Holografische Systeme - Institut für Pervasive Computing

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Holografische Systeme - Institut für Pervasive Computing
Holografische Systeme
Durchgeführt im Rahmen des Seminars aus Software Engineering:
Mensch-Maschine-Kommunikation
Sommersemester 2009
Am Institut für Pervasive Computing
der Johannes Kepler Universität Linz
Unter der Seminarleitung von
a.Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Günther Blaschek
von: Gratzer Katharina
0555435, 800
Kogler Sandra
0555170, 800
Inhaltsverzeichnis
1
Einleitung-Grundlagen der Holografie....................................................... 3
2
Computerhologramme.................................................................................. 3
3 Große holografische Displays als Alternative zu stereoskopischen
Displays ............................................................................................................. 4
3.1
Stereoskopische Displays .......................................................................................... 4
3.2
Holografische Displays .............................................................................................. 4
3.3
Ein anderer Zugang zu holografischen Displays .................................................... 5
3.4
Berechnung von Hologrammen................................................................................ 6
3.5
Beobachter Tracking................................................................................................. 7
4
Holografische audio-visuelle Plattform....................................................... 7
5
eCollaboration ............................................................................................... 8
5.1
Chancen und Risiken................................................................................................. 9
6
Video-Holographie ...................................................................................... 10
7
Darstellung von Hologrammen auf Glasflächen...................................... 10
8
Zukunftsperpektiven .................................................................................. 11
9
Literatur....................................................................................................... 12
3
1
Einleitung-Grundlagen der Holografie
Holographie ist eine Methode, Objekte dreidimensional abzubilden. Die Informationen über
das Objekt werden dauerhaft auf speziellem Filmmaterial gespeichert. [1]
Zur Aufnahme eines Hologramms wird das Objekt mit einem Laser beleuchtet, dessen
Streulicht den verwendeten Fotofilm trifft. Der Film selbst wird ebenfalls mit dem gleichen
Laser direkt bestrahlt (Referenzwelle). Auf dem Film überlagern sich nun Objekt- und
Referenzwelle. Dadurch entstehen in der holografischen Schicht Interferenzstreifen. Der
fotografische Film wird belichtet und entwickelt. Um die Objektwelle wiedergeben zu
können, muss das Hologramm mit einer Lichtwelle beleuchtet werden, die der Referenzwelle
möglichst ähnlich sein soll. Diese Beleuchtungswelle wird an dem Interferenzmuster des
Hologramms gebeugt, so dass die Objektwelle erzeugt wird. Blickt man nun auf das
Hologramm, sieht man ein dreidimensionales Bild des Objektes. [2]
2
Computerhologramme
Bereits 1967 wurden die ersten mit dem Computer generierten Hologramme erzeugt. Bei der
Erzeugung von Hologrammen durch Computer müssen Hindernisse überwunden werden,
deren Ursache in der riesigen Informationsfülle liegt, die verarbeitet und gespeichert werden
muss. Um sich diese Schwierigkeiten vor Augen führen zu können, muss man nur bedenken,
dass auf einem normalen Hologramm ein Interferenzmuster gespeichert ist, dessen Details
kleiner als 1/1000 mm sein können. Wird auch berücksichtigt, dass diese Details
unterschiedliche
Helligkeitsstufen
aufweisen
können,
so
ergibt
sich,
dass
ein
Quadratzentimeter eines Hologramms eine Informationsfülle von 400 MByte aufweisen kann.
Bei der Erzeugung von Computerhologrammen muss jedes Byte des Interferenzmusters aus
den im Computer gespeicherten Objektdaten berechnet werden. In Forschung und Technik
werden computergenerierte Holgramme (CGH) zur Erzeugung spezieller HolografischOptischer-Elemente (HOE) verwendet. [3]
Zur Herstellung eines CGH muss in einem ersten Schritt die komplexe Amplitude der
Objektwelle in der Hologrammebene berechnet werden. Dies ist die Fouriertransformation der
Amplitude im Objektraum. Die Objektwelle wird punktweise berechnet, wobei wichtig ist,
dass die Zahl dieser Objektpunkte ausreichend groß ist. Eine gute Abbildung bekommt man
mit einem Feld von 1000 x 1000 Punkten. Die Rechenzeit für die diskrete
Fouriertransformation ist infolge der vielen komplexen Multiplikationen in zwei Dimensionen
4
extrem
hoch.
Ein
Mittel
um
die
Rechenzeit
zu
verkürzen
ist
die
schnelle
Fouriertransformation (FFT). [4]
3
Große holografische Displays als Alternative zu stereoskopischen
Displays
3D Displays umfassen stereoskopische und holografische Displays. Wegen der von Natur aus
besseren 3D Qualität werden holografische Displays als die bevorzugte Alternative zu
stereoskopischen Displays angesehen. Die Prinzipien hinter stereoskopischen und
holografischen Displays sind grundlegend verschieden. [5]
3.1
Stereoskopische Displays
Das räumliche, stereoskopische Sehen beruht zum großen Teil darauf, dass wir jede Szene aus
zwei unterschiedlichen Blickpunkten sehen, da Aufgrund des Augenabstandes die von beiden
Augen wahrgenommenen Bilder etwas gegeneinander versetzt sind. [6]
Stereoskopische Displays stellen verschiedene Abbildungen eines 3D Objekts für das linke
und rechte Auge des Betrachters zur Verfügung. Diese verschiedenen Bilder werden entweder
gleichzeitig oder hintereinander abgebildet. Jedes Bild wird auf einem Flüssigkristall
Bildschirm (LCD) abgebildet. Jedes Auge erkennt direkt die Abbildung so wie sie auf dem
LCD abgebildet wird. Räumliche oder zeitliche Strahlenteilertechnologien bewirken dass
jedes Auge nur sein zugehöriges Bild sieht. [5]
3.2
Holografische Displays
Holografische Displays basieren auf Lichtstreuung an einem Flüssigkristall Bildschirm. Ein
Hologramm das im Wesentlichen die Fouriertransformation eines 3D Objektes ist, wird auf
dem Bildschirm verschlüsselt. Im idealen Fall hat das Licht, das am Bildschirm mit dem
kodierten Hologramm gebeugt wird, dieselbe Wellenfront wie Licht, das durch ein wirklich
existierendes
Objekt
erzeugt
würde.
Idealerweise
imitiert
eine
holografische
Objektrekonstruktion perfekt ein reales Objekt. Das Auge des Betrachters erkennt nicht den
Bildschirm selber, sondern das 3D Objekt welches im Raum durch das Hologramm
rekonstruiert wird. Bisher war ihre verbreitete Benutzbarkeit durch die erforderliche große
Zahl an Pixel der Bildschirme behindert. [5]
5
3.3
Ein anderer Zugang zu holografischen Displays
Ein neuer Zugang zu holografischen Displays von SeeReal lässt unnötige Informationen über
die Wellenfront weg und reduziert deutlich die Anforderungen an die Auflösung des
verwendeten Bildschirms und den Berechungsaufwand im Vergleich zu herkömmlichen
holografischen Displays. [5]
Der fundamentale Unterschied zwischen den herkömmlichen holografischen Displays und der
Vorgehensweise von SeeReal liegt im ursprünglichen Ziel der holografischen Rekonstruktion.
In herkömmlichen Displays ist das hauptsächliche Ziel, wie bereits erwähnt, das Objekt zu
rekonstruieren. Im Gegensatz dazu, ist es das Ziel von SeeReal die Wellenfront zu
rekonstruieren, die von einem real existierenden Objekt an den Positionen der Augen erzeugt
würde. [5]
Abbildung 1 illustriert diesen Zugang. Sie zeigt eine Fouriertransformationslinse, einen
Bildschirm und das Auge eines Beobachters. Kohärentes Licht, welches durch die Linse
gesendet wird, erhellt den Bildschirm. Der Bildschirm ist mit einem Hologramm kodiert, das
einen Objektpunkt eines 3D Objektes rekonstruiert. Die Abbildung zeigt ein Objekt mit einem
Objektpunkt und seiner kugelförmigen Wellenfront. Es ist ersichtlich, dass komplexere
Objekte mit vielen Objektpunkten möglich sind, indem die einzelnen Hologramme überlagert
werden. Der herkömmliche Zugang zu holografischen Displays erzeugt eine Wellenfront, die
hier rot dargestellt wird. Die Information über die Wellenfront des Objektpunktes ist auf dem
gesamten Bildschirm kodiert. Das Licht rekonstruiert den Objektpunkt, der von einem
größeren Bereich als dem der Pupille des Auges sichtbar ist. Da das Auge nur die Information
über die Wellenfront sieht, die von der Pupille übermittelt wird, wird somit die meiste
Information verschwendet. Mit anderen Worten: es wird viel Aufwand betrieben um Licht in
Bereiche zu projizieren, die nicht gesehen werden können. [5]
Im Gegensatz dazu, schränkt der neue Zugang die Information über die Wellenfront auf die
notwenige Information ein. Abbildung 1 zeigt ein virtuelles Sichtfeld in der Nähe einer
Pupille. Die Information über die Wellenfront ist auf einen Bereich auf dem Bildschirm
eingeschränkt, dem sogenannten Subhologramm (SH). Die Position und Größe des SH wird
geometrisch festgelegt, indem das Sichtfenster durch den Objektpunkt auf den Bildschirm
projiziert wird. Dies wird durch grüne Linien dargestellt. Nur das Licht, das in das SH
ausgesendet wird, erreicht das Sichtfenster und ist somit für das Auge von Bedeutung. Der
Beobachter wird nicht merken, dass die Information über die Wellenfront außerhalb des
Sichtfensters nicht vorhanden ist, solange sich die Pupille in einem Sichtfenster befindet. Die
wichtige Idee dieser Herangehensweise ist, dass es für ein holografisches Displays am
6
wichtigsten ist, die Wellenfront an der Augenposition zu rekonstruieren, die von einem
wirklich existierenden Objekt erzeugt werden würde, und nicht das Objekt selbst zu
rekonstruieren. [5]
Holografische Displays versprechen eine Vielzahl von Anwendungen: färbige, holografische
3D Bilder in Qualität vergleichbar mit HDTV, CAD/CAM Anwendungen und
Computerspiele. [7]
Abbildung 1: Seitenansicht eines holografischen Displays mit Linse, Bildschirm,
Objektpunkt und Beobachter. Die Information über die Wellenfront, die im herkömmlichen
Zugang erzeugt wird ist rot dargestellt. Die notwendige Information, die tatsächlich bei einem
Sichtfenster benötigt wird, ist in grün dargestellt. [5]
3.4
Berechnung von Hologrammen
Es gibt zwei Methoden um Hologramme zu berechnen. Bei der ersten Methode wird das
Hologramm vom Objekt Punkt für Punkt berechnet. Das Subhologramm jedes Objektpunktes
wird berechnet und entsprechend größer eingestellt und positioniert. Das endgültige
Hologramm wird durch Überlagerung der Subhologramme aller Objektpunkte erzeugt. Die
zweite Methode besteht aus drei Schritten, wobei das Hologramm Schicht für Schicht aus
dem Objekt berechnet wird. Die Berechnungschritte der ersten Methode sind größer, da es
mehr Objektpunkte als Objektschichten gibt. Das wird dadurch ausgeglichen, dass die
Subhologramme der ersten Methode kleiner sind als die Schichten der zweiten Methode. [5]
7
3.5
Beobachter Tracking
Der Bildschirm ist mit einem Augenpositionsdetektor und Nachführungseinheiten
ausgestattet. Dadurch ist es möglich die Größe eines Sichtfensters ungefähr auf die Größe der
Pupille eines Auges zu reduzieren. Zwei Sichtfenster, d.h. eines für das linke und eines für das
rechte Auge, befinden sich immer an den Positionen der Augen des Betrachters. Diese zwei
Sichtfenster können durch zeitliche oder räumliche Datenübertragung nach dem
Multiplexverfahren erzeugt werden. Zusätzliche Sichtfenster für mehrere Beobachter können
auf dieselbe Art erzeugt werden. Deshalb kann der Betrachtungswinkel des rekonstruierten
Objektes vergrößert werden, ohne die Auflösung des Bildschirms erhöhen zu müssen. Es gibt
zwei Möglichkeiten für die Nachführungseinheiten: Lichtquellen Nachführung und
Lichablenkungseinheiten. Hierauf soll jedoch nicht weiter eingegangen werden. [5]
4
Holografische audio-visuelle Plattform
Renault will gemeinsam mit den 3D-Simulationsspezialisten Holografika Kft. und OKTAL
ein interaktives, holografisches 3D-System entwickeln und so den Konstrukteuren eine
dreidimensionale Visualisierung von Karosserien und anderen Komponenten ermöglichen.
„Ariva“ heißt das Projekt und baut auf dem von der EU finanzierten Coherent-Projekt
(Collaborative Holographic Environments for Networked Tasks) auf, welches bereits im Jahr
2007 abgeschlossen wurde. [8]
Beim Coherent-Projekt wurde eine neue, vernetzte holografische audio-visuelle Plattform
entwickelt. Sie ermöglicht, dass mehrere Betrachter, welche sich auch im Raum bewegen
können, die Darstellung von realistischen 3D-Bildern gleichzeitig ansehen können. Darüber
hinaus benötigt das System keine externen Apparaturen, wie Shutter- oder Polarisationsbrille.
Im Rahmen des Projektes wurde ein großtechnisches 3D Display mit einem holografischen
Bildschirm in der Größenordnung von Metern gebaut, das in der Lage ist 24 bit
hochauflösende Farb-3D-Bilder darzustellen. Das Coherent-System befasst sich mit dem
Zusammenspiel der Benutzer, indem ein kamerabasiertes Trackingsytem zur Gestenkontrolle
verwendet wird. [9]
Mit der verbesserten Ariva-Technik hoffen nun die Entwickler, ihr System nicht nur in der
Automobilbranche, sondern auch in anderen Bereichen vermarkten zu können. [8]
8
5
eCollaboration
Die Firma Cisco hat sogenannte Telepresenter-Systeme entwickelt, die den Teilnehmern an
einem Konferenztisch suggerieren, bis zu sechs weitere Teilnehmer auf 65-ZollPlasmabildschirmen säßen mit am Tisch. Die teuren Systeme, deren Einführungskosten im
sechs- bis siebenstelligen Bereich liegen, sind gegenwärtig in etwa 100 Großunternehmen im
Einsatz. [10]
Aktuell hat Cisco weltweit 309 TelePresence Einrichtungen in mehr als 40 Ländern und 135
Städten intern zum Einsatz gebracht. Bis dato wurden darüber über 231.000 TelePresence
Meetings abgehalten. Umgerechnet konnten 160 Million Dollar Reisekosten (Basis: 4
Teilnehmer pro Meeting) und über 86.400 Tonnen an Emissionen eingespart werden. [11]
Mittelweile ist es auch schon möglich, dass Gesprächspartner dreidimensional, per
Hologramm, aufeinander treffen. Am 9. November 2007 präsentierten Cisco-CEO John
Chambers und sein Senior Vice President für Emerging Technologies, Marthin DeBeer, im
Rahmen der Eröffnung der Cisco-Zentrale für den Fernen Osten im indischen Bangalore, ein
voll funktionsfähiges holografisches Kommunikationssystem. [12]
Das System ist eine Kombination der TelePresence Technologie von Cisco und der Musion
3D Holografie-Projektions-Technologie. [13]
Abbildung 2: Das erste öffentliche Holografie-Treffen zwischen den Cisco-Managern
Chambers und DeBeer [14]
9
Bei der Vorführung befand sich John Chambers vor Ort und hielt ein Telepresence-Meeting
der Zukunft mit DeBeer ab, der als virtueller Gesprächspartner ebenfalls in Lebensgröße als
3D-Abbild zu sehen war, sich jedoch in der Unternehmenszentrale in Kalifornien befand. Die
holographische Darstellung von DeBeer, also die Sprachwiedergabe, Bild und Bewegungen,
wirkten nahezu lebensecht, die Übertragung führte kaum zu Verzerrungen. Die Verzögerung
beträgt gegenwärtig nach Unternehmensangaben nur maximal 160 Millisekunden und die
benötigte Bandbreite übersteigt die des 2D-Telepresenters nur geringfügig. Das Hologramm
wird bei diesen 3D-Systemen in Glasquader projiziert. Auf der Aufnahmeseite können sich
die Teilnehmer in dem bisher verfügbaren Pilotsystem auf einer Fläche von etwa einem auf
zwei Metern frei bewegen. Nähere Details zur Hologramm-Technologie haben die CiscoForschungsabteilung jedoch noch nicht verlassen. [12]
5.1
Chancen und Risiken
Teamarbeit gehört heute selbstverständlich zu unserem Arbeitsalltag. Oft verbindet sie
Menschen aus unterschiedlichen Fachgebieten und geografischen Regionen. Gut organisiert
kann sich dies positiv auswirken, indem bahnbrechende Ideen entstehen. Die virtuelle
Zusammenarbeit zwischen Menschen auf Basis intelligenter Netzwerke, die sogenannte
eCollaboration, soll die einzelnen Teammitglieder koordinieren und die Qualität der Beiträge
unterstützen. eCollaboration lässt sich in zeitversetzte asynchrone und synchrone
Kommunikation unterteilen. Zu den asynchronen Anwendungen gehören beispielsweise
eMails. Kennzeichen der synchronen Kommunikation ist der „Live-Charakter“. Hierzu zählen
Chat oder Online-Videokonferenzen. Schon vor Einführung eines Tools sollte jedoch die
Akzeptanz bei den Mitarbeitern überprüft und die Vorteile für die einzelnen Team-Mitglieder
genau dargelegt werden. Werden grundlegende Probleme gelöst, steigt meist auch der Grad
der Akzeptanz für die Technologie. Anschließend geht es darum, die Mitarbeiter im richtigen
Umgang mit den Tools zu schulen. Trotz all dieser Technik gilt jedoch weiterhin, dass die
internen Abläufe geregelt sein müssen: Kommt das einzelne Mitglied seiner Aufgabenstellung
nicht nach, ist auch eCollaboration ineffizient. Auch „Kommunikationsdiffusität“ ist eine
Gefahr: Je mehr Kanäle genutzt werden, desto schwerer wird es, diese zu verwalten. Wissen
kann in der Datenflut schlicht verloren gehen. Daher sollten Unternehmen auf einen
durchdachten Umgang mit den Collaboration-Tools achten, um einen Informationsüberfluss
zu vermeiden. [15]
Wachsende Computerleistung und höhere Netzwerkgeschwindigkeiten werden die weltweiten
Märkte tiefgreifend verändern. Klar ist: Der globale Wettbewerb erfordert immer schnellere
10
Innovationszyklen und steigende Produktivität. eCollaboration ist der Schlüssel für die
langfristige Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen. [11]
Man erwartet, dass bereits in vier Jahren jährlich über zwei Millionen Flugbuchungen durch
Telekonferenzen ersetzt werden und somit Reisekosten und CO2-Emissionen deutlich
reduziert werden. [11]
6
Video-Holographie
Das Mark III Displaysystem ist die dritten Generation von elektro-holografisches Displays
des MIT Media Laboratory. Bei der Entwicklung wurde auf die Größe und Kosten geachtet,
damit holografische Videodisplays für den Konsumenten Realität werden können. [16]
Er besitzt drei wichtige Neuerungen gegenüber den ersten Systemen. Erstens kann das System
die 3D-Bilder auf Standard-Grafik-Prozessoren berechnen. Zweitens konnte das MIT-Team
einen akustooptischen Modulator verbessern. Dieser leitet das Laserlicht so um, dass sich ein
Hologramm aufbaut. Der neue Modulator hat eine höhere Bandbreite, so dass sich auch eine
höhere Auflösung ergibt. Drittens war es den Forschern erstmals möglich, die schweren
optischen Komponenten auf das Nötigste zu reduzieren. Sie sorgten früher dafür, dass die
Geräte so groß wie ein Esstisch waren. Um ein holografisches Video zu erzeugen, produziert
die Software ein dreidimensionales Bild in Echtzeit mit allen darauf enthaltenen Objekten.
Die Software nutzt eine Ansammlung von Werten, die alle Punkte auf der Oberfläche des
Objektes in drei Dimensionen beschreiben. Mit einem solchen Modell berechnet dann ein
Algorithmus, wie ein Laser das Licht projizieren muss, um das Hologramm zu erzeugen. Da
es noch länger dauern wird bis HD-Hologramme mit großen Bildschirmdiagonalen erstellt
werden können, die Konsumenten im 2D-Bereich zunehmend verlangen, werden zunächst
kommerzielle Anwender die Hauptabnehmer sein, denen auch kleinere Displays ausreichen.
Der Mark II schafft derzeit, bei ordentlicher Auflösung, die Größe eines Rubik-Würfels und
kann lediglich Schwarzweiß-Bilder darstellen. Ein System der vierten Generation ist jedoch
bereits in Planung. [17]
Professionelle Anwender könnten mit Holografie-Displays bereits medizinische Aufnahmen
wie Kernspin- und CT-Bilder betrachten oder sich beim Design von Produkten inspirieren
lassen. [17]
7
Darstellung von Hologrammen auf Glasflächen
Die Darstellung von Hologrammen auf Glasflächen wird bereits für die Werbetechnik zum
Beispiel in Schaufenstern oder bei Messeständen eingesetzt, jedoch lassen sich damit auch
11
architektonische Highlights setzen. [18]
Für die Projektion wird ein speziellen Polymer zwischen zwei Glasscheiben eingebracht, dass
Wahlweise durch Laser-Licht von hinten (dem Betrachter abgewandte Seite) oder von vorne
(dem Betrachter zugewandte Seite) direkt oder über Spiegelsysteme beleuchtet wird, wodurch
das holografische Bild entsteht. [19]
Bei modernen Systemen ist das Hologramm selbst bei Tageslicht gut erkennbar. Durch
Videopositionierungssysteme ist sogar eine Interaktion, wie das Bewegen der Bilder durch
eine Handbewegung möglich. Eine Anordnung als Multi-Touch System ist das Obscura
VisionAire von Obscura Digital, wobei hier keine physische Berührung stattfindet. Es erlaubt
eine intuitive Benutzerführung ähnlich dem System wie es beim iPhone verwendet wird. Ein
weiterer Vorteil ist, das die Hologramme auch mitten in den Raum gestellt werden können,
was bisher vor allem in Museen verwendet wird. [18, 20]
Das Prinzip der Darstellung von Hologrammen auf Glasflächen wird auch bei Dremoc von
RealFiction genützt. Diese Anwendung wird vor allem zum Produkt Marketing eingesetzt,
wobei ein Hologramm über dem Produkt zu schweben scheint. [21]
8
Zukunftsperpektiven
Holografische Displays werden sich dahingehend entwickeln, dass sie für den privaten
Haushalt geeignet sind. Hier erwartet man sich vor allem hohes Interesse bei
Computerspielern. Dies ermöglicht den Spielen den dreidimensionalen Zutritt in die virtuelle
Welt. Die Bildqualität wird mit denen in HDTV vergleichbar sein. Kommerzielle
Anwendungen werden sich im Bereich von Konstruktionen mit CAD/CAM ergeben. Ein
weiteres System, das den Entwicklern, sowohl in der Automobilindustrie als auch in anderen
Branchen von Nutzen sein wird, ist das sich zurzeit noch in Entwicklung befindliche ArivaProjekt.
eCollaboration wird sich in den kommenden 5 Jahren vor allem bei internationalen
Unternehmen etablieren, weil es erhebliche Anschaffungskosten mit sich bringt. Der Vorteil
des Systems liegt in einer Zeit- und Kostenersparnis. Deshalb wird das Telepresense - System
in Zukunft ergänzend zu persönlichen Meetings verwendet werden, da auch in Zukunft der
persönliche Kontakt zwischen Geschäftspartnern wichtig sein wird. Eine Nutzung von
holografischen Kommunikationssystemen in den nächsten Jahren in privaten Haushalten ist
wegen der hohen Anschaffungskosten nicht zu erwarten.
Im Moment werden Video-Displays wie der Mark III des MIT bereits für medizinische
Anwendungen wie die Visualisierung von Kernspin- und CT-Aufnahmen verwendet. In
12
diesem Bereich werden sie sich in den nächsten Jahren zunehmend gegenüber herkömmlichen
Displays durchsetzen.
Die holografische Projektion auf Glasflächen wird in den nächsten fünf Jahren verstärkt im
Bereich Marketing Anwendung finden, jedoch kann mit dieser Darstellung noch nicht die
Bildqualität herkömmlicher Displays erreicht werden. Sollte es in Zukunft möglich werden
die Darstellungsqualität weiter zu verbessern ist es sehr wahrscheinlich, dass diese
Technologie auch Einzug in die privaten Haushalte finden wird.
Holografische Systeme werden in den nächsten Jahren immer stärker in alltägliche Bereiche
Einzug finden. Diese Entwicklung wird in großen Firmen starten und sich immer mehr auf
private Haushalte ausbreiten.
9
Literatur
[1] Holografie-Online, http://www.holographie-online.de/, 25.04.09
[2] J. Eichler und G. Ackermann, Holografie, Springer Verlag, 5-6
[3] P. Heiß, Die neue Holographie-Fibel. Optische und Computer-Hologramme verstehen und
selber machen, 4. Auflage, Wittig Fachbuch, 1995, 122-123
[4] J. Eichler und G. Ackermann, Holografie, Springer Verlag, 246
[5] SeeReal, http://www.seereal.com/en/holography/papers/EI08%206803-20%20Web.pdf,
25.04.09
[6] P. Heiß, Die neue Holographie-Fibel. Optische und Computer-Hologramme verstehen und
selber machen, 4. Auflage, Wittig Fachbuch, 1995, 12-13
[7] SeeReal, http://www.seereal.com/en/holography/holography_applications.php, 25.04.09
[8] Display Magazin, http://display-magazin.net/nachrichten/artikel--261--holografisches-3dsystem, 25.04.09
[9] COHERENT, http://www.coherentproject.org/news_files/159_167.pdf, 25.04.09
[10] IT-Business,
http://www.it-business.de/news/produkte/networking/allgemein/articles/100973/, 26.04.09
[11] IT-Business, http://www.itbusiness.de/news/produkte/networking/allgemein/articles/175846/index.html, 26.04.09
[12] IT-Business, http://www.itbusiness.de/news/hersteller/unternehmensmeldungen/unternehmensstrategien/articles/117443/
index.html, 26.04.09
13
[13] Dimensional Studios,
http://www.eyeliner3d.com/cisco_telepresence_holographic_video_conferencing.html,
26.04.09
[14] IT-Business, http://www.itbusiness.de/index.cfm?pid=7531&pk=117443&fk=116286&type=article&p=1, 26.04.09
[15] IT-Business, http://www.itbusiness.de/news/management/unternehmensfuehrung/prozessoptimierung/articles/117440/in
dex.html, 26.04.09
[16] MIT-Object based media, http://web.media.mit.edu/~vmb/papers/7233-1.pdf, 26.04.09
[17] Technology Review, http://www.heise.de/tr/Video-Holographie-fuer-die-Massen-/artikel/89350/0/0, 26.04.09
[18]Decatron Media Engineering,
http://www.decatron.ch/fileadmin/user_upload/Kaufen/Holografie/PDF/holopro_8_08.pdf,
25.04.09
[19] Decatron Media Engineering, http://www.decatron.ch/projekte/projektion-auf-glas.html,
25.04.09
[20] Obscura Digital, http://interactive-vision.blogspot.com/2008/08/new-visionairetechnology-from-obscura.html, 26.04.09
[21] RealFiction, http://www.realfiction.com/, 26.04.09

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