Berufsfeuerwehr feiert 100 Jahre

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Berufsfeuerwehr feiert 100 Jahre
Berufsfeuerwehr feiert 100 Jahre
Die Berufsfeuerwehr Neumünster hat ein neues Domizil.
Das 100-jährige Jubiläum der Berufsfeuerwehr und die offizielle Übergabe der neuen Feuer- und Rettungswache im
Gefahrenabwehrzentrum wurde in einem gemeinsamen Festakt am Samstag, den 11. Oktober 2014 gefeiert.
Für rund 13,3 Millionen Euro entstand auf dem Gelände der ehemaligen Hindenburg Kaserne an der Färberstraße nach rund
eineinhalb Jahren Bauzeit Schleswig-Holsteins modernste Feuer- und Rettungswache.
Das Gebäude beinhaltet neben Stellflächen für 35 Fahrzeuge der Berufsfeuerwehr und des Rettungsdienstes, die Unterkünfte und
Büroräume für die rund 130 Mitarbeiter, Konferenz- und Schulungsräume, die Integrierte Leitstelle, Stabsräume, Fitnessraum und
Atemschutz-Trainingparcours sowie alle wesentlichen Werkstätten für den Betrieb der Feuerwache. "Das Gefahrenabwehrzentrum
Neumünster ist damit komplett und zu einem echten Kompetenzzentrum rund um Brand- und Katastrophenschutz geworden", betonte
der Leiter der Feuerwehr Neumünster, Herr Oberbrandrat Dipl.-Ing. Sven Kasulke.
Der große Festtag begann in den frühen Morgenstunden mit der Ausfahrt eines Fahrzeug-Kovois von der alten Feuerwache an der
Wittorfer Straße. Der Konvoi fuhr zunächst durch die Innenstadt zum Rathaus, wo Stadtpräsident Friedrich-Wilhelm Strohdiek,
Oberbürgermeister Dr. Olaf Tauras und Stadtrat Oliver Dörflinger zustiegen. Danach ging es weiter zur neuen Feuer- und
Rettungswache im Gefahrenabwehrzentrum an der Färberstraße.
Im großen Festzelt konnte dann der Leiter der Feuerwehr Neumünster, Herr Oberbrandrat Dipl.-Ing. Sven Kasulke, zur
100-Jahr-Feier und offiziellen Übergabe der neuen Feuer-und Rettungswache neben 350 geladenen Gästen, den Leiter der
Berufsfeuerwehr Flensburg, die Gesandten der Berufsfeuerwehren Kiel und Lübeck sowie hochrangige Vertreter der
Feuerwehrverbände, der Landespolizei und befreundeten Wehren auch den neuen Innenminister Schleswig-Holsteins, Herrn Stefan
Studt herzlich begrüßen.
In der Rede von Oberbürgermeister Dr. Tauras erfuhren die Gäste, dass am 1. Juli im Jahre 1914 mit nur zwei Feuerwehrmännern,
durch deren Festeinstellung die Berufsfeuerwehr Neumünster gegründet wurde, alles begonnen hat. Schaut man sich heute das
System der Feuerwehr samt ihrer Aufgaben an, die schon längst über das Löschen von Bränden hinausreichen, so fällt es einem
schwer, sich vorzustellen, wie in der Vergangenheit diese großen Aufgaben bewältigt wurden. "Egal, ob es sich um Brandschutz,
Hilfeleistung, Rettungsdienst oder Katastrophenschutz handelt: Die Feuerwehr ist zu jeder Zeit für uns da", betonte der
Oberbürgermeister. An dieser Stelle spielt auch die Kooperation mit den Freiwilligen Feuerwehren des Stadtfeuerwehrverbandes
Neumünster, der Regieeinheit, den im Katastrophenschutz engagierten Hilfsorganisationen, der Schnelleinsatzgruppe-Rettung sowie
der Leitenden-Notarzt-Gruppe eine große Rolle. "Wir in Neumünster sind stolz auf diese funktionierende Kooperation des
Ehrenamtes mit dem Hauptamt zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger." , so der Oberbürgermeister Dr. Olaf Tauras.
Herr Innenminister Stefan Studt betonte in seiner Rede, dass die Stadt Neumünster nun mit dem neuen Gebäude eine der
modernsten Feuerwachen in Schleswig-Holstein hat. "Das bedeutet besseren Schutz und mehr Sicherheit für die Menschen in der
Stadt", sagte der Innenminister. Neumünsters Investitionsentscheidung für Brandschutz, technische Hilfe, Menschenrettung und
Gefahrenabwehr sei richtig und zukunftsweisend. "Unsere Kommunen brauchen moderne und leistungsstarke Feuerwehren", sagte
Studt. Anschließend überreichte der Innenminister als Dank und Anerkennung des Landes eine Urkunde und eine Glocke.
Lobend äußerte sich auch der stellvertretende Landesbrandmeister Dr. Ralf Kirchhoff, der die Ehrenurkunde des
Landesfeuerwehrverbandes Schleswig-Holstein überreichte. Es sei der Stadt Neumünster hoch anzurechnen, dass sie sich in
wirtschaftlich schwierigen Zeiten für die moderne Feuerwache entschieden habe. "Es hat sich in den vergangenen zehn Jahren viel
getan beim Brandschutz in Neumünster. Hier wird nun effizient und auf höchstem Leistungsniveau gearbeitet", so Dr. Ralf Kirchhoff.
Launige Worte fanden der Projektleiter Christian Lanzinger von der Firma K-Plan und Stadtbrandmeister Dr. Klaus-Peter Jürgens. Die
Firma K-Plan aus dem bayrischen Abensberg hat die neue Feuer- und Rettungswache geplant, welches angesichts des
Kostendrucks keine leichte Aufgabe war. "Wir haben im Zusammenwirken von preußischer und bayrischer Tugend einen funktionalen
Zweckbau errichtet", sagte Lanzinger. Stadtbrandmeister Jürgens erzählte die Geschichte der Berufsfeuerwehr anhand von
persönlichen Anekdoten. Weil er vom Leiter der Feuerwehr Neumünster, Oberbrandrat Kasulke, leider nur fünf Minuten Redezeit
erhalten hatte, brachte er eine Eieruhr mit, die er dann allerdings zum Amüsement des Publikums mehrfach wieder aufzog.
Musikalisch umrahmt wurde die Feierlichkeit durch vergnügliche Blasmusik des Feuerwehr-Musikzuges Bornhöved.
Am Nachmittag nutzten dann zirka 10.000 Besucher den ersten großen Familientag bei der Berufsfeuerwehr, um im
Gefahrenabwehrzentrum mit Spiel, Spaß, Rundgängen, Mitmach-Aktionen und zahlreichen Vorführungen einen Blick hinter die
Kulissen der Berufsfeuerwehr zu werfen.
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Die Besucher erlebten nicht nur professionelle Rettungs- und Feuerwehrvorführungen, der Jugendfeuerwehr und der
Brandschutzerzieher und konnten sich umfassend über Fahrzeuge und Ausrüstung informieren, sie erlebten zudem auch das
Ausrücken des Rüstzuges zu einem Realeinsatz auf der BAB 215 am Bordesholmer Dreieck. Die Kinder bestaunten und kletterten
auf die Feuerwehrfahrzeuge, spritzten sich am Stand der Jugendfeuerwehr mit dem Strahlrohr in den Rang eines Brandmeisters oder
hüpften und rutschten durch das riesige Aktionsmodul "Feuertaufe" des Landesfeuerwehrverbandes.
Dichtes Gedränge herrschte auch an den Ständen des Rettungsdienstes der Berufsfeuerwehr, wo Rettungsassistenten/innen ihre
Fahrzeuge und Ausrüstung vorstellten, den Blutdruck, Herzfrequenz, Blutsauerstoffgehalt und den Blutzuckerwert der Besucher
maßen oder mit Interessierten die Herz-Lungen-Wiederbelebung trainierten.
Zudem präsentierten sich unter großem Andrang Vereine, Verbände, das Netzwerk Feuerwehrfrauen e.V. in der Fahrzeughalle der
Rettungswache. Zu einer interessanten Zeitreise lud der Stand von Manfred Frenzel mit seiner Ausstellung alter medizischer
Utensilien ein. Der von den Berufsfeuerwehrleuten und Angehörigen selbstgebackene Kuchen war schon nach zwei Stunden
ausverkauft, die Regie-Einheit des Katastrophenschutzes schenkte über 1000 Portionen leckerer Erbsensuppe mit Würstchen aus.
Die alte Feuerwache an der Wittorfer Straße wurde 1928 erbaut und am 13. November 1929 bezogen. Durch die fünf großen Rolltore
an der Schützenstraße rückt die Berufsfeuerwehr bis heute noch zu ihren Einsätzen aus. Nach und nach ziehen nun während des
laufenden Betriebes zunächst die Dienststellenleitung, die Verwaltung sowie die Integrierte Leitstelle und zum Schluss der Löschzug
in das neue Gebäude um, denn zur Zeit sind noch nicht alle Gewerke fertiggestellt.
Nach fast genau 85 Jahren am alten Standort wird die Berufsfeuerwehr Neumünster nunmehr bis Anfang Dezember 2014 vollständig
umgezogen sein und ihre Einsatzbereitschaft aus der neuen Feuer- und Rettungswache melden.
Die offizielle „Hauszufahrt" zur neuen Feuer- und Rettungswache erfolgt über die Färberstraße. Das wird auch die neue Postanschrift
sein:
Stadt Neumünster
Fachdienst Feuerwehr, Rettungsdienst und Katastrophenschutz
Färberstraße 105 - 109
24534 Neumünster
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Veröffentlicht
14:59:08 15.11.2014
http://feuerwehr-nms.de/index.php?section=news&cmd=details&newsid=31&pdfview=1
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