Schwimmende Entnahme in Heizöltanks

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Schwimmende Entnahme in Heizöltanks
Dipl.-Ing. (FH) Thomas Scherer
Ortsstr. 7
89349 Burtenbach
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Schwimmende Entnahme in Heizöltanks Heizöl ist ein Naturprodukt und unterliegt einer normalen natürlichen Alterung. Nach einer gewissen Lagerzeit kann sich Sediment bilden, welches sich vor allem im Bereich des Tankbodens zusammen mit Kondenswasser ablagert. Wird dieses Sediment über die Entnahmeleitung mit angesaugt, kommt es zum Verstopfen des Heizölfilters, zu Brennerstörungen und bei Batterietankanlagen kann es zu ungleichen Ölstände führen, die dann ursächlich Überfüllschäden sein können. Die Idee der schwimmenden Entnahme ist es, das Heizöl stets kurz unterhalb der Flüssigkeitsoberfläche abzusaugen, in einem Bereich in dem das Heizöl kaum Schmutzpartikel enthält. Darf eine schwimmende Entnahme in Heizöltanks eingebaut werden? § Einbau in Kunststoff­Batterietanks? Nein, derzeit gibt es keine für Batterietanks zugelassene schwimmende Entnahme. In den Allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassungen der Kunststoff­Batterietanks sind Bauart und Bemessung der Tankanlage detailliert geregelt. Sie umfassen neben den eigentlichen Tanks das obere Befüllsystem, die Be­ und Entlüftungsleitung sowie auch das System der Entnahmeleitungen an den Tanks. Damit soll u. a. gewährleistet werden, dass sich alle Batterietanks im Betrieb nahezu gleichmäßig entleeren. Der Einbau einer nicht der Zulassung entsprechenden schwimmenden Entnahme führt zum Erlöschen der Allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung für das gesamte Tanksystem. Neben der rechtlichen Unzulässigkeit könnten in der praktischen Anwendung Störungen im Betrieb auftreten, wenn sich die schwimmende Entnahme an oft vorhandenen Einbuchtungen oder Durchdringungen der Kunststoff­Batterietanks aufhängt. Auch für Tanksysteme, bei denen eine nicht kommunizierende Entnahme gefordert wird (z. B. bei GFK­Batterietanks), gibt es z. Z. kein schwimmendes Entnahmesystem, das dies gewährleisten kann. § Einbau in oberirdische Stahltanks: zylindrisch liegend, Batterietanks und standortgefertigte Tanks nach DIN 6616, 6620 und 6625? Ja. Der Einbau ist möglich. Bei standortgefertigten Tanks nach DIN 6625 mit Zugankern und Deckenstützen kann es jedoch durch das Verhaken der schwimmenden Entnahme in diesen Innenverstrebungen zu Betriebsstörungen kommen.
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§ Einbau in unterirdische Lagertanks: Stahltanks, zylindrisch liegend nach DIN 6608, Kunststoff­ und Betontanks? Nein, der Einbau ist unzulässig. Durch Leckagen im einwandigen Bereich von Stahltanks nach DIN 6608 oberhalb des zulässigen Flüssigkeitsspiegels oder am Domdeckel und seinen Armaturen kann Wasser in den Erdtank eindringen und das Heizöl aus dem Tank nach außen verdrängen. Bei einer Entnahmeleitung, die bis nahezu zum Tankboden führt, wird eindringendes Wasser, welches sich aufgrund des höheren spezifischen Gewichts am Boden sammelt, vom Brenner angesaugt. Durch die daraus folgende Brennerstörung wird die Undichtigkeit am Tank rechtzeitig erkannt. Bei einer schwimmenden Entnahme bleibt das Eindringen von Wasser in den Erdtank lange unbemerkt. Erst wenn sich das Wasser im Bereich der Flüssigkeitsoberfläche befindet, wird Wasser angesaugt und es kommt zur Brennerstörung. Bis dahin kann jedoch fast das ganze Heizöl bereits über die Leckage ins Erdreich bzw. in das Grundwasser gelangen. Hinweis Da sich das Sediment des Heizöls vor allem am Tankboden absetzt, kann man das Ansaugen von sauberem Heizöl auch durch das Einkürzen des Entnahmeschlauches um wenige Zentimeter erreichen. Dies bringt in der Praxis den gleichen Effekt wie der Einbau einer schwimmenden Entnahme.