Geburtszentrum am Klinikum Fulda Das Klinkum im Prozess der
Transcrição
Geburtszentrum am Klinikum Fulda Das Klinkum im Prozess der
Fulda.qxp 02.08.2005 15:58 Uhr Seite U1 Ausgabe 17 • 2005/I Umfangreicher Umbau der Frauenklinik Diagnostik und Therapie von Tumorerkrankungen im Alter Das Klinkum im Prozess der Veränderung Ultraschallverfahren erhöhen die Narkosesicherheit Geburtszentrum am Klinikum Fulda Von Prof. Dr. med. R.-Matthias Goerig Freundliche Pflege und viel Atmosphäre Notfallaufnahme im Wandel Klinikum übernahm das Seniorenzentrum Heilig Geist Fulda.qxp 02.08.2005 15:58 Uhr Seite U2 Fulda.qxp 02.08.2005 15:58 Uhr Seite 1 Editorial Geburtszentrum am Klinikum Fulda Umfangreicher Umbau in der Frauenklinik Seite 10 Das Klinikum im Prozess der Veränderung Von Prof. Dr. med. R.-Matthias Goerig Seite 12 Notfallaufnahme im Wandel Seite 15 Liebe Leserinnen, liebe Leser, mit der Umwandlung des Klinikums Fulda in eine gemeinnützige Aktiengesellschaft Anfang letzten Jahres wurde nun die Funktion des Medizinischen Vorstandes seit Januar 2005 neu besetzt. In der vorliegenden Ausgabe des SK-Knotenpunktes möchten wir Ihnen daher Prof. Dr. med. R.-Matthias Goerig etwas näher vorstellen. Zudem präsentieren wir Ihnen unser neu gestaltetes Geburtszentrum. „Geborgenheit durch Sicherheit“ lautet unsere Philosophie, die große Zustimmung findet und sich bewährt hat. Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen Dipl.-Volksw. C.-D. Schad Vorstandsvorsitzender Diagnostik und Therapie von Tumorerkrankungen im Alter Seite 17 Ultraschallverfahren erhöhen die Narkosesicherheit Seite 18 Freundliche Pflege und viel Atmosphäre Klinikum übernahm das Seniorenzentrum Heilig Geist Seite 19 „SK-Knotenpunkt“ Portrait Interview mit Dr. rer. nat. Hartmut Krüpe Seite 21 Fulda.qxp 2 02.08.2005 15:58 Uhr Seite 2 02.08.2005 15:58 Uhr Seite 3 KLINIKEN • INSTITUTE • ABTEILUNGEN Das Klinikum im Überblick • Tumorklinik (Medizinische Onkologie, Radioonkologie) Direktoren: Prof. Dr. med. H.-G. Höffkes, Tel.: (0661) 84-5481 und Prof. Dr. med. H. J. Feldmann, Tel.: (0661) 84-6341 Telefonzentrale: (0661) 84-0 • Institut für Radioonkologie – Strahlentherapie Direktor: Prof. Dr. med. H. J. Feldmann Tel.: (0661) 84-6341 Das Klinikum Fulda wurde am 23. Februar 1976 in Betrieb genommen. Mit fast 1.000 Betten in 28 Kliniken und Instituten ist es das größte Krankenhaus in Osthessen und gehört der höchsten Versorgungsstufe an. In einem Einzugsgebiet mit etwa 500.000 Einwohnern versorgen 2.500 Mitarbeiter (entspricht 1.700 Vollkräfte) jährlich 38.000 stationäre Patienten. Als Akademisches Lehrkrankenhaus der PhilippsUniversität Marburg und der Fachhochschule Fulda ist es in besonderem Maße der medizinischen Aus-, Fort- und Weiterbildung verpflichtet. Seit dem 01.01.2004 wird das Klinikum Fulda als gemeinnützige Aktiengesellschaft der Stadt Fulda geführt. Operative Medizinische Einheiten Interdisziplinäre Medizinische Einheiten • Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie Direktor: Priv.-Doz. Dr. med. A. Hellinger Tel.: (0661) 84-5611 • Klinik für Anästhesiologie, Intensiv- und Notfallmedizin Direktor: Prof. Dr. med. C.-A. Greim Tel.: (0661) 84-6041 Die Geschäftsführung obliegt dem Vorstand: Vorstandsvorsitzender Dipl.-Volksw. C.-D. Schad Medizinischer Vorstand Prof. Dr. med. R.-M. Goerig Dem Geschäftsleitungsausschuss gehören an: Ltd. Ärztlicher Direktor Prof. Dr. med. T. Kälble Pflegedirektorin Frau W. Bässe Kaufmännischer Direktor Dipl.-Volksw. St. Burkard • Klinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie Direktor: Prof. Dr. med. Th. Stegmann Tel. (0661) 84-5652 • Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie Direktor: Prof. Dr. med. O. Wörsdörfer Tel.: (0661) 84-5841 • Handchirurgie Ltd. Arzt: Dr. med. Z. Mascharka Tel.: (0661) 84-5891 • Schulterchirurgie und Sporttraumatologie Ltd. Arzt: Dr. med. F. Mehlmann Tel.: (0661) 84-5841 • Klinik für Neurochirurgie Direktor: Prof. Dr. med. R. Behr Tel.: (0661) 84-5801 • Notfallaufnahme Ltd. Ärztin: Dr. med. B. Walter Tel.: (0661) 84-6140 • Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie Direktor: Priv.-Doz. Dr. med. Ch. Manke Tel.: (0661) 84-6201 • Klinik für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie Direktor: Prof. Dr. med. E. Hofmann Tel.: (0661) 84-6221 • Klinik für Diagnostische und Therapeutische Nuklearmedizin Direktor: Priv.-Doz. Dr. med. A. Hertel Tel.: (0661) 84-6331 • Frauenklinik Direktor: Prof. Dr. med. L. Spätling Tel.: (0661) 84-5901 • Institut für Medizinische Physik und Strahlenschutz Direktor: Dr. rer. nat. P. Schneider Tel.: (0661) 84-6311 • Klinik für Hals-Nasen-Ohrenkrankheiten Direktor: Prof. Dr. med. W. Draf Tel.: (0661) 84-6001 • Institut für Laboratoriumsmedizin Direktor: Priv.-Doz. Dr. med. J. Bohner Tel.: (0661 )84-6371 • Augenheilkunde Ltd. Ärzte: Dr. med. A. Heuring Dr. med. W. Schmidt Tel.: (0661) 84-6160 • Institut für Pathologie Direktor: Prof. Dr. med. H. Arps Tel.: (0661) 84-6351 • Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie Ltd. Arzt: Dr. med. Dr. med. dent. R. Wächter Tel.: (0661) 84-6170 • Apotheke und Pharmazeutisches Servicezentrum Direktor: Prof. Dr. rer. nat. R. Radziwill Tel.: (0661) 84-6431 • Klinik für Urologie und Kinderurologie Direktor: Prof. Dr. med. T. Kälble Tel.: (0661) 84-5951 Medizinisches Versorgungszentrum Osthessen Konservative Medizinische Einheiten • Medizinische Klinik I (Kardiologie) Direktor: Prof. Dr. med. T. Bonzel Tel.: (0661) 84-5381 • Medizinische Klinik II (Gastroenterologie, Stoffwechsel) Direktor: Prof. Dr. med. D. Jaspersen Tel.: (0661) 84-5421 • Facharztzentrum für Anästhesie, Gynäkologie, Hals-Nasen-Ohrenkrankheiten, Onkologie und Laboratoriumsmedizin Weitere Medizinische Einrichtungen • Ambulantes Operieren Tel.: (0661) 84-6155 • Plastische und Ästhetische Chirurgie Frau Dr. med. E.-M. Barnickel-Pless Tel.: (0661) 9014124 • Medizinische Klinik III (Nephrologie) Direktor: Prof. Dr. med. W. Fassbinder Tel.: (0661) 84-5451 • Praxis für Anästhesiologie Dr. med. J. Eitel Tel.: (0661) 84-6156 • Neurologische Klinik Direktor: Prof. Dr. med. H. D. Langohr Tel.: (0661) 84-5531 Schulzentrum • Klinik für Kinder- und Jugendmedizin Direktor: Prof. Dr. med. R. Repp Tel.: (0661) 84-5571 • Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Direktorin: Prof. Dr. med. A. Czernik Tel.: (0661) 84-5721 Karl-Schurz-Straße 14, 36041 Fulda • Kranken- und Kinderkrankenpflegeschule Tel.: (0661) 84- 6700 • Schule für Technische Assistenten/-innen in der Medizin Tel.: (0661) 84-6730 Das Klinikum Fulda im Überblick Fulda.qxp 3 Fulda.qxp 4 02.08.2005 15:58 Uhr Seite 4 Fulda.qxp 02.08.2005 15:58 Uhr Seite 5 Inhaltsverzeichnis IMPRESSUM Das WEKA Krankenhausmagazin erscheint bundesweit halbjährlich in angeschlossenen Krankenhäusern und Kliniken sowie ausgewählten Institutionen. Individuelle Titelnamen (wie z.B. „SK-Knotenpunkt“, „Einblick“ usw.) sind bei einzelnen Trägerschaften möglich, haben jedoch keinen Einfluss auf das Konzept oder die Abwicklung des Geschäftsbetriebes. Die Abgabe an den Leser erfolgt kostenfrei durch Auslage und Verteilung. 1 Editorial 3 Klinikum im Überblick 7 Patienten ABC HERAUSGEBER: WEKA info verlag gmbh GESCHÄFTSFÜHRUNG UND VERANTW. i. D. d. P.: Stefan Kolleth, Tel. 0 82 33 - 3 84 - 1 81 PROJEKTKOORDINATION: Michael von Bucholz, Tel. 0 25 94 - 9 95 99 MITARBEIT AN DIESER AUSGABE: Stefan Adam Dr. M. Schmidt, Text-Atelier Stefan Burkard, Tel. 06 61 - 84 - 50 15 Barbara Güdelhöfer, Tel. 06 61 - 84 - 50 16 GESTALTUNG: Klinikum Fulda gAG FOTONACHWEIS: Klinikum Fulda gAG 10 Geburtszentrum am Klinikum Fulda Umfangreicher Umbau in der Frauenklinik 12 Das Klinikum im Prozess der Veränderung Von Prof. Dr. med. R.-Matthias Goerig 13 Notfallaufnahme im Wandel 14 Diagnostik und Therapie von Tumorerkrankungen im Alter SATZ + REPRODUKTION: artful media, Bernd Schumacher, Augsburg DRUCK: Rath Druck, Wetter TITELBILD: „Geburtszentrum am Klinkum Fulda“ Artikel, die namentlich gekennzeichnet sind, geben nicht in jedem Fall die Meinung des Herausgebers oder der Redaktion wieder. Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers. Druck auf chlorfrei gebleichtem Papier Printed in Germany 2005 36013056/17 Juli 2005 16 Ultraschallverfahren erhöhen die Narkosesicherheit 18 Freundliche Pflege und viel Atmosphäre Klinikum übernahm das Seniorenzentrum Heilig Geist 20 „SK-Knotenpunkt” Portrait Interview mit Dr. rer. nat. H. Krüpe Inhaltsverzeichnis ANSCHRIFT VERLAG UND REDAKTIONSBÜRO: Lechstraße 2, 86415 Mering Tel. 0 82 33 - 3 84-0 Fax 0 82 33 - 3 84-103 www.weka-aktuell.de www.klinikinfo.de www.klinikum-fulda.de 5 Fulda.qxp 02.08.2005 15:58 Uhr Seite 6 www.sen-info.de 쮿 Alles rund um die Vorsorge 쮿 Informieren Sie sich über die Angebote in Ihrer Stadt oder Ihrem Landkreis 쮿 Sicherheit im Alltag 쮿 Umfangreiches Branchenverzeichnis mit Top-EinkaufsMehr ualität adressen e b Le nsq te durch gu n tione 쮿 Viele Tipps und Infos zu Informa Gesundheit und Ernährung ... Besuchen Sie uns doch im Internet! 6 Die Internetinformation für Senioren 02.08.2005 15:58 Uhr Seite 7 DAS PATIENTEN ABC AUFNAHME Die Anmeldung erfolgt in der Eingangshalle (links). Legen Sie dort bitte die Versicherungskarte und Ihre Einweisungsbescheinigung oder Überweisung vor. Alle Daten unterliegen den strengen Bestimmungen des Datenschutzgesetzes. Bitte kalkulieren Sie eventuelle Wartezeiten ein. Die Aufnahme kann erfolgen: Mo – Mi 7.15 – 17.00 Uhr Do + Fr 7.15 – 16.30 Uhr So 17.00 – 19.00 Uhr Die Notfallaufnahme erfolgt täglich, rund um die Uhr. ÄRZTLICHE UND PFLEGERISCHE VERSORGUNG Ihre Pflege liegt in den Händen unserer voll ausgebildeten Schwestern und Pfleger. Schüler/-innen unserer Krankenpflegeschule und Stationshilfen stehen helfend zur Seite und entlasten die Stationsschwestern und Pfleger von Routinetätigkeiten. Die ärztliche Betreuung wird durch Ärzte/innen der jeweiligen Klinik sichergestellt. Als Ansprechpartner stehen Ihnen der Stationsarzt, der Oberarzt und der Klinikdirektor zur Verfügung. Sie sind jederzeit bereit, Fragen zu Ihrer Erkrankung und Behandlung zu beantworten. Durch Konsiliartätigkeit wird gewährleistet, dass im Bedarfsfall weitere Ärzte zu Ihrer Behandlung hinzugezogen werden. Über notwendige Untersuchungsund Behandlungsmaßnahmen werden Sie aufgeklärt und um Ihre Zustimmung gebeten. BESUCHSZEITEN Im Klinikum gilt eine grundsätzliche Besuchszeit von 14.00 bis 19.00 Uhr. Ausnahmeregelungen sind jedoch möglich. Für unsere kleinen und jungen Patienten in der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin ist ein täglicher Besuch zu allen Zeiten möglich. Die Besuche in der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie werden individuell abgestimmt und sind auf den Stationen zu erfahren. Auf bestimmten Stationen (z.B. den Intensivstationen) gelten gesonderte Besuchszeiten. BIBLIOTHEK In der Patientenbibliothek stehen 14 aktuelle Zeitschriften und über 5.600 Bücher kostenlos zur Ausleihe bereit. Öffnungszeiten: Mo 8.00 – 18.00 Uhr Di 8.00 – 12.00 Uhr Mi + Do 8.00 – 16.00 Uhr Fr 8.00 – 12.00 Uhr Als besonderen Service empfehlen wir unseren Bücherwagen, der einmal wöchentlich auf jede Station und zweimal in der Woche in die Kinderklinik kommt. Hausintern erreichen Sie die Bibliothek unter der TelefonNummer 6680. BRIEFE / POST Um Briefe verschicken zu können, finden Sie in der Eingangshalle des Klinikums einen Briefkasten, der täglich geleert wird. Briefmarken erhalten Sie an der Kasse des Bistro „TRIO“ (1. Etage). Sie sind unter folgender Anschrift erreichbar: Klinikum Fulda gAG Ihr Name Ihre Zimmer-Nummer Pacelliallee 4, 36043 Fulda CAFETERIA / BISTRO „TRIO“ Unsere ansprechend eingerichtete Patienten- und Besuchercafeteria befindet sich im 1. Obergeschoss des Klinikums. Dort erhalten Sie ein reichhaltiges Angebot an frischen Backwaren, verschiedenen Tagesgerichten, Getränken, aktuellen Zeitungen, Illustrierten sowie Drogerie- und Geschenkartikeln. Für unsere kleinen Gäste befindet sich dort eine Kinderspielecke. Öffnungszeiten: Mo – Fr 8.00 – 18.30 Uhr Sa 9.00 – 18.30 Uhr So 10.00 – 18.30 Uhr DIABETESBERATUNG In der Diabetesberatung können Sie alles Wissenswerte über die Diabetestherapie erfahren. Die Diabetesschulung findet in festen Gruppen innerhalb einer Woche im Schulungsraum auf der Station U1E (Untergeschoss der Kinderklinik) statt. Für Patienten mit Diabetes Typ II erfolgt die Schulung à 12 Doppelstunden, mit intensivierter Insulintherapie (ICT) und mahlzeitenbezogener Insulintherapie à 15 Doppelstunden. Zudem beinhaltet die Schulung u.a. Kochanleitungen, Einkaufsberatung für Lebensmittel, Gymnastik sowie einen gemeinsamen Besuch eines Restaurants. Nähere Informationen über die Diabetestreffen und weitere Schulungsangebote erhalten Sie unter der Telefon-Nummer 84-5440 oder E-mail: [email protected]. FERNSEHEN In Ihrem Zimmer befindet sich ein Fernsehgerät sowie die dazugehörige Fernbedienung. Sie können somit rund um die Uhr bis zu 20 verschiedene Fernsehprogramme empfangen. Zum Wohle Ihrer Zimmernachbarn sollte der Ton über einen Kopfhörer empfangen werden. Bei technischen Problemen wenden Sie sich bitte an die Schwester oder Pfleger. Zur Benutzung des Fernsehgerätes ist es erforderlich, dieses an dem Kassenautomaten im Eingangsbereich unseres Bistros „TRIO“ (1. Etage) frei zuschalten. Bei Einbett- und ZweibettzimmerZuschlägen (Wahlleistung Unterkunft) ist die TV-Freischaltung bereits enthalten. Unabhängig von der Freischaltung haben Sie die Möglichkeit, gebührenfrei unser Hausprogramm auf Kanal 1 zu empfangen. Hier erhalten Sie rund um die Uhr allgemeine sowie aktuelle Informationen über das Klinikum. FUSSPFLEGE Unsere diplomierte Fachkraft für medizinische Fußpflege steht Ihnen auf Anordnung über das Pflegepersonal oder die Rufzentrale zur Verfügung. GELDAUTOMAT Als Serviceangebot für alle Patienten, Besucher und Mitarbeiter hat die Sparkasse Fulda zusammen mit der VR Genossenschaftsbank einen Geldautomaten in der Eingangshalle installiert. Somit besteht rund um die Uhr die Möglichkeit Bargeld abzuheben. Für alle Kunden der Sparkassen, VR Genossenschaftsbanken (im Landkreis Fulda) sowie Raiffeisenbanken ist die Transaktion gebührenfrei. HAUSORDNUNG Gegenseitige Rücksichtnahme und das Beachten einfacher Regeln ist besonders im Krankenhaus eine Grundvoraussetzung des Umgangs miteinander. Die Einzelheiten regelt unsere Hausordnung, die jederzeit in der Patientenaufnahme eingesehen werden kann. HOSPIZDIENST Im Klinikum Fulda besteht die Möglichkeit einen ambulanten Hospizdienst in Anspruch zu nehmen. Die Aufgaben der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hospizbewegung umfassen u.a. Besuchsdienste, Sterbe- und Trauerbegleitung sowie alle damit verbundenen organisatorischen, pädagogischen und kommunikativen Aufgaben. Zudem vermitteln sie Informationen bezüglich der palliativen Versorgung von Schwerkranken und Sterbenden sowie den Umgang mit Angehörigen von Schwerkranken. Die Hospizberatung findet jeden 2. und 4. Mittwoch im Monat, zwischen 10.00 und 13.00 Uhr, im Konferenzraum IV des Funktionsgebäudes statt. Während der Sprechzeiten können Sie auch telefonisch unter der Telefon-Nummer 84-5026 Kontakt aufnehmen. KRANKENHAUSKOSTEN Vom Gesetzgeber besteht die Verpflichtung, für die gesetzlichen Krankenkassen die zu leistende Zuzahlung bei stationärer Krankenhausbehandlung von den Patienten einzuziehen. Von Beginn der Krankenhausbehandlung ist innerhalb eines Kalenderjahres für längstens 28 Tage eine Zuzahlung in Höhe von 10.- Euro je Kalendertag zu entrichten. Bitte zahlen Sie den Zuzahlungsbetrag nach Ablauf der ersten 28 Tage Ihrer Krankenhausbehandlung, jedoch spätestens am Tage Ihrer Entlassung in der Abteilung Leistungsabrechnung (Erdgeschoss, Eingang A, Zimmer VE 38). Öffnungszeiten: Mo – Do 8.00 – 16.00 Uhr Fr 8.00 – 15.00 Uhr KUNST IM KRANKENHAUS Das Klinikum Fulda begann im Oktober 1991 mit dem Projekt „Kunst im Krankenhaus“. Das Projekt ist nicht nur legendäre Geschichte, es ist – wie der Verlauf einer langjährigen Kulturarbeit in unserem Hause zeigt – eine hoffnungsweckende Vision. Unsere Kulturarbeit umfasst: Tagungen, Konzerte, Kino. Theater, Kabarett, Work-Shops, Lesewettbewerbe, Autorenlesungen, internationale Kulturtage und den klinik-eigenen Radiosender „Radio SK“. Kultur im Krankenhaus als „Programm gegen die Langeweile“ hat seine Berechtigung, Kultur im Krankenhaus kann Hinweise geben zur Imageverbesserung unserer Kliniken, zu einer menschenfreundlicheren „Ästhetik“. Aber mehr noch ist ein solches Programm institutionalisierte Herausforderung, in praktischer Arbeit darüber nachzudenken, was Sinn von Krankheit und Gesundheit ist, was Kunst und künstlerischkulturelle Darbietungen in „therapeutischer“ Hinsicht bewirken können. PARKEN Sie sollten es bei einem stationären Aufenthalt vermeiden, Ihren Privat-PKW auf den Parkplätzen des Klinikums abzustellen. PATIENTENFÜRSPRECHERIN Die Patientenfürsprecherin nimmt gegenüber der Krankenhausleitung Ihre Anliegen wahr. Sie kümmert sich um Ihre Anregungen Das Patienten ABC Fulda.qxp 7 Fulda.qxp 02.08.2005 15:58 Uhr Seite 8 sowie Beschwerden und steht Ihnen für Gespräche zur Verfügung. Die Patientenfürsprecherin ist unter der Telefon-Nummer 84-6652 erreichbar oder sprechen Sie Ihr Anliegen auf Band, Sie werden zurückgerufen. PATIENTENVERFÜGUNG Mit Hilfe einer Patientenverfügung haben Sie die Möglichkeit, Ihre Wünsche bezüglich einer medizinischen Behandlung, Nichtbehandlung oder Behandlungsbegrenzung zu äußern. Sofern Sie den Wunsch haben, eine Patientenverfügung zu formulieren, wenden Sie sich bitte an die Information, das Patienten-Beratungs-Zentrum oder die Seelsorge. Das Patienten ABC PATIENTEN-BERATUNGS-ZENTRUM Das Patienten-Beratungs-Zentrum ist ein Service des Klinikums Fulda und vereint die für Patienten relevanten Einrichtungen, wie den Sozialdienst, die Pflegeüberleitung, den Enteralen Betreuungsdienst, die Stoma- und Wundberatung sowie die Transplantationskoordination. Dadurch wird die koordinierte Entlassung sowie optimale häusliche und stationäre Versorgung im Anschluss an den Krankenhausaufenthalt gewährleistet. Sie erreichen die Mitarbeiter-/innen des Patienten-Beratungs-Zentrums in der 1. Etage des Funktionsgebäudes sowie unter der Telefon-Nummer (0661) 84-6601. 8 PSYCHOSOZIALER DIENST In der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie stehen Ihnen auf den Stationen DiplomSozialarbeiter/-innen und Diplom-Sozialpädagogen/-innen zur Seite. Sie und Ihre Angehörigen erhalten Tipps und Ratschläge für die psychosoziale Betreuung in Fragen der medizinischen und beruflichen Rehabilitation, sowie Hinweise auf Selbsthilfegruppen für Kranke und deren Angehörige. RADIO SK Das Klinikum Fulda verfügt über einen klinikeigenen Radiosender. Schülerinnen und Schüler des Domgymnasiums Fulda gehen regelmäßig live für Sie auf Sendung. Jeden Freitag ab 15.00 Uhr auf Kanal 1. Das Team von Radio SK ist unter der Telefon-Nummer 84-6650 erreichbar, so dass Sie die Möglichkeit haben, Angehörige und Freunde über das Radio grüßen zu lassen oder Musikwünsche zu übermitteln. Reichhaltiges Angebot der Patienten- und Besuchercafeteria „TRIO” (1. Etage) RUHEZEITEN Mittagsruhe von 12.00 – 14.00 Uhr, Nachtruhe ab 22.00 Uhr. SEELSORGE Im ersten Untergeschoss finden Sie eine ökumenische Kapelle als Ort der Stille und Besinnung. Die Gottesdienstzeiten werden durch den Aushang bekannt gegeben. Sie können die Gottesdienste aber auch im Fernsehen, über den Hauskanal 1 verfolgen. Das Pflegepersonal stellt gern den Kontakt zum zuständigen Seelsorger her. Regelmäßig besuchen ehrenamtliche Helferinnen des ökumenischen Besucherkreises die Patienten auf den Stationen und möchten Sie mit praktischen Hilfen unterstützen, wenn keine Angehörigen vor Ort sind. SK-KNOTENPUNKT Zeitschrift für Patienten, Mitarbeiter/-innen, Besucher und Freunde des Klinikums Fulda. Erscheint zweimal jährlich kostenlos für Sie und liegt in der Eingangshalle sowie im „TRIO“ (1. Etage) zum Mitnehmen aus. Falls Sie Anregungen und Wünsche haben, denn nichts ist so gut, dass es nicht noch verbessert werden könnte, hier die Anschrift der Redaktion: RAUCHEN UND ALKOHOL Rauchen stört den Heilungsprozess, deshalb besteht bei uns generelles Rauchverbot. Soweit Sie dennoch nicht darauf verzichten können und das Einverständnis Ihres behandelnden Arztes vorliegt, rauchen Sie bitte nur in den dafür vorgesehenen Bereichen. Alkohol sollte, wenn überhaupt, nur in der genehmigten Art und Menge konsumiert werden. Klinikum Fulda gAG Redaktion „SK-Knotenpunkt“ Pacelliallee 4, 36043 Fulda E-mail: [email protected] RUFZENTRALE Alle Rufe, die von den Patienten ausgelöst werden, nimmt eine Krankenschwester in der Rufzentrale entgegen. Die Schwester erkennt auf einem Tableau, woher die Rufe kommen und erfragt die Wünsche der Patienten. Die Anliegen und Wünsche teilt sie aus der Rufzentrale den Schwestern und Pflegern auf der Station mit. So kann das Pflegepersonal der Stationen Patientenwünsche direkt erfüllen. TELEFON In unseren Krankenzimmern verfügt jedes Bett über einen eigenen Telefonanschluss. Sie erhalten in der Patientenaufnahme eine Telefonkarte, die in der Eingangshalle oder am Automaten im Eingangsbereich unseres Bistros „TRIO“ (1. Etage) aufgewertet werden kann. Bei Einbett- und ZweibettzimmerZuschlägen (Wahlleistung Unterkunft) ist die Grundgebühr für das Telefon bereits enthalten. Telefonkarten für öffentliche Telefonapparate sind im Bistro „TRIO“ erhältlich. Mobil-Telefone dürfen grundsätzlich im Krankenhaus nicht in Betrieb genommen werden, da – insbesondere in technisch sensiblen Bereichen – eine Beeinflussung der medizinisch-technischen Geräte nicht ausgeschlossen werden kann und im Störfall eine Gefahr für Menschenleben besteht. WAHLLEISTUNGEN Gegen besondere Berechnung können Sie verschieden Wahlleistungen wählen. Hierzu zählen wahlärztliche Leistungen, Unterbringung im Einbett- bzw. Zweibettzimmer (incl. Grundgebühr für Telefon und TV), Unterbringung einer Begleitperson, Übernachtung im Elternbzw. Angehörigenzimmer. Die Inanspruchnahme der Wahlleistungen wird durch einen Wahlleistungsvertrag sichergestellt. Die Rechnung erfolgt an Sie persönlich. Wir möchten aber darauf hinweisen, dass generell nur eine begrenzte Anzahl von Einbett- und Zweibettzimmern zur Verfügung stehen kann. WERTSACHEN Sollten Sie während Ihres Aufenthaltes Wertsachen bei sich führen, können Sie diese im Tresor an Ihrem Bett hinterlegen. Darüber hinaus besteht auch die Möglichkeit Wertsachen im Tresor an der Zentralkasse sicher aufbewahren zu lassen. Wir bitten Sie, sich in diesem Falle an die Mitarbeiter der Zentralkasse zu wenden. Eine Haftung für Schmuck und andere Wertgegenstände kann nicht übernommen werden. ZU GUTER LETZT – DIE ENTLASSUNG Alle erforderlichen Formalitäten werden wir Ihnen abnehmen. Ihr weiterbehandelnder Arzt wird über Ihre Entlassung informiert und erhält einen Arztbrief. Wir freuen uns mit Ihnen, wenn Sie mit unserer Arbeit zufrieden waren. Fulda.qxp 02.08.2005 15:58 Uhr Seite 9 9 Fulda.qxp 02.08.2005 15:58 Uhr Seite 10 Geburtszentum am Klinikum Fulda Geburtszentrum am Klinikum Fulda Umfangreicher Umbau in der Frauenklinik Die Geburt eines Kindes gehört zu den ganz besonderen Ereignissen im Leben eines Paares. Für diese prägenden Stunden suchen die werdenden Mütter und ihre Partner vor allem eine sichere medizinische Versorgung und eine Atmosphäre größtmöglicher Geborgenheit. Die Sicherheit, allen Eventualitäten sofort kompetent begegnen zu können, bietet das Klinikum Fulda als Krankenhaus der Zentralversorgung. Nirgendwo sonst in Osthessen findet man unter einem Dach ein so breites Spektrum ärztlicher und pflegerischer Kompetenz. In puncto Geborgenheit tun sich viele Krankenhäuser jedoch oft schwer, denn die Atmosphäre ist hier meist relativ nüchtern. Das Geburtszentrum am Klinikum Fulda hat das Bedürfnis der Mütter erkannt und die Räumlichkeiten der Entbindungsstation umfassend neu gestaltet. Umfangreiche Renovierungsarbeiten 10 Traditionell wirkt ein Kreißsaal oftmals wie ein Operationssaal, mit grellem Licht und gekachelten Das Wehenzimmer Erschöpft aber glücklich: die junge Familie Wänden. Nach den umfangreichen Renovierungsarbeiten der Frauenklinik ist das anders. In einem ersten Bauabschnitt wurde bereits Ende 2003, in einer Bauzeit von nur sechs Wochen, der erste so genannte „Muster-Kreißsaal“ völlig neu renoviert. Die Erfahrungen, die während der Nutzung dieses bereits umgebauten Kreißsaals entstanden sind, wurden dann in einem zweiten Bauabschnitt, der die weitere Umgestaltung der noch ausstehenden Kreißsäle beinhaltete, berücksichtigt. Seit Anfang diesen Jahres sind nun alle vier Kreißsäle in warmen, freundlichen Farben neu gestaltet und sie entsprechen den medizinisch-technischen Vorstellungen der dort tätigen Ärzte und Hebammen. So beinhaltet beispielsweise ein Kreißsaal direkt eine Reanimationseinheit, eine Infusionsstation und ein Kinderbett, so dass sich hier die geburtshilfliche und die neonatologische Fachabteilung der Frauen- und Kinderklinik in idealer Weise ergänzen. Weiterhin wurden auch die angrenzenden Bäder der Kreißsäle komplett renoviert. Es ist somit für die Gebärende kein Raumwechsel mehr notwendig: vom Entspannungsbad vor der Geburt bis hin zur Geburt erfolgt alles in einem großzügig gestalteten und flexibel nutzbaren Raum. Doch nicht nur die Kreißsäle und Bäder sind neu, sondern auch die angrenzenden Stations- und Arztzimmer, die Anmeldung, Flure sowie sämtliche Versorgungsräume. Ins- Fulda.qxp 02.08.2005 15:58 Uhr Seite 11 gesamt wurde auf der Station 8 der Frauenklinik eine Gesamtfläche von rund 1.500 m2 komplett renoviert. Komfort und Atmosphäre Die Zeit unmittelbar vor der Geburt können die Frauen in Begleitung ihres Partners im Wehenzimmer verbringen. Es wurde völlig neu gestaltet und erinnert mit seinem großen Holzbett und den gemütlichen Korbmöbeln eher an ein Wohnzimmer als an einen Raum im Krankenhaus. „Wir möchten, dass die Patientinnen sich bei uns wohl fühlen, wie zu Hause“, erläutert Klinikdirektor Prof. Dr. med. Ludwig Spätling. „Das hilft ihnen sich zu entspannen und erleichtert die Geburt.“ Dem Wohlfühlen dienen auch Neuerungen im Aufenthaltsraum, die sich an Frauen richten, die vor oder nach der Geburt ihres Kindes einige Tage in der Obhut der Frauenklinik bleiben. Im neuen Kreißsaal mit Gebärwanne Aufenthaltsraum wird ihnen nicht nur ein Frühstücksbüfett geboten, sondern hier steht nun auch eine Spielinsel für Geschwisterkinder zur Verfügung. Mitten im Raum können sie spielen, während die Mütter an Tischen ringsum gemütlich frühstücken. Noch mehr Sicherheit Zudem wurde die Sicherheit für Mutter und Kind noch weiter erhöht. So sind alle Zimmer an ein so genanntes Überwachungsnetzwerk angeschlossen. Damit kann der Arzt beispielsweise bei Bedarf von seinem Dienstzimmer aus jederzeit die Cardiotokographie (CTG) der Schwangeren in den jeweiligen Zimmern fernüberwachen, was besonders bei Schwangeren mit erhöhtem Risikopotenzial die Gefahr von Komplikationen verringert. Zur geburtshilflichen Diagnostik verfügt das Geburtszentrum über ein 4D-Ultraschallgerät der neuesten Generation. Ebenso werden am Geburtszentrum des Klinikums Fulda auch erweiterte Vorsorge-Tests zur Früherkennung durchgeführt – vom Test auf eventuelle Stoffwechselstörungen der Neugeborenen bis zur Überprüfung der Hörfähigkeit. Bei der Schmerzminderung reicht das Angebot von der Homöopathie über die Akupunktur bis hin zur Periduralanästhesie. Zudem stehen Tag und Nacht jeweils ein komplettes geburtshilfliches, ein kinderärztliches und ein Anästhesie-Team zur Verfügung. So sind im Notfall, wenn jede Sekunde zählt, außerordentlich kurze Reaktionszeiten gewährleistet. Durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit der Kinderklinik, unter der Leitung von Prof. Dr. med. Reinald Repp, ist bei vorhersehbar schwierigen Fällen direkt ein Kinderarzt bei der Geburt anwesend. „Die Neuerungen kommen bei den Patientinnen sehr gut an“, weiß Prof. Spätling zu berichten. „Wir haben erreicht, was wir wollten: eine Wohlfühl-Atmosphäre zu schaffen und gleichzeitig die Qualität der ärztlichen und pflegerischen Versorgung weiter zu verbessern.“ Mit diesen Maßnahmen ist die Frauenklinik offenbar auf dem richtigen Weg: Während die Geburtenrate bundesweit abnimmt, steigt sie im Klinikum Fulda an. Kreißsaal Geburtszentrum am Klinikum Fulda Gleichzeitig wurden alle Voraussetzungen geschaffen, den Gebärenden die freie Wahl zu ermöglichen, wie sie ihr Kind zur Welt bringen wollen. Die Mutter kann bereits zur Vorbereitung ein entspannendes Bad nehmen und ihre Lieblingsmusik hören. Und schließlich die Gebärhaltung wählen, die ihr am angenehmsten erscheint. Vom variablen Gebärbett bis hin zum Gebärhocker: das Klinikum Fulda bietet werdenden Müttern individuelle Möglichkeiten. 11 Fulda.qxp 02.08.2005 15:58 Uhr Seite 12 Das Klinikum im Prozess der Veränderung Das Klinikum im Prozess der Veränderung Von Prof. Dr. med. R.-Matthias Goerig 12 Seit dem 1. Januar 2005 ist Prof. Dr. med. Robert-Matthias Goerig Medizinischer Vorstand der Klinikum Fulda gAG. Als Medizinischer Vorstand ist er einer der beiden Vorstände des Klinikums Fulda, das in der Rechtsform einer gemeinnützigen Aktiengesellschaft geführt wird. Prof. Goerig blickt auf eine mehr als zwanzigjährige Tätigkeit als Arzt und Wissenschaftler zurück. Er ist Facharzt für Innere Medizin mit den Schwerpunkten Nierenund Hochdruckkrankheiten (Nephrologie), Verdauungsund Stoffwechselkrankheiten (Gastroenterologie) und Internistische Intensivmedizin. Seit 1994 ist er Universitätsprofessor für Innere Medizin der Universität Erlangen – Nürnberg. Prof. Goerig verfügt als zertifizierter Auditor über profunde Kenntnisse und Erfahrungen im Qualitätsmanagement. Er hat ein Studium der Medizinischen Betriebswirtschaft abgeschlossen und hat den Grad eines Master of Business Administration (MBA) erreicht. Er hat nicht nur Führungserfahrung in einer großen Klinik erworben, sondern war auch im Leitungsbereich eines Großklinikums mehrere Jahre tätig. Er verbindet somit die medizinisch-ärztliche Sicht mit medizin-organisatorischen Aspekten und betriebswirtschaftlichen Überlegungen bei der Betrachtung der komplexen Institution Krankenhaus. Einig sind sich die Experten darin, dass Deutschland über eines der besten Gesundheitssysteme verfügt. 25 von 34 Universitätskrankenhäusern schreiben aber schon heute rote Zahlen. Dies gilt in ähnlicher Weise für die überwiegende Zahl der nicht-universitären Großkrankenhäuser, weil die Leistungen von Krankenhäusern der Maximaloder Zentralversorgung im neu eingeführten System der Fallpauschalen nicht ausreichend abgebildet werden. Gerade die Sicherstellung der Spitzenmedizin für die Behandlung Schwerstkranker und für die Behandlung von Patienten mit Mehrfacherkrankungen wird damit bereits mittelfristig zum Finanzierungsproblem. Auch wenn das Klinikum Fulda als Krankenhaus der Zentralversorgung noch schwarze Zahlen schreibt, wird der Rückgang der Einnahmen bei den Krankenkassen und der Kostenanstieg durch medizinische Innovation bei bestehendem großem Modernisierungsbedarf nur durch weitgehende Effizienzsteigerung bewältigt werden können. Wir müssen aber auch sehen, dass im Krankenhaus auch jetzt keineswegs die bestmöglichen Bedingungen für Patienten und Mitarbeiter herrschen. Unabhängig von den wachsenden Finanzierungsproblemen besteht in Anbetracht der historisch gewachsenen Strukturen Änderungsbedarf im Sinne der Optimierung der Patientenversorgung. Die Behandlung von Patienten muss die Patientensicht mehr berücksichtigen als bisher, wobei nicht nur der hochstehenden medizinischen Qualität, sondern auch den Aspekten der subjektiv wahrgenommenen Sicherheit und der persönlichen Wertschätzung die größte Bedeutung zukommen. Erreicht werden muss daher, dass einerseits die Patientenversorgung für den Patienten effizienter und Prof. Dr. med. R.-Matthias Goerig effektiver wird und dabei seinen persönlichen Bedürfnissen mehr entsprochen wird, als wir dies bisher erreicht haben. Vom Prinzip her brauchen wir daher auf allen Ebenen Professionalität nicht nur im engeren Rahmen der Medizin, sondern auch in der Organisation, im Verhalten, in der Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Bereichen in der komplexen Struktur des Krankenhauses. Ziel ist es daher einen ständigen Veränderungs- im Sinne eines Verbesserungsprozesses zu initiieren, der sich aber an den bestehenden realen Möglichkeiten orientiert. Dies müssen wir stets im Bewusstsein tun, dass Mittel, die wir unnötigerweise für einen Patienten aufwenden im Prinzip einem anderen Patienten vorenthalten. Zentral hierbei sind die Mitarbeiter. Zentral ist nicht nur die hohe Qualifikation, sondern die Motivation der Mitarbeiter. Der Grad der Motivation hängt ab vom Grad der Identifikation mit den Zielen und den Arbeitsbedingungen in der Organisation Krankenhaus. Ehrliche, 02.08.2005 15:58 Uhr Seite 13 klare und erreichbare sowie nachprüfbare Ziele auf den verschiedenen Ebenen sind daher zu definieren. Diese Ziele – das heißt was erreicht werden soll – müssen sich am objektiven Nutzen für die uns anvertrauten Patienten messen lassen und den im Leitbild definierten Grundsätzen unseres Krankenhauses entsprechen. Diese Ziele müssen wir gemeinsam zu einem Bild zusammenfügen, das uns ermöglicht uns vorzustellen, wie das Klinikum Fulda der Zukunft aussehen soll, wie es funktioniert, wie die Patienten behandelt werden, wie sich die Mitarbeiter verhalten. Um dem Erreichen dieser Ziele näher zukommen, müssen wir Anforderungen und Aufgaben definieren. Diese Aufgaben zeigen an, was getan werden muss. Erhöhung der Flexibilität in der täglichen Arbeit, Verbesserung der Fähigkeit in verschiedenen Bereichen wechselnden Anforderungen entsprechen zu können und zu wollen steht hierbei an erster Stelle. Verbesserung der Koordination des Mitteleinsatzes erlaubt es, die vorhandenen Ressourcen für unsere Patienten zu bündeln. So lassen sich Wartezeiten abbauen oder Belastungen reduzieren, wobei das Nebeneinander von Gangbetten in manchen Bereichen bei gleichzeitig ungenutzter Bettenkapazität in anderen Kliniken oder eine Verbesserung der Zusammenarbeit bei der Aufnahme von Patienten Beispiele sein können. Wichtig und wichtiger als alles andere sind die Menschen. Jeder Mitarbeiter muss seinen Beitrag kennen, den er nicht nur heute, sondern auch in Zukunft und damit im Prozess der Veränderung erbringen muss und erbringen will. Dieses Teilhaben an der Erfüllung der gestellten Aufgaben wird eine, wenn nicht die Herausforderung sein, der sich jeder Mitarbeiter im Krankenhaus für die Sicherung einer patientengerechten Versorgung im Krankenhaus in Zukunft stellen muss. 6ERTRAUENSCHAFFENDURCH )NFORMATIONENÎZUM7OHLE DER0ATIENTEN )HR%INBLICKINDIE +LINIKEN$EUTSCHLANDS %INBLICKIN)HRE+LINIK Das Klinikum im Prozess der Veränderung Fulda.qxp -EDIZINISCHE&ACHBEGRIFFE )NFOSZUM+LINIKAUFENTHALT )NFOSZUVIELEN'ESUNDHEITSTHEMEN 0ATIENTENSCHUTZ "RANCHENVERZEICHNISDER'ESCHFTS PARTNERUND$IENSTLEISTERIM%INZUGSGEBIET )HRER+LINIK WWWKLINIKINFODE 13 Fulda.qxp 02.08.2005 15:58 Uhr 14 Wir kümmern uns um Sie! Seite 14 Fulda.qxp 02.08.2005 15:58 Uhr Seite 15 Notfallaufnahme im Wandel Die Notfallaufnahme dient akut bedrohten oder verletzten Patienten, die hier in einer Erstbehandlung versorgt werden. Danach werden sie entweder stationär aufgenommen oder ambulant in einer Praxis weiterbehandelt. Am Wochenende und in der Nacht steht zusätzlich der Ärztliche Notdienst der Kassenärztlichen Vereinigung zur Verfügung, der auf dem Gelände des Klinikums angesiedelt ist. Wie erfolgt die Behandlung in der Notfallaufnahme? Die Behandlung wird in einer hierfür vorgesehenen Untersuchungskabine begonnen. Wichtige SpezialUntersuchungen können direkt in der Notfallaufnahme vorgenommen werden, wogegen einige Fachabteilungen ihre spezifischen Untersuchungsräume mit entsprechender Ausstattung in der zugehörigen Abteilung im Haus untergebracht haben. Blutentnahmen mit nachfolgenden Laboruntersuchungen, EKG, abdominelle Sonographie (Ultra- schall des Bauchraumes), alle radiologischen Untersuchungen und Interventionen, Echokardiographie (Ultraschall des Herzens), Dopplersonographie (Ultraschall der Gefäße) und Endoskopie können sofort durchgeführt werden. Wegen spezieller instrumenteller Anforderungen werden die Hals-NasenOhren-Patienten auf der Station 7 A der Hals-Nasen-Ohren-Klinik behandelt, nachdem die administrative Aufnahme erfolgt ist. In der Notfallaufnahme wird bei der Erstbehandlung eine Diagnose, respektive Verdachtsdiagnose erstellt. Für den Fall, dass eine weitere Behandlung im Krankenhaus nicht erforderlich ist, wird der Patient mit einer Therapieempfehlung nach Hause entlassen. Die Weiterbehandlung bzw. Kontrolle erfolgt über den Haus- oder Facharzt. Ist jedoch aufgrund der Erkrankung, der Diagnose oder der Verdachtsdiagnose ein stationärer Aufenthalt notwendig, wird der Patient direkt auf eine Krankenstation bzw. Intensivtherapiestation der jeweiligen Fachabteilung verlegt. Wenn eine sofortige Operation erforderlich ist, wird der Patient nach entsprechender Vorbereitung in den Operationssaal weitergeleitet. Muss eine Koronarangiographie (Röntgenkontrastdarstellung der Herzkranzarterien) erstellt werden, wird der Patient nach entsprechender Vorbereitung in das Herzkatheterlabor, bei Magen- und Darmblutungen, verschluckten Fremdkörpern oder im Gallengang eingeklemmten Steinen zur Endoskopie der Medizinischen Klinik II begleitet. Frau Dr. med. B. Walter, Leitende Abteilungsärztin der Notfallaufnahme und Prozesswandel eingeleitet worden, um sie als eigenständige und funktionsfähige Einheit zu etablieren. Die Reorganisationsprozesse zur interdisziplinären Notfallaufnahme bedurften der Prozessoptimierung und der Lösung von Planungs- und Organisationsproblemen sowie der Integration von Notfallaufnahmeabläufen in den nachfolgenden Krankenhausprozess mit entsprechender WorkFlow-Gestaltung. Struktur- und Prozesswandel innerhalb der Notfallaufnahme In engem Kontakt mit allen Fachabteilungen des Hauses wird kontinuierlich an diesen Prozessoptimierungen gearbeitet. Beispiele hierfür sind die gemeinsame Optimierung der Behandlungs- und Ablauforganisation von Patientenströmen, die Lösung von Schnittstellenproblematiken und die Erarbeitung von Verbesserungsmöglichkeiten innerhalb des Konsildienstes. Mit der Sichtungs-/Triage-Organisation (Einteilung der Patienten entsprechend des Krankheitsbildes) wird einerseits die Behandlungsführerschaft festgelegt, andererseits die Behandlungsdringlichkeit der Patienten definiert. Dadurch können die Wartezeiten der Patienten bis zum ersten Arztkontakt gesenkt werden. Innerhalb der Notfallaufnahme des Klinikums Fulda ist ein Struktur- Einzelne Fachkliniken haben Notfallbehandlungsabläufe bereits vor- Notfallaufnahme im Wandel Die interdisziplinäre Notfallaufnahme unter der Leitung von Frau Dr. med. Barbara Walter versorgt im Klinikum Fulda, ein Krankenhaus der Zentralversorgung, täglich 24 Stunden Notfallpatienten. Innerhalb kürzester Zeit sind alle Fachdisziplinen vor Ort einsatzbereit. Die Behandlung erfolgt durch Anästhesisten, Allgemein- und Viszeralchirurgen, Gynäkologen, HNO-Ärzte, Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgen, Internisten, Labormediziner, Neurochirurgen, Neurologen, Pädiater, Psychiater, Radiologen, Unfallchirurgen, Orthopäden sowie Urologen. Dadurch wird gewährleistet, dass jeglicher Notfall bzw. Unfall sofort adäquat und nach individuellem Behandlungskonzept versorgt werden kann. 15 Fulda.qxp 02.08.2005 15:58 Uhr Seite 16 gegeben und teilweise schon implementiert, was zu einem frühen Diagnostik- und gegebenenfalls Behandlungsbeginn sowie zu einer deutlichen Reduktion der Aufenthaltsdauer von Patienten innerhalb der Notfallaufnahme führt. Notfallaufnahme im Wandel Implementierung eines Qualitätsmanagements 16 Die Förderung und Einbeziehung von Qualitätsmanagement während des Veränderungsprozesses wurde und wird intensiv genutzt. „Durch Erstellung eines Standardkataloges von pflegerischer Seite, konnten bereits deutliche Verbesserungen hinsichtlich der Patientenversorgung und der Einarbeitung neuer Pflege-Mitarbeiter erzielt werden. Weitere Verbesserungen erfolgen durch fokussierte Verfahrensanweisungen, welche die Arbeitsabläufe optimieren und in einem Qualitätskreis kontinuierlich erarbeitet werden“, erläuterte die Leitende Abteilungsärztin, Frau Dr. med. Barbara Walter, während eines Meetings der Arbeitsgemeinschaft Interdisziplinäre Notfallaufnahme am 22.04.2005 im Klinikum Fulda. Arzthelferinnen zur Verfügung. Jeder Tag ist für diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine Herausforderung. Sie stellen sich ihr an 365 Tagen im Jahr bei insgesamt 38.000 zu versorgenden Patienten. Notfälle sind nicht kalkulierbar, niemand weiß vorher, wie viele Patienten kommen werden, welche Erkrankungen und Verletzungen zu behandeln sind. Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verlangt der Dienst in der Notfallaufnahme sowohl in physischer als auch in psychischer Hinsicht vieles ab. Durch die hohe Flexibilität und die interdisziplinäre Ausbildung ist das Team der Notfallaufnahme in der Lage, jeden einzelnen Patienten professionell zu versorgen, den polytraumatisierten im Schockraum ebenso wie den akuten internistischen und neurologischen oder viszeralchirurgischen Patienten. Die Ärzte der operativen und konservativen Fächer werden bei der Behandlung ihrer Patienten innerhalb der Notfallaufnahme mit höchster Sorgfalt und Zuverlässigkeit unterstützt. Die Vielseitigkeit des gesamten Teams der Notfallaufnahme Administratives Aufnahmebüro Seit der Einführung eines administrativen Aufnahmebüros im November letzten Jahres und dem Beginn der Tätigkeit von sechs neuen administrativen Mitarbeiterinnen, die sich problemlos in das Team der Notfallaufnahme integrierten, wurden für das fachkompetente pflegerische Team unter Leitung von Schwester Roswitha Giesemann und Fachkrankenpfleger Dittmar Happel wichtige Ressourcen für Tätigkeiten frei, die ausschließlich dem Wohl der Patienten dienen. Fürsorgliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Insgesamt stehen in der Notfallaufnahme 16 Pflegekräfte und 8 Team der Notfallaufnahme+ zeigt sich nicht nur in der individuellen Zuwendung und dem aufmerksamen Umgang mit den Patienten, sondern auch im geschärften Blick für die einzelnen Krankheitsbilder und deren klinischen Veränderungs- und Verlaufsmöglichkeiten, ebenso wie für die Behandlungsdringlichkeit der einzelnen Patienten. Fortbildungen in medizinischen und kommunikativen Bereichen werden von allen Teammitgliedern regelmäßig wahrgenommen. Durch das Engagement des gesamten Teams der Notfallaufnahme und der Unterstützung des Vorstandes des Klinikums, der Pflegedirektion sowie der Klinikdirektoren und Leitenden Ärzte wurden die kontinuierlichen Struktur- und Prozessverbesserungen möglich gemacht. Nun warten alle gespannt auf den Beginn der baulichen Veränderungen, die neben der lang ersehnten räumlichen Verbesserung auch die Patientenzufriedenheit weiter steigern und die interdisziplinäre Arbeit innerhalb der Notfallaufnahme vereinfachen wird. Fulda.qxp 02.08.2005 15:58 Uhr Seite 17 Säulen der Krebstherapie, nämlich die onkologische Chirurgie, die Radioonkologie und die medikamentöse Tumortherapie, gerade auch bei älteren Patienten sinnvoll eingesetzt werden können. Grundsätzlich sei in Abstimmung mit dem Wunsch des Patienten das individuelle Operationsrisiko vor dem Hintergrund der zu erwartenden Prognose stets abzuwägen. Aufgrund der demographischen Entwicklung wird der Anteil älterer Tumorpatienten in Deutschland weiter zunehmen. Doch klinische Studien mit älteren Tumorpatienten sind rar und so gibt es keine spezifischen Diagnose- und Behandlungsstandards für das höhere Lebensalter. Infolge dieses Defizits werden ältere Tumorpatienten eher zurückhaltend therapiert. Die Mehrzahl der Rückfälle tritt wenige Jahre nach Diagnosestellung auf, so dass auch bei Patienten zwischen 70 und 80 Jahren sinnvolle onkologische Therapien anzustreben sind, mit denen aufwendige und kostenintensive Nachfolgetherapien und die damit verbundenen Belastungen für den Patienten vermieden werden können. Dies erfordert allerdings eine umfassende Beurteilung des Gesundheitszustandes, die neben den Begleiterkrankungen, die Lebenserwartung, den funktionellen Zustand des Patienten und die notwendigen unterstützenden Maßnahmen berücksichtigt. Dazu ist ein differenziertes interdisziplinäres und onkologisches Management gerade bei älteren Patienten notwendig. Dieser immer bedeutender werdenden Thematik widmeten sich Prof. Dr. med. Horst Jürgen Feldmann, Direktor der Tumorklinik und des Institus für Radioonkologie – Priv.-Doz. Dr. med. A. Hellinger Strahlentherapie sowie Priv.-Doz. Dr. med. Achim Hellinger, Direktor der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie vom Klinikum Fulda und veröffentlichten hierzu zwei umfangreiche Artikel, die in der Münchener Medizinischen Wochenschrift (MMW-Fortschr. Med. Nr. 40/2004) erschienen sind. Die Beiträge gehen im einzelnen darauf ein, wie die wesentlichen Prof. Dr. med. H. J. Feldmann Die chirurgische Therapie von Magen- und Darmtumoren sollte unabhängig vom Lebensalter den onkologischen Standards entsprechend erfolgen. Ebenso wie bei jüngeren Patienten hat im interdisziplinären Gespräch eine individuelle Risikoabwägung aufgrund der vorhandenen Krankheitshäufigkeit zu erfolgen. Auf dieser Grundlage basiere das Gespräch mit dem Patienten über Risiken der operativen Therapie, etwaiger Alternativen und den zu erwartenden Erfolg. Anderseits dienen sie der Planung des therapeutischen Vorgehens im interdisziplinären Behandlungsteam. Für die Zukunft ist zu fordern, dass für jede Tumorerkrankung altersspezifische Studien durchgeführt und entsprechende Therapieempfehlungen gegeben werden. Gleichzeitig sollte der Stellenwert der geriatrischen Onkologie ausgebaut und gesundheitspolitisch verstärkt wahrgenommen werden. Diagnostik und Therapie von Tumorerkrankungen Diagnostik und Therapie von Tumorerkrankungen im Alter 17 Fulda.qxp 02.08.2005 15:58 Uhr Seite 18 Ultraschallverfahren erhöhen die Narkosesicherheit Ultraschallverfahren erhöhen die Narkosesicherheit mittel sich an der gewünschten Stelle ausbreitet.“ Die Ultraschallkontrolle, so erläutert er weiter, schaffe damit auch ein Stück zusätzliche Sicherheit für den Patienten. Nicht nur die Fledermäuse orientieren sich mit Hilfe von Ultraschall, auch die Mediziner nutzen den Ultraschall seit vielen Jahren zur Erstellung von qualitativ hochwertigen Querschnittsbildern des Körpers. Am Klinikum Fulda werden Ultraschallverfahren nicht nur von den Internisten, Chirurgen und Radiologen, sondern auch von den Narkoseärzten der Klinik für Anästhesiologie, Intensiv- und Notfallmedizin eingesetzt. Mit kleinen handlichen Geräten erstellen die Anästhesisten, wie sie im Fachjargon genannt werden, zunächst ein Ultraschall-Bild von der Körperregion, die betäubt werden soll. Erst dann wird unter Bildkontrolle ein örtliches Betäubungsmittel injiziert. Dieses Verfahren wird am Klinikum beispielsweise seit kurzem bei Patienten genutzt, die sich an der Schulter, am Arm oder im Handbereich operieren lassen müssen. Dafür wird eine so genannte Nervenblockade am Hals oder in der Achselhöhle mit Hilfe des Ultraschalls zielsicher und prä- Ultraschallverfahren werden von den Fuldaer Anästhesisten mittlerweile aber auch zur Herz-KreislaufÜberwachung bei schwerkranken Patienten eingesetzt, die im künstlichen Koma auf der Intensivstation des Klinikums liegen oder am Herzen operiert werden. Prof. Dr. med. C.-A. Greim zise durchgeführt und bei Bedarf durch eine Vollnarkose ergänzt. „Mit dem neuen Gerät “, so Prof. Dr. med. Clemens-Alexander Greim, Direktor der Klinik für Anästhesiologie, Intensiv- und Notfallmedizin am Klinikum Fulda, „können wir sofort prüfen, ob das Betäubungs- Das Expertenwissen ist in einem neuen Lehrbuch mit dem Titel „Transösophageale Echokardiographie für Intensivmediziner und Anästhesisten“ zusammengefasst, das Prof. Dr. Greim als Autor des Buches in Hamburg auf dem 7. Deutschen Interdisziplinären Kongress für Intensivmedizin und Notfallmedizin vorgestellt hat. 18 Transösophageale Echokardiographie für Intensivmediziner und Anästhesisten. Autoren: C.-A. Greim, N. Roewer Verlag: Georg Thieme Verlag, Stuttgart, New York ISBN 3-13-132161-X Ultraschallkontrolle bei einer Nervenblockade zur Betäubung des Arms Fulda.qxp 02.08.2005 15:58 Uhr Seite 19 Freundliche Pflege und viel Atmosphäre Klinikum übernahm das Heilig Geist Senioren-Zentrum Das Seniorenzentrum nutzt das 1730 errichtete Barockgebäude des ehemaligen Heilig-Geist-Hospitals. Die charakteristische Front prägt das Stadtbild an der Ecke Königstraße/Löherstraße. Das „Heilig Geist“ liegt gegenüber dem bekannten Romantik-Hotel-Restaurant Goldener Karpfen, wenige Meter weiter beginnt die Fußgängerzone. Zu den Geschäften und Kaufhäusern der City, zum Wochenmarkt und Barockviertel sind es nur ein paar Minuten. Rüstige Bewohner und Besucher des Hauses nutzen gern die Gelegenheit zu einem Stadtbummel. Hinter den dicken Natursteinmauern herrschen Ruhe und Frieden, gleich vor der Tür beginnt das pralle Leben. Wer im Seniorenzentrum Heilig Geist seinen Lebensabend verbringt, wohnt in Hörweite der Glocken der umliegenden Kirchen. Aus vielen Fenstern hat man einen romantischen Blick über die Dächer. Das Gebäude verbindet den Charme der Geschichte mit modernem Komfort. Alle Treppen und Aufgänge sind den Bedürfnissen alter Menschen ange- passt und selbstverständlich gibt es überall Aufzüge. Zwei schöne Innenhöfe, einer sogar mit Brunnen, laden zum Verweilen ein. Respekt und Freundlichkeit Das Seniorenzentrum hat rund 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die den Bewohnern eine möglichst familiäre Atomsphäre bieten wollen und ihnen mit Respekt und Freundlichkeit begegnen. Jeder wird mit seinen Stärken und Schwächen in die Gemeinschaft integriert. Die Bewohner können persönliche Gegenstände und Möbel mitbringen, um sich ihr „eigenes Reich“ auf dem Zimmer individuell zu gestalten. „Wir möchten, dass sich unsere Heimbewohner angenommen und wohl fühlen“, betont Heimleiter Gerhard Dehler. Er ist stolz darauf, dass ihm von vielen Besuchern bescheinigt wird, in diesem Hause herrsche „ein guter Geist“. Der Name „Heilig Geist“ verpflichtet schließlich – steht im Übrigen aber nicht für eine einseitige kirchliche Bindung. „Das Haus hat eine christliche Ausrichtung, ist jedoch an keine bestimmte Konfession gebunden“, erläutert Ralf Schaum, Personalchef im Klinikum Fulda und gleichzeitig Bevollmächtigter für den neuen Betriebszweig Heilig Geist. In alter Tradition haben die Bewohner direkten Zugang zu der in das Gebäude integrierten Barockkirche, die auch die Außenfassade des Hauses prägt. Professionelle Pflege und viel Abwechselung Das Leben hinter den schützenden Mauern des Seniorenzentrums Heilig Geist verläuft ruhig und friedlich – ohne langweilig zu sein. Wer mobil genug ist und Gesellschaft und Abwechselung sucht, dem wird einiges geboten: vom gemeinsamen Basteln und Singen bis hin zu gymnastischer Bewegung. Auf jeder Etage gibt es Aufenthaltsräume, wo die Bewohner fernsehen, lesen und sich unterhalten können. Bei schönem Wetter stehen die Innenhöfe hoch im Kurs. Wer nicht auf dem Zimmer essen möchte, der kann die Mahlzeiten im freundlichen Speiseraum einnehmen, in Gesellschaft anderer Mitbewohner. Bewohner werden regelmäßig von freundlichen Mitgliedern des Seniorenförderkreises St. Lioba besucht. „Wir nehmen unsere Verantwortung für das Seniorenzentrum Heilig Geist sehr ernst und wollen dort die gleichen hohen Qualitätsansprüche erfüllt sehen wie im Klinikum“, betont der Vorstandsvorsitzende des Klinikums Fulda, Dipl.-Volksw. Claus-Dieter Schad. „Ansonsten wird das Haus jedoch völlig selbstständig geführt und soll seinen ausgeprägt eigenständigen Charakter behalten. Es freut uns, dass wir über einen guten Stamm qualifizierter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verfügen. Wer hier wohnt, ist in jeder Hinsicht bestens aufgehoben – und dazu mitten in der Stadt.“ Freundliche Pflege und viel Atmosphäre Vor einigen Monaten übernahm das Klinikum Fulda die Geschäftsbesorgung für das Seniorenzentrum Heilig Geist. Die Einrichtung befindet sich in einem traditionsreichen Gebäude im Herzen der Fuldaer Innenstadt. Es ist mit einem unverkennbar eigenen Charakter für sein hohes pflegerisches Niveau bekannt. Das wird auch in Zukunft so bleiben. 19 Fulda.qxp 20 02.08.2005 15:58 Uhr Seite 20 Fulda.qxp 02.08.2005 15:58 Uhr Seite 21 „SK – Knotenpunkt“ Portrait In jeder Ausgabe werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der unterschiedlichsten Berufssparten Fragen gestellt. Diesmal ist Frau B. Güdelhöfer im Gespräch mit Dr. rer. nat. Hartmut Krüpe, stellvertretender Direktor des Instituts für Laboratoriumsmedizin. mit Anfang 50 bei mir wieder entfacht worden. 10. Was essen Sie besonders gerne? 4. Was haben Sie an Ihrer Arbeit am meisten geschätzt? Ich bin ein Genießer. Wirklich gute italienische Küche esse ich gern – eigentlich mag ich allgemein die westlich mediterrane Küche. Als Biologe habe ich die Zusammenarbeit mit klinisch tätigen Kolleginnen und Kollegen und die damit verbundenen Möglichkeiten der Teamarbeit schätzen gelernt. Ich bin kein Einzelkämpfer sondern sehr viel mehr „Teamplayer“. Ich bin seit 1. August 1977, also knapp 28 Jahre am Klinikum tätig – meine „Restlaufzeit als Auslaufmodell“ misst sich in wenigen Monaten. 12. Worüber können Sie wütend werden? 5. Was macht Sie glücklich? Umgang mit Menschen, Freiheit, Arbeit in meinem mikrobiologischen Kleintierzoo und die Zukunftsaussichten nach getaner Arbeit. 6. Wem erzählen Sie gute Nachrichten zuerst? 2. Was machen Sie danach? Da ich „jung“ verheiratet bin, werde ich mich um meine Familie kümmern, die in Schwelm bei Wuppertal lebt und mich intensiver meinen Interessen in Kunst und Literatur widmen. Zudem möchte ich das, was ich an Wissen und Erfahrung im Laufe der Zeit erworben habe, in einer beratenden Tätigkeit weitergeben. In Ruhestand gehe ich somit noch nicht. Vor allem Situationskomik. Meiner Frau – aber auch meinen eigenen Kindern. Uneinsichtigkeit macht mich wütend. Ich bin ein eher ungeduldiger Mensch und aus meiner Ungeduld heraus erwächst manchmal Wut. Bei Kindern jedoch bin ich sehr geduldig. 13. Was sollte sich am Klinikum Fulda ändern? Direktheit und Offenheit sowie die Bereitschaft zuzuhören und zu diskutieren. Ich würde mir wünschen, dass die Menschlichkeit weiter gepflegt und weiterentwickelt wird. Gemeint ist die Menschlichkeit im Umgang mit den Patienten und den Mitarbeitern – egal in welcher Ebene. Das Krankenhaus sollte in diesem Sinne kein krankmachendes sondern eine gesundmachendes Haus sein. 8. Und welche bereiten Ihnen Schwierigkeiten? 14. Was gefällt Ihnen am „SK-Knotenpunkt“? Hinterhältigkeit, Neid und Missgunst. Es gefällt mir, dass im SK-Knotenpunkt Neuigkeiten anderer Abteilungen und vor allem Menschen, die in unserem Hause arbeiten, auch mal als Privatpersonen vorgestellt werden. 7. Welche Eigenschaften schätzen Sie an Ihren Mitmenschen am meisten? 3. Was bedeutet Kunst für Sie? Mein zweites Leben. Kunst bietet mir die Möglichkeit, meine mir – wie übrigens jedem Menschen – gegebene Kreativität zu entdecken und auszuprobieren. Bereits als Schüler wurde die Liebe zur Kunst in mir geweckt. Nachdem sie durch Ausbildung, Studium etc. in den Hintergrund getreten war, ist sie 9. Was lesen Sie zur Zeit? Welches Buch bedeutet Ihnen besonders viel? Zur Zeit lese ich von Sándor Márai „Die Glut“. Als ein sehr gutes Buch empfinde ich „Parlando“ von Bodo Kirchhoff. Vielen Dank für das Gespräch! Portrait 1. Wie lange sind Sie schon im Labor des Klinikums Fulda tätig? 11. Was bringt Sie zum Lachen? 21 Fulda.qxp 22 02.08.2005 15:58 Uhr Seite 22 Fulda.qxp 02.08.2005 15:58 Uhr Seite 23 Der Erfinder des Räucherfisches ist unbekannt und wird es wohl auch bleiben. Denn das Räuchern ist neben Trocknen und Einsalzen eines der ältesten Konservierungsverfahren der Menschheitsgeschichte. Dabei blieb es nicht nur auf die Küstenregionen beschränkt, wenngleich der Ausgangspunkt dort gesucht werden muss. Aber Bücklinge und Räucheraal sind keine Erfindungen unserer Zeit und wurden schon vor Jahrhunderten als Delikatesse geschätzt. Doch Räuchern ist eine Kunst, weis der Prenzlauer Hans-Dieter Thiemke zu berichten. Der findige Gastronom und Hobbyangler frönt seit langem einer Leidenschaft, der Fischräucherei. „Schon in der Kinderzeit mit dem Angeln vertraut, wollte man natürlich auch etwas Schmackhaftes daraus machen“, erzählt er. Erste Versuche unter Anleitung über kleinen Feuerstellen und später dann in selbst gebauten, primitiven Räuchertonnen, waren der Anfang. Aber es erfordert viel Zeit und Geduld, denn jeder Fisch hat seine Besonderheiten bezüglich Geschmack, Festigkeit und Fettgehalt und natürlich der Räucherzeit. „Dieses Gefühl und auch die Geduld hat Frisch aus dem Rauch Fisch-Delikatessen uns damals einfach gefehlt“, bekennt er. Heute sei das anders, denn mit der Zeit bekommt man ein Gefühl für den Fisch. Schon an der Färbung im Räucherofen sei zu erkennen, ob er gar ist, meint Thiemke. „Eine kleine Fingerdruckprobe zur Sicherheit und ab damit auf den Teller.“ Eine hausgemachte Köstlichkeit, die eigentlich immer genossen werden kann. Denn die Räucherei ist von der Jahreszeit und Witterung unabhängig, meint er lachend. „Fisch schmeckt immer, egal ob Sommer oder Winter“. Heute hat der Gastronom die Räucherei zu einer kleinen Attraktion ausgebaut und in der Parkanlage des Hotels Wendenkönig in Prenzlau einen steinernen, aus Granitblöcken gemauerten Räucherofen errichtet. Ein mannshohes Bauwerk ganz nach eigenen Vorstellungen. Separate Feuerkammer, geschützt mit einem Tropfblech, so das heruntertropfendes Fett nicht die Flammen entzündet. Das Innere des Ofens mit Schamottsteinen ausgestattet, um die Wärme lange zu halten. Denn eine konstante Temperatur während des Räuchervorganges sei wichtig, damit der Fisch gleichmäßig gar wird. An die tagelange Bauerei mag er sich noch gut erinnern, denn nicht alles gelingt auf Anhieb und manches muss man eben auch erst ausprobieren, meint er überzeugt. Ein Schmuckstück der besonderen Art ist es aber geworden, bestätigen die Besucher und schrieben Lobesworte in das Gästebuch. Was einst als privates Hobby begann, könnte ich gut und gerne ausbauen. „Doch Räucherei im Akkord ist einfach nicht mein Ding“, sagt Thiemke. „Es soll etwas Besonderes Räucherofen Marke Eigenbau Fischräucherei ist eine Kunst Fischräucherei ist eine Kunst 23 Fulda.qxp 24 02.08.2005 15:58 Uhr Seite 24 02.08.2005 15:58 Uhr Seite 25 Noch warm wird serviert bleiben, was nicht täglich zu haben ist.“ Zudem sei es mit großem Zeitaufwand verbunden, denn die Fische müssen besorgt, ausgenommen und in Salzlake eingelegt werden. Und während des Räucherns muss man auch bei der Sache bleiben, da bleibt wenig Zeit für anderes. Die Bestimmung der richtigen Lakenkonzentration sei der Ausgangspunkt. Die Fische müssen vor dem Räuchern gesalzen werden, damit das Salz in das Fischfleisch einzieht und einen echten Wohlgeschmack verleiht. Der Trick mit dem rohen Ei bei der Bestimmung der Salzlake geht auf den Römer Cato zurück. Dieser ließ ein rohes Ei in den mit Wasser gefüllten Behälter sinken. Dann fügte er so lange Salz hinzu, bis das Ei aufschwamm, erzählt Thiemke. „Das handhabe ich Die richtige Aufhängung ist wichtig genau so.“ Eine zuverlässige Methode, denn man erhält immer die gleiche Konzentration und kann, je nach Geschmack und Vorlieben, Auf Stangen gesteckt, wie Perlen auf einer Schnur variieren. Ein gleicher Effekt sei allerdings auch mit einer rohen, geschälten Kartoffel zu erreichen. Sorgfalt ist bei der Aufhängung und Befestigung der Fische angebracht, denn der Geruch ins Feuer gefallener Fische kann einen den Appetit nehmen, weis Thiemke aus eigener Erfahrung zu berichten. Und so bastelte er seine eigene Aufhän gung und die Haken. Schwierig ist das natürlich bei großen Aalen, die doch einiges an Gewicht mitbringen. Hinzu komme, dass die unterschiedliche Stärke der Fische schon Beachtung finden müsse, sonst ist ein Teil fertig und der andere noch nicht durch. Schwere Brocken wie Forellen oder Brassen, die über zwei Pfund wiegen, werden besser geteilt oder wie Kotelettstücke geschnitten. Das dichte Zusammenstecken der Fische auf einer Metallstange, wie Perlen auf einer Schnur, hat sich nicht so bewährt, meint Thiemke. Zum einen rutschen die Fische leicht zusammen und zum anderen erreicht der Rauch nicht gleichmäßig alle Teile. Der Fisch muss frei hängen und genügend Zwischenraum haben. Besonders geeignet sei das Holz der Buche oder der Erle, während sich Kiefer, Fichte und Birke wegen ihres hohen Anteils an Harz beziehungsweise Teer nicht gut eignen, erklärt der Fachmann. Jede Holzart ergibt einen anderen Geschmack, doch wichtig ist, dass die Holzscheite luftig aufbewahrt werden. Wacholderbeeren zum Beispiel ins abklingende Feuer gegeben erzeugt ein feines Aroma und auch sonst kann mit verschiedenen natürlichen Zusätzen experimentiert werden. Der mit Hartholz angefeuerte Ofen erwärmt sich schnell. Die offene Flamme wird mit Sägemehl oder -spänen aus der gleichen Holzart erstickt, und der langwierige Räucherprozess eingeleitet. „Meist feuere ich vormittags den Ofen an, um am Abend die Räucherware auftischen zu können, meint Thiemke. Seine Räucherkunst hat sich mittlerweile herumgesprochen. Fischräucherabende haben im Wendenkönig Tradition und auch Räucherseminare hat der Prenzlauer schon veranstaltet. „Frisch geräucherter Fisch bleibt eine Delikatesse und ist mit industriell geräucherter Ware nicht vergleichbar“, meint er überzeugt. Die notwendige Zeit dazu sollte man allerdings aufbringen. Stefan Adam Hausherr Thiemke im Trachtengewand des Wenden königs Fischräucherei ist eine Kunst Fulda.qxp 25 Fulda.qxp 02.08.2005 15:58 Uhr Seite 26 Kolberg – Wo sich Europa zum Baden trifft Kolberg – Wo sich Europa zum Baden trifft 26 wiesener Zonen, die unter Naturund Landschaftsschutz stehen, aber für Touristen ohne Einschränkungen zugänglich sind. Mit ihren breiten Sandstränden und reizvollen Steilküsten zieht die polnische Ostseeküste besonders viele Besucher aus ganz Europa an. Auf über 500 Kilometer Länge reihen sich die Ferienorte wie Perlen auf einer Kette aneinander. Der Diamant dabei ist die alte Stadt Kolberg, die um 1000 gegründet wurde. Leuchtturm Zuerst wurde Kolberg als salsa Colbergiensis ecclesia, als „Kirche Salz-Kolbergs“ bezeichnet. Ab dem Jahre 1255 setzte sich der Name Colberg durch, bevor er 1891 in Kolberg umbenannt wurde. Seit Polen zählt mit zu den beliebtesten Urlaubs- und Reisegebieten der Deutschen. Neben der landschaftlich besonders gefragten Region an der Ostsee und den Masuren, sind auch Städte wie Warschau, Danzig oder Krakau, die zum Weltkulturerbe zählen, gefragte Urlaubsziele. Dies sei nicht zuletzt auf die günstigen Preise und verbesserten touristischen Angebote zurückzuführen, bestätigen Branchenexperten. Sie sagen ein weiteres Anwachsen der Besucherzahlen voraus. Auch der Tourismus in speziellen Landschaftsschutzgebieten, wie den Masurischen Seen oder im Riesengebirge, erfreut sich einer steigenden Nachfrage. Allein in Polen existieren hunderte derart ausge- besonderen Art. Die Solequellen mit ihren Heileigenschaften, die Ende des 18. Jahrhunderts vom deutschen Forscher Alexander von Humboldt entdeckt wurden, gehören mit zu den wertvollsten im Land. Die Stadt entwickelte sich Anfang des 19. Jahrhunderts zum See-, Sole- und Moorbad. Das einzigartige Mikroklima, das durch das offene Meer geprägt wird, sind Besonderheiten des Kurortes. Die Luft ist reich an heilsam wirkenden Aerosolen, Mineralsalzen und Jod. Das Kurviertel der Stadt wurde im küstennahen Bereich errichtet und ist von Meer durch einen Dünenwall sowie einen prächtigen Park getrennt. Die Promenade führt direkt entlang der Küste bis zum Hafen. Der alte Leuchtturm ist dabei Sinnbild und Wahrzeichen zugleich. Die etwa 50.000 Einwohner zählende Stadt beherbergt in den Sommermonaten nochmals so viele Gäste. Im Trubel der Metropole scheint hier die Nacht zum Tag zu werden. Stefan Adam Leben pur – auf der Promenade dem Jahre 1945 ist der offizielle Name Kolobrzeg – zu deutsch: Ort am Ufer. Kolberg – Strand Und das ist durchaus wörtlich zu nehmen, denn die Stadt grenzt an das Ostseeufer. Es ist ihre Attraktion und ein Touristenmagnet der Hafen Kolberg Fulda.qxp 02.08.2005 15:58 Uhr Seite 27 Im zehnten Jahr seines Bestehens verzeichnet der Nationalpark Unteres Odertal nicht nur einen beständig wachsenden Bestand von Tier- und Pflanzenarten sondern auch von Besuchern. „Das weiträumige Areal ist mit Blick auf Deutschland und die Europäische Union eine Auenlandschaft von unschätzbarem Wert“, sagt Nationalparkleiter Romuald Buryn. Die Landschaft trage mit zur wirtschaftlichen Regionalentwicklung bei und ist ein Standortfaktor für die Bewohner. Brandenburgs einziger Nationalpark hat eine Gesamtfläche von über 10.000 Hektar und ist im Osten an das polnische Naturschutzgebiet entlang der Oder angrenzend: ausgewiesen als Internationalpark Unteres Odertal. Aufgenommen in die UNO-Liste der Großschutzgebiete mit allen anderen deutschen Nationalparks. Im vergangenen Jahr besuchten über 150.000 Gäste die Anlage und 45.000 Besucher nutzten die naturkundlich betreuten Angebote der verschiedenen Einrichtungen. Dies ist eine sehr erfreuliche Tendenz Geflutete Polder im Naturpark Ruhe am ausgebauten Kanal und fördere sowohl die wirtschaftliche als auch die touristische Entwicklung. „Das Nationalparkhaus in Criewen ist seit seiner Eröffnung im September 2000 ein Anziehungspunkt ersten Ranges“, stellt Buryn fest. Im April konnte hier der 100.000 Besucher begrüßt werden und mit über 25 000 Gästen pro Jahr sei die Nachfrage ungebrochen groß. Gegenwärtig sind 13 Mitarbeiter im Nationalpark angestellt und über den Naturschutzfonds Brandenburg werden elf Naturwächter beschäftigt. Seit Juli ist der Nationalpark ein eigenständiges Referat innerhalb des neuen Landesumweltamtes. Die internen Aufgaben, Struktur und Organisation seien aber geblieben. Die Reduzierung der landwirtschaftlichen Nutzung und die damit verbundene Beruhigung größerer Flächen im Schutzgebiet hat zu einer Stabilisierung der Vorkommen verschiedener Tierarten geführt. „In den durch Menschen nicht beeinflussten Bereichen des Nationalparks sei eine langsame Umgestaltung der Vegetation zu beobachten“, so der Fachmann. Zahlreiche Arten, wie Schilfrohrsänger, Bartmeise, Blaukehlchen und Fledermäuse nehmen in ihren Beständen stetig zu. Wiesenbrüter haben einen stabilen Bestand erreicht. „Diesen Trend hoffen wir weiter fortführen zu können. Mit 31 Brutpaaren an Höckerschwänen, 25 Biberfamilien und drei Brandgänsen sei ein bisher einmaliges Aufkom- Der Mensch streitet, die Natur übt sich in Harmonie Der Mensch streitet, die Natur übt sich in Harmonie 27 Fulda.qxp 02.08.2005 15:58 Uhr Seite 28 Der Mensch streitet, die Natur übt sich in Harmonie men zu verzeichnen. Zunehmend nutzen auch Wissenschaftler und Studentengruppen des In- und Auslandes die Möglichkeit vor Ort zu forschen. „Mit der Ausweisung von vier Teilgebieten der Schutzzone I (220 Hektar) des Nationalparks hat sich die Totalreservatsfläche auf 1.320 Hektar erweitert“, meint Buryn. Diese soll ohne Nutzung der ungestörten, natürlichen Entwicklung überlassen bleiben. Hier sei der Mensch nur stiller Beobachter, kein Gestalter mehr. Bei aller Abgeschiedenheit vereinzelter Zonen im Park habe dennoch die Erlebbarkeit den Vorrang. Der Besucher findet eine immer besser werdende Infrastruktur vor. Ein über 200 Kilometer langes Wegenetz tue ein Übriges. Die Planungen für Wasserraststätten, Liegeplätze und Anlegestellen, sei in Arbeit. Das angeordnete Flurneuordnungsverfahren eröffne neue Möglichkeiten für die dörfliche Entwicklung und den ländlichen Wegebau. Damit können Millionen Euro in die Region geholt werden. „Wir gehen offensiv mit unseren Vorhaben nach außen und wollen nichts im Verborgenen entscheiden“, bestätigte der Nationalparkleiter. Dazu gehöre die Öffentlichmachung der ausgewiesen Totalreservate genauso wie die Arbeit an neuen Verordnungen im Nationalpark. „Der Mensch streitet, die Nationalparkchef Romuald Buryn Natur übt sich in Harmonie“, stellt Buryn fest, „aber es gibt kein Problem, was nicht im Dialog gelöst werden kann.“ Natürlich gehe das nicht ohne Konflikte, wie eigentlich alles im Leben. Sorgen bereiten dem Nationalparkchef allerdings die zunehmenden Etatkürzungen. Nach Vorgaben der Landesregierung verringern sich die Mitarbeiterstellen. Das treffe auch für die Naturwächter zu. Standen im vergangenen Jahr landesweit noch 6,5 Millionen Euro für die Unterstützung der Landwirtschaftsbetriebe zur Verfügung, so sind es in diesem Jahr nur 1,8 Millionen für den Vertragsnaturschutz. Dennoch werde an der kooperativen Arbeit mit den Landwirten festgehalten, auch wenn die Mittel weiter sinken werden. 28 Frosch auf Seerose Idylle für Maulwürfe Fulda.qxp 02.08.2005 15:58 Uhr Seite U3 Wir müssen nicht glauben, dass alle Wunder der Natur in anderen Ländern und Weltteilen seien. Sie sind überall. Aberdiejenigen, die uns umgeben, achten wir nicht, weil wir sie von Kindheit an und täglich sehen. Johann Peter Hebel (1760-1826) Fulda.qxp 02.08.2005 15:58 Uhr Seite U4