Jahresbericht 2014 - Ostseebad Ahrenshoop

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Jahresbericht 2014 - Ostseebad Ahrenshoop
Kurverwaltung Ahrenshoop
Kirchnersgang 2
18347 Ostseebad Ahrenshoop
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Fax: 038220 666629
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Jahresbericht 2014
der Kurverwaltung über die touristische Entwicklung im
Ostseebad Ahrenshoop
(Stand: 26.03.2015)
Ahrenshoop weiter auf Erfolgskurs
1. Allgemeine Einschätzung
Gratulation! Wir haben das beste touristische Jahr unserer Ortsgeschichte hinter uns. Noch nie
kamen so viele Gäste (2014: 67.987; +10,2 Prozent zum Vorjahr) zu uns nach Ahrenshoop. Noch nie
wurden so viele Übernachtungen (342.823 ÜN; +7,6%) in der Hotellerie und bei den Privatvermietern
gezählt. Dieser Anstieg ist trotz eines geringfügigen Zuwachses von 2.783 auf 2.831 Betten im Ort ein
reales Plus, weil sich auch die Bettenauslastung von 33,7 auf 35,6 Prozent positiv entwickelt hat. Es
hat sich gezeigt, dass wir trotz des kürzesten Ferienzeitkorridors aller Zeiten von nur 71 Tagen mit
unseren ganzjährigen kulturellen und künstlerischen Angeboten, der guten Hotel- und Infrastruktur
im Ort und der daraus resultierenden geringen Saisonalität gut aufgestellt sind. Schwankungen in der
Belegung durch die unterschiedliche zeitliche Lage der Feiertage können wir abfangen. Noch nie
besuchten so viele musikbegeisterte Menschen unser Jazzfest und die Konzertreihe „Naturklänge“.
Noch nie haben die Ahrenshooper Literaturtage ein so großes Interesse bei den Verlagen des Landes
und bei den Besuchern geweckt. Die Direktorin des Künstlerhauses Lukas Frau Gerlinde Creutzburg
hat den Kulturpreis des Landkreises Vorpommern-Rügen erhalten. Ihr Verdienst war die Initiierung
des Festivals der zeitgenössischen Kunst „Zuflucht - von der Sehnsucht des Paradieses“. Es stand bei
verschiedenen Veranstaltungen und in mehreren Kunsthäusern im Ort und im Land im Fokus. Dieses
Jahresfestival und unser neues Kunstmuseums sorgten für viele positive Schlagzeilen in der
regionalen und überregionalen Presse. Rundum ein sehr positives Jahr, was es zu verstetigen gilt.
Hier sind die Vorzeichen allerdings sehr getrübt. Die Hotellerie und Gastronomie ist von einem
enormen Fachkräftemangel betroffen. Schließtage in der Gastronomie und die Umstellung auf
„Hotel garni“ statt offenes Haus für Alle vernichten die Attraktivität der Urlaubsdestination. Das
Baugeschehen hält unvermindert an und manch ein Investor oder Privatanleger zerstört das, was er
einst, als er kam, so sehr an Ahrenshoop geliebt hat. Die Touristiker verzweifeln an der
Zerstrittenheit der Kommunen auf der Halbinsel, die eine einheitliche Vermarktung unserer
einzigartigen Vorzüge und naturgegebenen Ressourcen unmöglich macht. Dieses Zerwürfnis
verhindert ebenfalls die Umsetzung gemeinsamer Strategien zur Entwicklung der touristischen
Infrastruktur in der Region. Die Hafenentwicklung in Prerow, die Einführung eines fahrpreislosen
ÖPNV für Übernachtungsgäste, der Bau eines 18-Loch Golfplatzes und die Entwicklung eines
herausragenden Nationalparkzentrums in Wieck sind Aufgaben, die nur die Region gemeinsam
stemmen kann.
Ahrenshoop bringt sich schon heute aktiv ein. Wir kooperieren auf internationaler Ebene im Verbund
der europäischen Künstlerkolonien „EuroArt“, wir tauschen uns aktiv mit Kollegen auf Rügen,
Usedom und der Mecklenburgischen Ostseeküste im Bäderverband Mecklenburg-Vorpommern aus
und wir stecken unsere Köpfe beim Landestourismusverband und beim Tourismusverband
Fischland-Darß-Zingst zusammen. Leider funktioniert die Zusammenarbeit im regionalen Kontext nur
mit Zingst, Dierhagen, Ribnitz-Damgarten, Barth und der Vogelparkregion-Recknitztal. Das der
forcierte Separatismus auf dem Darß und in Wustrow nicht den nötigen Erfolg bringt, ist heute schon
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an den Zahlen ablesbar. Während alle Urlaubsregionen unseres Bundeslandes das beste touristische
Jahr ihrer Geschichte feiern, ist unsere Halbinsel Fischland-Darß-Zingst die einzige
Urlaubsdestination mit einem Minus bei den gewerblichen Ankünften von -5,0 und bei
Übernachtungen von -3,7 Prozent. Ein Alarmzeichen für uns alle, weil die gewerblichen
Unternehmen ein Indiz für unsere Attraktivität und Leistungsfähigkeit sind.
Die Urlaubsdestination Fischland-Darß-Zingst steht am Scheideweg. Ohne eine ortsübergreifende
funktionierende Marketingstruktur, eingebettet in den Landestourismusverband MecklenburgVorpommern, werden wir weiter an Boden im Wettbewerb der nationalen und regionalen
Reiseregionen verlieren. Wer stehen bleibt, wird überholt! Wir sind nicht stehen geblieben. Wir
haben bereits den Rückwärtsgang eingelegt und werden abgehängt.
Was ist zu tun?
Dringender Handlungsbedarf besteht bei der Finanzierung und Akzeptanz unseres wichtigsten
Marketinginstruments, dem Tourismusverband Fischland-Darß-Zingst. Von den Ostseebädern und
Erholungsorten sind nur noch Ahrenshoop, Zingst, Ribnitz-Damgarten und Barth Mitglied im
Verband. Die Bedeutung eines solchen Verbandes wurde uns gerade wieder von Dr. Matthias Feige
vom der dwif-Consulting GmbH bescheinigt. Er ist der Tourismusexperte des Ostdeutschen
Sparkassen-Tourismusbarometers und seit Beginn Wegbegleiter der Tourismusentwicklung in
Mecklenburg-Vorpommern. Nur durch eine gemeinsame Finanzierung einer übergeordneten
Verbandsstruktur durch alle Tourismusorte ist eine sinnvolle einheitliche Vermarktung der
Urlaubsregion möglich. Einzelne Orte sind nicht schlagkräftig genug, um im Wettbewerb zu bestehen.
Dr. Feige hierzu: „Institutionelle Kooperationen, oder in einem weiteren Schritt Fusionen, sind ein
probates Mittel, die Schlagkraft und Reichweite der touristischen Aktivitäten zu erhöhen sowie
Aufwendungen zu bündeln. Gerade im Marketing und Vertrieb (on- und offline), aber auch bei der
Infrastrukturpflege und -entwicklung (Bauhof, strategische Planungen etc.) gibt es eine Reihe von
Aufgaben, die gemeinsam mit Nachbarkommunen oder gegebenenfalls der regionalen
Tourismusorganisation effizienter umgesetzt werden können als allein.“ Dr. Feige spricht sich klar
gegen Doppelstrukturen aus: „Kirchturmdenken ist an dieser Stelle fehl am Platz... Das bewusste
Abgeben von Aufgaben und damit auch von Einfluss ist ein zentraler und gleichzeitig notwendiger
Bestandteil dieser Optimierungsprozesse.“
(Quelle: Ostdeutscher Sparkassenverband, „Wer soll das bezahlen? - Leitfaden zur Finanzierung und
Organisation des Tourismus auf Ortsebene“, Februar 2013)
Ein in Gründung befindlicher kommunaler Zweckverband kann diese Arbeit nicht leisten. Dieser ist in
seiner strukturellen Ausrichtung zu starr und unflexibel, um schnell auf Anforderungen des
Tourismusmarktes reagieren zu können. Er kann ausschließlich dazu dienen, einen gemeinsamen
politischen Willen zu artikulieren, um gemeinsame infrastrukturelle Maßnahmen auf den Weg zu
bringen. Geeignet wäre er auch, um Geld nach einer paritätischen Formel für die
Destinationswerbung einzusammeln. Hier sind jetzt die Politiker der einzelnen Kommunen und des
Landkreises gefordert, um diesen Zweckverband schnell auf den Weg zu bringen. Neben diesen
institutionellen Kooperationen muss zukünftig auch über veränderte Verwaltungsstrukturen auf der
Halbinsel nachgedacht werden.
Neben der Notwendigkeit eines Tourismusverbandes für Kommunen ist grundsätzlich festzuhalten:
Der Verband ist nur so stark wie seine Mitglieder. Er ist auf die professionelle Unterstützung durch
die einzelnen Orte bei der Produkt- und Leitbildentwicklung der Region angewiesen. Aber auch die
touristischen Unternehmer in der Region müssen sich für ihren Verband stark machen. Auch hier
werden die nötigen Impulse vermisst.
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Der Fachkräftemangel in der Hotellerie und Gastronomie ist ein weiteres Hemmnis für eine positive
Tourismusentwicklung im Ort. Dieses Problem kann kurzfristig nicht gelöst werden können. Hier
benötigt die Region eine langfristige Strategie:
1. Schaffung von bezahlbarem Wohnraum: Aufgrund der enormen Grundstückpreise auf der
Halbinsel sind hier kaum Akzente zu setzen. Hier eignen sich im besonderen Maße die
Eingangstore Ribnitz-Damgarten und Barth.
2. Verbesserung der Erreichbarkeit der Urlaubsorte: Die Landenge zwischen Bodden und Ostsee
bietet kaum Raum für neue Straßen, Schienen und Wege. Deshalb kommt es darauf an, den
öffentlichen Personennahverkehr für Einpendler attraktiver zu machen. Verbesserungen bei
den Taktzeiten sowie eine Früh-, Abend- und Nachtanbindung für Kellner, Köche und Co.
würden Ribnitz und Barth als Wohnort aufwerten.
3. Verbesserung der Arbeitsbedingungen: Die Attraktivität des Arbeitsplatzes lässt sich nicht
allein durch Geld gestalten. Familienväter und -mütter brauchen familienfreundliche und
verlässliche Arbeits- und Urlaubszeiten sowie Betreuungsangebote in Kitas in den
Abendstunden und am Wochenende. Gerade bei den Kita-Angeboten müssen die
Kommunen und die Unternehmer gemeinsam Hand in Hand gehen. Darüber hinaus kann
auch jeder einzelne Unternehmer nach kreativen Anreizen Ausschau halten. Nicht jeder
Anreiz kostet dabei Geld. Die Gastronomen und Hoteliers müssen verlorengegangenes
Vertrauen zurückgewinnen.
Hinsichtlich des Baugeschehens im Ort lassen sich aus baurechtlichen Gründen von der Gemeinde
nur bedingt Grenzen setzen. Allenfalls kann nur durch Gestaltungssatzungen und Bebauungspläne
regulierend Einfluss genommen werden. Ein Appell an alle Bautätigen: Qualität statt Masse! Sägen
Sie nicht an dem Ast, auf dem wir alle sitzen. Sensibilitäten bei der Wahrung der ortstypischen
Bebauung sind gefragt. Stoppen Sie die weitere Verdichtung! Was Ahrenshoop und die gesamte
Region nicht mehr brauchen, sind weitere Betten im Ferienwohnungs- oder Ferienhaussegment. Das
geht weiter zu Lasten der gewerblichen Betriebe. Hier steht die Halbinsel schon im Minus. Gerade die
Hotellerie schafft mit ihren eigenen Veranstaltungen, den Restaurants und Wellnessbereichen die
notwendige Infrastruktur für unsere Gäste. Mit der Schließung von Restaurants, Bars oder der
Reduktion von Veranstaltungsangeboten verliert der Ort an Attraktivität. Die durch die sinkende
Auslastung hervorgerufene Schwächung der Wirtschaftlichkeit der Hotellerie führt schlussendlich
auch im Ferienwohnungsbereich zur sinkenden Nachfrage. In Ahrenshoop ist die Auslastung noch
intakt, aber jedes weitere Bett auf der Halbinsel bringt auch unsere Auslastung in Gefahr.
Was sagen unsere Gäste?
Auch 2014 haben wir wieder an einem deutschlandweit vergleichenden Gästemonitoring (VGM)
teilgenommen. Hier stellen wir uns dem Wettbewerb mit anderen Tourismusorten, so u.a. mit
Borkum, Langeoog, Norderney, Bad Bevensen, Bad Aibling und Garmisch-Partenkirchen. 557 Gäste
haben sich in Ahrenshoop an der Befragung beteiligt. Sie gaben uns bei der Gästezufriedenheit
erneut ein GUT (Note 1,74). Das war im VGM Platz 2 - nur Esens-Bensersiel in Niedersachsen an der
Nordsee wurde von seinen Gästen etwas besser bewertet.
Der durchschnittliche Gast ist 54,9 Jahre alt und weiblich. Damit sind die Gäste etwas älter als im
vergangenen Jahr (53,3 Jahre) und 2,6 Jahre über der Vergleichsgruppe Seebäder im VGM. Paare sind
weiterhin die wichtigste Zielgruppe. Mit 68 Prozent liegt der Wert noch höher als 2013. Alle anderen
Zielgruppen haben demzufolge eine geringere Bedeutung. Auch Familien mit Kindern machen nur 11
Prozent unserer Gäste aus. Immerhin 9 Prozent hatten einen Hund dabei.
Wie 2013 war auch im vergangenen Jahr unser Neukundenanteil enorm hoch. Er liegt mit 35 Prozent
deutlich über dem Durchschnitt in den anderen VGM-Orten (23%). Der Anteil unserer ganz treuen
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Stammgäste mit mehr als 10 Besuchen ist mit 20 Prozent vergleichsweise gering gegenüber den
anderen Teilnehmern der Vergleichsgruppe (39%). Wir sind also schon mittendrin in der Erneuerung
unsere Gästestruktur. Hier sind wir in Ahrenshoop schon einen Schritt weiter als in MecklenburgVorpommern, wo vergleichbare Zahlen beim Neukundenanteil zwischen 7 und 17 Prozent liegen. Mit
der Erneuerung setzt aber kein Verjüngungsprozess ein. Zwischen Neu- und Stammkunden gibt es
kaum Altersunterschiede. „Erholung“ und „in der Natur sein“ ist für beide Zielgruppen wichtig. Der
Neukunde ist sehr kulturaffin, obwohl das Reisemotiv „Kunst und Kultur“ bei den Neukunden eine
geringere Bedeutung hat, als bei Stammkunden. Mit 33 Prozent ist dieser Anteil immer noch
ausgesprochen hoch. Bei Neukunden steht dagegen das Sport- und Aktivangebot höher im Kurs, als
bei den Stammgästen. Unsere Imagewerte zeichnen nach wie vor ein positives Bild. Ahrenshoop wird
als sehr sympathisch und gepflegt wahrgenommen. Neukunden sehen Ahrenshoop gegenüber
Stammgästen als gesunde, dafür weniger exklusive Destination. Der im Vergleich zu anderen Orte
sehr exklusive Charakter Ahrenshoops ist aber nicht in Gefahr. Der entsprechende Wert ist weiter
angestiegen. Bei der Zufriedenheit existieren kaum zielgruppenspezifische Unterschiede. Das bei
Neukunden die Wiederbesuchsabsicht mit Note 2,2 geringer ausfällt, als bei Stammkunden, Note 1,4,
ist normal. Die Empfehlungsabsicht ist bei Neukunden mit der Note 1,6 gleichauf mit der bei
Wiederholungstätern. Die Neukunden haben das Potential, zu Stammgästen zu werden.
Der wichtigste Quellmarkt für Ahrenshoop ist mit Abstand Berlin. Jeder fünfte Gast kommt aus der
Hauptstadt (21 Prozent aller Gäste). Berliner nutzen die schnelle Anreise für einen kurzen
Wochenendbesuch, was sich auch in der geringen Aufenthaltsdauer in den gewerblichen Betrieben
von gerade mal 4 Tagen widerspiegelt. Das ist kein Nachteil, denn unsere Bettenstruktur und
Angebote im Ort befördern diese Entwicklung und schaffen auch in der Vor- und Nachsaison die
notwendige Belebung. Potential haben wir in diesem Zusammenhang noch im Hamburger Raum.
Hamburger haben nur einen Anteil von 3 Prozent. Hier müssen wir unser Marketing ansetzen. Die
zweitwichtigsten Quellmärkte für den längeren Jahresurlaub liegen in Sachsen, Nordrhein-Westfalen
und Niedersachsen.
Was stellt unsere Gäste zufrieden und was sehen sie kritisch?
Positiv werden von unseren Gästen wie in den vergangenen Jahren das Flair von Ahrenshoop, die
Gastfreundschaft und die Unterkunft gesehen. Spitzenwerte im Vergleich zu anderen Orten
erreichen wir mit unseren Kulturangebot und dem Service der Touristinformation. Negativ schlagen
die medizinische Kompetenz, das Familienangebot, das Mobilitätsangebot und die Eignung für
Senioren zu Buche. Da auch das Sportangebot negativ bewertet wurde, die Neukunden aber gerade
das Sport- und Aktivangebot favorisieren, gibt es hier Handlungsbedarf. Bei der medizinischen
Kompetenz sollte die Helios-Klink noch mehr Akzente in der Zusammenarbeit mit der Hotellerie
setzen. Da die Familien mit Kindern mit der Note 1,4 eine sehr hohe Empfehlungswahrscheinlichkeit
und mit der Note 1,6 eine hohe Wiederbesuchsabsicht aufweisen, selbst aber mit 11 Prozent nur
eine sehr geringe Zielgruppe im Ort darstellen, gibt es hier wenig Handlungsbedarf bei der
Entwicklung einer familientauglichen Infrastruktur. Die Ansprache könnte durch gezielte Angebote
mit Kunst- und Kulturthemen, aber auch mit Natur und Nachhaltigkeit erfolgen. Das
Mobilitätsangebot der Region wird in vielerlei Hinsicht sehr kritisch gesehen. Stark frequentierte
Straßenanbindung und ein nicht auf den Tourismus abgestimmter ÖPNV schaffen viel Missmut. 2014
wurden bereits erste Maßnahmen zur Verbesserung der Anfahrtssituation realisiert, so u.a. die
Linksabbiegespur an der Kreuzung in Altheide. Mit dem Verkehrsverbund Vorpommern-Rügen
wurden erste Gespräche im Hinblick auf den ÖPNV geführt. Das Ziel soll eine bessere Taktfrequenz
der Buslinie 210 und die Abend- und Nachtanbindung sein. Der Tourismusverband Fischland-DarßZingst beabsichtigt die Beauftragung einer Studie zur Einführung eines fahrpreislosen ÖPNV für
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Übernachtungsgäste. Zukünftig soll ein kostenloses Ticket über die elektronische Kurkarte angeboten
werden.
Eine Rüge gaben uns unsere Gäste wiederholt bei der Bewertung des gastronomischen Angebotes im
Ort. In allen Teilbereichen haben sich unsere Noten verschlechtert. Das Preis-Leistungs-Verhältnis
wurde mit der Note 2,9, das Ambiente mit 2,4, die Servicequalität mit 2,4 und Qualität der Speisen
mit der Note 2,3 bewertet. Von den Gastronomen muss darauf besonderes Augenmerk gelegt
werden. Hier ist das positive Image unseres Ortes in Gefahr.
(Quelle der Zahlen und Fakten: VGM – Vergleichender Gästemonitor 2014, Benchmark Services)
Zusammenfassung:
Das Ostseebad Ahrenshoop ist nach wie vor gut im Tourismus aufgestellt. Die vorhandene homogene
Bettenstruktur, das zielgerichtete konsequente Marketing und die Produktvielfalt im künstlerischen
und kulturellen Bereich wirken lange nach. Die Gäste sind mehr als zufrieden mit uns. Ein hoher
Anteil von Neukunden schafft neue Gästegruppen heran, die aufgrund ihres starken Bezuges zu
kulturellen Themen zu Stammgästen werden können. Die touristischen Zahlen sind super. Ein
Zuwachs ist noch in der Vor- und Nachsaison möglich. Das alles darf aber nicht über die vorhandenen
Probleme hinwegtäuschen. Die weitere Verschlechterung des gastronomischen Angebotes im Ort,
die eingeschränkte Mobilität bei der Anreise und im Urlaub und das seit Jahren tief verwurzelte
Zerwürfnis der politisch handelnden Akteure auf der Halbinsel, welches im Tourismus eine
gemeinsame Marktbearbeitung unmöglich gemacht hat, wird zukünftig auch unsere positive
Entwicklung im Ort jäh beenden.
2. Entwicklung der Gästeankünfte und Übernachtungszahlen
In der Landesstatistik wird bei den gewerblichen Betrieben ab 10 Betten bei den Übernachtungen
ein Plus von 3,1 Prozent ausgewiesen. Bei den Gästeankünften gab es sogar ein deutliches Plus von
4,1 Prozent. Im gewerblichen Sektor wurden 2014 laut Landesamt für Statistik insgesamt 182.324
Übernachtungen (vgl. 2013: 177.081; 2012: 176.065; 2011: 190.979; 2010: 176.947) und 45.538
Gästeankünfte (vgl. 2013: 43.746; 2012: 41.493; 2011: 44.833; 2010: 40.036) gezählt. (Statistisches
Landesamt M-V, 2009-13). Das Ergebnis zeigt im Fünfjahresvergleich eine stabile solide Entwicklung.
Verbessert hat sich 2014 gegenüber dem Vorjahr die Auslastung der Betten in den gewerblichen
Betrieben um 2,2 Prozentpunkte. von 40,3 auf 42,5 Prozent. Insgesamt ist die Auslastung aber
rückläufig. Während 2009 bei 1.175 Betten noch eine Auslastung von 45,2 Prozent ausgewiesen
wurde, verzeichnen wir 2014 nur noch 42,5 Prozent bei 1.245 Betten. Die Aufenthaltsdauer stagniert
bei 4,0 Tagen gegenüber dem Vorjahr, sie reduzierte sich aber von 4,5 Tage in 2009, was auf ein
verändertes Reiseverhalten schließen lässt.
Das Ergebnis unserer neuen elektronischen AVS-Meldescheinstatistik für 2013 zeigt ein deutlich
besseres Bild. In dieser Statistik wird die gesamte Bettenkapazität des Ortes abgebildet. So wurden in
der Meldescheinstatistik 342.823 Übernachtungen (vgl. 2013: 318.619; 2012: 318.599; 2011:
310.683; 2010: 315.414) gezählt. Das ist ein Plus von sehr guten 7,6 Prozent. In diese Statistik sind
ebenfalls alle manuellen Meldescheine bereits ausgewertet. Bei den Gästeankünften gibt es seit
Jahren einen steten Trend nach oben. So wurden im letzten Jahr 67.987 Ankünfte (vgl. 2013: 61.705;
2012: 60.074; 2011: 58.144; 2010: 56.034) gebucht. Das ist ein Plus gegenüber dem Vorjahr von 10,2
Prozent. In der Meldescheinstatistik sank die Aufenthaltsdauer von 5,2 auf 5,0 Tage. Die Auslastung
aller Betten im Ort stieg gegenüber dem Vorjahr von 33,7 auf solide 35,6 Prozent.
Das Ostseebad Ahrenshoop hat bei der Anzahl der Gästebetten seine definierte gewünschte
Obergrenze von ca. 2.500 Betten bereits 2010 erreicht. Danach stieg die Bettenanzahl kontinuierlich
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weiter. Nach der aktuellen Erfassung aller gemeldeten Unterkünfte im Ort haben wir derzeit eine
Bettenkapazität von 2.831 Betten, zusammen mit den Betten der Helios-Klinik knapp 3.000.
Die Einnahmen aus der Kurabgabe haben sich seit 2010 durch die akribischen Erfassung und
Kontrolle aller Unterkünfte im Ort und durch die konsequente Anwendung der Kurabgabensatzung
im Bezug auf Jahreskurkartenpflichtige stetig verbessert. So haben wir in 2014 insgesamt 680.000
EUR eingenommen (vgl. 2013: 630.000; 2012: 570.000; 2011: 499.000; 2010: 489.000). Das sind
jährliche Mehreinnahmen von knapp 200.000 EUR gegenüber 2010. Allein bei den Jahreskurkarten
für Zweitwohnungsinhaber nehmen wir jährlich 45.000 EUR ein. Dieser Erfolg basiert auch auf einer
verbesserten Moral bei den Vermietern, die jetzt besser ihrer Verpflichtung zum Einzug der
Kurabgabe beim Gast nachkamen. Die Kurverwaltung wird auch in den nächsten Jahren weitere
Prüfmechanismen einführen und die Kontrollen zusammen mit dem Amt Darß-Fischland verstärken.
3. Ortsbild und Sauberkeit, öffentliche Ordnung und Sicherheit beim Baden
Dank der in den Vorjahren getätigten gemeindlichen Investitionen für den Ausbau des Straßen- und
Wegenetzes, zur Befestigung der Parkplätze, zur Errichtung öffentlicher WC-Anlagen und Gestaltung
von Grünanlagen sowie Dank der Leistungen der Mitarbeiter unseres Bauhofes zur Pflege und
Erhaltung dieser Einrichtungen, konnte den Gästen auch in 2014 ein gepflegtes Ortsbild geboten
werden. Auf Beschwerden von Gästen und Anregungen aus der Bevölkerung konnten wir durch den
kurverwaltungseigenen Bauhof effizient reagieren und die Probleme schnell beseitigen.
2014 haben wir weiter in die Infrastruktur des Ortes investiert. So wurde noch vor der Saison der
marode behindertengerechte Übergang am Strandübergang 4 vor der Helios-Klinik abgerissen und
durch einen Neubau ersetzt. Die Toilette aus den 70er Jahren vor der Kurverwaltung wurde im April
abgerissen und bereits im September konnte ein massiver moderner Neubau mit zusätzlichen
Kapazitäten eröffnet werden. Dieser Neubau setzt zukünftig die Maßstäbe für alle Toiletten im Ort.
Im September wurde der Toilettencontainer am großen Parkplatz am Grenzweg entfernt und mit
einem ebenfalls vergrößerten Neubau begonnen. Die Arbeiten werden bis Ostern 2015
abgeschlossen sein. Mit dem Ausbau des Parkplatzes Feldweg wurde im Mai begonnen. Die Arbeiten
mussten aufgrund von Rechtsstreitigkeiten mit Anliegern am Feldweg im Juni eingestellt werden. Die
Arbeiten wurden bis heute nicht wieder aufgenommen. Seit November wurden sämtliche Bänke und
Papierkörbe der Ortslage neu aufgearbeitet. Ende November wurde wieder für drei Monate die
attraktive Winterbeleuchtung in den Bäumen entlang der Ortslage Ahrenshoop installiert und an den
Wegkreuzungen in Althagen und Niehagen erweitert.
Im vergangenen Jahr wurde von der Kurverwaltung eine Machbarkeitsstudie für den Bau einer
möglichen Promenade vom Strandübergang 7 bis zum Strandübergang 13 beauftragt. Der Verlauf der
Promenade sollte in einer aufgeständerten Bauweise auf der landseitigen Dünenböschung errichtet
werden. Ausschließlich für Fußgänger nutzbar, sollte das Bauwerk die Ortslage verkehrstechnisch
entspannen. Das Staatliche Amt für Landwirtschaft und Umwelt hat allerdings Bedenken angemeldet
und eine Genehmigung nicht in Aussicht gestellt. Die Planungen wurden eingestellt.
Für 2015 sind weitere Baumaßnahmen geplant. So wurde im Januar mit der Befestigung des
Parkplatzes an der Kurverwaltung begonnen. Am 23.03. wurde der Parkplatz freigegeben. Im
Frühjahr starten die Planungen für einen Toilettenneubau am Haus Windeck/Buhne12. Der Bau soll
bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. Außerdem haben wir die Planungen für eine neue
Strandtreppe in Fortführung des Käthe-Miethe-Weges begonnen. Die neue Strandtreppe soll an
diesem Standort ganzjährig nutzbar sein. Hier soll zunächst durch eine Machbarkeitsstudie
Planungssicherheit erreicht werden.
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Die Lärmentwicklung im Ort muss weiter beobachtet werden. Gerade bei Baumaßnahmen im
Zusammenhang mit dem Dünenpark beim Hotel Seezeichen gab es in der Ortsmitte des Öfteren
Verstöße gegen die Ruhezeiten. Allein der Verkehr auf der Landesstraße 21 sorgt für reichlich Lärm
entlang der Ortslage. Hier sind zukünftig weitergehende Überlegungen anzustellen, um den
Urlaubsstandort nicht zu gefährden.
Im Bereich der Sicherheit gab es keine nennenswerten Vorkommnisse. Kleine Verstöße in der
Ortslage, im Strand- und Badebereich wurden durch den beauftragen Sicherheitsdienst schnell
abgestellt. Nach wie vor führte der Mangel an gegenseitiger Rücksichtnahme zwischen Radfahrern
und Fußgängern auf unseren kombinierten Rad- und Gehwegen entlang der Dorfstraße zu
gefährlichen Konfliktsituationen. Seitens der Kurverwaltung wird deshalb wiederholt vorgeschlagen,
im Bereich der Dorfstraße zwischen Grenzweg und Strandweg den Fahrradverkehr nur auf der
Dorfstraße zuzulassen.
Unsere DLRG-Rettungsschwimmer waren im Zeitraum zwischen 14.06. und 06.09.2014 im Einsatz.
Die maximale Besetzungsstärke lag bei 10 Personen. Nennenswerte Vorkommnisse gab es nicht. Die
von uns beantragten Stellen wurden von der DLRG-Einsatzstelle in Bad Nenndorf deutlich besser
besetzt als in den Vorjahren. Die verbesserten, größeren Quartiere und die kostenfreie
Mittagsversorgung in der örtlichen Hotellerie sind Pluspunkte bei der Anwerbung von
ehrenamtlichen Rettungsschwimmern. Ein Dank gilt hierbei der Familie Fischer vom Hotel &
Restaurant Namenlos, der Familie Sorau vom Hotel „Der Strandläufer“, dem Direktor des Hotels
„Seezeichen“ Herr Kröger sowie dem Restaurant „Räucherhaus“ der Familie Schönthier. Für 2015
wurde mit der DLRG-Ortsgruppe Pramort eine Vereinbarung zur Betreuung des Standortes
Ahrenshoop getroffen. Sie beraten uns zukünftig in organisatorischen und technischen Fragen. In
2015 wird ein neues Rettungsboot mit einem Zweitakt-Motor beschafft, da das alte Boot aufgrund
eines wieder aufbrechenden Schadens nicht mehr repariert werden konnte.
Neben der Einsatzflagge der DLRG wehte am Strandzugang des Hauptturmes auch im Jahre 2014,
nun bereits zum siebzehnten Mal die „Blaue Flagge“. Erneut wurde sie uns von der „Deutschen
Gesellschaft für Umwelterziehung“ als Umweltsymbol für einen sauberen Strand, für kontrolliert
sauberes Badewasser und für unsere Umwelt-Bildungsaktivitäten verliehen.
4. Kulturelles und sportliches Angebot
Auch im Jahre 2014 konnten wir einen dichten Veranstaltungskalender ganzjährig anbieten. Das
umfangreiche kulturelle und künstlerische Leben ist unser Herzstück bei der Gästewerbung.
Das „15. Ahrenshooper Jazzfest“ vom 27.-29. Juni war wieder ein herausragendes kulturelles
Ereignis im Ostseebad. Insgesamt erwarben ca. 1.500 Besucher ein Jazzfestfähnchen. Zu den drei
Konzerten auf der Hauptbühne, die erstmals im Hafen von Althagen aufgebaut wurde, kamen jeweils
800 Gäste. Stargast war das Till Brönner-Quintett. Ruth Hohmann gab am Sonntag ihr
unvergessliches Abschiedskonzert von ihrem Ahrenshooper Publikum. Auch in diesem Jahr hat es die
Kurverwaltung mit freundlicher Unterstützung zahlreicher Sponsoren geschafft, die Veranstaltung
kostenneutral zu halten. Das führt zu finanziellen Freiräumen bei anderen Veranstaltungsaktivitäten.
Tausend Menschen zogen während der „Langen Nacht der Kunst“ am 16. August durch den Ort vom
Kunsthaus zur Galerie und Werkstatt. Vierundzwanzig verschiedene Einrichtungen boten Kunst und
Kunsthandwerk vom Feinsten. Erstmals war das Kunstmuseum als separater Standort mit dabei. Die
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Eröffnung und die Abschlussfeier wurden anlässlich des Festivals der zeitgenössischen Kunst auf dem
neu gestalteten Gelände des Künstlerhauses Lukas realisiert.
Ein großer Erfolg war die Veranstaltungsreihe „Naturklänge“ am 06. September am Hohen Ufer mit
den ortsansässigen Künstlern Ulrike Mai, Lutz Gerlach & Gästen. Wie im Vorjahr spielte das Wetter
mit und wir konnten direkt vor der atemberauenden Kulisse des Hochufers mit einem „Fast“Sonnenuntergang spielen. Es kamen 1.500 Besucher zu diesem schönen Spätsommerabend mit
harmonischen Klängen – so viele wie noch nie.
Die „Ahrenshooper Filmnächte“ wurden vom 10.-14.09.2014 erstmals komplett im Grand Hotel
Kurhaus Ahrenshoop, heute The Grand Ahrenshoop, durchgeführt. Nach einem schwierigen Jahr in
2013 fanden wir mit der Veranstaltung in 2014 mit neuem Konzept, prominent besetzter Jury und
einem attraktiven Filmangebot wieder zu alter Stärke zurück. Erneut wurde wieder ein Wettbewerb
ausgelobt und Preise vergeben. Alle fünf Tage waren ein Rundum-Ereignis mit guten Filmen, Musik
und Aftershow-Party. Das Sonderprogramm stand im Zeichen des Festivals des Künstlerhauses Lukas.
Das Fest soll zu einem attraktiven Festival weiterentwickelt werden. Es soll zukünftig als Reiseanlass
für den gesamten Ort wirken. Die Kurverwaltung hofft auf die Unterstützung vieler Unternehmer im
Ort. Inhaltliche Unterstützung erhalten wir weiterhin vom Filmkunstfest in Schwerin.
Schönes Wetter gab es bei der Fischerregatta am 20. September im Althäger Hafen. Es wurden 3.070
Gäste gezählt. Zahlreiche Zeesboote aus der Region kamen zur wohl atmosphärisch beliebtesten
Zeesboot-Regatta der Region. Die große Hafenparty wurde wieder vom Hotel „Der Fischländer“ und
dem „Räucherhaus“ in Zusammenarbeit mit der Kurverwaltung organisiert.
Durch das neue Vermarktungskonzept der „Ahrenshooper Literaturtage“ hat sich diese
Veranstaltung in den letzten Jahren zu einem beliebten Herbstevent entwickelt. Die größte
Buchmesse in Mecklenburg-Vorpommern mit 22 teilnehmenden Verlagen fand vom 02.-05. Oktober
statt und zog eine Vielzahl von Besuchern zu den 13 Lesungen und zur Verkaufsmesse. Das
Künstlerhaus Lukas initiierte im Vorfeld ein internationales Lesefest im Ort, was wir in die
Programmgestaltung integrierten.
Der Kunstkaten präsentierte im vergangenen Jahr fünf eigene Ausstellungen. In Zusammenarbeit mit
dem Künstlerhaus Lukas wurde zudem eine kombinierte zeitgenössische Ausstellung zeitgleich im
Neuen Kunsthaus und dem Kunstmuseum präsentiert. Zu allen Ausstellungen und zur
Vorbesichtigung der 40. Ahrenshooper Kunstauktion kamen wieder ca. 14.600 Besucher.
Neben den traditionellen Veranstaltungen wurden ebenfalls wieder zahlreiche Lesungen,
musikalisch-literarische Abende, Konzerte verschiedener Genres und Kabarettaufführungen
organisiert. So wurden abwechselnd die Käthe-Miethe-Bibliothek, der Kunstkaten und die
Strandhalle bespielt. Besondere Beliebtheit erfreute sich wieder der Kindersommer mit 55
Veranstaltungen an der Kurverwaltung. Vielen Dank an die örtlichen Künstler, die uns seit Jahren
unterstützen.
Zwei Studenten boten an 22 Tagen im August Sport, Spiel & Spaß am Strandübergang 15 an. Es
wurde Beachvolleyball und Fußball gespielt. Mit den Kleinen wurden Neptuntaufen durchgeführt und
Sandburgen gebaut. Die Resonanz bei den Gästen war sehr gut.
Allen Betreibern, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Galerien, Kunst- und Veranstaltungshäusern
sei an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön für das vielfältige und abwechslungsreiche Angebot
ausgesprochen.
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5. Marketing und Gästeservice
Der Eigenbetrieb hat in 2014 die zielgruppengenaue Ansprache unserer Genießerklientel weiter
vorangebracht und an den Schwerpunkten des Außen- und Innenmarketings nichts geändert.
Das besondere Profil des Ostseebades Ahrenshoop muss weiter geschärft werden. Die Ansprache
richtet sich dabei an potentielle Neukunden, die sich aus dem relativ homogenen Kreis an Menschen
rekrutieren, die ein Interesse an Kunst und Kultur mitbringen und anderseits die Liebe zum Flair eines
Künstlerdorfes in sich tragen. Die Neukunden sollten in diesen Kreis passen, denn diese können die
Exklusivität des Kleinods bewahren, ohne es elitär verkommen zu lassen. Daran anknüpfend wird
2015 eine neue Broschüre zum Thema „Literarisches aus Ahrenshoop“ entwickelt und produziert.
Neben der Betreuung von mehreren Journalisten- und Studienreisen des Tourismusverbandes
Mecklenburg-Vorpommern wurde die Pressearbeit kontinuierlich weitergeführt. Unsere
Großveranstaltungen werden medial (Print, Funk und Fernsehen) sehr gut aufgenommen.
Die Kurverwaltung Ahrenshoop setzt auch in den kommenden Jahren auf die partnerschaftliche
Zusammenarbeit mit dem regionalen Tourismusverband Fischland-Darß-Zingst und dem
Landestourismusverband MV. Anfang 2015 ist das 2. Urlaubsmagazin MV erschienen, indem
Ahrenshoop erneut wieder gut präsentiert wurde. Dieses Magazin wurde u.a. als Zeitungsbeileger in
einer millionenfachen Auflage aufgelegt. Durch die veränderten personellen Strukturen beim
Tourismusverband Fischland-Darß-Zingst übernahm der Kurdirektor Roland Völcker den zweiten
Vorsitz im Vorstand. Durch die Entlassung des Geschäftsführers wurden die Aufgaben auf die
Vorstandsmitglieder verteilt. Roland Völcker vertritt den Verband somit auch beim
Landestourismusverband in Rostock bei den Geschäftsführerberatungen und im Vorstand.
Im Frühjahr 2014 wurde die Entwicklung des neuen Internetauftritts an die Partneragenturen aiDesign/Wismar und devisor/Rostock vergeben. Der neue Auftritt wurde im touristischen CI des
Landes nach sehr komplexen Abstimmungsrunden beim Landestourismusverband und beim
Regionalverband Ende Januar 2015 freigeschaltet. Er erfüllt heute die zeitgemäßen technischen
Anforderungen und schafft Platz für neue Vermarktungstools. Über eine gemeinsame
Datendrehscheibe lassen sich heute Veranstaltungsdaten und Ausflugsziele besser verwaltet und auf
verschiedenen Zielkanälen ausspielen. Allein die Einpflege der umfangreichen Datensätze kostete
sehr viel Zeit. Dank gilt hier in erster Linie der Mitarbeiterin Frau Dana Schmidt.
Nach Einführung des Online-Buchungssystems der Firma „Wild East“ in unserer Zimmervermittlung
im Juni 2013 konnten wir in 2014 unsere Umsätze deutlich steigern. Endlich sind dauerhaft
Angebote aus Ahrenshoop online buchbar. Durch die technische Neuerung konnten auch die 10
Doppelzimmer im Gästehaus besser ausgelastet werden. Die Einnahmen aus der Vermietung stiegen
um 15.000 EUR. Das System steht allen Vermietern und Hoteliers offen. Gerade in schwachen
Belegungsmonaten oder bei kurzfristigen Stornierungen lässt sich durch die Onlinebuchbarkeit die
Auslastung der Quartiere verbessern.
Die Gemeinde hat 2014 zusammen eine neue Tourismuskonzeption beschlossen. In verschiedenen
Arbeitsgruppen und Workshops wurden die Inhalte erarbeitet. Die Konzeption beinhaltet ein
regionales Entwicklungskonzept, das mit den Bedürfnissen der Nachbargemeinden abgestimmt
wurde. Sie bietet den Gemeindevertretern und Touristikern eine Orientierungshilfe zur weiteren
Entwicklung des Ortes. Darauf aufbauend wird perspektivisch eine neue Marketingkonzeption
entwickelt.
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Das Gästemonitoring „VGM – Vergleichender Gästemonitor“ der Firma Benchmark Services wird in
2015 fortgesetzt. Die Kurverwaltung wünscht sich noch mehr Beteiligung örtlicher Leistungsanbieter
bei der Auslage der Fragebögen (Print und Online), um noch bessere verwertbare Zahlen zu
erhalten. Im Saisonbericht 2014 wurden Zahlen und Fakten aus dieser Untersuchung analysiert und
zusammengestellt.
Auf europäischer Ebene wird unter dem Dach der Europäischen Vereinigung der Künstlerkolonien
„EuroArt“ weiterhin zielstrebig gearbeitet. Der Bürgermeister Hans Götze und der Kurdirektor
Roland Völcker nahmen im August 2014 am EuroArt-Jahrestreffen in der Künstlerkolonie
Worpswede bei Bremen teil.
6. Entwicklungsausblick des Eigenbetriebes
Der drei Jahre praktizierte umfangreiche Umstrukturierungsprozess in der Kurverwaltung ist
abgeschlossen. An der Effizienz und Organisationsstruktur muss hauptsächlich noch in der Abteilung
Gästemanagement gearbeitet werden. Hier führte die schnelle Einführung verschiedener neuer
technischer Systeme zu Reibungsverlusten.
Zu Beginn des Jahres 2014 wurde der Empfangsbereich (Gästeinfo und Zimmervermittlung) in der
Kurverwaltung umgebaut. Das Erscheinungsbild der Kurverwaltung wurde somit modernisiert und
attraktiver für die Gäste gemacht. Für die Mitarbeiter verbesserten sich die Arbeitsbedingungen.
Durch die Installation des elektronischen Kassensystems „Orderbird“ haben wir den von
Finanzämtern vorgeschrieben Weg zur elektronischen Kasse bis 2017 bereits vorzeitig absolviert. Seit
Beginn des Jahres 2014 ist auch das elektronische Meldescheinsystem von AVS arbeitsfähig. Nach
und nach wurden alle Vermieterdaten und Daten der Jahreskurkarteninhaber in das System
eingegeben. Das System erlaubt jetzt eine schnellere Erfassung aller Meldedaten für die
Rechnungslegung und Statistik.
In 2014 konnte sich der Mitarbeiterstamm weiter stabilisieren. Zum Jahresende mussten wir uns aus
betriebsbedingten Gründen von einer Mitarbeiterin des Gästemanagements trennen. Hier soll mit
veränderter Leistungsanforderung und Aufgabenverteilung Anfang 2015 eine Neubesetzung
erfolgen. Zum 16. März 2015 wurde Frau Kathrin Lüders aus Ribnitz-Damgarten daraufhin eingestellt.
Der Stellenplan mit 14,25 Stellen in Vollzeitäquivalenz wurde in 2014 eingehalten. Neueinstellungen
gab es nicht.
Diese sind erst für 2015 geplant. Der Stellenplan wurde mit dem Haushaltsjahr 2015 auf 15 Stellen in
Vollzeitäquivalenz erhöht. Zum 1. März 2015 wurde Herr Markus Wienrich aus Ribnitz-Damgarten für
die Reinigung der öffentlichen Toiletten eingestellt. Die Erhöhung des Stellenplans wurde notwendig,
um die Reinigung der öffentlichen Toiletten durch mehrmals tägliche Pflege zu verbessern.
Außerdem führte die Kapazitätserweiterung bei den Toiletten im Ort zu einem erhöhten
Personalbedarf. Ende Februar 2015 verabschiedeten wir Frau Yvonne Arnold in den Ruhestand. Bis
zur Wiederkehr von Dorothee Hansen im Dezember 2015 aus der Elternzeit wurde zeitlich befristet
Frau Anke Ulbricht aus Wustrow für die Bibliothek und den Kunstkaten verpflichtet.
Zum 01.01.2015 wurde nach Verhandlungen mit der Dienstleistungsgesellschaft Verdi ein neuer
Entgelttarifvertrag für alle Mitarbeiter der Kurverwaltung und der Gemeindearbeiter eingeführt. Die
Kurverwaltung erfüllt bereits seit 2013 die Mindestlohn-Forderungen von 8,50 EUR. Durch den
Abschluss des neuen Entgelttarifvertrages kommt es ab 2015 zu einem moderaten Anstieg der
gesamten Personalkosten. Die verbesserte Ertragslage im Eigenbetrieb kann diese Mehrkosten
abdecken, ohne das es bei den touristischen Aufwendungen zu Einstrichen kommen muss.
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Nach dem betriebswirtschaftlichem Gewinn in 2013 von 95.000 EUR, rechnen wir für 2014 zum
heutigen Zeitpunkt mit einem erneuten sechsstelligen Gewinn. Diese Gewinne ermöglichen uns die
Aufstockung der Eigenkapitaldecke des Eigenbetriebes, die durch verlustreiche vergangene Jahre
geschmälert wurde. Die gute Ertragslage ermöglichte wieder eine Eigenkapitalverzinsung von zwei
Prozent an die Gemeinde (ca. 19.000 EUR) und verspricht auch für die kommenden Jahre eine solide
Wirtschaftlichkeit. Im Haushaltsplan 2015 wird erneut ein Plus von 5.800 EUR ausgewiesen.
Aufgrund der Konsolidierung der Finanzen in den letzten Jahren und den positiven Erwartungen für
die Zukunft hat die Kurverwaltung in 2014 erstmals wieder größere Investitionen getätigt. Die
Investitionen sind inhaltlich auf die Erfüllung der touristischen Aufgaben des Eigenbetriebes
gerichtet. Diese sollen Qualitätsverbesserungen in der touristischen Infrastruktur erzielen, die
technische Ausstattung des Bauhofes zur Gewährleistung der hoheitlichen Aufgaben für die
Gemeinde optimieren, Gästen in der Kurverwaltung einen zeitgemäßen und modernen Empfang
ermöglichen sowie die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter bei den Arbeitsschutzstandards
verbessern. Ihre Finanzierung erfolgt aus den Mitteln der Abschreibungen, aus liquiden Mitteln und
teilweise durch Kreditaufnahme.
Die 2011 gestartete mittelfristige Planung der Leitung des Eigenbetriebes für die Jahre 2012 – 2014
wurde weitestgehend durch die Mitarbeiter des Kurbetriebes abgearbeitet. Offen sind noch zwei
Punkte. Eine Position konnte nicht realisiert werden.
1. Schaffung von Voraussetzungen zum Umbau des Veranstaltungshauses „Strandhalle“ – offen
2. Entwicklung einer Imagebroschüre zur Gewinnung von Neukunden – gestrichen
3. Fertigstellung einer Machbarkeitsstudie für einen möglichen Bau einer Promenade im
Ostseebad – Studie 2013 vorgelegt, Bau 2014 durch StALU abgelehnt, ergebnisoffen
Neue Aufgaben und Zielstellungen für die Jahre 2015 – 2017:
1. Reduktion der Betriebskosten durch ständige Überprüfung der Ausgabenseite – laufend
2. Stabilisierung der Kurtaxeinnahmen durch stete Verbesserung der Kontrollmechanismen –
jährliche Steigerungen von knapp 200.000 erzielt, weitere Kontrollen einführen
3. Ergebnisoffene Überprüfung und Kalkulation der Satzung zur Erhebung einer Kurabgabe –
neue Kostenkalkulation Anfang 2015
4. Ergebnisoffene Überprüfung und Kalkulation der Satzung zur Erhebung einer
Fremdenverkehrsabgabe – neue Kostenkalkulation Anfang 2015
5. Gewinnung neuer Partner für das Online-Buchungssystem – laufend
6. Gewinnung weiterer Partner für das elektronische Meldescheinsystem AVS - laufend
7. Fortwährende Verbesserung der touristischen Infrastruktur – jährlicher Austausch eines
Toilettencontainer durch massive WC-Neubauten , Neubau von Plattformen, Bau einer
Strandtreppe in Fortführung des Käthe-Miethe-Weges 2015 – 2016, Modernisierung der
Doppelzimmer im Gästehaus 2015 – 2016 , Bau einer Kalthalle für den Bauhof
8. Schaffung von Voraussetzungen zum Umbau des Veranstaltungshauses „Strandhalle“ – bis
Ende 2017
9. Entwicklung einer Marketingkonzeption zur Optimierung der Zielgruppenansprache –
Fertigstellung Ende 2017
10. Einführung des fahrpreislosen Personennahverkehrs für Übernachtungsgäste – Anfang 2017
Roland Völcker
Kurdirektor
Ostseebad Ahrenshoop, 26.03.2015
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