LAGER und WARENWIRTSCHAFT

Transcrição

LAGER und WARENWIRTSCHAFT
kfm. Rechnen, LAP Kurs
LAGER und WARENWIRTSCHAFT
Michael Stüger
kfm. Rechnen, LAP Kurs
Warum braucht der Warenfluss ein Lager?
Um für Kunden ausreichend Ware vorhalten zu können, brauchen Sie ein Lager; dieses kann
nicht beliebig groß werden, da es mit Kosten verbunden ist (zB. Miete, Personal, Energie,…..)
Natürlich stellt auch die Handelsware, die sie lagern einen großen Wert dar. Zu große Lager
verursachen also auch Kosten bezüglich Wertverlust (bei zu langer Lagerdauer) und
Lagerrisiko (Schwund, Verderb und Diebstahl)
Um diese Kosten kontrollieren zu können gibt es Lagerkennzahlen:
Kennziffer
Formel
Bedeutung (Definition)
Durchschnittlicher
Lagerbestand
=(Anfangsbestand + Endbestand):2
Er gibt an, wie viel Ware
durchschnittlich pro Jahr auf
Lager liegt.
Umschlagshäufigkeit
=Warenverbrauch:durchschnittlicher
Lagerbestand
Sie gibt an, wie oft der
durchschnittliche
Lagerbestand im Jahr
verkauft wurde.
=365:Umschlagshäufigkeit
Sie gibt an, wie lange die
Ware durchschnittlich auf
Lager liegt.
Durchschnittliche
Lagerdauer
Der Lagerstand soll nur so hoch sein, wie unbedingt notwendig.
Liquidität = die Verfügbarkeit über genügend flüssige Zahlungsmittel
Rentabilität = entsprechende Verzinsung des eingesetzten Kapitals
Vorteile einer hohen Umschlagshäufigkeit (= Vorteile einer kurzen Lagerdauer):
- Geringerer Kapitalbedarf, geringere Lagerkosten und geringeres Lagerrisiko
- Günstiger Einfluss auf Liquidität und Rentabilität.
Michael Stüger
kfm. Rechnen, LAP Kurs
Strategien, um Lager klein zu halten
Just in Time Prinzip: Die Lieferungen werden genau auf Bedarf terminisiert. Zum Beispiel:
Erhöhter Bedarf für Advent: Die Lieferung soll dann erst kurz vor dem Advent eintreffen.
EDV-gestütztes Warenwirtschaftssystem: Da bei einem EDV-gestützten
Warenwirtschaftssystem jedes Stück Ware von der Lieferung über das Lager bis zum Verkauf
erfasst wird, eignet sich diese Methode besonders gut, um Warenflüsse zu kontrollieren.
Ausgangspunkt ist dabei der erfasste Absatz/ Verkauf, der im Anschluss die Grunddaten für
die Bestellvorschläge liefer(siehe auch Titelbild).
regelmäßige Inventur mit Erfassung und Kontrolle von Altlager. Dieses soll auch schnell
durch Abverkauf oder Entsorgung vom Lager entfernt werden, der freigewordene Platz ist
mit aktueller Ware zu bestücken.
Warenwirtschaft mit Lagerlisten:
Die Führung einer Lagerliste ist ein wichtiges Kontrollinstrument der Lagerhaltung. Hier
werden dann zumindest Ist-Bestände erfasst.
Ist-Bestände: Lagerbestand zu einem bestimmten Erfassungszeitraum
Um die Lagerliste für Bestellvorgänge nutzbar zu machen werden pro Artikel
Mindestbestände und Richtbestände festgelegt. Der Mindestbestand soll in etwa der
Bedarfmenge zwischen zwei Bestellvorgängen entsprechen. Das heißt: Sollte die Lagerware
auf Mindestbestand sinken, so reicht sie zumindest noch bis zum Eintreffen einer
Neubestellung.
Richtbestände decken zusätzlich Bedarfschwankungen ab – sie müssen daher über den
Mindestbeständen festgelegt werden.
Wie wird bei Lagerlisten bestellt?
1. Bestellt werden nur jene Waren, die unter Mindestbestand gesunken sind.
2. Aufgefüllt werden die Lagerbestände auf Richtwerte, um nicht nach dem Verkauf
eines einzigen Stückes wieder unter Mindestbestand zu sein.
3. Die tatsächliche Bestellmenge richtet sich nicht nur nach dem errechneten
Stückbedarf, sie ist auch von Lieferkonditionen wie Mindestbestellmenge oder
Verpackungseinheiten abhängig
Michael Stüger
kfm. Rechnen, LAP Kurs
Auszug aus einer Lagerliste
Artikel
Anna
Berta
Caesar
Dora
Emil
Franz
Ist-Bestand/St.
246
122
312
17
33
49
Mindestbestand
200
100
300
20
20
50
Richtbestand
300
200
450
30
30
80
Verpackungseinheit
10 St.
10 St.
10 St.
5 St.
5 St.
5 St.
Vorgangsweise für Bestellungen:
1. Schauen, welche Artikel unter MINDESTBESTAND sind
2. Berechnen, wie viel Stück auf RICHTBESTAND bei diesen Artikel fehlen
3. Berechnen, wie vielen Verpackungseinheiten dieser Stückbedarf entspricht
4. Auf ganze Verpackungseinheiten aufrunden
5. Sollte die Vorgabe auf dem Bestellschein bei der Mengenangabe in Stück angegeben
sein, so müssen sie die Verpackungseinheiten (natürlich die aufgerundeten Werte)
wieder in Stück zurückgerechnet werden.
6. Sollten die Liefer- und Zahlungskonditionen (zB. Staffelrabatte oder frei Haus Grenze)
nur bei einer (geringfügigen) Erhöhung ausnutzbar sein, so müssen sie natürlich die
jeweils günstigste/sinnvollste Erhöhung durchführen.
Beispiel:
Zu der obigen Lagerliste haben sie folgende Preise und Konditionen:
Artikel
Anna
Berta
Caesar
Dora
Emil
Franz
Einzelpreis/ exkl. 20% USt
11,00
10,00
5,00
10,00
12,00
5,00
Lieferung ab 200,00 Bestellwert: frei Haus
ab 1900,00 Bestellwert: 10% Sonderrabatt
Michael Stüger

Documentos relacionados