See-Spital setzt auf anspruchsvolle Privatpatienten

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See-Spital setzt auf anspruchsvolle Privatpatienten
Region
Zürichsee-Zeitung Bezirk Horgen
Donnerstag, 23. Oktober 2014
See-Spital setzt
auf anspruchsvolle Privatpatienten
GEsundHEIt Das See-Spital hat an seinem Standort
in Kilchberg die Privatabteilung umgebaut. Sie heisst nun
Excellence. Der Name verweist auf ein neues Pflege- und
Hotelierkonzept für Privat- und Halbprivatversicherte.
Fast nichts erinnert mehr an ein
Spitalzimmer: Blumenschmuck,
Designermöbel und ein eigenes
Bad hat der Patient der Privatabteilung Excellence. Es könnte
auch ein Zimmer in einem gehobenen Wellnesshotel sein. Erst
beim näheren Hinsehen entdeckt
man in der Paneelwand am Kopfende des Bettes viele Anschlüsse
für medizinische Geräte, die je
nach Bedarf hinter einem Schiebetürchen versteckt werden können.
Gestern lud das See-Spital zu
einer Medienorientierung und erläuterte das Konzept der Privatabteilung Excellence. Bisher wurden Zusatzversicherte und Privatpatienten auf verschiedenen
Abteilungen im See-Spital Kilchberg betreut. Nun haben sie einen
eigenen Bereich. In der neu gestalteten Privatabteilung im zweiten Stock stehen 32 Betten bereit,
deren 48 sind es in der allgemeinen Abteilung.
2,5 Mio. Franken investiert
«Wettbewerbsfähig bleiben und
die Gewinne wieder in den Ausbau investieren», dieses Credo
wiederholte Walter Bosshard, der
Stiftungsratspräsident des SeeSpitals, mehrmals. Die Konkurrenz sei gross, doch das See-Spital
mit Standort Kilchberg habe mit
seiner stadtnahen Lage und der
Qualität des Angebots gute Karten, auf dem heiss umkämpften
Markt der Privatpatienten bestehen zu können, betonte Bosshard. Rund 2,5 Mio. Franken wendete das Spital auf, um in Kilchberg ein Stockwerk so umzubauen, dass es auch gehobenen
Ansprüchen Zusatzversicherter
entspricht. Ein Ziel des Projekts
war es auch, den Patientinnen
und Patienten beim Genesungs-
prozess grösstmögliche Ruhe zu
gewähren.
Das Pflege- und Behandlungskonzept erläuterte Gabriela Stössel, die Leiterin des Pflegediensts.
«Die Patienten der Privatabteilung können die Essenszeiten
selber bestimmen», sagte sie. Das
Essen werde in das Zimmer ser-
viert und stets frisch zubereitet.
Der Tisch sei weiss gedeckt. Auch
einen Dessertwagen gibt es, der
im Flur zirkuliert, ein Flur, der
mit schalldämpfenden Teppichplatten belegt ist. Die HotellerieDienstleistungen würden denjenigen von gehobenen Hotels
entsprechen, betonte Stössel.
Pflege und Room Service würden
sich gut absprechen, um den Patienten den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen.
«Mit der Eröffnung der neuen Ab-
teilung wollen wir unseren Anteil
von 25 Prozent an Zusatzversicherten und Privatpatienten halten beziehungsweise nachhaltig
ausbauen», sagte Spitaldirektor
Matthias Pfammatter. Die Patienten sollen nicht nur vom Bezirk
Horgen, sondern auch von der
Stadt Zürich und weiter herkommen, wünschen sich die Verantwortlichen.
«Wir sind ein Belegarztspital
mit mehr als 180 Spezialisten»,
sagte Bosshard. Diese hätten we-
sentlichen Anteil am Ausbau der
neuen Abteilung gehabt. Hier
würden sie nun optimale Bedingungen für ihre anspruchsvolle
Klientel finden. Nicht ohne Stolz
erwähnte Spitaldirektor Pfammatter, dass die seit 13. Oktober
eröffnete Privatabteilung bereits
voll belegt sei. Das See-Spital hat
noch weitere Pläne: Als Nächstes
soll 2016 auch die Privatabteilung
am Standort Horgen dem Niveau
von Kilchberg angepasst werden.
Gaby Schneider
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Anlässe
HoRGEn
Neue Fotografien
von Anton Moos
Der Horgner Künstler Anton
Moos zeigt neue Arbeiten im Begegnungszentrum Baumgärtlihof. Lange Jahre war Wasser sein
Hauptthema, nun widmet sich
Anton Moos der fassbareren
Substanz Holz. Wobei sich Wasser und Holz nur auf den ersten
Blick fernliegen. Wie auch im
Wasser zeigt sich im Holz nämlich individuelle Bewegung, was
den Künstler fasziniert und er
fotografisch festhält. Der Fotograf geht in der Umgebung vor
Horgen verborgenem Schönem
nach. An der Vernissage mit
Apéro wird der ehemalige
Horgner Gemeindepräsident
Walter Bosshard in die Thematik
einführen. e
Freitag, 24. Oktober, 18.30 Uhr, Begegnungszentrum Baumgärtlihof,
Horgen. Die Ausstellung ist bis
zum 21. November zu sehen.
RIcHtERswIL
Feuer und
Flamme
Ein Zimmer der neuen Privatabteilung Excellence des See-Spitals in Kilchberg.
Sabine Rock
Wie der Hirzel zum Krimischauplatz wurde
HIRZEL Die Zürcher Autorin Mitra Devi las am Dienstag in
der Bibliothek des Schulhauses Heerenrainli aus ihrem dritten
Kriminalroman «Seelensplitter». Ein wichtiger Teil des Romans
spielt in der Berggemeinde.
aus «Seelensplitter» vor. Die rund
25 Besucher der Lesung lauschen
gespannt den Worten der Autorin.
«Vollmond. Mitternacht. Die
Kirchturmuhr des falschen Gottes schlug zwölf.» Mit diesen Sätzen beginnt der Kriminalroman
«Seelensplitter» und auch die Lesung der Autorin Mitra Devi. Dieser Anfang war der Grund, wieso
ein Teil des Romans auf dem Hirzel spielt. «Ich habe die Szene
bildlich vor mir gesehen, dann
musste ich sie in ein Dorf in der
Nähe von Zürich platzieren», erklärt Mitra Devi. Damit ein Dorf
für den Schauplatz ihres Romans
in Frage kam, musste die Kirche
um Mitternacht zwölfmal schlagen. Durch Recherchieren und
unzählige Telefonate musste die
Wein und Gift
Der Kriminalroman beginnt in
einem Bauernhaus, in welchem
eine mystische Frau mit dem Namen Alruna aus Wein und Gift der
Alraunenpflanze einen Trank
braut. Diesen würde sie einem
Mann in Zürich geben und dieser
würde deswegen von der Welt
verschwinden. Passend zu den
vorgelesenen Worten der Autorin
prasselt Regen an die Fensterscheiben der Bibliothek, Sturmböen und Blitze lassen die Kriminalgeschichte noch realistischer
wirken.
Die Hauptfiguren des Romans
sind die Privatdetektivin Nora Ta-
Autorin ernüchternd feststellen,
dass der gewollte Glockenschlag
um Mitternacht nur in wenigen
Zürcher Gemeinden noch immer
Tradition ist. Mit der Gemeinde
Hirzel fand sie den passenden
Ort. «Ich bin deshalb auf den Hirzel gefahren und habe mich umgesehen. Der Schauplatz schien
mir perfekt, und ich stellte in meiner Fantasie ein Bauernhaus auf
ein Feld, in welchem ein wichtiger
Teil meines Romans spielen sollte», erklärt Devi.
Mitra Devis Ausführungen beschränken sich an diesem Abend
natürlich nicht auf Recherchearbeiten; sie liest auch Passagen
bani und ihr Partner Jan Berger.
Als der erste Todesfall geschieht –
bei einem Jubiläum einer Lagerfirma springt der Chef von der
Terrasse, weil er meint, er könne
fliegen –, glaubt die Sekretärin
nicht an einen Unfall und engagiert Tabani. Die Ermittlungen
führen zum Bauernhaus auf dem
Hirzel. Berger dringt bei Dunkelheit ein und findet eine Schachtel
alter Zeitungsartikel. Als er ein
Knarren und Atmen neben sich
hört, beendet Mitra Devi die Le-
Mitra Devi
Autorin.
Bea Huwiler
sung, ohne aufzuklären, wer oder
was sich neben Jan Berger befindet.
Im anschliessenden Gespräch
können die Gäste mehr über die
Autorin erfahren. Eine Zuhörerin möchte zum Beispiel wissen,
wie viel Prozent Mitra Devi in
Nora Tabani steckt. Die 50-jährige Autorin lächelt und antwortet,
dass es durchaus Parallelen zwischen ihr und der Hauptprotagonistin gebe, doch dass sie sich
nicht als Nora Tabani sehen würde. Mitra Devi weiht die Besucher der Lesung zudem in ihren
Schreibprozess ein und erklärt
anhand eines auf Papier geschriebenen Drehbuches, wie sie
sich arrangiert, damit sie während des Schreibprozesses den
roten Faden nicht verliert.
Angela Burch
Zum Thema «Feuer und
Flamme» lädt die Reformierte
Kirchgemeinde Richterswil am
kommenden Freitag, 24. Oktober, um 19 Uhr zu einem Rockgottesdienst ein. Eine Ad-hocBand unter der Leitung von Daniel Demont spielt rockige Musik, darunter bekannte Songs, die
zum Mitsingen einladen sollen.
Karl Rusterholz von der Feuerwehr Richterswil-Samstagern
wird zudem von seinen
Erfahrungen mit Feuer und
Flamme berichten. e
Freitag, 24. Oktober, 19 Uhr,
reformierte Kirche Richterswil.
tHaLwIL
George Robert
gibt Konzert
Der Schweizer Saxofonist
George Robert kommt am kommenden Samstag, 25. Oktober,
zurück in den Jazz-Club Thalwil.
Dort tritt er mit seinem All-StarQuartett auf. Dem gehören der
italienische Pianist Dado Moroni, der aus den USA stammende
Bassist Peter Washington und
der Schlagzeuger Jeff Hamilton
an. zsz
Samstag, 25. Oktober, 20.30 Uhr,
Hotel Sedartis Forum Thalwil.
Vorverkauf unter Telefonnummer
043 388 33 00 oder via E-Mail
[email protected].
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