zur Yoga Philosophie - Iyengar Yoga Richterswil

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zur Yoga Philosophie - Iyengar Yoga Richterswil
Was ist Yoga?
Heutzutage werden unter dem viel benutzten Begriff Yoga allerlei mehr oder minder
verschlungene Dehn- und Kräftigungspraktiken (Asanas) für den Körper verstanden,
obwohl diese dem Hatha Yoga des Tantrismus zugeordnet werden (siehe Dokument:
was ist Hatha Yoga?). Hinter dem Begriff Yoga steckt eine uralte Wissenschaft, welche
letztendlich zur Selbstverwirklichung führen soll.
Das Sanskritwort Yoga ist abgeleitet von dem Verb yui. Yui bedeutet anschirren der
(Zug)Tiere unter das Joch. Mit diesem Anjochen der Pferde werden in der Katha
Upanishad auch unsere fünf Sinne (die fünf Pferde) als angejocht an unseren Körper (der
Wagen) symbolisiert. Das Denken sind die Zügel, die Intelligenz ist der Wagenlenker, das
Selbst der Herr des Wagens und die Sinnesobjekte sind die Laufbahn. Der Begriff „Yoga“
wird oft mit Übung übersetzt, eine Übung die Anstrengung und Ausdauer benötigt und
Erlösung (Moksa) zum Ziel hat.
Die verschiedenen Yogaarten, die wir aus der Bhagavad Gita kennen, wie Karma-,
Bhakti, Jnana- und Rajayoga, haben alle dieses selbe Ziel.
In der deutschen Sprache hat das Wort Joch auch noch die Bedeutung von einer
Verbindung. Auch Yoga bedeutet Verbindung oder Vereinigung, nämlich die Vereinigung
von der menschlichen individuellen Seele mit der Universellen (Gott). In anderen Worten
formuliert, gilt es für einen Menschen seine Verbindung zwischen ihm und dem Ursprung
oder zwischen seinem Äusseren und Inneren wieder herzustellen.
Die Wurzeln des Yoga gehen zurück bis in die Upanishaden. Der Begriff Yoga wird
erstmals in der Katha Upanishad erwähnt: „Wenn die fünf Sinne mit dem Denken zur
Ruhe kommen und auch der Geist stillsteht, dies nennen sie die höchste Stufe. Diese
ruhige Beherschung der Sinne - darunter versteht man Yoga.“ Ob Yoga bereits in der
vorarischen Hindu Kultur bekannt war, ist umstritten.
In der vedischen Tradition betete man einen Gott im Himmel an. Söhne, Reichtum und
Opfer galten als wichtigste Grundlagen um diesem Gott näher zu kommen.
Durch politische Erschütterungen in der spät vedischen Zeit, durch Krieg, Seuchen,
Hungersnöte vor allem aber durch die Entdeckung des Göttlichen im Menschen, entstand
das Interesse am Ziel der eigenen Existenz: Das Bewusstsein gewann an Wichtigkeit und
es entstand der Glaube an die Wiedergeburt, an Karma und Moksa.
Erst durch das Yogasutra des Patanjali begann die klassische Yogatradition. Dieses Werk
macht das eigentliche Yoga-Darshana aus, das eines von sechs klassischen
hinduistischen Philosophiesystemen ist. Hier geht es darum, uns zum einzigen Asana
hinzuführen – eine
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stabile Sitzhaltung die zur Meditation dient. Patanjalis Definition von Yoga ist: „yoga
chitta vritti nirodhah“- Yoga ist das Stilllegen der Geistestätigkeiten.
Das Yogasutra ist auf der dualistischen Samkhya-Philosophie aufgebaut. Yoga - und
Samkhya - Philosophie sind eng miteinander verbunden wobei Samkhya den
theoretischen – und Yoga den praktischen Teil enthält.
Drei andere Schriften wie die Hatha Yoga Pradipika, die Gheranda Samhita und die Shiva
Samhita bilden die bekanntesten Schriften des Tantrismus in denen es vor allem um die
Vereinigung der Polaritäten (Shiva-Shakti) geht. Die berühmten Asanas (Stellungen) und
Pranayamas (Atemübungen) wurzeln in diesen drei Schriften.
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