Firmen investieren für eine nachhaltige
Transcrição
Firmen investieren für eine nachhaltige
Firmen investieren für eine nachhaltige Entwicklung Öko Check 2005 2 VORWORT Ökonomie und Ökologie sind keine Gegensätze. So hatten die Stadtwerke Unna bei der Einführung ihres Umweltmanagementsystems postuliert. Rund zehn Jahre später stellen wir fest: Nur die umfassende Einbeziehung der Umwelt- und Ressourcenverantwortung in die tägliche Praxis wie in die strategische Ausrichtung sichert einen nachhaltigen Unternehmenserfolg. Dies gilt gerade auch in einem Weltmarkt mit verschärften Konkurrenzbedingungen. Die jüngsten Unwetterkatastrophen wie auch dramatisch steigende Rohstoff-Preise haben das Thema jetzt sichtbar für alle auf die Agenda gesetzt. Gemeinsam mit dem Kreis Unna, der sich ebenso wie die Stadtwerke Unna der harten Ökoaudit-Prüfung stellt, werben wir bei den lokalen Unternehmen für sinnvolle Alternativen. Im Rahmen der kommunalen Zukunftsinitiative UN 21 sowie des lokalen Klimaschutzprogrammes „Clima Option“ führten die SWU gemeinsam mit der Beratungsagentur AVA GmbH und dem Kreis Unna einen Ökocheck bei Unnaer Unternehmen durch. Von den AVA-Beratern und den Fachberatern der SWU wurden dabei die Chancen für ökologische und ökonomische Optimierungen geprüft, gleichzeitig die Möglichkeiten zur Einführung integrierter Managementsysteme (ISO 14001/EMAS) untersucht. Zusammenfassend lässt sich feststellen: Die Bereitschaft für ökologische Innovationen, die sich auch ökonomisch auszahlen, sind in den Unnaer Firmen quer durch viele Branchen vorhanden. Gerade KMU (klein- und mittelständische Unternehmen) sind häufig mit der Fülle neuer Umwelt- und Sicherheitsvorschriften und -gesetze überfordert, sehen sich dennoch dem Zwang zur Zertifizierung ausgesetzt und benötigen dabei integrierte Hilfen. Die Stadtwerke Unna und der Kreis Unna sind sich einig: Das Pilotprojekt macht Mut zur Ausweitung. Wir wollen die Initiative mit und für die heimische Wirtschaft fortsetzen. Ablauf: Juni 2004: Die Stadtwerke Unna (SWU) und das Agendabüro „UN 21“ des Kreises beschließen die Gemeinschaftsinitiative. Beide setzen auf eine Impulsaktion, die Firmen im Bereich des betrieblichen Umweltschutzes helfen und motivieren soll, weitere Initiativen zu unternehmen. Der Öko Check dient auch als Pretest für umfangreichere Initiativen. Gemeinsam mit den Geschäftspartnern und Geschäftskunden will das Unternehmen Stadtwerke einen standardisierten Ökocheck als „Blaupause zur Nachahmung“ entwickeln. Vereinbart wird eine Lastenteilung: Die SWU tragen den Aufwand für die Firmenakquise sowie die Präsentation der Ergebnisse, stellen zudem das vorhandene Fachwissen zur energetischen Optimierung. Das Agendabüro des Kreises Unna finanziert für das Pilotprojekt aus Mitteln der gewerblichen Umweltberatung die Beratertage pro Unternehmen für die externe Fachberatung. Angesprochen wurden 15 SWU-Gewerbekunden aus unterschiedlichen Branchen. Zehn Firmen sagten nach Information über das Angebot sofort zu, zwei mussten allerdings das Projekt wegen firmeninterner Probleme verschieben. Durchgeführt wurde der Ökocheck bei: f Autohaus Jonas f Hotel Katharinen Hof f Tiefbaufirma Stusinsky & Bürmann GmbH f Wohnzentrum Zurbrüggen f Freizeitbad Unna – SportServiceUnna f Axiom Logistics GmbH f Invensys APV Rosista f Aluminiumwerk Unna AG Öko Check 2005 VORWORT Der Ökocheck erbrachte zahlreiche kurzfristig umsetzbare Optimierungen. Diese reichen von einer sinnvollen Neustrukturierung der betrieblichen Abfallwirtschaft über die kurzfristige Einführung von Anweisungs- und Sicherheitssystemen bis hin zu vielen energetischen Verbesserungen (Veränderung von Steuerungen, Austausch von ineffizienten Verbrauchern). Wir freuen uns über die Erfolge: Die Betriebe lobten insbesondere die Unterstützung bei einigen anstehenden Genehmigungs- und Prüfverfahren, zum Beispiel nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz oder im Bereich des Umgangs mit wassergefährdenden Stoffen. Ein Ergebnis war auch ein sehr offener Austausch und eine vertrauensvolle Zusammenarbeit der Firmen mit den Fachleuten in den zuständigen Umweltbehörden. Schon jetzt ist abzusehen, dass der Ökocheck eine quantifizierbare Verbesserung für die ökologische und ökonomische Situation der Firmen bewirkt. Dementsprechend positiv war/ist die Resonanz der beteiligten Unternehmen gegenüber unserer Initiative sowie des Engagements; für uns ist dies als ein Modul eines „gelebten Kundenbeziehungsmanagements“ zu verstehen. Im Rahmen des Ökochecks wurden zudem mehrere mittelfristig umsetzbare Projekte angestoßen: Eine Photovoltaik-Initiative Unna auf Gewerbedächern ist bereits in einem Seminar vorbereitet, Kooperationen von kommunalen Erzeugern und Verbrauchern im Geschäftskundenbereich sind angebahnt, Test von innovativen Energielösungen (Brennstoffzellen-Einsatz, Erdgas-LKW-Flottenversuche, Übernahme von Kleinkraftwerken in den Virtuellen Kraftwerks-Verbund der Stadtwerke) werden überprüft. Wir präsentieren in dieser Broschüre die Beispiele von Firmen, die sich beteiligt haben. Wir hoffen, dass dies weiteren Unternehmen Mut macht für einen Ökocheck. Als Partner der heimischen Wirtschaft unterstützen wir gerne interessierte Unternehmen. Prof. Dr. Christian Jänig Geschäftsführer Stadtwerke Unna Ludwig Holzbeck Agendabüro Kreis Unna Leiter Fachbereich Natur und Umwelt 3 Öko Check 2005 4 ALUMINIUMWERK UNNA Mit Investitionen von rund 17 Millionen Euro machte sich die Aluminiumwerk Unna AG in den vergangenen fünf Jahren fit für die Zukunft. Ein echter „Phönix aus der Asche“ – nachdem die existenzielle Krise zum Ende der neunziger Jahre durch die gemeinsamen Anstrengungen und den Lohnverzicht der Mitarbeiter überwunden wurde. Beim erfolgreichen Neustart, bei dem die innovativen Ideen des Teams punkteten, wurde von Anfang an auf Arbeitssicherheit und Umweltschutz geachtet. Die permanente Hinterfragung von Abläufen, Logistik und Produktionsbedingungen war Basis für die großen Erfolge des Unternehmens. Trotzdem ist das Team von ALUnna selbstkritisch genug, externes Know-how aufzunehmen. Das Angebot des Öko Check kam gerade recht, um sich auch auf diesem Gebiet zu vergewissern. Firmeneingang: Die alte Platane wurde aufwändig gerettet. Ein Schwerpunkt des Checks durch den Umweltexperten der AVA-Beratungsagentur lag auf der Prüfung der Rechtssicherheit. Dokumentations- und Unternehmensprofil: Nachweisführungspflichten treffen jeden, der mit Sonderabfällen wie Ölen, Die heutige Aluminiumwerk Unna AG Emulsionen, Reinigern, Laugen und Krätzen umgeht. Das Urteil war ein unein- wurde im März 1914 als Messingwerk geschränktes Sehr Gut. „Die Hausaufgaben sind hier super gemacht“, bestätigt Unna gegründet. Schon damals stand der AVA-Experte Johannes Niemann. Gemeinsam mit dem ALUnna-Team prüfte die Produktion von Halbzeugen im er zudem betriebliche und eigene Ideen für weitere Verbesserungen im Ab- Mittelpunkt – freilich noch aus den fall- und Recyclingbereich. Einkaufsmitarbeiterin Denise Weil, die erfolgreich Materialien Messing und Kupfer. Mit auch das schwierige Geschäft mit Abfallschlüsseln, Deklarationsanalysen oder dem Beginn der 70er Jahre stellte Nachweisdokumenten handhabt: „Diese Art von Coaching mit externem Fach- sich das Unternehmen Zug um Zug verstand weiß ich zu schätzen.“ auf die Verarbeitung von Aluminium Neue Ideen und eigene Kreativität, die punkten im ALUnna-Team. Kurz nach um. Die Produktion anderer Metalle dem 90. Geburtstag des Unternehmens, das unter mehreren Vorbesitzern in ist inzwischen komplett eingestellt die Krise getrudelt war, galt es zu Beginn des neuen Jahrtausend das Traditi- worden. onswerk und die Arbeitsplätze zu retten. Das gelang mit einem spektakulären Die Aluminiumwerk Unna AG pro- „Manager-Buy-Out“: Thomas Wiese, zuvor Betriebsratsvorsitzender des Unter- duziert Rohre und Profile unter- nehmens, übernahm bis auf einen 2,2-Prozent-Streuanteil sämtliche Aktien schiedlicher Abmessungen auf dem von der Vorbesitzerin AMAG; die über 200 Mitarbeiter wurden mit 25,1 Prozent rund 100.000 Quadratmeter großen am Kapital des Aluminiumwerks beteiligt. Teamgeist, Eigenverantwortung und Firmengelände am Uelzener Weg in Transparenz prägen seitdem die Erfolgsgeschichte in Unna. Unna. Die Anlagen mit einer Gieße- Geschlossene Kreisläufe in der neuen Halle rei, einem Press- und Ziehwerk sowie Der Kraftakt wirkte: Das Werk floriert trotz schwieriger Marktlage. Stolz präsen- einem Walzwerk sind umfassend mo- tiert etwa Einkaufsleiter Wolfgang Brettschneider die neue 7.000 Quadratmeter- dernisiert. Das Unternehmen ist Spe- halle, in der die neue Entfettungsanlage des Unternehmens arbeitet. Hier wurde zialist für besonders anspruchsvolle ökologisch mit geplant und sogar eine Vorreiterrolle in der Branche erreicht: Kunden und Verwendungszwecke. Die geschlossene Entfettungsanlage minimiert weitgehend die Emissionen und Dazu zählen etwa Boeing und der Abfälle. „Das schützt die Umwelt und spart Kosten“, so Brettschneider. Für weitere größte europäische Raketen-Herstel- Verbesserungen sei das Unternehmen offen: „Wir wissen, dass wir energetisch ler MBDA. Das Werk beschäftigt rund und ökologisch noch viele Möglichkeiten hätten.“ Ökologische Anstrengungen, 220 Mitarbeiter. die sich kurz- und mittelfristig ökonomisch auszahlen – solche Maßnahmen kommen im Aluwerk sofort auf den Prüfstand. Hilfe leistete der Öko Check. Mit den betrieblichen Experten nahmen die Berater der AVA ausgewählte Abläufe und Anlagen und deren In- wie Output unter die Lupe. Als die Mengenbilanzen, Quellen und Verbleibswege sortiert waren und mit Kostenauswertungen gekoppelt wurden, stellten Berater und das Umweltteam von Wolfgang Brettschneider fest: Für einige Problemstoffe wie etwa verschmutzte Laugen gibt es eventuell neue Entsorgungswege. Ideen, um Abfälle und Kosten zu sparen Ein Vorschlag: Die Laugen aus dem Presswerk könnten länger als bisher verwendet werden. Ob sie eventuell noch in anderen Anlagen als Neutralisationsmittel einzusetzen wären, das wird geprüft. Öko Check 2005 ALUMINIUMWERK UNNA „Der Check hat zudem bestätigt, wie wertvoll unsere Zusammenarbeit mit allen Abteilungen ist“, lobt Wolfgang Brettschneider: Die enge Kooperation von Produktion und Umweltabteilung schafft Probleme ab, bevor sie sich kosten- und 5 Öko Check in der neuen Halle: Wolfgang Brettschneider (l.), Denise Weil und AVABerater Johannes Niemann. risikoschwer in Rest- und Abfallstoffen ausdrücken. „Wir sehen auch, und dies wurde im Check bestätigt, dass wir mit unserem Umweltmanagementsystem Gegenstand viele wertvolle Möglichkeiten bereits umgesetzt haben und weitere umsetzen 1. Umfangreiche Abfallbilanz mit Fragen zur können“, sagt Wolfgang Brettschneider. effektiven und rechtssicheren Dokumen- Zu den erfolgreichen Maßnahmen gehört nicht nur der firmeninterne Blick, tation sondern auch der Vergleich mit ähnlichen Produktionen. Wo etwa Verbräuche 2. Innerbetriebliche Kreislaufführung zu hoch schienen, fasst das Aluwerk kontinuierlich nach. Das Werk, dem die Berater umfangreiche Vorsorge bescheinigten, ist künftig bei allen Anfor- Lösungen kurzfristig derungen der Umwelt- und Genehmigungsbehörden auf der ganz sicheren 1. Prüfung von technologischen Seite. Dass bei den anstehenden Investitionen die Ökologie als Profitbringer berücksichtigt wird, das steht fest. Ein mögliches Projekt wurde im Rahmen des Öko Checks angedacht: Alle Emulsionen des Aluminiumwerkes könnten Änderungen 2. Einsatz aller ökonomisch sinnvollen Recyclingmöglichkeiten gemeinsam aufbereitet werden. Das gereinigte Abwasser könnte direkt im Werk wieder verwendet werden. Solch weitgehende Vermeidungsmaßnahmen Lösungen langfristig setzen umfangreiche Recherchen und Analysen voraus; die AVA unterstützt die 1. Aufbau eines integrierten Umweltmanage- Experten des Aluwerkes, indem sie mögliche neue Verfahren recherchiert, die der robusten Betriebspraxis gerecht werden. mentes mit Zertifizierung nach ISO 14001 2. Prüfung moderner Aufbereitungstech- Eine Platane als Eingangssignal niken zur Schließung innerbetrieblicher Nach der Begleitung im Rahmen des Öko Checks stellt die Firmenleitung fest: Kreisläufe „Sinnvoll und nötig“ sei die Initiative: „Wir können anderen Firmen nur empfehlen mitzumachen“, so Vorstand Dr. Rolf Kottmann. Nicht umsonst habe sich das Unternehmen jetzt auch für die Einführung eines Umweltmanagementsystems nach ISO 14001 entschlossen. „Wir versprechen uns davon für unser Unternehmen einen weiteren Schub - und einen noch besseren Stand gegenüber den Kunden.“ Dass eine entsprechende Zertifizierung inzwischen auf vielen Märkten für eine Spitzenstellung unverzichtbar ist, das bestätigte auch AVA-Berater Johannes Niemann aus der Praxis. Niemann: „In das Aluwerk passt die neue Herausforderung des Umweltmanagements, weil Teamgeist und Eigenverantwortung groß geschrieben werden und die Dynamik überall spürbar ist. Die Institutionalisierung dieser Erfolgsfaktoren wird noch viele gute Ideen für die Umwelt und den Unternehmenserfolg bringen!“ Welchen Stand das Aluminiumwerk der Ökologie beimisst, das sehen alle Besucher schon direkt an der Werkseinfahrt: Eine alte Platane, die der neuen Halle im Weg stand, wurde nicht einfach abgeholzt, sondern – nach fachmännischem Rückschnitt - aufwändig neben das Verwaltungsgebäude versetzt. Dort treibt der Baum viele neue Zweige - unweit des in direkter Nachbarschaft angrenzenden Biotopverbundes Unna-Ost. Öko Check 2005 6 SPORTSERVICEUNNA Mit sorgfältig geplanten Investitionen in die Wasseraufbereitungs- und Heizungsanlagen ließen sich im Freizeitbad Unna erhebliche Kosten sparen. Und im Beleuchtungs- und Belüftungsbereich sind zahlreiche Maßnahmen zur effizienteren Nutzung der wertvollen Energie möglich. Der Öko Check in der Einrichtung des SportServiceUnna lieferte zahlreiche Daten und Anstöße für die anstehenden Grundsatz-Entscheidungen über die ganzjährig geöffnete Freizeiteinrichtung. Eine Idee wird aktuell von der Betriebsleitung zusammen mit der Geschäftsführung der Stadtwerke Unna geprüft: Der SportServiceUnna könnte das komplette Energiemanagement und die Anlagen des Freizeitbades im Zuge eines Einspar- Contractings an das kommunale Energiedienstleistungsunternehmen übertragen. So würden auch personelle Kräfte, die Ökocheck in der Badetechnik: Bereichsleiter Carsten Socher mit den AVA- und SWU-Experten. bisher durch die Wartung und Instandhaltung gebun- Unternehmensprofil: den sind, für den Kundenservice und die Aufsicht in der beliebten Fitness- und Das Freizeitbad hat als Allwetterbad Wellness-Einrichtung frei. einen guten Ruf in der Region. Das Das über 25 Jahre alte Freizeitbad lockt jährlich 250.000 bis 300.000 Besuche- Gesundheits-, Fitness- und Wellness- rinnen und Besucher. Für seine Zukunft sollen noch in diesem Jahr die Weichen Bad bietet seinen Besucherinnen und gestellt werden. Denn das Bad, einst als bundesweites Vorzeigeprojekt gefeiert, Besuchern: ist in die Jahre gekommen. Während ringsum die Konkurrenz neuer Spaßbäder Außenbecken (28ºC), Solebecken und Thermen wächst, steht in Unna noch eine Grundsatzentscheidung an: (33ºC), Innenbecken (32ºC) mit vari- Modernisiert der Eigenbetrieb der Stadt das Freizeitbad, investiert er - mögli- ablem Beckenboden, cherweise mit privaten Partnern - vor allem in den Wellness-Bereich? Sportbecken, Rutschenbecken mit „Alles eine Frage der Mittel“, sagt Betriebsleiter Michael Sprigade. Die aktuellen 60-Meter-Rutsche, Sprungbecken mit Daten und Gutachten zum Thema hat er der Politik vorgelegt. Dass das Team Ein- Drei- und Fünf-Meter-Turm, einen des Freizeitbades zur Aufwertung des Bades und auch zur ökonomisch wie großen Außenbereich mit Liegewie- ökologisch sinnvollen Optimierung der Einrichtung „hervorragende Ideen hat se, Gastronomie mit Biergarten und und viele schon in der Praxis umsetzt“, das bestätigte AVA-Berater Johannes Schwimmerbar. Der Saunabereich Niemann der Mannschaft von Bereichsleiter Carsten Socher. Einige der grö- lädt ein mit: Blockhaus-Sauna, Finni- ßeren Verbesserungsvorschläge wurden jedoch angesichts der anstehenden scher Sauna, Biosauna, Dampfsauna, Grundsatzentscheidung vertagt. Sauerstoffsauna und Sauna-Bar. Im Öko Check gab es auch kleinere Maßnahmen, die sofort angepackt wurden: Der SportServiceUnna betreibt zu- Im Abfallbereich könnte nicht nur in der verpachteten Gastronomie durch eine dem noch die Schwimmsporthalle bessere Trennung gespart werden. Auch im Freibadbereich wären hier gerade am Bergenkamp. in der heißen Sommersaison noch Einsparungschancen: Den Müll abends nachzusortieren, mache wenig Sinn, so waren sich Bereichsleitung und AVABerater schnell einig. Eine Mülltrennungsstation als freiwilliges Angebot könnte die Kunden zum Umweltschutz animieren. Im Winter wären Abfallkörbe und damit Restmüll einzusparen. Die Beleuchtung im Bad könnte mit einfachen Mitteln verbessert werden, meinten auch die Experten der Stadtwerke Unna. Neue Reflektoren Öko Check 2005 SPORTSERVICEUNNA und der Austausch gegen Sparleuchten wären hier das Mittel der Wahl. Die SWU 7 Freizeit- und Solebad Unna: Über 350.000 Besucher nutzen jährlich das Angebot. werden hier mit ihrem Fachwissen die nötigen Tipps geben. Gegenstand Für die Lagerung der Reinigungs- und Desinfektionsmittel wurde eine noch 1. Energie- und Ressourcenverbrauch sicherere Raumlösung gefunden: Im Zuge des Öko Checks wurde der Umgang 2. Abfall-Trennung und -Vermeidung mit den so genannten wassergefährdenden Stoffen deutlich optimiert. 3. Lagerung von Problemstoffen An der Steuerung der Heizungs- wie auch Aufbereitungsanlagen könnten zahlreiche Optimierungen vorgenommen werden. So stellten die Anlagenexperten Lösungen kurzfristig der SWU zusammen mit der AVA fest. Die entsprechenden Vorschläge sollen 1. Optimierung Beleuchtung jetzt in die Unterlagen für die Investitionsentscheidungen einfließen. Ob hier 2. Austausch alter Lampen im Zuge der vorab schon Teilbereiche angegangen werden können, wird aktuell geprüft. Der SportService wägt mit Unterstützung von AVA und SWU die Kosten ab. Denn Wartung 3. Angebot von Sortierstellen auch kleine Maßnahmen können viel bewirken, weiß AVA-Fachmann Niemann. Selbst beim Wasserverbrauch in den Duschen wird jetzt die Möglichkeit der Lösungen langfristig Einsparung durch neue Duschköpfe untersucht. 1. Neukonzeption der Energie-Erzeugungs- Für Michael Sprigade und seinen Bereichsleiter Carsten Socher ist klar: „Der Öko Check war für uns eine wertvolle Hilfe sowohl im Alltagsgeschäft wie auch bei der Diskussion über die zukünftigen Lösungen für das Freizeitbad Unna.“ Sie empfehlen auch anderen Betrieben des Wellness-und Gesundheits-Bereiches, das kostenlose Coaching zu nutzen. und Verteilungsanlagen 2. Komplette Neugestaltung des Bades Öko Check 2005 8 APV Rosista Die Invensys APV Rosista macht sich fit für die Zukunft: Der Zulieferer für die Lebensmittelindustrie sicherte sich im weltweiten Wettkampf der Standorte die Produktion eines Hightech-Produktes. Neben der bisherigen Ventilfertigung werden künftig so genannte Homogenisatoren an der Unnaer Zechenstraße produziert. Im Wettbewerb punktet auch ein intelligentes Zusammenspiel von Ökonomie und Ökologie, sagt Reinhard Klang, Produktionsmanager des Unnaer Werkes. Der Öko Check kam richtig, um neben aktuellen Fragen auch zusätzliche kostensparende Recyclinglösungen zu beleuchten. Die APV Rosista spielt im Konzern des britischen Konzerns neben Standorten in Dänemark, Nordamerika oder Shanghai eine wichtige Rolle. Für die Produktionsund Konstruktionsstätte in Unna-Königsborn sind optimaler Ressourceneinsatz und niedrigste Emissionen wie Abfälle eine Tagesaufgabe, die nach Einschätzung Wird jetzt erweitert: APV Rosista-Produktpalette. des AVA-Beraters Johannes Niemann seit Jahren souverän gehandhabt wird. In einem umfangreichen Berichtswesen werden die Erfolge an die Zentrale gemeldet. „Wir haben aber den Ehrgeiz, noch besser zu werden“, sagen Reinhard Klang und sein Umweltbeauftragter Harry Jung. Sparen mit den riesigen Waschmaschinen Unternehmensprofil: Ein Schwerpunkt des Checks: Wie können in den aufwändigen Entfettungs- Die APV Rosista wurde 1923 gegrün- anlagen des Werkes bisher noch ungenutzte Vermeidungs- oder Verwer- det. Kern des Unternehmens war tungslösungen implementiert werden? Gerade die Mischlösungen aus den der Vertrieb von Erzeugnissen aus Waschmaschinen stießen in der „sehr guten und akribisch ausgewerteten Kruppschem nichtrostenden Stahl für Abfallbilanz“ (AVA-Berater Johannes Niemann) auf. Lösungen wären denkbar: die Getränkeindustrie, daher auch der Standzeitverlängerungen bei den Anlagen, die die gefertigten Präzisionsstü- Firmenname: Rosista - rostsicherer cke für die nächste Stufe säubern, eine zentrale Aufbereitung und Pflege der Stahl. 1954 startete die Entwicklung Kühlschmierstoffe könnte helfen. Und vor allem prüft APV nun zusammen mit und Produktion von Ventilen. 1966 der AVA neueste Technologien: Vakuumdestillation oder auch ein Fraunhofer- erwarb das Unternehmen das rund Angebot zur wassersparenden Entfettung. Bei bisherigen Entsorgungskosten 23.000 m² große Grundstück samt in fünfstelliger Höhe könnte sich die Investition schon in fünf Jahren rechnen - Industriegebäuden an der Zechen- wenn die avisierte Lösung hält, was der Anbieter verspricht, meint Harry Jung. straße. Das Werk wurde über die Jahre Wie sich Restmüll vielleicht noch besser vermeiden lassen könnte, das prüften die aufwändig modernisiert und erwei- betrieblichen Experten auch mit Hilfe des Öko Checks. Ein ganz simples Mittel: tert. Heute ist die APV Rosista Toch- Zusätzliche Schulungen der Mitarbeiter samt Infoblätter sollen die Erfolgsquote ter des Invensys-Konzerns, der sich steigern. Dass gerade die so genannten „gemischten Siedlungsabfälle“ dank weltweit als Automatisierungs- und neuem Recht deutlich teurer werden, das schlägt sich in den Kosten nieder. Prozesslösungsexperte aufgestellt „Da lohnt es sich, auch alle Register zu ziehen“, meint der AVA-Berater Niemann. hat. Das Werk in Unna beschäftigt in Gleiches gilt für die Neutralisationsanlagen - hier wird noch einmal mit den Konstruktion und Produktion aktuell Teams intensiv nachgearbeitet. 162 Mitarbeiter. Nur noch geringfügige Abwassermengen Das Unnaer Werk unterliegt mit seinen aufwändigen Fertigungs- und Filteranlagen ständigen behördlichen Kontrollen. Bei der Aufstellung der Emissionserklärungen und -berichte war die zusätzliche Hilfe durch die Öko Check-Berater „sehr nützlich“, meint Reinhard Klang. Auch im Check bestätigt: Die Erfolge bei der Einsparung von Abwässern. Beim Umgang mit wassergefährdenden Stoffen ist APV ohnehin auf der ganz sicheren Seite. Und damit alle Mitarbeiter dies jederzeit im Blick haben, entstand im Öko Check eine plakative Verfahrensanweisung, die an die Teams verteilt wird. Ein entsprechendes Piktogramm ist jetzt bei APV im Praxistest. Im Öko Check angesprochen, aber bisher noch als Wunschziel: Mit Hilfe der Experten der Stadtwerke Unna soll dem Energiehaushalt des Werkes Öko Check 2005 APV Rosista der Puls gefühlt werden. Die Verbräuche der einzelnen Maschinen genauer zu kontrollieren, das wäre möglich. Die Abwärme aus den Anlagen, und den Waschmaschinen könnte vielleicht doch genutzt werden, meint Umwelt- 9 Öko Check an der Waschmaschine: Harry Jung, Reinhard Klang und Johannes Niemann (AVA) (v.r.) mit den zuständigen APV-Mitarbeitern. Neue Piktogramme wurden im Check entwickelt. beauftragter Harry Jung. Denn: „Wir müssen hier selbst im Winter kaum heizen. Im Sommer ist es dafür häufig zu heiß.“ Hilfreich wäre dabei auch mal der Einsatz der neuen Thermografie-Kamera der Stadtwerke samt deren zertifizierten Fachleuten, meinte der kommunale Energiedienstleister. Die bewähren sich nicht nur im schnellen Check der Gebäudehülle, sondern auch an Maschinen wie Versorgungsanlagen. Ob heißgelaufenes Lager Gegenstand oder Blindströme - im Thermobild werden mögliche Mängel sofort entdeckt, 1. Teilweise erhöhte Abfallmengen bevor diese zu Schäden führen. 2. Umgang mit wassergefährdenden Stoffen Leistung mit Zertifizierung ausweisen 3. Aufwändige Emissionsberichte Bilanz vom Werkschef Reinhard Klang: „Der Öko Check hat uns auch motiviert, 4. Ungenutzte Abwärme über eine ausdrückliche Zertifizierung unseres Umweltmanagementsystemes nach IS0 14001 nachzudenken.“ „Beim hohen Standard des Werkes wäre der Lösungen kurzfristig zusätzliche Aufwand gering“, meint AVA-Berater Johannes Niemann. „Die 1. Prüfung technischer und organisatorischer Leistungsfähigkeit des Werkes würde damit auch nochmal im Konzern und vor allem auch gegenüber den Kunden unterstrichen.“ Dabei könnte das Werk an den jüngsten Erfolg anknüpfen: Während andere Unternehmen ihre Produktion in Billiglohnländer auslagern, stärkt Invensys Vermeidungslösungen 2. Deutliche Verminderung des Berichtsaufwandes 3. Schulung und Sensibilisierung der Mitarbeiter APV ihren Standort und ihr Know-how in Unna. Ab März kommenden Jahres produziert sie in Unna-Königsborn auch Homogenisatoren, die im Lebens- Lösungen langfristig mittel- Chemie- und Pharmabereich wie der Ölindustrie oder Abfallwirtschaft 1. Investition in neue Behandlungsanlagen eingesetzt werden. Die neue Produktlinie kommt zu der Ventilfertigung für die 2. Energiedaten-Controlling mit entsprechenden Lebensmittel- und Getränkeindustrie. Reinhard Klang freut sich über die „absolut positive Entwicklung“ für den Standort Unna. „Das ist ein komplexes Hightech-Produkt“, sagt er über die neue Aufgabe. Und dafür benötige das Werk auch zusätzliches Personal. Wichtigstes Kriterium des Konzerns für den Ausbau des Unnaer Werkes sei gewesen: Die Steigerung der Produktivität, der Produktion, des Umsatzes sowie die Lieferleistung im vergangenen Jahr. Auch hier will Invensys APV in Unna noch zulegen. Lösungen Öko Check 2005 10 RINGHOTEL KATHARINEN HOF Das Ringhotel Katharinen Hof will bei seinen Gästen nicht nur mit dem besten Service punkten. Auch im Bereich des Umweltschutzes sollen die Kunden wissen, dass sie hier bei ihrer Tagung, beim Menü und bei der Übernachtung am absolut richtigen Platz sind. Das Team des Katharinen Hofes nutzte den Öko Check, um die bisherigen Leistungen in einigen zentralen Bereichen auf den Prüfstand zu stellen. Ökologie hat in der Gastronomie wie im Zimmerservice des Katharinen Hofes schon einen hohen Stellenwert. Das stellte AVA-Berater Johannes Niemann sofort bei seinen Checks fest. Von vielfachen Recyclinganstrengungen bis zur umweltschonenden Energieverwendung wie -erzeugung engagiert sich das Katharinen Hof-Team. In der Küche wird auf die Verwendung von hochwertigen Lebensmitteln geachtet, bei Reinigung wie Pflege sind belastende Stoffe tabu. Nicht umsonst arbeitet der Katharinen Hof auch bei vielen Veranstaltungen mit umweltbewussten Gruppen wie auch dem Allgemeinen Deutschen Fahrradclub oder Heimatpflegern zusammen. Intensives Recycling Unternehmensprofil: Den hohen Stand bescheinigte Johannes Niemann erfreut: So werden selbst bei Das Hotel Katharinen Hof liegt zentral der Zimmerreinigung die Abfallarten „intensiv getrennt“. Leichtverpackungen, zwischen Rathaus und Bahnhof di- Glas, Papier oder organischer Müll sortieren die Putzkräfte aus. Ebenso trennt rekt am nördlichen Ende der Unnaer das Küchenpersonal umweltbewusst die anfallenden Reste. Dass sich das öko- Fußgängerzone. Das Hotel gehört zur logisch wie ökonomisch auszahlt, das stelle das Team täglich fest, meint Hotel- Gruppe der Familie Riepe, die sechs geschäftsführer Marc Lobert: „Wir geben uns damit nicht zufrieden, sondern Betriebe in Dortmund, Lünen, Witten, nutzen alle Anregungen, um noch besser zu werden.“ Der Öko Check lieferte Herdecke und Unna führt. mehrere Anstöße, das aufwändige System noch zu optimieren. So könnte etwa Der Katharinen Hof bietet 70 Zimmer dem Hotelpersonal erheblicher Aufwand erspart werden, wenn die Gäste freund- mit 116 Betten: 1 Suite, 1 behin- lich auf die Vorteile der Abfalltrennung hingewiesen und zur Vorsortierung dertengerechtes Doppelzimmer, animiert würden. Bei den motivierenden Hinweisen zur Vermeidung unnötiger 1 Doppelzimmer mit Wasserbett, Handtuch-Wäschen in den Badezimmern hatte das Hotel schon ermutigende 24 Einzelzimmer, 15 Zimmer mit Erfolge. Leichter wäre auch die Abfallsortierung, wenn das Hotelpersonal pro französischem Bett und 28 Dop- Etage auf Rollwagen mit entsprechenden Sortierfächern zurückgreifen könnte, pelzimmer. Alle Zimmer sind mit so eine der Anregungen, die die Berater zusammen mit dem Umweltteam des neuestem Standard ausgestattet. Hotels erarbeiteten. Fünf Veranstaltungsräume für fünf Schon im Service und in der Küche Belastungen vermeiden bis 130 Personen stehen für Feiern Ähnliche Verbesserungsideen gab es für den Service-Bereich der Küche. Hier wie Tagungen bereit. Das Restaurant könnten die Anstrengungen zum Abfall-Recycling durch leichte Änderungen Don Camillo, ein Wintergarten sowie in den Ablagen wie Abläufen deutlich verringert werden. Marc Lobert und ein Bistro mit großer Sonnenterasse die zuständigen Mitarbeiter nahmen die Idee gerne auf. Eine weitestgehende freuen sich auf Gäste. Trennung, die keinen zusätzlichen Personalaufwand fordert, könnte andere Probleme mindern. Die großen Tonnen mit Verpackungsabfällen und der Restmüllbehälter werden aufwändig verwahrt und auch gereinigt, um Gästen und Personal unangenehme Gerüche zu ersparen. Ein Maßnahmenbündel entwarf das Team des Hotels in Zusammenarbeit mit den Beratern beim Öko Check. Während kurzfristig noch geänderte Abfuhrzyklen und gezielterer Umgang mit einzelnen Abfallfraktionen hier Verbesserungen bringen, sind langfristig auch bauliche Ergänzungen mit einer anderen Logistik denkbar, meint Hotelbesitzer Bernd Riepe: „Wenn das funktionieren würde, ist das eine der Ideen, die wir in allen unseren Häusern nutzen könnten.“ Infoblätter und Kurzschulungen für das Personal für verschiedene Öko Check 2005 RINGHOTEL KATHARINEN HOF Bereiche skizzierten die Berater zusammen mit dem Team des Katharinen 11 Öko Check im Blockheizkraftwerk des Katharinen Hofes. Hofes im Öko Check. Marc Lobert: „Die wichtigste und unverzichtbarste Kraft, um ökologische Verbesserungen zu erreichen und gleichzeitig noch Kosten zu sparen, ist unser Personal.“ Dass auch das beste Konzept nicht wirkt, wenn diese „Software“ nicht ständig auf dem neuesten Stand ist und das System nicht Gegenstand gelebt wird, das bestätigten die Berater. 1. Erhöhter Recyclingaufwand Ein Powerpaket für die umweltschonende Energieversorgung 2. Geruchsemissionen im Abfalllager Im Energiebereich gehört der Katharinen Hof zu den Vorreitern. Ein kleines Block- 3. Optimierung des BHKW-Einsatzes heizkraftwerk im Keller des Unternehmens liefert umwelt- und kostenschonend Strom wie Wärme für das Haus. Problem bei dem Powerpaket: Die Wartungskos- Lösungen kurzfristig ten seien vergleichsweise hoch, das bestätigten auch die Kraftwerksexperten 1. Optimierung der Entsorgungswege der Stadtwerke den Fachleuten des Katharinen Hofes. Und gerade im Sommer, 2. Änderung der Abfuhrwege wenn die Wärmeabnahme sinkt, kommt die so genannte Kraft-Wärme-Koppe- 3. Verbesserte Anlagensteuerung im Ener- lung nur unzureichend zum Zuge. Beim Öko Check gab es mehrere Vorschläge giebereich zu diesem Thema: Die Investition in zusätzliche Wärmespeicher könnte einen kontinuierlichen Betrieb möglich machen, sagten die SWU-Fachleute. Denkbar Lösungen langfristig wäre zudem: Das Kleinkraftwerk könnte mit den Anlagen der umliegenden Ge- 1. Investition in der Abfalllogistik bäude wie Rathaus oder Bahnhof in einen Energieverbund integriert werden. 2. Kraftwerksverbund im Bahnhofsbereich Dies soll jetzt auch in Gesprächen mit den Investoren im Bahnhof wie den SWU, die die Rathausanlagen betreiben, genauer beleuchtet werden. Marc Lobert zum Öko Check: „Ich war anfangs skeptisch, ob sich diese Mühe lohnt. Jetzt kann ich nur sagen: Diese externen Anstöße bringen uns in vielen Bereichen weiter. Wir sind gespannt, welche Erfolge wir hier erzielen.“ Auch Hotel-Besitzer Bernd Riepe lobt die Unterstützung: „Wir können hier nicht nur Verbesserungen für unser Unnaer Haus, sondern auch für die anderen Hotels der Riepe-Gruppe nutzen.“ Für die AVA-Berater und die SWU steht fest: Gerade im Gastronomie- und Hotelbereich könnten vielfach mit geringem Aufwand viele Verbesserungen erreicht werden, die sich für die Gastronomen auch kurz- bis mittelfristig richtig auszahlen. und Contracting-Lösungen Öko Check 2005 12 WOHNZENTRUM ZURBRÜGGEN Mit einer in der 100-jährigen Geschichte Zurbrüggens ungewöhnlichen Umbauaktion hat sich das Familienunternehmen für die Kunden richtig aufgemöbelt: „Wir haben keinen Stein auf dem anderen gelassen und jedes Möbelstück nicht nur gedanklich bewegt“, sagt Geschäftsführer Christian Zurbrüggen zur Großinvestition in Unna. Die Verkaufsfläche des Wohnzentrums wurde von 30.000 auf 40.000 Quadratmeter erweitert. Das Haus bekam ein komplett neues Gesicht und ein für alle Kunden attraktiv vergrößertes Angebot. Der Öko Check half Zurbrüggen, in der Großinvestition gleich ökologische Optimierungen umzusetzen. Das Engagement für eine umweltfreundliche und nachhaltige Entwicklung gehört zum Firmenprofil, sagt Christian Zurbrüggen. Entsprechende Ideen, die Christian und Stefan Zurbrüggen sind stolz auf die Investitionen für die Kunden. Über eine Million Kunden jährlich strömen zum Wohnzentrum in Unna. sich auch im harten Wettbewerb der Möbelbranche auch noch ökonomisch für das Unternehmen und seine Millionen Kunden auszahlten, seien bei Zurbrüggen immer willkommen. Der Öko Check lieferte hier zum Beispiel im Abfallbereich zahlreiche Anstöße, die sich auch in der Bilanz niederschlagen. Rund 10.000 Euro spart künftig das Unternehmen im Unnaer Haus durch die pfiffigen Ideen, die David Mühl zusammen mit dem AVA-Berater Johannes Niemann austüftelte. Unternehmensprofil: Vorbildliche Abfalllogistik Die Zurbrüggen-Gruppe gehört mit Verpackungsmaterial, Holzabfälle, Altpapier, Ausstellungswände, beschädig- ihren Einrichtungshäusern in Unna, te Möbel und dazu noch die Reste aus der großen Gastronomie des Unnaer Bielefeld, Oelde und Delmenhorst zu Wohnzentrums: Die Stoffströme des Einrichtungsriesens sind vielfältig und den wichtigsten und innovativsten aufwändig. Im Öko Check wurden sie intensiv und im Detail betrachtet. Dabei Anbietern in Deutschland. Das Unna- entdeckten die Experten von Zurbrüggen mit Hilfe der externen Berater: Die er Wohnzentrum entstand vor rund schon erfolgreichen Recyclinganstrengungen lassen sich deutlich steigern, 16 Jahren direkt am Autobahnkreuz wenn die Abfalltrennung für die Mitarbeiter noch leichter und vor allem noch Dortmund-Unna. In den vergange- verbindlicher wird. nen zwei Jahren hat das Familien- Ein ausgefeiltes System, dem AVA-Berater Niemann Vorbildcharakter beschei- unternehmen hier zwölf Millionen nigt, hat das Familienunternehmen schon im Haus installiert: Durch große Ab- Euro investiert, um den Kunden ein wurfschächte landen die getrennten Abfallfraktionen direkt aus den Abteilungen konkurrenzloses Einkaufs- und Er- der Obergeschosse in den Sammelcontainern im Erdgeschoss, hier werden auch lebniszentrum zu schaffen. Die Brut- Elektro- oder Metallreste aussortiert. Im Öko Check wurde festgestellt: Gerade im togeschossfläche wurde auf 65.000 Restaurantbereich kann das Haus etwa Kosten sparen, wenn die Verpackungs- Quadratmeter erweitert, die Verkaufs- abfälle einfach über das DSD-System zur Verwertung abgetrennt werden und fläche auf 40.000 Quadratmeter aus- nicht mehr im Müllcontainer landen. Im Ausstellungsbereich können Holzreste gedehnt. Das Wohnzentrum gehört ebenfalls in die Aufbereitungsanlagen gebracht werden. mit seinen rund 800 Beschäftigten Ähnliche Lösungen werden jetzt auch für andere Reste aus dem Wohnzentrum zu den größten Arbeitgebern der geprüft: Für ausgediente EDV-Geräte des Hauses soll im Rahmen der Elektro- Stadt Unna. nikschrott-Verordnung eine Pilotlösung entwickelt werden. Solarkraftwerke auf dem Firmendach Ein weiteres Pilotvorhaben stieß Zurbrüggen im Rahmen des Öko Checks für mehrere Gewerbekunden an: Ob die großen Dachflächen des Wohnzentrums und vielleicht auch das Zentrallager des Unternehmens nicht für FotovoltaikAnlagen genutzt werden könnten? Bei genauer Planung und auch Kalkulation kann der Sonnenstrom für viele Firmen eine zusätzliche Einnahmequelle werden. Das bestätigten Experten von Fotovoltaik-Firmen, Finanzfachleute, Vertreter der Energieagentur und der Stadtwerke Unna bei einem Seminar im SWU-Haus. Neben Zurbrüggen interessieren sich weitere Firmen. Der kommunale Energiedienstleister prüft gegenwärtig aufgrund der Initiative, ob er hier mit kommunalen Partnern ein Public-Private-Partnership-Modell auflegt. Öko Check 2005 WOHNZENTRUM ZURBRÜGGEN 13 Sorgfältiger Umgang mit Ressourcen: Abfall-Trennung und Recycling wird im Wohnzentrum groß geschrieben. Wärmebild-Aufnahmen warnen vor Störungen Eine weitere Idee betrifft den Fuhrpark des Wohnzentrums: Die Umstellung Gegenstand der Fahrzeuge auf Erdgasbetrieb könnte sich auch rechnen. Entsprechende 1. Hohe Entsorgungskosten in Teilbereichen Angebote der Hersteller liegen vor, der Bund fördert Flottenversuche und die 2. Ausweitung des Recycling-Angebotes erweiterte Erdgas-Tankstelle der Stadtwerke liegt an der Feldstraße geradezu 3. Nutzung von Dachflächen für Fotovoltaik vor der Tür. Zurbrüggen lieferte im Öko Check auch einen Anstoß für zusätzliche Aufgaben der Thermografie-Experten der Stadtwerke: Die Wärmebild-Aufnah- Lösungen kurzfristig men könnten eine wichtige Aufgabe bei der Prüfung der Installationen und 1. Neue Abfalllogistik und Entsorgung Anlagen im Haus sein. 2. Kooperation mit sozialen Initiativen Bilanz des Öko Checks aus Sicht des Wohnzentrums: „Wir haben zahlreiche 3. Fachseminar mit Fotovoltaik-Experten wertvolle Anregungen für unser Unternehmen erhalten“, sagt Christian Zurbrüggen. Wichtig sei der Zurbrüggen-Gruppe außerdem: „Wir stellen gerne Lösungen langfristig unsere Bemühungen im Umweltschutz auf den Prüfstand. Dass uns externe 1. Kontinuierliche Ausweitung der Kreislaufwirt- Fachleute den hohen Stand unserer Qualität bescheinigen, macht uns stolz.“ Grund genug, den Öko Check auch in den anderen Häusern der ZurbrüggenGruppe durchzuführen. Eine Einmal-Aktion werde die Anstrengung nicht sein, sagen übereinstimmend Christian Zurbrüggen und sein Umwelt-Team. Dies gilt um so mehr, als sich Zurbrüggen in Unna mit dem Kraftakt der letzten Monate auf neuesten Stand gebracht hat. Das Haus ist richtungsweisend für die komplette Einrichtungsbranche. „Wer sich neu einrichten will, findet bei uns einfach alles, was er dazu braucht. Unsere Ausstellung ist so angelegt, dass sich praktisch 70 kompetente Fachabteilungen unter einem Dach vereinen“, sagen Christian und Stefan Zurbrüggen. Nicht ohne Grund lockt Zurbrüggen monatlich weit über 100.000 Kunden in einem Umkreis von bis zu 60 Autominuten aus dem östlichen Ruhrgebiet, dem Sauerland und dem Münsterland. Viele nutzen den Einkaufsbummel bei Zurbrüggen als Familienausflug und Erlebnistag. Dass hier nicht nur die Preise zählen, sondern auch umweltbewusste Qualität, das erleben sie auch. schaft 2. Fotovoltaik-Initiative mit anderen Unternehmen Öko Check 2005 14 OPEL JONAS Umweltschutz als Motor im Autohaus: Wilhelm Jonas hat den als einer der ersten entdeckt. Erdgasbetriebene Wagen, voran der pfiffige Familien-Van Zafira, waren im vergangenen Jahr ein Renner im Sortiment. Der Chef des Autohauses, das in Unna wie in Werl aktiv ist, förderte den Umstieg. Einer seiner Kundenberater spezialisierte sich sogar auf diese Sondermodelle. „Diese Wagen machen ökonomisch und ökologisch Sinn.“ Der Öko Check war für ihn zusätzlicher Anstoß, im eigenen Haus nach weiteren Optimierungen zu suchen. Ständig in Bewegung bleiben und dann noch an der Spitze - das gehört für das Familienunternehmen aus Massen dazu. Wilhelm Jonas engagiert sich hier nicht nur als Unternehmer. Als Vorsitzender des Gewerbevereins im großen Unnaer Stadtteil Massen und als Aktivposten im Bündnis der Unnaer Autohändler sieht er sich nicht nur der (Auto-)Mobilität, sondern auch der Nachhaltigkeit verpflichtet: Unternehmensprofil: „Wir haben auch eine Verantwortung gegenüber den Menschen und vor allem Das Autohaus Jonas ist als Opel- auch unseren Kindern, denen wir eine lebenswerte Welt hinterlassen.“ Händler seit 1960 in Massen aktiv. Im Autohaus und vor allem in der Werkstatt am Massener Hellweg muss mit Inzwischen betreut das Unterneh- vielen Stoffen gearbeitet werden, die Umweltgefahren bergen. Ein geschärftes men mit drei Häusern in Unna und Bewusstsein und eine hohe Qualität der Vorsorge bescheinigte AVA-Berater einem Autohaus in Werl sowohl Johannes Niemann nach sorgfältigem Check dem Unternehmen. Doch einiges Opel- wie auch Suzuki-Kunden. Der könnte mit weniger Aufwand und trotzdem effektiver erledigt werden. So Familienbetrieb hat insgesamt 75 entdeckten die Fachleute des Jonas-Teams bei der Arbeit mit den externen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Experten: Klare Kennzeichnungen und eine andere Sortierung der eingesetzten Zur Firma gehören Fachwerkstätten Materialien hilft, klare Trennung der anfallenden Abfallstoffe und Suche nach mit individuellem Service. Recyclingangeboten spart sogar Kosten. Spezielle Lehrgänge und Mitarbeiter-Informationen, die Opel Jonas noch sicherer im Umgang mit den vielen Vorschriften machen, entstanden beim Öko Check. Was das Unternehmen sofort aufnahm: Bei vielen Problemstoffen sind eigentlich die Lieferanten von der Deklarierung über die Sicherheitsdatenblätter, Verfahrensanweisungen bis hin zur geeigneten Verwertung und Entsorgung in die Pflicht zu nehmen. Die Autokonzerne Opel und Suzuki, deren Produkte Jonas in der Region vertritt, leisten hier nur einen Teil. Viele zusätzliche Ansätze wurden im Öko Check ausgeleuchtet, mehrere sofort umgesetzt. „Was sich ökologisch und ökonomisch rechnet, das packen wir an“, sagte der Firmenchef. Das gilt nicht nur für den Betrieb, sondern auch für das Produkt: Ausgetauschte Teile wandern in ein Opel-Recyclingprogramm. Qualitätsgeprüfte Ersatzteile, die von Fachleuten erneuert wurden, werden den Kunden angeboten - ein „wertvoller Beitrag zur Ressourcenschonung“, meint auch Berater Johannes Niemann. Nutzung natürlicher Kreisläufe ist im Massener Familienbetrieb seit Jahren Thema: Regenwasser wird gesammelt und im Betrieb statt Frischwasser eingesetzt. Eine aufwändige Anlage zur Entwachsung der Neuwagen hat Opel Jonas installiert - um dem Kunden wirklich neuwertige Wagen ohne Lackschäden liefern zu können, gleichzeitig Abwasser und Umwelt durch moderne Technik zu schützen. Das kostet Energie und vor allem auch Arbeitskraft, sagt der Chef. Idee im Umweltcheck: Warum die so genannte „KUPS“-Anlage nicht auch als Umweltservice für andere Händler anbieten. Ein Qualitätssiegel könne dies doch werden, meinte der Berater. Der Öko Check hat das Jonas-Team zusätzlich für das Umweltthema motiviert. „Dass unsere Kundenberater bei jedem Modell auch Verbrauch und Kohlendioxidausstoß erwähnen, ist für uns heute Standard. Die Kunden Öko Check 2005 OPEL JONAS werden umweltbewusster“, sagt Wilhelm Jonas. Stolz präsentiert er auch die 15 Erdgasautos: Erfolgreich warb Jonas für die Alternative. Auswahl an Modellen: Fast in jeder Fahrzeugklasse kann das Unternehmen ressourcenschonende Alternativen zum Standard-Wagen bieten. Gegenstand Angesichts der aktuellen Spritpreise sind bei Neuwagen besonders die Erdgas- 1. Abfalllogistik Modelle gefragt. Sach- und fachkundig erläutert das Jonas-Team die Vorzüge: 2. Vermeidung von Gefahrstoffen/sichere Tanken für umgerechnet unter 60 Cent pro Liter, einen um bis zu 80 Prozent reduzierten Schadstoff-Ausstoß gegenüber herkömmlichen Wagen und zahl- Lagerung wassergefährdender Stoffe 3. Optimierung von Verwertungsanlagen reiche Vorteile von der Steuer bis hin zur Versicherung. Vom Klein-Van über den Mittelklassewagen bis zum flotten Familien-Zafira reicht die Auswahl im Lösungen kurzfristig Opel-Autohaus. 1. Überprüfung Abfallbilanz und Erarbeitung Vom lokalen Imbissbetreiber über Taxiunternehmen, Firmen des Gesundheits- von Alternativen bereiches bis hin zu vielen jungen Familien reicht die Schar der über hundert 2. Lieferanten in die Pflicht nehmen Jonas-Kunden, die sich für den alternativen Opel-Antrieb entschieden. Dass die 3. Innerbetriebliche Schulungen zum siche- Stadtwerke Unna mit ihrem Clima Option mobil-Förderprogramm und einer 24 ren Umgang mit gefährlichen Stoffen/ Stunden verfügbaren Qualitäts-Tankstelle den Umstieg unterstützen, das lobt Sachkundiger für Ölabscheider das Unternehmen. Bilanz vom Opel-Händler nach dem Öko Check: „Die Initiative hat uns in vielen Lösungen langfristig Bereichen geholfen und zahlreiche neue Ideen angestoßen. Wir können anderen 1. Nutzung der Verwertungsanlagen mit Unternehmen nur die Teilnahme empfehlen.“ Dass er auch seine Erfahrungen im Händlerkreis und im Gewerbeverein weitergibt, das hat Wilhelm Jonas schon beschlossen. Im Massener Familienunternehmen hat die Nachhaltigkeit eben noch einen besonderen Wert. anderen Firmen 2. Ausbau des Teile-Verwertungsprogrammes 3. Werbung mit umweltschonenden Modellen Öko Check 2005 16 STUSINSKY & BÜRMANN Täglich arbeitet das rund 60-köpfige Team der Stusinsky & Bürmann, Straßen- und Tiefbauunternehmen GmbH, an den sensiblen Versorgungsadern der Stadt: Die Firma ist eines der Vertragsunternehmen der Stadtwerke Unna. Nicht nur bei den Arbeiten an Gas- und Stromleitungen ist die Sorge für höchste Qualität und Schutz der Umwelt Ziel des Unternehmens, sagt Geschäftsführer Thomas Vogel. „Als Partner eines Unternehmens, das sich selbst zur ökologischen Unternehmensführung verpflichtet hat und sich jährlich der Ökoaudit-Prüfung stellt, wollen wir uns auch an diesen Maßstäben messen lassen.“ Der Öko Check war willkommener Einstieg, das eigene Unternehmen hier auf den Prüfstand zu stellen und nach umfassenden Verbesserungen zu suchen. Auf den S&B-Baustellen, wo die eigenen Kräfte häufig zusammen mit der Netzabteilung des heimischen Energieversorgers arbeiten, gehört es schon zum Standard: Neben selbstverständlichen Vorarbeiten wie der richtigen Sicherung der Gruben und einer sorgfältigen Einweisung der Arbeiter ist die Verhütung von Schäden und Unfällen oberste Pflicht. Weitestgehende Vermeidung von umweltgefährlichen Stoffen, Sicherung von wassergefährlichen Betriebsmitteln wie etwa Ölen oder Treibstoffen, Verschluss und klare Kennzeichnung von Kanistern und sensibler Umgang mit den beim Tiefbau ausgehobenen Stoffen - keine leichte Aufgabe im schweren Tagesgeschäft, so gesteht auch Thomas Vogel zu. „Wir sind gut, aber wir wollen natürlich noch besser werden“, meint der Chef des Unternehmens. Gerade im Entsorgungsbereich konnte hier der Öko Check wertvolle Hilfestellungen geben. Denn das Thema drückt jedes Tiefbauun- Unternehmensprofil: ternehmen: Kaum ist eine Baugrube ausgehoben, muss das ausgeschachtete Das Tiefbauunternehmen wurde 1947 Material umfänglich klassifiziert werden. Was ist etwa teerhaltig und gilt als als Stusinsky & Bürmann oHG durch Sonderabfall, und kann trotzdem in eine zugelassene Verwertung gehen? die Pflasterermeister Hubert Stusin- Welche Begleitscheine und Dokumentationen sind nötig, was ist unbelasteter sky und Fritz Bürmann in Unna ge- Bauschutt, was Restmüll? Wenn die eigenen Laster fahren - handelt es sich gründet. Es führte in der Nachkriegs- um Werksverkehr oder gewerbsmäßigen Abfalltransport, der eine besondere zeit vor allem Reparaturarbeiten Ausbildung und Genehmigung bedarf? Die Umweltbehörden sind hier streng im Straßenbau für die Dortmunder - Betriebe kommen ohne ausreichendes Managementsystem schnell in die Stadtwerke aus. Es expandierte als Zwickmühle. Die lückenlose Dokumentation von der Anfallstelle bis zum Ver- Fachfirma im Straßen- und Tiebau. bleib ist vorgeschrieben. Den Firmensitz an der Königsborner Stress mit den Behörden muss nicht sein, wenn die Firma systematisch vorgeht Industriestraße räumte S&B für das - so stellte auch S&B gemeinsam mit dem AVA-Berater Johannes Niemann beim neue Wohngebiet im Jahr 2003. Im Öko Check heraus: Eine differenzierte Abfallbilanz, die intern auch Mengen wie Gewerbegebiet am Büddenberg Kosten und Abfuhrwege erfasst, ist hier eine fast unverzichtbare Grundlage. Ob entstand ein moderner Unterneh- Straßenaushub, Bitumen, Altöl oder ölverschmutzte Betriebsmittel - wenn das menssitz. Als langjähriger Vertrags- Unternehmen hier transparente Daten führt, sind auch die geforderten Nach- unternehmer der Stadtwerke Unna weise kein Problem. S&B verfügt hier schon über alle nötigen Grundlagen. Eine sind für Versorgungsarbeiten in der Schulung der Meister und Fahrer zum richtigen Umgang mit den Begleitscheinen Regel 3 Kolonnen gebunden. Neben und zum richtigen Ausfüllen der teilweise komplizierten Formulare nützt nicht den Stadtwerken sind die Stadt Unna, nur der Rechtssicherheit, hier können auch Kosten gespart werden. Eine deutlich die Stadtbetriebe und ortsansässige Abgrenzung vom recyclingfähigen Bauschutt und von Baumischabfällen schon Unternehmen Hauptauftraggeber. an der Baustelle entlastet das Unternehmen: Erhebliche Mengen können in Außerhalb ist S&B regelmäßig im Raum Bergkamen, Kamen, Schwerte und Hagen tätig. die Aufbereitung statt auf die teure Deponiefläche gefahren werden. Ein Vergleich der Abfallkosten lohnt sich erst recht: Ab Mitte des Jah- Öko Check 2005 STUSINSKY & BÜRMANN res darf nicht vorbehandelter, das heißt nicht sortierter Müll, gar nicht mehr deponiert werden. Das drückt sich in Preissprüngen von bis zu 100 Euro pro 17 Tiefbaulösungen aus einer Hand: S&B-Baustelle im neuen Wohnpark Uelzen. Tonne aus. Gegenstand Eine Idee, die auch im Öko Check entstand: Auf dem Firmengelände am Büdden- 1. Sortierung und Deklaration von berg könnte eine Entsorgungsecke mit verschiedenen Containern entstehen. So Bauabfällen wären die Abläufe in der Abfalllogistik auch klarer steuerbar. Wiederverwertbare 2. Verstärkung der Wiederverwertung Stoffe, vom Grünschnitt bis hin zu Holz, Kunststoffen oder auch Pappen, könnten 3. Integriertes Qualitäts- und Umweltma- hier gezielt zur Verwertung ausgesondert werden. nagement Zahlreiche Tipps für ein noch effektiveres Baustellenmanagement hinsichtlich der Umwelt- und Arbeitssicherheit fielen im Öko Check an. „Wir freuen uns Lösungen kurzfristig über das effektive Coaching. Wir haben schon zahlreiche Anregungen direkt 1. Überprüfung Abfallbilanz und Erarbeitung umgesetzt und beziehen die Ergebnisse des Checks jetzt auch bei unseren von Alternativen weiteren Planungen ein“, sagt Thomas Vogel. Der Aufbau eines integrierten 2. Schulung der Mitarbeiter Qualitäts-, Sicherheits- und Umweltmanagements ist für das Unternehmen in 3. Umfangreiche Dokumentation der Zukunft geplant. „Als Unnaer Unternehmen, das täglich im gesamten Kreis und auch in der Nachbarschaft direkt unter den Augen der Bürgerinnen und Lösungen langfristig Bürger arbeitet, wollen wir auch deutlich zeigen, dass wir ökonomisch und 1. Entsorgungsplatz mit verschiedenen ökologisch auf modernstem Stand arbeiten“, so Vogel. Die Stadtwerke Unna als einer der Hauptauftraggeber hören dies gerne: Der kommunale Versorger hat sich schon seit Jahren verpflichtet, die Einhaltung entsprechender Standards auch zum Kriterium der Auswahl unter seinen Dienstleistern und Lieferanten zu machen. Abfallfraktionen auf dem Firmengelände 2. Integriertes Managementsystem Öko Check 2005 18 ÜBERSICHT APV Rosista Aluminiumwerk Opel Jonas S&B Katharinen Hof Freizeitbad Zurbrüggen Öko Check 2005 ÜBERSICHT Stadtwerke 19 Adressen und Ansprechpartner: Aluminiumwerk Unna AG Wolfgang Brettschneider Uelzener Weg 36 59425 Unna Tel. 02303-206-245 Autohaus Opel Jonas Wilhelm Jonas Kleistraße 45 59427 Unna Tel. 02303-5590 Freizeit- und Solebad Unna Michael Sprigade Schillerstraße 18 59423 Unna Tel. 02303-103-150 Invensys APV Rosista Harry Jung Zechenstraße 49 59425 Unna Tel. 02303-108-116 Katharinen Hof Marc Lobert Bahnhofstraße 49 59423 Unna Tel. 02303-920417 Stusinsky & Bürmann GmbH Thomas Vogel Rudolf-Diesel-Straße 43 59425 Unna Tel. 02303-96802-0 Wohn-Zentrum Zurbrüggen Christian Zurbrüggen Hans-Böckler-Straße 4 59423 Unna Tel. 02303-208-0 AVA-Beratungsagentur Johannes Niemann Heinrichstraße 51 44536 Lünen Tel. 0231-98 70 60 -0 Herausgeber: Prof. Dr. Christian Jänig Heinrich-Hertz-Straße 2 59423 Unna Tel. 02303-2001-110 Ludwig Holzbeck Agendabüro UN 21 Platanenallee 16 59425 Unna Tel. 02303-27-1069