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I n f o r m a t i o n s m a t e r i a l
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Zahnersatz – Gut und bezahlbar
Wer heutzutage Zahnersatz braucht, der muss tief in die Tasche greifen. Auf keinem
anderen Gebiet der Medizin muss der Patient so viele Zuzahlungen leisten. Wir sind der
Frage nachgegangen, wie Sie gut versorgt sind und dennoch Kosten sparen können.
Zahnersatz ist teuer. Bei umfangreicherem Sanierungsbedarf können rasch Summen zusammenkommen, die dem Wert eines Neuwagens entsprechen. Doch es gibt Möglichkeiten zu sparen.
Die Erstattung der Kosten durch die Krankenkasse orientiert sich immer an der Standardbehandlung, also der einfachsten Lösung. Davon trägt die Kasse etwa die Hälfte, die andere muss der
Patient selbst bezahlen. Mithilfe einiger Sparmaßnahmen kann man jedoch den eigenen Kostenanteil reduzieren.
Spartipp 1: Bonusheft führen
Wer einmal jährlich zur Kontrolle zum Zahnarzt geht, bekommt einen Stempel in sein
Bonusheft. Wer nach zehn Jahren ein lückenloses Bonusheft vorweisen kann, bei
dem steigt der Festkostenzuschuss der
Krankenkasse um 30 Prozent. Die Bonusregelung gilt auch für Menschen mit einer
Vollprothese. Auch sie sollten einmal im Jahr
zum Zahnarzt.
Spartipp 2: Verschiedene Angebote einholen
Etwa zwei Drittel der Zahnarztrechnung
betreffen das Material und sind von Labor
zu Labor sehr unterschiedlich. Auch der
Zahnarzt selbst kann Angebote für unterschiedliche Zahnersatzlösungen machen.
Man sollte sich einen Kostenvoranschlag –
den sogenannten Heil- und Kostenplan –
geben lassen und Vergleichsangebote einholen. Achten Sie darauf, nicht Äpfel mit
Birnen zu vergleichen. Das heißt, vergleichen sie nur gleiche Zahnersatzleistungen
miteinander, ein Implantat wird immer teurer sein als eine Brücke. Beim Preisvergleich
hilft auch das Internet. Dort oder bei den
Beratungsstellen der kassenärztlichen Vereinigungen kann man sich außerdem kostenlos eine zweite Zahnarztmeinung einholen.
Heil- und Kostenplan besser verstehen
Gesetzlich Versicherte erhalten einen Heil- und Kostenplan von ihrem Zahnarzt, wenn sie Zahnersatz benötigen. Das Formular ist für den Laien jedoch nicht einfach zu verstehen. Die Initiative
proDente e.V. hat jetzt einen Online-Ratgeber und eine Info-Broschüre zur besseren Verständlichkeit des Heil- und Kostenplans herausgegeben. Darin werden Inhalt und Nutzen der einzelnen Formularfelder erklärt und Abkürzungen in verständlicher Sprache erläutert.
Interessierte können die kostenlos Broschüre online oder unter der Telefonnummer 01805
552255 (0,14 € pro Minute aus dem deutschen Festnetz, über Mobilfunk max. 0,42 €) bestellen.
Wer die interaktive Erklärfunktion im Internet nutzen möchte, findet sie unter www.prodente.de
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Spartipp 3: Zusatzversicherungen
Sie lohnen sich, so lange man noch keine
größeren Lücken hat. Die Konditionen sind
im Laufe der Zeit verbraucherfreundlicher
geworden. Trotzdem sollte man das Kleingedruckte vor Abschluss sorgfältig studieren.
15 bis 20 Jahren. Brücken können auch
Lücken von mehreren Zähnen überspannen.
Zwei Pfeiler sind immer erforderlich, die
Lücke muss aber nicht unbedingt zwischen
diesen liegen. Brücken können nicht nur auf
Zähne, sondern auch auf Implantate montiert werden.
Spartipp 4: Vorsorge zahlt sich aus
Wer regelmäßig zur Prophylaxe geht, hat
länger gesunde Zähne. Zahnärzte empfehlen eine professionelle Zahnreinigung mindestens einmal im Jahr. Die Kosten von etwa 80 Euro müssen zwar selbst getragen
werden, mittlerweile erstatten aber viele
Krankenkassen einen Teil der Kosten zurück.
Fragen Sie einfach mal bei Ihrer Krankenkasse nach.
Prothesen kommen zum Einsatz, wenn nicht
mehr ausreichend Zähne vorhanden sind,
um Zahnersatz dauerhaft zu befestigen.
Man unterscheidet Teil- und Vollprothesen.
Sie können mit Klammern, Geschiebe oder
Implantaten befestigt werden.
Spartipp 5: Zahnersatz im Ausland
Theoretisch kann man für seine ZahnersatzBehandlung auch ins Ausland gehen. Die
Krankenkassen bezuschussen den Zahnersatz sogar zu den gleichen Konditionen wie
im Inland. Zahnärzte und Zahntechniker
hierzulande sehen das jedoch kritisch. Sind
Nachbehandlungen nötig, werden deutsche
Zahnärzte keine Garantieleistungen übernehmen und sie sind auch nicht verpflichtet,
den „fremden“ Zahnersatz zu korrigieren.
Die erneute Anreise ins Ausland kann den
Kostenvorteil dann zunichte machen.
Spartipp 6: Zuschuss für Geringverdienende
Wer ein sehr geringes Einkommen hat, kann
bei seiner Krankenkasse anfragen, ob für
ihn die Härtefallregelung gilt. Dann sind
höhere Zuschüsse möglich.
Spartipp 7: Steuerersparnis
Die Ausgaben für Zahnersatz, Kronen und
zahnärztliche Behandlungen können auch
als außergewöhnliche Belastung von der
Steuer abgesetzt werden. Sie sollten also
alle Belege sorgfältig aufbewahren. Die Höhe des Absetzbetrages richtet sich nach dem
Einkommen und dem Familienstand.
Kleines Einmaleins des Zahnersatzes
Brücken dienen dazu, einzelne Zähne zu
ersetzen. Sie bestehen aus Metall oder Keramik und haben eine Haltbarkeit von etwa
Implantate sind künstliche Zahnwurzeln aus
Titan. Sie können verwendet werden um
einzelne Lücken zu schließen. Der Vorteil:
die Nachbarzähne müssen nicht wie bei
einer Brücke zur Befestigung beschliffen
werden. Außerdem können Implantate als
Brückenpfeiler und Prothesenbefestigung
genutzt werden.
Wurzelkanalbehandlung
Rettung für den Zahn
Auch der beste Zahnersatz hat keine ewige
Haltbarkeit. Daher ist es gut, wenn die eigenen Zähne so lange wie möglich im Mund
bleiben. Mit einer Wurzelkanalbehandlung
ist schon so mancher Zahn gerettet worden.
Meist ist Karies der Auslöser, mitunter auch
eine Verletzung nach einem Stoß. Folge:
eine Entzündung im Zahninneren, in der so
genannten Pulpa. Der Zahn kann vereitern
und den Kieferknochen gefährden. Früher
hätte man so einen Zahn gezogen.
Heute kann der Zahnarzt ihn mit einer Wurzelkanalbehandlung retten. Dazu muss der
Zahn zunächst aufgebohrt werden, um Karies zu entfernen und an die Wurzelkanäle
zu gelangen. Dort befindet sich die entzündete Pulpa. Hier werden nun alle Gewebereste und Keime entfernt. "Im Endeffekt
sind in diesem Wurzelkanal Bakterien. Und
wir entfernen diese Bakterien aus dem Kanalsystem. Je besser uns das gelingt, desto
höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass dieser
Zahn noch lange in der Mundhöhle verbleiben kann", erklärt Dr. Christian Gernhardt
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von der Poliklinik für Zahnerhaltungskunde
und Parodontologie der Uni Halle.
Je nachdem, ob Schneidezahn oder Backenzahn, müssen teils mehrere Wurzelkanäle
gereinigt, desinfiziert und erweitert werden.
Das macht den Eingriff so aufwendig, dass
für die weitere Versorgung des Zahns mitunter ein zweiter oder dritter Termin nötig
wird.
Zahn wird mit Kunststoff versiegelt. Bei
manchen Patienten wird eine Krone nötig.
Der so behandelte Zahn wird zwar vom
Körper nicht mehr ernährt, sitzt aber dennoch fest. "Der Zahn ist nicht mehr durchblutet und er reagiert nicht mehr auf thermische Reize. Aber er steht nach wie vor als
Zahn in der Mundhöhle und kann da noch
viele, viele Jahre stehen", versichert Dr.
Gernhardt.
Meist bekommt der Patient zunächst eine
provisorische Füllung. Darin befindet sich
auch ein Medikament, das die restlichen
Bakterien abtötet. Später kommt die endgültige Füllung in die Wurzelkanäle, der
Solche Wurzelkanalbehandlungen werden
von den Kassen nicht vollständig übernommen. In der Regel wird eine Zuzahlung fällig, die je nach Aufwand und je nach Praxis
einige hundert Euro betragen kann.
Tipps für die Gewöhnung an neuen Zahnersatz
Viele Patienten haben zu Beginn Probleme, sich an den neuen Zahnersatz zu gewöhnen. Er fühlt
sich häufig als Fremdkörper im Mund an. Daher im Folgenden ein paar Tipps für die Eingewöhnungsphase:
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Haben Sie Geduld und seien Sie sich bewusst, dass die Gewöhnung an die neue Situation
einige Tage dauern kann, selbst bei perfekt angepasstem Zahnersatz!
Versuchen Sie, die Prothese ständig zu tragen! So können Sie sich schneller daran gewöhnen.
Lassen Sie sich von kleinen Druckstellen nicht beunruhigen – diese sind am Anfang normal!
Meist verschwinden sie nach einiger Zeit wieder.
Üben Sie Sprechen und Mimik vorm Spiegel! Besonders am Anfang kann es Ihnen schwerfallen, wie gewohnt zu sprechen. Schwierige Wörter und Laute müssen geübt werden.
Versuchen Sie gerade am Anfang mit den Backenzähnen zu kauen und gewöhnen Sie sich
langsam ans Essen mit den neuen Zähnen! Nehmen Sie in der ersten Zeit kleine Bissen und
weiche Kost zu sich.
Vorsicht, zerbrechlich! Legen Sie sich beim Herausnehmen oder Einsetzen vorsichtshalber ein
Handtuch ins Waschbecken. Denn schnell fällt die Prothese aus der Hand und bricht.
Mundpflege – Nicht nur für die Zähne
gesund
Wer seine Zähne ordentlich pflegt, spart
langfristig gesehen auch Kosten für Zahnersatz. Und nicht nur das. Immer häufiger
sehen Experten auch Zusammenhänge zwischen Infektionskrankheiten und der Mundgesundheit. Sorgfältige Mundhygiene lohnt
sich also. Hier die wichtigsten Maßnahmen.
Zahnbürste
Wer seine Zahnbürste öfter wechselt, lebt
gesünder. Zahnärzte empfehlen spätestens
alle zwei Monate die Bürste zu wechseln,
nach Infekten sogar häufiger. Der Grund:
Zahlreiche Studien haben mittlerweile gezeigt, dass es zwischen Zahnhygiene und
anderen Erkrankungen Zusammenhänge
gibt. So spielen die gleichen Bakterien, die
Zahnfleischentzündungen im Mund hervorrufen, auch bei Lungen- und Herzmuskelentzündungen eine Rolle. Auch Altenheimbewohner mit einem gepflegten Gebiss sind
weniger anfällig für Infekte.
Übrigens ist es nicht günstig, sofort nach
dem Essen zu putzen. Denn säurehaltige
Speisen, wie Obst zum Beispiel, erweichen
kurzzeitig den Zahnschmelz. Wer gleich
losschrubbt, der macht seine Zähne kaputt.
Besser ist es, eine halbe Stunde zu warten.
Zahnpasta
Die Zahnpasta enthält Schmirgelstoffe und
unterstützt die Entfernung des bakteriellen
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Zahnbelags. Es gibt eine breite Palette verschiedener Pasten für unterschiedlichste
Bedürfnisse. Fast alle Produkte enthalten
Fluoride, die wirksam vor Karies schützen.
Auch Wirkstoffe zum Schutz vor Paradontitis, Zahnsteinbildung und Mundgeruch
werden zugesetzt. Für eine ausreichende
Wirkung sollte die Paste auf den Zähnen
bleiben. Deshalb sollte nach dem Putzen die
Zahnpasta nur ausgespuckt und nicht extra
nachgespült werden.
Zungenreinigung
Der Zungenreinigung wird hierzulande nur
wenig Beachtung geschenkt. Die zerklüftete
Oberfläche der Zunge ist aber der ideale
Nährboden für winzige Essensreste und Fäulnisbakterien. Das sind die Hauptverursacher
von schlechtem Atem und Mundgeruch. Zur
Entfernung der Beläge eignen sich spezielle
Zungenschaber oder -bürsten, die möglichst
weit hinten angesetzt und mit leichtem
Druck über den Zungenrücken nach vorne
geführt werden.
Zahnseide und Interdentalbürstchen
In den engen Zahnzwischenräumen hat die
Professionelle Zahnreinigung
Zahnbürste keine Chance. Hier können sich
Eine professionelle Zahnreinigung wird für
Zahnbeläge besonders leicht festsetzen.
gesunde Patienten mindestens einmal pro
Deshalb entzündet sich das Zahnfleisch beJahr, für Patienten mit tiefen Zahnfleischsonders gern an diesen Stellen. Um Zahnbetaschen auch öfter empfohlen. Durchgeführt
läge und Zahnreste aus den Zwischenräuwird sie in der Regel von speziell ausgebildemen zu entfernen, eignen sich Zahnseide
ten Prophylaxeassistentinnen oder Dentalhyund Interdentalbürsten – spezielle Bürsten
gienikerinnen. Sie reinigen die Zähne mit
für die Zwischenräume. Extrem wichtig sind
Ultraschallgeräten von Zahnstein und Belädiese kleinen Bürsten für die Pflege von
gen, die durch Kaffee, Tee und Rauchen
Zahnersatz wie Brücken und Implantate.
entstehen. Anschließend bekommen die
Denn an den Übergängen zu Zahnfleisch
Zähne eine Politur und werden mit Fluoridund Restzähnen bilden sich oft Taschen
Gel bestrichen, um den Zahnschmelz zu stäroder kleine Nischen – gute Vorratsspeicher
ken und die Zähne vor Karies zu schützen.
für Bakterien.
Kostenloser Online-Zahnpflege-Ratgeber für pflegende Angehörige
Die Stiftung Zentrum für Qualität in der Pflege hat Zusammenarbeit mit der Bundeszahnärztekammer einen kostenlosen Ratgeber für pflegende Angehörige entwickelt. Der Leitfaden soll die
tägliche Mund- und Zahnhygiene sowohl für Pflegebedürftige als auch für die pflegenden Angehörigen erleichtern. Ein großes Problem, dem bisher nur wenig Beachtung geschenkt wird.
Der Ratgeber liegt ausschließlich im Internet zum Herunterladen oder Ausdrucken bereit:
www.bzaek.de/fileadmin/PDFs/b/Ratgeber_Mundgesundheit.pdf
Die Zahnbürste – Eine Entwicklung voller Überraschungen
Das Zähneputzen ist fast so alt wie die
Menschheit. Davon kann man sich im Dentalhistorischen Museum im sächsischen
Zschadraß überzeugen. Über 3500 Zahnbürsten aus aller Welt hat Zahntechniker
und Museumsleiter Andreas Haesler hier
gesammelt, Zeugnisse von den Anfängen
bis zur Gegenwart. Der Gang durch die
Entwicklungsgeschichte der Zahnbürste
steckt voller Kuriositäten.
Antike
Unsere Vorfahren nutzten Miswak-Holz zur
Zahnreinigung. Miswak ist ein Wurzelstück
oder Zweig des Zahnbürstenbaumes. Das
Holz besitzt von Natur aus einen relativ hohen Fluoridgehalt. Das Miswak-Holz wird bis
heute genutzt - als Reinigungsstäbchen oder Zahnbürstenaufsatz.
Mittelalter
Das Konstrukt aus Naturschwamm und einem Knochen sollte im Mittelalter die Zahnreinigung revolutionieren. Das war aber nur
ein Versuch und nicht von dauerhaftem
Erfolg geprägt.
1493
Die ersten Zahnbürsten nach heutigem Verständnis sind auf 1493 datiert und stammen
aus China. Sie waren eher pinselförmig. An
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der Spitze eines Stabes wurden Schweineborsten befestigt.
thesenbürsten: vorne harte Borsten, hinten
weiche Borsten.
18. Jahrhundert
Die Produktion einer Zahnbürste war aufwendig und es wurde in Handarbeit gefertigt. So blieb Zähneputzen ein Privileg für
die Adeligen und Wohlhabenden. Für die
ärmere Bevölkerung war die Zahnbürste
unerschwinglich teuer.
1941
Von einer Zahnbürste, die von alleine putzt,
träumte man schon lange. Eine Zahnbürste
mit Kurbel war ein erster kurioser Schritt
dahin. Leider war sie auf Dauer nicht praxistauglich.
1920
Auch wenn die Zahnbürsten jetzt industriell
hergestellt wurden, von der Größe her ähnelten sie eher einer Schuhputzbürste. Doch
man versuchte jetzt immer speziellere Bürsten herzustellen. Zum Beispiel spezielle Pro-
20. Jahrhundert
Auch heute versucht man ständig das Putzen zu optimieren. Eine Doppelbürste, die
gleichzeitig die Außen- und Innenflächen
der Zähne putzt ist zwar eine gute Erfindung, hat sich aber nicht durchgesetzt.
Kontakt:
Dentalhistorisches Museum, Im Park 9b, 04680 Zschadraß
Tel.: 034381/189506
E-Mail: [email protected]
Internet: www.dentalmuseum.eu
Patientenberatung der Landeszahnärztekammern:
Sachsen:
Tel.: 0351/8066257
E-Mail: [email protected]
Internet: www.zahnaerzte-in-sachsen.de
Thüringen
Tel.: 0361-7732-121
E-Mail: [email protected]
Internet: www.lzkth.de
Sachsen-Anhalt:
Tel.: 0391-7393912
E-Mail: [email protected]
Internet: www.zaek-sa.de
Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung
Tel.: 0221 / 4001 – 0
E-Mail: [email protected]
Internet: www.zahnarzt-zweitmeinung.de
Zum Weiterlesen:
Au Backe – Zahnschmerzen im Urlaub. Sprachführer für den Zahnarztbesuch im Ausland
Kostenfrei bestellbar bei Initiative proDente e.V.
Aachener Straße 1053-1055, 50858 Köln
Telefon: 0221 / 170 99 740
Internet: www.prodente.de
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Neues Internetportal für Arzttermine
Arzttermin gesucht! Das kann zum Geduldsspiel werden. Auch Bjoern Keune ging
es oft genug so. „Telefonieren nervt“, sagte
er sich und suchte nach dem Arzt im Internet. Doch vergeblich. „Man kann eigentlich
alles online machen. Ich reserviere mein
Restaurant online, ich kaufe meine Sachen
online. Ich mache meine Bankgeschäfte
online, bin nicht mehr auf die Öffnungszeiten der Bank angewiesen“, erzählt Gründer
Bjoern Keune. „Und bei der Terminvereinbarung mit dem Arzt ist mir aufgefallen, dass
es nicht so ist.“ Das brachte ihn auf die
Idee: Er gründete die Internetplattform
www.arzttermine.de.
Für den Patienten funktioniert die Plattform
ganz einfach: Man gibt ein, wo man welchen Arzt sucht. Mit einem Klick erscheint
eine Liste von Medizinern mit freien Terminen. Man wählt einen aus, gibt noch seinen
Namen und Kontaktdaten an und schon hat
man den Termin.
Bisher machen deutschlandweit rund 1.000
Ärzte mit, 80 Prozent davon sind Zahnärzte.
Ärzte in 14 Städten sind bisher beteiligt,
darunter Zahnmediziner aus Dresden und
Leipzig.
Tipps zur Pflege daheim
Mehr als zwei Drittel der rund 2,5 Millionen Pflegebedürftigen in Deutschland werden von Familienangehörigen versorgt. Meist fehlt es diesen aber an praktischen Erfahrungen. Wer ein pflegebedürftiges Familienmitglied versorgt, erbringt jeden Tag rund um die Uhr körperliche Höchstleistungen. Pflegende geraten schnell an ihre physischen und psychischen Grenzen. Ein häufiges
Problem ist beispielsweise die Frage, wie bekomme ich einen pflegebedürftigen Angehörigen
aus dem Bett? Physiotherapeutin Gitte Baumeier kennt solche Sorgen. Hier ihre Tipps:
So bitte nicht:
Oft werden die Patienten an den Armen
gezogen, um von der Rückenlage in den
Sitz zu kommen. Das kann unter Umständen sogar die Schultern des Patienten auskugeln und ist schlecht für den Rücken des
Pflegers.
So geht es richtig:
1. So geht die Drehung auf die rechte Seite
ganz leicht: Zunächst wird der rechte Arm
nach außen gelegt. Dann wird das linke
Bein anbeugt und über das rechte gedreht.
Durch diese Bewegung dreht sich der Patient fast von allein auf die Seite.
2. Den Patienten in den Sitz bringen: Dazu
beide Beine anbeugen und aus dem Bett
legen. Der Patient stützt sich selbst ins Sitzen hoch. Der Pflegende hilft, indem er den
Patienten unter der Schulter stützt und
gleichzeitig das Becken des Patienten nach
unten drückt.
3. Das Aufstehen: Vor dem Aufstehen sollten die Füße vollständig Kontakt zum Boden
haben. Das verbessert die Standfestigkeit.
Der Pflegende sollte den Patienten unter
den Armen stützen. Aber grundsätzlich nur
so wenig wie nötig. Das braucht manchmal
mehr Zeit, aber es unterstützt den Patienten
– je nach Krankheitsbild – schneller wieder
mobil zu werden und entlastet den Pflegenden.
Weitere Anregungen und Tipps zur Pflege
zu Hause kann man übrigens in speziellen
Kursen lernen. In 12 Schulungen von jeweils
etwa zwei Stunden bekommen pflegende
Angehörige viele praktische Tipps vermittelt
und können ihre persönlichen Probleme in
der häuslichen Pflege mit anderen Teilnehmern und erfahrenen Pflegerinnen und
Pflegern besprechen. Die Krankenkassen
übernehmen die Kosten für diese Kurse und
vermitteln auch die Kontaktdaten.
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Gäste im Studio
Dr. Oliver Schierz, Uniklinikum Leipzig
Andreas Haesler, Dentalhistorisches Museum
Paul-Friedrich Loose, Landesgeschäftsführer Barmer GEK Sachsen
Gitte Baumeier, Physiotherapeutin
Monika Kleinschmidt
Anschrift/ Thema der nächsten Sendung
MDR FERNSEHEN, Redaktion Wirtschaft und Ratgeber „Hauptsache Gesund“
in 04360 Leipzig
Internet: www.mdr.de/hauptsache-gesund
E-Mail: [email protected]
Thema der Sendung vom 11.07.2013, „Wie Wassermangel krank macht“
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