Kostenloser PDF-Download - 3 Seiten - HDTV

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CINEMA PC
Eineiige Drillinge
3 externe DVB-S2 HDTV USB-Boxen mit CI-Slot im Test
U
Unsere drei Testkanidaten von TerraTec, Elgato und TechniSat sind für den Anschluss über
einen USB 2.0-Port ausgelegt und verfügen über einen integrierten CI-Slot für Pay-TV.
nverhofft kommt oft, diese Redensart wäre in diesem Test
mehr als passend, denn Achtung, Überraschung: Alle drei Empfänger
basieren auf einem identischen Innenleben, haben mehr oder weniger das gleiche Gehäuse und teilweise sogar die
identische Software gebundelt. Die Preise
variieren trotzdem stark: TechniSat verlangt für seine Box 149, TerraTec 179
und Elgato satte 199 Euro; wie gut, dass
die Durchschnittspreise weit darunter liegen (siehe Testtabelle).
TechniSat SkyStar USB 2 HD CI
Neben der in Schwarz gehaltenen USBBox finden sich im Lieferumfang der SkyStar USB 2 HD CI die DVBViewer TE2
So testen wir
Die USB-Sat Boxen müssen sich
jeweils unter Windows 7 mit 32
Bit und 64 Bit beweisen. Das
Testsystem besteht aus einem
Mainboard mit X58-Chipsatz
(Asus P6X58D-E), auf dem ein
Intel Core i7 970 HexaCore-Prozessor eingesetzt wird. Durch die
bei sechs echten Kernen 12 möglichen Threads lassen sich mit
dieser CPU verschiedene CPUs
simulieren; vom Zweikern- bis
zur Sechskern-CPU ist alles möglich. Zur Überprüfung setzten wir
zusätzlich ein älteres und schwä-
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cheres System ein, das von einem Intel Core 2 Duo E8400 angetrieben wird. Im Test wurden
die USB-Boxen mit folgenden
Prozessor-Taktraten getestet:
HexaCore - 6 x 4,0 GHz - i7 970
DualCore - 2 x 3,0 GHz - E8400
Software sowie die Video-EditingSoftware EVE 2, eine Fernbedienung, ein
externes Netzteil, ein USB-Kabel und ein
Standfuß, der das senkrechte Aufstellen
der Box ermöglicht – der Infrarotempfänger ist bereits in die Box integriert. Wie
eingangs erwähnt, besitzen alle drei USBBoxen ein identisches Innenleben, dennoch liefert die TechniSat-Version einen
kleinen Mehrwert in Form zweier Status-
LEDs an der Front, die den Einschaltzustand und den Signal-Empfang signalisieren. Diese beiden Cent-LEDs wurden bei
den TerraTec- und Elgato-Versionen unverständlicherweise eingespart, sind sie
doch ganz praktisch. Die Installation ist
einfach: USB-Box mit dem Rechner verbinden, Treiber installieren, fertig. TechniSat liefert einen BDA-Teiber mit, der den
Einsatz der Box auch mit anderer TV-Software oder dem Windows Media Center
ermöglicht. DVB-S2 HDTV-Kanäle über
das Windows Media Center zu empfangen ist jedoch nicht sauber möglich, was
der stiefmütterlichen Behandlung seitens
Microsoft zuzuschreiben ist.
Empfangssoftware
TechniSat setzt auf den DVBViewer in einer abgespeckten Light-Version. Dass der
DVBViewer ein gutes Stück Software ist,
ist hinlänglich bekannt. Dennoch kam es
bei der Wiedergabe von HDTV zu leichSchon die Rückansichten lassen anhand der
Anordnung der Anschlüsse erahnen, dass
sich hier eventuell
identische Hardware in
den Gehäusen versteckt. Schaut man in
das Innere, wird der
Eindruck bestätigt: In
allen drei USB-Boxen
findet sich ein und dieselbe Platine mit identischer Bauteilbestückung.
Als Grafikkarte kamen eine
Nvidia GTX 460 und eine ATI
HD5870 mit jeweils 1 GB Speicher von MSI zum Einsatz; der
Hauptspeicher umfasst jeweils
4 GB. Als CAM-Modul setzen wir
das Alphacrypt TC Light ein.
• HDTV-PRAXIS 5/2010 •
CINEMA PC
tem Ruckeln. Die Version des mitgelieferten H.264-Decoders ist zwar passend auf
die Software abgestimmt, leider jedoch
völlig veraltet. Zum Glück lässt die Software es zu, andere, aktuelle Decoder einzubinden, die eine DVB-S2/AVC-Hardwarebeschleunigung über die Grafikkarte ermöglichen und nicht nur MPEG2.
Die Oberfläche ist gut zu bedienen, der
Funktionsumfang ist gegenüber der Vollversion des DVBViewers allerdings stark
eingeschränkt. Hier liefert die Software
der beiden Konkurrenten TerraTec und
Elgato mehr Funktionalität. Die Aufnahme von Sky HD-Kanälen wurden einwandfrei durchgeführt, die Umstellung
auf das TS-Format vor der Aufnahme von
HDTV-Sendungen ist obligatorisch. Die
persönlichen Favoriten innerhalb der
Senderliste können schnell sortiert werden, der Suchlauf nach neuen Programmen war der schnellste im Test. Abstürze
der Software im Betrieb waren kein Thema; sie lief einfach rund, wobei der Programmstart jedoch etwas schneller vonstatten gehen könnte, was aber unter anderem daran liegt, dass die Box bei Nichtbenutzung in eine Art Stand-by-Schlaf
fällt. Das CAM war in schnellen vier Sekunden bereit, Sky HD-Kanäle liefen
durch die Bank anstandslos. Neben den
DirectX9 Video-Renderern unterstützt die
Abspielsoftware auch den Enhanced Video Renderer, der mit Vista eingeführt
wurde und der für bessere Ergebnisse bei
der Bild- und Bewegungsdarstellung von
HDTV-Kanälen sorgt.
Alleinstellungsmerkmal: TechniSat bietet
ein optionales 3D-Plugin zum Download an,
mit dessen Hilfe kommende HDTV 3D-Kanäle
für Rot/Grün Brillen
umgewandelt und angeschaut werden können; normale Sender
in 3D zu wandeln
funktioniert nicht.
Einfach und gut:
Im Test erwies sich
der DVBViewer TE2,
den TechniSat beilegt,
als die am stabilsten
laufende Software.
Sie bietet alles, was
nötig ist; die Bedienelemente sind
eindeutig zu
identifizieren.
Hersteller
Der mitgelieferte AVC/H.264 Decoder
von MainConcept, den die Installationsroutine der TechniSat-Software mit installiert, ist arg veraltet (Software-version 7.5.0.27713 vom 20. 3. 2008) und
lässt keine Hardwarebeschleunigung von
DVB-S2 HDTV-Signalen über die Grafikkarte zu; weder Nvidia noch ATI funktionierten.
Modell
Internet
Listenpreis / Durchschnittspreis (Euro incl. MwSt.)
Optionales CI-Modul -Straßenpreis
DVB-S Tuner
CI-Schächte
Anschlussart
LNB-In / Out
Garantie
Sonstiges:
Testergebnisse
Wiedergabe SDTV - max. 25 Punkte
Wiedergabe HDTV/DVB-S2 - i7 970 Hexa Core –
6x 4,0 GHz - max. 25 Punkte
Wiedergabe HDTV/DVB-S2 - E8400 Dual Core –
2x 4 GHz - max. 50 Punkte
Gesamtpunkte Bild max. 100
Softwareinstallation - max. 25 Punkte
Umschaltgeschwindigkeit SD zu SD Sek. max 25 Punkte
Umschaltgeschwindigkeit HD zu HD Sek. max 25 Punkte
HDTV-Aufnahme ts-file - max. 25 Punkte
EPG-Funktionalität - max. 25 Punkte
Fernbedienung - max. 25 Punkte
Bedienungsanleitung - max. 25 Punkte
Gesamtpunkte Praxis und Ausstattung max. 175
HDTV-PRAXIS-Wertung
Punkte gesamt von max. 275
HDTV-PRAXIS-Note
TechniSat
Terratec
Elgato
SkyStar USB 2 HD CI
www.technisat.de
149,99 / 120,-1 x DVB-S/S2-H.264
1
USB 2.0
1/0
2 Jahre
Schnittsoftware - 3D TV Plug-in
Terratec S7
www.terratec.de
179,-- / 125,-1 x DVB-S/S2-H.264
1
USB 2.0
1/0
2 Jahre
EyeTV Lite Mac-Software
EyeTV Sat
www.elgato.com
199,95 / 170,-1 x DVB-S/S2-H.264
1
USB 2.0
1/0
2 Jahre
EyeTV 3 - spezielle Mac-Software
ruckelfrei - 25 Punkte
ruckelfrei - 25 Punkte
ruckelfrei - 25 Punkte
leichtes Ruckeln - 15 Punkte
leichtes Ruckeln - 15 Punkte
leichtes Ruckeln - 15 Punkte
leichtes Ruckeln - 40 Punkte
leichtes Ruckeln - 40 Punkte
leichtes Ruckeln - 40 Punkte
80
sehr gut - 25 Punkte
80
sehr gut - 25 Punkte
80
sehr gut - 25 Punkte
1,6 Sekunden - 22 Punkte
1,6 Sekunden - 22 Punkte
1,6 Sekunden - 22 Punkte
3 Sekunden - 15 Punkte
3 Sekunden - 15 Punkte
3 Sekunden - 15 Punkte
sehr gut - 25 Punkte
gut - 22 Punkte
befriedigend - 17 Punkte
gut - 22 Punkte
148
sehr gut - 25 Punkte
gut - 20 Punkte
befriedigend - 17 Punkte
gut - 22 Punkte
146
sehr gut - 25 Punkte
gut - 20 Punkte
befriedigend - 17 Punkte
gut - 22 Punkte
146
228
gut
226
gut
gut
gut
226
gut
befriedigend (Bewertung
mit Mac-Software - gut)
Preis-/Leistungsverhältnis
• www.hdtv-praxis.de •
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CINEMA PC
TerraTecs Home
Cinema Software
ist skinfähig, das
Design gefällt.
Die Bedienung
ist dennoch träge, das Umschalten von HD-Kanälen dauert
recht lange.
Bei den Fernbedienungen
gehen die Hersteller getrennte Wege und legen
jeweils unterschiedliche
Befehlsgeber bei. Den
besten Eindruck hinterlässt hier die TerraTecVersion, gefolgt von Elgato und TechniSat. Alle
drei Fernbedienungen
haben einen guten Wirkungsgrad, die Haptik
und der Druckpunkt der
Tasten kommen bei allen
drei Kandidaten allerdings nicht über ein Befriedigend hinaus.
TerraTec S7
und Elgato EyeTV Sat
TerraTec und Elgato setzten neben der
identischen Hardware auch auf ein identisches Gehäuse. Die TerraTec-Box ist in
Schwarz, die Elgato-Version in Weiß gehalten, dem Mac-Design angelehnt. Der
Lieferumfang entspricht dem der TechniSat-Box; Elgato liefert allerdings eine spezielle Mac-Software mit, EyeTV 3, die den
höheren Preis erklärt. Dennoch bietet
auch TerraTec eine Mac-Software an, allerdings nur eine arg beschnittene LightVersion. Beide Hersteller liefern einen
BDA-Treiber mit, der die Nutzung mit anderer TV-Software zulässt. Der Empfang
von Sky HD über das eingebaute CI
klappte mit einem Alphacrypt ebenfalls
ohne Probleme. Der Empfang von TV
über das Windows Media Center ist
ebenfalls mit beiden Boxen möglich,
beim HDTV-Empfang gelten die gleichen
Umstände wie bei der TechniSat-Box.
Empfangssoftware
Beide Hersteller setzen für den PC auf dieselbe Home Cinema-Software von TerraTec. Bei allen hier vorgestellten Boxen
Softwaretipp: DVBViewerPro
Wir haben zusätzlich alle USB-Empfänger mit der aktuellen 4.5er Pro-Version des DVBViewers getestet. Die im Test festgestellten leichten Ruckler
bei der HDTV-Wiedergabe konnten wir mit dem DVBViewer komplett beseitigen. Durch die üppigen Einstellungsmöglichkeiten, wie z. B. eine frei
wählbare Zuordnung der Video-Audio-Decoder, kann die Wiedergabesoftware auf die Bedürfnisse eines jeden PC-Systems abgestimmt werden.
Weiter erlaubt es ein modulares Plug-in-System, viele weitere nützliche
Tools in die Software zu integrieren. Die Software kann für günstige 15
Euro über die Herstellerhomepage (www.dvbviewer.com) erworben werden - eine durchaus sehr gut angelegte Geldausgabe, nicht umsonst zählt
der DVBViewer bei Profis zur Nummer eins.
n
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In den Einstellungen können
auf Wunsch andere Codecs gewählt und konfiguriert werden. Auch der
tvtv-Service
lässt sich hier
ein- und ausschalten.
sollten Sie die jeweils aktuelle Version der
TV-Software vor Beginn der Installation
online herunterladen, auf den mitgelieferten CDs finden sich stets veraltete Versionen. Die THC-Software ist schnell installiert, als H.264/AVC-Schnittstelle wird
auf Decoder von CyberLink zurückgegriffen, die sogar recht aktuell sind. Im Gegensatz zur TechniSat-Box verfügt der
verwendete CyberLink-Decoder über eine Hardwarebeschleunigung, die mit
Nvidia und ATI gleichermaßen gut funktioniert. Die Oberfläche und Bedienung
der TV-Software ist durchdacht und kann
durchaus gefallen. Neben dem Enhanced Video Renderer können auch andere
DirectX-Decoder ausgewählt werden. Ein
separater Kanal-Editor ermöglicht das einfache Sortieren der Programme in Favoritenlisten. Leider kam es auch mit der
THC-Software zu dem schon bei der
TechniSat-Software beschriebenen leichten Ruckeln im H.264 HDTV-Betrieb. Die
Aufnahmen von Sky HD wurden im TSFormat hingegen einwandfrei gespeichert und konnten im Nachhinein ruckelfrei betrachtet werden. Bei der Stabilität
gab es unter Windows 7 jedoch arge
Schwierigkeiten: Die Software stürzte bei
beiden Boxen regelmäßig ab, hier muss
dringend nachgebessert werden. Ein einjähriges Probeabo von des EPG-Dienstes
tvtv kann während der Installation optional aktiviert werden. Dies ist jedoch kein
• HDTV-PRAXIS 5/2010 •
Muss: Die Software wertet auch die EPGDaten der Fernsehsender aus, sodass eine Aktivierung nicht zwingend notwendig ist. Durch ihre Instabilität sind die Programme von Elgato und TerraTec derzeit
leider nur begrenzt einsetzbar.
HDTV-PRAXIS Fazit
Bei allen drei getesteten USB-Boxen erweist sich unter Windows 7 32/64Bit die
mitgelieferte TV-Software als Stolperfalle.
Die Hardware ist einwandfrei, die Software neigt wie bei der TerraTec- und Elgato-Box entweder zu ständigen Abstürzen oder verfügt wie im Fall der TechniSatBox über veraltete Codecs ohne Hardwarebeschleunigung. Für welches Produkt Sie sich auch entscheiden, planen Sie
mit ein, sich entweder separat einen aktuellen H.264 Codec zu besorgen oder für
15 Euro am besten direkt den DVBViever
zu erwerben (s. Kasten), der vieles besser
macht als die den Empfängern beiliegenden Softwareversionen. Mac-Besitzer bezahlen für die Elgato-Box zwar etwas
mehr, bekommen aber als Gegenleistung
mit EyeTV 3 eine TV-Software mitgeliefert,
die einzeln bereits ca. 80 Euro kostet. Einen Testsieger zu küren, fällt uns aufgrund
der Softwareprobleme schwer. Da die
Hardware identisch ist, ist es im Grunde
egal, für welches Produkt sich der Anwender entscheidet.
(wf) 

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