RUDOLF SCHRÖDER (Berufskolleg Ennepetal) - Berufs
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RUDOLF SCHRÖDER (Berufskolleg Ennepetal) - Berufs
HANDREICHUNG ZUR BERUFSORIENTIERUNG IN NIEDERSACHSEN 5.8 SCHULEWIRTSCHAFT Niedersachsen Anna Klappstein 5.8 SCHULEWIRTSCHAFT Niedersachsen 1) Schule und Wirtschaft – Stärkung der Zusammenarbeit in der Berufsorientierung Für eine gezielte und lebenspraktische Berufsorientierung ist es wichtig, die Arbeitswelt - mit ihren Chancen und Herausforderungen – frühzeitig kennen zu lernen und praktische Erfahrungen zu sammeln. Dafür macht sich SCHULEWIRTSCHAFT stark: Das bundesweite Netzwerk steht seit mehr als 60 Jahren für die erfolgreiche Zusammenarbeit und den gleichberechtigten Dialog von Schulen und Unternehmen. SCHULEWIRTSCHAFT fördert Berufsorientierung, ökonomische Bildung und Schulqualität durch Kooperationen von Schulen und Unternehmen vor Ort. Landesarbeitsgemeinschaft SCHULEWIRTSCHAFT Niedersachsen 14 regionale Arbeitgeberverbände, über 30 Arbeitskreise Bundesarbeitsgemeinschaft SCHULEWIRTSCHAFT Abb. 5.8/1: SCHULEWIRTSCHAFT ist bundesweit, landesweit und regional aktiv www.berufsorientierung-niedersachsen.de Kapitel 5.8 / Seite 1 Veröffentlichungsdatum: 01.08.2015 HANDREICHUNG ZUR BERUFSORIENTIERUNG IN NIEDERSACHSEN 5.8 SCHULEWIRTSCHAFT Niedersachsen Auf Landesebene wird das Netzwerk SCHULEWIRTSCHAFT Niedersachsen von den Unternehmerverbänden Niedersachsen e. V. und dem Bildungswerk der Niedersächsischen Wirtschaft gemeinnützige GmbH getragen. In Niedersachsen bieten die über 30 Arbeitskreise eine Kontakt- und Informationsplattform zur Vernetzung von Schulen, Unternehmen und weiteren Multiplikatoren vor Ort. Dabei werden regional unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt. Unterstützt und begleitet werden die Arbeitskreisleiter – i. d. R. ehrenamtliche Lehrkräfte bzw. Schulleiter - von den 14 regionalen Arbeitgeberverbänden. Mit ihrer Expertise und den Kontakten zur lokalen Wirtschaft sind sie geeigneter Ansprechpartner für die Schulen vor Ort. SCHULEWIRTSCHAFT Niedersachsen wirkt somit branchen- und schulformübergreifend an der Schnittstelle von Schule und Wirtschaft. Für die Umsetzung der SCHULEWIRTSCHAFT-Ziele arbeitet das Netzwerk mit verschiedenen Partnern auf Landesebene zusammen: • Regionaldirektion Niedersachsen-Bremen der Bundesagentur für Arbeit • Niedersächsisches Kultusministerium • Niedersächsische Landesschulbehörde • Koordinierungsstelle Berufsorientierung SCHULEWIRTSCHAFT Niedersachsen ist Mitglied der Bundesarbeitsgemeinschaft SCHULEWIRTSCHAFT und profitiert somit von dem Austausch und Kontakten auch über die Landesgrenzen hinweg. 2) SCHULEWIRTSCHAFT Niedersachsen: Gemeinsam. Aktiv. Vor Ort. SCHULEWIRTSCHAFT Niedersachsen arbeitet nach dem Grundsatz „Gemeinsam. Aktiv. Vor Ort“. Im Mittelpunkt der Arbeit steht die Vernetzung der verschiedenen Akteure aus Schule, Wirtschaft, Politik und Verwaltung. Berührungsängste zwischen Wirtschaft und Schulen sollen abgebaut und der persönliche, vorurteilsfreie Kontakt gefördert werden. Die Netzwerktreffen der Arbeitskreise in den Regionen bieten engagierten Lehrkräften, Unternehmern, Berufsberatern der Bundesagentur für Arbeit und weiteren Multiplikatoren eine Plattform der Begegnung - für gegenseitiges Kennenlernen, Erfahrungsaustausch und regelmäßigen Dialog. Die einzelnen Regionen organisieren verschiedene - auf die Bedarfe ihrer Mitglieder abgestimmte - Veranstaltungen wie Informations- und Diskussionsveranstal- www.berufsorientierung-niedersachsen.de Kapitel 5.8 / Seite 2 Veröffentlichungsdatum: 01.08.2015 HANDREICHUNG ZUR BERUFSORIENTIERUNG IN NIEDERSACHSEN 5.8 SCHULEWIRTSCHAFT Niedersachsen tungen, Betriebserkundungen, Exkursionen, Seminare zur Lehrerfortbildung oder Praxistage in Unternehmen. Schwerpunkte der SCHULEWIRTSCHAFT-Aktivitäten bilden die Betriebserkundungen für Lehrkräfte und andere interessierte Mitglieder des Arbeitskreises sowie aus diesen Kontakten resultierende Kooperationen zwischen Schulen und Unternehmen. Neben einem Rundgang durch das Unternehmen erhalten die Teilnehmer Informationen zu den Arbeitsabläufen, den Ausbildungsmöglichkeiten und die Einbindung in die regionale Wirtschaft. Häufig sind auch Auszubildende des Betriebes selbst dabei, um ihre Erfahrungen und Tipps für angehende Azubis weiterzugeben. Lehrkräfte profitieren auf verschiedenen Ebenen von Betriebserkundungen. Sie • erhalten Informationen über die Arbeitszusammenhänge und -abläufe in einem Unternehmen • lernen die Ausbildungsmöglichkeiten in verschiedenen Branchen in der Region kennen • erfahren, welche Erwartungen die Arbeitgeber an junge Bewerber - also ihre Schüler - haben • erhalten Einblicke in wirtschaftliche Zusammenhänge und erweitern ihr ökonomisches Verständnis • haben die Möglichkeit, weitreichende Kooperationen mit regionalen Unternehmen einzugehen Auf Landesebene werden die Vernetzung und der persönliche Austausch durch regelmäßige Informationsschreiben zu politischen Entwicklungen, Veranstaltungen und Neuigkeiten aus dem bundesweiten SCHULEWIRTSCHAFT-Netzwerk sowie durch die Ausrichtung zweier Tagungen sichergestellt. Bei der Jahrestagung liegt der Schwerpunkt auf dem Erfahrungsaustausch und Fortbildungen der SCHULEWIRTSCHAFT-Mitglieder. Die Frühjahrstagung ist offen für Partner aus Politik, Behörden, Verbänden, Interessenten und Multiplikatoren der SCHULEWIRTSCHAFT-Arbeit. Fachvorträge zu Schwerpunktthemen wie Berufsorientierung, Schulpartnerschaften mit Unternehmen oder Schul- und Arbeitsmarktpolitik regen zu Diskussionen und Austausch an. www.berufsorientierung-niedersachsen.de Kapitel 5.8 / Seite 3 Veröffentlichungsdatum: 01.08.2015 HANDREICHUNG ZUR BERUFSORIENTIERUNG IN NIEDERSACHSEN 5.8 SCHULEWIRTSCHAFT Niedersachsen Abb. 5.9/1: SCHULEWIRTSCHAFT in den Niedersächsischen Regionen Die SCHULEWIRTSCHAFT-Arbeitskreise werden von den regionalen Arbeitgeberverbänden betreut. Weitere Informationen und Ansprechpartner finden Interessierte unter www.schulewirtschaft-niedersachsen.de. 3) Good-Practice Beispiele aus den Regionen Im Jahr 2014 wurden in Niedersachsen über 50 Betriebserkundungen von den SCHULEWIRTSCHAFT-Arbeitskreisen durchgeführt – z. B. bei der Firma BASF Catalysts Germany GmbH, der Mast-Jägermeister AG oder der ThyssenKrupp Presta GmbH. Darüber hinaus bieten viele Arbeitskreise weitere Veranstaltungen und Aktivitäten für Schulen und Lehrkräfte an, die nachfolgend dargestellt werden: 3.a) Expertengespräche / Bewerbungstrainings Zahlreiche Geschäftsführer und Personalleiter, Mitglieder des Arbeitgeberverbandes Lüneburg-Nordostniedersachsen e.V., unterstützen die Schulen in der Gestaltung ihrer Berufs- www.berufsorientierung-niedersachsen.de Kapitel 5.8 / Seite 4 Veröffentlichungsdatum: 01.08.2015 HANDREICHUNG ZUR BERUFSORIENTIERUNG IN NIEDERSACHSEN 5.8 SCHULEWIRTSCHAFT Niedersachsen orientierungstage. Sie referieren im Unterricht über die wichtigsten Regeln bei einem Bewerbungsverfahren – von der schriftlichen Bewerbung bis hin zum Assessment Center und trainieren mit den Jugendlichen die Bewerbungssituation. Darüber hinaus berichten sie über ihre eigenen Karrieren und den Weg, der zu ihrer Entwicklung führte. Die Schülerinnen und Schüler sehen in den erfolgreichen Unternehmern Vorbilder und nehmen die ihnen vermittelten Informationen deutlich stärker an, als sie es üblicherweise in der Schule oder dem Elternhaus tun. 3.b) Schüler lernen von Auszubildenden – Praxistage im Unternehmen Bei den Praxistagen in Uelzen können sich Schüler aller Schulformen einen halben Tag lang in der Lehrwerkstatt des Unternehmens - unter Anleitung der Auszubildenden und des Ausbilders - ausprobieren. Dabei erfahren sie, dass sie das in der Schule Erlernte tatsächlich später brauchen können und welche Tätigkeiten sich hinter den einzelnen Berufsbildern verbergen. Durch den engen Kontakt zu den Auszubildenden, die häufig kaum älter als die Schüler selbst sind, können Informationen niedrigschwellig vermittelt werden. Die Ausbilder können ihrerseits potentielle Talente für ein Praktikum oder eine Ausbildung ansprechen. 3.d) Ganztägige Lehrerfortbildung zur Berufsorientierung In Ergänzung zu ihren bisherigen Aktivitäten bieten die Arbeitskreise des Arbeitgeberverbandes Oldenburg e. V. seit 2009 ganztägige Lehrerfortbildungen zur Berufsorientierung an. Durch eine Verzahnung von Vorträgen, Workshops und Betriebserkundungen lernen Lehrkräfte in Theorie und Praxis die unterschiedlichen Ausbildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten in den einzelnen Branchen kennen. Sie erfahren, welche Anforderungen die ausbildende Wirtschaft an zukünftige Auszubildende und Mitarbeiter stellt. Mit dem gewonnenen Wissen können die Lehrkräfte ihre Schüler und deren Eltern beim Thema Berufsfindung und Schullaufbahn gezielt und individuell beraten. Eine realistische Vermittlung des Arbeitsalltages durch die geschulten Lehrkräfte kann den Schülern außerdem die Scheu nehmen, den Weg in die Berufswelt einzuschlagen. Im November 2014 ging es beispielsweise gemeinsam zu Airbus nach Hamburg. Diese Veranstaltungen werden offiziell als Lehrerfortbildung genehmigt und über die jeweils für Lehrerfortbildungen zuständigen Einrichtungen angeboten und beworben. www.berufsorientierung-niedersachsen.de Kapitel 5.8 / Seite 5 Veröffentlichungsdatum: 01.08.2015 HANDREICHUNG ZUR BERUFSORIENTIERUNG IN NIEDERSACHSEN 5.8 SCHULEWIRTSCHAFT Niedersachsen 3.e) Monatliche Betriebserkundungen für die Berufsorientierung Der letzte Donnerstag im Monat ist bei vielen Lehrkräften des Verbandsgebietes Wilhelmshaven, Friesland und Wittmund bereits geblockt, denn da bietet der regionale Arbeitskreis regelmäßig Betriebserkundung in der Umgebung an. Die Veranstaltung richtet sich jedoch nicht nur an Lehrkräfte, sondern – ganz im Sinne des Netzwerkgedankens von SCHULEWIRTSCHAFT – auch an Unternehmer, Verbandsmitglieder, Berufsberater und weitere Funktionäre aus dem (Aus-) Bildungsbereich. Das Interesse ist groß, auch bei Personalverantwortlichen anderer Unternehmen. Denn hier kommen die verschiedenen Akteure in einer ungezwungenen Atmosphäre ins Gespräch und dabei ergeben sich mitunter auch interessante Kontakte für eine weitere Zusammenarbeit. Neben der betrieblichen Vorstellung geht es bei den Erkundungen um Angebote der Ausbildungsberufe, betriebliche Weiterqualifizierungsmöglichkeiten, Karrierechancen und Praktikumsmöglichmöglichkeiten. Einmal im Jahr wird statt eines klassischen Wirtschaftunternehmens der „Betrieb“ Schule vorgestellt, um Unternehmern näher zu bringen, woher Ihre Auszubildenden kommen und mit welchen Voraussetzungen. So sind die Betriebserkundungen längst zu einer Plattform des Austauschs der an den Bildungsprozessen und am Übergang von der Schule in die Ausbildung beteiligten Personen der Region geworden. www.berufsorientierung-niedersachsen.de Kapitel 5.8 / Seite 6 Veröffentlichungsdatum: 01.08.2015