2.3. Ansiedlung eines Factory Outlet Centers (FOC)
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2.3. Ansiedlung eines Factory Outlet Centers (FOC)
2.3. Ansiedlung eines Factory Outlet Centers (FOC) Die positive Entwicklung des Factory Outlet Centers Wertheim Village als Touristenziel in Tauberfranken mit weit überregionaler Ausstrahlung setzte sich auch im vierten Betriebsjahr fort. Bis Ende 2007 waren 97 Einzelhandelsbetriebe mit mehr als 100 Marken sowie 2 Gastronomiebetriebe und die Tourist-Information im Center angesiedelt. 2.3.1. Bauliche Erweiterung und Endausbau Von der im August 2006 in Betrieb genommenen baulichen Erweiterung des Centers (siehe Jahresbericht 2006) waren bis Ende 2007 sämtliche Gebäudeeinheiten vermietet. Die Inbetriebnahme des ersten Bauabschnitts des Endausbaus (siehe Jahresbericht 2006) erfolgte am 5. Juli 2007 mit weiteren 14 Gebäudeeinheiten. Bis zum Frühjahr 2008 wird der Endausbau des Wertheim Village, der in dem gegenwärtig im Bau befindlichen Abschnitt nochmals 13 Gebäudeeinheiten und eine Tiefgarage für rd. 350 Pkw-Stellplätze beinhaltet, abgeschlossen sein. Das Gesamtinvestitionsvolumen des Projektes beträgt damit (einschließlich Endausbau) rund 95 Millionen Euro. Von den insgesamt 127 Gebäudeeinheiten des Centers waren Ende des Jahres 122 Gebäudeeinheiten vermietet. Die Gesamtverkaufsfläche des Wertheim Village betrug bis Ende 2007 rund 11.500 m². Durch den Ausbau des Centers wuchs die Zahl der Beschäftigten im Center bis Ende 2007 auf 634 an. Bei der überwiegenden Zahl der Beschäftigungsverhältnisse im Center handelt es sich um sozialversicherungspflichtige Voll- und Teilzeitarbeitskräfte; bei lediglich 21 Prozent der Arbeitsplätze handelt es sich um 400-Euro-Kräfte. Die Zahl der Beschäftigten im Wertheim Village wird sich nach Abschluss des Endausbaus und dessen Inbetriebnahme im Laufe des Jahr 2008 nochmals erhöhen. Die Gesamtzahl der Beschäftigten wird somit in absehbarer Zeit auf nahezu 700 ansteigen, was einen deutlichen Impuls für den lokalen bzw. regionalen Arbeitsmarkt darstellt. Wertheim Village am verkaufsoffenen Sonntag am 7.10.2007 15 2.3.2. Überregionale Bedeutung Gegenwärtig besuchen rund 1,5 Millionen Besucher jährlich das Wertheim Village. Zwischen 9 und 10 Prozent der erfassten Besucher stammen aus dem Ausland. 38 Prozent der Besucher mit Wohnsitz in Deutschland nehmen nach der aktuellen Besucherbefragung der Universität Regensburg im Jahr 2007 eine Fahrtzeit von mehr als 90 Minuten in Kauf (2006: rd. 30 Prozent). Nur rund 22 Prozent der Besucher kommen aus dem Naheinzugsbereich (bis 30 Minuten Fahrtzeit). Hinsichtlich der sortimentsspezifischen Umsatzumverteilung ist festzustellen, dass lediglich insgesamt 18 Prozent des im Jahr 2006 im Wertheim Village generierten Umsatzes den Zentren im Nahbereich (Würzburg, Aschaffenburg, Wertheim, Tauberbischofsheim, Marktheidenfeld und Miltenberg) entzogen wird (2005: 21 Prozent). Ein hoher Anteil des Umsatzes des Wertheim Village stammt aus Einkaufslagen in weiter entfernten Oberzentren bzw. aus Metropolen. Dies unterstreicht auch die überregionale Bedeutung des Centers als Touristenziel in Tauberfranken. Die breite Streuung der Umsatzherkunft bewirkt eine nur geringe Umsatzumverteilung bezogen auf die einzelnen Angebotsstandorte außerhalb der unmittelbaren Standortregion. Für Zentren mit größeren Anteilen an der Umsatzherkunft (wie z.B. Frankfurt) ist aufgrund des vorhandenen großen Einzelhandelsangebots nur von einer geringen anteiligen Umsatzumverteilung auszugehen. Die ermittelten Werte für die Umsatzumverteilung in den Zentren der Standortregion (siehe oben) liegen deshalb in einem Bereich, in dem Wettbewerbswirkungen auftreten können, aber keine negativen städtebaulichen Auswirkungen zu erwarten sind. Der Umsatzrückgang aufgrund des Wertheim Village liegt für alle untersuchten Städte insgesamt und in den einzelnen Sortimentsbereichen auch nach dem aktuellen Fachgutachten der Universität Regensburg deutlich unter einer kritischen Schwelle, die negative städtebauliche Auswirkungen unmittelbar auslösen würde. In der historischen Altstadt von Wertheim dominieren kleinstrukturierte Fachhandelsangebote. Durch das architektonische und städtebauliche Ensemble erreicht die Altstadt nach wie vor eine hohe Aufenthaltsqualität und Anziehungskraft für Besucher. Daher spielt der Tourismus mit all seinen Angebotsformen in Wertheim eine bedeutende Rolle. Im Jahr 2007 konnte die Stadt Wertheim 58.716 (2006: 52.586) Gästeankünfte und 121.988 (2006: 103.627) Übernachtungen verzeichnen (hinzu kommen rd. 400.000 nicht registrierte Tagesgäste wie Busreisende, Schiffstouristen, Radfahrer, Reisemobilisten und Individualreisende). Bei den Gästen liegt der Anteil von Personen mit Wohnsitz im Ausland mit ca. 28,8 (2006: 35 Prozent) relativ hoch. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer liegt 2007 bei 2,1 (2006: 2,0) Tagen und um rd. 31 Prozent über dem Wert von 2002. Damit widersetzt sich Wertheim dem allgemeinen Trend der rückläufigen Aufenthaltsdauer. In den letzten Jahren hat sich die Bedeutung Wertheims als Tourismusstandort enorm gesteigert, was nicht ausschließlich aber sicherlich zu einem nicht unbedeutenden Anteil auf das Wertheim Village und die vielfältigen gemeinsamen Tourismusmarketingmaßnahmen zurückzuführen ist. Der Stadt Wertheim bzw. der Fremdenverkehrsgesellschaft „Romantisches Wertheim“ mbH werden von der Fa. Value Retail dauerhaft und unentgeltlich Räumlichkeiten im Wertheim Village zum Betrieb einer Tourist-Information überlassen. Insgesamt 315.845 zahlungskräftige Smart-Shopper konnten bis Ende 2007 in der Tourist-Information im Wertheim Village begrüßt und auf den Standort und die Region aufmerksam gemacht werden. Der Standort Wertheim und die Region Tauberfranken werden durch die erfolgreichen gemeinsamen Marketing- und Werbeaktivitäten der Stadt Wertheim mit dem Wertheim Village überregional und international beworben. Die Stadt Wertheim wird insbesondere bei der international ausgerichteten Werbung des Wertheim Village, die von der Stadt Wertheim alleine nicht umsetzbar wäre (z.B. touristische Bewerbung des asiatischen Marktes), 16 angemessen berücksichtigt. Das Wertheim Village erschließt der Stadt Wertheim ferner neue bislang nicht erreichbare touristische Vertriebsschienen (z.B. Romantische Straße, TUIKataloge). Die freizeitorientierte Motivation für den Besuch des Wertheim Village stellt eine große Chance für den Tourismus der Region dar: Ein großer Teil der Center-Besucher unternimmt einen Tagesausflug vom Wohnort, andere unterbrechen eine Dienst- oder Urlaubsreise. Eine nicht geringe Zahl der Besucher schließt, entsprechend Erhebungen der Universität Regensburg in den Jahren 2006 und 2007, einen Stadtbummel mit ein, viele besuchen die örtliche Gastronomie, planen die Besichtigung von Burg oder Museen in der Innenstadt oder noch eine weitere Einkaufsaktivität. So ist ferner festzustellen, dass im Juni 2007 14,5 Prozent (2006: 14 Prozent) und im August 2007 14,1 Prozent (2006: 18 Prozent) der CenterBesucher erklärten, im Anschluss an Ihren Einkauf im Center die Wertheimer Innenstadt besuchen zu wollen. Wertheim wird von den Besuchern des Factory Outlet Centers als häufigster Ort für sog. "Kopplungsaktivitäten" genannt. 2.4. Ansiedlung eines Freizeit und Caravaning Centers Das in der Caravaningbranche einzigartige Freizeit und Caravaning Center Expocamp wurde im Jahresbericht 2006 ausführlich vorgestellt. Die im zweiten Halbjahr 2006 begonnenen Gespräche zwischen der Geschäftsführung des Expocamps, Vertretern des Wertheim Village, der Fremdenverkehrsgesellschaft „Romantisches Wertheim“ mbH und der Verwaltung zur Konzeption und Erarbeitung gemeinsamer Marketingmaßnahmen wurden in 2007 fortgesetzt. Speziell für die Zielgruppe der Caravan- und Motorcaravan-Urlauber wurde eine neue Broschüre „Caravaning & Freizeit“ konzipiert und in einer ersten Auflage produziert (s. hierzu 2.7.3.). Weiterhin wurde im vergangenen Jahr eine Präsentationswand (großflächiges Bannersystem mit Beleuchtung) in der Empfangshalle des Expocamps zur Bewerbung des Wirtschafts- und Tourismusstandortes Wertheim geplant und umgesetzt. Ziel der Werbemaßnahme ist die Vermarktung der Ferienregion Wertheim bei den zahlreichen Besuchern und Kunden des Caravaning-Centers. Präsentationswand Wirtschafts- und Tourismusstandort Wertheim im Expocamp Deutsche Florettmeisterschaften am 20.1.2007 im Expocamp Erstmals fand am 20. Januar 2007 im Expocamp ein überregional bedeutsames Fechtevent, die Deutschen Florettmeisterschaften, mit entsprechender Fernseh- und Medienpräsenz statt. Mehr als 5.000 fechtbegeisterte Zuschauer haben sich dazu im Expocamp eingefunden. Das Freizeit und Caravaning Center mit seiner rd. 17.000 m² umfassenden Ausstellungsfläche hat als Austragungsort mit dieser überregionalen Sportveranstaltung bewiesen, dass es für derartige Veranstaltungen geradezu prädestiniert ist. 17 Aufgrund des Erfolgs des Events sind weitere Veranstaltungen dieser Art, die den Bekanntheitsgrad der Stadt Wertheim fördern, in den kommenden Jahren geplant. Mit einem Gemeinschaftsstand während des Caravan-Salons in Düsseldorf vom 25. August bis 2. September 2007 präsentierten das Expocamp und die Fremdenverkehrsgesellschaft „Romantisches Wertheim“ mbH erstmals den Wirtschafts- und Tourismusstandort Wertheim. Weitere gemeinsame Marketingmaßnahmen und Werbeauftritte sind in der Planung und werden im Laufe des Jahres 2008 umgesetzt. Bis Ende 2007 wuchs die Zahl der Beschäftigten im Expocamp auf 56 an. Das Center zog seit der feierlichen Eröffnung am 23. September 2006 rund 70.000 caravaninteressierte Besucher an. 2.5. Ansiedlung Creativ-Welten Wertheim Die Gespräche zur Sicherstellung der Finanzierung der für die Weiterentwicklung als Wirtschafts- und Tourismusstandort bedeutenden Creativ-Welten Wertheim gestalteten sich vor dem Hintergrund äußerst schwieriger Rahmenbedingungen auf dem internationalen Finanzmarkt (Bankenkrise) komplex und zeitaufwändig. Umfangreiche Verhandlungen der Projektgesellschaft mit mehreren nationalen und internationalen Kreditinstituten sowie möglichen Finanzierungspartnern waren im vergangenen Jahr erforderlich. Die länderübergreifenden Kontakte und Prüfungen führten zu nicht erwarteten erheblichen Zeitverzögerungen in der Finanzierungsangelegenheit. Auch bis Ende 2007 konnte die Gesamtfinanzierung für das Investitionsvorhaben mit mehr als 120 Millionen Euro nicht verbindlich sichergestellt werden. Der Gemeinderat wurde im vergangenen Jahr mehrfach durch die Geschäftsführung der Projektgesellschaft und die Verwaltung über verschiedene Finanzierungsmodelle und damit verbundene Zeitschienen informiert, die sich letztlich jedoch nicht umsetzen ließen. Da die Finanzierung nicht innerhalb des von der Projektgesellschaft genannten Zeitraums verbindlich sichergestellt werden konnte, hat der Gemeinderat im Sommer 2007 die Verwaltung vorsorglich zum Rücktritt von dem mit der Projektgesellschaft abgeschlossenen Options- bzw. Kaufvertrag und dem Städtebaulichen Vertrag ermächtigt. Bis Ende 2007 hat die Verwaltung von diesem Rücktrittsrecht keinen Gebrauch gemacht. Die Projektgesellschaft ist nach wie vor zuversichtlich die Gesamtfinanzierung für das Ansiedlungsvorhaben sicherzustellen und im Frühjahr 2008 verbindlich abzuschließen. Ein Baubeginn für den ersten Bauabschnitt der Creativ-Welten Wertheim könnte danach noch im Jahr 2008 erfolgen. 18 2.6. Innenstadtentwicklung 2.6.1. Bürgerbegehren zur Erhaltung des Kupsch-Marktes Der vom „Initiatorenkreis Bürgerbegehren zur Erhaltung des Kupsch-Marktes“ beim Verwaltungsgericht Stuttgart im Rahmen der Feststellung der Unzulässigkeit des Bürgerbegehrens (siehe Jahresbericht 2006) eingereichte Eilantrag auf Erlass einer einstweiligen Anordnung wurde mit Beschluss vom 26. Januar 2007 als unbegründet zurückgewiesen, da dieser keinen zulässigen Inhalt zum Gegenstand hatte. Der Beschluss des Verwaltungsgerichtes ist seit dem 20. Februar 2007 rechtskräftig. Mit Schreiben vom 7. März 2007 nahm die vom Initiatorenkreis beauftragte Rechtsanwaltskanzlei Baumann, Würzburg, den im Jahr 2006 eingelegten Widerspruch gegen den Bescheid der Stadt Wertheim bezüglich der Feststellung der Unzulässigkeit des Bürgerbegehrens zurück. Der Mietvertrag für den von Edeka betriebenen Kupsch-Markt in der Altstadt (Gebäude Lindenstraße 20) endete Ende Oktober 2007. Das Handelsunternehmen hat am Samstag, 29. September 2007 den Betrieb des Kupsch-Marktes eingestellt. Hierüber wurde die Stadt Wertheim mit einer entsprechenden Gewerbeabmeldung des Unternehmens am 4. September 2007 in Kenntnis gesetzt. Edeka hat die in der Presse wiederholt erwähnte vertraglich eingeräumte Mietverlängerungsoption bezüglich der Fläche Kupsch-Markt nicht ausgeübt. Ein Angebot von Edeka gegenüber Kaufland zur Übernahme des Kupsch-Marktes als Untermieter von Edeka wurde von Kaufland nicht angenommen. Kaufland nahm daher direkte Verhandlungen mit dem Eigentümer des Gebäudes KupschMarkt mit dem Ziel der Anmietung dieser Einzelhandelsfläche auf, die im Juli 2007 zum Abschluss eines Mietvertrages führten. Kaufland ist entsprechend der vertraglichen Vereinbarung ab dem 1. November 2007 für den Zeitraum von 10 Jahren Mieter der Einzelhandelsfläche. Der Kupsch-Markt wurde im Oktober und November 2007 von Kaufland umfassend umgebaut und mit einer neuen Ladeneinrichtung ausgestattet. Am 29. November 2007 eröffnete Kaufland die ehemalige Kupsch-Filiale unter der Bezeichnung „Handelshof“ und erfüllte damit das der Stadt Wertheim gegebene Versprechen, die Nahversorgung für die Bürgerinnen und Bürger der Innenstadt aufrechtzuerhalten. Kaufland setzte mit dem Abschluss des 10-jährigen Mietvertrages für die Kupsch-MarktFläche und dem Betrieb des „Handelshofes“ die im Städtebaulichen Vertrag zwischen der Stadt Wertheim und Kaufland im Zusammenhang mit der Realisierung des Projektes im Bahngelände notariell vereinbarte Betriebsverpflichtung in die Realität um. Danach ist Kaufland verpflichtet, ab dem planmäßigen Ablauf des Mietvertrages mit Edeka für den Kupsch-Markt (Ende Oktober 2007) im Falle dessen Schließung diesen zu branchenüblichen Bedingungen anzumieten und als Nahversorger für einen Zeitraum von max. 10 Jahren zu betreiben oder betreiben zu lassen. 19 2.6.2. Bauleitplanverfahren Bahngelände Nachdem der Gemeinderat die vorgestellten Vorentwürfe zur Bauleitplanung Bahngelände in seiner öffentlichen Sitzung am 4. Dezember 2006 zur Kenntnis genommen hat, wurden von der Verwaltung die weiteren Verfahrensschritte vorbereitet. Die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit in den Bauleitplanverfahren wurde in der Zeit vom 18. Dezember 2006 bis 26. Januar 2007 sowie die frühzeitige Beteiligung der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange in der Zeit vom 8. Dezember 2006 bis 19. Januar 2007 durchgeführt. Mit Schreiben der Verwaltung vom 8. Dezember 2006 wurden hierbei 50 Behörden und sonstige Träger öffentlicher Belange frühzeitig an der Planung beteiligt. Innerhalb der gesetzten Frist zur Abgabe von Stellungnahmen bis 19. Januar 2007 gingen 40 Stellungnahmen zum Vorentwurf des Flächennutzungs- und Bebauungsplans ein und wurden von der Stadt Wertheim bewertet. Die während dem frühzeitigen Beteiligungsverfahren von den Behörden und sonstigen Trägern vorgebrachten Anregungen wurden in die Planunterlagen eingearbeitet und damit die Festsetzungen zum Bebauungsplan und die Begründung sowie die Begründung des Flächennutzungsplanes nochmals überarbeitet. Bebauungsplan „Bahngelände“ Ferner fand am 22. Januar 2007 eine öffentliche Veranstaltung statt, in der den Bürgerinnen und Bürgern die Planungen vorgestellt und mit diesen erörtert wurden. Während der Öffentlichkeitsbeteiligung wurden Anregungen vorgebracht, die ebenfalls nach Abwägung durch den Gemeinderat bei der weiteren Planung berücksichtigt wurden. Der Gemeinderat hat in seiner öffentlichen Sitzung am 21. Mai 2007 die Anregungen der Öffentlichkeit und der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange aus der frühzeitigen Beteiligung zur Kenntnis genommen, geprüft und in der von der Verwaltung vorgeschlagenen Form behandelt. Die vorgelegten Entwürfe zur Flächennutzungsplanänderung, zum Bebauungsplan und zur Satzung über die örtlichen Bauvorschriften wurden hierbei vom Gremium gebilligt. Die Verwaltung wurde beauftragt, die Verfahren gemäß § 3 Abs. 2 und § 4 Abs. 2 BauGB (Öffentlichkeitsbeteiligung und Beteiligung der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange) einzuleiten. 20 Die öffentliche Auslegung fand in der Zeit vom 4. Juni bis 6. Juli 2007 statt. Während dieser Zeit gingen bei der Stadt Wertheim keine Anregungen zum Flächennutzungsplanentwurf und zum Bebauungsplanentwurf ein. Die in der frühzeitigen Beteiligung berücksichtigten Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange wurden mit Schreiben vom 25. Mai 2007 beteiligt und gebeten eine Stellungnahme innerhalb eines Monats abzugeben. Die während dieser Beteiligung vorgebrachten Anregungen wurden dem Gemeinderat in seiner öffentlichen Sitzung am 17. September 2007 vorgelegt und mit einer Stellungnahme der Verwaltung versehen. Im Anschluss an die öffentliche Auslegung und die Beteiligung der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange wurden keine Änderungen der Bauleitplanunterlagen vorgenommen. In seiner öffentlichen Sitzung am 17. September 2007 hat der Gemeinderat die Anregungen der Öffentlichkeit und der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange zu der Bauleitplanung zur Kenntnis genommen, geprüft und in der von der Verwaltung vorgeschlagenen Form behandelt. Die Änderung des Flächennutzungsplanes der Stadt Wertheim bezogen auf den Geltungsbereich des Bebauungsplanes Bahngelände wurde vom Gemeinderat beschlossen; der Bebauungsplan Bahngelände und die örtlichen Bauvorschriften zu diesem Bebauungsplan wurden jeweils als Satzung verabschiedet. Nachdem die erforderlichen Bauleitplanverfahren zur Umsetzung des großflächigen Einzelhandelsvorhabens für das Bahngelände in der o.g. Sitzung des Gemeinderates erfolgreich abgeschlossen wurden, hat Kaufland mit notarieller Erklärung vom 10. Oktober 2007 die vertraglich eingeräumte Grundstücksoption (siehe Jahresbericht 2006) ausgeübt. Der Grundstückskaufpreis sowie die weiteren vereinbarten Beträge wurden im Dezember 2007 von Kaufland an die Stadt Wertheim geleistet. Die Eigentumsübertragung des Ansiedlungsgrundstückes an Kaufland steht unmittelbar bevor. Das Regierungspräsidium Stuttgart hat mit Erlass vom 20. Dezember 2007 die in o.g. Sitzung des Gemeinderates beschlossene Änderung des Flächennutzungsplanes der Stadt Wertheim für den Bereich des Bahngeländes genehmigt. Die Änderung des Flächennutzungsplanes für den Bereich des Bahngeländes sowie der ebenfalls in der o.g. Sitzung des Gemeinderates als Satzung beschlossene Bebauungsplan Bahngelände mit den örtlichen Bauvorschriften wurden in den Fränkischen Nachrichten und in der Wertheimer Zeitung am 12. Januar 2008 öffentlich bekannt gemacht. Die Flächennutzungsplanänderung ist somit seit dem 12. Januar 2008 wirksam. Der Bebauungsplan und die örtlichen Bauvorschriften sind mit der Bekanntmachung in Kraft getreten. 2.6.3. Baugenehmigungsverfahren für die Ansiedlung eines großflächigen Lebensmittelmarktes im Bahngelände Die Verwaltung hat die Baugenehmigung für die Errichtung des SB-Warenhauses im Bahngelände am 9. Januar 2008 an Kaufland erteilt. Bereits Ende Oktober 2007 wurde dem Unternehmen die Abbruchgenehmigung und sanierungsrechtliche Genehmigung für das Bauvorhaben erteilt. Entsprechend dem Bauzeitplan für das Großvorhaben wurde mit den Abbrucharbeiten auf dem Baugrundstück ab dem 21. Januar 2008 durch Kaufland begonnen. Die Fertigstellung und Inbetriebnahme des SB-Warenhauses soll im Frühjahr 2009 erfolgen. 21 2.6.4. Weitere Rechtsverfahren Herr Klaus Schwitt, Wertheim, hat sich mit einem umfassenden Schriftsatz vom 9. Juli 2007 zu dem Themenkomplex „Bürgerbegehren zur Erhaltung des Kupsch-Marktes / Ansiedlung eines SB-Warenhauses durch Kaufland im Bahngelände“ an den Petitionsausschuss des Landtages Baden-Württemberg gewandt. Der Landtag von BadenWürttemberg hat auf der Grundlage einer Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses in seiner Sitzung am 19. Dezember 2007 zu der o.g. Petition (Landtagsdrucksache 14/2098, Ziffer 19. Petition 14/1451 betr. Kommunale Angelegenheit, Bürgerbegehren) Beschluss gefasst. Der Petition wurde vom Landtag nicht abgeholfen. Der Petitionsausschuss geht in seiner Beschlussempfehlung insbesondere auf die Entscheidung des Gemeinderates bezüglich der Feststellung der Unzulässigkeit des „Bürgerbegehrens zur Erhaltung des KupschMarktes“ der Grundstücksveräußerung an Kaufland zur Errichtung eines SB-Warenhauses einschl. des Themas „Gewerbesteuerzusicherung“ sowie auf den Vorwurf der Ungleichbehandlung des Bürgerbegehrens bezüglich des später eingereichten Bürgerbegehrens gegen das Gas- und Dampfturbinenkraftwerk ein. Der Petitionsausschuss stellt bei diesen Punkten ausdrücklich fest, dass Rechtsverstöße durch die Stadt Werthein nicht erkennbar und die Entscheidungen des Gemeinderates damit aufsichtsrechtlich nicht zu beanstanden sind. Mit Erlass vom 16. Januar 2008 hat das Regierungspräsidium Stuttgart der Stadt Wertheim mitgeteilt, dass Edeka eine kommunalaufsichtsrechtliche Beanstandung (Schreiben vom 27. Dezember 2007) im Zusammenhang mit der Grundstücksveräußerung an Kaufland eingereicht hat. Mit Telefax vom 22. Januar 2008 hat die Stadt Wertheim dem Regierungspräsidium Stuttgart hierzu mitgeteilt, dass eine weitere inhaltliche Stellungnahme hierzu entbehrlich erscheint, nachdem der vorgetragene Sachverhalt bereits in mehreren Verfahren, insbesondere dem Widerspruchsverfahren gegen die Ablehnung des Bürgerbegehrens, im Eilverfahren vor dem Verwaltungsgericht Stuttgart wegen vorläufigem Rechtsschutz und auch im Rahmen der o.g. Petition an den Landtag von BadenWürttemberg, Gegenstand war. In all diesen Verfahren wurde die Rechtmäßigkeit des Handelns der Stadt Wertheim festgestellt. Mit Erlass vom 29. Januar 2008 informierte das Regierungspräsidium Stuttgart die Stadt Wertheim über den Abschluss des kommunalaufsichtsrechtlichen Beanstandungsverfahren. Entsprechend dem Schreiben der Rechtsaufsichtsbehörde an die Verfahrensbevollmächtigte von Edeka vom 28. Januar 2008 sieht diese mit Hinweis auf die mehrfachen Prüfungen der Angelegenheit in den o.g. Verfahren keine Anhaltspunkte für ein kommunalaufsichtsrechtliches Einschreiten. Nunmehr hat mit Schreiben vom 25. Januar 2008 Edeka die Vergabekammer BadenWürttemberg beim Regierungspräsidium Karlsruhe angerufen. 22 2.7. Standort- und Stadtmarketing 2.7.1. Fünfte „Wertheimer Wirtschaftswoche“ Die in der Zeit vom 21. bis 25. Mai 2008 stattfindende 5. Wertheimer Wirtschaftswoche auf dem Messegelände Wertheim-Reinhardshof bietet ortsansässigen und regionalen Ausstellern eine attraktive Plattform zur Präsentation ihrer breit gefächerten Produkt- und Leistungspalette. In geplanten 10 Hallen sowie dem Freigelände besteht für die Firmen, Vereine und Verbände die Möglichkeit der Darstellung. Es werden rd. 150 Aussteller und 40.000 Besucher erwartet. Die an das Messegelände angrenzenden Parkierungsflächen stehen den Besuchern der Messe gebührenfrei zur Verfügung. Die Eintrittspreise sowie die Ausstellerkonditionen konnten im Vergleich zum Jahr 2006 beibehalten werden. Somit sind die Eintrittspreise seit der ersten Wirtschaftswoche im Jahr 2000 in der Höhe unverändert. Die 5. Wertheimer Wirtschaftswoche wird erneut von der Euro Messebüro Steinacker GmbH, Ammerndorf, und der Fremdenverkehrsgesellschaft „Romantisches Wertheim“ mbH in enger Zusammenarbeit mit der Fachgruppe „Wirtschaftsförderung, Stadtmarketing“ der Stadt Wertheim durchgeführt. Mit den umfangreichen Vorbereitungen für das Rahmenprogramm und den organisatorischen Ablauf der Messe wurde bereits Mitte des Jahres 2007 begonnen. Informationen zur Wertheimer Wirtschaftswoche sind über die Homepage der Stadt Wertheim (http://www.wertheim.de) abrufbar und werden zeitnah aktualisiert. Mit dem am 12. Dezember 2007 stattgefundenen Pressegespräch wurde die Öffentlichkeit über den aktuellen Stand der Vorbereitung informiert. 2.7.2. IHK-Bescheinigungsstelle im Rathaus Eine erhebliche Erleichterung für die exportorientierte örtliche Wirtschaft brachte die Einrichtung der IHK-Bescheinigungsstelle im Rathaus. Vor Übernahme dieser Aufgabe durch das Bürgerservicezentrum im Rathaus mussten die Wertheimer Unternehmen lange Anfahrtswege zur IHK-Geschäftsstelle nach Bad Mergentheim in Kauf nehmen. 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2.030 Bescheinigungen 1.841 Bescheinigungen 1.893 Bescheinigungen 2.475 Bescheinigungen 1.889 Bescheinigungen 1.999 Bescheinigungen 2003 2004 2005 2006 2007 1.641 Bescheinigungen 2.986 Bescheinigungen 3.384 Bescheinigungen 3.358 Bescheinigungen 3.827 Bescheinigungen 23 2.7.3. Weitere Maßnahmen Die nicht mehr aktuelle und stark verwitterte Werbetafel der Stadt Wertheim am Almosenberg wurde im Jahr 2007 komplett erneuert. Die bisherige Holzkonstruktion wurde gegen eine witterungsbeständige, vollverzinkte Stahlkonstruktion ausgetauscht. Mit dieser Maßnahme werden potentielle Investoren auf den Wirtschaftsstandort Wertheim und insbesondere auf die im Gewerbe- und Sondergebiet Almosenberg zur Verfügung stehenden Flächen aufmerksam gemacht. Der seit Eröffnung des Wertheim Village eingeführte kostenlose Busverkehr zwischen Factory Outlet Center und Innenstadt wird von Besuchern und Mitarbeitern des Centers zunehmend frequentiert. Seit November 2003 nutzten rund 19.000 Fahrgäste den ShuttleService in die Innenstadt. Finanziert wird dieser durch einen Marketingzuschuss der Firma Value Retail. Seit Mitte Dezember 2006 wurde auch das Expocamp der CMC-/Hymer-Gruppe in den bestehenden Bus-Shuttle-Verkehr zwischen dem Outlet Shopping Center Wertheim Village und der Innenstadt integriert. Hierzu waren im Jahr 2007 Gespräche und Umsetzungsmaßnahmen erforderlich. Bisher haben rd. 700 Fahrgäste den Shuttle-Service in Anspruch genommen. Eine eigene Haltestelle ermöglicht den Besuchern des Expocamp eine kostenlose Fahrt in die Wertheimer Innenstadt. Das Center beteiligt sich mit einem angemessenen Marketingzuschuss an den Kosten des Bus-Shuttle-Verkehrs. Rund 370.000 Exemplare der erstmals zur Eröffnung des Wertheim Village aufgelegten Broschüre „Einkaufen & Erleben“ (Einkaufsführer) wurden bis November 2007 verteilt. Der 12. Nachdruck des Einkaufsführers für die Innenstadt mit einer Auflage von 30.000 Exemplaren wurde im vierten Quartal bearbeitet und Anfang Dezember ausgeliefert. Im Rahmen der gemeinsamen Marketingmaßnahmen mit dem Expocamp und der Fremdenverkehrsgesellschaft „Romantisches Wertheim“ mbH wurde im April 2007 erstmals die Broschüre „Caravaning & Freizeit“ in einer Auflage von 10.000 Exemplaren produziert. Die Broschüre beinhaltet neben den Sehenswürdigkeiten Wertheims wichtige Informationen für Caravan-Urlauber zu Reisemobilstellplätzen sowie Campingplätzen in Wertheim und der näheren Umgebung. Eine erste Überarbeitung und ein Nachdruck mit 5.000 Exemplaren wurde im Dezember 2007 angegangen. Im Zusammenhang mit der kompletten Neugestaltung der städtischen Homepage wurden sämtliche Texte zum Thema „Wirtschaft“ von der Fachgruppe „Wirtschaftsförderung, Stadtmarketing“ überarbeitet. Zur Werbung für Unternehmensansiedlungen ist die Stadt Wertheim in die Aktivitäten der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit Baden-Württemberg mbH (GWZ) einbezogen. Die Region Heilbronn-Franken, der Main-Tauber-Kreis und die Stadt Wertheim präsentieren sich im Internet unter www.bw-invest.de. Weitere Informationen über die Stadt Wertheim und ihre Gewerbegebiete finden Interessenten auch unter www.sisfit.de, dem Standort- und Firmeninfosystem der Industrie- und Handelskammern in Baden-Württemberg. 24 Am Sonntag, 10. Juni 2007, präsentierten die Fremdenverkehrsgesellschaft „Romantisches Wertheim“ mbH, die Fachgruppe „Wirtschaftsförderung, Stadtmarketing“ sowie die Fa. Value Retail und das Expocamp im Rahmen des 10. Regionaltages der Bürgerinitiative pro Region Heilbronn-Franken e.V. in Neckarsulm die Vorzüge des Wirtschafts- und Tourismusstandortes Wertheim. Das Event ermöglichte am gemeinsamen Info-Stand eine gelungene Darstellung der Stadt Wertheim. Das 11. „Festival der Vielfalt“ findet am Sonntag, 1. Juni 2008, in Bad Mergentheim statt. Die im November 2004 freigeschaltete Innenstadt-Datenbank von Einzelhandel und Gastronomie mit den aktuellen Öffnungszeiten ist auf der Homepage der Stadt Wertheim (www.wertheim.de) unter der Rubrik „Wirtschaft/Standortdatenbank“ zu finden. Die Datenbank umfasst mittlerweile rund 200 Einträge und wurde im Laufe des vergangenen Jahres mehrfach aktualisiert. Das der Wirtschaftsstandortbroschüre der Stadt Wertheim beiliegende Strukturdatenblatt hat die Fachgruppe „Wirtschaftsförderung, Stadtmarketing“ im Januar und Juni 2007 aktualisiert. Das aktuelle Strukturdatenblatt ist auf der städtischen Homepage abrufbar. Im Jahr 2007 hat die Verwaltung mehrere Standortwerbeanzeigen in dem monatlich erscheinenden „pro-Magazin“ der Bürgerinitiative pro-Region Heilbronn-Franken, dem „w-news-Magazin“ der IHK Heilbronn-Franken und in weiteren überregionalen und regionalen Medien geschaltet. 25