Brustkrebs-Operative Therapie
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Brustkrebs-Operative Therapie
Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V. Patientinnentag: Brustkrebs Neue Strategien in - Prävention – Diagnose – Therapie Veranstalter: Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V. und brustkrebs-muenchen e.V. 25. Juni 2005, München-Großhadern, Marchioninistrasse 15, 81377 München, 9.00 - 16.30 Uhr Brustkrebs-Operative Therapie: Autor: Dr. Darius Dian Die operative Therapie des Mammakarzinoms besteht aus der Entfernung des bösartigen Befundes und die Wiederherstellung der Brustform. Dabei kommt der rekonstruktiven (wiederherstellenden) Mammachirurgie eine große Bedeutung zu. Zunächst muss man zwischen der sofortigen und der späten Wiederherstellung unterscheiden. Bei der sofortigen Wiederherstellung werden die Entfernung des Gewebes und die Wiederherstellung in einer Operation durchgeführt. Dabei kommen verschiedene Verfahren zur Anwendung. Bei kleinen Gewebeentnahmen kann das restliche Drüsengewebe so zusammengeführt werden (Intragladuläre Verschiebeplastik) dass der Defekt ausgefüllt wird. Die mittelgroße Gewebeentnahme kann man im Rahmen einer Brustverkleinerung durchführen. Dabei wird Haut und Drüsengewebe entfernt und eine straffere und kleinere formschöne Brust wiederhergestellt. Alle Formen der Brustverkleinerung (Tumoradaptierte Reduktionsplastik oder Rotationsplastik) können zur Anwendung kommen. Eine weitere Möglichkeit besteht darin aus der Umgebung der Brust HautFettgewebe in den Defekt zu Schwenken um den Defekt auszufüllen (Thorakoepigastrischer Lappen). Bei der Notwendigkeit nach Entfernung der ganzen Brust benötigt man größere Gewebemengen oder ein Implantat. Bei Eigengewebe ist das Hautfettgewebe aus dem Unterbauch oder Hautmuskelgewebe aus dem Rücken geeignet. Die Blutversorgung muss jedoch gewährleistet sein. Beim Bauch kann dies auf zwei Arten erfolgen. Man entnimmt das Hautfettgewebe mit den Gefäßen und schließt diese im Bereich der Brust erneut an (DIEP-flap). Nachteil ist die lange OP-Dauer und das Risiko das die Gefäßversorgung nicht klappt. Die andere Methode ist die Gefäße die im Bauchmuskel verlaufen zu nutzen. Man lässt den Hautfettlappen in diesem Fall an einem Muskelstreifen worin die Gefäße verlaufen gestielt und schwenkt ihn in die Brustwunde (gestielter TRAM-flap)oder schließt diese Muskelgefäße im Bereich der Brust an (freier TRAM-flap). Nachteil ist die teilweise Beschädigung eines Bauchmuskels. Bei dem Hautmuskellappen aus dem Rücken (Latissimus dorsi flap) wird die Hautinsel auf einem Rückenmuskel (muskulus latissimus dorsi) samt Muskel in die Brust geschwenkt. Nachteil ist die geringe Menge an Gewebe, das man damit ersetzen kann. Auch Gewebe aus der Hüfte (Rubens-flap) oder dem Po (Gluteusflap) werden verwendet. In letzter Zeit wird Versucht auch die sensiblen Nerven anzuschließen um Gefühl in dem Lappen zu erhalten. Dies ist aber nur selten erfolgreich. In einigen Kliniken werden Muskelhautlappen benutzt um größere Defekte auszufüllen. Diese Methode ist bei Brustkrebs nicht von Vorteil. Falls ein Fernlappen notwendig ist sollt auch der gesamte Drüsenkörper ersetzt werden. Zum einen gerechtfertige ein mäßiger Defekt nicht eine relativ aufwendige Lappenoperation. Zum anderen ist der Lappen später nicht mehr verfügbar falls die Brustdrüsenentfernung notwendig wird. Bei der Notwendigkeit nach Entfernung der Brust kann die Brusthaut belassen werden (subkutane Mastektomie), so dass nur die Brustdrüse ersetzt wird. In einigen Kliniken wird auch die Brustwarze unter Studienbedingungen belassen (subkutane Mastektomie). Bei Implantateinlage wird zunächst ein Implantat hinter dem Brustmuskel gelegt. Dieses wird dann in regelmäßigen Abständen aufgefüllt bis die endgültige Form erreicht ist. Anschließend wird es gegen ein endgültiges Implantat welches in der Regel mit Silikon gefüllt ist ausgetauscht. Bei der Einlage eines Implantates unter der Haut kommt es meist nach einigen Monaten zu starken Deformitäten. Bei der späten Wiederherstellung werden dieselben Techniken angewandt. Da die Brusthaut entfernt ist gestaltet sich die Formanpassung aufwendiger. Der Warzenhof wird mittels Tätowierung und die Brustwarze durch Raffung von Haut (Skate-flap) wiederhergestellt. Patientinnentag: Brustkrebs Neue Strategien in - Prävention – Diagnose – Therapie Veranstalter: Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V. (www.dggg.de) und brustkrebs-muenchen e.V. (www.brustkrebs-muenchen.de) 25. Juni 2005, München-Großhadern, Marchioninistrasse 15, 81377 München, 9.00 - 16.30 Uhr Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V. Tabellarische Zusammenfassung: Wiederherstellung Sofort Später Gewebedefekte Klein Mäßig Vorteil Weitgehend Erhalt der Brusthaut Keine erneute Operation notwendig Erscheinungsbild bleibt intakt Krankheitsverlauf bekannt Aufwendigere Formanpassung Intraglanduläre Verschiebeplastik Rotationsplastik Tumoradaptierte Reduktionsplastik Komplette (Brust)Drüsenentfernung Eigengewebe bei Gestielter TRAMgroßer Brust flap Freier TRAM-flap DIEP-flap kleiner Brust Implantat Nachteil Längere Operationsdauer Vorteil Nachteil Kurze OP-Zeit(ca. 2 Stunden) Keine Gefäßanschlussstelle die sich verschließen kann Geringe Beschädigung des Bauchmuskel Teilweise Beschädigung des Bauchmuskel Minimale Beschädigung des Bauchmuskel Latissimus dorsi flap Durchblutung sicher Keine weiteren Wunden Patientinnentag: Brustkrebs Neue Strategien in - Prävention – Diagnose – Therapie Veranstalter: Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V. (www.dggg.de) und brustkrebs-muenchen e.V. (www.brustkrebs-muenchen.de) 25. Juni 2005, München-Großhadern, Marchioninistrasse 15, 81377 München, 9.00 - 16.30 Uhr Längere OP-Zeit (ca. 5 Stunden) Durchblutungsgefahr falls Anschlussstelle zu geht Lange OP-Zeit (ca. 6 Stunden) Durchblutungsgefahr bei Verschluss der Anschlussstelle Nur für kleine Brust Nur selten formschöne Brust