1.0O
R. von R a n t z a u . Lichtst»,kcn! Aphorismen
0.75 — 1,40
7N a r S c i l i n g . w a s soll ich? weise Ledensrcgeln a. d. Gesanäliteratur 1,00 — 1.60
S e d i r . Evange!icn-Barn,onie. Erster Band
1,50
B. S o r g e n s r c y . Welt «md Mensch im Lichte der götil. Wissenschaft 2 Bände 2.00
Gg. S u l z e r . Die Darlvinsche Deszendcnzlehre un Lichte des Spiritismus
0.40
T h e o p h r a s t n s . D. Weisheit d. Erleuchteten, k. Seldsh ».Menschenkenntnis 3,50. 4^50
L d r i s t l i c h e T h c o s o p h i e . 1.5 Bände
(statt 18.50) 6,50
B. U r b a n . Das Gesetz der Ernährung und Fortpflanzung
0,25
V e i t , Ein wort in zwölfter Stunde an das deutsche Bolk
i.oo
g. B. w a l i s i s c h . Lehrduch d. Lheo-Psycho Therapie (Aott.scclische Beil»,ethode) 5.00
— Sabhath oder Sonntag
0,15
F. W., Die christliche Lehre, neu ansgehanl ans dem reinen Grunde der Bibel
1,50
I . B . w i e d e n n l ä n n , I. Die Macht des Willens rind der Gedankcnkonzcnrration. II. praktische Methode» zur Entwicklnng geistiger Aräste, zus.
1,60
— Das Rätsel des Menschenlebens »
2 .0<> — 5,00
I . R. w i e s e n da nger . Gerechtigkeit must »ms werden i. d. Bin,,nein n.a. Erden 3.00
R . 77.. Der Gottflnder (Die Lebre von Gott nsw.)
1.00
J e a n p a a r , weiste und schwarze Magie nnd anderes
1,50
S i l b e r , Die Erde eine Bohlkngel
2.30
A l e r . M a r s z a , Mystische Schönheitspflege
3M>
B n l w e r , „Zanoni", Der Roman eines Rosenkreuzers
5,00
— Margrave, Die seltsame Geschichte eines schwarzen Magiers
5,00
L e o p. E n g e l . Mallona. Die letzten Zeiten eines nntergegangenen planeren 2.50 3,0»
F e n c r f l c i ». Ist die katholis>.che Kirche ttnschll'ar?
1,50
— Sozialismus nnd Weltgericht
1 , 5,0
K c i t h . Ift. iiioci. M. L. Die Ehe
2.50 — 5,,„>
B r u n o R ö h l er» Katechismus der allgemeinen Gesundheitspflege
1,00
S a k u t h , A. Die Wahrheit der Bibel
2M» — 5,<io
77. W. T r i n e , I n Barmonie mit dein Unendlichen
5^0
— Was alle Welt sucht
5,50
71 r oi nba cher , M aterialismus,Spiritualismus,Rarionalitütenhader:e.3 n ISzus. 0,^0
71. I . D a v i s , Der T^orbote der Gesundheit
4^0 — 5 ^
Bnn t l e y , Das groste psychologische 7>crbrechen
8.40 — 10,00
Ma gi s che S p i e g e l nach Dr. Brann (s. Erweck, u. Entwickl. höh. Geisteskräfte) 4,50
P r o s . L u r i a n von pnsch. Innere 7ieligion
— 7ralcchisnins des reinen Spiritualism us
Druck von sf. E . Baiunaiin. Bod Schuftevcvcrg.