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HELIOS aktuell Das Magazin der HELIOS Kliniken Gruppe juli/August 2014 titelthema Eine Frage der Haltung Mit klaren Leitlinien für Führungskräfte legt unser Unternehmen Regeln für einen fairen Umgang miteinander und konstruktive Zusammenarbeit fest. Seite 4 Einfach scannen und kostenlose App herunterladen: die HELIOS aktuell fürs iPad UNTERNEHMEN NACHRICHTEN menschen HELIOS Privatkliniken: Klarheit in der Abrechnung geschaffen Seite 11 Karlsruhe: Neue Generation von Herzklappenprothesen eingesetzt Seite 15 Dr. Wolfgang Plescher ist Teamarzt der BasketballNationalmannschaft Seite 20 Inhalt | Juli/August 2014 Liebe Leserinnen und Leser, was ist Ihnen im Zusammenleben mit anderen wichtig? Ehrlichkeit, Respekt und Toleranz wahrscheinlich. Oder Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft. Die Liste ist sicher noch viel länger. Über manche dieser Werte besteht ein gesellschaftlicher Konsens, andere mögen individuell sein. Eines ist aber gewiss: Sie erleichtern unser tägliches Miteinander und geben ihm einen festen Rahmen. Mit dem Verhaltenskodex für Führungskräfte wurden bei HELIOS nun Verhaltensgrundsätze festgeschrieben, von denen wir glauben, dass sie den Umgang in unserer Gruppe prägen sollten – sofern sie es nicht schon tun. Was sich hinter dem Kodex verbirgt und wie er im Klinikalltag aufgenommen wird, lesen Sie im Titelthema dieser Ausgabe ab Seite 4. Warum die Rollenverteilung zwischen Medizinern und Managern nicht immer einfach, gemeinsames Handeln aber am Ende entscheidend ist – darüber diskutieren Chefarzt Professor Hubert Zirngibl und Regionalgeschäftsführer Enrico Jensch. Das komplette Interview finden Sie auf den Seiten 8 und 9. Was halten Sie von unserem Kodex? Senden Sie uns Ihre Meinungen und Erfahrungen, wir freuen uns auf Ihr Feedback! Mit freundlichen Grüßen Ralf Kuhlen, Armin Engel, Francesco De Meo, Jörg Reschke, Karin Gräppi und Olaf Jedersberger nachrichten Zurück ins Leben „Wenn plötzlich nichts mehr einfach ist“: Friederike Tautz hat ihr Buch über ihren Überlebenskampf nach einem schweren Autounfall in Holthausen vorgestellt. » Seite 14 Titelthema Einer für Alle: Viele Führungskräfte haben den HELIOS Verhaltenskodex bereits unterschrieben. Aber was bedeutet er im Alltag? » 4 „Wir gewinnen als Mannschaft“: Enrico Jensch, Regionalgeschäftsführer Mitte-Nord, und Prof. Dr. Hubert Zirngibl, Chefarzt in Wuppertal, diskutieren über den Kodex und seine Inhalte. » 8 Unternehmen wissen Eine Woche mit Dr. Jan Leuthold:.Der Leiter des Zentralen Dienstes Apotheke ist derzeit viel unterwegs. 10 » » nachrichten menschen Zurück in die Welt der Töne:.Dank eines Hirnstamm-Implantats kann Susann Frankenstein Alltagsgeräusche wieder hören. 12 » Lauf zwischen den Meeren:.Rund 7000 Läufer trugen bei Norddeutschlands größtem Mannschaftsevent ihr Staffelholz von der Nord- an die Ostseeküste nach Damp. 13 » Radeln bei der Dialyse:.Manfred Meinhard tritt bei der Dialyse kräftig in die Pedale und steigert so den Effekt der Therapie. 16 » 2 | HELIOS aktuell | Juli/August 2014 Praxisanleitung:.Die Pflege entwickelt Ideen, um die praktische Ausbildung bei HELIOS zu verbessern. 18 Mannschaftsarzt mit Leidenschaft:. Dr. Wolfgang Plescher unterstützt als ehrenamtlicher Teamarzt die Basketball-Nationalmannschaft. 20 » Fehler des Monats:.2014 wurden bei HELIOS bereits zwei Fälle bei der Behandlung von Kindern mit Wundkleber beanstandet. Was tun, wenn Wundkleber ins Auge gelangt? 21 » Wussten Sie schon... worauf Freizeitsportler bei ihrer Ernährung achten sollten? 22 » Standpunkt Haltung zeigen Der HELIOS Verhaltenskodex – mehr als ein Papiertiger Patientennutzen und Wirtschaftlichkeit sind kein Widerspruch, der sorgfältige Umgang mit begrenzten Ressourcen nicht qualitätsgefährdend. Trotzdem ist dies ein häufiger Vorwurf an uns. Der HELIOS Verhaltenskodex gibt Orientierung für einen konstruktiven Umgang mit diesem Spannungsfeld. VON ralf Kuhlen E s vergeht wahrscheinlich kein Tag im Krankenhaus, an dem wir nicht eine folgenreiche Entscheidung im Abgleich zwischen „wünschenswert“ und „machbar“ treffen müssen. In der Medizin genauso wie bei wirtschaftlichen Überlegungen. Jeder weiß es: im Gesundheitswesen stehen, wie in allen anderen Branchen und Lebensbereichen auch, nur begrenzte Ressourcen zur Verfügung, mit denen möglichst rational, effektiv und effizient umgegangen werden muss. Soweit so trivial. Schwierig wird es erst, wenn wir das Kind anders benennen – Ökonomie. Dabei bedeutet Ökonomie nichts anderes, als die Aufforderung zum sorgfältigen Umgang mit begrenzten Ressourcen, damit der Fortbestand einer Klinik – insbesondere die hierzu erforderlichen Investitionen – dauerhaft gesichert werden kann. So verstanden, dürfte der Ausdruck „Ökonomisierung der Medizin“ kaum negativ sein. Wie kommt es aber dennoch zu der Wahrnehmung, dass Ökonomie in der Medizin als potenziell unethisch und qualitätsgefährdend empfunden wird? Kaum ein Gremium im deutschen Gesundheitswesen, das nicht schon Symposien abgehalten und Stellungnahmen zum postulierten Widerspruch zwischen Ethik und Monetik verfasst hat. Warum wird das Thema nun auch bei HELIOS adressiert, in einem Verhaltenskodex? Für uns ist seit Unternehmensgründung vor 20 Jahren klar, dass Patientennutzen und Wirtschaftlichkeit kein Widerspruch, sondern gemeinsames Ergebnis exzellenter Arbeit von gut ausgebildeten, kompetenten Mitarbeitern ist, die in adäquaten Strukturen ihre Abläufe hervorragend organisiert haben. Hat sich daran nun was geändert? Natürlich nicht! Dennoch müssen wir erkennen, dass HELIOS in seiner heutigen Größe und wegen der Transparenz seiner medizinischen und wirtschaftlichen Ergebnisse eine ganz besondere Aufmerksamkeit im Spannungsfeld zwischen Medizin und Wirtschaftlichkeit erhält. Mit dem Kodex wollen wir eine Orientierung geben. Was sind die Verhaltens- » Ökonomie bedeutet nichts anderes, als die Aufforderung zum sorgfältigen Umgang mit begrenzten Ressourcen, damit der Fortbestand einer Klinik – insbesondere die hierzu erforderlichen Investitionen – dauerhaft gesichert werden kann. Ralf Kuhlen, HELIOS Geschäftsführer Medizin weisen, durch die wir uns in diesem Spannungsfeld konstruktiv weiter entwickeln, statt uns in zermürbenden Auseinandersetzungen zu verfangen, die weder dem Patienten noch dem Unternehmen nutzen. In wenigen Absätzen thematisiert der Kodex wesentliche Haltungen, die wir von unseren Führungskräften erwarten. Basierend auf der Überzeugung, dass gute Medizin und wirtschaftlicher Erfolg vereinbar sind, umfasst der Kodex folgende Überschriften: Führen anhand von Zielen; vom Besten lernen; eine offene, lernende Fehlerkultur leben; Verantwortung für die Entwicklung unserer Mitarbeiter übernehmen; jenseits der Grenzen der eigenen Abteilung und Berufsgruppe im Sinne des Patienten zusammen wirken; auch bei Konflikten fair bleiben; fest auf dem Boden der evidenz-basierten Medizin stehen und keine Indikationen erfinden; Interessenkonflikte offen legen. Uns ist klar, dass hier am Ende nur Worte auf Papier stehen, und es nicht umsonst heißt: Papier ist geduldig! Was können wir also tun, dass es nicht bei dem Papier bleibt, sondern die hier formulierten Haltungen gelebt werden? Wir haben das Papier geschrieben und vor seiner Veröffentlichung eine breite Diskussion mit den medizinischen Gremien und den Geschäftsführungen geführt: Das Ergebnis dieser Diskussion ist der Kodex in seiner aktuellen Form, der von allen Führungskräften im Unternehmen unterschreiben wird – ein Zeichen, wie ernst wir die formulierten Haltungen nehmen. Am Ende aber werden genau diese Haltungen gelebt werden müssen – und dazu braucht es weit mehr als eine Unterschrift: Wir müssen den Kodex zum Dialog nutzen! Den Anfang haben wir mit dem Papier gemacht, das schon auf vielen Sitzungen diskutiert wurde. Nun geht es mit der HELIOS aktuell weiter. Wir hoffen, dass die Beiträge Sie anregen, den Dialog aktiv mitzugestalten. Dann wird aus dem Kodex mehr als ein Papiertiger. » Schreiben Sie uns Ihre Meinung zu dem Thema: [email protected] Juli/August 2014 | HELIOS aktuell | 3 Titelthema Wir wollen vom Besten lernen „Vom Besten zu lernen sollte für uns alle Anspruch an unsere Arbeit sein. Das bringt jeden Einzelnen und uns gemeinsam voran. Aus den Erfahrungen anderer zu lernen sollte aber nicht bedeuten, dass wir kopieren, ohne zu hinterfragen. Ähnlich erscheinende Situationen bedürfen möglicherweise modifizierter Lösungen, gerade auch im Bauwesen. Und selbst wenn wir den vermeintlich Besten gefunden haben und uns an ihm orientieren, sollten wir uns die Offenheit für neue Wege bewahren. Denn wenn wir uns mit dem besten Bekannten zufriedengeben, kann auch das zum Stillstand führen.“ Sven Hettfleisch | Leiter des Zentralen Dienstes Bau und Projektsteuerung Irren ist menschlich „Diese Erkenntnis spielt in unserem Haus eine wichtige Rolle. Im Dezember 2011 haben wir ein Berichtssystem über kritische Vorkommnisse, CIRS, gestartet. Wir wollten damit die Patientensicherheit steigern und die offene Unternehmenskultur stärken. Mitarbeiter können Fehler oder Beinahe-Schäden in das System einstellen – auf Wunsch auch anonym. Einige Mitarbeiter geben sogar ihren Namen an. Die Ergebnisse der Fehlerbearbeitung durch unser multidisziplinäres CIRS-Team werden dann zur kritischen Diskussion und für alle anderen sichtbar in unser Intranet eingestellt, so dass jeder selbst prüfen kann, ob der dargestellte Fehler eine Relevanz für seine Abteilung hat.“ Dr. Katrin Möller | Klinikgeschäftsführerin Pirna 4 | HELIOS aktuell | Juli/August 2014 Wir führen mit Zielen „Ziele geben Orientierung, wecken Ehrgeiz, sind Maßstab für Erfolg und Misserfolg und sind damit Treib- und Botenstoffe fürs Unternehmen. Sie machen den entscheidenden Unterschied zwischen gestalten und verwalten. Der Verwalter ist angekommen und sichert, der Unternehmer gestaltet und verfolgt sein Ziel. Und das gilt nicht nur für den Kaufmann, es gilt in gleicher Weise für den Arzt und den Pfleger. Ich denke, wer kein Ziel hat, wird kaum etwas erreichen.“ Hans Walter Singer | Regionalgeschäftsführer Rheinland Medizin ist menschlich „Die Aussage ist für mich ganz wichtig, denn wir tragen Verantwortung für Menschen, für Patienten und für Mitarbeiter. Der Anspruch, jedes Jahr ein Personalentwicklungsgespräch mit den Mitarbeitern zu führen, stellt die Führungskräfte sicher vor Herausforderungen, vor allem in der Pflege. Es bedarf viel Organisationsgeschick bei der hohen Mitarbeiterzahl und den breiten Qualifizierungsmöglichkeiten. Die Rolle der Stationsleitung ist hier entscheidend. Ich denke, es geht darum, Mitarbeiter so zu entwickeln, dass sich jeder in seiner Klinik bei HELIOS ein ‚berufliches Zuhause‘ schaffen kann.“ Heike Fehlberg | Pflegedienstleiterin HELIOS Klinik Leezen, Leiterin der Fachgruppe Pflege Einer für Alle Was für ein Unternehmen wollen wir sein? Der HELIOS Verhaltenskodex für Führungskräfte gibt Orientierung, wie ein faires Miteinander und gute Führung aussehen sollten. Text: SUSANNE ZAMECKI | Illustrationen: Frank Schulze I hr operiert doch auch mehr als nötig, weil es Rendite bringt! Klar, dass Ihr bei der Abrechnung schummelt! Oder: Logisch, bei Euch zählt das Geld mehr als der Mensch! – Wie viele dieser Sätze haben Sie als HELIOS Mitarbeiter schon gehört? Als privater Klinikbetreiber wird HELIOS oft angegriffen. Vor dem Hintergrund dieser und ähnlicher Vorurteile ist es umso wichtiger, dass unser Unternehmen sich an ganz klaren Prinzipien ausrichtet. „Nicht jeder teilt unsere grundsätzliche Überzeugung, dass sich gute medizinische Versorgung und Wirtschaftlichkeit nicht ausschließen. Deshalb achten wir besonders darauf, ‚sauber‘ zu bleiben. Klare, wenn auch nicht starre Regeln schützen unsere Mitarbeiter beispielsweise davor, in die uns vorgeworfenen Abhängigkeiten von Dritten zu geraten“, erklärt Francesco De Meo, Vorsitzender der HELIOS Geschäftsführung. Juli/August 2014 | HELIOS aktuell | 5 Titelthema Wir erfinden keine Indikationen „Der Kodex entspricht meinem Bedürfnis, ein verbindliches ethisches Grundgerüst mit Allen im Unternehmen zu teilen. Dass wir formulieren, dass wir nur das medizinisch Notwendige und vom Patienten Gewünschte tun, finde ich wichtig. Es gibt allerdings neben monetären noch andere Gründe, warum Indikationen erfunden werden können. Dazu gehört, Logbücher oder Kataloge füllen zu wollen und zu müssen, oder aber auch Motivationen, die aus dem Bereich persönlicher Eitelkeit und Hybris gespeist werden. Schade, dass dieser Anteil hier keine Erwähnung findet. Denn auch hier gilt: Wir erfinden keine Indikationen!“ Dr. Diana Mathioudakis | Chefärztin Anästhesie, Intensivmedizin, OP-Management und Akute Schmerztherapie HELIOS Klinik Müllheim Interdisziplinarität ist ein Erfolgsfaktor „Wir sehen in den Kliniken noch oft ein Abgrenzungsdenken bezogen auf den eigenen Berufs- bzw. Fachbereich. Daraus können verlängerte stationäre Behandlungszeiten, doppelte Untersuchungen und Ähnliches resultieren. Jeder Patient möchte so schnell und so gesund wie möglich wieder zu Hause sein. Deshalb muss es uns um sein – meist multifaktorielles – Hauptproblem und seine optimale Behandlung gehen. Da ist eben nur Interdisziplinarität zielführend. Hier haben wir noch deutlich ‚Luft nach oben‘. Mit diesem Punkt im Verhaltenskodex wird aktiv der Umdenkprozess angestoßen, deshalb finde ich ihn gut und wichtig.“ Dr. Ramona Ullmann | Klinikgeschäftsführerin und Ärztliche Direktorin HELIOS Klinik Berching, Mitglied des Medizinischen Beirats 6 | HELIOS aktuell | Juli/August 2014 Einer für Alle gen, wo man einen Interessenkonflikt hat. Unsere Entscheidungen wirken sich nun einmal direkt auf die Patienten aus und auch Mediziner sind nur Menschen. Den Hinweis, im Zweifel ‚Nein‘ zu sagen, finde ich gut.“ Interessenkonflikte werden offengelegt „Grundsätzlich sind die Punkte des Kodex aus ärztlicher Sicht Selbstverständlichkeiten, die von HELIOS Kollegen auch bei den Fachgesellschaften eingefordert werden. Vor fünf Jahren gab es da noch Diskussionen, heute legen alle ihre Interessenkonflikte offen. Zu hoffen aber auch zu fordern ist, dass man die Offenlegung ernst nimmt. Der Kodex gibt den Anstoß, erneut zu hinterfra- Prof. Patrick Haage | Direktor des Zentrums für Radiologie HELIOS Klinikum Wuppertal und Mitglied des Medizinischen Beirats Fairness gilt auch bei Konflikten „Anständiges, gerechtes und ehrliches Verhalten gegenüber Mitarbeitern ist wichtig. Wie sonst sollte man Vertrauen aufbauen können, wenn man nicht zu dem steht, was man sagt? Selbst wenn man seine Meinung ändern musste, ist es sinnvoll, Entscheidungen zu erklären. Meine Erfahrung ist, dass Konflikte uns manchmal auch weitergebracht haben, wenn die Grundregeln des Umgangs beherzigt werden. Der Kodex hilft weiter, man kann ihn als Gelegenheit nutzen, über das eigene Verhalten nachzudenken, eine Art Eigeninventur zu machen. Und er hilft, HELIOS zu verstehen.“ Rainer Meinhardt | Klinikgeschäftsführer HELIOS Klinik Kipfenberg Die Orientierung am Patientennutzen, eine saubere Abrechnung und der Fakt, dass Medizin menschlich ist und sein soll – die wichtigsten solcher eigentlich selbstverständlichen Verhaltensweisen hat eine Gruppe aus HELIOS Managern und Medizinern zum Verhaltenskodex für Führungskräfte zusammengetragen. Die dort festgehaltenen Regeln stärken zwei der maßgeblichen Ziele unseres Unternehmens: die erstklassige medizinische Versorgung ebenso wie die wirtschaftliche Verantwortung. Sie spiegeln all jenes, was für eine konstruktive Zusammenarbeit in unserem Unternehmen gelten sollte und beschreiben den fairen Umgang miteinander auch in Konfliktsituationen. Alle HELIOS Geschäftsführer, die Chefärzte, die Pflegedienst- leiter und die Leiter der Zentralen Dienste werden diesen Kodex unterschreiben. Die Formulierungen sind eindeutig, auch wenn sie keine Schritt-für-Schritt-Anleitung bieten – der Kodex darf sich entwickeln und soll es auch. „Wir wollen mit dem Kodex auch eine Grundlage zum Dialog im Unternehmen selbst und mit außen stehenden Gruppen vorlegen“, so De Meo. Auf den Seiten 4 bis 7 stellen Ihnen verschiedene Führungskräfte vor, was der Kodex beinhaltet und was er für ihren Alltag bedeutet. Doch was meinen Sie? Im Intranetforum unter myHELIOS > HELIOS aktuell > Dialog > Forum Kodex zum Thema können Sie sich – gern auch kritisch – äußern. » Den vollständigen Kodex finden Sie hier: www.helios-kliniken.de/kodex » Schreiben Sie uns Ihre Meinung zu dem Thema: [email protected] Juli/August 2014 | HELIOS aktuell | 7 Titelthema Interview »Für den Klinikgeschäftsführer gilt dasselbe Ziel wie für das Ärzteteam« Was macht den HELIOS Verhaltenskodex aus? Und warum sind Boni mitunter ein zweischneidiges Schwert? Darüber sprach Kira Kollmeier mit Prof. Dr. Hubert Zirngibl, Chefarzt Viszeralchirurgie am HELIOS Klinikum Wuppertal, und Enrico Jensch, Regionalgeschäftsführer Mitte-Nord. Ist der Kodex eigentlich nichts anderes als eine gute Kinderstube auf Papier? Prof. Hubert Zirngibl: Im Prinzip ja. Was dort steht, sollte im alltäglichen Umgang miteinander selbstverständlich sein. Gerade im Krankenhaus – im Umgang mit Menschen, sowohl mit Kollegen als auch mit Patienten – ist Wertschätzung besonders wichtig. Grundregeln im menschlichen Miteinander müssen beherzigt werden; dafür ist der Kodex eine gute Basis. Enrico Jensch: Die Theorie ist klar. Eigentlich schade, dass man auf Papier bringen muss, was alle für ganz selbstverständlich halten. Wir wissen aber, dass es in der Praxis doch nicht immer funktioniert. Deshalb haben wir intensiv diskutiert und unsere Haltung auch schriftlich klar zu Papier gebracht. Der Kodex bietet keine Schritt-für-Schritt-Anleitung. Birgt das nicht die Gefahr, dass er endet, bevor er angefangen hat: nämlich mit der Unterschrift? Prof. Hubert Zirngibl: Es ist richtig, dass der Kodex allgemein gehalten ist. Nur so ist es überhaupt machbar gewesen, Dinge aufzuschreiben, die man im Zusammenleben berücksichtigen sollte. Aber es muss unser Ziel sein, den Kodex weiterzuentwickeln und sogenannte Ausführungsbestimmungen anzuhängen, die für alle gültig sind. Zum Beispiel in detaillierten Schritten erklären, wie man in Konfliktsituationen zu einer einvernehmlichen Lösung gelangt bis zu einer Trennung von einem Klinikgeschäftsführer oder Chefarzt. Kritisch muss ich anmerken, dass ich manche Formulierungen im Kodex nicht gerade glücklich finde, stellenweise sehr „geschäftsführerlastig“. Um so wichtiger ist es, dass auf der Basis des Kodex eine Verschriftlichung des Miteinander stattfindet, dass Klinikgeschäftsführer und Chefärzte kooperativ an einem Strang ziehen. Enrico Jensch: Ich habe die Entstehung des Kodex mit 8 | HELIOS aktuell | Juli/August 2014 verursacht – und finde ihn in der Umsetzung überhaupt nicht „geschäftsführerlastig“. Ich habe im Vorfeld viele Diskussionen mit unterschiedlichen Berufsgruppen geführt. Ja, wir haben auf beiden Seiten schwarze Schafe. Wir müssen unser Denken und letztlich auch unser Handeln gemeinsam umstellen, um die Geschicke einer Klinik einvernehmlich zu lenken: Wir gewinnen als Mannschaft – wir verlieren aber auch als solche. Das zu entwickeln, dazu dient auch die Diskussion um die Inhalte des Kodex. Prof. Hubert Zirngibl: Es kommt aber auch darauf an, wie der Trainer die Spieler aufstellt. Wie erkennt man einen guten Spieler? Es gab Zeiten im Klinikgeschäft, ganz ohne Finanzdruck, da haben wir Ärzte dominiert. Jetzt sind die Chefärzte oft zurückgedrängt worden. Es muss unser Ziel sein, auf freundschaftlicher Ebene zusammenzuarbeiten. Hans Walter Singer (ehem. Klinikgeschäftsführer des HELIOS Klinikums Krefeld; Anm. d. Red.) war da für mich ein Idealbild als Klinikgeschäftsführer. Der war in der Klinik, hat sich Sachen angeschaut, zugehört und diskutiert – und den dann folgenden Prozess erklärt, der dann auch nachvollziehbar war, obwohl wir manchmal anders gedacht haben und nicht immer begeistert waren. Ist es überhaupt machbar, den Patienten an die erste Stelle zu setzen und dennoch wirtschaftlich zu denken? Prof. Hubert Zirngibl: Ja, denn als erstes überlege ich als Arzt immer: Was ist für den Patienten erforderlich? Und dann erst: Wie komme ich dahin? Wir arbeiten nicht nach dem Motto „Hast du Bauchweh, mach ein CT“ – sinnvolle Diagnostik und sinnvoller Einsatz von Ressourcen, das ist unsere Medizin. Die Vorteile bei HELIOS liegen hier klar auf der Hand – der kostengünstige Einkauf bei unseren A-Lieferanten. Um dahinzukommen, diskutieren wir in den Fachgruppen. Da ist Kompromissfähigkeit gefragt. Interview Prof. Dr. Hubert Zirngibl Enrico Jensch Herr Professor Zirngibl, kann man vereinbarte Bonusziele beziehungsweise die Vorgaben des Klinikgeschäftsführers unter Einhaltung des Kodex überhaupt erreichen? Prof. Hubert Zirngibl: Bonusregelungen an sich finde ich nicht gut, weil die zwei Hauptziele Qualität und Wirtschaftlichkeit vom Klinikgeschäftsführer für das Haus vorgegeben werden und nicht von den Abteilungen beeinflussbar sind. Nur das Wissensziel kann von der Abteilung gesteuert werden. Enrico Jensch: Da kann ich nur wieder sagen: Der Mannschaftsgedanke zählt. Wir bekennen uns mit den Bonusvereinbarungen allesamt für das Haus. Nur so sind die Ziele für das Haus erreichbar. Alle erwarten alles von Allen – für den Klinikgeschäftsführer gilt dasselbe Ziel wie für das Ärzteteam. Prof. Hubert Zirngibl: Mannschaftsdenken erreicht man aber nicht mit einem Bonus, da bleibt immer ein fader Geschmack. Ich kann mich auch anders mit Qualität auseinandersetzen als mit Boni – und uns stehen hier gute Methoden zur Verfügung, zum Beispiel das Peer Review. Enrico Jensch: Die Realität zeigt aber doch, dass es sich mit Zielen erfolgreicher, besser und klarer führen lässt. Das Ringen um medizinische Zielerreichung zum Beispiel steht am Ende auch für eine deutlich bessere Qualität. Prof. Hubert Zirngibl: Für mich bleiben Bonusziele ein zweischneidiges Schwert. Laufen wir mit unserem Kodex Gefahr, es mit den Standardisierungen und Regeln zu übertreiben? Prof. Hubert Zirngibl: Unser Kodex hat eine Historie. Er soll als Basis einer Entwicklung gesehen werden, bei der Mediziner und Management im engen Schulterschluss zusammenarbeiten. Wir müssen aber auch die Chance haben, den Kodex an der Basis kennenzulernen, es nicht als Text aus Berlin abzutun. Enrico Jensch: Allein der Diskussionsbedarf hat ge- zeigt, dass eine Verschriftlichung notwendig war. Mich erschüttert noch immer dieses grundlegende Misstrauen der Ärzte. „Da hat sich in Berlin in der Geschäftsführung jemand wieder was ausgedacht“, dieses Bild muss aufgebrochen werden. Prof. Hubert Zirngibl: Mich wundert, dass Sie das erschüttert. Enrico Jensch: Lassen Sie mich doch mal erschüttert sein – wenn wir es endlich schaffen, Argwohn und Nebenkriegsschauplätze zu verlassen, dann wären wir alle miteinander noch besser. Wir verlieren noch immer zu viel Kraft durch Argwohn und Misstrauen. Prof. Hubert Zirngibl: Das hat sich leider in den letzten Jahrzehnten so entwickelt, als Ärzte immer wieder von oben überfallen wurden mit „Das muss jetzt so sein“ und an wichtigen Entscheidungsprozessen nicht beteiligt waren. Und aus diesen beiden Punkten wächst Misstrauen. „Im Kodex steht es aber anders!“ oder „ Sie verhalten sich nicht fair“ – wie würden Sie mit solchen Äußerungen von Kollegen umgehen? Prof. Hubert Zirngibl: Wenn mich einer anspricht: „Was hast du denn da gemacht?“ ist das erstens der richtige Weg und ich bin letztlich auch nur so gut, wie ich Kritik von anderen annehme. Über die Jahre sammelt man hier seine Erfahrungen. Enrico Jensch: Ich hatte Zeit, mich auch schon bei der Entstehung mit dem Kodex auseinanderzusetzen. Es braucht immer die inhaltliche und vor allem sehr ehrliche Auseinandersetzung – leider fehlt Einigen dazu die Bereitschaft und vielleicht auch die Übung. Das braucht Zeit, Umdenken und man kann auch nicht immer mit dem Kopf durch die Wand. Ein Kompromiss ist oft auch eine gute Lösung. Prof. Hubert Zirngibl: Dem kann ich nur zustimmen – Kritik annehmen und mit ihr umgehen können. Auch das ist guter Führungsstil. Juli/August 2014 | HELIOS aktuell | 9 Unternehmen kurz Notiert Gemeinsambesser Ein Apotheker auf Reisen HELIOS wird Träger der HSK Mit dem Erwerb von 49 Prozent der Gesellschaftsanteile an den Dr. Horst SchmidtKliniken (HSK) in Wiesbaden gehört nun ein siebter Maximalversorger zu HELIOS. Mit 23 Fachkliniken, vier Instituten und rund 1000 Betten ist die HSK das größte Klinikum in der Landeshauptstadt Wiesbaden. Ende Mai hatten die Wiesbadener Stadtverordneten mit großer Mehrheit dem Verkauf der Anteile der RHÖN-Klinikum AG an der Dr. Horst Schmidt Kliniken GmbH (HSK) an die HELIOS Kliniken GmbH zugestimmt. Mit der Übernahme der HSK ist die im September 2013 angekündigte Transaktion mit der RHÖN-Klinikum AG nun komplett abgeschlossen. Zu HELIOS gehören nun bundesweit 110 Kliniken. Konsequent transparent Gemeinsam mit rund 200 Krankenhäusern der Initiative Qualitätsmedizin (IQM) hat HELIOS Ende Mai die Qualitätsergebnisse 2013 seiner Kliniken im Internet veröffentlicht. Auch lässt sich im HELIOS Hygiene-Portal unter www.helios-kliniken.de/hygiene nachlesen, wie oft die wichtigsten infektionsrelevanten Erreger im Jahr 2013 in den Akut- und Rehakliniken von HELIOS vorkamen. Bereits seit 2012 veröffentlicht die HELIOS Kliniken Gruppe die Daten zur Keimbelastung in ihren Kliniken. 10 | HELIOS aktuell | Juli/August 2014 2500 Kilometer in einer Woche, quer durch Deutschland: Dr. Jan Leuthold ist derzeit besonders viel unterwegs. Der Leiter des Zentralen Dienstes (ZD) Apotheke hilft gerade dabei, zwei Welten zusammenzubringen. KIRA KOLLMEIER | Berlin S onntagabend geht’s los – nach Wiesbaden. Am nächsten Morgen ist dort ein wichtiges Thema selbst für Jan Leuthold Neuland: Einhundert Gewebetransplantationen von fremden Spendern, sogenannte allogene Knochenmarkstransplantationen, werden hier pro Jahr durchgeführt. „Diese Art der Stammzelltransplantation gab es bis dato nicht bei HELIOS, hier müssen wir dazulernen“, sagt der Apotheker. Für ihn ist besonders das umfangreiche Medikationsspektrum für die Patienten nach einem solchen Eingriff von Interesse. Gleich darauf geht’s dann nach Pforzheim. Mal eine Abwechslung für den ZD Leiter: ein Bewerbungsgespräch. Dienstag steht ganz im Zeichen der Sitzung der Arzneimittelkommission, dem wesentlichen Gremium für Fragen rund um Medikamente in jeder Klinik. Heute sind es fünf Chef- und Oberärzte unterschiedlicher Fachabteilungen, die in Pforzheim über Sortimentumstellungen, neue Medikamente oder den viel zu hohen Verbrauch von Arzneimitteln am Standort diskutieren. Dr. Jan Leuthold referiert zudem über die Fachgruppenarbeit und das Thema Sponsoring. Mittwoch trifft sich Leuthold in Titisee mit Thomas Geist, dem regionalen Medizincontroller der Regionen Baden-Württemberg und Bayern. Jede Menge Zahlen und Verbrauchsdaten werden diskutiert. Zeit bleibt nicht, um mal Stadt oder Landschaft zu genießen, denn wie an jedem Tag: Telefonkonferenzen zwischendurch, Anfragen zu Produkten oder Terminvereinbarungen mit Pharmavertretern. Donnerstag. Zurück in Pforzheim. Die Apotheke wird renoviert und saniert, die Sterilherstellung aufgrund ihrer baulichen und technischen Ausstattung geschlossen. „Kritische sterile Arzneimittel für die Krebstherapie werden jetzt am 100 Kilometer entfernten Standort Rottweil hergestellt“, erklärt Dr. Leuthold. „Von der Distanz werden die Patienten nichts bemerken, die Herstellung findet dann aber unter verbesserten räumlichen und hygienischen Bedingungen statt.“ Nachmittags fährt er Richtung Erfurt. „Nutze ich mal nicht die Fahrzeit zum Telefonieren, gibt’s Musik oder ein Hörbuch.“ Im Moment verkürzt ihm „Der Schwarm“ von Frank Schätzing die Fahrzeit. Wieder ein Abend im Hotel, auch das gehört dazu. „Meine Familie fehlt mir vor allem bei längerem Unterwegssein schon sehr“, so der Vater von drei Kindern. Freitagmorgen erwartet ihn bereits sein Kollege Dr. Dominic Fenske, Chefapotheker des HELIOS Klinikums Erfurt. Die hoffentlich letzte Vertragsverhandlung mit einer Pharmafirma steht an. „Hier geht es vor allem darum, die Verträge der neuen und alten HELIOS Kliniken zusammenzubringen.“ Das Ziel ist klar: Der jeweils beste Preis für alle Medikamente. „Es geht bei dieser Firma in Summe um mehrere Millionen Euro und sechsstellige Differenzen“, sagt Leuthold nüchtern. Gute Vorbereitung und Abstimmung mit den Kollegen und natürlich Kenntnisse aller Zahlen – das macht eine gute Verhandlung aus. Leutholds letzte Etappe für diese Woche dann ist Schwedt, wo er zu Hause ist – und sicherlich das Auto am Wochenende auch mal stehen lassen kann. Privatkliniken „Wir haben Klarheit in der Abrechnung geschaffen“ Am 12. Juni haben sich die HELIOS Privatkliniken GmbH und der Verband der Privaten Krankenversicherungen (PKV-Verband) auf eine neue Abrechnungspraxis geeinigt. Was das bedeutet, beantwortet Dr. Andrea Tübbicke, Geschäftsführerin der HELIOS Privatkliniken GmbH. tungskatalog verschriftlicht – und lassen uns daran auch transparent messen. Ist das Konzept der HELIOS Privatkliniken damit noch wirtschaftlich fortzuführen? Werden Sie Standorte schließen? Wieso bestand die Notwendigkeit, sich mit dem PKVVerband auf eine neue Abrechnung zu einigen? Mit Inkrafttreten des sogenannten Versorgungsstrukturgesetzes zum 1. Januar 2012 bestanden unterschiedliche Auffassungen zu den Abrechnungsmodalitäten der HELIOS Privatkliniken. Einige der strittigen Fragen konnten bereits vor der eigentlichen Einigung geklärt werden: So etwa die Abrechnung eines Investitionszuschlages durch das Bundesverfassungsgericht und die Umsatzsteuerpflicht durch eine Entscheidung des Bundesfinanzministeriums. Beide Abrechnungspositionen entfallen heute. Offen war aber noch die Höhe der Wahlleistungsentgelte für die Unterbringung im Ein- und Zweibettzimmer, zu der wir uns jetzt einigen konnten. Was bedeutet die Einigung für den Patienten? Die neuen Abrechnungsmodalitäten schaffen für die Patienten, Kostenträger und alle an der Behandlung Beteiligten Klarheit und Sicherheit bezüglich der Kosten für die Behandlung und die Inanspruchnahme von Zimmerwahlleistungen in den HELIOS Privatkliniken. Daneben entfällt rückwirkend zum 1. Januar 2012 die für unsere Leistungen geltende Umsatzsteuer von 19 Prozent, was Patienten und Kostenträger entlastet. Die Zimmerpreise wurden deutlich nach unten korrigiert. Wird sich an den Leistungen in den HELIOS Privatkliniken etwas ändern? An unseren Leistungen wird sich nichts ändern. Nach wie vor werden wir besonderen Service und Komfort in hotelähnlichem Ambiente bieten, denn nur so können wir den Erwartungen unserer Patienten entsprechen. Gemeinsam mit dem PKV-Verband haben wir diese Service- und Komfortleistungen nun in einem Leis- Die Frage wird uns nun des Öfteren gestellt. Mir liegt sehr viel daran, ganz klar zu sagen: HELIOS wird weiterhin am Konzept der Privatkliniken festhalten. Der hohe Zuspruch von Patienten zeigt uns, dass dieses Angebot attraktiv ist und nachgefragt wird. Diesen Bedarf wollen wir auch künftig erfüllen. Dies schließt jedoch nicht aus, dass einzelne Privatkliniken regelmäßig auf ihre Wirtschaftlichkeit hin überprüft werden und es im Zweifel zu einer Schließung kommen kann. Eine solche Schließung ist jedoch immer eine auf den jeweiligen Standort bezogene unternehmerische Einzelfallentscheidung. Werden an den ehemaligen RHÖN Standorten dennoch HELIOS Privatkliniken eröffnet, wie in der Vergangenheit, wenn neue Kliniken zu HELIOS kamen? Wir schauen uns grundsätzlich immer die individuellen Voraussetzungen am jeweiligen Standort an. Derzeit ermitteln wir die Potenziale für die Etablierung von neuen HELIOS Privatkliniken an den ehemaligen RHÖN Kliniken. Wo das gegeben ist, freuen wir uns natürlich auf neue und spannende Projekte. Parallel unterstützen wir die Klinikgeschäftsführer auch dabei, das Potenzial für Wahlleistungsstationen in den jeweiligen Plankrankenhäusern zu ermitteln und diese dann aufzubauen. Hier haben wir auf jeden Fall das Ziel, möglichst schnell entsprechende Bereiche zu etablieren, um unseren Patienten und Mitarbeitern die Nutzung von Wahlleistungen möglich zu machen. Sind mit der Einigung nun alle Rechtsstreitigkeiten mit dem PKV-Verband beigelegt? Ja. Wir sind froh, dass nun alle Fragen zur Abrechnung zwischen den Privatkliniken und dem PKV-Verband geklärt werden konnten. Die Einigung bringt für alle Seiten Vorteile und wir freuen uns, dass damit die Basis für eine gute und vertrauensvolle weitere Zusammenarbeit mit den privaten Krankenversicherungen geschaffen werden konnte. Juli/August 2014 | HELIOS aktuell | 11 Nachrichten Modernste Technik für Frühgeborene no nw NI mn r m w o HE BY BW Region baden-württemberg Region BAYERN HE Region Hessen m Region Mitte mn Region Mitte-Nord ni Region Niedersachsen no Region Nord-Ost nw Region Nord-West o Region Ost r Region Rheinland w Region West BW BY zitat des monats » Mit der Inbetriebnahme des zweiten Bauabschnittes können wir viele Vorteile des Neubaus vollständig nutzen. Darauf freuen wir uns riesig.“ Alexander Holubars, Klinikgeschäftsführer HELIOS Klinikum Krefeld über die Eröffnung des Neubaus 12 | HELIOS aktuell | Juli/August 2014 Chefarzt Prof. Rosahl (l.) setzt gemeinsam mit seinem Team und den Kollegen der HNO der Patientin das ABI ein. Zurück in die Welt der Töne Hirnstamm-Implantat lässt Patientin wieder hören M Erfurt Plötzlich das eigene Kind nicht mehr hören können – vor zwei Jahren war das die Situation, der sich Susann Frankenstein, Mutter eines damals dreijährigen Sohnes, stellen musste. Als Folge der Erbkrankheit Neurofibromatose Typ 2 hatten sich bei der 30-Jährigen gutartige Hirntumore gebildet, sogenannte Vestibularisschwannome. Beide Hör- und Gleichgewichtsnerven wurden dadurch zerstört. Neben Schwindel und Gleichgewichtsproblemen litt Susann Frankenstein zunächst unter Hörstörungen, später ertaubte sie. „Ich hatte Levin hören können und plötzlich war alles still. Wir mussten mit Hilfe von Gebärdensprache und Lippenlesen neu lernen miteinander zu kommunizieren“, sagt die aus Sachsen stammende Patientin. Um zumindest Alltagsgeräusche wie eine Türklingel oder ein herannahendes Auto wieder hören zu können, implantierte ihr ein interdisziplinäres Team um Prof. Steffen Rosahl, Chefarzt der Neurochirurgie im HELIOS Klinikum Erfurt, ein auditorisches Hirnstammimplantat, kurz ABI: „Dafür haben wir den Tumor im Kleinhirnbrückenwinkel abgetragen und im Bereich des früheren Hörnervs einen Elektrodenträger am Hirnstamm eingesetzt.“ Danach befestigten Prof. Dirk Eßer und Dr. Stefan Reinsch, Chef- und Oberarzt der HNOKlinik, das implantierbare Teil des Hörsystems unter der Haut. Der außen liegende Sprachprozessor verwandelt Töne in elektrische Reize, die dann auf die HirnstammElektrode übertragen werden. Da Susann Frankensteins Hörnerven nicht mehr intakt sind, wird sie trotz ABI nicht mehr wie früher hören können. Aber: Alltagsgeräusche kann sie tatsächlich wieder wahrnehmen. Sie ist überglücklich: „Mein Ziel ist es nun, durch regelmäßiges Training bald auch Wörter und kurze Sätze verstehen zu können.“ Beatrix Salzgeber O Leisnig Einer von Deutschlands modernsten Transportinkubatoren steht derzeit in der HELIOS Klinik Leisnig. Der Hersteller hat kürzlich das weltweit erste Gerät der Baureihe an Dr. Hassan Issa, Chefarzt der Leisniger Pädiatrie, überreicht. „Für uns ist das ein riesiger Fortschritt“, sagt Dr. Issa. Es helfe, die Neonatologie auf höchstem Niveau zu halten. Der neue Inkubator ermöglicht nun, Frühgeborene und schwer erkrankte Neugeborene anderer Kliniken mit dem Rettungswagen oder Hubschrauber sicher in die Level-2-Intensivstation nach Leisnig zu verlegen. Anrutschen im Anzug NW Damp Am 20. Juni fiel in Damp der Startschuss für den „Tag der offenen Tür“ im neuen Entdeckerbad. Rund um die Uhr waren Besichtigungen und kostenfreies Baden möglich. Zu Beginn schlitterten stellvertretend für Betreiber und Bauherr die Geschäftsführer der ostsee resort damp, Ralf Germer, und der Kurbetriebe Damp, Rene Kinza, im Anzug die 97 Meter-Rutsche hinab. 2350 Gäste besuchten die 24-Stunden-Veranstaltung. Aus den Regionen Hochmoderner EKG–Chip für Patienten Mini-Elektrokardiogramm deckt seltene Herzrhythmusstörung auf Lauf zwischen den Meeren 96,3 Kilometer versetzen eine ganze Region ins Lauffieber NW Fast 700 Staffeln mit rund 7000 Läufern trugen bei Norddeutschlands größtem Mannschaftsevent am 24. Mai ihr Staffelholz von der Nord- an die Ostseeküste. Auf insgesamt 96,3 Kilometern quer durch Schleswig-Holstein wechselten die Stäbe neun Mal den Träger, bevor sie die Schlussläufer der Staffelteams aus Vereinen, Schulen, Hobbyläufern und Firmengruppen ins Ziel im Ostseebad Damp brachten. mN Berlin-Buch Erstmalig setzten die Spezialisten der Klinik für Kardiologie und Nephrologie bei einem Patienten das Mini-Elektrokardiogramm (EKG) zur Dauerüberwachung der Herzschläge ein. Der EKG-Chip der neuesten Generation ist mit einer Breite von zirka 1,2 Zentimetern und einer Länge von vier Zentimetern nur noch ein Drittel so groß wie die bisherigen Rekorder und wird mit einer Spritze unter die Haut neben dem Brustbein injiziert. „Der Eingriff ist für den Patienten einfacher und kann unter örtlicher Betäubung erfolgen. Ein weiterer großer Vorteil ist das absolut überzeugende kosmetische Ergebnis, denn durch die geringe Größe ist der Chip äußerlich kaum noch sichtbar“, erklärt Dr. Michael Wiedemann, Kardiologe und Leiter des HELIOS-Herz-Rhythmus-Zentrums BerlinBrandenburg. Nicht zuletzt dauert es auch nur noch zirka eine Minute, um den neuen Chip einzusetzen – deutlich weniger als der frühere 30-minütige operative Eingriff. Von der neuen Technologie können Patienten profitieren, die unter bisher ungeklärten Ohnmachtsanfällen leiden. Um herauszufinden, ob die plötzlichen Bewusstlosigkeiten Folgen einer seltenen Herzrhythmusstörung sind, ist es notwendig, den Herzschlag permanent zu verfolgen. Der MiniEreignisrekorder zeichnet die Herzaktivität des Patienten rund um die Uhr auf und kann bis zu drei Jahre im Körper verbleiben. Die gespeicherten Daten werden dann in den ärztlichen Sprechstunden oder über die internetbasierte Telemedizin an das Klinikum übermittelt und vom behandelnden Arzt ausgewertet. Angeboten wird das Verfahren unter anderem an den HELIOS Standorten Wuppertal, Plauen, Erfurt und Schwerin. Danielle Dähn momentaufnahme Prof. Gabriela Möslein erhält Felix Burda Award W Zu den Preisträgern des diesjährigen Felix-Burda-Awards gehört die Chefärztin der Chirurgischen Abteilung im HELIOS St. Josefs-Hospital BochumLinden, Prof. Dr. Gabriela Möslein. Sie wurde aufgrund der Nachhaltigkeit ihres Projektes zur Früherkennung von Darmkrebs ausgezeichnet. Seit 2003 führt die Medizinerin den Vorsitz des Vereins Düsseldorf gegen Darmkrebs e.V., ein Netzwerk, das in ganz Nordrhein-Westfalen für die Darmkrebsfrüherkennung wirbt und auf die familiäre Risikokonstellation fokussiert. Während die letzten Staffeln nach knapp elf Stunden den Strand im ostsee resort damp erreichten, lief die erste Staffel bereits nach 5:16:33 Stunden als Sieger durch den Zielbogen. Die HELIOS Kliniken sicherten sich mit 6:02:25 Stunden als schnellstes HELIOS Team erneut den siebten Platz der Offenen Wertung. Insgesamt nahmen elf Teams von HELIOS am Lauf teil. Juli/August 2014 | HELIOS aktuell | 13 Nachrichten Friederike Tautz hat sich nach einem schweren Autounfall ihren Alltag zurück erkämpft. In der HELIOS Klinik Holthausen las sie im April aus ihrem Buch "Wenn plötzlich nichts mehr einfach ist". Oben links im Bild: Dr. med. Axel Petershofer, Ärztlicher Direktor. Rehabilitation Aus dem Koma zurück ins Leben Der 10. Oktober 2012 veränderte das Leben von Friederike Tautz. Das Auto der 22-Jährigen kam ins Schleudern und prallte gegen einen Baum. Ein Überlebenskampf begann. Volker Martin | Holthausen F riederike Tautz verlor nicht ihr Leben, aber für lange Zeit ihre Selbstständigkeit. SchädelHirn-Trauma lautete die Diagnose, die nach dem schweren Autounfall in einem österreichischen Akutkrankenhaus gestellt wurde. Kopf-OP, Einblutungen im Gehirn und ein künstliches Koma ließen die Chance auf ein selbstständig geführtes Leben für die heute 22-Jährige gering erscheinen. Doch Friederike Tautz überraschte alle. Und stellte jetzt, eineinhalb Jahre später, in der HELIOS Klinik Holthausen, dem Ort ihrer neurologischen Rehabilitation, das Buch „Wenn plötzlich nichts mehr einfach ist – zurück ins Leben“ vor. In der Reha-Klinik musste die junge Frau all das wieder lernen, was ihr Körper bis dahin aus dem Effeff konnte: die Umwelt wahrnehmen, essen, trinken, schlucken, sprechen, sitzen, stehen, gehen, lächeln. Jeden einzelnen Handgriff musste sie neu meistern. „Nase putzen, Waschen, einen Trinkbecher nutzen, Worte finden und formulieren – das alles wurde zur 14 | HELIOS aktuell | JuLi/August 2014 großen Herausforderung“, sagt Friederike Tautz. War es anfangs ein langer Lidschlag, der ein „Ja“ signalisierte, lernte ihr Mund mit der Zeit dieses Wort wieder auszusprechen. Erst als Krächzen, später als Wort, am Anfang noch undeutlich, verwaschen und nuschelig. Psychologen der Klinik kümmerten sich während ihres fast viermonatigen Aufenthaltes um die Therapie der Seele. „Je mehr ich die Außenwelt wieder wahrgenommen habe, desto schwerer fiel es mir, die körperlichen Einschränkungen zu akzeptieren. Eine Prognose kann einem niemand geben“, sagt Friederike Tautz. Denn: Das Gehirn ist zwar sehr flexibel und bei einer Schädigung übernehmen oft andere Bereiche die Funktionen des untergegangenen Gewebes. „Oft, aber eben nicht immer.“ Friederike Tautz hatte Glück – und einen zähen Willen. Heute steht sie wieder mit beiden Beinen im Leben, auch ihr größter Traum geht in wenigen Wochen in Erfüllung: Sie nimmt ihr Studium Unternehmensführung in der Tourismus- und Freizeitwirtschaft in Österreich auf. Aus den Regionen Was ist ein künstliches Koma? Dr. Axel Petershofer, Ärztlicher Direktor der HELIOS Klinik Holthausen, beantwortet die wichtigsten Fragen. Was ist ein künstliches Koma? Koma heißt auf Griechisch „tiefer Schlaf“ und beinhaltet eine schwere Bewusstseinsstörung, bei der auch starke äußere Reize wie starke Schmerzreize keine Weckreaktion auslösen. Hierbei können Körperfunktionen wie Atmung und Herzschlag noch erhalten sein. Warum ist es notwendig, Patienten in ein künstliches Koma zu legen? Bei Gehirnerkrankungen wie z.B. einem SchädelHirn-Trauma oder einer Hirnblutung kann ein sogenanntes künstliches Koma notwendig sein, um die Regeneration des schwer geschädigten Gehirns zu erleichtern und – bedingt durch das herabgesetzte Bewusstsein – Stress, Schmerzempfinden, Angst und motorische Reaktionen des Erkrankten zu reduzieren. Bei einem medikamentös erzeugten Tiefschlaf wird der Patient beatmet und die Körperfunktionen werden von außen gezielt gesteuert und kontrolliert. Gibt es eine maximale Dauer für ein künstliches Koma? Eine Standarddauer für ein künstliches Koma gibt es nicht. Sie richtet sich individuell nach der Art und Schwere der Erkrankung. Welche Areale des Gehirns sind reversibel? Wird das künstliche Koma beendet, entscheiden neben den unterschiedlich lokalisierten strukturellen Schäden des Gehirns auch die intensive rehabilitative Förderung des Patienten über zurückbleibende funktionelle Störungen. Eine langjährige Förderung durch gezielte Therapien kann dann auch nach sehr langer Zeit zu weiteren Fortschritten führen. Neue Generation von Herzklappenprothesen eingesetzt Aortenklappe reduziert das Risiko für Herzinsuffizienzen Erik Thiel | Karlsruhe An der HELIOS Klinik für Herzchirurgie Karlsruhe wurde erstmals eine neue Generation der Transkatheter-Aortenklappen implantiert. Im Vergleich zu herkömmlichen Herzklappenprothesen ist die durch die Herzspitze eingeführte Klappe deutlich dichter. Möglich wird dies durch eine äußere Manschette, auf der ein Stoffring sitzt, der sich mit Blut füllt. Dadurch schließt die Klappe sehr dicht auf das Gewebe. Bereits 2013 zeigte eine unter anderem in Karlsruhe durchgeführte Zulassungsstudie, dass mit der neuen Prothese schwere Undichtigkeiten fast ganz vermieden werden können, leichte Undichtigkeiten werden um rund die Hälfte reduziert. „Ein weiterer Vorteil der Klappe ist ihr spezieller Faltmechanismus, durch den sie kleiner als vergleichbare Prothesen ist. Da dann dünnere Einführungsinstrumente genutzt werden können, stehen unterschiedliche Implantationswege zur Verfügung: transfemoral – durch das Gefäß; transapikal – durch die Herzspitze; oder transaortal – durch die Hauptschlagader“, erklärt Dr. Holger Schröfel, Oberarzt der Klinik für Herzchirurgie. Damit kann jedem Patienten die optimal passende und risikoärmste Implantationsmöglichkeit angeboten werden. Knapp 1800 interventionelle, kathetergestützte Aortenklappenimplantationen wurden seit April 2008 durch das TAVI-Team Karlsruhe (TAVIK) in der HELIOS Klinik für Herzchirurgie Karlsruhe vorgenommen. Das interdisziplinäre und trägerübergreifende Team aus den HELIOS Herzchirurgen und den Kardiologen des Städtischen Klinikums Karlsruhe und den St. Vincentius-Kliniken Karlsruhe nimmt damit international eine führende Rolle ein. HELIOS Klinik Holthausen (Hattingen) In der Fachklinik für neurochirurgische und neurologische Rehabilitation begleitet ein Team aus u.a. Physio-, Ergo- und Kunsttherapeuten, Logopäden und Psychologen die Patienten zurück in ein möglichst eigenständiges Leben. 2013 wurden in der Klinik 2318 Patienten behandelt. Juli/August 2014 | HELIOS aktuell | 15 Nachrichten Modernisierung Eine Küche zieht um „Unser Café ist ab Freitag, 13:30 Uhr, geschlossen. Ab Montagmorgen sind wir gerne wieder für Sie da!“ Ein kleines Schild kündigt an, was am Wochenende passiert: Der Café- und Küchenbereich der HELIOS Klinik Rottweil zieht um. VON ANDREA SCHMIDER | ROTTWEIL V or einigen Wochen war ein Teil des Erdgeschosses mit Planen abgehängt, große Poster verrieten, was dahinter passierte. Hier entstand das neue Café der HELIOS Klinik Rottweil, etwas kleiner als der bisherige Cateringbereich, dafür sehr hell, modern und freundlich und mit großer Terrasse. An einem Wochenende Ende März ziehen Café und Küche dann auf die „andere Seite“ im Foyer der HELIOS Klinik Rottweil. Anders geht’s nicht, denn viele Mitarbeiter, externe Gäste und Besucher kommen während der Woche zum Mittagessen hierher. Der Umzug wird zum öffentlichen Ereignis, schließlich muss alles durch die Eingangshalle geschoben werden. Küchenleiter Jörg Hinderberger und sein Team schaffen zunächst das Inventar „von links nach rechts“, mit Unterstützung ihrer Kolle- gen von der Haustechnik. Teller, Besteck, Gläser, die Waren aus dem Lager, aber auch das Büro des Küchenchefs, Tische und Stühle, die Eistruhe – das alles wechselt die Seite, beobachtet und zwischendurch humorvoll kommentiert von Besuchern und Patienten. Hinter den Kulissen sind Techniker damit beschäftigt, die Küchengeräte wieder anzuschließen. Es gilt, die Spülmaschine an neuer Position zu installieren und in Gang zu bringen, auch die beiden großen Kombidämpfer werden im neu gestalteten Küchenbereich wieder zum Einsatz kommen. Parallel dazu richtet die Mannschaft aus der Küche ihren künftigen Arbeitsplatz ein. Am Montag öffnet das Café dann seine Türen – und das Küchenteam wirkt eingespielt wie eh und je, alles klappt wie am Schnürchen. Draußen scheint an diesem Tag die Sonne, und zum Mittagessen ist die neue Terrasse voll besetzt. Umzug erfolgreich geschafft! Sport steigert den Effekt der Dialyse Manfred Mainhard nutzt Dialyse-Zeit zum Radeln. Dr. Maike Marckwordt | Damp M Patient Manfred Meinhard fährt während der Dialyse unter Kontrolle von Schwester Manuela Hülle Liegefahrrad. 16 | HELIOS aktuell | Juli/August 2014 anfred Meinhard tritt kräftig in die Pedale. Der 72-Jährige ist fit: Zuhause trainiert er täglich mit dem Expander und auf dem Crosstrainer. Die wöchentlichen Ausdauereinheiten am Fahrradergometer der Rehaklinik in Damp sind jedoch etwas Besonderes: Er absolviert sie im Liegen – während er an die Blutwäsche angeschlossen ist. Bewegung gilt als eines der wirksamsten Mittel, um z.B. Diabetes und Bluthochdruck vorzubeugen. Aber auch bei vorhandenen gesundheitlichen Problemen ist Aktivität wichtig. „Während man noch vor zehn Jahren oftmals Bettruhe und Schonung empfahl, gibt es heute kaum noch ein chronisches Krankheitsbild, bei dem man nicht von einem positiven Effekt durch Bewegung ausgeht“, sagt Prof. Dr. Matthias Köhler, Ärztlicher Direktor der HELIOS Rehaklinik Damp und Chefarzt der Dialyseabteilung. Das gilt im Besonderen für Dialysepatienten, die mindestens dreimal pro Woche während der Blutwäsche für mehrere Stunden ans Bett gefesselt sind und sich schon aus Zeitgründen oft weniger bewegen können als Gesunde. Zum anderen schwächt die Nierenerkrankung den Körper. Durch Bewegung kann der Patient diesem Leistungsverfall entgegenwirken. Genau hier setzt das Angebot an. Bestätigt werden die Damper durch aktuelle Studien, die zeigen, dass durch körperliche Aktivität während der Dialyse die Effektivität der Blutwäsche gesteigert wird. „Durch das Training gehen die Entzündungswerte zurück und der Blutdruck sinkt, was Herz und Gefäße erheblich entlastet“, so Köhler. „Die Patienten fühlen sich besser. Und das hat nachweislich Auswirkungen auf die Psyche – ein weiterer wichtiger Punkt, da viele Dialyse-Patienten unter Depressionen leiden.“ Aus den Regionen kurz Notiert Weltweit größte EndoCuff-Studie Die HELIOS Kliniken Northeim und Siegburg haben die weltweit größte EndoCuff-Studie durchgeführt. Der Koloskopie„Igel“ EndoCuff ist eine neuartige Aufsatzkappe mit flexiblen Seitenärmchen. Er verbessert dadurch signifikant die Erkennung von Darmpolypen während einer Darmspiegelung. An der Studie hatten 498 Patienten teilgenommen. Aufgrund dieses Erfolges unterstützt die HELIOS Forschungsförderung nun eine Studie mit weiteren HELIOS Kliniken, um den breiten Einsatz des EndoCuffs zu evaluieren. Die Apotheke zieht ins Haupthaus Mit dem Umzug der Küche können jetzt die nächsten Umbau-Schritte in Angriff genommen werden: Die Klinikapotheke, bisher in einem separaten Gebäude untergebracht, wird in das Haupthaus verlegt; sie findet ihre neue Bleibe im ehemaligen Küchenbereich und in den Räumen der Technik. Das erleichtert die Logistik, denn so können sämtliche Waren über den Wirtschaftshof angeliefert werden. Tagesklinisches Zentrum gegründet Neubau des HELIOS Klinikums Krefeld eröffnet 200 Millionen Euro in Bau und Modernisierung investiert. Marina Dorsch | Krefeld Es ist vollbracht! Mit mehr als 250 geladenen Gästen und tausenden Besuchern feierte das HELIOS Klinikum Krefeld nach fünfjähriger Bauzeit Ende Juni mit einem offiziellen Festakt und anschließendem Tag der offenen Tür die Fertigstellung des KrankenhausNeubaus. Die 200 Millionen Euro Bau- und Modernisierungskosten bezeichnete Krefelds Oberbürgermeister Gregor Kathstede als die wahrscheinlich wichtigste Investition der vergangenen Jahrzehnte in die Samt- und Seidenstadt: „Ein großartiger Tag für Krefeld!“ In Möbelpacker-Montur mit viel Augenzwinkern und Selbstironie eröffneten Klinikgeschäftsführer Alexander Holubars und Regionalgeschäftsführer Hans Walter Singer den Festakt. Bei aller Festtagsfreude blieb auch der notwendige Raum für nachdenkliche Momente und die Erinnerung an den tragischen Todesfall auf der Baustelle. Mit dem hochmodernen Klinikum verfügt die Region nun über eine Infrastruktur, die Spitzenmedizin, komplexe Eingriffe und hochspezialisierte interdisziplinäre Leistungen heute voraussetzt. Statt grauer 70er-Jahre Architektur dominieren lichtdurchflutete Verbindungsmagistralen, großzügige Offenheit und frische Farben die Optik. Dank der umfassenden Investitionen in Gebäude und Medizintechnik ist der gewaltige Investitionsstau vergangener Jahre endlich aufgelöst. Nach acht Monaten Bauzeit wurde am HELIOS Hanseklinikum Stralsund das neue tagesklinische Zentrum für psychisch kranke Menschen eröffnet. Es umfasst zwei neue Tageskliniken für die Behandlung junger Erwachsener im Alter von 18 bis 23 Jahren sowie für Patienten mit bipolaren Störungen. Das Konzept schließt eine wichtige Lücke zwischen vollstationärer und ambulanter Betreuung und richtet sich an Patienten, die keine vollstationäre Versorgung, jedoch professionelle Hilfe für verschiedene Herausforderungen im Alltag benötigen. Juli/August 2014 | HELIOS aktuell | 17 Wissen kurz notiert Fitness First erlässt weiter die Clubgebühr Noch bis Ende September 2014 können HELIOS Mitarbeiter und ihre Angehörigen beim Abschluss eines Vertrages mit unserem Kooperationspartner Fitness First die Clubgebühr sparen. Auch zahlen sie in den deutschlandweit vertretenen Sportstudios monatlich zehn Euro weniger und die üblicherweise jährlich anstehende Erhöhung von 1,99 Euro im Monat fällt weg. Die Studios bieten neben Kardio- und Kraftgeräten ein vielseitiges Kursprogramm, unter anderem Pilates und Zumba, sowie teilweise einen Wellness- und Spa-Bereich. Ebenfalls enthalten sind Fitness-Tests und die Erstellung eines persönlichen Trainingsplans. Erfurter üben an Modellen Das HELIOS Bildungszentrum Erfurt hat bei seinem Tag der offenen Tür im Juni nicht nur sein neues Domizil präsentiert, sondern auch die neuen Simulationsmodelle. Diese werden im Rahmen des LOM Projektes „Interprofessionelles Skillstraining“ eingesetzt, um den Umgang mit Patienten zu üben. Medizinstudierende, Auszubildende und Klinikmitarbeiter können an den Modellen alltägliche Tätigkeiten wie die Blutentnahme oder das Anlegen von Verbänden so realitätsnah wie möglich trainieren. Sogar eine Entbindung kann mithilfe einer Puppe simuliert werden. 18 | HELIOS aktuell | Juli/August 2014 Pflege will praktische Ausbildung bei HELIOS stärken Was können wir tun, damit die praktische Pflegeausbildung besser wird? Mit dieser Frage beschäftigt sich die Pflege seit Beginn des Jahres. Susanne Zamecki | Berlin P flegeschüler werden in jeder Situation in der Klinik angeleitet – formell oder informell. Dass dieser Fakt ins Bewusstsein aller Pflegemitarbeiter gehört, ist eine der Erkenntnisse aus den regionalen Treffen der Pflege zum Thema Praxisanleitung. Zuvor hatte die Absolventenbefragung ergeben, dass es bei HELIOS im Bereich Praxisanleitung noch Verbesserungspotenzial gibt. Einmal jährlich kommen deshalb nun in jeder Region die Pflegedienstleiter, die verantwortlichen Praxisanleiter der Kliniken und die Leiter der Bildungszentren zusammen, um sich verbindliche, regionale Ziele zu setzen. „Wir wollen eine Nachhaltigkeit erreichen und der Praxisausbildung eine andere Wertigkeit geben. Daher hat die Erweiterte Geschäftsführung hierzu eine Handlungsempfehlung verabschiedet, deren Umsetzung nun in den Regionen erfolgt, wobei jede Region ein bisschen anders vorgeht und in Teilen unterschiedliche Schwerpunkte setzt“, sagt Mandy Dietel, die Koordinatorin der HELIOS Bildungszentren. „Was sich aber jetzt schon abzeichnet ist, dass die Rolle der Praxisanleiter gestärkt wird.“ Teilweise wurde der Bedarf gesehen, das Thema verstärkt in die Hände von hauptamtlichen Praxisanleitern zu legen. „Entschieden wird das natürlich in den Kliniken selbst“, so Dietel. Weitere Ideen zur Verbesserung waren u.a. der konsequente Einsatz von Instrumenten wie dem Kompetenzkompass für PflegeAzubis und eine verstärkte Fortbildung für Praxisanleiter. Zahl des monats 583 Um soviel Prozent ist die Zahl der Seitenaufrufe der Seminardatenbank im Vergleich zum Vorjahreszeitraum vom Mai 2013 bis Mai 2014 gewachsen. Auch die Anzahl der Buchungen ist um das Zehnfache gestiegen. „Das Angebot ist mit mehr Seminaren attraktiver geworden, außerdem werben nun auch die regionalen Fort- und Weiterbildungsbeauftragten für die Seminardatenbank“, erklärt Waltraud Georg, Leiterin der HELIOS Akademie, den Anstieg. » Die Seminardatenbank finden Interessierte unter: myHELIOS > Wissen > Seminardatenbank Der Patient, mein Gast Im Flugzeug wird Service groß geschrieben. Was Krankenhausmitarbeiter davon lernen können. Lust auf Belletristik Das Hohe Haus: ein Jahr im Parlament Roger Willemsen hat 2013 Tag für Tag bis spät in die Nacht die Bundestagsdebatten unserer Volksvertreter von der Zuschauertribüne aus verfolgt - aus dem Blickwinkel eines Augenzeugen und mündigen Bürgers sowie ohne die Beeinflussung der audio-visuellen Botschaften der Massenmedien. Sein Fazit: Der Bundestag funktioniert, doch ganz anders als angenommen. Voller Esprit, klug und komisch ist das Buch, aber das Lachen bleibt einem oft im Halse stecken. » Lesen Sie den gesamten Artikel unter: myHELIOS > Wissen > Zentralbibliothek > Wissenswertes › Infotainment › Belletristik Ralf Mader | Siegburg I n einem Krankenhaus will der Patient nicht nur gesund werden, sondern sich auch wohlfühlen. Doch wie steht es um den Servicegedanken der Mitarbeiter? Um deren Freundlichkeit zu schulen, luden die Pflegedienstleitung des HELIOS Klinikums Siegburg und das Patientenmanagement der HELIOS Privatklinik Siegburg zum fiktiven Business-Class-Flug „Der Patient, mein Gast“ ein. Bordkarte und Lunchpaket der „Fluglinie“ inklusive. Wie vermeide ich Konfrontationen? Was kann man sich bei den meist souveränen Stewardessen abschauen? Welche Bedeutung haben der Tonfall, die Mimik und Gestik? Fragen, über die die Teilnehmer intensiv diskutierten. Ausgangspunkt dafür war u.a. der Dialog zweier „Reisender“ – Angestellte eines Krankenhauses und einer Fluggesellschaft –, in dem wie in einem Theaterstück zu erleben war, warum Kommunikation schiefläuft. Das liegt oft an der Fachsprache: Nein, DM steht nicht für eine Klinik mit Supermarkt sondern für den Diabetes-Mellitus-Patienten. CHE nicht für Che Guevara sondern für Cholecystektomie – wenn die Galle entfernt werden muss. „Wir haben die Handlung in ein Flugzeug verlegt, weil dort der Service groß geschrieben wird“, sagte Pflegedienstleiter Gerd Bloemertz, der das Seminar zusammen mit Frank Wennmachers (Leiter Patientenmanagement HELIOS Privatklinik Siegburg) initiierte. „So änderte sich die Perspektive und die Teilnehmer konnten sich besser in den Gast hineinversetzen.“ E-BOOK Rauchfrei in 5 Wochen Wer endlich mit dem Rauchen aufhören möchte, findet hier Hilfe: Mit dem Ratgeber zur Rauchentwöhnung halten die Autoren Ernest Groman und Astrid Tröstl dem rauchenden Leser humorvoll den Spiegel vor – das Buch ist rund um die 83 Ausreden zum Weiterrauchen aufgebaut. Mitarbeiter können das EBook kostenlos im Bibliotheksportal herunterladen. Termine 2. September Souverän mit Ängsten und Beschwerden umgehen/ Schleswig Die Teilnehmer lernen, dass in jedem Konflikt auch eine Chance steckt. Praktisch geübt wird unter anderem die Stressbewältigung und der Umgang mit negativen Gefühlen. 9. September Deeskalationstechniken im klinischen Alltag/Wuppertal Dieses Seminar ist gedacht für alle im Krankenhaus, die Kontakt mit Patienten haben. Zu ihrem Alltag gehört auch der Umgang mit unzufriedenen und aggressiven Menschen. Durch Vortrag und Übungen werden die Grundlagen der Handlungsmöglichkeiten in diesen Situationen vermittelt. 12. und 13. September ICF Grundlagen der rehabilitativen Ziele/Damp Die ICF dient als standardisierte Sprache zur Beschreibung des Gesundheitszustandes eines Menschen. Führungskräfte, leitende Therapeuten sowie Ärzte lernen in diesem Kurs das ICF-Modell kennen. Mit Fallbeispielen. 9. bis 11. September (Teil 1) Therapeutisch aktivierende Pflege Erwachsener/Holthausen Schwerpunkt des Kurses ist die Vermittlung von praktischen Fähigkeiten nach Bobath-Konzept im Umgang mit erwachsenen Patienten mit erworbenen Hirnschädigungen. Der Kurs dauert zehn Tage und ist u.a. von der BIKA® (Bobath-Initiative für Kranken- und Altenpflege e. V.) anerkannt. INTRANET Was ist was? » Im Abkürzungsverzeichnis finden HELIOS Mitarbeiter Erklärungen von gängigen Abkürzungen im Unternehmen: myHELIOS > Unternehmen > HELIOS Was ist was? überblick HELIOS Seminare » Seminartermine finden HELIOS Mitarbeiter unter: myHELIOS > Wissen > Seminardatenbank Juli/August 2014 | HELIOS aktuell | 19 Menschen PORTRÄT Zwischen Kniescheibe und Dopingprobe Seit 20 Jahren tourt Dr. Wolfgang Plescher als ehrenamtlicher Teamarzt von Nationalmannschaften und Bundesligisten durch die Welt. Kathrin Unterberg | Duisburg J edes Mal, wenn der Anstoßpfiff ertönt, rauscht Wolfgang Plescher der Puls in den Ohren. Denn jetzt muss sein Team auf dem Platz Gas geben. Der 60-jährige Chirurg ist Mannschaftsarzt der deutschen Basketball-Nationalmannschaften und Sportler durch und durch. Deshalb hat er auch bisher gegen das eigene Herzklopfen bei knappen Spielverläufen kein Rezept gefunden: „Man ist automatisch Teil der Familie, teilt Jubel und Erwartungsdruck.“ Mehrmals im Jahr fährt der Sportmediziner und Medizincontroller des HELIOS Klinikums Duisburg mit den Mannschaften zu Länderspielen oder Meisterschaften in ganz Europa, das große Notfallset immer in der prall gepackten Tasche. Auch die Bundesligafußballer des MSV Duisburg hat er davor jahrelang betreut. Für ihn ist das Ehrenamt ein schöner Ausgleich zum All20 | HELIOS aktuell | Juli/August 2014 tag, für die Sportler oft die entscheidende Unterstützung. Denn ob eine leichte Grippe, gebrochene Kiefer oder die völlig verrutschte Kniescheibe – Wolfgang Plescher ist auf vieles vorbereitet. Und obwohl die Sportverletzungen erstaunlicherweise nur » Man ist automatisch Teil der Familie, teilt Jubel und Erwartungsdruck. rund 30 Prozent seiner Einsätze ausmachen, hat er hier die besten Tricks entwickelt: „Wir mussten oft improvisieren, vor allem wenn die medizinische Versorgung in den Gastgeberländern nicht stabil war.“ Knochenschienen aus Eisstielen oder Sektkorken gegen Hämatome – er nutze so ziemlich alles, was verfügbar war. Ein bisschen schwelgt der gebürtige Franke während seiner Einsätze aber auch in Erinnerungen an die eigene Profisportler-Zeit, allerdings auf kleinerem Feld. Denn schon als Schüler entschied sich der 1,87 m große Wahlduisburger für den Volleyballsport und machte nach seinem Abitur am Netz Karriere. Er spielte beim damaligen Bundesligisten Eintracht Frankfurt sowie in Frankreich und Luxemburg in der ersten Liga und absolvierte dort auch einen Teil seines Studiums – bis es ihn mit Frau und Kindern ins Ruhrgebiet verschlug. Seine Familie teilt ihn gern mit dem Sport, denn auch sie kann kaum ohne. Ehefrau Birgit ist ehemalige Basketball-Nationalspielerin und immer noch aktive Trainerin, die drei Kinder in denselben Sport vernarrt und Jugendbundesligaspieler. Ein Leben ohne die Aufregung vor dem Pfiff käme damit wohl für keinen der Pleschers in Frage. 5 Fragen an … Roswitha Dawid: „Mein berufliches Wissen war eine Belastung.“ Roswitha Dawid, Krankenschwester im HELIOS Klinikum Hildesheim, erkrankte 2011 an Brustkrebs. Mit der Diagnose beginnt die 50-Jährige ein Tagebuch zu schreiben. „Alles mal von der anderen Seite sehen“ hat sie ihre Aufzeichnungen genannt, die sie nun der Öffentlichkeit vorgestellt hat. 1 Hat Ihnen das Schreiben geholfen, mit der Angst besser fertig zu werden? Es hat gut getan, mir alles von der Seele zu schreiben. Die Angst vor dem Sterben, vor den Schmerzen, die Furcht vor dem, was auf mich zukommen wird. Es hat mir geholfen, mich anderen Menschen gegenüber mitzuteilen. Ich habe gemerkt, wie wichtig es für mich war, über meine Krankheit zu sprechen. 2 Sie arbeiten selbst in einem medizinischen Beruf. Wie hat Sie das beeinflusst? Mein berufliches Wissen empfand ich eher als Belastung. Fachbücher habe ich weggeräumt und versuchte, mich ganz auf mich und meine Familie zu konzentrieren. 3 Wie hat Ihr Umfeld auf die Diagnose reagiert? Für manche war es schwierig. Aber ich habe ihnen gesagt, sie sollen normal mit mir umgehen. Dann wurde es besser. 4 Für wen haben Sie das Buch geschrieben? Für mich, aber in erster Linie für alle Frauen, die auch die Diagnose Brustkrebs erhalten. Ich wünsche mir, dass mein Buch in onkologischen Zentren, Krankenhäusern und Reha-Kliniken erhältlich ist. 5 Wer war für Sie die größte Hilfe während dieser schwierigen Monate? Meine Familie. Aber auch von Freunden und besonders auch von meinen Arbeitskollegen habe ich viel Unterstützung erfahren. Gesundheitstipp Grillen mit Kindern Der Sommer ist da und damit die Grillsaison. Das ist leider auch die Zeit der Grillunfälle. Jedes Jahr müssen in Deutschland mehr als 30.000 Kinder unter 15 Jahren mit Verbrennungen und Verbrühungen ärztlich versorgt werden, zirka 6000 Kinder werden sogar stationär behandelt. Das können Sie vermeiden, indem Sie folgende Tipps beherzigen: Zum Anzünden eines Grillfeuers sollte niemals Spiritus verwendet werden, sondern nur fester Grillanzünder – andernfalls riskiert man gefährliche Verpuffungen. Grillgeräte am besten kippsicher im Windschatten, in sicherer Entfernung von brennbaren Materialien aufstellen und nicht unbeaufsichtigt oder gar von Kindern bedienen lassen. Ein Sicherheitsabstand von mindestens zwei bis drei Metern ist sinnvoll. Einen Kübel mit Sand, Feuerlöscher oder Löschdecke für den Notfall bereithalten. Brennendes Fett niemals mit Wasser, sondern durch Abdecken löschen. Und: Nicht in geschlossenen Räumen grillen oder den Grill zum Auskühlen in die Wohnung stellen – Vergiftungsgefahr! Erste-Hilfe bei Verbrennungen: Die Stellen sofort für 10 bis 15 Minuten mit lauwarmen Wasser kühlen und einen Notarzt rufen. WO MENSCHEN ARBEITEN, PASSIEREN FEHLER – DAMIT WIR BEI HELIOS DIE FEHLER NICHT ALLE SELBST MACHEN MÜSSEN, BEVOR WIR AUS IHNEN LERNEN KÖNNEN, STELLEN WIR MONATLICH EINEN ANONYMISIERTEN EINZELFALL AUS DER ZENTRALEN HAFTPFLICHTBEARBEITUNG VOR. Wundkleber ins Auge bei Kindern Mit Acrylkleber (Hautkleber) können Hautund Platzwunden versorgt werden. In der Haftpflichtbearbeitung wurden 2014 bereits mehrere Fälle bei der Behandlung von Kindern mit Wundkleber in der Notfallambulanz beanstandet: Fall 1: Im Februar sollte eine Kopfwunde verklebt werden. Hierbei lief der dreijährigen Patientin, in aufrechter Position, Kleber ins Auge. Er wurde sofort herausgewischt, das Kind augenärztlich versorgt. Fall 2: Im April hatte sich ein 12-Jähriger eine Schürfwunde an der Schläfe zugezogen. Eine Pflegekraft reinigte die Wunde und verschloss sie mit Kleber. Dabei gelangte Wundkleber auf die Augenlider und -wimpern, so dass diese verklebten. Der Lidverschluss wurde operativ (Durchtrennen der Wimpern, Entfernen des Klebers) behoben. Zu beachten ist: Kinder sind nicht immer ruhig während der Wundversorgung, bewegen sich möglicherweise unvorhergesehen. Deshalb muss der behandelnde Arzt gegebenenfalls Vorsichtsmaßnahmen ergreifen und damit rechnen, dass der Kle- ber verläuft und wissen, was dann zu tun ist. Prof. Dr. med. Marcus Blum, Fachgruppenleiter Augenheilkunde: „Auf feuchter Oberfläche bindet der Kleber nicht, d.h. von der Augenoberfläche kann er mit Wasser ausgespült werden. Berührt er Lidkante oder Wimpern, kann man sie mit einem beherzten Ruck auseinanderziehen – das tut kurz weh – das Auge selbst nimmt in der Regel aber keinen Schaden.“ » Mehr Informationen finden interessierte Mitarbeiter in myHELIOS unter: http://myhelios.helios-kliniken.de/ fehlerdesmonats Juli/August 2014 | HELIOS aktuell | 21 Wussten Sie schon … Schlau in 60 SEKUNDEN Synästhesie Für manche Menschen ist das A immer blau, das S fühlt sich weich an oder leise Töne sehen rund aus – sie haben eine angeborene Wahrnehmungsstörung ihrer Sinnesreize, genauer: Ein Sinnesreiz löst bei ihnen verschiedene Sinnesempfindungen aus. Der Begriff Synästhesie stammt aus dem Griechischen und wird aus den Wörtern syn (zusammen) und aistesis (Empfindung) gebildet. Bereits vor über 300 Jahren tauchten die ersten Beschreibungen über dieses Phänomen – das keine Krankheit ist – auf. Schätzungsweise einer von 2000 Menschen ist von ihm betroffen und erlebt die Synästhesie von Kindheit an. Obgleich die Synästhesie sehr vielfältig ist, sind einige Wahrnehmungsverbindungen immer wieder zu beobachten: So werden häufig Töne mit Farben oder Formen im Einklang wahrgenommen oder schwarz-weißTexte bestimmten Farbmustern zugeordnet. Zudem weisen manche Betroffenen auch weitere Symptome wie zum Beispiel eine verstärkte Bereitschaft auf Reize (Hypersensitivität) auf. Eine Therapie gibt es nicht. Diese besondere Form der Wahrnehmung begleitet den Menschen durch das ganze Leben – so auch berühmte und kreative Persönlichkeiten, wie den Komponisten Franz Liszt oder den Schriftsteller Vladimir Nabokov. 22 | HELIOS aktuell | Juli/August 2014 Richtige Ernährung für Freizeitsportler Low Fat? Low Carb? Eiweißbetont? Unter Ernährungsexperten tobt ein Glaubenskrieg. Wem sollen sportlich Aktive, die auch in Sachen Ernährung alles richtig machen wollen, also glauben? Dr. Maike Marckwordt | Damp J ede Sportlerernährung sollte vollwertig und ausgewogen sein sowie dem individuellen Energiebedarf entsprechen“, sagt Dr. Matthias Grünhagen, Sport- und Ernährungsmediziner und Ärztlicher Leiter des HELIOS Prevention Centers (HPC) im Ostseebad Damp. Die Basis bilden gesunde Kohlenhydratlieferanten wie Vollkornbrot oder -nudeln, Naturreis, Kartoffeln und ungezuckerte Müslis. Kombiniert mit Gemüse und Obst, magerem Fleisch, Fisch, Eiern, ungezuckerten Milchprodukten, Nüssen sowie hochwertigen Pflanzenölen ist der Körper gut versorgt. Und wer sich dabei an möglichst naturbelassene Lebensmittel hält – diese haben eine hohe Nährstoffdichte, sprich ein ausgewogenes Verhältnis von lebensnotwendigen Nährstoffen im Verhältnis zum Energiegehalt – kann auf Nährstoffpräparate, Eiweiß- und Sportgetränke gut verzichten. „Eine vollwertige Ernährung über natürliche Lebensmittel ist wertvoller als einzeln zugeführte Nährstoffe“, bestätigt auch Dr. Grünhagen. Freizeitsportler, die ein paar Kilo verlieren möchten, sollten nach dem Training eher kohlenhydratarm, fettreduziert und eiweißbetont essen: z.B. Gemüse mit Fisch oder Salat mit Hähnchenbrust. Das verringert das Risiko einer überschießenden Energiezufuhr. Wer hingegen intensiv an seiner Ausdauerfähigkeit arbeitet, sich z.B. auf einen Wettkampf vorbereitet, sollte den erhöhten Energiebedarf durch Zwischenmahlzeiten decken. „Dazu eignen sich Obst, Gemüsesäfte, Reiswaffeln, Naturjoghurt oder Trockenfrüchte“, so Dr. Grünhagen. Wegen ihres hohen Fett- und Zucker- sowie geringen Nährstoffgehaltes ungeeignet sind Fastfood, Frittiertes, Kekse, Kuchen, Weißmehlprodukte und Süßigkeiten. Nach den Trainingseinheiten empfiehlt es sich, eine bewusst kohlenhydratbetonte Mahlzeit zu sich nehmen, um die durch das Training geleerten Zuckerspeicher (Glykogenspeicher) wieder aufzufüllen. Bei Untrainierten sind etwa 250 Gramm Kohlenhydrate in Form von Glykogen in Leber und Muskeln gespeichert. Durch Training und Ernährung lässt sich diese Energiereserve mit der Zeit vervielfachen. Personalien PERSONALVERÄNDERUNGEN Berlin-Zehlendorf Simone Zieris (51) ist seit 15. Juni Pflegedienstleiterin im HELIOS Klinikum Emil von Behring. Die Diplom-Medizinpädagogin war zuvor mehr als 20 Jahre stellvertretende Pflegedienstleiterin im Bundeswehrkrankenhaus Berlin. Simone Zieris hat sich zur Trainerin für Pflegekräfte in Leitungspositionen weitergebildet und war zuletzt zudem Qualitätsmanagementbeauftragte in der Pflege. Breisach Dr. med. Bernhard Walter (59) ist ist seit dem 1. Mai Ärztlicher Direktor der HELIOS Rosmann Klinik Breisach. Er ist seit 17 Jahren Chefarzt der Abteilung Innere Medizin im Haus und repräsentiert damit nicht nur personelle Kontinuität in der Abteilungsleitung sondern kompetente Sachkenntnis über die Klinikabläufe aus medizinischer Sicht. Holthausen Dr. Ulf Hustedt (45) ist seit dem 1. Juni Chefarzt der Neuropädiatrie in Holthausen. Der Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin kommt vom Sozialpädiatri- STELLENANZEIGEN Chefärztin/Chefarzt • Herzchirurgie, Karlsruhe • Kinder- und Jugendpsychiatrie, Leipzig • Augenheilkunde, Schwerin • Innere Medizin, Hünfeld • Gefäß- und Thoraxchirurgie, Aue schen Zentrum des Klinikums Frankfurt Höchst, wo er u.a. die Abteilung für Bewegungsstörungen leitete. Kiel Michael Nowotny (33) ist seit dem 17. Juni Klinikgeschäftsführer der HELIOS Klinik Kiel. Der Diplom-Betriebswirt übernimmt diese Aufgabe zusätzlich zu seiner Funktion als Klinikgeschäftsführer des HELIOS Agnes Karll Krankenhauses Bad Schwartau. Seit 2006 durchlief er operative wie leitende Positionen bei den HELIOS Privatkliniken. Nach einer Zeit als Assistent der Geschäftsführung in Schwerin und später Borna, wurde er 2012 Klinikgeschäftsführer in Bad Schwartau. Neindorf-Oschersleben Michael Lange (25) ist seit dem 1. Mai Klinikgeschäftsführer der HELIOS Bördeklinik in NeindorfOschersleben. Der studierte Betriebswirt und Dienstleistungsmanager war seit Ende 2013 als Verwaltungsleiter des Krankenhauses Boizenburg tätig. Zuvor war er Trainee bei der Rhön-Klinikum AG. Salzgitter Christine Decker (30) ist seit dem 12. Mai Klinikgeschäftsführerin im Klinikum Salzgitter. Sie hat 2006 als Trainee im Unternehmen begonnen. Weitere Stationen waren Budgetreferentin und Assistentin der Regionalgeschäftsführung der HELIOS Region Niedersachsen. Siegburg Dr. rer. pol. Niklas Cruse (40) hat am 1. Mai die Position des Klinikgeschäftsführers am HELIOS Klinikum Siegburg übernommen. Dr. Cruse leitete in den vergangenen fünfeinhalb Jahren das HELIOS Klinikum Oberhausen. Zuvor war er – ebenfalls als Geschäftsführer – für das HELIOS Klinikum Lengerich verantwortlich. Vogelsang-Gommern Thomas Schröder (40) ist seit 1. Mai Klinikgeschäftsführer der HELIOS Fachklinik Vogelsang-Gommern. Der Bankkaufmann und Diplom-Betriebswirt begann seine Karriere zunächst bei der Bördesparkasse und wechselte 2009 als Assistent der Geschäftsführung nach Vogelsang-Gommern, wo er seit 2010 als Verwaltungsleiter tätig war. Wipperfürth Daniela Becker (31) ist seit dem 1. Juli die neue Klinikgeschäftsführerin der HELIOS Klinik Wipperfürth. Die 31-Jährige war über drei Jahre Klinikgeschäftsführerin der HELIOS St. Elisabeth Klinik Hünfeld. Zuvor war sie stellvertretende Verwaltungsleiterin am HELIOS Standort in Bad Grönenbach und Assistentin der Klinikgeschäftsführung am HELIOS Klinikum Wuppertal. Zerbst Elisabeth Maas (29) ist seit dem 1. Mai Klinikgeschäftsführerin der HELIOS Klinik Zerbst/Anhalt. Die Diplom-Kauffrau und Master of Arts war zuvor Verwaltungsleiterin der Klinik. Zuvor war sie Referentin für die Regionalgeschäftsführung im Herzzentrum Leipzig und Personalcontrollerin bei der Rhön-Klinikum AG. Oberärztin/Oberarzt Pflegedienst Verwaltung • Allgemein- und Viszeralchirurgie, Uelzen • Diagnostische Radiologie, Krefeld • Anästhesie, Plauen • Zentrale Notaufnahme, Bad Saarow • Kinder- und Jugendmedizin, Gifhorn • Gesundheits- und Krankenpflege (m/w), Titisee-Neustadt • Gesundheits- und Krankenpflege (m/w), Berching • Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger (m/w), Schwerin • Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger (m/w), Geesthacht • Leiter Controlling (m/w), Schwelm • Leiter Controlling (m/w), Gifhorn • Leiter Medizincontrolling (m/w), Pirna • Leitung Finanz- und Rechnungswesen (m/w), Hildesheim • Personalreferent (m/w), Wuppertal Juli/August 2014 | HELIOS aktuell | 23 Region kurz notiert Nur Mut – spende Blut! Gerade in der nahenden Ferien- und Urlaubszeit wird der Vorrat an lebensrettenden Blutkonserven besonders knapp. Neben dem dann oft auftretenden Mangel an Spendern kommt aber ein ganz allgemeiner Fakt erschwerend dazu: Die vermieteten Räumlichkeiten für die mobile Blutspende werden immer weniger. Für die HELIOS Klinik Schloss Pulsnitz war es deshalb selbstverständlich, einen entsprechenden Platz im Gartenhaus zur Verfügung zu stellen. Jeden zweiten Mittwoch im Monat kann nun auf dem Klinikgelände in der Zeit von 14 bis 19 Uhr Blut gespendet werden. Präzisions- bestrahlung Bei der Krebsbehandlung gehört die Bestrahlung zu den wichtigsten und effizientesten Therapieformen. In der Praxis für Strahlentherapie des Medizinischen Versorgungszentrums Leipzig stehen ab sofort zwei Hochleistungs-Linearbeschleuniger der neuesten Generation zur Verfügung. Die neue Technik erlaubt es, mit Hilfe von drei- und vierdimensionalen Bildanalysen auch bewegliche Tumore hochpräzise zu bestrahlen und umliegendes Gewebe weitgehend zu schonen. Mit dieser Ausstattung zählt die im Leipziger GohlisPark ansässige Strahlentherapie-Praxis zu den modernsten ambulanten Behandlungseinrichtungen für Krebspatienten in Sachsen. 24 | HELIOS aktuell | JULI/August 2014 Das kleinste EKG der Welt Am HELIOS Klinikum Pirna setzen die Ärzte zum Wohle der Patienten auf eine faszinierende Technik. von HEIKE KLAMETH | PIRNA E rna Perleberg (Name von der Redaktion geändert) steckt der Schock noch in den Gliedern. „Plötzlich wurde mir am Steuer schwarz vor Augen und als ich zu mir kam, lag ich mit meinem Auto auf der Seite im Straßengraben“, beschreibt sie fassungslos ihre Geschichte bei der Aufnahme in der Notfallambulanz im HELIOS Klinikum Pirna. Schwindelig werde ihr in größeren Abständen immer mal wieder, berichtete die 64-Jährige, aber so schlimm wie heute sei es noch nie gewesen. Dabei sind bei ihr nie Auffälligkeiten festgestellt worden. „Immer wenn nach einer Ohnmacht beim Hausarzt ein EKG oder sogar ein LangzeitEKG aufgezeichnet wurde, war alles in Ordnung“, schildert die ratlose Patientin. In solchen Fällen kann seit Neuestem im HELIOS Klinikum Pirna ein winziger EKG-Rekorder zur Überwachung des Herzschlages implantiert werden. Da das Gerät so außerordentlich kompakt ist, bedarf es keiner OP mehr, sondern es kann unter die Haut injiziert werden. Die Batterie hält dabei bis zu drei Jahre. In dieser Zeit dokumentiert der Rekorder rund um die Uhr den Herzschlag. Schlägt das Herz zu schnell, zu langsam oder zu unregelmäßig, zeichnet er die Herzstromkurve auf und sendet die Daten an den behandelnden Kardiologen und kann sogar den Patienten selbst informieren. „Bei unserer Patientin wurde erstmals am Klinikum Pirna ein solcher Rekorder als kleinstes EKG der Welt implantiert“, erklärt Chefarzt PD Dr. Steffen Schön. Von dieser innovativen und für den Patienten wenig belastenden Methode erhoffen sich die Kardiologen eine rasche und zweifelsfreie Abklärung von Herzrhythmusstörungen und Ohnmachtsattacken, die anderweitig nicht aufgezeichnet oder erklärt werden konnten. Denn Schwindel und Ohnmachtsattacken, sogenannte Synkopen, können vielerlei Ursachen haben. „Oft steckt dahinter ein Absacken des Blutdrucks nach zu schnellem Aufstehen. Auch nach langem Stehen oder nach dem Toilettengang kann es zu Fehlregulationen des Kreislaufsystems kommen, was dazu führt, dass sich der Betroffene auf dem Boden wiederfindet“, sagt Dr. Schön. Neben Beeinträchtigungen des Kreislaufsystems oder des Gleichgewichtsorgans können auch schwerwiegende Herzrhythmusstörungen die Ursache für Ohnmachtsattacken sein. Da manche Herzrhythmusstörungen nur selten auftreten oder nur für wenige Sekunden anhalten, ist eine Dokumentation und Sicherung der Diagnose manchmal schwierig, so der Kardiologe weiter. Dabei hilft jetzt der winzige EKGRekorder. „Erst wenn die Ursache der Schwindelepisoden oder Synkopen in den EKG-Aufzeichnungen nachgewiesen ist, kann dem Patienten die entsprechende Therapie empfohlen werden“, so Steffen Schön. „Der Eingriff hat nicht einmal fünf Minuten gedauert und ich bin jetzt sehr gespannt auf mein EKG bei der nächsten Ohnmachtsattacke“, sagt Erna Perleberg. Dann aber hoffentlich ohne Blechschaden. Ost Diamantbohrer fräßt Herzgefäße sauber Mit 180.000 Umdrehungen pro Minute schleift der diamantbesetzte Bohrkern im Herz. Seit Mai verfügt die Klinik für Innere Medizin II am HELIOS Klinikum Plauen über eine Hochgeschwindigkeitsfräse. Die Ärzte können damit sehr stark verkalkte und verengte Herzkranzgefäße erweitern. Herkömmliche Verfahren wie Ballons reichen dort nicht mehr aus. „Bisher mussten die Patienten in benachbarte Herzzentren verlegt werden. Jetzt können wir sie bei uns weiterbehandeln“, sagt Dr. Hans Neuser, Chefarzt. Der Eingriff wird im Herzkatheterlabor durchgeführt. Dabei legen die Mediziner einen etwas dickeren Katheter über die Leiste zum Herz. „Über den Schlauch schieben wir die Fräse an den richtigen Ort“, erklärt Dr. Neuser. Der Bohrkern ist vom Durchmesser nur 1,5 bis 2,5 Millimeter groß. Die Ärzte führen den mit kleinen Diamantsplittern besetzten Bohrer mit Fingerspitzengefühl durch die Engstelle und fräsen die Kalkschicht ab. „Nicht geeignet ist die Frästechnik für Patienten mit einem frischen Gerinnsel, also in der Regel nicht beim frischen Herzinfarkt, sondern nur bei chronischen Gefäßverengungen“, so der Chefarzt. Offizieller Startschuss für Klinikneubau Es ist ein weiterer Meilenstein für das HELIOS Klinikum in Aue: Am 14. Mai dieses Jahres wurde der Grundstein für den Ersatzneubau Haus F gelegt. „Es ist vor allem ein wichtiger Schritt, um beste Qualität und umfassende medizinische Versorgung auf hohem Niveau für die Menschen im Erzgebirgskreis und überregional zu gewährleisten“, sagt Diana Lohmann, Geschäftsführerin des HELIOS Klinikums Aue. Gemeinsam mit dem Ärztlichen Direktor Prof. Dr. Matthias Fischer, dem Oberbürgermeister der Stadt Aue, Heinrich Kohl, und dem Polier Frank Schöniger mauerte sie eine Blechhülse ein, die neben einer aktuellen Tageszeitung auch die Baupläne und einen Euro-Münzsatz enthielt. Neben zwei modernsten Bettenstationen sollen vor allem eine geriatrische Tagesklinik mit 15 Plätzen und das Medizinische Versorgungszentrum für Strahlentherapie mit Linearbeschleuniger für eine Verbesserung der Patientenversorgung der Region sorgen. Die Eröffnung ist für das Frühjahr 2015 geplant. Fluthilfe für Serbien RadiologiePraxis eröffnet Dusica Pesovic absolviert gerade ein Praktikum in der HELIOS Klinik Schkeuditz, als ihre Heimat Serbien von Wassermassen überflutet wird. Die Fernsehberichte hinterlassen ein mulmiges Gefühl bei der gelernten Hebamme. Als sie weitere Berichte und Fotos direkt aus der Heimat erhält, ruft sie kurzerhand zu einer Spendenaktion auf. „Das darauf folgende Engagement meiner Kollegen hat mich sehr gerührt. Mit einer solchen Hilfsbereitschaft hatte ich nicht gerechnet“, sagt sie. Ende Mai konnte sie mit ihren Schwestern und weiteren Helfern in zwei bis an die Decke vollgepackten Transportern in ihre Heimatstadt Kraljevo in Serbien fahren. An Bord befanden sich verschiedene Hygieneartikel, Babyutensilien und Dinge des täglichen Bedarfs. Diese wurden dem Roten Kreuz vor Ort übergeben, welches die Sachen an die Bedürftigen verteilt. Die Kassenärztliche Vereinigung Sachsen hat der HELIOS Klinik Leisnig einen Sitz für eine Radiologie-Praxis zugesprochen. Diese wird am 1. Juli im HELIOS Medizinischen Versorgungszentrum Leisnig in Betrieb genommen und unter der Leitung von Dr. Ina Lotz, Chefärztin der Klinik für Radiologie, stehen. Die Patienten können sich nun mit einer Überweisung direkt im MVZ anmelden und einen Termin vereinbaren, die anschließende Behandlung erfolgt weiterhin im Klinikum. Neue Leitung im MVZ Leipzig Dr. Christian Müller (41) ist neuer Ärztlicher Leiter im Medizinischen Versorgungszentrum Leipzig. Der Neurologe tritt in die Fußstapfen von Dr. Wolfgang Rothe, der im März einer kurzen schweren Krankheit erlag. Zum MVZ Leipzig gehören acht Facharztpraxen, die am Leipziger Klinikstandort in der Strümpellstraße sowie in den Gohlis-Arkaden und im Gohlis-Park untergebracht sind. Die kardiologische Praxis hat Mirko Schur übernommen, Deutsche und serbische Helfer laden der zuvor neun Jahre im gemeinsam die Spenden aus. Herzzentrum Leipzig tätig Foto: S. Lohse war. Über Stock und Stein Eine Therapieeinheit im Freien unter den dichten Baumkronen der weitläufigen Parkanlage – diese Möglichkeit haben seit Kurzem die mobileren Patienten der HELIOS Klinik Schloss Pulsnitz. Bereich. Nun können die Patienten auf den verschiedenen Untergründen ihr Gleichgewicht trainieren. Kies, verschiedene Pflasterarten, Mulch, Sand, sogar große und kleine Baumscheiben sollen dabei helfen, in verschiedenen Schwierigkeitsstufen die Verbesserung von Koordination und Gleichgewicht des Bewegungsablaufs zu trainieren. Durch die Nähe zum Wassertretbecken bietet die Außengehschule die Möglichkeit zur kneippschen Anschlusstherapie. Idyllisch gelegen, direkt neben dem KneippBecken, wurde jüngst dafür eine Außengehschule errichtet. Die Initiative sowie die Ideen zur Gestaltung und Umsetzung lag bei den Mitarbeitern aus dem therapeutischen FOTO: J. BERNDT JULI/August 2014 | HELIOS aktuell | 25 Region | Ost Die Mitarbeiter waren zu „125 Minuten feierliche Mittagspause“ am ersten Tag der Festwoche eingeladen. Mit einem sommerlichen Grillbuffet dankte die Klinikleitung auf kulinarische Weise allen für ihre tägliche aufopferungsvolle Arbeit. Am Mittwochabend waren niedergelassene Mediziner und ehemalige Ärzte des Klinikums zu einer Fortbildungsveranstaltung eingeladen. Die Festredner blickten mit alten Bildern und Anekdoten auf 125 Jahre Medizingeschichte zurück. Plauen feiert 125 Jahre Die Jubiläumswoche startete mit einer feierlichen Festveranstaltung. Neben Sachsens Sozialministerin Christine Clauß waren Vertreter aus Politik und Wirtschaft der Einladung gefolgt. Clauß eröffnete mit Geschäftsführerin Peggy Uhlmann die historische Ausstellung über die 125-jährige Klinikgeschichte. Die Knirpse feierten zum Kindertag „125 Muskeln & mehr“. An diesem Tag wurden auch die besten kleinen Künstler des Malwettbewerbes ausgezeichnet, den die Klinik unter 28 Kindertagesstätten ausrief. In der historischen Ausstellung waren die Klinikgeschichte in Bildern und eine Ahnengalerie zu sehen. Verstaubte Bücher erzählten Geschichte(n). Auch alte Instrumente waren zum Anschauen und Anfassen ausgestellt. Premiere feierte die „Kinder-Uni“. Insgesamt 850 Fünft- und Sechstklässler lauschten gespannt den Vorlesungen. Die Ärzte beantworteten spannende Fragen rund um die Medizin – unter anderem zum Geheimnis des Klapperstorchs. Zum Abschluss öffnete das Klinikum zur „Nacht der Medizin“ seine Tore. 3.000 Besucher strömten herbei. Sie konnten verschiedene Tests absolvieren, sich im offenen OP-Saal beim Schlüsselloch-Operieren versuchen. Zudem gab es drei begehbare Organmodelle zu bestaunen. Auch fanden Fachvorträge statt – wie zu Schlafstörungen, Darmkrebs und Rückenleiden. 26 | HELIOS aktuell | JULI/August 2014 Ost Flink zu Fuß dank künstlichem Zehengelenk Mit einer neuen OP-Methode will der Leisniger Fußchirurg Peter Lorenz die Beweglichkeit seiner Patienten erhalten. Mit Erfolg. Es ist ein Gefühl, das Marlies Kettner lange nicht mehr gekannt hat. Bewegt sie den großen Zeh ihres rechten Fußes, hat sie keine Schmerzen mehr. „Eine Arthrose im Gelenk hat mich meinen Alltag zwei Jahre lang nur mit Schmerzmitteln ertragen lassen“, sagt die 58-Jährige. Dabei liebt sie es, sich zu bewegen. Wandern und Radfahren sind ihre größten Hobbys. Dass sie diesen bald wieder problemlos nachgehen kann, verdankt sie Peter Lorenz aus der HELIOS Klinik Leisnig. Der Facharzt für Chirurgie und Fußspezialist hat Marlies Kettner kürzlich operiert und ein künstliches Zehengelenk eingesetzt. Diese OP wird bei Zehen erst seit relativ kurzer Zeit angewandt. Das Gute an der Methode ist: Die Beweglichkeit des Gelenks bleibt erhalten. Wenn sich bisher die Knorpelfläche des Grundgelenks zwischen Mittelfuß und großer Zehe abgenutzt hat und die Betroffenen dadurch unter Schmerzen leiden, kam nur eines in Frage: Das Gelenk zu versteifen. „Der Schmerz ist zwar weg. Allerdings kann der Zeh nicht mehr gebeugt werden. Hochhackige Schuhe sind für Frauen tabu“, sagt Peter Lorenz. Bei einem künstlichen Zehengelenk kann der Fuß normal belastet werden. Es ist aber nicht so, dass die Prothese jetzt jedem Patienten eingesetzt wird, der Probleme mit der großen Zehe hat. „Sie ist vor allem für diejenigen geeignet, die noch aktiv sind und sich bewegen wollen“, sagt Peter Lorenz. So wie Marlies Kettner. Als Lehrerin muss sie viel stehen und sich bewegen. Hinzu kommt ihre sportliche Seite. Fußspezialist Peter Lorenz von der HELIOS Klinik Leisnig untersucht den Zeh seiner Patientin Marlies Kettner. Foto: R. REUTHER Die Operation dauert etwas mehr als eine Stunde. Bis alles richtig geheilt ist, vergehen fünf bis sechs Wochen. Das stört sie nicht. „Ich konnte schon am dritten Tag nach der OP wieder Treppen steigen“, so Marlies Kettner. Um fit zu werden setzt sie auf Massagen, Physiotherapie und Lymphdrainagen. Für die Sommerferien hat sie schon eine Radtour geplant. Ein Babybauch in Gips Sportliche Chefs Diese Erinnerung ist besser, als jedes Foto. Anlässlich des Internationalen Tages der Hebammen haben sich die Hebammen der HELIOS Klinik Leisnig etwas Besonderes einfallen lassen: Werdende Mütter konnten in der Geburtsklinik ihren Babybauch eingipsen lassen und den Abdruck anschließend mit nach Hause nehmen, um ihn zu verzieren. Sportkluft wäre wohl die bessere Wahl gewesen. In Hemd und Sakko waren die Bedingungen für knapp 40 Unternehmer sichtlich erschwert, als bei einer Veranstaltung in der HELIOS Klinik Schwedenstein zur aktiven Pause aufgerufen wurde. „Oberkörper nach links. Halten. Lösen.“, leitet Physiotherapeutin Sabine Eisold an. Schon stehen die Geschäftsführer da, lassen die Hüfte kreisen, spannen den Po an und strecken die Arme. Die Hebammen der HELIOS Klinik Leisnig, Diana Fischer (li.) und Solveig Handzik (re.) machen einen Gipsabdruck der werdenden Mutter Nicole Güldner. Foto: R. REUTHER Rauchfreies Krankenhaus Das HELIOS Klinikum Pirna ist derzeit die einzige sächsische Akut-Klinik, die das Silberzertifikat „Rauchfreies Krankenhaus“ des Deutschen Netzes rauchfreier Kliniken erlangt hat. Die zahlreichen Maßnahmen zur Raucherberatung von Patienten und Mitarbeitern haben die Jury überzeugt. Die Zertifikatsübergabe erfolgte am 2. Juni im Bundesgesundheitsministerium in Berlin. Anlass für die außergewöhnliche Zusammenkunft war am 8. Mai der IHK Unternehmertreff „Gesund Führen“. Und weil gesundes Führen auch heißt, sich selbst fit zu halten, durften die Firmenchefs gleich ihre Beweglichkeit zeigen. Jeanette Schneider, Geschäftsstellenleiterin der IHK Kamenz freut sich: „Ich hätte es nicht für möglich gehalten, dass ein ganzer Saal voller Chefs gemeinsam Sport macht.“ Neuer Raum der Stille am HELIOS Klinikum Pirna Die ökumenische Krankenhausseelsorge am HELIOS Klinikum Pirna hatte schon lange den Wunsch nach einem würdigen Ort innerhalb des Krankenhauses, der ein Sich-Zurückziehen, ein Zur-Ruhe-kommen, ein stilles Gebet oder eine gemeinsame Andacht erlaubt. Im April 2014 wurde nun der von regionalen Künstlern gestaltete „Raum der Stille“ feierlich eröffnet. „Ein Aufenthalt im Krankenhaus durchbricht den gewohnten Lebensrhythmus. Vieles wird Patienten und Angehörige innerlich bewegen“, sagt Klinikgeschäftsführerin Dr. Katrin Möller. Dazu zählen Sorgen um die Gesundheit, um die Zukunft, Fragen nach Vergänglichkeit und Tod – aber auch die Freude über das Geschenk einer Geburt oder eines neuen Lebensabschnittes. Für all das bietet der Raum der Stille nun Platz. Foto: H. KLAMETH JULI/August 2014 | HELIOS aktuell | 27 Region | Ost Weiterbildung für Notfall-Profis Im Ernstfall zählt jeder Augenblick. Damit Rettungskräfte dieser besonderen Situation gewachsen sind, bieten die Kliniken der Region regelmäßige Weiterbildungen an. So luden jüngst das Herzzentrum Leipzig und das HELIOS ParkKlinikum Leipzig zum 19. Notfalltag ein. Organisatorin Dr. Ulrike Müller beantwortet unsere Fragen: Theorie für Notfall-Profis – ist das wirklich notwendig? Die Medizin entwickelt sich in allen Bereichen schnell weiter. Wir möchten die Kollegen unterstützen, den Überblick zu behalten und immer auf dem neuesten Wissensstand zu sein. Zudem bieten wir immer auch Praxiskurse zur Auffrischung bekannter Techniken an. Wie werden diese Angebote angenommen? Veranstaltungen dieser Art sind immer sehr gut besucht. Für mich ein Beleg für die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen den Kliniken und Rettungsdiensten. Wo sehen Sie bei der professio- nellen Erstversorgung von Notfällen noch Nachholbedarf? In der Kommunikation. Es kann vorkommen, dass sich Notärzte und Rettungsassistenten in den Einsatzteams wenig kennen oder das Leistungsspektrum der angefahrenen Klinik nicht genau bekannt ist. Bestimmte Notfälle erfordern jedoch eine ganz spezielle Klinik-Ausstattung. Deshalb sollten die Rettungsdienste immer genau Bescheid wissen, welches Ziel zu welcher Tagesund Nachtzeit am besten angefahren werden sollte. 28 | HELIOS aktuell | JULI/August 2014 Stück für Stück zurück zur Höhenluft Am 29. April ändert sich für Georg Willenberg sein Leben abrupt: Diagnose Schlaganfall. In der HELIOS Klinik Schloss Pulsnitz kämpft er sich zurück in den Alltag – mit einem großen Ziel. von JUDITH BERNDT | PULSNITZ E s sieht so einfach aus. Mit der rechten Hand greift Georg Willenberg nach dem roten Griff an der Kletterwand. Als er Halt hat, sucht er mit der linken nach einem blauen Stück. Es folgt erst der eine Fuß, dann der andere. Langsam erklimmt der 70-Jährige so die neue Kletterwand der Sporttherapie in der HELIOS Klinik Schloss Pulsnitz. „Ich bin begeisterter und aktiver Kletterer. In den vergangenen 50 Jahren habe ich schon ganz andere Gipfel bezwungen“, sagt Georg Willenberg und lacht. Noch vor wenigen Wochen sah es nicht so aus, als ob er bald wieder einen Berg besteigen würde. Es ist der 29. April. Seine Frau ist gerade unterwegs, als ihm bei der Gartenarbeit plötzlich schwindlig wird. „Ich hatte einen Linksdrall und konnte mein Gleichgewicht nicht mehr halten“, sagt Georg Willenberg. Durch das beherzte Eingreifen eines Nachbarn ist der Rettungswagen binnen weniger Minuten vor Ort. Die Diagnose: Schlaganfall. Nach zwei Wochen im Krankenhaus kommt er in die Reha in die HELIOS Klinik Schloss Pulsnitz. „Am Anfang fiel mir alles sehr schwer und der Rollstuhl war mein ständiger Begleiter“, so der gelernte Maschinenbauer aus Stolpen. Als er dann mit dem Rollator zu den Therapien gehen kann, ist ein großes Stück geschafft. „Bei der Sporttherapie hatte ich die Möglichkeit, das therapeutische Klettern zu nutzen. Sobald ich an der Wand stehe, bin ich ein anderer Mensch“, sagt Georg Willenberg. Dann kommen die Erinnerungen an die Berge, die Bäume, die frische Luft, die ihn anspornen. Angefangen hat sein großes Hobby vor 50 Jahren, als ihn ein Freund mit in den Kletterverein nahm. In den Jahren machte er viele Erstbegehungen. Selbst seinen Sohn konnte er bereits im Alter von fünf Jahren für diesen Sport begeistern. Beide erkletterten unter anderem die Böhmische Schweiz, die Dolomiten und die Sächsische Schweiz. In der Reha ist es aber nicht nur ein Hobby. „Das therapeutische Klettern ist weit mehr als ein Freizeitsport“, sagt Sporttherapeut Mike Vogel. Klettern bietet vielfältige und abwechslungsreiche Übungsvarianten. Dabei wird der Körper komplex und mehrdimensional trainiert und wirkt ganzheitlich auf den Bewegungsapparat. „Für unsere Patienten bietet es seit knapp drei Monaten ein optimales Koordinationstraining und eine gute Körperwahrnehmungsschulung“, so Vogel. „In der Therapie an der Kletterwand findet ein Gleichgewichtstraining statt, eine Schulung der räumlichen Wahrnehmung und eine Verbesserung der Tiefen- und Oberflächensensibilität.“ Durch das therapeutische Klettern hat Georg Willenberg sein Selbstvertrauen wieder gewonnen. „Ich habe enorme Fortschritte gemacht. Ich begann meine Reha im Rollstuhl und nach vier Wochen gehe ich ohne jegliches Hilfsmittel nach Hause.“ Nun freut er sich auf seine Familie. Zur Hochzeit des Sohnes in wenigen Tagen wollte er fit sein und ist stolz, das erreicht zu haben. Und auch der Berg ruft. Die nächsten Klettertouren sind für September geplant. Ost ➋ ➌ ➍ Jetzt läuft’s rund ➊ ➏ ➊ Firmenlauf Leipzig: So sehen Sieger aus. Annett Naumann aus der HELIOS Klinik Leisnig belegte zusammen mit Franziska Busch, Susann Lux und Karoline Böhme den dritten Platz in der Wertung Team Frauen. Zusammen benötigten die Vier eine Stunde, 16 Minuten und 36 Sekunden für die fünf Kilometer lange Strecke. Insgesamt waren 160 Läufer von HELIOS am Start. ➎ ➋ Wie würde Bundestrainer Jogi Löw sagen: „Für einen Wettkampf braucht es högschde Konzentration“. Unsere Läufer haben die an den Tag gelegt. ➌ Mit 170 Läufern in Leipzig gehörten die HELIOS Kliniken zu den größten Teams am Start. ➍ Knapp 70 HELIOS Läufer waren unter den 10.839 Startern der 6. Teamchallenge in Dresden – immer erkennbar durch die grünen Laufshirts. Die Leisniger Läufer zeigen stolz ihre Medaillen nach dem Lauf. ➎ Zum Familienwandertag der HELIOS Kliniken Pulsnitz durch das Kirnitzschtal war Regen angesagt. Aber selbst den Jüngsten konnte das nicht die Laune vermiesen. ➏ Beim Firmenlauf-Erzgebirge starteten 64 Läuferinnen und Läufer des HELIOS Klinikums Aue. FotoS: K. Kurzweg, K. Wollbrandt, R. Reuther Modellprojekt Diabetischer Fuß Wieso ist die Amputationsrate um mehr als das Vierfache niedriger? Es sind Zahlen, die sich sehen lassen können. Das Team der Diabetologie der HELIOS Weißeritztal-Klinken hat es geschafft, die Rate an großen Amputation von Ober- und Unterschenkeln auf 4,7 Prozent zu reduzieren. Das geht aus den 2013er Studienergebnissen des Modellprojektes „Integrierte Versorgung von Patienten mit diabetischem Fuß“ hervor, an dem das Klinikum gemeinsam mit der AOK Plus und der Klinik Bavaria Kreischa teilnahm. Im Vergleichskrankenhaus der Region lag die Majoramputationsrate bei 21,7 Prozent. „Erreichbar ist dies nur durch das Zusammenspiel verschiedener Fachrichtungen, wie die enge stationäre Kooperation von Diabetologen, interventionellen Angiologen und Gefäßchirurgen im Herz-, Gefäß- und Diabeteszentrum der Weißeritztal-Kliniken“, sagt PD Dr. med. habil. Matthias Weck, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Medizinischen Klinik III (Diabetologie, Diabetischer Fuß). Hinzu komme eine Vielzahl von nichtärztlichen Mitarbeitern, wie speziell ausgebildete Wundpfleger, Podologen und in Kooperation tätige Orthopädieschuhmacher und -techniker. In den HELIOS Weißeritztal-Kliniken setzt Dr. Weck auf verschiedene Wege, um diese niedrige Amputationsrate zu erreichen „Sind die Methoden der Wundversorgung, der Diabetesbehandlung, der interventionellen Angiologie und der Gefäßchirurgie ausgeschöpft, wenden wir eine Reihe weitergehender Therapien an“, erklärt der Mediziner. Neben der Transplantation körpereigener Stammzellen, kommt die Vakuumbehandlung und die Ultraschallreinigung von Wunden sowie die Behandlung von nicht heilenden Geschwüren mit plättchenreichem Plasmagel zur Anwendung. Hinzu kommt die Neurostimulation, bei der eine Art Schrittmacher unter die Haut des Patienten implantiert wird, der durch seine elektrischen Impulse Gefäße weitstellt und Schmerzen reduziert. „Wir setzen zudem Urokinase als Wirkstoff ein, der die Blutfließfähigkeit deutlich verbessert“, sagt Dr. Weck. Durch diese Maßnahmen liegt die aktuelle Amputationsrate bei nur noch 3,6 Prozent. JULI/August 2014 | HELIOS aktuell | 29 Region | Ost Die Haut vergisst keinen Sonnenstrahl VON KATHARINA KURZWEG | AUE E ndlich Sommer – bei vielen Deutschen die beliebteste Jahreszeit. Sobald die Temperaturen die 20-Grad-Marke übersteigen, zieht es viele in die Sonne. Und diese ist wichtig. Sie sorgt für seelische Ausgeglichenheit und Vitalität und regt die Bildung von Vitamin D an. Doch ausgiebige Sonnenbäder können fatale Auswirkungen auf die Haut haben. Vor allem Kinderhaut reagiert besonders sensibel auf die Sonnenstrahlen. Die UVempfindlichen Stammzellen liegen bei den Kleinsten viel dichter unter der Hautoberfläche und sind somit den gefährlichen Strahlen stärker ausgesetzt. Ein schmerzender Sonnenbrand zeigt eine akute Schädigung, von der sich die Haut wieder erholt. Doch sie vergisst nicht – die Schäden haben sich sozusagen eingebrannt. Nach mehreren Jahren oder Jahrzehnten zeigen sich die Langzeitfolgen – beispielsweise Pigmentflecken, beschleunigte Hautalterung und Falten. Und im schlimmsten Fall: Hautkrebs. Nimmt man alle Hautkrebsarten zusammen, handelt es sich in Deutschland bereits um die häufigste Krebsart. Statistiken belegen, dass die Zahl der Diagnosen seit 2005 um mehr als 60 Prozent gestiegen ist. Auch in Sachsen ist die Erkrankung auf dem Vormarsch. Diese Entwicklung kann auch Prof. Dr. Matthias Fischer, Chefarzt der Klinik für Dermatologie und Venerologie am HELIOS Klinikum Aue, bestätigen. Im Jahr 2013 wurde ein Anstieg von 7,5 Prozent an Patienten mit malignem Melanom (schwarzer Hautkrebs) verzeichnet. Um fünf Prozent erhöhten sich in Jahresfrist die Erkrankungen an weißem Hautkrebs. Die Hauptursache für den Anstieg der Erkrankungen mit schwarzem Hautkrebs sieht Chefarzt Fischer in einem veränderten Freizeitverhalten und der damit einhergehenden zunehmenden UV-Belastung. Deshalb gilt: Mit einem Auflichtmikroskop untersucht Chefarzt Prof. Dr. Fischer die Haut einer Patientin. Mit dieser Methode kann er verdächtige Hautareale genauer untersuchen und bösartige Veränderungen leichter identifizieren. Sonnenbrände, besonders in der Kindheit, müssen unbedingt vermieden werden. Beim weißen Hautkrebs hängt die Entwicklung mit der Menge der Sonnenstrahlung zusammen, der man während des Lebens ausgesetzt war - viel Sonne bedeutet ein höheres Hautkrebsrisiko. Wichtig hierbei ist: nicht nur das natürliche Sonnenlicht, auch das künstliche Licht in Solarien kann das Hautkrebsrisiko steigern. Doch es gibt auch eine gute Nachricht: Frühzeitig erkannt ist Hautkrebs meist gut behandelbar. Sind die Krebszellen jedoch erst einmal in die Lymph- oder gar Blutbahnen gelangt, sinken die Heilungschancen rapide. Bereits zu Hause sollte daher jeder seine Haut im Blick haben und auf Hautveränderungen, neue Leberflecke oder Veränderungen vorhandener Muttermale achten. Ab dem 35. Lebensjahr steht den Krankenversicherten in Deutschland außerdem alle zwei Jahre ein Hautcheck zur Hautkrebsvorsorge zu. Diese Früherkennungsuntersuchungen werden in Form eines kompletten Hautscreenings vorgenommen. Sollte im Screening der Verdacht auf einen Hauttumor bestehen, werden diese durch den Dermatologen weiter diagnostiziert und ggf. operiert. Frühzeitig erkannt, kann Hautkrebs vollständig geheilt werden. Kunstwerk erhält nach langem Puzzeln endlich Ursprungsform Die Kollegen des Kreißkrankenhauses Schkeuditz sind im Dezember 2004 in einen Neubau gezogen, um fortan in der HELIOS Klinik Schkeuditz zu arbeiten. In all dem Umzugstumult rettete der heutige Ärztliche Direktor der Klinik, Dr. med. Frank Steinert, ein über acht Meter breites und zwei Meter hohes mehrteiliges Kunstwerk des bekannten Schkeuditzer Künstlers Karl-Heinz Häse. Nach dem Einzug wusste jedoch keiner mehr genau, wie die Teile, bestehend aus Ölmalerei auf Holztafeln und einer Metallapplikation, zusammengehören. Jetzt konnte der Dresdner Kunsthistoriker Markus Döscher das Rätsel lösen. Das Puzzle um die surrealistische Darstellung des menschlichen Inneren hat nun wieder seine Originalform von 1987. 30 | HELIOS aktuell | JULI/August 2014 FOTO: S. LOHSE Rätsel Kreuzworträtsel Impressum Stützgerät für verletzte Glieder Mailänder Opernhaus 4 beweglicher Körperteil ununterbrochen, ständig belgischer Kurort 2 Pfeifentabak Weltmacht (Abkürzung) nordamerikanischer Strom Gedächtnisschwund Samenflüssigkeit ugs.: in Ordnung (amerikanisch) schott. Seeungeheuer aufgesetzter Teil am Zahn ein Spuren- ein Planet element 3 6 Auftrag, AuslieVollferung, macht Verzicht „Heidenapostel“ 1 angriffslustig Regionalseiten HELIOS Region Ost: Annett Lott (V.i.S.d.P.) c/o HELIOS Vogtland-Klinikum Plauen Röntgenstraße 2, 08529 Plauen Wind Lebens- am bund Gardasee 9 ungekocht 8 Verantwortlich für den Inhalt Tobias Meixner (V.i.S.d.P.) c/o HELIOS Kliniken GmbH chirurgisch eingreifen Prachtstraße Vorname der Garbo Ausweis für Gäste in Heilbädern Verleger HELIOS Kliniken GmbH Geschäftsführung Friedrichstraße 136, 10117 Berlin Tel.: 030-52 13 21-0 eine Zahl Chef, Vorgesetzter (ugs.) prüfen, testen sich laut bemerkbar machen Turngerät 5 Zapfen zum Verankern stehendes Binnengewässer 7 Windschattenseite e. Schiffs 10 englische Prinzessin Gestaltung und Satz Frank Schulze Regionalseiten: Anja Sieber (Druckerei Baumgärtel) Druck Druckerei Rindt Daimler-Benz-Str. 30, 36039 Fulda Erscheinungsweise Sechs mal im Jahr. Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe ist der 8. August. Kletter-, Heilpflanze beständig, gleichbleibend Redaktion Konstanze Richter (Leitung), Marina Dorsch, Natalie Erdmann, Ulrike Grönefeld, Dr. Susanne Krüger, Kira Kollmeier, Heiko Leske, Annett Lott, Ralf Mader, Dr. Johann Peter Prinz, Erik Thiel, Tanja Velter, Susanne Zamecki chemisches Zeichen für Neon Kontakt [email protected] Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit verwenden wir in den Texten überwiegend die männliche Form. HELIOS aktuell wird gedruckt auf FSC-zertifiziertem Papier. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Sudoku bilderrätsel 6 1 5 1 4 2 8 7 9 6 9 1 8 9 2 4 8 5 7 8 2 7 2 5 6 9 3 4 So geht’s: Füllen Sie die leeren Felder so, dass in jeder Zeile, jeder Spalte und jedem 3×3-Kästchen die Zahlen 1 bis 9 nur einmal vorkommen. Unser Bilderrätsel zeigt jede Ausgabe ein Motiv aus dem Klinikalltag oder einen unserer Standorte. Die Auflösung gibt‘s in der nächsten Ausgabe! Auflösung letzte Ausgabe Haben Sie den HELIOS Standort erkannt? Das Foto zeigte einen Ausschnitt der HELIOS Klinik Kiel, einer Belegarztklinik, an der über 40 Fachärzte unterschiedlichster Fachrichtungen operative Eingriffe vornehmen. Juli/August 2014 | HELIOS aktuell | 31 Dialog und was lesen sie? UMFRAGE DES MONATS „Sollen Plastiktüten in Deutschland verboten werden?“ 7 Die Gewinner der HELIOS Sommerbuch-Aktion Das Los hat entschieden: Einen Büchergutschein im Wert von je 20 Euro haben Jacqueline Sanders, Kerstin Schlüter und Mechthild Weise gewonnen. Danke an alle, die ihre Tipps eingesendet haben! Wer jetzt noch Ideen für die Sommerlektüre sucht, findet alle Beiträge im Intranet unter myHELIOS/Sommerbuchaktion Viel Spaß beim Lesen! 18 9 66 J a, nur so können wir die Müllberge verringern. Nein, die Deutschen nutzen sie sowieso weniger als der europäische Durchschnitt. Nein, wir brauchen nicht noch mehr Verbote. Ist mir egal. „Die unglaubliche Reise des Fakirs, der in einem Ikea-Schrank feststeckte“ von Romain Puértolas, erschienen im S. Fischer Verlag. „Für alle Ikea-süchtigen Frauen, die einen Mann haben, der Ikea hasst (sollten beide lesen). Für sonnige Nachmittage auf der Terrasse oder im Garten, sehr lustig und unterhaltsam.“ Jacqueline Sanders, Leitung Patientenmanagement, HELIOS Privatkliniken Schwerin „Ein ganzes halbes Jahr“ von Jojo Moyes, erschienen im rowohlt Polaris Verlag. „Das Buch ist ein Roman aus dem wirklichen Leben – Unfall, Leid und Liebe. Ein junger wohlhabender Mann wird aus dem Leben gerissen, sitzt als Tetraplegiker im Rollstuhl, ist total abhängig von pflegenden Personen und will sterben. Ich habe oft mit ähnlichen Schicksalen zu tun. Das Buch ist sehr einfühlsam geschrieben und zum Schluss laufen einem selbst die Tränen.“ Mechthild Weise, Krankenschwester in der HELIOS Klinik Schloss Pulsnitz, Neurologische Rehabilitation Teilnehmerzahl: 554 Ihr Recht Renten-Regeln für freie Berufe Arbeitnehmer der „freien Berufe“ (z.B. Ärzte, Rechtsanwälte) können sich von der Pflicht zur gesetzlichen Rentenversicherung befreien zu lassen, wenn sie Pflichtmitglied in einem berufsständischen Versorgungswerk sind. Wichtig: Die Befreiung gilt nicht automatisch bis zum Ende der Kammermitgliedschaft. Vielmehr hat das Bundessozialgericht 2012 klargestellt, dass die Befreiung nur für die konkret ausgeübte Tätigkeit gilt. Sie verliert bei einer Änderung der Tätigkeit oder einem Wechsel des Arbeitgebers ihre Wirkung; ein neuer Antrag ist erforderlich. Für einige „Altfälle“ gibt es jedoch Vertrauensschutz: Wer z.B. als Arzt bereits vor dem 1. November 2012 beim derzeitigen Arbeitgeber in der Patientenversorgung tätig war, muss einen neuen Antrag erst bei einem künftigen Wechsel stellen. „Enzo oder Die Kunst ein Mensch zu sein“ von Garth Stein, erschienen bei Knaur. „Enzo ist ein alter Hund. Er hat keine Angst vor dem Sterben, denn er ist davon überzeugt im nächsten Leben als Mensch wiedergeboren zu werden und beobachtet ‚seine‘ Menschen ganz genau, um vorbereitet zu sein. Und er macht sich so seine Gedanken. Für die ersten Seiten bitte mit REICHLICH Taschentüchern eindecken und durchkämpfen, danach wird‘s schön! Diejenigen, die ein Haustier haben, werden es nachher vielleicht mit anderen Augen sehen.“ Kerstin Schlüter, Rezeptionistin in der HELIOS Rehaklinik Damp Sie fragen, wir antworten Wieso strukturiert HELIOS alle E-Mail-Verteiler neu? Die neue Unternehmensgröße hat eine technische und inhaltliche Restrukturierung und Vereinheitlichung der HELIOS E-Mail-Verteiler notwendig gemacht. „Es fehlte eine durchgängige logische Struktur in den Bezeichnungen, außerdem waren die Verantwortlichkeiten nicht klar definiert“, sagt Franziska Bell, Personal-Trainee, die die entsprechende Projektgruppe bestehend aus Personal und IT leitete. Das Resultat: Das HELIOS Konzept E-MailVerteiler und eine Konzernregelung, die bereits im April verabschiedet wurde. Jeder Standort legt bis zu 130 Unternehmens-Pflichtverteiler an – entsprechend der Klinikstruktur und nach den festgelegten Bezeichnungsvorgaben. Zudem gibt es an jedem Standort auch für die Bezeichnung eigener E-Mail-Verteiler fest definierte Vorgaben und einen für das Thema verantwortlichen Mitarbeiter. „Es war wichtig, auf ein logisches System umzustellen. So ist es heute möglich, kaskadenartig von der Leitungsebene herunterzugehen und den entsprechenden Ansprechpartner im gewünschten Standort über Outlook zu finden“, erklärt Franziska Bell. » Weitere Detailinfos finden Sie im Intranet: myHELIOS > Unternehmen> Zentrale Dienste > IT > Infrastruktur > E-Mail-Verteiler » Haben auch Sie eine Frage an unsere Experten? Egal, ob aus Medizin, IT oder Verwaltung – senden Sie Ihre Frage an: [email protected] Wir veröffentlichen in jeder Ausgabe die Antwort eines Spezialisten.