Dienste in herkömmlichen Telefonnetzen, VoIP und NGN

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Dienste in herkömmlichen Telefonnetzen, VoIP und NGN
Hauptseminar
Dienste in herkömmlichen
Telefonnetzen, VoIP und NGN
Bearbeiter:
Christopher Schirmer
Betreuer:
Dipl.-Ing. Yevgeniy Yeriomin
Verantwortlicher Professor:
Prof. Dr. Jochen Seitz
1
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
3
2 Dienste
2.1 Definition . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.2 Herkömmliche Telefonnetze . . . . . . . . . . . . .
2.2.1 POTS - Plain Old Telephone Service . . . .
2.2.2 ISDN - Integrated Services Digital Network
2.3 Neue Technologien . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.3.1 VoIP - Voice over IP . . . . . . . . . . . . .
2.3.2 NGN - Next Generation Networks . . . . .
3 Entwicklung von Diensten
3.1 Plattformen . . . . . . . . . . . . .
3.1.1 Herkömmliche Netze(ISDN)
3.1.2 VoIP/NGN . . . . . . . . .
3.2 Parlay/OSA . . . . . . . . . . . . .
3.3 JAIN . . . . . . . . . . . . . . . . .
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3
3
4
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12
12
12
13
13
13
4 Trends neuer Dienste
14
5 Anhang
15
2
1
Einleitung
In der letzten Zeit haben sich in der Telekommunikationsbranche neue Technologien entwickelt, die in Zukunft das alte Telefonnetz ablösen sollen. Zu diesen zählen Voice over IP (VoIP) und das Next Generation Network (NGN),
die bereits in zahlreichen wissenschaftlichen Schriften bekannt gemacht wurden und langsam immer mehr an Einfluss gewinnen. Um eine Aussage über
die Leistungsfähigkeit dieser Entwicklungen treffen zukönnen, sollen sie anhand ihrer angebotenen Dienste verglichen werden.
2
Dienste
2.1
Definition
Unter einem Dienst versteht man in der Telekommunikation die Fähigkeit eines Netzes, Informationen einer bestimmten Art zu übertragen. So existierten
früher verschiedene Netze die je einen Dienst bereitstellten. Man verfolgte
damals die Philosophie ein Dienst - ein Netz“ und wollte so erreichen, dass
”
jedes Netz auf den jeweiligen Dienst optimiert ist.
Es gab z.B.:
• Sprachdienst - Telefonnetz
• Textdienst - Telex/Teletex
• Datendienst - Datex-P, X.25
• Telegrammdienst - Telegraphienetz
Mit den neuen Entwicklungen entfernt man sich von der alten Einstellung und
will in ein einheitliches Netz schaffen, dass es ermöglicht alle anzubietenden
Dienste zu integrieren und um dadurch eine Verringerung von Kosten und
Verwaltungsaufwand zu erzielen.
Des Weiteren werden Dienste unterteilt in:
• Basisdienste
• Zusatzdienste
• Mehrwertdienste
Unter Basisdiensten versteht man primäre Dienste, die die Kommunikationsfähigkeit eines Netzes bereitstellen, wie z.B. die oben Genannten.
3
Zusatzdienste (engl. supplementary services) erweitern Basisdienste um zusätzliche Fähigkeiten wie beispielsweise Rufnummernübermittlung, Halten, Makeln, Rufumleitung usw.
Mehrwertdienste (engl. value added services) gehen in ihren Leistungen über
das standardmäßige Dienstangebot der Basisdienste hinaus aber nutzen diese
zur Bereitstellung. Im Allgemeinen entstehen durch die Nutzung von Mehrwertdiensten zusätzliche Kosten. Weit verbreitet sind Dienste, die über eigene Servicerufnummern in Anspruch genommen werden können. Dazu zählen
u.A. Telefonauskunft, MABEZ (Masserverkehr zu bestimmten Zielen), Dialer, usw.
2.2
2.2.1
Herkömmliche Telefonnetze
POTS - Plain Old Telephone Service
Abbildung 1: Fernsprechamt um 1920 [12]
Bedeutet soviel wie: der gute alte Telefondienst“ und bezeichnet das
”
ehemalige vollständig leitungsbasierte Telefonnetz. Hierbei wird Sprache im
Frequenzbereich von 300Hz bis 3400Hz übertragen, was einer Bandbreite
von 3,1kHz entspricht. Die Teilnehmeranwahl erfolgt dabei duch eine zentrale Vermittlungsstelle Fräulein vom Amt“ oder eine Selbstwähleinrichtung.
”
Ein Teilnehmer baut hierbei eine exklusive Verbindung zu einem Anderen
auf, es erfolgt eine elektrische Verschaltung in der Vermittlungsstelle. Da die
Verbindungen einzig für die Verwendung als Sprachdienst vorgesehen sind,
ist eine Nutzung für andere Dienste nur eingeschränkt möglich.
Abbildung 1 zeigt ein historisches Fernsprechamt. Der Anrufende teilte dem
Vermittlungangestellten seinen Verbindungswunsch mit, so dass dieser dann
manuell eine Steckverbindung zwischen den Gesprächspartnern herstellten
konnte. Je nach Anzahl der Teilnehmeranschlüsse saßen mehrere Mitarbeiter
4
an riesigen Schaltbänken, die später durch elektromechanische Hebdrehwähler
ersetzt wurden.
2.2.1.1 Basisdienste Als Basisdienst ist beim POTS der Telefondienst/
Fernsprechdienst verfügbar. Andere Dienste werden zur Zeit des POTS (bis
etwa 1970) über eigene Netze realisiert.
2.2.1.2 Zusatzdienste Außerhalb der Sprachüertragung können zwischen
zwei Teilnehmern weitere Geräte benutzt werden, die auf den Betrieb innerhalb des Telefonnetzfrequenzbandes ausgerichtet sind. So zum Beispiel Akustikkoppler, die indirekt über den Hörer an das Telefonnetz zum Datenaustausch angeschlossen werden, später auch Modems oder Faxgeräte. Aufgrund
der geringen zur Verfügung stehenden Bandbreite können nur geringe Datenraten erzielt werden. In CCITT Norm G3 für analoges Fax stehen 14,4kBit/s
zur Verfügung.
2.2.2
ISDN - Integrated Services Digital Network
Um der Existenz der vielen verschiedenen Kommunikationsnetze entgegen zu
wirken, begann man um 1970 mit der Einführung des diensteintegrierenden
digitalen Netzwerks (ISDN). 1980 wurde hierfür ein internationaler Standard
geschaffen.
Abbildung 2: Struktur des Festnetz[13]
5
Abbildung 2 zeigt die prinzipielle Struktur des Festnetzes. In pastellgrün erscheinen die Vermittlungseinheiten für das Ortsnetz (VE:O), für Fernverkehr
(VE:F) und für Verbindungen ins Ausland (VE:A). Die seit mitte der 90er
Jahre digitalen Vermittlungseinheiten stellen die Verbindungen zwischen den
Teilnehmern her. Der Signalling Transfer Point (STP; rosa) ist ein zentraler
Knoten für den Signalisierungsverkehr und verbindet die VEs mit den Service Control Points (SCP; rosa). Der SCP, zu deutsch Dienstkontrollpunkt“,
”
realisiert die Zusatz- und Mehrwertdienste des Telefonnetzes, die nicht oder
nur unter großem Aufwand in die Vermittlungsknoten implementiert werden können. Intelligente Netze (IN) sind zentrale Systeme, die auf den SCPs
aufsetzen und über die Dienste bereitgestellt werden. Es können IN-Trigger
eingerichtet werden, die bei einem bestimmten Ereignis des Telefonats, z.B.:
Abheben des Hörers oder wählen einer Rufnummer, auf den SCP zugreifen,
der dann den weiteren Gesprächsverlauf dienstbezogen fortführt.
Tabelle 1 listet die laut ITU-I.230 und ITU-I.240 für ISDN vorgesehenen
Basisdienste auf, während Tabelle 2 die für ISDN durch die Telefonanlage
oder DIVO (Digitale Vermittlungsstelle Ortsnetz) bereitgestellten Zusatzdienste/Dienstmerkmale gegenüberstellt.
Recommendation
Basisdienst
Beschreibung
I.230
Datenübertragung paketvermittelt über X.25-Netz
leitungsvermittelt über Telefonnetz
I.241.1
Telefonie
Echtzeit Zweiwegesprachkommunikation
I.241.2
Teletex
Textübermittlung über
Teletexcodeschema
I.241.3
Telefax 4
Text-/Bildübermittlung über
Telefaksimilecodeschema
I.241.4
Mixed mode
Mischung aus Teletex
und Telefax
I.241.5
Videotex(Btx)
Bildschirmtext incl.
Abruf- und Mailboxfunktion
I.241.6
Telex
Interaktive Textkommunikation
Tabelle 1: ISDN Basisdienste[6,7,10]
6
Dienstmerkmal
Rufnummernübermittlung
Rufnummernunterdrückung
Rufnummernanzeige des Angerufenen
Rufnummernunterdrückung des Angerufenen
Rückruf bei Besetzt
Rückruf bei Nichtmelden
Anklopfen
Halten, Rückfrage, Makeln
Dreierkonferenz
Umleitung(immer)
Umleitung bei Bestzt
Umleitung bei Nichtmelden
Umlegen
Identifizieren Fangschaltung
Priorität Katastrophenberechtigung
Abweisen unbekannter Anrufer
Tarifinformationen während der Verbindung
Tarifinformationen am Ende der Verbindung
Int. Bez
CLIP
CLIR
CLOP
CLOR
CCBS
CCNR
CW
HOLD
3PTY
CFU
CFB
CFNR
CT
MCID
Priority
ACR
AOC-D
AOC-E
Tabelle 2: ISDN Zusatzdienste[8]
Wie bereits oben erwähnt, werden die Mehrwertdienste des ISDN mit
Hilfen von IN über die SCPs realisiert, es werden angeboten:
• MABEZ-Dienste
• Auskunft
• VPN-Dienste
• Shared Cost Dienste 0180...
• Persönliche Rufnummer 0700...
• Freephone 0800...
• Premium Rate 0900...
• R-Gespräche
MABEZ-Dienste bezeichnen eine Variante, den ’hard to reach’ (schwer zu
erreichen)-Telefonverkehr abzuwickeln. Während dieser Dienst in der Vergangenheit meist für Televoting eingesetzt wurde, wird er heute verstärkt für
7
Gewinnspiele in Massenmedien genutzt. Für MABEZ ist die Rufnummerngasse 0137... reserviert. Je nach nachfolgender Ziffer sind die pro Minuteoder pro Anrufkosten von 0,14¤bis zu 0,50¤gestaffelt.
VPN (Virtuelles Privates Netzwerk) dient dazu, innerhalb von öffentlichen
Netzen geschlossene Teilnetze zu bilden, z.B. für Sprachkommunikation, ATM
oder ISDN. Ein bekannter Vertreter des VPN ist das IP-VPN, bei denen die
Teilnehmer ein IP-Tunnel verbindet.
Shared Cost-Dienste bezeichnen solche, die zumindest rein formal Kosten
zwischen Dienstgeber und Dienstnehmer aufteilen, wie z.B. Hotlinerufnummern.
Persönliche Rufnummern können an Privat- oder juristische Personen bei der
BNetzA gegen Gebühr beantragt werden. Diese Rufnummer kann an beliebige Anschlüsse weitergeleitet werden und ist so vom Ort unabhängig.
0900-Rufnummern können beliebig bepreist werden und stellen dadurch ein
Missbrauchspotential dar.
Beim R-Gespräch oder auch reverse-call bezahlt der Angerufene nach Akzeptanz des Gespräches, in der Regel entstehen hier für den Angerufenen mehr
Kosten als bei einem normalen Gespräch.
2.3
Neue Technologien
2.3.1
VoIP - Voice over IP
Bei VoIP oder auch IP-Telefonie besteht der Grundgedanke darin, nicht
mehr wie bei herkömmlichen Telfonnetzen die Gespräche leitungsgebunden
zu übertragen, sondern wird hier die Sprache über IP-Pakete vermittelt. Dies
bringt den grundlegenden Vorteil, dass z.B. während bei einer Gesprächspause in Leitungsvermittelten Diensten die Verbindung nicht ausgelastet wird,
ein Leerlauf entsteht, während in IP-vermittelten Gesprächen dann keine Daten übertragen werden. Mit der Abwicklung der Telefonate über IP entsteht
ein Potential zur Einsparung von Kosten, da in Zukunft alle herkömmlichen
Kommunikationsdienste paketvermittelt aufgebaut werden sollen und so ein
Netz für alle Dienste genügt. In VoIP verwendet man hautpsächlich folgende
Protokolle:
• SIP - Session Initiation Protocol (IETF)
• H.323 - Packet-based multimedia communications systems (ITU)
• IAX - Inter-Asterisk eXchange Protocol
Diese Protokolle sind für die Signalisierung zuständig sie dienen u.A. dem
Gesprächsauf- und Abbau, das eigentliche Gespräch wird über das Realtime
8
Transfer Protocol (RTP) übertragen. Um telefonieren zu können, benötigt
man ein Benutzerkonto bei einem VoIP-Provider. An das Konto kann man
sich von jedem internetfähigen Rechner mittels Softphone oder IP-Telefon
anmelden. Dadurch erreicht man eine Mobilität, wie sie bei festen Telefonanschlüssen nicht möglich ist, man bezeichnet dies auch als nomadische
”
Nutzung“.
Abbildung 3: VoIP-Endgeräte[14]
Abbildung 3 zeigt die Endgerätetypen, die bei VoIP zum Einsatz kommen
können. Softphones sind Softwarelösungen, mit denen man über einen PC telefoniert. SIP-Telefone benötigen keinen PC und werden direkt an das LAN
angeschlossen. Herkömmliche Telefone können auch zur IP-Telefonie genutzt
werden, hierzu wird zusätzlich ein Gateway zwischen Telefon und LAN geschaltet.
Als Basisdienst ist bei VoIP die Telefonie vorgesehen.
Bei den Zusatzdiensten/Dienstmerkmalen können folgende genannt werden:
• Music on hold
• Weiterleitung bei besetzt
• Halten
• Konferenz
• Spracherkennung
9
• SMS
• Anklopfen
• ENUM
ENUM (Telephone Number Mapping) beschreibt einen Dienst zur Übersetzung von Telefonnummern in SIP-Adressen, es wird in RFC 3761 definiert.
Bei der Umsetzung einer Telefonnummer in eine ENUM-Domain wird die
Nummer invertiert, zwischen jede Ziffer ein Punkt eingefügt und am Ende
der ENUM-Domain-Suffix .e164.arpa angehängt. Es können nur Nummern
übersetzt werden, die im ENUM-Register eingetragen sind. Will man eine
andere Nummer erreichen, muss man dies über kostenpflichtige Festnetzgateways tun.
Zu den Zusatzdiensten ist zu sagen, dass grundsätzlich die auch im ISDN
verfügbaren Dienste angeboten werden können. Es existiert aber kein bindendes Reglement bezüglich SIP und Dienstmerkmalen.
Das Angebot von Mehrwertdiensten variiert von Anbieter zu Anbieter
stark. U.A. angeboten werden:
• MABEZ
• Premium Rate Dienste
• Auskunft
2.3.2
NGN - Next Generation Networks
Next Generation Network bezeichnet eine Netzarchitektur, die bestrebt ist,
herkömmliche leitungsvermittelnde Netze wie das Telefonnetz, Kabelfernsehnetz, Mobilfunknetz und Internet durch ein einheitliches paketvermittelndes Netz abzulösen aber trotzdem noch kompatibel zu älteren Netzen
zu bleiben. Diese gemeinsame Lösung bezeichnet man als Konvergenz, das
Zusammenführen der Dienste. Im Vergleich zum ebenfalls schon paketbasierten VoIP wird zusätzlich eine Quality of Service (QoS) garantiert, die
eine Grundvorraussetzung für Echtzeitdienste wie z.B. IPTV oder Telefonie
darstellt. NGN führt eine strikte Trennung von Verbindungs- und Dienststeuerung ein, um die Einführung neuer Dienste zu erleichtern[1,2,3,11].
Die ETSI (European Telecommunications Standards Institute) unterscheided beim Aufbau des NGN in drei Gruppen: die Transportschicht(Transport
Stratum), die Serviceschicht(Service Stratum) und die Anwendungsschicht
(Application Stratum). Die Transportschicht bindet das NGN an die zu bedienenden Netze an. Die Serviceschicht beinhaltet die zentrale Komponente
10
Abbildung 4: ETSI-TISPAN-NGN[14]
IMS (IP Multimedia Subsystem), welches einen SIP-Switch zur Kontrolle aller Multimediadienste realisiert. Außerdem enthält das IMS das PSTN/IDSN
Emulation Subsystem (PES), welches ermöglicht ISDN-Dienste zu emulieren
und somit herkömmliche Geräte anzuschließen; des Weiteren das IPTV Subsystem zur Integration von IPTV-ähnlichen Diensten, Common Components
und Application Server Functions (ASF). Die Anwendungsschicht beinhaltet die Service Delivery Platform (SDP) mit den Application Servern (AS),
die der Bereitstellung von Mehrwertdiensten dienen. Die Anwendungsschicht
wird auch mit zur Serviceschicht gezählt[9].
Als Basisdienste werden u.A. angeboten:
• Telefonie, Push to talk
• IPTV
• Punkt zu Punkt Multimedia
• PSTN/ISDN Basisdienste (Emulation)
• Broadcast/Multicast
• Datenkommunikation
• VPN
• E-Commerce
11
Als Zusatzdienste können z.B. die auch im ISDN realisierten Dienste genannt
werden, obwohl nur grundlegende und nicht alle Dienstmerkmale des ISDN
unterstützt werden müssen[3].
Als Mehrwertdienste sind denkbar:
• Email bei Anruf in Abwesenheit
• Terminplaner mit telefonischer Benachrichtigung
• Televoting
• Location-based Services, z.B.: Restaurants in der Umgebung
• Steuerungen im Haushalt
3
Entwicklung von Diensten
3.1
3.1.1
Plattformen
Herkömmliche Netze(ISDN)
Um in ISDN neue Dienste, vordergründig Mehrwertdienste, zu implementieren, greift auf man Intelligenten Netze zu, welche für die Bereitstellung und
Verwaltung von Diesnten verantwortlich sind. Das IN gliedert sich in:
• Service Switching Point (SSP)
• Service Control Point (SCP)
• Service Management Point (SMP)
• Specialized Resource Point (SRP)
Der SSP ist Teil der Vermittlungsstelle und leitet IN-Anfragen an den SCP
weiter. Der SCP repräsentiert die IN-Dienststeuerung. Der SMP ist verantwortlich für die Administration und die Verwaltung der im SCP installierten
Dienste, für welche der SRP die Ressourcen bereitstellt. Für die Entwicklung und Einbringung neuer Dienste wird ein Service Creation Environment
genutzt. Durch die zahlreichen Komponenten der IN-Diensteverwaltung gestaltet sich Einbringung neuer Dienste im Vergleich zu den Möglichkeiten
beim NGN als komplex und unflexibel.
12
3.1.2
VoIP/NGN
Bei VoIP und NGN erfolgt die Diensteimplementierung über SIP-Application
Server (SIP-AS). NGN lagert die Dienstintelligenz vollständig aus und will eine möglichst geringe Abhängigkeit zwischen Netz und Diensten erreichen um
neue Entwicklungen schneller implementieren zu können. Der SIP-AS kann
sich mehrer Media Server (MS) oder anderer AS bedienen und stellt APIs
(Application Programming Interface) bereit mit denen die Implementierung
neuer Dienste wesentlich vereinfacht wird.
3.2
Parlay/OSA
Parlay/OSA (Open Systems Architecture) bezeichnet eine High-Level-API,
die auf Middleware aufsetzt und zwischen Netz und Anwendungen liegt. Ziel
dieser API ist es, die Steuerung von Telefonnetzen zu vereinheitlichen, zu
vereinfachen und um unabhängig von der zugrunde liegenden Hardware zu
sein. Parlay/OSA wurde für die Entwicklung von IN-Diensten vorgesehen, es
eignet sich für die Dienstentwicklung durch Drittanbieter, da es eine HighLevel-API ist, die nicht wie z.B. die Low-Level-API JAIN (Java API for Integrated Networks) direkten Protokollzugriff hat[4,5]. Parlay/OSA beschreibt
Schnittstellen zwischen den folgenden drei Teilbereichen:
• Service Capability Features (SCF) stellen die Schnittpunkte zur Netzfunktionalität her.
• Das Framework, welches ermöglicht die Anwendungen der SCFs zu
nutzen.
• Die Applications implementieren die Logik von Mehrwertdiensten
3.3
JAIN
Mit JAIN soll ein Framework für hochportable und konvergente Dienste
bereitgestellt werden. Es beinhaltet APIs wie JAIN-SIP und JAIN-MGCP
(Media Gateway Control Protocol). JAIN besteht aus drei Schichten: der
Netzwerkschicht mit Schnittstellen zu Festnetz und IP-basierten Netzen; der
Signalisierungsschicht, die die Vermittlungsungslogik (Call Control) bietet;
und der Anwendungsschicht, welche die Dienstelogik und die Ausführungsumgebung JSLEE (JAIN Service Logic Execution Environment) und außerdem optional das SCE (Service Creation Environment) repräsentiert. JSLEE
spezifiziert eine universelle Ablaufumgebung für Telekommunikationdienste
13
und ermöglicht eine asynchrone Ereignisverarbeitung. JSLEE gliedert sich
wiederum in drei Bereiche:
• Management zur Verwaltung der Ablaufkontrolle
• Framework mit Ereignisrouter, steuert den Aufruf der SBBs (Service
Building Blocks)
• Component Model welches die Verwendung der SBBs regelt, in denen
die Dienste realisiert sind
Besonderheiten von JAIN sind die Flexibilität, die Plattformunabhängigkeit
und die relativ hohe Leistungsfähigkeit[4,5].
4
Trends neuer Dienste
Aufgrund der durch neue Technologien wie NGN verhältnismäßig einfach und
kostengünstig zu implementierenden Dienste wird es in Zukunft eine große
Vielfalt an Diensten geben. Es können neue Dienste entstehen, die mit ISDN
gar nicht möglich wären, eigene Dienste für spezielle Nutzer oder Nutzergruppen können entwickelt werden, eine Verknüpfung von Sprach- Bild- Videound Textkommunikation mit belibigen Daten wird ermöglicht. Neue Aspekte
wie Mobilität, Dienstgüte (QoS) und Sicherheit bieten eine Grundlage für
den Ansatz neuer Dienstideen.
14
5
Anhang
Quellen- & Literaturverzeichnis
[1] Trick, U.; Weber, F.: SIP, TCP/IP und Telekommunikationsnetze
[2] ITU-T Recommendation Y.2001: General Overview over NGN
[3] Focus
Group
on
Next
Generation
Networks:
http://www.itu.int/publ/T-PROC-FGNGN-2005-P2/en
[4] Lehmann, A.; Trick, U.; Oehler, S.: NGN und Mehrwertdienste
- Herausforderung und Chance
[5] Lehmann, A.; Trick, U.; Oehler, S.: NGN und Mehrwertdienste
- Technische Lösungen
[6] ITU-T Recommendation I.230: Definition of Bearer Service Categories
[7] ITU-T Recommendation I.240: Definition of Teleservice
[8] ITU-T Recommendation I.250: Definition of Supplementary Services
[9] ETSI TISPAN Website: http://www.tispan.org
[10] Horn, W.: Vorlesungsskript Öffentliche Netze
[11] ITU-T Recommendation Y.2201: NGN release 1 requirements
[12] http://www.glossar.de/glossar/images/telamt2.jpg
[13] http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/3/3f/Festnetz Struktur.jpg
[14] http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/2/2c/VOIP.png
[15] http://www.etsi.org/tispan/tispan.jpg
15
Abkürzungsverzeichnis
API . . . . . . . . . . . . . .
AS . . . . . . . . . . . . . . .
ASF . . . . . . . . . . . . .
ATM . . . . . . . . . . . .
BNetzA . . . . . . . . . .
Btx . . . . . . . . . . . . . .
CCITT . . . . . . . . . .
DIVO . . . . . . . . . . . .
ENUM . . . . . . . . . . .
IAX . . . . . . . . . . . . .
IETF . . . . . . . . . . . .
IMS . . . . . . . . . . . . .
IN . . . . . . . . . . . . . . .
IP . . . . . . . . . . . . . . .
IPTV . . . . . . . . . . . .
ISDN . . . . . . . . . . . .
ITU . . . . . . . . . . . . .
JAIN . . . . . . . . . . . .
JSLEE . . . . . . . . . . .
LAN . . . . . . . . . . . . .
MABEZ . . . . . . . . .
MGCP . . . . . . . . . . .
MS . . . . . . . . . . . . . .
NGN . . . . . . . . . . . .
OSA . . . . . . . . . . . . .
PES . . . . . . . . . . . . .
POTS . . . . . . . . . . .
QoS . . . . . . . . . . . . .
RTP . . . . . . . . . . . . .
SBB . . . . . . . . . . . . .
SCE . . . . . . . . . . . . .
SCF . . . . . . . . . . . . .
SCP . . . . . . . . . . . . .
SDP . . . . . . . . . . . . .
SIP . . . . . . . . . . . . . .
SMP . . . . . . . . . . . . .
SMS . . . . . . . . . . . . .
SRP . . . . . . . . . . . . .
SSP . . . . . . . . . . . . . .
Application Programming Interface
Application Server
Application Server Function
Asynchronous Transfer Mode
Bundesnetzagentur
Bildschirmtext
Comité Consultatif International Télégraphique et Téléphonique
Digitale Vermittlungsstelle Ortsnetz
tElephone NUmber Mapping
Inter Asterisk Exchange Protocol
Internet Engineering Taskforce
IP Multimedia Subsystem
Intelligentes Netz
Internet Protocol
Internet Protocol Television
Integrated Services Digital Network
International Telecommunication Union
Java APIs for Integrated Networks
JAIN Service Logic Execution Environment
Local Area Network
Massenverkehr zu bestimmten Zielen
Media Gateway Control Protocol
Media Server
Next Generation Networks
Open Systems Architecture
PSTN/ISDN Emulation Sybsystem
Plain Old Telephone Service
Quality of Service
Remote Transfer Protocol
Service Building Block
Service Creation Environment
Service Capability Features
Service Control Point
Service Delivery Platform
Session Initiation Protocol
Service Management Point
Short Message Service
Specialized Resource Point
Service Switching Point
16
STP . . . . . . . . . . . . .
TCP . . . . . . . . . . . . .
VAS . . . . . . . . . . . . .
VE:A . . . . . . . . . . . .
VE:F . . . . . . . . . . . .
VE:O . . . . . . . . . . . .
VoIP . . . . . . . . . . . . .
VPN . . . . . . . . . . . . .
Signalling Transfer Ponit
Transmission Control Protocol
Value Added Services
Vermittlungseinheit Ausland
Vermittlungseinheit Fernverkehr
Vermittlungseinheit Ortsnetz
Voice over IP
Virtual Private Network
17