Törnbericht Elba 2006 - rboot-bw

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Törnbericht Elba 2006 - rboot-bw
WVF- Meisterschaft im Seesegeln
Mitte Oktober fanden sich einige Clubmitglieder im Seegebiet um Elba ein, um im
Rahmen der dort stattfindenden Interboot-Mittelmeer-Woche Ihren Clubmeister
auszusegeln. Die Voraussetzungen waren total unterschiedlich.
Elba 3: mit Claudia an Bord war ein „schwimmendes Wohnzimmer“ mit 4 Nasszellen,
drei Kühlschränken und jede Menge Platz.
Elba 16: mit Jogi Schindler als Steuermann, einem Durchschnittsschiff und 7 fremden
Chartergästen, und die
Elba 26 mit Sepper, Ossi, Thomas, Peter und Wolfgang aus dem hohen Norden auf
einem schnittigen Racer, allerdings mit wenig Komfort.
Nach einem berauschenden Eröffnungsfest in der Bucht von Cala Bagnaia wurde am
Montag die erste Wettfahrt bei sehr wenig Wind gestartet. Die 30 Schiffe kämpften
um den besten Platz an der Startlinie, wobei Jogi so übereifrig war, dass er gleich
einen Frühstart hinlegte….
Der Wind briste auf, Elba 26 segelte auf und davon. Wir anderen konnten bald schon
nicht mal mehr das Heck sehen. Bei auffrischendem Wind bis 3 Windstärken ging der
Kurs nach Capraia. Die Elba 26 ging als erstes Schiff über die Ziellinie. Hier ging das
Konzept vom Racer voll auf. Die Elba 3 kämpfte sich tapfer auf einen 12. Platz. Jogi
mit seiner Mannschaft auf Platz 9. Bei einigen vielen Sundownern klang der Abend
mit 21 Personen im Cockpit der Elba 3 mit viel Musik spät in der Nacht aus….
Jedoch nicht für die Elba 26, die aufgrund ihres schlechten Liegeplatzes die ganze
Nacht im Schwell hing – an Schlaf war nicht zu denken.
Der Dienstag begrüßte uns, wie die Tage zuvor auch schon, mit Sonne pur und
traumhaften Windbedingungen. Schon früh ging es los, d.h. Start sollte um 10 Uhr
sein. Die Elba 3 hatte mit einem ausgerutschten Bolzen am Lümmelbeschlag zu
kämpfen, konnte die Startlinie aber gerade noch rechtzeitig erreichen. Die Elba 26
musste aufgrund des Schlafmangels zu Dopingmitteln greifen: Rührei mit
Parmaschinken zum Frühstück. So läßt´s sich doch aushalten.
Der Kurs ging vom Hafen Capraia um´s Nordkap zum Cap Corse nach Macinaggio
auf der Insel Korsika. Durch den Südostwind konnte ein Vorwindkurs gefahren
werden. Die Elba 26 rutschte auf einem Bug direkt nach Korsika, die Elba 3
versuchte es mit einem Schlag gen Norden und dann erst nach Westen –
magenschonender…
Kurz vor dem Ziel in Macinaggio gab es noch einige heftige Positionskämpfe. Die
Elba 26 war wieder „first ship home“, jedoch, dank Yardstickwertung, schon zum
zweiten Mal nur 3. in der Wertung. Elba 3 platzierte sich ienen Platz vor Elba 16 auf
Platz9. Bei der abendlichen Tagessiegerehrung ließen es sich die Korsen nicht
nehmen, ein sagenhaftes Aperitif-Buffet aufzufahren. Es gab an Getränken alles was
das Herz begehrt, dazu noch leckere Schweinerein wie kleine Pizzen, Salami,
Schinken, Oliven und und und. Für manch ein Segler war bereits mit dem Aperitif das
Dinner bevor es begann zu Ende.
Macinaggio lässt grüssen…
Das dritte Race sollte von Macinaggio nach Bastia, ebenfalls an der Ostküste von
Koriska gelegen, verlaufen. Der Wettergott meinte es wieder gut mit uns: 5, in Böen
auch 6 Windstärken aus Süd sollte den Tag recht anstrengend gestalten.
Die Elba 16 hatte schon vor dem Start Pech – Abriss des Kopfbeschlages des GrossSegels. Nachdem es in Macinaggio keine Reparaturmöglichkeit gab, hieß es, unter
Maschine nach Bastia – Schade um den schönen Segeltag.
Die anderen Schiffe kreuzten was das Zeug hielt, wobei sich die einen direkt unter
Land hielten, die anderen entschieden sich für einen Kurs seewärts. Im Vorteil waren
eindeutig die grossen Schiffe, die bei immer mehr aufbriesendem Wind permanent im
Bereich der Rumpfendgeschwindigkeit segelten.
Für die Elba 3 traf dies auch zu. Frei nach dem Motto: Länge läuft, prügelten wir
unsere Sun Odyssey 49 auf einen tollen 3. Platz. Für die Elba 26 war dies eindeutig
zu viel Wind. Trotz 3. Reff und seglerischen Spitzfindigkeiten kamen Sie nicht über
einen 11. Platz hinaus. Nach Schadensvergütung rangierte Elba 16 auf Platz 9.
Wie sehr der Wind auf das Material ging, merkte man an den vielen Funksprüchen.
Fast die Hälfte der Schiffe hatte Schäden an den Segeln.
Dementsprechend kaputt waren die Crews an dem Abend. Relativ früh (oder auch
spät) wurde es ruhig auf den Schiffen.
Für den Donnerstag war die Rückfahrt von Korsika nach Elba ohne Wettfahrt
vorgesehen. Schon morgens war es trüb. Der Wettervorhersage vom Wetterpapst
Schrader war: Maximal 5 Windstärken und etwas Regen. Die Crews legten aufgrund
der großen Distanz von ca. 35 Seemeilen relativ früh ab. Dann kam der Hammer:
Wind 7-8 Beaufort, in Böen auch 9 und fliegendes Wasser, auch von oben, machten
die Überfahrt zu einer mehr als ungemütlichen Angelegenheit. Die Crews kämpften
sich teils unter Segel, teils unter Motor bei Wind aus Südost gegen an. Im Hafen von
Marciana Marina auf Elba trafen abends die ausgepowerten Segler ein. Keiner wollte
mehr festen, um 22 Uhr war Hafenruhe – einmalig.
Kurs Elba….
Kaum zu glauben, wie sich der Freitag zeigte: Sonnenschein und Flaute. Auf allen
Schiffen wurde die „Wäsche“ sprich das immer noch nasse Ölzeug zum Trocknen
aufgehängt und die Schiffe gelüftet.
Jogi erhielt endlich sein neues Großsegel – es konnte wieder gesegelt werden.
Da die Mannschaften alle noch sehr k.o. waren, entschieden sich die
Verantwortlichen in Abstimmung mit den Skippern, dass keine Wettfahrt mehr
gestartet wird. Für manch einen war dies eine gute Entscheidung, andere hätten
gerne noch eine Wettfahrt gefahren. So ging es gemütlich nach Portoferraio zurück.
Am Abend fand dann die große Abschiedsparty mit Siegerehrung wieder im alten
Stadthafen von Portoferraio statt. Wie üblich mit reichlich toskanischen Spezialitäten
und noch mehr Wein.
Die Crew um Sepper Kuhn mit der Elba 26 ersegelte sich einen hervorragenden 3.
Gesamtrang und wurde somit „WVF-Meister im Seesegeln“. Die Crew von Claudia
auf der Elba 3 erreichte einen 7. Platz. Jogi platzierte sich mit seiner Mannschaft auf
der Elba 16 auf dem 10. Gesamtrang.
Die Manschaft von Elba 26……
Mit Lifemusik klang diese geniale Segelwoche aus. Nächstes Jahr sind wir wohl
wieder dabei – Elba und die Mittelmeerwoche machen süchtig.
Claudia Bucher (Elba 3)
Sepper Kuhn (Elba 26)

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