Jahresbericht 2014 - Ostseebad Ahrenshoop
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Jahresbericht 2014 - Ostseebad Ahrenshoop
Kurverwaltung Ahrenshoop Kirchnersgang 2 18347 Ostseebad Ahrenshoop Tel.: 038220 666610 Fax: 038220 666629 E-Mail: [email protected] Jahresbericht 2014 der Kurverwaltung über die touristische Entwicklung im Ostseebad Ahrenshoop (Stand: 26.03.2015) Ahrenshoop weiter auf Erfolgskurs 1. Allgemeine Einschätzung Gratulation! Wir haben das beste touristische Jahr unserer Ortsgeschichte hinter uns. Noch nie kamen so viele Gäste (2014: 67.987; +10,2 Prozent zum Vorjahr) zu uns nach Ahrenshoop. Noch nie wurden so viele Übernachtungen (342.823 ÜN; +7,6%) in der Hotellerie und bei den Privatvermietern gezählt. Dieser Anstieg ist trotz eines geringfügigen Zuwachses von 2.783 auf 2.831 Betten im Ort ein reales Plus, weil sich auch die Bettenauslastung von 33,7 auf 35,6 Prozent positiv entwickelt hat. Es hat sich gezeigt, dass wir trotz des kürzesten Ferienzeitkorridors aller Zeiten von nur 71 Tagen mit unseren ganzjährigen kulturellen und künstlerischen Angeboten, der guten Hotel- und Infrastruktur im Ort und der daraus resultierenden geringen Saisonalität gut aufgestellt sind. Schwankungen in der Belegung durch die unterschiedliche zeitliche Lage der Feiertage können wir abfangen. Noch nie besuchten so viele musikbegeisterte Menschen unser Jazzfest und die Konzertreihe „Naturklänge“. Noch nie haben die Ahrenshooper Literaturtage ein so großes Interesse bei den Verlagen des Landes und bei den Besuchern geweckt. Die Direktorin des Künstlerhauses Lukas Frau Gerlinde Creutzburg hat den Kulturpreis des Landkreises Vorpommern-Rügen erhalten. Ihr Verdienst war die Initiierung des Festivals der zeitgenössischen Kunst „Zuflucht - von der Sehnsucht des Paradieses“. Es stand bei verschiedenen Veranstaltungen und in mehreren Kunsthäusern im Ort und im Land im Fokus. Dieses Jahresfestival und unser neues Kunstmuseums sorgten für viele positive Schlagzeilen in der regionalen und überregionalen Presse. Rundum ein sehr positives Jahr, was es zu verstetigen gilt. Hier sind die Vorzeichen allerdings sehr getrübt. Die Hotellerie und Gastronomie ist von einem enormen Fachkräftemangel betroffen. Schließtage in der Gastronomie und die Umstellung auf „Hotel garni“ statt offenes Haus für Alle vernichten die Attraktivität der Urlaubsdestination. Das Baugeschehen hält unvermindert an und manch ein Investor oder Privatanleger zerstört das, was er einst, als er kam, so sehr an Ahrenshoop geliebt hat. Die Touristiker verzweifeln an der Zerstrittenheit der Kommunen auf der Halbinsel, die eine einheitliche Vermarktung unserer einzigartigen Vorzüge und naturgegebenen Ressourcen unmöglich macht. Dieses Zerwürfnis verhindert ebenfalls die Umsetzung gemeinsamer Strategien zur Entwicklung der touristischen Infrastruktur in der Region. Die Hafenentwicklung in Prerow, die Einführung eines fahrpreislosen ÖPNV für Übernachtungsgäste, der Bau eines 18-Loch Golfplatzes und die Entwicklung eines herausragenden Nationalparkzentrums in Wieck sind Aufgaben, die nur die Region gemeinsam stemmen kann. Ahrenshoop bringt sich schon heute aktiv ein. Wir kooperieren auf internationaler Ebene im Verbund der europäischen Künstlerkolonien „EuroArt“, wir tauschen uns aktiv mit Kollegen auf Rügen, Usedom und der Mecklenburgischen Ostseeküste im Bäderverband Mecklenburg-Vorpommern aus und wir stecken unsere Köpfe beim Landestourismusverband und beim Tourismusverband Fischland-Darß-Zingst zusammen. Leider funktioniert die Zusammenarbeit im regionalen Kontext nur mit Zingst, Dierhagen, Ribnitz-Damgarten, Barth und der Vogelparkregion-Recknitztal. Das der forcierte Separatismus auf dem Darß und in Wustrow nicht den nötigen Erfolg bringt, ist heute schon Seite 1 von 11 Kurverwaltung Ahrenshoop Kirchnersgang 2 18347 Ostseebad Ahrenshoop Tel.: 038220 666610 Fax: 038220 666629 E-Mail: [email protected] an den Zahlen ablesbar. Während alle Urlaubsregionen unseres Bundeslandes das beste touristische Jahr ihrer Geschichte feiern, ist unsere Halbinsel Fischland-Darß-Zingst die einzige Urlaubsdestination mit einem Minus bei den gewerblichen Ankünften von -5,0 und bei Übernachtungen von -3,7 Prozent. Ein Alarmzeichen für uns alle, weil die gewerblichen Unternehmen ein Indiz für unsere Attraktivität und Leistungsfähigkeit sind. Die Urlaubsdestination Fischland-Darß-Zingst steht am Scheideweg. Ohne eine ortsübergreifende funktionierende Marketingstruktur, eingebettet in den Landestourismusverband MecklenburgVorpommern, werden wir weiter an Boden im Wettbewerb der nationalen und regionalen Reiseregionen verlieren. Wer stehen bleibt, wird überholt! Wir sind nicht stehen geblieben. Wir haben bereits den Rückwärtsgang eingelegt und werden abgehängt. Was ist zu tun? Dringender Handlungsbedarf besteht bei der Finanzierung und Akzeptanz unseres wichtigsten Marketinginstruments, dem Tourismusverband Fischland-Darß-Zingst. Von den Ostseebädern und Erholungsorten sind nur noch Ahrenshoop, Zingst, Ribnitz-Damgarten und Barth Mitglied im Verband. Die Bedeutung eines solchen Verbandes wurde uns gerade wieder von Dr. Matthias Feige vom der dwif-Consulting GmbH bescheinigt. Er ist der Tourismusexperte des Ostdeutschen Sparkassen-Tourismusbarometers und seit Beginn Wegbegleiter der Tourismusentwicklung in Mecklenburg-Vorpommern. Nur durch eine gemeinsame Finanzierung einer übergeordneten Verbandsstruktur durch alle Tourismusorte ist eine sinnvolle einheitliche Vermarktung der Urlaubsregion möglich. Einzelne Orte sind nicht schlagkräftig genug, um im Wettbewerb zu bestehen. Dr. Feige hierzu: „Institutionelle Kooperationen, oder in einem weiteren Schritt Fusionen, sind ein probates Mittel, die Schlagkraft und Reichweite der touristischen Aktivitäten zu erhöhen sowie Aufwendungen zu bündeln. Gerade im Marketing und Vertrieb (on- und offline), aber auch bei der Infrastrukturpflege und -entwicklung (Bauhof, strategische Planungen etc.) gibt es eine Reihe von Aufgaben, die gemeinsam mit Nachbarkommunen oder gegebenenfalls der regionalen Tourismusorganisation effizienter umgesetzt werden können als allein.“ Dr. Feige spricht sich klar gegen Doppelstrukturen aus: „Kirchturmdenken ist an dieser Stelle fehl am Platz... Das bewusste Abgeben von Aufgaben und damit auch von Einfluss ist ein zentraler und gleichzeitig notwendiger Bestandteil dieser Optimierungsprozesse.“ (Quelle: Ostdeutscher Sparkassenverband, „Wer soll das bezahlen? - Leitfaden zur Finanzierung und Organisation des Tourismus auf Ortsebene“, Februar 2013) Ein in Gründung befindlicher kommunaler Zweckverband kann diese Arbeit nicht leisten. Dieser ist in seiner strukturellen Ausrichtung zu starr und unflexibel, um schnell auf Anforderungen des Tourismusmarktes reagieren zu können. Er kann ausschließlich dazu dienen, einen gemeinsamen politischen Willen zu artikulieren, um gemeinsame infrastrukturelle Maßnahmen auf den Weg zu bringen. Geeignet wäre er auch, um Geld nach einer paritätischen Formel für die Destinationswerbung einzusammeln. Hier sind jetzt die Politiker der einzelnen Kommunen und des Landkreises gefordert, um diesen Zweckverband schnell auf den Weg zu bringen. Neben diesen institutionellen Kooperationen muss zukünftig auch über veränderte Verwaltungsstrukturen auf der Halbinsel nachgedacht werden. Neben der Notwendigkeit eines Tourismusverbandes für Kommunen ist grundsätzlich festzuhalten: Der Verband ist nur so stark wie seine Mitglieder. Er ist auf die professionelle Unterstützung durch die einzelnen Orte bei der Produkt- und Leitbildentwicklung der Region angewiesen. Aber auch die touristischen Unternehmer in der Region müssen sich für ihren Verband stark machen. Auch hier werden die nötigen Impulse vermisst. Seite 2 von 11 Kurverwaltung Ahrenshoop Kirchnersgang 2 18347 Ostseebad Ahrenshoop Tel.: 038220 666610 Fax: 038220 666629 E-Mail: [email protected] Der Fachkräftemangel in der Hotellerie und Gastronomie ist ein weiteres Hemmnis für eine positive Tourismusentwicklung im Ort. Dieses Problem kann kurzfristig nicht gelöst werden können. Hier benötigt die Region eine langfristige Strategie: 1. Schaffung von bezahlbarem Wohnraum: Aufgrund der enormen Grundstückpreise auf der Halbinsel sind hier kaum Akzente zu setzen. Hier eignen sich im besonderen Maße die Eingangstore Ribnitz-Damgarten und Barth. 2. Verbesserung der Erreichbarkeit der Urlaubsorte: Die Landenge zwischen Bodden und Ostsee bietet kaum Raum für neue Straßen, Schienen und Wege. Deshalb kommt es darauf an, den öffentlichen Personennahverkehr für Einpendler attraktiver zu machen. Verbesserungen bei den Taktzeiten sowie eine Früh-, Abend- und Nachtanbindung für Kellner, Köche und Co. würden Ribnitz und Barth als Wohnort aufwerten. 3. Verbesserung der Arbeitsbedingungen: Die Attraktivität des Arbeitsplatzes lässt sich nicht allein durch Geld gestalten. Familienväter und -mütter brauchen familienfreundliche und verlässliche Arbeits- und Urlaubszeiten sowie Betreuungsangebote in Kitas in den Abendstunden und am Wochenende. Gerade bei den Kita-Angeboten müssen die Kommunen und die Unternehmer gemeinsam Hand in Hand gehen. Darüber hinaus kann auch jeder einzelne Unternehmer nach kreativen Anreizen Ausschau halten. Nicht jeder Anreiz kostet dabei Geld. Die Gastronomen und Hoteliers müssen verlorengegangenes Vertrauen zurückgewinnen. Hinsichtlich des Baugeschehens im Ort lassen sich aus baurechtlichen Gründen von der Gemeinde nur bedingt Grenzen setzen. Allenfalls kann nur durch Gestaltungssatzungen und Bebauungspläne regulierend Einfluss genommen werden. Ein Appell an alle Bautätigen: Qualität statt Masse! Sägen Sie nicht an dem Ast, auf dem wir alle sitzen. Sensibilitäten bei der Wahrung der ortstypischen Bebauung sind gefragt. Stoppen Sie die weitere Verdichtung! Was Ahrenshoop und die gesamte Region nicht mehr brauchen, sind weitere Betten im Ferienwohnungs- oder Ferienhaussegment. Das geht weiter zu Lasten der gewerblichen Betriebe. Hier steht die Halbinsel schon im Minus. Gerade die Hotellerie schafft mit ihren eigenen Veranstaltungen, den Restaurants und Wellnessbereichen die notwendige Infrastruktur für unsere Gäste. Mit der Schließung von Restaurants, Bars oder der Reduktion von Veranstaltungsangeboten verliert der Ort an Attraktivität. Die durch die sinkende Auslastung hervorgerufene Schwächung der Wirtschaftlichkeit der Hotellerie führt schlussendlich auch im Ferienwohnungsbereich zur sinkenden Nachfrage. In Ahrenshoop ist die Auslastung noch intakt, aber jedes weitere Bett auf der Halbinsel bringt auch unsere Auslastung in Gefahr. Was sagen unsere Gäste? Auch 2014 haben wir wieder an einem deutschlandweit vergleichenden Gästemonitoring (VGM) teilgenommen. Hier stellen wir uns dem Wettbewerb mit anderen Tourismusorten, so u.a. mit Borkum, Langeoog, Norderney, Bad Bevensen, Bad Aibling und Garmisch-Partenkirchen. 557 Gäste haben sich in Ahrenshoop an der Befragung beteiligt. Sie gaben uns bei der Gästezufriedenheit erneut ein GUT (Note 1,74). Das war im VGM Platz 2 - nur Esens-Bensersiel in Niedersachsen an der Nordsee wurde von seinen Gästen etwas besser bewertet. Der durchschnittliche Gast ist 54,9 Jahre alt und weiblich. Damit sind die Gäste etwas älter als im vergangenen Jahr (53,3 Jahre) und 2,6 Jahre über der Vergleichsgruppe Seebäder im VGM. Paare sind weiterhin die wichtigste Zielgruppe. Mit 68 Prozent liegt der Wert noch höher als 2013. Alle anderen Zielgruppen haben demzufolge eine geringere Bedeutung. Auch Familien mit Kindern machen nur 11 Prozent unserer Gäste aus. Immerhin 9 Prozent hatten einen Hund dabei. Wie 2013 war auch im vergangenen Jahr unser Neukundenanteil enorm hoch. Er liegt mit 35 Prozent deutlich über dem Durchschnitt in den anderen VGM-Orten (23%). Der Anteil unserer ganz treuen Seite 3 von 11 Kurverwaltung Ahrenshoop Kirchnersgang 2 18347 Ostseebad Ahrenshoop Tel.: 038220 666610 Fax: 038220 666629 E-Mail: [email protected] Stammgäste mit mehr als 10 Besuchen ist mit 20 Prozent vergleichsweise gering gegenüber den anderen Teilnehmern der Vergleichsgruppe (39%). Wir sind also schon mittendrin in der Erneuerung unsere Gästestruktur. Hier sind wir in Ahrenshoop schon einen Schritt weiter als in MecklenburgVorpommern, wo vergleichbare Zahlen beim Neukundenanteil zwischen 7 und 17 Prozent liegen. Mit der Erneuerung setzt aber kein Verjüngungsprozess ein. Zwischen Neu- und Stammkunden gibt es kaum Altersunterschiede. „Erholung“ und „in der Natur sein“ ist für beide Zielgruppen wichtig. Der Neukunde ist sehr kulturaffin, obwohl das Reisemotiv „Kunst und Kultur“ bei den Neukunden eine geringere Bedeutung hat, als bei Stammkunden. Mit 33 Prozent ist dieser Anteil immer noch ausgesprochen hoch. Bei Neukunden steht dagegen das Sport- und Aktivangebot höher im Kurs, als bei den Stammgästen. Unsere Imagewerte zeichnen nach wie vor ein positives Bild. Ahrenshoop wird als sehr sympathisch und gepflegt wahrgenommen. Neukunden sehen Ahrenshoop gegenüber Stammgästen als gesunde, dafür weniger exklusive Destination. Der im Vergleich zu anderen Orte sehr exklusive Charakter Ahrenshoops ist aber nicht in Gefahr. Der entsprechende Wert ist weiter angestiegen. Bei der Zufriedenheit existieren kaum zielgruppenspezifische Unterschiede. Das bei Neukunden die Wiederbesuchsabsicht mit Note 2,2 geringer ausfällt, als bei Stammkunden, Note 1,4, ist normal. Die Empfehlungsabsicht ist bei Neukunden mit der Note 1,6 gleichauf mit der bei Wiederholungstätern. Die Neukunden haben das Potential, zu Stammgästen zu werden. Der wichtigste Quellmarkt für Ahrenshoop ist mit Abstand Berlin. Jeder fünfte Gast kommt aus der Hauptstadt (21 Prozent aller Gäste). Berliner nutzen die schnelle Anreise für einen kurzen Wochenendbesuch, was sich auch in der geringen Aufenthaltsdauer in den gewerblichen Betrieben von gerade mal 4 Tagen widerspiegelt. Das ist kein Nachteil, denn unsere Bettenstruktur und Angebote im Ort befördern diese Entwicklung und schaffen auch in der Vor- und Nachsaison die notwendige Belebung. Potential haben wir in diesem Zusammenhang noch im Hamburger Raum. Hamburger haben nur einen Anteil von 3 Prozent. Hier müssen wir unser Marketing ansetzen. Die zweitwichtigsten Quellmärkte für den längeren Jahresurlaub liegen in Sachsen, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen. Was stellt unsere Gäste zufrieden und was sehen sie kritisch? Positiv werden von unseren Gästen wie in den vergangenen Jahren das Flair von Ahrenshoop, die Gastfreundschaft und die Unterkunft gesehen. Spitzenwerte im Vergleich zu anderen Orten erreichen wir mit unseren Kulturangebot und dem Service der Touristinformation. Negativ schlagen die medizinische Kompetenz, das Familienangebot, das Mobilitätsangebot und die Eignung für Senioren zu Buche. Da auch das Sportangebot negativ bewertet wurde, die Neukunden aber gerade das Sport- und Aktivangebot favorisieren, gibt es hier Handlungsbedarf. Bei der medizinischen Kompetenz sollte die Helios-Klink noch mehr Akzente in der Zusammenarbeit mit der Hotellerie setzen. Da die Familien mit Kindern mit der Note 1,4 eine sehr hohe Empfehlungswahrscheinlichkeit und mit der Note 1,6 eine hohe Wiederbesuchsabsicht aufweisen, selbst aber mit 11 Prozent nur eine sehr geringe Zielgruppe im Ort darstellen, gibt es hier wenig Handlungsbedarf bei der Entwicklung einer familientauglichen Infrastruktur. Die Ansprache könnte durch gezielte Angebote mit Kunst- und Kulturthemen, aber auch mit Natur und Nachhaltigkeit erfolgen. Das Mobilitätsangebot der Region wird in vielerlei Hinsicht sehr kritisch gesehen. Stark frequentierte Straßenanbindung und ein nicht auf den Tourismus abgestimmter ÖPNV schaffen viel Missmut. 2014 wurden bereits erste Maßnahmen zur Verbesserung der Anfahrtssituation realisiert, so u.a. die Linksabbiegespur an der Kreuzung in Altheide. Mit dem Verkehrsverbund Vorpommern-Rügen wurden erste Gespräche im Hinblick auf den ÖPNV geführt. Das Ziel soll eine bessere Taktfrequenz der Buslinie 210 und die Abend- und Nachtanbindung sein. Der Tourismusverband Fischland-DarßZingst beabsichtigt die Beauftragung einer Studie zur Einführung eines fahrpreislosen ÖPNV für Seite 4 von 11 Kurverwaltung Ahrenshoop Kirchnersgang 2 18347 Ostseebad Ahrenshoop Tel.: 038220 666610 Fax: 038220 666629 E-Mail: [email protected] Übernachtungsgäste. Zukünftig soll ein kostenloses Ticket über die elektronische Kurkarte angeboten werden. Eine Rüge gaben uns unsere Gäste wiederholt bei der Bewertung des gastronomischen Angebotes im Ort. In allen Teilbereichen haben sich unsere Noten verschlechtert. Das Preis-Leistungs-Verhältnis wurde mit der Note 2,9, das Ambiente mit 2,4, die Servicequalität mit 2,4 und Qualität der Speisen mit der Note 2,3 bewertet. Von den Gastronomen muss darauf besonderes Augenmerk gelegt werden. Hier ist das positive Image unseres Ortes in Gefahr. (Quelle der Zahlen und Fakten: VGM – Vergleichender Gästemonitor 2014, Benchmark Services) Zusammenfassung: Das Ostseebad Ahrenshoop ist nach wie vor gut im Tourismus aufgestellt. Die vorhandene homogene Bettenstruktur, das zielgerichtete konsequente Marketing und die Produktvielfalt im künstlerischen und kulturellen Bereich wirken lange nach. Die Gäste sind mehr als zufrieden mit uns. Ein hoher Anteil von Neukunden schafft neue Gästegruppen heran, die aufgrund ihres starken Bezuges zu kulturellen Themen zu Stammgästen werden können. Die touristischen Zahlen sind super. Ein Zuwachs ist noch in der Vor- und Nachsaison möglich. Das alles darf aber nicht über die vorhandenen Probleme hinwegtäuschen. Die weitere Verschlechterung des gastronomischen Angebotes im Ort, die eingeschränkte Mobilität bei der Anreise und im Urlaub und das seit Jahren tief verwurzelte Zerwürfnis der politisch handelnden Akteure auf der Halbinsel, welches im Tourismus eine gemeinsame Marktbearbeitung unmöglich gemacht hat, wird zukünftig auch unsere positive Entwicklung im Ort jäh beenden. 2. Entwicklung der Gästeankünfte und Übernachtungszahlen In der Landesstatistik wird bei den gewerblichen Betrieben ab 10 Betten bei den Übernachtungen ein Plus von 3,1 Prozent ausgewiesen. Bei den Gästeankünften gab es sogar ein deutliches Plus von 4,1 Prozent. Im gewerblichen Sektor wurden 2014 laut Landesamt für Statistik insgesamt 182.324 Übernachtungen (vgl. 2013: 177.081; 2012: 176.065; 2011: 190.979; 2010: 176.947) und 45.538 Gästeankünfte (vgl. 2013: 43.746; 2012: 41.493; 2011: 44.833; 2010: 40.036) gezählt. (Statistisches Landesamt M-V, 2009-13). Das Ergebnis zeigt im Fünfjahresvergleich eine stabile solide Entwicklung. Verbessert hat sich 2014 gegenüber dem Vorjahr die Auslastung der Betten in den gewerblichen Betrieben um 2,2 Prozentpunkte. von 40,3 auf 42,5 Prozent. Insgesamt ist die Auslastung aber rückläufig. Während 2009 bei 1.175 Betten noch eine Auslastung von 45,2 Prozent ausgewiesen wurde, verzeichnen wir 2014 nur noch 42,5 Prozent bei 1.245 Betten. Die Aufenthaltsdauer stagniert bei 4,0 Tagen gegenüber dem Vorjahr, sie reduzierte sich aber von 4,5 Tage in 2009, was auf ein verändertes Reiseverhalten schließen lässt. Das Ergebnis unserer neuen elektronischen AVS-Meldescheinstatistik für 2013 zeigt ein deutlich besseres Bild. In dieser Statistik wird die gesamte Bettenkapazität des Ortes abgebildet. So wurden in der Meldescheinstatistik 342.823 Übernachtungen (vgl. 2013: 318.619; 2012: 318.599; 2011: 310.683; 2010: 315.414) gezählt. Das ist ein Plus von sehr guten 7,6 Prozent. In diese Statistik sind ebenfalls alle manuellen Meldescheine bereits ausgewertet. Bei den Gästeankünften gibt es seit Jahren einen steten Trend nach oben. So wurden im letzten Jahr 67.987 Ankünfte (vgl. 2013: 61.705; 2012: 60.074; 2011: 58.144; 2010: 56.034) gebucht. Das ist ein Plus gegenüber dem Vorjahr von 10,2 Prozent. In der Meldescheinstatistik sank die Aufenthaltsdauer von 5,2 auf 5,0 Tage. Die Auslastung aller Betten im Ort stieg gegenüber dem Vorjahr von 33,7 auf solide 35,6 Prozent. Das Ostseebad Ahrenshoop hat bei der Anzahl der Gästebetten seine definierte gewünschte Obergrenze von ca. 2.500 Betten bereits 2010 erreicht. Danach stieg die Bettenanzahl kontinuierlich Seite 5 von 11 Kurverwaltung Ahrenshoop Kirchnersgang 2 18347 Ostseebad Ahrenshoop Tel.: 038220 666610 Fax: 038220 666629 E-Mail: [email protected] weiter. Nach der aktuellen Erfassung aller gemeldeten Unterkünfte im Ort haben wir derzeit eine Bettenkapazität von 2.831 Betten, zusammen mit den Betten der Helios-Klinik knapp 3.000. Die Einnahmen aus der Kurabgabe haben sich seit 2010 durch die akribischen Erfassung und Kontrolle aller Unterkünfte im Ort und durch die konsequente Anwendung der Kurabgabensatzung im Bezug auf Jahreskurkartenpflichtige stetig verbessert. So haben wir in 2014 insgesamt 680.000 EUR eingenommen (vgl. 2013: 630.000; 2012: 570.000; 2011: 499.000; 2010: 489.000). Das sind jährliche Mehreinnahmen von knapp 200.000 EUR gegenüber 2010. Allein bei den Jahreskurkarten für Zweitwohnungsinhaber nehmen wir jährlich 45.000 EUR ein. Dieser Erfolg basiert auch auf einer verbesserten Moral bei den Vermietern, die jetzt besser ihrer Verpflichtung zum Einzug der Kurabgabe beim Gast nachkamen. Die Kurverwaltung wird auch in den nächsten Jahren weitere Prüfmechanismen einführen und die Kontrollen zusammen mit dem Amt Darß-Fischland verstärken. 3. Ortsbild und Sauberkeit, öffentliche Ordnung und Sicherheit beim Baden Dank der in den Vorjahren getätigten gemeindlichen Investitionen für den Ausbau des Straßen- und Wegenetzes, zur Befestigung der Parkplätze, zur Errichtung öffentlicher WC-Anlagen und Gestaltung von Grünanlagen sowie Dank der Leistungen der Mitarbeiter unseres Bauhofes zur Pflege und Erhaltung dieser Einrichtungen, konnte den Gästen auch in 2014 ein gepflegtes Ortsbild geboten werden. Auf Beschwerden von Gästen und Anregungen aus der Bevölkerung konnten wir durch den kurverwaltungseigenen Bauhof effizient reagieren und die Probleme schnell beseitigen. 2014 haben wir weiter in die Infrastruktur des Ortes investiert. So wurde noch vor der Saison der marode behindertengerechte Übergang am Strandübergang 4 vor der Helios-Klinik abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. Die Toilette aus den 70er Jahren vor der Kurverwaltung wurde im April abgerissen und bereits im September konnte ein massiver moderner Neubau mit zusätzlichen Kapazitäten eröffnet werden. Dieser Neubau setzt zukünftig die Maßstäbe für alle Toiletten im Ort. Im September wurde der Toilettencontainer am großen Parkplatz am Grenzweg entfernt und mit einem ebenfalls vergrößerten Neubau begonnen. Die Arbeiten werden bis Ostern 2015 abgeschlossen sein. Mit dem Ausbau des Parkplatzes Feldweg wurde im Mai begonnen. Die Arbeiten mussten aufgrund von Rechtsstreitigkeiten mit Anliegern am Feldweg im Juni eingestellt werden. Die Arbeiten wurden bis heute nicht wieder aufgenommen. Seit November wurden sämtliche Bänke und Papierkörbe der Ortslage neu aufgearbeitet. Ende November wurde wieder für drei Monate die attraktive Winterbeleuchtung in den Bäumen entlang der Ortslage Ahrenshoop installiert und an den Wegkreuzungen in Althagen und Niehagen erweitert. Im vergangenen Jahr wurde von der Kurverwaltung eine Machbarkeitsstudie für den Bau einer möglichen Promenade vom Strandübergang 7 bis zum Strandübergang 13 beauftragt. Der Verlauf der Promenade sollte in einer aufgeständerten Bauweise auf der landseitigen Dünenböschung errichtet werden. Ausschließlich für Fußgänger nutzbar, sollte das Bauwerk die Ortslage verkehrstechnisch entspannen. Das Staatliche Amt für Landwirtschaft und Umwelt hat allerdings Bedenken angemeldet und eine Genehmigung nicht in Aussicht gestellt. Die Planungen wurden eingestellt. Für 2015 sind weitere Baumaßnahmen geplant. So wurde im Januar mit der Befestigung des Parkplatzes an der Kurverwaltung begonnen. Am 23.03. wurde der Parkplatz freigegeben. Im Frühjahr starten die Planungen für einen Toilettenneubau am Haus Windeck/Buhne12. Der Bau soll bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. Außerdem haben wir die Planungen für eine neue Strandtreppe in Fortführung des Käthe-Miethe-Weges begonnen. Die neue Strandtreppe soll an diesem Standort ganzjährig nutzbar sein. Hier soll zunächst durch eine Machbarkeitsstudie Planungssicherheit erreicht werden. Seite 6 von 11 Kurverwaltung Ahrenshoop Kirchnersgang 2 18347 Ostseebad Ahrenshoop Tel.: 038220 666610 Fax: 038220 666629 E-Mail: [email protected] Die Lärmentwicklung im Ort muss weiter beobachtet werden. Gerade bei Baumaßnahmen im Zusammenhang mit dem Dünenpark beim Hotel Seezeichen gab es in der Ortsmitte des Öfteren Verstöße gegen die Ruhezeiten. Allein der Verkehr auf der Landesstraße 21 sorgt für reichlich Lärm entlang der Ortslage. Hier sind zukünftig weitergehende Überlegungen anzustellen, um den Urlaubsstandort nicht zu gefährden. Im Bereich der Sicherheit gab es keine nennenswerten Vorkommnisse. Kleine Verstöße in der Ortslage, im Strand- und Badebereich wurden durch den beauftragen Sicherheitsdienst schnell abgestellt. Nach wie vor führte der Mangel an gegenseitiger Rücksichtnahme zwischen Radfahrern und Fußgängern auf unseren kombinierten Rad- und Gehwegen entlang der Dorfstraße zu gefährlichen Konfliktsituationen. Seitens der Kurverwaltung wird deshalb wiederholt vorgeschlagen, im Bereich der Dorfstraße zwischen Grenzweg und Strandweg den Fahrradverkehr nur auf der Dorfstraße zuzulassen. Unsere DLRG-Rettungsschwimmer waren im Zeitraum zwischen 14.06. und 06.09.2014 im Einsatz. Die maximale Besetzungsstärke lag bei 10 Personen. Nennenswerte Vorkommnisse gab es nicht. Die von uns beantragten Stellen wurden von der DLRG-Einsatzstelle in Bad Nenndorf deutlich besser besetzt als in den Vorjahren. Die verbesserten, größeren Quartiere und die kostenfreie Mittagsversorgung in der örtlichen Hotellerie sind Pluspunkte bei der Anwerbung von ehrenamtlichen Rettungsschwimmern. Ein Dank gilt hierbei der Familie Fischer vom Hotel & Restaurant Namenlos, der Familie Sorau vom Hotel „Der Strandläufer“, dem Direktor des Hotels „Seezeichen“ Herr Kröger sowie dem Restaurant „Räucherhaus“ der Familie Schönthier. Für 2015 wurde mit der DLRG-Ortsgruppe Pramort eine Vereinbarung zur Betreuung des Standortes Ahrenshoop getroffen. Sie beraten uns zukünftig in organisatorischen und technischen Fragen. In 2015 wird ein neues Rettungsboot mit einem Zweitakt-Motor beschafft, da das alte Boot aufgrund eines wieder aufbrechenden Schadens nicht mehr repariert werden konnte. Neben der Einsatzflagge der DLRG wehte am Strandzugang des Hauptturmes auch im Jahre 2014, nun bereits zum siebzehnten Mal die „Blaue Flagge“. Erneut wurde sie uns von der „Deutschen Gesellschaft für Umwelterziehung“ als Umweltsymbol für einen sauberen Strand, für kontrolliert sauberes Badewasser und für unsere Umwelt-Bildungsaktivitäten verliehen. 4. Kulturelles und sportliches Angebot Auch im Jahre 2014 konnten wir einen dichten Veranstaltungskalender ganzjährig anbieten. Das umfangreiche kulturelle und künstlerische Leben ist unser Herzstück bei der Gästewerbung. Das „15. Ahrenshooper Jazzfest“ vom 27.-29. Juni war wieder ein herausragendes kulturelles Ereignis im Ostseebad. Insgesamt erwarben ca. 1.500 Besucher ein Jazzfestfähnchen. Zu den drei Konzerten auf der Hauptbühne, die erstmals im Hafen von Althagen aufgebaut wurde, kamen jeweils 800 Gäste. Stargast war das Till Brönner-Quintett. Ruth Hohmann gab am Sonntag ihr unvergessliches Abschiedskonzert von ihrem Ahrenshooper Publikum. Auch in diesem Jahr hat es die Kurverwaltung mit freundlicher Unterstützung zahlreicher Sponsoren geschafft, die Veranstaltung kostenneutral zu halten. Das führt zu finanziellen Freiräumen bei anderen Veranstaltungsaktivitäten. Tausend Menschen zogen während der „Langen Nacht der Kunst“ am 16. August durch den Ort vom Kunsthaus zur Galerie und Werkstatt. Vierundzwanzig verschiedene Einrichtungen boten Kunst und Kunsthandwerk vom Feinsten. Erstmals war das Kunstmuseum als separater Standort mit dabei. Die Seite 7 von 11 Kurverwaltung Ahrenshoop Kirchnersgang 2 18347 Ostseebad Ahrenshoop Tel.: 038220 666610 Fax: 038220 666629 E-Mail: [email protected] Eröffnung und die Abschlussfeier wurden anlässlich des Festivals der zeitgenössischen Kunst auf dem neu gestalteten Gelände des Künstlerhauses Lukas realisiert. Ein großer Erfolg war die Veranstaltungsreihe „Naturklänge“ am 06. September am Hohen Ufer mit den ortsansässigen Künstlern Ulrike Mai, Lutz Gerlach & Gästen. Wie im Vorjahr spielte das Wetter mit und wir konnten direkt vor der atemberauenden Kulisse des Hochufers mit einem „Fast“Sonnenuntergang spielen. Es kamen 1.500 Besucher zu diesem schönen Spätsommerabend mit harmonischen Klängen – so viele wie noch nie. Die „Ahrenshooper Filmnächte“ wurden vom 10.-14.09.2014 erstmals komplett im Grand Hotel Kurhaus Ahrenshoop, heute The Grand Ahrenshoop, durchgeführt. Nach einem schwierigen Jahr in 2013 fanden wir mit der Veranstaltung in 2014 mit neuem Konzept, prominent besetzter Jury und einem attraktiven Filmangebot wieder zu alter Stärke zurück. Erneut wurde wieder ein Wettbewerb ausgelobt und Preise vergeben. Alle fünf Tage waren ein Rundum-Ereignis mit guten Filmen, Musik und Aftershow-Party. Das Sonderprogramm stand im Zeichen des Festivals des Künstlerhauses Lukas. Das Fest soll zu einem attraktiven Festival weiterentwickelt werden. Es soll zukünftig als Reiseanlass für den gesamten Ort wirken. Die Kurverwaltung hofft auf die Unterstützung vieler Unternehmer im Ort. Inhaltliche Unterstützung erhalten wir weiterhin vom Filmkunstfest in Schwerin. Schönes Wetter gab es bei der Fischerregatta am 20. September im Althäger Hafen. Es wurden 3.070 Gäste gezählt. Zahlreiche Zeesboote aus der Region kamen zur wohl atmosphärisch beliebtesten Zeesboot-Regatta der Region. Die große Hafenparty wurde wieder vom Hotel „Der Fischländer“ und dem „Räucherhaus“ in Zusammenarbeit mit der Kurverwaltung organisiert. Durch das neue Vermarktungskonzept der „Ahrenshooper Literaturtage“ hat sich diese Veranstaltung in den letzten Jahren zu einem beliebten Herbstevent entwickelt. Die größte Buchmesse in Mecklenburg-Vorpommern mit 22 teilnehmenden Verlagen fand vom 02.-05. Oktober statt und zog eine Vielzahl von Besuchern zu den 13 Lesungen und zur Verkaufsmesse. Das Künstlerhaus Lukas initiierte im Vorfeld ein internationales Lesefest im Ort, was wir in die Programmgestaltung integrierten. Der Kunstkaten präsentierte im vergangenen Jahr fünf eigene Ausstellungen. In Zusammenarbeit mit dem Künstlerhaus Lukas wurde zudem eine kombinierte zeitgenössische Ausstellung zeitgleich im Neuen Kunsthaus und dem Kunstmuseum präsentiert. Zu allen Ausstellungen und zur Vorbesichtigung der 40. Ahrenshooper Kunstauktion kamen wieder ca. 14.600 Besucher. Neben den traditionellen Veranstaltungen wurden ebenfalls wieder zahlreiche Lesungen, musikalisch-literarische Abende, Konzerte verschiedener Genres und Kabarettaufführungen organisiert. So wurden abwechselnd die Käthe-Miethe-Bibliothek, der Kunstkaten und die Strandhalle bespielt. Besondere Beliebtheit erfreute sich wieder der Kindersommer mit 55 Veranstaltungen an der Kurverwaltung. Vielen Dank an die örtlichen Künstler, die uns seit Jahren unterstützen. Zwei Studenten boten an 22 Tagen im August Sport, Spiel & Spaß am Strandübergang 15 an. Es wurde Beachvolleyball und Fußball gespielt. Mit den Kleinen wurden Neptuntaufen durchgeführt und Sandburgen gebaut. Die Resonanz bei den Gästen war sehr gut. Allen Betreibern, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Galerien, Kunst- und Veranstaltungshäusern sei an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön für das vielfältige und abwechslungsreiche Angebot ausgesprochen. Seite 8 von 11 Kurverwaltung Ahrenshoop Kirchnersgang 2 18347 Ostseebad Ahrenshoop Tel.: 038220 666610 Fax: 038220 666629 E-Mail: [email protected] 5. Marketing und Gästeservice Der Eigenbetrieb hat in 2014 die zielgruppengenaue Ansprache unserer Genießerklientel weiter vorangebracht und an den Schwerpunkten des Außen- und Innenmarketings nichts geändert. Das besondere Profil des Ostseebades Ahrenshoop muss weiter geschärft werden. Die Ansprache richtet sich dabei an potentielle Neukunden, die sich aus dem relativ homogenen Kreis an Menschen rekrutieren, die ein Interesse an Kunst und Kultur mitbringen und anderseits die Liebe zum Flair eines Künstlerdorfes in sich tragen. Die Neukunden sollten in diesen Kreis passen, denn diese können die Exklusivität des Kleinods bewahren, ohne es elitär verkommen zu lassen. Daran anknüpfend wird 2015 eine neue Broschüre zum Thema „Literarisches aus Ahrenshoop“ entwickelt und produziert. Neben der Betreuung von mehreren Journalisten- und Studienreisen des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern wurde die Pressearbeit kontinuierlich weitergeführt. Unsere Großveranstaltungen werden medial (Print, Funk und Fernsehen) sehr gut aufgenommen. Die Kurverwaltung Ahrenshoop setzt auch in den kommenden Jahren auf die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit dem regionalen Tourismusverband Fischland-Darß-Zingst und dem Landestourismusverband MV. Anfang 2015 ist das 2. Urlaubsmagazin MV erschienen, indem Ahrenshoop erneut wieder gut präsentiert wurde. Dieses Magazin wurde u.a. als Zeitungsbeileger in einer millionenfachen Auflage aufgelegt. Durch die veränderten personellen Strukturen beim Tourismusverband Fischland-Darß-Zingst übernahm der Kurdirektor Roland Völcker den zweiten Vorsitz im Vorstand. Durch die Entlassung des Geschäftsführers wurden die Aufgaben auf die Vorstandsmitglieder verteilt. Roland Völcker vertritt den Verband somit auch beim Landestourismusverband in Rostock bei den Geschäftsführerberatungen und im Vorstand. Im Frühjahr 2014 wurde die Entwicklung des neuen Internetauftritts an die Partneragenturen aiDesign/Wismar und devisor/Rostock vergeben. Der neue Auftritt wurde im touristischen CI des Landes nach sehr komplexen Abstimmungsrunden beim Landestourismusverband und beim Regionalverband Ende Januar 2015 freigeschaltet. Er erfüllt heute die zeitgemäßen technischen Anforderungen und schafft Platz für neue Vermarktungstools. Über eine gemeinsame Datendrehscheibe lassen sich heute Veranstaltungsdaten und Ausflugsziele besser verwaltet und auf verschiedenen Zielkanälen ausspielen. Allein die Einpflege der umfangreichen Datensätze kostete sehr viel Zeit. Dank gilt hier in erster Linie der Mitarbeiterin Frau Dana Schmidt. Nach Einführung des Online-Buchungssystems der Firma „Wild East“ in unserer Zimmervermittlung im Juni 2013 konnten wir in 2014 unsere Umsätze deutlich steigern. Endlich sind dauerhaft Angebote aus Ahrenshoop online buchbar. Durch die technische Neuerung konnten auch die 10 Doppelzimmer im Gästehaus besser ausgelastet werden. Die Einnahmen aus der Vermietung stiegen um 15.000 EUR. Das System steht allen Vermietern und Hoteliers offen. Gerade in schwachen Belegungsmonaten oder bei kurzfristigen Stornierungen lässt sich durch die Onlinebuchbarkeit die Auslastung der Quartiere verbessern. Die Gemeinde hat 2014 zusammen eine neue Tourismuskonzeption beschlossen. In verschiedenen Arbeitsgruppen und Workshops wurden die Inhalte erarbeitet. Die Konzeption beinhaltet ein regionales Entwicklungskonzept, das mit den Bedürfnissen der Nachbargemeinden abgestimmt wurde. Sie bietet den Gemeindevertretern und Touristikern eine Orientierungshilfe zur weiteren Entwicklung des Ortes. Darauf aufbauend wird perspektivisch eine neue Marketingkonzeption entwickelt. Seite 9 von 11 Kurverwaltung Ahrenshoop Kirchnersgang 2 18347 Ostseebad Ahrenshoop Tel.: 038220 666610 Fax: 038220 666629 E-Mail: [email protected] Das Gästemonitoring „VGM – Vergleichender Gästemonitor“ der Firma Benchmark Services wird in 2015 fortgesetzt. Die Kurverwaltung wünscht sich noch mehr Beteiligung örtlicher Leistungsanbieter bei der Auslage der Fragebögen (Print und Online), um noch bessere verwertbare Zahlen zu erhalten. Im Saisonbericht 2014 wurden Zahlen und Fakten aus dieser Untersuchung analysiert und zusammengestellt. Auf europäischer Ebene wird unter dem Dach der Europäischen Vereinigung der Künstlerkolonien „EuroArt“ weiterhin zielstrebig gearbeitet. Der Bürgermeister Hans Götze und der Kurdirektor Roland Völcker nahmen im August 2014 am EuroArt-Jahrestreffen in der Künstlerkolonie Worpswede bei Bremen teil. 6. Entwicklungsausblick des Eigenbetriebes Der drei Jahre praktizierte umfangreiche Umstrukturierungsprozess in der Kurverwaltung ist abgeschlossen. An der Effizienz und Organisationsstruktur muss hauptsächlich noch in der Abteilung Gästemanagement gearbeitet werden. Hier führte die schnelle Einführung verschiedener neuer technischer Systeme zu Reibungsverlusten. Zu Beginn des Jahres 2014 wurde der Empfangsbereich (Gästeinfo und Zimmervermittlung) in der Kurverwaltung umgebaut. Das Erscheinungsbild der Kurverwaltung wurde somit modernisiert und attraktiver für die Gäste gemacht. Für die Mitarbeiter verbesserten sich die Arbeitsbedingungen. Durch die Installation des elektronischen Kassensystems „Orderbird“ haben wir den von Finanzämtern vorgeschrieben Weg zur elektronischen Kasse bis 2017 bereits vorzeitig absolviert. Seit Beginn des Jahres 2014 ist auch das elektronische Meldescheinsystem von AVS arbeitsfähig. Nach und nach wurden alle Vermieterdaten und Daten der Jahreskurkarteninhaber in das System eingegeben. Das System erlaubt jetzt eine schnellere Erfassung aller Meldedaten für die Rechnungslegung und Statistik. In 2014 konnte sich der Mitarbeiterstamm weiter stabilisieren. Zum Jahresende mussten wir uns aus betriebsbedingten Gründen von einer Mitarbeiterin des Gästemanagements trennen. Hier soll mit veränderter Leistungsanforderung und Aufgabenverteilung Anfang 2015 eine Neubesetzung erfolgen. Zum 16. März 2015 wurde Frau Kathrin Lüders aus Ribnitz-Damgarten daraufhin eingestellt. Der Stellenplan mit 14,25 Stellen in Vollzeitäquivalenz wurde in 2014 eingehalten. Neueinstellungen gab es nicht. Diese sind erst für 2015 geplant. Der Stellenplan wurde mit dem Haushaltsjahr 2015 auf 15 Stellen in Vollzeitäquivalenz erhöht. Zum 1. März 2015 wurde Herr Markus Wienrich aus Ribnitz-Damgarten für die Reinigung der öffentlichen Toiletten eingestellt. Die Erhöhung des Stellenplans wurde notwendig, um die Reinigung der öffentlichen Toiletten durch mehrmals tägliche Pflege zu verbessern. Außerdem führte die Kapazitätserweiterung bei den Toiletten im Ort zu einem erhöhten Personalbedarf. Ende Februar 2015 verabschiedeten wir Frau Yvonne Arnold in den Ruhestand. Bis zur Wiederkehr von Dorothee Hansen im Dezember 2015 aus der Elternzeit wurde zeitlich befristet Frau Anke Ulbricht aus Wustrow für die Bibliothek und den Kunstkaten verpflichtet. Zum 01.01.2015 wurde nach Verhandlungen mit der Dienstleistungsgesellschaft Verdi ein neuer Entgelttarifvertrag für alle Mitarbeiter der Kurverwaltung und der Gemeindearbeiter eingeführt. Die Kurverwaltung erfüllt bereits seit 2013 die Mindestlohn-Forderungen von 8,50 EUR. Durch den Abschluss des neuen Entgelttarifvertrages kommt es ab 2015 zu einem moderaten Anstieg der gesamten Personalkosten. Die verbesserte Ertragslage im Eigenbetrieb kann diese Mehrkosten abdecken, ohne das es bei den touristischen Aufwendungen zu Einstrichen kommen muss. Seite 10 von 11 Kurverwaltung Ahrenshoop Kirchnersgang 2 18347 Ostseebad Ahrenshoop Tel.: 038220 666610 Fax: 038220 666629 E-Mail: [email protected] Nach dem betriebswirtschaftlichem Gewinn in 2013 von 95.000 EUR, rechnen wir für 2014 zum heutigen Zeitpunkt mit einem erneuten sechsstelligen Gewinn. Diese Gewinne ermöglichen uns die Aufstockung der Eigenkapitaldecke des Eigenbetriebes, die durch verlustreiche vergangene Jahre geschmälert wurde. Die gute Ertragslage ermöglichte wieder eine Eigenkapitalverzinsung von zwei Prozent an die Gemeinde (ca. 19.000 EUR) und verspricht auch für die kommenden Jahre eine solide Wirtschaftlichkeit. Im Haushaltsplan 2015 wird erneut ein Plus von 5.800 EUR ausgewiesen. Aufgrund der Konsolidierung der Finanzen in den letzten Jahren und den positiven Erwartungen für die Zukunft hat die Kurverwaltung in 2014 erstmals wieder größere Investitionen getätigt. Die Investitionen sind inhaltlich auf die Erfüllung der touristischen Aufgaben des Eigenbetriebes gerichtet. Diese sollen Qualitätsverbesserungen in der touristischen Infrastruktur erzielen, die technische Ausstattung des Bauhofes zur Gewährleistung der hoheitlichen Aufgaben für die Gemeinde optimieren, Gästen in der Kurverwaltung einen zeitgemäßen und modernen Empfang ermöglichen sowie die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter bei den Arbeitsschutzstandards verbessern. Ihre Finanzierung erfolgt aus den Mitteln der Abschreibungen, aus liquiden Mitteln und teilweise durch Kreditaufnahme. Die 2011 gestartete mittelfristige Planung der Leitung des Eigenbetriebes für die Jahre 2012 – 2014 wurde weitestgehend durch die Mitarbeiter des Kurbetriebes abgearbeitet. Offen sind noch zwei Punkte. Eine Position konnte nicht realisiert werden. 1. Schaffung von Voraussetzungen zum Umbau des Veranstaltungshauses „Strandhalle“ – offen 2. Entwicklung einer Imagebroschüre zur Gewinnung von Neukunden – gestrichen 3. Fertigstellung einer Machbarkeitsstudie für einen möglichen Bau einer Promenade im Ostseebad – Studie 2013 vorgelegt, Bau 2014 durch StALU abgelehnt, ergebnisoffen Neue Aufgaben und Zielstellungen für die Jahre 2015 – 2017: 1. Reduktion der Betriebskosten durch ständige Überprüfung der Ausgabenseite – laufend 2. Stabilisierung der Kurtaxeinnahmen durch stete Verbesserung der Kontrollmechanismen – jährliche Steigerungen von knapp 200.000 erzielt, weitere Kontrollen einführen 3. Ergebnisoffene Überprüfung und Kalkulation der Satzung zur Erhebung einer Kurabgabe – neue Kostenkalkulation Anfang 2015 4. Ergebnisoffene Überprüfung und Kalkulation der Satzung zur Erhebung einer Fremdenverkehrsabgabe – neue Kostenkalkulation Anfang 2015 5. Gewinnung neuer Partner für das Online-Buchungssystem – laufend 6. Gewinnung weiterer Partner für das elektronische Meldescheinsystem AVS - laufend 7. Fortwährende Verbesserung der touristischen Infrastruktur – jährlicher Austausch eines Toilettencontainer durch massive WC-Neubauten , Neubau von Plattformen, Bau einer Strandtreppe in Fortführung des Käthe-Miethe-Weges 2015 – 2016, Modernisierung der Doppelzimmer im Gästehaus 2015 – 2016 , Bau einer Kalthalle für den Bauhof 8. Schaffung von Voraussetzungen zum Umbau des Veranstaltungshauses „Strandhalle“ – bis Ende 2017 9. Entwicklung einer Marketingkonzeption zur Optimierung der Zielgruppenansprache – Fertigstellung Ende 2017 10. Einführung des fahrpreislosen Personennahverkehrs für Übernachtungsgäste – Anfang 2017 Roland Völcker Kurdirektor Ostseebad Ahrenshoop, 26.03.2015 Seite 11 von 11