Die Geister - Universität Hamburg

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Die Geister - Universität Hamburg
Foto: Corwin von Kuhwede
Si n fon i eorch ester
und Chöre der
U n i v e r s i tät H a m b u r g
D i e G e i ste rb r aut
Antonín Dvořák
After-Show: Wälder unter Blau, Stücke für Sinfonieorchester
und Chor von Fabian Russ und Tim Jäkel
Sonntag, 1. Februar 2015, 20:00 | Laeiszhalle Hamburg
Einführung 19:00 | Thomas Posth, Dirigent
Live
illustriert von
der Sandkünstlerin
Anne Löper
O r ato r i u m G e i s t e rbraut:
S c h wä rz e ste H o r ro rRomantik in der
L a e i s z h a ll e
Antonín Dvořáks oratorische, fast opernhafte Chorballade Die Geisterbraut entstand nach der Sage „Svatební košile“ (wörtlich: Die
Brauthemden) aus der Sammlung „Kytice z povestí národních“ (Blumenstrauß aus Volkssagen) des tschechischen Dichters Karel Jaromír
Erben (1811–1870). Dvořák komponierte das Werk 1884 im Auftrag des
„Birmingham Musical Festival 1885“, brachte es aber bereits zuvor im
März 1885 in Pilsen zur Uraufführung. Das heute selten gespielte, packende Oratorium fand – wie zeitgenössische Rezensionen belegen –
sowohl in Dvořáks Heimat als auch in England begeisterte Aufnahme.
Die Geisterbraut ist letztendlich die Vertonung eines in ganz Europa verbreiteten Schauermärchenstoffes, den in Deutschland auch
Gottfried August Bürger in seiner Lenore 1773 verarbeitete. Er handelt
von einem verwaisten Mädchen, das jahrelang auf den verschollenen Geliebten wartet, bis er es schließlich als Höllenbräutigam mit
nächtlichem Ritt zum Friedhof zwingt. Sie reiten vorbei an modrigen
Sümpfen, umgeben von Irrlichtern und dem Heulen wilder Tiere.
Durch Dvořáks grandiose Partitur geistern der Erlkönig, der Waldschlucht-Kaspar, der Fliegende Holländer sowie Faust und Mephisto bei ihrem Höllenritt. Die Gespensterballade besteht aus einem
Tumult der Gefühle zwischen Sehnsucht, Hoffnung, Verzweiflung,
Grauen - und am Ende Erleichterung.
Während Sinfonieorchester und die Chöre der Universität unter Dirigent Thomas Posth auditiv die Ereignisse vorantreiben, visualisiert
Künstlerin Anne Löper das Oratorium in Sandbildern. Die Geisterbraut
wird mit deutschem Text aufgeführt, damit das Publikum - ohne Blick
auf eine Übersetzung – dem musikalischen Geschehen und der Performance der Sandkünstlerin unmittelbar folgen kann. Anne Löper
(www.gesandet.de) studierte Illustration und ist seit 2002 als freischaffende Künstlerin tätig. Als musikalisch-performative Werke sind
Augenmusik und should-could zu nennen.
Nach dem Konzert laden Chöre und Orchester zu einem „after-show“Teil. Die eigens für diesen Anlass von Fabian Russ komponierten und
von Tim Jäkel arrangierten Stücke kombinieren elektronische Effekte,
filmmusikalische Elemente sowie die unterschiedlichsten Stilmittel
von Pop bis zu volksliedhaften Melodien, und entfalten so eine stimmungsvolle Klanglandschaft. Ein farbiger Kontrast zum schwarzen
Grauen der Geisterbraut.
Tickets: 18 €/ erm. 9 € | ADticket www.adticket.de,
Hotline 0180 - 60 50 400 (0,20 € Festnetz/ max. 0,60 €
Mobilfunknetze), alle bekannten Vorverkaufsstellen sowie
Abendkasse | unimusik.uni-hamburg.de