Massenspeicher und Spezialdrucker

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Massenspeicher und Spezialdrucker
MÄRZ 2002
AUSGABE 134
3
10,70
CHF
21,00
305819I98E
ISSN 0946-2880
B 30465
MAGAZIN
MIDRANGE
IT-Wissen und Lösungen für eServer im Unternehmensnetzwerk
+ Personalisierungs-Funktion + Portale + Software-Ergonomie + e-Integration +
Benutzerorientierte
Softwarekonzepte
Starten, warten, nachkalkulieren, nachzahlen und dann abbrechen
Kosten-Nutzen-Dilemma
bei IT-Projekten
SQL in Java
SQLJ embedded
Welchen Fokus hat J.D. Edwards?
Geschäftsprozess- oder
Benutzeroptimierung
Marktübersicht
Massenspeicher
und Spezialdrucker
Technik-Forum
Fehlgeschlagene Anmeldeversuche protokollieren
Mit Sonderheft
• iSeries- und AS/400-Lösungen
auf der CeBIT 2002
I.T.P. VERLAG
Editorial
Liebe Leserinnen, liebe Leser
Jedem das Seine
Der e-Commerce-Hype ist angeblich verflogen, in den deutschen Web-Shops
herrscht trotzdem reges Treiben: Rund 14 Millionen der 24 Millionen
Internetnutzer kaufen regelmäßig oder zumindest gelegentlich im Internet ein.
Der Web-Kauf unterscheidet sich kaum vom persönlichen Stadtbummel:
Ein gutes Angebot, faire Preise und schnelle Verfügbarkeit machen den
„Durchschnittskunden“ glücklich.
Eine freundliche Begrüßung ist Pflicht, wer seinen Kunden kennt, nennt ihn
beim Namen und hat beim Anblick des „Geldgebers“ auch dessen Historie im
Hinterkopf. Erinnert sich an die Details des letzten Einkaufs, bewundert die neue
Frisur und bemerkt ganz nebenbei, dass auch die Lieblingskekse des Besuchers
gerade frisch eingetroffen sind. Kleines Appetithäppchen gefällig? Aber gern...
Wenn wir ganz ehrlich sind, geben wir zu, dass uns kein Web-Shop bieten kann,
was ein gut geführtes Ladengeschäft in Sachen Erlebniseinkauf leistet.
Die Annäherung an den „Einkaufstraum“ ist trotzdem Pflicht: wer seinen
Kunden wirklich pflegt, kann diese Zusatzleistung schließlich auch in seinen
Preisen niederlegen.
Personalisierung heisst das Zauberwort, das zur Zeit ganze Heerscharen an
Softwareentwicklern, Consultants und IT-Verantwortlichen in Atem hält.
Das Ziel ist klar: Der Kunde soll sich in den virtuellen Hallen des Web-Shops am
besten noch wohler fühlen als beim Gang ins Lädchen. Als Verkäuferhirn dienen
Datenbanken, die Avatare haben ein deutlich höheres Erinnerungsvermögen als
der echte Sales-Staff, und Kekse gibt’s hier selbstverständlich auch: nicht als
amuse-gueule sondern zur Identitätsbestimmung. Danach gilt das Motto:
Jedem das Seine.
Die großen Unternehmen machen virtuell vor, was die Kleinen auf die
old-fashioned Art meist viel besser können. Trotzdem dürfen sich Letztere nicht
länger in Abstinenz üben: Bislang haben zwar rund 80 Prozent der 3,5 Millionen
kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) in Deutschland einen
Internetzugang, aber nur 29 Prozent sind mit einer eigenen Website präsent.
Da sich das Internet vor allem als Info-Quelle vor der Kaufentscheidung
durchsetzt, ist Aktionismus angesagt. Wer nicht bald drin ist, ist womöglich
bald draußen. Und das könnte böse Folgen haben: Mehr als 99 Prozent aller
Unternehmen in Deutschland gehören zu den KMUs. Sie stellen fast 70 Prozent
aller Arbeits- und 80 Prozent aller Ausbildungsplätze. Beinahe 60 Prozent
der Wertschöpfung und fast die Hälfte der steuerpflichtigen Umsätze entstehen
hier – außerhalb der Großkonzerne.
Diese KMU haben den Vorteil, dass ihnen die Nähe zum Kunden sehr vertraut
ist, sie die Wünsche des Einzelnen meist detailliert kennen. Gute Voraussetzungen, um auch im Web mit individuellen Leistungen gute Geschäfte zu machen...
Herzlichst, Ihr
Michael Wirt
Midrange MAGAZIN März 2002
3
Inhalt
Titelthema
Maßanzug oder Prokrustesbett . . . . . . . . . . . . . . .
6
Benutzerorientierte Software-Konzepte
Ende der Abstinenz, CeBIT-Time im 8/1-Takt . . . .
8
Get the spirit tomorrow – Get the information today
Grafische User-Integration . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
Individuelle Standards entwickeln
Benutzerorientierte Softwarekonzepte
Der kühle Charme eines Rechenzentrums spricht wohl nur die
dort versammelten Maschinen positiv an. Untereinander kommunizieren diese in Bit und Byte. Da kein Bediener so mitreden
kann, werden sie im wahrsten Sinne des Wortes von dem System
bedient und zwar häufig mit spartanisch gehaltenen BildschirmMenüs. Viele Anwender geben sich damit nicht mehr zufrieden
und verlangen nach Lösungen, die sich individualisieren lassen.
Schritt um Schritt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
Neue Wege für klassische Aufgaben
Gut zu Fuß . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
Prozessintegration im Supply Chain Management
User erzeugen Effizienzschub . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
Intuitive Software für intuitive Benutzer
Abkehr im Denken von einem Trend-Thema . . . . 18
Quo vadis e-business?
Peter F. Landolt
General Manager J.D. Edwards
Central Europe:
„Unsere Lösungen sind
größenunabhängig. Sie erfüllen
die Anforderungen an Flexibilität,
die gerade für den Mittelstand
von hoher Bedeutung sind.“
Aktuelles
Der EURO ist kein e-Verstärker . . . . . . . . . . . . . . . 20
Die Frage des Monats im Januar 2002
Kosten-Nutzen-Dilemma bei IT-Projekten . . . . . . 21
Starten, warten, nachkalkulieren, nachzahlen…
iSeries als Basis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23
Neue Marktchancen durch Web-Anwendungen
Mehr Intelligenz für mehr Business . . . . . . . . . . . . 24
BI können und Markt kennen
Geschäftsprozess- oder Benutzeroptimierung . . . 26
Welchen Fokus hat J.D. Edwards?
Common: Damit alle etwas davon haben . . . . . . . 28
COMMON Marketing unter neuer Leitung
Konvergenz der Sprach- u. Datenkommunikation . . 30
Produktivität steigern und Kosten senken durch…
Adaption Richtung e . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32
e-Business ist gescheitert – es lebe das e-Business!
Martin Jetter
Andreas Mattes
Managing Director for
Siemens bei IBM:
„Die Konvergenz von Sprache
und Daten wird zukünftig ein
wesentlicher technologischer
Baustein sein.“
Mitglied Bereichsvorstand
bei Siemens ICN:
„Sprachkommunikation
kann mit jeder beliebigen
Anwendung verknüpft
werden.“
4
Märkte & Macher
Personen, Produkte, Business . . . . . . . . . . . . . . . . . 34
Midrange MAGAZIN März 2002
Von ESCON zu FICON
Technik & Integration
Technik-Forum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38
Fehlgeschlagene Anmeldeversuche protokollieren
SQLJ embedded . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39
SQL in Java
COBOL und/oder Java . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46
Im Mainframe-Bereich hat sich
die ESCON (Enterprise Systems
Connection)-Technologie als
Standard in den meisten Rechenzentren durchgesetzt. Mit FICON
(Fiber Connectivity) steht nun ein
neues Kommunikationsprotokoll
bereit.
Software-Entwickler zwischen den Stühlen
ERP in neuen Spheren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50
Browser mit CHARISMA
Von ESCON zu FICON . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52
Speichernetze im Mainframe-Umfeld
Marktübersicht
Massenspeicher und Spezialdrucker . . . . . . . . . . . . 54
Speichern, Drucken und Verwalten
Tabellarische Anbieter- und Produktübersicht . . . 58
Das Haus, meine Karte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60
Die CeBIT 2002
Der größte IT-Event Weltweit
eröffnet am 13. März nach
kurzem 7-Tage-Intermezzo
wieder für 8 Tage. Alle
Aussteller und ihre Schwerpunkte im Midrange-Bereich
zeigen wir Ihnen in dem
beiliegendem Sonderheft.
Weitere Informationen in
diesem Heft auf Seite 8.
Exposés ohne Makel
Heiß auf kalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61
Thermodrucker im Hochleistungseinsatz
Druck im Kaufhaus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62
Vernetzte Drucklösung bei der Manor AG, Schweiz
Eiskalt gedruckt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64
Tally Tintendrucker im Kühlhaus der Migros
Schlechte Kopien – mit Absicht . . . . . . . . . . . . . . . 65
Euro ist fälschungssicher
Rubriken
Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Massenspeicher und Spezialdrucker
Die ganze Welt ist im Speicherwahn und wir sind voll dabei! Wir
müssen lernen, von Gigabyte auf Terrabyte und Petabyte umzudenken.
Gibt es einen Markt für Spezialdrucker, oder können die DruckAnforderungen mit Standard-Geräten erledigt werden? Wenn Sie sich
die Vielfalt der Möglichkeiten von Spezialdruckern vor Augen führen,
kann die Entscheidung nur zugunsten dieser Drucker ausfallen.
3
Die Frage des Monats . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
Inserenten/Beilagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66
GO NEXT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66
5
Titelthema
Maßanzug oder
Benutzerorientierte Software-Konzepte
Prokrustesbett
Vor noch nicht ganz so langer Zeit lebte einmal ein Mann namens „MicroProkrustes“. Weithin war er als großzügiger Gastgeber bekannt.
Reisende, die in die Stadt kamen, waren stets willkommene Gäste in seinem Haus. Sie konnten sich dort erfrischen, eine Mahlzeit zu sich nehmen,
sie wurden unterhalten, sie konnten mit dem Explorer im Internet surfen, und sie bekamen ein Bett für die Nacht. Das Bett war immer einladend –
sauber und frisch bezogen. Für die müden Reisenden war das genau richtig. Allerdings waren nicht immer alle Reisenden von gleicher Länge.
Und das ärgerte MicroProkrustes, denn er wollte, dass alles zusammenpasste. Wenn nun also die Füße eines Gastes über das Bettende hinausragten,
so wurden sie abgehackt. Leute, die zu kurz waren, wurden in Stücke zersägt, die dann so angeordnet wurden, dass ihr Kopf das obere Ende und
ihre Füße das untere Ende innerhalb des Bettes bildeten. Jede Unvollkommenheit in der Mitte wurde verhüllt. Das war die Gastfreundschaft des
MicroProkrustes. Doch dann kam „MyHercules Benutzerorientatis“, schwang seine mächtige Individualisierungsfunktion und alle –
außer MicroProkrustes – lebten glücklich und in Frieden. Oder doch nicht?
Aber ganz im neuzeitlichen Ernst: Mittelständische Benutzer von AS/400 und
iSeries sind, was Benutzerorientierung
angeht, ja nicht unbedingt verwöhnt,
auch wenn die Füße gewöhnlich dranbleiben dürfen! So eine klassische alphanumerische „Green Screen“-Applikation umschmeichelt Anwender nun
einmal nicht mit „objektorientierten“
Benutzeroberflächen, charmanten Icons
und gewöhnlich auch nicht mit anpassbaren Menüs.
Userorientiertung, kein Luxus
Nun gibt es IT-Verantwortliche, die sagen, derartiger „Firlefanz“ sei ohnehin
Zeitverschwendung. Wissenschaftlich
erhärtete Tatsache aber ist, dass die Pro-
6
duktivität von Anwendern ganz entscheidend davon abhängt, wie „zu Hause“ sie sich in einer bestimmten Applikation fühlen und wie gut diese an ihre
tatsächlichen Bedürfnisse angepasst ist
bzw. sich anpassen lässt. Hier geht es
weniger um den Gegensatz zwischen
graphischer Benutzeroberfläche versus
Green Screen. Denn eine optimal gestaltete alphanumerische Bedienungsoberfläche kann durchaus ergonomischer
sein als 17 Millionen Farben, reichlich
Hintergrundmotive und Schriftarten
beispielsweise in der Windows-Welt.
Aber es geht um den Gegensatz zwischen Software, die sich auf einen Benutzer abstimmen lässt, und SoftwareKonzepten, bei denen erwartet wird,
www.midrangemagazin.de März 2002
dass sich die Benutzer anpassen. Und
Letztere sind leider immer noch in der
Mehrzahl.
„Sitzverstellung“ like Bobby-Car
Anwendungen wie etwa Office-Suiten,
mit denen wir alle einen Großteil unserer
Arbeitszeit
verbringen,
sind
ungefähr so individualisiert wie ein Bobby-Car für unsere lieben Kleinen. Gefragt wären aber Software-Systeme, die
sich ähnlich an den tatsächlichen Nutzer
anpassen lassen wie Kraftfahrzeuge der
Oberklasse, denen sie ja auch preislich
in aller Regel entsprechen. Wie aber
sieht es aus bei den meisten Office-Paketen und ERP (Enterprise Resource Planning)-Suiten, bei CRM (Customer Rela-
Titelthema
Schaden anrichtende
„Hilfs“-Agenten
So genannte „Bedienhilfen“ in Office,
wie eine unbelehrbar immer wieder
selbst Fehler produzierende Autokorrektur oder sich dummdreist regelmäßig mit
wenig konstruktiven Hinweisen in den
Arbeitsfluss drängende „Assistenten“,
die nicht eben einfach auszuschalten
oder zu umgehen sind, stellen für NichtMicrosoft Certified Engineers, sprich
99,9 % der Benutzer eher ein Hindernis
dar, als dass sie hilfreich wären. Wo ist
denn der Assistent, der sich wirklich
merkt, was Sie typischerweise für Dokumente erstellen und für Sie selbsttätig
Dokumentvorlagen anlegt, Textbausteine vorbereitet oder wenigstens sinnvolle
Dokumentennamen vorschlägt?
GRUNDLAGEN DER GUI- UND
SOFTWARE-ERGONOMIE
Nicht nur für die Oberflächen von Internet-Software sind die folgenden Kenngrößen beachtenswert: Performanz, Lesbarkeit, sinnvolle Seitenlänge, klare Navigation, einheitliche BedienElemente! Institutionen – wie zum Beispiel das
Fraunhofer Institut oder die Universitäten von
Maryland sowie die Carnegie Mellon-Universität – haben langjährige Arbeit auf diesem Gebiet
geleistet, so dass mittlerweile als gut erforscht
angesehen werden kann, was zum einen als Hürde zwischen Anwendung und Nutzer wirkt und
was dahingegen die Produktivität fördert und
erhöht. Dennoch wird in diesen Bereichen bei
der Software-Erstellung immer wieder unnötig
gesündigt, vor allem im Bereich Lesbarkeit und
Bedien-Elemente. Beispielsweise ist das menschliche Auge nicht in der Lage, Farben unterschiedlicher Wellenlänge gleichzeitig zu fokussieren. Prinzipiell sollte deshalb farbige Schrift
auf farbigem, insbesondere andersfarbigem
Grund vermieden werden. Viele dieser Gestaltungsgrundsätze sind in Richtlinien wie z. B. die
Bildschirmarbeitsverordnung oder DIN EN ISO
9241 eingeflossen.
Bei ERP-Systemen sieht es eher noch
schlimmer aus. Sachbearbeiter werden
hier genau so behandelt, wie es ihre
Funktionsbezeichnung schon andeutet:
nämlich als Hilfskräfte. Die größte
Schwierigkeit verursachen viele Systeme
dadurch, dass dem Benutzer sämtliche
Funktionen eines gegebenen Moduls
„zur Verfügung gestellt“, sprich zugemutet werden. Es fehlt häufig die wirklich individualisierbare Arbeitsumgebung, die nur das anzeigt, was tatsächlich benötigt wird. Ob diese Anpassung
übrigens tatsächlich vom Endanwender
selbst durchgeführt werden kann, ob die
Software stark „lernfähig“ ist und einen
Teil der Individualisierung selbst leistet
oder ob, wie in modernen Internet-Softwaresystemen (z. B. www.eXpeedo.de),
ein Administrator per Mausklick und
gegebenenfalls auf Anforderung ganze
Funktionsbereiche bereitstellen oder
verbergen kann, ist zweitrangig und
hängt von den jeweiligen Anforderungen ab. Entscheidend ist, dass die Personalisierungsfunktion überhaupt existiert. Hinzu kommt, dass nach etlichen
Jahrzehnten der Forschung in Sachen
Software-Ergonomie auch in der „PostBildschirm-Richtlinien-Ära“ ein Gutteil
der heute verkauften Software kaum einem der als richtig erkannten ergonomischen Prinzipien entspricht (siehe auch
Infokästen).
Es geht auch anders
Positive Gegenbeispiele – soweit sie
nicht ohnehin von Unternehmen selbst
konzipierte und erstellte Individualsoftware-Systeme sind – finden sich meist
im Bereich Internet. Das hat damit zu
tun, dass zwar ein Anwender
beispielsweise von R/3, dessen Entwickler eine kleine Ewigkeit für eine erste
Anpassbarkeit der Oberfläche benötigt
haben, zu dieser Anwendung verurteilt
ist – ein Internet-User jedoch nicht. Er ist
immer nur einen Mausklick von der
Konkurrenz entfernt, dementsprechend
mussten sich Entwickler von InternetProgrammen und -Services bemühen.
Das
merkt
man.
Portale
wie
beispielsweise de.my.yahoo.com merken sich heute schon (u. a. mit Hilfe der
häufig geschmähten, aber für eine Indi-
Midrange MAGAZIN März 2002
Anzeige
tionship Management)-Software oder
Business Intelligence? Überwiegend
Fehlanzeige. Die meisten dieser Systeme
lernen überhaupt nichts durch den Umgang mit ihren Benutzern und sind auch
niemals dafür konzipiert worden.
7
Titelthema
Maßanzug oder Prokrustesbett
vidualisierung notwendigen Cookies)
die Interessen und Informationsbedürfnisse, ja sogar die Arbeitsweise einzelner
Benutzer und begrüßen sie daher nicht
nur höflich mit Namen, sondern eben
auch mit einem hochgradig auf sie angepassten Angebot.
Beispielsweise merken sich Wetter-Sites
im Netz der Netze den Benutzer und
bieten ihm „seine“ Wetterprofile an.
Die können z. B. das Wintersportwetter
für das Sauerland, das Motorradwetter
für die Hausstrecke und das Wetter der
häufig besuchten Firmenniederlassungen beinhalten, jeweils mit topaktuellen Daten. Es gibt mittlerweile Content
Management-Systeme (z. B. das Handelsblatt Topix), individualisierbare
Suchmaschinen (etwa im Sinne des Jugendschutzes, siehe www.altavista.de),
Online-Shops (www.shopshop24.com)
und sogar individuelle WAP-Angebote
fürs Handy (myWAP) mit einer solchen
Personalisierungsfunktion! Natürlich
sollten Nutzer in jedem Falle prüfen,
was mit ihren zum Anlegen von Profilen
erhobenen Daten geschieht. Doch der
Gegenwert in Gestalt der Personalisierung rechtfertigt häufig die Informationspreisgabe.
Ende der
Get the spirit tomorrow – Get the information today
CeBIT-Time
Es ist so weit: Hannover ruft und mit
der niedersächsischen Landeshauptstadt
insgesamt 8.152 Aussteller, die ihre
Teilnahme an der CeBIT angekündigt und
ihren Standbauer schon beauftragt haben.
Einige Rufe sind schon im Vorfeld verhallt:
Siebel, Lexmark und nicht zuletzt ein
guter Bekannter aus dem iSeries-Umfeld,
der ERP-Riese J.D. Edwards, nehmen in
diesem Jahr nicht am Branchenspektakel
teil. Mit großem Andrang ist trotzdem zu
rechnen, die Messegesellschaft konnte
trotz bekannter Konjunkturprobleme rund
60 Aussteller mehr für ihr Messekind
gewinnen als noch im Vorjahr.
Die CeBIT 2002 könnte also, neben der
erhofften positiven Wende für unsere
gesamte Branche, auch neue Hypes mit
sich bringen. Zum Beispiel den Hang
zum Purismus. Wenn kein kunterbunter
Firlefanz stört, kommen die Partner
schließlich viel schneller zu der Sache,
um die es eigentlich geht: Detaillierte Informationen, Zeit für persönliche Gespräche und die latest News der gesamte
IT- und TK-Branche. Neben den Highlights aus dem iSeries-Umfeld, die wir in
unserem CeBIT-Sonderheft für Sie zusammengefasst haben, gibt es auch abseits dieses Marktes Witziges und Kurioses zu entdecken. Den nach eigenen Angaben leichtesten Beamer der Welt stellt
e-Integration
Hier sind teilweise ähnliche Überangebote zu beobachten wie generell bei den
Menümassen der Office- oder ERP-Suiten. Auch damit können Anwender
überfordert oder abgelenkt werden.
Eine Auftragserfassung beispielsweise
braucht nun wirklich keine „Webifizierung“, Logistikkomponenten oder eine
Einkaufslösung.
Fazit
Es ist absehbar, dass die Wettbewerbsfähigkeit von Software-Produkten künftig
stärker als bisher von ihrer Benutzerfreundlichkeit abhängen wird. Dies ist
einer von vielen erfreulichen Effekten
der Internet-Revolution. In Ihrem Hause entwickelte ebenso wie zugekaufte
Anwendungen sollten dem also entsprechend Rechnung tragen.
M. W.
8
H
aben wir die elektronischen
Schranken der weltgrößten ITund TK-Messe erst einmal passiert, soll
uns auf 432.011 Quadratmetern Fläche
der „Spirit of Tomorrow“ ergreifen, so
das diesjährige Motto der Messe. Dieser
Geist übt sich wahrscheinlich nicht in
Abstinenz, wohl aber in dezentem Understatement: Viele Stände fallen in diesem Jahr kleiner aus, neben den IT-Budgets haben eben auch die Marketinggelder gelitten... Weniger Prunk macht mir
persönlich gar nichts aus: Was braucht
man während der CeBIT schon, außer
einer guten Terminplanung, festem
Schuhwerk und grenzenloser Neugier?
Ein frisch gebrühter Kaffee wird den
Standgästen sicher auch im Jahre 2002
mit Freude angeboten. Ob die Kekse
dazu von goldenen Tellern kommen, ist
doch wirklich schnuppe.
www.midrangemagazin.de März 2002
Der Gesamtausgabe von
Midrange MAGAZIN März 2002
liegt dieses Sonderheft bei.
Titelthema
Abstinenz,
im 8/1-Takt
erstmals die Kombination von ISDN,
DSL und Bluetooth in einem nur 12
Gramm leichten Bluetooth-USB-Gerät
vor. Eine sichere und standardisierte
Funkverbindung überträgt die Daten bis
zu 100 Meter weit zu einem Access Point
am ISDN-Anschluss. Alle ISDN-Anwendungen wie Internet, PC-Fax, Dateitransfer und Remote Access können so
flexibel in Wohnung, Büro und Garten
eingesetzt werden. BlueFRITZ! integriert
standardmäßig auch die Leistungsmerkmale Datenkompression und Kanalbündelung und erzielt so bis zu 240 Kbit/s
schnelle Internetverbindungen.
Wer Aversionen gegen 0190-Nummern
und andere Service-Lines hat, sollte bei
der dtms AG vorbeischauen. Sie präsentiert auf der CeBIT ihre Internet-Payment-Produkte dtms@cash0190 und
dtms@cash0190-0, die das Bezahlen im
Internet für Verbraucher noch einfacher
und sicherer machen sollen. Die „Online-Shopper“ bezahlen ihre Dienstleistungen durch das Anwählen einer Service-Rufnummer und müssen dafür weder ihre Kreditkartennummer noch ihre
Bankverbindung angeben – der fällige
Betrag wird einfach über die nächste
Telefonrechnung abgebucht.
Wissenswertes, Kurioses und für unser
tägliches Geschäft mehr als Brauchbares
wartet in Hannover auf unseren Besuch.
Ich bin sicher, dass wir uns auf der CeBIT sehen – fachsimpeln, schmunzeln
und staunen.
Eine erfolgreiche Messe wünscht
Ihnen Ihr I.T.P.-Team
Sie wollen Ihr Home-Office optimal ausstatten? AVM stellt mit BlueFRITZ!
Midrange MAGAZIN März 2002
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die Sauerwein Audiovision AG vor. Sein
Gewicht beträgt weniger als ein Kilo –
damit ist er ultraportabel, sozusagen.
Den nach eigenen Angaben ersten Multimedia-Gedenkstein will friendlyway in
Hannover zeigen. Via Computersäule
wird der Zugriff auf das Internet
beispielsweise von Gedenkstätten und
Friedhöfen aus ermöglicht. Damit können Infos zu ehrwürdigen Personen und
Institutionen in Text, Bild, Ton und Video abgerufen werden. Die CeBIT wird
also zum Gottesacker, via Standleitung
geht’s zu Oscar Wilde, Elvis und Konsorten. Na dann...
9
Titelthema
Individuelle Standards entwickeln
Grafische User-Integration
Die Entwickler von ERP-Software stehen
vor einer scheinbar ambivalenten Aufgabe:
Standard einerseits, Benutzerorientierung
andererseits – und beides ist unter einen
Hut zu bringen. Das sinnvolle Zusammenspiel
dieses Doppels wird auf dem ERP-Markt
künftig der Gradmesser sein, an dem sich
die Spreu vom Weizen trennt.
Softwareanpassung
Angesichts der Diskussion um e-Business
und SCM geht sehr leicht unter, dass die
Software-Anbieter die Entwicklung der
ERP-Basis genauso intensiv vorantreiben
wie die der Funktionen für den externen
Datenaustausch. Der Markt ist umkämpfter denn je, und die Anbieter wissen, der Software-Kauf entscheidet sich
vor der Gretchenfrage der Kunden: Muss
sich das Unternehmen am Funktionsangebot des Systems ausrichten oder können die Programme allen Anforderungen
adäquat angepasst werden? Die Frage ist
freilich für die Kunden immer schon beantwortet, nämlich als Forderung an die
Software: Das Unternehmen ist eine gewachsene Struktur, die sich nicht von
heut auf morgen umorganisieren lässt,
also muss das ERP-System Flexibilität
mitbringen. Die Anwender können die
Optimierung des Backends in diesem Sinne nur begrüßen, rücken sie doch damit
ein Stück mehr in den Mittelpunkt der
Entwicklungskonzepte.
Wer erinnert sich nicht, manche Systeme
hatten früher Eingabemasken mit vielen
Feldern, von denen einige einfach leer
blieben, weil man sie in der Praxis gar
nicht benötigte. Oder man wurde als
User mit anderen Benennungen als der
im Unternehmen üblichen konfrontiert.
10
Beispielsweise musste man sich erst
einmal darauf verständigen, dass „Artikelnummer“ in den Masken der Programme eigentlich dasselbe meint wie
„Sachnummer“ in den bislang verwendeten Papierunterlagen. Das Ausmerzen
derartiger Differenzen war meistens mit
erheblichem Aufwand verbunden.
Das war einmal. Ein modernes System
ist für das Unternehmen „passend“. Wo
dies am Anfang nicht ganz der Fall ist,
sollte es der Anwender auf einfache Weise passend machen können, am besten
per Mausklick und „Drag and Drop“,
wie man das von der herkömmlichen
Windows-Arbeit schon gewohnt ist.
Und so läuft es auch bei einem modernen ERP-System, die BetriebssystemPlattform spielt dabei keine Rolle mehr.
Technisch möglich wird die Flexibilität
der Systeme durch ein neues Programmierkonzept, das in der Hauptsache in
der Trennung von Bedien- und Verarbeitungslogik besteht. Damit wird es möglich, dass sich der Anwender sein ERPFrontend wunschgemäß konfiguriert.
Er bestimmt die Anzahl der benötigten
Felder und nimmt deren Benennung
selbst vor, er kann die Farben nach Belieben einstellen oder Links zu oft gebrauchten Routinen setzen usw.
Differenziert betrachtet, verteilt sich das
Thema „Benutzerorientierung“ auf
zwei Ebenen: Zum einen ist damit die
Anpassung der Software auf die branchenspezifischen Anforderungen des
Unternehmens gemeint. Zum anderen
geht es auch um die freie Gestaltung des
einzelnen Arbeitsplatzes.
Riesenprogramme aufbrechen
Das Beispiel eines ERP-Anbieters, der
seine Produkte seit Jahren immer wieder
auf die zeitgemäßen Anforderungen anpasst, ist die command ag in Ettlingen.
www.midrangemagazin.de März 2002
Mit dem Standardprodukt FRIDA zählt
das Unternehmen zu den führenden
deutschen Software-Häusern von ERPLösungen auf der IBM iSeries. Als SAPSystemhaus (mySAP.com Channel Partner VAR) verfügt man zudem über eigene SAP.readytowork-Lösungen sowie
Add-Ons für das effiziente Debitorenmanagement. Im Angebot sind u.a. SAPBranchenlösungen für die Nahrungsmittel- und Pharma-Industrie als auch
für die Versorgungswirtschaft. Holger
Behrens, Vorstand bei command und
verantwortlich für den Geschäftsbereich
SAP, meint Folgendes: „Wir haben einen
ungebrochenen Trend zu speziellen
Branchenpaketen. Da jede Branche ihr
spezielles Anforderungsprofil hat, wird
es mehr und mehr notwendig, die Eingabemasken flexibel zu gestalten. Aufgabe
Titelthema
unserer Entwickler ist es, dafür zu sorgen, dass die individuellen Einstellungen
mit den Standardprozessen im Backend
nahtlos zusammenarbeiten.“
Damit scheint die Zeit des typischen
Software-Tüftlers, der sich in die Programmierstube zurückzieht, vorbei zu
sein. Praxisgerechte Systeme setzen nicht
nur Programmier-Know-how voraus,
sondern ebenso intimes Branchenwissen. Behrens weiter: „Wir sind heute angehalten, eine anwenderorientierte Entwicklung zu betreiben. Dafür sammeln
wir Branchenkenntnisse, beobachten die
entsprechenden Zielmärkte und führen
einen intensiven Dialog mit den Usern.“
Ziel sei, laut Meinung des commandVorstands, Fragen und Probleme schon
im Vorfeld zu erkennen, bevor sie Thema der Hotline werden. Ehe ein Produkt
auf den Markt kommt, werden repräsentative Anwender in die Testphasen
einbezogen. Auf diese Weise lassen sich
frühzeitig praxisechte Erfahrungen sammeln. Auf den Punkt gebracht: Eine Entwicklung von Unternehmens-Software
kann man heute nicht mehr ohne die
Anwender betreiben.
Das Beispiel FRIDA zeigt, inwiefern
Komplettsysteme mit Blick auf den User
neu strukturiert werden. „Für mehr Anwenderorientierung werden die Riesenprogramme der ERP-Anwendung aufgebrochen und in Business-Components
getrennt, diese lassen sich dann über
eine universell einsetzbare Oberfläche
einzeln ansteuern“, erklärt auch command-Vorstand Günter Wiskot, Verantwortlicher für den FRIDA-Bereich.
Mehr noch, selbst beliebig viele NichtERP-Anwendungen – etwa Anwendungen und Tools aus dem Office-Bereich –
lassen sich, laut Wiskot, mühelos in die
ERP-Oberfläche nach Windows-Manier
einbinden und jederzeit aufrufen.
Produktivitätsfaktor Oberfläche
Wie man inzwischen erkannt hat, ist die
freie Gestaltung des Arbeitsplatzes durch
den Mitarbeiter selbst ein bedeutender
Produktivitätsfaktor. Gerade der Software-Bereich bietet sich an, arbeitspsychologische Erkenntnisse dieser Art in die
Tat umzusetzen. Werden Programmoberflächen personenbezogen konfiguriert,
unterstützt das die Arbeitsweise des Einzelnen. Die Schranke fällt selbstverständlich sofort hinter der Oberfläche, auf
Business-Logik-Prozesse kann kein Einfluss genommen werden.
Für eine solches Konzept gibt es eine
anwendungstechnische Forderung: Der
User sollte User bleiben und nicht Informatiker werden müssen. „Der ERP-Anbieter wird in Zukunft nur dann erfolgreich sein, wenn personenbezogene Anpassungsmöglichkeiten ohne oder mit
äußerst geringem Programmieraufwand
durchgeführt werden können und
darüber hinaus Release-Wechsel und
Hotline-Services nicht gefährden“, betont daher Günter Wiskot.
command ag
D-76275 Ettlingen
(+49) 07243/590-230
www.command.de
Midrange MAGAZIN März 2002
Anzeige
Autor: Richard Läpple, Tübingen
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Titelthema
Neue Wege für klassische Aufgaben
Schritt um Schritt
Schneller, günstiger, individueller, globaler und
alles immer „on time“: Diesen Anforderungen
des modernen Marktes können Unternehmen
nur dann gerecht werden, wenn sie konsequent
einen Weg des ständigen Wandels gehen.
Im Zentrum der Veränderung steht die
Optimierung der Geschäftsprozesse. Dies setzt
voraus, dass die Ablauforganisation – und
damit unweigerlich auch die Informatik –
kritisch hinterfragt wird.
IT als strategischer Erfolgsfaktor
Der Weg vom „systemgesteuerten Benutzer“ zum „benutzergesteuerten System“ kann nur mit einer Informatik-Lösung gelingen, die technologisch überzeugt und Flexibilität, Offenheit sowie
Kommunikationsfähigkeit bietet. Dort
wo die meisten Standard-Lösungen
scheitern, liegt die eigentliche Stärke von
Bison Solution.
Kundenindividueller Standard
Dafür wurde die Entwicklungsumgebung nach „Must Have“-Vorgaben optimal erarbeitet. Damit ist es die erste
große Anwendung, die nicht aus den
Vorgaben der Entwicklungsumgebung
resultiert. Die Lösung ist eine betriebswirtschaftliche, Workflow-basierende
Business- und ERP-Software für Handel, Dienstleistung und Industrie im
Mittelstand. Sie basiert zu 100% auf Internet-Technologie, erfüllt den J2EEStandard (Enterprise Java Beans), läuft
auf jeder gängigen Plattform und bietet
ausgereifte Schnittstellen zu Microsoft
(COM/DCOM) und anderen EDVKomponenten (CORBA).
Flexibel in die Zukunft
Im Vordergrund der Software steht die
Flexibilität, unternehmensübergreifende Prozesse über die gesamte Wertschöpfungskette zu optimieren. Informationen können via Internet für die
beteiligten Marktpartner jederzeit und
von überall maßgeschneidert verfügbar
gemacht bzw. ausgetauscht werden.
Weiter ist mittels bereits eingebautem
GUI-Designer (Graphic User Interface)
eine vollumfängliche Parametrisierbarkeit gewährleistet.
In Bison Solution wurden Module für
die Bereiche Warenwirtschaft, PPS,
CRM und SCM entwickelt. Diese sind
in einzelne Aktivitäten gegliedert, welche über den Bison Designer (Prozessmodellierung) dynamisch und völlig frei
zu Geschäftsprozessen definiert werden.
Das Unternehmen ist so völlig flexibel
und kann auf Veränderungen am Markt
schnell reagieren. Kurz: Die individuellen Prozesse werden unterstützt. Masken, Listen, Rollen, Prioritäten, Zugriffsrechte usw. können entsprechend
den Bedürfnissen des Unternehmens
und damit auch entsprechend jenen des
Anwenders selber gestaltet werden.
Dabei wird kein Programmcode verändert, was eine 100%-ige Release-Fähigkeit garantiert. Cambridge Technology
Partners, eine von zwei MIT-Professoren gegründete IT-Beraterfirma, hat die
Lösung mehrfach geprüft und attestiert
der Software einen weltweiten Technologie-Vorsprung von ein bis zwei Jahren.
Maßgeschneidert
für Ihre Branche
Über Partnerfirmen, die ihr spezifisches
Branchen-Know-how für die jeweiligen
Referenzmodule aktiv in die Entwicklung einbringen, gewährleistet die Software maßgeschneiderte Branchen-Lösungen. Das Unternehmen arbeitet mit
ausgewählten Entwicklungsfirmen partnerschaftlich zusammen und bietet diesen die Möglichkeit, auf das Basismodul
aufzubauen und ihr eigenes BranchenReferenz-Modell zu entwickeln.
12
www.midrangemagazin.de März 2002
Titelthema
Ablösung
bestehender ERP-Lösungen
Die größte Herausforderung stellt sich
einem Unternehmen bei der Ablösung
einer bestehenden ERP-Lösung: Wie
kann ein reibungsloser Übergang von
der alten zur neuen Lösung gewährleistet werden? Das Unternehmen hat eine
Methode inklusive dem so genannten
Business Process Integrator (BPI) geschaffen, welche es ermöglicht, eine
phasenweise Ablösung nach Priorität
und Dringlichkeit durchzuführen:
Mit BPI entscheidet der Kunde Zug um
Zug, welche Schritte in der Ablösung der
bestehenden Software gemacht werden.
Dies erlaubt es ihm, die organisatorischen und technischen Veränderungsprozesse mittel- und bedürfnisgerecht zu
steuern, was das Risiko minimiert und
eine Staffelung von Investitionen ermöglicht. Durch BPI werden Ressourcen besser plan- und nutzbar. Der schrittweise
Übergang von der alten zur neuen Lö-
sung gestattet es, Verbindungen zwischen verschiedenen Systemen aufzubauen und schafft nach und nach eine Konsolidierung der IT-Umgebung. BPI unterstützt die Unternehmung auf dem Weg
zur einheitlichen System-Plattform. So
genannte Adaptoren ermöglichen das
Verbinden verschiedener Business-Applikationen. Phasenweise können so in der
Bison Solution-Entwicklungsumgebung
zusätzliche Komponenten entwickelt sowie neue Module eingeführt werden.
tern und Niederlassungen in der
Schweiz und in Deutschland sowie mehr
als 25 Partnern gehört die Bison Group
zu den führenden Schweizer IT-Unternehmen. Das Unternehmen konzentriert
sich auf den mitteleuropäischen Markt
und strebt mittelfristig einen Platz in den
TOP 10 der ERP-Anbieter in Europa an.
Langfristige
Kundenzufriedenheit,
Technologieführerschaft und topmotivierte Mitarbeiter sind die Leitziele.
Kompetenz in allen Fragen
Das Unternehmen bietet seinen Kunden
ein zukunftsweisendes IT-Gesamtangebot rund um Software, Hardware, Netzwerk-Installationen, Scanning-Kassensysteme, Voice over IP, Point of Information usw. mit einer Markterfahrung von
mehr als 15 Jahren an. Dazu berät und
begleitet es die Kunden in allen Informatik-Belangen. Basis der Zusammenarbeit ist Vertrauen und eine langfristige
Partnerschaft. Mit derzeit 350 Mitarbei-
Die Autorin Iris Weber ist Leiterin
Unternehmenskommunikation bei der
BISON Group in der Schweiz.
> [email protected]
Bison Schweiz AG
CH-6210 Sursee
(+41) 041/9260-0
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Midrange MAGAZIN März 2002
13
Titelthema
Prozessintegration im Supply Chain Management
Gut zu Fuß
Auch in die Modebranche haben Global
Business-Strukturen längst Einzug gehalten: Ein
Design-Team in New York entwirft einen neuen
Sportschuh, die Produktkalkulation und
Freigabe erfolgt jedoch in Deutschland und
noch während das Produkt in verschiedenen
Ländern und Kontinenten in den Vertreterkatalogen erscheint, beginnt ein Agent in Asien mit
der Reservierung von Produktionskapazitäten.
chenlösungen dar, die durch eine Reihe
spezifischer Parameter an die gängigen
Abläufe einer Branche angepasst werden können. Dem gegenüber entstanden
in den letzten Jahren zum einen Workflow-Systeme wie z. B. Formular-orientierter Workflow, bei dem die Schnittstelle zwischen zwei organisatorischen
Einheiten in jedem Fall ein Formular
sein muss und der – vereinfacht ausgedrückt – veraltete Zettelwirtschaft auf
EDV abbildet. Des Weiteren entstanden
datenbank- bzw. ereignisorientierte
Workflow-Engines, die ursprünglich auf
den Triggereigenschaften von Datenbanken basieren.
Global Bussiness Workflow
Das Stuttgarter Softwarehaus net W+P
Solutions hat deshalb vor gut einem Jahr
mit dem Aufbau seiner neuen Softwaregeneration netC5 eChain begonnen, um
globale Logistik- und Fertigungsprozesse der Mode- und Schuhindustrie gezielter unterstützen zu können. Ein wesentlicher Aspekt für den Erfolg eines Unternehmens ist es nämlich, den Faktor
„Mensch als Entscheider“ nahtlos in
den Entwurf eines Informationssystems
zu integrieren.
Bei Global Bussiness Workflow nun
geht es um die Verbindung eines Branchensystems mit dem Menschen als Teil
des Informationssystems. Neben Nachrichten und Anfragen, die aus den konfigurierbaren Branchenabläufen entstehen, werden auch Mensch-zu-MenschInteraktionen in das System und damit
in die gleiche Benutzeroberfläche integriert. Die Workflow Engine ist dabei
mehr als ein technisches Briefkastensystem und leistet u. a. nachrichtenbezogene Delegation oder Verwaltung von exportierten Nachrichten und Antwortbearbeitung (z. B. zur SMS-Bearbeitung).
Die so behandelten Nachrichten können
aus ganz unterschiedlichen Quellen
stammen. Der Global Bussiness Workflow integriert die Nachrichten aller Systeme in eine Oberfläche: Dialoganfragen, Anfragen, die per Mail, Telefon,
Fax etc. abgewickelt werden, sowie flexible Workflow-Abläufe.
In den klassischen Informationssystemen sind viele organisatorische Prozesse
fest verankert, so dass bei einer Organisationsänderung umgehend ein Programmierer aktiv wird. Einen Fortschritt stellen hier die Standard-Bran-
Zentraler Dreh- und Angelpunkt ist die
Nachricht mit damit verbundenen Objekten. Bei einer Meldung wird der relevante Kontext der Nachricht automatisch mit übertragen. Überschreitet der
Auftrag eines Kunden das Kreditlimit,
Z
ur Unterstützung solch global tätiger Unternehmen sind Internet-basierte Computersysteme unerlässlich.
Der umfassende Zugriff auf weltweit
verstreute Daten ist für die Mode- und
Schuhindustrie ein wichtiger Schritt in
Richtung optimierter Prozesse. Entscheidend ist dabei, dass schneller konkretere Informationen als Entscheidungsbasis zur Verfügung stehen.
14
www.midrangemagazin.de März 2002
werden dem Entscheider Umfang und
Inhalt des Auftrags sowie die zugehörigen Kundendaten mit übermittelt. Andere verbundene Objekte können z. B.
Formulare oder einfach nur ein Screenshot einer aktuellen Maske sein, im Anwendungsumfeld aber auch ein Verweis
auf eine konkrete Prozedur.
Die volle Leistung erbringt das System
durch die Integration der Entscheidungsfunktionen. Die ursprüngliche
Nachricht bietet eine Anzahl von Diensten an. Die Workflow Engine fängt die
Antwort ab und übermittelt an das ursprüngliche System eine entsprechende
Rückkopplung. Die letzte Stufe der Integration ist die Eingliederung der Nachricht mit ihrem Kontext in eine beliebige
Endgeräte-Technik. Die Endgeräte
Technik wird in den Adressen des Benutzers hinterlegt.
Geschäftsprozesse globalisieren
Mit der Globalisierung von Geschäftsprozessen wird an Informationssysteme
eine ganz neue Anforderung im Bezug
auf Integration von Mensch und Computer in heterogenen Systemwelten gestellt. Kritisch ist dabei, die Vielzahl der
täglichen Ereignisse so zu filtern, dass
ein Benutzer die für ihn relevanten Ereignisse und Informationen zugeordnet
bekommt, ohne stets mit der vollen
Komplexität von Informationssystemen
konfrontiert zu werden. Ziel ist es also,
den Dialog mit Funktionen aufzunehmen, die bislang nicht direkt im Informationssystem integriert sind. Zudem
gilt es, ein Überwachungsinstrument zu
schaffen, das die „toten Gleise“ einer
Organisation aufdeckt und überbrückt.
net Walter+Partner
Solutions GmbH & Co.KG
D-70565 Stuttgart
(+49) 0711/770558-0
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Titelthema
Intuitive Software für intuitive Benutzer
User erzeugen Effizienzschub
In heutigen Unternehmen ist inzwischen
funktional sehr gute Standardsoftware im
Einsatz, ERP ist kein Schlagwort mehr, sondern
wird in der Praxis genutzt. Die Mitarbeiter
arbeiten häufig schon jahrelang mit den
Systemen, sind gründlich geschult und kommen
mit ihrer Routine und Erfahrung meist sehr
gut mit den unternehmensinternen und
softwaregesteuerten Abläufen klar.
S
pätestens wenn ein neuer Mitarbeiter sich einarbeiten muss,
kommt es aber an den Tag: Die Software ist kompliziert zu bedienen und entspricht meist nicht den gängigen Benutzerstandards, die der Anwender von
seinen Microsoft-Paketen zu Hause
und vom Internet gewohnt ist.
Green-Screens in Unternehmen
– Animationen im Web
Gerade für AS/400-Anwender ist das ein
Problem, schließlich klebte man hier
noch lange an grünen ASCII-Zeilen auf
schwarzem Bildschirm oder setzte auf
einfache „Windowisierung“ durch grafische Tools, ohne die Masken neu und
intuitiv bedienbar zu gestalten.
Was bedeutet
intuitive Benutzeroberfläche?
War es nicht das Geheimnis führender
Betriebssysteme und Office-Pakete, dass
Sie einfach eingängiger als andere sind,
dass Sie den Einsatz grafischer Symbole,
Icons und Animationen in den Vordergrund stellen? Die Verbreitung der
Computersysteme über den ganzen Globus und die Nutzung durch Milliarden
Menschen auf der ganzen Welt ist aber
dem Internet zu verdanken. Seit der Ablösung der früheren Internetdienste
durch das World Wide Web entstanden
erste Ansätze von wirklich intuitiven
Benutzeroberflächen im WWW und in
verschiedenen Applikationen. Die Webseiten waren am Anfang stark textlastig,
inzwischen sind Bilder, Fotos und Animationen an der Tagesordnung.
Menütiefe, kurze Wege der Maus, Navigator- und Browser-Funktionen bestimmt sein.
Vorbei sollten auch bei ERP-Software die
Zeiten sein, in denen die Stärke eines Systems durch übervolle Bildschirme und
aufdringliche Schriftarten dokumentiert
wurde. Vielmehr zeigt sich heute Eleganz
durch Weglassen von überflüssigem
Schnickschnack. Die verwendeten Icons
sollten in Gestalt und Größe in das vorgegebene Design passen und in den verschiedenen Bereichen der Applikation
nach gleichem Schema eingesetzt werden.
Wichtig ist auch, dem Anwender die
Möglichkeit zu geben, eigene Arbeitsabläufe und Kommandosequenzen zu definieren, der Workflow soll durch das System abgebildet werden. Die Individualisierung von Bildschirmaufbau und
Funktionalität gewinnt immer mehr an
Bedeutung. Letztendlich hat jeder Benutzer eigene Vorstellungen von seiner
Arbeitsumgebung und so kann es vorteilhaft sein, dass Farben, Funktionalität
und Feldanordnung in eigenen Profilen
definiert werden können.
Der erste Eindruck von einer Oberfläche
wird im Wesentlichen von der verwendeten Farbgestaltung geprägt. Nun ist
das Farbempfinden einzelner Nutzer
sicherlich durch den individuellen Geschmack geprägt, aber gewisse Grundregeln, wie das Herstellen einer Farbharmonie und -ruhe, müssen bei der Gestaltung
berücksichtigt
werden.
Hinsichtlich der Handhabung sollten
moderne Oberflächen durch geringe
Interaktive Hilfsmittel erleichtern den
Einstieg und die Arbeit mit der Software, wobei man klar trennen muss zwischen sich wiederholender Nutzung einer Software (z.B. Auftragserfassung)
und der Unterstützung „nach außen“
eingesetzter Applikationen (Website).
Ziel muss dabei immer sein, eine schnelle Erlernbarkeit wiederkehrender Abläufe und eine leichte Erfassbarkeit seltener Abläufe für den Benutzer zu er-
Midrange MAGAZIN März 2002
15
Titelthema
User erzeugen Effizienzschub
Zur Unterstützung der Anwender werden seit längerem umfangreiche und intuitiv bedienbare Lern- und Hilfefunktionen mit Querverweisen usw. angeboten.
Um hier die Scheuklappen einer typischen Softwareschmiede von den Augen
zu entfernen, hat update zu seinen hochqualifizierten Ingenieuren und Informatikern in letzter Zeit verstärkt Grafiker
und Designer eingestellt. Im Team entsteht so eine stabile, ausgereifte Softwarelösung mit intuitiv bedienbarer Oberfläche.
Beispiel UPOS
möglichen. Bei der Gestaltung einer
Programmoberfläche sind für Softwarehäuser also zahlreiche Kriterien zu berücksichtigen, die sich teilweise auch
entgegenstehen können.
Strategie von update
Der Softwareanbieter update aus dem
nordbayerischen Kulmbach feiert dieses
Jahr sein 25-jähriges Bestehen. Mitte der
90er Jahre wagte man den Schritt von
Individualsoftwareprojekten auf eine
ERP-Standardsoftware, die nun bei über
250 Kunden erfolgreich im Einsatz ist.
Die heutige Lösung hat mit den Anfängen nur noch die Wurzeln und einige
Zeilen Code gemeinsam.
Neben Erweiterungen der Funktionalität, einem eigenen Web-Shop als B2BLösung und flexiblen Möglichkeiten zu
statistischen Auswertungen, Controlling
usw. vollzieht das Unternehmen nun mit
der Entwicklung der plattformunabhängigen ERP-Lösung UPOS eine generelle
Neuorientierung in Aufbau und Funktionalität der Benutzeroberfläche. Berücksichtigt werden u.a. die Möglichkeit zur
freien Auswahl und beliebiger Anordnung der Felder, das Erstellen von benutzerbezogenen Funktionalitäten und
Workflows. So soll gewährleistet sein,
dass jeder Anwender oder Anwendergruppen ereignisorientierte Workflows
in ihrer jeweiligen Sprache und für ihre
Arbeitsweise definieren können. Damit
das Ergebnis strukturiert bleibt, ist eine
Sicherung durch Projektleiter oder Administrator sinnvoll.
16
Die Produktpolitik ist gekennzeichnet
von einer ständigen Weiterentwicklung
der Funktionalität und des Bedienerkomforts auf der Basis neuester Technologien und Forschungsergebnisse. Ein
Beispiel ist die UPOS B2B-Lösung für
Handels- und Fertigungsunternehmen.
Technisch basiert sie auf modernster
Java-Servlet/XML-Technologie als eine
3-schichtige (3 tier-) Java-Applikation,
deren einzelne Hauptschichten in verschiedene Serviceschichten unterteilt
sind:
Schicht 1: Datenbank
Schicht 2: Business-Logik
Schicht 3: User-Interface
Die Lösung zeichnet sich durch klare
Strukturen in Benutzeroberfläche und
Funktionalität aus. Eine komfortable
Hilfefunktion und Bedienerführung tragen zu einer hohen Akzeptanz der Benutzer des Web-Shops bei.
Im kompletten ERP-System findet der
Anwender auf einfache Weise Unterstützung durch die Online-Hilfefunktion,
die auf Programm- und Feldebene verfügbar ist. Dabei besteht die Möglichkeit, sowohl auf die vorgegebene UPOSHilfe als auch auf anwenderdefinierte
Hilfetexte – firmenintern und/oder benutzerspezifisch – zurückzugreifen.
Durch definierte Links kann der Anwender jederzeit in andere Sachgebiete verzweigen, um sich so schnell und komfortabel weitere Informationen zu interessierenden Themen darstellen zu lassen.
www.midrangemagazin.de März 2002
Moderne Browser-Technologien ermöglichen ein effektives Arbeiten mit der
Online-Hilfe und der Dokumentation.
Eine Funktionsdarstellung in Form von
„gefilmten“ Arbeitsabläufen (Multimedia) wird gegenwärtig realisiert.
Vorteile für Unternehmen
Nachdem sich die Standardsoftware der
unterschiedlichen Softwareanbieter in
ihrer
Leistungsfähigkeit
bezüglich
Funktionalität immer mehr annähert,
treten zukünftig verstärkt so genannte
„subjektive“ Kriterien wie die Benutzeroberfläche in den Vordergrund.
Die Softwareschmieden sind gefordert,
in diesem Bereich weitere Anstrengungen auf der Basis von Erkenntnissen der
modernen Arbeitswissenschaften umzusetzen.
Nicht ausschließlich Funktionalität und
Design, sondern die Softwareergonomie
werden immer mehr zum Verkaufsargument und bestimmen somit den Erfolg
eines Softwarehauses entscheidend.
Was es für Unternehmen schließlich in
Euro und Cent bringt, wenn sie eine intuitiv bedienbare Software einsetzen,
lässt sich schwer sagen. Freude an der
Arbeit am System und das spielerische
Entdecken weiterer Möglichkeiten und
Funktionalitäten der Software durch die
Mitarbeiter löst Angst und Hemmungen
vor einer kompliziert scheinenden Anwendung ab. Schulungen lassen sich
schneller und damit kostengünstiger
durchführen. Die Anlernphase bei Mitarbeiterwechsel wird reduziert.
Die Anwender finden sich beim Einsatz
intuitiv bedienbarer Oberflächen schneller und souveräner zurecht, so dass die
angepeilten Ziele, die mit der Einführung
einer neuen Software einhergehen, auch
schneller erreicht werden.
Autoren: Barbara Furthmüller,
Klaus-Dieter Leypold
update Solutions AG
D-95326 Kulmbach
(+49) 09221/895-0
www.updategmbh.de
Titelthema
Abkehr im Denken von
Quo vadis e-business?
einem Trend-Thema
e-Business ist vom Modewort zu einem
„Unwort“ mutiert. Untersuchungen und
Presseberichten zu Folge stoppen mehr und
mehr Unternehmen die bereits begonnenen
e-Business-Projekte. Was führte eigentlich zu
diesem Umschwung und wie wird es weitergehen in der SW-Entwicklung?
I
n vielen Gesprächen mit IT-Leitern
im vergangenen Jahr waren folgende
Themen immer wieder Gegenstand der
Diskussion:
– Die Anforderung an den IT-Leiter,
e-Business-Projekte zu realisieren.
– Die daraus resultierende Notwendigkeit, sich mit modernen Methoden
der SW-Entwicklung auseinander zu
setzen.
– Die häufig monolithischen Strukturen der gewachsenen Applikationen.
– Der Mangel an qualifizierten Assembler-, Cobol-, PL1- oder RPG-Programmierern.
„Wir müssen ins Internet“
Vor noch nicht allzu langer Zeit gab es
einen Werbespot mit der Aussage: „Wir
müssen ins Internet!“ „Warum?“ „Das
steht hier nicht...“. Diese Werbung charakterisiert am eindrucksvollsten den
häufig gemachten Fehler von Unternehmen, sich Trends anzuschließen: „In
sein“ zu wollen oder attraktiv für neue
Mitarbeiter und vertrauenerweckend,
weil zukunftsorientiert, für die Kunden.
Leider folgte hier recht häufig ein hektischer Aktivismus, der die notwendigen
Vorüberlegungen vermissen ließ. Java
wurde gleichgesetzt mit der Lösung aller
in e-Business-Projekten entstehender
Probleme. Dabei wurden im Wesentlichen drei Wege beschritten:
– Die Programmierer des Unternehmens wurden auf die Verwendung der
Sprache Java umgeschult
– Externe Unternehmen wurden mit
der Realisierung der Projekte beauftragt.
– Man entschied sich für eine vermeintlich passende Standardlösung.
Genau hier liegen eigentlich die Gründe
für die Schwierigkeiten, die häufig bei
diesen ersten Projekten auftraten. Entwickeln mit Java bedeutet für einen
„klassischen“ Entwickler eben nicht
nur, eine neue Sprache, deren „Vokabeln“ und Syntax zu lernen, sondern
eine völlig neue Denkweise zu verinnerlichen. Oft aber wurde der Fehler begangen, dass mit herkömmlichen Analyseund Entwicklungsmethoden eine objektorientierte Sprache genutzt wurde.
Diese Vorgehensweise führte häufig
wieder zu einem nicht wartbaren monolithischen Anwendungsmoloch, der genau jene Flexibilität vermissen lässt, die
unbedingt für eine moderne Anwendungslogik vorhanden sein muss.
Bei der Realisierung durch externe Mitarbeiter wurde diese Problematik nur
zum Teil umgangen. Externe Mitarbeiter bedürfen der Führung und Beratung
durch eigene Mitarbeiter, da sie nicht
über das Wissen der Zusammenhänge
der firmeneigenen Applikation verfügen. Und hier mussten zwangsläufig
Probleme entstehen. Die Denk- und
Ausdrucksweise objektorientierter Programmierer unterscheidet sich einfach
18
www.midrangemagazin.de März 2002
Titelthema
von der „klassischer“ Programmierer.
Für den Fall, dass man sich für den Einsatz einer Standardlösung entschieden
hatte, musste man häufig feststellen,
dass die in Folge entstehenden Kosten
weitaus höher als die veranschlagten
waren, oder – im schlimmsten Fall – das
Produkt nicht den wirklichen Anforderungen entsprach.
Alle Methoden führten jedoch auf jeden
Fall zu einem gemeinsamen Resultat:
Die dem IT-Leiter unterstellten Mitarbeiter wurden durch die zusätzlichen,
neuen Aufgaben belastet, standen ihm
also nicht mehr zur Abwicklung des Tagesgeschäftes zur Verfügung. Oftmals
entstand deshalb der Eindruck, dass
e-Business-Projekte teuer und ineffizient
sind und den „normalen“ Tagesbetrieb
behindern.
an? Einerseits muss er dem Wunsch und
der Notwendigkeit nach e-Business-Lösungen gerecht werden, andererseits die
Schwierigkeiten dieser Projekte in den
Griff bekommen. Welcher Weg ist der
richtige, um erfolgreich aus der gewachsenen Anwendungslandschaft in moderne, plattformunabhängige, hochflexible
und wartungsfreundliche Software-Architekturen zu gelangen?
Individualität ist entscheidend
Die Lösung des Dilemmas
Die Antwort ist eigentlich recht einfach:
Es gibt nicht den einen zu empfehlenden
Weg hin zu modernen Software-Architekturen! Jede Firma, jede Applikation,
jedes Entwickler-Team ist individuell.
Und genauso individuell muss der Weg
dieser Firma, dieser Applikation und
dieser Entwickler sein, wenn es darum
geht, die Paradigmen der bisherigen Entwicklungsarbeit zu verändern.
Welche Lösungen bieten sich nun dem
geplagten IT.Leiter aus dem Dilemma
Software-Entwicklung ist nicht uniformierbar, sie unterliegt nicht irgendwel-
chen Modeerscheinungen, sondern
muss eine stetige Kontinuität in ihrer
Weiterentwicklung aufweisen. Stillstand hat hier genauso fatale negative
Folgen wie revolutionäre, abrupte Veränderungen, die nicht von allen im
Team mitgetragen werden. Daher ist
gerade bei dem Einstieg in neue Technologien die Individualität der Firma
und die ihrer Mitarbeiter zu berücksichtigen, wenn man den Lösungsansatz für diese Firma skizziert.
Michael Starck, Leiter Education
der AD Solutions AG
AD Solutions AG
D-40789 Monheim
(+49) 02173/1675-0
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Midrange MAGAZIN März 2002
19
Aktuelles
Der EURO ist
Die Frage des Monats im Januar 2002
kein e-Verstärker
Die Frage:
Forciert die Euro-Einführung Ihrer Meinung nach das e-Business?
Das Ergebnis:
Von insgesamt 745 Teilnehmern antworteten 30% mit Ja und 70% mit Nein.
Der Kommentar:
745 Teilnehmer haben abgestimmt
Natürlich bietet der EURO Vorteile bei
der Geschäftsabwicklung, insbesondere
im Bereich Cross-Border-Shopping: Die
Rechenexempel beim Einkauf im „Ausland“ sind künftig überflüssig, ebenso
wie der Bargeldtausch. Die Preise sind
transparenter geworden, was eigentlich
für eine Belebung des e-Geschäftes spräche. Eine bedeutende Grenze aber bleibt
– die Sprachbarriere. Solange die elektronischen Shoppingmeilen nicht multi-lingual aufgebaut sind, trägt die Einführung
einer gemeinschaftlichen Währung auch
nicht dazu bei, das e-business zu beleben.
Ohne sprachliche Grenzen stünden die
Chancen besser, insbesondere bei hochpreisigen Artikeln sind die Unterschiede
in den 12 EURO-Ländern ja sehr markant. Aber diese Preisunterschiede hat es
auch vor Einführung der neuen Währung
gegeben und trotzdem schreckten viele
vor dem Einkauf „im Ausland“ zurück:
die unterschiedliche Rechtsprechung,
verschiedenartige Steuergesetze und
nicht zuletzt die Furcht vor mangelnder
Garantie- und Serviceleistung haben das
Karl-Heinz Witt,
Gründer und
Vorstandsvorsitzender
der c.a.r.u.s. Information
Technology AG
20
grenzenlose Geschäft behindert. Auch im
EURO-Zeitalter wird das Vertrauen des
e-Kunden maßgeblich von denselben
Fragen bestimmt: Wichtig ist, dass die
Ware nach Zahlungseingang tatsächlich
geliefert wird, dass die Logistik funktioniert und fair gearbeitet wird.
Ja
30%
Nein
70%
Forciert die Euro-Einführung
Ihrer Meinung nach das e-Business?
Im Business-to-Business-Bereich ist die
Situation ähnlich: International tätige
Unternehmen müssen eh weiterhin nach
dem Multi-Currency-Prinzip arbeiten.
Wer Exportgeschäfte mit EURO-Ländern betreibt, profitiert natürlich von
der Gemeinschaftswährung: Die Abwicklung ist einfacher, Gebühren und
Währungsdifferenzen entfallen, ebenso
wie die Notwendigkeit, sich gegen diese
Differenzen zu versichern.
Bezieht man die Frage des Monats allein
auf das e-Payment, könnte die Tendenz
des elektronischen Zahlens durch Einführung des EURO sogar schwächer
werden: Wir zahlen bar und vermeiden
so Transaktionsgebühren, die wir aus
Gründen der Bequemlichkeit vorher in
www.midrangemagazin.de März 2002
Kauf genommen haben. Aber Provokation beiseite: Das e-business und damit
das e-Payment wird kontinuierlich weiter zunehmen. Eine Forcierung durch
die Währungsumstellung war nicht zu
erwarten – und hat auch nicht stattgefunden. Verarbeitet ein Kreditkartenanbieter im Januar 2002 10 Prozent mehr
Transaktionen als im Vorjahreszeitraum, hat das vor allem einen Hintergrund: Die stetig wachsende Akzeptanz
des bargeldlosen Zahlungsverkehrs.
Die monetäre Konformität in Europa ist
nicht umgesetzt, es gibt auch innerhalb
der EU noch Länder, die ihre Währung
beibehalten. Zwar greifen inzwischen
rund 300 Millionen Menschen auf den
EURO zurück, ohne multi-linguale Präsenz stösst das Online-Geschäft aber
auch bei diesen Menschen weiterhin an
bekannte Grenzen.
Der Kommentator Karl-Heinz Witt
ist Vorstandsvorsitzender der c.a.r.u.s.
Information Technology AG
Haben Sie uns im Feburar 2002
schon Ihre Meinung gesagt?
Frage: „Die IBM Server-Plattform iSeries hat
sich inzwischen zum Multitalent entwickelt.
Glauben Sie, dass dieses System anderen Plattformen mittelfristig Marktanteile abnehmen
wird?“
Unter www.MidrangeMagazin.de laden wir
Sie ein Ihre Stimme und Ihre Meinung dazu
abzugeben. Die Abstimmung wird ohne jede
weitere Abfrage durchgeführt. Es wird Ihnen
lediglich das augenblickliche Abstimmungsergebnis angezeigt. Nach der Abstimmung haben
Sie die Möglichkeit Ihre Entscheidung zu kommentieren. Auch die Abgabe dieses Kommentars kann – wenn Sie wollen – vollkommen
anonym erfolgen.
Aktuelles
Kosten-Nutzen-Dilemma
Starten, warten, nachkalkulieren, nachzahlen und dann abbrechen
bei IT-Projekten
Michael Wirt: Wenden wir uns zuerst
den Anwendern zu. Was ist besser, was
schlechter bzw. komplizierter geworden?
Zu viele IT-Projekte enden in einem Fiasko.
Ein Kenner der deutschen Mittelstand-ITLandschaft, ehemaliger Geschäftsführer eines
Softwarhauses (Lunzer & Partner) und
Unternehmensberater ist Lutz Lunzer. Mit
seinem Unternehmen Lunzer ManagementPartner Martketing und Vertriebscoaching hat
er heute Einblick in viele Unternehmen und
laufende IT-Projekte. Er erklärt aus seiner
Sicht warum sich IT-Projekte verteuern und
verzögern bzw. scheitern.
Michael Wirt: Damit ist den Anwendern doch schon viel geholfen.
Michael Wirt: Sie sind den Anwendern
des IBM Systems AS/400 bzw. der
iSeries als ehemaliger Geschäftsführer eines erfolgreichen Software-Hauses heute
noch in guter Erinnerung. Was haben Sie
seit Ihrem ‚Ausstieg‘ in den letzten 11
Jahren gemacht und was hat sich in der
IT-Branche besonders verändert?
Lutz Lunzer: Ja, allerdings nur was die
Inhalte der jeweiligen Anwendung auf
Funktionsebene, nicht dagegen die betrieblichen Prozesse und die Aufbereitung der zu treffenden Entscheidung für
den besten Anbieter betrifft. Hier stehen
die Anwender vor denselben Problemen
wie vor 11 Jahren; es werden nach wie
vor grobe Fehler gemacht.
Lutz Lunzer: Als externer Partner bereite ich wichtige Entscheidungen für
das Management auf. Dazu biete ich begleitende Recherchen an. ‚Erfolgreiches
Verkaufen – und somit auch Einkaufen –
von Software bzw. IT-Projekten‘ ist
mein zentrales Thema. Das fängt bei der
strategisch richtigen Positionierung eines Produkts an und hört bei Marketing- und Vertriebs-Kooperationen zwischen Software-Herstellern und -Vertreibern auf. Zu Ihrer zweiten Frage.
Geändert hat sich viel, zum Beispiel die
kürzeren Produkt-Zyklen und ständig
neuen Anwendungen, in die Produkte
anderer Hersteller als Komponenten in
zunehmender Hektik einfließen. Das
spürt der Anwender durch nicht ausgereifte Produkte, Konkurse bzw. Übernahmen. Durch diese permanenten Innovationen sind die Probleme nicht kleiner, sondern eher größer geworden.
Lutz Lunzer: Besser ist eindeutig die
Transparenz geworden. Jeder Anwender erhält heute über spezielle Dienstleister – oder auch Verlage wie Ihrem –
nicht nur die Namen der Anbieter, sondern auch in tabellarischer Form zusammen gestellte Inhalte.
Michael Wirt: Das liegt vielleicht daran, dass große IT-Projekte relativ selten
angeschafft werden und die Beschaffung
anders abläuft als bei Produkten, wie sie
die Einkaufsabteilung tätigt.
Lutz Lunzer: Das ist richtig. Ob es an
der fachlichen oder zeitlichen Überforderung oder auch beidem liegt, hängt
vom jeweiligen Unternehmen ab. Es
wird – wenn überhaupt – ein mehr oder
weniger vorgefertigter Anforderungskatalog erstellt oder ein ‚neutraler Berater‘
Midrange MAGAZIN März 2002
Lutz Lunzer,
Geschäftsführer
der Lunzer
ManagementPartner
Marketing und
Vertriebscoaching
damit beauftragt. Dies ist meines
Erachtens nur der zweitbeste Weg. Viele
Anwender haben sich in der Methode zur
Definition der Anforderungen an die
Software sowie zur Entscheidungsfindung selbst weiter entwickelt. Entscheidungen werden nach wie vor ‚aus dem
Bauch‘ getroffen, statt diese nach klaren
internen Regeln und somit für alle nachvollziehbar aufzubereiten. Diese ‚Gefühlsentscheidungen‘ sind mit die Ursache, warum über 80 Prozent der IT-Projekte entweder teurer bzw. bestimmte
Projektziele nicht erreicht werden – oder
sogar das gesamte Projekt scheitert.
Michael Wirt: Was wiederum die Anwender enttäuscht und demotiviert...
Lutz Lunzer: Richtig, aber die Anwender sind teilweise selbst daran schuld.
Denn sie sind es oft, die Entscheidungen
manipulieren oder über Bord werfen,
weil sie am liebsten bei den bisherigen
Partnern bleiben würden. Und das
nicht, weil dieser die beste Lösung hat,
sondern weil sie sich an die bisher betreuenden Menschen gewöhnt haben.
Michael Wirt: Wie sollte der beste Anbieter gefunden werden?
Lutz Lunzer: Zunächst gilt es, sämtliche Entscheidungskriterien zusammenzutragen. Das sind natürlich vordergründig die Module, aus denen sich die
jeweilige Anwendung zusammen setzt,
sowie deren wesentliche Funktionen.
Dann sind es die ‚harten Kriterien‘ wie
Unternehmensgröße, Anzahl der Kunden bzw. Installationen oder auch regionale Aspekte, nach denen die Anbieter
ausgewählt werden sollen. Dies ist noch
vergleichsweise einfach. Anders sieht es
bei den ‚weichen Kriterien‘ und hier vor
allem der Kundenorientierung eines Anbieters aus.
21
Aktuelles
Kosten-Nutzen-Dilemma bei IT-Projekten
Michael Wirt: Kundenorientierung –
ein weiter Begriff. Was verstehen Sie
darunter?
Lutz Lunzer: Kundenorientierung als
Bestandteil der Unternehmensphilosophie, bei der die Kunden zum Mittelpunkt des Handelns werden. Ein IT-Anbieter, der daraus seine Ziele definiert,
wird zwangsläufig die permanente Verbesserung des Qualitätsmanagements
oder auch das Wachstum auf ein vertretbares Maß begrenzen statt zu maximieren. Weiterhin wird er Maßnahmen entwickeln, alle Angestellten langfristig an
das Unternehmen zu binden. Die Orientierung zum Kunden wird intern zur
Orientierung zum Mitarbeiter. Das
wichtige Ziel, die Investitionen ihrer
Kunden über Jahre sicher zu stellen,
wird durch Kunden- und Mitarbeiterorientierung automatisch erreicht.
Michael Wirt: Das ist ein interessanter
Aspekt. Was sind diese ,weichen Faktoren‘ im Detail, wie werden sie ermittelt?
Lutz Lunzer: Die Anwender sollten
nicht gutgläubig, sondern kritischer sein.
Gutgläubigkeit grenzt an Fahrlässigkeit.
Es gibt wenig, was nicht hinterfragt,
schriftlich protokolliert und dann in den
Vertrag einfließen könnte. Das fängt bei
der Befragung der (nicht genannten) Referenzen zu eingehaltenen bzw. überschrittenen Kosten und Zeiten an und
hört auf bei Fragen zum Projektmanagement, der Zusammensetzung des Projektteams, dessen fachliche Kompetenz
oder die Zugehörigkeit Einzelner zum
Team bzw. dem Unternehmen.
Daneben gibt es noch eine ganze Reihe
wichtiger Fragen, wie z.B. die der Rechte an den in das Projekt eingebundenen
Software-Modulen oder auch die Auslieferung der Source-Programme im
Konkursfall bzw. bei Projektverzug.
Michael Wirt: Erfordern die von Ihnen
geschilderten Recherchen nicht relativ
viel Zeit?
Lutz Lunzer: Wie Sie es sagen: Der Aufwand ist relativ. Wie sieht denn die tägliche Praxis aus? Viele nicht autorisierte
Anwender eines Unternehmens sprechen mit den falschen bzw. meist zu vie-
22
len Anbietern. Die Anbieter mit den aktivsten Verkäufern präsentieren telefonisch, persönlich oder schriftlich (über
das Internet) ihre Lösung. Das geht über
Monate. Irgendwann hat sich die Software seitens der Anbieter geändert, die
Ansprechpartner und Anforderungen
an die Software seitens der Anwender
ebenfalls und das Ganze fängt von vorne
an: Ein Kreislauf, bei dem sehr schnell
Tausende von Euro zusammenkommen.
Ich kenne Fälle, bei denen die Auswahl
der Software weit über den eigentlichen
Software-Kosten liegt. Werden dagegen
nur wenige in der engeren Auswahl stehende Anbieter mit gezielten Fragen innerhalb einer kurzen Zeitspanne konfrontiert, werden Zeitbedarf, Kosten
und Risiko auf ein Minimum reduziert.
Michael Wirt: Sie meinen also, die Anwender sollten ihr Vorgehen systematisieren und die Entscheidung besser aufbereiten.
Lutz Lunzer: Genau. Nach der Phase
der Informationssammlung und Aufbereitung der Anforderungen wird ein Entscheidungsteam etabliert. Da es bei jeder
Entscheidung um Machtverhältnisse
geht, sollte jedes Team-Mitglied die
Kompetenzen und somit die Interessen
der anderen kennen. Als Nächstes sollten die Kriterien zur Entscheidungsfindung und die Gewichtungsfaktoren bestimmt werden. Denn mit der Gewichtung kann letztlich jede Entscheidung
manipuliert werden. Sie sollte von den
Team-Mitgliedern akzeptiert werden.
Fällt eine Entscheidung dann entgegen
den eigenen Vorstellungen, kann die-/
derjenige nachvollziehen, warum sein
Favorit – der kleine, große oder auch
bisherige und bewährte Anbieter – nicht
zur Abgabe eines Angebots aufgefordert
wird oder nicht in die entscheidende
Runde vordringt.
Michael Wirt: Sie sprachen vorher von
der Sicherung der geplanten Investition,
auf das es den Anwendern letztlich ankommt. Ist es da nicht eine Alternative,
sich von Anfang an auf den oder die
Marktführer zu konzentrieren?
Lutz Lunzer: Eine Alternative ist das, ja.
Aber diese Anwender landen meistens
www.midrangemagazin.de März 2002
bei den teuersten, und nicht zwangsläufig
bei den sichersten Anbietern. Denken Sie
an die vielen ‚Großen‘, die in der Vergangenheit aus wirtschaftlichen Erwägungen heraus die Entwicklung eines Produkts eingestellt oder einen ganzen Geschäftszweig verkauft haben, der dann
von dem neuen Anbieter nicht weiter verfolgt wurde.
Michael Wirt: Was schlagen Sie dann
konkret vor?
Lutz Lunzer: Es gibt kein Rezept. Für
jedes Projekt müssen die Kriterien erarbeitet werden. Der angeblichen Sicherheit, die großen Anbietern unterstellt
wird, sollte die Kontinuität, das ‚Wachstum mit Augenmaß‘ und auch die Fachkunde der kleineren Anbieter gegenüber
gestellt werden. Diese Mittelständler,
die von den Empfehlungen ihrer Kunden
leben und über Jahre langsam aber sicher ihren Kundenstamm aufbauen, ihre
Mitarbeiter an das Unternehmen binden
und eine geringe Fluktuation haben, verdienen es, auch bei größeren Projekten
zum Angebot aufgefordert zu werden.
Meine Empfehlung ist, bei der Bewertung eines Anbieters vor allem auf dessen Kundenorientierung zu achten.
Weiterhin sollte die Entwicklung des
Unternehmens und dessen wirtschaftliche Situation überprüft werden. Denn
wirtschaftliche Not zwingt zu unfairen
Mitteln – ‚koste es, was es wolle‘. Anwender sollten die Anbieter belohnen,
die ihnen klar sagen, dass zu vorgegebenen (Wunsch-) Zeiten und Kosten der
Projekterfolg nicht gewährleistet werden kann, statt diese Ehrlichkeit durch
Ausschluss aus der Ausschreibung zu
bestrafen. Last, but not least sollten die
Kosten vergleichbarer Projekte und
hier vor allem die Folgekosten ermittelt
werden.
Michael Wirt: Herr Lunzer, ich bedanke mich für das Gespräch.
Lunzer Management-Partner
Marketing und Vertriebscoaching
D-63477 Maintal
(+49) 06181/990193
Aktuelles
Neue Marktchancen durch Web-Anwendungen
iSeries als Basis
D
a viele Unternehmen heute nach
Intel-basierenden Applikationen
verlangen, hat man in Alsdorf frühzeitig
die Gefahr erkannt, bestehende Kunden
zu verlieren oder potenzielle Kunden
erst gar nicht erreichen zu können. „Der
Markt entwickelt sich zunehmend in
Richtung Windows. Aber wir werden
auf keinen Fall auf die überlegene Zuverlässigkeit der iSeries verzichten. Das
entspricht auch den Wünschen unserer
Kunden, wie wir in zahlreichen Gesprächen erfahren haben,“ erklärt Esther
Berend, Veda-Marketing-Leiterin.
Das Internet bietet nun auch Anwendern
anderer Betriebssysteme die Nutzung
der iSeries und ihrer Vorzüge – wie optimale Sicherheit und hohe Verfügbarkeit.
Über das Web kann jeder Anwender die
Veda-Software nutzen, unabhängig von
Zeit, Ort oder Betriebssystem.
ASP als Wegbereiter
Die bislang über 1.800-mal installierten
Lösungen wurden in der Vergangenheit
direkt oder über Partnerunternehmen
vertrieben. Über das ASP-Model plant
das Software-Haus, sich zusätzlich auch
außerhalb der iSeries-Welt zu etablieren
und damit den Grundstein für eine mittelfristige Ausweitung der Geschäftstätigkeit im europäischen Markt zu legen.
„Wir hoffen, unseren Marktanteil ausweiten zu können, und erwarten in vier
Jahren einen Anteil von mehr als zehn
Prozent des Gesamtumsatzes aus dem
ASP-Geschäft,“ erklärt Berend.
Als IBM Advanced Business Partner hat
sich Veda auch im Bereich ASP für die
IBM als Partner entschieden. In einem
ersten Schritt der Zusammenarbeit besuchte Veda das IBM xSP Prime Center in
Stuttgart. Dort unterzogen die IBM-Spezialisten die Personalabrechnungslösung
Veda e-HR Entgelt einer Reihe von
gründlichen Leistungstests im Hinblick
auf Verfügbarkeit, Performance und Sicherheit. Das Software-Haus interessierte vor allem die maximale Auslastung, da
Gehaltsabrechungen zum Monatsende
oder zum 15. nicht selten an ihre Grenzen stoßen. Die Entwickler konnten zwar
schon im Vorfeld Belastungstests durchführen, aber es mangelte an der Möglichkeit, die Abwicklung von mehreren Tausend Abrechnungsfällen unterschiedlicher User an einem Tag zu simulieren.
„IBM hat uns diese Tests ermöglicht und
somit wichtige Schlüsselinformationen
geliefert, die in die weitere Entwicklung
eingeflossen sind,“ so Berend weiter.
xSP Prime-Auszeichnung
Nach erfolgreichem Absolvieren der
umfangreichen Testreihe erhielt Veda im
Rahmen des weltweiten xSP Prime-Programms der IBM als erste iSeries-Lösung
in Deutschland das xSP Prime-Zertifikat
„Dies ist eine wichtige Auszeichnung für
uns, denn IBM hat langjährige Erfahrungen im Outsourcing-Bereich und setzt
hohe Qualitätsmaßstäbe an,“ erklärt
Esther Berend. „Unsere Kunden wissen,
dass auf uns Verlass ist. In Hinblick auf
potenzielle Interessenten unterstützt uns
die xSP Prime-Auszeichnung.“
Kommentator: Esther Berend,
Marketingleiterin bei Veda
VEDA Datenverarbeitung GmbH
D-52477 Alsdorf
(+49) 02404/5507-0
www.veda.de
Midrange MAGAZIN März 2002
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Seit 1977 entwickelt und vermarktet die VEDA
Datenverarbeitung GmbH in Alsdorf betriebswirtschaftliche Standard-Software für mittelständische Unternehmen. Die branchenneutralen
Lösungen für die Bereiche Human Resources
und Finance & Accounting unterstützen primär
IBM eServer iSeries.
23
Aktuelles
BI können und Markt kennen
Impressum
Midrange MAGAZIN
ISSN 0946-2880
Herausgeber: Michael Wirt
Chefredakteur: Michael Wirt (M.W.)
Redaktion: (+49) 08191/9649-26
> [email protected]
Thomas Seibold (T. S.),
Klaus-Dieter Jägle (KDJ);
Robert Engel (R.E.), (+49) 09563/74060
Anzeigen:
PLZ 0 – 4 Waltraud Mayr, (+49) 08191/9649-23
PLZ 5 – 9 Brigitte Wildmann, (+49) 08191/9649-24
Ausland Waltraud Mayr, (+49) 08191/9649-23
Technischer Redakteur:
Robert Engel, (+49) 09563/74060
Illustrationen: Günter Ludwig
Übersetzungen: Jürgen Elmer
Lektorat: Text Lift – Thomas Gaissmaier, Günter Hensel
Bezugspreise (1-Jahresabo):
Inland 2 125,– inkl. MwSt., Ausland 2 140,–
Erscheinungsweise: 12 Ausgaben pro Jahr, jeweils zum
Ende des Vormonats
Tatsächlich verbreitete Auflage
Mitglied der Informationsgemeinschaft zur Festgem. IVW IV/01: 20.157
stellung der Verbreitung
von Werbeträgern e.V.
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Media-Daten Nr. 12/ 2002
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daß die beschriebene Lösung oder verwendete Bezeichnung
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IBM und AS/400 sind eingetragene Warenzeichen der International Business Machines. Namentlich gezeichnete Beiträge
geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Für
unaufgeforderte Einsendungen aller Art übernimmt der Verlag keine Haftung. Bei Nichtbelieferung im Fall höherer Gewalt, bei Störung des Betriebsfriedens, Arbeitskampf (Streik,
Aussperrung) bestehen keine Ansprüche gegen den Verlag.
VERLAG
I.T.P.-Verlags-GmbH
Kolpingstraße 26, D-86916 Kaufering
(+49) 08191/9649-0, 6 (+49) 08191/70661
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www.MidrangeMagazin.de
Gesellschafter: U. E. Jäkel
Geschäftsführer: Michael Wirt, Klaus-Dieter Jägle
Marketing: Klaus-Dieter Jägle
Abonnentenservice: (+49) 08191/9649-25
Bankverbindung Deutchland: Raiffeisenbank Kaufering,
Konto Nr. 537 500, BLZ 701 694 26
PRODUKTION
Produktionsleitung: Michael Wirt
Satz und Druckvorstufe: Popp Media Service
Produktion: ADV Augsburger Druck- und Verlagshaus
24
Mehr Intelligenz für
Business Intelligence-Softwareanbieter Hyperion
kooperiert weltweit mit mehr als 400
strategischen Partnern. Zwar hört man
immer wieder, Hyperion habe mit seiner
OLAP-Technologie Hyperion Essbase sowie mit
Lösungen für Finanzanalysen, Performance
Management und e-CRM-Analysen vornehmlich
Großunternehmen im Visier, aber auch im
Mittelstand sind die „gebürtigen“ Kalifornier
vertreten: hierzulande nicht selten in
Verbindung mit ERP-Applikationen wie SAP
oder J.D. Edwards.
den beiden Branchenriesen besteht
schon seit 1996 und wurde erst Mitte
Januar erweitert. Die Offenheit und Skalierbarkeit der von Hyperion Essbase getriebenen IBM DB2 OLAP-Serverlösung
stellt eine ganze Palette von Analyse-Anwendungen in Bereichen wie e-Business,
Kundenanalysen, Vertriebs-Forecasting
und Management Reporting zur Verfügung. Laut Jeff Rodek, Chief Executive
Officer bei Hyperion, sind die User
insbesondere von der einfachen Integration und der Schnelligkeit, mit der implementiert werden kann, begeistert. Diese
Vorzüge zahlten sich gerade in schwierigen Situationen aus.
Bessere Entscheidung
durch bessere Informationen
M
it J.D. Edwards als auch Lawson
pflegt Hyperion intensive Kontakte. Auch mit SAP hätte man gerne
eine explizite Kooperation vereinbart,
da zahlreiche Hyperion-Kunden auf die
Kombination mit SAP setzen: Deutsche
Bahn, German Parcel, Techem oder
Freudenberg. Bislang allerdings gebe es
diese spezielle Partnerschaft mit SAP
nicht, so John Kopcke, Chief Technology Officer bei Hyperion in Kalifornien.
Dasselbe gelte für Oracle Financials, nur
seien die Gründe hier anders: Obwohl
sich auch diese Kombination im Kundenumfeld bewährt habe, werde man
von Oracle eher als Wettbewerber gesehen – weniger als Partner.
IBM Partnerschaft erweitert
Derlei Animositäten kennt IBM nicht:
Auch zukünftig wird Hyperion seine
OLAP-Lösung Hyperion Essbase im
Verbund mit dem IBM DB2 OLAP-Server anbieten. Die Partnerschaft zwischen
www.midrangemagazin.de März 2002
Um auf Basis fundierter Informationen
bessere Entscheidungen treffen zu können, kommen Unternehmen aller Branchen diesem Wunsch mit Hilfe von Business Intelligence-Lösungen nach. Allein
86 der Fortune 100-Unternehmen setzen dabei auf Hyperion; insgesamt bedient der BI-Riese, der in Deutschland
mit einer Hauptniederlassung in Frankfurt und weiteren in Hamburg, Düsseldorf und München vertreten ist, weltweit rund 7.000 Kunden.
Deutschland, so John Kopcke, sei ein
sehr interessanter Markt, da hier eine
Vielzahl an Mittelständlern angesiedelt
sei – Unternehmen, die multinational
tätig sind und ihr Reporting nicht allein
auf Deutschland und die deutschen Anforderungen beschränken. Mit Vertretungen in zahlreichen Ländern könne
man diesen „Multinationals“ mit
Hauptsitz Bundesrepublik auch in den
Niederlassungsländern einen sehr guten
Support anbieten. Man habe zwar viele
Kunden mit Tausenden von Usern, aber
auch solche mit fünf oder 20 Lizenzen:
Diese entschieden sich insbesondere des-
Aktuelles
mehr Business
Kristallklare
Entscheidungsfindung
Ziel der neuen OEM- und Wiederverkaufs-Vereinbarung mit Crystal Decisions ist der nahtlose Zugriff auf Informationen für Berichte, Analysen, Modellierung und Planung. Dafür werden die
webbasierten Abfrage-, Berichts- und Informationsverteilungs-Lösungen für relationale und multidimensionale Daten
von Crystal in die analytische Plattform
von Hyperion eingebunden. Mit verbesserten Datenzugriffs-, Berichts- und Verteilungsmöglichkeiten sollen Berichte sicher, zeitnah und interaktiv an jeden
Anwender, Kunden und Partner verteilt
werden können. Mit dieser jüngst veröffentlichten Vereinbarung, die aus einer
langen und erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen den beiden Unternehmen
resultiert, gehen auch gemeinsame Entwicklungstätigkeiten einher.
Funktionalität und
nahtlose Integration
Kurzfristig bedeutet die Vereinbarung,
dass Hyperion die Lösungen Crystal
Reports und Crystal Enterprise durch
das eigene Vertriebsnetz sowie weltweite Vertriebskanäle verkaufen kann. Die
gemeinsame Entwicklung beginnt ab
sofort, um die Möglichkeiten und Leistungsfähigkeit der gemeinsamen Lösung
zu optimieren sowie eine ausgereifte
Funktionalität und nahtlose Integration
mit der Plattform von Hyperion zu gewährleisten.
Diese webbasierte Abfrage-, Berichtsund Informationsverteilungsfunktion
für die OLAP-Technologie von Hyperion sei ein wichtiger Schritt zum Ausbau
der analytischen Plattform zu einer umfassenden, unternehmensweiten Business Intelligence-Lösung.
Eine für alle
„Eine der ansprechenden Aspekte unserer Technologie ist, dass sie die gesamte
IBM Range abdeckt, von zSeries über
pSeries und iSeries bis hin zu Intel-basierenden xSeries Servern“, so John Kopcke. „Zweitens gibt es da draußen eine
sehr loyale Schar an AS/400-Usern, ein
Gebiet, in dem Technologien wie ESSBASE von großer Bedeutung sind.“
Auch wenn die Partnerschaft mit IBM
sehr erfolgreich verläuft, sieht Kopcke
manche Entwicklungen durchaus kritisch. „Wir haben eine Partnerschaft mit
IBM, aber nicht alles das, was IBM gern
hätte, wird vom Markt auch akzeptiert.“
Linux-Engagement
Als Beispiel nennt er ESSBASE for Linux. „Wir sind sehr beeindruckt von der
Performance unserer Produktes unter
Linux und wurden vom Linux-Engagement der IBM auch sehr ermutigt. Nur
ist von der Marktakzeptanz dieser Bemühungen bisher nicht sehr viel zu erkennen.“
Man sei, so sagt er, durchaus ein wenig
besorgt darum, wohin sich die bestehende AS/400-Welt entwickle. Insbesondere
vor dem Hintergrund der Wünsche, die
die iSeries-Gemeinde im Hinblick auf
ihre zukünftige Entwicklung wirklich
hege...
Hyperion Solutions Deutschland GmbH
D-60528 Frankfurt
(+49) 069/50505205
www.hyperion.de
Midrange MAGAZIN März 2002
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halb für Hyperion, weil interne IT-Ressourcen im Mittelstand oft knapp und
Hyperion-Lösungen sehr einfach zu implementieren seien.
25
Aktuelles
Geschäftsprozess- oder
Welchen Fokus hat J.D. Edwards?
Benutzeroptimierung
Der Markt verlangt nach Optimierungen der
Geschäftsprozesse. Die Unternehmer sind im
Zwang ihren Mitarbeitern das Handling dieser
Prozesse so freundlich und damit so effizient
wie möglich zu gestalten. Der weltweite
Anbieter von unternehmenskritischen
Gesamtlösungen J.D. Edwards kennt diese
Nöte der Anwender sehr genau. In seinem
Verantwortungsbereich Central Europe kennt
Peter F. Landolt, General Manager von
J.D. Edwards vor allem die Besonderheiten
der europäischen Anwender und positioniert
seine Entwicklungs- und Vermarktungsstrategie.
Michael Wirt: Was versteht J.D. Edwards unter benutzerorientierten Software-Lösungen?
Peter F. Landolt: Software-Lösungen
müssen sich klar an den Bedürfnissen
der Anwender und den Anforderungen
des Unternehmens ausrichten. Daher
bietet J.D. Edwards auf der einen Seite
eine hohe Personalisierbarkeit der Applikationen entsprechend der Anwenderanforderungen sowie Informationszugriff und Kommunikation über unser
Portal. Für die Anwendungen bedeutet
das auf der anderen Seite, dass diese sich
an die Geschäftsprozesse anpassen müs-
sen und nicht umgekehrt. Die Praxis
zeigt, wie gut dies möglich ist: Unsere
Kunden können teilweise bis zu 100%
im Standard bleiben. „Benutzerorientiert“ bedeutet schlussendlich, dass der
Software-Lieferant die Geschäftsprozesse in einem Unternehmen optimiert und
dem Unternehmen damit zu wirtschaftlichem Erfolg verhilft.
Michael Wirt: Was sind Ihre Ziele für
das Jahr 2002?
Peter F. Landolt: Wir wollen 2002 und
auch in 2003 jeweils mindestens um
30% – und damit deutlich stärker als
der Markt – wachsen. Im Bereich Consulting haben wir zum Jahreswechsel
bereits neue Mitarbeiter eingestellt.
Weitere werden vor allem im Vertrieb
folgen. Diese beiden Bereiche werden
wir kontinuierlich weiter ausbauen. Unser Ziel ist klar: Nummer 2 im Markt für
Unternehmens-Software in Central Europe zu werden.
Michael Wirt: Welche Rolle spielt für
Sie das Internet?
Peter F. Landolt: Das Internet hat die
Geschäftswelt verändert. Den Unternehmen stehen ganz neue Möglichkeiten des Kontakts mit ihren Kunden und
Zulieferern zur Verfügung. Ein Hersteller von Unternehmens-Software muss
seine Applikationen vollständig inter-
netfähig anbieten, alles andere ist nicht
akzeptabel. Besonders die Bereiche
CRM, Procurement und SCM eignen
sich herausragend für die internetgestützte Zusammenarbeit zwischen Zulieferern, Produzenten und Kunden.
Michael Wirt: Wie verändert sich die
Nachfrage bei Ihren Kunden?
Peter F. Landolt: Auch für unsere Kunden – häufig Mittelstandsunternehmen
oder unabhängige Einheiten internationaler Konzerne – gelten die gewachsenen Anforderungen an Lieferzeit und Individualität. Deshalb werden Produkte
wie SCM oder CRM immer wichtiger.
Wir unterstützen unsere Kunden dabei
durch die hohe Flexibilität der Software,
durch eine breite funktionale Abdeckung sowie die durchgängige Integration der Software-Module im Sinne des
Collaborative Commerce.
Michael Wirt: Collaborative Commerce – Was bedeutet das für Sie?
Peter F. Landolt: Collaborative Commerce bezeichnet die vernetzte Zusammenarbeit aller Beteiligten einer Wertschöpfungskette – vom Rohstofflieferanten bis zum Kunden. Grundlage
hierfür sind Geschäftsprozesse, die über
die Grenzen eines Unternehmens hinausgehen und mehrere am Wertschöpfungsprozess beteiligte Unternehmen
umfassen. Eine C-Commerce-Lösung
muss das Enterprise Resource PlanningSystem mit Customer Relationship Management und Supply Chain Management verbinden.
Michael Wirt: Wie positionieren sie
sich im Bereich CRM?
Peter F. Landolt,
General Manager
J.D. Edwards Central Europe.
26
www.midrangemagazin.de März 2002
Peter F. Landolt: J.D. Edwards hat im
Sommer diesen Jahres den CRM-Spezialisten YOUcentric übernommen und
Aktuelles
J.D. Edwards bietet auf der einen Seite eine hohe Personalisierbarkeit der
Applikationen entsprechend der Anwenderanforderungen sowie Informationszugriff und Kommunikation über unser Portal. Das bedeutet
andererseits, dass sich die Geschäftsprozesse anpassen müssen. Wir als Softwarelieferant müssen diese Geschäftsprozesse optimieren um damit dem Unternehmen zu
wirtschaftlichen Erfolg zu verhelfen.“
Peter F. Landolt, General Manager J.D. Edwards Central Europe.
sein CRM-Angebot komplettiert. Gerade in Mass Customization-Modellen
kommt einem eng integrierten Customer Relationship Management-System
eine hohe Bedeutung zu: Sowohl die individuelle Ansprache der Kunden, ihre
Betreuung als auch die Bestimmung der
Individualitätskriterien bieten CRMAnwendungen – z. B. mit integrierten,
dialogorientierten Online-Shops.
stallationsgröße feststellen. Die Anforderungen an den Leistungsumfang bleiben dabei unverändert. Zu den mehr als
500 Installationen in Deutschland, Österreich und der Schweiz gehören z. B.
der österreichische Ski-Marktführer Fischer, der IT-Distributor ALSO ABC aus
der Schweiz, Nintendo of Europe, Hoppe und ERBE Elektromedizin.
Michael Wirt: Welches ist das zentrale
Marktsegment für Sie?
Michael Wirt: Nennen Sie ein paar
Stichworte zu Ihrem Angebot für den
Mittelstand.
Peter F. Landolt: Ganz klar der Mittelstand, wobei wir kontinuierlich eine
Steigerung der durchschnittlichen In-
Peter F. Landolt: Zunächst mal sind
unsere Lösungen größenunabhängig.
Sie erfüllen die Anforderungen an Fle-
xibilität, die gerade für den Mittelstand
von hoher Bedeutung sind. Hier gibt es
meist keine riesigen IT-Budgets und
die investierten Gelder müssen durch
einen schnellen Return on Investment
wieder eingespielt werden. Deshalb
bieten wir auch ein Supply Chain
Management-Angebot mit einem speziellen Pricing an sowie den IBM e-Server
für J.D. Edwards, der speziell für
die J.D. Edwards-Software konfiguriert
wurde und den wir als Bundle gemeinsam mit IBM zu einem mittelstandsgerechten Preis anbieten.
Michael Wirt: Herr Landolt, ich danke
Ihnen für dieses Gespräch.
J.D. Edwards Deutschland GmbH
Business Center
64546 Mörfelden
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Midrange MAGAZIN März 2002
27
Aktuelles
COMMON: Damit alle
COMMON Marketing unter neuer Leitung
etwas davon haben
Die Benutzerorganisation der AS/400
und iSeries-User in Deutschland, Common
Deutschland e.V., hat einen neuen Marketing
Direktor: Hermann Wagner, Geschäftsführer
der Wagner EDV-Beratung in Darmstadt,
will den Marketingmix rund um die Belange
der iSeries-Gemeinde kräftig auffrischen.
Und dafür sorgen, dass „EDV-Verantwortliche,
die oft mehrere Funktionen in einem
Unternehmen haben, schneller an gesicherte
Erkenntnisse und Erfahrungen anderer
gelangen.“
Hermann Wagner,
Marketing Director
der Common
Deutschland e.V.
D
as Backgroundwissen für diese
Aufgabe bringt der IT-Experte,
der schon seit 1988 im Bereich der /38,
später AS/400 und jetzt im Umfeld der
iSeries tätig ist, mit: Hermann Wagner
verfügt über mehr als zehnjährige Erfahrungen in den Bereichen Anwendungsentwicklung, Schulung und Beratung
und ist zudem als freier Dozent bei der
IBM-Bildungsgesellschaft tätig.
Wagner hat die Schwierigkeiten, mit denen sich der User als „Einzelkämpfer“ in
der schnelllebigen Branche konfrontiert
sieht, am eigenen Leibe erfahren: Informationen zusammenzutragen, auszu-
28
werten, Trends zu erkennen und die
richtigen Entscheidungen zu treffen, sei
von Jahr zu Jahr schwieriger geworden.
Diese Aufgaben würden Geschäftsführern, EDV-Leitern und Beratern des
Mittelstandes gleichermaßen abverlangt
– ein enormer Zeitaufwand sei nötig,
um den stetig wachsenden Ansprüchen
gerecht zu werden. Sein Fazit: „Man
braucht Partner.“
20.000 Mitglieder weltweit
Er selbst habe diesen Partner in der
Common Deutschland gefunden: Hier
sind rund 800 Unternehmen, bei Common Europe sogar 8.500 Mitglieder organisiert. In mehr als zwanzig regionalen Anwenderkreisen treffen sich iSeries-Anwender regelmäßig zum aktiven
Erfahrungsaustausch, fachspezifische
Diskussionen erfreuen sich reger Beteiligung. Die Common-Mitglieder, so Hermann Wagner, arbeiten eng mit der IBM
zusammen und verfolgen so nicht nur
den Stand der Technik, sondern auch
deren Entwicklung. „Wir organisieren
Weiterbildungsmöglichkeiten im Inund Ausland und erarbeiten in Pilotprojekten neue Techniken. Derzeit gibt es
neue Themen wie zum Beispiel Linux on
iSeries, die geradezu nach einer Fachgruppe rufen.“
Ethische Ansprüche
Vertriebsplattform oder gar Verkaufsrepräsentation für Dritte will die Common nicht sein. „Der selbst gegebene
Code of Ethics sorgt dafür, dass Common seine Unabhängigkeit hat und behält“, konstatiert Hermann Wagner.
Auch wolle man nicht als Anbieter von
Schulungen auftreten, man gebe stattdessen Denkanstöße und Informationen
im Vorfeld des Einsatzes neuer Techni-
www.midrangemagazin.de März 2002
ken. Hintergrundwissen werde vermittelt und ein Forum zur Diskussion geboten, im Anschluß daran könnten professionelle Schulungsanbieter diese Basis
durch ihr Angebot abrunden.
Die Kommunikation mit IBM ist ein
großer Teil der Arbeit, die Common für
ihre Mitglieder leistet. Dabei stehe nicht
im Vordergrund, die IBM zu ändern,
sondern in konstruktiver Weise Anwendern und Hersteller ein Sprachrohr und
manchmal auch einen Anwalt an die
Hand zu geben. „Damit alle etwas
davon haben“, so Wagner.
Das Requirement-System habe sich im
Laufe der Jahre geändert: heute würden
nicht mehr so sehr die einzelnen Funktionen in der IBM Software, sondern eher
die strategische Ausrichtung der IBMAngebote behandelt. Common-Mitglieder nähmen bei neuen Funktionen des
Systems oft eine Vorreiterrolle ein, „weil
sie einen einfach einen Wissensvorsprung haben“. Bei der jährlich stattfinden User-Konferenz würden neue
Trends und Directions vorgetragen, in
Labors praktische Erfahrungen gesammelt, in der EXPO neue Produkte und
Lösungen von Common-Mitgliedern
präsentiert. „Bereits 10 Prozent der
AS/400- respektive iSeries-Anwender
sind Mitglied“, so Wagner. „Und ich bin
stolz darauf, meinen Teil dazu beizutragen, Common weiter auszubauen.“
COMMON Deutschland e.V.
D-70771 Leinfelden-Echterdingen
(+49) 0711/90217-3
www.common-d.de
Aktuelles
Konvergenz der SprachProduktivität steigern und Kosten senken durch Integration
und Datenkommunikation
Die Datenverarbeitung, bezogen auf alphanumerische Daten, ist in der augenblicklich
erreichten Perfektion nur noch marginal zu
verbessern. Der „Value add“ bzw. der „Value
embedded“ ist gefragt, und so ist es nicht
verwunderlich, dass man sich in den Unternehmen mit der IT-gestützten Annäherung von
Daten und Sprache heute mehr denn je
beschäftigt. Zwei der größten IT-Anbieter
erläutern ihre Standpunkte und Visionen im
Interview. Die Gesprächspartner sind Andreas
Mattes, Mitglied des Bereichsvorstandes bei
Siemens Information and Communication
Networks und Martin Jetter, Managing Director
for Siemens bei IBM.
Michael Wirt: Welche Bedeutung messen Ihre mittelständischen Kunden der
Konvergenz von Sprach- und Datenkommunikation bei?
Martin Jetter: Die mittelständischen
Unternehmen stehen in einem globalen
Wettbewerb steigender Intensität. Die
Einführung des Euro hat diesen im regionalen europäischen Umfeld weiter verstärkt. Die Sprach-/Datenkonvergenz
wird von den Unternehmen zunehmend
als Hebel zur Stärkung der eigenen
Wettbewerbsposition erkannt und eingesetzt werden.
Die Konvergenz von Sprache
und Daten wird zukünftig ein
wesentlicher technologischer
Baustein sein. Die heutigen Integrationsplattformen führen auf Basis weitgehender Standards und offener Schnittstellen
multimediale Kommunikations- und
Informationskanäle zusammen.“
Martin Jetter, Managing Director for
Siemens bei IBM
Martin Jetter,
Managing Director
for Siemens bei IBM
Andreas Mattes,
Mitglied Bereichsvorstand
bei Siemens Information and
Communication Networks
30
Andreas Mattes: Die Bedeutung bei
den mittelständischen Kunden wächst in
dem Maße, wie die Konvergenz ihnen
Nutzen verspricht. Die Konvergenz
muss helfen, den Unternehmen Geld zu
sparen oder neues Geschäft zu generieren. Ganz aktuell verzeichnen wir eine
deutlich gestiegene Nachfrage nach
maßgeschneiderten HiPath-Kommunikationslösungen, die die Vorteile der
Zusammenführung von Sprache und
Daten sicherstellen.
www.midrangemagazin.de März 2002
Michael Wirt: Was sind die Gründe die
Unternehmen heute veranlassen, über
IP-Konvergenzlösungen nachzudenken?
Andreas Mattes: Ausgangspunkt jeder
Investitionsentscheidung bei den Unternehmern ist die Frage: Was bringt es mir
wirtschaftlich und rentiert sich meine
Investition? Wenn diese Fragen positiv
beantwortet werden, wird es für den
Unternehmer interessant. Die Beratungsfirma Forrester Research hat zum
Thema Konvergenz eine Studie durchgeführt und im Juni 2001 den Return on
Investment in einem Modell dargestellt.
Dieser Studie zufolge ist die schrittweise
Umstellung auf eine konvergente IP-Lösung besonders kostengünstig und bietet
die niedrigsten Betriebskosten. Und dies
bei Beibehaltung aller Vorteile der
„klassischen“ Telefonie und gleichzeitiger Nutzung der neuen Möglichkeiten
der IP-Technologie. Ein weiteres wichtiges Entscheidungskriterium ist die Möglichkeit, neue Anwendungen einzusetzen, die die Prozesse vereinfachen und
die Produktivität steigern.
Martin Jetter: Schnelles und flexibles reagieren auf neue Anforderungen des
Marktes und eine verstärkte Kundenorientierung bei gleichzeitig wachsendem
Kostendruck stellen für die Unternehmen
die wesentliche Herausforderung dar.
Diese kann nur bestanden werden, wenn
es gelingt, die eigenen Prozesse und die
Ihnen unterliegenden IT-Infrastrukturen
weiter zu integrieren bzw. zu optimieren.
Die Konvergenz von Sprache und Daten
wird zukünftig hierfür ein wesentlicher
technologischer Baustein sein.
Michael Wirt: Schon vor Jahren haben
wir über CTI diskutiert. Wachsen jetzt
Sprache und Daten endgültig zusammen?
Aktuelles
CTI gibt es schon sehr lange.
Der neue Ansatz, den wir mit
HiPath verfolgen, lautet:
Voice – embedded, not only added. Das
heißt: Sprachkommunikation kann mit
jeder beliebigen Anwendung verknüpft
werden. Außerdem ist die Kommunikation über Portale komplett in die Geschäftsprozesse zu integrieren.“
Voice – embedded, not only added. Das
heißt: Sprachkommunikation kann mit
jeder beliebigen Anwendung verknüpft
werden.
Andreas Mattes, Mitglied Bereichsvorstand bei Siemens Information
and Communication Networks
Dies geschieht über standardbasierte
Schnittstellen im LAN/WAN: Dadurch
werden ‚Out-of-the-box’-Anwendungen sprachfähig. Für die Unternehmen
bedeutet das: einfachere Integration
neuer Dienste, schnellere und günstigere
Kommunikation und somit ein besserer
ROI.
Andreas Mattes: CTI wurde schon in
den 80er Jahren populär. Gegenüber
modernen IP-Konvergenzarchitekturen
war es jedoch relativ kompliziert, integrierte
Systeme
aufzurüsten.
Demgegenüber verwenden wir heute
eine neue Kommunikationstechnologie
in den Unternehmen. Der neue Ansatz,
den wir mit HiPath verfolgen, lautet:
Martin Jetter: Die heutigen Integrationsplattformen führen auf Basis weitgehender Standards und offener Schnittstellen multimediale Kommunikationsund Informationskanäle zusammen.
Gleichzeitig ermöglichen Sie gegenüber
dem Nutzer eine stärkere Personalisierung. Dies wird die Akzeptanz erhöhen
und zu neuen Kommunikationsdienstleistungen führen und somit die Geschäftsmöglichkeiten der Unternehmen
erweitern.
Michael Wirt: Wie sieht Ihre Vision für
die nächsten Jahre aus?
Andreas Mattes: Die Kommunikationslösungen werden unabhängig von
der zugrundeliegenden Infrastruktur
sein. Die Kommunikation ist nicht an
bestimmte Endgeräte gebunden und die
Teilnehmer sind überall erreichbar. Außerdem ist die Kommunikation über
Portale komplett in die Geschäftsprozesse integriert. Unsere Vision lautet: Intelligente, multimediale und Workflowunterstützende Kommunikationslösungen werden die Produktivität signifikant
steigern!
Siemens AG
D-81359 München
(+49) 089/722-0
www.siemens.de
IBM Deutschland GmbH
D-70569 Stuttgart
(+49) 0711/785-0
www.ibm.de
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Midrange MAGAZIN März 2002
31
Aktuelles
e-Business ist gescheitert – es lebe das e-Business!
Adaption Richtung e
Zur Zeit vergeht kaum eine Woche ohne
Nachrichten über e-Business-Pleiten. Besonders
arg gebeutelt sind bekanntlich die Dot.ComUnternehmen. So stellten u.a. das von Boris
Becker mitinitiierte Sportportal Sportgate.de,
der B2B-Marktplatz für die BiotechnologieBranche Chemdex und der virtuelle Spielzeughändler eToys.de die Geschäftstätigkeit
aufgrund von Zahlungsunfähigkeit ein. Aber
auch Unternehmen der Old Economy mussten
ihre mit hohen Erwartungen gestarteten
e-Business-Projekte aufgeben. Karstadt
beispielsweise beendete sein Shopping-Portal
My-World mangels Erfolg und Tengelmann
stellte den Heimlieferservice im Raum
Frankfurt wegen fehlender Nachfrage ein.
I
st die Zeit von e-Business also vorbei,
bevor sie richtig begonnen hat? Zur
Beantwortung dieser Frage sollte man
zunächst analysieren, weshalb Firmen in
der Vergangenheit gescheitert sind.
Hauptgründe für das Scheitern
Ein Fehler lag darin, dass Unternehmen
zu schnell auf den fahrenden InternetZug aufgesprungen sind. Aus Angst
davor den Anschluss zu verlieren, wurden hektisch halbfertige IT-Lösungen
eingeführt – wirklich durchdachte Konzepte blieben aus Zeitmangel häufig auf
der Strecke. Darüber hinaus wurden
vielfach Insellösungen erarbeitet, ohne
Zulieferern oder Kunden Integrationsmöglichkeiten zu bieten. Teilweise wurden die Internet-Aktivitäten sogar komplett ohne Berücksichtigung der jeweiligen Zielgruppe durchgeführt und
konnten somit von Anfang an nicht erfolgreich sein. Viele Firmen versuchten
ihr Geschäftsmodell aus der realen Welt
1 zu 1 auf das Internet zu übertragen,
32
ohne einen erkennbaren Mehrwert anzubieten. Ohne einen solchen Zusatznutzen war die Zielgruppe jedoch nicht
bereit, das Internet-Angebot zu nutzen.
Die Folge: Die für einen e-Business-Erfolg unbedingt notwendige kritische
Masse blieb aus. Schließlich hatten viele
Unternehmen Schwierigkeiten mit dem
Fulfilment: Das e-Business-Engagement
hörte vielfach mit der Bereitstellung einer Website und eines Shopping-Katalogs einfach auf. So wurden ausgelöste
Bestellungen beispielsweise nicht automatisch an bestehende ERP-Systeme
weitergeleitet – mit dem Effekt, dass zugesagte Liefertermine sich nicht einhalten ließen und neugewonnene Kunden
somit verärgert zur Konkurrenz wechselten.
Spreu trennt sich vom Weizen
Anstatt das Internet nach diesen Fehlschlägen zu verteufeln und für immer
aus den strategischen Überlegungen zu
Checkliste für den e-Erfolg
Alleinstellungsmerkmal:
Konzept-konforme Strukturen:
쏔 Generierung e-Business-Geschäftsidee
쏔 Erarbeitung Umsetzungskonzept
쏔 Überprüfung des Marktumfelds auf
die Existenz ähnlicher Konzepte
쏔 Ausarbeitung der Alleinstellungsmerkmale des eigenen Konzepts
쏔 Einbezug der Alleinstellungsmerkmale in die Vermarktungsstrategie
쏔 Überprüfung der bestehenden
Gesellschaftsstruktur
쏔 Anpassung der Struktur an die
Bedürfnisse des e-Business-Konzepts
(z.B. Outsourcing von Abteilungen,
Spin-offs von Abteilungen, Gründung
von neuen Tochtergesellschaften)
쏔 Analyse der Aufbauorganisation
쏔 Erarbeitung einer e-Business fähigen
Aufbauorganisation
Integration der Zielgruppe:
쏔 Definition der jeweiligen Zielgruppe
쏔 Befragung der Zielgruppe (Stichprobe)
nach Anforderung und Voraussetzung
쏔 Auswertung und entsprechende
Einarbeitung in das Konzept
쏔 Etablierung eines iterativen Prozesses
Strategie-unterstützende Prozesse:
쏔 Analyse der bestehenden Prozesse
쏔 Modellierung der für den Konzepterfolg notwendigen Prozesse
Adäquate Partner-Strategie:
Fundierte
IT-technische Realisierung:
쏔 Definition der Kernkompetenzen
쏔 Herausarbeitung von Lücken
zwischen Kernkompetenzen und
Konzeptbestandteilen
쏔 Erarbeitung eines Anforderungsprofils für mögliche Partner
쏔 Suche nach möglichen Partnern
쏔 Verhandlung mit selektierten
Unternehmen
쏔 Vertragsabschluss
쏔 Software-Auswahl (Erstellung eines
Pflichtenheftes, Ausschreibung,
Evaluation, Verhandlung, Auswahl,
Vertragsabschluss)
쏔 Hardware- und InfrastrukturAuswahl (wie Software-Auswahl)
쏔 Umsetzung (Realisierung der
Prozesse in der Software, Design des
Frontends, Integration des Frontends
in Backend-Systeme)
www.midrangemagazin.de März 2002
Aktuelles
Faktoren für den Erfolg
Welche Faktoren müssen Unternehmen
denn nun berücksichtigen, um künftig
zum e-Business-Weizen und nicht zur
Spreu zu gehören?
Alleinstellungsmerkmal des Business
Cases: War früher die Geschwindigkeit,
mit der eine Idee umgesetzt wurde, der
erfolgsentscheidende Faktor, ist es
inzwischen die Qualität des Konzepts.
Es gilt, mit dem e-Business-Angebot einen erkennbaren Mehrwert zu schaffen
und diesen durch ständige Weiterentwicklung nachhaltig zu machen.
Integration der Zielgruppe in Business
Case: Die Bedürfnisse der jeweiligen
Zielgruppe müssen bei jeder e-BusinessAktivität unbedingt berücksichtigt werden, da sich ohne die Akzeptanz des Geschäftsmodells bei der Zielgruppe die
kritische Masse nicht erreichen lässt.
Daher müssen die Anforderungen und
Integrationspotenziale der Zielgruppe
frühzeitig erkannt werden und konsequent in die Ausgestaltung des Konzepts
einfließen.
Adäquate Partner-Strategie: Da der Internet Business Case keine Kopie des
traditionellen Geschäftsmodells sein
darf, müssen die Aktivitäten, die nicht
zu den Kernkompetenzen eines Unternehmens gehören, durch Partner abgedeckt werden. Ein wesentlicher Bestandteil einer guten e-Business-Strategie ist
demnach ein fundiertes Partner-Konzept. So gilt es beispielsweise geeignete
Logistik-Partner für das Fulfilment,
Content-Partner für die Inhalte und ePayment-Partner für die Einrichtung
von sicheren Online-Zahlungssystemen
zu finden und in die Aktivitäten zu integrieren.
Konzept-konforme Strukturen: Ohne
die Konzeption und Umsetzung einer
Gesellschaftsstruktur und Aufbauorganisation, die das e-Business-Konzept
unterstützen, kann keine e-BusinessStrategie erfolgreich sein. Daher müssen im Zuge der e-Business-Konzeption
strukturelle Themen, wie Funktionsbeschreibungen der einzelnen e-BusinessOrganisationseinheiten, und eine Kompetenzabgrenzung, z.B. zwischen zentralen und dezentralen Bereichen,
gelöst werden.
Strategie-unterstützende Prozesse: Da
das Fulfilment einen der wesentlichen
Erfolgsfaktoren beim e-Business darstellt, ist die Gestaltung von Geschäftsprozessen, die für eine reibungslose
Abwicklung der Aktivitäten sorgen,
äußerst wichtig. In diesem Zusammenhang gilt es, die Kern- und Sub-Prozesse
zu modellieren, Prozess-Verantwortliche
und -Beteiligte zu definieren und den
jeweiligen IT-technischen Unterstützungsgrad festzulegen.
Fundierte IT-technische Realisierung:
Schließlich ist die Konzeption und Implementierung einer IT-technischen Lösung ein bedeutender Erfolgsfaktor. Die
eingesetzten Systeme sollten die e-Business-Strategie und die Strukturen unterstützen, integriert und skalierbar sein.
Darüber hinaus muss zur Sicherstellung
eines geregelten Fulfilments eine Integration der Frontend-Systeme in die Backend-Systeme gewährleistet sein.
e-Business ist also nicht allein die Implementierung einer entsprechenden Software, sondern eine Mischung aus fundierter Strategie, strategieunterstützenden Strukturen und Prozessen sowie
IT-technischer Realisierung. Wenn dies
konsequent berücksichtigt wird, kann
zukünftig erfolgreiches e-Business betrieben werden.
Der Autor David Schelp ist Senior
Consultant bei Plaut
Plaut Strategy Consulting GmbH
D-85737 Ismaning
(+49) 089/96280-0
www.plaut.de
Midrange MAGAZIN März 2002
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verbannen, sollten die Unternehmen die
Fehler der Vergangenheit in Erfolgsfaktoren für zukünftige e-Business-Aktivitäten umwandeln! e-Business ist nicht
vorbei – die e-Business-Spreu trennt sich
jetzt jedoch vom Weizen.
33
Märkte & Macher
Analysten schätzen, dass Firmen mit bis zu
1.000 Mitarbeitern bis 2004 mehr als 50
Prozent des weltweiten Server-Markts
ausmachen werden. Auch in Sachen PinguinLiebe liegen die KMU (kleine und mittelständische Unternehmen) vorn: Laut IDC sind 48
Prozent aller Linux-Server-Installationen bei
diesen Firmen implementiert. IBM hat den
Linux-Markt zunächst kritisch beäugt, dann ihr
Faible für den watschelnden Frackträger
entdeckt und nun eine neue iSeries speziell
für Linux angekündigt. Sie soll sowohl
preiswert und gewohnt bedienungsfreundlich
als auch noch in Q1 verfügbar sein.
Rogue Wave Software hat den bereits
seit Oktober letzten Jahres als Interims-CEO tätigen John Floisand zum
neuen Chief Executive Officer ernannt.
Er wird sich bei dem Software- und
Consulting-Spezialisten vor allem auf
das operative Geschäft und die Prozessoptimierung konzentrieren. Floisand verfügt über langjährige Kenntnisse und Erfahrungen im Bereich der
IT; vor seinem Wechsel zu Rogue Wave
war er unter anderem als CEO bei Personic Inc. sowie Senior Manager bei
Borland und Apple tätig.
(+49) 06103/59340
www.roguewave.com
Personalkarussell
Der Aufsichtsrat der SoftM Software
und Beratung AG hat mit Wirkung
zum 1. Januar 2002 zusätzlich zu Dr.
Hannes Merten (CEO) und Christian
Groth (Entwicklung) drei neue Vorstände berufen: Ludwig Ametsbichler
(53) ist als CFO für Finanzen und Controlling verantwortlich, Ralf Gärtner
(31) für Vertrieb und Marketing, Franz
Wiesholler (42) für Beratung und Projekte. Die drei neuen Vorstandsmitglieder nahmen diese Aufgaben bisher
bereits als Mitglieder der Geschäftsleitung der SoftM AG wahr
(+49) 089/14329-0
www.softm.com
Die ML Software
GmbH will ihre
Vertriebs- und
Dienstleistungsaktivitäten europaweit
ausdehnen und hat
Manfred Dampf,
vormals Leiter Consulting bei SEAGULL, die Verantwortung für den Auf- und Ausbau der internationalen Aktivitäten übertragen.
Speziell auf dem englischen Markt erhofft sich ML Software mit ihrer Internationalisierungsstrategie gute Erfolge.
(+49) 07243/5655-0
www.ml4.de
Wolfgang Kroh (48) ist ab sofort neuer
Geschäftsführer der EMC Deutschland
GmbH. Er übernimmt alle Aufgaben
von Adrian McDonald, der übergangsweise die Leitung des Herstellers von
unternehmensweiten Speichersystemen
in Deutschland verantwortete. Kroh
war zuletzt bei Digiquant als Senior
Vice President und General Manager
EMEA (Europe, Middle East, Africa)
tätig und blickt auf langjährige Erfahrungen in der IT- Branche zurück. Zu
seinen beruflichen Stationen gehörten
Aufgaben bei Control Data, Convex
Computer und der LHS GmbH.
(+49) 06196/4728-0
www.emc2.de
34
J.D. Edwards hat Robert M. Dutkowsky zum neuen President und Chief Executive Officer bestellt. Der 47-jährige
übernimmt damit die Position von C.
Edward McVaney, dem Gründer und
langjährigen Unternehmensführer, der
nun in den Ruhestand geht. Robert M.
Dutkowsky kommt von Teradyne Inc.,
wo er zuletzt President der Assembly
Test Division war. Zuvor war er Chairman, President und Chief Executive
Officer von GenRad Inc., das im Oktober 2001 von Teradyne übernommen
wurde. Dutkowsky war zudem in leitenden Positionen bei Data General
und mehr als 20 Jahre bei IBM tätig,
zuletzt als Executive Assistent des IBM
Chairman Lou Gerstner.
(+49) 06105/967-0
www.jdedwards.com
www.midrangemagazin.de März 2002
Kooperationen
25 Jahre I.M.C.S.: Inzwischen hat sich
der Ein-Mann-Betrieb zum Full-Service-Unternehmen entwickelt. Hardware-Verkauf und Vertrieb von Zubehör gehören ebenso zum Portfolio, wie
die Entwicklung praxisnaher ERP- und
CRM-Software. Dazu gehören die speziell für die iSeries entwickelte Customer Relationship Management-Lösung
MaiDi (Marketing im Dialog) und das
ERP-System MAF. Dieses System will
Firmengründer Heinz Molter künftig
in Kooperation mit Partnern vertreiben
und sucht Kapitalgeber, um eine optimale Vertriebsstruktur aufzubauen.
(+49) 02173/13051
www.imcs-systeme.de
Der in München ansässige Application
Service Provider (ASP) Einsteinet AG
und der Wiesbadener Softwareanbieter
P&I Personal & Informatik AG haben
eine strategische Partnerschaft für das
ASP-Angebot der Software-Familie
LOGA vereinbart. Mit dieser Partnerschaft erweitert Einsteinet sein ASPProduktportfolio um die Themenbereiche Payroll, Reisekostenabrechnung
und Personalmanagement.
(+49) 0611/7147-0
www.pi-ag.com
J.D. Edwards hat eine weltweite Technologie-Partnerschaft mit Hummingbird angekündigt. Der ERP-Anbieter
wird im Rahmen dieser OEM-Kooperation das Enterprise Information Portal von Hummingbird vollständig in
seine neue Supply Chain Console integrieren. Damit wird Kunden mit einer
einmaligen Anmeldung der nahtlose
Zugriff auf unternehmensinterne
Daten- und Planungsfunktionen von
einem gewöhnlichen Desktop-PC aus
ermöglicht. Dank der nun angekündigten Integration werden Firmen außerdem eine einheitliche Ansicht ihrer
Wertschöpfungskette erzeugen können.
(+49) 089/747308-0
www.hummingbird.com
Märkte & Macher
Software &
Systeme
Mit der Neuauflage seiner Preisliste in
Euro hat Toolmaker Software zum
Jahreswechsel die Preise für Software
gesenkt. Knappen IT-Budgets begegnen
die Kauferinger auch mit neuen Leasing-Angeboten, die seit Beginn des
Jahres für eine Vielzahl an Produkten
zur Verfügung steht.
(+49) 08191/968-111
www.toolmaker.de
Die IQDoQ GmbH hat mit HYPERDOC Finance/EAB eine weitere Themenlösung in ihr Produktportfolio aufgenommen. Das in enger Zusammenarbeit mit der Ismaninger Henrichsen AG
entwickelte Dokumenten-Management- und Archivierungs-System deckt
speziell die Anforderungen von Banken
und Kreditinstituten ab. HYPERDOC
Finance/EAB unterstützt u.a. das Re-
cherchieren, Verschlagworten und Verteilen von Dokumenten. Jetzt können
mit dieser Lösung alle anfallenden und
vorhandenen Papierbelege schnell und
kosteneffizient verarbeitet werden. Die
Inhalte der gescannten Dokumente
werden automatisch erkannt, revisionssicher archiviert und sind anschließend
im bankenweiten Netzwerk verfügbar.
(+49) 040/96981-0
www.iqdoq.de
MERANT unterstützt mit PVCS
künftig IBMs WebSphere Studio
Workbench und erweitert das
Entwicklungssystem damit um die
Möglichkeiten eines professionellen
Konfigurationsmanagements. PVCS
umfasst Versions-, Anforderungs-,
Content- und Lifecycle-Management.
Alle Funktionen werden künftig auch
im Rahmen von IBMs WebSphere
Studio Workbench in einer voll integrierten Umgebung verfügbar sein.
Aufgrund der ‚plug-and-play‘-Technik
IBM-Lösung sollen sich auch weitere
Module von Drittanbietern problemlos in diese Lösung einbinden lassen.
(+49) 089/96271-0
www.merant.com
Auf Beratung in Sachen Software-Auswahl hat sich der Maintaler Consultant
Lutz Lunzer spezialisiert. Durch einen
so genannten „System-Check“ prüft
der Mentor, ob das Vorgehen dem jeweiligen Projekt entsprechend systematisiert erfolgt. Im Mittelpunkt stehen
dabei Fragen wie die Zufriedenheit der
Kunden (Betreuung, Folgekosten, zeitliche Realisierung) oder die Zusammensetzung und Erfahrung des Projekt-Teams. Im Vorfeld der CeBIT stellt
LUNZER Management-Partner seine
Checkliste „Vorauswahl Software-Anbieter“ kostenlos zur Verfügung. Sie
kann per e-Mail unter der unten genannten Adresse angefordert werden.
> [email protected]
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Midrange MAGAZIN März 2002
35
Märkte & Macher
Bis zum 31. 03. 2002 bietet HOB das
X-Server-Paket HOBLink X11 zum
Sonderpreis an. Die PC ConnectivityLösung ist damit im Vergleich zum
Normalpreis rund 70 Prozent günstiger. HOBLink X11 ist ein komfortables X-Server-Paket, mit dem Anwender
Ihren PC als X-Windows-Terminal nutzen können. Die PC-Connectivity-Lösung erschließt dem User die Welt der
grafischen Host-Anwendungen unter
Windows 9x/ME, NT/2000/XP sowie
OS/2.
(+49) 09103/715295
www.hob.de/produkte/connect/
x11.htm
Die Bremer Schilling Software GmbH
hat mit dem Jahres- auch einen Standortwechsel vollzogen. Nachdem die
ehemaligen Räumlichkeiten keine weitere Expansion zuließen, ist der Rechnungswesen-Anbieter nun in der KarlFerdinand-Braun-Straße direkt im
Technologiepark Süd der Universität
Bremen angesiedelt. Neben optimaler
Ausstattung und Arbeitsatmosphäre
sei auch für den Komfort der Kunden
gesorgt: Eine gute Autobahnanbindung
als auch ausreichende Parkplätze
stehen zur Verfügung.
(+49) 0421/20140-0
www.schilling4u.com
Ab sofort unterstützt CrossWorlds
Web Services, über die sich Unternehmen zukunftssicher mit Kunden und
Handelspartnern, aber auch intern vernetzen können. Damit geht der Support von offenen Standards wie SOAP
oder WSDL einher, mit dem Web Services Konnektor und weiteren Werkzeugen sollen Kunden das Business Integration Management System von
CrossWorlds auch im Internet optimal
nutzen können.
(+49) 089/20606-0
www.crossworlds.com
SKYVA International, Anbieter unternehmensübergreifender e-Business- und
Value-Chain-Lösungen sowie Mitglied
der ABB Gruppe, hat ein neues Büro in
Ladenburg bezogen. Im Zuge einer
deutlichen Erhöhung der Mitarbeiterzahl wurde eine Erweiterung der Flächen nötig, das neue Office befindet
sich in der Nähe des Forschungsgebäudes der ABB. SKYVA ist bereits seit
seiner Gründung im Oktober 1996 in
Deutschland vertreten, in der deutschen Niederlassung arbeitet die
Mannschaft an der Weiterentwicklung
und Implementierung von Enterprise
Applikationen.
(+49) 06203/954-0
www.skyva.de
Expansionen
Die IBS AG, Hersteller von Produktions- und Qualitätsmanagement-Software, hat jetzt die IBS engineering consulting software GmbH in Linz, Österreich, gegründet. Der österreichische
Markt berge ein großes Potenzial, so
IBS, die neue Niederlassung gehe von
Umsätzen aus, die innerhalb der nächsten drei Jahre die 4 Millionen EuroGrenze erreichen. Geschäftsführer der
neuen Niederlassung ist Friedrich
Kirschner (53). Er verfügt über umfassende Marktkenntnisse und eine langjährige Industrieerfahrung in den Bereichen Qualitätsmanagement, Prozessoptimierung, SAP R3-Einführung und
-Beratung sowie Wissensmanagement.
(+49) 02624/9180-0
www.ibs-ag.de
36
Test &
Testimonials
Der Gründer und geschäftsführende
Gesellschafter des Dortmunder Software-Unternehmens MATERNA GmbH,
Dr. Winfried Materna, wurde mit dem
Staatspreis 2001 des Landes NordrheinWestfalen ausgezeichnet. Aus den Händen von NRW-Ministerpräsident Wolfgang Clement erhielt Materna die Auszeichnung für seine „herausragenden
Verdienste um die Modernisierung der
Wirtschaft und den Strukturwandel“.
(+49) 0231/5599-0
www.materna.de
www.midrangemagazin.de März 2002
IBM ist erneut Patentweltmeister: Mehr
als 3.400 Erfindungen hat das Unternehmen im vergangenen Jahr beim amerikanischen Patentamt eingereicht. Gegenüber dem Jahr 2000 entspricht dieser Erfindungsreichtum einer Steigerung
um 20 Prozent. Mit einem Vorsprung
von 1.450 Schutzurkunden gegenüber
dem zweitplazierten Unternehmen führt
IBM zum neunten Mal in Folge die USPatentliste an und hat als erstes Unternehmen die Marke von 3.000 US-Patenten pro Jahr überschritten.
(+49) 01803/313233
www.ibm.com
Sand Technology hat bei den Information Management 2001 Awards die
Auszeichnung „Supply Chain Project
of the Year“ erhalten. Geehrt wurde
Sand damit für die Realisierung eines
Auftrags bei LYNX Express, dem größten unabhängigen Paketversandunternehmen Großbritanniens. Sand hat
sich mit seiner Nucleus Analytical Suite
auf die Bereitstellung von leistungsfähigen, skalierbaren Software-Lösungen
für analytisches CRM, Data Mining,
Data Marts sowie Data Warehousing
spezialisiert.
(+49) 040/32005-0
www.sandtechnology.com
International Business Systems (IBS)
hat im Rahmen von Benchmark-Untersuchungen für IBM eServer iSeries-Systeme bahnbrechende Transaktionswerte veröffentlicht. Die dabei ermittelten
Ergebnisse liegen nach IBS-Aussage
höher als alle bislang von Businessoder ERP-Software erzielten Resultate.
Konkret hat die IBS-Lösung 2,9 Millionen Verkaufsaufträge innerhalb einer
Stunde abgewickelt, wobei die durchschnittliche Antwortzeit bei 0,04 Sekunden lag. Die Testreihe wurde im
IBM Forschungszentrum in Rochester,
USA, auf einer iSeries, Modell 840,
durchgeführt.
(+49) 040/51451-0
www.ibsde.de
Märkte & Macher
Der finnische Großhändler und Distributor von Pharmaka und HealthcareProdukten Oriola hat sich für IBS
Pharma, einer Lösung zur pharmazeutischen Distribution von International
Business Systems entschieden. Das Unternehmen, das jährlich rund 600 Millionen Euro erwirtschaftet, zielt mit
IBS auf die Optimierung seiner Prozesse in Supply Chain Management
(SCM) und Logistik. Der Auftrag ist
einer der größten in der Geschichte von
IBS Finnland. IBS Pharma wurde auf
Basis der ASW Standard-Software in
der deutschen IBS-Niederlassung entwickelt.
(+49) 040/51451-0
www.ibsde.de
Die Plaut AG hat einen neuen Rahmenvertrag mit Alcan Packaging abgeschlossen, dessen Volumen sich bis
2003 auf insgesamt 3 Millionen Euro
belaufen soll. Der Auftrag beinhaltet
die Integration dreier ehemals selbständiger SAP-Anwendungen für den Food
Flexibles & Foil Sektor Europe/Brazil.
Hand in Hand mit Plauts Organisationsstruktur erfolgt die Projektabwicklung länderorientiert. Da Alcans europäischer Hauptsitz in der Schweiz liegt,
übernimmt die dortige Plaut-Niederlassung das weltweite Großkundenmanagement von Alcan Packaging. Die
ersten Projekte in Großbritannien und
der Schweiz haben begonnen, weitere
in Spanien und Deutschland stehen
kurz vor dem Abschluss, eines in Brasilien soll folgen.
(+49) 089/96280-0
www.plaut.de
Auf eine weitreichende OutsourcingVereinbarung über IT-Dienstleistungen
haben sich die Cendant Corporation
und IBM verständigt. Der Tourismuskonzern, zu dem unter anderem der
Autovermieter Avis und die Hotelkette
Ramada gehören, wird über einen
Zeitraum von 10 Jahren IT-Dienstleistungen im Wert von 1,4 Milliarden US
Dollar von IBM beziehen. 500 Mitarbeiter wechseln von Cendant zu IBM
Global Services.
(+49) 01803/313233
www.ibm.com/services/de
Mit zwei Neuabschlüssen im Bereich
Personalwesen hat die VEDA Datenverarbeitung GmbH ihr Stammkundengeschäft weiter ausgebaut. Die Automobilzulieferer Ferrostaal Industrie und
Systemlogistik GmbH und die Faurecia
Autositze GmbH & Co. KG werden
zusätzlich zu ihren bestehenden Lösungen von VEDA weitere Anwendungen
in den Bereichen Betriebsdatenerfassung
und Zutrittskontrolle einführen.
(+49) 02404/5507-0
www.veda.de
Mit dem ersten Auftrag für Polen setzt
die Personal & Informatik AG den
Ausbau nach Osteuropa fort. Der
pfälzische Automobilzulieferer RIAL
Leichtmetallfelgen GmbH greift seit
dem Jahreswechsel auf eine einheitliche
IT-Struktur zurück, sowohl die Zentrale in Fußgönheim als auch das im Südwesten Polens gelegene Werk wurden
mit der Software von P&I ausgestattet.
Ausschlaggebend für RIAL war „die
Internationalität aus einer Hand“.
(+49) 0611/7147-0
www.pi-ag.com
Attachmate hat ein neues e-BusinessProjekt für die Automotive Aftermarket Division der Robert Bosch GmbH
realisiert. Die Integrationsexperten entwickelten ein webbasierendes OnlineBestellsystem für die Auslandsvertretungen der Bosch-Division. Bestellungen werden nun in Echtzeit ins
Warenwirtschaftssystem eingegeben.
Die neue Lösung reduziert die Telekommunikationskosten, den Aufwand
für die Erfassung von Bestellungen und
soll Benutzerkomfort und Service verbessern.
(+49) 089/99351-0
www.attachmate.de
Midrange MAGAZIN März 2002
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Aus den
Auftragsbüchern
37
Technik & Integration
Fehlgeschlagene Anmeldeversuche protokollieren
Technik-Forum
Sie sind nun wieder eingeladen, die Diskussion spezieller technischer Probleme mit zu verfolgen.
Bitte schicken Sie Fragen, Anregungen oder Antworten zu den vorgestellten Themen – ebenso wie Ihre Kritik
– an unsere eMail-Adressen [email protected] oder [email protected]
Frage: Wenn sich ein Benutzer mit seinem PC (der PC hat eine feste IP-Adresse
in einem Token Ring-Netzwerk mit IBM
Client Access) an der AS/400 anmelden
will (zum Beispiel über OpsNav oder
Netserver), aber eine falsche User-ID
oder ein falsches Kennwort angibt, habe
ich dann als Administrator die Möglichkeit, den PC bzw. die IP-Adresse ausfindig zu machen?
Antwort: Zunächst sind erst mal zwei
Fälle zu unterscheiden: Die Eingabe einer gültigen User-ID mit einem falschen
Kennwort einerseits und die Eingabe einer ungültigen User-ID andererseits. Bei
der Eingabe eines gültigen Benutzers
und eines falschen Kennworts wird
zunächst einmal bei jedem ungültigen
Versuch eine Fehlermeldung CPF2234
in das Systemlog protokolliert. Im Systemwert QMAXSIGN ist dann hinterlegt, wie viele Fehlversuche erlaubt sind,
bevor weitere Aktionen ausgelöst werden. Die weiteren Aktionen sind im Systemwert QMAXSGNACN festgelegt;
die Aktionen reichen von „Einheit sperren“ über „Kennwort sperren“ bis hin
zu einer Kombination beider Aktionen.
Der Systemwert QDSPSGNINF legt
zudem fest, ob der Benutzer bei einer
erfolgreichen Anmeldung eine Information über die vorherigen Fehlversuche
angezeigt bekommt.
Die Problematik des „Kennwörter-Ratens“ bei interaktiven Sitzungen bekommt man einigermaßen in den Griff,
wenn man die Fehlversuche auf drei begrenzt, den Benutzer deaktiviert und
diesem die Information über die bisher
erfolgten Fehlversuche anzeigt. Fehlver-
38
suche dieser Art lassen sich auch mit
DSPLOG MSGID(CPF2234) anzeigen.
Bei der Auswahl CPF2200 werden dann
alle Meldungen angezeigt, die mit
CPF22 anfangen – inklusive weiterer
Berechtigungsfehler. Die CP2234 enthält den Namen des Device, aber nicht
die IP-Adresse.
Schwieriger sieht es bei der Eingabe eines
nicht-existierenden
Benutzers
aus.
Hierbei wird im Systemlog nichts protokolliert. Versuche, Benutzernamen zu raten, fallen also kaum auf. Eine Verstärkung an dieser Stelle lässt sich mit der
Aktivierung des System Audit erreichen.
Hierzu wird zuerst ein Journal Receiver
mit CRTJRNRCV JRNRCV(QUSRSYS/
QAUDRCV) erstellt, dann ein Journal in
der QSYS mit dem Namen QAUDJRN;
dies erfolgt mit CRTJRN JRN(QSYS/
QAUDJRN) JRNRCV(QUSRSYS/QAUDRCV). Jetzt wird im Systemwert
QAUDLVL der Wert *AUTFAIL hinzugefügt und der Systemwert QAUDCTL
auf *AUDLVL eingestellt. Hiermit ist
dann das Auditing aktiviert. Jede Berechtigungsverletzung erzeugt nun einen Eintrag im QAUDJRN bzw. in dem zugeordneten Empfänger. Mit dem OS/400-Befehl DSPJRN QAUDJRN kann man sich
nun die Einträge ansehen. Im Audit Journal werden jetzt auch Einträge für den
Versuch der Verwendung eines ungültigen Benutzers erstellt.
Alle bisher aufgezeigten Protokollierungen lassen allerdings keinen direkten
Rückschluss auf die IP-Adresse zu. Dies
ist durchaus ein ernsthafter Schwachpunkt. Sie haben zwar in Ihrem Umfeld
die Möglichkeit, feste Device-Namen zu
www.midrangemagazin.de März 2002
verwenden, aber das hindert einen Benutzer nicht unbedingt daran, das zu umgehen. Wenn diese Möglichkeit besteht, verkehrt sich auch das Abhängen von Bildschirmen über QMAXSGNACN ins
Gegenteil; nunmehr könnte ein Unbefugter durchaus alle Bildschirm-Einheiten
schneller deaktivieren, als der Administrator sie wieder anhängen kann.
An dieser Stelle lassen sich noch über ein
Exit-Programm Verstärkungen vornehmen. In der AS/400 Registry ist hierzu
ein Exit-Punkt QIBM_QTG_DEVINIT
vorgesehen, an dem man mit WRKREGINF ein Programm hinterlegen kann,
das bei der Initialisierung der TelnetEinheiten die Steuerung übertragen bekommt. Dieses Programm bekommt
dann unter anderem auch die IP-Adresse
übergeben und hat auch die Möglichkeit, eine Sitzungsanforderung abzulehnen. Diesen Mechanismus könnte man
nun dazu verwenden, dass man sich nur
mittels bestimmter IP-Adressen mit fest
hinterlegten Bildschirmeinheiten für
jede Adresse anmelden kann. Ähnliche
Wege kann man auch gehen, um FTPAnforderungen vergleichbar abzusichern, denn bei ungültigen Logins über
FTP-Anforderungen hat man noch weniger Information, als ein Einheitenname bietet.
Den Autor Dieter Bender erreichen
Sie per eMail unter:
> [email protected]
Technik & Integration
SQL in Java
SQLJ embedded
Datenbankzugriffe aus Java werden üblicherweise, wenn man von dem exotischen Weg
über die AS/400-Toolbox unter DB2/400
absieht, über SQL ausgeführt. Für alle
relevanten Datenbanken des Marktes stehen
JDBC-Treiber zur Verfügung, die dazu benötigt
werden, SQL Verbindungen aus Java zu
verwenden.
F
Anzeige
ür den SQL-Zugriff wird ein SQLStatement aus Literalen und Variableninhalten zusammengebastelt und
mit der Methode executeQuery eines
Statement-Objekts an die Datenbank
gesendet, die dann ein ResultSet zurück
gibt. Aus diesem ResultSet müssen dann
die Inhalte mittels Parsen mit get-Methoden einzeln ermittelt werden (siehe
Abbildung 1).
Diese Vorgehensweise ist nicht nur umständlich, sondern insbesondere auch
für Fehler anfällig, und das zur Laufzeit,
was besonders unangenehm ist. Rein
technisch gesehen, sollte man in obigem
Beispiel eigentlich ein preparedStatement-Objekt verwenden, was die Kodierung des Beispiels noch aufwendiger
macht. Es ist schon fast ein wenig anachronistisch, wenn man bei der Verwendung der beiden streng typisierten Sprachen – Java und SQL in der Kombination – auf das Prinzip Hoffnung
zurückfällt, und Zeichenketten zur
Laufzeit zusammensetzt, um damit den
kritischsten Teil der Anwendung, den
Datenbankzugriff,
abzuwickeln.
Zudem ist das Parsen des ResultSets ungleich aufwendiger als der Datenbankzugriff in solchen fossilen Sprachen wie
COBOL und RPG. Dennoch ist dieses
Abbildung 1
Midrange MAGAZIN März 2002
39
Technik & Integration
SQLJ embedded
Vorgehen heute noch die meist verwendete Variante im Bereich Java.
Untersucht man vorhandene Java-Programme, dann wird man feststellen,
dass der Datenbankteil in der Qualität
weit hinter die restliche Anwendung zurückfällt. In den meisten Fällen ist der
Code nicht robust genug gegen Laufzeitfehler. Die Eingabe von „O’Hara“ in ein
Namensfeld mit doppelten Hochkommas und einfachem Hochkomma innerhalb des Strings überfordert die meisten
Java-Anwendungen, die darauf empfindlich mit einem Absturz im Datenbankteil reagieren. Hoffentlich ist das
Ganze dann wenigstens Transaktionsgesichert implementiert, damit keine
permanenten Fehler in die Datenbank
geschrieben werden.
Diese Situation ist nur schwer verständlich angesichts der Tatsache, dass im Bereich Java und Datenbanken auf kurzem
Weg gelungen ist, was im Bereich prozeduraler Sprachen nie erreicht wurde: die
standardisierte Integration von SQL in
die Programmiersprache selber. Am Beginn stand dabei die gemeinsame Entwicklung eines PreCompilers für embedded SQL in Java in einem Projekt unter
Beteiligung der führenden Datenbankhersteller unter Federführung von Oracle. Mittlerweile ist SQLJ sogar ANSI
normierter Standard für SQL Zugriffe
aus Java über SQL. IBM war seit der ersten Stunde an diesem Projekt beteiligt.
Auf der AS/400 wird der PreCompiler
sogar seit mehreren Releases automatisch mit ausgeliefert und selbst in älteren Releases noch unterstützt. Lediglich
die Dokumentation, die mitgeliefert
wird, lässt sehr zu wünschen übrig. Zu
wenig, von schlechter Qualität. SQLJ arbeitet ähnlich wie embedded SQL in
COBOL, RPG oder einer anderen Programmiersprache. Zunächst wird eine
gemischte Quelle aus Java- und SQLAnweisungen erstellt, diese wird von einem Vorübersetzer in eine reine JavaQuelle übertragen, die dann als JavaProgramm umgewandelt wird. Der
Vorübersetzer, das Programm sqlj ist selber eine Java-Anwendung und damit auf
allen Java-Plattformen ausführbar. Alle
aktuellen Java-Installationen ab Version
1.1 sind verwendbar. Der PreCompiler
ist im Verzeichnis ext unterhalb von
QIBM/ProdData zu finden; die genaue
Lokation hängt vom Release der AS/400
ab. SQLJ basiert auf JDBC, man benötigt also noch den JDBC Treiber, der
ebenfalls mit OS/400 mitgeliefert wird.
Verwendbar sind sowohl der pure JavaTreiber der Toolbox als auch der so genannte native Treiber. Der ToolboxTreiber kann universell verwendet werden, der native Treiber nur für lokale
Zugriffe von der AS/400 auf die eigene
Datenbank. Benötigt werden die Archive translator.zip für den Übersetzer und
runtime.zip zur Ausführung der erstellten Programme.
Abbildung 2
Abbildung 3
40
Abbildung 4
www.midrangemagazin.de März 2002
Übersetzung
eines SQLJ Programmes
Die Programmquelle muss die Endung
sqlj haben und sollte so heißen, wie die
Java Klasse später heißen soll. Zum
Übersetzen wird jetzt das Java-Programm Sqlj aus dem package sqlj.tools
ausgeführt, dem man den Dateinamen
als Parameter übergibt. Ganz zu Fuß
kann das von der Befehlszeile in einem
Konsolfenster erfolgen, bequemer wird
es, wenn man sich den Aufruf in den
Editor seiner Wahl einbindet. Im Classpath müssen dann das JDK, die
runtime.zip, die translator.zip, der
JDBC-Treiber und alle anderen in der
Anwendung benötigten Klassen gefunden werden können (siehe Abbildung 2).
Der PreCompiler kann die SQL-Anweisungen auch direkt gegen die Datenbank
prüfen, wenn er eine Verbindung herstellen kann. Dazu benötigt er einen Login und muss wissen, wie er verbinden
kann. Das wird in einer Datei
sqlj.properties konfiguriert, die im Arbeitsverzeichnis mit den Quelldateien
gesucht wird. Im Installationsverzeichnis ist eine Beispielkonfiguration. Alle
Zeilen die mit # beginnen, sind Kommentarzeilen. Es werden vier Angaben
benötigt: Benutzer, Kennwort, JDBCTreiber und die URL der Datenbank.
Diese Konfigurationsdatei wird dann
bei der Umwandlung herangezogen für
die Herstellung einer Verbindung zur
Technik & Integration
public Connection dbConnect = null;
protected void getJdbcConnection()
throws SQLException
{
String url = “jdbc:as400://”
+ SYSTEM + “/”
+ LIBRARY + “;”
+ “user=” + USER + “;”
+ “password=” + PASSWORD ;
try {
Class.forName(“com.ibm.as400.access.AS400JDBCDriver”);
}
catch(ClassNotFoundException e) { }
dbConnect = DriverManager.getConnection(url, USER, PASSWORD);
initContext();
}
DefaultContext initContext() throws SQLException
{
DefaultContext ctx = DefaultContext.getDefaultContext();
if (ctx == null)
{
ctx = new DefaultContext(dbConnect);
DefaultContext.setDefaultContext(ctx);
}
return ctx;
}
Abbildung 5
Datenbank zur Prüfung aller SQL-Anweisungen des Programms gegen die
Datenbank (siehe Abbildung 3).
Der Vorübersetzer ersetzt nun alle gekennzeichneten SQL-Anweisungen gegen Aufrufe der Runtime aus dem entsprechenden Archiv und fügt weiteren
Code ein. Resultat einer erfolgreichen
SQLJ-Umwandlung sind dann eine
Java-Quelldatei sowie Dateien mit der
Endung ser, die ausführbaren Java Byte
Code enthalten, der dann mit zu der
Anwendung gehört.
Die erfolgreiche Verbindung zur OnlinePrüfung testet man am einfachsten mit
einem Statement, das auf eine nicht vor-
handene Datei zugreift. Wenn das SELECT * FROM GIBTSNICHT nicht
mit einer Fehlermeldung bei der Umwandlung quittiert wird, funktioniert
die Verbindung noch nicht. Leider wird
keine klare Warnung abgegeben, wenn
ohne Online-Prüfung gewandelt wird.
So kann es also leicht passieren, das
wichtige Prüfungen unterbleiben, ohne
dass dies sofort auffällt.
Datenbank-Verbindung
Die SQLJ-Programmquelle bekommt
den selben Namen, den das spätere
Java-Programm haben soll, mit der Endung sqlj und enthält neben den JavaAnweisungen eingebettete SQL-Statements, die zusätzlich gekennzeichnet
werden (siehe Abbildung 4).
Für die Datenbankschicht sollte ein eigenes Package eingerichtet werden,
über das dann die Zugriffsmöglichkeiten aus der Anwendung auf Komponenten der Klassen differenziert werden
kann. Für die Importe aus anderen Packages ist es wichtig, dass in jedem Fall
das komplette Paket sqlj.runtime und
das Unterpaket sqlj.runtime.ref sowie
java.sql.SQLException zur Verfügung
gestellt werden. Die SQLException
wird in jedem Fall benötigt, da diese
aus generierten SQLJ-Abschnitten
immer nach oben durchgereicht wird.
Das bedeutet auch, dass für alle ausführbaren PreCompiler-Blöcke diese
Fehlerklasse behandelt werden muss.
Am besten stellt man java.sql mit einer
generischen Import-Anweisung komplett
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Midrange MAGAZIN März 2002
41
Technik & Integration
SQLJ embedded
bereit, damit alle Referenzen auf Komponenten dieses Pakets ohne Qualifizierung
verwendet werden können. Es ist in jedem Fall darauf zu achten, dass die Datenbankschicht keinerlei Importe auf die
Anwendungspakete machen sollte.
Datenbankprogrammierung erfordert
immer eine Verbindung zum Datenbank-Server, die für SQLJ über JDBC
hergestellt wird. SQLJ erweitert dies um
den Begriff des Kontextes, der denjenigen bekannt sein wird, die bereits mit
embedded SQL in anderen Programmiersprachen in einem verteilten Umfeld gearbeitet haben. In unserem einfachen Beispiel verwenden wir als einzigen
Kontext den per Default bereit gestellten, auf den wir im Programm keine Referenz halten müssen, da wir keinen
Kontextwechsel benötigen (siehe Abbildung 5).
Die Connection deklariert man sich in
einer Objektvariable, um sie zum Bestandteil des Objektzustandes zu machen; damit vermeidet man, dass man
jedes Mal neu verbinden muss. Verbindungsaufbau ist immer eine teure Operation, weshalb man in typischen WebAnwendungen meistens mit so genannten Connection Pools arbeitet, um
Verbindungen zur Datenbank nach
Möglichkeit zur Wiederverwendung zu
halten. Die Registrierung des Treibers
und die Erstellung der Verbindung mit
DriverManager.getConnection() unterscheidet sich nicht von JDBC ohne SQLJ.
In Produktionsprogrammen empfiehlt
es sich, ein wenig mehr Augenmerk auf
die Properties der Connection zu richten. In diesen optionalen Angaben beim
Verbinden mit der Datenbank können
wichtige Einstellungen vorgenommen
public Connection dbConnect = null;
protected void getJdbcConnection()
throws SQLException
{
String url = “jdbc:as400://”
+ SYSTEM + “/”
+ LIBRARY + “;”
+ “user=” + USER + “;”
+ “password=” + PASSWORD ;
try {
Class.forName(“com.ibm.as400.access.AS400JDBCDriver”);
}
catch(ClassNotFoundException e) { }
dbConnect = DriverManager.getConnection(url, USER, PASSWORD);
initContext();
Abbildung 6
}
DefaultContext initContext() throws SQLException
{
DefaultContext ctx = DefaultContext.getDefaultContext();
if (ctx == null)
{
ctx = new DefaultContext(dbConnect);
DefaultContext.setDefaultContext(ctx);
}
return ctx;
}
Abbildung 5
42
Abbildung 7
www.midrangemagazin.de März 2002
werden, die insbesondere für die Performance wichtig sind. In jedem Fall sollte
man den extended dynamic package
support aktivieren und dafür sorgen,
dass die Datenbankzugriffe unter Commit-Steuerung erfolgen. Ohne CommitSteuerung ist sicheres Arbeiten mit SQL
nicht möglich, da keine Satzsperren gehalten werden, auch nicht nach Lesen
zum Fortschreiben. Es lässt sich also
nicht ausschließen, dass eine andere Anwendung nach dem Lesen eines Satzes
mit einer Satzänderung schneller ist und
dieser Update dadurch verloren geht.
Die Erstellung des Kontextes ist hier in
einer kleinen Methode initContext()
ausgelagert, die man für Programme, die
nur einen Kontext verwenden, dann so
standardmäßig abschreiben kann. Die
SQLException wird hier im Beispiel
hochgereicht und nicht abgefangen.
Technik & Integration
Alle SQL-Anweisungen müssen die SQLException mit Java-Fehlerbehandlung
entweder weiter hochreichen oder abfangen. Es können alle SQL-Anweisungen mit sqlj verwendet werden, die die
Datenbank und der Treiber zulassen. Im
Falle von Online-Prüfung bei der Umwandlung wird dies zur Umwandlungszeit gegen die Datenbank geprüft.
Abbildung 8
Hier muss man darauf achten, dass in
keinem Fall SQLExceptions bis zur Anwendung hochgereicht werden, das
wäre ein ernsthafter Design-Mangel. Im
Beispiel sind die oberen Methoden nicht
public, also in der Anwendung nicht
sichtbar. Die Methoden, die public und
damit aus der Anwendungsschicht erreichbar sind, müssen die SQLExceptions in jedem Fall abfangen und
gegebenenfalls gegen anwendungsspezifische Fehlermeldungen austauschen.
PreCompiler-Anweisungen
Anweisungen für den Precompiler werden immer mit der Kennung #sql versehen und müssen mit einem Semikolon
abgeschlossen werden.
Der SQL-Teil wird in geschweifte Klammern gesetzt. Damit kann man bereits
einfache SQL-Statements ohne weiteres
absetzen, sobald man eine Verbindung
zur Datenbank hergestellt hat (siehe Abbildung 6).
Innerhalb der SQL-Statements können
selbstverständlich auch so genannte
Host-Variablen verwendet werden, die
ähnlich wie in embedded SQL in RPG
oder COBOL mit einem vorangestellten
Doppelpunkt gekennzeichnet werden.
Diese Host-Variablen werden dann innerhalb von Java deklariert und im generierten Code dann automatisch in die
Statements eingesetzt und die Ergebnisse entsprechend automatisch zurück geliefert. Notwendige Konvertierungen
werden bei der Verwendung konformer
Typen automatisch vorgenommen. TypInkonsistenzen werden vom PreCompiler zur Umwandlungszeit geprüft und
angemahnt. Lediglich bei dem Aufruf
von Stored Procedures treten da auch
unter aktuellen Releases noch Unglattheiten auf. Unter Nutzung der erweiterten SELECT Anweisung des SQL hat
das kleine JDBC-Beispiel vom Anfang
dann folgendes Gesicht wie in Abbildung 7 zu sehen ist.
Im direkten Vergleich zueinander ist der
Quelltext einfacher und besser lesbar
geworden, zumindest für all diejenigen,
die bereits mit embedded SQL in einer
anderen Programmiersprache gearbeitet
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Midrange MAGAZIN März 2002
43
Technik & Integration
SQLJ embedded
haben. Mit der Abfrage auf die Existenz
des Connection-Objektes wird sichergestellt, dass nur dann verbunden wird,
wenn die Verbindung nicht bereits besteht. Das ist nicht nur für die Verarbeitungsgeschwindigkeit wichtig, sondern
auch dafür, dass Satzsperren, Dateizeiger und Commit-Steuerung korrekt
funktionieren können.
Wesentlich wichtiger als die bessere Lesbarkeit ist allerdings die ungleich größere
Robustheit der SQLJ-Variante. Zur Umwandlungszeit finden umfangreiche Prüfungen statt, die Laufzeitfehler so weitgehend ausschließen, wie das möglich ist.
Das SQL-Statement wird gegen die Datenbank darauf geprüft, ob es die Tabelle
gibt, ob die Felder vorhanden sind, ob die
Syntax des SQL-Statements korrekt ist
und ob alle SQL-Komponenten in Vergleichen und Zuweisungen typverträglich sind. Des Weiteren werden die HostVariablen einer Prüfung unterzogen, ob
sie korrekt deklariert sind, ob sie aus
Java-Sicht typkorrekt verwendet werden
und ob sie im SQL-Kontext typverträglich verwendet werden. Der erstellte
SQLJ-Code im Beispiel ist in realen Anwendungen bei mehrfacher Ausführung
sogar schneller als die JDBC-Variante, da
der generierte SQLJ-Code preparedStatement Objekte verwendet.
Ergebnis der Vorumwandlung
Der SQLJ PreCompiler erstellt bei erfolgreicher Umwandlung eine reine
Java-Quelle. Dazu werden alle PreCompiler-Sektionen, die ja alle mit # sqlj eingeleitet werden, als Kommentar gekennzeichnet und alle generierten Blöcke mit
entsprechenden Anfangs- und EndKommentaren kenntlich gemacht.
Die entsprechenden SQL-Sektionen
werden in Aufrufe von Methoden der
SQLJ Runtime umgesetzt. Der resultierende Code ist auf den ersten Blick
schwer erkennbar, aber es ist doch leicht
feststellbar, dass durchweg preparedS-
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44
www.midrangemagazin.de März 2002
tatement-Objekte verwendet werden,
was für die Performance im Schnitt von
Vorteil ist. Insgesamt gesehen kann man
den zusätzlichen Overhead des generierten Codes eher vernachlässigen; dieser
wird allenfalls bei optimiertem JDBCCode als Gegenstück messbar. In den
meisten praktischen Fällen dürfte SQLJ
sogar schneller sein, da fehlerärmer.
Im Code ist ebenfalls sichtbar, dass
SQLJ auf der Ebene von Einzelstatements Thread safe arbeitet. Die SQLZugriffe werden auf den verwendeten
Kontext synchronisiert (siehe Abbildung 8).
Neben der Java-Source wird auch noch
ein .ser-Objekt erstellt, das ebenfalls
lauffähigen Code enthält, also mit der
Anwendung verteilt werden muss.
Die Umwandlung der generierten Source erstellt dann schließlich die JavaClass, die den auszuführenden ByteCode enthält.
Technik & Integration
In SQLJ-Statements können außer
Host-Variablen auch Ausdrücke mit
Host-Variablen verwendet werden,
sogar die Verwendung von SQL Bestandteilen in Java-Ausdrücken ist möglich. Host-Variablen und Ausdrücke
können als Eingabevariablen oder als
Ausgabevariablen oder als kombinierte
Variablen gekennzeichnet werden.
SQLJ lässt sich auch zum Schreiben von
Stored Procedures verwenden und
Stored Procedures und User Defined
Functions können in SQLJ Ausdrücken
verwendet werden. Mit den zuletzt erwähnten Techniken ist auch eine relativ
elegante Einbindung vorhandener
RPG- und COBOL-Programme möglich, wenn denn diese Komponenten
entsprechend modular programmiert
worden sind.
Die Verarbeitung von ResultSet-Objekten wird mit so genannten Iterator-Objekten abgebildet. Dabei gibt es zwei
Varianten; die Variante mit benannten
Iterator-Objekten erinnert eher an
JDBC mit komfortablen generierten
Parsing-Methoden, während die Positions Iterator eher an die FETCH-Anweisung erinnert, wie man sie von embedded SQL in RPG oder COBOL kennt.
Die Iterator-Objekte werden in Precompiler-Anweisungen deklariert und bei
der Umwandlung werden daraus eigene
Java-Klassen generiert. Im Rahmen dieser kurzen Einführung kann nur ein kleiner Überblick über SQLJ gegeben werden und es würde den Beitrag überfordern, alle Möglichkeiten von SQLJ mit
Beispielen darzustellen.
Wie weiter mit SQLJ?
Wer bereits mit embedded SQL in anderen Programmiersprachen gearbeitet
hat, der kennt das Phänomen, dass der
PreCompiler weniger Komfort bietet als
der gewohnte Compiler; dies gilt auch
für Java. Solange man die Vorumwandlung nicht erfolgreich übersteht, sieht
man sich mit kryptischen Fehlermeldungen konfrontiert, insbesondere, wenn
der Parser-Strukturfehler im Java-Code
antrifft. In solchen Fällen empfiehlt es
sich, alle #sql-Sektionen als Kommentar
zu kennzeichnen und anschließend
zunächst eine Java-Umwandlung vorzunehmen. Damit wird es meist einfacher,
die Syntaxfehler zu eliminieren. Dann
nimmt man die #sql-Statements wieder
hinzu und wandelt die so veränderte
sqlj-Quelle erneut.
Die Dokumentationslage ist für die
AS/400 nicht berauschend. Es wird nur
sehr wenig an Dokumentation angeboten. Die AS/400 stellt wieder einmal das
Stiefkind von Big Blue dar, aber diese
Rolle hat sie ja häufiger. Einstiegsdokumentationen findet man im Web unter
SQLJ.ORG; hier gibt es auch einige
Links zu anderen Web-Ressourcen. Die
IBM-Webseiten haben im DB2-Bereich
einiges über SQLJ, das aber für die
AS/400 nicht immer zugeschnitten ist.
Die offizielle Referenz zu SQLJ kann
man sich problemlos von Oracle.com
runter laden. Literatur wird erst zaghaft
zu SQLJ angeboten, ebenso sind noch
nicht alle Anbieter von Schulungen auf
SQLJ eingestellt.
Viele Entwicklungsumgebungen bieten
bereits Unterstützung für SQLJ und in
den meisten stellt es kein Problem dar,
eventuell fehlende Unterstützung nachträglich selber als Plug In einzubinden.
SQLJ hat bereits die Hürde zur ANSINorm übersprungen und ist von daher
als kommender Standard zu erwarten.
Von der Konzeption sieht SQLJ vor, dass
bei der Umwandlung auch Server-seitiger Code erstellt werden kann und die
Datenbankhersteller arbeiten an entsprechenden Modulen, die dann zum
Beispiel SQL Packages auf einer AS/400
erzeugen werden. Spätestens zu diesem
Zeitpunkt ist SQLJ dann für static SQL
schneller als alle anderen Datenbankzugriffe aus Java.
Den Autor Dieter Bender erreichen Sie
per eMail unter:
> [email protected]
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Leistungsfähigkeit von SQLJ
45
Technik & Integration
Software-Entwickler zwischen den Stühlen
COBOL und/oder JAVA
Auch wenn in Großunternehmen COBOL seine
Stellung behauptet, neue Technologien wie Java
halten auch hier Einzug. Die Integration der
IT-Welten wird daher zu einem zentralen
Thema auch für die Anwendungsentwicklung,
und auch eingefleischte COBOL-Entwickler
sollten beizeiten über den Gartenzaun blicken.
Die Verbindung von COBOL und Java ist
keineswegs trivial, dafür aber sehr lohnend.
Z
uletzt sorgte die Umstellung der
Anwendungssysteme auf den Euro
noch einmal kurzfristig für eine große
Nachfrage nach Know-how im Bereich
Großrechner-Anwendungen und nach
Erfahrungen in der COBOL-Entwick-
lung. Da aber junge Programmierer und
Informatiker, die von den Hochschulen
kommen, COBOL meist nur vom Hörensagen kennen, mussten sich die Unternehmen kurzfristig anderweitig behelfen;
so konnten reaktivierte COBOL-Veteranen für Aufsehen sorgen. Mittlerweile
hat sich die Lage normalisiert: COBOL
scheint wieder vergessen, die Welt der
Software-Entwicklung dreht sich wieder
ganz um „die wirklich wichtigen Dinge“,
also um Java, J#, C#, EJB, J2EE, .NET,
JDBC, ADO, SOAP usw.
COBOL behauptet seine Position
Doch da sind noch die Anwendungen. Je
größer und wichtiger diese sind, desto
öfter sind sie COBOL-Anwendungen –
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trotz allem und offenbar immer noch
unverwüstlich. Insbesondere in Großunternehmen wie Banken und Versicherungen, aber auch in zahlreichen Industriekonzernen laufen die zentralen Applikationen noch immer auf Großrechnern
unter COBOL. Und dabei kann von
„noch“ gar keine Rede sein, denn diese
Unternehmen denken auch langfristig
nicht an einen Ausstieg aus COBOL. In
punkto Stabilität, Verfügbarkeit und
Performance gibt es für die meisten keine
Alternative zur Kombination Großrechner und COBOL-Anwendungen. „Wir
werden COBOL noch viele Jahre einsetzen“, erklärt etwa Christoph Schmallenbach, als Mitglied der Geschäftsführung
bei AMB-Informatik, der IT-Tochter des
Technik & Integration
Eine Umfrage von
Micro Focus unter
320 Unternehmen
ergab, dass auch heute
viele Gründe für den
Einsatz von COBOL
sprechen.
(Angaben in Prozent,
Mehrfachnennungen
möglich.
Quelle: Micro Focus)
Außenstehende haben denn auch nur selten eine Vorstellung von der Bedeutung,
die die COBOL-Entwicklung in Großunternehmen einnimmt. Dort sind, vor den
Augen der IT-Welt versteckt, teilweise
Hunderte von COBOL-Entwicklern beschäftigt. So arbeiten beispielsweise von
den insgesamt etwa 600 Software-Entwicklern der AMB-Informatik rund 450
im COBOL-basierten Großrechnerbereich. Bei diesen Unternehmen sind denn
auch COBOL-Entwickler gefragt –
zumal der Nachwuchs nicht von den Universitäten geholt werden kann, wo
COBOL längst ins Abseits gestellt wurde. Vielen Unternehmen bleibt da nur
übrig, Software-Entwickler von anderen
Plattformen umzuschulen, insbesondere
aus dem Unix- und Java-Umfeld. Aber
auch passionierte COBOL-Anwender
entwickeln heute nicht mehr ausschließlich mit COBOL. Alle Unternehmen haben heute stark heterogene IT-Landschaften, neben den großen, geschäfts-
kritischen Anwendungen gibt es auch
noch die anderen: abteilungsweite Client
Server-Lösungen, Management-Informations-Systeme und natürlich die WebAnwendungen. Zu den wichtigen Aufgaben der nächsten Jahre gehört es, diese
unterschiedlichen Systeme zu verbinden.
Und dazu ist es unerlässlich, dass auch
COBOL sich mit anderen Technologien –
insbesondere mit Java – verständigt.
Häufig werden heute ja COBOL-Anwendungen in Web-Anwendungen integriert,
damit die Geschäftslogik des Großrechners auch via Web genutzt werden kann.
Dabei lässt sich nebenbei auch ein Manko von COBOL beheben, denn so leistungsfähig diese Sprache für die Formulierung von Geschäftsprozessen ist, hinsichtlich der Frontendgestaltung weist sie
deutliche Defizite auf. Damit drängt sich
aber eine Verbindung der auf den ersten
Blick so fremden Welten geradezu auf: so
können die bewährten Prozesse unter
COBOL auf den Großrechnern bleiben,
während die Anwender nicht nur mit aktuellen Oberflächen, sondern vor allem
mit beliebigen Endgeräten arbeiten können – bis hin zum Palmtop oder Handy.
Java als Option
für COBOL-Entwickler
Wer aber soll solche Lösungen entwickeln? Die Java-Entwickler, die etwas
von COBOL verstehen, passen vermutlich in einen VW-Bus, und umgekehrt
dürfte es kaum besser aussehen. Eine
Zeitlang kann jede Seite vielleicht ihre
eigenen Wege gehen und ihren Teil an
der gemeinsamen Aufgabe unabhängig
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Aachen Münchener Konzerns, für den
Bereich Anwendungsinfrastruktur verantwortlich. Viele große Anwender sind
in dieser Situation. Laut einer Untersuchung der Gartner-Group wurden weltweit etwa fünf Billionen Dollar in
COBOL-Programme investiert, es existieren mehr als 200 Milliarden Zeilen
COBOL-Code und noch immer kommen jedes Jahr etwa fünf Milliarden
neue Code-Zeilen dazu. Dazu passt
eine Information von IDC, der zufolge
60 Prozent aller Unternehmen weltweit
weiterhin auf COBOL als Grundlage
ihrer Anwendungen setzen.
47
Technik & Integration
COBOL und/oder JAVA
Warum ein COBOL-Programmierer Java können sollte
– Weil Java heute einen sehr hohen
Verbreitungsgrad hat.
– Weil von Kunden immer häufiger
eine Anbindung bestehender
COBOL-Module an Java gewünscht
wird.
– Weil viele der neuen Architekturen
auf Java aufbauen.
– Weil Java die Schwächen von
COBOL im Bereich der Darstellung
von Informationen ausgleichen kann
und sich damit hervorragend als
Präsentationsschicht für COBOLApplikationen einsetzen lässt.
– Weil Java mittlerweile die wichtigste
Sprache für die Aufgaben der
Kommunikationstechnik ist.
Warum ein Java-Programmierer COBOL können sollte
– Weil viele der bestehenden Anwendungen in COBOL geschrieben sind.
– Weil viele geschäftskritische
COBOL-Anwendungen auch in
Zukunft nicht abgelöst werden.
– Weil auch COBOL eine plattformunabhängige, stabile und standardisierte Sprache ist, die einfach zu
lernen, zu verstehen und zu integrieren ist.
– Weil der Aufwand einer NeuCodierung der gleichen Funktionalität in Java nicht zu rechtfertigen ist
(zeitlich, geldlich).
– Weil COBOL sehr schnell ist
und rechenintensive Teile
in COBOL deutlich schneller
abgearbeitet werden als im
Java-Interpreterformat.
– Weil Java-Programmierer mit
Kenntnissen über COBOL und
Hostarchitekturen eine zentrale
Rolle in großen Integrationsprojekten übernehmen können.
– Weil die wenigsten Projekte vollkommen neu aufgesetzt werden,
sondern bestehende Teile miteinbezogen werden müssen.
Viele Unternehmen setzen COBOL auch für die Entwicklung von
Web-Applikationen ein. (Angaben in Prozent, Mehrfachnennungen
möglich. Quelle: Micro Focus)
48
www.midrangemagazin.de März 2002
programmieren. Da es unbestritten Integrationsbedarf zwischen vorhandenen
und neuen Systemen gibt, werden Fachleute benötigt, die in der Lage sind, über
die jeweilige Mauer zwischen den Programmiersprachen zu blicken. Die Probleme sind nicht gering: Klassische
strukturierte COBOL-Programmierung
bedingt eine ganz andere Denkweise, als
sie für das objektorientierte Java verlangt wird. Aber die COBOL-Welt
kommt um entsprechende Kommunikationstechnologien nicht herum, wenn sie
sich zum Beispiel für Themen wie MultiView-Controller-Architekturen
oder
Connectoren offen halten will.
Schwierig ist für den COBOL-Programmierer nicht so sehr das Java-Programmieren an sich. Hier ist genauso
wie bei COBOL oder jeder anderen
Programmiersprache eine Syntax zu
lernen. Allerdings ist COBOL prozedural und Java objektorientiert. In
COBOL beschreibt man einen Workflow in Form von Prozeduren, in Java
entsteht ein Workflow durch das Interagieren von Objekten. Und in der
kleinsten Einheit, der Funktion bzw.
Methode, programmiert man in einer
bestimmten Syntax, die in beiden Sprachen angenehm einfach ist. Andere Aspekte unterscheiden sich schon deutlicher: So sind Zugriffe auf Systemebene
und Speichermanipulationen in Java
aufgrund der umfangreichen Sicherheitskonzepte gänzlich ausgeschlossen.
Selbst COBOL-Programmierer müssen
hier – in Maßen – umlernen. Früher verhielt sich COBOL ähnlich, aber in den
letzten Jahren wurden – nicht zuletzt
unter dem Eindruck von C – in COBOL
Möglichkeiten eingebaut, auch systemnah zu programmieren. Obwohl dies
im Vergleich mit der Pointer-Arithmetik von C nur eingeschränkt möglich
ist, ist COBOL ja auch die Sprache für
kommerzielle Lösungen.
Darüber hinaus muss sich der COBOLFachmann mit den neuen Begriffen der
Java-Welt befassen, auch wenn er dabei
oft entdecken wird, dass sich hinter einigen „J-Worten“ altbekannte Techniken
verbergen. So entspricht JMS (Java Messaging System) dem guten alten Ansatz,
Technik & Integration
über Messages unterschiedliche Systeme
miteinander zu verbinden. Wichtiger
aber ist, dass die Anwendungsarchitekturen bei COBOL und Java völlig unterschiedlich aussehen. Hier heißt es für den
COBOL-Entwickler: Er muss loslassen
können. Man muss zunächst alles vergessen, was man vorher gelernt hat und sich
dann – ohne zu vergleichen und ohne zu
werten – auf das neue Konzept einlassen.
Dazu gehört nicht zuletzt das grundsätzlich anders geartete Programmiermuster. COBOL-Entwickler programmieren strikt nach Vorgaben, aber erstellen Anwendungsdesigns manchmal
mehr aus dem Bauch heraus; in ihrer
Welt gibt es nur wenig Designrichtlinien. In Java gibt es hingegen mit den
Design-Patterns Muster für alle möglichen Anwendungsaufgaben, um eine
saubere Architektur und Performance
sicherzustellen. Ein anderes Beispiel ist
die strikte Trennung zwischen den verschiedenen Verarbeitungsschichten, die
auch für die COBOL-Welt von Vorteil
wäre. So wird in der J2EE-Architektur
klar getrennt zwischen Dialogebene,
Businesslogik und Datenzugriffs- und
Integrationsschicht. Java bietet außer-
dem eine Fülle von Standardobjekten,
die immer wieder benötigte Aufgaben
übernehmen und jederzeit eingebunden
werden können.
Gemeinsamkeiten
Oft liegen Java und COBOL aber gar
nicht so weit auseinander. Die Welt der
Java-Application Server, in der sich die
großen Java-Applikationen tummeln, ist
von der Mainframe-Welt gar nicht so
weit entfernt. Die Security- und Transaktionskonzepte dieser Welt sind bei näherer Betrachtung denen des Hosts sehr
ähnlich. COBOL-Programmierer können hier mit ihren Erfahrungen aus der
Großrechnerwelt eine große Hilfe sein.
Im Java-Umfeld bewegen sich oft junge
Techniker, die sich mit der Sprache Java
an sich, mit grafischen Oberflächen usw.
hervorragend auskennen. Geht es aber
um Fragen wie Security und Transaktionen, fehlen ihnen jedoch die Erfahrungen
mit großen, geschäftskritischen Anwendungen. Hier drängt sich eine enge Zusammenarbeit geradezu auf. Es ist für einen gestandenen COBOL-Guru gewiss
nicht einfach, sich die Denkweise und die
Terminologien in der Java-Welt zu erar-
beiten, er hat schließlich oft seine besten
Jahre in völlig anderen Strukturen gedacht und gearbeitet. Andererseits ist es
auch für einen Java-Programmierer nicht
so einfach, sich in die fremde COBOLWelt hineinzudenken. Die eigentlichen
Probleme liegen aber vermutlich in der
psychologischen Barriere zwischen den
beiden Welten. Da ist nicht nur die Angst
vor neuen Dingen, vor neuen Welten und
Technologien, in denen man nicht zu
Hause ist. So gibt es auf beiden Seiten eine
gewisse Arroganz und Hochnäsigkeit, die
die eigene Welt für die grundsätzlich bessere hält. Der eine hält Java für überdrehten Kinderkram, und der andere COBOL
für einen uralten Staubfänger. Und beide
merken gar nicht, dass sie sich gerade in
ihrem Hang zur Abgrenzung schon
wieder recht ähnlich sind.
Autorin: Ulla Schönhense ist
Manager Technical Services,
e-Business-Solutions von
Micro Focus in Dortmund.
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Midrange MAGAZIN März 2002
49
Technik & Integration
Browser mit CHARISMA
ERP in neuen Spheren
Browser-Oberflächen werden auch für
betriebswirtschaftliche Anwendungen mittelfristig Windows als Standard für grafische User
Interfaces ablösen. Damit verbunden ist
allerdings nicht eine rein kosmetische
Veränderung, sondern die Chance, die Software
über das Word Wide Web verfügbar zu
machen. Damit werden neue Nutzungsmöglichkeiten eröffnet – zum Beispiel der Einsatz in
dezentralen Organisationen, die von jedem
Standort auf der Welt auf eine zentrale Lösung
und damit einen konsistenten Datenbestand
zurückgreifen können.
V
or allem für Niederlassungen,
Home Offices und mobile Außendienstmitarbeiter stellt die Möglichkeit,
die Unternehmensanwendung jederzeit
und von jedem Ort aus zu nutzen, eine
erhebliche Arbeitserleichterung bei
gleichzeitig verbesserter Informationsqualität dar. Aber auch im Rahmen der
unternehmensübergreifenden Zusammenarbeit – etwa in Supply Chains –
wird die Web-Fähigkeit von bestehenden betriebswirtschaftlichen Lösungen
einen entscheidenden Produktivitätsgewinn bringen.
Komplette Web-Fähigkeit
Web-Fähigkeit des kompletten Lösungsangebots ist seit rund 18 Monaten zentraler Bestandteil der Produktstrategie
des Kölner Software-Hauses GUS
Group AG & Co. KG. Als Ergänzung
zur chargenorientierten ERP-Lösung
Charisma wurde bereits im Jahr 2000
mit der in Java entwickelten Charisma
eSuite eine komplette e-Business-Umgebung mit Shop (B2B und B2C), Produktkatalog, Management-Tools und grafischem Auskunftssystem bereitgestellt.
50
Mit der Vorstellung von eLogistIQ, der
integrierten Lösung für den Online-Versandhandel und das Fulfilment, wurde
im vergangenen Jahr eine Java-Neuentwicklung als Web-Anwendung zur Verfügung gestellt. Zusätzliche Web-Services für eLogistIQ und Charisma (zum
Beispiel Kunden- und Lieferanten-Portal sowie ein webbasiertes Management-Informationssystem) auf der Basis
von IBM Websphere (Net.Data) haben
diesen Trend in 2001 fortgeführt. Jetzt
hat das Software-Haus auch das aus
rund 3.000 Bildschirmmasken bestehende Informationssystem Charisma
mit Hilfe des Websphere Development
Studios vollständig für das Web konvertiert. Voraussichtlich zur CeBIT 2002
wird Charisma Release 8.0 mit voller
Web-Fähigkeit verfügbar sein.
Konvertierung von RPG
Im Herbst 2001 fiel der Startschuss für
die Konvertierung der RPG-Anwendung mit dem Ziel, einerseits eine einheitliche Browser-Oberfläche für sämtliche Funktionen von Charisma (Einkauf,
Verkauf, Produktion, Planung, Kalkulation, Materialwirtschaft, Qualitätsmanagement, Budgetierung und Disposition) sowie andererseits eine sichere Umgebung für den Zugriff über das Web zu
schaffen. GUS-intern wurden dazu zwei
Wege parallel gewählt:
– Die 1:1-Umstellung sämtlicher Charisma-Masken mit Hilfe von IBM
Websphere Development Studio
(WebFacing).
– Die Umsetzung aller Charisma-Funktionen mit Hilfe des von der GUS entwickelten Java Frameworks, auf dem
bereits eLogistIQ beruht.
Während die Umsetzung der speziellen
Funktionen auf der Basis des Java Frameworks einer Neuentwicklung mit
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dem Ziel weitest gehender Plattformunabhängigkeit gleichkommt, zeigt die Erfahrung mit Websphere Development
Studio, dass auch komplexe Anwendungen wie Charisma schnell und vollständig konvertiert werden können. Der entscheidende Vorteil des WebFacing-Ansatzes ist insbesondere, dass der
bestehende RPG- oder Cobol-Code
nicht verändert werden muss. Damit
kann die Release-Politik auch für Charisma 8.0 (Web) unverändert fortgeführt werden.
Investitionsschutz
Für die Kunden der GUS Group bedeutet dies Investitionsschutz sowohl bei
den Standardfunktionen von Charisma
als auch bei den zusätzlich entwickelten
Individualprogrammen und Modifikationen. Mit WebFacing als Teil des Websphere Development Studios kann jede
RPG- oder Cobol-Anwendung im Web
dargestellt werden. Im Gegensatz zu
Screen Scrapers, die auf dem Client zur
Laufzeit die Umstellung des klassischen
5250-Datenstroms besorgen, werden
die DDS serverseitig konvertiert und auf
dem Websphere Application Server als
Java Server Pages (JSP) hinterlegt. Die
Konvertierung erfolgt auf einem vorgeschalteten Wintel-Server (mit Websphere Development Tools), der die konvertierten DDS anschließend zurück auf
den Websphere Application Server
transferiert (typischerweise iSeries, auf
der auch die RPG/Cobol-Anwendung
existiert; allerdings kann der Websphere
Application Server auch auf einem PC
laufen). Aus Performance-Gründen sollte der PC äußerst komfortabel mit Systemressourcen ausgestattet sein.
Das Entwicklungsteam unter Leitung
von GUS-Technologiechef John Muir
hatte zunächst mit überschaubaren
Funktionsbereichen von Charisma erste
Technik & Integration
Tests vorgenommen, um das Verhalten
der neuen Web-Lösung zur Laufzeit zu
messen. Dabei ergeben sich grundsätzlich zwei Konfigurationsmöglichkeiten:
1. Charisma plus Websphere befinden
sich auf einer iSeries-Maschine. Wie sich
zeigte, entsprach die Performance dem
Verhalten der reinen Green-Screen-Anwendung. Allerdings muss zusätzliche
Performance für Websphere bereitgestellt werden. Erste Tests mit einem
Modell 170 zeigten deshalb ein nicht
zufriedenstellendes Antwortzeitverhalten. Die vollständige Konvertierung und
die laufenden Tests erfolgen deshalb auf
einem Modell 270.
2. Alternativ kann Websphere auf einem
Wintel-Server installiert werden, während die RPG-Anwendung und die Daten
auf einer kleinen iSeries residieren. Die
damit erreichte Performance-Verbesserung wird allerdings durch Einbußen bei
der Stabilität des Gesamtsystems erkauft.
Besser gleich mit OS/400 V5
Die Erfahrungen zeigten zudem, dass
OS/400 Version 5 Release 1 auf der
iSeries installiert sein sollte. Die von
IBM dokumentierte Eignung für Vorgänger-Releases (V4R5) hat sich in den
Projekten nicht als praktikabel bestätigt. Versuche mit V4R5 haben zu erheblichen Anfangsproblemen geführt, die
jedoch mit der ausgezeichneten Hilfe der
IBM Rochester (neue PTFs und Service
Packs) behoben werden konnten. Trotz
dieser Anlaufschwierigkeiten wurde das
Projekt schneller umgesetzt als geplant.
Die Web-Umstellung begann im September 2001, wobei das Entwicklungsteam in der „heißen Phase“ aus drei
Mitarbeitern bestand. Seit Januar 2002
laufen die abschließenden Tests für die
rund 3.000 Bildschirmmasken, die das
Komplettsystem Charisma umfasst. Im
nächsten Schritt werden jetzt Pilotkunden die webfähige Version in den produktiven Einsatz übernehmen, um im
Rahmen der konkreten Arbeitssituation
Erfahrungen zur Performance und zur
Ergonomie der neuen Oberfläche zu gewinnen. Einer der wichtigsten Vorteile
der neuen Web-Anwendung ist, dass auf
dem Client lediglich ein Browser (MS In-
ternet Explorer 5.0), HTTP sowie eine
Verbindung zu Websphere benötigt werden. Zusätzliche Tools, wie sie bei Screen
Scraper typisch sind, werden nicht benötigt. Ausgestattet mit einem Internet-Zugang kann damit von jedem Laptop auf
der Welt ein autorisierter Zugang zu
Charisma gewährt werden. Ein unerlaubter Zugriff auf Charisma oder die unternehmenskritischen Daten kann weit gehend ausgeschlossen werden. WebFacing
erlaubt zudem eine größtmögliche Flexibilisierung beim Customizing.
RPG-Code bleibt erhalten
Während der bestehende RPG-Code
durch die Konvertierung nicht verändert
wird, kann die Browser-Oberfläche individuell gestaltet werden. WebFacing
liefert dazu standardmäßig eine Reihe
von Browser-Templates, die weiter nach
Corporate Identity-Richtlinien modifiziert werden können. Darüber hinaus
kann Charisma nun auch im Browser
mit weiteren Web-Anwendungen integriert werden. Zusätzliche URLs, die auf
Web-Lösungen von Drittanbietern verweisen, können ebenfalls eingebaut werden. Unterstützt werden darüber hinaus
Pop-up Windows (für Detailinformationen) sowie lokale formale Plausibilitätsprüfungen per JavaScript.
Entscheidend aber ist, dass die BrowserOberfläche nicht nur für den CharismaStandard, sondern auch für die beim
Kunden entwickelten Individualumgebungen genutzt werden kann. Damit ist
theoretisch eine vollends durchgängige
Web-Fähigkeit bei allen Charisma-Anwendern gegeben. Dennoch können zum Beispiel bei Arbeitsplätzen mit
Massendaten-Eingabe – auch jederzeit
die gewohnten Green Screen- oder GUSGUI-Oberflächen eingeschaltet werden.
Zukünftige Releases werden also sowohl Browser-, Windows- als auch
5250-Darstellungen ermöglichen.
Websphere Development Studio hat sich
bisher als äußerst stabiles Werkzeug erwiesen – insbesondere, wenn es auf der
iSeries eingesetzt wird. Außerdem bietet
das Softwarehaus GUS dazu jederzeit
kompetente Beratung.
Der Autor Martin Vollmer ist Leiter
Produktmarketing bei der GUS Group
AG & Co. KG.
GUS Group AG & Co. KG
D-50968 Köln
(+49) 0221/37659-0
www.gus-group.com
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Midrange MAGAZIN März 2002
51
Technik & Integration
Speichernetze im Mainframe-Umfeld
Von ESCON zu FICON
Mainframes haben unverändert eine eminente
Bedeutung in den Rechenzentren etwa von
Banken, Versicherungen und großen Industrieunternehmen. Speichernetze waren dort schon
ein alter Hut, als sie unter dem Stichwort SAN
bei Open Systems als das Nonplusultra gefeiert
wurden. Die zugrunde liegende Technologie –
Escon – ist freilich in die Jahre gekommen.
Befruchtet – nicht zuletzt von der im OpenSystems-Bereich dominierenden Fibre-ChannelTechnologie – wurde mit Ficon ein neues
Kommunikationsprotokoll entwickelt, das nun
bereit steht, Escon abzulösen.
W
as die Fibre Channel Arbitrated
Loop-Technologie (FC-AL) für
SAN-Konfigurationen in Open-Systems-Umgebungen darstellt, war für
lange Jahre Escon (Enterprise Systems
Connection) in der Mainframe-Welt: In
den frühen 1990er Jahren von IBM entwickelt und auf den Markt gebracht, hat
sich die Escon-Technologie als Standard
in den meisten Rechenzentren weltweit
durchgesetzt. Basierend auf Glasfaserkabeln und auf Escon-Directors genannten Switching-Komponenten diente sie
der Verbindung von S/390-Mainframes
(und Kompatiblen) untereinander und
der Anbindung von Storage-Einheiten,
lokalen Workstations und anderen Devices über so genannte Channels.
Zukunft mit Fiber-Technologie
Als Nachfolge-Technologie setzt im
Mainframe-Bereich mittlerweile Ficon
(Fiber Connectivity) an, Escon abzulösen.
Die
Escon-Technologie
ist
inzwischen doch sehr bejahrt und kann
die steigenden Anforderungen in den Rechenzentren der Unternehmen oft nicht
mehr erfüllen. Die Ficon-Technologie verspricht für die Anwender eine Reihe von
Verbesserungen und Erleichterungen.
Da sich pro Kanal je nach konkretem
Umfeld vier- bis achtmal, manchmal
noch mehr Geräte konsolidieren lassen,
als das mit der Escon-Technologie möglich war, kommt es durch die Zusammenfassung der zahlreichen EsconChannels zu einer dramatischen Vereinfachung im Aufbau und beim
Management von SAN-Fabrics. Mit der
Verminderung der Channels geht eine
Reduzierung der Verbindungen einher.
Das bedeutet auch eine Verringerung
des Aufwands und der Kosten für die
Überwachung von Kabeln.
Auch in anderer Hinsicht bedeutet die
Migration von Escon zu Ficon eine erhebliche Vereinfachung des System-Managements. Mit System Automation für
OS/390 und zSeries 900 Server bietet
IBM für Ficon-Umgebungen eine Lösung an, die dem Anwender einen Single
Point of Control zur Verfügung stellt
und ein zentrales, proaktives Connectivity-Management in aktiven I/O-Konfigurationen erlaubt.
Beispiel einer FICON-Konfiguration
52
Ficon bietet eine höhere Performance
und ermöglicht durch eine verbesserte
Netzwerk-Performance über größere
Distanzen höhere Flexibilität beim Auf-
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bau von Netzen. Während Escon im
Half-Duplex-Modus eine maximale
Channel-Link-Geschwindigkeit von 17
MBit pro Sekunde über Entfernungen
bis zu drei Kilometern erreicht, realisiert
Ficon mit Full-Duplex 100 MBit und 20
Kilometer. Mit Hilfe von zwischengeschalteten Repeatern lassen sich die Distanzen zwar noch wesentlich steigern.
Trotzdem aber vermindert sich die Leistung von Escon-Channels schon nach
neun Kilometern spürbar, während Ficon auch über eine Entfernung von rund
100 Kilometern eine annähernd konstante Leistung erbringt.
ANSI ist realisiert
Ficon verfügt über einen so genannten
Mapping Layer, der auf dem ANSI Fibre Channel-Physical and Signaling Interface (FC-PH) basiert, das die Signale,
die Verkabelung und die Übertragungsgeschwindigkeiten spezifiziert. Das
heißt nichts anderes, als dass Ficon und
Fibre Channel problemlos miteinander
kommunizieren können. Unternehmen
benötigen deshalb für ihre Fabrics im
Mainframe-Bereich keine dezidierten
Escon Directors mehr, sondern können
diese mit Standard Fibre ChannelKomponenten aufbauen. „Bei der Verwendung von Directors der 6000er-Serie von McDATA ist es dank der gemeinsamen Architektur von Ficon und
Fibre Channel sogar möglich, die selbe
Hardware-Plattform zusammen sowohl in Mainframes als auch in Open
SANs unter Windows NT und Unix
einzusetzen“, erklärt Richard Search,
Vice President Marketing bei McDATA. „Das spart ebenso wie die Verminderung der benötigten Verkabelung erhebliche Investitionskosten und bedeutet erhöhten Investitionsschutz.“
Aufgrund der technischen, finanziellen
und administrativen Vorteile der neuen
Technik & Integration
Weltweit installierte Basis
Es gibt derzeit nur zwei Anbieter, die
Escon-Nutzern Ficon-Connectivity anbieten können. Gegenüber seinem
Wettbewerber hat McDATA, der Weltmarktführer bei Fibre Channel Directors, in verschiedener Hinsicht gewaltige Wettbewerbsvorteile. Da ist
zunächst die installierte Escon-Basis,
die weltweit insgesamt zu 94 Prozent
auf McDATA Directors basiert. Auch
in den Speichernetzwerken der Fortune
100-Unternehmen dominiert der Hersteller mit einem Anteil von mehr als 80
Prozent. Noch überwältigender ist die
Dominanz, wenn man Speichernetzwerke für Mainframe- und Open-Systems-Umgebungen zusammen nimmt,
bei denen etwa 96 Prozent aller Directors von McDATA hergestellt wurden.
Dazu kommt, dass das Unternehmen in
diesem Bereich kein Newcomer ist, sondern als Pionier der Director-Technologie über mehr als ein Jahrzehnt Erfahrung mit High-End-Produkten in diesem Bereich verfügt. „McDATA hat
schon 1994 den ersten Escon-Director
für IBM ausgeliefert“, so Search. „Die
aktuelle 6000er-Serie repräsentiert
bereits die fünfte Generation von Backbone Directors von McDATA.“
Seine marktführende Position verdankt
das Unternehmen vor allem dem weiten
technischen Vorsprung seiner Directors
vor dem Wettbewerb. Ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal ist das Any-toAny Non-Blocking-Design der Geräte,
das sicherstellt, dass an jedem Port –
unabhängig vom Traffic an den ande-
ren Ports – die volle Bandbreite zur Verfügung steht. Dazu kommen die volle
Redundanz aller kritischen Komponenten, automatisches Failover und die
Möglichkeit, kritische Komponenten
unterbrechungsfrei
auszutauschen,
aufgrund derer McDATA eine Verfügbarkeit von 99,999 Prozent garantieren
kann: Das entspricht einer theoretischen Ausfallzeit von nur fünf Minuten
im Jahr. Weitere Pluspunkte sind die
Multiprotokoll-Fähigkeit, die automatische Fehlersuche und die Card-Level
Upgrade-Möglichkeit auf bis zu 2 und
sogar 10 GBit pro Sekunde, ohne das
Chassis auszutauschen.
Um Anwendern den Umstieg von Escon
auf Ficon zu erleichtern, bietet McDATA gemeinsam mit IBM seit neuestem
mit dem Ficon Management Server eine
Software-Lösung an, die ein In-BandManagement von Directors der 6000erSerie durch System Automation für
OS/390 und zSeries 900 Server erlaubt.
Dadurch ist eine übergreifende und automatisierte Steuerung von Ficon- und
Escon-Speichernetzwerken über eine
zentrale Management-Konsole, die auf
dem Host liegende System AutomationSoftware, möglich. Die Ficon Management Server-Software bietet die gesamte
Palette an Management-Funktionen des
Enterprise Fabric Connectivity Managers (EFCM) von McDATA, arbeitet
allerdings im Hintergrund. Dadurch
können die Mainframe-Kunden von
IBM, die einen Director der 6000er-Serie von McDATA installiert haben, über
eine zentrale Steuerungseinheit mit allen
Möglichkeiten eines proaktiven Managements verfügen, die voll in eine vorhandene Escon/Ficon-Umgebung integriert ist.
Autor: Dr. Jörg Bachmann,
freier Journalist, Mannheim
McDATA Technology Systems GmbH
D-85501 Ottobrunn
(+49) 089/60739776
www.mcdata.com
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Technologie werden viele Unternehmen
ihre Mainframes von Escon auf Ficon
upgraden. Nach Schätzungen sind weltweit derzeit rund eine Million EsconPorts installiert, die sich für eine solche
Aufrüstung eignen. Allerdings ist nicht
zu erwarten, dass alle tatsächlich auch
durch Ficon-Ports ersetzt werden. Es
gibt zahlreiche Installationen, in denen
Escon den Anforderungen heute und in
absehbarer Zukunft genügen können
wird. Trotzdem dürfte der Bedarf an
Lösungen für die Migration auf Ficon
gewaltig sein.
53
Marktübersicht
Massenspeicher
Speichern, Drucken und Verwalten
und Spezialdrucker
Massenspeicher zeichnen sich durch Aufnahmefähigkeit, Spezialdrucker insbesondere durch Ausgabefähigkeit aus. Beiden gemein sind die Anforderungen,
die unternehmensintern an sie gestellt werden: In Stoßzeiten ist Massenverarbeitung gefragt, die schnell und sicher erledigt werden muss.
Die Massenspeicher bedürfen dabei noch einer gewissen „Fürsorge“, werden wohl temperiert untergebracht und damit zu Höchstleistungen beflügelt.
Bei der Druckerauswahl sind die örtlichen Gegebenheiten und Beanspruchungsgrade die Konstanten, auf deren Basis die richtige Entscheidung
getroffen werden muss.
Die clevere Entscheidungsfindung beim
Drucker-Kauf folgt – zumindest im Privatbereich – einem einfachen Gesetz:
Wer sich bei der Anschaffung von
Niedrigstpreisen blenden lässt, zahlt im
Anschluss oft eine teure Zeche. Die Kosten für Zubehör übersteigen den Anschaffungspreis oft schon binnen weniger Monate, wer knappe 45 Euro für
den Wechsel seiner Farbpatrone ausgeben muss, hat seine Lektion für den
nächsten Hardware-Wechsel wahrscheinlich gelernt...
54
Im Unternehmensumfeld spielen diese
Kosten – sowohl Anschaffungs- als auch
Zubehörpreis – ebenfalls eine Rolle,
wichtiger aber ist die sprichwörtliche
Zuverlässigkeit der gewünschten Lösung. Zu dieser Zuverlässigkeit kann der
User durchaus beitragen, indem er vor
der Auswahl das zukünftige Umfeld der
Hardware genau sondiert. Tintenstrahldrucker haben in Kühlhäusern ebenso
wenig Chancen, einen guten Ausdruck
und damit Eindruck zu hinterlassen, wie
eingesetzte Lösungen in staubigen Pro-
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duktionshallen, die sich durch „Offenheit“ auszeichnen. Für jedes nur erdenkliche Umfeld bietet der Markt inzwischen
spezialisierte Lösungen an: hitze- und
kältetaugliche, gegen (fast) jegliche äußeren Einflüsse unempfindliche, Stand Alone, Einbau-, Unterbau- und auch tragbare Geräte im Mini-Format. Letztere kommen häufig in Verbindung mit
Handhelds – wie zum Beispiel Palm III –
zum Einsatz und ermöglichen eine Belegausgabe direkt vor Ort, einschließlich
Barcodes, alphanumerischer Daten und
Marktübersicht
Grafiken mit vergleichsweise hoher Auflösung auf Thermopapier beispielsweise.
Andere Kombinationen verfügen zusätzlich über einen integrierten BarcodeScanner: So können Daten mobil erfasst,
verarbeitet und im Anschluss gleich Belege ausgedruckt werden.
Drucker clever steuern
Neben Spezialdruckern für jegliche Umgebungen bieten einige Hersteller
inzwischen auch passende Software an,
die durch die Nutzung moderner Kommunikationskanäle die Bedienungssicherheit und Effizienz deutlich erhöhen
soll. Mit diesen Lösungen kann auch die
Integration und Ansteuerung der Drucker im Netzwerk erheblich vereinfacht
werden.
Wenn zum Beispiel für den reibungslosen Betrieb verschiedener, verteilt untergebrachter Barcode-Drucker nur ein
Mitarbeiter verantwortlich ist, kann
dieser ohne Software-Support kaum
sämtliche Hardware im Dauergriff haben. Clevere Software lässt ihn
beispielsweise via e-Mail wissen, dass
der Printer am Standort X neue Thermotransferfolie benötigt – der Administrator kann sofort reagieren. Diese Messages können auch via Pager, SMS, Internet, LAN, WAN oder Funknetzwerk
übermittelt werden. Der Vorteil: Probleme werden schneller behoben, Produktionsstillstände minimiert.
Barcode-Drucker müssen nicht nur flexibel in unterschiedlichsten Umgebungen betriebsbereit sein, sondern auch
einen hochauflösenden Output sicherstellen, damit eine hohe Erkennungsgenauigkeit garantiert ist. Der BarcodeReader oder -Scanner muss in der Lage
sein, die relativen Breiten und Abstände
der einzelnen Striche genau zu erkennen, um diese Informationen dann mit
anderen, in Datenbanken hinterlegten
Zusatzinformationen, in Verbindung
zu bringen.
Thermo-Etiketten
Neben der Qualität der Drucker spielt
auch die Auswahl der Technik und die
der Papierqualitäten eine Rolle. Was
zum Beispiel entscheidet ein ThermoEtikett von einem Thermtransfer-Label?
Thermo-Etiketten sind hitzeempfindlich
und sollten nicht direkter Sonnenstrahlung ausgesetzt werden. Ein Fahrradkurier hätte in südlichen Ländern nach einer 4-Stunden-Tour im August wahrscheinlich Probleme, die auf dem Etikett
hinterlegten Informationen noch zu lesen. Ebenso wenig sind Thermo-Etiketten erste Wahl, wenn das Material starken Belastungen wie Kratzen oder Reiben ausgesetzt ist oder die Etiketten in
feuchten Umgebungen aufgeklebt werden. Auch auf Oberflächen, die Weichmacher enthalten, hat ein Thermo-Etikett nichts zu suchen. Hier sind Thermotransfer-Etiketten gefragt, die mit
Hilfe spezieller Verfahren gegen äußere
Einflüsse resistent gemacht wurden.
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Midrange MAGAZIN März 2002
55
Marktübersicht
Massenspeicher und Spezialdrucker
Etiketten von morgen
Der Barcode hat sich als praktikable
Chiffriermethode erwiesen und als Standard durchgesetzt. Inzwischen steht mit
so genannten „Smart Labels“ schon eine
Nachfolge-Technologie in den Startlöchern, die sich der Radio Frequency
Identification (RFID) bedient. Hier werden Informationen via Funkwellen übertragen, ein Smart Label ist quasi ein erweitertes Etikett mit integrierter Antennen-Chip-Kombination.
Verfechter
dieser neuen Form des Labelling nennen
die Lesbarkeit ohne Sichtkontakt und
die beliebig häufige Veränderung oder
das Löschen von Daten als bedeutendste
Vorteile.
Ein Datenvolumen von mehr als 360
Bits findet auf diesen smarten Etiketten
Platz, mit den entsprechenden Scannern
können mehrere Labels gleichzeitig gelesen werden. Für den Einmalgebrauch
sind diese Ident-Kleber aber wohl weniger brauchbar – im Vergleich zum simplen Ausdruck eines Barcodes sind sie
entsprechend teuer. Wer aber einen nur
sukzessive veränderlichen Bestand im
Auge – und damit im Scanner – haben
will, könnte mit dieser Zukunftstechnologie interessanten Mehrwert generieren. Regale lehnen falsch einsortierte
Produkte via Transponder und Signalton schlicht und ergreifend ab; in Bibliotheken eingesetzt, könnte zum Beispiel
die monatliche Lesezeit, die mit einem
bestimmten Buch verbracht wird, genau
protokolliert werden.
Massen speichern
Im Bereich des Massenspeichers stehen
verschiedenste Technologien zur Auswahl, die in ihren Grundlagen zum Teil
56
deutlich differieren. Eine geläufige Klassifizierung ist die in Primär-, Sekundärund Backup-Datenspeicher. Erstere nutzen das Random Access-Verfahren, bei
dem der direkte Zugriff auf Magnetplatten erfolgt, in diese Gruppe gehören
auch RAM-Laufwerke. Sekundärspeicher haben den Nachteil, dass der Zugriff auf die hier untergebrachten Daten
erst nach Einlegen des Datenträgers
möglich ist. Hierzu zählen zum Beispiel
der Einsatz von Jukeboxen mit CDROM, aber auch Disketten- und magnetische Wechselplatten-Laufwerke. Zum
Backup-Datenspeicher zählt man landläufig den Massenspeicher, bei dem die
Suche nach Informationen in der Reihenfolge stattfindet, in der sie auf dem
Datenträger hinterlegt sind.
Heute schon rotiert?
Wer einen Blick in das Innere einer Festplatte riskiert stellt verblüfft fest, dass
eine eigentlich simple Technik den Zugriff auf derlei große Datenmengen ermöglicht: Das Innenleben besteht aus
einem Elektromotor, der eine oder mehrere Scheiben auf einer Achse mit
möglichst hoher Drehzahl bewegt.
Diese Scheiben verfügen über eine magnetische Oberfläche über denen die
Schreib- und oder Leseköpfe an „Armen“ schweben. Auf den ersten Blick
erinnern sie an alte Plattenspieler und
sorgen dafür, dass sich die Schreib- und
Leseköpfe auf der jeweils „richtigen
Spur“ befinden.
Da die Speichermedien auf äußere Einflüsse empfindlich reagieren, sind Speicherscheiben und Schreib-/Leseköpfe
im Inneren der Platte abgeschirmt.
Staub und Feuchtigkeit haben keine
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Chance auf Entree, so dass gute Laufleistung und hohe Lebensdauer der
Speicherplatten sichergestellt sind. Die
durch die Rotation der Scheiben entstehende Wärme stellt für die Hersteller
von Speichermedien eine Herausforderung dar: Zwischen „Parkzeiten“ und
„Vollgas“ liegen ja bekanntlich deutliche Temperaturunterschiede, durch die
sich Materialien ausdehnen. Diese
Temperaturunterschiede gilt es zu minimieren, damit die Schreib- und Leseköpfe bei ihren Aktivitäten auch wirklich auf den Punkt kommen.
Plattenpool
Die Rechenzentren von Großkonzernen
versetzen so manchen Besucher in Erstaunen. Erstaunen über den geringen
Platzbedarf, den die immensen Datenmengen heute noch benötigen. Parallel
dazu hat der Massenspeicher in den letzten Jahren auch an Kostenintensität verloren. Mittlerweile ist ein Megabyte für
deutlich weniger als einen Cent zu haben; 1 Gigabyte Speicherplatz in Form
eines IBM Microdrive nimmt nur noch
4,6 x 3,4 Zentimeter in Anspruch und
ist so erschwinglich geworden, dass so
mancher Hobbyfotograf ihn locker in
seiner Hosentasche mit sich herumträgt.
Die Zeiten, in denen ein Plattencrash einer ausgereiften Katastrophe gleichkam, sind längst vorbei: Ein-PlattenSysteme sind out, vielmehr wird auf
RAID (Redundant Array of Independent Disks) gesetzt – einem Pool von
Platten, der sich nach außen wie eine
einzige verhält. Der Datendurchsatz
wird so verbessert, die Sicherheit erhöht:
Fällt eine Platte aus, übernimmt sofort
eine andere – Downtime ade. Wer mehr
Speicher braucht, steckt in seine Racks
einfach eine zusätzliche Platte hinzu –
fertig. Und was für viele Großunternehmen längst Usus ist, setzt sich auch im
Privatbereich durch: Viele Home-User
haben die Technik der verteilten Daten
auch auf ihrem PC implementiert und
nutzen RAID, um einem Datenverlust
vorzubeugen.
M.W.
Marktübersicht
Massenspeicher und Spezialdrucker
Anbieter Spezialdrucker
•
Bluhm Systeme, Unkel,
(+49) 02224/77080, www.bluhmsysteme.com
•
•
Etimark, Bad Nauheim,
(+49) 06032/8091-0, www.etimark.de
•
•
•
GLOBOS, Hannover,
(+49) 0511/61659630, www.globos.de
•
•
•
H.G.L. Barcodesysteme, Eckental,
(+49) 09126/2559-0, www.hgl.barcodesysteme.de
•
•
•
•
•
Hammer & Partner, Sinsheim,
(+49) 07261/1896, www.khup.de
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Olympus, Hamburg,
(+49) 040/23773-0, www.olympus.de
•
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•
Opto Logic, CH-Châtel-St.-Denis,
(+41) 021/9480880, www.optologic.ch
•
•
•
•
•
•
Seiko, Neu-Isenburg,
(+49) 06102/297-0, www.seiko-instruments.de
•
•
•
•
•
•
Semitron, CH-Zurzach,
(+41) 056/2696040, www.semitron.ch
•
•
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•
•
•
Wien Computer Expert, Norderstedt,
(+49) 040/535707-0, www.wien-computer.de
•
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•
IBM, Stuttgart,
(+49) 0711/785-0, www.ibm.com/de
IBM Schweiz, CH-Zürich,
(+41) 058/3334455, www.ibm.ch
•
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•
mobile Drucker
•
•
Einbaudrucker
BDT, Rottweil,
(+49) 0741/248155, www.bdt.de
•
Flachbettdrucker
•
Bondrucker
•
Barcodedrucker
in Österreich (A)
Avery Dennison, Eching,
(+49) 08165/925-299, www.machines.averydennison.com
Etikettendrucker
in Deutschland (D)
2- oder 3-Stationen Drucker
Druckertyp
in der Schweiz (CH)
Verfügbar
Abschneidedrucker
Anbieter, Ort,
Tel., Internetadresse
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•
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•
•
•
•
Massenspeicher und Spezialdrucker
Wir haben mit unseren Marktübersichten
nicht nur Software abzudecken, auch ein
Blick in die Hardwarelandschaft muss
erlaubt sein. Für diese Ausgabe haben wir
uns zwei periphere Themen ausgewählt:
Massenspeicher und Spezialdrucker.
58
Massenspeicher
Die ganze Welt ist im Speicherwahn und
wir sind voll dabei! Die Entwicklung,
die uns in der jüngsten Vergangenheit
die Explosion der Speicherdimensionen
im PC-Bereich beschert hat, ist zwar im
Host-Bereich nicht ganz so dramatisch,
da wir hier weniger mit MP3-Dateien,
Videoclips und gigantischen Spielegrafiken arbeiten, trotzdem müssen wir hier
lernen, von Gigabyte auf Tetrabyte umzudenken und Speichermedien finden,
auf denen die Datenmengen unserer
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kommerziell genutzten Systeme nicht
nur online gespeichert, sondern auch
offline gesichert werden können.
Spezialdrucker
Uns war für diese Marktübersicht wichtig, einen Blick auf Drucker für spezielle
Einsatzmöglichkeiten wie Etiketten-,
Abschneide-, Flachbett-, oder Barcodedrucker zu werfen.
Deshalb bitten wir all die Herstellen von
Standarddruckern um „Vergebung“, dass
wir die zum Teil zurückgeschickten Ta-
Massenspeicher und Spezialdrucker
Marktübersicht
Anbieter Massenspeicher
Adcomp, CH-Spreitenbach,
(+41) 056/4186411, www.adcomp.ch
•
•
ADIC Germany, Hallbergmoos,
(+49) 0811/99871-0, www.adic.com
•
BDT-Solutions, Rottweil,
(+49)0741/248-0, www.bdt.de
Dell Computer, CH-Genf,
(+41) 022/7990200, www.dell.ch
EMC Deutschland, Schwalbach,
(+49) 06196/4728-0, www.emc2.de
EMC Computer-Systems, CH-Schlieren,
(+41) 01/7554545, www.emc2.ch
IBM, Stuttgart,
(+49) 0711/785-0, www.ibm.com/de
IBM Schweiz, CH-Zürich,
(+41) 058/3334455, www.ibm.ch
Tape-Libraries / Autoloader
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Bänder
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Festplatten
xSeries (Netfinity)
in der Schweiz (CH)
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pSeries (RS/6000)
in Österreich (A)
•
iSeries (AS/400)
in Deutschland (D)
Adcomp, CH-Spreitenbach,
(+41) 01/7464114, www.adcomp.ch
Dell Computer, Langen,
(+49) 0800/2893355, www.dell.de
Speichertyp
Anschluss an
Festplatten-Subsysteme
Verfügbar
zSeries (/390)
Anbieter, Ort,
Tel., Internetadresse
•
•
•
•
LSI LOGIC, München,
(+49) 089/45833-352, www.lsilogicstoragesystems.com
•
MCE, Ottobrunn,
(+49) 089/60807-0, www.mce.de
•
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Overland Data, Dornach,
(+49) 08994/490212, www.overlanddata.com
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PSP, Hahnstätten,
(+49) 06430/2222, www.psp.net
•
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•
Quantum ATL Products, Darmstadt,
(+49) 06151/85599-0, www.quantum-atl.com
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Quantum, GB-London,
(+44) 01/344353523, www.quantum.com
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UBL, Neu-Isenburg,
(+49) 06102/303-3, www.ubl-is.de
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Anzeige
bellen in dieser Marktübersicht nicht veröffentlichen können. Für beide Tabellen
gilt, dass wir gleichartige Einzelgeräte zu
Produktfamilien zusammengefasst haben, d.h. die angegebenen Leistungsdaten
sind zum Teil Maximalwerte.
Schauen Sie im einzelnen Bedarfsfall auf
den Internet-Produktseiten der Anbieter
vorbei, um die Leistungsmerkmale der
Einzelprodukte detailliert abzurufen.
Die Anschlussmöglichkeiten an Hardwareplattformen sind uns primär für
Massenspeicher wichtig gewesen, des-
halb auch die Zuordnung zu dieser Kategorie. Drucker hingegen sind universeller einsetzbar, deshalb liegt der Fokus
hier mehr auf Typen und Technologien.
Magazin und Internet
Unsere Tabellen im Heft bieten Ihnen
Basisinformationen. Den kompletten,
Überblick erhalten Sie auf unserer
Internetseite. Klicken Sie sich ein
auf http://www.midrangemagazin.de/
magazine_mue.cfm.
R. E.
Midrange MAGAZIN März 2002
59
Marktübersicht
Exposés ohne Makel
Das Haus, meine Karte
Die konjunkturelle Flaute macht auch vor
dem Immobilienmarkt nicht halt. In dieser
schwierigen Zeit gilt es, die zu vermittelnden
Objekte besonders hochwertig zu präsentieren.
Das Exposé ist die Visitenkarte des Maklers –
es motiviert die Kunden zur Besichtigung
des Objekts und schafft Vertrauen in die
Expertise des Maklers.
Gestalten und Präsentieren
Mit Exposés erzielen Immobilienmakler
den entscheidenden ersten Eindruck bei
ihren Kunden. Die Aufbereitung und
Präsentation der Unterlagen entscheidet
mit über den Erfolg der zu vermittelnden Objekte.
Eine Vielzahl von Faktoren haben auf die
Gestaltung Einfluss. Das beginnt bei der
Auswahl des Papiers: Die Wahl von Papiersorten, die schwerer als das übliche
80-Gramm DIN A4-Papier sind, verleiht
dem Exposé einen massiveren, gehaltvolleren Eindruck. Bei der Benutzung von
Hochglanzpapier kann der Makler seinem Exposé eine elegante Note verleihen. Auch die Art der Bindung vermittelt
eine Botschaft. Die Seiten sollten immer
zusammengefügt sein. Eine Lose-BlattSammlung macht stets den Eindruck des
unvollkommenen Entwurfs.
Illustrationen mit Grafiken
Erfahrungsgemäß ziehen fotorealistische Gebäudegrafiken die Aufmerksamkeit des Lesers auf das betreffende Ge-
60
bäude. Im Gegensatz zu den üblichen
Foto-Totalen können damit interessante
Details betont werden. Mit Hilfe von
Grundriss-Grafiken kann sich auch ein
Laie schnell in einer Wohnung zurecht
finden. Dies gilt vor allem für Dach- und
Maisonettewohnungen.
Umfrage unter Maklern
Voraussetzung für die wirkungsvolle
Präsentation farbiger Illustrationen ist
die Wahl eines professionellen Farbsystems, das in der Lage ist, Fotos in hoher
Auflösung und farbgetreu auszugeben.
Gleichzeitig sollte dieses System die
Farbseiten wirtschaftlich produzieren.
Der große Aufwand für die Produktion
farbiger Daten führt in der Regel zu einem hohen Seitenpreis für Farbe. Eine
Minolta-Umfrage unter Immobilienmaklern hat ergeben, dass Farbseiten
dort erheblich wirtschaftlicher und effizienter produziert werden könnten, als
dies derzeit der Fall ist.
Werden heute nur noch etwa 20% aller in
deutschen Büros ausgegebenen Seiten gedruckt, so beträgt der Anteil der kopierten Seiten bei Maklerbüros fast 50%. Ein
wichtiges Ergebnis dieser Untersuchung
ist, dass Immobilienmakler einen großen
Effizienz- und Wirtschaftlichkeitsgewinn
mit modernen Farbsystemen erzielen
könnten. Sie passen ideal zum Druckund Kopierbedarf der Maklerbüros.
Bei der Anschaffung von Farbsystemen
sind die Kosten genau zu kalkulieren.
Dabei ist der Anschaffungspreis der Geräte nur ein Faktor von vielen, da moderne Finanzierungssysteme wie Leasing oder Miete lohnenswerte Alternativen zum herkömmlichen Kauf sein
können. Langfristig entscheidend sind
die laufenden Kosten, die bei der Farbproduktion anfallen. Besonders ungünstig schneiden dabei die Tintenstrahldrucker ab, deren Seitenpreise bis zu 1 Euro
www.midrangemagazin.de März 2002
betragen können. Bei Laserdruckern
liegt der Preis immerhin noch zwischen
3 Cent im S/W-Bereich und 35 Cent bei
der Farbausgabe. Die S/W-Ausdrucke
auf Faxgeräten kosten dagegen nur
noch 5 bis 12 Cent. Ungeschlagen sind
laut aktuellen Untersuchungen aber digitale Kopiersysteme, auf denen der
Ausdruck im S/W-Bereich nur noch zwischen 3 und 12 Cent kostet.
Vielseitige Lösung
Die Farbkopierer der jüngsten Generation bestechen neben ihrer Wirtschaftlichkeit auch durch Vielseitigkeit. Sie
können nicht nur als Netzwerkdrucker,
sondern auch als Kopierer und Scanner
eingesetzt werden und unterscheiden automatisch S/W- von Farb-Seiten. Zahlreiche Finishing-Funktionen, wie z.B. Lochen, Sortieren und Heften, vervollständigen den Auftritt als Allrounder. Sie
helfen den Maklern, ihre Unterlagen
komplett im eigenen Büro auszufertigen.
Moderne Farbkopierer nutzen die
neuesten technischen Entwicklungen.
Durch Verfahren wie der Tandem-Technik (die weitgehende Trennung von Papierweg und Druckvorgang) erreichen
sie außergewöhnlich hohe Druckgeschwindigkeiten von bis zu 20 Farbseiten pro Minute. Auch hinsichtlich der
Bildqualität werden neue Maßstäbe gesetzt. Mit den Farbkopierern der neuesten Generation erhalten Maklerbüros
die idealen Ausgabesysteme für die effiziente und wirtschaftliche Produktion
der Farbexposés der Zukunft.
Autor: Alfons Brett,
Minolta Europe GmbH
Minolta Europe GmbH
D-30855 Langenhagen
(+49) 0511/7404-0
www.minolta.de
Marktübersicht
Thermodrucker im Hochleistungseinsatz
Heiß auf kalt
Im Kompetenzzentrum Kälte der Bosch und
Siemens Hausgeräte GmbH (BSH) in Giengen
werden Kühlgeräte mit anspruchsvollen
Verpackungslabels für den Versand bestückt. Für
diese hochpräzise Aufgabe vertraut man dort
auf die Zuverlässigkeit und Leistungskraft von
10 Printronix Thermotransferdruckern T5306,
die zuverlässig und schnell identifizierende
Etiketten im Dauereinsatz drucken.
N
ach der Produktion gelangen die
Kühlgeräte in „chaotischer“ Reihenfolge über Weichensteuerung auf die
Verpackungslinien der Verpackungsabteilung. Jedes Gerät ist während des gesamten Herstellungsablaufs und Trans-
portvorgangs bereits mit einem identifizierenden Etikett versehen worden, das
nun – am Endpunkt der Reise – ein letztes Mal von einem Scanner gelesen wird.
Darüber werden die Geräte für die Verpackungslinie nun eindeutig identifiziert
und Informationen den Etikettendruckern übermittelt.
Fertig zum Transport
Doch bevor die Drucker ihre Aufgabe erfüllen können, muss der eigentliche Verpackungsvorgang erfolgen. Dazu werden
die Geräte an jeder Verpackungslinie von
mehreren Mitarbeitern dem Typ entsprechend gepolstert, mit einem Karton versehen und für die Polypropylen-Bandumreifung vorbereitet; anschließend werden
die Geräte auf einer Drehstation in die
richtige Position für die Ausgangsetikettierung gebracht. Jede Verpackungslinie
wird an ihrem Ende von zwei Thermotransferdruckern T5306 flankiert, die die
Daten des Eingangsscanners erhalten und
beidseitig lesbare Etiketten drucken, die
dann maschinell über eine Fördermechanik auf die Kartons aufgebracht und über
die Kante aufgeklebt werden. Nachdem
das Etikett aufgebracht ist, sind die Kartons mit allen wesentlichen Informationen versehen, die das darin verborgene
Gerät und dessen Transport betreffen.
Spezialdrucker gefragt
Bislang wurden zum Etiketten-Druck
Einzelblattlaserdrucker verwendet. De-
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Midrange MAGAZIN März 2002
61
Marktübersicht
Heiß auf kalt
ren Einsatz erwies sich auf die Dauer jedoch als problematisch, da die Lasertechnik in der recht rauen Umgebung
bestimmte Störungsanfälligkeiten zeigte
und auch bezüglich des steigerungsfähigen Durchsatzes an Grenzen stieß. Dazu
kam die Frage des leimgeeigneten, entsprechend starken Papiers der Etiketten,
bei dem sich die Laserprinter überfordert erwiesen.
All diese Schwierigkeiten konnten durch
die neuen Thermotransferdrucker beseitigt werden. Rolf Keller, verantwortlich
für die Fertigungsplanung in diesem Bereich der BSH, bestätigt es: „Mit den alten Laserdruckern hatten wir wesentlich
mehr Probleme, da sie einen sehr hohen
Wartungsaufwand erforderten. Mit den
neuen Thermotransferdruckern haben
wir dieses Problem heute nicht mehr.“
Zuverlässig, schnell und robust
Die hier eingesetzten Thermotransferdrucker arbeiten mit einer maximalen
Druckgeschwindigkeit von 8 Zoll in der
Sekunde und können Papier mit einer
Breite von 168 mm verarbeiten. Die
Auflösung beträgt 300 dpi.
Die robusten Thermotransferdrucker
kommen problemlos mit den Herausforderungen eines rauen Werkstattbetriebes zurecht und ertragen klaglos die
Temperaturschwankungen der nicht klimatisierten Halle. Gleichzeitig bieten sie
einen entsprechend hohen Durchsatz,
der sich bei wachsendem Produktionsvolumen flexibel anpassen lässt. RolfDieter Wiechers, zuständig für die Informatik der Geschäftsprozesse CAM/Q
bei BSH, entwarf die komplexe IT-Infrastruktur, die den komplizierten Kommunikationsfluss im Netzwerk realisiert. Es
handelt sich um ein LAN, in dem neben
den Verpackungsrechnern Terminalser-
62
ver für Weichen- und Linienfunktionen
der Verpackungslinien verbunden sind –
sowie S5-Steuerungen für diese beiden
Funktionen (Weiche und Linie).
Einfache Bedienung
und niedrige Gesamtkosten
Besonderen Wert legt man auf die Bedienerfreundlichkeit der Drucker, damit
überflüssige Standzeiten vermieden werden können und vom Personal keine
komplexen Wartungsaufgaben zu erfüllen sind. Bei diesen Druckern ist die Forderung nach einfacher Bedienung beispielhaft verwirklicht. So kann das Karbonband – also der Beschichtungsträger
des Druckers, die benötigte „Druckerschwärze“ – im gleichen Rhythmus wie
das Papier getauscht werden, was im
Verhältnis 1:2 vonstatten geht. D.h.:
Mit jeder zweiten Papierrolle wird ein
neues Karbonband eingesetzt. Dies ist
ein erheblicher Vorteil gegenüber dem
Toner eines Laserdruckers, der völlig
unerwartet mitten im Arbeitsprozess
ausgetauscht werden musste.
„Wir sind bisher sehr zufrieden mit der
Leistung und Zuverlässigkeit der Printronix-Drucker, die bei einer komplexen
Aufgabenstellung ausgezeichnete Ergebnisse liefern“, sagt Johann Stenzel,
Gruppenleiter Verpackung. „Da unsere
Etiketten erst nach dem Druck beleimt
werden, müssen wir ausreichend starkes
Papier verwenden. Zu schwaches Papier
weicht durch und die Barcodes sind bei
extremer Welligkeit nicht mehr lesbar.
Bei nicht lesbaren Barcodes wird heute
schlichtweg die Entgegennahme des Gerätes vom Kunden verweigert, was zur
Rücksendung und extrem hohen Kosten
für uns führen würde.“ Und bezüglich
der Gesamtwirtschaftlichkeit ergänzt er:
„Der Papierpreis des Thermotransferdruckers ist zwar höher, aber unter dem
Strich erweist sich der T5306 viel günstiger als sein wartungsanfälliger Vorgänger“.
Wien Computer Expert GmbH
D-22844 Norderstedt
(+49) 040/535707-0
www.wien-computer.de
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Vernetzte Drucklösung bei
Druck
Ein breites und vielfältiges Sortiment,
qualitativ gute Produkte zu reellen Preisen,
Verlass auf die Dauerhaftigkeit, Sicherheit und
Zuverlässigkeit des Angebotes, erstklassige
Kundenbedienung sind Grundprinzipien für die
Manor AG: Das Warenangebot des Schweizer
Unternehmens umfasst den gesamten Bereich
eines Warenhauses wie Mode, Haushalt,
persönlichen Bedarf, Multimedia sowie
Supermärkte mit Lebensmitteln und
Restaurants. In den derzeit 70 Filialen sind
fast 12.000 Mitarbeiter beschäftigt, die
Verkaufsfläche beträgt momentan 305.000 m2.
Unternehmensstruktur
Seit 1994 setzt die Manor AG ca. 850
Kyocera und Kyocera Mita-Laserdrucker ein, angefangen vom Arbeitsplatzdrucker FS-400 bis hin zum 28-Seiten
FS-7000-Abteilungsdrucker. Regelmäßig werden ältere Modelle durch neu auf
den Markt gebrachte Laserdrucker ausgetauscht, um die Funktionalität der
EDV zu gewährleisten. Die meisten Applikationen der Manor AG laufen über
ein TCP/IP-Netzwerk, woran ca. 70%
aller Drucker angebunden sind. Die Informationen werden zentral über das
Manor-weite WAN versandt, um dann
lokal ausgedruckt zu werden.
Die Gründe, warum sich das Unternehmen für Kyocera Mita-Drucker entschieden hat, waren für Hans Peter Steiner,
Vize Direktor Benutzerservice Informatik, die Ökonomie, Umweltfreundlichkeit sowie vor allem die Kosten pro gedruckter Seite. Neben den üblichen Office-Anwendungen für Rechnungs-,
Bestellungs- und Statistikerstellung war
Marktübersicht
der Manor AG, Schweiz
im Kaufhaus
vorrangig der Druck von Etiketten – zur Beschriftung der Warenregale –
ein Kriterium für diese Entscheidung. Diese Etiketten werden mit Strichcodes/Barcodes versehen. So war auch der Einsatz von Prescribe verbunden mit der Möglichkeit, Strichcodes akkurat auf einer kleinen Fläche von
5x20 mm zu drucken, ein weiterer Grund, sich für Kyocera Mita zu entscheiden.
Zur Zeit arbeitet die Manor AG mit über 2.800 PCs und ca. 1.400
Druckern, um den Geschäftsablauf inklusive der damit verbundenen
Logistik zu gewährleisten. Sämtliche Anwendungen laufen über PCL,
Unix sowie Windows.
Aller Anfang ist schwer
Das Manor-Projekt wurde 1994 gestartet. Die möglichen Alternativen
von Druckern wurden an den Bedürfnissen des Unternehmens ausgerichtet. Dabei kam es im Wesentlichen auf den sauberen Etikettendruck über
A5-Papierkassetten mit perforiertem Papier an. Durch hohe Druckauflagen entstand anfänglich sehr viel Papierstaub vom perforierten Papier, so
dass die Einzugsrollen stark verschmutzten, somit häufig Papierstaus entstanden bzw. die Geräte sehr oft gereinigt werden mussten. Durch einen
Wechsel des Papiers konnte dieses Problem jedoch behoben werden.
Ferner war ein absolutes Muss-Kriterium das 0-Margin-Drucken (Randlos-Drucken), welches durch Änderung der L-Parameter gelöst werden
konnte. Heute wird dies allerdings nicht mehr benötigt. Schließlich wurde es notwendig, die Drucker parallel über die Filial-Rechner anzusteuern, was mit Hilfe eines ECMA-94 Latin-1 Zeichensatzes bewerkstelligt
werden konnte.
Da die Netzwerkfähigkeit ebenfalls ein sehr wichtiges Kriterium war,
wurden spezielle LAN-Boxen der Firma LANTRONIC eingesetzt, um
die exakte Ansteuerung der Drucker über die zentralen wie auch die Filial-Rechner zu gewährleisten.
KYOCERA MITA Deutschland GmbH
D-40670 Meerbusch
(+49) 02159/918-0
www.kyocera.de
Midrange MAGAZIN März 2002
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Nach einigen Monaten waren jedoch die anfänglichen Probleme behoben
und seit über 7 Jahren druckt die Manor AG zuverlässige Ergebnisse auf
den rund 850 Kyocera Mita-Druckern. „Durch den ungeschlagen günstigen Seitenpreis sowie der Fähigkeit, Barcodes über Prescribe präzise auf
unsere Etiketten zu drucken, sehe ich keine Veranlassung in der nahen
Zukunft, unsere Drucker durch Mitbewerberprodukte auszutauschen.
Vielmehr blicke ich positiv den neuesten Entwicklungen von Kyocera
Mita entgegen, und wenn notwendig, werden wir wiederum bestehende
Modelle gegen deren neu entwickelte ECO-Laser-Drucker austauschen,
um so hinsichtlich der Technologie ständig auf der Höhe des Geschehens
zu sein.“ so Hans Peter Steiner von der Manor AG.
63
Marktübersicht
Tally Tintendrucker im Kühlhaus der Migros
Eiskalt gedruckt
Tief gekühlte Gipfelis für die Filiale Buchs,
Hummer für Winterthur – die mit wärmenden
Parkas geschützten Mitarbeiter arbeiten im
Kühlhaus der Migros Verteilbetriebe Neuendorf
unter arktischen Bedingungen. Ihre Aufgabe ist
es, die verschiedenen Produkte des TiefkühlSortiments ohne große Verzögerungen auf die
mit 1 500 Filialen größte Einzelhandelsorganisation der Schweiz zu verteilen und für den
Weitertransport vorzubereiten.
A
ber nicht nur die Mitarbeiter arbeiten unter extremen Bedingungen, sondern auch die Drucker, mit denen die Etiketten zur exakten Kennzeichnung der Paletten produziert werden. Angeliefert per Bahn oder Lkw wird
die Ware auf direktem Weg in das Hightech-Hochregallager gebracht, wo sie bei
Minus 30 Grad gelagert wird. computergesteuert werden die unterschiedlichsten
Tiefkühl-Produkte für die einzelnen Filialen ausgewählt und gelangen auf großen
Rutschen über eine Sortieranlage zu den
28 Rampen im so genannten Rüstbereich. Hier sind rund 10 Mitarbeiter pro
Schicht damit beschäftigt, die Produkte
auf Paletten zusammenzustellen sowie
diese mit Packliste und Etikett für den
Weitertransport in die Filialen zu versehen. Bei konstanten Temperaturen um
den Nullpunkt schlägt nun die Stunde
der Wahrheit für die Drucker, die im Vorraum des Kühlhauses im Einsatz sind.
Nachdem Drucker normalerweise nicht
64
für solch niedrige Temperaturen konzipiert sind, kann sich die Kälte vor allem
negativ auf die Elektronik, den Tintenfluss oder den Papierlauf auswirken.
Entscheidungskriterium
Serviceleistung
In den vergangenen 10 Jahren waren
hier in Neuendorf bereits Nadeldrucker
der Firma Tally im Einsatz und bewährten sich hervorragend unter den extremen Bedingungen vor Ort. Im Herbst
2001 entschied man sich deshalb bei der
Migros nach einer halbjährigen Testphase mit mehreren Druckern wieder
für ein Produkt des einzigen deutschen
Druckerherstellers Tally und rüstete um
auf den Hochleistungstintendrucker
T3016 SprintJet. „Wir wollen seit jeher
mit höchster Effizienz wirtschaften“, so
Christian Darasz, Projektleiter des Tiefkühllagers in Neuendorf, „und im direkten Vergleich konnten uns nur der TallyTintendrucker bezüglich Alltagstauglichkeit und Druckkosten vollständig
überzeugen“. Laut Darasz sprachen für
Tally zudem die guten Erfahrungen, die
man bei der Migros seit 20 Jahren mit
Tally-Druckern in den verschiedensten
Anwendungsbereichen gemacht hat.
Die gute Serviceleistung von Tally war
ein weiteres Entscheidungskriterium.
Die Anforderungen an die 29 Tintendrucker in Neuendorf sind dabei sicher
außergewöhnlich hoch. In hoher Geschwindigkeit müssen die Etiketten für
die Kennzeichnung der Paletten im Takt
der Warenbewegung zuverlässig produziert werden, um einen reibungslosen
Ablauf des Weitertransports zu gewährleisten. Trotz der niedrigen Temperaturen muss die Qualität des Druckbildes
optimal sein, damit die Schrift auch aus
größerer Distanz noch gut lesbar ist und
somit auch beim Aufladen auf Lkws
Verzögerungen vermieden werden.
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Wichtige Voraussetzung war deshalb
auch die Möglichkeit der Wiedergabe
von Plakatschriften. Zugleich müssen
die Drucker auch für die Mitarbeiter der
beiden Schichten einfach in der Handhabung sein und einen Dauerbetrieb von
rund 16 Stunden pro Tag problemlos
bewältigen können. Dabei sind die Kosten pro Druckseite trotz der sehr hohen
Druckgeschwindigkeit
des
T3016
SprintJet äußerst niedrig. „Der Kostenfaktor ist für uns natürlich auch entscheidend“, so Christian Darasz, „denn
das erklärte Ziel der Migros ist es, dem
Verbraucher möglichst günstige Preise
zu bieten“.
Ziel: optimierte
Wertschöpfungskette
Aus diesem Grund wollte Gottlieb Duttweiler mit der Gründung der Migros
1925 vor allem eine zwischenhandelsfreie „Brücke“ vom Produzenten zum
Konsumenten schaffen. Sein Denken und
Handeln konzentrierte sich auf die Optimierung einer integrierten Wertschöpfungskette zur Realisierung niedrigster
Kosten. Auch heute noch zeigt sich diese
kompromisslose Kundenorientierung in
den Segmenten Food, Near-Food und
Non-Food unter anderem in einer leistungsstarken Logistik. Der Erfolg der
Migros spricht für sich: Im Jahr 2002
wurden mit rund 81.000 Mitarbeitern
knapp 20 Milliarden Schweizer Franken
umgesetzt. Die Migros zählt damit zu
den 500 größten Firmen der Welt.
Tally Computerdrucker GmbH
Michael Ried
D-89275 Elchingen
+49 7308/80284
www.tally.de
Autorin: Brigitte Zingler
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Marktübersicht
Euro ist fälschungssicher
Schlechte Kopien – mit Absicht
Die 14 Milliarden neuen Banknoten, die Anfang
Januar in zwölf europäischen Ländern
ausgegeben wurden, könnten so manchen
Zeitgenossen dazu verleiten, die Gunst der
Stunde zu nutzen und Euro-Scheine zu
fälschen. Die Gefahr, dass manch ein
„Wochenendfälscher“ versuchen wird,
Banknoten mit Hilfe eines modernen
Farbkopierers zu reproduzieren und an den
Mann zu bringen ist gegeben.
Xerox macht diesen Personen einen gehörigen Strich durch die Rechnung. Jeder, der versucht, Euro-Noten zu kopieren, wird eine unliebsame Überraschung
erleben: Xerox integriert in seine Farbkopierer seit Jahren eine Anti-Fäl-
schungstechnologie, die Banknoten erkennt und eine Reproduktion zu unterbinden versucht. Selbst wo dies nicht
möglich ist, versieht das „Xerox Counterfeit Deterrent Marking System“ die
kopierte Seite mit einer geheimen Markierung. Sie ermöglicht es Polizei-Behörden, die Maschine ausfindig zu machen,
auf der die Kopie erstellt wurde.
Auch Fälscher sind
vor Überraschungen nie gefeit
Xerox – wie auch andere Hersteller von
Druckern und digitalen Kopierern – ist
sich bewusst, dass Farbdrucktechnologien das Potenzial haben, gefälschtes Geld
zu produzieren. Jean-Noël Machon, President von Xerox Europe, erläutert: „Die
Digitaltechnologie ist bereits so ausge-
reift, dass sich selbst die ausgefeiltesten
grafischen Designs bis in das feinste Detail
farbgetreu wiedergeben lassen. Um so
wichtiger ist es Fälschungen von Banknoten unterbinden zu können. Die genauen
Details unserer Lösung können wir natürlich nicht veröffentlichen. So viel sei nur
gesagt: Wir haben noch nette Überraschungen parat für den, der die Noten kopieren möchte. Ein Beispiel: Versucht ein
Anwender die Sicherheitssperren zu umgehen, in dem er sich an dem Gerät zu
schaffen macht, so werden sich einige unserer Modelle sofort abschalten.“
Xerox GmbH
D-41460 Neuss
(+49) 02131/2248-1467
www.xerox.de
Anzeige
Midrange MAGAZIN März 2002
65
GO NEXT
April
Mai
Fast ebenso unterschiedlich wie das
tägliche Wetter in diesem Monat sind
die zahlreichen Beiträge zu unserem
Titelthema ERP vs. New Economy. Wir
stellen Ihnen die verschiedenen strategischen Wege zum eBusiness sowie zur
Integration von SCM, CRM, B2B und
B2C ausführlich vor. Die teilweise
gegensätzlichen Denkansätze bieten
ausreichend Stoff für Diskussionen.
Wissen ist Macht. Nur, was macht man
mit dem Wissen, wie erhält und
verwaltet man es? Unser Titel-Thema
für den Mai, Datawarehouse und
Business Intelligence, behandelt die
Integration, Replikation, Analyse und
Transformation von Daten aller Art.
Die Marktübersicht nimmt direkten
Bezug zum Titelthema. Wir bieten
Ihnen aktuelle WWS- und PPSAnwendungen sowie ERP-Lösungen
zum einen in gewohnt tabellarischer
Form mit Informationen über Anbieter
und Produkte; und zum anderen aus
der Sicht der Anwender mit Berichten
aus der Praxis dar.
Die Marktübersicht in diesem – an
Buchstaben-Zahlen gemessen kürzesten
– Monat Mai widmet sich in den
Bereichen FiBu, Controlling und
Kostenrechnung fast ausschließlich
den Ziffern. Rechnen Sie mit
Übersichten im Excel-Format und
addieren Sie dazu Anwenderberichte
aus den verschiedensten Bereichen,
ziehen Sie das Ergebnis aus dem
Inhalt und Sie werden sehen:
Ihre Rechnung geht auf.
AD Solutions
27
AETeam
33
Aia
61
AMETRAS
45
AURA Equipements
43
avenum
41
B&N
23
BRAIN International
35
command
25
DataMirror
49
EAT Braun
59
EPOS
53
EXOGEN
31
I.T.P.-Verlag
17, 65
Index
44
ISARIA
33
MAGIC
9
ML Software
11
NetManage
68
ROHA
55
SEEBURGER
39
SoftM
19
SOLITAS
63
Der Countdown läuft: Ab dem
Erscheinungstermin dieses Heftes sind
es noch 22 Tage bis zum ersten Tag
auf der CeBIT 2002. So lange müssen
Sie allerdings nicht auf die neuesten
Informationen dieser Messe warten:
Zur Überbrückung der verbleibenden
Wartezeit leistet Ihnen unser Sonderheft „iSeries- und AS/400-Lösungen
auf der CeBIT 2002“ sicherlich gute
Dienste. Es soll Ihnen helfen Ihren
Messerundgang schon heute sinnvoll
zu planen.
SOU
13
symtrax
57
TD Midrange Systems
47
Der Gesamtausgabe Midrange
MAGAZIN März 2002 liegt dieses
Sonderheft bei. Wer es gern elektronisch hat, kann das Heft komplett als
PDF-File von unserer Homepage holen.
Inserenten
+++ letzte meldung +++ letzte meldung +++ letzte meldung +++
Soeben erschienen:
Das Sonderheft zur CeBIT 2002
www.midrangemagazin.de
66
Inserenten
www.midrangemagazin.de März 2002
TIMESYS
1
tolina
7
unidienst
51
VEDA
37
WILSCH
33
Die Schweiz im Focus
AROA/command/Inel-Data
5
I.T.P.
7

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