UNIX - ITwelzel.biz

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UNIX - ITwelzel.biz
Im Test: Suse 7.0 • Facts: Linux-Kernel 2.4, Teil 1 • Einkaufsführer: Thin Clients • 64-Bit-Unix
OPEN
UNIX
Dezember
NIX
U
OPEN
4 3 980 40 609 00 7
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B 30674 E
12
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ISSN 0943-8416
DM 9.00;
Ös 68,–;
Sfr 9,00
Die Zeitschrift für Unix- und Linux-Profis
64-Bit-Unix
Suse 7.0 im Praxistest
Verbessertes
Installations-Tool
Der Umstieg lohnt sich
High-Tech erobert
das Unternehmen
• Derivate im Leistungsvergleich
• Programmierung nach IA-64-Art
• Interview: Impulse durch E-Commerce
Besser als Photoshop?
Kernel-News
Gerätetreiber mit UDI
Hardware-Anbindung
vereinheitlichen
Grafikbearbeitung
mit GIMP zum Nulltarif
Linux-Kernel 2.4
Fakten statt Spekulation
SAP auf Linux
Komplette Geschäfts-IT
Preiswerter Start mit
Zuwachsgarantie
Marktübersicht
Thin-ClientSysteme
UNIX® ist eine eingetragene Marke der X/Open Company Limited
http://www.linux-open.de
http://www.unix-open.de
UNIX
OPEN
EDITORIAL
Widerstand
ist zwecklos
Kann es sich ein IT-Anbieter heute noch
ungestraft leisten, Linux als seriöse Alternative zu ignorieren? Eine genaue Analyse
des (nicht vorhandenen?) Konzepts von Sun
Microsystems legt die Vermutung nahe, die
Verantwortlichen der Solaris-Company
wollten das “Problem” schlicht durch
Aussitzen lösen.
Dass Linux sich endgültig zu einem voll etablierten Unix-Derivat
gemausert hat, bezweifelt mittlerweile kein Experte mehr. Der Erfolg
beruht zum großen Teil auf dem Engagement von Entwicklern aus der
Internet-Gemeinde, was salbungsvoll klingt, die Realität jedoch exakt
widerspiegelt. Um ebenfalls – wie gewünscht – vom kollektiven Knowhow zu profitieren, muss sich Sun besonders diesem Kreis öffnen. Das
wird kaum allein dadurch gelingen, das hauseigene Betriebssystem (mit
Einschränkungen!) zum kostenfreien Download bereit zu stellen. Denn
eine wichtige Rolle für die Freaks spielt bekanntlich das Firmen-Image,
das sich nur schwer durch diese halbherzige Maßnahme steuern lässt.
Weiteres Ungemach droht von einer zweiten Front. Caldera wird
zusammen mit der auf dem Intel-Unix-Markt traditionell bedeutenden
SCO-Erbschaft bei den PC-Servern kräftig zulegen. IBM setzt voll auf die
Karte Linux (Artikel auf Seite 10) und demonstriert, wie man durch
Kooperationen die Distributionsanbieter (Suse, Redhat) an sich bindet. Die
anderen Konkurrenten im Unix-Markt betrachten das freie Betriebssystem
durchaus als ernsthafte Alternative zu den eigenen Derivaten und preisen
es dem Kunden folglich bis zu respektablen Hardware-Leistungsklassen
zumindest als Option an.
Nur Schulterzucken dagegen bislang im Hause McNealy! Dabei läuft dem
Sun-Chef langsam die Zeit davon, Pläne für eine faire Zusammenarbeit
mit den Open-Source-Entwicklern vorzulegen. Außerdem gilt es, wichtige
Linux-Firmen möglichst nah an sich zu binden. Überheblichkeit ist hier
völlig deplatziert. So schwer den egozentrischen Firmenbossen die
Einsicht fallen mag: Linux ist kein Mitbewerber im herkömmlichen Sinn
und könnte Gegenspielern auf Konfrontationskurs wie eine Hydra den
Weg verbauen. Die Freie-Software-Bewegung lässt sich nicht übertrumpfen, sondern nur in die eigene Strategie einbinden.
Dr. Jörg Schröper
([email protected])
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INHALT
MARKT
Ab Seite 6
KNOW-HOW
Ab Seite 22
Nach schleppendem Start erreichte die
Systems 2000 doch noch einen Besucherrekord.
Die Grafikbearbeitung mit dem frei
erhältlichen GIMP erfüllt professionelle
Ansprüche. (Seite 36)
6
Plus mit Fragezeichen
Die Systems 2000 konnte nicht
nur einen erheblichen Zuwachs
bei der Zahl der ausstellenden
Firmen verzeichnen, auch der
Publikumszuspruch erfüllte nach
der Zählung des Veranstalters
mit 147.000 Besuchern die
Prognosen.
10
Neuer Name,
neues Image
IBM bündelt seine Server unter
dem Namen “eServer” und fasst
bestehende und verbesserte Systeme zu neuen Produktfamilien
zusammen. Die Kooperation mit
Redhat und Suse markiert eine
veränderte Unternehmensstrategie, in deren Mittelpunkt Linux
steht.
Winterreife
Details des Linux-Kernels 2.4,
Teil 1: Die eigentliche Entwicklungsphase ist bereits seit Wochen
abgeschlossen. Die Komplexität
des Projekts erfordert jedoch ausgiebige Tests und eine sorgfältige
Fehlerbeseitigung.
40
Mit 64 fängt
das Leben an
Auf 64-Bit-Plattformen können
die Unix-Derivate der wichtigen
Hersteller ihren Vorsprung gegenüber anderen Betriebssystemen vor allem beim Umgang mit
großen Datenmengen ausspielen.
28
Zwischen den Welten
Literatur zur Interoperabilität
zwischen verschiedenen Plattformen darf im Regal eines Systemadministrators nicht fehlen.
49
30
Der Blick in die Windows
Das Zirndorfer Unternehmen
HOB offeriert einen Java-Client
für den RDP-Web-Zugriff auf
den Windows-Terminal-Server.
Predication macht dem
Itanium-Chip Beine
Erst die parallele Programmierung erlaubt es, die Fähigkeiten
der kommenden CPU-Architekturen effizient zu nutzen. Der
Prädikatsformalismus zeigt, was
der IA-64-Chip bietet.
52
Die treibende Kraft
heißt Internet
Interview mit Mark I. Himelstein, Solaris-Chefentwickler:
Seit Juli dieses Jahres arbeiten
auch in Deutschland mehrere
Entwickler am Sun-Betriebssystem. Der Solaris-Verantwortliche stellte sich den Fragen der
UNIXopen.
54
Auf dem Weg
zum High-end
Mit seinen grundlegenden Programmierkonzepten kann Linux
in der obersten Liga der 64-BitPlattformen mitspielen.
Produkt-News
36
4
Linearität als Idealfall: In der Praxis
liegt der Skalierungsgewinn unter der
optimalen Geraden.
22
32
13
64-BIT-UNIX
Ab Seite 40
Entwicklung
vereinfachen
Programmierung von KDE-Anwendungen, Teil 1: Zur Entwicklung von Benutzeroberflächen
bietet die norwegische Firma
Trolltech das “Qt GUI Toolkit”
an.
Perfekt malen und mehr
Bildbearbeitung mit GIMP,
Teil 1: Das freie Grafikprogramm glänzt mit einem hohen
Funktionsumfang.
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UNIX
Im Test: Suse 7.0 • Facts: Linux-Kernel 2.4, Teil 1 • Einkaufsführer: Thin Clients • 64-Bit-Unix
B 30674 E
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12/00
ISSN 0943-8416
12/00
Dezember
DM 9.00;
Ös 68,–;
Sfr 9,00
Know-how für Linux-Profis
Die Zeitschrift für Unix- und Linux-Profis
64-Bit-Unix
Suse 7.0 im Praxistest
Verbessertes
Installations-Tool
Der Umstieg lohnt sich
Kernel-News
Gerätetreiber mit UDI
Hardware-Anbindung
vereinheitlichen
Im Praxistest:
Suse 7.0 mit optimierter
Hardware-Anbindung
High-Tech erobert
das Unternehmen
• Derivate im Leistungsvergleich
• Programmierung nach IA-64-Art
• Interview: Impulse durch E-Commerce
◆ Yast2: Installation leicht gemacht
Besser als Photoshop?
Kernel-News:
Gerätetreiber mit UDI
Grafikbearbeitung
mit GIMP zum Nulltarif
◆ Interne Kommunikation
auf einheitlicher Basis
Komplette
Geschäfts-IT auf Linux
Linux-Kernel 2.4
Fakten statt Spekulation
◆ SAP-Lösung ermöglicht preiswerten
Start mit Zuwachsgarantie
SAP auf Linux
Komplette Geschäfts-IT
Preiswerter Start mit
Zuwachsgarantie
Marktübersicht
Thin-ClientSysteme
http://www.linux-open.de
http://www.unix-open.de
UNIX
LinuxOpen
OPEN
RUBRIKEN
Editorial
3
Inhaltsverzeichnis
4
Marktführer
33
Seminarführer
41
Unix-Navigator
74
63
Produkt-News
67
Der Umstieg lohnt sich
Mit “Suse 7.0” erscheint eine
Distribution, die in einer günstiges “Desktop”– und in einer
“Professionell”-Version erhältlich ist. Der Test des Komplettpakets musste klären, ob jeder
Benutzer mit dem Gebotenen
zurecht kommen kann.
71
Die minimale
SAP-Installation
Unternehmenssteuerung auf
Linux-Basis: Ob der Winzling
nun in die IT-Geschichte eingeht
oder nicht – mit dem Superlativ
will sich der Betreiber nicht lange schmücken. Ein Ausbau ist
bereits geplant.
Inserentenverzeichnis
mit Kennziffernliste
80
Info-Fax
81
Impressum
82
Vorschau
82
56
In dieser Ausgabe
◆ Test: Suse 7.0
◆ UDI-Konzept
für Gerätetreiber
◆ Microkernel
als Alternative
◆ SAP auf Linux
◆ Produkt-News
Ticker: E-Learning mit Linux ... Speicherlösung zertifiziert ...
Open Source Development Network mit Zuwachs ... Entwicklungsumgebung für Embedded Linux vorgestellt ... SCO und Caldera ...
UNIX® ist eine eingetragene Marke der X/Open Company Limited
http://www.linux-open.de
online
http://www.linux-open.de
Links: Alle wichtigen
Linux-Adressen im
Netz +++ Marktübersicht: Kommerziell unterstützte Software für
Linux +++ Stellenmarkt: Job-Angebote
für Linux-Profis +++
Tests: Linux-Distributionen, Office-Software
76
Die Kernel-News
UDI soll ein übergreifendes
Schema für die Kommunikation
zwischen Kernel und Gerätetreibern schaffen. Außerdem: Auch
jenseits von Linux gibt es ein
Leben auf dem Sektor der freien
Betriebssysteme.
Einkaufsführer
Thin-Client-Systeme
Die Suse-Distribution präsentiert sich in Version 7.0
mit verbesserten Tools zur
Installation.
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MARKT
Messebericht: Systems 2000 in München
Plus mit
Fragezeichen
Die Messe konnte nicht nur einen erheblichen Zuwachs bei
der Zahl der ausstellenden Firmen verzeichnen, auch der
Publikumszuspruch erfüllte nach der Zählung des Veranstalters die Prognosen. Wegen des schleppenden Beginns
verschiebt sich die Entscheidung darüber, ob sich die
Systems endgültig als ernst zu nehmende Alternative zur
CeBIT etabliert, jedoch erneut um ein Jahr.
D
ie Veranstalter der
Systems 2000 zeigten sich zufrieden:
(Vorjahr: 2749) als auch bei
der gebotenen Fläche (2000:
160.000 Quadratmeter) lagen
die Werte höher als je zuvor.
Systems 2000: Trotz Besucherplus hielt sich der Ansturm in
manchen Hallen in Grenzen.
Vom 6. bis zum 9. November
präsentierten 3250 Aussteller
ihre Produkte und Dienstleistungen in den Hallen des neuen Münchner Messegeländes.
Insgesamt 147.000 Besucher
nutzten die Gelegenheit zum
Branchentreff. Sowohl bei der
Zahl der vertretenen Firmen
6
Die Dimensionen des Überkonkurrenten aus Hannover
konnte die “Internationale
Fachmesse für Informationstechnologie, Telekommunikation und Neue Medien” jedoch in keiner Hinsicht erreichen.
Zum ersten Mal nutzten
die Veranstalter das Hallenangebot in München komplett aus. Dass neben der Halle A6 auch erstmals C1 und
C2 zum Messeareal gehörten, hatte sich angesichts der
zeitweise gähnenden Leere
dort beim Publikum anscheinend noch nicht herumgesprochen. Dabei schufen die
Veranstalter auch hier mit
Firmen aus den Bereichen ECommerce und Internet ein
interessantes
Themenumfeld. Der Messemontag, in
München schon fast traditionell ein verschlafener Beginn
der Systems-Woche, sah
zwar mehr Besucher als im
vergangenen Jahr, rief an den
meisten Ständen jedoch keine besondere Euphorie hervor. “Es könnte besser sein”,
gehörte zu den häufigsten
Antworten an den Ständen
auf die Frage nach dem Publikumszuspruch – in den
meisten Fällen jedoch kombiniert mit dem Verweis auf
die durchweg hochkarätigen
Kontakte, die geknüpft werden konnten. Die folgenden
Veranstaltungstage entschä-
digten die meisten der vertretenen Unternehmen so auch
für den schleppenden Beginn.
Dabei läuft auf dem ehemaligen Flugplatz in München-Riem mittlerweile alles
wie am Schnürchen: Das
Messegelände ist ansprechend und zweckmäßig, die
Verkehrsinfrastruktur mit Uund S-Bahn und Autoanbindung nahezu vorbildlich –
der endgültige Durchbruch
als herbstlicher Gegenpol zur
CeBIT wollte dennoch auch
in diesem Jahr noch nicht
ganz gelingen.
Dr. Joachim Enßlin, Geschäftsführer der Messe
München GmbH, ordnete die
Systems klar als Business-toBusiness-Messe ein. Zum besonderen Profil zähle die
Ordnung durch “Fachmessen
in der Messe” und der Zusatznutzen für den Besucher
durch die 25 Foren und Sonderschauen. In den Veranstaltungen ging es unter anderem um die Themen Software-Development,
Software Solutions oder Application-Service-Provider (APSs).
Wohl um den Ruf als
hauptsächlich regional bedeutsame Messe abzustreifen, hatten die Messeausrichter mit der Schweiz als so genanntes Fokusland (“The Silicon Mountains”) sowie
Ausstellern aus Österreich
auch die europäischen Nachbarn verstärkt in ihr Präsentationskonzept
einbezogen.
Das übergreifende Motto der
Ausstellung in diesem Jahr
lautete Konvergenz, also das
Zusammenwachsen von Informationstechnik, Telekommunikation und Medienwelt.
Sonderschau
Linux-Park
Richtig eng wurde es im
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Vergleich mit den meisten
anderen Hallen im LinuxPark in Bereich A3. Die über
70 ausstellenden Firmen, 13
Open-Source-Projekte und
ein Diskussionsforum hatten
dort doppelt so viel Grundfläche wie im vergangenen
Jahr zur Verfügung – und
benötigten diese auch dringend, denn dem Besucherinteresse war kaum nachzukommen.
Einen großdimensionierten Auftritt wagte zum Beispiel Suse aus Nürnberg.
Unter den Fittichen des Distributions- und Service-Anbieters stellten auch einige
Partnerfirmen aus. Dazu
zählte etwa die SoftwareSchmiede VMware, deren
Techniker weitere Pläne für
den Ausbau der virtuellen
Maschine als Emulation für
andere Betriebssysteme erläuterten. Auch andere bekannte Linux-Größen engagierten sich im “Park”, beispielsweise
Turbolinux,
Caldera und Redhat. Auch
das SAP-Angebot konnte
sich regen Interesses erfreuen. Die diesjährige Konstellation, dass sogar ein Branchenriese wie Computer Associates eigene Linux-Lösungen als “Gast” bei Suse
vorstellte, wäre wohl vor
noch nicht allzu langer Zeit
völlig undenkbar erschienen.
Zu den Unternehmen, die
sich über mangelnden Publikumszuspruch auch außer-
halb des Linux-Parks nicht
beklagen konnten, zählte
Sun Microsystems. Dort
stießen besonders die angekündigten Maschinen mit
der Ultra-III-Prozessorgeneration auf Interesse. Für Mike Schroeder, Product Marketing Manager für Suns
Global Sales Operations,
gehört Linux ebenfalls zu
den heißen Themen. Auf der
Intel-Plattform spiele das
Low-cost-Unix-Derivat langfristig sicher eine bedeutendere Rolle als das hauseigene
Solaris, erklärte Schroeder
gegenüber der UNIXopen.
Schwerpunkte:
M-Commerce
und Sicherheit
Mit der topaktuellen Materie des mobilen Handels beschäftigte sich die Sonderschau “Mobile Solutions”.
Dabei ging es um die im Hintergrund arbeitende Infrastruktur, zum Beispiel Rechner- und Netzplattformen,
WAP-Dienste oder breitbandigen Mobilfunk. Aber auch
die
Publicity-wirksamere
Gegenseite der Endgeräte
blieb nicht ausgespart. So
führte Microsoft zusammen
mit verschiedenen kleineren
Firmen vor, wie sich ein
Kunde die transportablen
Zwitter aus Kleincomputer
und Handy in der Zukunft
vorzustellen hat.
Wie fast immer und überall
spielte auch in München die
Systems in Zahlen
1998
1999
2000
Aussteller
2371
2749
3250
Besucher
126.000
132.928
147.000
Messeareal
115.000 m2 127.000 m2 160.000 m2
Fachbesucheranteil 97 Prozent 98 Prozent 98 Prozent
Quelle: Messe München GmbH
8
Sonderschauen: Neben dem Linux-Park lockte auch der Entwicklertreff das Publikum an.
IT-Sicherheit eine dominierende Rolle. Am Rande der
Ausstellung, wo rund 50 Anbieter ihre Anti-Hacker-Produkte und -Verfahren präsentierten, konnten Besucher
durch zahlreiche Kurzvorträge ihr Grundlagen- und Detailwissen erweitern. Mikko
Hyppönen, Chef der Anti-Virenforschung bei F-Secure
und Entdecker von “I Love
you”, bezog sich im Gespräch
mit der UNIXopen auf praktische Dinge. Seiner Ansicht
nach deute zur Zeit alles auf
eine Renaissance einfacher
Virenkonzepte, denen die
Hersteller von Schutzprogrammen verstärkt mit dem
so genannten Behaviour
Blocking
entgegentreten
müssten. Immer öfter würden
auch Linux-Systeme zur Zielscheibe von Attacken. Andererseits sei die Zahl der Angriffe gegen Plattformen unter Unix, Linux oder MacOS
auch relativ zur Verbreitung
deutlich geringer als bei Windows. Der Grund, so Hyppönen, liege in der positiven
Einstellung der Non-Microsoft-Nutzer gegenüber ihren
Arbeitsumgebungen, die die
Windows-Welt in dieser
Form nicht kenne.
Bundeskanzler
Gerhard
Schröder nutzte die Systems,
um sich anlässlich eines
Empfangs im Kongresszentrum zur Rolle der IT-Industrie zu äußern. Er gehe davon
aus, dass die Computerbranche die Automobilindustrie
voraussichtlich bald überflügeln werde, hieß es in seiner
Rede. Als besondere Stärke
des deutschen Markts werte
er die enge Verknüpfung zwischen Old und New Economy. Zu den Stichworten
Fachkräftemangel und deutsche Leitkultur sagte der
Kanzler: “Wir können es uns
nicht leisten, uns abzuschotten.” Dies gelte schon allein
aus nüchternem ökonomischen Kalkül. Wettbewerber
in aller Welt warteten nur darauf, das Argument der Fremdenfeindlichkeit gegen den
Wirtschaftsstandort Deutschland zu verwenden. Außerdem versprach Schröder den
versammelten Vertretern der
Branche, die Greencard-Regelung auszuweiten und in
den kommenden zwei Jahren
60.000 zusätzliche Ausbildungsplätze im IT-Segment
zu schaffen. Wie weit die Diskussion über den Fachkräftemangel den Markt auch
fortan beeinflusst, wird sich
unter anderem auch auf der
Systems im Jahr 2001 zeigen.
Vom 15. bis zum 19. Oktober
öffnet die Messe dann in der
20-sten Auflage ihre Pforten.
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IBM ändert Server-Strategie
Neuer Name,
neues Image
IBM bündelt sein Server-Angebot unter dem Namen “eServer” und fasst bestehende oder verbesserte Systeme zu
neuen Produktfamilien zusammen. Die Kooperation mit
Redhat und Suse markiert eine erweiterte und offene Unternehmensstrategie, in deren Mittelpunkt Linux steht.
A
uf der diesjährigen
Systems
zeigte
IBM seine neue
Server-Generation, die im
Rahmen des hausinternen
Mach-1-Projekts entwickelt
wurde: “eServer”. Zu den
hervorstechenden
Eigenschaften zählen unter anderem Skalierbarkeit, Technologien zur Ausfallsicherheit, Anpassung der Kapazität an die aktuellen Anforderungen (Capacity Upgrade on Demand) und Unterstüt-
zSeries 900: Die Mainframes
sind für die Bedürfnisse des
E-Business ausgelegt. Der
z900 verteilt Rechenlasten
dynamisch innerhalb des
Systems und Netzwerks anhand vom Benutzer festgelegter Prioritäten.
10
zung offener Standards. Die
eServer-Familie unterteilt
sich dabei in vier Gruppen:
Die z-Serie (bisher S/390),
die i-Serie (AS/400-Nachkommen), die p-Serie (ehemals RS/6000) und die xSerie (Netfinity-Abkömmlinge). Damit reagiert IBM
auf den wachsenden Handel
im Internet. Francis Kuhlen,
Vice President IBM Systems Sales Central Region,
erklärte: “Mit dem Aufbau
der ersten E-Business-Geschäftsmodelle stellte sich
heraus, dass auch die Anforderungen an die zugrunde liegende IT-Infrastruktur
einem massiven Wandel
unterliegen. Diese neuen,
hinsichtlich Umfang und
Zeitpunkt nicht vorhersagbaren Anforderungen verlangen nach neuen Komponenten.”
Bemerkenswert ist auch
IBMs Engagement für Linux. Schon im Sommer
kündigten die Verantwortlichen an, in den kommenden
Jahren rund 200 Millionen
Dollar allein in europäische
Projekte zu investieren. Zudem hat Big Blue seine
Kunden in einem “InstallFest” eingeladen, Linux auf
S/390-Mainfraims zu installieren – um Berührungsängste abzubauen wie es hieß.
Zukünftig wird das Freeware-Betriebssystem auf den
vier neuen Produktlinien zu
finden sein, als Basissystem, Schnittstelle oder Image. Die Redhat-Distribution
– das US-Unternehmen kooperiert schon seit längerem
mit IBM – kommt somit auf
allen
eServer-Modellen
zum Einsatz. Das bedeutet
für Tux, das Linux-Maskottchen, einen großen
Sprung nach vorn in die
Profiliga von Solaris, AIX
und Windows NT.
im laufenden Betrieb installierbar. Da unter z/OS
tausende virtueller Server
laufen können, eignet sich
der Rechner bestens für
die Anforderungen von
E-Business-Anwendungen
(ab 500 Dollar pro LinuxImage). Wahlweise bietet
der Hersteller als Betriebssystem auch “Linux für zSeries” mit 64-Bit-Unterstützung an.
Die z900-Serie erzielt
mit 20 (16 plus vier) Prozessoren in Kupfertechnik
eine Rechenleistung von
über 2500 Mips. Die Systeme sind mit bis zu 640 Wegen skalierbar und bieten
64 GByte Arbeitsspeicher.
Auch der native Anschluss
an Magstar-Bandspeicher
von IBM und die Anbindung des Shark-EnterpriseStorage-Servers ist möglich. Die I/O-Bandbreite
beträgt 24 GByte/s, und die
möglichen Secure-SocketsLayer-Transaktionen erreichen einen Wert von 2000
SSL pro Sekunde. Durch
die so genannte HyperSocket-Technik
sind
schnelle TCP/IP-Verbindungen zwischen den virtuellen Servern möglich.
pSeries: Unix-Server
zSeries: High-endServer
Als ersten Vertreter der
überarbeiteten Server-Modelle stellte IBM bereites
am 4. Oktober die Reihe
“zSeries 900” mit 64-BitArchitektur vor. Das Betriebssystem z/OS wurde
speziell auf die Mainframes zugeschnitten. Der
z900 passt seine Ressourcen über den WorkloadManager der aktuellen Rechenlast dynamisch an.
Speicher und Adapter sind
Die
RS/6000-Modelle
gehören nunmehr zur Linie
der pSeries. Die “pSeries
680” (ab 420.000 Dollar)
sind 24-Wege-Maschinen
mit Symmetric Multiprocessing (SMP) und arbeiten
mit RS64-IV-Mikroprozessoren in Kupfer- und Silicon-on-Insulator-Technik
(SOI), die mit 600 statt bisher mit 450 MHz getaktet
werden. Der Arbeitsspeicher lässt sich bis zu 96
GByte aufstocken. 48 Festplattenschächte sorgen für
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eine maximale, interne
Speicherkapatität von 873,6
GByte.
Capacity on Demand ermöglicht die Zuschaltung zusätzlicher Server-Kapazität.
So können bei Bedarf sofort
weitere eingebaute Prozessoren oder bereits vorinstallierte
Server in Betrieb genommen
werden. Für Fehlertoleranz
sorgen Features wie selbstumschaltende, redundante und im
laufenden Betrieb auswechselbare Komponenten. Die
Modelle “640” (ab 13.599
Dollar) sind mit Power3-IIProzessoren (375 MHz) ausgestattet mit bis zu vier Wegen, maximal 16 GByte Arbeits- und 145,6 Festplattenspeicher.
Das Unix-Cluster-System
“Blue Hammer”, das speziell
auf Geschäftsbereiche im Web
ausgerichtet ist, basiert momentan auf einem S80-Modell
und soll auf die Midrange-Server H80 und M80 ausgedehnt
werden. Die ManagementSoftware verwendet IBMs
PSSP (Parallel System Support Program) und verbindet
bis zu 16 S80 mit jeweils bis zu
24 Prozessoren. Damit bietet
das Cluster-System maximal
384 Prozessoren.
UnternehmensServer: iSeries
OS/400, Unix, Linux und
Windows 2000 lauffähig. Die
64-Bit-RISC-Prozessoren
sind in Kupfer- und SOITechnik hergestellt (vier Optionen möglich). Das Topmodell “840” (Preis auf Anfrage)
bietet bis zu 24 installierte
Prozessoren (18 aktiv, sechs
im Standby-Betrieb). Das
Gerät bewies unter dem Betriebssystem OS/400 seine
Leistungsfähigkeit bereits bei
mehreren Benchmarks für Java-Server-, Java-Virtual-Machine-, Lotus-Domino-Performance und bei der Transaktionsverarbeitung.
Mit den Modellen iSeries
“270” (24.637 bis 112.629
Dollar ohne spezielle Optionen) und “820” (61.345 bis
392.575 Dollar ohne spezielle
Optionen) stehen seit Oktober
zwei weitere Lotus-DominoServer für die Vernetzung von
kleinen und mittleren Firmen
zur Verfügung. Dabei eignet
sich der iSeries-270-Rechner
(ohne SOI, bis 8 GByte Arbeits- und bis 421 GByte Festplattenspeicher) für die Vernetzung von maximal 5000
Anwendern, der 820 mit SOITechnologie für bis zu 10.000
Anwender.
xSeries: ApplianceServer
Die Netfinity-Server wur-
Die
AS/400-Maschinen,
nunmehr iSeries-400-Modelle genannt, zählen als Server
in Unternehmen mittlerer
Größenordnung zu den Systemen mit der weitesten Verbreitung. Die Server können
gleichzeitig Web-Sites, Datenbanken, E-Business-Anwendungen, Java und Lotus
Domino zur Verfügung stellen. Die Modelle sollen somit
die Fähigkeiten für E-Business und Network-Computing
vereinen. Sie sind unter
12
den in die xSeries-Familie
eingegliedert. Die neue x-Linie besteht aus preisgünstigen, Linux-fähigen Modellen, die auf Intel-Prozessoren basieren, und auf Internet- und Web-Hosting-Anwendungen
spezialisiert
sind.
Schon am 9. Oktober 2000
stellte IBM den xSeries 330
(ab 11.478 Mark) als Nachfolger des Netfinity 4000R
vor. Er basiert auf bis zu
zwei Pentium-III-Prozessoren mit einer Taktfrequenz
von 1 GHz. 4 GByte Arbeitsspeicher, zwei 64-Bit-PCISteckplätze, integriertes SCSI (Ultra 160) und zwei Festplattenschächte mit maximal
72,8 GByte runden die Ausstattung ab. Der Rack-optimierte Server wurde mit der
neuen
Cable-ChainingTechnologie (C2T) ausgestattet und reduziert so die
Länge der Verkabelung und
durch
Kabelkaskadierung
die nötigen KVM-SwitshBoxes. Die Light Path Diagnostics unterstützen den Administrator bei der Suche
nach defekten Bauteilen, und
der integrierte AdvancedSystems-Managementprozessor errechnet mögliche Engpässe und Fehlerquellen.
Seit 24. Oktober stehen
drei weitere Modelle zur
Verfügung: Die Web-Server
pSeries 680: Der Hochleistungs-Unix-Server bietet
64-Bit-SMP-Technik. Er ist
in Konfigurationen mit 6,
12, 18 oder 24 Wegen
erhältlich.
“xSeries 130” (ab 14.720
Mark) für Windows 2000
und “135” (ab 13.320 Mark)
für Linux sowie der Speicher-Server “xSeries 150”
(ab 35.380 Mark) für Windows 2000. Das Modell 130
bietet IBMs Web Server Accelerator, um häufig benötigte Inhalte zu speichern, der
135 die vorkonfigurierte
Apache-Server-Software.
Beide Modelle arbeiten mit
einem Pentium III mit 800
MHz, 256 MByte Arbeitsspeicher und bis zu 9,1
GByte Festplattenspeicher.
Der xSeries 150 ist bei ansonsten gleichen Eckwerten
auf maximal 1,7 TByte Festplattenspeicher erweiterbar.
Neues Preismodell und Leasing-Angebot
Die Preisgestaltung bei IBM erfolgt nunmehr nach der tatsächlichen Arbeitslast eines
z-Servers. Dabei zählt genutzte Hardware- und Software-Leistung unabhängig von der
Systemkapazität. Die Kunden müssen für die Nutzung der Zusatzkapazitäten nur dann
bezahlen, wenn sie länger als vier zusammenhängende Stunden dauert.
Das so genannte Success-Lease-Angebot von IBM und Heller Financing Inc. ermöglicht es
kleinen Unternehmen, komplette Pakete für E-Business (Hardware, Software und Services
von IBM oder anderen Anbietern) bei autorisierten IBM-Geschäftspartnern oder IT-Resellern via Internet zu leasen. “Die Finanzierungsbewilligung und Vertragserstellung erfolgt
unbürokratisch, ohne langwierigen Papierkrieg einfach per Mausklick”, versichert Melanie Kiehnle, Leiterin Geschäftssegment Small Business für IBM Zentraleuropa.
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KER-TICKER-TICKER-TICKER
ASP-Anbieter
im Wettlauf
Der Markt für ASPs (Application-Service-Provider)
wächst rasant. Im deutschsprachigen Raum gibt es zur
Zeit etwa 80 Anbieter (Soft-
Konsolidierung des Markts
führen. Diesen Schluss zieht
die Forit Internet Research
GmbH in ihrer aktuellen Studie “ASP-Geschäftsmodelle
– Anbieter im Wettlauf”, wobei das Institut seit Anfang
November zum weltweit tätigen Marktforschungsunternehmen Forrester Research
gehört. Allein im deutschsprachigen Raum sollen die
Umsätze bis Ende 2000 rund
74 Millionen Euro erreichen.
Für das Jahr 2005 wird bereits
ein Marktvolumen von 5,8
Milliarden Euro prognosti-
Unterstützung
von “Egility”
Mit IBM, Microsoft, Sun
und Compaq haben sich weitere IT-Anbieter dem “Egility
Alliance-Program” von Merant angeschlossen. Ziel der
Initiative ist es, Unternehmen
einen schnelleren Zugang zum
E-Business zu öffnen. In dem
Programm hat Merant Unternehmen der IT-Branche mit
komplementären Technologien und Dienstleistungen zusammengeschlossen, um Kunden beim Aufbau von E-Business-Lösungen unterstützen zu
können. So erhalten im Rah-
Sun verwendet
Seagate-Speicher
ware-Hersteller, Systemintegratoren und Telekommunikations-Dienstleister), Tendenz steigend. Viele von ihnen verfügen allerdings nur
über wenig ausgereifte Geschäftsmodelle, setzen auf
falsche Produkte oder bieten
ein ungenügendes ServiceLevel. Dies wird in den
nächsten Jahren zu einer
ziert. Produkte und Service
sind ausschlaggebend für das
Überleben im ASP-Geschäft,
so die Forit-Studie. “ASPs,
die sich auf ein abgegrenztes
Anwendungsgebiet spezialisieren und hier eine breite
Produktpalette aufbauen, haben eine gute Chance”, resümiert Forit-Analystin Anna
Glos.
(rb)
Start von
“Uni-TV”
der auf großes Interesse stößt.
Regelmäßig werden zukünftig
Veranstaltungen aus der Hochschule direkt in die Produktion
des Bayerischen Rundfunks
übertragen, dort fernsehgerecht bearbeitet und über den
Kanal ”Bayern alpha” verbreitet. Zusätzlich können die aufbereiteten
Veranstaltungen
von speziellen Video-Servern
abgerufen werden.
(rb)
Mit einer öffentlichen Präsentation im Münchner Institut
für Rundfunktechnik startete
das Projekt “Uni-TV – Lernen
wie Fernsehen”. Nach rund
zwei Jahren Pilotphase ist aus
dem Kooperationsprojekt zwischen Hochschulen und Rundfunkanstalten und dem DFNVerein ein Service entstanden,
UNIX 12/2000
O P E N
Die Cheetah-Festplattenfamilie von Seagate, die mit einer Spindelgeschwindigkeit
von 10.000 Umdrehungen
pro Minute arbeitet, wird in
die “Storedge T3”-Arrays
von Sun integriert. Dieses
Hochverfügbarkeits-Array
Präsenz in
Europa verstärkt
UUNET, Tochterunternehmen von Worldcom, hat seine
geschäftliche Präsenz in Europa und Lateinamerika erweitert. Durch die Gründung eines
lokalen Tochterunternehmens
in Griechenland versorgt das
Unternehmen nun alle Länder
der EU mit lokalen und internationalen Internet-Dienstleistungen. Auch in Lateinamerika ist man nun präsent. In Sao
Paulo, Brasilien, wurde die regionale UUNET-Hauptniederlassung für diese Teilregion
eröffnet. Zusätzlich soll auch
eine lokale Niederlassung in
Rio de Janeiro gegründet so-
men des Egility Alliance-Programs die Partner beispielsweise frühzeitig Zugang zu
Pre-Releases, zu Zertifizierungsprogrammen oder zu
Support-Informationen. Mit
der breiten Unterstützung
durch viele Anbieter finden
Anwender eine breite Auswahl
an Lösungen für die Realisierung ihrer E-Projekte. Schon
bisher waren Mercury Interactive, Advanced Software
Technologies, TBI, Webmethods, QSS, Bea Systems, Cerebellum Software, Datajunction, Dataflux und Iona Partner
der Programms.
(rb)
wurde entwickelt, um den in
Zukunft weiter wachsenden
Anforderungen der InternetWirtschaft an die Skalierbarkeit der Systeme gerecht zu
werden. Verbunden mit einem Enterprise-Server aus
dem Hause Sun kann die
Storedge T3 auf bis zu 169
TByte Speicherkapazität ausgebaut werden.
(rb)
wie Zweigstellen in Buenos
Aires in Argentinien sowie in
San Juan, Puerto Rico, aufgebaut werden. Damit können lateinamerikanische und multinational agierende Firmen
jetzt Zugang zu Internet-Lösungen aufbauen. Derzeit besitzt und betreibt UUNET ein
gobales IP-Netzwerk mit mehr
als 2000 Zugangspunkten in
Nordamerika, Europa, Afrika,
Asien, dem pazifischen Raum
und nun auch Südamerika.
Deutsche Unternehmen mit
weltweiten Niederlassungen
können nun die durchgängigen
Internet-Angebote für E-Commerce-Plattformen und Infrastruktur-Lösungen auch in dieser Region nutzen.
(rb)
13
MARKT
Applikationen
zum Anwender
BT Ignite, Tochterunternehmen von British Telecom
(BT) und Citrix, Anbieter von
Application-Server-Software, haben eine weltweite
Allianz geschlossen, die es
unabhängigen Software-Entwicklern ermöglichen soll,
ihren Kunden gehostete Netzwerke und gemietete Anwendungen anzubieten. Ziel der
Kooperation ist es, das
Wachstum des ASP-Markts
(Application-Service-Provider) zu beschleunigen. In die
Allianz bringt Citrix die Application-Server-Software
“Metaframe”, den ICAClient und die Web-PortalTechnologie “NFuse” ein.
Diese Software wird für In-
Preissenkungen
Dell hat die Preise für die
komplette Produktpalette der
“Poweredge”-Server reduziert; vom Einstiegs- über Arbeitsgruppen- bis zu Servern
für Rechenzentren wurden
stallation, Management und
Entwicklung eines Portfolios
von gehosteten Applikationen von ISVs (Independent
Software Vendors) in Rechenzentren benötigt. Kleine
ASPs und ISVs werden Anwendungen entwickeln, hosten und online einsetzen können, während größere, unabhängige ASPs die eigene
Hosting-Infrastruktur in die
ISV-Basis von Ignite einbinden und eigene Anwendungen anbieten werden. Darüber hinaus arbeiten beide Unternehmen gemeinsam mit
ISVs an der Einbettung von
Metaframe in Applikationen,
die anschließend ohne Portierung über Windows, Unix,
Java oder das Web eingesetzt
werden können.
(rb)
ration beträgt der Preis für einen Poweredge 2450 ab sofort 4999 Mark, während ein
mit acht Prozessoren ausgestatteter Poweredge 8450
jetzt in der Basisausstattung
33.073 Mark kostet, jeweils
zuzüglich Umsatzsteuer. Ent-
Fusion bei Unified Messaging
Die Cure AG, auf CRMBeratung (Customer Relationship Management) spezialisiert, und die VIPcomGruppe, Anbieter von Unified-Messaging-Systemen,
gaben
ihre
Zusammenführung bekannt. Ziel des fusionierten Unternehmens ist
es, bei den Klienten durch
CRM-Beratung, CRM-System-Integrations-Leistungen
und -Kommunikationstechniken eine “Aura für vorbildliche Kundeninteraktionen –
ausgerichtet auf die Erwartungen moderner Kunden im
Übernahme
bei E-Security
Baltimore, Anbieter von
Lösungen im Bereich der
elektronischen Sicherheit, hat
mit Nevex eine definitive
Vereinbarung zur Übernahme unterzeichnet. Nevex ist
Hersteller von regelgesteuerten Autorisierungslösungen
für sichere E-Business-Anwendungen. So wird die Produktlinie von Baltimore um
Neuer
Geschäftsführer
die Preise um bis zu 32 Prozent gesenkt. So kostet ein
Poweredge 1400 nun 2999
Mark zuzüglich Mehrwertsteuer. In der Grundkonfigu-
14
halten sind in diesen Beträgen
auch der 24-stündige technische Support sowie ein garantierter Vor-Ort-Service am
nächsten Arbeitstag.
(rb)
Seit Anfang Oktober 2000
ist Rudolf Künstler (43) Geschäftsführer von Informix
Zentraleuropa (CE). Er hat
damit Barbara Stanley abgelöst, die Informix CE rund
drei Jahre lang leitete und
sich in den nächsten Monaten
der Planung und Umsetzung
der Neuorganisation des Unternehmens widmen wird. Informix beabsichtigt, sich
künftig in zwei organisato-
21. Jahrhundert” zu schaffen,
so formulierten es Cure-Sprecher. Dazu integriert Cure die
Unified-Messaging- und Voice-over-IP-Techniken sowie
dazugehörige System-Integrationskomponenten
der
VIPcom in das eigene herstellerneutrale Beratungs-Business. VIPcom ist ein Unternehmen aus dem Beteiligungsportfolio der KCP
(Knorr Capital Partner AG),
ein Vorteil für das fusionierte
Unternehmen. Denn: Mit der
KCP im Rücken peilt die Cure AG einen Umsatz in diesem Jahr von mehr als 20 Millionen Mark und im Jahr 2001
den Börsengang an.
(rb)
XML-basierte Zugangs- und
Autorisierungslösungen
komplettiert, die für die Sicherheit von Netzwerken im
E-Business von Bedeutung
sind. Mit der Kombination
beider Produktlinien wird
kontrollierbar und nachvollziehbar, wer das Netzwerk
nutzt, welche Rechte er hat,
welche Leistungen er in Anspruch nimmt, und welche Informationen tatsächlich ausgetauscht werden.
(rb)
risch und rechtlich eigenständigen Unternehmen zu präsentieren, wobei sich das eine
auf das Datenbankgeschäft
und das zweite auf den Bereich Lösungen konzentrieren werden. Rudolf Künstler
bringt Erfahrungen in diversen Managementpositionen
mit; so war der gebürtige
Schwabe unter anderem Geschäftsführer von Sterling
Software, Leiter der OracleNiederlassung in Stuttgart
und District Manager bei Powersoft.
(rb)
UNIX 12/2000
O P E N
Spitzenwerte
für Unix-Server
Der erst kürzlich vorgestellte Unix-Server “IBM
eServer pSeries Modell 680”
enthält sowohl Prozessoren in
Kupfer- als auch in Siliconon-Insulator-Chiptechnologie und erzielte Rekorde bei
acht Benchmark-Tests. Er
soll noch in diesem Jahr weltweit verfügbar sein. Die
Rechner dieser Serie verfügen über Eigenschaften des
Mainframe-Computing wie
Capacity Advantage, Availability-Advantage-Services
sowie Remote-I/O-Support.
So kann im Rahmen von Capacity Upgrade on DemandAngeboten (CUoD) zusätzliche Server-Kapazität mit minimaler Unterbrechung hinzugeschaltet werden. Die
UNIX
O P E N
Availability
AdvantageDienste stellen die Hochverfügbarkeit der gesamten ITUmgebung – Server, Anwendungen und Netzwerk – sicher. In einer 24-Wege-Konfiguration verarbeitete der
Server pSeries Modell 680
genau 220.807,27 Transaktionen pro Minute, gemessen
mit dem TPC-C-Benchmark,
bei Kosten von 43,30 Dollar
pro Transaktion. “Damit war
das Ergebnis um 40 Prozent
höher als das eines 64-Wege
Sun E10000-Servers”, so
Aussagen aus dem Hause
IBM. Als 12-Wege-Modell
stellte das Modell 680 einen
Rekord beim SPECweb99Benchmarktest auf: Bei diesem Test für Web-Performance unterstützte der Server
7.288 gleichzeitige Verbindungen.
(rb)
Förderung
des IEB
Das Berliner “Institute of Electronic Business” (IEB) baut
mit Hilfe von Informix ein internationales
universitäres
Ausbildungsmodell für EBusiness auf. Der Fördervertrag läuft über fünf Jahre und
beläuft sich über eine sechsstellige Summe. Damit sollen
zum einen die verschiedenen
Ausbildungsinitiativen des Instituts im Bereich E-Business
unterstützt werden. Andererseits eröffnet der Vertrag Informix die Chance, bei der Gestaltung der Studiengänge sowie der Planung und Durchführung von Forschungsprojekten gleichzeitig praktische
und theoretische Erfahrungen
einzubringen.
(rb)
So erreichen Sie die
Redaktion:
Dr. Jörg Schröper
Telefon: (089) 4 56 16-152
Fax: (089) 4 56 16-284
E-Mail: [email protected]
MARKT
ProduktNews
Hochverfügbare
Lösung
Force Computers, ein Solectron-Unternehmen, und GoAhead Software, Anbieter von
“Service Availability Software” für Internet-Infrastrukturen, sind eine Partnerschaft
eingegangen. Sie bezieht sich
auf die Integration der plattformübergreifenden
“GoAhead”-Software auf den
High-Availability-CompactPCI-PLattformen von Force.
Inspiron 5000e
mit LC-Displays
Ab sofort bietet Dell für den
Inspiron 5000e verschiedene
LC-Displays an.
Das 15-Zoll-Ultra-XGADisplay erreicht eine Darstellung von 1600 mal 1200 Punkten und ist damit für DV-Wiedergabe, Bild- und Videobearbeitung konzipiert. In der 14Zoll-Klasse offerriert Dell ein
SXGA+-Display mit 1400 mal
1050 Bildpunkten, sowie eines
mit 1024 mal 768 Bildpunkten
an. Das 5000e ist 38 mm hoch
und hat ein Gewicht von rund
drei Kilo. Integriert sind unter
anderen ein Diskettenlaufwerk, verschiedene Multimediaoptionen und auf Wunsch
ein internes Modem. Als CPU
werden verschiedene Mobile
Pentium III mit SpeedstepTechnologie oder CeleronProzessoren angeboten. In den
Multimediaeinschub können
wahlweise ein Vierfach CD-
16
Beide Unternehmen werden
im Zuge gemeinsamer Projekte integrierte Hard-/SoftwareLösungen anbieten. Integrierte
“Selfreliant-7000”-Software
zusammen mit den Hochverfügbarkeitsprodukten bieten
Entwicklern Zugang zu ausfallsicheren Lösungen für Umgebungen mit strengen Betriebszeitanforderungen. Den
Herstellern wird damit 99.999
Prozent (“five nines”) Verfügbarkeit geboten.
Sobald eine Service-Unterbrechung auftritt, verhindert
die Software durch den automatischen Einsatz einer Standby-Komponente einen Systemausfall.
(rb)
Rackmount mit
Sparcengine
I-Bus/Phoenix bietet seine
Industrie-PC-Systeme TR4
und TR6 nun auch mit Motherboards der Sparcengine an.
Das 6U-Gehäuse TR6 ist sowohl mit dem MultiprozessorBoard Axmp als auch mit der
Single-Prozessor-Platine Axi
erhältlich. Bis zu elf Laufwerke im 3,5-Zoll-Format finden
in dem 19 Zoll tiefen System
Platz. Die Spannungsversor-
ge Lüfter mit Wechselfilter,
die sich im laufenden Betrieb
austauschen lassen sowie abschließbare Frontklappen und
Vibrationsschutz für die Einsteckkarten. Beide Systeme
werden auch mit passiver
PCI/ISA- oder ISA-Backplane
sowie mit ATX-Motherboard
angeboten. Die Alugehäuse
sind zwecks besserer EMV-Eigenschaften “Gold Alacrom”
beschichtet und in den Farben
Schwarz, Creme oder Grau
lackiert. Für OEM-Kunden
Nähere Informationen:
Force Computers
Tel. (089) 60 81 40
www.forcecomputers.com
RW-Laufwerk, ein 24-fachCD-ROM, ein AchtfachDVD-Laufwerk, ein Iomega100- Zip-Drive oder ein zusätzlicher Lithium-Ionen-Akku eingesteckt werden. Zudem
sind verschiedene Festplatten
mit einer Speicherkapazität
von fünf bis 30 GByte im Programm, ebenso wie ein
SDRAM-Speicher mit einem
Ausbau von bis zu 512 MByte.
Als Grafikchip steht ein “ATI
Rage Mobility M3 3-D” mit 16
MByte Videospeicher zur Verfügung, auch ist eine 3D-Stereo-, Audiolösung mit Hardware-Wavetable
integriert.
Mit dem 15-Zoll-UXGA-Display kostet das 5000e 6199
Mark inklusive Mehrwertsteuer. Für den “14-Zöller” mit
SXGA-Auflösung muss man
4639 Mark inklusive Mehrwertsteuer berappen.
(fh)
Nähere Informationen:
Dell
Tel.: 0 61 03/7 66-56 64
www.dell.de
gung übernimmt ein 400 Watt
starkes AC-Netzteil. Außerdem kann es für kritische Anwendungen mit einem Dualnetzteil ausgestattet werden.
Vorerst ist das 4U hohe Chassis TR4 nur mit dem SingleProzessor-Board Sparcengine
Ultra Axi zu haben. Zu den
Ausstattungsmerkmalen beider Modelle zählen frontseiti-
Drei Jahre
Garantie
Für die “Canisline” PC-Systeme hat der PC-Hersteller und
Netzwerkdistributor Sirius ab
sofort die Garantie von bislang
einem auf nunmehr drei Jahre
erhöht.
Darüber hinaus bietet Sirius
allen Kunden an, beanstandete
Geräte im ersten Jahr nach
Kauf kostenfrei abzuholen.
bietet I-Bus/Phoenix Sonderlackierungen an. Auf Wunsch
werden die Rechner komplett
nach Wunsch konfiguriert und
mit einem 24- Stunden-Testund Prüfprotokoll geliefert.
(fh)
Nähere Informationen:
I-Bus/Phoenix
Tel.: 0 81 42/46 73-0
Fax: 0 81 42/46 73-99
www.ibusdeutschland.de
Die Caniline-Produktpalette
reicht von Personalcomputern
bis zu CD-Servern, Multiprozessor- und RAID-Systemen
bis hin zum High-endIndustriekundenbereich. Vertrieben werden die Produkte
ausschließlich über den Fachhandel und Systemhäuser.
(rb)
Nähere Informationen:
Sirius-Computervertriebs
Tel. (072 75) 988 80
www.canisline.de
UNIX 12/2000
O P E N
Prozessoren
für Notebooks
Intel bietet jetzt einen “Low
Power Mobile” Pentium III
mit einem durchschnittlichen
Stromverbrauch von unter
einem Watt (Herstellerangaben) bei 500 MHz an. Dieser
Chip ist eigentlich mit 600
MHz getaktet und für Notebooks konzipiert. Durch die
Speedstep-Technologie
erkennt der Prozessor automatisch, ob das Notebook am
Stromnetz angeschlossen ist
und verändert entsprechend
der Anwendung die Balance
zwischen hoher Rechenleistung, Taktrate und Akkulaufzeit. Auch wird nur 1,1-VoltBetriebsspannung benötigt.
Der Preis für den in 0,18 Mikrometer gefertigten Pentium
III beträgt 316 Dollar. Ähnlich
präsentiert sich der Mobile
UNIX 12/2000
O P E N
Pentium III 750, der eine Betriebsspannung von 1,35 Volt,
weniger als zwei Watt im
“Battery-Optimized”-Mode
bei 600 MHz benötigt und 562
Dollar kostet. Ebenso stellt Intel weitere auf reduzierten
Stromverbrauch konzipierte
Celeron-Prozessoren vor: einen mit 650 MHz Taktfrequenz und einem Preis von 181
Dollar sowie einen 600-MHzCeleron für 134 Dollar. Beide
laufen mit einer Betriebsspannung von 1,6 Volt und verbrauchen nach Herstellerangaben unter drei Watt. Zudem
bietet Intel einen “Low Power
Mobile”-Celeron mit 500
MHz, 1,35 Volt Betriebsspannung mit einem Stromverbrauch von unter zwei Watt für
134 Dollar an.
(fh)
Nähere Informationen:
Intel
Tel: 089/9 91 43-0
www.intel.de
NAS 4000
von Maxtor
Der NAS-Server Maxattach
NAS 4000 verfügt jetzt über
320 GByte in einer Standard-
box mit 1,75 Zoll Bauhöhe.
Administratoren können die
File-Serving- und Datenspeicherdienste des Servers nach
Herstellerangaben
binnen
zehn Minuten ohne NetzwerkDowntime in Betrieb nehmen.
Bei 5,25 Zoll Bauhöhe bringen
es die Maxattach NAS 4000
Server auf 960 GByte Speicherkapazität. Das NAS 4000
ist ab sofort zu einem unverbindlichen Richtpreis von
5295 Euro erhältlich. Damit
beträgt der Preis pro GByte 17
Euro.
(fh)
Nähere Informationen:
Maxtor
Tel.: 089/96 24 19-19
Fax: 0 03 53/12 86-14 19
www.maxtor.com
17
MARKT
ProduktNews
Netstructure
7000 Serie
Intel präsentiert fünf weitere “Netstructure”-Komponenten. Der E-Commerce-Beschleuniger “7115”
wurde zur Geschwindigkeitssteigerung des Datenverkehrs beim E-Commerce konzipiert, indem er die
Ver- und Entschlüsselung
von sicheren InternetTransaktionen übernimmt.
Er ist in der Lage, bis zu
600 sichere Verbindungen
pro Sekunde herzustellen
und jegliche, für das Secure-Socket-Layer-Protokoll
notwendige Rechenarbeit
zu übernehmen.
Bei steigender Auslastung lassen sich mehrere
solcher Module kombinieren, was bis zu 2000 sichere
Verbindungen pro Sekunde
ermöglicht. Er ist zu einem
Preis von 15.996 Dollar erhältlich. Der “7185 E-Commerce Director” soll die
Beschleunigung des sicheren Internet-Verkehrs mit
der inhaltlichen Klassifizierung der Daten verbinden.
Identifizierung auf Layer 4
bis 7 unterstützt das Gerät
ebenfalls.
Schlüsselinformationen
erkennt das System und
ordnet den Datenverkehr
nach Prioritätsgrad. Zusätzlich übernimmt der 7185 ECommerce Director SSLVer- und Entschlüsselung
mit bis zu 1200 Verbindungen pro Sekunde. Außerdem ist er in der Lage, auto-
18
matisch Http-400-, 500und 600-Fehler zu erkennen
und Anfragen transparent
an andere Server weiterzuleiten. Der Preis für das System beträgt 39.995 Dollar.
Der Netstructure 7145 Traffic Director ist mit Layer-4Managementfunktionen
ausgestattet und trifft Entscheidungen zum Lastenausgleich basierend auf den
Response-Zeiten der Server.
Auch kann der 7145 Servern, falls dies für Anwendungen wie Streaming Media vorteilhaft ist, eine
Überbrückung
erlauben.
Der 7145 ist für 6995
Dollar zu haben.
Der Netstructure 7175 ergänzt das Leistungsspektrum der Produktfamilie um
Layer-7-Traffic-Management und ist für 9995
Dollar erhältlich.
Als intelligenter Zwischenspeicher für T1-Umgebungen, die einen Datendurchsatz von 15 MByte/s
unterstützen, wurde der
Netstructure 1520 Cache
entwickelt.
Er nutzt die Traffic Server Engine von Inktomi,
und ergänzt den bereits seit
längeren erhältlichen Netstructure 1500. Außerdem
ermöglicht er Service-Providern den Bau einer hierarchischen Struktur, bei der
Caches die Bandbreitenausnutzung maximieren, indem sie einzelne Zwischenspeicher zu einem
Netzwerk zusammenschalten. Der 1520 ist zu einem
Preis von 5995 Dollar erhältlich. Weitere Details
sind auf der Web-Seite zu
finden.
(fh)
Nähere Informationen:
Intel
Tel.: (089) 9 91 43 - 0
www.intel.de
64-Bit
UltraSPARC IIe
Sun gab die Verfügbarkeit
des UltraSPARC IIe bekannt,
eines 64-Bit-Mikroprozessors für Embedded-Applika-
tionen. Zielmärkte für die
400- beziehungsweise die
500-MHz-Versionen
des
Bausteins sind die Telekommunikation, Netzwerk-Infrastruktur und ISPs (InternetService -Provider). Der Ultra
SPARC IIe ist binärkompatibel zur gesamten Ultra
SPARC-Prozessorfamilie.
Zunächst wird er durch
VxWorks von Wind River
und Solaris unterstützt. Das
Single-Chip-Design enthält
QNX-Plattform
zum Download
Zum kostenlosen Download für nicht kommerzielle
Zwecke steht die QNX-Echtzeitplattform unter www.get.
qnx.de zur Verfügung. Nach
dem Download kann der Anwender die Plattform als Datei innerhalb Windows oder
in einer separaten Partition
installieren. Nach Herstellerangaben sollen in der ersten
Woche
täglich
50.000
Downloads registriert worden sein. Außerdem portierten Entwickler bereits zwei
Pakete, zum einen ein Open
einen integrierten 256-KBitLevel-2-Cache, einen 32Bit/66-MHz-PCI-Bus, einen
SDRAM-Controller sowie
ein Memory-Interface. Als
weiteres Merkmal enthält der
Chip eine Power-Manage-
ment-Funktion, mit der sich
der Leistungsbedarf im
Sleep-Modus auf maximal
drei Watt reduziert. Zum Lieferumfang gehören ein Design-Kit inklusive Dokumentation, ein Referenz-Guide
sowie eine Plattform zur Portierung und Entwicklung von
kundenspezifischen Applikationen.
(rb)
Nähere Informationen:
Sun
Tel.: (089) 46 00 80
www.sun.com/sparc
Source MP3 Player (www.
freeamp.org), zum anderen
Rebol/Core, ein Tool zur
Entwicklung und Verwendung von Rebol-Applikationen (www.rebol. com). die
Plattform soll die Hardware
der meisten PCs erkennen
und bietet unter anderem einen Internet Browser und ein
GNU-Tool-Chain. Ergänzend sind alle Werkzeuge,
die man für das Abspielen
von Multimedia-Applikationen aus dem Web benötigt,
vorhanden.
(fh)
Nähere Informationen:
QNX Software
Tel.: (05 11) 9 40 91-0
www.get.qnx.com
UNIX 12/2000
O P E N
DVD-SofwarePlayer für Linux
Cyberlink hat seinen DVDSoftware-Player
“Power
DVD2” nun auch für LinuxPlattformen entwickelt. Neben
der Wiedergabe von DVDs
kann PowerDVD auch VCDs,
Audio-CDs, MP3 sowie DAT
und weitere File-Dateien abspielen. Die Features der Windows-Applikation wie zum
Beispiel die Wahl des Bedienungsfelds, Bookmark-Funk-
tionen, Zeitraffer oder Zeitlupenfunktionen lassen sich
auch auf dem Linux-basierenden Player umsetzten. PowerDVD arbeitet unter den
verschiedenen Varianten von
Linux-Betriebssystemen (Suse, Redhat, Caldera und Corel)
und unterstützt gleichermaßen
X-Free- und nicht X-Free-Lösungen.
(fh)
Nähere Informationen:
Cyberlink
Tel.: ++8 86 +2 86 67
12 98
www.cyberlink.com.tw
E-Buisness
für ItaniumProzessor
Openshop präsentiert mit
seiner Openshop Business 2
eine E-Buisness-Lösung für
Intels
Itanium-Prozessor.
Diese Lösung läuft auf einer
Vollversion von Microsofts
64-Bit-Betriebssystem sowie
auf der 64-Bit-Version von
Linux. Die Partnerschaft
Netzwerkdruck
im Internet
Handheld-PC
mit Linux
Die Berliner Agenda Computing stellte den “Agenda
VR3+” vor. Der Handheld
wiegt 115 Gramm und arbeitet mit dem Opensource-Betriebssystem Linux VR und ist
damit kompatibel zu Windows- und Linux-basierenden
Anwendungen. Der Rechner
verfügt über ein LC-Display
mit 160 mal 240 Pixeln und 16
Graustufen. Die Handschriftenerkennung erlaubt es dem
Benutzer, an einer beliebigen
Stelle auf dem Bildschirm zu
schreiben. Mit dem 32-Bit
MIPS-Prozessor mit 66 MHz
lassen sich im Multitasking
verschiedene Anwendungen
gleichzeitig nutzen. Über das
optional erhältliche Modem
können von jedem Telefonanschluss aus Online-Verbindungen aufgebaut und Faxe
UNIX 12/2000
O P E N
versendet werden. Über die
Infrarotschnittstelle
lassen
sich Informationen direkt zwischen dem VR3+ und anderen
kompatiblen Geräten inklusive Palm-Handhelds austauschen. Den Agenda gibt es in
drei Ausführungen, die sich
im Wesentlichen in der Speicherkapazität unterscheiden.
Das Modell VR3+ verfügt
über 8 MByte RAM und 4
MByte Flash RAM und kostet
499 Mark, während das Modell VR3 nur 2 MByte FlashRAM hat. Es soll im Frühjahr
2001 auf den Markt kommen
und 399 Mark kosten. Der
VR5 wird mit wiederaufladbaren Lithium-Ionen-Batterien, zusätzlichem Flash-RAM
und einem robusten Metallgehäuse geliefert.
(rb)
Nähere Informationen
Agenda Computing
Tel.: ++1 (9 49) 4 70-79 93
www.agendacomputing.com
SEH
Computertechnik
stellt mit der “IC104-FastboxTX” eine multiprotokollfähige Printserver-Box zum Anschluss von bis zu drei parallelen Druckern vor. Die Box unterstützt Netware, Unix,
BS2000, MacOS, Windows
95, 98, 2000 und NT. Alle dabei verwendeten Protokolle
(IPX/SPX, TCP/IP, DHCP,
Wins, BCP/TBCP, Netbios/
SMB, IPP, DNS, SLP, SNMP, SMTP, Ethertalk Phase 2
und HTTP/HTML) erkennt
das System automatisch und
ist in der Lage, die entsprechenden Daten zu verarbeiten.
Die IC104-Fastbox-TX bietet
drei parallele Ports für
Drucker- und Plotteranschluss
an 10-BaseT- und 100-BaseTX-Netze, wobei sich die
Box selbstständig auf die passende Geschwindigkeit einstellt. Die IC104 erreicht dank
1 MByte Flash und 2 MByte
DRAM Transferraten von bis
zwischen Openshop und Intel begann mit einer Beteiligung von Intel im Januar
2000. Die enge Zusammenarbeit sieht die Optimierung
von Openshops-SoftwareLösungen für den Pentium
III-Xeon-Prozessor
sowie
für den Itanium vor.
(fh)
Nähere Informationen:
Openshop
Tel.: (089) 4 50 79-0
www.openshop.de
zu 1 MByte/s. Konfiguration
und Administration erfolgen
über ein spezielles Administrations-Tool, SNMP, FTP
oder Standard-Web-Browser.
Status und Konfigurationsdaten können durch einen Taster an der Box direkt über
Drucker ausgegeben werden.
Im Fehlerfall erfolgt bei Bedarf eine automatische Benachrichtigung über SNMP
Traps oder E-Mail auch an
Administratoren außerhalb
des LANs. Schutz vor unkontrolliertem Zugriff soll das integrierte “Protect IP Printing”
bieten.
Die IC104-Fastbox-TX ist
zu einem Preis von 1200 Mark
inklusive Mehrwertsteuer und
Administrations-Tool zu haben. Der Hersteller gewährt
seinen Kunden eine zweijährige Garantie und bietet neben
einer Hotline auch spezielle
Anwenderschulungen an.
(fh)
Nähere Informationen:
SEH
Tel.: (05 21) 9 42 26-0
www.seh.de
19
MARKT
ProduktNews
Statt Passwort:
Finger-ID
Laut Statistik vergessen 40
Prozent der Mitarbeiter in
Großbetrieben sowie private
PC-Benutzer über das Wochenende ihr Passwort. Um
dieses Problem zu umgehen,
bietet die Astro Datensysteme
“IDS” (ID-Scanner), ein
Identifizierungsgerät, das bis
zu zwölf Profile des Fingers
eines PC-Benutzers auf einem Scanner – und nicht auf
der für Hacker zugänglichen
Betriebssystemebene – speichert. So wird der Zugang
zum Computer von den biometrischen ureigenen Informationen des PC-Besitzers
geschützt. 65.000 Sensorelemente tasten den Finger ab.
Die Schnittpunkte der Fingerrillen und -muster werden zu
einem eindeutigen Profil umgewandelt und auf dem IDSFingerabdruckleser gespeichert. Die “Dactylo”-Software sorgt für eine genaue
Inrange mit
IBM-Servern
Inrange Technologies kündigte an, dass IBM den Fibre
Channel Director “IN-VSN
FC/9000” von Inrange als
Reseller verkaufen wird.
IBM will den FC/9000 speziell in Verbindung mit dem
IBM E-Server z900 für Ficon-Netzwerke sowie für
Storage Area Networks in einer Open-Systems-Umge-
20
Auswertung der Abdruckprofile. Sie sucht im aufgezeichneten Abdruck nach
charakteristischen Merkmalen und legt sie in einer Datenbank ab. Bei der späteren
Erkennung wird der aufgelegte Finger mit den Aufnahmen
aus der Datenbank verglichen. Erst wenn genügend
Übereinstimmungen gefunden wurden, gibt der Rechner
seinen Benutzer frei. Die
IDS-Schutzvorrichtung findet nach Herstellerangaben
an jedem Schreibtisch Platz.
Als Anschluss des Scanners
dient der Parallel-Port. Die
Identifikationszeit wird mit
0,5 bis 0,6 Sekunden angegeben. Die Hard- und SoftwareLösung kann mit Windows
98, 2000, NT ab Version 4.0,
Solaris und Linux betrieben
werden. Der biometrische
Referenzcode, der den Fingerabdruck enthält, wird in
einer weiteren Version wahlweise nicht mehr auf dem
Gerät selbst, sondern auf
einem
Trusted-Linux/NTNetzwerk-Server gespeichert.
Optional ist auch die Kombination mit einem SmardCard-Lesegerät möglich.
(rb)
Einstiegs-Server
von Dell
Als Einstiegs-Server für
kleine bis mittlere Unternehmen konzipiert, bietet Dell
den “Poweredge 300” an.
Dieser wird nach Kundenspezifikationen gefertigt
und in der Standardkonfiguration mit “Redhat Linux 7”
ausgeliefert. Es sind jedoch
auch weitere Betriebssysteme wie Windows 2000 Server, Windows NT oder Netware 5.1 verfügbar. Ausgestattet mit bis zu zwei Pentium-III-CPUs (mit 800 MHz
Taktfrequenz), maximal 1
GByte RAM sowie drei
Webtraffic
verteilen
Die zu den “Pyramid Solutions” gehörende WebServer-Familie
“Quattro
Stagioni” steht optional mit
Laufwerkeinschüben mit bis
zu 60 GByte Festplattenkapazität soll der Poweredge
auch noch mittelgroßen Leistungsanforderungen
gewachsen sein. Eine OnboardServer-Management-Hardware sowie die “Openmanage”-Software von Dell stehen dazu unterstützend zur
Verfügung. In der Grundkonfiguration kostet der Dell
Poweredge 1999 Mark zuzüglich Mehrwertsteuer und
bewegt sich damit am unteren Ende der Preisskala.
(fh)
Nähere Informationen:
Dell
Tel.: (0 61 03) 7 66-32 71
www.dell.com
ein eigenes Betriebssystem
besitzt. Für die Separation
der Anfragen stehen sechs
verschiedene Algorithmen
zur Auswahl. Automatisch
überprüft das System außerdem den Betriebszustand
Nähere Informationen
Astro Datensysteme
Tel.: (0 81 23) 9 26-0
www.astro.de
bung mit Fibre-Channel-Architektur anbieten. Der
FC/9000 besitzt 64 Ports und
gehört zur IN-VSN Produktfamilie von Inrange, die zu
Erschaffung geeigneter Infrastrukturen dienen soll, um
große
Speichernetzwerke
und deren Erweiterungen zu
globalen Netzwerken aufzubauen.
(fh)
Nähere Informationen:
Inrange
Tel.: (089) 42 74 11- 0
www.inrange.de
Load Balancing zur Verfügung. Diese Einsteckkarte
soll eine dynamische Verteilung von Anfragen auf
weitere
angeschlossene
Web-Server (bis zu 4096)
leiten, sobald die Zugriffe
die CPU zu sehr fordern.
Für die Verteilung wird der
Server nicht in Anspruch
genommen, da die Karte einen eigenen Prozessor und
beziehungsweise die Verfügbarkeit eines jeden Servers. Nach Herstellerangaben soll mit zwei PyramidLoad-Balancing-Web-Server-Clustern eine hundertprozentige Verfügbarkeit
erreicht werden können.
(fh)
Nähere Informationen:
Pyramid Computer
Tel.: (07 61) 45 14-0
www.pyramid.de
UNIX 12/2000
O P E N
M4 Data mit
LTO-Library
M4 Data bietet seine Library-Familie “Magfile” erstmals mit der LTO-Technik
an. Die Speicherkapazität
der von M4 eingesetzten Ultrium-Kassette beträgt 100
GByte unkomprimiert. Bei
der Transferrate von 10 bis
20 MByte/s ermöglicht dies
eine Datendurchsatzrate von
mehr als 100 GByte pro
Stunde und Laufwerk. Das
erweiterte LTO-Modul umfasst 24 Kassettenplätze und
kann mit einem oder zwei
Laufwerken bis zu 2,4 TByte
unkomprimierten Speicherplatz bereitstellen. Auch
Nähere Informationen:
M4 Data
Tel.: (0 62 22) 92 28-0
www.m4dta.de
15-Zoll-LCD
von Maxdata
Maxdata stellt mit dem
“Belinea 10 15 60” ein weiteres Modell der Belinea-LCDPalette vor, die inzwischen
sechs Geräte umfasst. Konzipiert wurde der 10 15 60
zum Beispiel für Arbeitsplätze von Beratern in den Touristik-, Finanz- und Dienstleistungsbranchen. Durch den
Betrachtungswinkel von horizontal und vertikal 160
Grad können in einem Kundengespräch Bildschirminformationen von mehreren
Personen gleichzeitig eingesehen werden. Das LC-Display ist mit einem Panel mit
MVA-Technologie ausgestattet, weiter lassen sich 16
Millionen Farben darstellen. Kennzeichnend ist auch
das Kontrastverhältnis von
300 zu 1 und der Helligkeitswert von 250 cd/m3.
Zusätzliche Ausstattungsmerkmale sind die integrierten Lautsprecher, die sich
durch eine separate Stummschalttaste auf der Gerätevorderseite bedienen lassen
sowie die Vorbereitung für
optionale Halterungen nach
dem VESA-FPMPMI-Standard. Optional ist ein USBHub für den direkten Anschluss eines Peripheriegeräts wie beispielsweise
einer Webcam erhältlich.
Das LC-Display ist nach
TOC 99 zertifiziert und soll
das Vorgängermodell 10 15
50 ablösen.
Das Display ist zu einem
Preis von 2319 Mark (inklusive Mehrwertsteuer) erhältlich, im Preis ist eine
Dreijahresgarantie mit Austauschservice als Zusatzleistung enthalten.
(fh)
Nähere Informationen:
Maxdata
Tel.: (0 22 65) 9 52 -0
www.maxdata.com
VHMA • Wiesbaden
können bis zu zehn MagfileModule mittels Maglink im
selben Gehäuse zu einem
“Magstack Library System”
zusammengeschlossen werden. Die Integration umfasst
das gesamte System sowohl
auf mechanischem als auch
auf elektronischem Wege.
Der Maximalausbau umfasst
20 LTO-Laufwerke und 250
Kassettenplätze mit einer
komprimierten Speicherkapazität von 50 TByte. Die
Datenbestände
werden
durch Dualmagazine nach
Eingabe- und Ausgabebereich getrennt, während sich
gleichzeitig
verschiedene
Backup-Generationen
durchwechseln lassen. Jedes
Modul ist ebenfalls mit einem separaten Reinigungsband ausgestattet, so dass für
die Cleaning-Funktion kein
Speicherplatz verschwendet
wird. Die Magfile Library
kann statt mit LTO-Technik
auch mit DLT-Laufwerken
von Qantum sowie mit
“DLT1” von Benchmark geliefert werden. Außerdem ist
die Produktreihe in NASund SAN-Umgebungen einsetzbar.
(fh)
UNIX 12/2000
O P E N
21
KNOW-HOW
Details des Linux-Kernels 2.4, Teil 1
Winterreife
Die eigentliche Entwicklungsphase des kommenden
Linux-Kernels ist bereits seit Wochen abgeschlossen.
Die Komplexität des Projekts erfordert jedoch ausgiebige Tests und eine sorgfältige Fehlerbeseitigung.
Mit der endgültigen Freigabe gehören die Spekulationen über den Funktionsumfang zur Historie.
D
ass die Entwickler bereits seit
geraumer Zeit an einer neuen
Version des Linux-Kernels arbeiten, bleibt mittlerweile keinem Anwender verborgen. Allerdings mehren
sich die Zeichen für ein bevorstehendes Ende des abschließenden Testprozesses. Entsprechend lässt es die
schreibende Zunft im Blätterwald
schon einmal kräftig rauschen. Die
UNIXopen hat sich in Sachen Kernel
vielen Stellen wurde gleichzeitig entwickelt, und niemand (inklusive Linus
Torvalds) konnte absehen, was
tatsächlich in Version 2.4 enthalten
sein wird und was nicht. Zumindest
diese Entscheidung ist jetzt gefallen.
Mit der Freigabe der Vorversion 2.4.0test9 hat Linus Torvalds bekanntgegeben, nur noch Bugfixes in den “offiziellen” Kernel-Source-Code aufzunehmen.
Ein Überblick über den kommenden
die zwar der Kürze halber im Folgenden als “2.4” bezeichnet wird, sich
vermutlich jedoch in vielen Details
vom “echten” Kernel unterscheiden
dürfte. Linus Torvalds selbst sprach
Anfang Oktober davon, dass 2.4 nicht
vor Dezember oder Januar freigegeben
wird. Er erklärte jedoch auch, dass
“nur noch getestet” werde – die Entwicklung “an sich” sei abgeschlossen.
Unter dieser Prämisse lassen sich bereits einige Annahmen über die Verwendung des “finalen” 2.4er-Kernels
treffen. Erstens dürften die Anforderungen Kernel-naher Tools und Bibliotheken feststehen. Insider gehen davon aus, dass keine neuen GCCs, Binutils oder Glibc erforderlich ist –
vorausgesetzt, es tauchen keine groben
Schnitzer mehr auf. Des Weiteren sollen wahrscheinlich keine neuen Architekturen mehr hinzukommen und diverse “offene Fragen” endgültig (in
Bezug auf 2.4) entschieden sein. Den
Ungeduldigen sei die sicherlich brennende Frage – wie sinnvoll ist ein Update? – gleich vorweg beantwortet:
Jein. Die Antwort hängt von mehreren
Randbedingungen ab. Zunächst gilt:
Wenn das eigene System stabil läuft,
sollte man abwarten. Gleiches gilt für
Installationen, die wichtige oder kritische Aufgaben erledigen. Ebenfalls
warten sollte ein Interessent, wenn
Version 2.2 die eigene Peripherie vollständig unterstützt.
Mutige wagen das Upgrade
Informationsquelle: Ein guter Ausgangspunkt für die Suche nach Kernel-Details ist
die Web-Seite www.linux.org.
2.4 bislang eher zurückgehalten und
die Berichterstattung auf monatliche
Häppchen in den Kernel-News beschränkt. Dafür gab es einen guten
Grund: Die verfügbaren Vorversionen
waren, was den entgültigen Umfang
von Funktionen angeht, noch nicht
festgeschrieben. Das bedeutet: An zu
22
2.4er-Kernel ist also auch dann sinnvoll, wenn das Release tatsächlich
noch nicht freigegeben ist. Während
der Lektüre des folgenden Artikels gilt
es also stets zu beachten: Der Kernel
2.4 existiert bislang noch nicht. Alles,
was hier wiedergegeben wird, basiert
allein auf der Vorversion 2.4.0-test9,
Spannend könnte ein Umstieg dagegen für eine Reihe von solchen Anwendern sein, die es sich erlauben
können, sich mit den Problemen eines
potenziell instabilen Entwickler-Kernels auseinander zu setzen. Wer beispielsweise Multiprozessor-Rechner
ab zwei CPUs aufwärts einsetzt, große
Hauptspeichermengen ab 1 GByte verwendet oder auf sehr schnelle 3-DGrafik Wert legt, kann ein Upgrade in
Erwägung ziehen. Zuvor sollte sich
der Neuerungswillige allerdings darüber informieren, ob für die schicken
2.4er-Features nicht auch ein “Backport” für Version 2.2 existiert. Unter
einem Backport versteht man das Por-
UNIX 12/2000
O P E N
tieren von Funktionen einer KernelVersion in ein älteres Pendant. Als
prominentes Beispiel dafür kann USB
dienen: Die USB-Unterstützung wurde
von der 2.3er-Entwicklerreihe auf die
stabilen 2.2er-Kernel übertragen, um
Anwendern die Möglichkeit zu geben,
USB mit aktuellen Kernel-Versionen
einzusetzen. Es existieren eine ganze
Reihe solcher Backports für verschiedene Services, sodass es in jedem Fall
ratsam ist, sich einen zeitgemäßen
2.2er-Kernel anzusehen, bevor man
auf 2.4.0-test<”irgendwas”> umsteigt.
Nur ein “offizieller”
ist ein echter Kernel
Die Upgrade-Entscheidung sollte
nur ein derart informierter Anwender
mit festem Blick auf die möglichen Risiken fällen. Entsprechend sind auch
wir vorgegangen. Was die Ermittlung
der Neuerungen in 2.4 angeht, bereiten
vor allem die Backports Schwierigkeiten. Viele Dinge wie USB oder neue
UNIX 12/2000
O P E N
Architekturen sind aus der laufenden
2.3/2.4-Entwicklung in die stabile
2.2er-Serie zurückgeflossen. Abgesehen davon haben sich eine Reihe relevanter Kernel-Interna geändert – und
dies in einem Umfang, der die Beobachter fast von einer kompletten
Überarbeitung sprechen lässt. Somit
gilt es als sicher, dass dieser Artikel
das eine oder andere Detail auslassen
wird – der Autor bittet vorab schon
einmal um Nachsicht. Um den gewünschten Überblick zu gewährleisten
und vor allem auch die für Anwender
interessanten Backports zu erfassen,
wurden drei Kernel-Versionen herangezogen.
Den 2.4er vertritt dabei der schon
angesprochene 2.4.0-test9, der bereits
einige Zeit verfügbar ist. Experten gehen davon aus, dass die bereits in einer
Vorphase befindliche 2.4.0-test10Version zum Erscheinungstermin freigegeben ist. Die “stabile” 2.2er-Reihe
wird von zwei Versionen abgedeckt:
Einerseits von der recht frühen Versi-
on 2.2.1, die sicher frei von Backports
ist, außerdem von einer recht aktuellen
Version 2.2.16, die viele Erweiterungen enthält. Zusätzlich wurden, um etwaige distributionsspezifische Änderungen auszuklammern, nur KernelSourcen verwendet, die von ftp.kernel.org stammen – also der “offiziellen
Heimat” des Linux-Kernels.
Es ist heute gängige Praxis, dass die
großen Linux-Distributoren wie Suse
oder Redhat solche Kernel verwenden,
die spezielle Patches und Erweiterungen beinhalten. Grundsätzlich ist nicht
sicher, ob solche Erweiterungen ebenfalls frei zur Verfügung stehen. Die
Eingriffe erweisen sich außerdem teilweise als recht weitreichend. Entsprechend der Devise, nur ein “offizieller”
Kernel ist ein echter Kernel, ignorieren
wir solche Patches nicht nur in diesem
Artikel, sondern auch in der Praxis.
Dies soll nicht heißen, die distributionsspezifischen Erweiterungen seien
instabil, unnütz oder nicht frei. Sie erschweren jedoch einen aussagekräfti-
23
KNOW-HOW
gen Test derjenigen Patches, die über
die Kernel-Mailing-Liste zur Verfügung stehen. Da sicher nicht jeder Linux-Anwender derartigen Mail-”Hobbys” frönt, sollte jeder in dieser Frage
seine eigene Strategie entwickeln. Wer
im alltäglichen Betrieb eine bevorzugte Distribution verwendet und den entsprechenden Support in Anspruch
nimmt, muss sich in jedem Fall auf die
vom entsprechenden Hersteller gelieferten Kernel-Versionen verlassen
können. Nicht selten sind die imple-
len. Dabei kommt deutlich hervor,
dass vor allem die Treiber in 2.4
gegenüber den Vorversionen zugelegt
haben.
Der Versuch, die unterstützten Geräte aufzulisten, würde den Umfang dieses Artikels bei weitem sprengen. Viele Geräte, die im Laufe der 2.3/2.4erEntwicklung hinzugekommen sind,
passen nun auch zur 2.2er-Reihe. Bis
auf wenige Ausnahmen sollte mangelnde Treiberunterstützung daher
kein zwingender Grund für den Um-
Kernel-Quellen: Alle benötigten Dateien lassen sich von www.kernel.org aus dem
Internet laden.
mentierten Erweiterungen eines Distributors Fixes für Probleme, die im eigenen Labor aufgefallen sind. Schließlich arbeiten beispielsweise bei Redhat
und Suse viele der relevanten LinuxKernel-Entwickler.
Version 2.4: doppelte Größe
Bei der Betrachtung der Tar-Archive
der verschiedenen Kernel-Versionen,
fällt zunächst der Größenunterschied
ins Auge. In Kasten 1 wird ersichtlich,
dass die aktuelle 2.4er-Testversion fast
doppelt so groß wie die frühe 2.2.1erVersion ausfällt. Auch gegenüber dem
aktuellen 2.2.16, beträgt der Vorsprung noch gute 25 Prozent, was nahezu 25 MByte entspricht. Der Grund
für das Wachstum liegt vor allem bei
den Treibern. Ebenfalls im Kasten 1
dargestellt ist die Größe einzelner Unterverzeichnisse in den Kernel-Quel-
24
stieg auf Version 2.4 sein. Zwei prominente Ausnahmen gilt es zu beachten:
Video4Linux und USB. Beide Geräteklassen wurden im Zuge der 2.3/2.4erEntwicklung ebenfalls auf 2.2 portiert,
der Backport liegt jedoch um einiges
zurück. Will ein Anwender beispielsweise auf aktuelle USB-Peripherie wie
Digitalkameras zurückgreifen oder allgemein USB auf nicht-x86 Architekturen einsetzen, ist der Griff zu den
2.4ern zu empfehlen. Ähnliches gilt
auch für Video4Linux, dessen Struktur
sich gegenüber der Kernel-Version
2.2.1 komplett überarbeitet zeigt. Mittlerweile kann sich Linux grundsätzlich
einer recht beachtlichen Palette unterstützter Geräte rühmen. Das lange Zeit
gültige Argument, vor allem bei aktueller Peripherie müsste Linux passen,
gehört der Vergangenheit an. Bei einigen wenigen Ausnahmen mag dies
noch der Fall sein, bei grundlegenden
Dingen wie etwa dem Chipsatz-Support des Mainboards gilt die Aussage
längst nicht mehr. Aktuelle UDMAModes von IDE-Schnittstellen stellen
in dieser Hinsicht ebenso keine Ausnahme mehr da wie der Support für unterschiedliche x86-Prozessoren.
Pluspunkt USB
Das Statement beschränkt sich nicht
nur auf die x86-Architektur. Dies verdeutlichen vor allem die Versionen auf
Alpha und SPARC, die auf nahezu allen
Bausteinen laufen, die der jeweilige
Chip unterstützt. Darunter zählt beispielsweise im Falle Alpha die gesamte
aktuelle Produktpalette von Compaq –
von der Einstiegs-Alpha-Maschine
“DS10” bis hin zum großen 32-Prozessor-Server “GS320”. Ähnliches kann
der SPARC-Port für sich in Anspruch
nehmen, der mittlerweile auch auf den
64-Prozessor-”E-10000”-Servern von
Sun läuft. Allerdings muss man hier
noch auf die brandneue UltraSPARC-III
Familie – wie etwa die “SunBlade 1000”
– verzichten.
Bei der Beurteilung der Geräteunterstützung sollten nicht nur Kritiker vor allem im Vergleich mit Systemen wie
Windows die Unterschiede im Auge behalten. Das häufig aufgeführte Argument, Linux unterstütze aktuelle 3-DGrafikkarten nicht oder nur unzureichend, ist schlichtweg Unsinn. Man
muss es drastisch formulieren: Linux unterstützt naturgemäß nicht eine einzige
3-D-Grafik, da der Kernel mit dieser
Technik an keiner Stelle in Verbindung
tritt. Grafische Darstellung ist Sache anderer Programme, die über Schnittstellen im Linux-Kernel auf die jeweilige
Hardware zugreifen. An diesen Schnittstellen arbeiten die Entwickler gegenwärtig intensiv, und je nach verwendeter
Hardware führt dieses Engagement zu
vernünftiger und ausgereifter Unterstützung durch den Kernel. Der eigentliche
Treiber für die Grafikkarte ist dabei bekanntlich Bestandteil des X-WindowSystems, das für die Darstellung verantwortlich ist. In jüngster Vergangenheit
bemühen sich die Linux-Väter, der X11Umgebung dabei einen möglichst effektiven und umfassenden Zugriff auf die
UNIX 12/2000
O P E N
Grafikkarte zu gewähren.
Das neue Konzept ladbarer Grafikartentreiber wie es seit ein paar Monaten
XFree86 in der 4.x Version mit sich
bringt, zielt vor allem auf den 3-D-Bereich. Namhafte Hersteller wie 3DFX,
Matrox oder Nvidia bemühen sich, eigene Xfree-4.x-Treiber zu entwickeln
oder die nötigen Unterlagen freizugeben, die die Entwicklung solcher Treiber ermöglichen. Für den direkten Zugang zur entsprechenden Grafik-Hardware muss der Kernel über Mechanismen verfügen, die eine entsprechende
Schnittstelle bereitstellen und für die
nötige Sicherheit sorgen. Die direkten
Hardware-Zugriffe dürfen in keinem
Fall dazu führen, dass das System “in
Bedrängnis” gerät. Der Aufgabe, die
Vorsichtsmaßnahmen zu überwachen,
hat sich das DRI-Projekt gewidmet
(dri.sourceforge.net). Zu den Zielen
dieser Organisation zählt es, Treiber für
den direkten Zugriff auf verschiedene
Grafikkarten bereitzustellen. Diese Infrastruktur wurde im Zuge der 2.3er-
UNIX 12/2000
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Kasten 1: Größe der Kernel-Quellen (Tar-Archive)
Linux-Version
Größe in Byte
__________________________________________________________________________________
linux-2.2.1.tar
55.500.800
linux-2.2.16.tar
linux-2.4.0-test9.tar
74.557.440
99.502.080
Größe einzelner Verzeichnisse in den Kernel-Versionen (in KByte)
Verzeichnis
2.2.1
2.2.16
2.4.0-test9
__________________________________________________________________________________
drivers
30.080
42.860
59.292
arch
kernel
net
fs
10.448
272
4.492
4.496
12.004
304
4.656
8.224
17.024
336
5.936
8.424
Kernel-Entwicklung ins Leben gerufen
und ist in Version 2.4 enthalten. Ein
Backport nach 2.2 läuft offensichtlich
bereits, allerdings ist dieser noch nicht
abgeschlossen.
Ähnliches gilt für die AGP-Unterstützung wie sie Hardware-seitig vor allem
in x86-basierenden Systemen zu finden
25
KNOW-HOW
ist. Mit Hilfe der AGP-Gart-Treiber
lassen sich spezielle AGP-Register der
Mainboard-Chipsätze verwenden, die es
zum Beispiel erlauben, die über AGP zu
erreichende Texturspeicherbereiche im
Hauptspeicher zu bestimmen. Auch die
AGP-Treiber werden gegenwärtig auf die
Version 2.2 übertragen. Die Treiberunterstützung wächst auf diese Weise gewaltig
an. Vor allem gilt hier der Ansatz, neue
Treiber auch in den alten Kernel zu übertragen. Dabei muss ein Anwender augenscheinlich nicht auf aktuelle Peripherie
verzichten. USB, Firewire und die verschiedensten Schnittstellen auch auf
Nicht-x86-Plattformen werden von den
verschiedensten Gruppierungen und Firmen in den Kernel eingebracht. Alan Cox
in seiner Eigenschaft als “2.2er-KernelMaintainer” sorgt dafür, dass Backports
zügig auch in die gegenwärtigen Versionen einfließen. Dass dies gelegentlich
auch Nachteile mit sich bringt, zeigen gewisse Instabilitäten, die sich in die 2.2erReihe ungefähr ab Version 2.2.12 eingeschlichen haben. Dennoch ist die “Pflege” der 2.2er-Hierarchie zu begrüßen.
Selbst die 2.0er-Kernel-Reihe erfährt auf
diese Weise noch einige Zuwendung. Dabei geht es allerdings vornehmlich um
Bugfixes. Vergleicht man diese Aktivitäten mit dem Gebaren der Hersteller kommerzieller Betriebssysteme, muss sich Li-
nux bei der beliebten Frage nach “Investitionssicherheit” wohl kaum mehr verstecken.
Dateisysteme zur Auswahl
Ähnliches gilt im Prinzip auch für die
Unterstützung von solchen Dateisystemen, die außerhalb der Linux-Welt entstanden sind. Bekanntlich ist die Eignung
für den Server-Bereich ein erklärtes Ziel
der Entwickler, zu dessen Verwirklichung sie im Laufe des Reifeprozesses
von Version 2.4 massiv beitrugen. Dazu
zählen auch Arbeiten an allen File-Systemen, mit denen Linux zurecht kommen
soll. Des Weiteren stellt der Bereich Dateisysteme ein Thema dar, bei dem sich
verschiedene Firmen erstmals ernsthaft
durch die Freigabe des Quellcodes eigener Produkte engagiert haben. Zu diesen
Firmen zählen bekanntlich SGI mit
“XFS” und IBM mit “JFS”.
Zwei weitere Dateisysteme haben da
schon eher Chancen, früh in Version 2.4
aufgenommen zu werden: ReiserFS und
Ext-3. Ersteres stellt eine interessante
Entwicklung mit komplett neuer Struktur
dar. Namensgeber Hans Reiser begann
das Projekt vor geraumer Zeit in den USA
in Zusammenarbeit mit Programmierern
aus der ehemaligen UdSSR. Für Ext-3
steht Ted Tso federführend, der Entwick-
ler des im Linux-Kernel standardmäßig
verwendeten Ext-2-File-Systems. Ob eines der beiden oder gar beide Eingang in
den Kernel 2.4 finden, ist derzeit noch unklar. Es gibt jedoch Anzeichen dafür, dass
ReiserFS – als experimentell gekennzeichnet – der aussichtsreichere Kandidat
ist. Die Problematik, die mit diesen FileSystemen aus Sicht des Kernels verbunden ist, greift Teil 2 dieses Artikels in der
kommenden Ausgabe der UNIXopen
noch einmal auf. Kasten 2 zeigt eine Zusammenstellung derjenigen Dateisysteme, die von den drei behandelten KernelVersionen unterstützt werden. Gegenüber
der Version 2.2.1 hat sich die Anzahl
leicht erhöht, wobei viele der in 2.4 eingebauten Verbesserungen auch in Version
2.2.16 zu finden sind. Es ist nicht immer
einfach zu unterscheiden, ob eine Entwicklung zunächst Eingang in 2.2.x gefunden hat und damit auch für 2.3.x/2.4
aufbereitet wurde oder ob die Entwickler
für 2.3.x/2.4 arbeiteten und ein Backport
nach 2.2 stattfand. Interessant sind die
Produkte namens CramFS und RamFS.
Beim ersten handelt es sich um ein ROMbasierendes Dateisystem, das die Daten
komprimiert aufnimmt, während das
zweite ein RAM-basierendes FS darstellt,
das in der Lage ist, seine Größe dynamisch während des Betriebs zu verändern.
Kasten 2: Unterstützte Dateisysteme
File-System
2.2.1
2.2.16
2.4.0-test9
_____________________________________________________________________________________________________________________________
Ext-2
+
+
+
ADFS (Acron Disk FS)
rx
rx
+d
Amiga FFS
+
+
x
HFS (Apple Macintosh)
x
x
x⁄⁄
BFS (UnixWare Boot-FS)
x
DOS FAT, VFAT
+
+
+
ISO 9660 + MS-Joliet
+
+
+
EFS (old SGI IRIX FS)
rx
rx
JFFS (Flash-FS + journal)
x
CramFS (Compressed ROM FS)
+
RamFS
+
Minix FS
+
+
+
NTFS (Win NT FS)
+(w=d)
+(w=d)
+(w=d)
QNX4FS (QNX FS)
r=x,w=d
r=x,w=d
HPFS (OS/2 FS)
r
r
+
DevFS (Virtual device FS)
x
ROMFS (simple read-only FS)
+
+
+
SYSVFS (Xenix/Coherent FS)
+
+
r,w=d
UFS
r,w-x
r,w=x
r,w=d
26
UNIX 12/2000
O P E N
KNOW-HOW
Bücher: Unix und Windows 2000
Zwischen
den Welten
Literatur zur Interoperabilität zwischen verschiedenen Plattformen darf im Regal eines Systemadministrators nicht fehlen. Die beiden vorgestellten
Bücher beschäftigen sich mit dem Unix-Derivat AIX
und dem Zusammenspiel
von Windows 2000 und
verschiedenen Netzwerken.
G
rundlagen und Details zu AIX
4, dem Unix-System für die
RS/6000-Rechnerarchitektur
verspricht das Buch von Nina Johanssen und Ingolf Wittmann und will da-
Nina Johanssen/Ingolf Wittmann
AIX 4
Grundlagen der Administration
98 Mark
ISBN: 3-932311-09-4
Computer&Literatur Verlag GmbH
http://www.cul.de
28
mit einen Gesamtüberblick über dieses
Betriebssystem liefern. Auf fast 560
Seiten versucht sich das Autorengespann an der sicher anspruchsvollen
Aufgabe.
Kapitel 1 versucht sich etwa an einer
Beschreibung des recht schwammigen
Begriffs “Standard-Unix”. Die Definition
einer Shell – “ Shells sind Interpreter und
eine Kommandoschnittstelle zum Betriebssystem, also nichts anderes als ein
Programm” – muss dabei schon zu den
eher poetischen Beschreibungen gezählt
werden. Wer sich jemals die Mühe macht,
in diversen Unix-Büchern nach eben dieser Definition zu suchen, wird dort ein
wahres Füllhorn an Begriffen finden. Kritischen Augen erscheinen die nachfolgenden Befehle und Beschreibungen etwas zusammenhanglos platziert, bis es
dann um die Besonderheiten von AIX
geht. Es folgen Erläuterungen zum ODM
(Object Data Manager), zur Systemadministration (SMIT) und WebSM, einer Möglichkeit zur Web-basierenden
Administration. Einzelne Screenshots
von Installationen zeigen zudem auf, wie
etwa Netscape oder Lotus Go über SMIT
eingespielt werden können.
Kapitel 2 beschäftigt sich mit dem
Common-Desktop-Environment (CDE),
der grafischen Oberfläche eines AIXSystems. Dabei kommt jedoch die Frage
auf, wie lange CDE diese Rolle noch spielen wird. Mit der intensiven Einbindung
von Linux in das Portfolio von IBM werden wahrscheinlich bald komfortablere
Desktop-Oberflächen Einzug in die
RS/6000-Welt halten. Leider krankt die
ganze Beschreibung des CDE ein wenig
an Detailmangel, die Autoren waren sich
wohl selbst nicht klar darüber, wieviel Information hier angebracht sei, sodass dieses Kapitel eher in ein “wie klicke ich wohin” ausartet. So gibt es etwa eine Beschreibung, wie man Arbeitsbereiche mit
CDE erstellt: “Arbeitsbereiche definiert
über den Pushbutton‚ Schaltfläche für Arbeitsbereiche anzeigen”, ob im Panel die
festgelegten Arbeitsbereiche angezeigt
werden sollen oder nicht”. Alles klar?
Wer eigenständig mit dem CDE arbeitet,
wird das System sicher besser durch reines Probieren kennenlernen als durch dieses Kapitel.
Wesentlich besser ist das Kapitel 3
(Grundlegende Systemverwaltung) gelungen. Hier wird relativ informativ
auf die Verwaltung von Benutzern und
Systemspeicher eingegangen, wobei
immer wieder ein paar Screenshots die
Seiten füllen. Wie ein solches System mit
SMIT gemeistert wird, zeigen die Autoren anhand einiger Beispiele. Datensicherungen
und
Druckverwaltung
schließen das Kapitel ab.
Die erweiterte Systemverwaltung (Kapitel 4), die sich mit der Prozessverwaltung, dem Boot-Prozess und der Lizenzverwaltung auseinandersetzt, ist relativ
kurz gehalten. Wesentliche Erkenntnis
kann man hier jedoch nicht sammeln.
Die Bestimmung der Zielgruppe für
dieses Werk über AIX 4 ist relativ
schwierig. Ernsthaft bemühte Systemadministratoren werden in diesem Buch sicherlich kaum neue oder sogar hilfreiche
Informationen finden, dafür ist der Inhalt
viel zu oberflächlich. Einen Anfänger jedoch mit Systemverwaltungsaufgaben
zu konfrontieren, wie es in diesem Buch
geschieht, ist ebenfalls keine Lösung. Für
Profis zu wenig Information, für Neulinge zu verteilt und oberflächlich. Ein eindeutiges Konzept würde dem Buch sicher gut zu Gesicht stehen und es für
Kaufinteressenten interessanter machen.
Netzwerke mit
Windows 2000
UNIX 12/2000
O P E N
Dass es auch anders geht, zeigt ein
Buch aus dem Markt&Technik-Verlag,
welches sich direkt an den Experten wendet. Zum einen sind die Seiten tatsächlich
randvoll beschrieben, was die Seitenzahl
zwar auf knapp 400 “reduziert”, der Fülle an Informationen jedoch keinen Abbruch tut. Windows 2000 ist sicherlich
ein Thema, das Netzwerkern unter den
Nägeln brennt, und die Vielzahl der
Neuerungen und auch Schwierigkeiten
sind würdiger Inhalt des Buchs.
Da der angesprochene Leserkreis bei
den Profis liegt, verzichten die Autoren
auf lange Vorreden und steigen mit Kapitel 1 gleich in das Thema TCP/IP ein
(Die Basis – TCP/IP in Windows 2000
Server). Das Niveau des Textes ist dabei
ausgesprochen hoch und dürfte für Anfänger absolut ungeeignet sein. Mit
NAT, QmS, Routing und IP-Multicast
wird gezeigt, was mit dem Protokoll unter Windows 2000 möglich ist.
Kapitel 2 (Grundlegende Netzdienste)
geht auf die Arbeit mit der MMC ein und
zeigt, wie sich ein Netzwerk mit den unterschiedlichen Diensten (DHCP, DDNS,
WINS) aufbauen und managen lässt.
UNIX 12/2000
O P E N
Rainer Huttenloher/
Frank-Michael Schlede
Sichere Netzwerke
mit Windows 2000
79,95 Mark
ISBN: 3-8272-2014-9
Markt&Technik
http://www.mut.de
Auch hier sind die einzelnen Programme
ausreichend differenziert dargestellt und
erlauben eine übersichtliche Einarbeitung.
Wer sich mit Fragen der Sicherheitsinfrastruktur beschäftigen muss, wird sich
in Kapitel 3 über eine Vielzahl von Erläuterungen zu einer Ansammlung von
Großbuchstaben freuen. Hier gibt es
EAP, SPAP, PAP, CHAP, PPP, PPPT,
VPN und vieles, vieles mehr, was das
Herz eines Systemadministrators höher
schlagen lässt. Zu den entsprechenden
Punkten gibt der Text kompetent Auskunft und Hilfe.
Kapitel 4 liefert zunächst einen
Überblick über das Active Directory
(AD), der großen Neuerung unter Windows 2000. Nach der Erläuterung der
grundlegenden Begriffe wird auch die
Architektur des AD und seine Bedeutung
für ein Sicherheitskonzept äußerst ausführlich beschrieben.
Ein Buch von Profis für Profis. Kein
Buch für Zwischendurch, dafür ist der Informationsgehalt schlicht viel zu hoch.
Wer es mit ausgeklügelten Netzwerken
zu tun hat, bekommt hier ein ausgezeichnetes Werk in die Hände
(Jürgen Mischke/jos)
29
KNOW-HOW
Java-Windows-Connectivity über RDP
Der Blick in
die Windows
Das Zirndorfer Unternehmen HOB offeriert mit seiner Software Zugriff auf Windows-Anwendungen
von Unix- und Linux-Rechnern. Als Zugabe bietet
das Programm eine automatische Lastverteilung und
Sicherheits-Features.
plattformunabhängigen Zugriff auf die
Applikationen zu verwirklichen. Die Philosophie hinter der Software: Zugreifen
auf Windows-Applikationen zu jeder
Zeit, an jedem Ort. Plattformunabhängig,
flexibel. Kurz: “Windows Anywhere”.
Bei der Konzeption legten die Zirndorfer
Entwickler nach eigenen Angaben besonderen Wert darauf, ohne aufwändige Server-Komponente auszukommen, da komplizierte Installations- und Konfigurationsarbeiten die Zahl der Fehler schnell
erhöhen. Neben Windows-Clients greifen jetzt Systeme unter Unix und Linux,
OS/2, MacOS, EPOC sowie NCs und
WBT auf die Windows-Applikationen
des Terminal Servers zu (Bild 1).
Das Remote-Desktop-Protokoll (RDP,
basiert auf T.120/T.Share) setzt auf
TCP/IP auf und erlaubt die Darstellung
der Windows-Oberfläche sowie die Verbindung ins Netzwerk. Die Java-RDPSoftware verwandelt die Clients in Terminals zur Datenein und -ausgabe, der
Server trägt die Last und leistet die Verarbeitung. Alle Anwender arbeiten mit denselben Release-Ständen, verschiedene
Versionen gehören der Vergangenheit
an. Die TCO reduziert sich durch eine
problemlose, zentrale Applikationsverteilung und Administration im gesamten
Unternehmen.
Windows-Applikationen
in Unix- und
Linux-Umgebungen?
Bild 1. Neben Windows-Clients greifen auch Systeme unter Unix und Linux, OS/2,
MacOS, EPOC sowie NCs und WBT auf die Applikationen des Terminal-Servers zu.
W
indows-Applikationen für
alle Clients bietet das Konzept des “Windows Terminal Servers” (WTS) nur im Zusammenspiel mit Software-Produkten anderer
Hersteller. Auch viele Application-Service-Provider (ASPs) realisieren ihr Konzept mit dieser Technik. Die Vorteile dieses Ansatzes sind unter anderem die enorme Vereinfachung der Systemverwaltung
und Applikationsverteilung. Auch UnixAnwender können heute relativ problemlos Windows-Applikationen nutzen.
30
HOB bietet einen Java-Client für den
RDP-Web-Zugriff auf den WTS. Wahlweise zentral oder lokal installiert, stehen
damit Funktionen wie lokales Drucken,
Load Balancing und zusätzliche Sicherheits-Tools zur Verfügung.
Windows Anywhere
HOB begann 1998 damit, einen JavaClient auf RDP-Basis zu entwickeln. Die
Devise “100 Prozent Pure Java” galt deshalb, weil es zu den Zielen gehörte, einen
In vielen Unternehmen arbeiten die
einzelnen Abteilungen mit verschiedenen Systemumgebungen. Die Grafikabteilung verwendet Macs, die Entwicklung arbeitet unter Unix. Inzwischen
müssen vermehrt Daten und Dokumente
zwischen den Abteilungen ausgetauscht
werden. Jedem Non-Windows-Mitarbeiter einen zweiten PC zur Verfügung zu
stellen erweist sich als zu kostspielig und
arbeitsaufwändig. Mit den für alle Betriebssysteme zugänglichen WindowsApplikationen realisieren Verantwortliche den Austausch dagegen auf einfache
Art. Neben der Kompatibilität inhouse ist
auch der Datenaustausch mit Partnern
kein Problem. Auch die vielen zur Verfügung stehenden Windows-Anwendungen stellen einen Grund dar, das Termi-
UNIX 12/2000
O P E N
nal-Server-Konzept in Unternehmen einzuführen.
Clients setzen lediglich eine Java-fähige Plattform ab Java 1.1 voraus, zu finden
in JDK V. 1.1.4, “Microsoft Internet Explorer” ab Version 4.0, “Netscape Navigator” ab Version 4.5 oder “Sun Hot Java” ab Version 3.0. Für Apple-Clients
benötigt die Software “Macintosh Runtime for Java” Version 2.2 oder höher. Gerade für Unix-Systeme sind manche Java
Virtual Machines unsauber programmiert, weshalb Experten dazu raten,
neuere JVMs zu verwenden.
Administratoren wählen die für die Anwender vorteilhafteste Installation aus.
Dabei kommt die Implementierung entweder auf einem Web-Server zentral oder
als lokale Applikation auf dem Client in
Frage. Bei der Server-Installation laden
Nutzer die Software als Applet vom WebServer und folgen damit dem Grundgedanken des Server-based-Computing mit
zentralen Updates und Management. Die
integrierte “Smart-Update”-Funktion ermöglicht eine feste Installation des Applets im Cache des Browser. Damit wird
nur bei einer Versionsänderung auf dem
Server das Applet neu geladen.
Einige Systeme (zum Beispiel AS/400,
S/390) erlauben keine GUI-Installationen. In diesem Fall erzeugt man ein neues
Verzeichnis auf dem System und kopiert
alle Dateien inklusive Unterverzeichnisse
der Software dorthin. Das System fungiert nun als Server, und von jedem Client
kann mittels Web-Browser die Datei
jwt.htm in das neue Directory als URL
eingegeben werden. Diese Nicht-GUIKomponente erlaubt dann eine Konfiguration über HTML.
Konfiguration nach Wahl
Administratoren konfigurieren “HOBLink JWT” lokal oder auf dem Web-Server durch Angabe von Parametern wie
Namen der Windows-Terminal-Server,
Ports, Fenstergröße, Load-BalancingVerhalten, Security-Einstellungen, Gruppen- und Abteilungszugehörigkeit. Die
Anwender erhalten anschließend
vom Administrator eine Web-Seite
im Internet oder Intranet. Dort müssen sie nur noch auf den entsprechenden Link klicken und sind mit einem
UNIX 12/2000
O P E N
Windows-Terminal-Server verbunden.
Lokal klickt man zum Start auf das Icon
oder wechselt unter Unix im Kommandozeilen-Modus in das richtige Directory und gibt “HOBLINKJWT” ein. Die
Konfiguration legt der Administrator
als cfg-File in das entsprechende Directory ab.
Die Software enthält eine wichtige
und kostenlose Load-Balancing-Komponente. Bei diesem Zusatzprogramm
handelt es sich um eine reine Windows32-Bit-Software, die als Dienst läuft.
Die Konfiguration bewerkstelligen Administratoren laut Hersteller mit wenigen Menüfenstern. Die Komponente
dient der Lastenverteilung, die gerade
bei Server-Farmen benötigt wird. Der
Client schickt dafür ein so genanntes
Broadcast an alle WTS-Systeme und
verbindet ihn automatisch mit dem Server mit der geringsten Auslastung. Alternativ erfolgt eine Verbindung zum
ersten Server, der antwortet oder der
User erhält eine Auswahlbox und bestimmt selbst, mit welchem Server er
verbunden wird.
Die Broadcast-Anfrage lässt sich
durch den Konfigurationspunkt “List of
Servers” auf eine Auswahl vordefinierter Server beschränken. Der Administrator bestimmt in diesem Fall, welche
Abteilungen oder Arbeitsgruppen welche Server zugeordnet bekommen (Bild
2). Beide Varianten enthalten die Möglichkeit des automatischen Reconnects
von getrennten Sitzungen.
Sicherheit
durch Verschlüsselung
Die integrierte Verschlüsselung
(RC4) des Terminal-Servers unterstützt
das HOB-Produkt vollständig. Für viele
Unternehmen steckt genau an dieser
Stelle das Sicherheitsrisiko. US-Firmen
hinterlegen immer noch ihre Schlüssel
bei der National Security Agency. Deshalb bieten die Zirndorfer eine optionale
Verschlüsselung auf Basis von SSL 3.0
mit maximal 128 Bit. Der Sicherheitsbeauftragte
kann
dabei
unter
RC2/RC4/DES/3DES und SHA-1/MD5
auswählen. Die Security-Lösung enthält
außerdem
Client-Authentifizierung
über Zertifikate. Als asymmetrisches
Bild 2. Der Administrator bestimmt,
welchen Abteilungen oder Arbeitsgruppen die Server zugeordnet werden.
Verfahren zum Schlüsselaustausch verfügt die Verschlüsselungslösung über
Diffie-Hellman-(DH-) und RivestShamir,-Adleman-(RSA-)Algorithmen.
Diese komplette PKI-Lösung sorgt für
eine “knacksichere” Verschlüsselung.
HOB entwickelt speziell für Unix und
Linux-Umgebungen zusätzlich ein
Unix-Windows-Terminal. Die Lösung
wird als Applikation auf passenden Systemen installiert oder zentral nach dem
Prinzip der Sun-Ray-“Station” ausschließlich auf dem Server. Verfügbar
ist die Software zu Beginn des nächsten
Jahres.
Mit seiner Web-to-Host-Lösung will
HOB eine ganzheitliche Lösung für
Multi-Server und Multi-User-Application-Providing anbieten. Die Java-Software unterstützt 3270, 5250, VT525,
Siemens 97801, HP700-Emulationen
und RDP und ICA für Zugriffe auf die
Terminaldienste. Somit installieren Unternehmen oder ASPs die Web-to-HostLösung zentral auf einem Web-Server,
und die Türen zu sämtlichen Servern
und deren Applikationen stehen anschließend offen. Die Java-Clients tragen dem großen Vorteil der zentralen
Installation bei Server-based-Computing-Konzepten Rechnung. Speziell
beim WTS ist mit der Integration von
Terminalfunktionen in das Basissystem
den meisten Anwendern aber noch nicht
gedient. Vielfältige Erweiterungs-Tools
für den WTS von verschiedenen Herstellern müssen das Konzept des Serverbased-Computings abrunden.
(Jürgen Hönig/jos)
31
KNOW-HOW
Programmierung von KDE-Anwendungen, Teil 1
Entwicklung
vereinfachen
Zur Entwicklung von Benutzeroberflächen (User
Interfaces) bietet die norwegische Firma Trolltech
das “Qt-GUI-Toolkit” an.
Auch das KDE-Team hat
sich vor einiger Zeit für
den Einsatz dieses Werkzeugs entschieden.
und etliche andere Tools (File-Manager “KFM” und Launch-Panel “Kpanel”) entwickelt.
Qt ist als plattformübergreifende
Klassenbibliothek implementiert. Die
Klassen stehen für verschiedene Beei “Qt” handelt es sich nicht triebssysteme zur Verfügung. Das API
nur um ein GUI-Toolkit, es ist (Application-Programming-Interface)
vielmehr ein Anwendungsrah- bleibt dabei gleich. Dies bedeutet, dass
menwerk (Framework), das verschie- eine für ein bestimmtes Betriebssysdene Utility-Klassen für ein ganzes tem geschriebene Anwendung leicht
Aufgabenpaket (Netzwerk, Thread, auf anderen Maschinen zum Laufen
Collection, Operation-System) ab- gebracht werden kann. Ein Entwickler
deckt. Auf Basis der Software wurde muss diese nur für die neue Plattform
zum Beispiel ein Fenstermanager kompilieren und mit der Qt-Bibliothek
(kwm) für die X-Window-Umgebung der entsprechenden Plattform verbinden. Dadurch ist
er in der Lage,
eine
Anwendung für mehrere Plattformen
auf Basis desselben SourceCodes zu entwickeln.
Da
sich Qt außerdem als extrem
portabel
erweist, kann der
Entwickler auf
Toolkits
wie
Motif
oder
MVC verzichten. Die QtBild 1. Kdevelop bietet eine Funktion, welche automatisch die
Bibliothek ist
Dokumentation zu einem Projekt generiert.
binärkompatibel
B
32
und unterstützt somit alle WindowVersionen. Jede Anwendung wird
durch grafische Elemente wie Schaltflächen, Fenster, Menüs oder Eingabefelder repräsentiert. Aus diesem Grund
ist ein GUI-Toolkit unerlässlich, um
eine grafische Anwendung auf Basis
der X-Window-Schnittstelle zu entwickeln. Qt ist komplett in C++ umgesetzt, somit ist die Bibliothek übersichtlicher und zudem wesentlich
schneller als das C-basierende Motif.
Der Einstieg in die KDE- und QtKlassen fällt Anfängern häufig
schwer, da die Dokumentation an manchen Stellen nicht besonders aussagekräftig ist. Deshalb sucht das KDETeam händeringend Dokumentatoren.
Zwar findet ein geschickter Entwickler
die benötigten Klassen, dennoch fehlen oft Detailinformationen. Für freie
Projekte bietet sich die “Qt Free Edition” von Trolltech an, die der GPL (General Public License) unterliegt. Die
Software lässt sich aus dem Web laden, ohne Einschränkung verwenden
und seit kurzem bei Bedarf auch abändern. Wer jedoch kommerzielle Projekte mit Qt anstrebt, muss die Lizenzgebühren für die Professional-Edition
zahlen. Der genaue Preis ist auf der
Trolltech-Site (trolltech.com) aufgelistet.
Konzepte von Qt
Die gesamte Qt-Architektur ist als
Emulationsschicht aufgebaut. Die plattformübergreifende
Klassenbibliothek
muss daher verschiedene mögliche Widgets implementieren. Das eigene API
stellt anschließend das Look-and-Feel der
darunter liegenden Plattform dar. Der gesamte Prozess läuft über diese Emulation.
Intern verwaltet Qt dynamisch alle visuellen Elemente. Dies ermöglicht dem Anwender eine Präsentation desjenigen
Look-and-Feels, welches die Applikation
gerade verwendet. Auch zur Laufzeit
lässt sich das Aussehen noch ändern. Als
Stilarten stehen Motif, CDE, Windows,
SGI und Platinum bereit.
Das API ist so aufgebaut, dass sich ei-
UNIX 12/2000
O P E N
KNOW-HOW
gene Stilarten nachträglich implementieren lassen. Somit kann eine Spezialanwendung ein individuelles Aussehen erhalten. Der objektorientierte Aufbau erleichtert zusätzlich die Arbeit. Alle visuellen Widget-Klassen leiten sich zum
Beispiel von der gleichen Basisklasse
QWidget ab. Dadurch sind alle Elemente
automatisch mit den gleichen nützlichen
Basisfunktionen ausgestattet.
QObject stellt die Basisklasse der zentralen Qt-Klassenhierarchie dar, von der
fast alle Qt-Klassen abgeleitet sind. Sie
bildet die Grundlage für alle grafischen
Benutzeroberflächenelemente. Darüber
hinaus ist die Klasse in der Lage, eine Reihe von aktiven Objektinstanzen innerhalb
einer Baumstruktur zu verwalten. Über
den Konstruktor der Klasse QObject gibt
der Entwickler an, von welchen “Eltern”
das neue Objekt abstammen soll. Dies
vereinfacht die Speicherverwaltung erheblich. Zudem kann der X-Server diese
Hierarchie zur Darstellung nutzen. Zusätzlich stellt QObject grundlegende Methoden zur Ereignisverarbeitung (Event
Handling) auf grundlegender Ebene bereit. Innerhalb der QObject-Klasse sind
dazu nur zwei Ereignisse (Events) definiert: Ein Ereignis, welches das Entfernen
oder Einfügen einer Objektinstanz meldet
und eines, welches in regelmäßigen Abständen über einen Timer aktiviert werden
kann. Zusätzlich verfügt QObjects noch
über Methoden, über die sich die Vererbungsstruktur von Klassen analysieren
lassen. Dies funktioniert aber nur, wenn
die Methoden von QObject abgeleitet
sind. Dieser Vertreter ist in der Lage, den
Namen einer Klasse zurückzuliefern oder
zu klären, von welcher Klasse ein Pendant
auf einer Stufenebene abgeleitet ist.
Qt enthält eine Reihe interner Features, die das aktive Betriebssystem
nicht aufweisen muss. So kann eine
Qt-Anwendung beispielsweise einen
Text rotieren lassen. Während Windows NT eine derartige Funktion nativ
enthält, dient Qt bei Windows95/98
als Basis. Da die Bibliothek nicht von
externen Ressourcen abhängt, lassen
sich alle GUI-spezifischen Aspekte
außerdem zur Laufzeit ändern. Über
die grafischen GUI-Elemente hinaus
bietet Qt noch weitere nützliche
Fähigkeiten:
– Spezielle Klassen und Methoden, welche außerhalb des grafischen Repräsentationsbereichs liegen;
– Benutzerinteraktionen werden über virtuelle Methoden und dem erweiterten
Konzept von Signalen und Slots realisiert;
– vordefinierte GUI-Elemente, deren
Aufgabe es ist, visuelle Elemente zu erzeugen;
– standardisierte Dialoge, die bei jeder
Anwendung zum Einsatz kommen (wie
die Dialoge für “Datei Öffnen” oder “Datei Speichern”).
Flexible Ereignisbehandlung
Bild 2. Mit dem KDE-Wizard lässt sich schnell und einfach ein solides Grundgerüst für eine Anwendung generieren.
34
Die Ereignisbehandlung ist in
Toolkits und
Betriebssystemen oft fehlerträchtig.
Deshalb haben die Entwickler von
Qt einen einfachen aber
sehr
leistungsfähigen
Mechanismus
zur Ereignisverarbeitung
implementiert.
Nach den Regeln der Objektorientierung sollte der Anwendungscode immer völlig unabhängig aufgebaut sein
und dabei verschiedene Komponenten
wiederverwenden. Genau an diesem
Punkt setzt Qt an, um die Kopplung
zwischen Komponenten zu verhindern. So werden Signale nicht mehr an
konkrete Objekte versandt, sondern an
unabhängige Slots. Das Signal-SlotKonzept hilft dem Anwendungsentwickler, die Kommunikation zwischen
Objekten besser zu beherrschen. Unter
anderem erlaubt es Objekten, anonyme
Signale auszusenden, wobei damit andere Slot-Funktionen weiterer Objekte
ausgeführt werden. Das Konzept geht
weiter als die traditionellen Callbacks
unter Motif und bietet eine Reihe von
Vorteilen:
– Für jede Klasse lässt sich eine beliebige Anzahl von Signalen und Slots
definieren.
– Die Nachrichten, die verschickt werden, können über eine beliebige Zahl
von Argumenten verfügen und einen
beliebigen Typ repräsentieren.
– Ein Signal kann mit einer Reihe von
Slots verbunden werden. Die Nachricht wird somit jedem angeschlossenen Slot zugestellt.
– Ein Slot kann mehrere Signale von
verschiedenen Objekten erhalten. Eine
Verbindung zwischen Signalen und
Slots lässt sich dynamisch aufbauen
und jederzeit wieder löschen. Sobald
ein Objekt vom Typ QObject gelöscht
wird, entfernt der Destruktor automatisch die bestehenden Verbindungen
(Signal/Slot).
– Alle Klassen, die ein Signal oder einen Slot definieren, müssen von der
Basisklasse QObject erben.
Sobald ein QObject ein Signal entgegennimmt, wird diejenige SlotFunktion aufgerufen, mit der das Objekt verbunden ist. Entsprechende Parameter vom auslösenden Objekt gehen an die Slot-Funktion über. Letztlich ist die Erstellung eines Signals
nichts anders als ein simpler Funktionsaufruf, jedoch mit dem Unterschied, dass das rufende Objekt (QObject) keine Information darüber besitzt, welche Slot-Funktion bei einem
Object aufgerufen wird. Das beschrie-
UNIX 12/2000
O P E N
bene Konzept erlaubt es, anwendungsunabhängige und wiederverwendbare
Klassen zu realisieren. Die gesamte
Logik einer Applikation steuert der
Entwickler darüber, wie Signale und
Slots miteinander verbunden sind.
Diese Vorgehensweise regelt außerdem das Verhalten der Anwendung zur
Laufzeit.
Der Signal-Slot-Mechanismus ist
“typsicher” implementiert. Sollte eine
Anwendung versuchen, ein Signal an
einen Slot mit falschem Parametertyp
zu verbinden, wird eine Error-Nachricht erzeugt und die Verbindung ignoriert. Der Mechanismus ersetzt damit
die traditionelle Callback-Technik.
Das Zusammenwirken von Signalen
und Slots lässt sich am besten anhand
eines Beispiels zeigen, etwa einer Anwendung mit einem Dialog, welcher
beendet wird, sobald der Nutzer die
Schaltfläche “OK” drückt. Der Entwickler wird unter Qt die Klassen
QDialog und QPushButton nutzen.
Die QPushButton-Klasse enthält als
Standard das Signal clicked(), welches
ausgesendet wird, sobald der Benutzer
den Schaltknopf betätigt. Die QDialog-Klasse verfügt über die DefaultSlot-Funktion accept(), welche den
Dialog beendet und schließt. Mit Hilfe
dieser Elemente kann der Entwickler
die gewünschte Funktionalität erzielen, indem er das clicked()-Signal des
QPushButtons mit der accept()-SlotFunktion des QDialog-Objekts verbindet. Der entsprechende Code hierzu
sieht wie folgt aus:
//Anlegen der Objekte
QDialog *d = new Qdialog(»Dialog«);
QPushButton *b = new PushButton(»Beenden!«);
connect(b, SIGNAL(clicked()),d,SLOT(accept()));
Die neueste Version 1.2 von Kdevelop lässt sich vom Internet-Server [2]
laden. Dort stehen Pakete verschiedener Distributionen zum Download zur
Verfügung. Da die meisten Anwender
sich jedoch für die Quellen entscheiden, sind Informationen zur Übersetzung und Einrichtung der KDevelopSourcen ebenfalls hilfreich.
Vorsichtige Naturen sollten ohnehin
nicht die fertigen Pakete der Hersteller
UNIX 12/2000
O P E N
auswählen.
Meist lassen
sich mit diesen keine zusätzlichen
Patches einspielen oder
das
Programmverzeichnis angeben. Solche
Probleme umgeht ein Entwickler,
wenn er von
Beginn an mit
den Quelltexten arbeitet. Bild 3. Kdevelop enthält ein Dialogsystem, welches alle zu
Erst damit läs- einem Projekt gehörenden Dateien auflistet (Header, Quellen,
Dialoge).
st sich ein auf
eigene
Bed ü r f n i s s e a n g e p a s s t e s System KDE- oder GNOME-Anwendungen
einrichten. Sobald man kdevelop-1_2- realisieren lassen. Speziell für die Be1_ src. rpm von der H o m e p a g e nutzeroberfläche eignet sich das Tool.
www. kdevelop.com geladen hat, Den korrespondierenden Quellcode
steht die Installation mittels der Utili- generiert Kdevelop automatisch. Der
ties “kpackage” auf dem Linux-Sy- Aufbau des Werkzeugs ist übersichtstem an. Sourcen sollten jetzt im Ver- lich, da mittels Registerzungen alles
zeichnis /usr/src bereitliegen. Für die schnell erreichbar ist (Debugger, DoInstallation und Konfiguration von kumentation, Fehlermeldungsfenster,
Kdevelop ist es wichtig, als Super- Source-Code). Über die Menüebene
User zu arbeiten. Um den Quellcode wird der KDE-Application-Wizard genach den eigenen Vorstellungen zu startet, womit sich mittels verschiedekompilieren, gibt es eine Vielzahl von ner Dialoge ein Rahmencode für eine
Parametern zu dem Konfigurations- KDE- oder Qt-Anwendung generieren
Script ./configure. Dazu zählt pre- lässt. Ebenfalls über das Menü gelangt
fix=/usr/local/kdevelop/, mit dessen man in den GUI-Editor. Die EinstelHilfe das Programmverzeichnis von lungen für ein aktives Projekt werden
Kdevelop festgelegt wird. Mittels ma- über den Projektoptionsdialog vorgeke und make install schließt der Super- nommen.
User die Installation ab. Sollten
Der Benutzer ruft Kdevelop auf und
während der Kompilierung Probleme legt dann ein Projekt mittels des
auftauchen und die Qt-Bibliohtek Menüpunkts “Projekt/KAppWizard”
nicht gefunden werden, kann es sein, an. Als nächstes legt er im Dialog fest,
dass etc/d.so.conf entsprechend ange- welche Applikationsart er erzeugen
passt werden muss. Manchmal genügt will. In den meisten Fällen genügt eine
es auch, vor jeder neuen Kompilierung normale Qt-Anwendung, also der Eindie Anweisung rm config.cache und trag “Qt Normal”. Dann folgt der Naanschließend make clean auszuführen. me des Projekts in Großbuchstaben,
beispielsweise “Test”. Zusätzlich kann
Das Entwicklungssystem
man noch Autorenname, Versions“Kdevelop”
nummer und ein Programm-Icon angeben. Mit “Fertig” wird das gewünschte
Mittlerweile gibt es auch RAD- Projekt angelegt.
(Alexander Scheb / jos)
Tools unter Linux. Hierzu zählt “KDevelop” mit dessen Hilfe sich schnell
Literatur:
35
KNOW-HOW
Bildbearbeitung mit GIMP, Teil 1
Perfekt malen
und mehr
Das freie Grafikprogramm GIMP glänzt mit einem
Funktionsumfang, der den Hobbyanwender in vielen
Fällen förmlich erschlägt. Um das Werkzeug effektiv
Bild 1. Auf der Web-Site von GIMP stehen neben dem Programm selbst auch etliche
nützliche Hilfsmittel zum Download bereit.
einzusetzen, genügen jedoch schon wenige
grundlegende Kenntnisse.
A
ls frei verfügbares Bildbearbeitungsprogramm liegt
“GIMP” (GNU Image Manipulation Program) inzwischen jeder Linux-Distribution bei. Zusätzlich läuft
die Software auf nahezu allen UnixPlattformen und steht seit einiger Zeit
auch unter MS-Windows zur Verfügung. Mit GIMP kann man nicht nur
Pixelbilder manipulieren, das Programm lässt sich auch zum Malen von
Grafiken einsetzen. Mittels der offengelegten Programmierschnittstellen
36
hat die Open-Source-Gemeinde die ursprünglichen Basisfunktionen vielfältig erweitert: GIMP wird wegen seiner
Leistungsfähigkeit häufig auch als
“Kostenloses Photoshop” bezeichnet.
Anwender können GIMP über verschiedene Quellen beziehen: zum einen vom Distributor eines Linux-Systems; zum anderen auch als Download über die GIMP-Home-Page
“www.gimp.org”.
Installation und
technische Basis
Zunächst sollte man mit Hilfe des
Package-Managers der Linux-Distribution überprüfen, ob das Grafikpro-
gramm bereits auf dem System vorhanden ist. Dazu biete sich der für die
Distribution vorgesehenen Paketverwalter an. Am gängigsten sind der
Redhat-Package-Manager mit dem
Programm “rpm” und die Debian-Paketverwaltung, welche aus den drei
Programmen “dpkg-deb”, “dpkg” und
“dselect” besteht. Beim Redhat-Package-Manager erhält der Anwender
mittels des Befehls “rpm -qa | grep
gimp” bzw. unter Debian “dpkg -l |
grep gimp” eine Auflistung, welche
Pakete bereits installiert sind. Alternativ lässt sich ebenfalls mittels einem
der Befehle “find / -name gimp*|more” oder “locate gimp” eine globale
Suche unabhängig von der Paketverwaltung durchführen. “find” durchsucht die aktuellen Dateien im gegenwärtigen Zustand, während “locate”
sich eines Indices bedient, der täglich
zu einer bestimmten Uhrzeit oder
beim Systemstart erzeugt wird. Aufgrund des Zugriffs auf einen Index ist
“locate” sehr viel schneller als ein
“find”-Befehl, dieser liefert dafür jedoch aktuellere Ergebnisse.
Ein GIMP-System besteht mindestens aus dem Basispaket “gimp-1.*.*”
und den zugrundeliegenden Libraries,
die bei Debian in “libgimp-1.*.deb”
beziehungsweise beim Redhat-Package-Format
in
“gimp-libgimp1.*.rpm” enthalten sind. Wegen der
Leistungsfähigkeit der optionalen
Plug-ins, die über das Paket “gimp-data-extras-1.*.*” verteilt werden, empfiehlt es sich, diese ebenfalls zu installieren. Für die Wildcard “*” ist die jeweils benötigte Versionsnummer und
die gültige Extension des verwendeten
Package-Managers einzusetzen.
Im Bedarfsfall – etwa für Debianoder Corel-Linux – kann man das “alien”-Tool benutzen, um ein anderes
vorliegendes Package-Format in die
für die jeweilige Linux-Distribution
erforderliche Form zu konvertieren.
Dieses Verfahren sollte nur für Anwendungsprogramme eingesetzt werden, die nicht systemnah arbeiten. Das
“alien”-Tool macht bestimmte Annahmen, um ein Package-Format aus einem anderen abzuleiten. Sorgfältige
Anwender sollten deshalb nicht versu-
UNIX 12/2000
O P E N
chen, betriebssystemnahe Pakete umzuwandeln und auf ihrem Linux-System zu installieren, um unvorhersehbare Folgen zu vermeiden. Zusätzlich
steht im Web unter “http://manual
.gimp.org/download/” oder bei den Linux-Distributoren die Dokumentation
von GIMP in verschiedenen Dateiformaten zur Verfügung. Dazu sucht man
im Web einfach nach den Dateinamen
“GimpUsersManual_*.*” oder “gimpmanual-*.*”. Existiert bereits eine veraltete GIMP-Version und will ein Nutzer lediglich auf die aktuelle Version
wechseln, so sollte er über den FTPServer seines Distributors prüfen, ob
dieser ein Update-Package anbietet:
Ein binärer Patch ist in der Regel viel
kleiner und einfacher zu installieren.
Eine GIMP-Installation teilt sich in
das
Systemverzeichnis
“/usr/*/
gimp/*” und das benutzereigene Verzeichnis “/home/<Username>/.gimp<Versionsnummer>” auf. Im Systemverzeichnis befinden sich eine Vielzahl von “rc”-Dateien, in denen die
Konfiguration der systemweit gültigen
Einstellungen festgehalten ist. Im Bedarfsfall können Systemvorgaben
durch benutzerspezifische Preferences
überschrieben werden. Derart vorgenommene Änderungen gelten jedoch
erst bei einem Neustart. Die wichtigsten “rc”-Dateien stellen “gimprc”,
“menurc”, “pluginrc” und “printrc”
dar (Tabelle 1). Aus Administrationssicht ist die Bedeutung der Konfigurations-Directories “bruches”, “palettes” und “scripts” ebenfalls von Interesse. Abhängig von der Art der Einträge verwendet GIMP den Inhalt dieser
Unterverzeichnisse als Ergänzung
oder zur Initialisierung der systemweiten Gültigkeit.
Wo einzelne GIMP-Ressourcen abgelegt werden, zeigt die Installationsroutine dem Benutzer beim Einrichten
des Programms an. Zusätzlich kann
ein Interessierter die GIMP-Einstellungen einsehen: Hierzu öffnet man
über das File-Menü der Toolbox den
Eintrag “Preferences/Einstellungen”
und wählt im dann erscheinenden
Fenster des Icon-Baums “Categories/Kategorien” den Eintrag “Directories/ Verzeichnisse” aus. Temporäre
Dateien legt GIMP in das “tmp”-Un-
UNIX 12/2000
O P E N
terverzeichnis einer GIMP-Installation ab. Um nicht mehr benötigten Plattenplatz freizugeben, lassen sich bei
Bedarf die dortigen “gimp<#>.<#>”Dateien löschen. Das Verzeichnis für
temporäre GIMP-Dateien kann der
Anwender selbst über das Menü “File>Preferences>Directories/Datei>Ei
nstellungen>Verzeichnisse” der Toolbox durch Eintrag im Feld “Temp
dir/Temporäres Verzeichnis” festlegen. GIMP verwendet für schnelleres
Arbeiten eine Auslagerungsdatei, die
für ein großes Bild leicht mehrere 100
MByte einnehmen kann. Deshalb sollte das Auslagerungsverzeichnis von
GIMP (siehe Feld “Swap dir/Auslagerungsverzeichnis”) auf ein Verzeichnis eines Mediums verweisen, das über
ausreichenden Speicherplatz verfügt.
Basiskenntnisse für eine
individuelle Übersetzung
Stehen für das eingesetzte Unix-Derivat keine geeigneten Packages im
Binärformat zur Verfügung oder will
man selbst an der Weiterentwicklung
von GIMP teilnehmen, lässt sich der
Quellcode (“gimp-1*.tar.[gz | bz2]”
beziehungsweise “gimp-data-extras1*.tar.[gz | bz2]”) aus dem Web besorgen. Allerdings muss das Unix-System
zur Übersetzung als Entwicklungsum-
Bild 3. Auf der Gimp-Site im Internet
lassen sich mehrere Beispiele handwerklich ausgereifter Produktionen
begutachten.
gebung eingerichtet sein. Dies setzt sowohl die Installation einer C-Programmierumgebung und der erforderlichen
Header-Files des Betriebssystems als
auch eines X-Window-Systems voraus. Zusätzlich sollte man die Abhängigkeiten zwischen den von GIMP
verwendeten Libraries kennen, um eine Kompilierung erfolgreich durchzuführen (Tabelle 2).
Vor dem eigentlichen Übersetzen
empfiehlt es sich, ein bereits existierendes GIMP-System zu entfernen.
Insbesondere dürfen keine Dateien
oder ins Leere führende Verweise in
den
gängigen
Verzeichnissen
(“/usr/lib”, “/usr/include”, “/usr/bin”)
vorhanden sein. Falls man mehrere
GIMP-Versionen parallel betreiben
Bild 2. Eine genügend große Bildschirmarbeitsfläche erleichtert den Umgang mit
GIMP bei professionellem Einsatz erheblich.
37
KNOW-HOW
Bild 4. Zu den bekanntesten GIMP-Grafiken gehört sicher das Linux-Logo.
will, bietet es sich an, das neu übersetzte GIMP-System in ein völlig anderes Verzeichnis als die Standard-Installation einzurichten. Hierfür eignet
sich das Directory “/opt/gimp-<Versionsnummer>”. Zur entsprechenden
Konfiguration der Installationsroutinen verwendet man die “--prefix”-Option wie nachfolgend beschrieben.
Der Compile-Vorgang kann nach einem genau festgelegten Schema
durchgeführt werden: Entpacken,
Konfigurieren, Make und Installation.
Zuerst ist das Package mittels [gzip |
bunzip2] beziehungsweise tar zu entpacken; danach erfolgt die Konfiguration mit dem Shell-Script “./configure”, diesem übergibt man als Parameter “--prefix=<installationsverzeichnis>”. Die Zeichenkette “<installati-
onsverzeichnis>” ist entsprechend der
Installationsanforderungen zu füllen.
Eventuelle Fehlermeldungen schreibt
“configure” in die Datei “config.log”.
Abhängig von der eingesetzten LinuxDistribution kann ein “ldconfig” zur
Aktualisierung der Links und Caches
für die Shared-Libraries erforderlich
sein. Nach fehlerfreier Abarbeitung
des Shell-Scripts startet man mittels
“make” die Übersetzung und das Linken der Objektbibliotheken. Durch
den Befehl “make install” lässt sich
die Installation des jeweiligen Package
vornehmen. Beim Übersetzen der
Packages ist folgende Reihenfolge zu
beachten: glib, PDL (falls nicht bereits
installiert), GTK, imlib (falls nicht bereits installiert), Gtk-Perl, das passende GtkXmHTML (falls nicht bereits
installiert) und zum Schluss GIMP.
Grundtechniken der
effektiven Bildbearbeitung
Öffnet man im Arbeitsfenster eines
Bildes das Kontextmenü, so wird sofort die Vielzahl der Funktionen zur
Bildmanipulation ersichtlich. Zusätzlich kommen noch eine Menge an
Werkzeugen und Plugins hinzu, die
man über die Hilfsmittelpalette aktivieren kann. Nützliche Ratschläge
zum Arbeiten mit GIMP zeigt das
Fenster “Tip of the Day/Tip des Tages” an, das sich beim Starten von
Dateiname
Erläuterung
gimprc
Speichert die vom Preferences-Dialog erreichbaren
Einstellungen; dabei handelt es sich vor allem um benutzerspezifische Vorgaben.
Enthält die Tastaturkürzel für verschiedene GIMP-Menüs;
um Photoshop-kompatible Shortcuts zu erreichen, kann die
Datei “ps-menurc” aus dem systemweiten GIMP-Verzeichnis
genutzt werden.
Stellt eine Liste aller installierten Erweiterungen beziehungsweise Plug-ins von GIMP dar.
Wird vom Print-Plug-in benutzt, um Informationen über die
Drucker-Queues zusammen mit individuellen Benutzereinstellungen abzulegen.
In diesem Verzeichnis sichert GIMP die Definition benutzerspezifischer Pinsel (ergänzend).
Dieses Unterverzeichnis wird von GIMP zur Initialisierung der
Systempaletten verwendet.
GIMP durchsucht dieses Directory ergänzend zur Systeminstallation, um vom Benutzer erstellte Scripts anzuzeigen.
menurc
pluginrc
printrc
bruches
palettes
scripts
Tabelle 1. Einige ausgewählte rc-Dateien beziehungsweise Unterverzeichnisse
38
GIMP automatisch öffnet. Eine Übersicht zu allen Tipps findet der Anwender in der Datei “gimp_tips.txt”, die
das
Systemverzeichnis
“/usr/*/
gimp/*” enthält. Jedem Neueinsteiger
fällt es bei bekannter Aufgabenstellung in der Regel schwer zu entscheiden, welche Menüfunktionen oder
Werkzeuge am besten anzuwenden
sind. Kennt man jedoch die grundlegenden Arbeitstechniken der Bildbearbeitung und deren Zusammenspiel, so
wird man feststellen, dass die Arbeitsschritte auf gewissen Grundprinzipien
basieren. Um eine Bildmanipulation
oder -montage effektiv auszuführen,
ist dieses Wissen entscheidend.
Eine wichtige Arbeitstechnik stellt
die Organisation eines Bildes in Auswahl (Selection) und Ebenen (Layers)
dar. Eine weitere ist das “Freistellen”
von Objekten, das heißt das Herauslösen eines Motivs aus einem Bild, um es
in anderen Bildern oder Programmen
weiterzuverarbeiten. Hinzu kommen
Vorgehensweisen der Bildgestaltung,
um zum Beispiel Fotos zu retuschieren
oder Fehler im Bild auszubessern.
Ebenfalls hilfreich sind Arbeitstechniken der Bildmontage, etwa wie man
zusätzliche Objekte in Bilder realitätsnah aufnimmt beziehungsweise vorhandene Bilder zu einem einheitlichen
Gesamtbild kombiniert.
Den Manipulationsbereich
einschränken
Die Selektionswerkzeuge der Toolbox
ermöglichen es auf verschiedene Art und
Weise, Ausschnitte eines Bildes als Auswahlbereich festzulegen. Der dadurch erhaltene Arbeitsbereich wird von gestrichelten Linien in der GIMP-Terminologie mit “marschierenden Ameisen” umflossen. Alle danach folgenden Manipulationen, die mit dem Bild durchgeführt
werden, wirken sich nur auf diesen Auswahlbereich innerhalb der gestrichelten
Linie – der so genannte Eingriffsstelle –
aus. Das Gegenstück zu einer Auswahl
wird als “Maske” bezeichnet, hierunter
versteht man einen abgedeckten Bereich
eines Bildes, der von allen Veränderungen geschützt ist. In den ersten beiden
Piktogrammreihen der Hilfsmittelpalette
und im “Select”-Menü findet man die
UNIX 12/2000
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wichtigsten dieser Selektionswerkzeuge.
Die Form der Auswahl (Rechteck/Quadrat, Ellipse/Kreis, Freiform, zusammenhängender Bereich, einzelne Pixel gleicher/ähnlicher Farbe, Umrisse im Bild,
Dreieck) wird durch das jeweils vom Benutzer selektierte Werkzeug bestimmt.
GIMP enthält als Auswahlwerkzeuge ein
Rechteck/Quadratwerkzeug,
Ellipse/Kreiswerkzeug, Lasso/Freihandauswahl,
Zauberstab/Fuzzy-Auswahl,
Pfad/Bézier-Auswahl und die intelligente
Schere. Welches dieser GIMP-Tools sich
am besten für eine Auswahl eignet, ist abhängig von der gegebenen Konstellation
im Bild. Nimmt man anfangs ein ungünstiges Werkzeug, so benötigt man mehr
Zeit bis der gewünschte Auswahlbereich
für die eigentlichen Manipulationsfunktion optimal selektiert ist. Ein neuer Auswahlbereich lässt sich durch Drücken von
Tastaturtasten in Kombination mit Maus
und Selektions-Tool erweitern oder verschieben. Sollte eine festgelegte Auswahl
im Bild nicht angezeigt werden, so kann
die Ursache durch eine nicht ausgewählte
Option “Selection/Auswahl” im Kontextmenü “View/Ansicht” des Bildfensters
liegen.
Mit dem Zauberstab (Fuzzy-Selection-Tool) selektiert man Bildausschnitte, die einen gleichen oder ähnlichen Farbwert besitzen. GIMP versetzt
den Zeichner in die Lage, den dabei zu
verwendenden Farbbereich selbst vorgeben zu können. Hierzu muss
zunächst bei den Optionen des Werkzeugs (öffnen sich durch Doppelklick
auf das jeweilige Tool) der Radio-Button “Sample Merged/Vereinigung abtasten” ausgewählt sein. Nach einem
einfachem Anklicken des Zauberstabs
in der Toolbox wird das Fadenkreuz
des Mauszeigers auf die Ausgangsfarbe positioniert. Anstatt nun in das Bild
selbst zu klicken, um die Selektion zu
starten, kann man vorher durch horizontales Ziehen des Fadenkreuzes bei
gedrückter Maustaste selbst bestimmen, welche Farben des gleichen Bereichs bei der Auswahl zu berücksichtigen sind. Durch zusätzliches
Drücken der <Shift/Umstell>- und der
<Ctrl/Strg>-Taste können Bereiche
von Farben hinzugefügt oder weggelassen werden. Der Zauberstab an sich
ist im Grunde nur hilfreich, wenn im
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Required Package
Erläuterung
Web-Verweis
Glib-*.tar.gz
Library für C-Routinen; wird
von GTK benötigt
Perl Data Language; ist zur
Ausführung von Perl-Scripts
notwendig
"The GIMP Tool Kit"/GTK:
Bibliothek mit der das
User-Interface von GIMP
programmiert wurde
Image File Libraries
(sind in der Regel installiert)
Eine Perl-Schnittstelle für GTK,
ist für die GIMP-PerlErweiterung erforderlich
gtk-XmHTML ist eine
GTK-Komponente, um HTML
darzustellen (Suse)
Dieses Package entspricht
den Gnome-Basisbibliotheken,
die das Gnome-”gtkxmhtml
(HTML)”-Widget enthalten
Enthält das Gnome“gtkxmhtml (HTML)”-Widget
(Debian)
www.gtk.org
PDL*
Gtk+*.tar.gz
Imlib*
Gtk-Perl-*.tar.gz
Gtk-XmHTML
Gnome-libs-*.tar.gz
Libgtkxmhtml
www.CPAN.org
www.gtk.org
Home-Page
Ihres Distributors
www.gtk.org
www.suse.de
www.gnome.org
www.debian.org
Tabelle 2. Abhängigkeiten zwischen den von GIMP verwendeten Bibliotheken
Bild Farbbereiche vorliegen, die in
ihren Farbwerten sehr nahe beieinander liegen. Dieser Sachverhalt kann
zum Beispiel beim Hintergrund eines
Bildes vorliegen.
Ähnlich verhält es sich mit der intelligenten Schere: Diese versucht, die
Umrisse oder die Kanten eines Objekts im Bild zu erkennen. Zu Beginn
der Auswahl ist zunächst eine Linie
um die Pixel zu ziehen, die sich sehr
nahe an den eigentlichen Umrissen befinden. Die während der Auswahl gezogene Linie springt dann an eine
Kante um die Pixel, bei denen es sich
nicht um die gleichen Farbwerte handelt. Anders ausgedrückt: Die intelligenten Schere nimmt Pixel des Bildes
in den Auswahlbereich auf, die einen
ausreichenden Unterschied im Farbwert zu den sie umgebenden Bereichen haben. Deshalb eignet sich die
intelligente Schere nur zur Auswahl
von Objekten, deren Ränder durch einen hohen Kontrastwert von ihrem
Umfeld getrennt sind. Liegt diese
Ausgangssituation nicht vor, so treffen Zauberstab und intelligente Schere mit Sicherheit keine für den Einstieg geeignete Auswahl.
Jedes Auswahlwerkzeug verfügt
über Optionen, mit denen man das Se-
lektionsverhalten (etwa bei der intelligenten Schere die Kantendeckungsschwelle) beeinflussen kann. Durch
Doppelklick auf das Werkzeug in der
Hilfsmittelpalette legt man deren Einstellungen fest. Im Falle der intelligenten Schere können die Optionen
“Edge Detect Treshold/Schwellwert,
um Kanten zu finden” und “Curve Resolution/ Glattheit der resultierenden
Kurve” hilfreich sein. “Edge Detect
Treshold/Kantendeckungsschwelle”
regelt die Toleranz des Scherenwerkzeugs beim Einbeziehen anderer
Farbwerte für das Finden der Kanten.
“Curve Resolution/Glattheit der resultierenden Kurve” stellt die Form
für die Kurvenbildung ein: Eine niedrige Einstellung erzeugt zackige Kanten, während eine höhere zu einer
weicheren, glatten Kurve führt. Bei
den anderen Auswahlwerkzeugen lassen sich Treppeneffekte durch “Antialiasing/ Kantenglättung” verhindern; einen Ausblendeffekt (weicherer Rand, das heißt weicher Übergang
zwischen Auswahl und angrenzendem Bereich) erreicht man durch
“Feather/Ausblenden”; wobei die Option “Feather Radius” die Breite des
Ausblendbereichs bestimmt.
(Renate und Manfred Simon/jos)
39
64-BIT-UNIX
High-end-Unix-Derivate im Leistungsvergleich
Mit 64 fängt
das Leben an
Auf 64-Bit-Plattformen können die Unix-Derivate der
wichtigen Hersteller ihren Vorsprung gegenüber anderen Betriebssystemen vor allem beim Umgang mit
großen Datenmengen ausspielen. Auch im marketingträchtigen Punkt Skalierbarkeit bieten die Produkte der Big Player durchweg starke Leistungen –
jedoch mit kleinen aber feinen Unterschieden.
Bild 1. Durchweg hohe Leistung: In der Gesamtwertung der DHBA-Analyse liegt
das 64-Bit-Unix von IBM vorn.
P
rofitiert ein Fiat Punto mit 50 PS
vom Know-how der Ingenieure,
die sich um Michael Schumachers Ferarri-Boliden kümmern? Hat
uns die Raumfahrt mehr als die berüchtigte Teflon-Pfanne gebracht? Warum
benötigt ein Unternehmen eine ITPlattform auf Basis einer 64-Bit-Architektur, wenn keine wissenschaftlichen,
sondern geschäftsorientierte Berechnungen durchgeführt werden müssen?
Die Technik, die noch vor wenigen Jahren mit dem Ruch der Esoterik behaftet
war, wandelte sich über eine Phase des
absoluten High-ends zu Produkten, die
40
heute von allen wichtigen Herstellern
angeboten werden – und zwar für handfeste und praktische Anwendungen, die
im Unternehmensalltag ständig benötigt werden. Dem Antiblockiersystem im Mittelklassewagen entspricht
die oft verlangte Fähigkeit eines UnixSystems mit Dateigrößen umzugehen,
die vor zehn Jahren noch als Utopie abgetan wurden. 64-Bit-Unix-Derivate
gehören zwar noch immer zu den Hochleistungsplattformen, im Bild des Autobaus verkörpern sie jedoch ganz “normale” leistungsfähige Modelle vom
Fließband.
Ein wichtiges Kriterium für die
Brauchbarkeit eines Systems ist neben
dem Handling großer Datenmengen auch
die Skalierbarkeit. In diesem Punkt weisen die Unix-Derivate der großen Hersteller recht deutliche Unterschiede auf,
was sich dementsprechend in ihrer Eignung für Rechner-Cluster und Maschinen
mit vielen Prozessoren niederschlägt. Zu
den Haupt-Playern im Markt gehören Sun
Microsystems, SGI, IBM, Hewlett-Packard und Compaq. Die Produkte dieser
Hersteller haben die Analysten von D.H.
Brown Associates (DHBA) in einer aktuellen Untersuchung unter die Lupe genommen. Ein Kopf-an-Kopf-Rennen lieferten sich dabei “Solaris 7”, “Irix 6.5”,
“AIX 4.3.3”, “HP-UX 11.0”, und “Tru64
Unix 5.0”.
Nach Meinung vieler Fachleute kann
ein Betriebssystem mit 64-Bit-Architektur seine Vorteile besonders in Umgebungen ausspielen, in denen die Leistungsfähigkeit vom Zugriff auf große Datenbanken abhängt. 64-Bit-Systeme sind in
der Lage, den Index auch großer Datenstrukturen vollständig in den Speicher zu
laden. In manchen Fällen gilt dies sogar
für den Datenbankinhalt selbst, was dann
eine weitere Steigerung der Zugriffsgeschwindigkeit zur Folge hat.
Verschiedene Untersuchungen liefern
zunächst eine grobe Abschätzung darüber, wie sich das zu erwartende Leistungsplus im Vergleich mit 32 Bit in Zahlen fassen lässt: Der grundsätzlich mögliche Wert eines etwa rund zehnmal
schnelleren Datenzugriffs auf die Festplatte stellt eher eine theoretische Marke
dar. Realistisch und mit Benchmarks
(zum Beispiel TPC) belegt, dürfen Anwender eine Steigerung zwischen zehn
und 200 Prozent erwarten.
Grundsätzlich lässt sich die Unterstützung, die ein Betriebssystem für 64-BitPlattformen bietet, in vier aufeinander
aufbauende Kategorien einteilen:
– Das OS läuft auf Systemen mit 64-BitCPU. In Frage kommen zum Beispiel Alpha-Prozessoren, Mips, PA-RISC, PowerPC und UltraSparc. Die aktuellen Intel-x86-Bausteine verwenden Befehlssätze von 32 Bit. Pentium Pro und Pentium
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II Xeon unterstützen eine physische Speicheradressierung von 36 Bit, das heißt
maximal 64 GByte RAM.
– Unterstützung großer Speicherbereiche
(Storage): Mit Hilfe der 64-Bit-Architektur lassen sich Storage-Elemente mit einer Größe von mehr als 4 GByte ansprechen, also große Dateisysteme und Dateien. Dazu gehören entsprechende RAIDKonfigurationen, die sogar mit bis zu 4
TByte zurecht kommen müssen. Außerdem sind API-Funktionen nötig, die es
Applikationen ermöglichen, den 64-BitBereich zu adressieren.
– Unterstützung großer physischer Arbeitsspeicherbereiche (Memory): Mehr
als 4 GByte lassen sich ansprechen. Diese
Fähigkeit kann erst dann den vollen Nutzen ausspielen, wenn gleichzeitig der Zugriff auf den virtuellen Arbeitsspeicher
ebenfalls mit 64 Bit erfolgt.
– Unterstützung großer virtueller Arbeitsspeicherbereiche: Applikationen laufen
komplett im 64-Bit-Adressraum. Nach
Ansicht von Experten gilt dieses Kriterium als entscheidender Punkt dafür, ob ein
Bild 2. Höchstnoten: Solaris 7 schneidet in puncto Skalierbarkeit am besten ab, verliert jedoch bei anderen Kriterien.
Betriebssystem tatsächlich vollständig
“64-Bit-fähig” ist.
Um die Fähigkeiten eines Hochleistungsbetriebssystems zu beurteilen,
genügt es nicht, allein die Software einer
Prüfung zu unterziehen. Unix-Derivate
der High-end-Klasse stellen äußerst komplexe technische Gebilde dar und sind
entsprechend für spezielle Hardware optimiert. Dies gilt vor allem für den Betrieb
von Maschinen mit vielen Prozessoren
oder den Verbund mehrerer Rechner als
Cluster. Ein Vergleich von Unix-Derivaten der obersten Leistungsklasse spiegelt
daher auch immer das gesamte technische
Know-how eines Herstellers bei Soft-
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64-BIT-UNIX
Bild 3. Benchmarks: Informationen zu aktuellen Ergebnissen findet man zum Beispiel auf der Ideas-Site (www.ideasinternational.com).
und Hardware wider. Die Spezialisierung
der Plattformen erschwert jedoch auch
den Einsatz objektiver Test-Suites, deren
Ergebnisse zum Beispiel stark davon abhängen, ob ein technisch-wissenschaftlicher oder kommerzieller Hintergrund abgefragt werden soll.
Zu den frühen Vorreitern in der 64-BitTechnik zählte Digital Equipment, wo
die Techniker das Betriebssystem von
Beginn als vollständige Umgebung mit
der hohen Rechenpräzision auslegten.
Das sich nach der Übernahme nun in den
Händen von Compaq befindende Knowhow spiegelt sich heutzutage nach Meinung von Insidern auch in Tru64 Unix
wider, das aus Kundensicht die höchste
Funktionalität und die überzeugendste
Kompatibilitätsgarantie liefern kann. Zu
diesem Schluss kommen zum Beispiel
die Analysten von D.H. Brown Associates in ihrer in diesem Jahr erschienenen
Studie.
Das Compaq-Unix-Derivat nimmt in
der Rangliste der Analyse den zweiten
Platz ein, knapp hinter AIX 4.3.3 aus dem
Haus IBM und vor den Konkurrenten
Hewlett-Packard, Sun Microsystems und
SGI. Für den Kunden beruhigend ist allerdings die Tatsache, dass alle Mitbewerber
dicht beieinander liegen und mit Noten
zwischen “gut” und “sehr gut” einen
durchgehend hohen Qualitätsstandard beweisen (Bild 1).
In puncto Skalierbarkeit hat nach Ansicht der Forscher Solaris 7 die Nase vorn.
Das Urteil beruht auf einer breiten SMP-
42
Unterstützung, umfangreichen 64-BitFähigkeiten und ansprechenden Leistungen in den übrigen Bereichen. Bei ihrer
Untersuchung bewerteten die Analysten
unter anderem die Möglichkeit, Arbeitsund Massenspeicher oberhalb der Grenze
von 4 MByte anzusprechen. Wie bereits
erwähnt, gehört dazu auch das Handling
von großen Dateien, von großem physischen Speicher und der Umgang mit Prozess-Adressräumen jenseits der 4-GByteMarke.
Der SMP-Test (Shared-Memory Multiprocessing) bewertet in erster Linie die
Eignung eines Betriebssystems für Maschinen mit mehreren Prozessoren. Dies
betrifft in hohem Maße den Optimierungsgrad des Kernels. Die Zahl der maximal unterstützten CPUs kann dabei von
zwei bis zu mehr als 100 in NUMARechnern reichen.
Sinn und Unsinn
von Benchmark-Tests
Die D.H.-Brown-Experten stellen in
ihrem Report den Nutzen “traditioneller” Benchmark-Tests wie SPECint95
oder SPECfp95 zur Bestimmung der
SMP-Leistung in Frage. Der Grund
liegt in der Art der Job-Übermittlung
an das System: Beide Tests schicken
die abzuarbeitenden Tasks bevorzugt
seriell auf den Rechner und umgehen
so die Parallelverarbeitung schon von
Beginn an. Abhilfe schaffen Tests, die
die tatsächliche gleichzeitige Leistung
messen und sich in die beiden Bereiche
Technik und Geschäft unterteilen.
Anwender aus dem technischen Umfeld sollten sich nach Ansicht der Analysten zum Beispiel auf die Test-Suite “NAS
Parallel Series” verlassen, wenn die anwendungsbezogene Leistungsfähigkeit
von SMP-Systemen geklärt werden
muss. In diesen Bereich fallen unter anderem Applikationen zur Strömungssimulation oder die Berechnung von Finiten
Elementen. Die Ergebnisse solcher Tests
sind dann auch auf andere Verwendungszwecke übertragbar, wenn die algorithmische Basis vergleichbare Strukturen
aufweist.
Für Unternehmen, die ihre SMP-Plattform für Business-Anwendungen einsetzen, ergeben sich Kriterien, die stark von
denen der Ingenieure abweichen. Eine typische Applikation aus dem Geschäftsbereich benötigt einen wesentlich höheren
Anteil an Kommunikation zwischen den
einzelnen Prozessoren als eine technische
Berechnung. Damit einher geht ein nicht
zu unterschätzender Aufwand an zusätzlich zu übertragender Information, wobei
eben dieser Overhead manches System
unerwartet in die Knie zwingen kann.
Den meisten Business-Anwendungen
liegt eine Datenbank zugrunde, deren Betrieb eine intensive Datenein- und -ausgabe verursacht. Nötig ist außerdem ein effektives Cache-Management und eine
schnelle Kommunikation zwischen den
Prozessoren selbst.
Für die Lösung aus dem BenchmarkDilemma stehen nach Ansicht der
Analysten mehrere besser angepasste
Test-Suites zur Verfügung. “SPEC
int_ra te95” ist eine Variante des oben erwähnten SPECint-Checks, bei dem viele
Instanzen derselben Applikation parallel
auf der untersuchten Maschine laufen.
Unter der Bezeichnung “SPECWeb95”
liegt eine Version vor, die sich speziell für
eine Leistungsüberprüfung von Web-Servern eignet – etwa, indem das Verhalten
bei HTTP-Get-Requests festgehalten
wird. Die Tests “TPC-C”, “TPC-D” und
“TPC-H” beschäftigen sich in erster Linie
mit dem Transaktionsverhalten eines
Systems, wobei die C-Version datenbankbezogene Übertragungen misst. Die
beiden anderen Exemplare liefern Anhaltspunkte dafür, wie gut sich eine Platt-
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form für den Einsatz im Decision-Support eignet.
Skalierbarkeit als
Leistungskriterium
Das Leistungsspektrum in puncto Skalierbarkeit aller 64-Bit-Unix-Derivate
liegt hoch. Die DHBA-Fachleute vergeben in ihrer Untersuchung durchweg Noten von “gut” und besser, wobei Solaris 7
nahezu die höchstmögliche Wertung erreicht und Tru64 Unix 5.0 als einziges
Produkt unter der Sehr-Gut-Marke liegt
(Bild 2). Die Gründe, warum einzelne
Derivate in bestimmten Bereichen
zurückfallen, sind vielfältig. AIX 4.3
fährt Minuspunkte bei der maximal möglichen Dateigröße von 64 GByte ein, wo
es sich anderen Produkten beugen muss,
die teilweise mindestens 1 TByte unterstützen. Ein weiteres Manko des IBMBetriebssystems ist der Kernel, der in einer so genannten hybriden Architektur
im Inneren mit 32-Bit-Zeigern arbeitet.
64-Bit-Pointer, die von Applikationen
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verwendet werden, müssen dann als “64Bit-Cookies” behandelt werden, was bei
einigen Operationen zu einem Leistungsverlust führt. Pluspunkte sammelt AIX
nach Ansicht der Analysten dagegen bei
den Cluster-Fähigkeiten, was unter anderem auf den Einsatz von IBMs Hochverfügbarkeitslösung (HA) zurückzuführen
ist.
Die Skalierbarkeit von Hewlett-Packards HP-UX erhält in der Studie das
Prädikat “solide”. Auf der Habenseite
verbucht das Derivat zum Beispiel eine
ansprechende SMP-Unterstützung von
bis zu 32-Wege-Systemen. Alle vier 64Bit-Kriterien kann das HP-Derivat erfüllen, wobei es besonders bei der Größe
des maximal adressierbaren Arbeitsspeichers glänzt. Zu den Pluspunkten zählt
außerdem das so genannte “Memory
Windows”, das dazu eingeführt wurde,
große SAP-Systeme auf 32-Bit-Systemen zu ermöglichen. Mit Hilfe dieses
Features können sich Anwendungen einen Pool von mehr als 1 GByte Shared
Memory teilen, indem so genannte “se-
mi-private” Bereiche für jede Anwendung eingerichtet werden.
IRIX 6.5 bescheinigen die DHBA-Experten eine Skalierbarkeit, die die der
Konkurrenz übertrifft, da in SMP-Systemen eine größere Anzahl Prozessoren
und mehr Hauptspeicher unterstützt werden. Abstriche muss sich das SGI-Derivat
bei den Cluster-Fähigkeiten von Business-orientierten Anwendungen gefallen
lassen. Als eine Ursache sehen die Analysten die Konzentration des Herstellers auf
das technische Umfeld an. So existieren
beispielsweise noch keine Werte für die
TPC-C- und TPC-D-Benchmarks, da
SGI diese Tests bis zum Zeitpunkt der
Studie noch nicht auf den eigenen Plattformen durchgeführt hat.
Solche Ergebnisse kann Sun Microsystems mit Solaris 7 sehr wohl vorweisen
und damit begründen, dass die maximal
möglichen 64 Prozessoren zumindest eine gewisse Leistungssteigerung bewirken
können. Wie gut es um die Skalierbarkeit
tatsächlich bestellt ist – die Fachleute
messen die “Linearität” des Leistungszu-
43
64-BIT-UNIX
wachses mit steigender CPU-Zahl – lässt
sich jedoch nach Ansicht der DHBAFachleute aus dem Datenmaterial nicht
zwingend schließen, da die Tests durchweg mit unterschiedlichen Datenbanken
oder nicht vergleichbaren Plattformen liefen. Wie die Pendants von Hewlett-Packard und SGI ist auch Solaris 7 als 32und 64-Bit-Variante verfügbar. Die Entscheidung, welche Version zum Einsatz
kommt, muss der Administrator bei der
Installation treffen.
Die guten 64-Bit-Fähigkeiten und die
Reife der Cluster-Technik von Tru64 waren nach Ansicht der Forscher auch schon
in der Vergangenheit eine feste Größe. In
der Studie bemängeln sie allerdings, dass
das Unix-Derivat aus dem Haus CompaqDigital sein Skalierungspotenzial auf
SMP-Systemen der High-end-Klasse erst
noch unter Beweis stellen muss. In der
Tat lagen die zum Zeitpunkt der Studie
möglichen 14 Prozessoren am unteren
Ende der Skala, die von den Konkurrenten vorgegeben wurde. Mit dem Erscheinen neuer Hochleistungsrechner hat sich
die Situation bei Compaq allerdings verändert. Das Modell “GS320” nimmt 32
CPUs auf. Der Hersteller verbaut dabei
die Alpha-Prozessoren des Typs
“21264A” mit 731 MHz, der schneller als
seine Vorgänger auf den Memory-Bus
zugreift.
Kriterium:
Leistung pro Dollar
Im Datenblatt auf der hauseigenen
Web-Seite gibt Compaq noch keine TPCC-Werte für das GS320-Modell an, die
SPECint95- und SPECfp95-Zahlen unterscheiden sich nicht von denen für die
kleineren Pendants mit acht (“GS80”)
und 16 CPUs (“GS160”). Beim Linpacknxn-Test erreicht der 32-Wege-Rechner
mit 33,54 GFlops allerdings nach Herstellerangaben mehr als das Doppelte der
Marke, die das System mit 16 Prozessoren gesetzt hat.
Einen aktuellen Benchmark-Report liefert Compaq für den Decision-Supportbezogenen TPC-H-Test. Ein Alpha-Server GS320 mit 32 Prozessoren, 64 GByte
Arbeitsspeicher und 3,3 TByte Massenspeicher schafft dabei 4951,9 Composite QphH, was für “Queries-per-Hour”
44
Skalierbarkeit
Den Marketiers bei allen Herstellern gehen die Verkaufsargumente für gerade
das eigene Produkt selten aus. “Unser System skaliert besser als das vom Konkurrenten XY”, bekommt der mit dem Scheckbuch winkende Kunde in vielen
Fällen zu hören – und weiß meistens nur ungenau, was sein Gegenüber mit
dem Begriff meint, falls dieser selbst ahnt, wovon er redet.
Skalierbarkeit ist zunächst die Fähigkeit eines Systems, aus einem zusätzlichen
Ressourcenausbau auch höhere Leistung zu schöpfen. Was sich im wissenschaftlichen Jargon in diesem Punkt unter “Linearität” verbirgt, lässt sich durch
die einfache Faustregel “doppelter Einsatz ergibt doppelten Gewinn” aus-
Linearität als Idealfall: In der Praxis liegt der Leistungszuwachs unter der Geraden, die die direkte Proportionalität zur CPU-Anzahl beschreibt
drücken”. Ein 16-Wege-System leistet demnach bei perfekter linearer Skalierung
also das Zweifache seines Pendants mit acht Prozessoren und die Hälfte der 32Wege-Variante. In der Praxis liegen die Werte meist unter der idealen Geraden
(rote Kurve), weil der Overhead einen Teil der gewonnenen Leistung auffrisst.
Besonders in technischen Anwendungen, etwa der Wettersimulation oder der
Crash-Berechnung, muss eine große Menge Datenmaterials auf mehrere CPUs
oder Cluster-Knoten verteilt werden. Bei bestimmten Rechenoperationen hängen
die Ergebnisse auf einem bestimmten Knoten dann jedoch von den Nachbarresultaten ab, was eine zeitaufwändige interne Kommunikation zwischen den einzelnen Bausteinen erfordert.
Bei kommerziellen Anwendungen, denen häufig große, in Datenbanken abgelegte Informationsmengen zugrunde liegen, gewinnt oft ab einem bestimmten
Punkt der Datenaustausch mit dem Speichermedium die Performance-Oberhand
und macht den Zugewinn durch Rechenleistung zunichte. Im ungünstigsten Fall
tritt auch hier die Situation ein, die die Mathematik als “asymptotisches Skalieren” bezeichnet: Unabhängig davon, mit wie vielen zusätzlichen CPUs die Maschine bestückt wird, nähert sich die Leistungskurve einer waagerechten Grenzgeraden an, deren Wert sich nicht überschreiten lässt (schwarze Kurve).
(Dr. Jörg Schröper)
steht. Als Basis diente eine Informix-Datenbank (“8.30FC2”) unter Tru64. Die
Compaq-Techniker ordnen ihren Server
zwischen der IBM-Plattform “NUMA Q
2000” mit 64 CPUs und dem HewlettPackard-System “HP 9000 V2500” mit
32 Prozessoren ein. Der IBM-Rechner er-
reicht 7334,4 QphH zu einem Preis von
612 Dollar pro QphH. Das HP-Pendant
bleibt mit 3714,9 QphH unter den
GS320-Zahlen und kostet 1110 Dollar
pro QphH – was die Compaq-Maschine
um 136 Dollar unterbieten kann.
(Dr. Jörg Schröper)
UNIX 12/2000
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Programmierung des IA-64-Prozessors
Predication macht dem
Itanium-Chip Beine
Der parallelen Programmierung haftet für manchen
Entwickler noch immer ein magisches Flair an. Dabei
garantiert erst dieses Konzept, die Fähigkeiten der
kommenden CPU-Architekturen effizient nutzen zu
können. Der Prädikatsformalismus zeigt, was der
IA-64-Chip in dieser Hinsicht bietet.
S
eit dem vergangenen Jahr haben Hewlett-Packard und Intel
kontinuierlich Details der IA64-Archtektur veröffentlicht und damit Entwicklern Einblicke in die
EPIC-Programmierung
erlaubt.
Grundlegende Informationen zu diesem Thema findet man unter anderem
auf diversen Seiten der Hewlett-Packard-Web-Site (siehe Kasten “ZusatzInfos”) oder im Artikel “IA-64 und
EPIC” in der Januar-Ausgabe der
UNIXopen (Seite 45).
Die Verantwortlichen bei Intel strotzen zur Zeit nicht eben vor Optimismus, wenn es um den Zeitpunkt der
Auslieferung serienreifer Prozessoren
der neuen Machart geht. Immerhin
30.000 Prototypen der “Itanium”-CPU
haben die Chipbauer bereits an handverlesene Kunden verteilt, außerdem
gingen rund 5000 Software-Development-Pakete an Applikationsanbieter.
Der “McKinley”-Chip wird als zweiter
Vertreter der IA-64-Generation voraussichtlich erst Ende nächsten Jahres
auf den Markt kommen – dabei gilt
dieser Prozessor nach Meinung vieler
Marktbeobachter als derjenige Baustein, auf den es sich zu warten lohnt.
Die wichtigsten Stichworte im Zusammenhang mit der Programmentwicklung unter EPIC lauten “Predication” und “Speculation”. Oberstes Ziel
einer optimierten Anwendung ist es,
bestimmte Instruktionen auf den Paralleleinheiten des Prozessors gleichzei-
tig ablaufen zu lassen. Dazu muss der
Code eine Reihe von Anforderungen
erfüllen, die zum Teil durch den Compiler, teilweise jedoch auch durch den
Entwickler selbst “einzubauen” sind.
Eine detailliertes Programmier-Tutorial würde den Rahmen dieses Artikels bei weitem sprengen. Für das
kommende Themenheft der UNIXopen
“Software-Entwicklung”
(Erscheinungstermin Januar 2001) sind ergänzende Beiträge zum Thema Parallelprogrammierung geplant. Um einen
Überblick über die Besonderheiten der
Entwicklung auf dem IA-64-Chip zu
gewinnen, genügt es jedoch, sich die
Prinzipien an einfachen und kurzen
Beispielen zu verdeutlichen. Manche
Experten mögen vielleicht anzweifeln,
dass die ersten Vertreter der IA-64Reihe auf dem Markt zu einem kommerziellen Erfolg werden – dennoch
sollten sich nicht nur Programmierer
zumindest generell mit den Konzepten
der EPIC-Kodierung auseinandersetzen. Anhand des Predication-Formalismus lässt sich gut darstellen, welche
Vorteile die “moderne” Art der Anwendungsentwicklung auch in der Praxis bieten kann: schnellen und effizienten Code, der dennoch lesbar bleibt.
Predication:
Programm ohne Sprünge?
Bild 1. Treten viele Verzweigungen mit wenig innerem Code auf, muss der
Compiler bei der Parallelisierung passen.
UNIX 12/2000
O P E N
Ein besonderes Hindernis für die
Parallelisierung von Programmcode
stellen bedingte Sprünge dar. Der Ablauf der Instruktionen hängt in diesem
Fall gewöhnlich von Werten ab, die
zum Zeitpunkt des Kompilierens noch
nicht verfügbar sind. Dies zwingt den
Compiler, das Programm in verhältnismäßig kleine Stücke zu zerlegen,
was wiederum die interne Codeorgani-
49
64-BIT-UNIX
sation erschwert. Bei der Ausführung
des Programms stellen bedingte Verzweigungen weitere Minuspunkte für
eine optimale Parallelisierung dar.
Der Prozessor muss in vielen Fällen
die Befehle nach dem Branch schon
kennen, bevor die Bedingung berechnet wurde. So ausgefuchst die Mechanismen für die Vorhersage des
richtigen Wegs auch sein mögen: Sobald der Programmablauf nicht die
vorhergesagte Richtung einschlägt,
waren alle dazugehörenden Berechnungen vergeblich und schlagen sich
negativ auf die Gesamtleistung nieder.
Abhilfe für diese Probleme soll
“Predication”, das Auszeichnen bestimmter Programmzweige, bringen.
Beim Übersetzen einer If-Anweisung
geht ein Compiler üblicherweise nach
folgendem Schema vor: Die Verzweigung
if (emp_status == ACTIVE) {
n_active_emps++;
total_payroll += emp_pay;
} else {
n_inactive_emps++;
}
ergibt üblicherweise die folgende Befehlssequenz:
{
cmp.ne p1 = rs, ACTIVE // compare emp_status
(p1) br else
// jump to else code if condn false
}
.label then
{
add rt = rt, rp
// sum total_payroll + emp_pay
add ra = ra, 1
// increment n_active_emps
br join
// skip over else code
}
.label else
{
add ri = ri, 1
// increment n_inactive_emps
}
.label join
Schon dieses einfache Beispiel verdeutlicht, wie stark der Compiler das
Programm in kleine Teile zerlegt, was
einem anschließenden effizienten Parallel-Scheduling entgegensteht. Wird
die Verzweigung zudem noch falsch
vorhergesagt, ist der Aufwand in Relation zur Gesamtarbeit recht groß.
Selbst wenn sich die Bedingung mit
50
einiger Sicherheit richtig erraten lässt,
kann die Zusatzlast eine nicht zu vernachlässigende Rolle spielen. Ein Beispiel: Bei fünf vergeblichen Takten
auf einem Rechner, der vier Befehle
pro Zyklus abarbeiten kann, verliert
das Programm immerhin 20 so genannte Befehls-Slots. Bei einer zu 90
Prozent sicheren Vorhersage gilt
dann: Zu einem Befehls-Slot für die
richtige Wahl addieren sich 0,10 mal
20 Befehle, was insgesamt also drei
Slots ergibt.
Mit dem Einsatz von Predication
transformiert sich der Ausgangscode
in folgende Form:
{
cmp.eq p1, p2 = rs, ACTIVE // compare emp_status
}{
(p1) add rt = rt, rp // sum total_payroll +
emp_pay
(p1) add ra = ra, 1
// increment
n_active_emps
(p2) add ri = ri, 1
// increment
n_inactive_emps
}
Alle Instruktionen aus den Zweigen
“then” und “else” tragen nun ein qualifizierendes Prädikat und bilden gemeinsam einen zusammenhängenden
Block ohne weitere Branches. Bei einem Prädikat 1 läuft der Block normal
ab, bei 0 wird keine Aktion ausgeführt. In diesem einfachen Beispiel
bleibt die Ausführungszeit auf einem
Prozessor mit mindestens drei Additionseinheiten jedoch dieselbe wie im
Fall ohne Predication. Allerdings treten schon hier keine Verzweigungen
mehr auf, es besteht also auch nicht
die Gefahr, unnötige Rechenoperationen auszuführen. Eine Übersicht der
Vergleichsinstruktionen findet sich in
Tabelle 1.
Die IA-64-Architekur kennt mehrere Varianten vergleichender Operationen. Jedes “compare” schreibt in zwei
verschiedene Zielregister. Der Compare-Typ gibt an, auf welche Weise
die Operation ihre Zielprädikate abhängig vom Ergebnis des Vergleichs
modifiziert. Zu den einfachen Compare-Typen gehören “normal” und “unconditional”. Beide berechnen zunächst das Resultat der Vergleichsre-
lation und setzen anschließend das erste Zielprädikat auf diesen Wert und
das zweite auf den entgegengesetzten
Wert. Die Zeile
cmp.eq p1, p2 = r1, r2
setzt p1 = 1 und p2 = 0, falls die Inhalte
von r1 und r2 gleich sind. Ist dies nicht der
Fall, wird p1 = 0 und p2 =1. In If-then-else-Konstruktionen lassen sich auf diese
Weise die komplementären Prädikate
einfacher Bedingungen berechnen. Dieses Verhalten bezeichnen Fachleute auch
als “If-Conversion”. Der Unterschied
zwischen normal und unkonditionierten
Vergleichsoperatoren wird dann deutlich,
wenn diese ebenfalls mit Prädikaten
versehen werden, wie dies im
IA-64-System für Instruktionen grundsätzlich möglich ist. “Normale” Operationen arbeiten wie erwartet: Ist das Prädikat
1, führt der Prozessor den Befehl aus. Bei
0 geschieht nichts, und die Zielregister
bleiben unverändert.
Die im Fachjargon als “Unconditional
Compares” bezeichneten Typen schreiben dagegen auch in ihre Zielregister,
wenn das zugehörige Prädikat den Wert 0
hat. Solange das qualifizierende Prädikat
einer Operation 1 ist, entspricht die folgende Aktion der des normalen Typs, bei
Prädikat 0 schreibt das System in beide
Zielregister eine 0. Das beschriebene
Verhalten erweist sich als äußerst hilfreich, wenn ineinander verschachtelte IfConversions auftreten. Betrachtet man
zum Beispiel den folgenden Code
...
if (a>b) {
c++;
} else {
d += c;
if (e==f) {
g++;
} else {
h—;
}
}
...
// block 1
// block 2
// block 3
// block 3
// block 4
// block 5
so bleibt der Rechenaufwand insgesamt relativ klein, sodass einer komplettem If-Conversion nichts im Wege
steht und sich alle Verzweigungen mit
den daraus potenziell folgenden Leistungseinbußen ersetzen lassen. Der
UNIX 12/2000
O P E N
Tabelle 1: Einfache Vergleichsoperatoren
Instruction
Compare Relation (a rel b)
cmp.eq
cmp.ne
cmp.lt
cmp.le
cmp.gt
cmp.ge
cmp.ltu
cmp.leu
cmp.gtu
cmp.geu
equal
not equal
less than
less than or equal
greater than
greater than or equal
less than
less than or equal
greater than
greater than or equal
Compiler muss die eingeschlossene IfAbfrage jedoch so codieren, dass weder
der innere Then- noch der Else-Weg ausgeführt wird, solange der äußere Else-Fall
nicht eintritt. Dies gelingt mit Hilfe der
unkonditionierten Vergleiche, und die
Transformation ergibt
{
cmp.gt p1, p2 = ra, rb
}{
(p1) add rc = rc, 1
(p2) add rd = rd, rc
(p2) cmp.eq.unc p3, p4 = re, rf
}{
(p3) add rg = rg, 1
(p4) add rh = rh, -1
}
// block 1
// block 2
// block 3
// block 3
// block 4
// block 5
Ist a größer als b setzt der erste Vergleich p2 auf 0, und das unkonditionierte Pendant in Block 3 ordnet ebenfalls sowohl p3 und p4 den Wert 0 zu.
Damit wird der gesamte Ablauf im
verschachtelten If-Block ausgeschaltet.
Zu den beiden beschriebenen Vergleichstypen kommen in der IA-64-
a
a
a
a
a
a
a
a
a
a
== b
!= b
< b signed
<= b signed
> b signed
>= b signed
< b unsigned
<= b unsigned
> b unsigned
>= b unsigned
Architektur drei spezielle Parallelvarianten, die die Bezeichnungen AND,
OR und ANDOR tragen. Sinn dieser
Operatoren ist es in erster Linie, simultan auf dieselben Prädikatsregister zuzugreifen. Die Ergebnisse lassen sich
dann logisch mit den zugehörigen
Booleschen Operationen verknüpfen.
AND setzt beide Zielregister auf 0,
falls die Vergleichsrelation ein FALSE
ergibt. Bei TRUE unternimmt der
Operator nichts. OR schreibt in beide
Register eine 1, wenn der Vergleich eine Übereinstimmung ergibt, andernfalls erfolgt keine Aktion. ANDOR
setzt im TRUE-Fall ein Zielregister
auf 0 und das andere auf 1, ansonsten
unternimmt es ebenfalls nichts.
Alle Parallelvergleiche lassen sich
auf dem üblichen Weg selbst mit Prädikaten belegen. Eine Übersicht über die
unterschiedlichen Funktionsweisen der
Operatoren gibt Tabelle 2. Ein Kreuz in
einem bestimmten Feld der Tabelle bedeutet, dass keine Einträge ins
Zielregister geschrieben werden. Um
die Fähigkeit der CPU, gleichzeitig verschiedene Aufgaben eines Programmteils bearbeiten zu können, auch tatsächlich auszunutzen, stehen weitere –
“höhere” – Vergleichsoperatoren zur
Verfügung. Der Code im folgenden Beispiel
if (status==FOUND && record==search_key && no_error) {
... // body
}
führt im Normalfall zu einem Programmablauf wie er schematisch in
Bild 1 dargestellt ist. Dieser benötigt
nicht nur viele Rechentakte mit ungenügender Auslastung, sondern bringt
durch viele Verzweigungen auch stets
die Gefahr einer falschen Voraussage
des Wegs mit sich. Mit Hilfe der Parallel-Vergleichsoperatoren lässt sich
die Relation in einem einzigen Zyklus
eines Parallelrechners realisieren wie
der folgende Code zeigt:
{
cmp.eq.or p1, p2 = r0, r0 // initialize p1 = p2 = 1
}{
cmp.eq.and p1, p2 = rs, FOUND // compute
(status==FOUND) &&
cmp.eq.and p1, p2 = rr, rk // (record==search_key)
&&
cmp.ne.and p1, p2 = rn, 0 //(no_error!=0)simultaneously
}
Auf diese Weise reduzieren sich die
kritischen Verzweigungsmöglichkeiten erheblich, und einer effizienten
Parallelisierung steht nichts mehr im
Weg.
(Dr. Jörg Schröper)
Tabelle 2: Funktion der Parallel-Vergleiche
Type
normal
UNC
AND
OR
ANDOR
Qualifying Predicate == 1
Compare Result == True
First Target
Second Target
0
1
0
1
0
0
X
X
X
X
Qualifying Predicate == 0
Compare Result
First Target
1
1
X
1
1
== False
Second Target
0
0
X
1
0
First Target
X
0
X
X
X
Second Target
X
0
X
X
X
Zusatz-Infos
http://www.ia-64.hp.com/
http://developer.intel.com/design/ia-64/IDFperf_optimization/
Die Grundlagen zu dem vorliegenden Artikel stammen in wesentlichen Teilen aus einem White-Paper von Robert Geva,
Intel, und Dale Morris, Hewlett-Packard.
UNIX 12/2000
O P E N
51
64-BIT-UNIX
Interview mit Mark I. Himelstein, Solaris-Chefentwickler
Die treibende
Kraft heißt Internet
Seit Juli dieses Jahres arbeiten auch in Deutschland
mehrere Entwickler am Sun-Betriebssystem. Anlässlich der “offiziellen” Eröffnung der dazu eingerichteten Geschäftsstelle in Paderborn stellte sich Mark
Himelstein, Vice President und Solaris-Verantwortlicher, den Fragen der UNIXopen.
Mark I. Himelstein, Vice President bei
Sun Microsystems und Solaris-Verantwortlicher: “Wir konkurrieren sowohl
mit Windows 2000 als auch mit MVS.”
UNIXopen: Herr Himelstein, welche
Trends erwarten Sie bei den 64-BitBetriebsystemen in naher Zukunft,
speziell bei Solaris?
Himelstein: Nicht nur nach meiner
Ansicht zeichnet sich eine interessante
Entwicklung ab. Das Internet tritt als
treibende Kraft auf, und Solaris bietet
genau dafür eine geeignete Kombination. Wenn man einen Blick auf die Mitbewerber wirft, reicht die Skala von
Windows 2000 bis zu MVS. Diese Betriebssysteme werden niemals als direkte Gegenüber auftreten, wir können
52
uns jedoch gegenüber beiden konkurrenzfähig positionieren.
UNIXopen: Was macht Sie so sicher?
Himelstein: Solaris kann auf der einen Seite die geforderte Rund-um-dieUhr-Verfügbarkeit garantieren, auf der
anderen Seite liefern wir aber auch alle
Features mit, die das moderne InternetGeschäft benötigt. Solaris zeichnet
sich durch besondere Netzwerkelemente aus. In Version 8 haben wir zum
Beispiel gerade IPv6 integriert. Dies
wird in Zukunft besonders wichtig,
wenn im Alltag nahezu alle Geräte eine
eigene IP-Adresse belegen.
UNIXopen: Wie aufwändig ist es,
ein Betriebssystem mit IPv6 auszurüsten?
Himelstein: Das ist eine ziemlich
schwierige Aufgabe. Es geht nicht allein darum, einfach ein weiteres Protokoll einzubauen. Die Integration muss
garantieren, dass eine Plattform ein
vernünftiges Skalierungsverhalten bezüglich der dann möglichen großen
Anzahl von Adressen zeigt. Außerdem
ist ein Server künftig dazu gezwungen,
mit weit mehr Verbindungen als in der
Vergangenheit zurecht zu kommen.
Die Größenordnung liegt im Bereich
15.000.
UNIXopen: Auf welche Punkte haben Sie bei Release 8 außerdem besonderen Wert gelegt?
Himelstein: Viele Kunden setzen unser Betriebssystem ein, weil sie eine
hochverfügbare Plattform für ihren
E-Commerce-Auftritt benötigen. Die
Aufgabe für unsere Techniker hieß
deshalb nicht nur Crash-Vermeidung,
sondern einen störungsfreien Betrieb
auch dann zu gewährleisten, wenn sich
die Anforderungen in der Zukunft erhöhen, etwa in einem Jahr. Dies ist eine Herausforderung von ganz anderer
Dimension, ein ganz anderer Denkprozess.
UNIXopen: Was heißt das konkret?
Himelstein: Die Arbeitsspeicherverwaltung in Solaris 8 wurde sorgfältig
überarbeitet. Bekanntlich traten in der
Vergangenheit immer wieder so genannte Memory-Leaks auf, die man
vielleicht zunächst gar nicht bemerkt,
die sich über einen langen Betriebszeitraum eines Rechners jedoch zu einem ernsten Problem entwickeln
konnten. Die Gruppe im neuen Entwicklungszentrum hier in Paderborn
kümmert sich in erster Linie um derartige Verfügbarkeitsthemen. Außerdem
arbeiten wir mit Partnern zusammen,
etwa mit Motorola, wo Solaris in einem künftigen Rechenzentrum für mobile Dienste eingesetzt werden soll. In
das Betriebssystem gelangt auf diese
Weise auch Know-how, das große
Kommunikationsunternehmen in der
Vergangenheit mit Hilfe eigener Entwicklungen gewonnen haben.
UNIXopen: Stimmen Sie demnach
denjenigen Experten zu, die die wichtigen Neuerungen aktueller Betriebssysteme hauptsächlich im Server-Umfeld sehen?
Himelstein: Unser Firmenchef Scott
McNealy hat sich in dieser Frage
tatsächlich als Visionär erwiesen. Ich
habe persönlich nicht schon so früh
UNIX 12/2000
O P E N
daran geglaubt, dass die IT-Welt künftig aus starken Servern und schlanken
Desktop-Rechnern bestehen wird.
Aber dahin geht der Trend immer stärker. Ein Thin-Client-System hört dabei nicht beim PC auf, es geht demnächst vielmehr um PDAs, intelligente
Mobiltelefone und ähnliche Geräte.
UNIXopen: Der Server-Anteil des
Network-Computings wurde wohl von
einigen Protagonisten unterschätzt.
Himelstein: Das Pendel in der Computerindustrie schlägt immer wieder in
verschiedene Richtungen aus, etwa
zwischen zentral verwalteten und verteilten Ressourcen. Vom Glashaus der
Großrechner geht es über den PCDesktop jetzt wieder zurück zu einer
eher zentralen Datenhaltung. Auch
hier spielt das Internet eine wichtige
Rolle. Beim elektronischen Handel
könnte niemand die Zuverlässigkeit
von Daten auf einer riesigen PC-Farm
garantieren. Man kann nicht ausschließen, dass der Weg aus heute
noch nicht relevanten Gründen vielleicht auch einmal wieder in die andere Richtung geht, aber mit Sicherheit
nicht in absehbarer Zukunft.
UNIXopen: In verschiedenen Untersuchungen hat Solaris in der Vergangenheit im Vergleich mit anderen
Unix-Derivaten nur bei der Skalierbarkeit wirklich gut abgeschnitten. Was
hat sich zum Beispiel hinsichtlich des
Themas Hochverfügbarkeit getan?
Himelstein: Diese Studien sind uns
natürlich auch bekannt. Auf eine gewisse Weise vergleichen die Autoren
darin aber an manchen Stellen Äpfel
mit Birnen. Die meisten Kunden entscheiden sich gerade wegen der außer
Frage stehenden Verfügbarkeit für unser Produkt. Dennoch gilt das eben Gesagte. Solaris 8 kann mit einer ganzen
Reihe von Verbesserungen aufwarten.
UNIXopen: Können Sie dazu Beispiele nennen?
Himelstein: Sicher, etwa NFS-Failover-Mechanismen, dasselbe für IPFehler, außerdem Schutzmaßnahmen
gegen I/O-Probleme. Andererseits
mussten wir uns um die Zeitspanne
kümmern, in denen die Maschinen
nicht aktiv sind. Dabei stellte sich heraus, dass 80 Prozent der Downtime
UNIX 12/2000
O P E N
Himelstein (links) und Beins (rechts) stellten sich im neuen Paderborner Entwicklungszentrum den Fragen der UNIXopen.
eingeplant sind. Die restlichen 20 Prozent kommen zu einem großen Teil dadurch zustande, dass die vorgesehene
Zeit, während der ein System heruntergefahren ist, einfach überschritten
wird. Release 8 enthält deshalb ein
Programmpaket namens “Live Upgrade”, mit dem sich OS-Neuinstallationen und mehr Wartungsarbeiten als
bisher ohne einen Systemstopp durchführen lassen.
UNIXopen: Gilt das auch für die
Hardware?
Himelstein: Genau, auch Prozessoren, Speicherbausteine und Festplatten
lassen sich ein- und ausbauen, ohne
dass der Administrator das System
herunterfahren muss.
UNIXopen: Gibt es schon Zahlen
darüber, wie weit Release 8 vom
Markt angenommen wird?
Himelstein: Die genauen Werte liegen mir leider nicht vor. Wie liefern die
Workstations mit vorinstalliertem Solaris 8 aus. Dies sind natürlich weit mehr
Maschinen als bei den Servern. Die
kommende Hardware-Plattform mit
SPARC-III erscheint ausschließlich mit
der neuen Betriebssystemversion. Alle
wichtigen Applikationshersteller wie
Veritas oder Oracle unterstützen bereits
seit dem ersten Tag Release 8.
(Dr. Jörg Schröper)
Der ostwestfälische Kernel
Das Entwicklerteam in der Geschäftsstelle in Paderborn leitet
Karsten Beins, der zuvor in der direkten Nachbarschaft bei SiemensNixdorf tätig war. “Zur Zeit stehen
wir mit acht Mitarbeitern natürlich
an der unteren Grenze unserer Planungen”, erläutert Beins die Perspektiven für sein Ressort in Ostwestfalen. Mittelfristig sei ein Ausbau der Gruppe auf 30 Spezialisten
geplant, die sich mit der Kernel-Optimierung befassen sollen.
Karsten Beins, Site-Manager und Software-Ingenieur: “Die Nähe zu den
Universitäten in Paderborn und Bielefeld soll uns bei der Mitarbeitersuche
von Nutzen sein.”
53
64-BIT-UNIX
64-Bit-Perspektiven von Linux
Auf dem Weg
zum High-end
Die Einstufung eines Betriebssystems als “64-Bitfähig” hängt nicht allein davon ab, ob es mit voller
Leistung auf einer entsprechenden Plattform läuft.
Mit seinen grundlegenden Programmierkonzepten
kann Linux – zumindest im Prinzip – in der obersten
Liga mitspielen.
I
st es zu optimistisch, Linux in die
Rubrik der 64-Bit-Unix-Derivate
einzuordnen? Was zeichnet ein
solches System eigentlich aus? Auch
wenn Unix historisch auf einer 16-Bit-
sich daher spezifische Eigenschaften
von 32-Bit-Systemen “eingeschlichen”. Nicht zuletzt wegen des Auftauchens von 64-Bit-Prozessoren war
es nötig, diese Eigenarten zu überdenken. Wie sollte man die erweiterte Re-
Liebling der Industrie: Dem IA-64-Projekt für Linux hat sich ein großer Kreis etablierter Firmen und Newcomer angeschlossen.
Plattform entwickelt wurde (PDP-11),
verbinden auch Kenner damit traditionell eine 32-Bit-Architektur. Ganz
falsch liegen sie mit ihrer Aussage
nicht, denn Unix erlangte auf dieser
Systemklasse seine heutige Popularität. Zusammen mit der eng mit dem
Betriebssystem verbundenen Entwicklung der Programmiersprache C haben
54
gisterbreite und die damit einhergehende Veränderung grundlegender
Datentypen nutzen ?
In Kasten 1 sind die grundlegenden
Modelle zusammen mit den Größen
der verwendeten Datentypen aufgeführt. Die meisten 32-Bit-Unix-Systeme verwenden das ILP32-Modell.
Zunächst lag es also nahe, auf einer
64-Bit-Umgebung ILP32 so direkt wie
möglich auf 64 Bit umzustellen, also
ILP64 zu verwenden. Der Vorteil hätte
vor allem darin gelegen, dass in einer
ILP32-Umgebung häufig von derselben Länge von Integer und Pointern
ausgegangen wird – auch wenn kein
Standard bekannt ist, der ein solches
Verhalten in C jemals festschreiben
würde. In puncto Standard hält sich
selbst ISO C bei der Festschreibung
der Größen fundamentaler Datentypen
zurück, vermutlich, um die Verwendung optimaler Größen für die Zielplattform nicht einzuschränken. Es ist
in C nicht problemlos möglich, neue
fundamentale Datentypen einzuführen, ohne dabei an den Grundlagen
der Sprache massive Änderungen vorzunehmen. Auch wenn die Verwendung von ILP64 zunächst also als völlig “natürlicher” Schritt erscheint,
birgt dieses Modell dennoch einige
entscheidende Nachteile.
ILP64: Nicht nur Vorteile
Zunächst einmal würde ein 32-Bit-Datentyp verloren gehen, der ansonsten in C
eingeführt werden müsste, und die heilige Kuh der Kompatibilität “geschlachtet”
hätte. Aus ähnlichen Gründen verwarfen
die Designer auch LL64, da so kein fundamentaler Datentyp für 64 Bit entstanden wäre. Des Weiteren wurden Strukturen automatisch immer dann in ihrer
Größe verändert, wenn sie Integer-Variable verwenden, was ebenfalls zu recht unangenehmen Nebeneffekten führen kann.
Nicht zuletzt basieren neben normalen
Anwendungen auch Betriebssysteme auf
der Konvention der 32-Bit-Breite von Integer-Werten. Hinzu kommt, dass 64-BitInteger vergleichsweise selten benötigt
werden. Verwendet man jedoch für diesen Typ grundsätzlich 64 Bit, führt dies
zu einer nicht unerheblichen Verschwendung von Speicherplatz.
Letztendlich setzte sich nicht zuletzt
aus diesen Gründen das LP64-Modell
durch. Es erfordert keine Modifikation
der Sprache C selbst, bewahrt einen 32
Bit großen Datentyp und bietet dennoch auch ein 64-Bit-Pendant. Der
über Pointer erreichbare Adressraum
wächst auf die gewünschten 64 Bit an.
UNIX 12/2000
O P E N
Als Nachteil stellt sich allerdings die
Tatsache heraus, dass nunmehr die
Größen von Pointern und Integern abweichen. Dies führt zuweilen zu Problemen bei der Portierung von Anwendungen. Allerdings muss man festhalten, dass Programmcode, der auf solche Voraussetzungen aufbaut, zumindest als potenziell fehlerhaft bezeichnet werden muss.
typischerweise
nur zweistufige
Page-Tabellen,
die Linux mit einer Reihe von
Tricks auf drei
Stufen erweitert,
um die Speicherverwaltung im
Kernel über Architekturgrenzen
Ist Linux 64-Bit-fähig?
hinweg in weiten
Teilen gleich zu
Alle bekannten Unix-Derivate setzen gestalten.
Die
heute auf LP64, wozu auch Systeme wie heutigen 64-BitSolaris und Tru64 zählen. Ähnlich stellt Prozessoren biesich auch die Situation unter Linux dar, ten mit ihren
Ausgangsbasis Intel: Auf der Site des Prozessorgiganten finwobei man allerdings zwischen den 64- MMUs jedoch eiden Entwickler einen speziellen Linux-Itanium-Kit.
Bit-Platformen unterscheiden muss. Die ne direkte U n Aussage, Linux sei “64-Bit-fähig”, be- t e r s t ü t z u n g
zieht sich auf die Kombination aus Kernel von dreistufigen Page-Tabellen. Das paq läuft unter Linux mit 256 GByte
und Programmierumgebung. Betrachtet Layout in Linux erlaubt auf 64-Bit-Syste- Hauptspeicher. Entsprechend kommt das
man den Kernel, so erwarten Fachleute men einen Adressraum von 8 TByte, von Betriebssystem auch mit grundlegenden
bestimmte Datentypen mit 64 Bit Breite denen für den Userspace 4 TByte zur Ver- Datentypen von 64 Bit zurecht. Als Beiwie auch eine Speicherverwaltung, die in fügung stehen. Heutzutage werden die spiel kann hier der Offset in Dateien dieder Lage ist, mit einem 64-Bit-Adres- von 32-Bit-Systemen bereitgestellten 2 nen, wie er vom Systemaufruf lseek(2)
sraum umzugehen. Im Fall der Speicher- GByte im Userspace immer mehr zu ei- verwendet wird. Der Offset dient dazu,
verwaltung ist dies die Art und Weise, ner realen Beschränkung. Hersteller von die aktuelle Byte-Position innerhalb eiwie virtuelle Adressen mit Hilfe der Page- x86-kompatiblen Prozessoren haben zur ner Datei zu ermitteln oder zu setzen. Auf
Tabelle in physische Entsprechungen Überwindung dieser Grenze einige Er- Alpha-Systemen ist dieser Typ 64 Bit
übersetzt werden. Linux verwendet (im weiterungen in die MMUs der Prozesso- groß, jedoch ist dies nicht auf allen, von
Kernel 2.2) eine dreistufige Übersetzung ren einfließen lassen, die die aktuellen Li- Linux unterstützten 64-Bit-Architektuvirtueller Adressen, um diese Tabellen in nux-Kerneln teilweise unterstützen.
ren der Fall. So verwendet der
handhabbaren Größen zu halten.
Grundsätzlich ist Linux mit dem Auf- SPARC64-Port nach wie vor an dieser
Während 32-Bit-Architekturen wie x86 bau des Speicherverwaltungs-Subsys- Stelle einen 4 Byte großen Zeiger, also
oder die 32-Bit-MIPS- und SPARC-Pro- tems in der Lage, auf 64-Bit-Systemen 32 Bit – was grundsätzlich auch für alle
zessoren üblicherweise Seitengrößen von einen entsprechend großen Adressraum Zeiger in diesem Port gilt. Gegenwärtig
4 KByte verwenden, sind dies bei 64-Bit- zur Verfügung zu stellen. Alpha-Plattfor- entsprechen sämtliche Datentypen im LiProzessoren 8 KByte.
men stellen dies auch in der Praxis unter nux-Port für 64-Bit-SPARC-CPUs einer
32-Bit-x86-Prozessoren unterstützen Beweis. Ein “GS320”-Server von Com- 32-Bit-Umgebung. Hier scheint sich jedoch eine Veränderung anzukündigen.
Fortgeschrittener präsentiert sich hingegen
die Umgebung auf Alpha-SysteKasten 1:
men – hier wird bereits die LP64-SpezifiGrundlegende Datentypen der verschiedenen Modelle
kation umgesetzt, es stehen also LongDatentyp
LP32
ILP32
ILP64
LLP64
LP6
Integers mit 64 Bit zur Verfügung und alchar
8
8
8
8
8
le Pointer sind 64 Bit lang. Daraus ergeshort
16
16
16
16
16
ben sich unter Linux unterschiedliche
int32
32
Grenzen in puncto File-System. Dateien
int
16
32
64
32
32
sind auf Alpha-Maschinen nicht mehr
long
32
32
64
32
64
durch den Offset-Typ auf 2 GByte belong long (int64 )
64
schränkt. Es ist zu erwarten, dass die
pointer
32
32
64
64
64
Ports auf anderen 64-Bit-Architekturen
64 long long (int64 )
64
an dieser Stelle nachziehen werden und
pointer
32
32
64
64
64
ebenfalls die LP64-Spezifikation unterstützen.
(Thomas Weyergraf / jos)
UNIX 12/2000
O P E N
55
EINKAUFSFÜHRER
Produktüberblick Thin-Client-Systeme
Schlank legt zu
Klein sind sie, leise und flott. Ohne den Ballast, den
ein herkömmlicher PC mitschleppt, sollen Thin Clients
jedoch vor allem mit geringen Folgekosten für die
Unternehmen glänzen. Eine neue Gerätegeneration
präsentiert sich stark verbessert.
D
ie Ära des PCs geht zu Ende,
das Netz ist künftig der Computer:” Die Versprechungen
der Protagonisten im Thin-ClientMarkt klangen vor einigen Jahren noch
Technik der Geräte durchlief nach anfänglichen Schwierigkeiten eine für
Experten nicht unerwartete Evolution
und liegt damit heute viel näher an
dem, was die optimistischen Werbeaussagen schon damals versprachen.
sein.” Dass dazu jedoch auch die passende Infrastruktur nötig ist, räumt
auch McNealy ein: “Wir arbeiten daran, Netzdienste genau so stabil wie
Telefonleitungen zu machen.” Einer
Sache ist sich der Sun-Chairman allerdings völlig sicher: “In vielen Geschäftsbereichen ist der PC der Zukunft schlicht ein Thin Client.”
Eine recht unerwartete Ursache für
das in der Vergangenheit nur langsam
anlaufende Geschäft mit den Netzrechnern hat als weiterer Wortführer
der “schlanken Fraktion” Oracle-Firmenchef Larry Ellison ausgemacht.
“Wissen Sie, warum NCs noch nicht
eingeschlagen haben?”, fragte er Anfang des Jahres die Zuhörer seines
Keynote-Vortrags auf einer Messe und
gab selbst die Antwort: “Weil Bill Gates bei Robert Palmer (damals CEO
von Digital Equipment) angerufen hat,
um ihm zu sagen, er solle solche Geräte nicht bauen.”
Hohes Marktwachstum
weit vollmundiger als heute. Dennoch:
Auch wenn sich nicht alle Prognosen
erfüllten und der PC-Desktop nicht
verdrängt wurde, besetzen Anbieter
von Thin-Client-Systemen mittlerweile wichtige Marktpositionen. Die
56
Sun-Boss Scott McNealy erklärte vor
kurzem in einem Interview: “Die Zukunft bringt uns Geräte, die ständig
eingeschaltet und stets mit dem Netz
verbunden sind. Alles wird ebenso einfach wie ein Telefon zu bedienen
In Sachen Gewicht, Platzbedarf und
Preis dürfen Thin Clients im Vergleich mit einem herkömmlichen PC
mit Recht als schlank bezeichnet werden. Der wahre Unterschied liegt
nach der gängigen Definition jedoch
darin, dass das Gerät in den meisten
Fällen weder Festplatte noch Laufwerke enthält und die nötigen Daten
und Anwendungen über das Netz von
einem oder mehreren Servern kommen. Bis 2005 sagen Marktforscher
dem Geschäft mit Netzrechnern ein
Wachstum von jährlich 66 Prozent
voraus. Mit weniger als einer Million
ausgelieferter Geräte lag das Gesamtvolumen jedoch im vergangenen Jahr
noch weit unter dem Niveau, das PCs
mit 113 Millionen und Notebooks mit
knapp 20 Millionen verkauften Exemplaren vorgeben.
(Dr. Jörg Schröper)
UNIX 12/2000
O P E N
▼
unterstützte
Applikationen
andere
Management
Protokolle
andere
Front-Server
Window-Manager
Keyboard-Mapper
Remote Reboot
Remote Control
Network
Support
Betriebssystem
Java Virtual Machine
Web-Browser
Windows
X-Window
TN3270
VT320
Video-RAM
unterstützte Farbtiefe
Grafik
max. Auflösung
in Pixel
Audio-Support
Touchscreen
Keyboard
Mouse
Energy Star
MPRII
CE
UL
FCC-A
GSA
serielle Schnittstellen
parallele Schnittstellen
PCMCIA-Slot
Flash Memory
Floppy
Ethernet
NetzwerkFast Ethernet karte
andere
Taktfrequenz (MHz)
Software
zertifiziert
für
●
● ● ●
●
●
233
●
233
●
290
16
●
233
32
●
233
32
●
233
32
350
128
●
●
● ● 5250, VT420, JScript
●
● ●
● ● ICA, RDP
●
●
●
1
2
● ● ● ● ●
● ● ● ● 1280x ● ● Win CE
1024
32-64 ● ●
●
1
2
●
● ●
●
1280x
1024
●
● ● ● ● ● ●
● ● ● ●
● ● ● ● ●
● ●
●
1
2
●
● ● ●
●
● ● ● ● ● ●
● ● ● ●
● ● ● ● ●
● ● ●
1
2
● ●
●
●
● ● ● ● ●
1
2
●
1280x ● ●
1024
1280x
Thin 2000
1024
1280x ●
Linux
1024
● ● ● ● ●
1
2
●
● ●
● ● ● ●
●
1280x ●
Linux
1024
1280x ● ●
1024
Unix, Linux
Unix, Linux
Unix, Linux
●
●
●
● ● ● PPP
● ●
●
●
● ●
●
●
● ●
●
●
●
●
● ● ● ICA
●
●
●
●
●
● ● ● Ica
●
●
●
●
●
● ●
ICA, RDP
● ● ●
● ● ●
● ● ●
● Citrix
● Citrix
● Citrix
●
●
SSL, FTP, Ind$File
● ● ●
32
● ●
● Wyse50/60, ANSI
● ● ●
● ● ●
● ● ●
● ● ●
●
● ●
● ● ● ● ● ● ● ● ICA
● ● ● ● ● ● ● ● ICA
● ● ● ● ● ● ● ● ICA
● ● ●
● ●
● ●
● ●
● ●
● ● ●
● ● ●
● ● ●
EINKAUFSFÜHRER
57
Apptime
Apptime
089/962284-0
089/96228439
Watchdog Service
Cluster
April System Design
April System Design
k. A.
k. A.
k. A.
Attachmate
Attachmate
089/99351-0
089/99351-111
E-Vantage Standard
Viewer Multihost
Bull
Wyse
02203/305-2452
02203/305-2452
WID3360-SEZZ
CDS
Fujitsu Siemens
02303/25009-0
02303/25009-99
Scovery 110
Wyse
Winterm 3350SE
Computer Links
Athena
089/93099-0
089/93099-200
Tube 2000
Esesix
Lica
CPI
CPI
0043/732/656900-13
k. A.
Lincad
CSG
CSG
0251/23004-0
0251/23004-90
Boxsoft
Aupos
Flexpack
Risc
Intel
andere
Anbieter
Hersteller
Telefon
Fax
Produktname
Arbeitsspeicher (MB)
Hardware
Prozessor
TCP/IP
NFS
Telnet
DNS/BIND
X11
LPD
SMB
DHCP
BOOTP
SNMP
PING
TFTP
12/2000
Thin Clients
Dahm
Esker
06093/3327
06093/30173
Corridor 3.0
Tun Plus 11
Faxgate 7.01
Eigner & Partner
Eigner & Partner
0721/6291-0
0721/6291-88
Axalant
Envi.Con
Envi.Con
030/34902670
030/34902671
Cyber Scheduler
Esesix
Esesix
08441/4031-35
08441/4031-35
Lica Pro
●
333
Lica Pro Plus
●
333
Lica
●
233
Lica Plus
●
233
Lica Plus
●
233
Lica
●
233
Lica Pro
●
333
Lica Pro Plus
●
333
Esker
Esker
0201/82157-10
0201/82157-14
Tun Plus 11
Faxgate 7.01
Corridor 3.0
GCT
NCD
06151/5091-0
06151/5091-44
NCD Thin Star 200
unterstützte
Applikationen
Win NT/2000
Win 95/98/NT/2000
Win NT
IBM-AIX, HP-UX, Sun
Solaris, SG-Irix, Linux,
Win NT
●
●
TN5250
● ● ●
● ● diverse
● ●
● ●
● ● ● ●
● ● ●
32/
256
32/
256
32/
64
32/
64
32/
64
32/
64
32/
256
32/
256
● ● ●
● ●
1
2
● ● ● ●
●
● ● ●
● ●
1
2
● ● ● ●
●
● ●
● ●
1
2
● ● ● ●
●
● ●
● ●
1
2
● ● ● ●
●
● ●
● ●
1
2
● ● ● ●
●
● ●
● ●
1
2
● ● ● ●
●
● ●
● ●
1
2
● ● ● ●
●
● ●
● ●
1
2
● ● ● ●
●
1600x
1200
1000x
1200
1280x
1024
1280x
1024
1280x
1024
1280x
1024
1000x
1200
1000x
1200
100
8
●
●
1
1
●
● ● ●
12/2000
NCD Thin Star 300
●
133
16
●
● ●
1
2
●
● ● ●
● ● ●
NCD Thin Star 400
●
166
MMX
32
●
● ●
1
2
●
● ● ●
● ● ●
●
● ● ●
● ●
●
● ●
●
● ●
Front-Server
Window-Manager
Keyboard-Mapper
Remote Reboot
Remote Control
Network
Support
andere
HTTP, WAP
●
SQL*Net
Linux/Unix
●
Linux
● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● PPP, ICA
● ● ●
● ●
● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● PPP, ICA
● ● ●
● ●
● ● J-Stream
● ● ● ●
● ● J-Stream
● ● ● ● ● ● Wyse, 5250, VTxxx
● ● J-Stream
● ●
●
● ● ● ●
● ●
● ● PPP, ICA
● ● ●
● ●
● ● J-Stream
● ● ● ● Wyse, 5250, VTxxx
●
● ● ● ●
● ●
● ● PPP, ICA
● ● ●
● ●
● ● J-Stream
● ● ● ● Wyse, 5250, VTxxx
●
● ● ● ●
● ●
● ● PPP, ICA
● ● ●
● ●
● ● J-Stream
● ●
●
● ● ● ●
● ●
● ● PPP, ICA
● ● ●
● ●
● ● J-Stream
● ● ● ●
●
● ● ● ●
● ●
● ● PPP, ICA
● ● ●
● ●
● ● J-Stram
● ● ● ● ● ● Wyse, 5250, VTxxx
●
● ● ● ●
● ●
● ● PPP, ICA
● ● ●
● ●
● ● ●
● ●
●
● ● ●
● ●
●
Win 9x, NT, 2000
Win NT
Win NT, 2000
●
andere
Management
Protokolle
TCP/IP
NFS
Telnet
DNS/BIND
X11
LPD
SMB
DHCP
BOOTP
SNMP
PING
TFTP
Betriebssystem
Java Virtual Machine
Web-Browser
Windows
X-Window
TN3270
VT320
Video-RAM
unterstützte Farbtiefe
Grafik
max. Auflösung
in Pixel
Audio-Support
Touchscreen
Keyboard
Mouse
Energy Star
MPRII
CE
UL
FCC-A
GSA
serielle Schnittstellen
parallele Schnittstellen
PCMCIA-Slot
Flash Memory
Floppy
Ethernet
NetzwerkFast Ethernet karte
andere
Arbeitsspeicher (MB)
Taktfrequenz (MHz)
Risc
Intel
andere
Anbieter
Hersteller
Telefon
Fax
Produktname
Software
zertifiziert
für
1280x
● MS Windows CE
1024
1600x
● MS Windows CE
1200
1600x ● ● MS Windows CE
1200
● ● diverse
● ●
●
TN5250
● ●
●
● ●
HTTP, WAP
●
● ●
Thin Path
●
● ●
Thin Path
●
● ●
Thin Path
●
EINKAUFSFÜHRER
58
Hardware
Prozessor
Software
IBM
IBM
08642/887-280
08642/887-100
Netvista 2800
● ●
233
32/
256
ID-Pro
ID-Pro
01801/437762
01801/437763
Thin Client Konzept Tell
●
200
32
▼
● ●
● ● ●
● ● ●
1
2
●
● ● ●
2
● ● ● ● ●
● ●
● ●
●
●
VT52-220, TN5250,
ANSI, SCO ANSI
●
●
●
●
●
●
● ● ● ● 1600x ● ● Win-CE, Linux
1280
● ● ● ● ● ● Java, Citrix
● ● ● ● ●
●
● ●
● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●
Linux
●
andere
Front-Server
Window-Manager
Keyboard-Mapper
Remote Reboot
Remote Control
Network
Support
Win 95, 98, NT, 2000
Win 95, 98, NT, 2000
andere
Management
Protokolle
TCP/IP
NFS
Telnet
DNS/BIND
X11
LPD
SMB
DHCP
BOOTP
SNMP
PING
TFTP
Video-RAM
unterstützte Farbtiefe
Betriebssystem
Java Virtual Machine
Web-Browser
Windows
X-Window
TN3270
VT320
Hummingbird
Hummingbird
089/747308-0
089/747308-10
Exceed Web
Host Explorer Web
unterstützte
Applikationen
Grafik
max. Auflösung
in Pixel
zertifiziert
für
Audio-Support
Touchscreen
Keyboard
Mouse
Energy Star
MPRII
CE
UL
FCC-A
GSA
serielle Schnittstellen
parallele Schnittstellen
PCMCIA-Slot
Flash Memory
Floppy
Ethernet
NetzwerkFast Ethernet karte
andere
Taktfrequenz (MHz)
Anbieter
Hersteller
Telefon
Fax
Produktname
Risc
Intel
andere
12/2000
Prozessor
Arbeitsspeicher (MB)
Hardware
● ●
● ● ICA
● ● ● ● ●
● ●
● ● ● ●
59
●
333
64
Igel-W
●
233
32
More Software
More Software
0180/1667379
02223/907879
MS Linux 7.0
Netcom
Melchers
09532/9231-0
09352/9231-27
Igel
Prologix
Protc/Melchers
0202/260730
0202/605230
Babble-T
1
2
● ● ● ●
● ● ● ● ●
1
2
● ● ● ●
● ● ● ● 1280x ● ● Embedded Flash Linux
1024
● ● ● ● 1280x ● ● Embedded Flash Linux
1024
Video-RAM
unterstützte Farbtiefe
● ● ● ● ●
max. Auflösung
in Pixel
● ● ● ●
Audio-Support
Touchscreen
Keyboard
Mouse
Energy Star
MPRII
CE
UL
FCC-A
GSA
● ● ● ●
● Embedded Flash Linux
andere
● ● ● ● ● ● ANSI, ANSI-Linux,
AT386, Wy60, BA
80, TN5250, SNI
97801, ICA, CDS
● ● ● ● ● ● dto.
● ● ● ● ● ● ● ● ●
●
FTP, XDMCP
● ●
● ● ● ● ● ● ● ● ●
●
FTP, XDMCP
● ● ● ● ●
●
● ● ● ● ● ● ● ● ●
●
FTP, XDMCP
● ● ● ● ●
433
16
●
333
64
Babble-T
●
333
Igel-J
●
333
Igel-W
●
Qume
Wyse Technology
089/460099-0
089/460099-99
Winterm 3360SE
●
●
1
2
●
● ●
● ● ● ● ●
1
2
●
● ● ●
● ● ●
64
● ● ● ● ●
1
2
●
● ● ●
● ● ●
64
● ● ● ● ●
1
2
●
● ● ●
● ● ●
233
32
● ● ● ● ●
1
2
●
● ● ●
● ● ●
233
32
● ●
1
2
●
● ● ●
●
● ● ● ● ●
1
2
● 600900
4 GB
● ● ●
● ●
●
● 4x
USB
● ● ●
●
● ●
● ●
●
● ● ● ● ● ● ●
● ● ●
● ●
● ●
1268
● ● Linux
● ● ● ● ● ● 5250, ICB
● ●
1290x
1024
1290x
1024
1280x
1024
1280x
1024
● ● Linux
● ● ● ● ●
Tarantella
● ● ● ● ● ● ● ● ●
● ● ASAD, Tarantella
● ● ● ●
●
● ● Linux
● ● ● ● ●
Tarantella
● ● ● ● ● ● ● ● ●
● ● ASAD, Tarantella
● ● ● ●
●
● ● Linux
● ● ● ● ● ● SNI97801, ANSI,
5250
● ● ● ● SNI97801, ANSI,
5250
● ● ● ● ● ● ● ● ●
● ●
● ● ● ●
●
● ● ● ● ● ● ● ● ●
● ●
● ● ● ●
●
● ● ●
●
● ● Linux
1280x ● ●
1024
● ●
andere
● ● ● ● dto.
●
●
12/2000
Qunix
Sun
0711/7796570
k. A.
Ray 1 Sun Enterprise
Appliance
Sun Microsystems
Sun Microsystems
089/46008-0
089/46008-2222
Sun Ray 1/Sun Ray
100/Sun Ray 150
Vista Source
Vista Source
089/748589750
089/74858990
Anyware Office
1
Front-Server
Window-Manager
Keyboard-Mapper
Remote Reboot
Remote Control
Network
Support
Igel-J
1
Management
Protokolle
TCP/IP
NFS
Telnet
DNS/BIND
X11
LPD
SMB
DHCP
BOOTP
SNMP
PING
TFTP
PCMCIA-Slot
Flash Memory
Floppy
Ethernet
NetzwerkFast Ethernet karte
andere
● ●
Betriebssystem
Java Virtual Machine
Web-Browser
Windows
X-Window
TN3270
VT320
Arbeitsspeicher (MB)
64
serielle Schnittstellen
Taktfrequenz (MHz)
266
Melchers
Melchers
0421/1769-376
0421/1769-302
Igel-M
unterstützte
Applikationen
Grafik
parallele Schnittstellen
Risc
Intel
andere
● ●
Anbieter
Hersteller
Telefon
Fax
Produktname
Software
zertifiziert
für
1600x
1000
●
●
1280x
1024
Linux, Solaris, AIX,
HP-UX
●
Wyse50, 50+, 60,
VT420, SLO-Console
● ●
● ● ● ●
Solaris
● ●
Office-Suite für
Thin Clients
●
● ● ● ● ● ● ●
●
●
●
● ● ● ●
●
● ● ● ● ●
●
●
●
● ● ● ● ● ● ●
ICA 3, RDP
● ●
● ● ● ● ● ●
●
EINKAUFSFÜHRER
60
Hardware
Prozessor
Metaframe 1.1
für Unix
Zunächst für die Solaris-Betriebssystemumgebung ist die
Version 1.1 von “Citrix Metaframe” verfügbar, im Laufe
des Jahres sollen die Features
auch für IBM und HP Betriebssysteme in weiteren Citrix-Produkten zur Verfügung sehen.
Mit dieser Software sollen Anwender Unix- und Java-basier-
Speicher
mit 80 GByte
Maxtor bringt mit der
“1394 External Storage”-Lösung ein externes Laufwerk
auf den Markt, das mit dem
IEEE-1394-Interface ausgestattet ist. Dank der 1394Connectivity, auch bekannt
als “Fireware” oder “i.Link”,
können Anwender ihren
Desktop oder Laptop mit bis
zu 80 GByte zusätzlichem
Für Linux
zertifiziert
Overland Data und Enhanced Software Technologies,
kurz EST, gaben die Zertifizierung von Overlands “AIT
Library Pro” für Linux bekannt. Im Rahmen des von
EST geförderten und verwalteten
Linux-Tape-DeviceCertification-Programms wurde die automatisierte Speicherlösung einer Reihe von
speziell auf Linux zugeschnittener Tests unterzogen. Linux-
12/2000
te Applikationen auch über einen Application-Service-Provider unabhängig von Standort, Endgerät oder Netzwerkverbindung nutzen können.
Metaframe für Unix verlagert
daher Anwendungen zu 100
Prozent auf den Server. Zusammen mit der Citrix-Technologie “Independent Computing Architecture” soll nur eine
geringe Netzwerkbandbreite
erforderlich sein. Nun wird
auch Solaris 8 unterstützt sowie ein internationaler Support
und das Einfügen von Grafiken
über Copy & Pase. Auch soll
der Zugriff auf Applikationen,
die auf Web Application Portals über Citrix Nfuse zur Verfügung gestellt werden. (fh)
Datenbankmanagement
Embarcadero und Redhat
bieten ab sofort die Software-Werkzeuge “ER/Studio 4.0” zur Datenmodellierung, “Rapid SQL 5.5” und
“DBArtisan 5.1” für Redhat-Linux an.
Diese Tools helfen, den
gesamten
Datenbank-Lebenszyklus zu verwalten, inklusive Design, Entwicklung und Administration
kritischer
Anwendungen
Embedded Linux
www.citrix.com
Speicher für die Durchführung von Backup oder zur
Sicherung speicherintensiver
Daten ausstatten. Zudem ist
das Maxtor-Produkt hotswap-fähig und hat eine Datentransferrate bis zu 400
MByte pro Sekunde. Ausgestattet ist die Lösung mit einer
Festplatte vom Typ “DiamondMax 80”. Das Laufwerk
gibt es mit 40 oder 80 GByte
Fassungsvermögen.
(rb)
Mit “ELinOS” bietet die in
Mainz ansässige Sysgo Real
Time Solutions eine aus
Deutschland
stammende
Entwicklungsumgebung für
Embedded-Linux-Systeme
und der ihnen zugrunde liegenden
Datenbanken.
DBArtisan liefert Datenbankmanagern das fehlende
Glied, um Datenbanken von
einer Umgebung auf eine
andere zu migrieren.
Die Werkzeuge sind direkt bei Embarcadero oder
auf der Website www.red
hat.com/marketplace (Kategorie “database lifecycle
management” erhältlich.
(rb)
www.embarcadero.de
eines Systems lässt sich bis
zu 0,5 MByte ROM und 2
MByte RAM herunterskalieren.
Zur Vereinfachung der
Entwicklung von Embedded-Linux-Systemen bietet
ELinOS zahlreiche vorkonfi-
www.maxtor.com
Anwender erhalten damit eine
Bandbibliothek, die sich in
Kapazität und Performance
modular erweitern lässt. Library Pro kann bis auf neun Module aufgestockt werden und
bietet maximal mit AIT-2Laufwerken 8,55 TByte native
Kapazität und einen Durchsatz
von 388 GByte pro Stunde.
Komprimiert sind das 22,2
TByte an Speichervermögen
und 1 TByte Durchsatz pro
Stunde.
(rb)
www.overlanddata.com
an. Die Software enthält eine
Toolchain, bestehend aus
GNU-Compiler, Debugger,
Assembler und Linker.
Zur besseren Skalierbarkeit enthält das Toolset neben der Libc6- zusätzlich
auch die kompaktere Libc5Library. Der Speicherbedarf
gurierte Standardprofile. Die
auf der CD enthaltenen Beispiele sind dokumentiert und
können bei Bedarf in die IDE
geladen und anwendungsspezifisch verändert werden.
(rb)
www.elinos.com
www.sysgo.de
63
LINUX-MARKT
Technikpartner
des OSDN
Das “Open Source Development Network” (OSDN),
ein
Unternehmensbereich
von VA Linux Systems, gab
bekannt, dass Compaq,
EMC, HP, IBM, Intel und
Sun sich als Gründungsmitglieder dem “OSDN Technology Partner Program” angeschlossen haben. OSDN ist
ein Netzwerk, in dem Mitglieder der weltweiten Linux-Gemeinde zum Informations- und Ideenaustausch
zusammenkommen. Auch
die Beta-Website des Netz-
deseite erstellen, auf der Inhalte populärer Websites
dargestellt werden. Die
Technikpartner haben sich
verpflichtet, Open-SourceEntwickler mit Ausrüstung,
Schulungen und finanziellen
Mitteln zu unterstützen. Das
Engagement der Firmen
kommt den 50.000 registrierten Benutzern von Source
Forge, den 60.000 Benutzern
von Freshmeat.net sowie den
drei Millionen Besuchern zugute, die jeden Monat die
verschiedenen OSDN-Websites besuchen. In Europa ist
VA Linux seit April 2000
vertreten. Niederlassungen
Unix und Linux
aus einer Hand
Unter dem Motto “Unix
und Linux aus einer Hand”
bieten SCO und Caldera gemeinsam eine durchgängige
und skalierbare Plattform für
Entwickler und Anwender:
die von SCO entwickelte
Technologie “Linux Kernel
Personality” (LKP) für
“Unixware 7” und die “Open
Internet Platform” (OIP) von
Caldera. Das neue Unternehmen wird eine umfassende
OIP anbieten und auf einer
globalen Basis Linux- und
Unix-Server-Lösungen sowie die entsprechenden
Umgebung
für Entwickler
werks
wurde
gestartet
(OSDN.com). Sie dient als
Plattform für die gemeinsame Entwicklung, Distribution und Diskussion von
Open-Source-Software und
bietet den Benutzern ein
Messageboard für Diskussionen zum Thema Linux.
Weiterhin können Besucher
eine personalisierte Anmel-
befinden sich in Deutschland, Großbritannien, Frankreich und den Niederlanden.
Kürzlich hat das Unternehmen Walter Schumann zum
Geschäftsführer
Deutschland ernannt. Die Geschäftsstelle wurde in Frankfurt
eröffnet.
(rb)
Backup
und Recovery
Veritas “Netbackup” und
“Backup Exec” in die ServerAppliances “RaQ3” und
“RaQ4” integriert. Mit dieser
Kombination können LinuxDaten der Server-Appliances
auf Nebackup-Servern gesichert werden.
(rb)
Backup und Recovery für
Linux-Anwender bieten jetzt
Veritas Software und Cobalt
Networks, Anbieter von Server-Appliances. Dazu werden
die Linux-Backup-Clients für
64
Intel und die Tochterfirma
Dialogic gaben die Verfügbarkeit eines Linux-Anwendungsentwicklungs-Kits bekannt. Entwickler können
auf ein breites Spektrum an
Hardware-Komponenten
zurückgreifen, das weltweit
zur Erstellung der unterschiedlichsten Anwendungen eingesetzt wird.
Dienstleistungen miteinander kombinieren. OIP stellt
kommerziellen
Kunden
ebenso wie Entwicklern eine
einheitliche Plattform zur
Verfügung, die für den kleinsten “Client” bis hin zu Cluster-Anforderungen großer
Rechenzentren skaliert werden kann. Die für die OIP
entwickelten Produkte, Lösungen und Services werden
über die weltweit mehr als
15.000 Partner vertrieben.
Unixware 7 mit der “Linux
Kernel Personality” dient als
High-end-Server-Plattform
auch für Linux-Applikationen.
(rb)
www.sco.de
eine ganze Reihe von Kommunikationsprodukten, angefangen von einfachen analogen Zwei- und Vier-PortSprachverarbeitungs-Boards
bis hin zu High-DensitiyMulti-Span-T1/E1-Karten
und bietet verbesserte Funktionalität für Sprachverarbeitung und Conferencing.
Das Linux-Tool ist ab sofort verfügbar und kann kostenlos von der SupportWeb-Site von Dialogic unter
www.valinux.com
www.veritas.com
Diese nutzen dabei dasselbe Dialogic-API (Application Programming Interface);
darüber hinaus unterstützt
das Dialogic-Linux-Release
der Adresse http://support.
dialogic.com/ heruntergeladen werden.
(rb)
www.dialogic.com
12/2000
LINUX-MARKT
Heterogene
Welten managen
Materna Information &
Communications bietet den
Verzeichnisdienst
“DXView” jetzt auch für Linux an.
Die Software sorgt als MetaDirectory für ein zentral zugreifbares und dezentral
pflegbares Datenmanagement
in heterogenen Umgebungen
und basiert auf den internationalen
LDAP/X.500-Standards. DX-View integriert Infrastrukturdaten aus heteroge-
Unterstützung
für EBX-Board
Lynux Works kündigte die
Unterstützung für das EBXBoard “MBX 2000” von Motorola an, das für leistungssparende Applikationen konzipiert wurde. Die sofort lie-
Fax-Server
Der “Ferrari-Fax-Server”
für Linux arbeitet mit ISDNFax-karten von Ferrari und
unterstützt die automatische
Verteilung ankommender Faxe. Der Versand von Faxen
kann auf zwei Arten erfolgen:
entweder als Druckvorgang
auf einen Postscript-Drucker
(LPD) oder als E-Mail an den
integrierten SMTP-Mail-Ser-
Integrierte
Infrastruktur
SGI liefert jetzt eine komplette und integrierte Software-Infrastruktur für geschäftskritische IT-Aufgaben.
Sie umfasst den “Pro64 Compiler”, die High-AvailabilityLösung “Linux Failsafe”, das
“XFS File System” und die
“SGI Advanced Cluster Envi-
66
nen Informationsinseln in einen standardisierten, verteilten und redundanzfreien Verzeichnisdienst mit diversen
Zugriffskontrollen, dem Meta-Directory. Damit stehen EMail- und Postadressen, Telefon- und Faxnummern, System- und Netzwerkdaten, Zugangsberechtigungen, Zertifikate mit öffentlichen Schlüsseln und vieles mehr organisations- oder auch weltweit zur
Verfügung.
(rb)
Industrie-PC mit
Embedded-Linux
Einen Industrie-PC mit
Embedded-Linux Version
SBCX stellte SSV Embedded
Systems vor. Das Betriebssystem läuft wahlweise auf
SSV-eigenen Single-Board-
2 MByte Flash belegt, sodass
noch 2 MByte für ein Anwendungsprogramm
zur
Verfügung stehen. Bei Verwendung einer grafischen Linux-Oberfläche kann das
System mittels IDE-Flash auf
beliebige Speicherwerte aufgerüstet werden. Standard-
www.materna.de
ferbare Platine läuft unter
Bluecat-Linux und dem Echtzeitbetriebssystem LynxOS.
Das Board ist mit dem vom
Pentium II unterstützten
“Open Architecture Embedded Controlle” EBX ausgestattet.
(rb)
www.LynuxWorks.com
ver, wobei als Client jeder
SMTP-fähige Mail-Client benutzt werden kann. Empfangene Faxe und Journal-Rückmeldungen über Sendevorgänge werden als E-Mail zugestellt. Für die Vorgangsund
Benutzerverwaltung
wird eine SQL-Datenbank
verwendet, wobei LDAP-basierte Verzeichnisdienste unterstützt werden.
(rb)
www.ferrari.de
ronment” (ACE). Letztere
wiederum besteht aus MPIProgrammierung,
Clusterweitem Ressourcen- und Cluster-Management, zentralisierter Software-Installation sowie
Performance-Überwachung.
Diese Anwendungen wurden
als sich ergänzende, miteinander kooperierende Komponenten entwickelt.
(rb)
www.sgi.de
Computern mit AMD 486
(66 MHz) oder AMD 5x86
(133 MHz) und ist im
4-MByte-On-Board-FlashSpeicher untergebracht. Insgesamt werden hiervon
Perl-IDE
Als Exklusivdistributor für
Deutschland liefert Downsizing Systems die Professional-Version 2.0 des “Perl
Builder” von Solution Soft
aus. Dabei handelt es sich um
eine integrierte Entwicklungsumgebung (IDE) unter
Windows 9.x//NT und Linux.
Entwurf, Entwicklung, Test
und Fehlerbeseitigung finden
in der IDE mit CGI-Simulation auf dem Desktop statt.
Anschließend wird das lauffähige Skript beispielsweise
auf einen Unix- oder NTWeb-Server aufgespielt und
dort ausgeführt. Die erstellten
Programme laufen auf allen
mäßig bietet die Embedded
Linux-Version
TCP/IPFunktionalität, sodass die
Maschine vernetzt werden
kann.
(rb)
www.ssv-embedded.de
Plattformen, die Perl unterstützen. Zu den Verbesserungen und Erweiterungen des
aktuellen Release gehören
das unbegrenzte Rückgängigmachen von Bearbeitungsschritten (Undo/Redo) sowie
Tastenkürzel (Shortcuts) zum
Einfügen von kompletten Befehlen und Befehlsstrukturen.
Fundstellen eines Suchbegriffs werden im gesamten
Quelltext optisch angezeigt.
Zudem ist es möglich, markierten Text mit allen Attributen (Farbe etc.) als HTML
oder RTF zur Übernahme in
Word und andere Programme
zu kopieren.
(rb)
www.dosys.de
12/2000
Suse 7.0 im Praxistest
Der Umstieg lohnt sich
Das Tempo, mit dem Linux-Distributionen auf den
Markt drängen, hat sich ein weiteres Mal erhöht. So
erscheint mit “Suse 7.0” ein Vollprodukt, welches in
einer günstiges “Desktop”- und in einer “Professionell”-Version erhältlich ist. Der Test des Komplettpakets klärt, ob auch ein “normaler” Benutzer mit dem
Gebotenen zurecht kommen kann.
O
b es sinnvoll ist, etwa jedes
halbe Jahr eine neue Distribution auf den Markt zu bringen,
mag bei kritischer Betrachtung auf den
ersten Blick zumindest fraglich erschei-
nen. Ist der Benutzer doch schon mit den
Segnungen des Branchenriesen und seiner Update-Mehrwert-Politik genügend
geplagt. Erst auf den zweiten, genaueren
Blick zeigt sich, dass die Vielzahl der
Linux-Versionen nicht nur in einem
Bild 1. Gut gelungen präsentiert sich das Hilfesystem, welches große Mengen an
Informationen zur Verfügung stellt.
12/2000
ständig verbesserten Kernel zu suchen
sind. Eine Menge neuer Zusatzprodukte
wollen außerdem ebenfalls eingesetzt
werden. Ob “Staroffice”, neue WebBrowser, GNOME und KDE2, die
schnelle Folge dieser Programme und
der damit zusammenhängenden Weiterentwicklung macht klar, dass ein langfristiger Versionswechsel keine Aktualität gewährleisten kann. So wird ein
kontinuierliches Update oder Neuaufspielen auch immer mit einer Menge an
neuen Programmen und Möglichkeiten
belohnt. (Und letztendlich verfügt, zumindest im Bereich der reinen DesktopAnwendungen, Microsoft über einen
Vorsprung, der sich nur durch massiven
Einsatz an Programmierarbeit aufholen
lässt.)
Den Schritt zur einfachen Installation
mit automatischer Hardware-Erkennung
und grafischen Front-ends mögen echte
Linux-Fans zwar etwas argwöhnisch
beäugen, er stellt jedoch sicher, dass auch
ungeübtere Benutzer eine Installation
hinbekommen. Hier bleibt noch viel Arbeit zu tun, bei fast allen Distributionen
zeigen sich jedoch Verbesserungen, die
den ersten und schwierigsten Schritt zum
lauffähigen Betriebssystem vereinfachen.
All diese Bemühungen sind auch bei
Suse eindeutig erkennbar, und so verwundert es nicht, wenn das Linux-Paket
neben den sechs CDs zusätzlich eine
DVD und insgesamt drei Handbücher
bietet. Außer dem schon üblichen Manual mit über 600 Seiten Umfang gibt es
noch ein Konfigurationshandbuch, das
die wichtigsten Linux-Einstellungen be-
67
LINUX
SCSI)
aufgefrischt werden,
und einige freie
Gigabyte auf einem
Athlon700-Rechner
mit 256 MByte
RAM warteten
auf eine Neuinstallation.
Das Aufspielen der Software
erfolgte jeweils
über das neue
Yast2-ProBild 2. Mit Yast2 wird die Einrichtung und Konfiguration der
gramm, welches
Hardware beinahe zum Kinderspiel.
als grafisches
Programm mit
schreibt. So existiert ein ausführliches automatischer
Hardware-ErkenKapitel über KDE, Systemverwaltung, nung läuft. Der Start erfolgte zweimal
das Brennen von CDs, Scannen und Spie- über das CD-ROM-Laufwerk und einmal
len. Diese Anleitungen erlauben einen re- per Diskette. Der Anfang der Installation
lativ leichten Einstieg in die X-Welt einer läuft noch über ein textbasierendes Menü
Linux-Plattform. Als genauso hilfreich mit den üblichen Abfragen (Sprache, Tafür den Anfänger erweist sich ein locker statur, zusätzliche Treiber) ab. Danach ist
geschriebenes Installationsheftchen, eine es dem Benutzer überlassen, ob er mit
Art “Linux für Dummies”, nett gemacht Yast (textbasierend) oder mit dem neuen
und mit genügend Hinweisen und Tipps Yast2 (grafisch) arbeiten will. An dieser
für den Anfänger garniert.
Stelle sind weitere Eingaben nötig, wobei
Die Installation stand auf drei Syste- beim Update das System zwar automamen an und zwar in unterschiedlichen tisch die Linux-Partitionen fand, auf der
Konfigurationen. Auf einen alten Penti- anderen Seite aber noch einmal alle auf
um-Rechner mit 133 MHz wurde ein dem System vorhandenen Parameter wie
einfaches System mit X-Programmen Maustreiber und Ähnliches abfragte. Hier
und Netzwerkunterstützung über eine offenbart sich ein Nachteil der verschiePCMCIA-Karte aufgespielt. Zudem soll- denen Linux-Systeme mit ihren Distribute ein bestehendes Suse Linux 6.4 (auf ei- tionen, denn es wäre wesentlich einfanem AMD-2/366-System mit Adaptec cher, einen gemeinsamen Platz für alle
Systeminfos zu
definieren, welche von allen
Herstellern genutzt
werden
könnten.
Während bei
den Neuinstallationen weiter die
grafische Schnittstelle
benutzt
wird, bricht Suse
diese beim Update ab und fährt mit
der textbasierenden Installation
fort. Hier fragt
Bild 3. Die Konfiguration des X-Servers mit Grafikkarte und
das
System den
Bildschirm zeigt sich wesentlich vereinfacht.
68
Benutzer nach seiner Root-Partition, was
zumindest bei mehreren Partitionen dann
doch wieder ein Überlegen und Nachsehen bedeutet. Einfacher wäre es doch,
kurz auf die vorhandenen Partitionen zu
schauen und anhand der Datenstruktur
selbsttätig zu ermitteln, wo der gefragte
Teil liegt. Dass Yast dazu fähig ist, erfährt
der Anwender spätestens dann, wenn eine
falsche Partition genutzt werden soll,
denn das System meldet, dass eine FstabDatei nicht gefunden werden konnte.
Warum also so umständlich?
Dafür entschädigt jedoch der Rest des
Updates. Zunächst gilt es, 47 Pakete mit
Basisneuerungen aufzuspielen. Danach
kann sich ein Benutzer entscheiden, ob er
“nur” die neueren Versionen von bereits
installierten Programmen auffrischen will
oder alles neu zu installieren ist.
Der Rest des Updates besteht zum
Großteil aus dem Wechseln der CDs und
nach einem erneuten Booten ist das System nutzbar. Leider lassen sich bei einem
Update jedoch Teile der neuen Features
nicht nutzen, zum Beispiel das neue Dateisystem ReiserFS, mit dem bei einem
unbeabsichtigten Ausschalten von Linux
die bei großen Platten recht lange dauernde Restaurierung (neben vielen weiteren
Möglichkeiten) entfällt. Da auf dem Testrechner nur wenige Suse-6.4-Pakete installiert waren, ließ sich nicht eindeutig
herausfinden, inwieweit sehr große Installationen beim Update voll funktionstüchtig bleiben. Wenn es die Aufteilung der Platten erlaubt, sollte man die
wichtigsten Systemdateien auf einer Diskette oder einer weiteren Partition sichern
und eine Neuinstallation durchführen,
denn nur diese erlaubt die Nutzung aller
Neuerungen.
Wesentlich komfortabler und unter
Ausnützung aller neuen Möglichkeiten
gestaltet sich die Neuinstallation. Die
Aufteilung der Partition kann entweder
automatisch erfolgen – hier wird einfach
freier Plattenplatz auf den entsprechenden Platten genutzt – oder per erweitertem Expertenmodus, der eine übersichtliche Anordnung und Bearbeitung aller
vorhandenen Platten erlaubt. Das Programm enthält dabei auch das Löschen
und Neuanlegen von Partitionen und richtet sich damit in erster Linie an erfahrene
Anwender. Obwohl sich dieses Pro-
12/2000
gramm einfach und spartanisch zeigt,
lässt es sich bequem damit arbeiten. Für
jede neue Partition besteht die Option, sie
als Swap-, Ext2FS oder eben auch als
ReiserFS (ein Filesystem, welches von
Hans Reiser und Chris Mason entwickelt
wird) anzulegen und zu formatieren. Zudem kann parallel der Mount-Punkt angegeben werden, wobei als Boot-Partition
kein ReiserFS zur Verfügung steht. Diese
Partition muss mit dem Ext2-Filesystem
angelegt werden.
Nachdem die Dateisysteme eingerichtet sind, steht die Entscheidung an, welche Software aufzuspielen ist. Dabei stehen verschiedene Modelle (fast alles,
Spiele, Desktop mit Office und so weiter)
zur Wahl. Wer zusätzliche Pakete einspielen will, kann dazu ein separates Modul nutzen. Allerdings ist die Übersichtlichkeit bei einer Vielzahl von Programmen so gering, dass man sich hier nach einer anderen Lösung umschauen sollte.
Einfacher wäre eine Auswahl, wie sie
Microsoft bei seinen neueren Produkten
anbietet. In einer Baumstruktur werden
die einzelnen Gruppen vorsortiert und in
immer feineren Verästelungen kann man
sich dort von Programmgruppe zu Programmgruppe vorarbeiten. Eine solche
Lösung wäre bei der Fülle von LinuxProgrammen außerdem wesentlich übersichtlicher. Eventuell sollten die SuseTechniker auch die vorgeschlagenen Installationsmodelle weiter differenzieren.
Sobald alle Software-Pakete ausgewählt sind, kann das Aufspielen beginnen. Nach der Installation des Grundsystems wird wie bisher auch das neue Linux hochgefahren und die restliche
Software eingespielt. Dies dauert je
nach Rechner und System einige Zeit,
und nicht nur ungeduldige Naturen
ziehen die Anschaffung eines DVDLaufwerks spätestens nach dem dritten
CD-Wechsel automatisch in Erwägung.
Als nächstes steht das X-System zur
12/2000
ReiserFS: Das mitdenkende Dateisystem
Während das im Moment noch gebräuchliche Ext2-Filesystem nur “erkennt”,
ob es benutzt wird oder nicht, erlauben so genannte Journaling-Filesysteme eine wesentlich differenzierte Nutzung und Kontrolle der Dateien. So ist ein Betriebssystem bisher beim plötzlichen Ausfall mit einer unter Umständen langen
Phase der Plattenwiederherstellung bemüht, da es nicht bekannt ist, welche
Dateien beim letzten Zugriff benutzt wurden. Es liegt also nah, für eine solchen
Fall alle Dateien zu protokollieren, die gerade verwendet werden. Nach einem
Ausfall müssen also auch nur diese Dateien überprüft werden. Bei Systemen,
deren Platteninhalt mittlerweile im mehrstelligen Gigabyte-Bereich liegen
kann, stellt es einen erheblichen Unterschied dar, ob ein nur paar Dutzend Dateien oder eine gesamte Festplatte überprüft werden müssen.
Der Zugriff unterscheidet sich erheblich von den herkömmlichen Varianten:
Ext2 legt seine Einträge als verkettete Liste an, was im Prinzip eine sequenzielle Abfolge darstellt. Je höher die Anzahl dieser Einträge, desto größer auch die
Zahl der Suchvorgänge, bis eine Datei gefunden wird. Aus dem Bereich der Datenbanken bekannt, kann das Prinzip der B-Trees auch auf ein komplexes Dateisystem angewandt werden. Liegt ein einigermaßen ausbalancierter B-Tree
vor, lässt sich eine bestimmte Datei bereits mit wenigen Schritten finden. Allerdings erweist sich gerade das Ausbalancieren mitunter als recht zeitaufwändig.
Die Installation des ReiserFS mit Suse 7.0 ist so perfekt ins Installationsmenü
eingebunden, sodass es einem unaufmerksamen Anwender nicht weiter auffällt, dass ein weiteres Filesystem vorhanden ist. Trotzt der mittlerweile beachtlichen Stabilität gelten im Moment die folgenden Einschränkungen:
– ReiserFS darf nicht zusammen mit Software-Raid5 benutzt werden (keine Einschränkung bei Hardware-Raid-Systemen.)
– Eine Partition für das Filesystem muss mindestens 34 MByte groß sein und die
Blockgröße ist auf 4K begrenzt.
– Es existieren noch Unstimmigkeiten bei der Benutzung mit NFS.
Dass sich die neue Art von Dateisystemen durchsetzt, zeigt auch ein Blick auf
andere Varianten, die für Linux angekündigt sind oder bereits entwickelt werden. Dazu gehören
– SGI mit dem XFS-Filesystem.
– IMB mit seinem JFS-Filesystem.
Bei Ext3-fs handelt es sich um eine Erweiterung des Ext2-FS um die beschriebene Journaling-Funktionalität, und es verzichtet auf die Binärbäume. Im Gegenzug können existierende Linux-Installationen mit Ext2-FS ohne Neuinstallation
unmittelbar weiterverwendet werden, da die neue Version auf den bestehenden Strukturen aufbaut. Das Projekt befindet sich allerdings noch in einem
sehr frühen Programmierstadium.
Konfiguration an. Auf dem AthlonRechner stellte sich dabei heraus, dass
die Matrox-G400-Karte nur mit Standardeinstellungen gestartet werden
kann. Wird auch der Punkt 3-D-Beschleunigung angewählt, verabschiedet sich das System und die Installation bricht ab. Wurde die gleiche
Installation ohne 3D-Beschleunigung
benutzt, misslang das Einrichten des
Bildschirms und der Karte. Als letztes gilt
es noch, Drucker, Soundkarte, Modem
und Netzwerkkarte einzutragen, sofern
die Hardware-Erkennung dies nicht bereits erledigt hat. Bei der manuellen Konfiguration ist natürlich Vorsicht geboten,
bei einem falschen Eintrag “verschwindet” das System im ungünstigsten Fall
und muss neu gestartet werden. Erfreulicherweise ist dann jedoch nicht die ganze
69
LINUX
Erstaunlicherrichtete Modem mit nur wenigen Schritweise traten gera- ten ein Zugriff übers Internet erfolgt, sei
de beim relativ hier nur noch am Rande erwähnt. Der Beneuen Board mit dienkomfort ist in den letzten Versionen
dem Athlon-Pro- des KDE kontinuierlich gestiegen, und
zessor einige Pro- auch die Anzahl der Programme sollte
bleme auf, die ei- mittlerweile für einen Destop-User völlig
nem
Neuling ausreichen.
reichlich Kopfzerbrechen bereitet Fazit: Auch für
hätten, zumindest Einsteiger geeignet
so lange, bis er
den 60-Tage-SupSuse und Linux haben gemeinsam eiport in Anspruch nen großen Sprung nach vorne getan.
genommen hätte. Die grafische Einrichtung mit Yast2 ist
Bild 4. Einstellungen für den Sax2-Server lassen sich bequem
So weigert sich zwar noch nicht perfekt, aber ausgereift
über ein grafisches Menü ausführen.
Linux
immer genug, um einen Großteil aller PCs per
noch, mehr als 64 Hardware-Erkennung zu nutzen. Für
Installation zerstört, sondern Yast2 be- MByte Hauptspeicher beim Systemstart neugierige Benutzer erschließt sich daginnt wieder an nahezu derselben Stelle zu erkennen. Diese Option muss beim La- mit eine Linux-Welt, deren Einfachheit
den explizit angegeben werden. Der Ein- schon fast gespenstisch wirkt. Auf der
mit der Weiterarbeit.
Nur wenige Probleme bereiteten die trag mem=256M übermittelt die richtigen anderen Seite bleibt immer die MöglichNetzwerkkarten, bei allen gelang sofort Werte. Auch das Problem mit der Ma- keit offen, in die Tiefen der Programmiedie Erkennung und die korrekte Einstel- trox-Karte lässt sich auf diese Weise be- rung abzutauchen und sich ein “persönlilung. Bei den Soundkarten verursachte heben. Mit einem x11=SVGA x11i=SV- ches” Linux zusammenzustricken. Dass
eine alte Soundblaster-Karte einige GA befindet sich der Benutzer auf der si- alle drei Rechnersysteme ohne wirkliche
Schwierigkeiten, die sich erst mit einem cheren Seite.
Probleme installiert werden konnten,
Die
Einrichtung
des
KDE-Desktops
ermanuellen Eingriff beheben ließen.
spricht für den hohen EntwicklungsSind alle Einstellarbeiten erledigt, star- ledigt das Suse-System ohne Schwierig- stand des Betriebssystems. Selbst ein
tet nach kurzer Zeit ein X-Bildschirm mit keiten. Natürlich ist die mehr oder minder ältlicher Laptop-Rechner mit einem foseinem Log-in-Fenster. Dieser zeigt alle starke Ausrichtung in Richtung KDE Ge- silen Trident-Grafikchip wurde korrekt
angemeldeten Benutzer an. Ferner be- schmacksache, auf der anderen Seite ist erkannt und lief ohne Probleme in allen
steht die Möglichkeit, das System herun- selbst der GNOME-Desktop gut für die Auflösungsmodi. Manche ältere Linuxterzufahren, außerdem lässt sich eine tägliche Arbeit gerüstet, sofern man die- Distribution hatte hier schon mit
Auswahl aus mehreren Window-Mana- sen über das Log-in-Fenster aufruft. Dass Schwierigkeiten zu kämpfen.
gern treffen. Neben dem von Suse unter- über das bei der Installation bereits einge(Jürgen Mischke / jos)
stützten KDE (allerdings noch nicht in
der Version 2) finden sich hier auch als
Neues in Suse 7.0
Standard noch tvm und windowmaker
Installation/YaST2
wieder. Je nach Installationsmodell ste– Unterstützung von Braille-Zeilen bei der Installation.
hen aber auch GNOME, fvwm2, iceDie Braille-Zeilen werden beim Start der Installation automatisch erkannt.
wm,mwm und weitere im Log-in-Fenster
– Automatische Netzwerkinstallation/Update mit Alice
zur Auswahl.
– Zusätzliche Möglichkeiten mit Yast2:
Dass zuviel Automatisierung manchNachinstallieren und Deinstallieren von Einzelpaketen
mal auch über das gesteckte Ziel hinausNIS-Client-Modul
Sendmail-Konfiguration
schießen kann, zeigt ein recht krasses
T-DSL -(ADSL-)Konfiguration
Beispiel. So werden alle erkannten Dainetd.conf-Editor
teisysteme auf einem Rechner automa– Reiser-FS
tisch auf dem Desktop als mount-bare
Weitere Hardware (Auszug):
Platte angezeigt. Dies funktioniert noch
– XFree86 in der Version 4.0:
gut, solange es sich um eine Windows
Grafikchips von ATI, NVidia und Matrox
95/98- oder DOS-Partition handelt. Als
Multihead-Support
True-Type-Fonts Unterstützung
jedoch eine unter Windows 2000 erzeuggrafische Konfiguration mit SAX2
te NTFS-Partition genutzt werden sollte
– Unterstützung für
(die nur als Windows-Platte auf dem
Scanner am Parallel-Port
Desktop stand) ging tatsächlich nichts
mehr, Linux war “tot”.
70
12/2000
Unternehmenssteuerung auf Linux-Basis
Die minimale
SAP-Installation
Ob “die kleinste SAP-Installation der Welt” nun in
die IT-Geschichte eingeht oder nicht – mit dem Superlativ will sich die 1st IT-Services GmbH jedenfalls
nicht lange schmücken. Geplant ist, das Wachstum
stetig zu steigern, ohne ständig neue Investitionen in
die Infrastruktur tätigen zu müssen.
Bild 1. Die individuelle Dokumentation bildet die Basis. Am Text kann sich der Anwender bei Fragen zum Umgang mit dem System selbstständig orientieren.
F
ür ein IT-Dienstleistungsunternehmen mit zwei aktiven Usern erscheint eine SAP-Einführung
zunächst eine Nummer zu groß. Der Ein-
12/2000
druck täuscht jedoch nach Ansicht der
Verantwortlichen. “Wir wollten, dass unsere IT auf Zuwachs angelegt ist”, antwortete Thomas Fuhrmann, Geschäfts-
führer der 1st IT-Services GmbH, auf die
Frage, warum er sich für diesen ungewöhnlichen Schritt entschieden hat. Der
bisherige Erfolg des Unternehmens soll
unter anderem mit dem neuen Geschäftsfeld Linux-Beratung weiter ausgebaut
werden. Gerade der Durchbruch des freien Betriebssystems in den letzten Monaten im kommerziellen Bereich eröffnet
große Marktpotenziale. Dass das Betriebssystem mittlerweile “gesellschaftsfähig” ist, verdeutlicht auch sein Einsatz
in Unternehmen wie BMW, Edeka und
Miele.
Den Exoten-Status abgestreift, stellt Linux eine echte Alternative zu kostenpflichtigen Plattformen dar. Das
berücksichtigen mittlerweile viele Softwarehäuser bei der Entwicklung neuer
Systeme. “Ich kann mir gut vorstellen,
dass die Konstellation Linux mit SAP DB
(vorher Adabas D) in nächster Zeit noch
viel mehr Unterstützung bei SAP erfahren wird”, vermutet Thomas Fuhrmann.
“Schließlich lassen sich auf diese Weise
Fremdkomponenten umgehen und alles –
also Datenbank, Betriebs- und Anwendungssystem – können aus einer Hand
geliefert werden”. Die Auslieferung von
SAP unter Linux an Pilotanwender im
August 1999 stützt diese Theorie. Als erster Anbieter unternehmensübergreifender Anwendungslösungen stellte SAP
Produktivsysteme auf Linux-Plattformen
zur Verfügung.
Einer der Ersten im so genannten First
Customer Shipment (FCS) ab August
1999 war die 1st IT-Services GmbH aus
Bedburg bei Köln. Ziel war es, eine stabile, zuverlässige gleichzeitig aber wartungsarme und kostengünstige IT-Landschaft mit einer integrierten betriebswirtschaftlichen Anwendungs-Software aufzubauen. Neben den technischen Aspekten war die durchgängige Abbildung der
Geschäftsprozesse für Finanz- und
Rechnungswesen, Vertrieb und Controlling gefordert. Die oberste Maxime
71
LINUX
lautete: Minimalismus in der DV-Administration und ein optimierte Gestaltung der Geschäftsprozesse für das
eigene Business.
Ständig steigendes
Datenvolumen
Das Hauptgeschäft, die Vermittlung
und Beratung von qualifiziertem IT-Personal, sorgte und sorgt für ein ständig
steigendes Datenvolumen und erfordert
ein effizientes Ablagesystem. Archivierte
Informationen in einem Pool von rund
10.000 aktuellen Adressen aufgeteilt – in
Endkunden, Freiberufler, Unternehmensberatungen und Systemhäuser – bei Bedarf schnell wieder zu finden, muss beim
Betreiber gewährleistet sein. Das Vertriebsinformationssystem (VIS) in SAP
bearbeitet heute alle Adressdaten, um
notwendige Informationen zu einer
Adresse mit Klassifizierung abzubilden.
Adressenstämme lassen sich so mit verschiedenen Attributen wie Kunde
und/oder Lieferant, Verträge, Rechnungen, Angebote und so weiter versehen.
Zudem wurden neben fachlichen Attributen auch organisatorische benötigt wie
beispielsweise Verfügbarkeit, Einsatzgebiet, Erfahrungen und Kenntnisse der einzelnen Personen. Bei den Freiberuflern,
oder Mitarbeitern anderer Beratungsgesellschaften gestaltete sich die Verwaltung der Informationen noch komplexer,
gibt es doch personenbezogene Adressen
ohne, mit einem oder mehreren Profilen.
Insgesamt sind 1200 Profile vorhanden.
Zum Schluss müssen diese Informationen aufbereitet und automatisch ins Internet gestellt werden – mit 1200 Anfragen
pro Monat bildet dies den Hauptvertriebskanal. Ein effizientes Ablagesystem
war also der Dreh- und Angelpunkt der
Installation; es bedingt die Geschäftsprozesse und umgekehrt.
Bild 2. Buchhaltungsbeleg für eine Rechnung: Wegen der noch möglichen Stornierung zeigt Auftrag Nummer 10 einen noch offenen Status an.
baute der Geschäftsführer die EDVLandschaft auf und richtete dann den
Testrechner sowie das Produktivsystem
ein. Die reine Eingabezeit am Terminal
betrug 45 Minuten, die Installation etwas
länger. Nach weiteren vier Stunden meldete das System “fertig”. Dann wurde der
Installationsschlüssel eingegeben, um
nach der Mandantenkopie mit dem Customizing zu beginnen. “Nach genau 28
Minuten und 12 Sekunden war die Mandantenkopie mit 11.757 Objekten fertig.
Wir waren mit dieser Leistung sehr zufrieden”, berichtet Thomas Fuhrmann.
Jetzt konnte die Anpassung der Geschäftsprozesse, angefangen beim Finanzwesen – ausgeführt von Mitgesellschafterin Jana Drey – beginnen. Die Devise lautete: Auf das Wesentliche reduzieren! Das Rechnungswesen wurde aus
Einführung im
Do-it-yourself-Verfahren
Durch das vorhandene Hard- und Software-Know-how im Unternehmen wurde das SAP-System mit eigenen Mitarbeiterressourcen eingeführt. Für die ITInfrastruktur zeichnete Thomas Fuhrmann selbst verantwortlich. Zunächst
72
Bild 3. Ein Standard-Kontenrahmen mit 59 zu buchenden Sachkonten liefert die
Grundlage für die Bilanz und das Formular für die monatliche Vorsteueranmeldung.
12/2000
Interview: Was hat Linux, was andere nicht haben?
Geld zu sparen beim Betriebssystem war nur ein
Grund für Thomas Fuhrmann, sich für Linux zu
entscheiden. Was sonst
noch ausschlaggebend
war, erläutert der Geschäftsführer der 1st ITServices an Beispielen.
Das Gespräch führte Angelika Jung für die
UNIXopen / LINUXopen.
UNIXopen: Warum haben Sie sich für Linux entschieden?
Fuhrmann: Das Betriebssystem läuft sehr stabil und ist als Freeware über das
Internet nahezu zum Selbstkostenpreis zu beziehen. Außerdem gehe ich davon
aus, dass Linux sich als der Unix-Standard für SAP-Plattformen etablieren
wird.
UNIXopen: Wie lösen Sie das Support-Problem?
Fuhrmann: Bei Linux ist man nicht auf die Support-Abteilung eines Anbieters
angewiesen, sondern kann selbst aktiv werden. Das reduziert Wartezeiten erheblich und spart Geld. Über das Internet greife ich bei Fragen auf Newsgroups oder E-Mail-Listen zurück, in denen fachliche Diskussionen zu verschiedenen Themen stattfinden. Die Antwortzeiten aus den Newsgroups liegen zum
Teil im Minutenbereich. Aufgrund der Offenheit des Systems bin ich zudem in
der Lage, Änderungen selbst schnell vorzunehmen.
UNIXopen: Gibt es Einschränkungen seitens der verwendeten Hardware?
Fuhrmann: Mit Linux können wir auf No-Name Rechner mit Marken-Hardware-Komponenten zurückgreifen. Zunächst dachten wir allerdings, dass wir
zertifizierte Komponenten einsetzen müssten, was aber nicht zutrifft. Denn:
Zum einen ist das Betriebssystem Hardware-unabhängig; zum anderen sind
alle Komponenten des Linux-Systems im Kernel abgebildet. Auf diese Weise
haben die SAP-Komponenten keinen direkten Zugriff auf die Hardware.
UNIXopen: Gibt es noch weitere Vorteile?
Fuhrmann: Sicher! Computerviren sind unter Linux weitgehend unbekannt. Somit sparen wir uns in vielen Fällen den Virenscan.
diesem Grund sehr schlank gehalten. Ein
Standard-Kontenrahmen mit 59 zu buchenden Sachkonten liefert heute die
Grundlage für die Bilanz und das Formular für die monatliche Vorsteueranmeldung. Die letzte Bilanz des Steuerberaters wurde als Eröffnungsbilanz ins
System gestellt, das Soll- und HabenBuchungen dann automatisch verarbeitete. Auch bei der Materialwirtschaft
setzt sich der Minimalismus fort.
Zunächst sind nur die Bestellung aus
dem Einkauf sowie die Rechnungsprü-
12/2000
fung im Einsatz und einige wenige Materialien werden gepflegt. Aus dem Vertriebsmodul nutzt man die auftragsbezogene Faktura und das bereits erwähnte
Vertriebsinformationssystem. Das gesamte System wurde am 1. Januar 2000
in Produktion gestellt. “Damit waren wir
mit hundert-prozentiger Sicherheit das
zweite Unternehmen überhaupt, das
SAP unter Linux eingeführt hat”, beschreibt Thomas Fuhrmann den Zeitpunkt des Produktivstarts.
(Angelika Jung/jos)
73
A n z e i g e
✃
Bestellung: Unix-Navigator
Ich möchte unter folgender Rubrik aufgenommen werden:
❏ Internet/Intranet-Provider
❏ Lösungen für Linux
❏ Java-Software
❏ Unix-Dienstleistungen
❏ Datenbanken
❏ Objektorientierte Technologien
❏ Datensicherheitssysteme
❏ weitere Unix-Software
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LINUX
Das UDI-Projekt und Neuigkeiten vom Microkernel
Die Kernel-News
Mit Hilfe von UDI wollen Entwickler ein übergreifendes Schema für die Kommunikation zwischen Kernel
und Gerätetreibern schaffen. Außerdem: Auch jenseits von Linux gibt es ein Leben auf dem Sektor der
freien Betriebssysteme.
Gemeinsame Treiber: Das UDI-Projekt will die Kommunikation mit dem Kernel auf
eine einheitliche Grundlage stellen.
B
ereits seit einigen Jahren versucht das UDI-Projekt, einem
alten Problem Herr zu werden:
der Entwicklung von Gerätetreibern.
Einer der Gründe für die mangelnde
Akzeptanz von Unix-Derivaten auf
x86-basierender Hardware war in der
Vergangenheit der Mangel an unterstützter Hardware. Obwohl theoretisch
alle mehr oder weniger Unix-konform
erschienen, ließen sich die Treiber der
Solaris-, SCO-, BSDI- oder LinuxSysteme nicht untereinander austauschen – zu verschieden waren die jeweiligen internen Kernel-Strukturen
und die Schnittstellen dazu. Obwohl
prinzipiell die Aussage gilt, dass sich
diese Situation vor allem bei und dank
Linux geändert hat, brächte ein einheitliches Interface zum Kernel für
76
Device-Treiber eine ganze Reihe von
Vorteilen mit sich. Genau an dieser
Stelle setzt UDI an, das seit Mitte Oktober auch für Linux verfügbar ist.
Treiber aller Systeme
vereinigt euch
UDI verwendet eine Klassifizierung
verschiedener Geräte – etwa Netzwerk, SCSI oder serieller Devices und
umgibt die eigentlichen Gerätetreiber
mit einem so genannten UDI-Environment, das als einheitliche Schnittstelle
zu den Treibern die Eigenheiten des eigentlichen Kernels verbergen soll.
Ebenfalls bietet UDI eine einheitliche
Schnittstelle zu Userspace-Programmen, sodass etwa die berühmt-berüchtigten IOCTLs auf eine gemeinsame
Basis gestellt werden. Prinzipiell wäre
es damit – ähnlich wie bei Xfree86 –
den Herstellern von I/O-Karten möglich, Treibermodule zu entwickeln, die
dann beispielsweise auf SCO, Solaris
und Linux einsetzbar sind. Vorausgesetzt, diese Betriebssysteme laufen auf
der gleichen Architektur, also etwa
x86-Maschinen, könnten die Anbieter
diese Treiber sogar in Binärform liefern. So gut diese Idee auf dem Papier
aussieht, als so problematisch erweist
sie sich in der Praxis. Generell gilt,
dass Treiber Bestandteil des Kernels
sind und mit dessen Privilegien laufen.
Damit arbeiten sie systemkritisch, was
die Anforderungen an die Integrität
des UDI-Environments nicht eben verringert.
Schwerer wiegt zudem die Tatsache,
dass die Leistung eines Betriebssystems entscheidend von der Qualität
der eingesetzten Treiber abhängt. Verbraucht ein ausgefuchster UDI-Layer
beim Übergang zuviel Zeit, trägt dies
nicht unbedingt zur Beliebtheit der
Schnittstelle bei. Einige Treiber sind
zudem sehr eng mit Kernel-internen
Strukturen verbunden. Als Beispiel
können dafür Netzwerkkarten dienen,
die die internen Protokollschichten bedienen und tatsächlich nicht simpel gestrickt sind. Kombiniert man diese
Einwände anhand eines praktischen
Beispiels, wird die Problematik klar:
Schon heute existiert Gigabit-Ethernet, sodass die Entwickler an entsprechenden 10-Gigabit-Netzwerken arbeiten. Die Vorstellung, ein 10-Gigabit-Ethernet-Adapter würde sich mit
den Skbufs von Linux durch eine
“dicke” UDI-Schicht hindurch unterhalten, könnten nicht nur Skeptiker mit
Recht als Alptraum in Sachen Performance bezeichnen.
Zudem gilt es, die UDI-Interfaces
ebenfalls zu pflegen. So hat beispielsweise Linux in den vergangenen Versionen – etwa 2.0, 2.2 bis (künftig) 2.4
12/2000
LINUX
– drastische Änderungen an grundlegenden internen Mechanismen durchlaufen. UDI darauf anzupassen, dürfte
den Entwicklern Kopfschmerzen bereiten, oder schlimmer, radikale und
interessante neue Ideen im Kernel behindern. So sehr die Idee des UDIKonzepts also verlockend erscheint,
muss man dem Ansatz doch mit einer
gewissen Skepsis gegenüber stehen.
Die Freiheit, im Kernel alle Details
umzubauen und Treiber erneut darauf
anzupassen, sollten die Verantwortlichen nicht leichtfertig auf dem Altar
der Kompatibilität opfern. Allerdings
lassen wir uns gerne von einem
schlanken und intelligent entworfenen
UDI-Layer überzeugen. Informationen zum UDI-Projekt findet man auf
der Web-Seite www.project-udi.org.
tems. Wie bereits angesprochen, existiert zumindest auf x86-Architekturen
bereits seit langem ein Linux-Server,
der eine entsprechende Umgebung bereitstellt. Dem Interessierten Leser seien darüber hinaus eigene Recherchen
empfohlen – es gibt eine ganze Palette
von Betriebssystementwicklungen, die
auf L4 basieren wie zum Beispiel
DROPS, Mungi oder SawMill. Am
Ende dieses Artikels finden Sie eine
Liste von Links zu diesem Thema.
Während L4 vermutlich nur wenigen
Insidern bekannt sein dürfte, ist dies
bei GNU/Hurd vermutlich anders. Er-
ben. Außerdem sind Bestrebungen im
Gange, Hurd auf andere Architekturen
zu portieren. Erst vor wenigen Monaten hat sich beispielsweise eine Gruppe von Enthusiasten der Aufgabe angenommen, Hurd auf Alpha-Systeme
zu portieren. Wer sich über den Stand
der Dinge von Hurd informieren will,
sei auf den gegenwärtigen Snapshot
für x86 verwiesen, der unter
alpha.gnu.org/pub/gnu/hurd/contrib/
marcus/gnu-latest.tar.gz zu finden ist.
Manchen Hurd-Entwicklern diskutieren intensiv darüber, die Mach-Kernel durch L4 in Verbindung mit einem
Microkernel:
Ein Leben neben Linux
Dass es tatsächlich in Sachen freie
Betriebssysteme noch ein Leben neben Linux gibt, zeigen Projekte wie
FreeBSD, NetBSD und OpenBSD.
Neben diesen verschiedenen BSD-basierenden Plattformen führen einige
kleine Projekte ein Schattendasein.
Die fehlende Popularität mancher dieser Systeme hängt übrigens in keinem
Fall damit zusammen, dass sie nicht
mit technischen Leckerbissen aufwarten können. Zwei interessante Projekte
wecken an dieser Stelle die Neugier
des Beobachters: Zunächst ist dies der
L4-Microkernel, der von Jochen Liedke bereits vor einigen Jahren entwickelt wurde und bereits seit einiger
Zeit eine Linux-Umgebung bieten
kann. Mittlerweile ist der recht rudimentäre Microkernel auf verschiedene
Architekturen portiert worden. Mehrere Gruppen arbeiten fleißig an der
Weiterentwicklung.
So existiert auch ein Alpha-Port, der
an der University of South Wales in
Australien betreut wird, wo die Techniker auch an einer Anpassung an
L4/MIPS arbeiten. Da der L4-Microkernel neben Threads, einer rudimentären Speicherverwaltung und
IPC-Mechanismen recht wenig zu bieten hat, fehlen naturgemäß viele Details eines vollständigen Betriebssys78
Microkernel und Linux: Beide Konzepte passen zueinander.
fahrene GNU-ler assoziieren mit
GNU/Hurd sofort jenes Projekt, das zu
den hinlänglich bekannten GNU-Tools
noch einen Betriebsystem-Kernel
“nachliefern” soll. Bekanntlich füllt
der Linux-Kernel diese Lücke zwischenzeitlich vortrefflich aus. Hurd ist
eine Sammlung von Servern, die auf
einer GNU-Adaption des MachMicrokernels basiert. Es verwendet
dabei den bekannten Mach-OS-Kit,
sowie den Interface-Generator MIG.
Inzwischen existieren von Hurd bereits einige recht weit gediehene
Snapshots, die die Installation und das
Testen auf x86-Architekturen erlau-
passenden Interface zu ersetzen –
schließlich gilt Mach in der Familie
der Microkernel nicht gerade als winzig im engen Sinn des Wortes. Am Ende des Artikels finden sich einige Interessante Links zum Thema Hurd.
Auch wenn Linux in puncto Reife, Stabilität und Performance noch einen
Vorsprung aufweist und sich dies aufgrund der Entwickler-Ressourcen
wohl auch in absehbarer Zeit kaum ändern dürfte, zeigen sich die alternativen Ansätze zumindest vielversprechend und interessant. Ein Blick lohnt
sich auf jeden Fall.
(Thomas Weyergraf / jos)
Zusatz-Infos
L4-Ressourcen:
os.inf.tu-dresden.de/L4/overview.html – Uni Dresden L4 Seiten
www.l4ka.org/ – Uni Karlsruhe L4 Seiten
www.cse.unsw.edu.au/~danielp/cs1/l4alpha/ – L4/Alpha Homepage
GNU/Hurd Ressourcen:
www.gnu.org/software/hurd – Projekt-Homepage
angg.twu.net/a/the_hurd_links.html – Linksammlung zu Hurd
12/2000
LESER-INFO-KENNZIFFERN
Informationen schnell per
Anzeigen-Kennziffern und Inserentenverzeichnis
Inserent/Anbieter
1st DATA Solution
AddOn
ADIVA
Andante
APPTIME
APPTIME
APPTIME
Bauer Computer
bdata systems
Brocade
Bytec
Cadtronic
Corel
dc europe
DV-Job.de
DV-Markt
eld datentechnik
Entrada
Fujitsu Siemens
Gall EDV-Systeme
IBM
ID-PRO
Infratec Plus
Innominate
innovaphone
Seite
29
21
15
23
3
19
53
83
79
17
4. US
25
66
57
58
58
55
45
69
27
7
81
9
60
49
Kennziffern
013
009
006
010
002
008
021
041
038
007
044
011
029
045
024
023
022
018
030
012
003
040
004
026
020
Inserent/Anbieter
Integralis
Intrusion.com
Intrusion.com
LinuxLand
M4 Data
Magirus
mediapps
Multimatic
Omnis Software
Omnis Software
Omnis Software
O`Reilly Verlag
Pyramid
QA Systems
Quadratec
Rees
Sphinx
SPM
Sun Microsystems
The Bristol Group
Trend Micro
Veritas
Web.de
Seite
89
73
75
85
61
37
47
33
70
72
74
71
77
89
87
31
79
11
35
89
2. US
63
59
Kennziffern
Seminarf¸hrer
034
036
042
027
017
019
015
031
033
035
032
037
Seminarf¸hrer
043
014
039
005
016
Seminarf¸hrer
001
028
025
Einem Teil dieser Ausgabe liegt eine Beilage der Firma Konradin Verlag bei.
UNIXopen Info
Der Web-Kennzifferndienst UNIXopen
info macht die gezielte Suche im WWW
so komfortabel und schnell wie nie zuvor.
Der neue Dienst von UNIXopen funktioniert im Prinzip wie das Leser-Info-Fax,
das den UNIXopen-Lesern ja seit Jahren
vertraut ist, nur mit erheblich erweiterten
Möglichkeiten und allen Vorteilen des
World Wide Web: Sie suchen in unserer
Online-Datenbank die für Sie interessanten Produkte. Dann entscheiden Sie, in
welcher Form Sie kontaktiert werden
möchten. Wir leiten Ihre Anfrage an den
richtigen Ansprechpartner beim Anbieter
weiter, der Sie dann auf dem von Ihnen
gewünschten Weg kontaktiert.
Unter der Adresse:
http://www.unix-open.de/info
wählen Sie zunächst aus, in welcher Ausgabe Sie recherchieren möchten. Dann
wählen Sie eine oder mehrere Produktkategorien aus. Alternativ können Sie, falls
Sie schon genau wissen, wofür Sie sich
interessieren, direkt den Namen des Anbieters eingeben. Drücken Sie die Schaltfläche »Weiter«, um Ihre Abfrage zu
starten.
96
Das System stellt nun eine Liste aller Inserenten und redaktionellen Beiträge zusammen, die Ihren Suchkriterien entsprechen. Wenn die Firma eine eigene WebSite besitzt, dann ist der Firmenname in
der linken Spalte mit einem Hyperlink
unterlegt. Damit kommen Sie direkt auf
die Webseiten des Anbieters. Wichtig für
Ihre Info-Anforderung sind die letzten
vier Spalten. Hier können Sie bei jeder
Firma ankreuzen, ob Sie weitere Informationen per E-Mail, Post, Fax oder Telefon
erhalten möchten. Selbstverständlich
können Sie hier mehr als eine Firma ankreuzen. So können Sie gleichzeitig mehrere Anfragen generieren.
Bei der erstmaligen Benutzung von
UNIX info drücken Sie jetzt einfach den
»Weiter«-Button und gelangen damit zur
Eingabemaske für Ihre Kontaktinformationen. Noch schneller geht es, wenn Sie
das System schon einmal benutzt haben.
Dann reicht die Eingabe Ihrer E-MailAdresse aus, und ihre Daten werden automatisch ergänzt.
Wenn Sie jetzt »Weiter« drücken, gelangen Sie auf eine Bestätigungsseite und
das System generiert für jeden der von Ihnen angekreuzten Anbieter eine Anfrage,
die per E-Mail an den zuständigen Ansprechpartner verschickt wird.
Auf der Bestätigungsseite finden Sie
außerdem eine kleine Online-Umfrage.
Durch Ihre Teilnahme helfen Sie uns dabei, UNIXopen auch in Zukunft optimal auf
Ihre Interessen auszurichten.
Frank-Martin Binder
UNIX 10/2000
O P E N
Info-Fax oder Internet
Der moderne Weg zu detaillieren Informationsmaterial zu der in dieser Ausgabe veröffentlichten Anzeige.
▲
▲
●Info-Fax # 023 www.unix-open.de/info● Tragen Sie die entsprechende Kennziffer unter www.unix-open.de/info an der vorgesehenen Stelle ein und
Sie gelangen direkt und ohne Umwege zu Ihren gewünschten Zusatzinformationen.
▲
▲
●Info-Fax # 023 www.unix-open.de/info● Selbstverständlich haben Sie noch nach wie vor die Möglichkeit, weitere Anzeigen-Produkt-Infos mit dem
untenstehenden Faxformular abzurufen. Einfach ausfüllen und an die Fax-Nummer 0 86 21/97 99 60 faxen. Zum schnellen Überblick
haben wir alle inserierenden Firmen auf der gegenüberliegenden Seite aufgelistet.
An AWi-Verlag
UNIXopen-Leserservice
Herzog-Otto-Str. 42
83308 Trostberg
en
op
IX
0
UN /200
0
1
Meine Anschrift lautet:
Ich möchte Informationsmaterial zu Anzeigen mit folgenden Kennziffern (siehe nebenstehende Übersicht):
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
Firma
Abteilung
Vorname/Name
Straße/Nummer
PLZ/Ort
Telefon
Fax
Meine Funktion: (bitte ankreuzen) ❑ Spezialist ❑ Gruppen-/Abteilungsleiter ❑ Einkauf ❑ Unternehmensleitung ❑
Mein Unternehmen beschäftigt:
❑ 1 bis 19 Mitarbeiter
❑ 100 bis 249 Mitarbeiter
❑ über 1000 Mitarbeiter
❑ 20 bis 49 Mitarbeiter
❑ 250 bis 499 Mitarbeiter
Mein Unternehmen gehört zu folgender
Branche:
❑ Elektroindustrie
❑ Maschinenbau
❑ Fahrzeughersteller und -zulieferer
❑ Chemisch pharmazeutische Industrie
❑ Transport- und Logistikbranche
❑ Geldinstitute/Bausparkassen
❑ Versicherungswesen
❑ Reise- und Touristikbranche
❑ Handel und Dienstleistungen
❑ Öffentliche Verwaltung
❑ Hochschulen und Forschungsinstitute
❑ Nahrungs- und Genußmittel
❑ 50 bis 99 Mitarbeiter
❑ 500 bis 999 Mitarbeiter
Ich interessiere mich für folgende Themenbereiche:
Betriebssysteme:
Soft- und Hardwarelösungen:
❑ Unix SVR4
❑ Linux
❑ Solaris
❑ AIX
❑ HP-UX
❑ Windows NT
❑ andere
❑ Entwicklungswerkzeuge
❑ Netzwerkhardware
❑ Connectivity-Produkte
❑ Datenbanklösungen
❑ Inter-/Intranet und WWW
❑ RISC-Systeme
❑ Sicherheit
Damit Hersteller und Anbieter von Produkten, für die ich mich interessiere, meine Kennziffernanfragen so gezielt wie möglich beantworten können, bin ich damit einverstanden, daß diese Daten
elektronisch gespeichert und weitergegeben werden.
Ort, Datum
Unterschrift
VORSCHAU Januar 2001
Impressum
UNIX open
01
27. De ist ab dem
zemb
am Kio
sk erhä er
ltlich
Linux-Kernel: weitere Details zu Version 2.4
Das kommende Linux-Herz prädestiniert das Low-cost-Betriebssystem besonders
für den Einsatz in Servern. Die Hardware lässt sich mit Release 2.4 des Kernels aus
einem weit größeren Spektrum als bisher auswählen. Außerdem: Fortsetzung der
Grafikbearbeitung mit GIMP und der KDE-Programmierung.
Datenbanken
Es bewegt sich etwas im Datenbankmarkt: Moderne Konzepte wie die Objektorientierung setzen Akzente; der elektronische Handel beeinflusst die Produkte der Big
Player ebenso wie die Software kleinerer Linux-Anbieter. Mit einer frei erhältlichen
Abfragesprache lassen sich dabei überraschend professionelle Projekte und moderne Ansätze verwirklichen.
Nicht von der Stange: Software unter Linux entwickeln
Trotz des Siegeszugs von Java basiert ein Großteil neuer Projekte wie bisher auf C
und C++ in verschiedenen Variationen. Als Ergänzung zu den Werkzeugen, die das
Betriebssystem bietet, erfordern schon mittlere Entwicklungsarbeiten effiziente
Hilfsmittel zum Testen und Optimieren der Software. Ein Beitrag in der Linuxopen
zeigt die Vor- und Nachteile populärer Tools und Geheimtipps auf.
Ausgabe
Nummer
Titelthema
Einkaufsführer
Sonderheft
Software-Entwicklung
Entwicklungs-Tools, Programmiersprachen, Entwicklungs-Umgebungen
GUI-Builder, Software-Test, Java,
Datenbank-Tools
Software-Entwicklungs-Tools
für Unix/Linux
2/2001
Server-Technik
Multiprozessorsysteme, Hochverfügbarkeit, Ausfallsicherheit
Connectivity-Tools
3/2001
Sicherheit
Authentisierung, Verschlüsselung, PKI
Plattformübergreifendes
Drucken/Printserver
Kryptografie/Verschlüsselung
Herausgeber: Eduard Heilmayr (he/-140)
Verlagsleiter: Eduard Heilmayr
Chefredaktion: Dr. Jörg Schröper (jos/-152)
Redaktionsassistenz: Janine Amann (-221)
([email protected])
Ständige freie Mitarbeiter: Ruth Bosch (rb)
Reinhard Wobst, Jürgen Mischke, Thomas Weyergraf,
Florian Huttenloher (fh)
Redaktionsanschrift: Redaktion UNIXopen,
Bretonischer Ring 13, 85630 Grasbrunn,
Tel.: 089/45616- Durchwahl siehe Redaktion
Fax: 089/45616-200
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Titelbild: Ilona Kocksch
Anzeigenleitung: Wolfgang Zielke
– verantwortlich für Anzeigen
Tel.: (089) 45616-270,
Fax: (089) 45616-250
Anzeigendisposition:
Alfred Neudert, Tel.: (089) 45616-146
Sandra Pablitschko, Tel.: (089) 45616-108
Anzeigenverkaufsleitung AWi:
Cornelia Jacobi 089/7194 0003
Anzeigenpreise: Es gilt die Preisliste Nr. 8 vom 1. 1. 2000
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Tel.: 089/45616-262
Fax: 089/45616-100
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Auslandsabonnement: 122,– DM
Kann die Zeitschrift, aus vom Herausgeber nicht zu vertretenden
Gründen, nicht geliefert werden, besteht kein Anspruch auf
Nachlieferung oder Erstattung vorausbezahlter Bezugsgelder.
Sonderdruckdienst: Alle in dieser Ausgabe erschienenen
Beiträge sind in Form von Sonderdrucken erhältlich.
Anfragen richten Sie bitte an Edmund Krause,
Tel.: 089/45616-240, oder Alfred Neudert, Tel.: 089/45616-146,
Fax: 089 45616-250
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