Spanischer Apfelanbau im Visier
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Spanischer Apfelanbau im Visier
produktion & markt aufhebung Bienengefährliche Pflanzenschutzmittel Die Abteilung Landwirtschaft der Autonomen Provinz Bozen gibt in einem Rundschreiben bekannt, dass mit 1. Mai das Verbot bienengefährliche Pflanzenschutzmittel auszubringen, für alle Obstbaulagen bis 500 m Meereshöhe aufgehoben ist. Für Anlagen zwischen 750 und 500 m Meereshöhe wird das Verbot mit Donnerstag, 9. Mai (ab 24 Uhr) aufgehoben. In höher gelegenen Obstbaulagen bleibt das Verbot bis auf Widerruf aufrecht. Es wird auch darauf hingewiesen, dass blühende Bäume grundsätzlich nicht mit bienengefährlichen Mittel behandelt werden dürfen. südtiroler weine On Tour 23 Südtiroler Weinproduzenten waren im Rahmen der US-Grand Tasting Tour 2013 unterwegs in Denver, Washington DC und New York City. Ihr Ziel war es, Südtirols autochtone und internationalen Rebsorten zu präsentieren. Begleitet wurden die einzelnen Veranstaltungen von Verkostungen und Fachseminaren. Neu in diesem Jahr war das „Snooth Consumer Walk-around Tasting“ in New York City am 25. April. Christof Tiefenbrunner vom gleichnamigen Weingut erklärt: „Im Licht der wirtschaftlichen Entwicklungen in Italien gewinnt die Exporttätigkeit für die heimischen Produzenten an Bedeutung. Die USA zählen zu den wichtigsten Absatz- und Exportmärkten weltweit. Daher ist es umso wichtiger, dass unsere Bemühungen auch in Zukunft konsequent fortgesetzt werden, denn nur so kann unsere Marktsituation gefestigt werden.“ 66 SÜDTIROLER LANDWIRT NR.9 10. 5. 2013 Spanischer Apfelanbau im Visier Anbau, Vermehrung und Forschung beim Apfel standen im Mittelpunkt einer dreitägigen Reise des Bundes Südtiroler Baumschuler nach Katalonien im vergangenen Jahr. Ein Reisebericht. In Katalonien werden rund 60 Prozent der spanischen Äpfel produziert. Das Hauptanbaugebiet liegt in der Provinz Lleida. Deshalb führte eine Studienreise des Bundes Südtiroler Baumschuler vergangenes Jahr dorthin. Sie wurde in Zusammenarbeit mit dem Versuchszentrum Laimburg organisiert. Kooperation bei Sortenzüchtung Zunächst stand der Besuch des öffentlichen Versuchszentrums von Katalonien IRTA (Institute of Agricultural-Alimentary Research and Technology) auf dem Programm. Die Baumschuler informierten sich vor allem über Apfelsorten und -unterlagen in Prüfung. Die Sortenzüchtung erfolgt in Kooperation mit dem Institut „Plant & Food Research“ in Neuseeland. Sie wird zu 20 Prozent vom Staat und zu 40 Prozent über die Region finanziert. Den Rest übernehmen große Produzenten-Genossenschaften, die sich dadurch ein Mitspracherecht in der Sortenentwicklung sichern. Dazu zählt unter anderem Nufri, eine Gesellschaft aus rund 200 Obstbauern, die sich um Obstproduktion und Verkauf von Äpfeln, Birnen und Pfirsichen bemüht. Die Reisegruppe besuchte dann auch die Produktionsanlagen von Nufri in der Provinz Lleida. Innerhalb Spanien betreibt Nufri fünf weitere Produktionszentren sowie eines in Marokko. Einer dieser Betriebe ist Certiplant S.L. in Mollerussa. Die Baumschule Certiplant produziert auf einer Fläche von rund 60 Hektar knapp eine Million Jungpflanzen, davon 80 Prozent Apfel- und Birnenbäume und 20 Prozent Pfirsiche und Nektarinen. Nachdem 80 Prozent der zertifizierten Bäume Spaniens aus Katalonien stammen, wurde auch die Institution zur Zertifizierung von Obstpflanzen Plavise besucht. Plavise besteht aus 13 Mitgliedern (Baumschulen) und zertifiziert Pflanzen und Unterlagen nach dem Regolamento 929/1995. Jährlich werden rund 80.000 Bäume, 600.000 Edelaugen (Quitte, Apfel, Zitrus) und 1 Million Unterlagen (Birne, Apfel, Pfirsich, Mandel, Kirsche, Marille) produziert. Das Programm der Lehrfahrt enthielt auch den Besuch des Obstbaubetriebes Agro Massot Farm. Die Ausstattung der Apfelanlagen und das hohe Produktionsniveau sind mit Südtirols Obstbau vergleichbar. Marktführer für Steinobst- und Olivenbäume Ein weiterer Höhepunkt der Lehrfahrt war der Besuch von Agromillora, einer internationalen Baumschule mit Spezialisierung auf Produktion und Vermarktung von Jungpflanzen. Im Jahr 2011 beschäftigte Agromillora 450 Mitarbeiter und produzierte 45 Millionen Pflanzen. Das Unternehmen ist weltweit führend in der Vermehrung von Steinobst- und Olivenbäumen. Die Vermehrung erfolgt zu einem großen Teil über Meristemkultur (in vitro) und Mikrovermehrung. Auch der spanische Weinbau war Thema der Studienreise: So besuchte man die Kellerei Cordoniu und das Weingut Raimat mit einer Weinbaufläche von 2245 Hektar. irene höller, versuchszentrum laimburg Die Delegation des Bundes Südtiroler Baumschuler in einer Anlage der Produzenten-Genossenschaft Nufri.