Divergenz im Typus der Irischen Roten Setter (Irish Red Setter, IRS)
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Divergenz im Typus der Irischen Roten Setter (Irish Red Setter, IRS)
Übersetzung des Beitrages von R. O'Dwyer zum Welt Kongress der Kennel Clubs 1995 Ray O'Dwyer (1995, Irish Red Setter Club, Dublin) Meine Damen und Herren, als Präsident des IRSC heiße ich Sie willkommen zur einer Tagung des Clubs mit dem Thema: Divergenz im Typus der Irischen Roten Setter (Irish Red Setter, IRS) Einige von Ihnen haben einen weiten Weg hinter sich gebracht, um dabei zu sein. Sie zeigen damit ihre große Liebe zum IRS. Ich danke Ihnen dafür, dass Sie sich die Mühe gemacht haben und hoffe, dass Sie am Ende des Tages überzeugt sind, dass es die Reise wert war. Diese Tagung beschäftigt sich mit einem schwierigen Thema, ein Thema einerseits mit dem Potenzial Gräben zwischen uns zu ziehen, andererseits aber auch den Roten Hund zu feiern, da wir doch alle fühlen, dass er unser Leben übervoll bereichert hat. Er hat uns dazu gebracht hat, hier unsere Zeit zu opfern. Ich hoffe, dass dieser Gedanke den Akzent für heute setzt, da ich sicher bin, dass alle von uns glauben, die besten Absichten für diese Rasse im Herzen zu tragen. Der Club hat diese Konferenz anberaumt, weil es ihm geraten schien, diese aktuelle Frage aufzuarbeiten. In der ganzen Welt gibt es Liebhaber dieser Rasse. Sie halten den IRS, weil sie sein Erscheinungsbild lieben, weil sie sich von ihm angesprochen fühlen. Dieser Club wurde zur Förderung des IRS gegründet, ihn fördern und zu bewahren. Das ist auch heute noch das Anliegen des Clubs und unsere überarbeitete Satzung schließt die Absicht der Gründer mit ein: um Richter, Züchter etc zur Bewahrung und Förderung korrekter Form und Erscheinung anzuhalten als Standard mit dem die Qualität des Irischen Setters beurteilt werden soll. Der Club hat eine stolze Geschichte der Förderung und Haltung des Irischen Setters. Seine Mitglieder sind in den 113 Jahren des Fortbestehens nicht von den Idealen seiner Gründer abgewichen. Gleich zu Beginn möchte ich klarstellen, dass alles, was ich von diesem Punkt an behaupte, meine höchstpersönliche Sicht darstellt, obgleich ich mich deutlich auf die Ansicht vieler früherer Mitglieder beziehe. Ich mache das, weil ich glaube, dass es nicht weise ist, das Spektrum nur auf die Erfahrungswerte einer Einzelperson zu limitieren, da wir doch auf die Rasse über einen längeren Zeitraum sehen sollten. Wir erzielen dadurch eine Übersicht über die Rasse und können ihre Entwicklung verstehen. In Irland hat der Irische Rote Setter seine Funktion behalten ebenso wie seine Schönheit, weil es immer klar war, dass seine schöne Form durch die Funktion geformt wurde, geformt durch die irische Landschaft mit all ihren besonderen Anforderungen. Seine Funktion wurde geprägt durch die Anstrengungen der unermüdlichen Suche im Galopp nach dem weit verstreuten Wild. Die Rasse wurde von einem bekannten Liebhaber als „racy of the soil“ bezeichnet – eine kurze Phrase aber eine mit tiefgehender Bedeutung. Der Irische Setter mag in einigen Ländern ein „Salon-Hund“ geworden sein, aber hier in seinem Ursprungsland sind seine Pfoten fest auf dem Boden geblieben – und dieser Boden, meine Damen und Herren, ist Morast, schwarzer kraftraubender Morast, auf dem die Heide wächst als Nahrung für ein Huhn, das seine Farbe mit dem Hund teilt, der dazu gezüchtet wurde, es zu jagen. Und dieses Huhn ist nichts anderes als das rote Moorhuhn (red grouse). Der Rote Hund ist ein Teil unserer irischen Kultur, unsere lebende Erbschaft. Reverend Patrick Mulligan, ehemaliger Präsident des IRSC, nun verstorben, schrieb in unserem Newsletter zum 100 jährigem Jubiläum: Der Rote Setter ist wahrscheinlich das einprägsamste (nationale) Symbol, das wir neben dem vierblättrigen Kleeblatt haben. Er ist ein Teil unseres Erbes, das wir respektieren und verinnerlichen müssen. Und wir sind es, die den Standard für ihn in Feld und Schau bewahren sollten. Dafür haben wir den Club. „Go mairidh se go ceann cead eile bliain !” (gälisch in etwa: Das soll in den nächste hundert Jahren auch so bleiben). Der Anlass für die Konferenz geht klar aus Dr. Mulligans Worten hervor. Wir bewahren unseren nativen Hund und wir wollen den Standard auf dem Feld und in der Ausstellung erhalten. Ich glaube, dass Dr. Mulligan seine Worte sorgfältig gewählt hatte, als er sie zu Papier brachte und uns ernsthaft ermahnte, die Standards zu erhalten: „im Feld und in der Ausstellung“ in dieser Reihenfolge! Die Stärke des IRSC ermöglicht es uns, diese Aufgabe heute anzugehen. Viel zu lange haben wir (allein) in Irland die Standards bewahrt, um mit ansehen zu müssen wie sie anderenorts vernachlässigt wurden. Es ist wirklich an der Zeit, unsere Sorge zu zeigen und jede Anstrengung zu unternehmen, um Trends in anderen Ländern richtig zu stellen, bei denen der Irische Rote Setter zu einer Karikatur seines früheren Glanzes übertrieben wurde. Da gibt es Hunde, die Irische Setter genannt werden, aber größere Ähnlichkeit zu Rassen wie dem Barsoi haben als zu dem ursprünglichen Hund. C.W. Ryan aus Castlebar, ein früheres Mitglied des Clubs, der liebevoll in dem Buch „Setters: Irish, English and Gordon“ - zusammen mit Mrs. I. Bepler der Besitzerin des berühmten Rheola Zwingers - beschrieb, wie man einen Irischen Setter ausbildet: „Die wahren Freunde des Irischen Setters sind heutzutage diejenigen, die bedächtig abwägend die Zucht betreiben und nicht nach höchstmöglichen, unzähligen Schönheitspunkten suchen, die dann zu Lasten der natürlichen Fähigkeiten des Setters gehen, Wild zu finden.“ Lassen Sie uns in diesem Sinne Darstellungen früherer Irischer Setter ansehen. Der bekannte Künstler Sir Edwin Landseer zeichnete diesen Stich des Setters 1819. Der heutige Setter als Gebrauchshund hat größte Ähnlichkeit mit diesem Hund. So ähnlich fallen auch die nachfolgenden Darstellungen aus; dieser nicht näher bezeichnete Hund, der in General Hutchinson's Werk zur Abrichtung der Hunde 1848 beschrieben wurde. Aus „Stonehenge on the Dog“ haben wir Rover, den Bruder des berühmten Plunket, ungefähr um 1870, dann haben wir noch Mr. J. Fletcher's Grouse, der gebraucht wurde um Hugh Daziel's Buch über „British Dogs“ etwa in den späten 1870ern zu illustrieren, dann kommen wir auf Champion Charleville Phil, 1895 gewölft aus Col. Millner's Airnie Derby Gewinner in 1893, aus Isenglass Derby Gewinner von 1891. Dieses sind alles Beispiele der Setter des 19. Jh. Ich hoffe, dass Sie alle das Fehlen jedweder Übertreibungen bemerkt haben, das ausgewogene Gebäude der Tiere, die Länge der Behaarung, in Nacken und Ohr, die Größe und Geschlossenheit der Pfoten. Die Geschichte zeigt, dass von diesem Punkt an Hunde, die auf Ausstellungen gezeigt wurden, auch gleichermaßen Trials gewannen, dass man sich auf sie mit Sicherheit auch bei der Arbeit unter der Flinte verlassen konnte. Es gab nur einen Typ, den wahren Typ und was wir von hier an betrachten müssen, ist die Frage warum das geändert wurde. Welche Gründe steckten hinter den Veränderungen und in welcher Form fanden diese Änderungen statt? Die Kräfte der Veränderung Der IRS wurde als Jagdhund von den Leuten herausgezüchtet, die etwas davon verstanden, welchen Unterschied es an einem Tag ausmacht, einen hoch qualifizierten Setter mit sich in der Natur zu führen. Der großartige Anblick eines Top Setters, wie er über das Feld dahinfliegt, inspirierte die Leute, die diese Rasse heranzogen. Sie waren sich darin einig, das Jagen mehr als nur das Erlegen von Federwild war und all jene, die diesen Anblick noch genießen (können), erkennen seinen Wert. Somerville beschrieb die Arbeit eines Setters folgendermaßen: Wenn der Herbst lächelt, alles Schöne im Verfall, und malt jeglich gemusterten Hain in verschied‘nen Schatten, Dann sucht mein Setter auf den frisch gemähten Feldern, Seine Nase hoch im Wind; von Wall zu Wall, Hechelnd, durchmisst er sein Revier, teilt es In gleichmäßige Abschnitte, ohne Fehl, lässt keinen Fingerbreit ungeprüft. Ausgiebig die fließende Witterung Atmet seine Nase, weit gebläht; mit schneller Freude Schlägt hoch sein Herz, das doch, gepeinigt von der Disziplin Streng ihm auferlegt, nicht wagt einzuspringen, sondern er kriecht, Tief kauernd, Schritt für Schritt; erreicht, zum Schluss, seinen richtigen Abstand; genau da hält er inne, ganz plötzlich, Und zeigt mit seiner sicheren Nase in Richtung Der zitternden Beute. Auf des Windes Flügeln gehoben, Bauscht sich das fließende Netz, entfaltet, fliegt, senkt sich, Und die armen flatternden Gefangenen streichen ab, vergebens. Welch einfühlsame Worte, die von Sympathie und Verständnis zeugen. Beachten Sie nur, dass diese Zeilen nicht aus heutiger Sicht geschrieben wurden, sondern in Zeiten, in denen man das Flugwild noch mit dem Netz fangen mußte. All jene, die noch immer die Arbeit eines IRS gerne sehen, wissen von der Bedeutung der Funktion und der Notwendigkeit, den IRS als „top class“ Feldhund zu erhalten. Bei einem hoch qualifizierten Setter muß man danach streben, einen „top class“ Arbeiter und schönen Hund zu haben, das ist hier der Angelpunkt. Der Setter, der den zweifachen Titel erringt, vereint jene Eigenschaften, die in Hunderten von Jahren durch selektive Zucht eingebracht wurden. Lassen Sie uns Heathericks Gaiar ansehen, den letzte Doppelten Champion unter IKC Reglement. Was für ein großartiger Hund – aber könnte dieser Hund heute ein Zweifacher Champion werden? Alas, ich habe da meine Zweifel. Lassen Sie uns die unterschiedlichen Topics ansehen, die die Divergenz im Typus des Irischen Setters heute kennzeichnen. 1. Größe Es gibt wenige Aufzeichnungen über die Risthöhe und das Gewicht des Irischen Setters. Hugh Dalziel macht jedoch in seinem Buch einige Angaben; danach sind Schulterhöhe und Gewicht beim Rüden 24“, 55 lbs (≈ 61 cm, 24.9 kg), bei der Hündin 22“, 46 lbs (≈ 55.8 cm 20.9 kg. Unter den interessantesten der aufgeführten Hunde ist auch der Rüde Palmerston, der den größten Einfluß in der Geschichte der Rasse hatte. Palmerston 1862 (Old Shot x Lucey) 23“ 64 lbs (≈ 58,4 cm 29 kg). Bevor wir Ch. Palmerston verlassen, ist es wert festzuhalten, dass Percy La Touche in einem Brief an Col Millner, der in Millner's Buch über die Rasse veröffentlicht ist, La Touche angab, dass er auf einer Schau in Dublin seinen Vater auf Palmerston mit den Worten aufmerksam machte, dass er nach seiner Meinung dem Typ ihrer eigenen Hunde ähnlich sei. Sein Vater jedoch hielt ihn für zu grob und zu schwer. Palmerston ist in einem drittel aller Stammbäume der Irischen Setter zu finden, die Trials in Irland gewonnen haben. Andere Aufzeichnungen, die ich gefunden habe beschreiben Elcho's Größe und Gewicht mit: Elcho 1875 (Charley x Nell) 24“ 56 lbs (61 cm ≈ 25,4 kg). Elcho hatte einen starken Einfluss in Irland, bevor er nach Amerika verkauft wurde, wo er weiterhin einen starken Einfluss als Deckrüde hatte. Ch. Kildare (Ganymede x Hebe) 23 3/4“ (≈ 60.3 cm). Terry of Boyne, der für eine Rekordsumme von 6.200 $ exportiert wurde, wurde von Thompson in seinem Buch beschrieben als „nicht groß mit einem Gewicht von nur 59 lbs (≈ 26,8 kg), aber er war sehr gut proportioniert, mit tiefer Brust und wundervollem Fell“. Auf der Jahrestagung des IRSC gab es eine Diskussion über die Standards der Rasse. Die Größe war ein Topic und folgende Definition wurde im Protokoll festgehalten: Rüden sollten 23“ (58,4 cm) und nicht mehr als 26“ (66 cm) Risthöhe haben und Hündinnen etwas weniger. Ich halte es für angebracht daraufhin zu weisen, dass bei diesem Treffen solche dezidierten Setter Kenner anwesend waren wie Eugene Ferris, Col. Millner, J A Carberry, D Moore, H S Waterhouse, J Phibbs, Valentine Grace und andere. In den frühen 1990ern nahm auf Verlangen des FCI der IKC mit dem IRSC Kontakt auf, um für die Rasse eine Größe zu definieren. Die Diskussion brachte eine Einigung zustande, in der die Größe auf 21 bis 26 “ als passend für den Rassestandard festgelegt wurde. Meine Damen und Herren, die Schulterhöhe des Irischen Setters mag anderenorts in Zweifel sein, aber hier in Irland, wenn man die Schulterhöhe der Hunde zugrundelegt, die Einfluss auf die Rasse gehabt haben und wenn man die Erörterungen berücksichtigt, die in den Annalen des Clubs festgehalten wurden, dann gibt es keinen Zweifel an der Größe unseren typischen Hundes. Und infolgedessen kann es nicht überraschen, dass die überwiegende Zahl der Gebrauchshunde unter den Irischen Settern in dieses Muster passen und ich werde Ihnen zeigen, warum das so ist! Die folgende kurze Diskussion zum Thema Abstammung der heutigen Gebrauchshunde ist alles, was die Zeit erlaubt. Eine Untersuchung aller Linien, die im Stammbaum von Ch. Charleville Phil (gewölft 189?) auftauchen, zeigt dass von den 32 Hunden, die in der 5. Generation vorkommen, 14 auf Palmerston zurückgehen und einer auf seinen Bruder Bouncer, sechs gehen auf Cpt. Hutchison's Bob und durch Elcho und Quail 4 auf die Abkömmlinge von Charley x Nell – 2 Linien gehen auf Ballingary und seine Schwester BelleX zurück. Wenn man bedeutenden Hundes in den Jahren 1930 bis 1940 zurückgeht findet z.Bsp. den Einfluss von Ch. Charleville Phil in allen: Garry of Burton hat 15 Abstammungslinien zu ihm, 9 davon durch seinen Sohn Young Phil; Uaine hat ihn 138 mal in ihrem Stammbaum, 121 mal durch Young Phil; FT Ch The Blacksmith hat 151 Blutlinien zu Charleville Phil, davon 121 durch seinenSohn Young Phil. Int. FT Ch Tremont Dreamland hat 75 Linien zu Charleville Phil, 53 durch seinen Sohn Young Phil, obschon man nur die Hälfte seines Stammbaum zurückverfolgen kann. Wenn man einen Hund aus den 1970er Jahren untersucht, etwa FT Ch Knockmore Red Mollie und den Einfluss von Charleville Phil durch die zuvor erwähnten Hunde untersucht, erscheint er 2455 mal und das ist eine sehr zurückhaltende Schätzung, da nicht alle Hunde über 18 Generationen zurückverfolgt werden konnten. Daher erscheint Palmerston allein durch Charleville Phil 34370 in Knockmore Red Mollie's Stammbaum, Bob erscheint 14730 mal und die Nachkommen von Charley und Nelly 9820 mal. Der immense Einfluss von Hunden wie Palmerston und Elcho, deren Größe wir kennen, läßt es sehr unwahrscheinlich sein, dass die Schulterhöhe der heutigen Hunde signifikant von denen abweicht. 2. Fell und Farbe „Einige der Irischen Setter, die wir heute auf den Ausstellungen sehen, sind nicht von dem Typ, den wir vor 40 Jahren hatten. Wie bei anderen Rassen hat der Schauzüchter seine Spuren hinterlassen. Vor einer Reihe von Jahren wurde der dunkel gefärbte Hund sehr gesucht, ganz besonders in England und auf dem Kontinent, wo die dunkle Farbe und das gänzliche Fehlen von weiß noch immer als besonderes Merkmal hoher Qualität erachtet wird.“ Dies sind nicht meine Worte sondern die von Col. Millner, die aus seinem 1924 erschienen Buch zitiert wurden. Ich frage mich, was er wohl heute sagen würde? Dieser Kommentar ist insofern etwas befremdlich, da Col. Millner's Frisco, gew. 1877, der erste Hund war, der durch seine dunklere Farbe auffiel, obschon er selber sein Leben lang die dunklere Farbe für fehlerhaft hielt. Für viele Jahre war die korrekte Farbe stets ein Punkt der Debatte. Die Bruderschaft der Schauzüchter favorisiert eine dunklere Farbe als die Mehrzahl der Gebrauchshunde aufzeigt. Die Führer von Gebrauchshunden hatten mehr die Leistung im Sinn, die häufiger bei den Settern mit heller Farbe und leichterem Bau zu finden war. Der Standard, den der IRSC 1882 festsetzte, beschreibt die Farbe als sattes goldkastanienfarbig (Rosskastanie),was eher mit den bekannten Autoren aus der Zeit und früher übereinstimmt. Stonehenge in seinem Buch „British Rural Sports“ 1885 behauptet. „---es ist überliefert, dass die gut gezogenen Irish Setter von einem tiefen reinen blut-rot sein müssen, ohne den leichtesten Anflug von schwarz oder mahagonie-Farben.“ In Modern Dogs Vol.2, Sporting Division von Rawdon Lee, zuerst erschienen in 1893, war zu lesen: „Es gibt einen weiteren Punkt, der es wert ist beachtet zu werden, und der ist, dass die roten Hunde in der Vergangenheit nicht so tief in der Farbe waren, wie man sie heute auf den Ausstellungen zur Schau gestellt sieht.“ Und weiter zur Farbe sagt er: „dass er dazu Mr. John G. King aus Ballyin, King's County (jetzt Offaly) befragte, der als Vater dieser Rasse in diesem Lande betrachtet werden kann. Er war ein ständiger Teilnehmer und Aussteller auf den Hunde Schauen nicht nur für Setter, sondern auch für Pointer und Foxhounds. Er ist noch heute auf Zack, nicht zu vergessen, dass er 1837 seine erste Jagdlizenz erwarb, und dass seine Erfahrung Gold wert ist...“ In „Setters: Irish, English and Gordon“ (1935) M.I. Bepler und C.W. Ryan ist ein vollständiges Kapitel der Frage nach der Farbe und nach den Folgen der Einkreuzungen gewidmet. Mrs Bepler war berühmt für ihre Rheola Setter und ihr Buch gibt ein ausgewogenes Bild der Rasse zu der Zeit. In dem zuvor erwähnten Kapitel schreibt sie: „Wenn man die Frage der Einkreuzungen hintanstellt und zur Frage der Farbe zurückgeht, dann denke ich, dass das Ideal für den Irish Setter ein ausgewogenes Kastanienrot ist, weder zu dunkel noch zu hell, geradeso die Farbe einer frisch aufgeplatzten Kastanie. Zu der Diskussion der dunkler gefärbten Hunde sagte sie: „Wenn die Geschichte der ultradunkel gefärbeten Setter ausreichend weit zurückverfolgt werden könnten, dann würde man finden, dass eine Einkreuzung entweder mit einem Gordon einem schwarzen Retriever, oder einer anderen schwarzen Rasse gemacht wurde.“ Mrs. Bepler's Beschreibung des Ch. Strabane Sally sollte hier zitiert werden: „Ich denke, sie war so fehlerfrei wie ein Setter sein sollte. Sie war von mittlerer Größe, perfekt proportioniert und in keinem Punkt übertrieben und von einem leuchtenden Kastanien-rot, dass so viel attraktiver ist als die ultradunkle Farbe.“ Als ich zum ersten Mal mit John Nash zusammentraf, zeigte er mir vier junge Setter, die er zu der Zeit auf Trial ausbildete; drei waren goldrot und einer dunkelrot mit einer Blesse auf der Brust. Er fragte mich, welchen ich am meisten bevorzugte und ich sagte ihm, dass mir der dunkle am besten gefiele, das war FTCH Clashawly Gail. Unter den zwei anderen waren Int. FTCH Moanruad Stardust und FTCH Moanruad Rum. Als er mich fragte, warum ich Gail bevorzugte, erwiderte ich, dass ich ihn für den besten Farbschlag hielt. Er widersprach und erklärte, dass zu seiner Lebenszeit die besten Gebrauchshunde alle eine leichtere Farbe hatten und, dass das die korrekte Farbe für die Rasse sei. Beim Lesen von Marr's Buch (Pointers and Setters (1963) fand ich einen Abschnitt über Irische Setter, der von John Nash geschrieben war: „Obschon man einige sehr gute dunklere Hunde sehen kann, sind die Gebrauchshunde heller als das, was für die Ausstellung in Mode ist.“ Seine Erfahrung reicht von den späten 40ern bis zu seinem unzeitigen Tod 1990. So, woher kam dann die dunklere Farbe? Ursächlich scheint das Ergebnis einer Kreuzung mit andren Rassen zu sein. Dunkler gefärbte Setter sind schwerer und stark-knochiger als jene mit korrekter Farbe. Es kann aus der Geschichte deutlich gesehen werden, dass die berühmten Beobachter und Enthusiasten alle darin übereinstimmen, dass die richtige Farbe ein sattes, goldenes Kastanien-rot oder Blut-rot ist. Der Gebrauchshund hat immer noch die Original und korrekte Farbe. Weiss, wie es in dem Zuchtstandard der Rasse angegeben ist, kommt häufig in den Arbeitshunden vor, jedoch weniger in den Ausstellungshunden und an dieser Stelle möchte ich eine Bemerkung hinzufügen; ich glaube, dass eine (darauf ausgerichtete) Untersuchung der Hunde, die FTCHs in der Geschichte des IKC geworden sind, sehr interessant sein würde, da nach meiner Erfahrung viele der Top Class Arbeitshunde mehr oder weniger weisse Abzeichen im Fell haben. Zur Frage des Fells und im Besonderen zur Befederung, haben viele Schauhunde eine Über-Fülle davon, die Gebrauchshunde dagegen weniger, da die Übermenge an Haaren zu einer Überhitzung und Verfilzung führen würde. Wenn wir akzeptieren, dass der IRS primär ein Jagdhund ist, dann muss ein zuviel an Behaarung als Fehler angesehen werden. 3. Temperament Die Unterschiede im Temperament zwischen Arbeits- und Schauhund sind enorm. Die Arbeitshunde müssen aktiv sein, voller Energie, hoch motiviert damit sie die notwendigen Voraussetzungen mitbringen, die die Rasse als die schnell und weit laufende, Wild aufspürende Hunde beschreibt, was die besseren der Rasse auch tatsächlich repräsentieren. Diese Eigenschaften sind für die Ausstellung nicht notwendig, wo ein ausgeglichen ruhiges Temperament die mehr akzeptierte Norm ist. 4. Arbeitsweise, Stil Die Bedeutung der Arbeitsweise kann nicht genug betont werden, wenn man Setter selektiert. Ich werde zu diesem Punkt heute nicht viel sagen, da andere Sprecher sich mit diesem Aspekt im Detail auseinandersetzen. Ich möchte jedoch die folgenden Punkte hinzufügen. Angesichts ihrer Aufgabe müssen die IRS die Fähigkeit haben, den ganzen Tag zu laufen, wenn sie bei der Jagd oder im Trial eingesetzt werden. Die Frage nach dem „heart“ verwirrt in diesem Zusammenhang den Punkt, da ein Hund mit großem Jagdtrieb weiterhin ohne Rücksicht auf die Arbeitsweise jagt, wohingegen ein Hund mit „heart“ und Stil die Extraportion an Mühelosigkeit zeigt. Deshalb ist der Stil von großer Bedeutung in der Beurteilung der Arbeitsweise eines Hundes und deshalb muss er auch von gewissenhaften Züchtern berücksichtigt werden. Der Stil ist in seiner Essenz die harmonische Bewegung eines Hundes mit guter Arbeitsweise und Instinkt. Die Arbeitsweise eines IRS ist eindeutig in den Standards beschrieben, doch das schützt nicht vor Unterschieden in der Auslegung. Die Arbeitsweise lässt sich nur im Zusammenhang mit der Suche verstehen, und das ist im Galopp. Irische Setter sind schnelle Langstrecken Galoppierer; deshalb müssen sie entsprechend gebaut sein. Wenn wir darüber nachdenken, gibt es ein paar simple Fakten, die dazu angewendet werden müssen. Das Verhältnis von Körpergewicht zur Größe kann nicht zu groß sein, da überschüssiges Gewicht zu stark ermüden würde. Betrachten Sie einen Hund mit 25“ Schulterhöhe und 50 lbs Gewicht. Das Verhältnis von Gewicht zu Höhe wäre 50/25 = 2. Wenn der gleiche Hund 100lbs wöge, dann wäre sein Gewicht.zur Höhe im Verhältnis 100/25 = 4 und damit übergewichtig oder zu schwer gebaut mit zu viel an Masse, um als galoppierender Hund zu gelten. In seiner Silhouette erscheint der Irische Setter quadratisch, wobei die Schulterhöhe und die Länge von Brustbein bis zu Kruppe fast gleich ist. Das führt zu dem ziemlich hohen Galopp des Irisch Setters, mit harmonischem Einsatz von Vorder- und Hinterläufen. Darin unterscheidet er sich vom Pointer, ein weiterer Galoppierer von quadratischem Wuchs, dessen wirkliche Kraft aber aus den Hinterläufen kommt. Die Arbeitsweise kann man auch beurteilen, wenn der Hund vorsteht. Dabei ist es möglich die Winkelung und die Knochenstruktur des Tieres zu beurteilen. Der wahre Test der Arbeitsweise ist jedoch in der Flüssigkeit der Bewegung des galoppierenden Hundes zu sehen. Dabei ist es möglich, die Mängel zu erkennen, die zur Instabilität in der galoppierenden Bewegung und damit zu einem Mangel an Ausdauer und Geschwindigkeit führen. 5. Fazit Es ist gerecht zu sagen, dass ohne die Iren mit ihren ausdauernden Bemühungen der Irische Setter als Jagdhundrasse schon längst vom Erdboden verschwunden wäre. Die außerordentlichen Anstrengungen der Generationen Jagd und Sport betreibender Menschen in Irland, die von John Nash als den Kult um den Roten Hund beschrieben wurde, sind ein Teil unseres lebendigen Erbes. Es ist es wert von uns erhalten zu werden, da es in der Tat ein Teil von uns ist, ein Teil unserer Geschichte, etwas worauf wir stolz sein können, und ohne Zweifel, etwas das gepflegt und an zukünftige Generationen weitergegeben werden muss. Meine Damen und Herren, in einer Welt der (steten) Veränderung, gibt es etwas, das man nicht erlaubt sein sollte zu ändern, das sind Dinge, die die Herzen von Generationen Jagd und Sport betreibender Männer und Frauen bewegt haben: der Anblick eines roten Hundes, der über wildes offenes Land fliegt, mühelos, voller Intensität in der Suche nach Wild, in der Begleitung seines Führers. Die Besitzer sollten sich im Klaren sein, dass sie Generationen von Züchtern für diese erhebende Ansicht zu danken haben. Ich bin mir der Verpflichtung bewusst, und es ist meine innerste Überzeugung, dass ich am Ende meiner Tage, wenn ich dieser dahinstürmenden Kreatur nicht mehr folgen kann, das es dann noch immer Irisch Setter gibt, die die Herzen zukünftiger Generationen erfreuen, damit auch sie diese großartige Ansicht preisen. Meine Damen und Herren, Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.