Geschichtliche Entwicklung des Personzentrierten Ansatzes

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Geschichtliche Entwicklung des Personzentrierten Ansatzes
Wolfgang W. Keil1
Geschichtliche Entwicklung des Personzentrierten Ansatzes
1. Zur Entstehung des Konzepts von Carl Rogers
Das Konzept von Carl Rogers wurde zunächst in den Bereichen von Beratung und Psychotherapie
entwickelt, da es aber weit über diese Bereiche hinaus Beachtung und Verwendung gefunden hat,
wird es generell als Personzentrierter Ansatz bezeichnet. Im Bereich der Psychotherapie ist es nun
unter den Bezeichnungen „Klientenzentrierte Psychotherapie“ oder „Person(en)zentrierte
Psychotherapie“ oder auch „Gesprächspsychotherapie“2 etabliert.
Rogers hat selbst wiederholt den engen Zusammenhang seines Denkens und seines Werks mit
seinen persönlichen Lebenserfahrungen dargestellt.3 Dabei hat er u.a. die „frühe emotionale
Einsamkeit“ und die „liebevolle Einengung“ in einer pietistisch-fundamentalistischen familiären
Atmosphäre sowie den Gegensatz zwischen seiner Ausbildung auf einem streng behavioristischen
psychologischen Institut und der Praxis in einer tiefenpsychologisch und an der
„Beziehungstherapie“ von Rank orientierten Erziehungsberatung als prägend hervorgehoben.4
Als Geburtsstunde des Klientenzentrierten Therapie gilt (nachträglich) ein Vortrag5, den Carl
Rogers als junger Professor für Psychologie der Ohio State University am 11. Dezember 1940 an
der University of Minnesota gehalten hat, der auch in abgewandelter Form in Kapitel 2 seines
Buches aus dem Jahre 1942/1972 „Counseling and psychotherapy“ veröffentlicht ist („Minnesotachapter“). Leitend ist dabei die Abgrenzung zu den gängigen Praxisformen und Paradigmen jener
Zeit, der Psychoanalyse und des Behaviorismus. Noch weit davon entfernt, damit einen eigenen
Ansatz in Beratung und Psychotherapie zu begründen, betonte Rogers – in weiterer Folge in großer
Übereinstimmung mit Prinzipien der erst zwanzig Jahre später institutionalisierten Humanistischen
Psychologie – u.a. die Erfahrungsnähe in der Konzeptualisierung seines praktischen Vorgehens, die
Fähigkeit von Klienten zu Selbstregulation, Wachstum und Selbstverantwortung, die grundsätzliche
Vertrauenswürdigkeit von Klienten als Experten ihrer eigenen Probleme und Lösungen. So lautete
denn seine damalige Eingangsthese, die das „non-direktive“ Element seiner Auffassung von
Beratung und Psychotherapie hervorhebt: „Wirksame Beratung besteht aus einer eindeutig
strukturierten, gewährenden Beziehung, die es dem Klienten ermöglicht, zu einem Verständnis
seiner selbst in einem Ausmaß zu gelangen, das ihn befähigt, aufgrund dieser neuen Orientierung
positive Schritte zu unternehmen“ (Rogers, 1942/1972, 28). Ihm war insbesondere daran gelegen,
repressiven und autoritären Tendenzen sowohl hinsichtlich der Behandlungsziele wie auch der
Mittel in der therapeutischen Praxis gegenzusteuern. Da eine Beeinflussung von Seiten des
Psychotherapeuten auch beim besten Willen nie ganz auszuschalten ist, hat Rogers aber bald wieder
vom Terminus der „Nicht-Direktivität“ zugunsten des Begriffes „klientenzentriert“ Abstand
genommen.
Rogers selbst kam in den 20er Jahren mit der Psychoanalyse am „Child Guidance Center“ in New
York City in Berührung. Zwar war er angetan vom Augenmerk, das auf die Innenwelt der Klienten
gelegt wurde, jedoch erschien ihm die Arbeitsweise des Analytikers als „kalt“, unnahbar und zu
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Der vorliegende Text besteht zu einem großen Teil aus einer Überarbeitung der historischen Darstellung zu Beginn
des Beitrags von Gerhard Stumm und Wolfgang W. Keil (2002): Das Profil der Klienten- /Personzentrierten
Psychotherapie (In: W.W. Keil & G. Stumm (Hrsg.), Die vielen Gesichter der Personzentrierten Psychotherapie.
Wien: Springer, S. 1-62)
Im vorliegenden Text werden diese drei Begriffe trotz ihrer manchmal unterschiedlichen Akzentsetzungen,
Selbstverständnisse und Konnotationen synonym verwendet.
Vgl. das 1. Kapitel in Rogers, 1961/1973 oder das 7. Kapitel in Rogers & Rosenberg, 1977/1980
Zur Biografie Rogers' und zur Geschichte und Entwicklung des Personzentrierten Ansatzes vgl. Kirschenbaum,
1979; 1995; Thorne, 1992; Barrett–Lennard, 1998; Groddeck, 2002.
Eine deutsche Übersetzung des Manuskripts findet sich in Stipsits und Hutterer, 1992, S. 15-38.
2
„detektivisch“ sowie die therapeutische Beziehung als zu einseitig. Während in Bezug auf „NichtDirektivität“ und relative Unstrukturiertheit der therapeutischen Situation sowie emotionales
Mitschwingen
(„gleichschwebende
Aufmerksamkeit“
als
phänomenologische
Unvoreingenommenheit) und z.T. Einsichtsorientierung noch Ähnlichkeiten zwischen
psychoanalytischer und klientenzentrierter Praxis auszumachen sind, legte Rogers u.a. beeinflusst
von Otto Rank und dessen Schule (vgl. Pfeiffer, 1990) mehr Wert auf: Hier-und-Jetzt, emotionale
Involvierung, korrigierende Beziehungserfahrungen der Klienten mit einem realen Gegenüber,
Eigenwille des Klienten und die Abschwächung der „Deutungsmacht“ des Psychotherapeuten. Der
pessimistischen Perspektive in der klassischen Psychoanalyse bezüglich der Natur des Menschen
setzt Rogers eine bis an sein Lebensende ungebrochene Überzeugung von den organismischen
Entfaltungspotenzialen des Menschen entgegen, die „nur“ eines bestimmten Beziehungsklimas
bedürfen, damit sie auch aktualisiert werden können (vgl. z.B. Rogers, 1957b). Statt einer
systematischen Analyse der Übertragungs-/ Gegenübertragungsdynamik sieht er in der Übertragung
ein Phänomen, das keiner besonderen Betrachtung unterzogen werden muss. Wie anderen
Erscheinungen auch sollte diesem mit derselben Grundhaltung begegnet werden. Zum eigentlichen
therapeutischen Wirkfaktor wird die reale Beziehungserfahrung als solche erhoben. Auch an dieser
Position hält er Zeit seines Lebens fest (vgl. dazu 1951/1973; 1987/1990). Allgemein lässt sich hier
anmerken, dass das klientenzentrierte Projekt einer spekulativen Metapsychologie (wie sie in der
Psychoanalyse z.B. in Form von Strukturmodell bzw. psychischen Instanzen, Libidotheorie,
Todestrieb, Ödipuskomplex vorliegt) sehr kritisch gegenüber steht.
Im Gegensatz zum Behaviorismus mit seinen mechanistischen Zügen, wie sie im früheren Blackbox- bzw. Maschinenmodell sowie in den lerntheoretisch fundierten Konditionierungskonzepten
zum Ausdruck kamen, wird der Mensch als ein schöpferisches und zu freier Entscheidung fähiges
Wesen betrachtet. Dementsprechend wurde einer Individuumszentrierung statt einer
Problemzentrierung und der Betonung persönlicher Entwicklung statt einer Verhaltensregulierung
der Vorzug eingeräumt. Die naturwissenschaftlich-experimentelle Ausrichtung unter
Vernachlässigung zutiefst menschlicher Qualitäten wie z.B. Erleben, Phantasien und persönliche
Motive wurde als zu eng, zu starr und dem menschlichen Wesen nicht genügend Rechnung tragend
zurückgewiesen. Die therapeutische Praxis sollte – in phänomenologischer Tradition - einen Raum
für die Erfahrungswelt der Klienten eröffnen. Die empirisch-statistische Tradition sollte der
Psychotherapieforschung vorbehalten sein, als deren Pionier Rogers betrachtet werden kann.
Somit lässt sich resümieren, dass Rogers in seinen frühen Schriften bereits die Richtung seiner
weiteren Theoriebildung z.B. in Bezug auf Prämissen in seinem Menschenbild, also vor allem das
Postulat der Aktualisierungstendenz, aber auch in Hinblick auf Persönlichkeitstheorie und
Therapietheorie angedeutet, wenn auch noch nicht ausformuliert hat. Diese Entwicklungslinien
werden noch deutlicher anhand der einzelnen theoretischen Konzepte erkennbar, wie sie im
Folgenden skizziert werden.
2. Entwicklungsphasen der Klientenzentrierten Psychotherapie
Es gibt eine Reihe von Vorschlägen, anhand signifikanter Wandlungen und wesentlicher
Theorieschübe Entwicklungsphasen des Personzentrierten Ansatzes zu unterscheiden (vgl. Hart,
1970; Pavel, 1978; Pfeiffer, 1977; Van Balen, 1992; Swildens, 1992; Schmid und Keil, 2001). Zu
beachten ist, dass diese nicht strikt getrennt aufeinanderfolgen, sondern fließende Übergänge und
Überlappungen zeigen. Lietaer (1992) hat die Entwicklung des Kernkonzepts als Entwicklung von
der Nicht-Direktivität hin zur Erfahrungsgerichtetheit als Mittelpunkt beschrieben. In
Übereinstimmung mit einigen bereits erwähnten Charakteristika des Ansatzes und seiner Geschichte
lassen sich folgende Abschnitte in der Ausformung der Personzentrierten Psychotherapie
zusammenfassen:
3
1.) „Nicht-direktive“ Phase (ca. 1940 - 1950) (vgl. dazu Rogers, 1940/1992; 1942/1972): Sie ist
eher negativ definiert, d.h. dadurch, was der Ansatz nicht ist, und auch dadurch, was nicht sein soll,
nämlich direktiv bzw. klassisch analytisch zu sein. An Techniken sind zu nennen: "clarification of
feelings" (Klarstellung), Rapport (Akzeptierung), Katharsis und Einsicht in Bezug auf das Selbst auf
der Basis von Gefühlen sowie Interpretationen, die der Klient sich zu eigen macht.
2.) „Klientenzentrierte“ Phase (ca. 1950 – 1960) (vgl. dazu Rogers, 1951/1973)
Hier liegt der Fokus auf der Selbstexploration (des Klienten), seinem Selbstkonzept, phänomenalen
Feld bzw. inneren Bezugsrahmen und den Bedeutungen, die mit den Gefühlen des Klienten
verbunden sind. „Der Therapeut dient nicht mehr nur als Spiegel, sondern wird zu einem Gefährten,
der den Klienten bei seiner Suche in einem tiefdunklen und dicht verwachsenen Wald begleitet. ...
Bisweilen ist der Berater bei dem Klienten, mitunter ist er ihm vielleicht voraus, und manchmal
hinkt er mit seinem Verstehen hinterher ... Der Therapeut (sagt) generell: ‚Ich versuche, mich in
Ihrer Nähe aufzuhalten‘“ (Rogers, 1951/1973, 114). Dies ist ein Beispiel mehr, wie problematisch
schematische Einteilungen sind: Zwar werden spezifische Einstellungen des Psychotherapeuten als
ausschlaggebend angesehen und das Zitat zeigt schon eine Perspektive an, die Jahre später noch
dezidierter vertreten wird, doch steht die (oftmals stereotyp angewandte) Technik des „reflection of
feelings“ (vertieftes Spiegeln von Gefühlen vor allem durch Verbalisierung) gleichfalls hoch im
Kurs. In diesen Fällen handelt es sich eher um eine "instrumentelle Empathie". Der Psychotherapeut
selbst ist noch kaum "selbstoffenbarend", sondern ein "depersonalisiertes alter-ego“ des Klienten.
Die Ablehnung von psychologischer Diagnostik, aber auch des Übertragungskonzepts wird
selbstbewusst vertreten. Gestalt nimmt ein durchgehender, in sich konsistenter Gesamtentwurf an,
der auch eine eigenständige Persönlichkeitstheorie sowie motivations-, entwicklungstheoretische
und ätiologische Überlegungen einschließt. Damit einher gehen Anwendungen jenseits der
Psychotherapie im Einzelsetting mit Erwachsenen (z.B. Kinderpsychotherapie, Gruppenarbeit,
Umsetzung im Bildungsbereich). Der personzentrierte Ansatz als Überbegriff für die Anwendung
des Klientenzentrierten Konzepts in verschiedenen Berufsfeldern und gesellschaftlichen Bereichen
zeichnet sich ab.
3.) „Erlebnisorientierte Phase“ („Experiencing“) (ca. ab 1960) (vgl. Rogers 1957/1991;
1959/1987; 1961/1973)
Zunehmend ist die Offenheit (Transparenz) des Psychotherapeuten sowie eine fundamentalere Form
der Empathie bzw. eine noch unmittelbarere Bezugnahme auf die Erfahrungswelt, auf das „innere
Erleben" des Klienten gefragt. In diesem Zusammenhang wird auch der Einfluss von Eugene
Gendlin, einem Mitarbeiter Rogers‘ an der University of Chicago, sichtbar, der den experienziellen
Aspekt in der Psychotherapie besonders elaboriert hat. Methodisch gesehen tritt mehr Flexibilität
und ein größeres Repertoire an Interventionen zur Realisierung der Grundhaltungen in den
Vordergrund (z.B. Nachfragen, Spiegeln, Ausdruck eigener Gefühle, nichtverbale Kommunikation).
„Sich selbst einbringen, ohne sich aufzuerlegen“, heißt das Motto für den Psychotherapeuten (siehe
Van Balen, 1992). Nun kommt auch der innere Bezugsrahmen des Psychotherapeuten zu seinem
Recht, indem dieser sein (Selbst)Erleben oder auch seine Wertschätzung für den Klienten
offenkundig macht. Dementsprechend setzt Rogers in seinem historischen Artikel (1957/1991) über
die „notwendigen und hinreichenden Bedingungen für Persönlichkeitsentwicklung durch
Psychotherapie“ bei der Therapeutenhaltung die Kongruenz an die oberste Stelle. Hier macht sich
die Begegnungsphilosophie Martin Bubers, mit dem Rogers im Jahre 1957 einen denkwürdigen
Dialog führte, bemerkbar (vgl. dazu Kirschenbaum und Henderson, 1990, 41-63; GwG, 1992; Beck,
1991). Aber es gibt noch andere Gründe für diese allmähliche „Wende“: Die (stationäre) Arbeit mit
schizophrenen Patienten im Rahmen des „Wisconsin-Projektes“ (1957-1963) erfordert ein
Überdenken des gefühlsreflektierenden Vorgehens. An Selbstexploration des Klienten ist hier nur
sehr entfernt zu denken. Vielmehr braucht es die Selbsteinbringung des Psychotherapeuten. Auch
4
eine Anfang der 50er Jahre durch die therapeutische Arbeit mit einer Klientin ausgelöste
persönliche Krise von Rogers selbst und eine daran anknüpfende Eigentherapie mögen eine Rolle in
der methodischen Neubewertung gespielt haben (vgl. Pfeiffer, 1977; Kirschenbaum, 1995, 28f.).
Der Personzentrierte Ansatz etabliert sich mit seinem umfassenderen Anspruch einer
personzentrierten Kommunikationstheorie (vgl. Rogers, 1959/1987, 61), also allgemein für den
Bereich zwischenmenschlicher Beziehungen, über das psychotherapeutische Einsatzgebiet, das nur
als Sonderfall betrachtet wird, hinaus (z.B. Erziehung, Familie, Selbsterfahrungs-/
Encountergruppen, interkulturelle Konflikte).
4.) Phase der Diversifikation (ca. ab 1980): Viele Praktiker, die sich auf den Personzentrierten
Ansatz berufen, fühlen sich von den einfach scheinenden Grundaussagen (vor allem dem
humanistischen Menschenbild und der Therapietheorie) der Personzentrierten Psychotherapie
angezogen. Dabei wurden und werden aber naturgemäß eine Fülle von Ergänzungen und
Abwandlungen des klassischen Konzeptes vorgenommen, das ja seinerseits, wie wir eben
demonstriert haben, selber einen längeren Entfaltungsprozess hinter sich hat. Der Tod von Rogers
(1987) hat diese Entwicklung wohl auch mitbedingt, ist jedoch nicht ursächlich dafür. Derartige
Auffächerungen sind in der Psychotherapiegeschichte durchgehend in allen Ansätzen erkennbar,
auch wenn die Gründerpersönlichkeiten noch am Leben waren.
Wir schlagen bzgl. der Weiterentwicklung des Konzepts der Klientenzentrierten Therapie eine
systematische Unterscheidung von drei Grundorientierungen des therapeutischen Vorgehens vor
(vgl. Keil, 1997):
●
Eine klassische (nicht-direktive), jedoch z.T. fundamentalistische Strömung mit einem
ausschließlichen Vertrauen auf das Potenzial des Klienten bzw. auf die (kongruente,
bedingungslos wertschätzende und empathisch verstehende) Präsenz des Psychotherapeuten.
"The essence of person-centered therapy is the therapist's dedication to going with the client's
direction, at the client's pace and in the client's unique way of being." (Bozarth, 1998, 9).
Brodley & Brody (1996, 371) postulieren dabei die völlige "Absichtslosigkeit" des Therapeuten:
"Client-centeredness involves a profoundly non-diagnostic mindset." Prouty (2001) fasst dies so
zusammen, dass die Nicht-Direktivität (obwohl sie Rogers nicht formell in seine Definitionen
aufgenommen hat) das wesentliche Charakteristikum der Klientenzentrierten Therapie sei.
Schmid betont dabei vor allem die Personzentrierung. "Ziel des therapeutischen Prozesses jedoch
bleibt die volle - also wechselseitige und symmetrische - personale Begegnung, bei der beide
Personen in tiefer und freier Weise einander als Personen gegenübertreten und somit, einerseits
eins werdend, sich andererseits als jeweils Andere anerkennend, einander als Personen
gegenwärtig sind und vergegenwärtigen." (Schmid, 1994, 272). Schmid folgert daraus auch eine
grundlegende Unvereinbarkeit von Methoden und Techniken mit der Klientenzentrierten
Therapie. "Die Un-Mittel-barkeit entsteht durch das Zerfallen der Mittel (Buber), die trennend
zwischen uns stehen: Begegnung ist Sein ohne Mittel und mittellos, somit unmittelbares Erleben
(Levinas). Das setzt zuallererst den Verzicht auf Techniken, Methoden, Mittel voraus, die als
Schutz dienen, um solches, das einem 'wider-fährt', auf den Leib rückt, abzuwehren." (Ebd. 275).
●
Viele, vor allem klinisch erfahrene, Klientenzentrierte Therapeuten bestreiten, dass die
Grundhaltung eine völlige diagnostische Absichtslosigkeit fordert, sie finden vielmehr ein
diagnostisch relevantes Wahrnehmen (von Unterschieden im Erleben des Klienten)
unverzichtbar. Gerade darin unterscheidet sich Psychotherapie ja von anderen
Interaktionsformen, dass sie sich speziell mit dem Bereich des abwehrenden Selbst und der
verleugneten und verfälschten organismischen Erfahrungen befasst. Dementsprechend möchten
wir von einer Grundorientierung, die sich allein auf die Verwirklichung der Grundhaltung
bezieht und damit die personale Beziehung in den Mittelpunkt stellt, eine spezifisch klinisch
ausgerichtete Orientierung unterscheiden. Bei dieser bemüht der Therapeut sich nicht bloß um
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die Verwirklichung der Grundhaltung, sondern er hat darüber hinaus die spezielle „Absicht“,
gestörtes Erleben zu erfassen und zu verstehen und damit das Gewahrwerden von Inkongruenz
zu ermöglichen. Die klinische Orientierung umfasst u.a. phasen- und störungsspezifische
Ausdifferenzierungen wie etwa die Prozessorientierte Gesprächspsychotherapie von Swildens
(mit einem expliziten existenzphilosophischen Hintergrund), die Interaktionelle Orientierung
(van Kessel & van der Linden, 1991/1993; van Kessel & Keil, 2002), bei welcher die
Beziehungsgestaltung durch den Klienten im Mittelpunkt steht, oder Protagonisten, die eher
einen phänomenologisch-hermeneutischen bzw. phänomenologisch-deskriptiven (empirisch
belegten) Standpunkt einnehmen (Binder & Binder, 1991; 1994; Finke, 2004; Biermann-Ratjen,
Eckert & Schwartz, 2004; Teusch & Finke, 1993; Speierer, 1994; u.a.m.) sowie solche mit einer
dezidiert interaktionell-dialogischen Gewichtung (Pfeiffer, 1977; 1990).
●
Eine dritte Grundorientierung therapeutischen Vorgehens lässt sich in der auf Gendlin
zurückgehenden Tradition der „experiential therapy“ ausmachen. Den Ausgangspunkt bildet hier
die Erfahrung, dass sich die für therapeutische Veränderung nötige Tiefung des Erlebens auch bei
Verwirklichung der Grundhaltungen nicht in allen Fällen „von selbst“ ergibt. Wenn die Person in
ihrem „strukturgebundenen Erleben“ verfangen ist, bedarf die „Wiederherstellung“ des
vertiefenden Experiencingprozesses eines Anstosses, der von außen, d.h. von einer anderen
Person kommt (vgl. Gendlin, 1964/1978). Dementsprechend hat der Psychotherapeut hier die
„Absicht“, neben der Verwirklichung der Grundhaltungen einen der Psychotherapie adäquaten
Erlebensprozess beim Klienten anzustoßen und zu ermöglichen. Eingang gefunden hat dieser
Schwerpunkt auch - erweitert um kognitiv-informationstheoretische Konzepte - im "ProcessExperiential"-Ansatz von Greenberg, Rice & Elliott (2003) (vgl. auch Greenberg, Watson &
Lietaer, 1998) und - erweitert um allgemeinpsychologische Konzepte - in der Zielorientierten
Gesprächspsychotherapie nach Sachse (1992).
3. Die Verbreitung der Personzentrierten Ansatzes
Schon zu Rogers' Lebzeiten hatte sich die Klientenzentrierte Psychotherapie über die ganze Welt
ausgebreitet. In Nordamerika sind nach einem anfänglichen Boom lediglich einige Zentren
übergeblieben, in denen vor allem theoretische Auseinandersetzung, personzentrierte Forschung und
auch Ausbildung im Bereich von Therapie und Beratung betrieben werden. Als Beispiele seien hier
das Center for the Studies of the Person in La Jolla, Kalifornien, des weiteren Person–Centered
International in Watkinsville, Georgia oder das Focusing–Institute in New York genannt. Erwähnt
werden soll auch, dass — über die Psychotherapie hinaus — vor allem in den Sechzigerjahren in
den USA eine größere Zahl von Konzepten und manualisierten Programmen zur Selbsthilfe auf
verschiedenen Gebieten entwickelt wurden. Dazu zählen unter anderem die Elternschulung („Filial
Therapy“) und das „Relationship Enhancement“ der Guerneys (Guerney, Guerney & Andronico,
1970; Guerney, 1984) oder das „Offene Gespräch“ in der Ehe von Berlin (1975). Am verbreitetsten
ist wohl das „Parent Effectiveness Training“ von Gordon, das im deutschen Sprachraum als
„Familienkonferenz“ (Gordon, 1989) bekannt wurde. Dieses Konzept wurde in der Folge auch für
die Kommunikation in Organisationen, im schulisch–pädagogischen Bereich und im
Gesundheitswesen adaptiert; bis heute haben es sich weltweit etwa anderthalb Millionen Menschen
angeeignet. Weltweit verbreitet hat sich seit damals aber vor allem auch das Focusing von Gendlin,
das sowohl innerhalb wie außerhalb der Psychotherapie verwendet wird (vgl. Gendlin, 1998a;
1998b).
Eine große Verbreitung des Ansatzes fand in Japan statt, wo die erste und bislang einzige
Gesamtausgabe der Werke von Rogers erstellt wurde; in Südamerika etablierten sich ab 1970
zahlreiche Zentren, Konferenzen und Ausbildungsprogramme.
Der Schwerpunkt der Entwicklung liegt gegenwärtig aber eindeutig in Europa (Thorne & Lambers,
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1998). In Holland und Belgien erschienen bereits 1949 die ersten Veröffentlichungen zur
Klientenzentrierten Therapie, 1964 wurde in Leuven das erste Ausbildungsprogramm geschaffen.
Die niederländischen und flämischen Vereinigungen zeichnen sich seither durch einen hohen
fachlich–professionellen Status in Theorie und Praxis aus. Germain Lietaer und seine Mitarbeiter an
der Universität Leuven haben sich neben anderen in besonderer Weise für die Auseinandersetzung
und Integration von Klientenzentrierter und Experienzieller Therapie eingesetzt.
In Großbritannien breitete sich der Personzentrierte Ansatz, ausgehend vom Bereich der
Eheberatung, zunächst vor allem in der Praxis aus. Mittlerweile ist das konzeptuell besonders
prägnante Person-Centred Counselling auch im universitären Bereich gut vertreten. Eine
Schlüsselfigur in England war Charles Devonshire, der das Centre for Cross–Cultural
Communication mitbegründete, das in der Folge auch die bekannten interkulturellen Workshops
und Encounter unter anderem in etlichen Ländern des ehemaligen Ostblocks organisiert hat
(Devonshire & Kremer, 1978).
In Deutschland wurde die Klientenzentrierte Therapie schon Ende der Fünfzigerjahre, allerdings
unter dem missverständlichen Begriff „Gesprächspsychotherapie“, von Reinhard Tausch (1973)
eingeführt. Annemarie und Reinhard Tausch kommt weiters das Verdienst zu, hier sowohl für eine
umfangreiche empirische Therapieforschung wie auch für eine weite Verbreitung der Encounter–
Gruppen gesorgt zu haben. Konterkariert wird dieses Engagement allerdings dadurch, dass Reinhard
Tausch (1989; 1994) in letzter Zeit die Klientenzentrierte Therapie als nicht immer ausreichend
darstellt und für deren eklektische Ergänzung unter anderem durch verhaltenstherapeutische
Vorgangsweisen plädiert. Für den außertherapeutischen Bereich sei hier auf die umfangreichen
Arbeiten von Schulz von Thun (1981; 1989; 1998) zur personzentrierten Kommunikation
verwiesen. Als institutionelle Basis in Deutschland dient vor allem die 1970 gegründete
Gesellschaft für wissenschaftliche Gesprächspsychotherapie (GwG), in der neben einem empirisch–
positivistischen
auch
ein
phänomenologisch–existenzialistisches
Verständnis
der
Klientenzentrierten Therapie verankert ist. Die GwG betreibt einen eigenen Verlag und gibt die
Zeitschrift „Gesprächspsychotherapie und personzentrierte Beratung“ (vormals „GwG Zeitschrift“,
davor „GwG–info“: Köln, GwG-Verlag, 1970ff) heraus. Zur Zeit kämfen die mittlerweile
etablierten psychologischen und ärztlichen Vereinigungen für Gesprächspsychotherapie (DPGG und
ÄGG) Jahren zusammen mit der GwG für die noch immer ausständige
sozialversicherungsrechtliche Anerkennung der Klientenzentrierten Therapie. Als Nebeneffekt
ergab sich dabei eine stark klinische Ausrichtung, die unter anderem eigene Ansätze zu einer
Entwicklungslehre (Biermann-Ratjen et al., 2004), Störungsätiologie und störungsspezifischen
Methodik (Speierer, 1994) bzw. einem „zielorientierten“ Vorgehen (Sachse, 1992) hervorgebracht
hat. Sachse (2003) subsummiert jedoch mittlerweile seinen nun zur Klärungsorientierten
Psychotherapie weiter entwickelten Ansatz unter die Verhaltenstherapie.
In der Schweiz haben die ersten Therapieausbildungen schon in den frühen Siebzigerjahren und
zunächst noch im Zusammenhang mit der GwG stattgefunden. Seit 1979 besteht die Schweizerische
Gesellschaft für Gesprächspsychotherapie und personzentrierte Beratung (SGGT), die mittlerweile
alle drei großen Sprachgruppen des Landes umfasst. Auch der Sitz des Personzentrierten
Weltverbandes befindet sich in der Geschäftsstelle der SGGT. Während sich in der Westschweiz
ein weiterer grenzübergreifender, frankophoner Verband für Personzentrierte Therapie gebildet hat,
besteht schon seit längerem in Wil ein kleines Zentrum, das Gesprächstherapie, Focusing und
Körpertherapie (GFK) integrieren möchte.
In Österreich sind im Rahmen der staatlichen Regelungen für die Psychotherapie drei Institutionen
für die Aus– und Weiterbildung in Klientenzentrierter bzw. Personzentrierter Psychotherapie
autorisiert. Neben der ÖGwG (Österreichische Gesellschaft für wissenschaftliche klientenzentrierte
Psychotherapie und personorientierte Gesprächsführung) und der in zwei Sektionen differenzierten
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APG (Arbeitsgemeinschaft für Personenzentrierte Psychotherapie, Gesprächsführung und
Supervision) hat sich zuletzt noch die VRP (Vereinigung Rogerianische Psychotherapie) gebildet.
Die österreichischen Vereinigungen geben gemeinsam mit der SGGT, DPGG und ÄGG die
Internationale Zeitschrift für Personzentrierte und Experienzielle Psychotherapie und Beratung
PERSON (Wien, WUV-Facultas, 1997ff) heraus.
Rogers lehnte es (unter dem Eindruck von Orthodoxie– und Rigorismusproblemen anderer Schulen)
zeitlebens ab, einen methodenspezifischen Verband zu gründen (Rogers 1986f). So dauerte es zehn
Jahre nach seinem Tod, bis in Lissabon 1997 auf österreichische Initiative die Gründung des
Personzentrierten Weltverbandes (WAPCCP), hervorgegangen aus den seit 1988 stattfindenden
großen internationalen Konferenzen (ICCCEP: International Conferences on Client–Centered and
Experiential Psychotherapy), in die Wege geleitet und 1998 in Luxemburg das Europäische
Netzwerk (NEAPCCP 1998) gegründet wurde.
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