Medienanalyse CSI: LAS VEGAS Sind Frauen wirklich - Edu-Uni-Klu

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Medienanalyse CSI: LAS VEGAS Sind Frauen wirklich - Edu-Uni-Klu
Monika Bader (0660387)
Medienanalyse
CSI: LAS VEGAS
Sind Frauen wirklich die besseren Opfer?
Seminararbeit im Rahmen des Seminars
„Medien- und Rezeptionsforschung“
mit dem Thema: Medien und Gewalt
Seminarleiterin: Mag. Bettina Pirker
Institut der Publizistik und Kommunikationswissenschaft
der Universität Klagenfurt
SS 2007
Ehrenwörtliche Erklärung
Ich erkläre ehrenwörtlich, dass ich die vorliegende Schrift selbst verfasst und alle ihr
vorausgehenden oder sie begleitenden Arbeiten durchgeführt habe. Die in der Arbeit
verwendete Literatur sowie das Ausmaß der mir im gesamten Arbeitsgang
gewährten Unterstützung sind ausnahmslos angegeben. Die Schrift ist noch keiner
anderen Prüfungsbehörde vorgelegt worden.
Seeboden, am 27.02.2008
Monika Bader
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Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung und Fragestellungen: ...........................................4
2 Analyse nach den 3 Ebenen von Fiske.................................6
2.1
Staffel 3 / Episode 19 – Bei Anruf Mord ...................................................6
2.2
Staffel 3 / Episode 8 – Bis auf die Knochen ................................8
2.3
Staffel 4 / Episode 1 – Ein sauberer Schnitt .............................. 10
3 Wie werden Frauen und Männer in der Täterrolle
dargestellt? Welche Formen von Gewalt wenden sie an? .......11
4 Gibt es Unterschiede in der Darstellung zwischen
männlichen und weiblichen Opfern? ........................................13
5 Literaturverzeichnis:............................................................14
6 Stichwortverzeichnis ...........................................................14
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CSI: LAS VEGAS – Sind Frauen wirklich die
besseren Opfer?
1 Einleitung und Fragestellungen:
Ich habe das Thema CSI: LAS VEGAS gewählt, weil ich persönlich sehr gerne diese
Serie verfolge und mir das Proseminar einen Anstoß gegeben hat, einmal tiefer in die
Materie dieser Serie blicken zu wollen und einige Dinge zu hinterfragen.
Ich möchte feststellen, ob auch in dieser Serie solche typischen Täter-Opfer
Konstellationen vorkommen bzw. dominieren, also die Frau ist das unschuldige,
hilflos inszinierte Opfer und der Mann der gewalttätige Täter.
Außerdem werde ich untersuchen wie Frauen und Männer in der Täterrolle
dargestellt werden und welche Formen von Gewalt sie anwenden. Meine erste
Hypothese ist, dass Männer als Täter viel brutaler und gewaltvoller als Frauen
dargestellt werden. Und ob es Unterschiede in der medialen Darstellung zwischen
männlichen und weiblichen Opfern gibt. Hier bin ich der Meinung, dass Frauen als
unschuldiges, verletzliches schwaches Wesen und wesentlich hilfloser und
grausamer dargestellt werden als Männer.
Als methodische Vorgangsweise habe ich die Analyse nach den 3 Ebenen von Fiske
gewählt, da ich es sehr interessant finde, wie leicht man eigentlich mit einem zweiten
und dritten Blick auf die Szene Dinge herausfinden kann, die man vorher überhaupt
nicht wahrgenommen hat und einfach nur so hingenommen wurde.
Ich habe 2 Episoden aus der Serie CSI:LAS VEGAS ausgewählt, eine Episode
entspricht der typischen Täter-Opfer- Konstellation nach Röser, und in der anderen
Episode ist es genau umgekehrt. Es bringt eine Frau einen Mann um. Ich hoffe, dass
diese beiden Szenen ausreichen werden, um meine Fragen zu beantworten.
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Ich möchte mich hier in meiner Proseminararbeit auch auf Röser und ihre Aussagen
beziehen,
da
sie
meiner
Meinung
nach
sehr
interessante
Ansätze
zum
Zusammenhang von Geschlecht und Gewalt hat. Auch möchte ich ein wenig auf die
spezifische Konstruktion bzw. Repräsentation von Gewalt in Medien eingehen.
Ich habe die Annahme, dass es einen Zusammenhang gibt, wie Gewalt repräsentiert
wird und welches Geschlecht davon betroffen ist, weil Frauen werden wenn sie
gewalttätig sind eher als rachsüchtig, hinterlistig usw. dargestellt, wohin gegen die
Männer eher als blutrünstig und strategisch dargestellt werden. Ich finde, dass es
interessant ist, diese Verhaltensmuster genauer unter die Lupe zu nehmen.
Es wird zum größten Teil in der Serie CSI: LAS VEGAS gezeigt, wie die Ermittler den
Fall zu lösen versuchen, welche Mittel sie anwenden, welche Spuren sie finden und
wie sie zu ihren genauen Ergebnissen kommen. Die Tatvorgänge selbst, die
Szenenausschnitte in denen gezeigt wird, wie die Täter ihre Opfer ermorden, quälen,
etc., werden hingegen nur relativ kurz gezeigt, jedoch werden sie oft sehr brutal und
im Detail Ekel erregend dargestellt. Es wird großen Wert darauf gelegt zu zeigen, wie
die Ermittler mit Hilfe von neuesten Techniken bis zu altbewährten Hausmitteln auf
immer mehr Spuren, die die Täter hinterlassen haben, kommen bzw. immer mehr
Fakten und Hintergründe des Tatvorgangs herausfinden. Es geht vielmehr um die
naturwissenschaftlichen Ergebnisse aus dem Labor und die daraus resultierenden
Fakten als um die Umstände und Motive des Mordes.
In der Stadt Las Vegas kann immer und überall etwas passieren und vor allem
nichts, aber auch gar nichts ist unmöglich. Es passieren die seltsamsten Dinge in
dieser schnelllebigen und risikobereiten Stadt. Wenn man den Namen Las Vegas
hört, fällt einem gleich dazu jede Menge Spielcasinos, schnelle Heirat, Glücksspiele
usw. ein. Ich bin der Meinung, dass das auch der Grund dafür ist, warum sie gerade
Las Vegas als Drehort ausgewählt haben. In einer Stadt in der immer was los ist,
passiert natürlich auch sehr viel Schreckliches.
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2 Analyse nach den 3 Ebenen von Fiske
Der Grund dafür, dass ich mich für diese methodische Vorgangsweise in meiner
Arbeit entschieden habe, ist der, dass ich der Meinung bin, dass man durch Fiskes
Analysemethode auf den 3 Ebenen sehr gut die „codes of television“ (Fiske, John
(1987), S.4) erfassen kann. Er macht in seiner Arbeit diese Aussage „Codes are links
between producers, texts, and audiences, and are the agents of intertextuality
through which texts interrelate in a network of meanings that constitutes our cultural
world. “ (Fiske, John (1987), S.4), welche ich persönlich für sehr aussagekräftig
halte. Es geht hier darum, dass bestimmte Fernsehcodes Produzenten und Publikum
miteinander in Beziehung bringen und dieses Netzwerk von Meinungen konstruiert
unsere Kultur.
2.1 Staffel 3 / Episode 19 – Bei Anruf Mord
Für meine erste Analyse habe ich aus der 3.Staffel die Episode 19 - Bei Anruf Mord
von Minute 37 bis 39 ausgewählt. Der Grund für meine Auswahl ist der, dass es in
dieser Szene speziell um zwei Frauen geht, die das Vorhaben haben zwei Männer
umzubringen. Die beiden Frauen planen jeweils den anderen Mann, zu dem sie
keine Beziehung haben, umzubringen. Jedoch spielt eine von ihnen nicht mit und so
bringt Frau A. auch die andere Frau um. In dieser ausgewählten Szene geht es
vorwiegend um das Verhör von Frau A. und es wird ein Ausschnitt gezeigt, wie sie
den Mann umbringt. Ich möchte herausfinden, wie der Mann als Opfer und die Frau
als Täterin dargestellt werden und wie Frau A. beim Verhör dargestellt wird. Ich
analysiere auch das Verhör, weil ich der Annahme bin, dass die Art und Weise wie
die Frau dort dargestellt wird, etwas zu meiner Arbeit beitragen kann. Diese Analyse
nach den 3 Ebenen von Fiske werde ich dann mit meinen weiteren Analysen
vergleichen und in Zusammenhang bringen.
REALITÄT
Erscheinung: Beim Verhör wirkt sie (Frau A.) sehr kühl, arrogant und verkauft die
Ermittler für blöd. Sie wird sehr weiblich dargestellt und sie macht den Eindruck, dass
sie ihre Reize einsetzen möchte. Während der Tat erscheint sie hinterlistig,
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rachsüchtig und sehr bestimmend. Das Opfer macht zuerst einen entspannten
Eindruck.
Verhalten: Sie weiß was sie tun will und wie sie es anstellen muss, sie wird gelassen
und kühl beim Mord dargestellt. Ein gekonnter Hieb und dann sticht sie dem Mann in
den Hinterkopf. Danach geht alles ganz schnell, man sieht sein schmerzverzerrtes
Gesicht und wie er schockiert nach Luft ringt, aber er kann nicht mehr schreien. Man
sieht ein wenig Blut und ein lebloses Gesicht.
Kleidung: Er trägt normale Kleidung, keine Besonderheiten, hingegen trägt die Frau
einen Rock, wobei man ihre reizenden Beine sieht, sie sitzt und zeigt auch ein wenig
Ausschnitt. Sie ist sehr weiblich und ich würde auch sagen, dass sie ein wenig
aufreizend angezogen ist.
Make-up: Sie ist stark betont geschminkt, wieder sehr weiblich und hat blonde
Haare.
Umgebung: Das Verhör findet in einem rot beleuchteten, etwas verdunkeltem Raum
statt.
Sprache: Sie spricht sehr deutlich und laut und ein wenig Arroganz spiegelt sich
darin wider.
Gestik/Mimik: Während dem Verhör zeigt sie wenig Gestik und Mimik, sie wirkt kühl
und gelassen. Beim Mord wird sie hingegen brutal, berechnend und ein wenig
lächelnd dargestellt. Die Mimik des Opfers sieht man nur sehr kurz. Sein Gesicht ist
schmerzverzerrt und überrascht.
REPRÄSENTATION
Kamera: Die Kameraeinstellung ist so gerichtet, dass es mit Nahaufnahme direkt auf
das Opfer bzw. auf den Tatvorgang zeigt und man genau sieht wie sie brutal zusticht.
Licht: Wenn sie zusticht wird ein grelles Licht auf die beiden geworfen, ansonsten ist
es recht düster im Kino.
Sound: Die Soundeffekte unterstützen die Tat und machen sie noch grausamer und
erschreckender.
IDEOLOGIE
Rasse: Alle Personen sind weiß, meiner Vermutung nach Amerikaner und ich konnte
keine groben Unterschiede feststellen.
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Individualismus: Frauen planen die beiden Männer umzubringen, weil sie nicht
zufrieden sind. Sie fühlen sich schlecht behandelt bzw. bedrängt und unterwürfig
gegenüber den Männern und das wollen sie schließlich dann auch ändern. Es
spielen hier auch die moralischen Werte eine große Rolle, weil die beiden Frauen die
zu ermordenden Opfer tauschen. Sie haben dann keinen Bezug zu den Opfern, aber
ist das dann auch wirklich moralisch für sie vertretbar jemanden umzubringen, den
man nicht kennt? Ist es dann nicht so schlimm?
Materialismus/Klasse: Die Frauen stehen finanziell unter den Männern und fühlen
sich von ihnen beherrscht. Die Dominanzverhältnisse sind hier ersichtlich.
2.2 Staffel 3 / Episode 8 – Bis auf die Knochen
Für meine zweite Analyse habe ich aus der 3. Staffel die Episode 8 – Bis auf die
Knochen von Minute 0:10 bis 1:15 ausgewählt, weil es hier um einen Mord in der
Snufffilmbranche geht, wobei eine junge HIV- positive Prostituierte vor laufender
Kamera zuerst vergewaltigt und dann auch noch brutal von einem Mann die Kehle
aufgeschlitzt bekommt. Ich möchte sehen, wie hier in dieser Szene, im Unterschied
zur 1. Szene, der Mann als Täter und die Frau als Opfer dargestellt wird.
REALITÄT
Erscheinung: Der männliche Täter erscheint, mächtig, mysteriös und wird verdeckt
im Dunkeln gehalten. Man erkennt teilweise nur seinen Schatten bzw. eine dunkle
Gestalt. Er wirkt hemmungslos und kalt. Das weibliche Opfer scheint verängstigt,
zierlich und verletzlich zu sein. Zuerst erkennt man nicht, ob es ihr auch Spaß macht,
aber dann zerrt er sie vom Bett und schneidet ihr die Kehle durch. Sie wirkt in der
Situation panisch.
Verhalten: Zuerst liegt sie auf dem Bett, sie wirkt eingeschüchtert, schlank und
nervös. Er packt sie brutal und reißt sie vor die Kamera. Man sieht genau wie er sich
in seiner Männlichkeit durchsetzt, ohne Zweifel, sie quält und schließlich tötet. Sie
schluchzt und wird panisch.
Kleidung: Das Opfer trägt nicht viel am Leib. Es ist schwer zu erkennen, aber ich
würde auf Unterwäsche oder dergleichen tippen. Der Mann ist nicht nackt, er trägt
eine dunkle Jacke, mehr ist aber auch nicht wirklich zu erkennen.
Make-up: Sie hat lange Haare, wirkt zierlich, mehr ist nicht zu erkennen.
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Umgebung: Sie befinden sich in einem dunklen Zimmer, es kommt nur sehr wenig
Licht in das Zimmer. Frau liegt auf dem Bett. Ein Zweiter filmt zuerst, geht dann aber
aus dem Raum (durch Schatten zu erkennen).
Sprache: Frau schluchzt ein verzweifeltes „nein“ und von dem Mann hört man
keinen einzigen Ton.
Gestik/Mimik: Sie wehrt sich und verzieht verzweifelt das Gesicht. Er macht keine
Mimik, wirkt kühl und ohne Gefühle, man sieht ihn auch hauptsächlich nur von
hinten.
REPRÄSENTATION
Kamera: Man erkennt nur seine Umrisse und Teilweise steht er auch hinter der
Kamera. Die Kameraeinstellung wird eher auf das Mädchen gerichtet, vor allem als
er sie packt und mit dem Gesicht vor die Kamera zerrt. Als er sie umbringt, wird ihr
Gesicht betont in Szene gesetzt und eine Nahaufnahme gezeigt. Man hat das
Gefühl, dass die Brutalität des Mannes dadurch dramatischer in Szene gesetzt wird.
Licht: Es wird generell sehr düster gehalten, unheimlich und ein wenig Licht fällt
dann auf ihr Gesicht.
Sound: Es werden unheimliche, auch in Horrorfilmen verwendete schräge Töne
verwendet, welche die Spannung steigern.
IDEOLOGIE
Rasse: Täter und Opfer sind von der gleichen Rasse vermutlich.
Individualismus: Er denkt er kann sowieso machen was er will, weil sie eine HIVpositive Prostituierte ist und von ihm abhängig ist, weil sie in der normalen
Pornographie keinen Job mehr bekommen kann.
Klasse: Er ist vorbestraft wegen Vergewaltigung, in der miesen Snufffilmbranche
tätig und sie ist Prostituierte. Es herrschen große Dominanzverhältnisse.
Materialismus: Sie braucht Geld und muss bei ihm arbeiten, weil sie keinen anderen
Job findet und deshalb ist sie an ihn gebunden.
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2.3 Staffel 4 / Episode 1 – Ein sauberer Schnitt
Anhand meiner bisherigen Ergebnisse habe ich sehr gut feststellen können, wie die
Frau als Täterin bzw. der Mann als Täter dargestellt wurde. Auf diese Ergebnisse
werde ich aber erst ein wenig später eingehen. Um meine zweite Hypothese
bestärken zu können, also sprich davon ob Frauen die besseren Opfer sind, werde
ich jetzt noch eine weitere Analyse durchführen. Diesmal werde ich aber nicht den
Tatvorgang beschreiben, sondern ich suche mir nur 2 kurze Szenen aus, in denen
einmal ein Mann und einmal eine Frau als Opfer dargestellt werden und beschreibe
die Darstellung der Opfer. Anhand dieser Analyse möchte ich feststellen, ob die
Ergebnisse dieser Analyse mit meinen beiden anderen Analyseauswertungen in
Sachen – wer ist das bessere Opfer? – übereinstimmen.
Ich habe dafür aus der 4. Staffel die Episode 1 – Ein sauberer Schnitt die 1. Szene
von Minute 2:30 – 2:50 und die 2. Szene von 21:50 bis 22:10 gewählt. Ich hoffe, dass
ich nach dieser Analyse im Bezug auf die Opferdarstellung zu meinen endgültigen
Ergebnissen komme.
REALITÄT
Erscheinung: Die Frau wird leblos und blutüberströmt am Stuhl halb liegend
dargestellt. Ihr Kopf hängt unbekümmert hinunter, somit ist ihre schreckliche tiefe
Schnittwunde am
Hals gut sichtbar. Der Mann wird blutüberströmt in einer
Eiswürfeltruhe mit vielen kleinen Verletzungen im Gesicht dargestellt. Es sieht
grausam mitgenommen aus und ist leblos und durchnässt. Es scheint so als ob sie
beide sehr große Qualen erleiden mussten.
Verhalten: Sie sind beide tot. Hier kann ich nur zu dem Verhalten der Ermittler etwas
sagen. Sie verzerren miesmutig das Gesicht als sie die Opfer sehen und verstärken
den Ekel den der Zuschauer empfindet.
Kleidung: Der Mann trägt normale Sachen, sprich Jeans und ein schwarzes Hemd.
Die Frau trägt ein elegantes, figurbetontes Kleid. Sie trägt einen tiefen Ausschnitt und
zeigt Bein, was sie sexy macht.
Make-up: Er ist rasiert, jedoch sehr zerzaust und mitgenommen dargestellt. Sie hat
ein sehr gepflegtes Äußeres, ist geschminkt und wird sehr weiblich in der Szene
dargestellt.
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Umgebung: Das Hotelzimmer in dem die tote Frau liegt ist überall mit Blutspritzern
überströmt. Die Eistruhe in der der Mann sich befindet, ist voll mit blutrot verfärbten
Eis und der Deckel der Truhe wird erst von den Ermittlern aufgemacht.
Gestik/Mimik: Bei beiden sieht man nur leblos, schlaffe bzw. vom Eis erstarrte
Körper mit teilweise verzerrten Gesichtern.
REPRÄSENTATION
Kamera: Die Frau sieht man im Hotelzimmer sehr gut und vor allem bei der
Nahaufnahme wird ihre tiefe Schnittwunde am Hals sehr gut zur Geltung gebracht.
So ähnlich ist es auch bei dem Mann. Zuerst sieht man nur seinen Körper und dann
erst das schrecklich aussehende Gesicht in der Nahaufnahme.
Licht: Das Licht fällt durch ein großes Fenster genau auf ihren Körper und dann wird
von den Ermittlern genau die Wunde mit einer Taschenlampe beleuchtet. Beim Mann
ist die Art und Weise der Beleuchtung ziemlich gleich.
Sound: Bei beiden Szenen wird dramatische, unheimliche Musik beigeschalten und
auch durch die Kommentare der Ermittler wird Spannung erzeugt.
IDEOLOGIE
Soweit ich es erkennen kann, sind beide Opfer weiß. Die Frau wird sehr weiblich
dargestellt und verletzlich, schutzlos ausgeliefert. Jedoch wird auch der Mann hilflos
ausgeliefert dargestellt. Sie leben beide zwischen einer Mittelschicht und einer
gehobeneren Klasse. Sie sind beide Glücksspieler im Casino und haben Spaß am
schnellen Geld.
3 Wie werden Frauen und Männer in der Täterrolle
dargestellt? Welche Formen von Gewalt wenden sie an?
Interessant ist es die Unterschiede zwischen Männern und Frauen in der Rolle als
TäterIn näher zu erläutern. Ich habe dafür die ersten beiden Analysen durchgeführt.
Frauen sind im Bezug auf Gewalt viel hinterlistiger. Sie planen meist alles genau und
oft sind die Gründe, warum sie jemanden umbringen und quälen,
Eifersucht,
Rachsucht, sie fühlen sich benachteiligt in vielen Bereichen bzw. ungerecht
behandelt. Sie töten meist nicht weil es ihnen Spaß macht, sondern weil ihnen etwas
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gegen den Strich geht und sie sonst keine andere Chance in ihren Augen hätten.
Frauen werden in der Täterrolle meist sehr weiblich mit kurzem Rock und tiefem
Ausschnitt dargestellt. Einerseits wirken sie manchmal ein wenig unbeholfen in ihrer
Ausübung des Mordes und andererseits werden sie dann wieder als kühl, arrogant
und berechnend dargestellt, was meiner Meinung nach sehr zwiespältig ist. Frauen
wenden eher psychischer Gewalt als physische Gewalt an. Sie versuchen eher ihr
Gegenüber zu manipulieren und psychisch fertig zu machen. Ich bin der Meinung,
dass das so ist, weil Frauen nun mal von ihrem anatomischen Körperaufbau
ausgehend schwächer als Männer sind.
Männer
sind
im
Bezug
auf
Gewaltakte
viel
brutaler,
mächtiger
und
durchsetzungsbereiter und so werden sie hier auch dargestellt. Männliche Täter
werden meist dunkel bzw. düster in einer Ecke oder brutal gezeigt, wie sie gerade ihr
Opfer abschlachten.
Eine interessante Aussage macht Röser in ihrer Arbeit „Entweder die Gewalt findet
unter Männern in Abwesenheit von Frauen statt oder die Gewalt findet unter
Anwesenheit weiblicher und männlicher Personen statt, in diesem Fall ist eine Frau
mit großer Wahrscheinlichkeit das Opfer von Gewalt“ (Röser, Jutta (2000), S. 95).
Dies zeigt, dass wenn Gewalt im Spiel ist, Männer die Täterrolle übernehmen und zu
größerer Gewalt neigen. Eine weitere von Rösers Aussagen spiegelt sich in meiner
Arbeit
wider
„Frauen
erscheinen
als
Opfer
und
überdurchschnittlich oft als Privatpersonen und nicht als
besonders
als
Täterin
im Beruf professionell
Handelnde.“ (Röser, Jutta (2000), S. 101). Diese Aussage von ihr kann ich
bestätigen, weil auch in meinen Szenen immer wieder der private Nahraum, Ehe,
sexuelle Beziehungen usw. von Frauen betont gezeigt wird. Bei Männern hingegen
ist mir das nicht aufgefallen. Sie werden eher als im Beruf Handelnde dargestellt.
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4 Gibt es Unterschiede in der Darstellung zwischen
männlichen und weiblichen Opfern?
Ich habe herausgefunden, dass Frauen egal ob sie als Opfer oder auch als Täterin
dargestellt werden, auf Basis ihrer Geschlechtlichkeit kontextuiert werden. Die
Täterin wird meist betont weiblich, sexy und figurbetont dargestellt und bei den
Opfern werden auch solche Mittel eingesetzt.
Meine Hypothese, die ich aufgestellt habe, sprich also, dass Frauen die besseren
Opfer sind und brutaler und grausamer in Gewaltszenen dargestellt werden, hat sich
leider in meiner Auswertungsarbeit überraschenderweise nicht bestätigt. Ich bin auf
den Entschluss gekommen, dass Frauen zwar sehr weiblich und auf ihre
Geschlechtlichkeit kontextuiert dargestellt werden, jedoch werden Männer in der
Opferrolle genauso verletzbar, hilflos, unschuldig und blutüberströmt dargestellt. Hier
gibt es keine großen Unterschiede in der medialen Darstellung zu finden.
Wie es in der Realität, also sprich im echten Leben aussieht, ist natürlich wieder eine
ganz andere Frage. Dazu habe ich mir einen Artikel in dem Polizeiinfomagazin des
Kärntnerlandeskommandos angesehen. Hier wird in einer aktuellen Studie zu
Vergewaltigungsopfern herausgefunden, dass weibliche Opfer bei ihrer Aussage,
dass sie vergewaltigt wurden, angaben, der zweifelnden Haltung der verhörenden
Polizisten ausgesetzt waren. „…sie [die weiblichen Opfer] nahmen an, es läge daran,
dass sie nicht den Vorstellungen der Polizisten, wie eine gerade vergewaltigte Frau
auszusehen hatte (unter Tränen und hysterisch), entsprachen … Aber viele
Vergewaltigungsopfer reagieren mit dem Gefühl von emotionaler Leere.“ (Kilmartin,
Christopher (2007), S.3). Diese Aussage finde ich sehr treffend, weil es darum geht,
dass Frauen als Opfer schon in bestimmte Klischees gefallen sind. Sogar Polizisten
haben bestimmte Erwartungen an das Opfer, wie es sich nach einer Vergewaltigung
emotional zu verhalten hat.
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5 Literaturverzeichnis:
FISKE, John (1987): Television Culture. London, New York: Routledge, S.1 - 20
RÖSER, Jutta (2000): Fernsehgewalt im gesellschaftlichen Kontext. Westdeutscher
Verlag, S.11 - 77 und S. 82 - 140
KILMARTIN, Christopher (2007): Polizei und sexuelle Übergriffe: Wie sie helfen
können. In: Polizei. Infomagazin des Kärntner Landeskommandos. (2/2007)
Serie:
CSI: Las Vegas, Staffel 3 und 4
6 Stichwortverzeichnis
Opfer ...........................................................................1, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13
Sprache .................................................................................................................. 7, 8
Täter ..........................................................................................................4, 5, 8, 9, 12
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