Vitamine
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DAS ERNÄHRUNGSMAGAZIN DER NESTLÉ SCHWEIZ Vitamine – das Orchester des Körpers NR. 53 1/ 06 INHALT EDITORIAL THEMA 3 Vitamine – das Orchester des Körpers – Das ABC der Vitamine – Vitamine: Allheilmittel oder «nur» normale Nährstoffe? – Gemüse und Co. – die geballte Vitaminladung? – Kleine Menge – grosse Wirkung: die sekundären Pflanzenstoffe – Serie Teil 1: Carotinoide INFOTHEK 4 6 9 11 Vitamine – das Orchester des Körpers 12 14 – Fünfter Schweizer Ernährungsbericht – Europäische Obergrenzen für Vitamine und Mineralstoffe – Auf den Spuren der Ernährung – das Nutri-Spiel NESTLÉ SCHWEIZ Good Food – Good Life 16 – Die Frische aus der Kälte – La Fina Balance: neue Wellness-Pizza im Tiefkühlrayon – Sveltesse für ein besseres Lebensgefühl: 0% Verzicht bei 100% Genuss Impressum Nutritio – Das Ernährungsmagazin der Nestlé Schweiz Zeitschrift für Fachpersonen im Gesundheitswesen Herausgeber Service Nutrition, Nestlé Suisse S.A., CH-1800 Vevey, Tel. 021/924 53 63, Fax 021/924 51 13 Internet www.nestle.ch E-Mail service.nutrition @ ch.nestle.com Redaktion Corinna Roick, Ernährungswissenschaftlerin Text Dr. Margit Bölts, Bonn Gestaltung heusser.biz, Zürich Druck Birkhäuser + GBC AG, Reinach Liebe Leserin, lieber Leser In dieser Nutritio-Ausgabe wollen wir Ihnen einen Überblick über Vitamine im Allgemeinen und einige Neuigkeiten aus der Wissenschaft verschaffen. Wir stellen Ihnen die neusten Studien zum Thema Vitamine vor und ermöglichen Ihnen so einen Einblick in diese höchst komplexe Materie. Man sieht sie nicht, man schmeckt sie nicht – doch Vitamine sind unerlässlich für unsere Gesundheit. In kleinsten Dosen entfalten sie beachtliche Wirkungen: Sie stärken unser Immunsystem, sind gut für die Nerven und sind entscheidende Rädchen in unserem Stoffwechsel. In Zeiten von Fast Food und schlechtem «Ernährungsgewissen» fühlen sich viele unterversorgt – einige sind es tatsächlich – und schlucken auch gerne einmal Extraportionen, um kleine Ernährungssünden auszugleichen. Jeder von uns hat sicherlich schon mal Vitamin C oder Multivitamine zur Vorbeugung von Erkältungen genommen, Powerdrinks oder ähnliche biologische Wunderwaffen für körperliche und mentale Fitness. Wir brauchen Vitamine – ohne sie könnten wir nicht leben, das ist sicher. Die Frage ist nur, wie viel von welchen Vitaminen brauchen wir täglich und mit welchen Lebensmitteln erreichen wir eine optimale, ausgewogene Vitaminversorgung? Decken unsere Lebensmittel den Bedarf? Ist ein Zuviel des Guten, also höhere Vitamindosen, vielleicht sogar gesundheitsschädlich oder wirkt es präventiv in Bezug auf einige Krankheiten? Endgültige Wahrheiten gibt es in Sachen Vitamine noch nicht, aber mit einer ausgewogenen und abwechslungsreichen Ernährung ist man auf jeden Fall auf dem richtigen Weg. Wie sagt ein altes Sprichwort so schön: «An apple a day keeps the doctor away.» Viel Spass beim Lesen dieser Ausgabe. Herzliche Grüsse Ihr Service Nutrition, Nestlé Suisse S.A. Auflage 68000 Exemplare, deutsch und französisch, Nutritio erscheint zweimal jährlich Übernahme einzelner Textteile, des ganzen Textes oder von Abbildungen nur nach vorheriger Absprache mit Nestlé Schweiz und nur mit folgender Quellenangabe: «Nutritio – Das Ernährungsmagazin der Nestlé Schweiz» 2 53 – 1/06 Corinna Roick Redakteurin Nutritio THEMA Vitamine – das Orchester des Körpers Vitamine – jedes für sich, aber auch alle zusammen – erfüllen unzählige Funktionen in unserem Organismus. Ohne sie ist selbst bei ausreichender Versorgung mit den übrigen Nährstoffen kein Leben möglich. Aber auch ein Zuviel kann unter Umständen zu Erkrankungen führen. Es kommt also auf die richtige Menge und Kombi- nation aller Nährstoffe an. In bestimmten Situationen, wie z.B. in der Schwangerschaft, benötigt der Körper mehr von ganz speziellen Vitaminen, um die Gesundheit der Mutter und des Kindes zu gewährleisten. In den letzten Jahren werden zudem vermehrt protektive Wirkungen von Vitaminen auf bestimmte Erkrankungen diskutiert. Vitamine von A bis K Die Folgen eines Vitaminmangels, wie z.B. Skorbut, die «Geissel der Seefahrt», sind den Menschen schon seit Jahrhunderten bekannt. Ihre genauen Ursachen können wir aber erst aufgrund der Forschung der letzten rund 100 Jahre benennen. Vitamine zum Leben Der Begriff «Vitamine» setzt sich aus den lateinischen Wörtern «vita» = Leben und «amin» = stickstoffhaltig zusammen. Diese Bezeichnung geht zurück auf den polnisch-amerikanischen Biochemiker Casimir Funk, der 1912 im Zuge seiner Forschungen über die BeriBeri-Erkrankung für die Substanz, die eine Heilung der Erkrankung ermöglichte (Vitamin B1), den Begriff «Vitamin» prägte. Er ging davon aus, dass alle weiteren entsprechenden Substanzen Stickstoff enthalten. Nach der Strukturaufklärung der mittlerweile 13 Vitamine ist allerdings bekannt, dass diesen Verbindungen keine einheitliche chemische Struktur zugrunde liegt. Gemeinsam haben sie, dass: – es sich bei ihnen um organische Verbindungen handelt, Einteilung der Vitamine Fettlösliche Vitamine Vitamin A (Retinol) Vitamin D (Calciferol) Vitamin E (Tocopherol) Vitamin K (Phyllochinon) Wasserlösliche Vitamine Vitamin B1 (Thiamin) Vitamin B2 (Riboflavin) Vitamin B6 (Pyridoxin) Vitamin B12 (Cobalamin) Biotin (früher B7 oder Vitamin H) Folsäure/Folat (früher B9) Niacin (früher B3 oder PP-Faktor {Pellagra-Preventingfaktor}) Pantothensäure (früher Vitamin B5) Vitamin C (Ascorbinsäure) – sie für den Körper essentiell sind, da der Körper sie nicht oder nur in unzureichender Menge produzieren kann, – der Körper sie nur in kleinen Mengen benötigt – je nach Vitamin zwischen wenigen Millionstelgramm (Vitamin B12) und einem Zehntelgramm (Vitamin C). Unterteilt werden die Vitamine nach ihrer Löslichkeit in fett- und wasserlösliche Vitamine (s. Tab.). Die Nomenklatur der einzelnen Substanzen ist historisch bedingt und folgt keiner einheitlichen Grundlage. So sind z.B. die Vitamine D2 und D3 verschiedene Formen desselben Vitamins, während es sich bei den Vitaminen B1, B2 und B6 um unterschiedliche Vitamine handelt. Vitaminversorgung in der Schweiz Auf den ersten Blick scheint die Vitaminversorgung mit Ausnahme der Vitamine D und Folsäure in der Schweiz zufriedenstellend. Allerdings handelt es sich hier um statistische Durchschnittszahlen, die auf Ernährungserhebungen beruhen und keine Aussagen über die tatsächliche Versorgungssituation des Einzelnen zulassen. Unberücksichtigt bleiben bei diesen Zahlen die Verluste über die Zubereitung der Lebensmittel, die teilweise sehr gravierend sind. Grosse interindividuelle Unterschiede bzgl. der Absorption (wie viel der aufgenommenen Menge eines Vitamins gelangt bzw. verbleibt wirklich im Körper) und Mögliche Gründe eines Vitaminmangels 1. Zu geringe Zufuhr infolge von: – reduzierter Nahrungszufuhr, z.B. aufgrund einer Reduktionskost, – einseitiger Zusammensetzung der Kost, – chronisch hohem Genussmittelkonsum, – hohen Vitaminverlusten aufgrund unsachgemässer Lagerung und Zubereitung. 2. Störungen der Vitaminverdauung, -resorption bzw. -verwertung durch: – verminderte Freisetzung aus Nahrungsbestandteilen, – Fehlen von Resorptionsvermittlern, z.B. Gallensäuren, – Hemmung der Resorption durch Medikamente, – Erkrankungen, z.B. allgemeine Störungen der Verdauung, Entzündungen des Magen-Darm-Traktes, Autoimmunerkrankungen, Lebererkrankungen. Verstoffwechselung relativieren weiterhin diese Daten und führen zu einer grossen Streuung der individuellen Versorgung. Dies macht sich beispielsweise bei der Folsäureaufnahme, die in der Schweiz ebenso wie in vielen anderen Ländern als kritisch zu bezeichnen ist, bemerkbar, da sie grosse regionale Unterschiede aufweist. So lag beispielsweise die mittlere Aufnahme von Folsäure bei 25- bis 35-jährigen Frauen im Kanton Zürich mit 127 µg (Empfehlung: 400 µg) weit unterhalb der Empfehlungen (14). Darüber hinaus haben Untersuchungen gezeigt, dass es einzelne Bevölkerungsgruppen gibt, wie z.B. Schwangere, ältere Menschen oder Spitalpatienten, die mit bestimmten Vitaminen unterversorgt sind. Aber auch bestimmte Ernährungsweisen oder Erkrankungen (s. Tab. 2) können dazu führen, dass Personen eine unzureichende Versorgung mit bestimmten Vitaminen aufweisen. 53 – 1/06 3 THEMA Vitamin D (Calciferol) Das ABC der Vitamine Vitamine erfüllen zahlreiche Funktionen in unserem Organismus. Im Folgenden sind kurz die Hauptfunktionen der einzelnen Vitamine und gute Quellen zur Bedarfsdeckung beschrieben. Wasserlösliche Vitamine Fettlösliche Vitamine Vitamin B2 (Riboflavin) Niacin Wichtig für Kohlenhydrat-, Fett- und Eiweissstoffwechsel; Zellteilung Gute Quellen Mageres Fleisch, Fisch, Milch und Milchprodukte, Eier Wichtig für Calcium- und Phosphataufnahme und -verwertung © notwendig für den Knochenaufbau und die Knochenhärte Gute Quellen Fettfische (z.B. Makrele, Lachs), Leber, Margarine (mit Vitamin D angereichert), Eigelb Gut zu wissen Auch der menschliche Körper selbst kann Vitamin D produzieren. Voraussetzung: Die entsprechenden Vorstufen in der Haut erhalten Sonneneinstrahlung. Deshalb: Viel Bewegung im Freien fördert die Produktion von Vitamin D und stärkt die Knochen. Aber: Die richtige Dosis macht die Wirkung und zu viel Sonneneinstrahlung fördert das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken. Wichtig für Eiweiss- und Energiestoffwechsel Gute Quellen Milch und Milchprodukte, Fleisch (z.B. Lamm, Leber), Vollkornprodukte, Fisch (z.B. Makrele, Aal), bestimmte Gemüsesorten (z.B. Broccoli, Erbsen, Bohnen) Gut zu wissen Hautrisse in den Mundwinkeln können ein Zeichen für eine unzureichende Versorgung sein. Biotin Wichtig für Kohlenhydrat-, Fett- und Eiweissstoffwechsel Gute Quellen Leber, Sojabohnen, Haferflocken, Champignons, Eier, Linsen Vitamin E (Tocopherol) Wichtig für Schutz der Zellen vor freien Radikalen © Antioxidans; derzeit wissenschaftlich erforscht wird ihr Schutz vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen und die Förderung der Immunabwehr Gute Quellen Hochwertige Pflanzenöle (z.B. Raps-, Soja- oder Weizenkeimöl), Nüsse, Vollkornbrot Gut zu wissen Hochwertige Pflanzenöle sind empfindlich gegen starke Hitze und Sonnenlicht © dunkel aufbewahren und besonders für Salate und z.B. eingelegtes Gemüse verwenden. 4 53 – 1/06 Vitamin C (Ascorbinsäure) Wichtig für Aufbau des Bindegewebes, der Knochen und Zähne; den Schutz vor Zellschädigungen Gute Quellen Gemüse (z.B. Paprika, Broccoli, Rosenkohl), Früchte (z.B. schwarze Johannisbeeren, Zitrusfrüchte, Erdbeeren), Kartoffeln Gut zu wissen Verbessert die Verwertung von Eisen aus pflanzlichen Lebensmitteln © gewährleistet höhere Aufnahme. Aber: Vitamin C ist sehr empfindlich, so dass bei der Zubereitung oft hohe Verluste entstehen. Vitamin B12 (Cobalamin) Pantothensäure Wichtig für Fett-, Kohlenhydrat- und Eiweissstoffwechsel; Cholesterolaufbau Gute Quellen Leber, Muskelfleisch, Fisch, Milch, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte Gut zu wissen Pantothensäure kommt in fast allen Lebensmitteln vor. Vitamin B1 (Thiamin) Wichtig für Blutbildung; Abbau einzelner Fettsäuren Gute Quellen Kommt praktisch nur in tierischen Lebensmitteln vor, z.B. Leber, Muskelfleisch, Fisch, Milch; Ausnahme: Sauerkraut Wichtig für Energie- und Kohlenhydratstoffwechsel; Nerventätigkeit und Herzmuskulatur Gute Quellen Muskelfleisch (v.a. Schweinefleisch), Vollkornprodukte, einige Fischsorten (z.B. Thunfisch), Hülsenfrüchte, Kartoffeln Gut zu wissen Für die Aufnahme unbedingt notwendig ist ein in der Magenschleimhaut gebildeter Faktor («intrinsic factor»). Gut zu wissen Bei hohem Energieverbrauch, z.B. beim Leistungssport, steigt der Bedarf an Thiamin. Vitamin A (Retinol) Wichtig für Sehvorgang; Wachstum und Bildung neuer Zellen, z.B. in der Haut; Schutz vor Sauerstoffradikalen, Unterstützung des Immunsystems Gute Quellen Leber, farbintensives Gemüse (z.B. Karotten, Tomaten) bzw. Blattgemüse (z.B. Spinat, Feldsalat), Käse (z.B. Camembert) Gut zu wissen Schwangere benötigen rund 1⁄3 mehr Vitamin A – aber Vorsicht: Frauen, die schwanger werden wollen oder es bereits sind, sollten bis zum vierten Schwangerschaftsmonat auf Leber verzichten (s. S. 7). Vitamin B6 (Pyridoxin) Wichtig für Eiweissstoffwechsel; Immunabwehr; Nervensystem; Bildung roter Blutkörperchen Gute Quellen Hühner- und Schweinefleisch, Fisch, einige Gemüsesorten (z.B. grüne Bohnen, Spinat), Kartoffeln, Bananen Folsäure / Folat Vitamin K (Phyllochinon) Wichtig für Zellteilung und Zellneubildung; Blutbildung; Nervengewebe Gute Quellen Grünes Gemüse (z.B. Broccoli, Spinat, Kohlsorten), Tomaten, Orangen, Vollkornerzeugnisse, Kartoffeln, Weintrauben Wichtig für Blutgerinnung; Regulation der Knochenbildung Gute Quellen Grünes Gemüse (z.B. Spinat, Rosenkohl, Broccoli), Milch und Milchprodukte, Muskelfleisch (Huhn, Rind), Eier Gut zu wissen Folat reagiert empfindlich auf Licht, Hitze und ist wasserlöslich © hohe Zubereitungsverluste. 53 – 1/06 5 THEMA Vitamine: Allheilmittel oder «nur» normale Nährstoffe? Im Durchschnitt liegt die Vitaminzufuhr in der Schweiz innerhalb der Empfehlungen. Allerdings gibt es einige Bevölkerungsgruppen, die eine unzureichende Versorgung mit bestimmten Vitaminen aufweisen. Zudem werden in den letzten Jahren verstärkt positive Wirkungen von Vitaminen bei der Prävention von Erkrankungen diskutiert. Folsäure in der Schwangerschaft In der Schwangerschaft steigt der Bedarf an Energie deutlich geringer an als jener von einigen Vitaminen. Damit kommt der Nährstoffdichte (Verhältnis zwischen Energiegehalt und Nährstoffgehalt eines Lebensmittels) der verzehrten Lebensmittel in dieser Zeit eine besondere Bedeutung zu. Im Fokus der VitaminEnergie + rund 20% versorgung steht Folat1, da die Versorgungslage (durchschnittlich rund 255 kcal/Tag); mit diesem Vitamin in Vitamine + bis zu 60% der Schweiz suboptimal ist und zahlreiche Studien einen kausalen Zusammenhang zwischen dem Folsäurestatus der Mutter und Schwangerschaftskomplikationen sowie verschiedenen Missbildungen bei Neugeborenen (z.B. Neuralrohrdefekte NRD) belegen. Die NRD sind die häufigsten angeborenen Fehlbildungen des zentralen Nervensystems, die das Gehirn und/oder das Rückenmark betreffen können (16, 14, 34). In der Schweiz liegt die Häufigkeit für diese Erkrankung bei rund 5 Fällen auf 10 000 Lebendgeburten (14). Zahlreiche Fall-Kontroll-Studien, prospektive Kohortenstudien sowie Interventions- Pro und Kontra einer Folsäureanreicherung bei Lebensmitteln Zur Verbesserung der Folatversorgung schlägt eine Reihe von nationalen (z.B. Eidgenössische Ernährungskommission zur Prophylaxe von NRD) und internationalen Kommissionen / Wissenschaftlern eine Folsäureanreicherung von Grundnahrungsmitteln, z.B. Mehl, vor. Einige Länder, wie z.B. USA, Kanada und Chile, führen bereits entsprechende Anreicherungsprogramme bei Backmehl und teilweise bei Frühstückscerealien durch. In Ungarn erfolgt zudem bei Brotmehlen die Zugabe von Vitamin B12 sowie Vitamin B6 und auch eine Grossmüllerei der romanischen Schweiz reichert ihr Brotmehl an. Studien in diesen Ländern lassen darauf schliessen, dass durch diese Massnahmen entsprechende Präventionserfolge beispielsweise bei NRD tatsächlich erzielt werden konnten. Auf der anderen Seite äussern Kritiker, dass eine Supplementierung negative Effekte für die Gesamtbevölkerung haben könnte. Mögliche negative Auswirkungen einer Supplementierung, die derzeit in der Diskussion sind, betreffen eine evtl. «Verschleierung» eines Vitamin B12-Mangels, mögliche negative Effekte auf die biologische Verfügbarkeit von Zink, auf antiepileptisch wirkende Medikamente sowie Methotrexat (Medikament z.B. bei rheumatoider Arthritis) und die Häufung von Mehrlingsgeburten. Da dies aufgrund der derzeitigen Datenlage nicht ganz auszuschliessen ist, definierten anerkannte Organisationen (z.B. das Scientific Committee on Food der Europäischen Kommission) einen «upper safe level of intake» für Folsäure von 1 mg/Tag. (19, 59, 50, 34, 37) 1 Folat bzw. Folsäure ist der Sammelbegriff für die folatwirksamen Substanzen in der Nahrung. Um die unterschiedliche Bioverfügbarkeit der einzelnen Verbindungen zu berücksichtigen und eine einheitliche Berechnungsgrundlage zu erhalten, hat man den Begriff «FolatÄquivalent» eingeführt. 1µg Folat-Äquivalent = 1 µg Nahrungsfolat bzw. 0,5 µg synthetische Folsäure. Leber als Vitamin-A-Lieferant in der Schwangerschaft? Hintergrund: Die Leber ist sehr vitaminreich, besonders an Vitamin A, und während der Schwangerschaft steigt der Bedarf an Vitamin A um rund ein Drittel. Aber: Die Vitamin-A-Konzentration in der Leber kann so hoch sein, dass eine Mahlzeit mit Leber das ungeborene Kind schädigen kann. Auf der anderen Seite ist Vitamin A u.a. für die Entwicklung und die Funktion der Lungen beim Fötus unbedingt notwendig. Deshalb die Empfehlung: Frauen, die schwanger werden wollen, sollten bis zum zweiten Schwangerschaftsdrittel auf grössere Portionen (> 50 g) Leber verzichten. Ab dieser Zeit ist gegen eine Portion Leber alle ein bis zwei Wochen nichts einzuwenden. (5, 25) studien belegen (Übersicht S. 14; 34), dass eine perikonzeptionelle Verabreichung (d.h. mehrere Wochen vor der Schwangerschaft) von Folsäure mit einer Risikoreduktion für das Auftreten dieser Erkrankung von 35 – 75% einhergeht. Derzeitige epidemiologische und Interventionsstudien lassen ferner darauf schliessen, dass eine entsprechende Supplementierung das Risiko für Lippen-, Kieferund Gaumenspalten sowie weiterer Organfehlbildungen bei Neugeborenen minimiert (14, 34, 30). Frauen, die schwanger werden wollen, sollten daher aus Präventionsgründen täglich zusätzlich 400 µg Folsäure in Form eines Supplements aufnehmen und diese Dosis auch während des ersten Drittels der Schwangerschaft beibehalten (16, 34). Eine Befragung von Schwangeren bzw. Müttern in der Ostschweiz ergab, dass 97,5% der Befragten dieser Empfehlung nachgekommen sind. Allerdings taten dies nur 37% bereits vier Wochen vor der Schwangerschaft. (31) Diese Supplementierung ersetzt aber auf keinen Fall die Folatzufuhr mit der Nahrung über folatreiche Lebensmittel wie z.B. grünes Gemüse, Sojabohnen, Vollkornbackwaren und Tomaten. Ergebnisse einer Studie aus Grossbritannien enthielten sogar erste Hinweise darauf, dass der Vitamin-D-Status der Mutter während der Schwangerschaft das Knochenwachstum des Kindes und sein späteres Osteoporoserisiko beeinflusst. Die Gabe von Vitamin K erfolgt meist direkt nach der Geburt. Für Vitamin D besteht in der Schweiz wie in vielen anderen Ländern die Empfehlung, während des ersten Lebensjahres zusätzlich Vitamin D zu supplementieren. Eine Befragung von Müttern in der Schweiz ergab, dass nur rund 64% der Kinder diese zusätzliche Vitamin-D-Gabe erhielten. Dabei war die Häufigkeit in den Deutschschweizer Kantonen mit 60% am niedrigsten. Die Studie fand ebenfalls einen Zusammenhang mit dem Alter der Mütter: Mütter unter 20 und über 39 Jahren lagen unterhalb des Durchschnittes. (38) Neben der Rachitisprophylaxe wird Vitamin D zunehmend auch eine Bedeutung bei der Risikoreduzierung von Typ-1-Diabetes zugeschrieben. Eine finnische Studie fand beispielsweise eine Minimierung des Diabetesrisikos von gut 80% bei Kindern, die regelmässig Vitamin D im Kleinkinderalter erhielten. Dagegen erhöhte eine Rachitis im Säuglingsalter das Diabetesrisiko um den Faktor 3. Unklar ist noch die Dosis, die diesen protektiven Effekt am besten bedingt. Studien weisen darauf hin, dass Gaben von 50 µg/Tag gute protektive Wirkungen zeigen. Allerdings ist derzeit nicht bekannt, ob bei einer längeren Einnahme dieser Mengen Nebenwirkungen auftreten können. (69, 3, 35) Ist auch Vitamin K bei der Osteoporoseprophylaxe relevant? Die Bedeutung von Vitamin K für den Knochenstoffwechsel und damit eine eventuelle positive Wirkung bei der Behandlung und Prävention von Osteoporose wird gegenwärtig viel diskutiert. So kommen Adams und Pepping in einer Metaanalyse epidemiologischer und Interventionsstudien zum Ergebnis, dass ein Vitamin-K-Mangel zu einer Reduzierung der Knochenmineralisierung führt und damit das Risiko für Frakturen besonders bei Frauen in der Menopause signifikant steigt. Demgegenüber wiesen Personen mit einer hohen Vitamin-KZufuhr ein um 35% bzw. 65% niedrigeres Risiko für eine Oberschenkelhalsfraktur auf. Eine kumulative positive Wirkung von Vitamin D und K zeigte sich in einigen Interventionsstudien, während andere Studien dies nicht unterstützen. Die Hypothesen zum Wirkungsmechanismus beziehen sich laut Ringe und Nachtigall u.a. auf die Stimulierung der Knochenneubildung und auf die reduzierte Calciumausscheidung im Urin. Die genauen Zusammenhänge ebenso wie z.B. Fragen nach der optimalen Dosis oder ob Vitamin K1 oder K2 wirkungsvoller sind, ist noch durch weitere Studien zu klären. (54, 62, 1) Senioren: Vitamin D als Schutz vor Frakturen und Stürzen? Eine weitere Bevölkerungsgruppe, die oft eine suboptimale Versorgung mit Vitaminen aufweist, sind Senioren. Die Gründe dafür sind vielfältig. Teilweise verzehren sie aufgrund von Kau- und Schluckproblemen, vermindertem Appetit (z.B. bedingt durch Medikamente) oder aus sozialen Gründen, z.B. aufgrund von Säuglinge: Diabetesprophylaxe durch Vitamin D? Im Allgemeinen ist Muttermilch die beste Säuglingsnahrung, auch in puncto Vitamine. Probleme gibt es lediglich bei den Vitaminen D und K, die in der Muttermilch in zu geringen Konzentrationen vorhanden sind. Die 53 – 1/06 7 Verhindern Vitamine den geistigen Abbau im Alter? In den letzten Jahren stehen die Vitamine zunehmend im Fokus für die Prävention von kognitiven Beeinträchtigungen im Alter wie der Altersdemenz, aber auch von depressiven Störungen. So gibt es erste Hinweise aus epidemiologischen Studien und zahlreichen Untersuchungen, dass eine unzureichende Zufuhr der Vitamine B6, B12 und Folat alleine und / oder in Kombination nicht nur die Entstehung, sondern auch den Verlauf von Demenzerkrankungen fördert. Eine Metaanalyse bisheriger Interventionsstudien über die Wirkung von Antioxidanzien, insbesondere der Vitamine C und E, lässt ebenfalls auf eine mögliche positive Wirkung schliessen. Die derzeitige Datenbasis ist aber bei allen Vitaminen noch zu gering, um einen eindeutigen Zusammenhang assoziieren zu können. (34, 58, 51, 60, 64) Einsamkeit, deutlich weniger Lebensmittel oder Lebensmittel mit einer unzureichenden Nährstoffdichte (z.B. Süssspeisen). Weitere Gründe, die v.a. die Vitamine D und B12 (s. Box «Geistiger Abbau») betreffen, liegen in einer verminderten Bildung in der Haut bzw. verminderten Absorption. Die Fähigkeit der Haut, durch Sonneneinstrahlung Vitamin D zu bilden, ist im Alter deutlich herabgesetzt. Dazu kommt, dass ältere Menschen sich oftmals weniger im Freien aufhalten. Weitere Faktoren, die eine unzureichende Zufuhr verstärken, sind beispielsweise Störungen in der Fettverdauung und/oder eine Reihe von Medikamenten, die den Bedarf erhöhen bzw. die Aufnahme reduzieren. (26) Eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D und Calcium – eventuell in Kombination mit Vitamin K (s. Box S. 7) – verzögert dagegen Vitamine gegen Arteriosklerose? Epidemiologische und Fall-KohortenStudien lassen auf einen kausalen Zusammenhang zwischen einem hohen Homocysteinspiegel und kardiovaskulären Erkrankungen schliessen. Einige Studien bezeichnen deshalb Homocystein auch als einen unabhängigen Risikoparameter mit einem rund 10% höheren Risiko, an diesen Gefässerkrankungen zu erkranken. Andere sprechen dagegen von keinen eindeutigen klinischen Vorteilen durch eine Absenkung des Homocysteinspiegels. Die diskutierten Mechanismen: Homocystein hat eine oxidierende Wirkung auf das LDL, welches in seiner oxidierten Form die Bildung von Schaumzellen begünstigt. Ferner trägt es vermutlich zur Abschuppung /Ablösung von Endothelzellen sowie einer verminderten Fibrinolyse bei und erhöht die Bildung von Blutgerinnungsfaktoren. Im Organismus entsteht Homocystein aus Methionin, wobei es durch verschiedene Mechanismen in Methionin zurückgebildet oder in Cystein umgewandelt werden kann. Einflussnehmende Vitamine sind dabei Folsäure, Vitamin B6 und B12. Eine Reihe von Untersuchungen – primär Kohortenstudien – belegt nun einen positiven Effekt einer das Auftreten bzw. verlangsamt die Progression einer Osteoporose (17) und vermindert somit das Risiko von Frakturen. Bischoff-Ferrari et al. kommen in Metaanalysen randomisierter, kontrollierter – teilweise doppelblinder – Studien zum Ergebnis, dass eine VitaminD-Supplementierung die Inzidenz von Frakturen bei Personen über 65 Jahren sowie das Sturzrisiko v.a. bei Frauen deutlich zu verringern scheint. Mögliche Wirkungsmechanismen für das verminderte Sturzrisiko könnten ein begünstigter Einstrom von Calcium in die Muskelzellen sowie eine geförderte Proteinsynthese sein. (7, 8, 9) Es gibt jedoch auch Studien, die dies nicht bestätigen, wie z.B. die Supplementationsstudien von Porthouse et al. und Grant et al. (48, 22) Folsäuresupplementierung auf den Homocysteinspiegel. So erzielte die alleinige Gabe von Folsäure (0,4 mg / Tag) eine Reduktion des Plasmaspiegels um rund 25%, die zusätzliche Gabe von B12 führte zu weiteren 7%, während die zusätzliche Gabe von B6 keine Relevanz hatte. Neuere Studien belegen für Folsäure, dass eine entsprechende Supplementierung einen positiven Effekt auf die Primärprävention (d.h. Massnahmen, um die Gesundheit zu fördern /zu erhalten und die Entstehung von Krankheiten zu verhindern) von Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie einen wahrscheinlichen Effekt auf die Sekundärprävention (d.h. Massnahmen, um das Fortschreiten einer Erkrankung zu verhindern) von Schlaganfällen aufweist. (68) Weitere Vitamine, die eine positive Wirkung entfalten können, sind die Vitamine C, E und β-Carotin (Provitamin A) (s. auch S. 10). Grundlage ist ihre Funktion als Antioxidanzien. Sie dienen damit als Schutz der Zellen vor freien Radikalen. Aber auch Vitamin K2 scheint eine Bedeutung bei der Prävention von koronaren Herzerkrankungen zu haben. (4, 45, 53, 20, 33, 34, 44, 47, 60) THEMA Gemüse und Co. – die geballte Vitaminladung? Gemüse und Früchte sind die besten Vitaminlieferanten. Doch gibt es immer wieder Vermutungen, dass sich ihr Vitamingehalt in den letzten Jahren reduziert hat. Viele Verbraucher / innen greifen deshalb oder aus anderen Gründen dann schon einmal zu einem Supplement, um dem vermeintlichen Mangel vorzubeugen. Nichts mehr drin? Immer wieder erscheinen Meldungen, die suggerieren, dass in vielen Früchte- und Gemüsesorten der Vitamingehalt in den letzten Jahren zurückgegangen sei. Dazu einige Fakten: Bestimmend für den Nährstoffgehalt in Pflanzen sind zahlreiche interne und externe Parameter. Zu den internen Faktoren gehören die Sorte und der Reifegrad zum Zeitpunkt der Ernte. So macht es z.B. in Bezug auf den Vitamin-C-Gehalt einen grossen Unterschied, ob man einen Apfel der Sorte Berlepsch oder einen Golden Delicious isst (s. Tab. S. 10). Aber auch innerhalb einer Früchte- und Gemüsesorte können erhebliche Schwankungen auftreten. Neuere Studien belegen, dass z.B. der Folatgehalt in 13 verschiedenen Erdbeersorten um bis zu 47% vom Mittelwert abwich, bei verschiedenen roten Paprikasorten der β-Carotin-Gehalt sogar um bis zu 90%. An externen Parametern sind neben dem Klima und der Witterung besonders die Anbauform und die Bodenbeschaffenheit ausschlaggebend. Dadurch lassen sich z.B. die unterschiedlichen Werte in den Nährwerttabellen verschiedener Länder erklären. Wichtig bei der Beurteilung dieser Daten ist das Jahr der Analyse. In den letzten Jahren sind viele Analysemethoden weiter- oder neu entwickelt worden. Mit ihrer Hilfe ist man nun in der Lage, den Gehalt an Vitaminen viel genauer zu bestimmen. So empfindlich sind Vitamine Hitze Wasser Licht Sauerstoff Wasserlösliche Vitamine Vitamin B1 (Thiamin) Vitamin B2 (Riboflavin) Vitamin B6 (Pyridoxin) Vitamin B12 (Cobalamin) Niacin Biotin Folat Vitamin C (Ascorbinsäure) Fettlösliche Vitamine Vitamin A (Retinol) Vitamin D (Calciferol) Vitamin E (Tocopherol) Vitamin K (Phyllochinon X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X Insgesamt – so zeigen Vergleiche ausgewählter Lebensmittel über einen Zeitraum von 50 Jahren – sind die Nährstoffgehalte unserer Lebensmittel im Grossen und Ganzen konstant geblieben. Für die Vitaminzufuhr können die Werte in Nährwerttabellen aber immer nur einen Anhaltspunkt liefern. Ausschlaggebend für den Vitamingehalt neben dem ursprünglichen Gehalt in den Früchten und Gemüsen sind der Transport, die Lagerung und besonders die Vor- und Zubereitung. (32) Vitamine – ganz schön empfindlich! Hitze, Wasser, Licht und Sauerstoff sind die Faktoren, die Vitamine bei der Vor- und Zubereitung zerstören können. Wässern, d.h. das Waschen von Gemüse in stehendem Wasser, verursacht beispielsweise bereits nach 15 Minuten einen Vitamin-C-Verlust von 2–30%. Dazu addieren sich beim Garen – je nach Garverfahren und Gemüse-/Früchtesorte – noch einmal Verluste von 10–60%. Aber nicht alle Vitamine sind bezüglich der gleichen Faktoren empfindlich (s. Tab.). Allgemein gilt: – Zu langes Garen, besonders in Kombination mit langem Warmhalten, schadet den Vitaminen am meisten. Tipps zur Vitaminerhaltung Neben einer ausgewogenen, vielseitigen und saisonalen Verwendung von Früchten und Gemüsen gibt es eine Reihe von Tipps, die die Vitamine bei der Vor- und Zubereitung im Haushalt schonen. Diese sind: – Früchte/Gemüse möglichst dunkel, kühl (gilt nur für kühlschrankverträgliches Gemüse/ Früchte, wie z.B. Blattsalate, Blumenkohl, Rüebli, Spinat, Zwiebeln bzw. Äpfel, Birnen, Weintrauben) und kurz lagern, – nur kurz unter fliessendem Wasser waschen, – erst waschen, dann zerkleinern – gilt besonders für Gemüse, – zerkleinerte(s) Früchte/Gemüse sofort mit Zitronensaft oder etwas Essig einreiben © verzögert den Vitamin-C-Abbau, – die besten Garverfahren für Gemüse sind Dünsten und Dämpfen © beim Kochen bzw. Garziehen gehen im Durchschnitt rund 2- bis 3-mal mehr Vitamine verloren, – möglichst nur dann kochen, wenn die Garflüssigkeit später zur Zubereitung von Suppen, Sossen oder anderen Gerichten dienen soll, – TK-Gemüse bzw. -speisen oder TK-Früchte vor der Verarbeitung nach Möglichkeit nicht auftauen, – bei Dosenware möglichst die Aufgussflüssigkeit mit verwenden © enthält neben wasserlöslichen Vitaminen auch Mineralstoffe, – aufgetaute Gemüsespeisen und Dosenwaren in der Mikrowelle erwärmen © dies schont die Vitamine, gilt aber nur für kleinere Mengen (1–2 Portionen). Quelle: Diener MB, 2004: 5 53 – 1/06 9 – Je mehr Flüssigkeit, desto mehr wasserlösliche Vitamine gehen ins Kochwasser über und somit verloren (s. Box «Vitaminerhaltung»). Wer nicht immer die Gelegenheit hat, frisches Gemüse einzukaufen, greift auch mal auf tiefgekühltes Gemüse oder Dosenware zurück. Nährwertvergleiche von frischem und tiefgekühltem (TK) Gemüse ergeben gute Vitamingehalte bei TK-Produkten. In Abhängigkeit von der Lagerdauer bei frischem Gemüse, z.B. im Supermarkt und im Haushalt, wiesen die TK-Sorten teilweise sogar höhere Vitamingehalte auf. Der Grund ist, dass das Gemüse erntefrisch, d.h. ohne weitere Lagerung, direkt tiefgefroren wird, was eine optimale Vitaminerhaltung sichert. Bei Gemüsespeisen war der Gehalt aufgrund der zusätzlichen Verarbeitungsstufe durchweg geringer. Konserven weisen durch die zusätzlichen Verfahrensstufen und die lange Lagerzeit oft niedrigere Vitamingehalte als frische oder TK-Produkte auf. Für die Verwendung dieser Produkte ebenso wie anderer Gemüseprodukte gilt: Ist jedes Zuwenig ein Mangel? Auch wenn die tägliche Vitaminaufnahme nicht immer der empfohlenen Menge entspricht, bedeutet dies noch lange nicht, dass ein Vitaminmangel vorliegt, denn zwischen einer Vitaminunterversorgung und einem Vitaminmangel liegt eine grosse Spanne. Bei einer Vitaminunterversorgung liegt eine mengenmässige Unterschreitung der Referenzwerte für die tägliche Vitaminzufuhr vor. Dies bedeutet aber nicht, dass es bereits zu Vitaminmangelsymptomen kommen muss, da zum einen die Referenzwerte bereits einen gewissen «Sicherheitszuschlag» enthalten und zum anderen der Organismus über gewisse Adaptionsmechanismen verfügt, um eine unterschiedliche Zufuhr auszugleichen. Die Empfehlungen, die im Wochendurchschnitt erreicht werden sollen, sind somit für den gesunden Erwachsenen als Ziel- bzw. Orientierungsgrösse zu verstehen. Liegt dagegen eine chronisch unzureichende Vitaminversorgung vor, kommt es zu klinisch messbaren Störungen bzw. charakteristischen Mangelsymptomen. Dabei unterscheidet man je nach Schweregrad zwei Gruppen: die Hypovitaminosen mit leichten Mangelzuständen und die Avitaminosen, bei denen es sich um schwere Mangelzustände handelt. Ein Vitaminmangel erfolgt dabei immer in mehreren Stufen (s. Abb.). Um dies zu verdeutlichen, verwendet man gerne einen «Eisberg» als Metapher, da sich ein Mangel meistens zunächst nur in sehr unspezifischen Symptomen äussert. Zeigen sich dagegen klinische Symptome, liegt bereits ein bedeutender Vitaminmangel vor. (17, 55) 10 53 – 1/06 Vitamin-C-Gehalt verschiedener Apfelsorten Apfelsorte Berlepsch Jonagold Braeburn Boskoop Gala Golden Delicious Cox Orange Vitamin-C-Gehalt in mg/100 g Mittelwert Schwankungsbreite 27 11–38 26 23–28 24 19–30 14 6–17 13 7–19 12 9–15 12 9–13 Quelle: Kirchhoff A, 2004: S. 207 Zubereitungshinweise der Hersteller genau beachten, um die Produkte so schonend wie möglich zuzubereiten. (10, 61, 2, 11) Viel hilft viel? Der Früchte- und Gemüsekonsum liegt in der Schweiz laut Nutri-Trend-Studie (2000) weit unterhalb der Empfehlungen der Kampagne «5 am Tag». Nur rund 70% der Befragten essen täglich 1 Portion Salat bzw. Gemüse oder trinken ein Glas Gemüsesaft. Bei Früchten sieht die Bilanz sogar noch schlechter aus. Fast jeder Zweite (47%) verzehrt nicht mehr als einmal täglich eine Frucht oder trinkt ein Glas Fruchtsaft. Möglicherweise um «das schlechte Gewissen zu beruhigen» oder um einen vermeintlichen Mehrbedarf zu decken, greifen 47% der Schweizer gelegentlich zu Multivitaminpräparaten in niedriger oder normaler Dosierung. Diese Präparate in hoher Dosierung verwenden rund 17% «ab und zu». Doch ausser in bestimmten Situationen, wie z.B. während der Schwangerschaft, Stillzeit oder bei einseitigen Diäten bzw. wenn die Bedarfsdeckung nicht gesichert ist, ist der Bedarf an Vitaminen nicht erhöht, so dass die zusätzliche Einnahme entsprechender Präparate Vitaminmangel Die Spitze des Eisbergs Sichtbare Mangelerscheinungen Der versteckte Hauptteil des Problems Mangel mit unspezifischen Symptomen Funktionsparameter Biochemischer Mangel VersorgungsGeringe Nährstoffspeicher parameter Geringe Nährstoffzufuhr Quelle: Rösler D et al. 2003: S. 6 nicht notwendig ist. Dies gilt auch für Freizeitsportler, deren Energie- und teilweise auch Nährstoffbedarf je nach Sportart lediglich geringfügig erhöht ist. Eine zusätzliche Leistungssteigerung kann nach derzeitiger Datenlage bei einer ausreichenden Versorgung an Vitaminen mit diesen Präparaten nicht erzielt werden. Der zusätzliche Bedarf kann und sollte deshalb, ebenso wie bei anderen Personen, über eine ausgewogene und vielseitige Auswahl von Lebensmitteln erfolgen. (40, 49) Von diesem Bereich abzugrenzen sind Supplementierungen aufgrund von ärztlichen Anweisungen, wie z.B. im Rahmen der Krankheitsprävention und -therapie. Allerdings, so zeigt z.B. die sehr kontroverse Diskussion über mögliche Folgen einer hohen Vitamin-E-Supplementierung (21, 36, 39), sind diese in der Wissenschaft nicht immer ganz unbestritten, so dass auf diesem Gebiet weitere Forschungen notwendig sind und in der Zukunft sicherlich noch neue Ergebnisse und Erkenntnisse zur Wirkungsweise von Vitaminen erzielt werden. THEMA Kleine Menge – grosse Wirkung: die sekundären Pflanzenstoffe Mit dieser Ausgabe des Nutritio starten wir eine Serie über sekundäre Pflanzenstoffe: Welche Substanzen verbergen sich hinter den einzelnen Gruppen und welche Wirkungen sind nachgewiesen bzw. werden diskutiert? Neben einer allgemeinen Einführung in die Thematik widmet sich der folgende Beitrag einer ersten Gruppe, den Carotinoiden. Sekundäre Pflanzenstoffe im Überblick Vielfältiges Vorkommen Die sekundären Pflanzenstoffe (SPS) sind seit rund 100 Jahren bekannt. Das wissenschaftliche Interesse galt ursprünglich primär den gesundheitsschädlichen Wirkungen dieser Substanzen, wie z.B. des Solanins in der Kartoffel oder der Blausäure in Mandeln. In den letzten 20 Jahren widmen sich die Forschungsarbeiten aber zunehmend ihren protektiven bzw. gesundheitsfördernden Eigenschaften. Dennoch gibt es derzeit für die geschätzten 60000 – 100000 Substanzen keine einheitliche Definition, da sich die Struktur der einzelnen Verbindungen sowie deren biologische Wirkungen beim Menschen und bei Tieren stark unterscheiden können. Allen SPS gemeinsam ist, dass sie im sekundären Stoffwechsel bestimmter Pflanzen in meist Auf der Basis ihrer chemischen Struktur und funktionellen Eigenschaften unterscheidet man verschiedene Gruppen von SPS (s. Tab. unten). Diese Einteilung deckt aber nicht alle als SPS bezeichneten Inhaltsstoffe ab, da sich einige, wie z.B. die Phytinsäure, hier nicht einordnen lassen. Allgemeine Daten zu ihrem Vorkommen in Nährwerttabellen u. Ä. sind kritisch zu bewerten, da der Gehalt in Pflanzen von einer Reihe von Parametern, wie z.B. genetischen Faktoren, Anbau- und Wachstumsbedingungen, abhängig ist. Dementsprechend existieren derzeit keine genauen Angaben für die Zufuhr beim Menschen. Man geht aber bei einer Mischkost von einer täglichen Zufuhr von rund 1–2 g aus. Ausschlaggebend sind dabei – Sekundäre Pflanzenstoffe: Einteilung und Vorkommen Gruppe Carotinoide Phytosterine Saponine Polyphenole: – Phenolsäuren Anzahl unterschiedlicher Strukturen > 700 > 100 Nicht bekannt Vorkommen Nicht bekannt – Grünkohl, Weizenvollkorn, Radieschen, Weisskohl, Kaffee – Gelbe, rote, blaue Früchte- und Gemüsearten, Tee – Sojabohnen, -produkte, Leinsamen, Roggen, Weizenkleie Hülsenfrüchte, Sojabohnen, Weizen, Kartoffeln Kohlarten, Rettich, Kresse, Senf Knoblauch, Zwiebeln, Lauch Zitrusfrüchte, Kräuter, Gewürze – Flavonoide – Phytoöstrogene > 6500 > 870 Protease-Inhibitoren Glucosinolate Sulfide Monoterpene Nicht bekannt > 120 Nicht bekannt Nicht bekannt Rote und gelbe Früchte und Gemüse Nüsse, Pflanzensamen und -öle, Hülsenfrüchte Kichererbsen, Sojabohnen, grüne Bohnen 1: Durchschnittliche tägliche Zufuhr bei einer gemischten Kost ohne Supplemente geringen Mengen gebildet werden, keine Energie liefern, derzeit für den Menschen als nicht essentiell gelten, aber in der Regel pharmakologische Wirkungen ausüben. Der Pflanze dienen sie beispielsweise als Abwehrstoff gegen Schädlinge und Krankheiten, als Wachstumsregulator und als Farb-, Lockoder Duftstoffe. Tägliche Zufuhr1 in mg/d 5–6 170–440 < 15 Bioverfügbarkeit der SPS in nativen Verbindungen Hoch (> 15%) Carotinoide1 Glucosinolate Flavonoide2 Phytoöstrogene Monoterpene Sulfide Mittel (3–15%) Phytosterine Phenolsäure 1: Aus erhitzten Lebensmitteln 2: Ohne Anthozcyane und Flavone 3: Aus nicht erhitzten Lebensmitteln Niedrig (< 3%) Carotinoide3 Saponine Anthocyane Flavone Quelle: Watzl/Rechkemmer, 2004, S. 327 200–300 50–100 <5 – < 50 Nicht bekannt <2 Quelle: Watzl/Rechkemmer, 2004; DGE, 2004; Hofmann, 2005; Watzl/Leitzmann, 2005 vergleichbar den Vitaminen – die Lagerung und Verarbeitung der Pflanzen sowie die Zubereitung, da einige SPS temperaturempfindlich und / oder wasserlöslich sind. Darüber hinaus weisen die einzelnen SPS ganz unterschiedliche Bioverfügbarkeiten (s. Tab.) auf. Gesundheitliche Wirkungen Den SPS werden eine ganze Reihe von gesundheitsfördernden Wirkungen zugeschrieben (s. Tab. S. 12). Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Evidenz vieler Wirkungen primär auf den Ergebnissen epidemiologischer und tierexperimenteller Studien beruht. Ferner existieren bisher keine Studien, die für einen einzelnen SPS in isolierter Form eine besondere protektive Wirkung belegt. Wahrscheinlich ist eher, dass diese Substanzen in ihrer Vielfalt, also kumulativ und synergetisch, gesundheitsfördernde Wirkungen für den Menschen entfalten. (42, 23, 66, 27, 67) 53 – 1/06 11 SERIE TEIL 1: CAROTINOIDE Die Carotinoide: bunt und gesund Vorkommen, Arten, Bioverfügbarkeit Die Carotinoide sorgen in Gemüse und Früchten für die orange Farbe, wobei der Gehalt in Gemüse rund 10-mal höher ist als in Früchten. Ihre chemische Struktur bildet die Grundlage zur Unterteilung in die sauerstofffreien (z.B. α-Carotin, β-Carotin, Lykopin) und sauerstoffhaltigen bzw. oxidierten (Xanthophylle) Carotinoide. Diese beiden Formen unterscheiden sich wesentlich in ihrer Hitzestabilität. Während z.B. β-Carotin und Lykopin sehr hitzestabil sind (8–10% Verlust beim Erwärmen), treten bei den Xanthophyllen Verluste von 60 –100% beim Kochen auf. Von den rund 700 bekannten Carotinoiden kann der Mensch 40 –50 resorbieren, allerdings sind momentan im Blut nur rund 14 Formen nachweisbar. Für ihre Bioverfügbarkeit, die zwischen 50% und 70% liegt, sind neben der Anwesenheit von Fett die Art der Zubereitung, die mechanische Zerkleinerung, der pH-Wert im Magen und die bereits vorhandene Konzentration in den Darmzellen bzw. im Plasma relevant. So kann beispielsweise das Lykopin aus verarbeiteten Tomaten, z.B. in Form von Tomatensaft, deutlich besser resorbiert werden als aus rohen. Dies gilt auch für isolierte Carotinoide im Vergleich zu jenen aus Lebensmitteln. Negativ auf die Verwertung wirken sich Fettabsorptionsstörungen, ein hoher Ballaststoffgehalt sowie eine wechselseitige Beeinflussung der einzelnen Carotinoidarten aus. (52, 65, 28, 56, 12, 67) Gesundheitsfördernde Wirkungen Die Rolle von rund 50 Carotinoiden als Vorstufe von Vitamin A ist seit Jahren bewiesen. Der Körper kann z.B. aus einem Molekül β-Carotin zwei Moleküle Vitamin A herstellen. Weitere, zum Teil nur für ganz spezielle Carotinoide geltende protektive Wirkungen sind bekannt oder in der Diskussion: A. Antikanzerogene Wirkung Zahlreiche epidemiologische Studien ergaben eine inverse Beziehung zwischen der Aufnahme von Carotinoiden bzw. der Serumkonzentration von Carotinoiden und der Häufigkeit verschiedener Krebserkrankungen (67). Besonders zeigen sich diese möglichen Schutzwirkungen für die Häufigkeit von Lungen- 12 53 – 1/06 krebs in Bezug auf die Zufuhr von Lykopin, Lutein und β-Carotin sowie für das Auftreten von Prostatakrebs in Zusammenhang mit Lykopin (41, 15, 28, 67). Als mögliche Wirkungsmechanismen gelten die Einflussnahme der Carotinoide auf die Initiationsphase (Hemmung von Phase-I-Enzymen) und die Promotionsphase (u.a. Beeinflussung der Zellvermehrung und Zelldifferenzierung) der Kanzerogenese (65, 67). Demgegenüber dokumentierte eine Interventionsstudie eine krebsfördernde Wirkung bei bestimmten Bevölkerungsgruppen (z.B. Rauchern, die regelmässig Alkohol konsumieren) nach einer längerer Einnahme von β-Carotin-Supplementen (65, 43, 66). B. Antioxidative Wirkung Besonders Lykopin, β-Carotin und β-Cryptoxanthin zeigen in zahlreichen Studien starke antioxidative Wirkungen. Teilweise bezeichnet man sie sogar als die wirksamsten natürlich vorkommenden «Quencher» (Auslöscher) von Singulettsauerstoff (hoch aktiver zellschädigender Sauerstoff ). Diese Funktion in Kombination mit weiteren antioxidativen Effekten dient u.a. als Schutz der Erbsubstanz sowie der Membranlipide vor oxidativen Schäden, vor einer Maculadegeneration und einer Kataraktbildung. Mögliche protektive Wirkungen auf die Entstehung von koronaren Herzerkrankungen wurden ebenfalls beschrieben. (65, 56, 46, 57, 66) Sekundäre Pflanzenstoffe und ihre Wirkungen Sekundäre Pflanzenstoffe Carotinoide Phytosterine Saponine Glucosinolate Polyphenole Protease-Inhibitoren Monoterpene Phytoöstrogene Hinweise für folgende Wirkungen A B C D E F G H I J X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X Sekundäre Pflanzenstoffe Sulfide Phytinsäure Hinweise für folgende Wirkungen A B C D E F G H I J X X X X X X X X X X X X X A = antikanzerogen B = antimikrobiell C = antioxidativ D = antithrombotisch E = immunmodulierend F = entzündungshemmend G = blutdruckbeeinflussend H = cholesterolsenkend I = blutglucosebeeinflussend J = verdauungsfördernd Quelle: Watzl/Leitzmann, 2005, S. 23 Strukturformel α-Carotin Strukturformel β-Carotin C. Immunmodulierende Wirkung Carotinoidgehalt von Früchten und unerhitzten Gemüsen (in µg/100 g) Lebensmittel β-Carotin α-Carotin Lyko- Lutein und pin Zeaxanthin – Aprikose 3500 – 5 Nektarine 103 – – – 39 20 – 14 14 Orange 230 1 4100 1130 – 3362 – Broccoli 700 1 – 1900 Grünkohl Wassermelone Rote Grapefr. 4700 – – 21900 Erbse 350 16 – 1700 Karotte 7900 3600 – 260 Tomate 520 – 3100 100 Quelle: Watzl/Leitzmann, 2005: 27 Tierversuche ebenso wie humane Interventionsstudien konnten die stimulierende Wirkung der Carotinoide auf das Immunsystem belegen. Abhängig war dies aber vom Versorgungszustand der Probanden. Ob diese Effekte für alle Carotinoide gelten oder nur für spezielle Vertreter ebenso wie der genaue Wirkungsmechanismus ist noch nicht geklärt. (56, 24, 66) Lykopin die LDL-Konzentration signifikant verringert. (56, 67) Toxizität Lykopin und β-Carotin hemmen in vitro und im Tierversuch die Cholesterolsynthese. Eine Humanstudie konnte ferner belegen, dass Derzeit liegen aus Humanstudien keine Hinweise für irreversible Schäden durch die Aufnahme hoher Mengen an Carotinoiden aus Lebensmitteln vor. Gelegentliche Gelbverfärbungen der Haut oder auch Beeinträchtigungen der Leberfunktionen waren nach Reduzierung der Aufnahme reversibel. Dies gilt allerdings nicht für die bereits oben dargestellte Aufnahme von β-Carotin in Form eines Supplements bei Rauchern. (65) 24. van der Horst-Grast JM Plasma carotenoid concentration in relation to acute respiratory infections in elderly people. British Journal of Nutrition. 2004; 92 (1): 113 – 118 25. Hofmann L. Vitamin A. ernährungimfokus. 2001; 1 (2): 46–49 26. Hofmann L. Vitamin D. ernährungimfokus. 2001; 1 (4): 103 – 106 27. Hofmann L. Sekundäre Pflanzenstoffe – ein Überblick. ernährungimfokus. 2005; 5 (10): 307 – 311 28. Hoppe PP et al. Synthetic and tomato-based lycopene have identical biovailability in humans. Eur J Nutr. 2003; 42 (5): 272 – 278 29. 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Im ersten Kapitel erfolgt ein Überblick über den aktuellen Lebensmittel- und Nährstoffverbrauch anhand von Verbrauchszahlen. Auffallend sind im Vergleich zu den letzten zehn Jahren ein rückläufiger Konsum von Milch, Fleisch und Früchten sowie ein steigender Verzehr von Käse und Zucker. Im Bereich der Nährstoffe ergab eine Studie über die Mineralstoff- und Flüssigkeitszufuhr über Getränke, dass diese einen wesentlichen Beitrag zur Versorgung mit Calcium und Magnesium leisten können. Als Hauptquellen dienen dabei Mineralwasser und Kaffee. Das zweite Kapitel beleuchtet den Ernährungszustand und die Ernährungsgewohnheiten verschiedener Bevölkerungsgruppen. So ergab die schweizerische Gesundheitsbefragung, dass rund 37% der Erwachsenen adipös oder übergewichtig sind – Tendenz steigend, besonders auch bei Kindern und Jugendlichen. Gesamtschweizerische Studien (Gesundheitsbefragung, Nutri-Trend-Studie) belegen zudem, dass das Ernährungsverhalten eher auf geschlechtsspezifische bzw. soziodemographische Aspekte zurückzuführen ist als auf regionale Unterschiede. Positiv zu vermerken ist die steigende Stilldauer in den letzten Jahren. Ein Grund wird in der vermehrten Stillförderung gesehen. 14 53 – 1/06 Kapitel drei widmet sich den Sicherheitsaspekten von Lebensmitteln sowie den aktuellen Entwicklungen auf diesem Gebiet. Themen sind u.a. die Prinzipien der Risikobewertung, Rückstände von Umweltkontaminanten in Lebensmitteln, Antibiotika und Resistenzbildung sowie gentechnisch veränderte Lebensmittel. Entgegen der in der Öffentlichkeit geäusserten Meinung konnte eine Abnahme bei den Rückstandsmengen in Lebensmitteln festgestellt werden. Die Gründe liegen neben einem gezielteren bzw. geringeren Einsatz von Pestiziden in der Anwendung von neuen Wirkstoffen, die bereits in deutlich kleineren Mengen wirkungsvoll sind. Mineralstoffen bei Getränken bzw. Fruchtsäften, Frühstückscerealien sowie Milch- und Milchprodukten. Den Wissensstand über die Risikofaktoren ernährungsabhängiger Erkrankungen gibt Kapitel vier wider. In diesem Zusammenhang geht es insbesondere um Adipositas, HerzKreislauf-Erkrankungen, Essstörungen bei Jugendlichen, Krebs, Alkoholkonsum, Osteoporose und Diabetes. Aber auch die genetische Prädisposition für ernährungsassoziierte Erkrankungen und dabei besonders die neuen Möglichkeiten der Diagnostik (Nutrigenomics, Nutrigenetics) im Bereich der Genetik sind Gegenstand dieses Kapitels. Das achte Kapitel fasst abschliessend noch einmal die Ergebnisse des Ernährungsberichtes zusammen und zeigt dessen Konsequenzen auf. Zudem werden konkrete Impulse und Forderungen vor allem an die Adresse der politischen Akteure formuliert. Das fünfte Kapitel befasst sich mit neueren Ernährungsformen und Konzepten. Dargestellt werden dabei verschiedene in der Nahrung vorkommende Faktoren (z.B. Nahrungsfasern, sekundäre Pflanzenstoffe) oder ihnen zugesetzte Stoffe, denen man gesundheitsfördernde Effekte zuschreibt. Aber auch die steigende Anzahl angereicherter Lebensmittel in der Schweiz ist ein Thema. So stieg beispielsweise die Zahl dieser Produkte in den Jahren 2000–2002 um rund 30%. Am häufigsten erfolgt die Anreicherung mit Vitaminen und Die Ernährungsausbildung in der Schweiz ist Gegenstand des sechsten Kapitels. Nicht nur in der Einleitung zu diesem Kapitel, sondern auch in den einzelnen Beiträgen finden sich Plädoyers für eine vermehrte Ausbildung von Ernährungsfachleuten bzw. die Verbesserung der Grundausbildung aller Ärzte im Bereich der Ernährung. Im siebten Kapitel werden der Stand und die Beurteilung der Ernährungsprävention anhand der laufenden Kampagnen und Aktionen beschrieben. Fortschritte sind bei der Bildung von Netzwerken zu beobachten, indem beispielsweise eine engere Zusammenarbeit der nationalen Kampagnen «Suisse Balance», «action d» und «5 am Tag» erfolgte und verstärkt Synergien genutzt werden. Neben diesen Aktionen werden in einzelnen Abschnitten u.a. der Aktionsplan Umwelt und Gesundheit, die Rolle der Konsumentenorganisationen bei der Ernährungsaufklärung und eine Bestandsaufnahme des Projektes «Fast Food & Gesundheit» vorgestellt. Erhältlich ist der rund 1070 Seiten umfassende Ernährungsbericht in Buchform oder auf CD-ROM. Dazu erschienen sind eine populärwissenschaftliche Fassung sowie ein Faltblatt mit Tipps für den Alltag. Hinweise zur Bestellung finden sich unter www.ernaehrungsbericht.ch. Europäische Obergrenzen für Vitamine und Mineralstoffe Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (European Food Safety Authority – EFSA) hat für 16 Vitamine und Mineralstoffe «Tolerable Upper Intake Levels» (UL) festgelegt. Bei diesen Werten handelt es sich nicht um Höchstmengen für Lebensmittel, sondern um Obergrenzen, die auch bei einer lebenslangen, täglichen Aufnahme dieser Vitamine und Mineralstoffe über herkömmliche Lebensmittel, angereicherte Produkte und Vitaminsowie Mineralstoffpräparate keine Gesundheitsrisiken in sich bergen. Nachzulesen ist Vitamine/Mineralstoffe mit UL das Gutachten zu diesen einzelnen Werten unter www.efsa.eu.int/index_de.html in der Rubrik Wissenschaft beim Gremium NDA. Quelle aid PresseInfo 2006; 5: 3–5 Nährstoffe ohne UL Vitamine UL Mineralstoffe UL Nährstoffe/Mineralstoffe Bewertung Vitamin A 3 mg RE Calcium 2500 mg Biotin, Vitamin B1, Vitamin B2 Vitamin D 0,05 mg Magnesium1 Ohne nachteilige Effekte bei hohen Zufuhrmengen Vitamin E 300 mg Fluor 10 mg Jod Chrom (1 mg), Vitamin K (10 mg), Vitamin B12 (1–5 mg), Zinn (6 mg) Unzureichende Datenbasis, bei den ermittelten Mengen konnten jedoch keine nachteiligen Wirkungen festgestellt werden Vanadium, Pantothensäure (bei Dosierungen im Grammbereich) Unzureichende Datenbasis, nachteilige Effekte möglich Mangan, β-Carotin, Vitamin C, Silizium, Eisen, Phosphor, Natrium, Chlorid, Kalium, Nickel Nachteilige Wirkung ermittelt, allerdings fehlen Studien mit Dosis-WirkungBeziehungen Niacin: Nicotinsäure Nicotinamid 900 mg Vitamin B6 25 mg Folsäure 1 mg 250 mg 7 mg 0,6 mg Kupfer 5 mg Molybdän 0,6 mg Selen2 0,3 mg Zink 25 mg Bor 10 mg 1: Gilt für fertig gelöste Magnesiumsalze in Nahrungsergänzungsmitteln, Wasser und angereicherten Lebensmitteln 2: Gilt für Selenate, Selenite und Selen aus Lebensmitteln Auf den Spuren der Ernährung – das Nutri-Spiel Was isst der Schweizer am liebsten zum Frühstück? Welche Inhaltsstoffe in der Schokolade machen glücklich? Was ist Osteoporose? Finden Sie die richten Antworten heraus und lernen Sie noch einiges dazu, wenn Sie es nicht schon wissen. Dieses Spiel beinhaltet 150 Fragen rund um das Thema Ernährung, Gesundheit und Prävention, Ernährungsgewohnheiten, aber auch Lebensmittel und deren Inhaltsstoffe. Zu jeder Frage gibt es 4 mögliche Antworten, bei denen eine, aber auch mehrere richtig sein kann/können. Mit diesem Spiel kann man spielerisch viel Interessantes zu den Themen lernen. Die Fragen sind von einfach bis kniffelig, gewisse Vorkenntnisse zu den Themen sind jedoch von Vorteil. Die überarbeitete zweisprachige Version ist in einer stabilen wiederverschliessbaren Box und enthält Früchte- und Gemüsespielfiguren. Dazu gibt es eine Broschüre zur ausgewogenen Ernährung, die Ernährungspyramide und eine BMI-Scheibe zur Bestimmung des BMIs (Body Mass Index). Dieses Spiel können Sie für nur CHF 15.– bestellen unter: Nestlé Suisse S.A. Service Nutrition Postfach 352 1800 Vevey Oder auf www.nestle-nutrition.ch unter Konsumentendienst/Broschüren. 53 – 1/06 15 NESTLÉ SCHWEIZ Die Frische aus der Kälte Frisches Gemüse ist gesund. Ernährungswissenschaftler empfehlen mindestens drei Portionen pro Tag. Am besten zwei davon in gedünsteter Form und eine als Rohkost, z.B. in Form eines kleinen Salates. Gemüse liefert eine Vielfalt an wichtigen Inhaltsstoffen wie z.B. Nahrungsfasern, Vitaminen, Mineralien, Spurenelementen und sekundären Pflanzenstoffen. Nicht immer hat man die Möglichkeit, frisches Gemüse zu kaufen oder sofort zu verarbeiten. Eine gute Alternative dazu sind schonend tief- gekühlte Gemüsesorten von Findus. Findus verwendet nur ausgewählte Gemüsesorten, die direkt nach der Ernte im Anbauland schonend tiefgekühlt werden. Auf diese Weise bleiben die Vitamine und weiteren Nährstoffe weitestgehend erhalten. Der Abwechslung sind mit Findus keine Grenzen gesetzt. Es gibt viele verschiedene Gemüsesorten, zum Teil bereits fix und fertig gewürzt. Egal ob Single oder Grossfamilie, das Gemüse ist leicht zu portionieren, je nach Bedarf. La Fina Balance: neue Wellness-Pizza im Tiefkühlrayon Sveltesse für ein besseres Lebensgefühl: 0% Verzicht bei 100% Genuss Buitoni hat zwei neue Pizzen kreiert, die durch die ausgewählte Kombination von Zutaten einen wertvollen Beitrag zu einer ausgewogenen Ernährung leisten. Der Sommer kommt allmählich und die Temperaturen steigen stetig an. Wie erfrischend ist da doch eine leichte, fruchtige Glace oder ein Sorbet, das auf der Zunge zerschmilzt und für Erfrischung sorgt. Besser noch, wenn es sich dabei um eine leichte Glace handelt, bei der man nicht einmal ein schlechtes Gewissen haben muss. Für den Pizzateig wird schonend gemahlenes Dinkelmehl verwendet. Dinkel ist der König des Getreides. Es ist ein vitamin- und eiweissreiches Getreide mit einem hohen Gehalt an Nahrungsfasern, die für eine lang anhaltende Sättigung und Energie sorgen. Eine Pizza deckt bereits ein Drittel der empfohlenen Nahrungsfasern am Tag (10 g). Die Balance-Pizzen enthalten 30% weniger Fett und Energie im Vergleich zu herkömmlichen Pizzen. Eine Pizza enthält 163–166 kcal/100 g bei gerade mal 3–4% Fett. Durch den reichhaltigen Belag mit Gemüse, Mungobohnen-Sprossen, magerem Pouletbrustfilet oder Spargel sind die beiden Pizzen ein leckeres Geschmacksvergnügen, bei dem man auf nichts verzichten muss. 16 53 – 1/06 Die Sveltesse-Linie steht für leichten Genuss ohne geschmackliche Einbusse. Dank der modernen und verbesserten Technologie ist es möglich, fettarme Glace-Produkte zu produzieren, die trotzdem cremig sind und vollen Geschmack haben. Erhältlich sind die Sveltesse-Glacen im Becher in zwei fruchtigen Geschmacksrichtungen mit max. 2% und einer CappuccinoGeschmacksrichtung mit max. 4% Fett. In diesem Jahr kamen zwei neue SveltesseLutscher mit Zitronen- oder Himbeerstückchen und Sorbetüberzug mit gerade mal 0,1% Fett auf den Markt. Bei gerade mal 94 kcal pro Lutscher eine leichte, fruchtige Erfrischung für zwischendurch und auch als Dessert.