kommen gehen bleiben - Evangelische Emmaus

Transcrição

kommen gehen bleiben - Evangelische Emmaus
Gemeindebrief der evangelischen emmausgemeinde eppstein
Bremthal ehlhalten niederjosbach
sommer 2012
kommen
gehen
bleiben
3
Musik in Emmaus
Valentin Blomer kommt am 16. September!
Eigentlich ist das schon Information genug, um
bei all denjenigen, die Valentin Blomer kennen,
große Vorfreude auszulösen. Wer noch kein
Konzert mit ihm erlebt hat, möge einen Blick
auf das Programm werfen!
Foto Ulrich Häfner
Joseph Haydn, Sonate C-Dur, Hob XVI:50
Franz Schubert, Impromptu B-Dur op.142/3
Franz Liszt, Sonate h-moll
Sonntag, 16. September, 19.30 Uhr
im Gemeindezentrum Emmaus
DL
I n h a lt
3 Geistliches Wort
5 Ad Gloriam Dei –
Eine 25-jährige Erfolgsgeschichte
7 Stabwechsel
8 Jetzt geht sie
10 Kirche 2040
12 Ein Schauspieler „in echt“
13 Bei Gästen zu Gast
14 Klang-Glück
16 Förderverein Ev. Gemeindezentrum
Emmaus Bremthal e.V.:
„Hausaufgaben“
Putzfestival in Emmaus
17 Kichererbsen-Allerlei
18 Emmaus im Film
Benehmen ist Glücksache?
19 Fahrt nach Weilburg
20 Stiftung Ev. Emmausgemeinde Eppstein:
Käse trifft Wein III
22 Zusammenfinden
23 Aus den Kirchenbüchern
Gottesdienst an Christi Himmelfahrt
24 Pinnwand
Impressum:
Verantwortlich i. S. d. P.:
Kirchenvorstand der Ev. Emmausmeinde Eppstein
Redaktion: Dorothea Lindenberg, Pfr. Moritz Mittag,
Marianne Tovar-Tremel, Ute Udluft
Layout: Dorothea Lindenberg, Alena Klug, Viviane Harder
Titelfoto: © Jörg Engel - Fotolia.com
Unterzeichnete Artikel geben die Ansicht des
Verfassers wieder, die nicht mit der Meinung
der Redaktion übereinstimmen muss.
Auflage: 3.200, Erscheinen: 3 - 4 x jährlich
Unser Titelbild zeigt eine alltägliche Szenerie.
Ein Gebäude mit viel Publikumsverkehr. Vielleicht ein Bahnhof oder ein Flughafen. Leute
eilen herein, andere verlassen den Raum. Einer
steht ein wenig außerhalb all des Treibens. Er
ist in etwas vertieft. Ein Buch? Ein Fahrplan?
Seine Haltung verrät, er ist weder gerade gekommen, noch gerade im Gehen. Er steht da.
Dem Bild verschafft das Ruhe. Ein Gegenwicht
zum Gedrängel an der Tür.
Dem Dreiklang von „Kommen – Gehen – Bleiben“ begegnen wir überall. In den nächsten
Wochen geben sich die Urlauber die Klinke in
die Hand. Beim Bettenwechsel heißt es für die
einen Abschied nehmen, während die andern
frohgemut die Urlaubstage vor sich haben.
Auf dem Weg dorthin haben sie so manchen
Stau ausgestanden. Gelegentlich konnte der
Eindruck entstehen, die Zeit stehe still. Aber
dann geht alles ganz schnell. Die einen kommen, die andern gehen. Da pressiert’s. Die
Stunden verfliegen wie Minuten. Das wird den
Gastgebern auch so vorkommen, wenn sie die
Zimmer aufräumen und für die nächsten Gäste
vorbereiten. Kurze Zeit darauf haben sich alle
wieder eingerichtet. Die Rückreisenden stehen
vielleicht wieder im Stau, und die, die kamen,
haben sich mit ihren Gastgebern eingerichtet.
Gerade haben die Abiturienten die letzten
mündlichen Prüfungen absolviert. Die Noten
sind im Kasten, der Notendurchschnitt steht
fest. Die Anspannung der Prüfungssituation
macht sich in allerlei Schabernack und vielen
Festen und Feiern Luft. Die Abgänger sind
noch nicht draußen und schon nicht mehr drin.
Sie sind dazwischen. Was jahrelang galt und
den Alltag definierte, ist vorbei. Die Selbstverständlichkeit, mit der man die vertrauten Gesichter und Abläufe registrierte, beginnt fraglich zu werden. In einigen Fällen steht schon
fest, das war’s. Wir werden uns wohl kaum
mehr begegnen. Andere wollen gar nicht mehr
voneinander lassen. Manch Lehrer sieht die
jungen Leute in einer Mischung von Wehmut
und Zufriedenheit ziehen. Die nächsten Klassen warten schon. Die Stunden sind gezählt.
Und wieder ist diese Beschleunigung zu spüren,
die immer da ist, wenn die Zeit knapp zu werden scheint.
Auch im Leben einer Gemeinde machen wir
solche Erfahrungen. Ein Jahr der Konfirmanden
ist schnell vorüber, auch wenn es zwischendurch Längen und Langeweile gegeben haben
mag. Dort, wo Zäsuren anstehen, vielleicht
schon geraume Zeit auf dem Plan, kommen die
Dinge schließlich in drängende Bewegung. Aus
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Ad Gloriam Dei
Eine 25-jährige Erfolgsgeschichte
Monaten werden Tage und schließlich Stunden
und Minuten.
Offenbar unterliegen Passagen einer gewissen
Beschleunigung – tatsächlich und so empfunden. In dem Moment, in dem uns klar wird,
dass auch unser Leben eine Passage ist – „wir
sind nur Gast auf Erden“ [Georg Thurmair,
1909-1984] – gewinnt es unaufhaltsam an
Fahrt. Wir machen eine Erfahrung, die wir aus
der Beobachtung einer Sanduhr kennen. Zunächst sieht es aus, als bedeute es nichts, dass
der Sand unaufhörlich rieselt. Aber ab einem
bestimmten Punkt verliert das Geschehen
seine unscheinbare Beiläufigkeit. Alles gerät
in Fluß und das mit scheinbar zunehmender
Geschwindigkeit. Der Verstand sagt uns, dass
auch jetzt nicht mehr Sand durch die kleine
Öffnung rieselt, unsere Wahrnehmung widerspricht.
In den vielzitierten Versen aus dem dritten
Kapitel des Predigers heißt es: „Ein jegliches
hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem
Himmel hat seine Stunde“[3,1]. Was ist damit
gemeint? Dass geboren werden und sterben,
pflanzen und ausreißen, töten und heilen nun
mal zum Leben gehören? Dass das eine so gut
ist wie das andere? Dass dies und das sein
darf?
Der Prediger setzt einen anderen Akzent. Er
stellt diesem Kommen und Gehen ein Bleiben
gegenüber. Das ist – einzig – nicht einer Begrenzung unterworfen, wie sie beispielsweise
das Pflanzen durch das Ausreißen erfährt. „Ich
merkte, dass alles, was Gott tut, das besteht
für ewig“ [Pred 3,14].
Es ist alte Weisheit, auf Gott zu sehen, um
Ruhe zu finden angesichts der Beschleunigungen unseres Lebens, die uns gelegentlich überfordern und Angst machen. Und es ist gute
Übung, sich selber Gott zu überlassen als sein
Werkzeug, als seine Hand und sein Fuß. Darin
ist unser Kommen und Gehen aufgehoben. So
können wir bleiben und mitsingen:
Diesem Anfang wohnte kein Zauber inne: ein
Hauch von Tristesse und Einfallslosigkeit lag
über dem Ordinationsgottesdienst in der Talkirche am 16. August 1987. Immerhin sollte
der junge Vikar Moritz Mittag in das – meinem Verständnis nach – wichtigste Amt der
evangelischen Kirche, nämlich das Amt eines
Gemeindepfarrers eingeführt werden.
Sing, bet und geh auf Gottes Wegen,
verricht das Deine nur getreu
und trau des Himmels reichem Segen,
so wird er bei dir werden neu.
Denn welcher seine Zuversicht
auf Gott setzt, den verlässt er nicht.
Nun hatten wir also ein Pfarrerehepaar und
einen Pfarrer für die evangelische Gemeinde
in Eppstein: nur – wo war die Gemeinde außerhalb von Eppstein und Vockenhausen, also
in Bremthal, Ehlhalten und Niederjosbach zu
finden? Natürlich lebten dort auch evangelische Christen, aber es gab keine organisierte
Gemeinschaft oder gar Gemeinde.
Georg Neumark (1621-1681):
Wer nur den lieben Gott lässt walten
Nach der Ordination am 16. August 1987 vor der Eppsteiner Talkirche: von
links der damalige Dekan Klaus Spory, Propst Heinz Bergner, Moritz Mittag,
der neue Eppsteiner Pfarrer Friedhelm Schneider und Pfarrer Friedrich Wilhelm
Petri aus der Gemeinde Dexheim/ Schwabsburg, wo Mittag seine ersten Kindergottesdienste gehalten hatte.
es begann mit den Besuchen bei den Konfirmandeneltern (in einem solchen Gespräch hat
er übrigens meine Familie und mich »eingefangen«).
In meiner kleinen Laudatio für unseren Pfarrer
Moritz Mittag möchte ich nicht auf die vielen
baulichen Maßnahmen wie den Gemeindehausbau und dessen Ausgestaltung eingehen, In der Fortsetzung: Aufbau von Jugendgruppen,
die zu Eigenverantwortung und Engagement
sondern auf die Sisyphusarbeit, die zu leisten
war, um in vielen zeitaufwändigen persönli- angehalten wurden, z.B. in der Gestaltung und
Nutzung des Jugendraumes; Fortbildungen für
chen Begegnungen Menschen anzusprechen
Jugendliche
– mit unterschiedlichen Themen
und zu einer Gemeinde zu formen, die dann
den Bau eines Gemeindehauses notwendig – in Josefstal; Fürsorge für ältere Menschen
über Brückentreff und Brückentafel. Pfarrer
machte.
Mittag als Reiseveranstalter mit hervorragend
In den ihm noch vollkommen fremden Orten
organisierten Fahrten, z.B. nach Griechenland,
Bremthal, Ehlhalten und Niederjosbach suchte
Sizilien, Oberitalien; als Organisator jährlicher
Pfarrer Mittag nach Menschen, die zwar prinzi- Fahrten mit Jugendlichen im Rahmen der Sompiell der evangelischen Kirche angehörten, die
merfreizeit, mit Unterbringung in bisweilen geaber motiviert werden mussten, um Aufgaben
wöhnungsbedürftigen Unterkünften.
in der Gemeinde zu übernehmen.
Kulturelles – Gesprächskreise, Konzerte – und
In ganz unterschielichen Funktionen, aber im- Kulinarisches – Kochkurse, Weinfahrten – wurmer mit begeisternden Ideen war und ist er de und wird der Gemeinde angeboten und mit
unermüdlich als »Menschenfinder« unterwegs: großer Freude akzeptiert.
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Bilder von oben nach unten:
Spatenstich 1995
Taufgottesdienst Pfingsten 2011
Schritte im Leben in Wiesbaden, 2011
Sommerfreizeit In Umbrien, 2011
Foto Ulrich Häfner
Foto Ulrich Häfner
Nach der Trennung der Pfarrbezirke im Jahr
2001 hat Moritz Mittag die aus dem Pfarrbezirk II entstandene Emmausgemeinde zukunftsorientiert geführt. Mit der Stiftung Ev. Emmausgemeinde soll seit 2005 der abnehmenden
finanziellen Zuwendung durch die Landeskirche Rechnung getragen werden, um notfalls
auch wirtschaftlich unabhängig die Gemeindearbeit weiter leisten zu können.
Wie kraftvoll hält er die inhaltsreichen Predigten und wie sensibel und zugewandt reagiert
er auf die Nöte des Einzelnen. Eine außerordentlich hohe Zahl von Gottesdienstbesuchern
zeigt, dass die Arbeit unseres Pfarrers, die nicht
in 8 Std./Tag zu leisten ist, im Sinne des »ad
gloriam dei« erfolgreich war und ist. Was mit
Tristesse begann, ist ein sinnvolles und sinnstiftendes, nunmehr 25-jähriges Berufsleben
geworden.
Wir sind dankbar und glücklich, dass Moritz
Mittag unser Pfarrer über die lange Zeit geblieben ist und manch anderem verlockenden Arbeitsangebot der Kirche eine Absage erteilt hat.
Aus dieser Dankbarkeit heraus möchten wir am
26. August 2012 einen Festgottesdienst feiern,
zu dem die Gemeinde hiermit herzlich eingeladen ist.
Für nähere Informationen rund um das Ordinationsjubiläum – tatkräftige und finanzielle Unterstützung einschließend – stehen Ihnen
Dorothea Lindenberg (Tel. 5881575),
Inge Reif (Tel. 32519) sowie
Ute Udluft (Tel. 500115) zur Verfügung.
D r . F riedhelm F ischer
Stab-Wechsel
Es gibt Momente, die sind sogar für diese Gemeinde neu: Marianne Tovar-Tremel verlässt
das Gemeindebüro und geht in Ruhestand!
Mittendrin im Gemeindeleben, sozusagen von
innen heraus arbeitet sie. Um diese sehr zentrale Stelle zu besetzen, sprach mich Pfarrer Mittag im vergangenen Jahr an und bat um einen
Gesprächstermin. Ich konnte mir nicht vorstellen, worum es ging und war dann umso mehr
überrascht, als er mir diese Stelle anbot. Was
folgte, war große Freude! Ich sagte sofort zu.
Nach 6 Jahren unseres Auslandsaufenthaltes in
Genf zogen wir 1999 nach Deutschland, Bremthal. Unser Gemeindeleben in Genf fand in der
deutschen evangelischen Gemeinde statt, wo
ich im Kindergottesdienst-Team mitgearbeitet,
die Krabbelgruppe geleitet und im feministischen Lesekreis viel Anregung und Austausch
gefunden habe.
Auch hier in Deutschland haben mein Partner
und ich Kontakt zum Gemeindeleben gesucht
und ihn bei unseren regelmäßigen Besuchen
des Gottesdienstes gefunden. Die Konfirmation meiner drei Kinder haben diesen noch
intensiviert.
Seit November 2011 werde ich von Marianne
Tovar-Tremel eingearbeitet. Die Arbeit ist sehr
lebendig, vielfältig und oft auch kompliziert.
Dabei kommt mir meine Ausbildung als Sekretärin/Buchhaltung und meine langjährige
Erfahrung als Mutter und Hausfrau in puncto
Flexibilität, Belastbarkeit und Multi-TaskingFähigkeit sehr entgegen.
Ich freue mich sehr, dass Marianne sich so viel
Zeit für mich nimmt, und ich die Gelegenheit
einer ausreichenden Einarbeitungszeit habe.
Ab September 2012 ist es dann so weit, ich
werde allein im Gemeindebüro arbeiten. Niemand kann diese Arbeit aber alleine bewältigen. So setze ich auf die treuen Wegbegleiter
und „stillen“ Helfer, dass sie auch mich in meiner Arbeit unterstützen.
M artina S chenck
Anmerkung der Redaktion: Martina Schenck
wird am Sonntag, den 19. August 2012 im
Gottesdienst in ihr Amt eingeführt.
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Jetzt geht sie
E
nde August endet Marianne TovarTremels Vertrag mit der Ev. Emmausgemeinde Eppstein. Sie geht in den Ruhestand. Ich kann mir das kaum vorstellen. Mein
gesamtes Berufsleben, von einer kleinen Unterbrechung einmal abgesehen, habe ich bislang
mit Marianne verbracht. Wir duzen uns. Und
das liegt nicht nur an der besonderen Befindlichkeit derer, die beim Kirchentag arbeiten. Da
haben wir uns kennengelernt. Marianne leitete
das Büro in der Arbeitsstelle unserer Landeskirche, die Gastgeberin für den 22. Evangelischen
Kirchentag in Frankfurt war. Das Motto der
Veranstaltung hätte nicht besser gewählt sein
können: „Seht, welch ein Mensch!“ [Joh 19,5]
Ein Nordlicht, genauer eine Friesin, direkt vom
Deich, mit der Geradlinigkeit und Beharrlichkeit, die einem der dort herrschende Gegenwind abverlangt. Von Haus aus ist sie Vermessungstechnikerin. Angesichts ihres Interesses
an Menschen und ihres Talents im Umgang mit
ihnen, darf man vermuten, dass die Arbeit im
Katasteramt sie nicht zu fesseln vermochte. Da
ist sie bei der Kirche richtig, obwohl auch die
ihr oft genug als Verwaltung begegnet, gefangen in Verordnungen und Vorschriften.
1988 läuft die Tätigkeit bei der KirchentagsArbeitsstelle aus. Was jetzt? Zur gleichen Zeit
suche ich jemanden für das Eppsteiner Gemeindebüro. „Marianne, magst Du kommen?“
Sie kommt, legt sich aber nicht fest, wie lange
sie bleiben mag. Unser Chef beim Kirchentag,
Werner Lichtwark, fragt gelegentlich nach:
„Und, hat sie schon gekündigt?“ Das war immer die letzte Option, wenn es unerträglich zu
werden schien. Nein, sie hat nicht gekündigt.
Sie hat gekämpft, beharrt, geschafft, zugehört,
begleitet, geschützt, gerechnet, notiert, sauber
gemacht, aufgerichtet, Grenzen gezogen und
gesetzt, Wege aufgezeigt, Menschen und Projekte betreut.
1990 eröffnet der damalige Pfarrbezirk II ein
eigenes Büro in der Waldallee 53. Obwohl die
Umstände alles andere als verlockend sind, es
ist nichts da, weder Geld noch Ausstattung,
kommt sie. Wer hätte es auch sonst sein sollen? Immerhin ist das Gemeindebüro in, nicht
neben, nicht bei, sondern in der Wohnung des
Pfarrers untergebracht. Eine Frage des Vertrauens. Es sind mühsame Jahre des Gemeindeaufbaus. Viele Schritte vorwärts und viele davon
doppelt zu gehen. Ihren Blick weitet sie immer
wieder durch ihr Interesse an der Kunst und
durch die Beschäftigung mit den Themen und
Menschen, die ihr Mann, Holger Tremel, als
Abteilungsleiter beim Gemeinschaftswerk der
Evangelischen Publizistik, kennen lernt. Marianne wird zur streitbaren Befürworterin der
Gemeinde.
Mit ihr zieht sie 1997 ins neue Gemeindezentrum ein, freut sich 2001 über die Selbständigkeit der Gemeinde und feiert 2007 das Zehnjährige des Gemeindehauses.
Der Gemeindebrief, jetzt heißt er Emmausblick,
liegt ihr von Anfang an am Herzen. Aber sie
weiß, die Kommunikation nach außen, das
heißt in die Öffentlichkeit, kann immer nur so
gut sein, wie die nach innen. Es geht ganz entscheidend um Glaubwürdigkeit.
Im Büro sitzen wir uns gegenüber. Wir arbeiten
dialogisch. Ich kann dort Dampf ablassen, aber
auch Aufgaben in bewährte Hände geben. Sie
hört zu, versteht es, behutsam zu hinterfragen.
Wir finden Lösungen. Das war auch so, wenn
wir uns – selten genug – einmal gestritten haben. Das war niemals lau, vielleicht mal laut,
aber, und das ist nicht nur ein Spiel mit Worten, immer lauter.
Marianne wird mir fehlen. Am 2. September
werden wir sie im Gottesdienst offiziell verabschieden. Bei der anschließenden „Tafelrunde“
besteht Gelegenheit zur persönlichen Begegnung. Ehrlich gesagt, hoffe ich ja, dass unser
Gemeindeglied Marianne Tovar-Tremel immer
mal wieder den Weg zu ihrer Gemeinde findet.
In jedem Fall wünsche ich ihr Gottes Segen!
Tschüs*, Marianne!
(*tschüs von niederdeutsch adjüs, abgeleitet
von span. a diós – gottbefohlen)
P fr . M oritz M it tag
10 B lick in die Kirche
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Kirche 2040
Zählte die Evangelische Kirche in
Deutschland (EKD) noch 2004 über 26
Mio. Mitglieder, waren es im letzten Jahr
weniger als 24 Mio. Menschen. Nach
einer Prognose der EKD werden es im
Jahr 2040 nur noch 16 Mio. sein.
F
ür den Rückgang gibt es eine Reihe von
Gründen: Vor allem die Bevölkerungsentwicklung (minus 4 Mio.), die Kirchenaustritte
(minus 2 Mio.) und die geringere Anzahl der
Kindertaufen (minus 2 Mio.). Mit dem Mitgliederschwund geht automatisch die Finanzkraft
der Kirche zurück.
Keine rosigen Aussichten für die protestantische Kirche, die in fünf Jahren ihr großes Jubiläum feiern wird; im Jahr 2017 werden 500
Jahre vergangen sein seit dem Thesenanschlag
Martin Luthers in Wittenberg.
Nach einer überzeugenden Reaktion auf die
vorhergesagte Mitgliederentwicklung habe ich
bisher vergeblich gesucht, ganz zu schweigen
von einer zukunftsweisenden Strategie. Es werden zwar Reformprozesse im Zusammenhang
mit dem Lutherjahr 2017 oder die Stärkung
des Ehrenamts ins Spiel gebracht. Dagegen hat
in der Realität das Zurückrudern schon längst
begonnen: Mit dem Prozess der Zusammenlegung von Kirchengemeinden und der Beauftragung der Pfarrer mit dem Dienst in mehreren
Gemeinden – im Osten Deutschlands schon
viel früher als im Westen.
Weshalb werden 50% der kirchlichen
Einnahmen in Hessen-Nassau nicht an
die Gemeinden und Dekanate weitergegeben?
Die Pfarrer werden sich vor allem auf Amtshandlungen (Gottesdienste, Taufen, Konfirmationen, Trauungen und Beerdigungen) konzentrieren müssen. Überfordert werden sie sein,
wenn sie darüberhinaus noch Zeit und Kraft für
Seelsorge und die Begleitung der Menschen in
Alltagssituationen aufbringen sollen. Zudem
werden die Gemeinden von Jahr zu Jahr weniger Kirchensteuerzuweisung erhalten.
Weshalb setzt man den Schwerpunkt aller
Gemeindearbeit nicht in der Kinder- und
Jugendarbeit an? Was wichtig wäre, wenn
man an die Perspektiven der Kirche in der
zukünftigen Generation denkt!
Wir brauchen eine Reform der verfassten Kirche, wenn mit dem zahlenmäßigen Schwund
nicht ein inhaltlicher und kommunikativer
Verlust einhergehen soll. Wie das geschehen
kann? Nur dann, wenn alle Verantwortlichen
in der Kirche ihre Kräfte darauf richten, die
Gemeinden zu stärken, die direkte Kommunikation mit den Mitgliedern zu fördern und
dort Präsenz zu zeigen, wo sich die Menschen
physisch und gedanklich aufhalten.
Die Kirchenleitung der Evangelischen Kirche in
Hessen und Nassau hatte jüngst der Synode
(Kirchenparlament) die Kürzung von mehr als
25% aller Pfarrstellen in Hessen vorgeschlagen.
Dies hat die Synode so nicht akzeptiert – zu
Recht!
Es bedarf Mut, an anderen Stellen zu sparen:
Weshalb arbeitet jeder dritte Theologe
nicht in der Gemeinde?
Brauchen wir denn eine breit aufgestellte
Kirchenverwaltung, brauchen wir ein
Kirchenbeamtentum?
Es ist kein Wunder, wenn weitsichtige Gemeinden sich gegen den Abwärtstrend wehren.
Wenn sie dazu in der Lage sind, bauen sie sich
mit Stiftungen und Fördervereinen eine Absicherung auf, die ihnen Unabhängigkeit von
landeskirchlichen Zuwendungen gewährleisten.
Immerhin hat der Präsident des Kirchenamtes
der EKD, Dr. Hans Ulrich Anke, die Erwartung
geäußert, dass bereits im Jahr 2030 rund 20%
der Kirchenfinanzen über Fundraising eingeworben werden. Dies ist aber bei einem jährlichen Finanzvolumen von derzeit ca.10 Mrd.€,
davon 4,6 Mrd.€ Kirchensteuer, nicht zu erreichen durch die eine oder andere Großspende
oder durch das spezielle Sponsoring von Ver-
anstaltungen und Projekten, sondern nur durch
die tiefe Verankerung der Kirchengemeinden
bei den Menschen vor Ort, die sich ihre Gemeinde auch etwas kosten lassen.
Alle Sparprogramme zu Lasten der Gemeinden bewirken das Gegenteil: Sie verringern die
Kommunikation mit den Kirchenmitgliedern
und behindern deren Identifizierung mit ihrer
Gemeinde und Kirche. Mit den Kürzungen zu
Lasten der Gemeinden sägt die Kirche an dem
Ast, auf dem sie selber sitzt.
H olger T remel
Theologe und Soziologe
12 über gott und die Welt
B rückentafel 13
Ein Schauspieler „in echt“
Nach kurzer Einführung erscheint er, kommt
von hinten durch den Saal nach vorn. Die
Leute klatschen. Was erwarten sie? Dass er
singt? Dass er spielt? Einen Auftritt? Schließlich
steht er da. Fast ein wenig schüchtern. Blaues
Hemd, helle Hose, nicht rasiert. „Ich bin heute als Mensch da“. Langsam tastet er sich zu
seinem Thema vor. „Zum Glück spricht Michael Quast“. Ist das sein Thema? Er sucht nach
Worten, macht Pausen, sucht mit den Augen
nach Anhaltspunkten. Er erzählt vom Leben eines Schauspielers. Von der Sicherheit, die eine
Rolle bietet. Selbst wenn sie einen ins Chaos
führt, bleibt diese Sicherheit. Alles steht schon
fest, muss „nur“ noch ausgefüllt und dargestellt
werden.
Dem gegenüber herrscht eine große Unsicherheit. Wird das Publikum sich ansprechen lassen
und mitgehen? Komme ich rüber und erreiche
die Menschen? Danach sehnt sich der Mensch
auf der Bühne. Er ist einsam, sehr auf sich gestellt. Er zeigt viel von sich,
gibt sich in gewisser Weise
preis. Das macht verwundbar. Manchmal wird das Publikum zur Bestie, zum großen
Widersacher, zum Angstgegner. Ein andermal
trägt es einen auf Wogen der Zustimmung und
des Verständnisses. Dann kommt das Glück
zu Besuch und hat den Beifall, den Jubel der
Zustimmung und des Einverständnisses als
Geschenk dabei. Wenn es doch nur bliebe!
Aber dann verlässt der Darsteller seine Rolle,
tritt ins Ungeschützte des Alltags. Kein Manuskript und kein Drehbuch portioniert den Stoff
des Lebens. Für manche ist das zu viel und zu
schwer.
Michael Quast macht sich an diesem Abend
die Mühe, aus der Rolle herauszugehen und
die Existenz des Schauspielers zu reflektieren.
Wie leicht er’s sich hätte machen können, wird
klar, als er ein Gedicht von Friedrich Stoltze
(1816-1891) rezitiert, dem Frankfurter Demokraten und Satiriker. Jedes Wort lebt. Der ganze Mensch, Stimme, Augen, Mimik und Gestik
verkörpert einen andern so, dass wir den einen
fast vergessen. Der ist jetzt in seinem Metier
und wir erleben en miniature all das, wovon er
uns erzählt hatte. Bis hin zum Beifall, der nicht
aufhören will und warm und herzlich eine Brücke schlägt. Das hilft, von den
Projekten zu erzählen. Vom
„Barock am Main“ und vom
„Karneval der Tiere“. Da sollen
auch Kinder aus Familien hingehen können, in denen für so
ein Theater kein Geld da ist.
Dafür wirbt er und findet anerkennende Unterstützung.
Ein Glück!
P fr . M oritz M it tag
Michael Quast in
„KWAST oder Der Narr des Königs“
Foto Ulrich Häfner
Er wirkt angespannt. Die
Augen hinter der Brille sind
müde. Langsam tastet er
sich durch den Raum. Wenige Fragen. Das Pult? Ja,
das Pult. Und Wasser, bitte.
Dann zieht er sich zurück.
Bei Gästen zu Gast
Hundert mal gerührt und nix passiert? Von
wegen! Die Brückentafel ist zur Institution geworden und erfreut sich bei ihren Gästen größter Beliebtheit. Anlässlich der 100. Brückentafel am 4. Juni war das zu spüren. Da hatten
nämlich die Gäste ihre Gastgeberinnen eingeladen, um sie zu verwöhnen und auf diese
Weise Dank zu sagen.
Zuvor gab’s einen kleinen Sektempfang, zu
dem die Damen vom Herd, Helgard Klein, Inge
Reif, Heike Ulmer und Elke Weber eingeladen
hatten. Silvia Retzbach war in Urlaub. Wolfgang Dreyer fand feine Worte der Anerkennung und des Dankes und sprach damit allen
aus der Seele.
Pfr. Moritz Mittag überreichte den Damen ein
Kochbuch mit biblischen Bezügen, auch auf die
Gefahr hin, damit Eulen nach Athen getragen
zu haben.
Für das reiche Buffet hatten diesmal diejenigen
gesorgt, die sonst Gäste sind. Es war sicher
aufregend, sich vorzustellen, für so viele Menschen kochen zu wollen. Aber die Erfahrung, es
gemeinsam geschafft zu haben, tat auch gut.
Und alle wissen jetzt, es ist ein beruhigendes
Gefühl, wenn man weiß, wie viele Gäste kommen.
P fr . M oritz M it tag
14 O rgelfahrt
15
Klang-Glück
Deren sagenhafter Ruhm hatte uns ins Elsass
gelockt. Wir besuchten Marmoutier (St. Martin), Strasbourg (St. Thomas), Ebersmünster
(St. Maurice), Sermersheim (St. Jean Baptiste,
Orgel von Callinet), Colmar (St. Matthieu –
hier erlebten wir Heinrich Walther an der Orgel) und Mulhouse (Temple St. Jean).
Gleichsam eingebettet war dieses Programm
in die liebliche Landschaft, in der die Ebene
des Rheintals sich mit den Höhen der Vogesen
verbindet und die Weinberge bis an den Waldrand reichen. Dazwischen kleine Ortschaften,
durchweg mit wunderbaren Zeugnissen einer
reichen Geschichte. Dass uns die Humanistenbibliothek in Seléstat so sehr zu interessieren
vermochte, lag gewiss auch an der kundigen
Führung. Wir haben viel gelernt und gut gelebt. Dank denen, die’s ermöglichten!
Moritz Mittag
Fotos: D. Lindenberg
Versunken, auf die Bänke im mittleren Kirchenschiff verteilt, lauschen wir den Klängen, die
Daniel Maurer der Orgel in der Abteikirche
von Marmoutier entlockt. Andreas Silbermann
hat sie 1707-1710 gebaut. „Komm, Schöpfer,
Heiliger Geist“ (BWV 667) erfüllt den Raum
und die Zuhörer. Es ist die erste Orgel unserer
Orgelfahrt und das erste Mal, dass wir Daniel Maurer erleben. Am Ende, im Temple St.
Jean von Mulhouse, sind wir schon ein wenig
vertraut miteinander, freuen uns schon vorher
diebisch, wenn Christine Prasser eine Improvisation des Meisters ankündigt. Die genaue
Kenntnis des Instruments, meisterliche musikalische Kompetenz, virtuoses Spiel und eine
spürbare Liebe zur Musik und den wundervollen Orgeln eröffnen Klangwelten, die uns
ergreifen und bannen. Am Ende, wenn sich
Freude und Dankbarkeit im Beifall entladen,
vergisst Daniel Maurer niemals, in einer feinen
Geste auf das Instrument hinzuweisen.
Fotos:
1. Spalte: Sermersheim St. Jean Baptiste
2. Spalte oben: Daniel Maurer an der Orgel in
St. Maurice, Ebersmünster
unten: Humanistenbibliothek, Seléstat
3. Spalte oben: Orgel in St. Jean, Mulhouse
Mitte: Orgelempore St. Maurice, Ebersmünster
unten: Begegnung am romanischen Portal der
Abteikirche in Andlau
4. Spalte oben: Rosen in Andlau
Mitte: Wein in Andlau
unten: Besichtigung der romanischen
Église Saints-Pierre-et-Paul in Rosheim
16
Mä dchengruppe 17
Förderverein
Ev. Gemeindezentrum
Emmaus Bremthal e.V.
„Hausaufgaben“
Der Förderverein Ev. Gemeindezentrum
Emmaus Bremthal e.V. berichtet
Unter dieser Überschrift werden wir der Gemeinde künftig in jeder Ausgabe des Emmausblick über unsere Arbeit berichten.
Am 14. März 2012 wurde für zwei Jahre ein
neuer Vorstand gewählt. Um Ansprechpartner
zu haben, werden Namen und Anschrift der
Vorstandsmitglieder auf der Internetseite der
Emmausgemeinde unter www.emmaus-bremthal.de/foerderverein veröffentlicht.
Ein neuer Flyer mit einer Beitrittserklärung liegt
im Gemeindezentrum aus.
Sie können sich vorstellen, dass wir bei den vielen anstehenden Aufgaben – das Gebäude ist
in die renovierungsbedürftigen Jahre gekommen – viel Geld brauchen werden und an einer
chronischen Geldknappheit leiden.
Es wäre sehr schön, wenn wir Sie für 20,- €
Jahresbeitrag (mit unendlicher Obergrenze) als
Mitglied in unserem Verein begrüßen dürften.
D r . F riedhelm F ischer
Putzfestival in
Emmaus
Kichererbsen-Allerlei
Auch wenn Erich Kästner meinte, „Das meiste
auf der Welt geht nicht durch Gebrauch kaputt, sondern durch Putzen“, will der Förderverein zu einem lustigen Putzfestival einladen.
Wie jeden Mittwoch komme ich kurz vor fünf
ins Gemeindezentrum und bin gespannt, wer
schon da ist.
Unter dem Motto Wir lernen unser Haus durch
Putzen kennen, das wird lustig! treffen wir uns
am Samstag, den 29. September 2012 um
11:00 Uhr gut ausgerüstet in unserem Gemeindezentrum. Wir reinigen unser Haus innen, außen und auch im Gartenbereich.
Gegen 12:15 Uhr laden wir ein zu einem deftigen Mittagessen mit Gegrilltem, Bier und
alkoholfreien Getränken. Während der Mittagspause wird uns ein Überraschungsgast unterhalten und für gute Stimmung sorgen.
Ab ca. 14:00 Uhr kann das, was noch nicht
sauber ist, nachbehandelt werden, bevor wir
dann ab 15:00 Uhr bei Kaffee und Kuchen und
fröhlichem Gesang den Nachmittag ausklingen
lassen wollen.
Es wäre schön und würde unsere Planung sehr
erleichtern, wenn Sie (evtl. telefonisch) bei
einem unserer Vorstandsmitglieder oder auch
im Gemeindebüro Ihr Mitmachen avisieren
könnten, und unser Glück wäre nahezu vollkommen, wenn Sie außer Ihrem Reinigungsgerät vielleicht sogar eine Kuchenspende mitbringen würden.
K laus F ridrich
Marie sitzt mit Feli und Maja auf dem Sofa.
Sie warten auf den Rest der Kichererbsen.
Keine fünf Minuten später kommen auch
schon Mauricia, Leni, Laura und Nele mit ihren
Freundinnen.
Draußen ist es heiß und Maja hat Eis für alle
mitgebracht. Schnell hoch in die Küche, Papiertücher holen und dann geht´s erst mal raus.
Nachdem alle ihr Eis gegessen haben, steuern
wir diesmal den Spielplatz an. Wir haben auch
schon gebastelt, geknetet, gekocht, vorgelesen
– und haben noch viel Spannendes vor. Und
das alles ohne die Jungs!
Wie immer vergeht die Zeit wie im Flug und
wir müssen zurück. Kurz noch einmal besprechen, was wir nächste Woche machen wollen,
und dann verabschieden wir uns. Besonders
der „große Liebling“ wird von den Kichererbsen umarmt – und der „große Liebling“ ist
kein Mädchen!
Wenn Ihr wissen wollt, wer der „große Liebling“ ist, kommt am Mittwoch um 17 Uhr vorbei und lasst Euch überraschen. Ich freue mich
auf Euch!
Bis dahin, Eure H eike Q uitzau
P.S. Nach den Sommerferien brauchen wir im
Team Verstärkung. Zwei von uns hören auf.
Schade! Die Ausbildung lässt keine Zeit mehr.
Wissen Sie jemanden? Oder wie wär’s mit Ihnen? H.Q.
18 JUG END I N EMMAUS
J U G E N D I M E MMAUS 19
Emmaus im Film
Benehmen ist
Glücksache?
Fahrt nach Weilburg
Vor fünfzehn Jahren wurde das Gemeindezentrum Emmaus eröffnet. Mittlerweile ist
daraus ein Zuhause für die Gemeinde geworden. Viele Besucher und Besucherinnen,
Gruppen, Kreise und Veranstaltungen finden
statt und die Gemeinde feiert hier ihre Gottesdienste. Da ist ganz schön was los.
„Benehmen war“ das Thema der Teamerfortbildung in Josefstal. „Das kann man immer
brauchen“. Stimmt! Also wurden die Tage im
Studienzentrum genutzt, um über die innere
Einstellung nachzudenken, aus der ein gutes
Benehmen wachsen kann. Es ist der Respekt
dem andern gegenüber. Ohne den wirkt auch
das „gute Benehmen“ schlecht. Es bedarf
einer Haltung, die viel mehr ist als aufrecht
sitzen und die Etikette beachten. Aber natürlich ging’s auch um die.
Der diesjährige Jugendtreff in den Osterferien
ging nach Weilburg. Erster Programmpunkt
war das Schloss, dessen riesige schwarze Marmorbadewanne mit Warmwasserleitung wohl
den meisten im Gedächnis
geblieben ist.
Wie macht man das? Da guter Rat buchstäblich teuer ist, sahen sie sich in der Gemeinde
um und fanden in Helmut Jerchel und Holger
Höhl zwei erfahrene Unterstützer.
Mittlerweile sprießen die Ideen, erste technische Fragen wurden besprochen, und in Kürze geht’s los, um Bilder und Sequenzen „in den
Kasten“ zu kriegen. „Eine Woche Emmaus“ ist
bislang der Arbeitstitel. Mal sehen, wie viele
Wochen es braucht, daraus einen Film zu machen.
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Für alle war erstaunlich zu erleben, wie sehr
zutrifft: „Kleider machen Leute“, aber auch wie
angenehm (auch für einen selber) gutes Benehmen ist. Am Ende konnten wir schon sehen,
was die andern „falsch“ gemacht haben. Allen
war klar, wir sind am Anfang, und jetzt heißt’s
üben, üben, üben.
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Und auch diemal ging es anschließend wieder ins Seedammbad nach
Bad Homburg, wo wir uns zunächst
noch ein kleines Eis gönnten.
Unsere überzeugendsten Kandidaten
für den Benimmkurs waren:
Floroian, Christian, Fabian und Sven
Nach einer weiteren deftigen Mahlzeit im Gemeindezentrum gingen
schließlich alles wohlgelaunt und
mit vollem Magen nach Hause.
Foto Alena Klug
Daran dachten auch Philipp Riebel-Vosgerau,
Fabian Brose, Thorben Finke, Oliver Jonescheit
und Moritz Mittag, als sie in der Jugendvertretung die Idee aufgriffen, einen Film über Emmaus zu drehen.
a Lena k Lug
20 S tiftung E v. Emmausgemeinde Eppstein
S tiftung E v. E mmausgemeinde E ppstein 21
Stiften für die Zukunft der Emmausgemeinde!
Käse trifft Wein III
Es war ein wunderbarer Abend. In jeder Hinsicht. Eine Erfahrung für die Sinne. Ein Stück
Weiterbildung. Entspannte Unterhaltung. Gute
Gespräche. Und ein eindrucksvolles Ergebnis
für die Stiftung. Soviel zur Zusammenfassung.
Aber jetzt erstmal der Reihe nach. Die Stiftung
Evangelische Emmausgemeinde Eppstein hatte
zu einer Veranstaltung unter der neuen Überschrift „Stiften für die Zukunft der Emmausgemeinde!“ eingeladen. Es war das dritte Mal,
dass Käse und Wein im Gemeindezentrum
degustiert wurden. Man könnte meinen, dass
eine erneute Auflage dieses Themas vielleicht
nicht attraktiv genug sein könnte, um genügend Gäste anzusprechen. Insbesondere auch,
weil die Einladung – quasi als „Geschäftsgrundlage“ des Abends – die Aufforderung zu einer
Zustiftung enthielt. Doch weit gefehlt! Die Veranstaltung war in kürzester Zeit ausgebucht.
Fotos D. Lindenberg
Lag es an den Protagonisten des guten Geschmacks? Käsekünstler Hansi Baumgartner
und seine Frau Edith aus Brixen in Südtirol haben an diesem Abend ihre fantastischen Kreationen präsentiert. Dazu hatte Harald Brügel
aus Castell in Franken die korrespondierenden
Weine vorgestellt. Beide alles andere als unbekannte Namen in unserer Gemeinde. Hansi
und Edith Baumgartner begleiteten bereits vor
drei Jahren eine Veranstaltung, und eine kleine Auswahl ihres Sortiments ist regelmäßig im
Rahmen unseres Adventsbasars zu erwerben.
Zu Harald Brügels Weingut wurde vor einigen
Jahren eine Weinfahrt unternommen mit der
Folge, dass ein Wein seiner Kollektion als Jahrgangswein vielen von uns noch in bester Erinnerung ist.
Beide zeigten an diesem Abend eindrucksvoll,
was in ihrem Handwerk steckt. Erstklassige
Käsequalitäten, die alle für sich schon eine beeindruckende Geschmacksvielfalt hinterließen.
Aber kombiniert mit Brügels korrespondierenden Weinen erschloss sich ein neues, wundervolles Gaumenerlebnis.
Oder lag es an der bewussten Entscheidung,
an diesem Abend zusammenzukommen, um
gemeinsam etwas zu erreichen? „Stiften für die
Zukunft der Emmausgemeinde!“ Jörg Ritter hat
in seiner Ansprache erläutert, was sich dahinter
verbirgt. „Wir wollen eine lebendige, offene,
vielfältige, dem Dienst am Nächsten verpflichtete Gemeinde dauerhaft sicherstellen“, so lautet eine zentrale Zielsetzung der Stiftung. Dafür
arbeitet die Stiftung seit ihrer Gründung und
hat in dieser Zeit bereits viel erreichen können.
Die wirkliche Herausforderung aber liegt in der
Zukunft. Den Hintergrund des zweiten Kernziels „Wir sorgen für die künftige Finanzierung
unserer Pfarrstelle“ erläuterte Pfarrer Moritz
Mittag. Bereits in den nächsten Jahren werden
wir wohl auch in unserem Dekanat erfahren,
dass es nicht selbstverständlich ist, eine volle
Pfarrstelle in der Gemeinde zu haben. Daher
wollen wir langfristig finanziell in der Lage
sein, dies abzusichern. Die Zielsetzung ist, dies
bis 2030 geschafft zu haben.
Ein weiter Weg, ohne jede Frage, aber machbar. Dies hat der weitere Verlauf des Abends
gezeigt. Fantastische 13.000,- Euro kamen als
Zustiftung in kleinen und großen Beiträgen zusammen. Ein deutliches Zeichen! Wir sind sicher, die Kombination beider Faktoren hat den
schönen Erfolg ausgemacht.
Der Vorstand der Stiftung und der Stiftungsrat
haben also allen Grund, sich hierfür bei allen
Zustiftern herzlich zu bedanken. Uns macht
dies alles Mut, eine solche Veranstaltung im
nächsten Jahr zu wiederholen. Vielleicht gelingt es sogar, einmal im Jahr einen Benefizabend zugunsten der Stiftung zu etablieren.
Ein Abend, an dem all diejenigen in besonderer
Atmosphäre zusammen kommen wollen, welche die Zielsetzungen der Stiftung unterstützen
möchten: Stiften für die Zukunft der Emmausgemeinde!
J örg R it ter
Vorsitzender des Stiftungsrats
22 Jungengruppe
23
Aus den Kirchenbüchern
Zusammenfinden
Taufen
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Foto Ulrich Hä
Der Anfang einer solchen Gruppe ist gar nicht
so leicht. Der Altersunterschied zwischen den
Jungen ist hoch, viele kennen sich gar nicht
oder nur als „du bist doch der kleine Bruder
vom....“. Dazu kommt das Abstecken der Reviere, die unbewusste, aber sehr intensive Rangelei um Position - in all ihren Ausprägungen.
Aber so langsam findet sich tatsächlich eine
Gruppe zusammen. Die Mannschaftswahl
beim Fußball wird nicht mehr durch Größe
und Alter, sondern durch erste wachsende
Freundschaften bestimmt.
Erkunden, probieren, verstehen, zusammenhalten – das soll das Motto der neuen Gruppe für
Jungen zwischen sechs und zehn Jahren sein,
die sich seit Beginn des Jahres einmal im Monat am Samstag Vormittag trifft.
Ein halbes Dutzend mal sind wir uns schon
begegnet, die Nachfrage ist gut, wir zählen
mitunter stolze 15 Nasen. Das erste Mal stand
eine Foto-Session mit Profi-Fotograf Uli Häfner
im Mittelpunkt. Beim zweiten Treffen ging es
in den Bremthaler Wald, wo wir gemeinsam
gelernt haben, die gängigen heimischen Bäume auch in ihrem Winterkleid voneinander zu
unterscheiden.
Getreu dem Motto „Alles, was mehr als einmal stattfindet, ist schon die Regel“, gehören
Ballspiele und das Toben auf einem der nahen
Spielplätze zu unserem Standardprogramm.
Auch örtlich scheint die Gruppe so etwas
wie eine Heimat gefunden zu haben; der
nahegelegene Wald ist das Zentrum, dort haben wir inzwischen zwei Tipis (Indianerzelte)
erbaut und wir üben uns an Bau und Umgang
mit Pfeil und Bogen.
Ein Name fehlt uns noch, der erste Versuch
dazu war vielleicht einfach zu früh. Vielleicht
beim nächsten Mal. In allererster Linie soll – so
die einstimmige Meinung – der Spaß im Vordergrund stehen. Und das tut er. Der Rest wird
sich finden.
S tefan H ornke
08.04.2012
27.05.2012
03.06.2012
Luisa Podraza aus Niederjosbach
Priya Horst aus Bremthal
Emily Schmidt aus Bremthal
Bestattungen
Erika Westermann, geb. Eickstädt, aus Ehlhalten, 71.
07.05.2012
Gottesdienst an Christi Himmelfahrt
Viele Autos biegen von der Lorsbacher Straße
rechts ab und winden sich in steilen Kurven
zum Waldrand hinauf. Sie sind dem Hinweisschild „Seniorenresidenz“ gefolgt. Die Gemeinde feiert hier traditionell an Christi Himmelfahrt ihren Gottesdienst.
Niko ist schon da. Mit seinen sieben Jahren ist
er der Jüngste. Berührungsängste hat er nicht.
Er tut das, was andere auch tun. Helfen, wo
Hilfe nötig ist und da sein für andere, wo es
gewollt ist. Seine Hände umfassen fest den
Rollstuhl, den er durch den breiten Gang zum
Gemeinschaftsraum lenkt. Türen öffnen sich.
Viele machen sich auf den Weg.
Der Gottesdienst verbindet die, die nicht mehr
nach draußen können mit denen, die sie besuchen kommen. Gerade hier ist die Aussage „Du
als Mensch bist mir wichtig, und alles was ich
tue, tue ich auch für mich“ intensiv spürbar.
Ein dankbarer Blick, die Berührung der Hände,
ein Lächeln oder leise Worte bewegen uns.
Niko erfährt das schon in jungen Jahren, und
er kommt sehr gerne.
An jedem ersten Donnerstag im Monat, um
10.30 Uhr, hält Pfarrer Mittag einen Gottesdienst in der Seniorenresidenz, zu dem auch
die Gemeinde eingeladen ist.
A nita S imon
KiGo
Jeden 2. und 4. Sonntag
im Monat
(außer in den Ferien):
26. August
9. September
23. September
11. November
25. November
22.08.2012 – 17 Uhr
Brückentreff (wir grillen)
03.09.2012 – 13 Uhr
Brückentafel
19.09.2012 – 15 Uhr
Brückentreff (wir kochen
Konfitüre)
Sonntag,
16. September,
19.30 Uhr
Konzert mit
Valentin Blomer
Schritte im Leben
Predigtreihe
»Geschichte der Kirche«
Das 11. Jahrhundert
Samstag, 18. August 2012
Spaziergang durch den Bremthaler
„Bauwald“ zur neuen Gaststätte
„Zum Taunus“ nach Niederjosbach
16.00 Uhr Treffpunkt Emmaus
17.15 Uhr Einkehr
22.7. Die gregorianische Reform
29.7. Der Investiturstreit
5.8. Die Zisterzienser
Samstag, 27. Oktober 2012
Fahrt zur Fasanerie Wiesbaden
15.00 Uhr Abfahrt ab Emmaus
(mit dem PKW), anschließend Einkehr
Förderverein Ev. Gemeindezentrum
Emmaus Bremthal e.V.
1. Vorsitzender Dr. Friedhelm Fischer, Tel. 8081
Freiherr-vom-Stein-Str. 24, 65817 Bremthal
Frankfurter Volksbank eG
BLZ 501 900 00, Kto.-Nr. 4101 920 297
Evangelische Emmausgemeinde Eppstein
Freiherr-vom-Stein-Straße 24, 65817 Eppstein-Bremthal
Tel. 06198/33770, Fax 06198/32862
e-mail: [email protected], www.emmaus-bremthal.de
Frankfurter Volksbank eG
BLZ 501 900 00, Kto.-Nr. 4101 926 376
Stiftung
Ev. Emmausgemeinde
Eppstein
Ansprechpartner:
Rolf Peter Gottron
Tel. 06198 - 579773
Ingrid Häfner
Tel. 06198 - 500 610
Dr. Susanne Schürner-Ritter
Tel. 06198 - 573953
Taunussparkasse
BLZ 51250000
Kto.-Nr. 53001580