Erfahrungsbericht (Wintersemester 2013/2014) CEU San Pablo
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Erfahrungsbericht (Wintersemester 2013/2014) CEU San Pablo
Erfahrungsbericht (Wintersemester 2013/2014) CEU San Pablo Universidad Madrid, Spanien An der CEU San Pablo habe ich das Wintersemester 2013/2014 verbracht, eine private Universität in Madrid. 1. Vorbereitung Für die Bewerbung zu einem Auslandssemester legt man drei Wunschuniversitäten fest. Bei der Vorbereitung und Auswahl meiner ersten Priorität habe ich mir zunächst die angebotenen Kurse angeschaut. Hierbei muss man bei der CEU San Pablo darauf achten, dass „1S“ für das Wintersemester und „2S“ für das Sommersemester steht. Wenn man ein ganzes Jahr bleiben möchte, können auch Kurse mit einem „A“ gewählt werden. Neben den angebotenen Kursen, war mir die Lage der Universität wichtig. In Madrid gibt es sehr viele Universitäten, die zum Teil weit außerhalb der Stadt liegen. Glücklicherweise ist die CEU San Pablo nicht weit vom Stadtzentrum entfernt. Nach der Nominierung der RWTH Aachen Anfang März für einen Studienplatz im Ausland, bekam man auch eine Rückmeldung von der ausländischen Universität, wodurch man sich dann bei der Uni direkt „bewerben“ (eigentlich reine Formsache) konnte. Da in Spanien alles etwas länger dauert, sollte man keine Panik bekommen, wenn sie sich erst knapp zwei Monate später als andere Unis melden. Vor der Reise nach Madrid sollte man einen „Antrag für Auslandsstudium“ mit den gewünschten Fächern und deren Kursbeschreibung im Prüfungsamt einreichen. Dort wird dann bestätigt, ob diese Fächer im Ausland gewählt werden können. 2. Unterkunft Von der Uni aus werden zwei Agenturen empfohlen, die Wohnungen oder Zimmer vermieten (www.aluni.net ; www.erasmusrepublik.com). Dort kann man sich anmelden und bekommt dann vor Ort verschiedene Wohnungen vorgestellt. Wenn man auf eigene Faust eine WG finden möchte, gibt es genug Möglichkeiten auf zahlreichen Internetseiten eine passende Wohnung zu suchen (z.B. www.idealista.com ; www.segundamano.es). Viele Studenten nehmen sich für die ersten paar Tage ein Hostel und suchen, nachdem sie in Madrid angekommen sind. Ich selbst habe nach Ankunft einige Vermieter angerufen und Besichtigungstermine ausgemacht. Mit etwas Glück fand ich schon am ersten Tag eine passende Wohnung. Viele Studenten leben in dem Viertel Malasaña, welches zwischen den Straßen San Bernardo und Gran Via zu finden ist. Durch die vielen Bars, Tapasbars und Feiermöglichkeiten ist es auch abends sehr beliebt. Andere wohnen näher an der Uni, die dadurch morgens einen kürzeren Weg haben, jedoch nachts länger nach Hause brauchen. Mit der Metro habe ich es immer in 20 Minuten zur Uni geschafft. Mir persönlich war es auch wichtig mit Spaniern zusammenzuleben, um die Sprache schneller verbessern zu können. Natürlich gibt es einige reine Erasmus-WGs, aber Spanier sind grundsätzlich offen Mitbewohner aus dem Ausland aufzunehmen. 3. Leben in Madrid Parque del Buen Retiro Als Hauptstadt Spaniens mit über drei Millionen Einwohnern ist Madrid eine vielseitige und erlebnisreiche Stadt. Obwohl mir kleinere Orte normalerweise besser gefallen, fühlte ich mich in Madrid sehr wohl. Mir kam es nicht so vor, als würde ich in einer Millionenstadt leben. Anfangs war mir nicht bewusst, wie viele schöne Gebäude und Sehenswürdigkeiten Madrid zu bieten hat. Neben dem Palacio Real, der Kathedrale Almudena, mehreren großen Plätzen, wie dem Plaza del Sol, dem Tempel von Debod gibt es auch einen riesigen ehemals königlichen Park (Retiro), wo viele Madrilenen ihre Freizeit zur Erholung oder zum Sporttreiben verbringen. Neben allen Sehenswürdigkeiten bietet Madrid ebenso eine Vielzahl an Shoppingmöglichkeiten, wie die Fußgängerzonen oder auch Shoppingcenter etwas weiter außerhalb. An jedem Wochentag und fast zu jeder Uhrzeit findet man viele Spanier und Touristen in den zahlreichen Bars quer durch Madrid. Wenn man nicht richtig essen gehen möchte, ist man in Tapas-Bars gut aufgehoben. Dort bekommt man teilweise Tapas kostenlos zum Getränk dazu. Da ich nahe dem Zentrum gewohnt habe, konnte ich fast alles zu Fuß erreichen. Trotzdem habe ich eine Metrokarte (Abono Joven) gebraucht, um schneller zur Uni zukommen oder zu weiter entfernten Orten. Für Personen unter 23 Jahren kostet die Karte 35€ im Monat und für ältere 20€ mehr. Nach langer Suche, um das Metroabo zu beantragen, habe ich dies schließlich im Internet erledigt. Dort muss man nur seine persönlichen Daten angeben, sowie ein Passfoto und die Kopie des Personalausweises hochladen. Danach dauert es ungefähr zwei Wochen bis die Karte fertig ist. Von Madrid aus kann man mehrere kleinere Städte in der Umgebung für einen Tages- oder Wochenendtrip gut erreichen. Die Städte Toledo, Segovia und Alcalá de Henares sind in einem Tag gut zu besichtigen. Einen kurzen Wochenendtrip sollte man in die Studentenstadt Salamanca machen, um einmal an ihrem Nachtleben teilzuhaben. Ebenfalls haben wir ein Wochenende in Valencia verbracht und einen 24h-Trip nach Zaragoza mitgemacht. Außerdem werden einige Touren davon von verschiedenen Agenturen, wie „ESN“ (Erasmusbüro an der Universität Complutense), „Be Madrid“ oder „Disfruta Madrid Más“ (DMM), angeboten. 4. Studium Der erste Tag an der CEU San Pablo war der „Welcome Day“, wo zunächst alle Studenten zusammen begrüßt wurden. Nach einer kleinen Ansprache gingen alle zu ihren Fakultäten, wo sie noch einmal gesondert willkommen geheißen wurden und dann Informationen zu der Kurswahl erhielten. In den ersten zwei Wochen hat jeder Erasmus-Student die Möglichkeit verschiedene Kurse aus unterschiedlichen Tracks (Marketing, Wirtschaftswissenschaften, Finanzen,…) zu besuchen, um sich einen passenden Stundenplan selbst zusammenzustellen. Erst danach gibt man seine endgültige Wahl im Studierendensekretariat ab. Ich persönlich habe nur Fächer aus dem Marketing-Track und einen Spanischkurs belegt, womit ich sehr zufrieden war. Insgesamt gibt es an der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät nur wenige Kurse, die in Englisch angeboten werden. Deshalb habe ich nur Fächer in Spanisch besucht, wo man mit einem B1/B2-Level gut zurecht kommen sollte. Innerhalb des Semesters werden in jedem Kurs zwei Tests und eine Endklausur geschrieben. Außerdem gibt es je nach Kurs noch andere Abgaben wie zum Beispiel Fallstudien. Obwohl man als Erasmus-Student nicht gesondert behandelt wird, ist es trotzdem möglich gute Noten zu erhalten. Die letztendliche Anrechnung meiner Fächer ist bisher noch nicht durch, da ich noch kein Transcript of Records bekommen habe. Neben dem Welcome Day gab es ein „Café Erasmus“, wo Gerichte aus vielen verschiedenen Ländern mitgebracht werden und das Beste zum Schluss gekürt wird. Am Ende des Semesters (schon vor den Weihnachtsferien) werden an einem „Farewell Day“ die Diplome für den Aufenthalt an der Uni vergeben. Nach den Weihnachtsferien werden dann die Endklausuren geschrieben, womit das Semester zu Ende geht. Bis man allerdings die Termine der Klausuren hat, kann es eine Weile dauern. Die endgültigen Daten bekamen wir erst eine Woche vor Weihnachten. Die spanischen Studenten versuchen jedoch die Termine so früh wie möglich zu legen. 5. Fazit Abschließend kann ich sagen, dass ich jedem empfehle für ein Semester im Ausland zu studieren. Die Erfahrungen, die man an der ausländischen Universität und mit Studenten aus den unterschiedlichsten Ländern sammelt, sind unvergesslich. Es hat Spaß gemacht viel mit anderen Erasmus-Studenten zu unternehmen und kennenzulernen, wie das Leben in Madrid und in einer spanischen Universität abläuft.