Mosaique No.7 - Freie Waldorfschule Aachen

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Mosaique No.7 - Freie Waldorfschule Aachen
Zeitschrift für
Bildung und Kultur
Gewaltfreie Kommunikation
Gesunder Schulorganismus
Schülerpraktikum Landwirtschaft
Vom Wachsen im Schulgarten
Südafrika- ein Zwischenbericht
kostenlos - zum Mitnehmen
marcstein
Ein pädagogischer Klassiker
Hetze und Langeweile
Anthroposophische Tiermedizin
Das geheime Deutschland im Film
No.7 · November 2007 - Mai 2008
Inhalt
marcstein
Editorial
1
Wir haben unser Kind kaum wiedererkannt
Gesunder Schulorganismus
Die zitternde Freude
Wachsen wird es von alleine
Interview mit einer Ehemaligen
2
Worte sind Fenster oder Mauern
Vier Schritte
Aidskinder in Südafrika
Die Christengemeinschaft stellt sich vor
Tipps und Termine
4
6
8
9
10
11
14
Hetze und Langeweile
Von Olaf Koob
Erfolgreichere Pädagogik
oder bessere Elternhäuser
Von Laura Krautkrämer
Es lebe das ‚Geheime deutschland‘
Von Ika Schier
Die Fußwaschung
Von Judith von Halle
Die pädagigische Provinz
Von Johann Wolfgang von Goethe
Denkanregungen
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Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser
Worte können Fenster sein, die uns eine Welt öffnen, oder Mauern, an denen jedes
Gefühlt zerschellt. Wir sorgsam sind wir in dem, was wir sagen – zu unseren Kindern, unseren Lebenspartnern, unseren Mitarbeitern oder Kollegen? Wie schnell
wird aus einer Mücke ein Elefant, aus einer vorschnellen Antwort ein jahrelanger
Konflikt.
Gewaltfreie Kommunikation und Konfliktbearbeitung ist ein zentrales Themen, das
wir in zwei Berichten einer Schulveranstaltung in diesem Heft ansprechen. Frei
kann ich über meine Gefühle und meine Bedürfnisse nur sprechen, wenn ich meine
eigene Mitte kenne und aus dieser heraus immer wieder Kraft und Ruhe schöpfe.
Die Arbeit im Garten ist für viele Menschen hierfür ein bewährter Weg. Lesen Sie,
wie und warum nicht nur aus diesem Grund die Schüler der Waldorfschulen Landwirtschaft und Gartenbau im Laufe ihrer Schulzeit kennen lernen, nicht immer
begeistert, aber intensiv.
Im marcstein Teil finden Sie passend zum Thema einen Beitrag des Arztes Dr. Olaf
Koob zum aktiven Sich-Finden zwischen Hetze und Langeweile, und auch die Buchbesprechung zur anthroposophischen Tiermedizin kann eine Tür sein auf diesem
Weg. Ohne Re-ligion, ohne Rückbezug zur geistigen Welt schließlich ist der Mensch
ein heimatloses Wesen auf dieser Erde. Diesen Bezug mag der eine in magischen
Landschaften der Dichtung finden, der andere in Berichten unmittelbarer Visionen
zum Leben Christi. Wichtig ist vor allem, dass man sich auf den Weg macht und
dass wir unseren Kindern und Mitmenschen auf diesem Weg helfen.
Inhaltlich spannt sich damit ein weiter, hoher Bogen über die Beiträge dieses
Heftes, mit dem wir hoffen, Ihnen wieder eine anregende Lektüre zu bieten. Wenn
Sie unsere Arbeit am mosaique aktiv fördern wollen und in Zukunft kein neues
Heft verpassen wollen, dann möchten wir Sie auf unser neues Förderabonnement
hinweisen. Gegen eine Spende in selbst gewählter Höhe schicken wir Ihnen 2 Hefte
pro Jahr direkt ins Haus.
Es grüßt Sie herzlich aus der Redaktion
mosaïque No.7 · November 2007 - Mai 2008
Stephan Rex
Vater an der Waldorfschule Aachen
Vom Sinn und Nutzen des Landwirtschaftspraktikums der 9. Klasse
Wir haben unser Kind kaum
wieder erkannt
Von Christian von Wernsdorff
„Oh nein!!! Zwei Wochen malochen, überhaupt keine Zeit
mehr für mich, und dann immer mit so vielen auf einem
Haufen - ohne Handy, ohne Kino, ohne Beauty-session,
ohne Chips und chillen, ohne…“, usw. –
Zur Ankunft in Bollheim geht es erstmal auf einen Trecker-Anhänger, mit dem eine Runde um das rund 60 Hektar
große Gelände gedreht wird.
Obwohl es sich bei der fast zwanzigjährigen Tradition der Aachener Waldorfschule, mit der jeweiligen
9. Klasse ins Landwirtschaftspraktikum zu fahren,
eigentlich herumgesprochen haben dürfte, dass es im
Rückblick für die meisten eine tolle und intensive Zeit
war (viele sagen: die schönsten Wochen der Schulzeit),
bleibt es doch für den ein oder anderen ein richtiger
Angang, sich so gründlich aus allem Gewohnten und
Bequemen herauszuwagen.
der beiden Arbeitswochen wird diese Runde wiederholt: Voller Selbstachtung betrachten die Neuntklässler dann „von oben“, wie viele Tonnen Rüben sie
geerntet haben, wie viele Meter Rote Beete; sie folgen
den Spuren verschiedener Geländepflege-Projekte
oder Baumaßnahmen, an denen sie beteiligt waren,
Gewächshausarbeiten und vieles mehr. Diese Traktorplus-zwei-Anhänger-Rundfahrt macht Bollheim zu
einer Art „Rahmenerzählung“.
In den ersten Jahren des Landwirtschaftspraktikums
ging es noch zum Hof „Wörme“ in die Nähe von Hamburg, und dort noch recht spartanisch zu. Viel näher an
Aachen und mit einigen Annehmlichkeiten wie mehreren warmen Duschen ausgestattet ist der Hof „Bollheim“
bei Zülpich, der nun seit vielen Jahren schon unser Ziel
ist. Wie einst in Wörme wird auch hier biologisch-dynamisch gearbeitet. Der Hof strebt wirtschaftliche Autarkie an, er produziert seine Düngemittel überwiegend
selbst und hat sich die Sorten-Vielfalt zum Ziel gesetzt:
Ein arbeitsintensives Wirtschaften, aber reichhaltig und
erfüllend. Die innere Verbundenheit mit der Arbeit ist
in jedem Bereich auch für die Schüler spürbar: Arne,
der Gemüsebauer ist seinen roten Rüben ebenso verbunden wie Klaus seinen Kühen, Christian den Futterrübenfeldern, u.v.m.…
Was liegt dazwischen?
Im Wesentlichen wird den ganzen Tag gearbeitet; im 3Tage-Rhythmus wechseln sich Stall-, Feld-, Küchen und
Hofgruppe ab. Daneben gibt es sehr begehrte Extraangebote, jeweils nur für einige wenige Schüler: die
Käserei, die Backstube, das Melken der Kühe. Hier „mitzumachen“ heißt noch früher aufstehen als alle anderen, besonders die Backstube ist da gnadenlos. Aber die
Gerüche und die fast andächtige Arbeitsatmosphäre bei
diesem noch „echten“ Bäcker mit hohem Berufsethos,
das macht alles wett. „Voll cool“ war‘s beim Bäcker, bei
Klaus und den Kühen nicht minder. Auch die Käserei ist
spannend, doch liegen die damit verbundenen Gerüche
nicht jedem…
Zur Ankunft in Bollheim geht es erstmal auf einen
der beiden Trecker-Anhänger, mit denen eine große
Runde um das rund 60 Hektar große Gelände gedreht
wird. Diese Bollheim-Rundfahrt macht Spaß, großes
Geschuckel und erste „Berührungen mit dem Element
Erde“, Herdengefühle an Bord des Hängers… Am Ende
Was es nicht gibt bei diesem Landwirtschaftspraktikum
ist: Arbeit verschieben, umgehen oder liegen lassen.
Undenkbar, eine Kuh einfach ungemolken zu lassen, und
für jeden nachvollziehbar von wirtschaftlichem Schaden, nur jede zehnte Rübe zu ziehen oder die Tomaten
im Gewächshaus zu Wurfgeschossen umzufunktionieren. Natürlich geschieht das alles in Ansätzen, und
der Null-Bock-Virus ist auch in Bollheim aktiv. Aber es
mosaïque No.7 · November 2007 - Mai 2008
gibt da typische Phasen in diesen zwei Wochen, einen
vorhersehbaren Verlauf: Der Tiefpunkt, Lustlosigkeit,
Schlafmangelerscheinungen nach etwa einer Woche;
Maximal-Amplitude dieser Schwingung nach unten:
der Samstagnachmittag. Abendliches Grillen oder Ähnliches fängt hier manchen Frust wieder auf. Am Sonntag geht‘s dann nach Bonn ins ‚Haus der Geschichte‘,
um anschließend die lang ersehnte Pizza mit endlich
unbiologischem Belag zu ergattern. Ärgerlicherweise
haben sonntags die Supermärkte zu - übrig bleiben da
für sonstige Gelüste nur Büdchen, Tankstellen u.ä.
Wiederaufnahme der Arbeit am Montag - Beginn der
zweiten Woche. Und nun hält eine neue Erlebnisqualität Einzug: Die Arbeit beginnt Spaß zu machen, es
wird spürbar, wie gut der Kontakt mit der Erde tut. Die
Entdeckung ganz anderer Seiten bei den Mitschülern
färbt das soziale Leben neu ein. Das Beisammensein
im großen Pulk erfährt nun mehrheitlich Wertschätzung. Und wenn es dann nach zwei Wochen zu Ende ist,
würden doch einige tatsächlich gern noch weitermachen - und fahren mit Sicherheit zum nächsten Hoffest, denn mit Bollheim verbinden einige inzwischen
geradezu heimatliche Gefühle.
Mit Bollheim verbinden einige inzwischen geradezu heimatliche Gefühle.
meinschaft miteinander. In Bollheim mitzuarbeiten,
hat etwas tief Befriedigendes, was auch die Schüler in
unterschiedlicher Ausprägung erleben.
Ein weiteres wichtiges Element ist der Gruppenprozess,
der sich durch das dichte Miteinandersein rund um die
Uhr ergibt. Nicht ohne Stimmungstiefs und dramatische Höhepunkte, - wie manchmal an Massenhysterien
erinnernde Gefühlsaufwallungen (schwerpunktmäßig
im Mädchenzimmer…) - haben den Einzelnen und die
Gruppe an innere Grenzbereiche geführt, in denen nun
seelische Umschmelzungsprozesse stattfinden können,
zu denen es ohne diese Grenzerfahrung vermutlich gar
nicht oder biographisch erst wesentlich später kommen
würde.
„Wir haben unser Kind kaum wieder erkannt“ konnte
man nach der Rückkehr aus dem Landwirtschaftspraktikum von mehr als nur einem Elterhaus hören: Ausgeglichener, kooperativer, aufmerksamer für das, was
zu tun ist, mit wertschätzendem bzw. kritischen Blick
auf hochwertige bzw. substanzarme Nahrungsmittel.
„Frischer, wie seelisch gelüftet kam unser fünfzehnjähriger Jugendlicher aus dem Landwirtschaftspraktikum
zurück.“
Die Entdeckung ganz anderer Seiten bei den Mitschülern
färbt das soziale Leben neu ein.
Woran liegt diese Umwertung vom „Arbeitslager“
(Bemerkung vor der Abfahrt im Bus) zu einer Zeit, die
„es voll gebracht“ hat...?
Bei allen individuell unterschiedlichen Facetten des
Erlebens wirkt doch eine gemeinsame Grundlage des
Landwirtschaftspraktikums: die Schüler erleben im Hof
Bollheim einen sinnvollen und sinnreichen Zusammenhang des Wirtschaftens, der von der Achtung gegenüber Erde, Pflanzen- und Tierwelt getragen ist. Diese
Grundhaltung prägt auch den Umgang der Hofge-
mosaïque No.7 · November 2007 - Mai 2008
Haus Bollheim ist einer von nur noch sehr wenigen
Höfen in Deutschland, die ein Landwirtschaftspraktikum für jeweils eine ganze Klasse (und nicht nur für
eine handvoll Schüler) anbieten. Für die Hofgemeinschaft bedeuten diese Zeiten jedes Mal eine besondere
Belastung. Wir Kollegen der Aachener Waldorfschule
sind sehr dankbar, dass Haus Bollheim uns dennoch
diese Möglichkeit bietet!
Christian v.Wernsdorff
ist Französisch- und Deutschlehrer an der Aachener Waldorfschule.
Er hat das Landwirtschaftspraktikum
in drei aufeinander folgenden Jahren begleitet
Ein Parlament für die Freie Waldorfschule Aachen
Gesunder Schulorganismus
Von Christina Hellenthal
An wen wende ich mich eigentlich, wenn ich:
• mich engagieren will,
• eine Idee habe und für die Umsetzung Unterstützung
benötige,
• konstruktive Kritik üben möchte,
• eine pädagogische Frage habe,
• Hilfe benötige, usw. ?
Eine Gruppe von fünf Eltern und Lehrern fuhr nach Essen
um eine Sitzung des dortigen Schulrats besuchen.
Wer kennt an unserer Schule die Wege, Ansprechpartner, Arbeitskreise und Verantwortlichen, um verlässlich
diese oder ähnliche Fragen zu beantworten? Beginnt
nicht in den meisten Fällen mit einer Frage zugleich die
Suche nach dem richtigen Adressaten? Und wer hilft
bei der Suche?
Wie können wir gemeinsam an Klarheit gewinnen und
damit das Schulleben für Schüler, Lehrer und Eltern
transparenter gestalten? Unter dem ungewöhnlichen
Namen ‚Gesunder Schulorganismus‘ hat sich an der
Aachener Waldorfschule eine Gruppe gebildet, die versucht, neue Wege zu gehen und gemeinschaftlich eine
Lösung zu finden.
Doch wie ist es überhaupt dazu gekommen?
Es begann vor zweieinhalb Jahren, als ein Artikel aus
der ‚Erziehungskunst‘ der Ausgabe März 2005 großes
Interesse im Elternrat erregte. Geschrieben von H.W.
Colsman, beschäftigte er sich mit dem Dialog von Eltern
und Lehrern. Colsmans Erfahrungen basieren auf der seit
mittlerweile 35 Jahren betriebenen Praxis an der Freien
Waldorfschule in Essen. Dort findet im monatlichen
Turnus ein so genannter Schulrat statt. In ihm bündeln
sich alle die Schule betreffenden Informationen und
werden von hieraus weitergeleitet. Entscheidungen,
die das gemeinsame Schulgeschehen betreffen, werden
hier diskutiert und mehrheitlich gefällt.
Wie setzt sich der Essener Schulrat zusammen? Aus
jeder Klasse werden für drei Jahre ein Elternvertreter
und ein Stellvertreter gewählt; am Schulrat teilnehmen können beide, stimmberechtigt ist aber jeweils nur
einer. In gleicher Anzahl werden aus dem Kollegium
Lehrer in den Schulrat gewählt. Die Moderation übernehmen ein Lehrer, gewählt aus dem Kollegium, und
ein Elternvertreter, gewählt von den Elternvertretern,
gemeinsam für jeweils ein Schuljahr. Hinzu kommen
noch der Geschäftsführer und die Vorstandsmitglieder,
in der Regel immer langjährige Schulratseltern und lehrer, welche mit der Geschichte der Schule wohl vertraut sind.
Und was hat das nun mit uns in Aachen zu tun?
Angeregt durch den Artikel in der Erziehungskunst entbrannte im Elternrat eine angeregte Diskussion. Haben
wir eigentlich einen solchen Raum? Einen Ort, an dem
alle informiert werden, alle gehört werden und gemeinschaftlich Lösungen auf schulrelevante Fragen gefunden werden? Darüber wollten wir ins Gespräch kommen
und luden Schüler, Lehrer und Vorstandsmitglieder im
Oktober 2005 zu einem ersten Treffen ein.
Ein kleiner Kreis von vier Elternvertretern hatte diesen
Abend vorbereitet. Es ging zunächst darum nachzufühlen, ob die Gefühle, die nach dem Lesen des Artikels im Elternrat entstanden waren, auch in Vorstand
und Lehrerschaft verstanden und empfunden wurden.
In Gruppenarbeit wurden daher Fragen zum subjektiv
gefühlten Ist-Zustand der Schule gestellt. In Anlehnung
an den Artikel wurde nach den „gesunden“ Bereichen im
Schulalltag und den „Krankheitssymptomen“ gefragt;
nach der Wirkung der Zusammenarbeit der Gremien;
nach der Zufriedenheit mit der Wahrnehmung der persönlichen Interessen und abschließend nach Möglichkeiten, die Zufriedenheit in der Schulgemeinschaft zu
verbessern.
mosaïque No.7 · November 2007 - Mai 2008
Aus den vielen Antworten ergaben sich drei Kernthemen, die zu den nächsten Treffen in den Mittelpunkt
gerückt wurden:
Vertrauen - In welchen Bereichen vertrauen wir einander, wo nicht?
Kommunikation – Welche unterschiedlichen Kommunikationswege gibt es?
Strukturen – Wie ist unsere Schule strukturiert, wie
transparent haben wir diese Strukturen gestaltet; wie
werden diese Strukturen gelebt?
In Rollenspielen, Diskussionsrunden und offenem Austausch erarbeiteten wir gemeinsam in mehreren Treffen
die Themen. Bei allen Teilnehmern wuchsen dabei das
Vertrauen und das Gefühl, gemeinsam für die Schule
einen wichtigen Weg eingeschlagen zu haben.
Erst beim fünften Treffen kehrten wir zu unserem Einstieg zurück. Wäre eine Art Schulparlament, besetzt
mit Delegierten der Lehrer, Eltern, Vorstände und Schüler nicht eine sinnvolle und notwendige Ergänzung
unseres Schullebens? Doch die Gedanken hierzu waren
uns viel zu theoretisch. Wir wollten erfahren, wie solch
ein Parlament gelebt wird. Daher luden wir zunächst
Vertreter des Essener Schulrats zu uns nach Aachen ein.
Ein Lehrer- und ein Elternvertreter kamen und beantworteten anhand vieler Beispiele unsere zahlreichen
Fragen.
Da uns auch dies noch nicht anschaulich genug war,
wuchs im Anschluss an diesen informativen Abend der
Wunsch, einen Schulrat in Aktion zu erleben. Und so
durfte schließlich am 30. August 2007 eine Gruppe von
fünf Eltern und Lehrern nach Essen fahren und eine
Sitzung des dortigen Schulrats besuchen.
Was das Besondere dieses Abends war? Eine Atmosphäre von Vertrauen begleitete ihn. Keine Gruppen,
sondern Delegierte saßen gemischt beieinander. Die
von den Moderatoren angekündigten Beiträge waren
sehr gut vorbereitet. Elternvertreter hatten Informationen aus ihren Klassen an Elternabenden abgefragt und
gaben das Meinungsbild der Klassenelternschaft nun
im Schulrat wieder. Der Vorstand gab einen aktuellen
Bericht ab, und auch hierzu hatten die Elternvertreter
zusätzliche Informationen vorab schriftlich erhalten,
um die Klasse zu informieren und ein Meinungsbild
abzufragen. Zwei Lehrer stellten ein von Ihnen entwickeltes Konzept zur Neugestaltung der Mittelstufe
vor. Mit Enthusiasmus vorgetragen und sehr anschaulich beschrieben, gab es allen Eltern und Lehrern das
Gefühl, teilhaben zu können an diesem ganz neuen
Gedanken. Beide Lehrer boten an, das Konzept in den
entsprechenden Mittelstufenklassen auf Elternabenden
vertiefend darzustellen.
mosaïque No.7 · November 2007 - Mai 2008
Bei uns als Gästen hinterließ der Abend einen tiefen
Eindruck. Die Stimmung war wohlwollend, informativ
und konstruktiv. Der Schulrat vermittelte den deutlichen Eindruck, von allen – Lehrern, Eltern und Vorstand
- getragen zu werden. Unser Empfinden war, dass sich
hier Eltern und Lehrer auf Augenhöhe begegnen, um
gemeinsam Themen des Schullebens zu bearbeiten.
Eine Woche nach unserem Besuch in Essen fand unser
nächstes Treffen des ‚Gesunden Schulorganismus‘ statt.
Die begeisterten Eindrücke konnten hautnah geschildert werden und beeindruckten auch die Zuhörer in
Aachen. Unser letztes Treffen am 5. September endete
einstimmig bei allen Beteiligten mit dem Gedanken:
„Ja, einen Schulrat, ein Parlament, könnten wir uns
auch an unserer Schule gut vorstellen“.
Und somit sind wir nun auf dem Weg; ein kleines Stück
liegt bereits hinter uns. Wir haben eine gemeinsame
Basis gefunden für eine weiterführende Diskussion des
Themas „Schulrat an der Freien Waldorfschule Aachen“.
Die eigentliche Arbeit fängt aber jetzt erst an. Wie,
auf welche Art und Weise wollen wir dies umsetzen?
Wir wissen es noch nicht, wir haben viele Ideen aber
noch kein fertiges Konzept. Denn dazu brauchen wir
alle: Eltern, Lehrer, Vorstände und Schüler. Gemeinsam
wollen wir prüfen und erarbeiten, ob und wie unser
Parlament Wirklichkeit werden kann.
Christina Hellenthal ist Mutter an der Aachener Waldorfschule und
Mitglied des Vorbereitungskreises ‚Gesunder Schulorganismus‘
Die Mitfahrer aus Essen und die Teilnehmer der Gruppe
Gesunder Schulorganismus werden auf den kommenden
Elternabenden, Vorstandssitzungen und in den Konferenzen über den aktuellen Stand berichten und weitere
Fragen beantworten.
Am Mittwoch, 21. November 2007 um 20 Uhr findet
unser nächstes Treffen im Konferenzraum der Schule
statt. Wir freuen uns über jeden der uns unterstützen und mit seinen Ideen zur Umsetzung beitragen
möchte!
Literaturempfehlung:
IN GUTER VERFASSUNG!
Hans Wilhelm Colsman
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Therapeutische Praxis für Gesundheitsförderung und Persönlichkeitsbildung
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Ein Zwischenbericht
Aidskinder in Südafrika
von Helga Quick
Früh morgens am 25. Mai. Ich bin in Johannesburg
angekommen und will nun ein Jahr ehrenamtlich hier
mit schwerkranken und sterbenden Kindern in einem
Hospiz in Soweto, South Western Township arbeiten.
Soweto liegt 32 km von meinem Wohnhaus in Johannesburg entfernt und ist mit 2,5 Mio. Einw. auf mehr
als 100 km2 die zweitgrößte Stadt Südafrikas mit einer
fast ausschließlich schwarzen Bevölkerung. Hier gibt es
noch sehr viele Bezirke, in denen sich die Wellblechoder Holzhütten aneinanderreihen, kaum Bäume oder
andere Pflanzen zu sehen sind, doch die meisten Kinder
gehen in einen Kindergarten oder die Schule.
Zur Vorbereitung hatte ich ein 2-wöchiges Praktikum
im Kinderhospiz in Berlin gemacht - hier ist der Kontakt zu Südafrika entstanden – sowie eine Ausbildung
zur Schwesternhelferin und Englisch gelernt. Damit
ich hier leben kann, unterstützen mich meine Familie, Freunde und der Rudolf-Steiner-Kindergarten in
Aachen.
Es kam dann alles etwas anders, und meine Berufung
als Waldorferzieherin hat mich wieder eingeholt. Das
Hospiz unterhält auch eine Tagesstätte fuer Aidswaisen
in Soweto, in der von morgens 7 Uhr bis 15.30 Uhr,
97 Kinder im Alter von 2 - 6 Jahren, altersgetrennt in
3 Gruppen, betreut, gefördert, verköstigt und gepflegt
werden. Viele dieser Kinder haben keine Eltern mehr,
leben bei der Grossmutter, bei Verwandten oder mit
der kranken Mutter, die von den Erzieherinnen, nach
der Arbeit mit den Kindern, auch betreut werden. Die
meisten der Kinder leben in Blechhütten zu viert oder
mehr Personen unter erbärmlichen Verhältnissen, oft
ohne Essen am Wochenende, im Winter zu kalt und im
Sommer zu heiss.
Auf inständiges Bitten der Direktorin - und da im
neuen Hospiz in Soweto noch nicht so viele Kinder zu
betreuen waren - habe ich meine Arbeit in der Tagesstätte begonnen. Die Erzieherinnen hier sind nur sehr
dürftig ausgebildet und als ich die Not der Kinder
erlebte, morgens vor dem Frühstück 1,5 Std. still am
Tisch zu sitzen, ohne etwas zu tun zu haben, Hunger zu
haben nach allem, nach Spiel, nach Bewegung, Trost,
Liebkosung, nach Anerkennung, Beachtung, Förderung
und nicht zuletzt nach Obst und Essen überhaupt, war
für mich klar, dass ich zuerst hier helfen wollte.
In den Monaten seitdem ist nun doch schon viel passiert:
Die Kinder dürfen morgens, wenn sie kommen, bis zum
Frühstück draußen spielen oder Freitags beim Brötchen
backen helfen, Mittwochs beim Obst schneiden fürs
Müsli (alle Zutaten bringe ich mit, da das Hospiz dafür
kein Geld hat), schnitzen, malen, oder auch drinnen im
Kaufladen oder in der neuen Puppenecke spielen. Sie
tun das mit einer tiefen Leidenschaft.
Ich habe einen Tages- und Wochenrhythmus mit den
Erzieherinnen erarbeitet, einen Stuhlkreis eingeführt
und Gruppenspiele. Einiges wird sich erst noch entwickeln; hier geht eine andere Zeit.
Diese Woche ist in einer Nacht die Mutter von 2 Kindern aus unserer Tagesstätte gestorben. Die Familie
wohnt in einer der Hütten, die Eltern und die drei jüngsten Kinder, 1 Jahr, 2 und 6 Jahre alt. Es gibt dort ein
Doppelbett, eine Kochgelegenheit und einen Schrank.
Der sechsjährige Sohn wollte die Mutter wecken, aber
sie wachte nicht auf. Mit einer Kollegin wollte ich
dann die Kinder abholen. Als wir die Hütte betraten,
waren die Kinder schon bei einer Tante. Die Leiche lag
auf dem Boden und war mit einer Decke zugedeckt.
mosaïque No.7 · November 2007 - Mai 2008
Ich konnte die sehr dünnen Beine und einen gewölbten Bauch erkennen. Sie ist an Aids gestorben, wie so
viele Menschen hier, und, wie ich später erfuhr, war sie
schwanger.
An 2 Nachmittagen in der Woche bin im Hospiz und
spiele und arbeite mit Kindern von 3 - 14 Jahren,
manchmal trage und wiege ich die Babys. Doch hierüber schreibe vielleicht ein andermal mehr.
Jeden Tag sterben in Soweto 200 Menschen, auch viele
Kinder. Manchmal bedrückt es mich sehr tief, doch
dann bin ich mit den tollen Kindern zusammen und
Hoffnung und Freude sind groß. Außerdem scheint fast
jeden Tag die Sonne, das macht auch froh.
Wer an meiner Arbeit interessiert ist, kann mir das
in einer Mail mitteilen, denn ich sende jeden Monat
eine Rundmail. Wer mir bei meiner Arbeit finanziell
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möchten :
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Viele interessante aber auch traurige Erlebnisse haben
mich bisher begleitet und ich darf an einer anderen
Kultur, die mich fasziniert, teilhaben. Die Menschen
hier sind sehr freundlich und offen, ja stolz, wenn man
sich für sie interessiert.
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mosaïque No.7 · November 2007 - Mai 2008
Gartenbau und Gartenbauunterricht
Wachsen wird es von alleine
Von Dorothea Bauer
Vor einem gedeckten Tisch sitzend, in freudiger Erwartung, sich die Delikatessen einverleiben zu können,
bremst bei vielen Menschen ein Tischgebet vor dem
rücklichtslosen Zugriff auf die Nahrungsmittel
Ein Tischgebet, in dem sich bedankt, Segen erbittet,
oder einfach die Gemeinsamkeit gepflegt wird. Die
einen ertragen es und zählen bis 10, andere versinken
in Erfurcht vor den geschenkten Gaben.
In der Realität steht vor jedem Essen ein langer Weg des
Werdens - schon vor der Zubereitung in der Küche. Das
ist ja nur der letzte Schritt. Begonnen hat es vor einiger
Zeit auf dem Feld, im Garten, auf dem Baum oder auf
einem Hof. Oft können Jahre zwischen Aussaat und
Ernte liegen. Wochen sind es aber immer. Eine lange
Zeit! Bestimmt länger als selbst der längste Spruch.
Im Gartenbauunterricht ist die lange Wartezeit zwischen Aussaat und Ernte eine echte Herausforderung.
Auch eine pädagogische, da auf den Egoismus der
Kinder einfach nicht gebaut werden kann und will.
Schnellen Genuss, das gibt es nicht. Alles dauert seine
vorgegebene Zeit. Helfen kann man nur durch die richtige Bearbeitung des Bodens und die richtige Pflege der
Pflanzen. Wachsen wird es von alleine.
In der 6. Klasse beginnt der Gartenbauunterricht. Die
Schüler sind in einem Alter, in dem die Seele immer
deutlicher erwacht, in dem Sympathie und Antipathie
von grundlegender Bedeutung werden. Manchmal auch
„bedrohlich“ bedeutend und so bestimmend, dass ein
Miteinander schon mal schwierig wird.
Gartenbau in diesem Alter? Nicht so einfach - nicht
für die Schüler, denn die zu gießenden Pflanzen fragen
nicht nach dem persönlichen Befinden des Gießers. Sie
brauchen Wasser - jetzt! - nicht für den Boden und
die Pflanzen, die manchen Fehltritt verzeihen müssen
- und auch nicht für den Lehrer, denn die Emotionen
sind mächtig.
90 min pro Woche ist der Garten Arbeits- und Erlebnisraum für die Schüler der 6. bis zur 8. Klasse. In dieser
Zeit wird umgegraben, gehackt, gesät und gepflanzt,
die Kulturen gepflegt und der oftmals aussichtslos
erscheinende Kampf mit dem Unkraut aufgenommen.
Die Bäume und Sträucher werden geschnitten, es wird
im schönen Schulgelände gearbeitet und vieles andere
mehr; eben alle Aufgaben, die der Jahreslauf verlangt,
die der Garten verlangt.
Alle Arbeiten sind nötig und ertragen oft nicht mal
einen kurzen Aufschub. Ist die Aufgabe in der einen
Stunde nicht gemeistert worden, kann es schon zu spät
sein. Das Handeln hat ganz reale Folgen und eben auch
das Nicht-Handeln!
Der Jahreslauf, das Wetter, die Pflanzen selber und leider
auch die dauernd veränderten Ferienzeiten geben Notwendigkeiten vor, welche die Arbeit bestimmen. Ach
ja die Ferien: Also die Osterferien waren dazu da die
Saat auszubringen, die Sommerferien für das Heu und
die Herbstferien für die (Kartoffel) Ernte. Von wegen
Erholung!
Dem Wetter gilt sicher das Hauptaugenmerk. Manche
Idee, was heute im Garten getan werden sollte, verschwindet wieder in der Schublade, weil die Erde zu
nass oder zu trocken ist (ja, auch zu trocken hat es mal
gegeben!) Bei Regen kann ja gut draußen gearbeitet
werden, aber die Bodenstruktur setzt Grenzen. Einen zu
nassen Boden umzugraben schadet.
Den Grenzen und Anforderungen, die das Wetter die
Jahreszeit, Boden und Pflanzen stellen, steht viel Freiheit und Möglichkeit der Eigeninitiative gegenüber.
Welche Pflanzen angebaut werden sollen, ist dabei nur
eine Freiheit. Der größte Freiraum ist sicherlich aber die
Möglichkeit des Gespräches miteinander, - während
der Arbeit, versteht sich. Aber auch das Gespräch mit
dem Lehrer ist eine wichtige Freiheit. Man weiß ja wo
er steckt: In „seinem“ Garten - ist doch klar.
Der sich wiederholende Jahreslauf mit Aussaat, Pflege
und schließlich Ernte kann von den Schülern drei Jahre
lang mit immer mehr Verständnis durchlebt werden.
Der Ernte ist stets ein langer miterlebter Weg vorausgegangen.
Und nach diesem langen Weg können die Kartoffeln
endlich zubereitet, und schließlich aufgegessen werden.
Ganz ohne Tischgebet, denn – das hatten wir ja schon.
Dorothea Bauer
unterrichtet Gartenbau an der Aachener Waldorfschule
mosaïque No.7 · November 2007 - Mai 2008
Zehn Fragen an eine Ehemalige
Mir selber Ziele setzen
Name: Geburtsdatum: Beruf: Waldorfschulabschluss:
Abitur:
Theda Lücken-Girmscheid
17.07.1974
Bauingenieur, Dr.-Ing.
1993
1994
1. Welches Ereignis aus Ihrer Schulzeit haben Sie in besonders
guter Erinnerung?
Die praktische angewandte Mathematik während des Feldmesspraktikums hat mir besonders gut gefallen. Es war
schön, draußen die Landschaft zu vermessen und danach
die Ergebnisse am Tisch aufzuarbeiten, zu rechnen und ein
Ergebnis zu erhalten.
Ferner erinnere ich mich noch gut an die Grundsteinlegung
der Aachener Waldorfschule und den ersten Spatenstich. Es
war toll, mit dabei zu sein und zu erleben, wie eine Schule
aufgebaut wird, wie eine Schulgemeinschaft entsteht. Bei
der Schuleinweihung habe ich auch das erste Mal in einem
Orchester mitgespielt. Darauf war ich sehr stolz. Ich spiele
auch heute noch in einem Orchester.
2. Woran erinnern Sie Sich nur ungern?
Das Landwirtschaftspraktikum mochte ich nicht so gerne.
Die körperliche Arbeit gefiel mir nicht so gut, trotzdem
war es ein tolles Erlebnis auf dem Bauernhof zu sein.
Ich habe auch nicht so gerne lange Aufsätze für die Epochenhefte geschrieben.
3. Was hat Sie in Ihrer Schulzeit besonders gut auf das
Leben vorbereitet?
Da kann ich vieles aufzählen. Besonders wichtig finde ich,
dass ich gelernt habe, mir selber Ziele zu setzen, mich ohne
äußeren Druck zu motivieren. Durch die vielen unterschiedlichen Fächer, besonders die HKU Fächer (Handwerklichkünstlerischer Unterricht) und Eurythmie, und die besondere
Methodik habe ich eine breit gestreute Ausbildung erhalten,
ohne mich zu früh auf ein Fach zu spezialisieren. Nicht nur
das denkerische Wissen, sondern auch die handwerklichen
Fähigkeiten haben bei mir eine Offenheit gegenüber Neuem
und Unbekanntem gefördert. Ich habe nicht nur stur auf
einen Abschluss hin gelernt.
Wichtig für mich persönlich war auch, dass Mädchen und
Jungen gleich erzogen wurden und das gleiche gelernt
haben. So war es für mich ganz selbstverständlich, meinen
Neigungen nachzugehen und Ingenieurin zu werden.
4. Was haben Sie vermisst oder welche Ausbildungsinhalte hätten Sie sich zusätzlich gewünscht?
Ich hätte gerne mehr Informatikunterricht gehabt, aber
damals war dieses Fach noch sehr neu.
5. Gibt es eine bestimmte Altersstufe, in der Sie besonders gern oder auch ungern die Schule besucht haben?
mosaïque No.7 · November 2007 - Mai 2008
Ich bin in der fünften Klasse in die neu gegründete Waldorfschule eingeschult worden. Bis zur Pubertät bin ich
sehr gerne in die Schule gegangen. Bedingt durch einen
Umzug war ich dann zwei Jahre in der Waldorfschule in
Göppingen. Dort war es schwer, in die Klassengemeinschaft integriert zu werden. Als ich dann zum Ende der 12.
Klasse zurück in meine „alte“ kam, habe ich mich wieder
sehr wohl gefühlt.
6. Welche Erfahrung aus Ihrer Schulzeit ist für Sie heute
noch besonders wichtig?
Die Jahresarbeit war für mich prägend. Ich habe die vier
Elemente als Kupferreliefs getrieben. Die Auseinandersetzung über einen längeren Zeitraum mit einem Thema, das
Zeitmanagement, die Selbstmotivation war eine gute Vorbereitung für meine Doktorarbeit. Natürlich sind auch die
Fremdsprachenkenntnisse wichtig - ich lebe seit 2½ Jahren
mit meinem Mann in Neuseeland.
7. Welche Rolle hat für Sie die lange Klassengemeinschaft
gespielt?
Bedingt durch den Umzug war ich nicht so viele Jahre in
einer Klasse, die Rückkehr in die alte Klasse war für mich
leicht und angenehm.
8. Was würden Sie an der Waldorfschule Aachen ändern,
wenn Sie einen Tag lang das Sagen hätten?
Eigentlich nicht viel. Manchmal hätte ich mir eine bessere
Organisation gewünscht, vor allem die Regelung des Vertretungsunterrichtes wäre da zu nennen.
9. Wie sieht Ihre Zukunftsperspektive aus?
Mein Mann und ich planen unsere Rückkehr nach Deutschland. Ich werde im Planungsbüro von Hochtief in Essen im
Brückenbau arbeiten. In einigen Jahren kann ich mir auch
gut eine Arbeitsstelle an einer Hochschule vorstellen. Während der Promotionszeit habe ich als Assistentin an der Uni
Studenten betreut. Das hat mir gut gefallen.
10.Würden oder werden Sie Ihre Kinder auf eine/diese
Waldorfschule schicken?
Ja, auf jeden Fall, wenn die Anfahrtswege nicht zu lang sind.
Ich finde es sehr wichtig, dass Kinder in der von Elektronik und Medien geprägten Welt lernen, mit ihren Händen
zu arbeiten, in der Eurythmie ihren Körper erfahren und in
Ruhe aufwachsen können.
Die Fragen stellte Ada-Sophia Luthe,
Geschichtslehrerin und Klassenbetreuerin der 13. Klasse
Ein Trainingstag zur gewaltfreien Kommunikation
Worte sind Fenster oder Mauern
(nach Marshall Rosenberg)
Von Mechthild Tannigel
Allzu oft habe ich in der Klassengemeinschaft beobachtet, dass Worte nicht mehr die
Brücke schlagen von Schüler zu Schüler oder von Schüler zu Lehrer und natürlich
umgekehrt, sondern eine Trennungslinie aufrichten. Meine Betroffenheit darüber und
die Schilderung meiner Wahrnehmung an einem Elternabend der 9. Klasse haben es
ermöglicht, dass Eltern und Lehrer gemeinsam einen Trainingstag in der gewaltfreien
Kommunikation nach Marshall B. Rosenberg, einem international bekannten Konfliktmediator und –trainer, für die Jugendlichen der nun 10. Klasse organisiert haben.
In Räumlichkeiten außerhalb der Schule wurden die
Schüler im Verlauf eines 8-stündigen Arbeitstages in
unterschiedlichen Übungen sensibilisiert für die Unterscheidung von Wahrnehmung und Urteil. In der Terminologie Marshall Rosenbergs ging es um ein bewußteres
Unterscheiden und Umgehen mit der sog. Wolfssprache, die zur Eskalation und in einen Teufelskreis führen
kann (wir finden diese Sprache nicht zuletzt in der
Weltpolitik, aber auch in Krimis etc. wieder) - und der
sog. Giraffensprache (dem Säugetier mit dem größten
Herzen), die zukunftsorientiert versucht, bei aller Differenz der Beteiligten im Kontakt zu bleiben.
Ein konkreter Konflikt, der sich im Verlauf des Trainingstages ergab, wurde nicht endgültig „aufgelöst“. Wir
erlebten, dass das auch nicht unmittelbar sein kann,
denn hinter unserer verletzenden Sprache stecken oft
unsere in der Kindheit und Jugend erlittenen Verletzungen, die über Jahre noch keine Heilung gefunden
haben (z.B. „ich wurde früher oft mit Worten lächerlich gemacht“) oder Bedürfnisse, die wir uns nicht klar
machen (z.B. „ich möchte mich sicher fühlen“).
Gewaltfreie Kommunikation hat viel mit Selbstwahrnehmung und Selbsterkenntnis zu tun, also dem Forschen in der eigenen Biografie. In dem Maße, in dem
ich also mit mir selbst, meinen eigenen Gefühlen und
Urteilen vertraut bin, diese liebevoll annehmen kann,
bin ich eher in der Lage, mich meinem Gegenüber
zuzuwenden. Das bedeutet die Urteile des anderen zu
hinterfragen.
Für die Zehntklässler war es nach meiner Einschätzung
nicht immer einfach, sich für die geforderte Eigenwahrnehmung zu öffnen. Auch das Zuhören und dabei
das eigene Urteil zurückzuhalten, stellte eine Herausforderung dar. Und der Umgang mit Konflikttrainern
statt mit Lehrern war ebenso gewöhnungsbedürftig.
Die meisten Schüler erlebten, dass die neuen Kommunikationsmuster durchaus alltagstauglich sein können
- vielleicht erfolgreich anzuwenden im Umgang mit
unbequemen Eltern und nervigen Lehrern.
Ein nachfolgender Trainingsabend mit Eltern der 10.
Klasse war sehr intensiv, erhellend und erfrischend.
Die Frage, ob diese Giraffensprache überall und zu
jeder Zeit angewendet werden kann, wurde eingehend
bewegt. Zwar ist das Konzept der gewaltfreien Kommunikation zutiefst universell, jedoch, wie alle wertvollen
Konzepte, durchaus flexibel und situationsadäquat einzusetzen. Dabei kann es vor allem nicht darum gehen,
bestehende Differenzen der Gesprächspartner zu nivellieren.
Für die Eltern und Lehrer gilt es nun zusammen mit
der Klasse weiter zu üben, in Eigenregie und vielleicht
an ungewöhnlichen Orten. Es wurden schon Ideen dazu
entwickelt.
In einer 2. Klasse habe ich von diesem Trainingstag
erzählt. Wie überrascht war ich, dass die Kinder spontan von sich aus die neuen Kommunikationsformen im
Kern formulieren konnten.
Stärken wir die Kinder doch in dieser gesunden und
zutiefst menschenwürdigen Form der Begegnung: dem
Gespräch. Das heißt für uns alle, umlernen und Konflikte als Chance zu begreifen.
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10
[email protected]
Mechthild Tannigel
ist Englischlehrerin und Betreuerin der 10. Klasse
der Aachener Waldorfschule
mosaïque No.7 · November 2007 - Mai 2008
Gewaltfreie Kommunikation im Klassenzimmer
Vier Schritte
Von Regina Osman
Ein gutes Wort,
so schnell gegeben.
Ein einzig liebes gutes Wort.
Klingt in so manchen Menschenleben
Wie wahre Wunderweise fort.
A. Hoffmann
Im Rahmen eines Projektes der 10. Klasse zur lösungsorientierten Kommunikation fand am 18.09.07 ein
öffentlicher Vortrag in der Aula mit den Dozenten
Gabriele Reinwald und Martin Rausch statt. Beide
sind Mediatoren und Kommunikationstrainer nach der
Methode von Dr. Marshall Rosenberg.
Ihre überraschend simple wie einleuchtende Kernaussage lautete: Man kann nicht nicht kommunizieren.
Jede Zu – bzw. Abwendung gegenüber meinem Mitmenschen bleibt nicht ohne Folgen im Gemüts- und
Sinneszustand desjenigen. Geht man den Weg der
Sensibilisierung der eigenen Sprache, erweitert man
zwangsläufig seine Selbstwahrnehmung, reflektiert
genauer und wird authentischer.
Die dargestellte Vier-Schritte-Methode zur gewaltfreien Kommunikation nach Rosenberg gliedert sich
in: Beobachtung - Gefühl – Bedürfnis – Bitte. Am
Anfang steht die wertneutrale Beobachtung einer
Konfliktsituation. Aus „Du brüllst mich immer an“
wird „Du sprichst mit lauter Stimme“. Das Erfassen und
Beschreiben einer Situation ohne subjektiv wertend zu
sein, ist eine diffizile Aufgabe. Wäre die Beobachtung
verknüpft mit einer Wertung, liegt es in der Wahrnehmung des Empfängers auf Grund unseres Sprachgebrauchs, der den Vorwurf konditionierte, immer zuerst
die Kritik hören zu wollen.
Aus der Beobachtung entwickelt sich im zweiten Schritt
das Gefühl, welches beschreibt, was das Beobachtete in
mir auslöst. In der Beschreibung des Gefühls wird darauf
verzichtet Du-Botschaften bzw. Schuldzuweisungen zu
verschicken. Es wird einzig in der Ich-Form gesprochen.
Eine heikle Übung, zumal man es vermeiden soll, sich
in einer Opferrolle darzustellen. Im dritten Schritt wird
das aus Punkt 1 und 2 gewachsene Bedürfnis geschildert: Was ist mir wichtig? Was hätte ich gerne? Wie
schon in der Beschreibung der Emotion ist es wichtig
sein Bedürfnis deutlich zu nennen, da niemand die
Hoffnung haben darf, der Gesprächspartner wisse, was
im eigenen Kopf vor sich geht. Je klarer das Bedürfnis
formuliert ist, umso klarer kann die Reaktion sein. Als
vierter Schritt wird die zur Veränderung beitragende
Bitte formuliert. Was kann der andere tun, um meine
Bedürfnisse/Anliegen zu erfüllen bzw. was kann ich für
ihn tun?
Grundsätzlich gilt für Empfänger und Sender:
• einfühlsam empfangen ohne Kritik bzw. Schuldzuweisungen zu hören.
• mich selbst aufrichtig mitteilen ohne zu kritisieren.
Das obige Beispiel könnte demnach folgenden Verlauf
nehmen:
1. Du sprichst mit lauter Stimme
2. Wenn ich dies höre fühle ich mich betrübt
3. W
eil es mir wichtig ist, dass wir in einem angenehmen, vertrauensvollen Tonfall miteinander kommunizieren.
4. D
arum bitte ich dich eine andere Lautstärke zu
wählen.
Und? Lust bekommen auf eine kleine, aber in ihrer
Auswirkung höchst angenehme Veränderung der
Gesprächskultur? Alles Gute auf dem Weg der täglichen Übung!
R.Osman
ist Mutter an der Aachener Waldorfschule
Rechtsanwältin
Dr. Sabine Stolten
Baurecht, Mietrecht, Immobilienrecht
als Tätigkeitsschwerpunkte
52076 Aachen-Walheim· Sperberweg 2
Tel.: 02408 / 95 87 10· Fax: 02408 / 95 87 11
mosaïque No.7 · November 2007 - Mai 200811
Zur Vielfalt des Religionsunterrichtes an der Freien Waldorfschule
Die Christengemeinschaft stellt sich vor
Irene v.Wedemeyer
Jeder Schüler, jede Schülerin an der Freien Waldorfschule
Aachen nimmt von Klasse 1 bis 12 an einem der vier angebotenen Religionsunterrichte teil. Wer aus einer katholisch
oder evangelisch orientierten Familie kommt, für den ist
die Wahl von vornherein klar: er oder sie besucht den katholischen oder evangelischen Religionsunterricht.
Kinder aus Familien, die sich an keine kirchliche Gemeinschaft gebunden fühlen, obwohl ihnen die christlichen
Werte doch wichtig sind, können den „freichristlichen Religionsunterricht“ wählen, der von Lehrern der Waldorfschule
erteilt wird.
Als eine vierte Möglichkeit gibt es den Religionsunterricht
der Christengemeinschaft, der nun doch wieder in einem
„kirchlichen Zusammenhang“ steht.
Wer aber ist diese Gemeinschaft? Die meisten Menschen haben noch nie davon gehört. Ich möchte Ihnen
die Christengemeinschaft ein wenig bekannt machen.
Vielleicht mag der eine oder andere Leser sich angesprochen fühlen.
Viele Menschen möchten heute in einer mehr freien
und individuellen Weise leben und sich an keine religiösen Vorgaben halten. Wer sich aus bisherigen Bindungen an eine Kirche gelöst hat oder nie in einer solchen
war, mag sich aber möglicherweise doch im Grunde
seines Herzens nach einer irgendwie anderen, neuen
christlichen Gemeinschaft sehnen. Vielleicht hegt der
eine oder andere die stille Frage, ob es nicht auch eine
Gemeinschaft von Menschen geben könnte, die ein
christlich sakramentales Leben pflegen, ohne dass die
innere Freiheit des Einzelnen irgendwie beeinträchtigt
wäre. Es könnte eine Gemeinschaft sein, in der ein Kind
eine christliche Taufe empfangen kann, ohne dass es
dadurch seine freie Entscheidung über seinen späteren
religiösen Weg verliert.
In diesem Sinne möchte die Christengemeinschaft
wirken durch die sieben Sakramente in erneuerter
Form:
Durch die Taufe der Kinder kann ihre Seele angeregt
werden, auf der Erde in ihrem Denken, Fühlen und
Wollen die Liebe zu allen Wesen zu entwickeln. In der
Sonntagshandlung, dem Kindergottesdienst ab dem
Schulalter, wird der Impuls der Taufe weitergeführt. Die
Kinder können allmählich verstehen, dass Christus der
„Lehrer der Menschenliebe“ ist.
12
Durch die Konfirmation können die Vierzehnjährigen
den Übergang in die Jugend als geheiligten Augenblick erfahren und sich für ihr weiteres Leben ermutigt
fühlen.
Menschenweihehandlung ist der zunächst fremd klingende, aber doch sehr stimmige Name für unseren
Abendmahlsgottesdienst.
Die traditionelle Beichte ist weiterentwickelt zu einem
Sakrament der Ich-Stärkung, der Erkraftung der innersten Impulse des einzelnen Menschen.
Die Heilige Ölung wird den Sterbenden gespendet. Sie
hilft ihnen, in tiefem Frieden ihr Leben zu vollenden.
Die Priesterweihe kann in gleichberechtigter Weise von
Männern und Frauen empfangen werden, die sich ihr
ganzes Leben lang in den Dienst der Sakramente stellen
wollen.
Die Trauung schließlich heiligt den Entschluss zur Ehe
zwischen Mann und Frau und stärkt die Verbundenheit
auch in schwierigen Zeiten durch die Kraft Christi.
Die Christengemeinschaft begegnet allen anderen
kirchlichen und nichtkirchlichen religiösen Wegen mit
Liebe und Respekt. Sie hat nicht den Anspruch, die
„alleinselig-machende Kirche“ zu sein. Sie möchte einfach da sein und offen sein für alle, die eine lebendige
Beziehung zu Christus durch die erneuerten Sakramente
suchen. Jeder, der es will, darf ihren Segen als Kraftquell für den anstrengenden Alltag empfangen. Jeder,
der es will, kann die Sakramente nach und nach auch in
ihren Einzelheiten verstehend begreifen lernen.
mosaïque No.7 · November 2007 - Mai 2008
Die Christengemeinschaft wurde im September 1922
gegründet durch eine Gruppe von Theologen und
Theologinnen unter der Leitung von Friedrich Rittelmeyer. Rudolf Steiner, der 1919 die Freie Waldorfschule ins Leben gerufen hatte, stand den Begründern
der Christengemeinschaft mit umfassend spirituellem
und praktischem Rat zur Seite. Ihm, der auch profunde
Kenntnisse der katholischen und evangelischen Tradition hatte, sind die Ausgestaltungen der kultischen
Formen in Wort, Bild und Handlung zu verdanken.
Heute ist die Christengemeinschaft in vielen Städten
Deutschlands, Europas und weltweit vertreten. Ihre
Mitglieder und auch viele ihrer Freunde und Interessenten bringen in freier Selbsteinschätzung die nötigen
finanziellen Mittel auf. Die Leitung der Christengemeinschaft besteht aus sieben Hauptverantwortlichen
aus dem Kreis der Priesterschaft und hat ihren Sitz in
Berlin.
In Aachen ist die Gemeinde der Christengemeinschaft
in der Nähe des Tierparks am Krautmühlenweg 6a zu
finden. Sie hat etwa 70 Mitglieder und eine größere
Anzahl Freunde und Interessenten. Im Jahre 2001 hat
sie ein altes Fabrikgebäude der ehemaligen Krautmühle
zu ihrem Gemeindezentrum umbauen können. In innerer Hinwendung zu dem Wesen des Erzengels Michael
hat sie diesem Gebäude den Namen „MICHAEL-KIRCHE“
gegeben.
Alle Gottesdienste und Veranstaltungen wie Gesprächskreise, Vorträge und Konzerte sind öffentlich. Besonders
die Kinderfeste, die zu Advent, Weihnachten, Dreikönig,
Ostern, Pfingsten, Michaeli und Sankt Martin gefeiert
werden, erfreuen sich zunehmender Beliebtheit.
Irene v.Wedemeyer ist seit Advent 1998 in der Gemeinde Aachen
als Priesterin in der Christengemeinschaft tätig. In einigen Klassen
der Waldorfschule Aachen erteilt sie den Religionsunterricht für die
Christengemeinschaft.
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mosaïque No.7 · November 2007 - Mai 200813
Eine Buchbesprechung zu „Das weiße Abendkleid“ von Victoria Wolff
Die zitternde Freude
Von Stephan Rex
Die zu Unrecht vergessene deutsche Schriftstellerin Viktoria Wolff liebte das mondäne Leben
und kannte sich in der Modewelt bestens aus. Als Journalistin arbeitete sie für anspruchsvolle Modemagazine. Ihr Roman „Das weiße Abendkleid“ erschien Ende der 30er Jahre unter
Pseudonym in der Baseler Nationalzeitung.
Es geht um ein Abendkleid aus schwerer weißer Seide.
„La joie tremblante“, so nennt der Pariser Couturier
Partout dieses Kleid, das jede Frau verändert, die es
trägt. Die vier Frauen, deren Lebensentwürfe und flüchtige Episoden wir in diesem richtig schönen (Frauen)
Schmöker kennen lernen, sind das junge aufstrebende
Mannequin Sonja Putilev, der schwedische Filmstar
Anne Lund, die aus Wien nach Paris geflüchtete Medizinstudentin Ilka Wahla und die reiche Kaufmannsfrau
Maria Barthold. Alle geraten durch Zufall für einen
Abend an dieses Kleid.
Durch dieses einzigartige Couture-Kleid stellen sie
sich und ihr bisheriges Leben in Frage. Sie kommen in
Gesellschaften, in denen sie sonst nie gewesen sind. Im
Filmset, in Modeateliers, in Künstlerclubs, im Theater
und auf Bällen treffen sie auf Männer, die sie sonst
nie kennen gelernt hätten. Es kommt zu ungeahnten
Situationen und Reaktionen, bei denen ihnen das Kleid
ein bisher nicht gekanntes Selbstbewusstsein verleiht.
Männer verlieben sich in sie, womit sie in ihren kühnsten Träumen nicht gerechnet haben.
Ein rundum gut erzähltes, einfühlsam erzähltes Buch.
Es gibt viele wunderbare, zum Nachdenken anregende
und ermutigende Textstellen; der Roman steckt voller
kluger Lebensweisheiten!
Ich habe das Buch mit großem Vergnügen gelesen und
ich verstehe gut, wenn es Lust macht, sich demnächst
einmal ein besonderes, ein atemberaubendes Kleid
anzuschaffen ...
Stephan Rex
ist Vater an der Waldorfschule Aachen
Victoria Wolff
Das weiße Abendkleid
Aviva Verlag, 2006
Gebundene Ausgabe, 277 Seiten,
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mosaïque No.7 · November 2007 - Mai 2008
Förderabo
Um Mosaique auf eine solidere finanzielle Basis zu
stellen und um Ehemalige sowie Freunde der Freien
Waldorfschule Aachen über das Geschehen an der
Schule informieren zu können, bieten wir ab sofort
den Service eines Förderabos an, mit dem man seine
Wertschätzung der Zeitung kundtun kann und durch
die Lieferung nach Hause keine Ausgabe verpasst!
Ich möchte die Schulzeitung der Freien Waldorfschule Aachen MOSAIQUE unterstützen. Dazu
erhält der Verein zur Förderung der Waldorfpädagogik Aachen e.V., Aachen, von mir eine zweckgebundene Spende.
Bitte beachten sie, dass es aus rechtlichen Gründen
leider nicht möglich ist Spendenquittungen an die
Eltern der derzeitigen Schulkinder auszustellen.
Mein gewünschter, jährlicher Förderbeitrag:
10,00 € 20,00 € anderer Betrag _ _ , _ _ €
Bitte buchen Sie einmal jährlich den oben
genannten Betrag von folgendem Konto ab :
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Bank:
Kontonummer:
BLZ:
schicken Sie die Mosaique bitte an folgende Adresse:
Name, Vorname:
Straße, Nr.:
PLZ, Ort:
eMail-Adresse:
Coupon ausfüllen, ausschneiden und an folgende
Adresse schicken:
Bitte senden Sie mir als Dankeschön zwei mal pro Jahr druckfrisch und gratis die Mosaique ins Haus.
Ich erhalte Mosaique auf anderem Wege und benötige daher
Waldorfschule Aachen
Stichwort Mosaique Förderabo
Anton-Kurze-Allee 10
52074 Aachen
oder per Fax: 0241-71048
keine Zusendung.
Ort, Datum Unterschrift mosaïque No.7 · November 2007 - Mai 200815
Tipps & Veranstaltungen
November 2007
So 18 14.00 Uhr
Hallo Mama, jetzt koche ich!
Kochnachmittag für Kinder ab 8
Coole Snacks aus aller Welt
mit BioFair-Zutaten
Vaalser Str. 447, Fon: 0241-4634393
Di 20 19.00 Uhr
Vortrag von Rosemarie Scheuren
„Lebensquell Wasser – Wohlbefinden und Leistung steigern mit Zukunftstechnologie“ Spende für baobab-children-Foundation Ghana/Afrika erbeten
Saal Freie Waldorfschule Aachen
Mi
21
Treffen „Gesunder Schulorganismus“
So 25 14.00 Uhr
Hallo Mama, jetzt koche ich!
Backnachmittag für Kinder ab 8
Pralinen und Plätzchen vom Feinsten
Vaalser Str. 447, Fon: 0241-4634393
So 09 17.00 Uhr
Konzert im Advent
Die Instrumentallehrer und ihre Schüler spielen von Peter Tschaikowski die „Nussknackersuite“ und von Georg Friedrich
Händel die „Wassermusik“
Saal Freie Waldorfschule Aachen
Februar 2008:
So 03 FR
Sa
So
22 23
24
Kinderzug des Aachener Karnevals mit
Beteiligung der Waldorfschule Aachen
Aachen Innenstadt
Klassenspiel der 12. Klasse
Saal Freie Waldorfschule Aachen
März 2008:
Sa 08 9.00 Uhr
Öffentliche Schulfeier
Saal Freie Waldorfschule Aachen
April 2008:
Dezember 2007
So 02 14.30 Uhr
Stell dir vor, ein Engel ...
Eltern-Kind-Aktion im Ludwig Forum
Jülicher Str. 97-109
www.Ludwigforum.de
Sa 08 20.00 Uhr
Weihnachtskonzert
Junger Chor Aachen
Heilig Kreuz, Pontstraße
www.der-junge-chor-aachen.de
Sa 08 14.30 Uhr
16.30 Uhr
Premiere „Mit dir sind wir vier“
Theaterstück für Menschen ab 6
DasDaTheater, Liebigstraße
www.dasda.de
Fr
Sa
So
25 26 27
Holes von Louis Sachar
Klassenspiel der 8 . Klasse
Saal Freie Waldorfschule Aachen
Alle Angaben ohne Gewähr
Informationen zu den Veranstaltungen unter:
www.waldorfschule-aachen.de
Impressum
mosaïque erscheint zweimal jährlich im Mai und im November
Herausgeber: Freie Waldorfschule Aachen e.V.
Anzeigen schalten in:
Verantwortlich für diese Ausgabe: Christian von Wernsdorff
Jeder Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder; eine Übereinstimmung mit
der Meinung der Redaktion kann aus seiner Veröffentlichung nicht abgeleitet
werden.
Anzeigen: Martha Heinen E-Mail: [email protected]
Redaktion: Stephan Rex / Christian von Wernsdorff
[email protected]
Fotos: Freie Waldorfschule Aachen
Umschlag und Layout: Jann Cürten
Vertrieb: kostenlose Verteilung in Aachen und Umgebung
Gerd Schmidt / Gotthardt Walter
Auflage: 5000
Anzeigenschluss für mosaique Nr. 8:
15. April 2008
Anschrift der Redaktion:
Redaktion mosaique
Freie Waldorfschule Aachen
Anton-Kurze-Allee 10, 52064 Aachen
Telefon: 0241 - 7 10 44, Telefax: 0241 - 7 10 48
[email protected] - www.waldorfschule-aachen.de
www.zen-im-doerp.be
16
Verlag
MARCSTEIN-GmbH, Veldnerweg 19, 74523 Schwäbisch Hall
Tel. 0791 9780971 [email protected]
Verantwortlich für Auswahl, Titel und sinnwahrende Kürzung der
MARCSTEIN-Beiträge (Paginierung mit vorangestelltem »m«). Inhalt
verantwortet der Autor.
Satz und Druck: Siller Print Factory, www.siller-print.de
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