belgrad - Serbien
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NATIONALE TOURISMUS ORGANISATION SERBIENS Tourismus Informationszentrum und Souvenirshop 11000 Belgrad, Čika Ljubina 8 Tel: +381 11 6557 127 E-mail: [email protected] www.serbien.travel NATIONALE TOURISMUS ORGANISATION SERBIENS www.serbien.travel 1. BELGRAD, MLADENOVAC Alle Wege führen zur Die Hauptstadt Serbiens, Belgrad, eine Metropole mit über zwei Millionen Einwohnern, liegt an der Mündung der Save in die Donau. Durch ihre geographische Lage war die Stadt schon immer die Schnittstelle zwischen Ost und West, Nord und Süd. Heute befinden sich hier die wichtigsten Staats-, Kultur- und Bildungseinrichtungen Serbiens sowie dichte Industrieansiedlungen. Außerdem bildet die Stadt den entscheidenden Knotenpunkt für den nationalen und internationalen Bahn- und Straßenverkehr. Die Besichtigung Belgrads beginnt man am besten von seinem ältesten Stadtteil aus – der Festung Kalemegdan. Diese auf einem weißen Steinfelsen ruhende Festung an der Mündungsstelle der Save wurde in den 7000 Jahren ihres Bestehens 77 Mal erobert, mehrmals zerstört und wieder aufgebaut. Hier kann man durch das ausgedehnte Gelände flanieren, die Aussicht geniessen, in ein Café einzukehren, sich auf dem Sportplatz oder in dem Vergnügungspark amüsieren, oder auch das Militärmuseum, die Sternwarte, den Kunstpavillon Cvijeta Zuzorić, den Zoologische Garten, und den alten Aussichtsturm besichtigen. Am Fuße des Kalemegdan dehnt sich das älteste Stadtviertel Belgrads aus mit Sehenswürdigkeiten wie z.B. dem Palais der Fürstin Ljubica aus dem Jahr 1831, der Hauptkirche, dem Gebäude des Patriarchensitzes und dem Manak-Haus (heute Ethnografische Museum). Einige Straßen abwärts erhebt sich die Bajrakli Moschee, das älteste Gotteshaus in der Stadt (1660–1688). In diesem Stadtteil befindet sich auch das das älteste Wirtshaus der Stadt aus dem Jahr 1823. Es trägt den ungewöhnlichen Name „Fragezeichen“, eine Bezeichnung, die der Legende nach auf einen Streit zwischen dem Wirtshausbesitzer und der Geistlichkeit zurückgeht: Sobald ein neuer Besitzer das Wirtshaus übernahm, änderte sich der Name des Lokals, wobei das Wirtshaus nach „Tomaz“, „Zum Hirten“ u.a. den Namen „Zur Kathedrale“ erhielt. Diese letzte Bezeichnung sagte aber den Geistlichen sowenig zu, dass sie sie schlichtweg verboten. Der damalige Besitzer hängte daraufhin vorläufig eine Tafel mit einem „?“ über die Tür. Dabei ist es bis heute geblieben. In unmittelbarer Nähe liegt die bekannteste Belgrader Straße - ulica Knez Mihailova. Diese Fußgängerzone bildet mit ihren denkmalgeschützten Bürgerhäusern eine eindrucksvolle Kulisse und ist eine beliebte Einkaufsmeile. Neben zahlreichen Galerien und Boutiquen finden sich hier u.a. die Bibliothek der Stadt Belgrad im Gebäude des ersten europäischen Hotels in Belgrad – Serbische Krone aus dem Jahr 1869, das Gebäude der Serbischen Akademie der Wissenschaften und Künste SANU, und der Palast Albanija (der erste Belgrader Wolkenkratzer). Etwas weiter, auf der Terazije, befinden sich das 1907 erbaute Hotel Moskau und davor der aus dem Jahr 1860 stammende Terazije-Brunnen. 1. weißen Stadt Zum Gedenken an die Helden seiner langen und reichhaltigen Geschichte ließ Belgrad ihnen zu Ehren eine Vielzahl von Denkmälern erbauen. Im Stadtzentrum, genannt 2-er Ring nach der populären Belgrader Straßenbahnlinie 2, stehen das Nikola Tesla-, Josif Pančić-, Svetozar Marković-, Dositej Obradović-, Vuk Karadžić-Denkmal. Das größte, das Knez Mihailo-Denkmal, prägt den Trg Republike (Platz der Republik). Am Platz der Republik, dem zentralen Versammlungsort der Belgrader, erheben sich das Nationalmuseum (1903) und das Nationaltheater (1869). Zahlreiche Restaurants, Cafés und Bars liegen in unmittelbarer Umgebung. Einige Straßen abwärts beginnt das Belgrader Boheme-Viertel - Skadarlija. Es entstand Ende des 19. Jahrhunderts, als die Caféhäuser in dieser Straße (Skadarska ulica) der Treffpunkt der Belgrader Kulturwelt und Boheme waren. Wegen des Ambientes und der fröhlichen Atmosphäre wird diese Straße häufig mit dem Pariser Montmartre verglichen. U.a. im Tri šešira (Drei Hüte), Ima dana (Es gibt noch Tage), Dva jelena (Zwei Hirsche), Skadarlija, Zlatni bokal (Goldener Krug), Dva bela goluba (Zwei weiße Tauben) wird das historische Image bis heute gepflegt. Gediegens Interieur, Straßenmusik und nationale Spezialitäten gehören dazu. Belgrad hat zwei Schlosskomplexe. Das Königsschloss und das Weiße Schloss, befinden sich in Dedinje, und die zweite Anlage ist im Stadtzentrum, direkt neben dem Pionierpark. Zu ihr gehört das Alte Schloss, 1882 BELGRAD für die Bedürfnisse des Herrschers Milan Obrenović erbaut, in dem heute das Stadtparlament untergebracht ist, und das zwischen 1912 und 1920 erbaute Neue Schloss, in dem das Präsidium Serbiens seinen Sitz hat. In unmittelbarer Nähe steht das Gebäude des Hauses der Nationalversammlung der Republik Serbien (1907), das zusammen mit dem Postamt eine harmonische architektornische Einheit bildet. An dieser Stelle beginnt die längste Straße in Belgrad – der berühmte Bulevar Kralja Aleksandra. Den Anfang des Boulevards prägt die Markuskirche (1935) am Tašmajdan-Park. Sie beherbergt die Grabstätten von Zar Stefan Dušan, König Aleksandar und Königin Draga. Gleich hinter der Markuskirche steht eine kleine Russische Kirche. Von jedem Winkel der Stadt aus ist die sogenannte „Beograđanka“ zu sehen, ein schwarzes Gebäude, das mit seinen 23 Etagen genau hundert Meter hoch ist. Etwas weiter, auf dem Vračar-Plateau erhebt sich die größte orthodoxe Kirche UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT: – Rundgang auf dem Kalemegdan – Mittagessen beim Miloš-Palast im Topčider – Baden auf Ada des Balkans – die strahlend weiße Kirche des hl. Sava - sowie die ältere und kleinere Kirche des hl. Sava. Vor der großen Sava-Kirche befindet sich das Karađorđe-Denkmal und rechts daneben die Nationalbibliothek Serbiens. Auch Belgrads fünfzehn Museen werden gerne besucht – vor allem in der jährlich im Herbst veranstalteten „Nacht der Museen“, in der alle Besucher freien Besichtigungzugang haben. Am gegenüber liegenden Ufer der Save erstreckt sich Neu-Belgrad, das sich in den letzten Jahrzehnten zum Geschäftszentrum der Stadt entwickelt hat. Hier befinden sich die Belgrader Arena und das Sava-Zentrum, in denen die meisten großen Events der Stadt stattfinden. Am rechten Donauufer liegt das einstige Taurunum, heute Zemun (zemlja – Erde), benannt nach den Erdhütten, in denen seine ersten Bewohner hausten. Längs sind es nicht mehr Erdhütten, die dieses Viertel prägen, stattdessen haben die kopfsteingepflasterten Gassen, die bis hinauf zum sogenannten Gardošhügel führen, die Nikolajevska-Kirche, die Dreifalitigkeitskirche aus dem 18. Jahrhundert und die hübschen alten Häuser im Stil der 1. BELGRAD, MLADENOVAC Habsburgerzeit, wie z.B. das Sonnenuhrhaus, das Karamate-, Ičko- und Spirtin-Haus (derzeit Heimatmuseum) und das Dimitrije-Davidovič-Haus ihren ganz eigenen Reiz. Direkt am Donauufer befindet sich das Gebäude der Alten Hafenverwaltung. Gleich daneben zieht sich die lange DonauPromenade am Flussufer entlang, an der zahlreiche Fischrestaurants ihre Spezialitäten anbieten. Die Touristische Organisation Belgrads empfiehlt auch einen Besuch von Vinča Richtung Smederevo. Ausgrabungs- und Forschungsarbeiten in dieser archäologischen Fundstätte aus dem Neolithikum belegen das Bestehen einer großen Siedlung, die tausende Jahre überdauerte. Funde aus Vinča sind im Nationalmuseum, Museum der Stadt Belgrad und in der Philosophischen Fakultät augestellt. Belgrad Unterkunftskapazitäten reichen vom Luxushotels bis hin zu guten Hostels, die von heimischen und internationalen Gästen gern genutzt werden. Vor allem während der großen Kulturveranstaltungen BELEF, BEMUS, FEST (Filmfestival) oder dem Kurzfilmfestival herrscht Andrang. In den letzten Jahren haben sich aber auch weitere interessante Events wie z.B. der Schiffskarneval im August, der Belgrader RÖMISCHER BRUNNEN Marathon, das Radrennen, das Rollerblade-Rennen oder das Beer-Fest herumgesprochen. Vor allem aber ist Belgrad bekannt für sein lebhaftes Nachtleben, das immer mehr junge Gäste in die Hauptstadt lockt. Vor allem auf den an der Save, Donau und auf Ada Ciganlija gelegenen HausbootRestaurants, aber auch im Innenstadtzentrum ist es oft betriebsam bis in die frühen Morgenstunden. Ada Ciganlija ist eigentlich eine Halbinsel auf der Save, 4 km vom Stadtzentrum, und ein beliebtes Naherholungsgebiet Belgrads. In dem geklärtem Wasser des künstlichen Sees kann man baden und Bootfahren, es gibt über 50 Sportplätze, darunter auch einen Golfplatz und eine Wasserskianlage. Belgrad hat auch 15 Jagdgebiete und außerdem 65 öffentliche Parkanlagen (KalemegdanPark, Tašmajdan-Park, Studentski park, KarađorđePark, Freundschaftspark, Hyde Park, Topčider-Park, Košutnjak u.a.). Der Avala-Berg ist ein beliebtes Ausflugsziel der Belgrader und bekannt durch seinen schönen Park. Auf Geheiß von Fürst Miloš wurden hier alle in Serbien wachsenden Baumarten angepflanzt. Hier steht auch das Denkmal des Unbekannten Soldaten, ein Werk von Ivan Meštrović, gewidmet den Helden des Ersten Weltkriegs. Das Wahrzeichen Belgrads – Avala-Turm, der beim NATO-Bombenangriff zerstört war, ist wieder gebaut. Der Košutnjak, die „grüne Lunge der Stadt“, beherbergt Auf dem Kalemegdan, gleich hinter dem Königstor (kralj kapije), befindet sich der Römische Brunnen. Im Jahr 1721 verliehen ihm die Österreicher sein heutiges Aussehen. Der Brunnen ist 62 m tief, sein Wasserspiegel liegt unterhalb derjenigen von Save und Donau. Eine gewundene Treppe führt in den Brunnen und 35 m tief hinab. 1. BELGRAD Tourismusorganisation Belgrad Masarikova 5/IX, 11000 Belgrad Tel: +381 11 3061 400 E-Mail: [email protected] www.travel-belgrade.com Touristisches Informationszentrum Knez Mihailova Tel: +381 11 3281 859 E-mail: [email protected] Touristisches Informationszentrum am Hauptbahnhof Tel: +381 11 3612 732 E-mail: [email protected] zwei besondere Komplexe – das Sport- und Rekreationszentrum Pionirski grad und Filmski grad mit verschiedenen Objekten zur Filmproduktion. Angrenzend erstreckt sich Topčider, dessen Gestaltung 1831 Fürst Miloš mit der Errichtung seines Palastes in die Wege leitete. Die zu seiner Zeit um den Palast angepflanzten Platanen sind bis in die heutige Zeit erhalten. In unmittelbarer Nähe von Belgrad befindet sich Kovilovo, ein exklusiver Erholungsort mit Fußball-, Basketball-, Volleyball-, Handballund Tennisplätzen. Auch hochwertige Schießstände fehlen nicht. Von Belgrad aus kann man mit Museumszügen eine Reise in verschiedene Richtungen antreten. Der mit einer Dampflokomotive ausgestattete Zug „Romantika“ fährt nach Sremski Karlovci, Novi Sad, Palić, Smederevo und Vrnjačka Banja. Der Blaue Zug, mit dem sich einst der Präsident der SFRJ Josip Broz Tito auf Reisen begab, verfügt über einen Festsalonwaggon und drei Salonwaggons und fährt nach Užice, Subotica und Vrnjačka Banja. Die Reederei Belgrads besitzt drei Schiffe, und der Jachtklub verfügt über zwei Katamarane für 70 und 110 Personen. Außerdem gibt es die Luxusschiffe Sirona und Danuvija. Wer Touristisches Informationszentrum am Hafen Belgrad (März–November) Tel: +381 11 3288 246 E-mail: [email protected] Tourismusorganisation Mladenovac Kralja Petra I 175, 11400 Mladenovac Tel: +381 11 8244 000, 8244 001 E-Mail: [email protected] www.tom.co.rs die Stadt von oben erleben will kann an einer Ballonfahrten über Belgrad teilnehmen. Etwa 1000 Anlagen bieten Raum für sportliche Aktivitäten verschiedenster Disziplinen. In der Vorstadtgemeinde Mladenovac befindet sich der moderne Kurort Selters Banja, eine Oase der Ruhe und Entspannung. Sein „AntistressWochenendprogramm“ ist bei Belgradern sehr beliebt. Oberhalb von Mladenovac erhebt sich das Kosmaj-Gebirge, ein Naturschutzgebiet, das durch seine vielen klaren Quellen, die dichten Wälder und Wiesen besticht. Die mittelalterlichen Klöster Pavlovac, Tresije und Kastaljan und der schöne See Markovačko jezero bei Mladenovac bilden einens zusätzlichen Reiz. 2. NOVI SAD, SREMSKI KARLOVCI Gemächlicher Die Hauptstadt der Vojvodina Novi Sad ist mit fast einer halben Million Einwohnern die zweitgrößte Stadt Serbiens. Sie ist 75 km von Belgrad entfernt und in knapp einer Autostunde auf der Autobahn E 75 zu erreichen. Novi Sad ist aber auch in das internationale Bahnnetz gut eingebunden und außerdem durch seine Lage an der Donau per Schiff zu erreichen. Die Stadt verfügt über in wichtiges Wirtschafts- und Verwaltungszentrum, ist aber gleichzeitig eine attraktive Kulturmetropole. Noch ohne Großstadthektik verbindet Novi Sad einen modernen betriebsamen Lebensrhythmus mit Tradition und Geschichte. Die Ursprünge der Stadt reichen zurück bis in die Bronzezeit. Damals entstand eine Siedlung am rechten Ufer der Donau, an der Stelle des heutigen Petrovaradin. Im 17. Jh. verlieh Königin Maria Theresa den Status einer freien königlichen Stadt. Kultur, Bildung und Kunst erlebten einen raschen Aufschwung: die erste Druckerei und eine moderne Buchhandlung wurden eröffnet und die noch heute moderne Literaturzeitschrift Jahrbuch der Matica srpska (Serbischer Kunst- und Literaturverein) wurde das erstmals herausgegeben. Im 18. Jh. bekam Novi Sad sein Serbisches Volkstheater. Auch die Bautätigkeit erlebte eine wahre Blüte. Der Trg Slobode (Freiheitsplatz), bildet das Zentrum der Innenstadt und wird von der neogotischen RömischKatholische Kathedrale (auch: Marienkirche) dominiert. Die Kirche wurde Ende des 19. Jh. mit Hilfe zahlreicher Spenden errichtet und beherbergt die Grabstätten verschiedener Adelsfamilien. Die Statue des Svetozar Miletić (1826–1901), ein von Ivan Meštrović 1939 gefertigtes Werk zu Ehren dieses erfolgreichen Politikers und Freiheitskämpfers aus dem 19. Jh., steht in der Mitte des Platzes. Gleich hinter der Kathedrale erhebt sich zudem das schmucke Rathaus, ein zweistöckiges Gebäude im Neorenaissance-Stil, eigentlich eine Kopie des Rathauses im österreichischen Graz. Zu den alten Architekturdenkmälern der Stadt gehört auch das Gebäude „Zum eisernen Mann“, das nach der dort angebrachten Ritterstatue benannt wurde. Das Haus selbst wurde erst 1909 unweit der Njegoš Straße errichtet, die Statue ist jedoch weitaus älter – sie gehörte vorher zum Schmuck des Vorgängergebäudes. In der Fußgängerzone der Zmaj Jovina Straße imponiert der Palast Vladičanski dvor durch seinen teils eklektischen Architekturstil. Hinter dem Vladičanski dvor, gleich am Anfang der Pašić Straße, stößt man auf die serbische Saborna crkva (Hauptkirche), in dessen Kirchhof ein Votivkreuz aus rotem Marmor steht. Die Dunavska ulica (Donaustraße), heute größtenteils eine Einkaufsmeile, beginnt im Stadtzentrum und verläuft direkt zur Donau. UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT: – Spaziergang auf der Novi Sader Donaustraße – Weinprobe in den Weingütern von Karlovci – Bahnfahrt mit der „Romantika“ 2. BELGRAD Lebensrhythmus BERMET Ausgezeichnete Bodenbedingungen ermöglichten schon seit dem Mittelalter den Weinanbau in der Fruška gora. Heute existieren hier drei Weinzentren: Petrovaradin mit Sremski Karlovci, Irig und Erdevik. Hergestellt werden derzeit zwei autochthone Weinarten – Slankamenka und Bermet. Letztgenannter wurde schon am Wiener Hof getrunken und stand auch auf der Weinkarte der Titanic. Viele Keller laden in Karlovci zur Verkostung ein. Sie säumt den offiziell 1895 eröffneten Dunavski park (Donaupark). Inmitten der Innenstadt gelegen bildet dieser Park eine erholsame grüne Oase. Die auf einem Felsen am anderen Donauufer gelegene Festung Petrovaradin ist das attraktivste Kultur- und Geschichtsdenkmal der Stadt und wird oft als „Gilbratar der Donau“ bezeichnet. Die Festung wurde von den Österreichern zur Verteidigung gegen die Türken als militärische Befestigung angelegt. Mit vier Ebenen, 16,5 km unterirdische Galerien, etwa 12.000 Schießscharten und 13 Pforten zählt die Festung zu den größten Burganlagen Europas. Novi Sad verfügt über etwa zwanzig Hotels und Hostels aller Kategorien sowie zahlreiche Privatunterkünfte. Die Novi Sader sind an Touristen gewöhnt, denn die Tourismusorganisation der Stadt Novi Sad städtischen Events ziehen schon lange viele Besucher Modene 1, 21000 Novi Sad an. So ist Novi Sad jeden Mai Gastgeber des TheaterfesTel: +381 21 6617 343, 421 811 tivals Sterijino pozorište, im Juni findet das Festivals der E-Mail: [email protected], [email protected] digitalen Kunst und des alternativen und neuen Theaters www.turizamns.rs statt. Im Juli sammeln sich auf der Festung Petrovaradin jährlich mehr als 100.000 Fans, um an dem MusikfesTouristisches Informationszentrum Modenа tival EXIT teilzunehmen. 2007 wurde EXIT als bestes Modene 1, 21000 Novi Sad Musikevent Osteuropas ausgezeichnet. Tel/Fax: +381 21 6617 343 Sremski Karlovci ist 11 km von Novi Sad und 57 km von Belgrad entfernt. Von Belgrad lässt sich die hübsche Barockstadt z.B. auch mit dem „Romantika-Zug“ erreichen. Die Kleinstadt war 200 Jahre das religiöse Zentrum der orthodoxen Kirche Serbiens und bekannt Tourismusorganisation der Gemeinde Sremski Karlovci für seine Kultur- und Bildungseinrichtungen. Im Zentrum des kleinen Städtchens, um den 1799 erbauten Patrijarha Rajačića 1, 21205 Sremski Karlovci Vier-Löwen-Brunnen, von dem die Legende behauptet, Tel/Fax: +381 21 882 127, 883 855 dass das Trinken seines Wasser dazu führt nach Karlovci E-Mail: [email protected] zurückkehren und hier zu heiraten, stehen die histowww.karlovci.org.rs rischen Barockgebäude dicht an dicht: die 1762 erbaute Saborna crkva sv. Nikole (Nikolaikirche) mit zwei hohen Glockentürmen und einem Ikonostas, der Palast des Patriarchensitzes, in dem gegenwärtig der Sitz des Episkopats von Srem untergebracht ist, aus dem 19. Jh. und das älteste Gymnasium Serbiens. Touristisches Informationszentrum Bulevar Bulevar Mihaila Pupina 9, 21000 Novi Sad Tel: +381 21 421 811, 421 812 E-Mail: [email protected] In unmittelbarer Umgebung der Stadt breiten sich die Weingärten und –hänge der Fruska gora aus. Die herrliche Landschaft und die guten Weine, die in den hiesigen Kellern angeboten werden, gehören längs zum beliebten touristischen Angebot der Stadt dazu. Stražilovo, 4,5 km von Karlovci, ist ebenfalls ein beliebter Ausflugsort, seine gemütlichen Gastwirtschaften werden durch gute und vielseitige Sportangebote ergänzt. 3. BAČKI PETROVAC, BAČKA PALANKA, BAČ Symbole der UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT: – Radtour entlang der Donau – Die Natur ringsum die Siedlung Gložan an der Donau – Abendessen in einer Čarda An der Regionalstraße Novi Sad–Sombor, 35 km von der Autobahn E 75 entfernt, liegt Bački Petrovac. Von Belgrad sind es 150 km. Obst- und Weingärten, die Donau und ihre Kanäle bilden eine reizvolle Landschaft, die durch die Donau-Radrennstrecke EUROVELO nun auch für Radsportler zugänglich und attraktiv geworden ist. Die Ortschaft selbst besteht eigentlich aus vier Siedlungen. Ein denkmalgeschütztes, gut erhaltenes Haus aus dem 18. Jh. dominiert das Zentrum, doch auch die alte Kirche im Dorf Kulpin, das alte Gymnasium und das Volksmuseum tragen dazu bei, dass das Flair vergangener Zeiten hier noch authentisch zu spüren ist. Seit 1919 werden hier immer Anfang August die „Slowakische Volksfeste“ abgehalten, da viele Angehörige dieser Nation bis heute in dieser Region leben. Ein besonders Event ist auch das Kulen-Festival“ (kulen = Wurstsorte), das jedes Jahr Ende Mai als Wettbewerb veranstaltet wird. In 10 km Entfernung von Bački Petrovac befindet sich Čelarevo, in dem eine große Grabanlage aus dem 8. und 9. Jh. mit wertvollen Goldschmuck, Waffen und Werkzeug freigelegt wurde. Gleich neben Bački Petrovac direkt an der Donau ist Bačka Palanka. Die paläontologische Ausstellung im städtischen Museum sollte man sich nicht entgehen lassen, sie gibt einen guten Überblick über die Tierwelt der Vojvodina in verschiedenen Zeiten – das Skelett eines über 25.000 Jahre alten Mammuts gehört dazu! Bekannt ist Bačka Palanka jedoch vor allem für sein „Jazz- und Blues-Festival“, das jedes Jahr im Juni veranstaltet wird. Aber auch Naturliebehaber, Jäger und Fischer kommen auf ihre Kosten: zahlreiche Angelplätze, der Naturpark „Tikvara“, das Reservat „Karađorđevo“ oder Bukinski rit – insgesamt fast 60.000 ha locken mit Jagdgebieten, verschlungenen Flussarmen und einer der größten Fasanerien zur Erkundung. Bač, eine alte Stadt an der Mostonga (140 km von Belgrad entfernt), hat der 3. BELGRAD Vergangenheit ganzen Region den Namen gegeben – Bačka. Schon in der Römerzeit gab es hier eine Siedlung. Im Mittelalter war Bač bereits ein prosperierendes Städtchen, in dem sich der Sitz des Erzepiskopats und der Gespanschaft befand. Aus dieser Zeit stammt auch das in einer ungewöhnlichen Mischung aus Romanik und Gotik erbaute Franziskanerkloster. Im Hause Gebauer wurde die erste Apotheke der Vojvodina eingerichtet. Empfehlenswert ist auch der Besuch des 13 km vom Ortszentrum entfernten Klosters Bođani. Das Kloster ließ der Kaufmann Bogdan aus Dalmatien neben einer Quelle erbauen, an der er ein Heilmittel für seine kranken Augen fand. Die Besichtigung der mittelalterlichen Festung Bač und der Aufstieg zum Donžon kula (Turm) garantieren interessante Einblicke in die Geschichte und malerische Ausblicke auf die Umgebung. In allen Dörfern dieser Gegend werden wunderschöne Handarbeiten gefertigt und als Souvenirs verkauft. Unter Anleitung können Touristen hier auch selbst kleine Handwerksarbeiten anfertigen, die sie dann als Andenken mit nach Hause nehemn dürfen. Ein Abendessen in einer der landestypischen Čardas (Fischrestaurant) in Bač ist ein besonderes Erlebnis. Übernachtungen können zu günstigen Preisen über die lokalen Tourismusorganisationen gebucht werden. Tourismusorganisation der Gemeinde Bački Petrovac Maršala Tita 5-7, 21470 Bački Petrovac Tel: +381 21 780 478, Fax: +381 21 782 643 E-Mail: [email protected] www.turizambackipetrovac.com Tourismusorganisation der Gemeinde Bačka Palanka Veselina Masleše 8, 21400 Bačka Palanka Tel/Fax: +381 21 6041 336, 753 734 E-Mail: [email protected] www.toobap.rs KULEN Tourismusorganisation der Gemeinde Bač Trg Zorana Đinđića 4, 21429 Bač Tel/Fax: +381 21 772 222 E-Mail: [email protected] www.turizambac.org Kulen ist eine Wurstspezialität der Bačka. Sie wird aus den besten Stücken des Schweinefleischs (Filet oder Schinken) hergestellt. Das Fleisch wird nicht gemahlen, sondern in Stückchen geschnitten, mit Paprika, Pfeffer, Knoblauch und Salz gewürzt. Dann wird es in eine Salzlake eingelegt, geräuchert und getrocknet und später an einem trockenen Ort aufbewahrt. 4. SUBOTICA, PALIĆ, KANJIŽA Pferde eilen dahin... Subotica ist verkehrsmäßig gut angebunden: nicht nur die Eisenbahnstrecke Belgrad- Novi Sad-Budapest sorgt dafür sondern auch die Autobahn E 75. Bis Belgrad sind es 180 Kilometer. Diese Stadt hat sich zum modernen Zentrum der nördlichen Vojvodina entwickelt, hat aber die schöne historische Stadtarchitektur mit der für sie typischen Zsolnay-Keramik an den Fassaden erhalten können. Zu den sehenswerten Gebäude zählen die Synagoge (1901), das große Rathaus (1908) von den Architekten Komor und Jakab, in dem derzeit auch das städtische Museum untergebracht ist, der Reichel-Palast (1904) und das Nationalkasino (1894). Die Synagoge in Subotica war eines der ersten Bauwerke aus Beton und Stahl. Das erste städtische Theatergebäude wurde Mitte des 19. Jh. im neoklassizistischen Stil mit den charakteristischen sechs Säulen an der Vorderfront errichtet. Die erste Theatervorstellung darin datiert auf das Jahr 1747 zurück. Bis heute wird auf Suboticas Bühne sowohl Serbisch als auch Ungarisch gesprochen. Der Palić-See liegt 8 km von Subotica entfernt. Der See ist 8 km lang, etwa 950 m breit, und durchschnittlich zwei Meter tief. Anfang des 19. Jh. fand man heraus, dass das Wasser des Palić-Sees heilsame Wirkung hat, so UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT: – Pferdeausritte in Zobnatica – Mittagessen auf den Bauernhöfen bei Kanjiža – ein Glas Wein in den Weinkellern von Palić entwickelte sich damals das erste Kurbad. Heute gehören Hotels, Villen, Sportplätze, drei gepflegte Badestrände sowie ein Zoologischer Garten zur Anlage dazu. Der Wasserturm, der Frauenstrand, die Große Terrasse, der Musikpavillon, das Hotel „Jezero“ in Palić entsprechen auf ihre Weise dem Architekturstil des Rathauses von Subotica. 1912 wurde in in Palić die Sommerresidenz eröffnet – nun wurde die Anlage sogar mit berühmten europäischen Kurorten wie Karlovy Vary und Wiesbaden verglichen. Seit 1992 wird das Internationale Filmfestival „Palić“ veranstaltet. Die Weinanbau der Region blickt auf eine fast zweitausend Jahre alte Tradition zurück. Dank der Sanddünenlandschaft Subotica-Horgoš, die hier nach dem Austrocknen des prähistorischen Meeres entstanden ist, dem gemäßigte Kontinentalklima und dem Anbau von Qualitätsrebsorten sind um die Siedlungen in den Gemeinden von Subotica und Kanjiža etliche Weingüter zu finden. Die Einwohner von Subotica empfehlen zu ihrem Wein gern Spezialitäten der Region. So wird z.B. zum Pörkelt, einem typischen Gericht dieser Gegend, ein Merlot, zu Hühner-Gulasch ein Cabernet gereicht und zu einem Rinderschnitzel mit Champignons muss unbedingt der lokale Wein Kadarka probiert werden. 4. BELGRAD Nicht weit von Subotica liegt das Pferdegestüt Kelebija mit 70 Lipizzanern. Außer Reiten kann man sich Kutschen, Pferdewagen, Fiaker bis zur Diligence aus dem Jahr 1700 mieten. Der „Hit“ in Subotica sind Kutschfahrten für Hochzeitsgäste. Auf dem Weg nach Subotica sollte man unbedingt auch Zobnatica besuchen. Auch in dieser Ortschaft hat die Pferdezucht eine lange Tradition, außer dem Gestüt gibt es hier auch eine Trabrennbahn mit Manege und ein Pferdezuchtmuseum. Für Gäste werden Ausritte, Reitunterricht sowie Fahrten im Fiaker und in der Jagdkutsche organisiert. Jedes Jahr werden in der zweiten September-Woche in Zobnatica „Reiterspiele“ veranstaltet. THEIß-BLÜTE Jedes Jahr im Juni blüht die Theiß. Den Fluss bedecken dann ganze Wolken blütenähnlicher, weißer Schmetterlinge. Es handelt sich um ein geflügeltes weißes Insekt, dessen Larven im Fluss gebildet werden und die später als Schmetterlinge an die Oberfläche dringen. Sie sind derart zahlreich, dass sie den Fluss und das Flussufer ganz und gar bedecken. Die Schmetterlinge der Theiß-Blüte verbringen ihr kurzes Leben flatternd knapp über der Wasseroberfläche. Das ungewöhnliche Schauspiel dauert nur zwei-drei Tage, die Theiß sieht dann aus, als sei sie mit Schnee bedeckt. Vor etwa 50 Jahren ist mit dem Zusammenschluss der Gemeinden Horgoš, Martonoša und Kanjiža die heutige Grenzgemeinde Kanjiža entstanden. Seit 1913, mit der Eröffnung des Thermalbades in Kanjiža, erlebte das Städtchen touristischen Aufschwung. Sein heilsames Wasser und die erholsame, ruhige Atmospäre in der malerischen Umgebung an der Theiss ziehen bis heute viele Gäste an. Die Unterkunftskapazität in Kanjiža umfasst ca. 700 Plätze. Tourismusorganisation der Stadt Subotica Trg Slobode 1, 24000 Subotica Tel: +381 24 670 350 E-Mail: [email protected] www.visitsubotica.rs Touristisches Informationszentrum Subotica Trg Slobode 1, 24000 Subotica Tel: +381 24 670 350 Tourismusorganisation der Gemeinde Kanjiža Glavni trg 9, 24420 Kanjiža Tel: +381 24 875 414, 854 412 E-Mail: [email protected] www.kanjizatourism.org.rs Touristisches Informationszentrum Kanjiža Tel: +381 24 875 412 Touristisches Informationszentrum Totovo selo Tel: +381 24 887 136 5. SOMBOR, BEZDAN, APATIN Alte Fiaker kutschieren Die vornehme Kleinstadt im Flachland der Bačka, Sombor, ist etwa 174 km von Belgrad und 99 km von Novi Sad entfernt. Am Ufer der Donau gelegen und mit einem wunderbar erhaltenen historischen Stadtkern ist die Besichtigung Sombors zu Fuss oder mittels eines der zahlreichen Fiaker, die man hierfür anmieten kann, ein echtes Erlebnis. Prächtige Barockbauten und das 1842 im klassizistischen Stil erbaute Rathaus mit einem hohen Turm dominieren das Zentrum. Auch das Gebäude der Gespanschaft, in dem das größte Ölgemälde Serbiens (28 m2 „die Schlacht bei Senta“ von Ferencz Eisenhut) ausgestellt wird, die orthodoxe Kirche des hl. Georg und das katholische Pfarrhaus aus dem 18. Jh. befinden sich hier. Letzteres Gebäude soll genauso viele Räume wie Tage im Jahr haben. Der Pascha-Turm auf dem Platz beherbergt heute die Ateliers der Somborer Maler. Sombor ohne Tamburizza ist kaum vorstellbar, die Klänge dieses Musikinstruments, die Legenden über seine Spieler sind aus der Stadt ebensowenig wegzudenken wie die Fiaker. Früher sollen auf den Straßen von Sombor an die hundert Fiaker verkehrt haben. 16 Bauernhof-Siedlungen gruppieren sich um Sombor. Hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein, wer – z.B. auf einer von den örtlichen Tourismusvereinen organisierten Fiakerfahrt – hierherkommt, wird die gastfreundlichen Traditionen und die beschauliche Atmosphäre genießen. Entlang des Donaulaufs gibt es zahlreiche Flussarme und Sumpfland, ganz in der Nähe der Stadt bilden Veliki bački kanal, der Bajski kanal, und DAMASTWEBEREI Die Webereitraditionen in Bezdan lassen sich bis ins 18. Jh. zurückverfolgen. Die Webstühlen der damaligen Zeit, die zur modernsten Technologie Europa im 18. Jh. gehörten, werden zur Produktion der Unikate immer noch eingesetzt. Aus dem handgewebten Damast werden Servietten, Tischtücher und Bettwäsche hergestellt. der Donau-Theiß-Donau-Kanal ein wahres Anglerparadies. Bezdan ist eines der 16 Dörfer um Sombor. Das mit Jod angereicherte, heilsame Wasser (ein Liter „Bezdan-Wasser“ enthält 2,84 Milligramm Jod!) wurde Anfang des 20. Jh. entdeckt. Bad Bezdan verfügt mittlerweile über 100 Hotelbetten und ebensoviele Privatunterkünfte. Unweit von Bezdan können Naturfreunde in der „Ökologischen Werkstatt Baračka“ schöne Naturwaren erwerben. Nur 17 km von Sombor findet sich am linken Donauufer das Städtchen Apatin. Das Städtchen bildete lange eine der größten deutschen Gemeinden des Landes und war bekannt für seinen florierende Handel und sein blühendes Gewerbe. Die 1756 gegründete Bierbrauerei ist erhalten 5. BELGRAD durch die Straßen... geblieben, sie produziert bis heute eine der bekanntesten Biersorten in Serbien. Die Wald- und Flusslandschaften um Apatin sind bekannt für Kleinwild, Wildschweine und Donauhirsche, hier finden sich hervorragende Jagdreviere und Fischfanggebiete. Beliebte Ausflugsziele sind u.a. Bestrement, Kupusinski dunavac, Ciganski dunavac und Kandljilja pesak Als bekanntermaßen größtes Fischfangzentrum Serbiens, veranstaltet die Stadt auch zahlreiche Events „rund um den Fisch“. So werden z.B. Wettbewerbe im Fischsuppe kochen oder tradtionelle Fischabende veranstaltet, bei denen die besten tradtionellen Rezepte und Fangergebnisse vorgestellt werden. Unweit von Apatin befindet sich das Bad Junaković, ein Erholungsort für Patienten mit Herz- und Kreislauferkrankungen und anderen Beschwerden. Das Bad verfügt über mehrere Schwimmbecken, Sportplätze, Sauna sowie Massageräume. UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT: – Besuch des „Kleinen Montmartre“ im Paschaturm in Sombor – Kutschfahrt mit dem Fiaker – Kauf von Souvenirs in der Weberei in Bezdan Tourismusorganisation der Stadt Sombor Trg Cara Lazara 1, 25101 Sombor Tel: +381 25 434 330, 434 350 E-Mail: [email protected] www.visitsombor.org Touristisches Informationszentrum Sombor Kralja Petra I 26, 25000 Sombor Tel: +381 25 420 041 Tourismusorganisation der Gemeinde Apatin Petefi Šandora 2a, 25260 Apatin Tel: +381 25 772 555 E-Mail: [email protected] www.apatin.org.rs 6. BAČKA TOPOLA, MALI IĐOŠ, SRBOBRAN Am Donauufer Etwa 146 km von Belgrad, im Krivaja-Tal liegt Bačka Topola. Viele schöne Barockgebäude sowie die Katholische Kirche von 1905 im pseudogotischen Stil (der Turm ist 74 m hoch), das Heimathaus, die Schmiede mit Wagenwerkstatt und das Müllereimuseum gehören zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt. Viele Gäste besuchen die Stadt allerdings aufgrund einer weiteren speziellen Besonderheit: Sportjagd und Sportangeln werden in Bačka Topola und dem Nachbarort Mali Iđoš groß geschrieben. Die Jagdgebiete in der Umgebung, besonders das sogenannte „Krivaja-Revier“, erfreuen sich international eines besonderen Rufes, neben Hasen und Fasanen sind große Rehwild-Herden in den Wäldern beheimatet. Die Kleinstadt Srbobran liegt nördlich von Novi Sad, genau 100 km von Belgrad entfernt. Das Städtchen dehnt sich auf beiden Ufern des Großen Bačka-Kanals aus. Durch seine günstige Lage an der Verkehrverbindung zwischen Mittelund Südeuropa hat sich Srobran wirtschaftlich gut entwickeln können. Die schönen alten Gebäude im Zentrum, wie z.B. die Dreikönigskirche aus dem Jahr 1787 oder auch die 1815 erbaute römisch-katholische Kreuzerhöhungskirche, belegen wiederum die historische Substanz der Stadt. Turija und Nadalj sind Dorfsiedlungen. Turija, berühmt für seine Würste und die sogenannte „Kobasicijada“ (Wurstfest), wurde nach dem Flüsschen Turija benannt, einem Nebenfluss der Drina, von dem die ersten Bewohner dieser Ortschaft stammten. Schwieriger ist der Ortsname Nadalj zu begründen: vermutlich geht er auf die in der Steppenlandschaft angesiedelten Fronbauern zurück. 6. BELGRAD ТУРИЈА Србобран у време одржавања Кобасицијаде у Турији, селу непосредно уз варош, посећује велики број гурмана из читавог региона. Ова манифестација одржава се сваке године, последњег викенда у фебруару. Србобран нема хотел, али су се мештани ове регије одлучили да на чак шест салаша у крају отворе своје домове за путнике-намернике. Dem Wasserreichtum dieser Gegend ist es zu verdanken, dass der Boden dieser Region als besonders fruchtbar gilt. Die Flüsse Krivaja, Veliki bački kanal, zahlreiche Seen, von denen Beljansko jezero der bekannteste ist, und viele unterirdischen (Warm-)wasserquellen, dienen der Bewässerung der Felder und Wiesen und erschaffen eine herrliche Natur. Tourismusorganisation Bačka Topola Maršala Tita 30, 24300 Bačka Topola Tel: +381 24 715 310, lokal 106 E-Mail: [email protected] www.btopola.org.rs НЕ ТРЕБА ПРОПУСТИТИ: – лов на зечеве у Малом Иђошу – Кобасицијаду у селу Турија – Музеј млинарства у Бачкој Паланци Zentrum für körperliche Betätigung, Sport und Tourismus Srbobran Trg mladosti bb, 21480 Srbobran Tel/Fax: +381 21 731 279 E-Mail: [email protected] www.cst.org.rs 7. ODŽACI, KULA, VRBAS Tradition alter Das heutige Örtchen Odžaci wurde unter dem Namen Udžak im 16. Jh. von Türken gegründet. Es liegt an der Strecke Novi Tourismusorganisation der Gemeinde Odžaci Sad–Bačka Palanka–Sombor und ist 139 km von Belgrad entKnez Mihajlova 28, 25250 Odžaci fernt. Zu den Nachbargemeinden zählen Apatin, Sombor, Kula, Tel/Fax: +381 25 5742 212, 5742 308 Vrbas, Bačka Palanka und Bač. E-Mail: [email protected] Im Stadtkern dominiert die römisch-katholische Kirche des hl. www.turizamodzaci.rs Erzengel Michael (1821). Sehenswert ist auch das Museum in Odžaci, in dem u.a. Fundstücke aus der neolithischen Ausgrabungsstätte von Donja Branjevina zu besichtigen sind. Zu den wertvollsten und ungewöhnlichsten Exponaten zählt sicherlich die sogenannte „Rothaarige Göttin“ eine 7000 Jahre alte Frauenstatue des frühen Neolithikums. Im Gegensatz zu anderen Götterfiguren ist sie ganze 38 cm hoch – alle anderen Figuren dieser Art haben nicht mehr als höchstens 15 cm. Odžaci ist von zahlreichen kleinen Seen umgeben, die nach dem Donauhochwasser im Jahr 1926 entstanden sind. Für Kleinwildjäger und Fischer bieten die von zahlreichen Kanälen durchzogenen Wälder der Umgebung ein ideales Revier. Das Städtchen Kula erstreckt sich zwischen einem Kanal des Donau-TheißDonau-Systems und der Straße bzw. Bahnstrecke der Bačka. Kula gilt als Ort alteingesessener Handwerkszünfte, Schneider-, Schuster-, Kürschner- und Weberwerkstätten datieren mitunter bis ins Jahr 1815 zurück. Fast ebenso altehrwürdig sind die Hutfabrik und die Wollstofffabrik der Stadt. An Kula grenzt Vrbas, eine Stadt mitten im Herzen der Bačka. Vrbas ist von Novi Sad 44 km und von Belgrad 125 km entfernt. 7. BELGRAD Meister UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT: Unweit von Donau und Theiß hat die Stadt zudem noch ihr eigenes Flüsschen: die Crna Bara. Durch das viele Wasser der Umgebung musste Vrbas wie auch viele andere Städte der Vojvodina auf Sumpfland errichtet werden, Erde – Besichtigung der „Rothaarigen Göttin“ – Besuch der Weberei in Kula und Schilf waren damals das vorherrschende Baumaterial. Heute allerdings – Kostprobe des Jägerschnitzels in Vrbas sind vor allem die vornehmen Villen ehmaliger reicher Industrieller und die schöne, deutlich mitteleuropäisch beeinflusste Stadtarchitektur zu bewundern. Auch sechs Kirchen gehören zum Stadtbild: die Serbische orthodoxe Kirche, die Katholische Kirche, die Reformationskirche, die Ruthenische Kirche, die Evangelistische Kirche und die Methodistische Kirche. Weitere Sehenswürdigkeiten sind z.B. die Kapelle „Vodice“, das Jozef-Kiš-Denkmal und das „Bapas Basis“, wo Exponate, Fotografien und anderes historisches Material aus dem Zweiten Weltkrieg zu besichtigen sind. Der Name geht auf die geheimen Treffpunkte (Basen) der Partisanenabteilungen im zweiten Weltkrieg zurück – die erwähnte WOCHENMARKT Basis befand sich im Haus des Dragutin Radanov Bapa, dem es gelang, mit seinen fünf Kindern während der Die lebhaften Wochenmärkte werden in Vrbas jewganzen Kriegszeit diesen Ort geheim zu halten. Neben den geschichtlichen Zeugnissen ist auch das Haus selbst eils mittwochs (der Kleine Wochenmarkt an der außergewöhnlich: es ist eines der wenigen erhaltenen Kreuzung Glavna, Ecke Njegoš Straße) und samBeispiele der traditionellen serbischen Dorfarchitektur von stags (der Große Wochenmarkt an der Vinogradski Vrbas. Auch Vrbas ist von Jagrevieren umgeben. Die besten most) abgehalten. Hier findet man neben vielen Jagdgebiete liegen im Areal von Savino Selo. Das Jagdgefrischen Naturprodukten der Region auch schöne biet Kucura eignet sich besonders für Hasenjagd. Vrbas ist auch für seine ausgezeichneten Speisen bekannt, Flecht- und Korbwaren, sowie Textilien und Hausviele der lokalen Restaurants locken mit Spezialitäten aus haltsbedarf. der Region. 8. KIKINDA, BEČEJ, NOVI BEČEJ Siedlungen mit Kikinda, das Verwaltungszentrum des Nordbanats, ist 132 km von Belgrad entfernt. Obwohl „tief “ im Innern des Banats, hat Kikinda auch mit den übrigen Teilen Serbiens gute Verbindungen. In der Stadt und ihrer Umgebung stößt man auf immer wieder auf archäologische Fundstätten, die bezeugen, dass hier schon fünftausend Jahren v. Chr. Menschen organisiert gelebt haben. Heute beherrscht der hohe Turm des Rathauses (1894) das Zentrum. Das Wappen Kikindas an seiner Fassade ist immer noch ein markantes Wahrzeichen der Stadt. Doch auch die Lepedats Villa aus dem Jahr 1908 an der Ecke der Glavna ulica (Hauptstraße) zieht die Blicke auf sich. Eine reichhaltige archäologische Sammlung ist im Gebäude der Kurie ausgestellt, das heute als Museum dient. Unweit davon steht die Nikolaikirche (1769), unverkennbar durch die alte Sonnenuhr an der Südseite. Kikinda besitzt auch eine alte Trockenmühle. Dabei handelt es sich um eine große Mühle, die früher mittels eingepannter Pferde in Bewegung gesetzt wurde. Die Trockenmühle in Kikinda ist eine der zwei in ganz Europa noch existierenden Mühlen dieser Art. Früher wurde hier Weizen gemahlen, heute finden in ihr Konzerte und Theateraufführungen statt. Besucher übernachten entweder im Hotel Narvik**** im Stadtzentrum oder auch in einer der zahlreichen Privatpensionen direkt im Ort oder in den umliegenden Dörfern. Ausflüge in die Umgebung garantieren zudem Einblicke in alte Traditionen und ungewöhnliche Unterhaltungsmöglichkeiten. So wird z. B. in dem unweit von Kikinda gelegenen Dorf Mokrin jedes Jahr an Ostern ein Wettbewerb im Ostereierklopfen veranstaltet. Außerdem finden in diesem Dorf die traditionellen Ganterkämpfe statt. Kikinda selbst hat dem Kürbis besondere Tage gewidmet. Dabei werden am ersten Wochenende im Oktober „Dani ludaje“ (Narrenkürbistage) organisiert. An diesen Tagen sind mehr Kürbisse als Menschen im Zentrum der Stadt zu finden, doch hat bis jetzt noch niemand die Frage beantwortet, weshalb tikve (Kürbisse) hier ludaje (Narrenkürbisse) heißen. Tourismusorganisation der Gemeinde Kikinda Trg srpskih dobrovoljaca 21, 23300 Kikinda Tel: +381 230 26 300 E-Mail: [email protected] Tourismusorganisation der Gemeinde Bečej Trg oslobođenja 1, 21220 Bečej Tel: +381 21 6910 404 E-Mail: [email protected] www.tobecej.com Touristisches Informationszentrum Bečej Tel: +381 21 6910 444 Touristisches Informationszentrum Novi Bečej Svetozara Miletića bb, 23272 Novi Bečej Tel: +381 23 773 522 E-Mail: [email protected] www.novibecej.rs 8. Erinnerungen BELGRAD UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT: – Tamburizzaspieler – Ostereierklopfen in Mokrin – Palast Dunđerski Das Städtchen Bečej, 120 km von Belgrad, liegt an der Theiß. Alle Sehenswürdigkeiten dieses Ortes sind auf dem Hauptplatz mit dem offiziellen Namen Trg oslobođenja (Befreiungsplatz) konzentriert. Allerdings wird selbiger Platz von den Anwohnern aufgrund seiner Form zumeist pogača (Fladenbrot) genannt. Hier stehen das Rathaus, die Stiftung der Baronin Eufemija Jović und die 1851 erbaute Orthodoxe Kirche. Gern gelobt wird die gute Küche in Bečej, häufig aber auch die exotische Übernachtungsmöglichkeit, die das Hotel Fantast seinen Gästen ermöglicht. Das Hotel geht auf den Industriellen Bogdan Dunđerski zurück, der Anfang des 20. Jh. 14 km westlich von Bečej einen Palast im Märchenstil erbauen ließ, der heute ein Hotel ist. Die Hotelanlage umfasst 65 Hektar – dazu gehören auch eine kleine Familienkapelle und ein namhaftes Pferdegestüt, das zwischenzeitlich bis zu 1.400 Pferde besaß. Auf der anderen Seite der Theiß erstreckt sich Novi Bečej, 113 km von Belgrad entfernt. 1886 legte ein fürchterlicher Brand mehr als ein Drittel der Ortschaft in Schutt und Asche. Die Spuren des verheerenden Brandes sind an der mittelalterlichen Basilika aus dem 14. Jh. noch sichtbar (Arače, 14 km vom Zentrum der Gemeinde). Ein Wunder der Technik ist der Betonstaudamm des Donau-Theiß-Donau-Hydrosystems. Er hat sieben Sparbecken und eine Schiffsschleuse und befindet sich direkt bei Novi Bečej. Die ebenfalls am Donau-Theiß-Donau-Kanal gelegene Eiffel-Schleuse ist eine der technischen Spitzenerrungenschaften des beginnenden 20. Jh. Diese „Šlajz“ (Schleuse), wie die Ortsbewohner sie meistens nennen, wurde seinerzeit aus der Not heraus gebaut: Hochwasser flutete von Zeit zu Zeit die Stadt, so dass man beschloss, an der Mündung des Großen Bačka-Kanals in die Theiß einen mächtigen Staudamm zu errichten. Ob die Schleuse ein Werk des berühmten Architekten Eiffel ist, kann nicht mit Sicherheit bestätigt werden, aber die gitterförmige Konstruktion der Schleuse erinnert tatsächlich dem Stil nach an den Pariser Eiffelturm. MAMMUT Gute Jagdgebiete, Wandermöglichkeiten und Ausflugsziele machen die Umgebung ist bekannt für seine festliche alljährlich in Vranjevo stattjeden Sommer die traditioneldas Internationale Art Camp Beim Tonerdeabbau der Fabfür Besucher attraktiv. Novi Bečej rik „Toza wurde 1996 Parade derMarković“ Pferdefuhrwerke, die ganz über 500.000 findet.zufällig Ebensoein regelmäßig werden Jahre altes erhaltenes Mammutlen Fischsuppen-Wettbewerbe und veranstaltet. Skelett in 20 m Tiefe gefunden. Das imposante gut erhaltene Skelett ist den Wissenschaftlern von großem Nutzen. Das Mammut ist 4 m hoch, 7 m lang und 3 m breit. 9. ZRENJANIN, ŽABALJ, TITEL Gebäude erzählen UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT: – Massage im Bad Rusanda – Foto-Safari in Žabalj – Drink im Zentrum Zrenjanins Zrenjanin ist 73 km von Belgrad entfernt. Diese größte Stadt des Banats, ist auch unter dem früheren Namen Veliki Bečkerek bekannt. Hier kreuzen sich die Regionalstraßen aus Novi Sad und aus Belgrad. Der Zentrumsplatz, Trg Slobode (Freiheitslatz) ist nicht groß, aber außergewöhnlich schön gestaltet. Hier steht das barocke Rathaus (1820), das erst unlängst renoviert wurde und der Rathausgarten, welcher reich mit Fontänen, Statuen und Pavillons ausgestattet ist. Neben dem Rathaus erhebt sich die 1864 im neoromantischen Stil erbaute römisch-katholische Kathedrale des Schutzpatrons des hl. Ivan Nepomuk (mit den berühmten Orgeln). Sie wurde „nach Maß“ gebaut, so dass das Echo ihrer Glocken „ genau bis an den Stadtrand reicht, nicht weiter“. Auch der Palast des Volksmuseums, der ehemalige Finanzpalast (1894) und des Gebäude des Volkstheaters „Toša Jovanović“ mit dem ältesten Theatersaal in Serbien sind ebenso beieindruckende wie monumentale Bauten. Vom Trg Slobode zweigt die Straße kralja Aleksandra Prvog ab, in der sich die meisten Restaurants und Cafés Zrenjanins befinden. Die verschiedenen Paläste dieser Straße zeugen abermals von der Architekturvielfalt der Stadt: so z.B. der Bence-Palast, der PanajiPalast, der Kovač-Palast oder der Tuner-Palast (wegen seines maurischen Baustils auch Scheherazade genannt), die Häuser der Kaufleute Jakšić oder Stagelschmidt bis zum Renaissance-Palast. Neben den Parkanlagen (acht große) und Plätzen (fünf) verleihen die zehn Brücken der Stadt an der Begej einen besonderen Reiz. Die älteste ist die 1904 erbaute so genannte Kleine Brücke, sie ist nur für Fußgänger bestimmt. In der Kapelle neben der Kirche Vavedenje (Kirche des Einzugs der Muttergottes in den Tempel) sind die Reliquien des Hieromonachus Rafailo Banatski aufbewahrt, eines Missionars aus Chilandar, der noch zu Lebzeiten zum Heiligen und Wundertäter erklärt wurde. Nach seinem Tod soll aus einer alten Ulme im Kirchhof heilsames Wasser hervorgequollen sein, das vielen, bislang Verzweifelten geholfen hat. Zrenjanin hat vier Hotels, einige Motels und viele Privatunterkünfte. Man kann letztere über die lokalen TourismusOrganisationen reservieren. In der Nähe von Zrenjanin, bei Melenac am Ufer des Rusanda-Sees liegt der Kurort Bad Rusanda. Ausgezeichnete Spa-Angebote, verschiedene Therapien und sportliche Aktivitäten stehen auf dem Programm, gute Fischrestaurants mit diversen Spezialitäten ergänzen auf angenehme Weise die Aktivitäten. Etwa 15 km von Zrenjanin an der Hauptstraße nach Belgrad befindet sich die „Tiganjica“, eine Freizeitanlage mit Übernachtungs-, Speise- und Unterhaltungsmöglichkeiten. Sogar ein kleiner Zoo gehört dazu. Zu den beliebtesten Zrenjaniner Veranstaltungen gehören sicherlich die Biertage (Dane piva), die traditionsgemäß in der letzten Augustwoche stattfinden. In Form eines Wettkampfes wird der schnellste und ausdauerndste Biertrinker ermittelt. Ungleich geschäftiger, aber ruhiger geht es im Juni auf dem Festtagen der „Fleißigen Banater Hände“ (Banatske vredne ruke) zu, wo verschiedene Handarbeiten präsentiert und alte Banater Gerichte zubereitet werden. 9. Geschichten CARSKA BARA (KAISERSUMPF) BELGRAD Die Strecke Zrenjanin-Novi Sad führt durch Žabalj. Hier beeindruckt die im Barockstil erbaute Nikolai-Kirche mit einem Das 10 km von Zrenjanin in Richtung Belgrad einzigartigen Ikonostas aus poliertem vielfarbigem Kunststein. Gleich neben Žabalj liegt das Jagdgebiet Alte Theiß, bekannt für entfernte Naturresrevat Carska bara umfasst seinen reichen Bestand an Reh- und Federwild. Das Jegrička1.767 Hektar einer wildromatischen WasserTal mit seinem vom Hauptfluss abgeschnittenen Mäander der landschaft. 240 seltene Vogelarten, darunter Theiß ist einer der bedeutendsten Lebensräume von SumpWeißschwanzadler, Sumpfweihe, Wiesenfvögeln in Serbien. weihe, Finkenhabicht, Mäusebussard, ReiAußer herrlicher Natur hat Žabalj seit Neuestem in unmittelbarer Umgebung auch den ersten professionell ausgestatteten her, Löffelreiher, Wildtiere und Fische haben Golfplatz Serhier ihre Heimat. Carska bara steht auf der biens anzubiUNESCO-Liste des Weltkulturerbes. eten. Tourismuszentrum der Stadt Zrenjanin Nach Titel, Koče Kolarova 68, 23101 Zrenjanin einem Städtchen Tel: +381 23 523 160, Fax: +381 23 523 im Dreieck der 161 Theiß, Donau E-Mail: [email protected] und Begej, ist www.zrenjanintourism.org es aus Belgrad, Novi Sad und Touristisches Informationszentrum Zrenjanin etwa Zrenjanin gleich weit. Am Subotićeva 1, 23101 Zrenjanin schnellsten erTel: +381 23 581 890 reicht man Titel E-Mail: [email protected] jedoch über die www.zrenjanintourism.org südliche Regionalstraße der Tourismusorganisation der Bačka von Novi Gemeinde Žabalj Sad Richtung Trg Svetog Save 3, 21230 Žabalj Banat. Tel: +381 21 831 688 E-Mail: [email protected], Die Geschichte turistickaorganizacijazabalj@yahoo. dieser Ortschaft com reicht bis in die www.zabalj-tourism.org Römerzeit zurück und zeugt von den vielen Völkern, die hier ihre Spuren hinterließen. In Titel befindet sich aber auch das Geburtshaus von Mileva Marić Einstein, die später mit ihrem Mann, Albert Einstein, in Novi Sad lebte. Die größte Attraktion des Ortes ist der Titel-Hügel (Titelski breg)– eine merkwürdig geformte Lößanhöhe, die sich über die sonst flache Ebene der Vojvodina erhebt. Über die Theiß und die Begej kann man per Schiff bis nach Mošorin gelangen, wo sich die archäologische Fundstätte Feudvar aus der Eisen- und Bronzezeit befindet. Vor allem Aktivurlauber kommen in Titel auf ihre Kosten: sportliche Aktivitäten wie Rudern, Bootsfahrten, Regatten, Drachenfliegen und Pferderennen gehören zum Angebot. Campingfreunde finden in Titel wunderschöne Plätze vor. 10. PANČEVO, KOVAČICA Heimatmotive UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT – Spaziergang an der Tamiš – Besuch der archäologischen Fundstätte Starčevo – Kauf eines Gemäldes in Kovačica Tourismusorganisation Pančevo Sokače 2, 26101 Pančevo Tel: +381 13 351 366 E-Mail: [email protected] www.pancevo.info Tourismusorganisation der Gemeinde Kovačica Maršala Tita 50, 26210 Kovačica Tel: +381 13 660 460 E-Mail: [email protected] www.took.org.rs Pančevo liegt an der Mündung der Tamiš in die Donau und ist nur 13 km von Belgrad entfernt. Im Grunde ist es nur die Pančevo-Brücke, die es von der serbischen Hauptstadt trennt. Trotz der Nähe zu Belgrad ist Pančevo eine typische Stadt des Südbanats. Und obwohl die Stadt eines der wichtigen Industriezentren ist, hat ihr Zentrum doch zahlreiche Kirche und historische Gebäude aus dem 19. Jh., die dem Zentrum einen ruhigen und architektonisch harmonischen Charakter geben. Die römischkatholische Kirche des hl. Karl Boromej direkt im Zentrum ist eigentlich das umgestaltete Haus des Grafen Marus aus dem Jahr 1722. Hier steht auch die Verklärungskirche (Preobraženjska crkva) mit einer mächtigen Kuppel, hohen Glockentürmen und einer reichgefüllten Schatzkammer. Die Wandmalerein im Innenraum sind ein Werk des berühmten Uroš Predić. Dieses Gotteshaus ist heute eines der Symbole Pančevos. Die Himmelfahrtskirche (Uspenska crkva), eine Basilika vom Beginn des 19. Jh., ist ebenfalls ein Wahrzeichen dieser Stadt. Zum Bau der Kirche steuerte Karađorđe selbst das nötige Bauholz bei und leistete Unterstützung zum Brennen von Ziegeln. Nur 5 km nordöstlich von Pančevo in Richtung Starčevo befindet sich das berühmte Kloster Vojlovica. Den Überlieferungen nach wurde es noch im Jahr 1393 nach der Schlacht auf dem Amselfeld (Kosovski boj) erbaut. Archäologische Fundstätten zeugen von der kontinuierlichen Besiedlung der Region seit dem Neolithikum. Zu den sensationellsten Ausgrabungen zählen die Funde der Starčevo-Kultur, eines prähistorischen Volkes, das vor Tausenden von Jahren hier siedelte. Mit der Industrialisierung in den 60er und 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts hat sich Pančevo zu einem mächtigen Wirtschaftszentrum entwickelt. Erdölraffinerien, Plastik-, Flugtechnik-, Glas- und Glühbirnenindustrie gehören dazu. Auch die Tradition der Bierbrauerei hat sich seit 1722 erhalten. Romantisch und erholsam ist hingegen ein Spaziergang entlang des Tamiš-Flusses. Hier kann man das Flusspanorma geniessen oder in eines der vielen kleinen Restaurants (vor allem Fisch-Restaurants) und Cafés einkehren. Das Naturschutzgebiet Deliblatska peščara, 13 km von Kovin entfernt, erstreckt sich bis zum Donauufer. Es ist eine in ihrer Art einzigartige Dünenlandschaft in Europa, die durch ihre Öko-Systeme und seltenen Pflanzenarten nun gesetzlich geschützt und zum Biosphäre-Reservat nominiert worden ist. Vorbei an vielen Sonnenblumenfeldern gelangt man bis zu der kleinen Ortschaft Kovačica. Sie ist genau 50 km von Belgrad entfernt und durch ihre vorwiegend slowakische Bevölkerung sowie durch dort beheimatete Tradtition der naiven Malerei bekannt. 1939 schufen die Ortsbewohner Martin Paluška und Jan Sokol die Anfänge einer Bewegung, die sich ständig erweiterte und schließlich in den 50-er Jahren zur Gründung 10. BELGRAD eines Malerclubs der naiven Kunst führte. Dort versammelten sich engagierte Dorfbewohner aus Kovačica, Padina und anderen umliegenden Ortschaften, und schufen ihren eigenen Stil und ihre spezielle Schule der Malerei. Keines der Gründungsmitglieder oder der späteren Mitglieder hat irgendeine (offizielle) Schule besucht, die sich mit naiver Malerei befasst. Die erste Ausstellung der naiven Malerei in Kovačica fand 1952 statt. Drei Jahre später wurde auch die erste Galerie der naiven Malerei gegründet. MALER HULE Die Schule der naiven Malerei in Kovačica (Zuzana Halupova, Martin Jonaš und andere) ist heute weltweit bekannt. Neben der Galerie der malenden Bauern und der berühmten Galerie Babka finden sich hier in fast jedem Haus dieser Ortschaft interessante Gemälde und Verkaufsausstellungen. 11. VRŠAC, BELA CRKVA Die Winde der Nach Vršac, 84 km von Belgrad, gelangt man über die Autobahn E 70. Diese Stadt ist für den ständigen Wind bekannt, der hier herrscht. Sie liegt eingebettet in die hügelige Landschaft der Karpatenausläufer. Die Region ist ein bekannts und fruchtbares Weinanbaugebiet. In nur 10 Autominuten erreicht man den Grenzübergang nach Rumänien – Vatin/Moravita. Durch diese Stadt verläuft auch die internationale Eisenbahnstrecke Wien-Budapest-BelgradBukarest. Die Stadt verfügt auch über einen kleinen Flughafen, einen Übungsflughafen von JAT. UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT: – Besuch der Vršacer Weinberge – Spaziergang zum Turm auf dem Berg – „Blumenkarneval“ Die ältesten Gebäude im Stadtkern von Vršac stammen aus dem 18. Jh. Zum architektonischen Ensemble des Zentrums gehören der Barockpalast des Vladičanski dvor, die orthodoxe Nikolai- Kirche, die neogotische katholische Kirche des hl. Gerhard, das Magistratsgebäude, das Haus des Jovan Sterija Popović und das Stadtmuseum, das eine reichhaltige archäologische Sammlung von den Ausgrabungsstätten Vatin, Dubovac und Židovar beherbergt. An der Ecke der Kumanovska und Stevan Nemanja Straße befindet sich die Alte Apotheke, die wegen ihres ungewöhnlichen Treppeneingangs Apotheke unter den Treppen genannt wird. In diesem Gebäude befand sich schon Mitte des 18. Jh. die Apotheke „Zum Erlöser“ (kod Spasitelja). Seit 1965 gehört das Haus nun zum Stadtmuseum. Von jedem Winkel der Stadt kann man den Turm (vršačka kula) der alten Festung aus dem 15. Jh. auf dem Hausberg (vršački breg) sehen. Die Festung ist ein beliebtes und schönes Ausflugsziel. Wer nicht wandern will dem bietet das Sport- zentrum „Millenium“ diverse sportliche Aktivitäten und abends lassen sich die Weinkeller der Stadt erkunden. Die Vršacer sind sehr stolz auf ihre Weinanbautradition. Jedes Jahr am dritten Wochenende im September laden sie zur Vršacer Weinlese (Vršačku berbu grožđa) ein. Im Sommer wird hier auch ein Internationale Folklorefestival veranstaltet. Vršac hat eine gut entwickelte Wirtschaft – die Arzneimittelgesellschaft Hemofarm/Stada, die Vršacer Weinberge, die Vršacer Brauerei, die Süßwarenfirma Swiss Lion gehören dazu. Außerdem werden in Vršac schon seit langer Zeit an der Akademie der JAT die Piloten der serbischen Fluglinien ausgebildet. 11. Karpaten Das anmutige Städtchen Bela Crkva liegt nur 35 km südlich von Vršac entfernt und direkt an der Grenze zu Rumänien. Von Belgrad ist Bela Crkva 96 km entfernt. Die Stadt liegt am Nera-Fluss und ist außerdem von einigen kleinen Seen und dem Donau-Theiß-Donau-Kanal umgeben. Charakteristisch für Bela Crkva sind – ähnlich wie in Vršac – die vielen historischen Barockfassaden des Stadtzentrums. Hier befindet sich auch das örtliche Museum, das schon seit 1877 besteht. Den schönsten Blick auf die Stadt hat man vom Berg Kalvarija. Bela Crkva ist auch als Stadt der Blumen bekannt. Jeden Sommer wird hier der „Blumenkarneval“ veranstaltet, ein Event, das mittlerweile auf über 100 Jahre Tradtition zurückblicken kann. Die reine Luft, die schöne Natur und vor allem die kristallklaren Badeseen von Bela Crkva locken vor allem im Sommer viele Touristen an. VRŠACER WEINBERGE In Vršac und Umgebung blickt der Weinanbau auf eine reiche Tradition zurück. Noch Mitte des 15. Jh. wurde Wein aus dieser Region an europäischen Höfen kredenzt und mit Goldmünzen bezahlt. Schon die Römer und Daker sollen sich hier mit Weinanbau befasst haben. Vor allem das kleine Dorf Gudurice unweit der Stadt war und ist einer der größten Reben- und Weinproduzenten der Vršacer Region. Wegen der guten Erträge und Qualität der Trauben, aber auch der Tradition, werden autochtone Sorten angebaut. Dazu zählen z.B. Smederevka, Dinka, Slankamenka, Portugizac und Kreaca. Dank des „Košava“, dem Wind, der hier ständig weht, müssen sehr viel weniger Sprühmittel zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt werden, ein ökologischer Mehrwert für die Trauben. Tourismusorganisation der Gemeinde Vršac Trg pobede 1, 26300 Vršac Tel: +381 13 832 999, 831 055 E-Mail: [email protected] www.to.vrsac.com Tourismusorganisation der Gemeinde Bela Crkva Proleterska 2, 26340 Bela Crkva Tel/Fax: +381 13 851 777 E-Mail: [email protected] www.belacrkvatourism.org BELGRAD 12. IRIG, INĐIJA Region der Die etwa 55 km von Belgrad entfernte GeUNBEDINGT EMPFEHLENSWERT: meinde Irig soll der Legende nach früher eine der größten Städte des Srem gewesen sein. Erst – Besuch der Klöster in der Fruška gora eine schreckliche Pestepidimie im Jahr 1795 hat – Bad im Thermalbad Vrdnik die Stadt in einen kleinen Marktflecken verwan– Kauf von Souvenirs in Maradik delt. Die drei orthodoxen Kirchen aus dem 18. Jh. im Ortszentrum zeugen noch vom ehemaligen Glanz der Stadt. Die älteste und malerischste von ihnen, die Nikolai- Kirche, wurde 1722 im gleichen Stil wie das nahe gelegene Kloster Hopova erbaut. Vor allem der mit Holzschnitzereien verzierte Ikonostas von 1760 zeugt von der großen Kunstfertigkeit jener Zeit. 7 km nördlich von Irig, direkt am Bergkamm der Fruška gora, erstreckt sich Iriški venac (Iriger Bergkranz) (451 m), eines der beliebtesten Naherholungsgebiete dieser Region. Irig gehört übrigens schon zu der „Region der Heiligtümer“. Vor allem aber zählt der Nationalpark Fruška gora dazu, der mit seiner intakten Natur und den siebzehn orthodoxen Klöstern, die hier zwischen dem 15. und 18. Jh. erbaut wurden, zu den beliebtesten Tourismusdestinationen der Vojvodina zählt. Das Kloster Krušedol wurde von der Familie Branković gestiftet und beherbergt das Mausoleum dieser Herrscherfamilie aus dem Srem. Von allen Klöstern der Fruška gora besitzt es die reichste Schatzkammer. Auch das Kloster Grgeteg steht mit den Brankovićs in Zusammenhang. Das Gotteshaus Hopovo (Hopovski hram) wiederum ist der größte Monumentalbau unter den spätmittelalterlichen Kirchen dieser Region. Das Thermalbad Vrdnik in Irig befindet sich an der Stelle eines ehemals aktiven Bergwerkes. Die alten Zechensiedlungen mit ihren typischen Häusern sind ein malerisches Überbleibsel dieser Zeit. Die Mineralwasserquellen wurden beim Erzabbau durch Zufall entdeckt und so verwandelte sich Vrdnik nach der Schließung der Zeche in ein Kur- und Heilbad. Der Srem und die Fruška gora gehört zu den bedeutendsten Weinbauregionen Serbiens. Mehr als 60 Weinkeller - vorwiegend in den Klöstern und in den Dörfern Čerević, Neštin, Banoštor, Erdevik – bieten ihre guten Weine zur Verkostung an. Inđija ist 42 km von Belgrad entfernt. Da sich Belgrad und Novi Sad immer mehr ausdehnen, sagten behaupten viele, dieser Ort sei eigentlich der Vorort beider Metropole. Doch Inđija hat durchaus seine eigene besondere Srem-Geschichte. Die Architektur des Zentrums ist weitgehend vom Ende des 19. und Anfang des 20. Jh., sie zeugt von der Zeit der industriellen Entwicklung und dem Bevölkerungswachstum in der Stadt. Sehenswert sind die Gebäude der Gemeindeverwaltung, das Haus Vojnović, die römisch-katholische Peterskirche (crkva sv. Petra), das Pfarrhaus (župni dvor). Aber auch gewöhnliche Stadthäuser faszinieren durch ihre Fassaden im Stil des Klassizismus, der Sezession und der Neorenaissance. Unlängst wurde eine Fußgängerzone in der Innenstadt angelegt. In der Dorfsiedlung Maradik unweit von Inđija kann man einen Einblick in die Traditionen der Sremregion erhalten. Vor allem das sogenannte „Ethno-Haus“ mit seinen über 12. Heiligtümer BELGRAD 200 Ausstellungsstücken zu Brauchtum und Kultur der Region und ein gutes, traditionell eingerichtetes Restaurant sind sehr beliebt bei allen Touristen. In Inđija wird alljährlich Jahr im März die Vojvodiner Weinmesse veranstaltet. Ein spektakulaeres Event ist auch der Wettbewerb der Sremer Hufeisen (sremska potkovica), der jeweils im Mai stattfindet und bei dem viele Pferdezüchtereien ihre Fuhrwerke – von Einspännern bis Siebenspännern – vorführen. Tourismusorganisation der Gemeinde Irig Ribarski trg 16, 22406 Irig Tel: +381 22 461 126 E-Mail: [email protected] www.turorgirig.org.rs Touristisches Informationszentrum Vrdnik Karađorđeva 6, 22408 Vrdnik Tel: +381 22 465 466 WEINE Tourismusorganisation der Gemeinde Inđija Cara Dušana 1, 22320 Inđija Tel: +381 22 510 970 E-Mail: [email protected] www.indjija-tourism.net Dank ihrer vorteilhaften Bedingungen an den sonnigen Donauhängen der Fruška gora mit einem milden Mikroklima sind die Gemeinde Irig und in ihr die Fruska gora zu einer ergiebigen Weinregion geworden. Von den Trauben dieser Region heißt es, dass ihr Zuckergehalt bis zu zwei Prozent höher sei als in anderen Teilen der Vojvodina. Zu den autochtonen Sorten gehören Vranac, eine alte Sorte des Portugieser, die einheimische gekreuzte Sorte Župljanka (Prokupac und roter Burgunder), Neoplanta (Smederevka und roter Traminer), Sila (Kevedinka und Chardonne), Liza (grauer Burgunder und Kunleanj) sowie Petra (roter Burgunder und Kubrat). Zu empfehlende Weinsorten dieser Gegend sind u.a. italienischer und Rheinriesling, Traminer, Chauvignon, Neoplanta und Župljanka. 13. RUMA, PEĆINCI Investition in Ruma ist etwa 65 km westlich von Belgrad und 35 km von Novi Sad entfernt. Der Ort hat ausgezeichnete Verkehrsverbindungen: Die Autobahn Belgrad-Zagreb ist nur 6 km entfernt und durch die Stadt führt die Nord-Süd-Achse, welche die Vojvodina mit Sarajevo und weiter mit der Adria verbindet. Die Bahnlinie Belgrad-Zagreb führt ebenfalls durch Ruma. Ruma liegt im Zentralteil des Srem, an den Südhängen der Fruška gora. In den 20.er und 30.er Jahren des vergangenen Jahrhunderts erlebte die Stadt einen raschen Aufschwung. Es wurden zahlreiche Läden, Gewerbe- und Manufakturwerkstätten eröffnet, Banken gegründet, Kinos eröffnet und die Druckereien druckten Bücher und Zeitungen, die über das politische, wirtschaftliche, kulturelle und sportliche Leben der Stadt berichteten. Doch trotz seines wirtschaftlichen Potentials und (hier war der größte Getreidemarkt im Königreich Jugoslawien) und des kulturellen kulturellen Niveaus wurde Ruma erst 1933 der Status einer Stadt zugesprochen. Mehr über die Stadt und die Region erfährt man im Stadtmuseum von Ruma. Hier sind viele Exponaten aus dem Leben der Bevölkerung des Srem und Informationen zu seiner Geschichte zusammengestellt worden. Die ältesten Kirchen in Ruma sind die orthodoxe Nikolaikirche (sv. Nikola) von 1758 und die Himmelfahrtskirche (Voznesenska) von 1761. Nicht weit von der Stadt und noch innerhalb der Gemeinde Ruma befindet sich die archäologische Fundstätte Gomolava Hrtkovci aus dem Paläolithikum. UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT: – Besuch des Brotmuseums in Pećinci – Baden in der Save bei Kupinovo – Besuch der Malerkolonie Er- holung und Freizeitaktivitäten bietet ein Ausflug zum Borkovac-See (Borkovačko jezero). Außerdem 13. das Leben BELGRAD gibt es innerhalb der Gemeinde Ruma zwei Jagdreviere: Karakuša und Morović. In Ruma wird jeden Sommer ein Melonenfest, das Tamburizza-Festival, die Malerkolonie und das Amateurtheaterfestival veranstaltet. Die Spezialitäten der Sremer Küche probiert man am besten in einem der vielen nationalen Restaurants. Pećinci ist eine der kleineren Gemeinden Serbiens und liegt südlich von Srem, 25 km südwestlich von Belgrad. Seine gute Verkehrsanbindung (Nähe Belgrad, Flughafen, Autobahn Belgrad-Zagreb) haben die Gemeinde zu einem attraktiven Standort für ausländische und heimische Investoren gemacht. Mittlerweile werden hier mehr Greenfield-Investitionen als in jeder anderen Gemeinde Serbiens getätigt. Innerhalb der Gemeinde Pećinci ist es wiederum die die Ortschaft Šimanovci die sich als Industriezone international einen Namen erworben hat. Die Region hat jedoch nicht nur Industrie- und „Business“-Charakter: Die Ortschaft Kupinovo neben Pećinci z.B. ist malerisch geprägt von der Save, die durch sie hindurchfließt. Hier steht die Lukaskirche (crkva sv. Luke), eine Palastkirche der Familie Branković aus dem 15. Jh. Der alte Dorfkern wurde in einen Ethno-Park umgestaltet, in dem man tradtionelle Bauweise, Kultur, Brauchturm und nicht zuletzt die Gastfreundschaft des Srem kennenlernen kann. Entlang der Save gelangt man nach Jakovo, Progar und Kupinovo und schließlich zum Obed-Sumpf (Obedska bara). Das artenreiche Naturreservat steht auf der UNESCO-Liste. Mitten im Sumpfgebiet stehen auf einer Insel die Überreste der mittelalterlichen Festung Kupinik. Die Burg gehörte im 15. Jh. dem serbischen Herrscher Stefan Lazarević und der Herrscherfamilie Branković. Informationen zu Unterkünften, Restaurants und Preisen erhält man bei der Tourismusorganisation der Gemeinde. Rathaus der Gemeinde Pećinci Slobodana Bajića 5, 22410 Pećinci Tel: +381 22 400 700, Fax: +381 22 400 792 BROTMUSEUM Seit fünfzehn Jahren gibt es in Pećinci ein Brotmuseum. Die Gründung dieses originellen und interessanten Museums geht den Maler Slobodan Jeremić – Opa Jeremije – zurück. Opa Jeremije bereiste in den letzten 30 Jahren etwa 750 serbische Dörfer und eröffnete mit den Exponaten, die er mitgebracht hatte, in seinem Haus ein Museum, welches dem hl. Nikola geweiht wurde. Mittlerweile sind es etwa 2000 Ausstellungsstücke „rund ums Brot“, die man besichtigen kann sowie 96 zu verschiedenen Ritualen gereichte Brotsorten, die entsprechend des festlichen Anlasses – Weihnachten, Ostern, Schutzpatronenfest, Hochzeit und Totenmesse – in Gruppen eingeteilt und erläutert werden. 14. SREMSKA MITROVICA, ŠID Geschichtsträchtige Die Gemeinde Sremska Mitrovica liegt im Nordwesten Serbiens und ist 74 km von Belgrad entfernt. Sirmium, aus dem das heutige Sremska Mitrovica entstand, war eine bedeutende römische Stadt und die altchristliche Residenz der Region. An der Kreuzung einiger wichtiger Verkehrsstraßen und am Ufer des großen und schiffbaren Flusses Save gelegen, hatte die Stadt wichtige politische und wirtschaftliche Funktionen und verfügte schon früh über eine Vielfalt von Institutionen. Der Kaiser und Philospoh Marcus Aurelius starb hier in einem Palast, der bereits Fußbodenheizung besaß und dessen Fußböden und Wände wertvolle Mosaike und Fresken schmückten. Überreste dieses Palastes bezeugen, dass es auch große Thermen, Getreidespeicher, Wohnviertel und Festungsmauern gegeben hat. Einige Überreste dieser großen Stadt sind noch immer im Zentrum von Sremska Mitrovica sichtbar, vieles ist aber immer noch unterhalb der heutigen Stadt verborgen. Die interessantesten Ausgrabungen finden sich an der Ecke Pivarskaund Branko-Radičević-Straße. Auch in der Mitte des Hauptstadtplatzes, Trg Nikola Pašić, befindet sich eine archäologische Ausgrabungsstätte. Um diesen Platz, der früher als Getreideplatz bekannt war, gruppieren sich viele schöne alte Bauten aus dem 19.Jh., die die Kaufleute aus Mitrovica errichten ließen. Manche Häuser haben halbrunde Giebel - ein deutsches Stilelement, das von dem Einfluss der Habsburger Herrschaft zeugt. Unweit des Platzes steht die Stephanskirche (crkva sv. Stefana) aus dem 16. Jh. Sie ist die älteste Kirche in dieser Ortschaft. Da sie zur Zeit der osmanischen Besatzungt errichtet wurde durfte sie nur eine bescheidene Außenfassade aufweisen. Der kleine Holzturm wurde später angebaut. In Sremska Mitrovica befindet sich das Srem-Museum, das in zwei Gebäuden untergebracht ist. Der eine Teil in der Pinki-Straße gegenüber dem Hotel „Sirmium“ beherbergt Ikonen und Gemälde aus den letzten drei Jahrhunderten. Der zweite Teil mit der so genannten Römischen Kollektion befindet sich in der Stephanstraße. Unmittelbar neben dem Museum steht das ehemalige Zollamt (carinarnica), den Ortsbewohnern als Kaiserhaus (carska kuća) bekannt, das aus dem Jahr 1729 stammt und als ältestes Gebäude dieser Ortschaft angesehen wird. In der Nähe von Sremska Mitrovica, an der Save, erstreckt sich das Naturreservat Zasavica. Der gleichnamige kleine Fluß ähnelt mit seinem ruhigen Plätschern mehr einem Sees als einem Flusslauf. Den Fluss umgibt eine malerische Sumpflandschaft mit überschwemmten Wiesen und Wäldern und mit einer Vielfalt an Pflanzen, Fischen und Insekten. Dass die Gemeinde Šid zu Recht unter die „grünen“ Gemeinden eingereiht werden kann, lässt sich überzeugend durch UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT: – Besichtigung der Ausgrabungsstätten vom Kaiserpalastes – Spaziergang nach Zasavica – Gemäldegalerie und Atelier des Sava Šumanović 14. BELGRAD Städte Zahlen belegen:Von den insgesamt 69.800 ha sind 40.000 ha Felder und 22.000 ha Wälder... Šid liegt im Südwesten der Vojvodina, im Westen der Sremregion und im Nordwesten Serbiens. Von Belgrad ist es 86 km entfernt. Direkt an der Autobahn befindet sich die Gemeinsame Grabstätte der an der Srem-Front 1944–1945 gefallenen Soldaten. In Serbien wird Šid zumeist mit Sava Šumanović assoziiert, einem der bedeutendsten Vertreter des serbischen Modernismus, dessen Gemäldegalerie (mit über 400 seiner Werke) und Atelier in der Sava-Straße im Stadtzentrum liegen. Šid beherbergt auch das Museum für naive Künste „Ilianum“. In unmittelbarer Nähe der Stadt befinden sich das Kloster Privina glava, die für ihren Ikonostas berühmte Kirche im Dorf Molovin und die Jagdgebiete Vorov, Vranjak und Morović. Tourismusorganisation der Stadt Sremska Mitrovica Svetog Dimitrija 10, 22000 Sremska Mitrovica Tel: +381 22 618 275 E-Mail: [email protected] www.tosmomi.rs Tourismusorganisation Šid Cara Lazara 7, 22240 Šid Tel: +381 22 710 610, 710 661 E-Mail: [email protected] www.tourismsid.rs SELTENE ARTEN Im Fluss Zasavica leben seltene und vom Aussterben bedrohte Fischarten wie z.B. Brachsen, Plötze oder Karpfen. Außerdem ist die Region Aufenthalt oder Nistplatz von fast 180 Vogelarten. Weitere hier heimische, seltene Tierarten sind die balkanische Amphibie - ein ungewöhnlicher Donaumolch -, Fischotter, Wildkatzen und seit einigen Jahren sogar wieder der europäische Biber. Auf den umliegenden Weideplätzen werden auch seltene Haustierarten gezüchtet – das Rind podolac oder das Schwein mangulica. 15. TOPOLA, OPLENAC, ARANĐELOVAC Ein Geschenk an die Die Kleinstadt Topola ist 80 km von Belgrad entfernt. Im Umfeld der Stadt liegen Smederevska Palanka, Rača, Gornji Milanovac, Aranđelovac und Mladenovac. Der berühmte Freiheitskämpfer und Begründer der gleichnamigen Dynastie Karađorđe Petrović machte Topola zum Zentrum des von den Türken befreiten Teils Serbiens. Auch heute noch ist zu spüren, dass sich hier während des Ersten serbischen Aufstands der politische administrative Sitz Serbiens befand - obwohl 1877 unter der Herrschaft der konkurierenden ObrenovićDynastie die von Karađorđe angelegte Befestigung niedergerissen und die Stadt vernachlässigt wurde. Heute ist in Topola nur noch der Konak mit dem Turm von Karađorđes Festung übrig geblieben, in dem ein Museum mit persönlichen Dingen des Vožd Karađorđe (vožd=Führer) und Waffen aus seiner Zeit untergebracht ist. Hier steht auch die Muttergotteskirche (crkva Presvete Bogorodice), bekannter als Karađorđes Kirche, ein ausnehmend harmonisches und rustikales Gebäude. Das Kircheninnere schmücken zahlreiche Wandmalereien und ein holzgeschnitzter Ikonostas. Der Raum wird durch das Denkmal Karađorđes dominiert und es finden hier bis heute die Gottesdienste statt. Das Mausoleum der Familie Karađorđević, die Georgskirche (crkva sv. Đorđe) auf dem Gipfel von Oplenac oberhalb von Topola beherrschen diesen Teil der Šumadija. Die große Fünfkuppelkirche mit zentralem Grundriss ist mit weißem Venčac-Marmor verkleidet und ihr Inneres schmücken Mosaike (40 Millionen Mosaiksteinchen in 15.000 Nuancen). Hier sind auch Kopien der schönsten Fresken aus 60 serbischen Klöstern, 725 Kompositionen mit 1.500 Figuren zu sehen. Die Bauarbeiten dauerten Jahre, so dass auf diese Weise fast eine Art „Anthologie der serbischen mittelalterlichen Freskomalerei“ in dem Gebäude zu finden ist. Im zentralen Teil der Kirche befinden sich die Grabstätten des Karađorđe und König Peter I. (1903–1921), auf dessen Wunsch und nach dessen Idee die Kirche auch gebaut worden ist. In der Krypta sind die Gräber der 22 Angehörigen der Dynastie untergebracht. Hier ist auch die Ruhestätte von zwei weiteren Herrschern – Fürst Aleksandar und König Aleksandar I. In die innere Anlage von Oplenac kommt man durch ein Wachthaus, ein Gebäude im typischen Šumadija-Stil. Die Sommerresidenz der Familie Karađorđević (Petrova kuća) auf Oplenac ist heute eine Museumsgalerie mit Ausstellungen, die das Leben dieser Dynastie beschreiben. Gleich neben diesem Museum stehen die Villa des König Aleksandar und die Villa der Königin Maria. Der Waldpark Oplenac, den man vom Zentrum Topolas aus auch zu Fuß erreichen kann, lockt viele Naturliebhaber, die hier im Grünen spazieren gehen oder picknicken. Mit seinen hohen Kiefern, alten Eichen, Eschen, Linden und der Pančić-Fichte steht er unter staatlichem Schutz. Unter Herrschaft von Fürst Miloš sollen die Weingärten dieser UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT: – Besichtigung der persönlichen Dinge Karađorđes im Konak – Gottesdienst in der Georgskirche – Lehmbehandlung in Bukovička banja BELGRAD Herrscher Region derart ertragreich gewesen sein, dass der Lagerplatz nicht ausreichte. Auch heute noch sind Trauben und Wein Symbole vieler Dörfer dieses Landstrichs. Man nennt diese Region daher auch „Hauptstadt der serbischen Weinstöcke“. Der königliche Weinkeller in Topola hat zwei unterirdische Ebenen, wo die Temperatur bei konstanten 8 Grad Celsius liegt. Hier lagern 99 Weinfässer, von denen jedes einzelne 4.000 Liter fasst. Der Wein stand wohl auch Pate als die alten Römer dem Dorf Vinča und den sich an Oplenac anschließenden Hügeln einen Namen gaben – Vincea. Jedes Jahr im Oktober wird in Topola traditionsgemäß die „Oplenacer Weinlese“ (Oplenačka berba) veranstaltet, eine dreitägige festliche Veranstaltung zur Traubenernte. Die Hügel um Topola bieten auch einen großen Reichtum an anderem Obst, an Heilkräutern und verschiedene Arten von Speisepilzen. In Lipovac, bei der Dorfschule, steht eine der ältesten Eichen in der Šumadija. Ihr Umfang misst 5,5 m. Bis heute dient sie auch der künstlerischen Inspiration, denn gerade neben der alten Eiche wird die traditionelle „Lipovacer Malerkolonie“ veranstaltet. Im Dorf Ovsište, wo der serbische Schriftsteller Radoje Domanović geboren ist, treffen sich stattdessen die serbischen Satiriker. Die 85 km von Belgrad gelegene Kleinstadt Aranđelovac wurde unter Fürst Miloš gegründet und ist heute an den Kurort Bad Bukovac (Bukovačka Banja) angeschlossen. Bekannt ist der Erholungsort vor allem durch den hießigen weißen VenčacMarmor, das heilsame Wasser und das angenehme Klima. Im Zentrum von Bukovička Banja erstreckt sich auf 25 ha eine gepflegte Parkanlage mit einer alten Villa Tourismusorganisation der Gemeinde Topola „Oplenac“ Kneginje Zorke 13, 34310 Topola Tel: +381 34 811 172, 814 027 E-Mail: [email protected] www.topolaoplenac.org.rs www.oplenackaberba.com Tourismusorganisation der Gemeinde Aranđelovac Knjaza Miloša 267, 34300 Aranđelovac Tel: +381 34 724 097, 725 575 E-Mail: [email protected] www.bukovickabanja.rs Touristisches Informationszentrum Aranđelovac Knjaza Miloša 228, 34300 Aranđelovac Tel: +381 34 715 335 E-Mail: [email protected] 15. RISOVAČA Risovača ist eine Grotte bei Aranđelovac, die als wichtige archäologische, paläontologische und speläologische Fundstätte angesehen wird. Hier wurden eiszeitliche Tierknochen sowie Stein- und Knochenwerkzeuge aus dem Paläolithikum (ca. vor 30.000 Jahren) entdeckt. - die einstige Sommerresidenz der Fürstenfamilie Obrenović. Das Mineralwasser aus Bukovac wurde am Hof des Fürsten Miloš Obrenović als Tafelwasser gereicht. Heute gehört es zu den bekanntesten serbischen Brends unter den abgefüllten Wassersorten. Im Spezialkrankenhaus des Kurortes bekommen z.B. Kinder, die an Diabetes erkrankt sind, zusätzlich zu ihren Therapien das heilkräftige Mineralwasser verabreicht. Aranđelovac ist auch bekannt für das Festival „Marmor und Klänge“ (Mermer i zvuci). Im 6 km entfernte Orašac wurde der Beschluss über die Ausrufung des Ersten serbischen Aufstands gefasst. 16. KRAGUJEVAC, KNIĆ Die wundersame Rose Die größte Stadt der Šumadija, Kragujevac, liegt 120 km südlich von Belgrad. Die Eisenbahnstrecke verbindet die Stadt mit Budapest, Thessaloniki und Bar. Die Stadt ist umgeben von den Ortschaften Jagodina, Rekovac, Kraljevo, Knić, Gornji Milanovac, Batočina, Rača und Topola. Kragujevac war die erste Hauptstadt des aus der Revolution (1818–1839) hervorgegangenen serbischen Staates. So wurde die Stadt auch die „Nummer 1“ für viele Neugründungen im Kultur- und Bildungsbereich des jungen Staates: das erste serbische Gericht (1820), das erste Gymnasium (1833), die erste Zeitung (Serbische Zeitung), das erste Theater Joakim Vujić, das erste Lyzeum, die erste gegossene Kanone (1853) und das erste Elektrizitätswerk (1884). Das Zentrum der alten Hauptstadt liegt am Fluss Lepenica. An seinem rechten Ufer erhebt sich die Dreifaltigkeitskirche (crkva Svete Trojice) mit dem alten Parlament. Hier sind viele wichtige Beschlüsse für das serbische Volk und den Staat verabschiedet worden. Auch die Parlamentsversammlung von 1835, die am Feiertag der christlichen Othodoxie Sretenje (Begegnung unseres Herrn), stattfand und zur ersten Verfassung des erneuerten Serbien führte gehört dazu. Am linken Ufer der Lepenica steht Amidžas Wohnhaus (Amidžin konak), das einzige erhaltene Gebäude des Fürstenhofs. Im gleichen Gebäude befindet auch das Wohnhaus des Fürsten Mihailo, beides sind heute Museen. Wie viele andere Städten auch hat Kragujevac im Stadtzentrum eine Fußgängerzone, die am Kreuzplatz (Trg kod krsta) beginnt. Die Hauptstraße führt bis zum Gedenkpark in Šumarice, wo im Zweiten Weltkrieg etwa 7.000 Kragujevacer, vorwiegend aus den Schulen abgeführte Schüler, erschossen wurden. Kragujevac entwickelte sich Mitte des 19. Jh. zu einem Industriezentrum. Eine jähen Aufschwung erlebte die Stadt nach dem zweiten Weltkrieg als hier zuerst eine Waffenfabrik und später die Pkw- und Lkw-Produktion aufgebaut wurde. Kragujevac hat (auch hier) das erste öffentliche Aquarium in Serbien mit Amphibien, Kriechtieren und wirbellosen Tieren. In der Umgebung der Stadt befinden sich die mittelalterlichen Klöster Voljavča, Blagoveštenje (Verkündigungskloster), Nikolje, Petkovica, Denkovac, Raltinac, Sarinac und Divostin. Alle im Morava-Stil erbauten Klöster weisen interessante architektonische Momente auf, die Wände sind oft mit verschiedenen UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT: – Besuch des Klosters Divostin – Baden im See in Gruža – Erfrischungsgetränk unter der Linde im Karstgebiet Borac BELGRAD der Šumadija 16. Schichten alter Wandmalereien versehen. Flussaufwärts vom Kloster Petkovica sind Überreste der Festung Srebrnica zu sehen. Die Festung und die Nikolakirche (crkva sv. Nikole) wurden dem Kloster des hl. Panteleimon auf dem Heiligen Berg vermacht. Bei dem Verkündigungs-Kloster Divostin befindet sich die Grabstätte eines Heiligen und das Wasser aus der dortigen Quelle, genannt Svetinja, soll heilsame Wirkung haben. Im Herzen von Gruža, 20 km von Kragujevac und 150 km südlich von Belgrad liegt die Ortschaft Knić. Archäologische Fundstätten bezeugen auch hier die Besiedelung noch in der jüngeren Steinzeit, aber auch in der späteren Zeit der hellenischen und römischen Kultur. Die Eliaskirche (crkva sv. Ilije) in Knić wurde 1910 auf den Fundamenten eines alten Gotteshauses von 1842 errichtet. Der Dichter Dobrica Erić nennt diese Region die „wundersame Rose Gruža“. Die Schönheit der Natur dieser für Landwirtschaft und Obstbau bekannten Gegend, ihre sauberen kleinen Flüsse mit Gründlingen, Döbeln und Flusskrebsen und der klare Gruža-See sind tatsächlich eine Besonderheit. Das Karstgebiet Borac (borački krš) ist ein Naturphänomen und steht als solches unter dem Schutz des Staates. Die Überreste einer mittelalterlichen Festung direkt am Felsen und weitere Funde in der Unterstadt lassen auf eine vormals reiche historische Siedlung schließen. An die Stadt Borač erinnern auch die Ruinen einer Kirche aus dem 8. Jh., in deren Kirchgarten eine Linde steht, die vier erwachsene Männer nicht umfassen können. Ein ähnlicher Baum ist auch beim Kloster Kamenac aus dem 15. Jh. im Dorf Ćestin zu sehen. Im Karstgebiet Borac findet übrigens jeden Winter die traditionelle Fuchsjagd statt. Die Schönheit dieser Gegend lockt auch Maler an, für die jedes Jahr die Malerkolonie „Herbst in Gruža“ (Gružanska jesen) veranstaltet wird. сваке зиме организује се традиционална хајка на лисицу. Лепота овог краја привлачи и сликаре, за које се сваке године организује ликовна колонија Гружанска јесен. LEGENDE VON DEN DREI SCHWESTERN Unweit von Velike Pčelice, im Flusstal Dulenska reka, befinden sich nah bei einander die Ruinen der mittelalterlichen Klöster Denkovac, Raletinac und Sarinac. Wann sie erbaut wurden, ist nicht genau bekannt, aber man vermutet, dass es unter der Herrschaft Stefans gewesen sein könnte. Einer Volkslegende nach errichteten drei Schwestern Raletina, Dena und Sara gleichzeitig die Klöster Raletinac, Denkovac und Sarinac, als sie sich nach der Schlacht auf dem Amselfeld, sich vor den Türken verbergend, in dieser Gegend niederließen. Tourismusorganisation der Stadt Kragujevac Kralja Aleksandra Prvog Karađorđevića 44, 34000 Kragujevac Tel: +381 34 332 172, 334 883 E-Mail: [email protected] www.gtokg.org.rs Touristisches Informationszentrum Kragujevac Dr Zorana Đinđića 11, 34000 Kragujevac Tel: +381 34 335 302, 301 306 E-Mail: [email protected] Tourismusorganisation der Gemeinde Knić Rathaus der Gemeinde Knić, 34240 Knić Tel: +381 34 510 115 E-Mail: [email protected] www.knic.rs 17. LJIG, GORNJI MILANOVAC Ein Geflecht von Natur Ljig liegt am Fuße des Berges Rajac an der Hauptverkehrstraße Ibarska magistrala. Die Stadt ist auch bekannt als Kačer, nach dem gleichnamigen Fluss, der durch sie fließt. Die Städte Arandjelovac, Gornji Milanovac, Mionica, Lazarevac und Lajkovac liegen in der näheren Umgebung von Ljig. Ljig ist eine relativ junge, malerische kleine Stadt mit 3.000 Einwohnern, die vor allem vom Gemüse- und Getreideanbau leben. Der lokale hausgemachte Schnaps (Rakija) und der ebenfalls lokale Käseteigstrudel (Gibanica) sind als Spezialitäten weit über Serbien hinaus bekannt. Seit einigen Jahren ist Ljig ein beliebtes Ausflugsziel für Touristen geworden. Dazu beigetragen hat das Kurbad Ljig, das nur zwei Kilometer vom Ort entfernt ist und über Thermal-Mineralwasser mit einer durchschnittlichen Temperatur von 32,5 Grad Celsius verfügt. Die Gewässer sind zum Baden und zum Trinken geeignet und fördern die Heilung von rheumatischen Beschwerden und Knochenbrüchen. Die umliegenden Dörfer von Ljig sind echte Kulturschätze. Der Besuch der aus dem 15. Jahrhundert stammenden Kirche im Dorf Ba ist ein Muss! Ebenfalls einen Besuch wert ist die Sommersiedlung Kolibe unterhalb der Berge Rajac und Ravna Gora, die früher von Viehhirten genutzt wurde. Im Dorf Dići auf dem Weg nach Gornji Milanovac wird Sie die Ruine einer alten Kirche begeistern, die von König Dragutin Nemanjić im 13. Jahrhundert gestiftet wurde. Fahren Sie die Straße von Ljig nach Rajac, gelangen Sie nach Slavkov- UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT: – Ein Gläschen hausgemachten Schnaps (Rakija) in Ljig – Mittagessen auf den Wiesen des Bergs Rajac – Ein Spaziergang vom Örtchen Rudnik nach Ostrvica ica, einem kleinen Ort, der für seinen speziellen Granit bekannt ist und in dessen Umgebung das malerische Dorf Ikonići liegt. In der mittelalterlichen Kirche von Ikonići wurde in der Krypta die Sarkophage der mittelalterlichen serbischen Despoten (Herrscher) Djuradj Branković, Djuradj Smederevac und der Despotin Jerina gefunden. Das Gebirge Rajac wird als touristisches Reiseziel immer beliebter. Dazu beigetragen hat der jährlich in der zweiten Juliwoche stattfindende Heuernte-Wettbewerb (Kosidba na Rajcu). Die Veranstaltung hat ihren Ursprung darin, den Landbesitzern bei der Anwerbung von Landarbeitern für diese mühsame Arbeit zu helfen. Die Heumäher tragen traditionelle Kleidung mit Strohhüten und bunt bestickten Taschen. Der Geschickteste - manche behaupten stattdessen der Bestaussehenste – wird am Ende des Festes zum Meister des Heumähens gekrönt (Djidija oder Kozbaša). Die dreitägige Veranstaltung bietet leckeres Essen, reichlich Getränke und gute Unterhaltung für mehr als 50.000 Besucher. Prinz Aleksandar Karadjordjević gründete Gornji Milanovac, in dem er die Einwohner von Brusnica umsiedelte. Sechs Jahren lang wurde die Stadt Despotovica genannt nach dem Fluss, der durch sie fließt, bis Prinz Miloš 1859 den Namen zu Ehren seines verstorbenen Bruder Milan änderte. In Gornji Bezirks- Milanovac lohnt sich der Besuch der verwaltungsbehörde (Okružno načelstvo). Das Gebäude ist fast so alt wie die Stadt selbst. Heute ist es die Heimat des städtischen Kulturzentrums, der Bibliothek, der Galerie für Moderne Kunst und des kommunalen Fernsehsender. Vor dem Gebäude finden Sie Statuen des Stadtgründers Prinz Aleksandar, des Namensge- BELGRAD und Geschichte bers Fürst Milan Obrenović und eine Büste von Živojin Mišić, der die hiesige Suvobor-Kolubara Schlacht anführte. Stöbern Sie weiter und entdecken Sie die 1860 von Prinz Miloš gestiftete Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit (Crkva Svete Trojice). Sehenswert ist auch der Berg des Friedens (Brdo Mira) mit dem norwegischen Haus, das halb Wikingerschiff, halb traditionelles serbisches Haus ist. Es ist ein Symbol für die Freundschaft zwischen dem norwegischen und dem serbischen Volk und verfügt über eine ständige Ausstellung mit Stücken, die an die Gefangenschaft von Serben in norwegischen Konzentrationslagern erinnern. In der Nähe von Gornji Milanovac befinden sich der Berg Rudnik, der diese Gegend von Zentralserbien dominiert. Die gleichnamige Siedlung am Berg existierte schon lange bevor die Slawen im 6. Jahrhundert kamen. Die alten Römer förderten Erz und prägten Münzen hier. Heute ist es ein natürliches Paradies für Bergsteiger und Jäger. Der vulkanische Gipfel Ostrvica ragt mit den Ruinen einer alten Festung hoch über der Region. Am Hang des Rudnik liegt das Kloster Vraćevšnica, das über drei 17. KOŠTUNIĆI Das Dorf Koštunići gilt als das einzig echte serbische Öko-Dorf. Das Wasser ist hier so rein, dass man es direkt aus dem Bach trinken kann. In Koštunići kann man ein Ethno-Haus besichtigen, in dem es kleine künstlerische Stücke von Textilien, Handarbeiten und Gewobenem gibt. Das Dorf verfügt über die sogenannte Prodanovića magaza, eine Ethno-Museum mit einer Ausstellung von Boža Prodanović mit mehr als 120 Jahre alten Gemälden, und ein historisches Museum über die Schlacht von Kolubarska und den General Živojin Misic. Mehrere Privathaushalte in Koštunići bieten Unterkünfte für Reisende an. Herbergen aus verschiedenen Epochen verfügt und in dem die Kirche des Hl. Georgs (Crkva Sv. Djordja) steht. Drei Kilometer weiter in dem kleinen Ort Gornja Crnuća baute sich Fürst Miloš seine Residenz, die für drei Jahre zur Hauptstadt Serbiens wurde bis dieser Titel 1819 der Stadt Kragujevac verliehen wurde. Zur Gemeinde von Gornji Milanovac gehört die historische Stadt Takovo. In diesem Ort erhob sich 1815 unter der Leitung von Miloš Obrenović der Zweite Serbische Aufstand. Zu einem Ausflug in die Stadt gehört auch der Besuch der Holzkirche aus dem 18. Jahrhundert mit ihren geschnitzten Türen und der schönen Ikonostase. Savinac ist ein kleines Dorf in der Nähe von Šarani. Einer Legende nach soll der Heilge Sava durch das Dorf gekommen sein und noch heute soll der Hufabdruck seines Pferdes erkennbar sein. Mina Karažić, eine Dichterin und Malerin und die Tochter des wichtigsten Reformers der serbischen Sprache Vuk Karadžić, liegt in der Kirche von Savinac begraben. Tourismusorganisation der Gemeinde Ljig Karađorđeva 7, 14240 Ljig Tel: +381 14 83 300, 85 242 E-Mail: [email protected], [email protected] www.ljig.org.rs, www.kosidba.com www.selo.rs, www.selo.org.rs Tourismusorganisation der Gemeinde Gornji Milanovac Cara Dušana 2, 32000 Gornji Milanovac Tel: +381 32 720 565, 720 566 E-Mail: [email protected] www.togm.org.rs 18. ČAČAK, LUČANI Ein Leben mit Čačak am Fluss Morava ist von den Gebirgen Jelica, Ovčar, Kablar und Vujin umschlossen und etwa 144 km von Belgrad entfernt. An der Stelle der heutigen Stadt befand sich ursprünglich eine römische Siedlung (4. Jh.), was noch Überreste römischer Thermen, ein Jupiter-Denkmal und die Fundamente von zahlreichen „villae rusticae“ (römischen Landwirtschaftsgütern) bezeugen. Der Wohnsitz des Jovan Obrenović in Čačak ist nach der Kirche das älteste erhaltene Bauwerk. Jovan, der Bruder des Fürsten Miloš, ließ es 1835 erbauen. Das Wappen der ObranovićDynastie ist noch am Gebäude erhalten. Im Gebäude sind wechselnde Ausstellungen zu besichtigen. Das Nationalmuseum beherbergt drei ständige Ausstellungen – die Darstellung der Geschichte vom Neolithikum bis ins Mittelalter, die Klöster des Ovčar- und Kablar-Gebiets, Kirchen aus der Umgebung von Čačak sowie die Region von Čačak zur Zeit der Aufstände und Kriege 1804–1941. Viele Häuser der Čačak-Region haben ihr historisches Aussehen bewahrt, so z.B. das Bezirksamt, das Sokolski dom (Falkenhaus) das Gymnasium, das Hadžić-Haus, das Dragomirović-Haus, das Haus des Major Gavrilovć und andere. Die Kunstgalerie Nadežda Petrović ist gleichnamiger Malerin und Begründerin der modernen bildenden Kunst in Serbien gewidmet, ebenso das Nadežda-PetrovićMemorial. Das 1934 errichtete Kriegerdenkmal des Ersten Weltkriegs auf dem Friedhof von Čačak ist auf der einen Seite mit dem orthodoxen Kreuz, auf der anderen mit dem katholischen Kreuz, auf der dritten mit dem islamischen Halbmond und auf der vierten Seite mit dem Davidstern geschmückt. Das Tanasko-Rajić-Denkmal auf dem Berg Ljubić wahrt die Erinnerung an den legendären Kanonier des Ersten Tourismusorganisation Čačak Trg Ustanka 4, 32000 Čačak Tel: +381 32 342 360 E-Mail: [email protected] www.turizamcacak.org.rs Touristisches Informationszentrum Čačak Tel: +381 32 343 031, 343 721 Touristisches Informationszentrum Ovčar Banja Tel: +381 32 596 250 Zentrum für Kultur, Sport und Tourismus der Gemeinde Lučani „DragačevoGuča“ Trg slobode bb, 32230 Guča Tel: +381 32 854 110, 854 765 E-Mail: [email protected] www.saborguca.com Serbischen Aufstands. Der Burgruine auf dem Gipfel des Gebirges Jelica, im Dorf Grab, 8 km vom Stadtzentrum Čačaks, ist durch ihre Ausgrabungsstätte bekannt. Es handelt sich um Überreste einer frühbyzantinischen befestigten Stadt aus dem 6. Jh. In der Ovčar-Kablar-Schlucht, durch die sich die Westmorava zwängt, finden sich zehn Klöster und zwei heilige Stätten. Sie wurden Ende des 14. Jh. errichtet, als der Mönch Isichas nach Serbien kam. Im Volksmund wird die Region auch als Heiliger Berg Serbiens bezeichnet. Am rechten Ufer liegen die Klöster Vavedenje (Einzug in den Tempel), Vaznesenje (Christi Himmelfahrt), Preobraženje (Verklärung), Sretenje (Begegnung des Herrn) und Sveta Trojica (Dreieinigkeit) und am linken Ufer Blagoveštenje (Verkündigung), Ilinje (Eliaskloster), Jovanje (Johanneskloster, Uspenje (Kloster Mariä Himmelfahrt) und Nikolje (Nikolai-Kloster). Außer diesen Klöstern stehen hier auch die Zufluchtskirche Kađenica und die dem hl. Sava geweihte Kirche Savinje. Architektonisch präsentieren sie die Renaissance der Raška-Schule. Die Klöster waren Werkstätten zur Abschrift von Büchern, der Buchmalerei, der Ikonenmalerei und der Herstellung verschiedener lithurgischer Gegenstände. Das Ovčar- und Kablargebirge bietet ideale Möglichkeiten für Angler, Bergsteiger und Floßfahrer. Auch Extremsport, wie alpines Klettern auf dem Kablar gehört zum Tourimsuangebot. Besonders beliebt ist Gleitschirmfliegen auf dem Ovčar-Gipfel. In Čačak gibt es viele Mineralwasserquellen und drei Bäder. Die Kurbäder Ovčar Banja, Atomska und Slatinska Banja sind für die therapeutische Wirkung des Thermal- BELGRAD Denkmälern wassers und ihre ergänzenden Angebote zu Aktivsport und Wellness bekannt. Jedes Jahr ist Čačak Gastgeber für 30 verschiedene Kultur- und Sportveranstaltungen. Vor allem am jeweils im Mai stattfinden „Dis-Frühling“, der zu Ehren des Dichters Vladislav Petković Dis und der Poesie ins Leben gerufen wurde, beteiligten sich viele bedeutende Dichter des 20. Jahrhunderts. Von Užice, Požega und Čačak auf dem Weg durch die Ovčar- und Kablarschlucht und das Flusstal der Bjelica gelangt man nach Lučane. Zu dieser Stadt gehört auch Dragačevo, welches schon seit uralten Zeiten besiedelt war und daher reich an Kulturdenkmälern ist. Vor allem ist es jedoch die schöne Natur, die diesem Landstrich ihren besonderen Reiz verleiht. Dies ist u.a. ein Verdienst der Ortsbewohner, die sich zu „ökologischen Gesellschaften“ zusammengeschlossen haben, um der Umweltverschmutzung entgegenzuwirken. Besonders stolz sind die Ökologen von Dragačevo auf das Naturdenkmal Radanova gora im Dorf Guča, im Weiler Veles, dem ersten und einzigen Privatwald unter staatlichem Schutz in Serbien. Es handelt sich hier um einen Mischwald aus Sommereichen, Zirneichen, Buchen und Hainbuchen. Ein weiteres Naturdenkmal ist die Baumgruppe von Dragačevo, welche aus neun Bäumen in verschiedenen Dörfern dieses Gebiets besteht, die aufgrund ihres Alters, ihrer Schönheit im Landschaftsbild und ihres biologischen Wertes unter Naturschutz und staatlichen Schutz gestellt wurden. Das 16 km von Lučane gelegene Dorf Guča erlangte durch das Trompetenfestival von Dragačevo (Dragačevski sabor trubača) inernationale Berühmtheit. Allährlich kommen in der ersten Augustwoche zehntausende Besucher aus der ganzen Welt in dieses Dorf, um sich die rasante Musik der Balkan-Blechorchester anzuhören Seit mittlerweile PRISLONICE Im Dorf Prislonica bei Čačak findet seit über zwei Jahrzehnten jeweils in der zweiten Julihälfte das Flötenfestival (Sabor frulaša) statt. Dabei werden Lieder und Tänze der Volksmusik sowie traditionelle Musikinstrumente und Bräuche vorgeführt. Flötenbauer und andere Instrumentenbauer ebenso wie Strickerinnen, Stickerinnen und Weberinnen der Region stellen ihre Handwerkserzeugnisse aus und die Gastgeberinnen bereiten alte traditionelle Gerichte dieser Gegend zu. Der geistige Vater des Flötenfestivals ist Miodrag Mile Azanjac, Professor für Flöte. 18. 45 Jahren wird Guča in dieser Zeit zur Welthauptstadt der Trompete. Zahlreiche Jahrmarktverkäufer säumen die Straßen und in den Zelten genießen die Besucher deftiges Essen und Live-Musik. Gegrilltes Fleisch, Braten und Hochzeitskohl (svadbarski kupus) gehören in jedem Fall dazu. Guča ist aber auch durch andere Veranstaltungen und Sehenswürdigkeiten interessant. So befindet sich z.B. gleich neben der Schule das Muzej krajputaša (Museum der Grabsteine am Wegrand) das eine Sammlung von Grabsteinen aus der Dragačevo-Region zeigt. Die farbigen Grabsteine haben die Form von Pfeilern mit einer in Stein gemeißelten Figur des Verstorbenen und wurden früher oftmals am Wegrand aufgestellt. UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT: – Überreste der römischen Thermen im Zentrum von Čačak – Sparziergang auf den Serbischen Heiligen Berg – Guča und das Trompetenfestival in Dragačevo 19. ŠABAC, BOGATIĆ, LOZNICA Lust auf das Volksfest Šabac erreichte seine Blütezeit im 19. Jahrhundert als es von der sehr wohlhabenden Nachbarregion Vojvodina profitierte, das zu dieser Zeit noch zu Österreich-Ungarn gehörte. In die an der Save gelegene Stadt wurde im damaligen Königreich Serbien das erste Klavier gebracht und das erste Orchester formiert sowie das erste Krankenhaus und die erste Apotheke eröffnet. Die 1931 erbaut Kirche der Hll. Peter und Paul dominiert das Zentrum. Es verfügt über eine sehr schöne Ikonostase von Pavle Simić, einem Maler des 19. Jahrhunderts. Im Gebäude des städtischen Gymnasiums befindet sich das Volksmuseum mit einer bedeutenden Sammlung von archäologischen, historischen und ethnographischen Artefakten. Ein weiteres architektonisch bemerkenswertes Bauwerk ist das Haus Krsmanović, das sich in der Karađorđeva Straße befindet, die heute die Hauptfußgängerzone ist. Eine besondere Gedenkstätte ist das Grab von Ašik in der Nähe des Dorfes Metlić. Es wurde in Erinnerung an die tragische Liebe zwischen Pavle und Đula errichtet, den beiden Hauptfiguren in einem Roman von Janko Veselinović. Die Türken errichteten 1470 die rechteckige Festung von Šabac an der Stelle der mittelalterlichen Stadt Zaslon. Ein Kanal der Sava führte rund um die Festung, von der nur noch ein Turm und die vier Außenwände erhalten sind. Jedes Jahr wird in Šabac zum orthodoxen Feiertag der Geburt der Jungfrau Maria ein Volksfest veranstaltet, das als eines der festlichsten Ereignisse in Serbien gilt. Seit 1968 ist Šabac zudem der Gastgeber der Čivijade und die Hauptstadt der čivijadischen Republik, dem größten Humorund Satirefestival in Serbien. Mišar ist ein kleiner Ort in der Nähe von zu Šabac und war der Schauplatz einer Schlacht zwischen der aufständischen serbischen Armee unter der Führung von Karađorđe gegen die Türken. Die Schlacht wird im epischen Gedicht Boj na Mišaru (Schlacht von Mišar) beschrieben. Tourismusorganisation der Stadt Šabac Karađorđeva 5, 15000 Šabac Tel: +381 15 347 383 E-Mail: [email protected] www.sabacturizam.org Touristisches Informationszentrum Šabac Tel: +381 15 347 384 Tourismusorganisation der Stadt Loznicа Jovana Cvijića 20, 15300 Loznica Tel: +381 15 878 520 E-Mail: [email protected] www.toloznice.rs Legendäre ist auch der Berg Cer, an dem im Ersten Weltkrieg Stepa Stepanović mit der serbischen Armee einen großen Sieg in der Schlacht von Cer errang. Nur 25 km von Šabac entfernt, ist es zu einem beliebten Ausflugsort mit einer schönen Berghütte geworden, von der es einen fantastischen Blick auf die Mačva Ebene gibt. Im Juni jeden Jahres veranstaltet das Dorf Lipolist ein Fest zu Ehren der Lipolist-Rose, das mit der Verteilung von 1.000 Rosen in der Fußgängerzone von Šabac beginnt. Lipolist ist bekannt für seinen Rosenanbau und verkauft jährlich etwa 700.000 Rosensetzlinge, ein Drittel davon geht in die Europäische Union. Bogatić liegt im äußersten Nordwest von Serbien an der Mündung der Flüsse Sava und Drina. In der Gegend gibt es seit einiger Zeit mehrere ausgetrocknete Flüsse, die Starača, Batar, Bitva und die Žurava, die drei Viertel der Fläche um Bogatić sehr fruchtbar gemacht haben. Vor 20 Jahren wurden im Dorf Dublje sehr heiße Quellen entdeckt, die in einer Tiefe von 412 Meter eine durchschnittliche Wassertemperatur von 75 Grad Celsius haben. Bogatić grenzt an die Republika Srpska in BosnienHerzegowina, das mit Serbien über die Pavlović-Brücke verbunden ist. Die Region um Loznica wurde einst von den Illyrern bewohnt. Archäologische Funde stammen aus der Zeit von 900 - 300 v. Chr. Das erste moderne Schwefel-Bad wurden einst im Banja 19. in Šabac... BELGRAD (Kurbad) Koviljača eröffnet, nur wenige Kilometer von Loznica entfernt. Die Anfänge dieser Kurbadanlage datieren noch aus antiker Zeit und die Mineralgewässer, die hier entspringen haben eine Temperatur von 15 bis 28 Grad Celsius. Das Kurbad verfügt über einen schönen Park aus der Zeit des 20. Jahrhunderts, der von großen alten Villen und Hotels umgeben ist. Das schönste Gebäude ist der Kursalon, den König Aleksandar Karadjordjević 1934 erbauen ließ. Banja Koviljača wird deshalb häufig „das königliche Kurbad“ genannt. In der Nähe befinden sich die weitere Kurbäder: Banja Badanja am Fluss Cernice und Radiljska Banja am Fluss Drina. Dieses Gebiet verfügt zudem auf dem Bergen Boranja und Cer über reiche Jagdreviere. Nur 17 Kilometer von Loznica liegt das Kloster Tronoša, das von König Dragutin gestiftet und erst kurz nach seinem Tod im Jahr 1317 fertig gestellt wurde. Im Laufe der letzten Jahrhunderte wurde das Kloster mehrmals zerstört (1833 durch die Türken und jeweils zu Beginn der beiden Weltkriege) und wieder neu aufgebaut. Die jüngste Rekonstruktion fand im Jahre 1961 statt. Heute enthält es ein Museum, das dem serbischen Gelehrten und Sprachreformer Vuk Karadžić gewidmet wurde, der hier das Lesen und Schreiben erlernte. Nur 6 km von Tronoša entfernt ist das Dorf Tršić. Das Dorf hat eine Ethno-Anlage, die 35 geschützte Objekte enthält, u. a. ein Dostojevski Museum, eine Galerie und da Geburtshaus von Vuk Karadžić. Jeden September wird in Tršić das internationale Treffen Vukov Sabor für Slawisten aus der ganzen Welt veranstaltet. DER TRINKBRUNNEN DER NEUN JUGOVIĆ-BRÜDER UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT: – Ein Besuch des Grabs von Ašik – Kauf einer Rose in Lipolist – Ein Besuch des Vuk-Karadžić-Hauses in Tršić Nach einer Legende errichteten Jug-Bogdan und die neun Jugović-Brüder einen Brunnen vor dem Kloster Tronoša bevor sie zur Schlacht auf dem Amselfeld ins Kosovo zogen. Der Abt Metodije und der Händler Mladen Isaković aus Lešnica rekonstruierte den Brunnen im Jahr 1894. Bischof Jovan vom Bistum Šabac-Valjevo und der Abt des Klosters Antonije Djurdjević restaurierten die Kapelle am Brunnen. Die Kapelle ist dem heiligen Pantaleon gestiftet. Auf der Außenseite der Kapelle ist ein Mosaikbild zu sehen, das Jug-Bogdan und die neun Jugović-Brüder auf ihren Pferden kurz vor ihrem Aufbruch in die Schlacht auf dem Kosovo zeigt. 20. KRUPANJ, KOCELJEVA, VLADIMIRCI, MALI ZVORNIK Die schöpferische Krupanj befindet sich zwischen den Gebirgen Boranje, Jagodnje und Sokolska planina im Westen Serbiens. Dieses Gebiet, durch die die Flüsse Vlašića und Jadra fließen, ist auch bekannt als Radjevina. Im Nordwesten grenzt es an Loznica und im Norden an Šabac. Krupanj ist von Belgrad (150 km) entweder über Valjevo oder Šabac zu erreichen. Radjevina ist sehr hoch gelegen und verfügt daher über eine spezifisches Mikroklima. Die Sommernächte sind kühl mit häufigeren Niederschlägen als in den benachbarten Gemeinden. Es gibt meilenweit keine Industrie, so dass die Luft und das Wasser sauber sind und nur gesunde und ökologische Lebensmittel angebaut werden. Obwohl es sich bei Krupanj um eine kleine Stadt handelt, hat sie eine recht turbulente Geschichte hinter sich. Während des Zweiten Weltkriegs rief Žikica Jovanović Španac im benachbarten Ort Bela Crkva während des Jahrmarkts zur Geburt Johannes des Täufers (Ivanjdan) die Bevölkerung zum Aufstand gegen die Besatzer auf. Danach wurde dieser Tag, der 7. Juli, mehrere Jahrzehnten als Tag des Aufstandes (Dan Ustanka) gefeiert. Am Mačkov kamen (923 m) auf dem Berg Jagodnje (Erdbeerenberg) kam es 1914 zu einer heftigen Schlacht. Auf dem Gipfel des Berges wurde ein Denkmal für die in der Schlacht gefallenen Kämpfer errichtet. Eine weitere Gedenkstätte wurde 1932 in Krupnja selbst in der Kirche Vaznesenje Gospodnje (Christi Himmelfahrt) aufgestellt. Von seiner historischen Bedeutung abgesehen, ist Mačkov kamen auch für den Wintersport gut geeignet. Es verfügt über verschiedene Pisten, die über Skilifte erreichbar sind, und über viel Platz zum Rodeln. Jagen und Angeln an einem der vier Flüsse bei Krupanj sind ebenfalls beliebte Möglichkeiten zum Zeitvertreib. Die charmante Stadt Koceljeva liegt zwischen den Städten Šabac, Valjevo, Loznica und Ub und unterhalb der Gebirge Cer und Vlašić. Koceljeva hat eine besondere Geschichte. Der Pfarrer Luka Lazarević zog von dieser Stadt aus in die Schlacht von Mišar, wo er zum serbischen Kriegshelden wurde. Koceljeva ist auch die Heimatstadt von Janko Veselinović, ein Lehrer und bekannter Schriftsteller, dessen Romanheld Hajduk Stanko eine Inspiration für viele serbische Jugendliche ist. Das Gebiet ist reich an Jagdplätzen; so verfügt der Jagdverband Tamnanva über Reviere mit mehr als 3.000 Kaninchen, 3.500 Fasanen, 1.500 Rebhühnern und bis zu 500 Rehen. Das genaue Datum des Klosterbaus von Kaona in der Nähe von Vladimirci durch Miloš Obilić ist nicht bekannt, doch geht aus historischen Aufzeichnungen hervor, dass es vor 1756 gebaut wurde. Das Kloster DIE KRAFT DES WASSERS Mali Zvornik steht ganz im Zeichen des Wassers: Das Wasserkraftwerk am Fluss Drina, der Staudamm am Fluss Radaljska und das im ganzen Kreis verfügbare gute Trinkquellwasser bilden das Lebenselixier von Mali Zvornik. Von je her sind die Quellen im Dorf Radalj für ihre heilende Wirkung bekannt. Die Gewässer um Zvornik sind sehr fischreich und einer Legende nach gibt es hier ein Wunderwesen namens Toša, der einem riesigen Wels ähneln soll. BELGRAD Kraft des Wassers 20. entstand im byzantinischen Stil auf den Fundamenten einer früheren Kirche und ist dem Hl. Erzengel Michael gewidmet. Aus zwei kleinen Bächen, die das Kloster umfließen, wurde 1982 ein Fischteich gebaut. Zwei Jahre später wurde dort ein Taufbecken im frühenchristlichen Stil errichtet, dem das Taufbecken von Theben in Thessalien als Vorbild diente. Wenn Sie ein erfrischendes Bad gönnen wollen, ist der Natursee Vukošićka Bara bei Vladimirci sehr zu empfehlen. Es verfügt über das ökologisch qualitätvollste Wasser der Region. Mali Zvornik ist das administrative Zentrum der Kreises Mačva und liegt auf dem Hauptverkehrsweg Richtung Zvornik-Tuzla-Sarajewo. Es ist 170 km von Belgrad und 80 km von Šabac entfernt. Die Gemeinde Mali Zvornik wurde 1955 eingereichtet als das Wasserkraftwerkes am Fluss Drina offiziell seine Arbeit aufnahm. Die meisten Orte der Gemeinde liegen an der Drina oder an einer ihrer Nebenflüsse. Tourismusorganisation der Gemeinde Krupanj Maršala Tita 2, 15314 Krupanj Tel: +381 15 684 094, lokal 131 E-Mail: [email protected] www.krupanj.org.rs Die touristisch interessanteste Attraktion ist ein System von unterirdischen Gängen der Stadt Mali Zvornik. Das aufwändige unterirdische Labyrinth wurde 1931 als Kommandostützpunkt eingerichtet und barg in sich den Bunker für den König und das Oberkommando. Gerüchten zufolge verbrachte der junge König Petar II. Karadjordjević hier seine letzte Nacht in Serbien bevor er im April 1941 ins Exil ging. Das Tunnelsystem ist noch nicht vollständig erforscht, doch hat es schätzungsweise eine Länge von zwei Kilometern und die Form eines Kreuzes. In sich birgt es die Überreste einer Kapelle mit Altar, die Kammer des Königs, einen Trinkbrunnen und andere Dinge, die für einen längeren Aufenthalt unter der Erde notwendig sind. Des Weiteren wird vermutet, dass das Tunnellabyrinth bis unter das Flussbett der Drina reicht und auf natürlichem Wege entstanden ist. UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT: – Einen Skiabfahrt am Mačkov kamen – Ein Bad im See Vukošićka Bara – Einen Spaziergang am Fischteich des Klosters Kaona 21. OSEČINA, LJUBOVIJA Verlockende Osečina befindet sich in Westserbien, 130 Kilometer südwestlich von Belgrad, an der Hauptverkehrsstraße Valjevo–Loznica. Dieser Ort liegt an dem Fluss Jadar und seinen zahlreichen wilden Nebenflüßen. Mündliche Überlieferungen besagen, dass dieser Teil Serbiens während der türkischen Besetzung zeitweise vollkommen unbewohnt war. Die Menschen zogen weg und die Dörfer vereinsamten, so dass die Türken dieser Gegend kaum Beachtung schenkten. Vor dem Ersten serbischen Aufstand (1804–1813) war das Oberhaupt von Podgorina Ilija Birčanin, einer der wichtigsten Köpfe bei der Vorbereitung des Aufstandes. Er kam 1804 beim Massaker an den serbischen Knezen (seča knezova) ums Leben, als die Türken alle angesehenen Männer dieser Gegend töteten. Der Aufstand konnte durch diese Tat nicht verhindert werden. Bis zum 20. Jahrhundert waren alle Siedlungen in dieser Gegend ländlich, während Osečina mit seinen vielen Läden und Gasthäusern sich zum Zentrum des gesamten Gebietes entwickelte. Der Reichtum dieser Gegend liegt im Obstanbau, vor allem von Pflaumen, Himbeeren und Brombeeren. Diese werden vor Ort weiterverarbeitet: zu Kompott, Konfitüre, Marmelade, Säfte, Obstkuchen und natürlich ach zu Sliwowitz - dem doppelt gebrannten Schnaps, für den Serbien bekannt ist - und hausgemachten Wein. Die ganze Gegend ist reich an verschiedenen Arten von Wild, Heilkräutern und Waldpflanzen und macht sie zu einem Anziehungspunkte für Naturliebhaber. Die Naturschönheiten dieser von klaren Flüssen und Bächen durchzogenen Berg- und Gebirgsgegend, in denen es noch immer Krebse, mancherorts auch Forellen gibt, ist einer der seltenen Lebensräume des Gänsegeiers. In der Gegend gibt es auch mehrere Jagdhäuser, von denen das größte im Gebirge Tisovik liegt. Geeignete Flüsse zum Angeln sind Jadar, Lovačka, Ljuboviđa, Pecka, Ostružanjka. Geangelt werden vor allem Döbel, Gründlinge, Nasen, Forellen und Huchen. Die Holzkirche im Dorf Skadar wurde von Zuwanderern UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT: – ein Gläschen doppelt gebrannten Schnaps in Osečina – Besuch von Soko grad – Angeln an der Drina aus der Umgebung von Skadar am Fluss Bojana (Montenegro) errichtet, die diesem Ort auch den Namen gaben. Nach vorliegenden historischen Quellen entstand die Kirche 1720 und manche Überlieferungen besagen, dass sie schon im 17. Jahrhundert errichtet wurde. Sie ist der Himmelfahrt Christi gewidmet. Die Außenwand der Kirche wird von sechs prachtvoll dekorierten Säulen und einer Tür mit Schnitzereien an der Westseite geschmückt. Die Kirche wurde 1978 erneuert. Soko grad ist in den letzten Jahren ein bekannter Wallfahrts- und Ausflugsort in dieser Gegend geworden. Er liegt am Gemeindedreieck von Osečina, Ljubovija und Krupanj. Die Zufahrt ist nur über Ljubovija und dem Dorf Gračanica möglich. Soko grad ist eine Militärfestung, die noch aus römischer Zeit stammt. Wegen ihrer günstigen Lage kämpften verschiedene Armeen um diese Grenzfestung. Die Blütezeit erlebte sie während der Türkenzeit. Die Türken nannten sie die Braut des Sultans. Heute wurde ein Aussichtsturm auf den Überresten der Festung errichtet, auf dem ein vergoldetes Kreuz thront. Vom Fuß bis zum Gipfel reihen sich zehn kleine Kapellen aneinander, an denen die zehn Gebote geschrieben stehen. Am Fuß von BELGRAD Schönheiten 21. Soko grad befinden sich ein Kloster und ein Denkmal, die dem Heiligen Bischof (Vladika) Nikolaj Velimirović gewidmet sind. Die Schlucht des Flusses Ljuboviđa ist eine Landschaftsmosaik zusammengesetzt aus Stromschnellen und blaugrünen Tiefen des Flusses Ljuboviđa und üppigen Weiden. Durch die Schlucht führte einst die Hauptstraße aus Westserbien nach Bosnien. Ljuboviđa wird durch einen Steinbogen der Römischen Brücke (Jerinin most wie er volkstümlich bezeichnet wird) überbrückt. Er stammt aus römischer Zeit und sein heutiges Aussehen erhielt er während der Türkenzeit. Die Gemeinde Ljubovija grenzt an Osečina und über die Drina ist sie auch mit der Republika Srpska bzw. mit Bratunac und Srebrenica verbunden. Die Einwohner nennen diese Gegend Azbukovica und selbst bezeichnen sie sich als Azbukovicaner. Die dortigen Bewohner pflegen zu sagen, dass ihr BITTGEBET größter Trumpf der Fluss Drina ist. Der Reichtum an Fisch zieht viele Angler an. Bei der Fahrt durch die Dörfer am Jeden Juli organisieren die Serbische orthodoxe unteren Drinalauf fällt auf, dass fast jedes Haus einen eigenen Strand hat. Kirche und der serbische Aussiedlerverein (Matica Jedes Jahr wird am zweiten Samstag im Juli an der iseljenika Srbije) im Kloster des Heiligen Nikolai SrpDrina die Drina- Regatta organisiert, zu der sich Wasskog in Soko grad bei Ljubovija ein Treffen für junge sersportfreunde aus ganz Europa versammeln. Zu ihren Leute aus der Diaspora und Serbien, genannt „Moba“ Promotern und Stammgästen zählen viele Künstler und (Bittgebet). Sportler. Ljubovija hat sich trotz seiner PoAn der „Moba“ nehmen bis zu 200 serbischstämtentiale nie zu einer großen Stadt mige junge Leute aus dem Ausland teil. Sie verentwickeln können, doch diese bringen die Zeit zusammen, kümmern sich um die Umstände haben andererseits Klosteranlage, lernen Serbisch, Erdkunde und die dazu beigetragen, dass die Geschichte ihrer Vorfahren. Während des AufenNatur in dieser Gegend unberührt geblieben ist. Jedes thaltes im Kloster besuchen die jungen Leute auch Jahr finden hier und den andere Orte, um das Land ihrer Herkunft so gut wie umliegenden Dörfern sechs möglich kennen zu lernen. Jahrmärkte statt. Der größte ist zum Johannistag am 7. Juli. Tourismusorganisation der Gemeinde Osečina „Podgorina“ Karađorđeva 59, 14253 Osečina Tel: +381 14 452 311 E-Mail: [email protected] www.osecina.com Tourismusorganisation der Gemeinde Ljubovija Vojvode Mišića 45, 15320 Ljubovija Tel: +381 15 661 050 E-Mail: [email protected] www.tolj.rs, www.turistickaorganizacijaljubovija.rs 22. VALJEVO, DIVČIBARE, MIONICA, LAJKOVAC, UB Der Sanftmut Südwestlich von Belgrad, am 95. Kilometer der Fernstraße E 760, am Kolubara-Fluss, liegt Valjevo. Diese Stadt entstand ursprűnglich am alten Handelsweg Belgrad - Bosnien an den Ausläufern der Gebirge Medvednik, Povlen, Jablanak und Maljen. Das Stadtzentrum wird vom Denkmal des Vojvoden Živojin Mišić, einem herausragenden Heerführer aus dem Ersten Weltkrieg, geprägt, nach dem auch der Hauptplatz benannt wurde. In einem 1870 errichteten Gebäude auf dem Platz ist das Volksmuseum untergebracht. Am anderen Ufer des Kolubara-Flusses befindet sich das alte Handelsviertel aus dem 18. und 19. Jahrhundert im serbisch-balkanischen Stil. Bis zum Ersten Weltkrieg war dieses Viertel der wichtigste Stadtteil. Heute wird dieses Viertel neu belebt durch Straßencafes, Restaurants und Boutiquen. Die Tešnjarske večeri und das traditionelle Jazz-Festival sind zwei der vielen sehenswerten Kulturveranstaltungen dieses aktiven Kulturzentrums. Das älteste Bauwerk Valjevos ist Muselimov konak (Muselims Herberge) aus dem 18. Jahrhundert. Hier wird heute die dem Ersten und Zweiten serbischen Aufstand gewidmete ständige Sammlung aufbewahrt. Seine schlichte Architektur stellt ein seltenes Überbleibsel der türkischen Baukunst dar. Den Turm Kula Nenadovića nahe Valjevo, am Fuße des Klićevac Berges, an der Mündung des Gradac in die Kolubara, ließ 1813 Jakov errichten, der Bruder des getöteten Fürsten Aleksa Nenadović. Knapp 12 Kilometer vom Zentrum von Valjevo entfernt befindet sich das Dorf Brankovina. Sein historischer Ortskern mit Schule und Kirche ist erhalten gebleiben. Brankovina spielte eine besondere Rolle während der dramatischen Ereignisse des 19. Jahrhunderts als Geburtsort und Heimatdorf einer Reihe für die serbische Kultur bedeutender Persönlichkeiten. Das gilt vor allem für die Nenadovićs, die herausragende Familie aus der Zeit der serbischen Revolution. Sieben Kilometer von Valjevo entfernt befindet sich das bekannte Kloster Ćelije aus dem 14. Jahrhundert. In dieser UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT: – Besuch des Geburtshauses von Živojin Mišić – Kostprobe an der Wasserquelle im Kurort Banja Vrujci – Abstecher zur Wassermühle “Jolića vodenica” bei Lajkovac Gegend gibt es noch einige Klosterbauten aus dem 15. und 17. Jahrhundert. Ein beliebter Ausflugsort der Einwohner von Valjevo ist das von der Stadt fünf Kilometer entfernte Petnica. In der Petnica Höhle (Petnička pećina) gibt es zahlreiche archäologische Funde aus der Frühgeschichte sowie Überreste der Flora der Eiszeit. Petnica hat auch einen zum Angeln geeigneten Stausee sowie ein Sport- und Erholungszentrum mit vier Schwimmbecken. Es ist ebenso für sein Bildungszentrum für begabte Jugendliche bekannt. Der Fluss Gradac und seine Nebenflüsse stellen eine der Naturattraktionen Valjevos dar. Man findet viele Wassermühlen und Fischzuchtanlagen sowie eine ausgesprochen reiche Flora und Fauna. Südlich von Valjevo erstreckt sich das Maljen Gebirge (1108 m), bekannt für seine Blumenwiesen mit weißen Narzissen. Den Narzissen ist auch ein Fest gewidmet, das jeden Juli im Maljen stattfindet. In diesem Gebirge befindet sich der Luftkur- und Ausflugsort Divčibare. Er ist reich an Quellen und Bächen, eine besondere Attraktion stellt der Wasserfall Skakalo am Fluss Manastirica dar. In diesem, wie auch in den anderen Gebirgen in der Umgebung von Valjevo gibt es gute Berghütten, deren Besuch lohnt. Die Dörfer dieser Gemeinde sind typisch für die Region Šumadija und bekannt für die sogenannten “Tabak”-Grieben (duvan-čvarci). Mionica ist 92 Kilometer von Belgrad entfernt. Die Ortskirche ist bekannt für ihre Ikonen der Malerschule Hadži-Ruvim. Das Wahrzeichen dieser Stadt ist das Denkmal des Vojvoden Živojin Mišić. Im Dorf Struganik, BRANKOVINA Den Namen Brankovina hat im 20. Jahrhundert am meisten Desanka Maksimović, eine der besten serbischen Dichterinnen, berühmt gemacht. Der Höhepunkt ihres dichterischen Schaffens ist die Sammlung Ich ersuche um Vergebung (Tražim pomilovanje). Sie ist in ihrem Geburtsort Brankovina beigesetzt, wo sich auch ihr Gedenkmuseum befindet. Jedes Jahr im Mai findet zu ihren Ehren die Veranstaltung – Desankini majski razgovori (Desanka´s Mai-Gespräche) statt. Brankovina ist auch Gastgeber der Tage der Himbeere, die jeden Juni stattfinden. BELGRAD alter Zeiten knapp zehn Kilometer von Mionica entfernt, steht Mišić´s Geburtshaus. In der aus Holz und Lehm gebauten Hütte ist die Innenausstattung aus der Zeit Mišić´s Geburt erhalten. Zu Ehren des Heerführers finden jeden Juli Mišić´s Tage (Mišićevi dani) statt, zu denen sich die Einwohner dieser Gegend versammeln. Der Großteil der Bevölkerung lebt vom Obstanbau und der Viehzucht. Da die Ortschaft aber immer mehr Besucher anzieht, hat sich in Mionica auch der Landtourismus entwickelt, vor allem in den Dörfern Berkovac, Planinica und Popadić. Jagd und Angeln, die malerische Schlucht des Ribnica Flusses und die vorzügliche einheimische Kűche bilden ein attraktives Angebot. In der Gemeinde Mionica befindet sich auch der bekannte Kurort Banja Vrujci, eines der besten Heilzentren in Serbien, mit erstklassigem Trinkwasser, das ohne technologische Aufbereitung abgefüllt und exportiert wird. Der Eisenbahnort Lajkovac ist eine wichtige Station auf der Strecke Belgrad–Bar in Montenegro. Er liegt 70 Kilometer von Belgrad entfernt. Die malerische und von historischen Denkmälern umsäumte Landschaft ist für die Touristen aus ganz Serbien attraktiv. Das bekannteste Kulturdenkmal ist das Kloster Bogovađa, das 1543 auf alten Grundmauern errichtet wurde. Lajkovac besitzt 22. JP „Valjevo-turist“ Prote Mateje 1/1, 14000 Valjevo Tel: +381 14 221 138, 236 393 E-Mail: [email protected], [email protected] www.divcibare.co.rs www.valjevo-turist.co.rs www.divcibare.rs Touristisches Informationszentrum Valjevo Tel: +381 14 236 393 Touristisches Informationszentrum Divčibare Tel: +381 14 277 252 E-Mail: [email protected] Tourismusorganisation der Gemeinde Mionica „Ribnica“ Vojvode Mišića 30, 14242 Mionica Tel: +381 14 62 080 E-Mail: [email protected] www.mionica.org, www.mionica.webs.com Touristisches Informationszentrum Banja Vrujci Tel: +381 14 66 030 die aus Stein gebaute 300 Jahre alte Wassermühle Jolića vodenica, die heute noch immer Getreide mahlt und seit 1895an der heutigen Stelle steht. Sie ist eine der 27 Wassermühlen, die es am Abschnitt zwischen Valjevo und Obrenovac am KolubaraFluss gab. Die Gemeinde Ub ist bekannt fűr ihre traditionelle Getreidezucht und... als Fußball-Talentschule, vor allem zurűckgehend auf Jugoslawiens FußballIkone Dragan Džajić, der hier geboren wurde. Sein Ruhm trug dazu bei, dass es in Ub ausgesprochen viele Sportanlagen gibt. Der See von Paljuvi bietet Möglichkeit zum Sportangeln. Auch die Infrastruktur fűr die Jagd ist gut entwickelt. 23. UŽICE, POŽEGA, KOSJERIĆ Mit der Schmalspurbahn auf „Šarganska sicherlich die Festung von Užice. Ihre Überreste befinden sich auf einem hohen Felsen westlich vom Stadtzentrum, unter dem der Fluss Đetinja eine S-Kurve bildet. Unterhalb der Stadt, in einer malerischen Landschaft mit wunderschönen, kleinen Wasserfällen befindet sich auch ein altes Miniatur-Kraftwerk aus dem Jahr 1900. Das ist weltweit das zweite Kraftwerk, bei dem Tesla´s Mehrphasenstromprinzip angewendet wurde. Die alten Maschinen arbeiten heute wieder im Rahmen des Technikmuseums. Der Hauptplatz der Stadt entstand durch die geplante Bebauung nach dem Zweiten Weltkrieg. Dort befinden sich das Volkstheater und das Mitte des 19. Jahrhunderts erbaute Münster des heiligen Georg (Saborna crkva Svetog Đorđa). Auf einer dominierenden Anhöhe oberhalb der Stadt befinden sich die Überreste der alten Stadt Užice (Užički grad), einer mittelalterlichen Festung, die vom oberen Teil der Stadt über einen Mauerturm zum Wasserturm an der Đetinja abfällt. Am Fluss Đetinja, sogar direkt im Stadtzentrum, baden die Bewohner an schön eingerichteten Stränden. Traditionell wird jedes Jahr an der Đetinja ein Wassersprung-Wettkampf organisiert. Die Weiße Kirche (Bela crkva) in Karan aus dem Jahr 1337 gehört zur Raška-Schule. In ihr befinden sich erhaltene Fresken vom Stifter Brajan mit Familie, von Kaiser Dušan und Kaiserin Jelena. UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT: – Fahrt mit der Schmalspurbahn Šarganska osmica – Lernen Sie das Dorf Kremna und die Vorhersagungen der Gebrüder Tarabić kennen – Sliwowitz-Kostprobe in Požega Nach Užice gelangt man über die Fernstraße sowie mit der Eisenbahn, die nach Bar führt. Die Stadt am Fluss Đetinja liegt in einem Talkessel, von allen Seiten von bewaldeten Bergen und hohen Felswänden umschlossen. Das Stadtgebiet weitet sich immer weiter aus. Da es dabei keine große Auswahl hat, werden die Siedlungen an steilen Hängen gebaut, die nur über Serpentinenstraßen zu erreichen sind, während andere Vorstädte durch die Berge von der Innenstadt völlig abgeschnitten sind. Die Geschichte der Stadt reicht bis ins römische Zeitalter. In der Stadtchronik wird angeführt, dass die erste Grundschule und das erste Gymnasium in Užice ihre Arbeit 1839, die Post 1841, das Krankenhaus und die Bibliothek 1853 aufgenommen haben. Im Jahr 1866 wird Užice auch offiziell eine Stadt. Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges war es Sitz des freien Gebiets, der so genannten Užička republika (Republik Užice). Die Stadt war 67 Tage unter Kontrolle der Partisanen bis sie in einem brutalen Racheakt eingenommen wurde. Wegen der engen Verbundenheit mit den Partisanen erhielt Užice schon 1946 das Beiwort Titovo (Tito´s), das bis 1992 im Gebrauch war. Die interessanteste Sehenswürdigkeit in der Stadt ist TÖPFERWAREN AUSdas ZLAKUSA Nahe Užice liegt Dorf Zlakusa. Es sind nicht nur die unberührte Natur und Wiesen voller Erdbeeren und Heilkräuter, die hier locken, sondern auch das Töpferhandwerk, eine über drei Jahrhunderte alte Tradition, für die der Ort über die Landesgrenzen hinaus bekannt ist. Zu den Erzeugnissen gehören Gebrauchsgegenstände wie Töpfe und Bräter. Die in solchen Gefäßen zubereitete Nahrung hat einen hervorragenden Geschmack und gutes Aroma. Die Gefäße des besten Töpfermeisters aus Zlakusa sind auf allen Kontinenten zu finden. Jeden Herbst finden hier die Veranstaltung „Jesen u Zlakusi“ („Herbst in Zlakusa“) und jeden Sommer eine internationale Keramik- und Töpferkolonie statt. der Achterschleife osmica“ Nahe der Fernstraße Belgrad–Užice und der Eisenbahnstrecke nach Bar, im Dorf Potpeć, befindet sich die bedeutendste Höhle Westserbiens – Potpećka pećina. Der Eingang ist 50 Meter hoch. Die Höhle ist in einer Länge von 555 Meter beleuchtet und ist reich an seltenen Formen von Höhlenschmuck. Kadinjača, 14 Kilometer von Užice entfernt, ist eine Hochebene, deren Wahrzeichen ein Denkmal für die Partisanen ist, die im Kampf um das freie Gebiet der Republik Užice gefallenen sind. Sevojno ist geprägt durch die Holzkirche, während der Ethno-Park Terzića avlija (Terzić´s Hof) für die Erhaltung der Tradition und Folklore dieser Gegend bekannt ist. Die Hellseher-Brüder Tarabić lebten im Dorf Kremna, zwischen den Gebirgen Tara und Zlatibor. Ihr Verdienst ist die auch heute noch faszinierende Kremna-Prophezeiung (Kremansko proročanstvo). Das Dorf Kremna wurde ansonsten Anfang des 20. Jahrhunderts zum Luftkurort erklärt. Nicht weit vom Dorf Kremna befindet sich Mokra Gora, bekannt für die Schmalspurbahn Šarganska osmica und Drvengrad (Holzstadt). Šarganska osmica ist eine der schönsten touristische Museumseisenbahn in Europa. Der Höhenunterschied von 300 Meter von Šargan bis Mokra Gora wurde beim Streckenbau durch eine Achterschleife bewältigt, auf der die Schmalspurbahn verkehren konnte. Drvengrad ist ein Film-Ethnodorf in Mokra Gora. Es wurde vom Regisseur Emir Kusturica auf dem Berg Mećavnik errichtet. Mećavnik überragt das Dorf Mokra Gora und liegt auf derselben Höhe wie der Bahnhof Jatare, durch den die Schmalspurbahn führt. Drvengrad ist ein ungewöhnliches Ethnodorf im städtischen Stil. An einem Ende hat es ein Eingangstor und am anderen eine kleine Holzkirche. Die Kirche wurde nach russischem Vorbild gebaut und ist dem Heiligen Sava gewidmet. Im zentralen Teil des Dorfes liegt der mit Holzwürfeln bepflasterte Platz umsäumt mit Holzhütten. Diese sind Originale und wurden aus dieser Gegend Serbiens und aus Bosnien hierher verlegt. Drvengrad verfügt u.a. über eine Galerie, eine Bibliothek und ein Kino. Mokra Gora ist ansonsten reich an Wasser. Die Quellen im BELGRAD 23. Flussbett der Kamešina sind heilbringent, vor allem die Quelle Bela voda. Die lokale Festlichkeit sind die Heimattage (Zavičajne dane), die von vielen Touristen aus dem In- und Ausland besucht werden. Alles, was sich hier befindet, gehört übrigens zum Naturpark Šargan – Mokra Gora. In vielen Dingen untrennbar mit Užice verbunden, ist Požega, umgeben von viel Wald, zahlreichen klaren Bächen, sauberen Gebirgsflüssen, Mineralwasserquellen, dafür bekannt, dass es in dieser Gegend eine hochwertige Pflaumensorte gibt, nach der auch ein Schnaps benannt ist. Die alte Kirche in Požega wurde 1839 errichtet und ist Kaiser Konstantin und Kaiserin Jelena (Helena) gewidmet. Das dem heiligen Georg gewidmete Kloster Godovik wurde während der goldenen Epoche der Nemanjiden als eines der ersten in dieser Gegend gebaut und ist 8 km von der Ortschaft entfernt. Die Holzkirche im Dorf Gorobilje nahe Požega ist danach bekannt, dass in ihr die Ikonen des Heiligen Johannes des Täufers, der heiligen Apostel, das letzte Abendmahl u.a. aufbewahrt werden. Der Ikonenschreiber ist unbekannt, aber auf ihnen ist der Einfluss des russischen Barocks erkennbar. Weiter südlich auf der Eisenbahnstrecke nach Bar und der Fernstrasse Richtung Montenegro gelangt man nach Kosjerić. In fünf Bergdörfern dieser Gemeinde bieten die Hofbesitzer sehr gute Unterkunftsmöglichkeiten an. Mitte Juni zur der Veranstaltung Čobanski dani (Hirtentage), die die Tradition und Bräuche pflegt, kommen über 1000 Teilnehmer und an die zehntausend Gäste nach Kosjerić. Tourismusorganisation Užice Trg partizana 10, 31000 Užice Tel: +381 31 513 485 E-Mail: [email protected], [email protected] www.turizamuzica.org.rs, www.tours.org.rs Touristisches Informationszentrum Užice Dimitrija Tucovića 52, 31000 Užice Tel: +381 31 500 555 E-Mail: [email protected] Tourismusorganisation der Gemeinde Požega Francuska bb – Business Zentrum, 31210 Požega Tel: +381 31 714 650 E-Mail: [email protected] www.topoz.org.rs Tourismusorganisation der Gemeinde Kosjerić Karađorđeva br. 66, 31260 Kosjerić Tel: +381 31 782 155 E-Mail: [email protected], [email protected] www.kosjeric-online.com, www.cobanskidani.rs 24. BAJINA BAŠTA, TARA, DRINA Auf schnellem UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT: – Besuch des Klosters Rača – Spaziergang auf der Teppichwiese – Schlauchboot-Rafting in der Drina-Schlucht Von Belgrad aus gelangt man nach Bajina Bašta über Užice. Von der Hauptstadt ist es 180 Kilometer und von Užice 29 Kilometer entfernt. Es liegt an den Hängen des TaraGebirges und an der Drina. Es wird die Perle Westserbiens genannt. Die Stadt wurde bereits 1882 nach dem Muster des modernen Städtebaus ausgebaut, so dass sich alle Straßen im Stadtkern im rechten Winkel schneiden. Nicht zuletzt ihre Architektur verleiht der Stadt Bajina Bašta ihre angenehme Stimmung. Die schönen Häuser, die die lokalen Baumeister errichteten, sowie der Drina-Strand direkt neben der Brücke hinűber nach Bosnien machen einen Aufenthalt angenehm. Rund sechs Kilometer südlich, zwischen den Nordhängen des Tara-Gebirges, liegt das Kloster Rača. Man hält es für eine der Stiftungen von Kaiser Dragutin, die Ende des 8. oder Anfang des 9. Jahrhunderts erbaut wurden. Es war ein Zentrum für das Erstellen und Kopieren von Kirchenschriften. Noch heute gilt die Rača-Kopierschule als nationales Kulturerbe. In der ersten Oktoberhälfte findet in Bajina Bašta und BELGRAD 24. Strom Rača die Veranstaltung Dani Rače ukraj Drine (Rača-Tage an der Drina) statt. Das reichhaltige künstlerische Programm und die wissenschaftlichen Treffen enden mit einer Preisverleihung an herausragende Kűnstler. Das Gebiet des Nationalparks Tara umfasst das Tara-Gebirge, westlich von ihm das Zvijezda-Gebirge sowie einen Teil der Drina-Schlucht. Der Pflanzenreichtum der Tara mit über 1000 Arten stellt nahezu ein Drittel der Flora Serbiens dar. Etwa 80 Prozent des Nationalparks nehmen Wälder ein, in denen Braunbären und Wildgemsen sowie die nur hier heimische Pančić-Heuschrecke vorkommen. Tara wird von über 130 Vogel- und 37 Fischarten bewohnt. Bekannt ist auch das Torf-Areal Tepih livada (Teppichwiese) in der Nähe eines Kindererholungszentrums. Tara ist für seinen Reichtum an Gewässern bekannt. Zahlreiche Quellen bilden Bäche und kleine Flüsse, die in Richtung Drina stürzen. Die größte Quelle ist Perućac. Das Wasser strömt hervor mit einer Geschwindigkeit von 300 Liter pro Sekunde. So fließt der Fluss Perućka reka nur wenige hundert Meter und stürzt in die Drina. Von mehreren Wasserfällen sind Mali und Veliki Skakavac (Kleiner und Großer Grasshüpfer) am bekanntesten. Vom Westen und Norden wird der Nationalpark durch den langsamen Wasserlauf der Drina abgegrenzt, die bei Perućac durch einen Damm gestaut ist. Am Drina-Fluss werden traditionsgemäß Floßfahrten organisiert und es wird geangelt. Das gilt auch für den Perućac-Stausee, der sich bis Višegrad erstreckt. Der dortige Stausee Zaovine, ist mit dem Perućac-See durch einen Tunnel verbunden. Der See hat eine Fläche von 28 Quadratkilometern sowie eine Länge von 55 Kilometern und erreicht durch den 93 Meter hohen PerućacStaudamm eine Tiefe von 88 Metern. Die Drina-Schlucht oberhalb des Staudamms, ist die dritttiefste der Welt. Die hundertjährige Floßfahrt-Tradition auf der Drina wurde durch den Bau des Wasserkraftwerks abgebrochen, aber es werden stattdessen beliebte Schlauchboot-Fahrten auf der Drina organisiert, die von erfahrenen Kanuten gesteuert werden. Bajina Bašta ist auch ein Zentrum des Rallyesports in Serbien. Jedes Jahr wetteifern Spitzenfahrer bei den Rallyes Bergautorennen, Rallye Tara Memorial Obren Tešić und YU Rallye Europameisterschaft. Unterkunft bieten die Hotels Omorika und Beli bor und Privatpensionen im Tara-Gebirge und am Drina-Ufer flussabwärts. DIE PANČIĆ-FICHTE Unter den seltenen Pflanzenarten, die im TaraGebirge vorkommen, sticht eine heraus – die Pančić-Fichte, eine endemische Art, die ihren Namen nach Josif Pančić, dem bekannten serbischen Naturforscher und ersten Vorsitzenden der Serbischen Akademie der Wissenschaften, bekam. Diese Fichtenart, die Pančić 1871 entdeckte, kommt nur am mittleren Drinalauf vor und steht unter Naturschutz. Der Baum erreicht eine Höhe von knapp 35 Metern, ist allerdings sehr schmal und hat kurze Zweige, die ihn optisch noch höher erscheinen lassen. Die beste Stelle, von der man diesen Baum beobachten kann, soll der Fels Bilješka stijena oberhalb des Perućac Stausees sein. Zentrum für Tourismus und Sport Bajina Bašta Milana Obrenovića 34/2, 31250 Bajina Bašta Tel: +381 31 865 900 E-Mail: [email protected] www.tara-bajinabasta.com, www.regata.rs 25. ČAJETINA, ZLATIBOR Kulinarische Wohltat da sie auf die beste Art und Weise die traditionellen Strukturen in Südost-Serbien widerspiegeln. Die geschützten Teile sind in eine Museumsanlage zusammengefügt, die fünfzig schön dekorierte Gebäude umfasst und die das Leben in diesem Teil Serbiens in den letzten Jahrhunderten wiedererwecken. Die Häuser der Region sind nicht nur für das Gebiet des Zlatibors spezifisch, sondern auch für Bosnien und für einen großen Teil Kroatiens. UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT: – Ein Besuch des Museums in Staro Selo Sirogojno – Ein Besuch des Wasserfall in der Nähe von Gostilje – Kostprobe vom geräucherten Schinken und der Kom plet lepinja (Fleisch und Ei-Sandwich) Čajetina liegt am nördlichen Fuß des Gebirges Zlatibor und ist über die Fernstraße in Richtung Užice und die montenegrinische Küste erreichbar. Das Zlatibor Gebirge ist für sein angenehmes Klima, seine schöne Landschaft und die saubere Luft bekannt. Durchschnittliche liegt die Hochebene von Zlatibor auf einer Höhe von 1000 m. Die höchsten Gipfel sind Tornik (1496 m) und Čigota (1422 m). In der herrlichen Landschaft des Zlatibor kann man Wiesen, Weiden, Kiefern, Bächen und Flüssen finden: bei Crni Rzav liegt der sehr schöne See Ribnica und am Fluss Gostilje gibt es einen Wasserfall. Die Höhenlage des Zlatibor und die lange Sonnenscheindauer machen es zu einem idealen Reiseziel für das gesamte Jahr. Die Besucher kommen von überall her, um Sport, Erholung, Entspannung und Spaß im Freien zu genießen. Personen mit Erkrankungen der Schilddrüse bekommt die frische Bergluft, wenn sie zu Behandlung in eine der Fachkliniken am Zlatibor begeben. Die meisten touristischen Einrichtungen liegen im Zentrum von Zlatibor. Die Stadt bietet eine Vielzahl von Hotels, Pensionen, Gasthöfen und Rekreationszentren, die den Aufenthalt so angenehme wie möglich machen. Der Zlatibor ist zudem eine Region mit vielen lokalen kulinarischen Köstlichkeiten. Die Restaurants, Cafés und Gaststätten bieten die örtlichen Spezialitäten an: Kajmak (cremiges Milchprodukt), geräucherter Schinken, weißer Käse und die Zlatiborska komplet lepinja (ein Sandwich mit Schweinefleisch, Lammbraten, Rührei und Kajmak). Die Cafés und Diskotheken der Stadt sorgen für gute Unterhaltung. Nähere Informationen gibt es bei den lokalen Tourismusorganisationen. Empfehlenswert ist ein Ausflug zum Staro Selo Sirogojno (Altes Dorf Sirogojno), das die traditionelle Architektur und Lebensweise der Region symbolisiert. Die historischen Teile des Dorfes sind staatlich geschützt, Die Häuser in Sirogojno wurden auf einer Neigung errichtet und jedes Haus hat ein Steinfundament mit einem halb eingegrabenen Keller. Die oberen Teile der Häuser werden als Wohnraum genutzt und sind aus Holz. Die Besonderheit ist, dass nicht ein einziger Nagel für den Bau dieser Häuser benutzt wurde. Das örtliche Museum bietet eine Vielfalt an lokalen Souvenirs und handgearbeiteten Pullovern mit spezifischen Motiven der Region. Der Komplex beinhaltet auch eine Pflanzenapotheke und ein Wirtshaus im traditionellen Stil. Die 1764 erbaute St. Peter und Paul-Kirche ragt auf einem Hügel oberhalb der Anlage und bietet von dort einen wunderschönen Blick auf die Gegend. Zlatibor ist bekannt für seine handgemachten Handwerksstücke. Die gestrickten Pullover und die handgemachte Kleidung aus der Region sind reich verziert und können auf den lebendigen Märkten der Zlatibor-Gegend gefunden werden. Während der Sommersaison sind auf dem Zlatibor auf den vielen Wanderwegen erholsame Spaziergänge, Wanderungen und Fahrrad- und Reit-Ausflüge möglich. Badespaß kann man in den Schwimmbädern erleben und auch für andere Sport- und Fitnessarten für Sportliche aller Niveaus ist der Zlatibor gut geeignet. Tourismusorganisation „Zlatibor“ Miladina Pećinara 2, 31315 Zlatibor Tel: +381 31 841 646 E-Mail: [email protected] www.zlatibor.org.rs Touristisches Informationszentrum Zlatibor Tel: +381 31 845 103 E-Mail: [email protected] für die Seele Während der Sommersaison werden zudem viele Kultur- und Unterhaltungsveranstaltungen organisiert, die von Open-Air-Konzerte, Theateraufführungen, Festivals und Präsentationen alles beinhalten. Die Hotels veranstalten Malereiausstellungen, literarische Abende und öffentliche Diskussionen. Die Bibliothek, das Kino und das Theater von Čajetina bieten eine Reihe von kulturellen Veranstaltungen. Nie mangelt es an spannenden Veranstaltungen und Ausflüge am Zlatibor. Es kann aus einem Dutzend von organisierten Aktivitäten in der Region gewählt werden. Dazu gehören die Stopići Höhle mit ihrer einzigartigen umrandeten Steinmauern und der Wasserfall von Gostilje, einer der höchsten Wasserfälle in Serbien. Die schönen Klöster Uvac und Dubrava gelten als die Symbole des serbischen Spiritualität und Geschichte und sind zusammen mit den Holzkirchen in Jablanica und Dobroselica einen Besuch wert. Um mehr von der künstlerischen Seite des Zlatibors zu sehen, muss man an den Galerien in Borova glava, Trnava und Šljivovica halten. In dieser Gegend liegen auch die Geburtsorte zweier berühmter serbischen Bürger, Dimitirije Tucović und Sava Jovanović Sirogojno. Für ein wahrhaft spektakuläres Erlebnis in der freien Natur gilt es die Gipfel Tornik und Čigota zu besteigen, die einen atemberaubenden Ausblick. Der Zlatibor in der Wintersaison bereit viel Spaß und Erholung in der Natur. Sowohl beim Ski-, Schlitten- oder Motorschlittenfahren wird man von den majestätisch verschneiten Landschaften begeistert sein. Für das perfekte Winterwochenende ist das Tornik Ski-Zentrum mit sieben Kilometer Piste für alle Schwierigkeitsgrade sehr gut geeignet. Die Besucher kehren immer wieder zum Zlatibor und zu seiner außergewöhnlich schönen Natur, dem kulturelle Erbe und guten Unterkünften zurück. Es ist daher keine Überraschung, dass das Zlatibor Gebirge eines der begehrtesten Reiseziele in Serbien ist. BELGRAD 25. DER GERÄUCHERTE SCHINKEN VON ZLATIBOR Der geräucherte Schinken von Zlatibor ist eine Delikatesse des südwestlichen Serbiens. Die Tradition des Schinkenräucherns ist am Zlatibor mehr als ein Jahrhundert alt und ist seitdem unverändert geblieben. Das Klima, die Luft und das Salzen sind wichtige Faktoren für die Qualität der Schinken. Die beliebteste Sorte kommt aus dem Dorf Mačkat, wo der Schinken auch zum ersten Mal hergestellt wurde. In anderen Regionen wurde versucht, diesen Schinken herzustellen, doch nie ist es gelungen die hohe Qualität des Zlatiborer Originals zu erreichen. In den letzten Jahren hat das Dorf Mačkat erfolgreich die Pršutijada (Fest des geräucherten Schinkens) im Januar veranstaltet. Eine Kostprobe dieser köstlichen lokalen Delikatesse wird Sie nicht enttäuschen! 26. NOVA VAROŠ, ZLATAR, PRIJEPOLJE, PRIBOJ Das majestätische Zentrum für Tourismus und Sport „Zlatar“ – Nova Varoš Karađorđeva 36 31320, Nova Varoš Tel: +381 33 62 621 E-Mail: [email protected], [email protected] www.zlatar.org.rs Tourismusorganisation Prijepolje Trg bratstva i jedinstva 1, 31300 Prijepolje Tel: +381 33 710 140 E-Mail: [email protected] www.turizamprijepolje.org.rs Tourismusorganisation der Gemeinde Priboj 12. januarа 108, 31330 Priboj Tel: +381 33 451 599 E-Mail: [email protected] www.topriboj.org.rs Touristisches Informationszentrum Pribojska Banja Tel: +381 33 448 500 Nova Varoš befindet sich im zentralen Teil des Zlatibor Gebirges im südwestlichen Serbien und ist über die Fernstraße nach Montenegro erreichbar. Das Gebiet ist bekannt für seine majestätische Landschaften, die Süßwasser-Quellen und die üppigen Wäldern. Nova Varoš ist sehr von der Landwirtschaft geprägt, in Besonderen von Viehzucht und Milchwirtschaft. Der Zlatar Käse ist eine Spezialität dieser Region. Nova Varoš hat zudem Potenzial für den Obstanbau ist ein wichtiger Hersteller von Buchweizen, eine Zutat die in verschiedenen nationalen Gerichte verwendet wird. Die Kirche der Heilige Dreifaltigkeit und die Moschee sind die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Novi Varoš. Außerhalb der Stadt gibt es das Kloster Dubnica in Božetići und das aus der Nemanjići Zeit stammende Ethno-Dorf in Štitkovo zu entdecken. Das Gebirge Zlatar liegt nördlich von Nova Varoš. Es ist 22 Kilometer lang und 12 Kilometer breit. In einer Höhe von 1627 Meter befindet sich der höchste Gipfel Golo brdo (Nackter Berg). Der Zlatar ist im Westen vom Fluss Lim, im Osten vom Uvac, im Norden von der Bistrica und im Süden vom Fluss Mileševo umgeben und hat zusammen mit seiner Umgebung eine wirklich atemberaubende Landschaft. Auf dem Zlatar ist der Besuch im Holzkirche in Radijevići ist ein Muss. Erbaut wurde sie von Priester Vasilije Purić im Jahr 1808 im Stil einer alten walachischen Holzhütte mit einer Speicherkammer und Dachgaube. Die Kirche steht unter staatlichem Denkmalschutz und verfügt über fünf besondere und gut erhaltene Ikonen von Andrija Raičević. Gemeinsam mit dem Zlatar dominiert das Murternica Gebirge diese Region. An seinen Hängen steht im Ort Peti die älteste Holzkirche in diesem Gebiet. Sie wurde mit Hilfe des Metropoliten Mihailo 1832 an der Stelle einer früheren Kirche errichtet und ist der Allerheiligsten Gottesmutter gewidmet. Für Höhlenliebhaber ist ein Besuch der Höhlensysteme Bukovik und Usacki ist ein Muss. Auf 6,2 km ist Bukovik die längste Höhle in Serbien. Eine Besonderheit dieses Systems ist, dass man in einige Höhlen, die sich auf dem Gelände des Naturreservats „Uvac“ befinden, nur vom See aus mit einem Boot erreichen kann. Die schönen Seen Zlatarsko, Sjeničko, Radoinjsko und Potpećko jezero bieten unzählige Möglichkeiten zum Campen, Schwimmen, Angeln und Bootfahren. Eine der größten Dämme liegt am Kokin Brod, nur 11 km nördlich von Nova Varoš Richtung Zlatibor. Durch den Bau des Dammes entstand der 30 km lange Zlatar See, der mehr als 100 Millionen Kubikmeter Wasser enthält. BELGRAD Kloster Mileševa 26. Die Stadt Prijepolje liegt im Herzen des Lim-Tals. Die Stadt entwickelt sich an der Mündung des Flusses Mileševka in den Lim. Auf Grund seiner Lage verfügt es über ein eigenes Mikroklima: Es ist 140 km vom Meer und 160 km vom Pannonischen Becken entfernt. Der Berg Jadovnik ist mit 1734 m der höchste Gipfel in dieser zerklüfteten Bergregion. Der niedrigsten Punkt (440 m) liegt am Schnittpunkt der Flüsse Mileševka und Lim. Archäologische Funde belegen, das zahlreiche Zivilisationen hier ihre Spuren hinterlassen haben. Die Anfänge der Stadt sind mit dem Kloster Mileševa verbunden, das im Jahr 1234 von König Vladislav gestiftet wurde. Das Kloster ist eines der bekanntesten in Serbien, besonders sind seine außerordentlichen Fresken, darunter das Fresko des Weißen Engels. Für einige Jahre war das Kloster auch die Grabstätte des Heiligen Sava, der erste serbische Erzbischof. Die bosnische Ban Tvrtko wurde hier 1377 gekrönt. Im 15. Jahrhundert diente das Kloster als Residenz des Erzbischofs Mileševo. Eine der ersten Druckereien in Serbien nahm hier im 16. Jahrhundert den Betrieb auf. Dieses herrliche Kloster ist ein Muss! Neben Mileševa sind auch die Klöster Kumanica, Mili und das vor rund zehn Jahren erneuerte Davidovica einen Besuch wert. Für mehr Informationen über die Orte und Veranstaltungen dieser Gegend, einschließlich der Veranstaltungen „Limski darovi“ (Gaben des Lim) und „Limska regata“ (Lim-Regatta), wenden Sie sich bitte an die lokalen Tourismusorganisationen. Pribolj befindet sich am Ufer des Flusses Lim und ist in zwei Teile unterteilt: den alten und den neuen. Das Gebiet ist bekannt für seine bewegte Vergangenheit und die Aufeinanderfolge von verschiedenen Herrschern, darunter den Römern, Türken und Österreich-Ungarn. Im Mittelalter war die alte Karawanen-Straße die kürzeste Strecke zwischen Carigrad (Istanbul) und Dubrovnik. Im städtischen Heimatmuseum von Priboj gibt es eine Ausstellungreihe über das tägliche Leben in der Region. Die ausgedehnten Wälder um Pribolj bieten gute Möglichkeiten für die Jagd. Das Jagdrevier von Javorje ist die Heimat einer geschützten Art des Bergbären. Die Stadt organisiert jährlich eine traditionelle Wolfsjagd Mitte Oktober. Der Kurort Pribojska Banja liegt unmittelbar oberhalb von Priboj auf 550 m Höhe auf einem Hochplateau und ist reich mit thermischer und mineralischer Ressourcen. Kommen Sie und genießen Sie die Aussicht! UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT: – Ein Besuch der mittelalterlichen Stadt Jerina am Fluss Lim – Ein Besuch des herrlichen Mileševa Klosters – Wildwasser-Rafting auf den Flüssen Lim und Uvac DER GÄNSEGEIER Die Naturschutzgebiet Uvac ist die Heimat des majestätischen Gänsegeiers (Gyps fulvus). Diese Art ist die letzte in der Familie der Geier, die in Serbien noch heimisch ist. Wie ein Adler kann der Gänsegeier eine Flügelspannweite von drei Metern erreichen. Die Rolle, die der Gänsegeier im Ökosystem einnimmt, ist einzigartig und unersetzlich – seine Nahrung besteht ausschließlich aus Tierkadavern, womit er die Ausbreitung von Seuchen verhindert. 27. IVANJICA, GOLIJA, ARILJE Mit Himbeerhainen durch Im Südwesten Serbiens befindet sich 224 Kilometer von der Hauptstadt Belgrad entfernt Ivanjica. Es grenzt an den Gemeinden Sjenica, Nova Varoš, Raška, Novi Pazar, Kraljevo, Lučani und Arilje. Die Stadt liegt am Ufer des Flusses Moravica, der in 468 Meter Höhe im Golija-Gebirge entspringt. Ivanjica ist – offiziell – ein Luftkurort. An mehreren Stellen der Moravica-Gegend gibt es Heilwasserquellen. Unter anderem auch direkt in der Stadt Ivanjica. Herausragende kultur-historische Denkmäler in Ivanjica sind die 1836 erbaute Kirche des Heiligen Kaisers Konstantin und der Kaiserin Helena und die 1904 errichtete Steinbrücke über den Fluss Moravica, die größte einbögige Brücke auf dem Balkan. An der Moravica wurde 1911 auch ein Wasserkraftwerk mit einem wunderschönen Wasserfall gebaut, der zum Wahrzeichen von Ivanjica geworden ist. Das Kraftwerk ist nach wie vor im Betrieb, versorgt den Stadtpark mit Licht, ist aber gleichzeitig auch ein Museumsexponat. In der Nähe der Stadt befindet sich Palibrčki grob, der Überlieferung nach die Grabstätte der Brüder Jugović, auf der die Kirche Lazarica errichtet wurde. Knapp zehn Kilometer von der Stadt entfernt befindet sich die Höhle Hadži-Prodanova pećina. Reich an Höhlenschmuck ist sie ein wichtiger touristischer und archäologischer Standort. Die Höhle ist in der Länge von 400 Meter erforscht und besteht aus zwei Ebenen. Die untere Ebene weist neben einem Hauptgang auch zwei Nebengänge auf. Der Höhleneingang ist rund drei Meter breit und endet mit einer Verengung, hinter der sich eine weiträumige, rund 50 Meter lange und knapp 15 Meter breite Halle erstreckt. Es heißt, vom Gipfel des Gebirges Golija sei halb Serbien zu sehen. Seine wunderschönen Hänge mit vielen Schneetagen sind ideal für den Wintersport. Hier gibt es zahlreiche Quellen mit klarem Gebirgswasser, über 100 Heilkräuterarten, viel Wild sowie fischreiche Flüsse und Bäche. In 1500 Meter Höhe auf dem Berg Dajićko brdo befindet sich der See Tičar, der bei den lokalen Anglern sehr bekannt ist. Ein weiterer See, der 1974 nach einem Erdbeben in Rumänien entstanden ist, liegt im Gebirge Okruglica. Der See Kašinovo ist durch Torfvegetation verwachsen. Wunderschön sind auch die Wasserfälle am Fluss Izubri. Jagen und Angeln zählen zu einer der beliebtesten Hobbys in dieser Gegend. Die traditionelle Wolfsjagd im Golija-Gebirge ist die größte Veranstaltung dieser Art im Land. Das Gebirge Javor steht Golija in nichts nach. Es ist für seine Laubwälder und vielen Quellen bekannt. Der höchste Gipfel ist Vasilijin vrh (1520 m), und unter ihm befindet sich das Denkmal für Major Ilić, dem Held des Javor-Krieges. Nur 28 Kilometer südöstlich von Ivanjica befindet sich das Kloster Pridvorica im gleichnamigen Dorf. Die Architektur ist typisch für die mittelalterliche Raška-Schule und UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT: – Festival des traditionellen serbischen Gesangs in Prilike – Himbeerhain in Arilje – Besichtigung der Höhle Hadži-Prodanova pećina BELGRAD die Jahrhunderte wird auch in der Urkunde des serbischen Herrschers Nemanja erwähnt. Das Kloster Kovilje befindet sich im Dorf Smiljevac. Es wurde an einer Flussfelswand errichtet und wird zum ersten Mal 1606 erwähnt. Hier gab es ein Priester-Seminar und ab 1813 wurde das Kloster eine Pfarrkirche. Das Städtchen Arilje ist 195 Kilometer von Belgrad entfernt. Sava Nemanjić hat diesen Ort 1219 zum Sitz des Erzbischofs von Moravica ernannt. Das Stadtsymbol ist die Kirche des Heiligen Achillius, die Dragutin Nemanjić zwischen 1283 und 1296 errichten ließ. Arilje ist für seine Beerenproduktion bekannt, besonders der Himbeere. Der Ort ist reich an klaren Quellen, die das Trinkwasser für etwa 300.000 Menschen in fünf Gemeinden gewährleisten. Im Dorf Visoka bei Arilje befindet sich ein Kurbad gegen Knochenkrankheiten, Herzleiden und Sehbehinderungen, dessen Wassertemperatur 28 Grad Celsius erreicht. An der Grenze zwischen den Dörfern Brekova i Dobrača, in der Schlucht des Flusses Panjica liegt der Eingang zu einer schönen Wasserhöhle, die noch immer nicht gänzlich erforscht ist. DIE UNESCO-BIOSPHÄRE GOLIJA Das Golija-Gebirge wurde von der UNESCO am 15. September 2001 zum Biosphärengebiet und durch die Regierung Serbiens zum Naturpark erklärt. Es umfasst eine Fläche von 53.804 ha und ist eins von 211 Reservaten in der Welt und das einzige in Serbien. Tourismusorganisation der Gemeinde Ivanjica Zorana Đinđića 47, 32250 Ivanjica Tel: +381 32 665 085, 650 290 E-Mail: [email protected] www.ivatourism.org 27. 28. NOVI PAZAR, SJENICA, TUTIN Die Heimat der Novi Pazar befindet sich 280 Kilometer von Belgrad entfernt und ist über Kraljevo und Raška zu erreichen. Das regionale Zentrum liegt an der Mündung der Jošanica in den Fluss Raška. Errichtet wurde es im 15. Jahrhundert im Gebiet von Ras, der Hauptstadt des ersten serbischen Staates, einige Kilometer flussabwärts von Stari Pazar (Trgovište). In diesem Gebiet, in dem die bedeutendsten mittelalterlichen serbischen Geistlichen und Herrscher geboren wurden, vermischen sich die Einflüsse der christlichen und islamischen Kultur, wovon noch heute viele Denkmäler zeugen. Die Grundmauern des Städtchens im orientalischen Stil setzte Izabeg Isaković. Der ursprüngliche, türkische Name der Stadt war – Jeni Bazar (Neuer Basar). Das bedeutendste islamische Denkmal in der Stadt ist die Altun-alem Moschee – die Goldene Edelstein Moschee. Sie wurde in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts als einräumiges Bauwerk mit Kolonnaden und einem Steinminarett errichtet. Das Mauerwerk besteht aus sich abwechselnden Reihen von gebrochenem und gemeißeltem Stein und Backstein. Im Zentrum von Novi Pazar befindet sich der Stadtpark mit den Überresten einer türkischen Festung aus dem 17. Jahrhundert. Zwei Jahrhunderte später wurde die Festung von Novi Pazar durch zwei neue Türme, eine Kaserne und eine kleine Moschee ausgebaut. Der alte Hamam aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts ist das älteste türkische Dampfbad in Serbien mit einem Mauerwerk aus Backstein und Stein mit elf Kuppeln unterschiedlicher Größen, auf denen sich verglaste Öffnungen befinden. Es hat einen getrennen Bereich für Männer und einen für Frauen, verfügt über Räume zum Umkleiden, Erholen, Massieren und Baden. Ein alter Hamam, der seit über 400 Jahre genutz wird, befindet sich auch im Kurort Novopazarska Banja. Wegen seiner günstigen geografischen Lage und Naturschönheiten war dieses Gebiet schon UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT: – Besuch des Klosters Sopocani – Sjenica-Käse und Pešter-Lammbraten – Bummel durch das alte Handelsviertel in Novi Pazar STARI RAS Obwohl dieses Gebiet nicht vollständig erforscht ist, wurde die Denkmalstätte Stari Ras 1979 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen. Zum Gebiet Stari Ras gehörten einst die Klöster Gradac und Studenica. Heute versteht man unter Stari Ras die Petrova crkva (Peterskirche), Đurđevi stupovi, Crna Reka, Končul und besonders das Kloster Sopoćani. immer dicht besiedelt. Heute ist Novi Pazar ein Handelsund Gewerbezentrum. Viele Handwerksbetriebe haben sich zu Fabriken entwickelt, vor allem für die Textil- und Schuhproduktion. Deshalb wird es als die Stadt der Jeans bezeichnet. Neben dem Handwerk wird in Novi Pazar auch die Kultur gepflegt. Bekannt ist die Schule der alten Maltechniken von Novi Pazar und das Festival des Chorgesangs. Die Hauptstadt des ersten serbischen mittelalterlichen Staates Raška, wie Serbien zur Zeit der Nemanjiden genannt wurde, liegt 8 Kilometer westlich von Novi Pazar beim Ort Gradina oberhalb von Trgovište. Bei den vor über 30 Jahren eingeleiteten archäologischen Ausgrabungen wurde eine Festung mit einem ungleichmäßigen viereckigen Grundriss, einem Südund Nordtor und einem hohen Turm über dem Haupteingang freigelegt. Die Ausgrabungen sind noch im Gange. BELGRAD Geistlichen Unterhalb der Festung, von der man annimmt, dass sie der Hof von Stefan Nemanja war, befindet sich ein Höhlenkloster mit einer den Heiligen Erzengeln gewidmeten Kirche. Vermutlich entstand hier die serbische Übersetzung des Neuen Testaments von Vuk Stefanović Karadžić. Die vorhandenen Überreste der Fresken stammen aus dem 8. Jahrhundert und auch Inschriften aus dem 16. und 17. Jahrhundert sind hier erhalten. Den dritten Teil dieser Anlage bildet eine Gebäudegruppe in Pazarište, eine komplexe Siedlung, in der mehrere chronologische Phasen unterschieden werden können und Teile von anderen Gebäuden, Kirchen und Nekropolen. In Ras betrieb König Radoslav die erste serbische Münzprägestätte. Rund16 Kilometer südwestlich vom Zentrum von Novi Pazar entfernt, befindet sich die älteste Kirche in Serbien – Rotonda, die den Heiligen Petrus und Paulus gewidmet ist. Sie war der mittelalterliche Bischofssitz und Versammlungsort der serbischen Herrscher. Der Rundbau mit vier radial verteilten Apsiden, einer Kuppel und Galerie, wurde im 8. oder 9. Jahrhundert errichtet, doch seinen Kern bildet ein frühchristliches Bauwerk, das wahrscheinlich aus dem 6. Jahrhundert stammt. Es sind einige Freskenschichten erhalten, von denen die meisten aus dem 13. Jahrhundert datieren. An dieser Stelle unter der Kirche befand sich eine urgeschichtliche Grabstätte, in der prächtige griechische Vasen, Goldschmuck, Bernstein und andere Kostbarkeiten aus dem 6.-5. Jahrhundert v. Chr. entdeckt wurden. An der Mündung des Flusses Raška, 15 Kilometer westlich von Novi Pazar, liegt das Kloster Sopoćani, ein weiterer Schatz der mittelalterlichen Baukunst und Freskomalerei. Es gehört zu den schönsten Klöstern in Serbien und gilt als eines der größten Heiligtümer. Es ist eine Stiftung von König Uroš I. Nemanjić (1243–1276), dessen Wunsch es war, hier beigesetzt zu werden. In Sopoćani verbrachte Uroš als Mönch unter dem Namen Simeon die letzten Jahre seines Lebens. Von der recht großen Klosteranlagen ist heute nur die Kirche der heiligen Dreifaltigkeit erhalten geblieben, eine einschiffige Basilika mit Kuppel, die zur RaškaBauschule gehört. In Sopoćani sind die in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts gemalten Fresken sehr eindrucksvoll. Die wundervollen Kompositionen, in denen Harmonie und erhabene Schönheit hervorstechen, haben Sopoćani weltberühmt gemacht. Das Entschlafen der Mutter Gottes, eine Darstellung an der Westwand der Kirche, wurde 1961 auf einer Ausstellung in Paris zur schönsten Freske des Mittelalters erklärt. Stefan Nemanja ließ zum Zeichen seiner Dankbarkeit gegenüber dem Heiligen Georg, der ihn vor dem Kerker 28. bewahrte, das Kloster Đurđevi stupovi (um 1170) erbauen. Den Namen erhielt es wegen der hohen Glockentürmen, die einzigartig in der mittelalterlichen serbischen Baukunst sind. Der romanische Einfluss dieser Architektur kennzeichnet sich durch eine stufenweise Aufbau des Zentralteils mit seiner Kuppel. Erhalten sind Fragmente der ursprünglichen Fresken sowie die Fresken aus dem 13. Jahrhundert im Narthex. Sjenica trägt die Schönheit und die Bürde längst vergangener Zeiten. Dieser Ort ist bekannt für die Pešter Hochebene, Viehzucht und Produkte der dortigen Schafe, wie beispielsweise Käse. Auf der Hochebene gibt es viele Karstflüsse, der größte ist Borovštica, der rund 15 km lang ist und im 5 Kilometer langen Lauf 140 Schlucklöcher aufweist. Die Brücke über den Uvac beim Dorf Ursule, 14 km nördlich von Sjenica, ist eines der seltenen mittelalterlichen Denkmäler dieser Art in Serbien. Unweit von Sjenica und Novi Pazar befindet sich das Städtchen Tutin. In dieses Gebiet wurde die niedrigste Temperatur in Serbien gemessen – minus 37 Grad Celsius. Die Bevölkerung dieser Gegend ist außerordentlich herzlich und gastfreundlich. Durchquert man die Dörfer zu Fuß wird man von allen, ob jung, ob alt, begrüßt. Tourismusorganisation Novi Pazar 28. novembra 27, 36300 Novi Pazar Tel: +381 20 338 030 E-Mail: [email protected] www.tonp.rs Tourismusorganisation Sjenica Trg Svetozara Markovića bb, 36310 Sjenica Tel: +381 20 744 843 E-Mail: [email protected] www.turizamsjenica.com www.pester.org.rs 29. RAŠKA, KOPAONIK Die Heilkraft eines Raška gehört zu den jüngsten Ortschaften in diesem Landesteil. Es wurde durch Erlass von Fürst Aleksandar Karađorđevića 1845 gegründet und befindet sich 82 Kilometer südlich von Kraljevo und 252 Kilometer von Belgrad entfernt, an der Mündung des Flusses Raška in den Ibar. Die Ortschaft erhielt ihren Namen nach diesem Fluss und der umgebenden Region. Doch trotz der kurzen städtischen Entwicklungsgeschichte weisen einige archäologische Ausgrabungen in der Stadt und bei Zajčaka und im Dorf Rvati darauf hin, dass es in diesem Gebiet schon weit vor der Gründung der heutigen Ortschaft Siedlungen und Zivilisationen gab. Außerdem gibt es in der Nähe von Raška zahlreiche Klöster und Kirchen aus dem Frühmittelalter. Darunter sticht das prächtige Kloster Gradac aus dem 13. Jh. hervor. Die Muttergotteskirche des Klosters Gradac wurde als Grabkirche der Königin und Stifterin Jelena Anžujska (Hélène d’Anjou), Gattin von König Uroš I. erbaut. Das Kloster Končul, drei Kilometer südöstlich von Raška, direkt am Ufer des Ibar, soll von einem angesehenen Serben dieser Zeit – vielleicht von Nemanja, dem Begründer des serbischen Reiches - gegründet worden sein. Heute steht hier noch die Kirche des Heiligen Nikolaus (crkva Svetog Nikole). Das Kloster Stara Pavlica befindet sich im Dorf Pavlica, 6 km nördlich von Raška. Es stammt aus dem Zeitalter vor den Nemanjiden und wurde Ende des 12. Jahrhunderts erbaut. Heute ist von ihm nur die Kirche der Heiligen Petrus und Paulus, nach der das Kloster seinen Namen erhielt, teilweise erhalten geblieben. In unmittelbarer Nähe des Klosters Pavlica befindet sich auch das Kloster Nova Pavlica, das die serbischen Adeligen, die Gebrüder Musić, Ende des 14. Jahrhunderts als Stiftung errichten ließen. Die Klosterkirche ist dem Einzug der Allerheiligsten Gottesgebärerin in den Tempel gewidmet. Hier hatte Dragana, Mutter der Gebrüder Musić und Schwester von Fürst Lazar ihr Klosterleben begonnen – bis zu ihrem Tod lebte sie hier als „Schwester Teodosija“. Die Stadt Raška ist heute ein moderner Ort, eingebettet in schöner Natur. Immerhin gibt es in der Region Raška im Durchschnitt pro Quadratkilometer etwa 550 Meter Wasserläufe. Der Ibar Fluss mit seinen Nebenflüssen (Brenevica, Jošanica, Rudnička und Radošička) bildet hier ein dichtes hydrographisches Netz. Die Region ist aber auch reich an Erzen und Mineralquellen. In der Nähe der Stadt befinden sich die Heilquellen Marina voda, der Wasserfall Barska reka, der See Semeteško und scgließlich auch die Hänge des Kopaonik Gebirges, des beliebtesten Wintersportzentrums Serbiens. Das Kopaonik Gebirgsmassiv ist das größte in Serbien und liegt im geographischen Mittelpunkt der Balkanhalbinsel. Es erstreckt sich über 70 km von Norden nach Süden, aber nur sein Nordteil – Suvo Rudište, ein Ho- THERMALQUELLEN In den zerklüfteten Felshängen des Kopaonikgebirges entspringen viele Thermal-Mineralquellen. Das Wasser des Kurorts Jošanička Banja (78,5 Grad Celsius) wird zur Heilung, zum Baden, Trinken und Inhalieren verwendet. Legt man ein Ei in dieses Wasser, ist es in fünf Minuten hart gekocht. BELGRAD schönen Landes chplateau auf rund 1600 Meter über dem Meeresspiegel, steht unter Naturschutz. Von hier ragen mehrere durch Gerbirgssattel miteinander verbunde Gipfel in die Höhe – Karaman und Gobelja (1934 m), Kukavica (1726 m) und Pančićev vrh (2017 m), von dem weite Teile Serbiens zu sehen sind. Der höchste Gipfel ist nach dem berühmten Biologen Josif Pančić (1814–1888) benannt, einem häufigen Besucher dieses Gebirges. Sein Wunsch im Kapoanik-Gebirge bestattet zu werden, wurde ihm 1951 erfüllt – er wurde auf dem höchsten Gipfel dieses Gebirges beigesetzt. Der Nationalpark umfasst auch die bewaldeten Hänge, die bis zu den Flusstälern der Rasina und Brzećka reka im Norden reichen. Nördlich von Suvo Rudište liegt Banjski Kopaonik mit dem höchsten Gipfel Vučak (1718 m), der über den Ort Jošanička Banja emporragt. Kopaonik besitzt eine sehr reiche Pflanzen- und Tierwelt. Die Wälder teilen sich in Zonen, die je nach Höhelage abwechseln. Zuerst kommen Eichen, dann Buchen und zuletzt Kiefern. Oberhalb der Waldgrenze folgen so genannte Suvati, Weideland mit zahlreichen Quellen und reißenden Bergbächen. Kopaonik bewohnen auch Wölfe, Füchse, Hasen, Adler sowie eine seltene Schmetterlingsart (colias balcanica). Kopaonik ist bekannt für reichliche Schneefälle, weist aber wegen seiner Auslegung in Richtung Süden im Durchschnitt auch 200 Sonnentage im Jahr auf. Kopaoniks Wintersport- und Erholungszentrum ist vornehmlich auf die Hotelanlage Konaci ausgerichtet. Dorthin führen zwei Straßen – eine von Jošanička Banja und die andere von Brus über Brzeće. Der Wintersportort verfügt über Skilifte, die zu 23 Skistrecken führen – vier für Kinder, 12 für Anfänger, fünf Skipisten sind mittelschwer und zwei schwer. Die Gesamtlänge der Skistrecken beträgt 44 Kilometer, zusätzlich gibt es auf 20 Kilometern ausgebaute Skiloipen. Im Sommer stehen den Besuchern Wanderwege, offene Tennis-, Fußball- und Basketballplätze und vieles mehr zur Verfügung. Den Namen erhielt die Gebirgsregion nach den Gruben (Kopaonik, Verb: kopati = graben) der mittelalterlichen Bergleute, die Erz aus dem Gebirge förderten, hauptsächlich Eisen und Silber, nach denen die Venezianer dieses Gebirge Montagna dell argento nannten. 29. UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT: – Wanderungen im Kopaonik – Skifahren im Kopaonik – Geistliche Feierlichkeiten von Raška Organisation für Tourismus und Sport Raška Nemanjina 1, 36350 Raška Tel: +381 36 738 670 E-Mail: [email protected], [email protected] www.raska-turizam.rs 30. KRALJEVO Das Tal, das die Könige UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT: – Besichtung der Fresken im Kloster Žiča – Erleben Sie den Duft des Flieders im Ibar-Tal – Bootsregatta “Veseli spust” Dicht an der Mündung des Ibar in die Zapadna Morava (westliche Morava) liegt Kraljevo, flächenmäßig die größte Gemeinde in Serbien. Es ist das administrative, wirtschaftliche und kulturelles Zentrum des Bezirks Raška und eine der wichtigsten Städte Zentralserbiens. Über die Fernstraße E 75 sind es von Belgrad nach Kraljevo etwa 174 km. Bis 1882 hieß die Stadt noch Karanovac. Als Milan Obrenović im nahe gelegenen Kloster Žiča zum ersten serbischen König nach der türkischen Besatzung geweiht wurde, bekam es den heutigen Namen Kraljevo („kralj“ = König). Fürst Miloš Obrenović entwarf „mit dem Finger auf dem Boden einer mit Sand gefüllten Pfanne“ den ersten Bebauungsplan für das moderne Kraljevo. Diese Skizze des schulisch wenig gebildeten, aber scharfsinnigen Herrschers diente Laza Zuban 1832 als Grundlage des Ausbaus von Kraljevo - die Stadt gilt bis heute als Meisterwerk der serbischen Städteplanung. Das moderne Kraljevo ist bekannt für seine Kultur-, Bildungs-, Wirtschaftseinrichtungen, aber auch als Touristismusdestination beliebt. So werden z.B. durch die vielen Kultur- und Kunstvereine „Kolonien der bildenden Kunst“ und andere interessante Veranstaltungen organisiert, darunter die traditionellen Fliedertage (Dani jorgovana) oder die Bootsregatta am Ibar Fluss „Veseli spust“ (= „lustige Abfahrt“). In der Stadt selbst ist die Kirche der Allerheiligsten Gottesmutter (crkva Uspenja Presvete Bogorodice) sehenswert, ein Sakralbau, den Fürst Miloš Obrenović erbauen ließ. Auch die Herberge Gospodar Vasin konak, im Stil der Herbergen des 19. Jh. mit Elementen der Balkanarchitektur ist schon allein aufgrund ihrer Architektur sehenswert. Außerdem beherbergt sie das Volksmuseum mit seiner kostbaren Freskensammlung. Im städtischen Park von Kraljevo zeugt ein Mahnmal von einer der schlimmsten Tragödien des 2. Weltkrieges in dieser Stadt: Die deutschen Besatzer töteten zur Vergeltung 5.750 Einwohner von Kraljevo. Das Kloster Žiča liegt sechs Kilometer von Kraljevo entfernt in Richtung des Kurorts Mataruška banja in einer fruchtbaren Ebene. Es ist ein beeindruckender Bau aus Backstein, Stein, Sinterstein, unverwechselbar durch seine leuchtend rote Farbe. Wenn „Kraljevo“ als „königliche Stadt“ gilt, so gilt Žiča als königliches Kloster. Es ist eines der größten Heiligtümer des serbischen Volkes, die Stiftung von Stefan dem Erstgekrönten (1195–1223), dem ersten König des christianisierten mittelalterlichen serbischen Staates, der 1217 in diesem Kloster gekrönt wurde. Chroniken zufolge wurde der Bau dieses Klosters höchstwahrscheinlich im Jahr 1206 nach der Rückkehr des Heiligen Sava aus Hilandar begonnen, da die Bauarbeiten bis zu der Krönung des Stifters im Jahr 1217 fertig gestellt sein mussten. Die Klosteranlage von Žiča wurde als Sitz der serbischen Archiepiskopie und Ort, wo die kirchlichen Oberhäupter und Herrscher geweiht wurden, konzipiert. Vom einstigen Bauwerk sind heute die Erlöserkirche und die kleine Kirche der Heiligen Petrus und Paulus noch erhalten geblieben, während die übrigen Gebäude neueren Datums sind. Dem Architekturstil nach gehört Žiča der Raška-Schule an. Der einschiffige Bau hat eine halbkreisförmige Altarapsis an der Ostseite, einen Außennarthex mit Turm an der Westseite und rechteckige Sängerpulte an der Süd- und Nordseite. BELGRAD begehrten DAS KLOSTER STUDENICA Das politische, kulturelle und geistliche Zentrum Serbiens im Mittelalter war das Kloster Studenica. Es befindet sich an der Straße Kraljevo–Novi Pazar, in der Nähe der Ortschaft Ušće. Es wurde 1190 von Stefan Nemanja gegründet. Das Kloster ist der Allerheiligsten Gottesgebärerin gewidmet. Die Klosteranlage bilden drei Kirchen: die Muttergotteskirche, die Kirche des Heiligen Joakim und Ante und die Kirche des Heiligen Nikolaus. Das Kloster wurde 1986 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. 30. Die Wandmalerei in Žiča entstand in drei Phasen im Laufe eines ganzen Jahrhunderts (1219–1316) und zeigt entsprechende Unterschiede im Stil und in der Ausgestaltung. Aus der ersten Phase sind Wandmalereien aus dem Zeitraum unmittelbar nach der Erlangung der kirchlichen Eigenständigkeit in 1219 erhalten. Die Autoren sind anonyme byzantinische Freskenmaler, man vermutet, dass sie mit dem heilige Sava aus Konstantinopel gekommen sind. Die zweite Gruppe der Freskenmalerei stammt aus den dreißigen Jahren des 13. Jahrhunderts. Nach einem Brand in der Turmkapelle sind diese Bilder leider nur schlecht erhalten. Die dritte, nach der Qualität und Umfang bedeutendste Gruppe von Fresken entstand zwischen 1309 und 1316, die wertvollsten davon befinden sich im Hauptteil der Kirche. Ebenso wertvoll sind auch die Fresken, zu denen die Portraits des Stifters Stefan dem Erstgekrönten und seines Sohnes Radoslav gehören, der selbst in diesem Kloster gekrönt wurde. Knapp dreißig Kilometer von Kraljevo entfernt, auf einer unzugänglichen Bergspitze, befindet sich eine der besterhaltenen mittelalterlichen Festungsanlagen in Serbien – Maglič, eine Festung mit sieben Türmen, über deren Entstehungsgeschichte fast nichts bekannt ist. Vor allem im Mai, wenn der Flieder in voller Blüte steht ist die Fahrt auf diesem Abschnitt (Kraljevo–Raška) ein unvergessliches Erlebnis. Den Flieder ließ hier König Uroš der I. pflanzen, um seiner künftigen Gattin Jelena Anžujska (Hélène d’Anjou) eine Erinnerung an die Straßen ihrer Heimat – in der Provence – zu geben. Nur acht Kilometer von Kraljevo entfernt, am rechten Ibarufer, befindet sich der von den Gebirgen Stolovi und Čemerno umgebene Kurort Mataruška Banja. Das heiße heilsame Wasser mit Temperaturen zwischen 42 und 51 Grad Celsius enspringt in einer 15 Hektar großen Parkanlage inmitten einer malerischen Berglandschaft. Das Wasser enthält ziemlich viel Schwefel und ist damit geeignet für die Behandlung vieler Krankheiten. Bei Kraljevo befindet sich auch der Kurort Bogutovačka Banja, ein herrlicher von Wald umgebener Erholungsort, durch den der Fluss Lopatnica fließt. Tourismusorganisation Kraljevo Trg Srpskih ratnika 25, 36000 Kraljevo Tel: +381 36 316 000, 311 192 E-Mail: [email protected] www.jutok.org.rs Touristisches Informationszentrum Kraljevo Tel: +381 36 316 000 E-Mail: [email protected] 31. VRNJAČKA BANJA Die Prinzessin Das bekannteste Kurbad Serbiens und das Kurbad mit der längsten Tradition, Vrnjačka Banja, befindet sich 195 Kilometer von Belgrad entfernt. Von der Hauptstadt aus gelangt man dorthin auf den Hauptfernstraßen E 761 oder E 75 (bis Pojate). Diesen schönen Ort am Fuße des Goč Gebirges kann man von Anfang Juli bis Ende August auch mit dem Dampfzug „Romantika“ erreichen. Das Mineralwasser des Kurbades wurde schon in der Antike genutzt. Davon zeugen die 1924 freigelegten Teile eines Schwimmbades und eine alte römische Quelle – Fons Romanus. An der gleichen Stelle wurden auch etwa 500 römische Münzen gefunden, die meisten aus dem Zeitraum vom 2. bis 6. Jahrhundert. Der römische Name des Kurortes ist unbekannt, doch den jetzigen erhielt er nach dem Namen des Dorfes Vrnjci, in dessen Flur die Mineralquellen auch entdeckt wurden. Legende zufolge soll die Heilkraft des Wassers in Vrnjci während der späten türkischen Herrschaft viele türkischen Reiterkrieger angezogen haben, die sich hier heilen und von der lokalen Bevölkerung bedienen ließen. Um sich den türkischen Beis zu entziehen, schüttete das Volk zwischenzeitlich die Quellen zu. Der Kurort erlebt seine Blütezeit unter der Herrschaft von Fürst Mihailo, unter dem 1867 offiziell die erste Saison eröffnet und Vrnjačka Banja zum elitärer Erholungsort wurde. 1900, zur Jahrhundertwende, wurden um die Thermalquelle und auf zwei benachbarten Hügeln zahlreiche Villen errichtet. Heute sind diese Bauten der Stolz des Kurortes. So dient z.B. das im Stil norditalienischer Landvillen erbaute Schloss des königlichen Regenten Belimarković (1886) als Kulturzentrum und Galerie. Es ist auch als Schloss der Kultur bekannt. UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT: – Karnevalatmosphäre auf der Promenade von Vrnjačka Banja – Baden an der Quelle Topla voda – Fotografieren bei der Spatz-Skulptur Auch die Häuser auf dem Berg Čajkino brdo fallen durch ihre Eleganz und Schönheit ins Auge. Direkt auf der Spitze des Hügels befindet sich ein Kirchlein, das 1856 Priester Jeftimije Popović errichten ließ. Er hat als großer Liebhaber des Kurortes im selben Jahr auch die erste Quelle eröffnet. Das Wahrzeichen von Vrnjačka Banja ist ein Spatz mit Opanken (Lederschuhe) und Sajkaca (Kopfbedeckung). Seine Skulptur steht im Zentrum des Kurbades. Es gehört sozusagen zum Ritual jedes Besuchers, sich neben der Skulptur zu fotografieren. Bekannt ist auch die Skulptur einer jungen Frau. Vrnjačka Banja besitzt sieben Mineralquellen. Vier Quellen werden für Therapien verwendet, während aus zwei Quellen Mineralwasser abgefüllt wird. Topla voda (Warmes Wasser) ist die älteste und bekannteste Mineralquelle und nach den archäologischen Funden zu urteilen, wurde sie im römischen Zeitalter vom 1. bis 4. Jahrhundert benutzt. Die Wassertemperatur entspricht der des menschlichen Körpers – 36,5 Grad Celsius. Zu den Thermalquellen zählt auch Jezero, während Snežnik (17,5 Grad Celsius) und Slatina (14 Grad Celsius) kalte Mineralquellen sind. Das Wasser dieser Quellen dient u.a. zur Heilung von Zuckerkrankheit, Gallenerkrankung sowie verschiedener Erkrankungen der Verdauungsorgane. Über das ganze Jahr, und insbesondere während der Sommermonate, bietet Vrnjačka Banja seinen Besuchern ein vielseitiges Kultur- und Unterhaltungsprogramm. Das Filmdrehbuch-Festival findet jeden August statt. Im Juli wird in Vrnjačka Banja ein Karneval veranstaltet. BELGRAD der Quellen 31. BRÜCKE DER LIEBE Wäre er mit Vorhängeschlössern nicht buchstäblich beschlagen, würde niemand diese von rund fünfzehn Brücken über den Fluss Vrnjačka reka, beim berühmten Restaurant „Švajcarija“ im Zentrum des Kurortes, bemerken. Auf den ersten Blick ganz gewöhnlich, ist diese Brücke mit ihrer traurigen Geschichte zum Symbol von Vrnjačka Banja geworden. Die Einwohner wissen, dass sich einst Relja und Nada liebten. Sie trafen sich meistens auf dieser Brücke, der Brücke der Liebe. Doch mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges ging Relja, ansonsten Offizier der königlichen Armee, in den Kampf und kehrte nie wieder zurück. Die Kriegswirren brachten ihn nach Griechenland, wo er heiratete und Nada vergaß. Sie wartete auf ihn, doch mit der Zeit siechte sie dahin und erkrankte. Obwohl Reljas Familie die Verlobung auflöste, wartete Nada auf Relja bis zum letzten Tag ihres Lebens auf der Brücke der Liebe. Deshalb begannen die jungen Frauen, belehrt von Nada´s bitterer Erfahrung, nachts heimlich auf die Brücke zu kommen und die Herzen ihrer Geliebten mit Schlössern zu „verschließen“. Damit ihre Liebe nicht endet und sie nicht vergessen... Dann kann man neben den Umzügen in der Stadt auch verschiedenen Wettkämpfen, Sportveranstaltungen, Maskenbällen und Unterhaltungsprogrammen beiwohnen. Jedes Jahr besuchen über 200.000 Menschen anlässlich der Festlichkeiten den Kurort. In der Reisesaison finden in Vrnjačka Banja die Kulturfeierlichkeiten statt und zum Sankt Valentinstag wetteifern junge Pärchen auf der Brücke der Liebe um den Titel des längsten Kusses. Vrnjačka Banja verfügt über mehr als 15.000 Betten, davon rund 4.500 in Hotels, Pensionen und Appartementsiedlungen, 850 in Gesundheitseinrichtungen und etwa 10.000 in Privatunterkünften. Tourismusorganisation Vrnjačka Banja Vrnjačka 6/2, 36210 Vrnjačka Banja Tel/Fax: +381 36 611 106, 611 107 E-Mail: [email protected] www.vrnjackabanja.co.rs Touristisches Informationszentrum Promenada Tel: +381 36 621 900, 611 105 32. TRSTENIK, ALEKSANDROVAC Die Heimat der Trstenik ist eine Ortschaft in Zentralserbien, an der Hauptverkehrstraße Pojate–Kraljevo, 205 Kilometer von Belgrad entfernt. Hier kreuzen sich die Straßen Richtung Kruševac, Kraljevo, Vrnjačka Banja, Župa und Levča. Die Eisenbahnstrecke Stalać–Kraljevo führt ebenfalls durch die Stadt und in unmittelbaren Nähe befindet sich ein kleiner, allerdings nicht öffentlicher Flugplatz. Das Städtchen verdankt sein Ansehen und seinen Wohlstand vor allem der wunderschönen, reichen und üppigen Landschaft der westlichen Morava. Die Morava und ihr fruchtbares Flussland, die hervorragenden natürlichen, klimatischen und ökologischen Voraussetzungen bildeten seit jeher das wirtschaftliche Rückgrat dieser Region. Vor dem Krieg war Trstenik als Stadt der Handwerker, Händler und Gasthausbesitzer bekannt, nach dem Krieg erlebte es im Zuge der allgemeinen Industrialisierung einen neuen wirtschaftlichen Aufschwung. Im Zentrum von Trstenik befindet sich die zwischen 1898 und 1900 erbaute Kirche der heiligen Dreifaltigkeit. Sie ist die erste Kirche in Serbien, die nicht im Stil der MoravaSchule errichtet wurde. Unverkennbar ist ihre Ähnlichkeit mit der Kirche von König Milutin im Hilandar. Der alte Stadtkern von Trstenik ist in seiner historischen Bebauung wunderbar erhalten geblieben. Das Haus der Katićs (Kuća Katića) ist das älteste Gebäude, es stammt von Mitte des 19. Jahrhunderts und gilt als eines der schönsten Häuser in der Morava-Region. Im Erdgeschoss befindet sich ein Restaurant Tourismusorganisation der Gemeinde Trstenik Kneginje Milice bb, 37240 Trstenik Tel: +381 37 715 263 E-Mail: [email protected] Tourismusorganisation der Gemeinde Aleksandrovac Jaše Petrovića 42, lokal 11, 37230 Aleksandrovac Tel: +381 37 3554 404 E-Mail: [email protected] www.toa.org.rs mit nationalen Speisen. Das Museum in Trstenik ist wegen seiner ständigen ethnografischen Ausstellung interessant. In der Umgebung von Trstenik befinden sich zwei mittelalterliche Klöster, es sind zwei Stiftungen von Prinzessinnen, die der Allerheiligsten Gottesmutter gewidmet sind. Das Kloster Ljubostinja vom Ende des 14. Jahrhunderts ist bekannt durch die lebensgroßen Stifterfresken des Fürsten Lazar und der Fürstin Milica sowie den Fresken ihrer Söhne Stefan und Vuk. Ljubostinja war über Jahrhunderte das kulturelle Zentrum der Region. Von hier stammt auch die berühmte Seidenstickerei der serbischen Dichterin Jefimija mit der „Lobpreisung des Fürsten Lazar“. In der Kirche befinden sich die Stiftergräber der Fürstin Milica und Jefimija. In der zweiten Junihälfte finden in diesem Kloster die Dichtertage Jefimijini dani (Jefimijas Tage) statt. Das Kloster Veluće ist das älteste erhaltene Kloster der Morava-Schule. Einst hieß es Srebrenica, nach dem gleichnamigen Fluss (Silberfluss) und der durch reiche Silbervorkommen geprägten Region. Immer noch versuchen Silber- und Goldgräber an den Ufern des Srebrenica Flusses ihr Glück. UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT: – Besichtigung der Weinfelder – Besuch des Katić Hauses in Trstenik – Lamm- oder Ferkelbraten im Dorf Veluće BELGRAD Weingöttinnen 32. In der Umgebung von Trstenik befinden sich malerische Dörfer – lohneswerte Ziele für Ausflüge und Entdeckungstouren. Das Dorf Brezovica, an den Hängen des Goč Gebirges, z.B. bietet zahlreiche Freizeitund Erholungsmöglichkeiten. Seit Kurzem gibt es hier auch ein Jagdreservat. Das Dorf Veluće ist bekannt für seine vorzüglichen Ferkel- und Lammbraten. Auch eine Mineralwasserquelle gehört zum Dorf. Trstenik und Umgebung können auch aus der Luft besichtigt werden. Nähere Informationen und Angebote des lokalen Fliegervereins bekommt man in der lokalen Touristikorganisation. Die Gemeinde Aleksandrovac liegt in Zentralserbien. Den westlichen Teil der Kommune bilden die Ausläufer des Dinarischen Gebirgssystems – Goč, Željin und Kopaonik. Die Ortschaft selbst befindet sich im alten Weinanbaugebiet Aleksandrovačka župa und so dreht sich auch in dem Städtchen selbst vieles um Trauben und Wein... Die 22 Weingüter der Region werden poljane (Felder) genannt. Hier wohnt heutzutage niemand mehr, doch die alten Gebäude im traditionellen Stil und die malerische Lage neben Bächen oder auf kleinen Hügeln machen die Felder zu beliebten Ausflugszielen. Das Feld in Pribojevci gehörte einst zu den Weingärten des Fürsten Lazar. Der Fürst trank den Wein aus Župa, ging von hier aus zur Jagd und laut einer Legende (geschichtlich nicht nachgewiesen) wurde er in der Nähe dieses Feldes geboren. Manche Felder in Župa, wie Lukarevina, stehen heute als Museumsdörfer unter Denkmalschutz. In Župa wird seit Jahrhunderten die Weinlese als allgemeines Volksfest gefeiert. Die Župska berba (Weinlese in Župa) findet immer Ende September und Anfang Oktober statt. Ein Teil der Fußgängerpromenade in der Innenstadt wird zur Weinstraße umgewandelt. Aus dem Springbrunnen im Zentrum der Stadt, in dem sich eine Skulptur in Form einer Weintraube als Symbol der Geburt und Entstehung befindet, fließt während der Veranstaltung in Strömen Rotwein, der an die Besucher kostenlos verteilt wird. In Aleksandrovac gibt es auch ein Weinmuseum, in dem die Göttinnen von Župa, Figuren aus dem Neolithikum in natürliche Größe, aufbewahrt werden. Nahe Aleksandrovac befinden sich die Klöster Rudenica und Drenča sowie die Ruinen der altertümliche Stadt Koznik, die sich malerisch über der Region Rasina erheben. Von der Stadt selbst sind nur die Mauern und drei viereckige Wehrtürme erhalten geblieben. VENUS Im Rahmen der Weinlese in Župa findet jedes Jahr die Wahl der Weingöttin bzw. der schönsten Frauen statt. Den Anstoß gab der lateinische Spruch – Wo Weingott Bacchus, da ist auch Venus, die Göttin der Liebe. 33. BRUS, KOPAONIK Das Herz Die Stadt Brus ist das Zentrum der gleichnamigen Gemeinde am Fluss Graševačka reka in Zentralserbien. Von Belgrad 246 Kilometer entfernt, gelangt man zu ihr über Kruševac. Die Gemeinde Brus grenzt an die Gemeinden Aleksandrovac, Raška, Blace, Kuršumlija, Leposavić und Kruševac und gehört selbst zum Bezirk Rasina. Mit den benachbarten Kommunen ist sie durch ein gutes regionales und lokales Straßennetz verbunden. Ende des 19. Jahrhunderts bis Mitte des 20. Jh. war Brus Zentrum des Kreises Koznik. Damals trafen sich hier der serbische Regent Aleksandar Karađorđević, der bulgarische König Ferdinand und das montenegrinische Oberhaupt Serdar Janko Vukotić und vereinbarten das Balkanbündnis gegen die Türken. Brus ist ein Luftkurort, aber auch reich an heilsamen Warm- und Kaltwasserquellen. Jagd- und vor allem Sporttourismus gehören zu beliebten Angeboten der Region. Der Großteil der Bevölkerung lebt von der Landwirtschaft und der Agrarproduktion. Von insgesamt 60.000 Hektar Land sind etwa 53,2 Prozent reines Weideland. In kleinerem Umfang wird hier auch Ackerbau betrieben, meistens werden Himbeeren, Johannisbeeren, Brombeeren, aber auch Pflaumen, Äpfel und Weintrauben angebaut. Vor allem die Viehzucht steht im Zentrum der landwirtschaftlichen Betriebe. In Brus befinden sich die Überreste der Heiligenstätte Metođe aus dem 3. Jahrhundert und das Kloster Lepenica aus dem 15. Jahrhundert. Am Osthang des Kopaonik Gebirges, knapp 25 Kilometer von Brus entfernt, liegt das Dorf Kriva Reka und in ihm die Kirche der Heiligen Petrus und Paulus aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Grabovnica – Gradište oder Gobelja ist ein Ort auf einem Berg oberhalb von Brus, wo sich die Ruinen einer mittelalterlichen Stadt befinden. Die Stadt erstreckt sich auf zwei Hügeln, die über einen natürlichen Bergkamm Tourismusorganisation der Gemeinde Brus Kralja Petra I bb, 37220 Brus Tel: +381 37 825 185 E-Mail: [email protected] www.turizamopstinebrus.co.rs BELGRAD der Rasina miteinander verbunden sind. Der herrliche Ausblick auf die Landschaft der Rasina und die schöne Natur machen den Panoramaweg zu einem beliebten Tourismusziel. Interessant sind auch die Überreste der Stadt Zlatari – Gradište, die sich auf einem Hügel befindet, wo die Bäche Gradiški und Suvajski potok zusammenfließen. Die mittelalterliche Stadt hatte, zumindest nach den Überresten zu urteilen, die Form einer Ellipse und wurde aus gebrochenem Stein und Mörtel erbaut. Die Ostseite des Kopaonik Gebirges (2017 m) gehört bis zum Pančić Gipfel zum Territorium der Gemeinde Brus. Hier ist das Herz der Gemeinde Brus. Obwohl ein Gebirgsmassiv ist es durch die umliegenden Täler leicht zugänglich und wurde wegen der reichen Bodenschätze in der Vergangenheit oft aufgesucht. Die reiche Bergbauvergangenheit des Kopaonik Gebirges geht auf Stefan Uroš I. zurück, der ausländische Lohnarbeiter, die so genannten „Sachsen“ in die Region brachte, um die Erze abzubauen. Die Bergbausiedlungen hatten auch Schmelzöfen und Münzprägereien. Der Bergbau im Kopaonik erlebte seine Blütezeit im 14. und 15. Jahrhundert, als sich der Handel mit der Republik Dubrovnik entwickelte. Über Kopaonik und Brus führten schon die römischen Straßen - ihren Spuren folgten später die Dubrovniker Karawanen in Richtung Sofia und Konstantinopel. Auch heute finden sich hier noch Überreste dieser römischen und mittelalterlichen Epochen. Kulina (großer Turm), verweist auf die Existenz einer alten Festung, die heute allerdings nicht mehr erhalten ist. Man vermutet, dass die Festungsanlage im römischen Zeitalter, aber auch später, im Mittelalter, als Wehrsystem verwendet wurden, mit dem wahrscheinlich das Bergwerk im Kopaonik geschützt wurde. Zwischen Brus und dem Pančić Gipfel, dem höchsten Gipfel im Kapoanik, liegt das Drof Brzeće, das heute vor allem von Landwirtschaft und Tourismus lebt. Die Dörfer im Kopaonik zeichnen sich durch Gastfreundschaft und durch eine exzellente Küche aus. Die Spezialitäten dieser Gegend können in zahlreichen Restaurants im Kopaonik Gebirge ausprobiert werden. Und natürlich sollte man sich auch nicht den alljährlich Ende August stattfindenden Wettbewerb „Zlatne ruke Brusa“ („Die goldenen Hände von Brus“ – entgehen lassen, der in der Hauptstraße in Brus stattfindet. BRENNNESSEL-SCHNITZEL Eine besondere Spezialität in den Kopaonik-Dörfern sind die so genannten Brennnesseln-Schnitzel. Sie werden folgendermaßen zubereitet: 300 gr. Brennnesseln kochen und klein hacken, einen fein geschnittenen Porree dazugeben, dann zwei bis drei Knoblauchzehen, zwei Eier, ein wenig gekochten Reis, zwei Suppenlöffel Weizenmehl, Salz, Pfeffer und ein Bündel fein geschnittener Petersilie. Alles gut durchmischen, zu Schnitzeln formen und in Öl braten. 33. UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT: – Kostprobe der Johannisbeeren aus Brus – Besichtigung der Überreste der Heiligenstätte Metođe – Kauf eines Kunsthandwerksprodukts der Dorfbewohnerinnen im Kopaonik Gebirge 34. KRUŠEVAC, VARVARIN, ĆIĆEVAC Die Schönheiten Kruševac erreicht man über die Autobahn Belgrad–Niš und die Ausfahrt bei Pojate (23 km von der Stadt), es befindet sich 194 Kilometer von Belgrad entfernt. Im Osten grenzt es an Aleksinac und Merošin, im Süden liegen Blace, Prokuplje, Brus und Aleksandrovac, im Westen Trstenik und im Norden Varvarin, Ćićevac und Ražanj. Die mittelalterliche Hauptstadt mit reicher Tradition liegt im zentralen Teil Serbiens an den Kreuzungen der alten Handelstraßen des Balkans. Sie ist das Zentrum des Bezirks Rasina. Der Name der Stadt wird entweder auf die vielen Birnen der Region zurückgeführt, die hier schon immer gut gediehen, oder auf die großen Flusssteine der Morava (krušac), aus denen die hiesige Festung erbaut ist. Die Türken nannten die Stadt Aladža Hisar (Bunte Stadt). Kruševac ist für seinen archäologischen Park bekannt, in dem sich die Mauern der mittelalterlichen Stadt Fürst Lazars, die Kirche Lazarica und das Volksmuseum befinden. Die Stadt wurde von Fürst Lazar 1371 als Residenzstadt und Militärfestung errichtet. Lazarica, das sich ebenfalls in dieser Anlage befindet, ist eine Hofkirche. Mit ihrer Erbauung spricht man vom Beginn der Morava-Schule. Die Kirchenfassade besteht aus verschiedenen Baustoffen – abwechselnden Schichten aus Stein und Backstein, zweifachen mit Reliefs verzierten Fenstern, Rosetten und rot-weißen Schachfeldern. Da die Fresken nicht erhalten sind, sind die Innenwände der Lazarica völlig leer. Sie gilt als ein Meisterwerk der serbischen Kirchenarchitektur. In der Umgebung der Kirche befindet sich ein halb zerstörter, aber noch UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT: – Rundgang durch die Kirche Lazarica – Die Feierlichkeiten zum St. Veitstag in Kruševac – Ausflug zum Jastrebac Gebirge immer beeindruckender 15 Meter hoher Wehrturm. Nicht weit von der Kirche ist auch das Gebäude des Volksmuseums, von dem es heißt, dass es das zweitschönste Bauwerk in Serbien ist. Das Museum besitzt reiche Sammlungen, die die Geschichte der Stadt und Umgebung veranschaulichen. Das kostbarste Exponat in seiner Sammlung ist das Gewand Fürst Lazars. Am Fuße der mittelalterlichen Stadt liegt der Ortskern vom Ende des 19. und Beginn des 20. Jahrhunderts. Im Stadtzentrum dominiert das Denkmal der Helden vom Amselfeld (spomenik Kosovskim junacima), ein Werk des Bildhauers Đorđe Jovanović. Im Gebäude der heutigen Stadtverwaltung befindet sich ein prachtvolles Mosaik, ein Werk des Akademiemitglieds Mladen Srbinović, das dem mittelalterlichen Serbien gewidmet ist. An den Südhängen des Goč Gebirges, 22 Kilometer von Kruševac entfernt, befindet sich das Kloster Veluće. Es wurde von einer Adelsfamilie gespendet, die sämtlich auf den Kirchenwänden dargestellt ist. Kruševac organisiert viele Veranstaltungen, u. a. die: “Vidovdanske svečanosti” (Feierlichkeiten zum Sankt Veitstag) Ende Juni und den “Kulturno leto” (Kultursommer) während des ganzen Sommers. Das Theater der Stadt hat eine lange Tradition. Das hiesige Volkstheater ist eines der meistgeschätzten im Land. Bei den traditionellen Theatertagen (Pozorišni dani) kommen Schauspielhäuser aus der ganzen Region zusammen. Die Bewohner dieser Gegend gelten als fröhliche, humorvolle Menschen. Hier findet jedes Jahr “Der goldene Helm” (“Zlatna kaciga”), ein internationales Humor- und Satirefestival statt. BELGRAD der Lazarica 34. Ćićevac liegt knapp zehn Kilometer nördlich von Kruševac entfernt. Diese Gegend war sumpfig, durchzogen von Tümpeln und Weihern. Veliki vir (das Große Wasserloch), im Volk „Ludi“ (der Verrückte) genannt, war durch unterirdische Kanäle mit der Morava verbunden. Man glaubte, es hätte keinen Grund, so dass in ihm niemand badete. In der Gemeinde Ćićevac bei Stalać befindet sich eine der größten spätmittelalterlichen Festungsanlagen. Sie wurde in den 80er Jahren des 14. Jahrhunderts zum Schutz der Zugangswege zur damaligen Hauptstadt Kruševac errichtet. Unweit von Kruševac liegt Varvarin, das für seine glanzvollen Siege im Ersten serbischen Aufstand 1810 bekannt ist. Das vereinigte serbische und russische Heer besiegte die damals zahlenmäßig weit stärkere türkische Armee. Diesem Kampf ging ein Duell voraus, in dem der Zweikämpfer Jova Kursula Omer-Aga tötete. ROSETTEN Südlich vom Zentrum Kruševacs (15 km) liegt das Ende des 14. Jahrhunderts erbaute Kloster Naupare. Von dem reichen Schmuck heben sich zwei außerordentliche Rosetten an der Westfassade hervor. Wie andere Adelskirchen ahmt auch diese die Struktur der Lazarica in Kruševac nach. Tourismusorganisation Kruševac Majke Jugovića 3, 37000 Kruševac Tel: +381 37 440 332, 445 180 E-Mail: [email protected] www.turizamkrusevac.com 35. JAGODINA, ĆUPRIJA Zeit zur besinnlichen erste (Glas-)Fabrik errichtet und kurz darauf nahm auch eine Bierbrauerei den Betrieb auf. Jagodina ist heute eine moderne Stadt im Bezirk Pomoravlje. Das Stadtzentrum wird geprägt von schönen Gebäuden aus der Vergangenheit dieses Ortes. Im einstigen Haus des Turnvereins befindet sich heute das Heimatmuseum Jagodina. Das Zentrum wird auch von der 1899 errichteten Kirche des Heiligen Petrus und Paulus geprägt. Sie hat ebenmäßige Proportionen, einen kreuzförmigen Grundriss, fünf Kuppeln und einen freistehenden Glockenturm. Unweit davon befindet sich die Herberge Hajduk-Veljko, ein alter Bau benannt nach dem Held des Ersten serbischen Aufstandes, der sich in diesem Haus eine Zeit lang versteckt hielt. Das Kloster Jošanica, Ende des 14. Jahrhunderts errichtet, befindet sich zehn Kilometer von Jagodina entfernt, an den Hängen des Gebirges Crni vrh. Es ist von Fürst Lazar gestiftet. Die Kirche des Heiligen Nikolaus ist nach den architektonischen Grundlehren der Morava-Schule konstruiert. Nur 13 Kilometer von Jagodina entfernt, an der Mündung des Flusses Ravanica in die Velika Morava (Große Morava), befindet NAIVE KUNST UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT: – Besichtigung des Heimatmuseums in Jagodina – Spaziergang auf der Car Lazar Straße in Ćuprija – Fotografieren in der Kirchenpforte in Ravanica Jagodina ist von Belgrad 135 Kilometer entfernt und liegt an der Autobahn Richtung Niš. Die ersten bekannten schriftlichen Erwähnungen von Jagodina datieren aus dem 14. Jahrhundert. Im 15. und 16. Jahrhundert legten die Türken hier ihre Kleinstadt an. Reiseschriftsteller dieser Zeit beschrieben sie als „eine schöne Kleinstadt mit vier Karawansereien und zwei Moscheen“. Jagodina spielte in beiden serbischen Aufständen eine bedeutende Rolle für die Befreiung von den Türken. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde hier die In Jagodina besteht seit 1960 ein Museum der naiven Kunst. Es war das erste Museum für naive Kunst im damaligen Jugoslawien und ist unter der Bezeichnung Galerie der autodidaktischen bildenden Künstler tätig. Das Museum sammelt, verwahrt und erforscht Werke der naiven Kunst. Es wurde in Jagodina errichtet, weil die anfängliche Sammlung zumeist aus Werken von Janko Brašić, einem Bauern-Künstler aus dem nahen Oparić, bestandt. Das Museum befindet sich direkt im Stadtzentrum in einer schönen 1929 gebauten Villa. Es besitzt heute über 2.500 Werke naiver Künstler aus Serbien, was es zu einem der größten Museen dieser Art macht. Rund 200 repräsentative Meisterstücke gehören zur ständigen Ausstellung. sich Ćuprija. Eine typische Stadt der Morava-Gegend mit rund 22.000 Einwohnern, deren Hauptstraße den Namen Fürsten Lazars (Cara Lazara) trägt. Die Stadt Ćuprija wird besonders mit dem berühmten Kloster Ravanica in Verbindung gebracht. Diese Kirche liegt 15 Kilometer vom Zentrum des Ortes entfernt an der Autobahn E 75. Ravanica ist die Stifts- und Grabkirche des Fürsten Lazar, in der sich nun wieder seine Gebeine befinden. Die Mönche haben bei der großen Wanderung der Serben über die Save und Donau die sterblichen Überreste von Fürst Lazar nach Szentendre in Ungarn und von dort aus in das Kloster Vrdnik im Gebirge Fruška Gora gebracht. Während des Zweiten Weltkrieges wurde er in die Belgrader Kathedrale verlegt und 1989 schließlich nach Ravanica zurückgebracht. BELGRAD Einkehr Der Bau dieser Stiftung begann 1375. Die Befestigungsmauern umsäumen heute noch mit sieben Türmen das Bauwerk. 1389, 1436 und 1438 wurde es von den Türken zerstört, bis es 1690 schließlich völlig verlassen wurde. Erst später zogen die Mönche wieder in das Kloster Ravanica ein, das noch heute von ihnen bewohnt wird. Die Architektur dieses Klosters entspricht einer Grundlehre der neuen Morava-Schule, der serbischen mittelalterlichen Baukunst. Es ist eine Kombination zwischen einer Kirche in Form eines Kreuzgrundrisses, wie die früheren Herrscher Serbiens sie bauen ließen, und der Bautradition des Heiligen Klosterbergs Athos (Griechenland) mit den dortigen Dreikonchenanlagen. Ein Novum war auch die Höhe der Kirche und vor allem ihrer schlanken mittleren Kuppel. Das Äußere der Kirche ist in der üblichen byzantinischen Tradition mit Stein- und Ziegelsteinschichten gestaltet, allerdings zusätzlich durch eine große Rosette am Westportal und durch Schachbrettmotive unter den Kuppeln verziert. Auch die Fensterrahmen sind mit Flachreliefs geschmückt. Die bekanntesten Fresken sind die Gottesmutter mit Christus in der Altarapsis und ein Zyklus der Wunder Christi. Die Wandmalerei im Narthex stammen aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Knapp 12 Kilometer von Ravanica entfernt befindet sich am Fluss Crnica das Kloster der heiligen Verklärung, das nach seinem Stifter, dem Geistlichen Sisoje, benannt wurde. Sein Konterfei ist teilweise auf der Freske erhalten, auf der er in seiner Hand ein Model der Kirche trägt. Diese Kirche gehört ihrem Aussehen nach ebenfalls der MoravaSchule an. Seinerzeit war sie mit Fresken geschmückt, die heute nur teilweise erhalten sind. Der Teil, der im besseren Zustand ist, hat eine starke Ähnlichkeit mit den Fresken in Ravanica, die zu den schönsten Kunstwerken der Morava-Schule zählen. 35. Tourismusorganisation der Stadt Jagodina Stevana Ivanovića 2, 35000 Jagodina Tel: +381 35 252 983, 282 199 E-Mail: [email protected] www.togjagodina.autentik.net Tourismusorganisation der Gemeinde Ćuprija 13. oktobar 7, 35230 Ćuprija Tel: +381 35 470 248, lokal 229 E-Mail: [email protected] www.tocuprija.com 36. PARAĆIN, DESPOTOVAC Auf den Spuren von Südlich von Belgrad, auf dem 160. Kilometer entlang der Autobahn nach Niš, liegt Paraćin. Durch die Stadt fließt der Crnica Fluss, der etwa drei Kilometer weiter in die Morava mündet. Die Gemeinde Paraćin umfasst einen Teil der reichen und fruchtbaren Pomoravlje Region, fällt vom Kučaj Gebirge (Kučajske planine) im Osten zum Morava Fluss im Westen ab und ist durchzogen von den Flussläufen der Crnica und Grza. Paraćin wird erstmals im 14. Jahrhundert schriftlich erwähnt. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts begann die Industrialisierung in diesem Ort. Es wurden Fabriken für die Herstellung von Wollgewebe, Zement und Glas gegründet. Am rechten Ufer des Grza Flusses, am Ausgang der Čestobrodica Schlucht, befindet sich das Kloster der Heiligen Paraskeva. Die Kirche wurde in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts erbaut. Die Kuppelformen über dem Naos und Narthex erinnern an die Kuppel der Kirche in Ljubostinja. Knapp 17 Kilometer von Paraćin in Richtung Zaječar liegt das Naherholungsgebiet Grza. Die Quelle dieses Flusses ebenso wie die zwei nahe liegenden Seen sind herrliche Erholungsorte. Auch das Dorf Krivi Vir, das von Paraćin rund 20 Kilometer in Richtung Zaječar entfernt ist, liegt inmitten einer malerischen Landschaft. UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT: – Besichtigung der Resava Höhle – Besuch des Klosters Manasija – Abstecher zum Felsspalt Ivkov ponor Despotovac ist eine kleine Bergbaustadt etwa 130 Kilometer südlich von Belgrad. Durch das Kloster Manasija, das Kurbad Despotovačka Banja, das Museum im Bergwerk Senj und die Quelle des Resava Flusses mit ihren Wasserfällen ist diese Gegend seit jeher bei Touristen beliebt. Das Kloster Manasija war eines der bedeutendsten sakralen und kulturellen Zentren des mittelalterlichen Serbien. Die Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit im Kloster Resava, bekannter unter dem Namen Manasija, wurde als Mausoleum des serbischen Herrschers, des Despoten Stefan Lazarević, Sohn des Fürsten Lazar, erbaut. Sein Äußeres erhielt das Kloster Manasija erst im 18. Jahrhundert. Die gesamte Klosteranlage wurde in zahlreichen Kriegen oft zerstört. Immerhin ist vom alten Narthex der Boden erhalten geblieben, ein Kunstwerk der Mosaiktechnik aus weißem, grün-blauem und rotem Marmor, das den prachtvollen Böden der Milutin Kirche in Hilandar ähnelt. An den Wänden ist auch Stefan selbst dargestellt, wie er im glänzenden Gewand Speer und Schwert von den Engeln entgegennimmt. Stefan begründete in Manasija auch eine Schule zur Vervielfältigung von Handschriften, die ResavaSchule. Die Fresken des Klosters Manasija zählen zu den schönsten Werken des serbischen Mittelalters. Das Beljanica Gebirge, dessen höchster Gipfel 1339 Meter emporragt, trennt die Region Resava von Homolje. Die Karstlandschaft bedingte die Entstehung von Dolinen (Karsttrichter), Karstschloten, Uvalas (Senken) und Höhlen. Die zentrale Hochebene ist kahl, doch die BELGRAD Stefan Nemanja 36. Hänge sind mit Buchen- und Eichenwäldern bewachsen, die manchmal fast urwaldähnlichen Charakter haben. Im Schatten der großen Bäume wachsen vor allem Steinpilze. Es gibt zahlreiche Hirtenhütten, aber keine dauerhaft bewohnten Siedlungen. Mitten im Beljanica Gebirges, knapp zehn Kilometer östlich von Manasija, befindet sich die Resava Höhle (Resavska pećina). Der Eingang wurde erst 1962 entdeckt, da sich der Eingang hinter dichtem Bewuchs verbarg. Die Höhle hat drei Etagen und ist insgesamt 2830 Meter lang. Für die Besucher sind die oberen zwei Niveaus geöffnet mit einem 800 Meter langen Touristikweg, während durch die unterste Etage ein unterirdischer Fluss fließt. In der Höhle herrscht immer die gleiche Temperatur – 14 Grad Celsius. Unter der Gebirgsspitze Sokolica entspringt aus dem Felsen das Flüsschen Veliko vrelo, das bereits nach kurzem Lauf einen malerischen Wasserfall – einen der größten in Serbien - bildet. Das hinab stürzenden Wasser hat im Lauf der Zeit eine große Aushöhlung im Karstboden geschaffen. Die größte Felsspalte in Serbien ist die 156 Meter lange Ivkov ponor. Diese Gegend ist auch unter Jägern gut bekannt. Das Jagdrevier Južni Kučaj erstreckt sich auf dem Territorium von Despotovac und Paraćin. Am häufigsten werden Hirsche, Rehen, Wildschweine und Hasen gejagt. Fuchs, Luchs, Fischotter, Wildtaube, Wanderfalke, Kaiser- und Steinadler sind hingegen geschützt. Den Jägern stehen vier gemütliche Jagdhütten direkt im Revier zur Verfügung. DAS RESERVAT VITANOVAČA Tourismusorganisation der Gemeinde Paraćin Kralja Petra I 13, 35250 Paraćin Tel: +381 35 565 814 E-Mail: [email protected] www.paracinturizam.com Die Resava entspringt in 1100 Meter Höhe im Kučaj Gebirge und mündet nach 65 km in die Morava. Am Oberlauf der Resava befindet sich das Reservat Vitanovača. Im etwa 38 Hektar großen Schutzgebiet wachsen riesige Buchen. Tourismusorganisation der Gemeinde Despotovac Cerska 3, 35213 Despotovac Tel: +381 35 613 672 E-Mail: [email protected] www.resava-tourism.rs 37. SMEDEREVO, SMEDEREVSKA PALANKA, VELIKA PLANA Weinlese volle Von Belgrad gelangt man über Grocka nach 46 Kilometern zu einer Stadt direkt an der Donau – Smederevo. Smederevo ging vor allem deswegen in die serbische Geschichte ein, weil seine Gründung mit dem Beginn der dreieinhalb Jahrhunderte währenden Besatzung Serbiens durch die Türken einher ging. Die Festung von Smederevo, ein monumentales Bauwerk des serbischen Mittelalters, prägt auch heute das Stadtbild. Die Länge der alten Schutzwälle betragen zur Donau hin 550 Meter, zur Jezava 400 und zum Land hin 502 Meter. Die 25 mächtigen Türme, sechs in der Kleinen Stadt (Mali grad) und neunzehn in der Großen (Veliki grad), waren entlang der Mauern verteilt. In der Großen Stadt gab es auch eine Kirche, deren Grundmauern erst Anfang der 1980er Jahre entdeckt wurden. Die Kirche des Heiligen Georgs in Smederevo, die im Zeitraum zwischen 1851 und 1855 erbaut wurde, ist die erste aus einer ganzen Reihe, die der Baumeister Andrej Damjanov aus Veles errichtete. Damjanov sollte die Kirche nach dem Vorbild von Manasija bauen, daher schuf er hier eine fünfkuppelige Kirche, eine Kombination aus einer Basilika und einer Kirche mit kreuzförmiger Grundlage. Über dem Narthex erhebt sich ein hoher monumentaler barock-klassizistischer Glockenturm. Für Smederevo hatte diese Kirche auch deshalb eine große Bedeutung, weil mit ihrer Errichtung die Urbanisierung des zentralen Stadtbereichs begann. Im Nordbereich des Stadtplatzes befindet sich das Gebäude des Kreisgerichts, das im Zeitraum von 1886 bis 1888 nach dem Projekt von Aleksandar Bugarski entstand. Das Bauwerk wurde im Stil des Akademismus des 19. Jahrhunderts mit plastischen Dekorationen ausgeführt, die stilistische Merkmale der Neurenaissance aufweisen. Aus dem 20. Jh stammen das Gymnasiumsgebäude und das Gebäude der Gerichtskammer, DIE FESTUNG Das Wahrzeichen von Smederevo ist seine mächtige Festung, die sich auf 11 Hektar erstreckt. Sie wurde während der Herrschaft von Đurađ Branković direkt an der Mündung des Jezava Flusses in die Donau errichtet. In nur zwei Jahren nach Baubeginn (1428) entstand die Residenz, ein befestigter Hof, auch als „Kleine Stadt“ (Mali grad) bekannt. Die dreieckige Form der Stadt nach dem Vorbild von Konstantinopel ist durch das Gelände bedingt. Die Arbeiten leitete der Bruder der Herrscherin Irina. Sofort darauf begannen auch die Arbeiten an der Großen Stadt (Veliki grad), die größtenteils 1439 fertig gestellt wurde. 1459 nahmen die Türken die Festung ein. Dieses Datum bedeutete auch das Ende des serbischen mittelalterlichen Staates und den Beginn einer mehrere Jahrhunderte langen türkischen Besatzung. BELGRAD er Lebensfreude letzteres ist ein Werk von Pera Popović. Auf dem Dachgesims des Bauwerks über dem Haupteingang befinden sich drei Statuen, Personifizierungen des Rechts, der Ordnung, Wissenschaft und Kultur. Empfehlenswert ist auch ein Besuch der Sommerresidenz der Obrenović und der Villa Zlatni breg (Goldhügel) auf dem Berg Plavinac mit seinen Weingärten. Smederevo ist heute Sitz der Region Podunavlje. Diese Stadt ist für ihre Weinanbaugebiete bekannt. Die Weinreben, die an den Hängen an der Donau angebaut werden, brachte der römische Imperator Probus im dritten Jahrhundert in diese Gegend. Jedes Jahr im September wird der “Smederevska jesen” (Smederevoer Herbst) organisiert, eine der Weinlese und dem Wein gewidmete festliche Veranstaltung. Zur Erinnerung an den namhaften Schriftsteller von Komödien und Satiren, Branislav Nušić, der ein Teil seines Lebens in Smederevo verbrachte, finden jeden April die Nušić Tage (Nušićevi dani) statt, ein Wettbewerb verschiedener Schauspieltruppen. Das einstige Bela Crkva, heute Smederevska Palanka, liegt von Belgrad 80 Kilometer und von Smederevo knapp 30 Kilometer entfernt. Es hatte in seiner Geschichte verschiedene Namen – u.a. Bink Palanka, Jeni Palanka, Velika Palanka, Hasan-pašina Palanka. Diese Gemeinde an der Mündung der Kubršnica in die Jasenica ist für den Industriebetrieb „Goša“, Hersteller von Wagons, Brücken und anderen Stahlkonstruktionen bekannt. Smederevska Palanka ist reich an Thermal- und Mineralwasserquellen. Die Ortsbewohner, aber auch ihre Gäste suchen im Sommer gerne den nahe gelegenen See Kudreč auf. Die Kirche der Heiligen Verklärung in Palanka wurde im Zeitraum 1865–1890 erbaut. Anfang des 20. Jahrhunderts bemalte der serbische Maler des Romantismus, UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT: – Die Weinlese in Smederevo – Wanderung durch das Ausflugsgebiet Jugovo – Besichtigung der Holzkirche Pokajnica 37. Tourismusorganisation der Stadt Smederevo Omladinska 1, 11300 Smederevo Tel: +381 26 222 952, 614 726 E-Mail: [email protected] www.toosd.com, www.tvrdjava.com Touristisches Informationszentrum Smederevo Kralja Petra I br. 8 Tel: +381 26 615 666 E-Mail: [email protected] Tourismusorganisation der Gemeinde Smederevska Palanka Prvog Srpskog ustanka 2/6, 11420 Smederevska Palanka Tel: +381 26 322 982 E-Mail: [email protected], turizamsmpalanka@open. telekom.rs Zentrum für Tourismus und Sport Velika Plana Nikole Pašića bb, 11320 Velika Plana Tel: +381 26 521 131, 514 538, Fax: +381 26 521 363 E-Mail: [email protected] www.velikaplana.org.rs Steva Todorović, mit den Malern seiner Schule diese Kirche und schuf den Ikonostas. Nur 15 Meter unterhalb der Kirche befindet sich auch eine alte Steinbrücke, die davon zeugt, dass hier seinerzeit die Straße nach Konstantinopel führte. Die älteste urbane Einheit ist Stara čaršija (das alte Handelsviertel), in der Karađorđeva Straße zwischen der Kirche und der Steinbrücke. Unweit des Stadtzentrums, in der Straße Kralja Petra befindet sich auch die Kirche der Heiligen Paraskeva. Einst galt Velika Plana als das größte Dorf in Serbien. Es liegt 10 Kilometer von Smederevska Palanka entfernt, direkt an der Autobahn Belgrad–Niš. In unmittelbarer Nähe von Velika Plana, sechs Kilometer südwestlich, im Dorf Koporin, steht das gleichnamige Kloster mit einer dem heiligen Stefan gewidmeten Kirche. Abgeschirmt von den Straßen, ist es mit dem Herrscher Stefan Lazarević auch durch sein Portrait und den Insignien des Herschers verbunden. Die Holzkirche mit dem symbolischen Namen – Pokajnica (Büßerin) befindet sich ebenfalls nahe Velika Plana. Mit diesem Ort ist ein tragisches historisches Ereignis verknüpft: Im Wald, in dem heute die Kirche steht, tötete Vujica Vuličević 1817 seinen besten Freund Karađorđe. Es heißt, dass er zum Zeichen der Buße noch im darauf folgenden Jahr eine Kirche an der Stelle erbauen ließ, an der er gerastet hatte, als er die Kleidung, Waffen und Auszeichnungen des getöteten Freundes fortgeschafft hatte. Holzkirchen sind in Serbien oft verbunden mit dem Ausdruck des Schuldgefühls des Dorfmilieus. Ihre Eichenholzkonstruktion kann auseinandergebaut und an anderer Stelle wieder aufgebaut werden. 38. POŽAREVAC, KOSTOLAC, MALO CRNIĆE, PETROVAC Die Spuren des Römisc UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT: – Besuch des Museums von Milena Pavlović-Barili – Kauf von Schmuckfundstücken in Viminacium – Besuch des Gestüts Ljubičevo Požarevac wurde zum ersten Mal einer Urkunde des Fürsten Lazar als Dorf Puporače erwähnt. Diese Stadt ist als Zentrum des Bezirks Braničevo von Veliko Gradište im Osten, Malo Crniće und Žabari im Süden, Smederevo im Westen und von am gegenüberliegenden Donauufer im Norden den Gemeinden Kovin und Bela Crkva umgeben. Požarevac ist mit dem Zug, über die Eisenbahnstrecke Belgrad–Bor–Zaječar erreichbar. In dieser Gegend gibt es auch den Sportflugplatz Ljubiša Veličković in Kostolac. Im Jahr 1888 wurde in Požarevac das Verwaltungs- und Gerichtsgebäude im Stil des Akademismus erbaut und galt es lange als das größte Verwaltungsgebäude in Serbien. Die Kathedrale (Saborna crkva) im Ortszentrum wurde 1819 als einschiffiges neoklassizistisches Bauwerk errichtet, der Ikonostas wurde 1870 von Nikola Marković bemalt. Unmittelbar neben ihr befindet sich auch das 1895 gegründete Volksmuseum. Es war eins der ersten Museen in Serbien. Heute besitzt es eine wertvolle archäologische, historische, ethnografische und künstlerische Sammlung. Zudem ist die archäologische Sammlung der nahe gelegenen antiken Stadt Viminacium hier ausgestellt. Im Rahmen des Museums gibt es die Galerie von Milena Pavlović-Barili, die im Geburtshaus dieser Malerin untergebracht ist. Dort wird ihr gesamter künstlerischer Nachlass aufbewahrt, der rund 600 Bilder, Zeichnungen, Aquarelle enthält. Im Theater von Požarevac (Požarevačko pozorište) wurde 1842 auf dem Balkan die Uraufführung von Romeo und Julia von Shakespeare gezeigt. Der Ethno-Park Tulba ist einer von zahlreichen und typischen Ethno-Parks in Serbien. Er besteht aus einem Hof mit Nebengebäuden, einem Ziehbrunnen, Holzhütten und Häusern aus den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts. Fürst Miloš Obrenović ließ hier für sich und seine Frau ein Ferienhaus bauen, in dem später (1853) das erste größe Pferdegestüt in Serbien angelegt wurde, das den Namen nach Miloš´s Frau Ljubica, Ljubičevo, erhielt. Die Gegend um Požarevac bieten hervorragende Voraussetzungen für den Tourismus. Dieses waldarme Gebiet hat einen regionalen Naturpark Plugovo, weitere Naturdenkmäler in Dragovac und Ljubičevo und Landschaften mit besonderen Natureigenschaften – Krivaja, Rastova kosa und Rastovača. Etwa 11 Kilometer nördlich von Požarevac, nahe der Mündung des Flusses Mlava in die Donau, liegt Kostolac. Auf den Feldern des Alten Kostolac (Stari Kostolac) befinden sich die Überreste der großen römischen Stadt Viminacium. Es handelt sich um eine Militärfestung, die die Hauptstadt der Provinz Moesien (Moesia) war. Ursprünglich als Militärlager der VII. Römischen Legion errichtet, hat sich Viminatium wegen seiner günstigen geografischen Lage schnell weiterentwickelt. Während der Herrschaft von Kaiser Hadrian erhielt es den Status einer Stadt und seit 239 auch den Status einer Kolonie und das Recht, Münzen zu prägen. Hier war auch der Sitz des Provinzvorstehers und der Hafen der römischen Donauflotte. Bei den bisherigen archäologischen Ausgrabungen wurden rund 14.000 Gräber in den Nekropolen dieser römischen Metropole entdeckt. Mehrere Grabanlagen enthalten mit Wand- und Deckenmalerei gesch- BELGRAD hen Reiches 38. mückte Gräber und Sarkophage. Einzelne Funde von Gold- und Silberschmuckstücken sind sehr außergewöhnliche Exemplare, Tourismusorganisation Požarevac die sich von allen Veljka Dugoševića 25, 12000 Požarevac bislang bekannten unter Tel: +381 12 221 941, 542 277 scheiden. Bei den neusten E-Mail: [email protected], topoarchäologischen Ausgrabungen [email protected] in Viminacium wurden zwei www.topozarevac.rs Aquädukte freigelegt, über die Wasser aus 9 Kilometer Touristisches Informationszentrum Entfernung in die Stadt Požarevac befördert wurde und über Drinska 1, 12000 Požarevac die 30.000 Einwohner Tel: +381 12 544 155, 221 941, 542 277 versorgt wurden. ViminaE-Mail: [email protected], topozarecium ist eine der wenigen [email protected] Provinzhauptstädte, vielleicht auch die einzige Tourismusorganisation der Gemeinde im ganzen Römischen Malo Crniće Reich, auf deren ÜberUlica Glavna 80, 12311 Malo Crniće resten später nicht Tel: +381 12 280 164 eine große Siedlung E-Mail: [email protected], oferrichtet worden [email protected] ist wie es bei Niš, www.toomc.org Belgrad oder Thessaloniki der Fall ist. Tourismusorganisation der Gemeinde Bei Viminacium Petrovac na Mlavi befinden sich Srpskih vladara 165, 12300 Petrovac auch Margum, Tel: +381 12 326 343 eine Fundstätte E-Mail: topetrovacnamlavi@gmail. aus prähistocom rischer Zeit, www.topetrovacnamlavi.rs das römisches Kastell Rukumija und Malinac aus der prähistorischer und Bronzezeit. Bei Kličevac wurde die sehr bekannte Figur der “Großen Mutter” (Kličevac-Idol) aus der Bronzezeit entdeckt. Nahe Kostolac liegt Iba, ein wichtiger Rastplatz für Zugvögeln bei ihrem Flug nach Süden (besonders die Flussinseln Žilova ada, Stojkova ada). 12 Kilometer von Požarevac entfernt befindet sich der Ort Malo Crniće. Es ist bekannt für seine wunderschönen und waldreichen Landschaften, durch die zahlreiche Wasserläufe führen, sowie für das Festival der Dorf-Laienschauspiel Serbiens, das im Mai und der ersten Junihälfte stattfindet. Im Tal des Flusses Mlava liegt Petrovac na Mlavi, in dessen Umgebung sich zwei mittelalterliche Denkmäler befinden, die auch heute noch für Serbien sehr bedeutend sind. 13 Kilometer von Petrovac entfernt befindet sich ein Kloster mit der Kirche Mariä Himmelfahrt, zwei Herbergen sowie Überreste einer Höhlenkapelle und Mauern einer alten Festung. Im Volksglauben ist das Kloster das Werk von Kaiser Milutin, der es 1257 erbauen ließ. Die mittelalterliche Stadt Ždrelo liegt 14 km von Petrovac na Mlavi entfernt. Es hat mehrere Grabplatten mit Inschriften aus dem 14. und 15. Jahrhundert. STIG Der Landstrich Stig hat seinen eigenen Heiligen Berg. Davon zeugt die Legende im Gedicht Gott bleibt niemandem schuldig. Um zwischen dem Bruder und seiner Schwester Zwietracht zu stiften, schreibt dessen Frau ihrer Schwägerin ein schreckliches Verbrechen zu und treibt ihren Ehemann zur brutalen Rache an seiner Schwester an. Doch dort, wo der Körper der unglücklichen jungen Frau zu Boden fiel, sprossen Gotteshäuser empor. Deshalb liegen mehrere mittelalterliche Klöster nur wenige Kilometer voneinander entfernt. Ihre Namen – Zaova (Schwägerin), Sestroljin (Schwester, Požarevac), Rukumija (Kučevo) und Bradača. Die Klöster Bradača beim Dorf Kule (Türme – der Name weißt auf eine mittelalterliche Festung) und Zaova werden laut Überlieferung mit dem erwähnten Lied und mit der adeligen Familie Radići in Verbindung gebracht. Das Kloster Bradača ist ein Wallfahrtsort und soll Sterilität heilen. Das Kloster der heiligen Paraskeva (Smoljinci) liegt an einem wunderschönen mit Pappeln umsäumten See. 39. KUČEVO, ŽAGUBICA Das mit Gold geschmü Kučevo ist eine sehr alte Siedlung im Nordosten Serbiens, sie ist von Požarevac 42 und von Belgrad 130 Kilometer entfernt. Die dort entdeckten Goldmünzen mit dem Abbild Kaiser Hadrians bezeugen die römische Besiedlung des Gebiets im 2. Jhd. Chr. Die Römer unterhielten in der Gegend Gold-, Silber- und Eisenerzminen und gründeten in der Nähe der Mündung des Kučajska Flusses in den Pek die Stadt Guduskum. An der Stelle des römischen Guduskum liegt heute das Städtchen Kučevo mit seinem reichen archäologischen Erbe. Die gastfreundlichen Einwohner pflegen das traditionelle Brauchtum und laden die Besucher ein, dies mit ihnen zu teilen. In der Umgebung der Gemeinde Kučevo kann der entdeckungsfreudige Gast in der vielfach noch unberührten Natur auf zahlreiche Höhlen stoßen. Für die Touristen ist die Höhle Ceremošnja wegen ihrer Größe und Schönheit am interessantesten. Sie ist insgesamt 775 Meter lang und befindet sich in nur 13 Kilometer Entfernung von der Ortschaft. Über 400 Meter der Höhle sind für die Besucher zugänglich. Eine besondere Attraktion bietet sich ihnen mit dem über 20 Meter hohen Kuppelsaal „Arena“, eines der schönsten Naturphänomene in Serbien. Am Ende der Höhle findet auch der Bach Strugarski potok, der Vater der Höhle, als kleiner Wasserfall den Ausgang aus dem unterirdischen Labyrinth. Kučevo veranstaltet jedes Jahr Ende Mai und Anfang Juni das Fest “Ho- Tourismusorganisation der Gemeinde Kučevo Svetog Save 114, 12240 Kučevo Tel: +381 12 850 666 E-Mail: [email protected], [email protected] www.tokucevo.org Tourismusorganisation der Gemeinde Žagubica Maršala Tita 25, 12320 Žagubica Tel: +381 12 7643 657 E-Mail: [email protected] www.tozagubica.rs moljski motivi” (Motive des Homolje Gebirges). Diese Veranstaltung zur Folklore Ostserbiens wird seit 1968 gepflegt und hat wesentlich dazu beigetragen, die alten Volkslieder und -tänze sowie die überkommenen Bräuche zu bewahren. Auch die die Rezepte der traditionellen Küche und die alten Handwerkskünste konnten so weiterleben. So hat z.B. die Goldwäsche am Pek Fluss ihren festen Platz während des Festes. Für die gesamte Region sind ansonsten Töpferwaren charakteristisch. Gold wird in dieser Region nicht nur im Fluss Pek gewaschen sondern auch in den drei Minen Blagojev Kamen, Santa Barbara und Grabova reka abgebaut. Überliefert ist, dass König Aleksandar Karađorđević mit einer technisch noch recht einfachen Vorform des „Bagger“, bei Neresnica rund drei Tonnen Gold aus dem Fluss Pek gewann. Das Werkzeug, das früher für die Goldwäsche am Pek und seinen Nebenflüssen eingesetzt wurde, hat sich durch die Geschichte hindurch nicht viel verändert. Am einfachsten war es, ein Schafsfell auf den Flussgrund zutauchen, so dass sich das Gold, das BELGRAD ckte Land 39. GOLDWÄSCHE Der Pek-Fluss in Kučevo ist in der Region wegen seines Goldgehaltes bekannt. Obwohl es Beweise gibt, die das Vorhandensein von Gold bestätigen, beschäftigt sich die lokale Bevölkerung mehr mit der Landwirtschaft als mit der Goldsuche. Im 19. Jahrhundert kommentierte der Reiseautor Sigmund August Heder diese Situation in einem seiner Reiseberichte. Er schrieb, dass die Bevölkerung die Goldwäsche im Fluss Pek nur als Ergänzung zu ihren traditionellen Berufen betreibt. Sie verkaufen ihre Funde in Čuvatima und Vidin. Es is paradox, dass die Goldwäsche in Kučevo nicht mehr betrieben wird, anderseits glaubt die lokale Bevölkerung das die Goldwäsche für den Goldwäscher Unglück bringt. Entsprechend einer Legende hat der Herrscher Trajan, getrieben von seiner Sucht im Fluss Pek Gold zu finden, die Đerdap Schlucht durchbrochen und damit den Pannonischen See ausgetrocknet. UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT: – Besuchen Sie eine der vielen natuerlichen Quellen des Mlava Flusses – Erforschen Sie die Ceremošnja Hoehle – Kaufen Sie Keramikgeschirr in Žagubica schwerer ist als Sand, dort verfing. Nachdem man das Fell aus dem Wasser herausgenommen hatte musste man es nur noch gut „durchschütteln“, um das Gold einsammeln zu können. In Richtung Majdanpek, etwa 15. Kilometer von Kučevo entfernt, befindet sich „Kraku lu Jordan“, eine interessante archäologische Grabungsstätte aus dem 3. Jahrhundert mit Zeugnissen damaliger Metallurgie. Žagubica ist etwa 120 Kilometer von Belgrad entfernt. Das schwach besiedelte Gebiet dieser Gemeinde umfasst den oberen Teil des Tals der Mlava und deren Nebenflüsse. Der Fluss bewirkte eine gebirgige Zweiteilung des Geländes. Während das Vorgebirge mit dem Becken Žagubička kotlina durchschnittlich nur 300 Meter hoch ist, erreicht der bogenförmige Beckenrand mit den Gebirgen Gornjačke planine und Homoljske planine im Westen, Norden und Nordosten Höhen zwischen 825 und 940 Metern. Rund 26 Kilometer von Žagubica entfernt, befindet sich, angelehnt an eine Felswand, das Kloster Gornjak. Das Kloster ließ Fürst Lazar mit Hilfe von Mönch Gregorius (Grigorije) zwischen 1378 und 1381 errichten, der hierher aus dem fernen Sinai gekommen war. Die kunstvollen Wandmalereien entstanden 1847. In einer kleinen Kapelle oberhalb der Kirche werden die Gebeine des Mitbegründers des Klosters, des heiligen Gregorius von Sinai, aufbewahrt. In einer kleinen Grotte sind zudem einige Fresken aus dem 14. Jahrhundert zu sehen. 40. VELIKO GRADIŠTE, GOLUBAC Dort, wo die Donau Veliko Gradište liegt an der Donau, 114 Kilometer flussabwärts von Belgrad. Dort mündet der Pek Fluss in die Donau. Im Hafen von Veliko Gradište legen jedes Jahr zahlreiche Schiffe auf ihrem Weg zwischen dem Schwarzen Meer und Mitteleuropa an. Wegen seiner Lage war Veliko Gradište schon im 19. Jahrhundert eine wichtige Exportstation. Aus dieser Zeit stammt die Kirche der heiligen Erzengel (1856) auf dem Hauptplatz, der unmittelbar an der Donau liegt. Direkt neben der Kirche steht auch das Gebäude des hiesigen Gymnasiums aus dem Jahre 1879. An der gegenüberliegenden Seite, in unmittelbarer Flussnähe, befindet sich das schöne Bauwerk des Stadthauses. Im Park unterhalb dieser Anlage wurden Denkmäler für die Gefallenen der beiden Weltkriege errichtet. Das ganze Areal dieses Stadtteils heißt stara Gradištanska čaršija (altes Handelsviertel von Gradište). Die Donau erreicht bei Gradište eine Breite von bis zu 2.000 Metern und trägt mit Recht die Bezeichnung „Donau-Meer“. Knapp drei Kilometer von der Stadt entfernt, befindet sich der Silbersee (Srebrno jezero), der bei den Bewohnern und Gästen von Veliko Gradište sehr beliebt ist. Einst ein Nebenarm der Donau ist der See jetzt 14 km lang, 100–300 m breit und 8–9 Meter tief. Zwischen der Donau und Srebrno jezero befindet sich Ostrvo, eine wunderschöne große Flussinsel. Das Erholungsgebiet „Beli bagrem“ („Weiße Akazie“) schließt sich an das Donauufer an und erstreckt sich im Süden bis zur Hauptverkehrsstraße nach Požarevac. Der gesamte Bereich ist mit Akazien bewaldet, sowie von zahlreichen Kanälen, landwirtschaftlichen Anbauflächen und Wiesen durchzogen. Der Ausflugsort Jaz liegt einen Kilometer flussaufwärts von der Mündung des Pek in die Donau. Er erfüllt alle Wünsche anspruchsvoller Badegäste. Durch den Bau des Wasserkraftwerks Đerdap und die damit verbundene Anhebung des Pegels der Donau ist an der Pek-Mündung eine kleine Bucht entstanden, die schnell zu einem Nist- und Brutplatz für viele Vogelarten geworden ist. Vor allem Zugvögel aus Mittel- und RAM Die mittelalterliche Festung Ram liegt flussabwärts vom Dorf Ram und etwa 15 Kilometer flussaufwärts von Veliko Gradište. Ram ließ der Herrscher Bajazit II. 1483 errichten, unmittelbar nach der Anlegung der Stadt Kulič. Heute ist die Festung als Kulturdenkmal in der Kategorie archäologischer Ausgrabungen geschützt. Die Festung besuchen jährlich rund 5000 Touristen, die das Bauwerk bewundern und den Ausblick genießen, der sich von der Festung über die Donau bis auf die Vojvodina bietet. Nordeuropa, aber auch aus Nordwestafrika kommen im Herbst hierher und erobern gleichzeitig die Flussinsel beim Dorf Ram in der Nähe von Gradište. Vor einigen Jahren identifizierte eine Gruppe internationaler Experten an diesem Standort rund 25 Vogelarten und schätzte diese auf 136.000 Exemplare. Zur Vogelbeobachtung stehen dem Interessenten Boote zur Verfügung. Ein Eldorado für Jäger ist das Jagdrevier im Sumpfgebiet Ramski rit, das sich auf ca. 18.000 Hektar erstreckt. Rehe, Wildschweine, Hasen, Fasane und Rebhühner bestimmen das Revier. Der Radweg Eurovelo 6 führt von Veliko Gradište entlang der Straße Golubac–Gradište–Zatonje–Ram. Beim Dorf Ram am Donauufer wartet ein Fährboot auf die Radfahrer, um sie an das andere Ufer, auf das Territorium der Vojvodina zu bringen. Das Kloster Nimnik, bekannter unter dem Namen Kloster Marijanski, liegt 2 Kilometer vom Dorf Kurjače entfernt und ist der Übertragung der Gebeine des heiligen Vater Nikolaus gewidmet. Das alte Kloster aus dem 14. Jh., war ein Landgut des Klosters Ravanica und sein Stifter soll der Herzog von Fürst Lazar, Bogoslav, gewesen sein. Später wurde es von den Türken bis auf die Grundfesten zerstört BELGRAD wie ein Meer ist und durch Fürst Miloš erneuert. Heute ist hier ein Frauenkloster. Golubac befindet sich zwar an der Donau, erinnert aber fast ein wenig an eine Küstenstadt. Kein Wunder, ist doch die Donau an dieser Stelle mehr als sechs Kilometer breit. Die Ortschaft liegt an der Hauptverkehrsstraße Belgrad– Kladovo und ist von der Hauptstadt 130 Kilometer entfernt. Sie ist nach ihrer Festung – Golubački grad (GolubacStadt) bekannt, die auf einer unzugänglichen Felswand über der Donau liegt. Die Burg wurde im 14. Jahrhundert errichtet, um die Flussschifffahrt und auch das Hinterland zu kontrollieren. Ihr Herrscher war Stefan Lazarević. Herzog Jeremija soll die Festung später für 12.000 Goldmünzen an die Türken verkauft haben. Sie hat neun Türme, von denen sich der größte auf der höchsten Erhebung befindet. Die Festung von Golubac steht unter Denkmalschutz und ist zum „Kulturgut von außerordentlicher Bedeutung“ erklärt worden. Bei Golubac beginnt der Nationalpark Đerdap sowie das Naturreservat „Golubački grad“ mit seiner charakteristisches Flora aus Fliedersträuchen, Orientalischen Hainbuchen, Eschen, Flaumeichen und Rotbuchen sowie einer artenreichen Fauna. Golubac ist für Touristen das ganze Jahr über außerordentlich interessant. Im Januar findet die Schakaljagd statt, im Februar das Jägertreffen mit dem Wolf, im Mai die Zander-Tage auf der Festung und Ende Juni eine Hundeausstellung und ein Ethno-Festival. Im Juli gibt es verschiedene Events im Rahmen der Veranstaltung UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT: – Spaziergang durch das alte Geschäftsviertel in Gradište – Segeln auf der Donau beim Dorf Zatonja nahe Gradište – eine Portion Zander in der Umgebung von Golubac 40. Donau-Messe – der Schatz Serbiens, dann folgen Wettkämpfe im Fischsuppenkochen „Golubački kotlić“, ein Ethno-Treffen, eine Kajak-Regatta und die Landesmeisterschaft für Segelboote. Zu Mariä Himmelfahrt findet in Golubac ein Folklore-Treffen statt und Ende September das Cross Country Pferderennen von Golubački grad bis zum Kloster Tuman. Für Wassersportfreunde gibt es auch die Meisterschaft im Beachvolleyball. Tourismusorganisation der Gemeinde Veliko Gradište Vojvode Putnika 2, 12220 Veliko Gradište Tel/Fax: +381 12 663 179 E-Mail: [email protected] www.tovg.org Tourismusorganisation der Gemeinde Golubac Gorana Tošića-Mačka 1, 12223 Golubac Tel: +381 12 638 614 E-Mail: [email protected] www.golubac.rs 41. DONJI MILANOVAC, MAJDANPEK, KLADOVO Die Schönheiten des Abschnitt im gesamten Donauverlauf. Steile Felswände erheben sich bis zu 300 Meter über die Donau und das Flussbett ist nur 150–170 m breit. In der Schlucht Veliki kazan (Großer Kessel) gibt es sehr tiefe Stellen (bis 71 m), deren Grund sogar unterhalb des Meeresspiegels liegt. Oberhalb dieses Taldurchbruchs befindet sich der wunderschöne Aussichtspunkt Ploče, der mit einem Wanderweg und einem Picknickplatz für Besucher ausgestattet wurde. Die archäologische Fundstätte Lepenski vir, etwas oberhalb von Donji Milanovac, stammt aus dem Zeitraum zwischen 6500 und 4500 Jahre v. Chr. und ist somit eines der ältesten Zeugnisse europäischer Siedlungsgeschichte. Beim Bau des Wasserkraftwerks Đerdap wurde die archäologische Fundstätte freigelegt und auf eine höher gelegene Stelle verlagert. Im neuen Besucherzentrum und auf dem überdachten Gebiet der Wohnanlage bekommt man einen faszinierenden Eindruck davon, wie die Menschen hier in prähistorischer Zeit lebten. UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT: – Besichtigung der Trajanstafel an der Donau – Kauf der fischähnlichen Figuren in Lepenski vir – Mittagessen im alten Dorf Manastirica Die Bergbaustadt Majdanpek am Fuße des nördlichen Ausläufers des Kučaj Gebirges ist besser bekannt durch den Tagebau als durch ihre kulturellen Sehenswürdigkeiten. Immehin ist die Bergbautradition hier rund 7.000 Jahre alt. Das etwa 192 km von Belgrad Städtchen fällt durch seine dichte Hochhausarchitektur auf – da es in einem schmalen und kurzen Talkessel, eingezwängt von steilen Bergen, angelegt wurde, konnte man es später nur in die Höhe ausgebauen. Die Donau macht während ihres Laufes durch diese Gemeinde eine große, scharfe Biegung, dabei formt sie das Becken von Donji Milanovac, in der dem sich gleichnamige Stadt befindet. Hier ist die Donau etwa 1.800 m breit, ihr Wasserpegel unterliegt wenig Schwankungen und es gibt kaum Strömung, so dass sehr gute Möglichkeiten für Bootsfahrten und Wassersport gegeben sind. Donji Milanovac ist nach dem Bau des Wasserkraftwerks Đerdap I entstanden, wobei seine im Stausee versunkene Vorgängersiedlung Stari Milanovac (Alt Milanovac) auf ein künstlich angelegtes Plateau verlegt wurden. Hier ist auch das Zentrum des Nationalparks des Eisernen Tores. Die Region des „Eisernen Tors“ zählt zum schönsten In der Nähe von Majdanpek gibt es 110 Höhlen und Grotten. Eine der schönsten ist sicherlich die Rajkova pećina (Rajko´s Höhle), zweieinhalb Kilometer von der Stadt entfernt, sie ist für Besucher täglich geöffnet. Im Flusstal des Poreč Flusses, an der Straße Donji Milanovac–Klokočevac–Rudna glava, befindet sich Miloševa kula. Sieben Kilometer von Rudna glava entfernt stößt man auf die Überreste einer Stadtmauer aus dem 14. Jahrhundert. Im selben Tal ist auch die Ausgrabungsstätte Okno, in der die Überreste eines prähistorischen Bergwerks gefunden worden, vermutlich aus einer Übergangsepoche von der älteren zur jüngeren Vinča-Kultur. Am Fuße des Miroč Gebirges sollte man auf alle Fälle das Dorf Miroč besuchen, das harmonisch im traditionellem Stil angelegt und erhalten ist. Hier sind auch die Höhle Gradašica und eine Großzahl von Dolinen (Karsttrichter), Uvalas (Senken), Karstschloten und Schlucklöchern. Sehenswert ist auch die Ruine der monumentalen römischen Festung Gerutalis. Die einzige asphaltierte Panoramastraße im Nationalpark Đerdap führt von Donji Milanovac über Oman nach Majdanpek – die Route führt damit durch einen der schönsten Teile dieses Parks. Neben der Asphaltstraße führt ein Netz von Wanderwegen (so genannte Gesundheitspfade) durch den Park und einige seiner Naturreservate. Auch bei Kladovo (243 km von Belgrad) ist die Donau noch weit und glatt wie ein kleines Meer. Die serbische Region des Eisernen Tor endet in dieser Gemeinde. Am Ende der Flussenge Mali kazan (Kleiner Kessel), fließt die Donau in das 16 km lange Orsova Becken, auf das die letzte Schlucht folgt - die nur 6,5 km lange Sip-Schlucht. Das kleine Zentrum von Kladovo ist historisch erhalten und schmiegt sich an das Donauufer an. Viele Gebäude stehen unter Denkmalschutz. Einen guten Überblick über die Geschichte der Region und den Fluss (z.B. auch Staudammbau) gibt das Archäologische Museum Đerdap. Kladovo hat auch über einen schönen 900 Meter langen Strand, der über die Promenade zu erreichen ist. Am linken Donauufer, unmittelbar vor Orsova - dem BELGRAD Eisernen Tores einstigen römischen Dierne - an der Mündung des Flusses Mrakonije in die Donau wurde ein monumentales Porträt des Dakerkönigs Decebalus in den Fels gemeißelt. Abgesehen vom historischen Bezug ist das Werk selbst nicht besonders alt - es wurde in Ende der 80.er/ Anfang der 90.er Jahre von einem rumänischen Unternehmer in Auftrag gegeben. Die westlichste Siedlung innerhalb der Gemeinde Klaovo ist Tekija. Es liegt oberhalb des überfluteten Stara Tekija (Alt Tekija) am Ausgang des Kessels und ist ein typisches Fischerdorf. Hier findet z.B. die Fischerveranstaltung Zlatna bućka (Goldenes Wallerholz) statt – dabei wird gezeigt wie der traditionelle Welsfang mit dem Wallerholz durchgeführt wird. Die Trajans-Tafel, die der römische Feldherr Trajan anbringen ließ, um den erfolgreichen Straßenbau an diesem Donauabschnitt im Jahr 100 n. Chr. zu dokumentieren, ist heute leider nur vom Wasser aus möglich. Das Kulturdenkmal wurde anlässlich des Staudammbaus etwas höher verlegt und befindet sich unterhalb der Hauptverkehrsstraße. Die Trajan-Brücke, vier Kilometer flussabwärts von Kladovo, beim Dorf Kostol, wurde in den Jahren 103 bis 105 von dem berühmten Baumeister Apolodor Pontes errichtet. Bis heute sind einige der alten Brückenpfeiler dieses monumentalen Baukunstwerkes der römischen Epoche erhalten geblieben. Die Ruine der römisch-byzantinischen Festung Diana von 2. Jh. n. Chr. liegt auf einer Erhebung direkt über dem Donauufer und zeugt von einer der größten Befestigungen dieser Zeit. In der Gemeinde von Kladovo ist in vier Dörfern noch teilweise die traditionelle Dorfarchitektur erhalten geblieben. Auch die Sitten und Gebräuche sowie die nationale Küche dieser Region kann man hier noch miterleben. FISCHÄHNLICHE FIGUREN In der prähistorischen Fundstätte Lepenski vir wurden unter anderem merkwürdige fischähnliche Steinfiguren entdeckt, die keinen direkten Alltagsbezug zeigen, aber offensichtlich mit dem Kultus der damaligen Bevölkerung in Zusammenhang stehen. Die kunstvoll gestalteten Figürchen, so wie viele andere Funde der Ausgrabungsstätte zeugen davon, dass die Bewohner in Lepenski vir sich bereits zu einer sesshaften und kulturell fortgeschrittenen Gemeinschaft entwickelt hatten. 41. Tourismusorganisation der Gemeinde Majdanpek Kralja Petra I bb, 19220 Donji Milanovac Tel: +381 30 590 184, 596 184, 596 185, Fax: +381 30 590 184 E-Mail: [email protected] www.toom.rs Touristisches Informationszentrum Donji Milanovac Kralja Petra I bb Tel: +381 30 591 400 E-Mail: [email protected], [email protected] Tourismusorganisation der Gemeinde Kladovo Dunavska 16a, 19320 Kladovo Tel: +381 19 801 690 E-Mail: [email protected] www.kladovo.rs Touristisches Informationszentrum Kladovo Tel: +381 19 801 773 42. BOR, NEGOTIN Oase der Ruhe und Re UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT: – Verkostung der Weinsorte Tamjanika in Bukovo – Wanderung durch die Tore von Vratna – Besichtigung der Lazareva Höhle Bor liegt im Zentrum Ostserbiens, 230 Kilometer von Belgrad entfernt. Als Siedlung wird es zum ersten Mal im 18. Jahrhundert erwähnt. Es ist von hohen Gebirgen umgeben (Stol 1165 m, Veliki krš 1148 m und Crni vrh 1043 m). Mehrere archäologische Fundstätten der Umgebung weisen auf menschliche Bewohner in der Bronzezeit hin, doch die erste wirkliche Siedlung stammt aus der Zeit der Römer. Nach der Befreiung von den Türken beauftragte Fürst Miloš Obrenović Baron Herder, die Bodenschätze Serbiens zu erforschen. Der Baron entdeckte in Brestovica nahe Bor heilkräftiges Mineralwasser und in Bor sogar Erzvorkommen. Fürst Miloš ließ in der Nähe der Heilquelle eine Herberge errichten, die Einrichtung eines Bergwerkes wurde jedoch erst im 20 Jh. durch Đorđe Vajfert, einem der reichsten Männer des damaligen Serbiens, in die Tat umgesetzt. In Bor hatte Vajfert das Glück auf eine der größten Kupferminen Europas zu stoßen. In der Gemeinde Bor befindet sich auch die Lazareva Höh- le. Sie wurde durch den Fluss Lazareva reka geschaffen, dessen Quelle sich direkt am Höhleneingang befindet. In der Bronzezeit muss es hier eine Art prähistorischer Werkstatt zur Herstellung von Metallgegenständen gegeben haben: 5.000 Jahre alte Meißel, Ahlen, Messer, Äxte und Schmuckgegenstände wurden unweit der Höhle entdeckt. In dem Flüsschen lebt eine sehr seltene endemische Art von Lebenwesen – der Gottenmolch oder Menschenfisch. Die Höhle ist seit 1953 für Touristen geöffnet. Eine weitere Höhle (Vernjikica) ist etwa 1 km entfernt. 1953 wurde 16 Kilometer von Bor entfernt, am Fuße des Gebirges Crni vrh, ein Staudamm gebaut. Dabei entstand aus drei kleinen Gebirgsflüssen der Stausee Borsko jezero. Ursprünglich sollte das Wasser aus dem See für den Bedarf der Bergwerke genutzt werden, doch stattdessen entwickelte sich der kristallklare und saubere See bald zum beliebten Bade- und Erholungsort. Heute gibt es hier einen Campingplatz, Restaurants und Cafés. Negotin liegt 138 Kilometer von Belgrad, es ist das Zentrum der Negotinska Krajina im Länderdreieck Serbien, Rumänien und Bulgarien. Das historische Zentrum BELGRAD inheit der Natur 42. Weinkeller Rajačke pimnice befinden sich beim Rajac. Sie wurden Mitte des 18. Jahrhunderts erbaut und bilden eine kleine steinerne Weinstadt bilden. MOKRANJAC Mehrere serbische historische Filme wurden hier gedreht. Bei Rogljevo, Smedovac und Štubik befinden sich weitere Weinkeller, auch das Dorf Tamnič ist für seine Weinkellerei bekannt. Im Spätherbst, wenn der junge Wein gekeltert wird, ist eine der schönsten Zeiten, diesen Ort zu besuchen. Zu den wichtigsten archäologischen Ausgrabungsorten der Krajina gehört die römische Stadt Ad Akvas. Ein Naturphänomen hingegen sind die riesigen steinernen Tore (Veliki Prerast, Mali Prerast und Suvi Prerast) in der Nähe des Klosters Vratna am klaren und zum Angeln geeigneten Gebirgsbach Jabuka. Flüsse und Wälder geben dieser Gegen ihren Reiz, vor allem Stevanske livade (Stevan´s Wiesen) zählt zu den bekanntesten Luftkurorten in Serbien. Der Hügel Badnjevo nahe Negotin ist ein beliebtes Naherholungsgebiet. Stevan Stojanović Mokranjac, ein Bürger von Negotin und für viele Serben einer der größten Komponisten ihres Landes, widmete seiner Geburtsstadt die Komposition Četvrta rukovet, den vierten seiner fünfzehn Liederkränze. Die Stadt hat sein Geburtshaus in Negotin in ein Museum verandelt und organisiert jedes Jahr das Festival der Chormusik Mokranjčevi dani. von Negotin umfasst das alte Handelsviertel, aber auch die Gebäude, Denkmäler, Brunnen und Parkanlage in unmittelbarer Nähe. Zu den denkmalgeschützten Gebäuden gehören das Geburtshaus von Stevan Mokranjac, die Herberge des Fürsten Tonče (das älteste erhaltene Gebäude in Negotin; jetzt das Hajduk-Veljko-Museum), die Pädagogische Akademie aus den 19. Jahrhundert sowie die Kathedrale der Heiligen Dreifaltigkeit aus dem 19. Jahrhundert. Bekannt ist auch die im 14. Jahrhundert errichtete Negotiner Festung, genannt Baba Finka. Heute gibt es der Region der Negotinska Krajina rund 1000 Hektar mit Weinbergen. Zu den autochthonen Sorten gehören Bagrina, Začinak, Prokupac, Vranac und Smederevka, aber die Rebensorte Tamjanika stammt von hier. Dieser Wein lagert z.B. in den Weinkellern der Landwirtschaftsschule Bukovo. Die Negotinske pimnice sind Weindörfer im traditionellen Stil des 18. und 19. Jahrhunderts der für die Dörfern um den Timok Fluss typisch ist. Sie gehören zusammen mit den Grabstätten von Rajac und Rogljevo zum denkmalgeschützen Erbe der Region. Die Höhenlage und die traditionelle Methode des Anbaus, des Rebschnitts und der Verarbeitung haben bei der Weinproduktion gute Ergebnisse gezeitigt. Auch die Weinkeller selbst sind aus reinem Stein gebaut, zum Teil bis zu einem Meter in die Tiefe eingegraben. Die Fässer haben eine Kapazität von bis zu 5.000 Liter. Die Tourismusorganisation der Gemeinde Bor Moše Pijade 19, 19210 Bor Tel: +381 30 459 020 E-Mail: [email protected], [email protected] www.tobor.rs Tourismusorganisation der Gemeinde Negotin Vojvode Mišića 25, 19300 Negotin Tel: +381 19 547 555 E-Mail: [email protected] www.toon.org.rs 43. ZAJEČAR, BOLJEVAC Ein Geschenk de fallen die schönen Gebäude des Gymnasiums und der Stadtverwaltung (1911) auf. Auf dem Hauptplatz, der nach Nikola Pašić benannt ist, befinden sich das Denkmal der Gefallenen aus den Kriegen zwischen 1912 und 1918 und ein Werk des Bildhauers Antun Augustinčić. In Zaječar finden Veranstaltungen statt wie das bekannte Rockfestival „Gitarijada“, eines der populärsten Musikereignisse in Serbien. Die Markenzeichen der hiesigen Industrie sind vor allem Bier und Kristall. Das Kloster Suvodol beim Dorf Selačka, im Gebirge Manastirska Glama, wird in Überlieferungen mit Fürst Lazar verbunden. Nach landläufiger Meinung erinnert dieses Kloster an die Anlage von Žiča. Zaječar, eine Stadt an der Mündung des Flusses Crna reka in den Timok, liegt 263 km von Belgrad (über die Fernstraßen E 75 und E 761) und 11 km von der Grenze zu Bulgarien entfernt. Obwohl es das Zentrum der Timok-Region und die größte Stadt in der Flussebene ist, ist Zaječar jung im Vergleich zu den anderen Ortschaften in der Umgebung. Es wurde 1833 dem Fürstentum Serbien angeschlossen und dank seiner fleißigen Einwohner und der fruchtbaren Landschaft, die von Obstgärten und Weinbergen geprägt ist, bald als die reichste Stadt in Serbien nach der Hauptstadt bekannt. Zaječar ist der Geburtsort von Nikola Pašić und Ljuba Didić, zwei bedeutenden Mitgliedern der ersten großen politischen Partei in Serbien. Hier ist auch Svetozar Marković, Revolutionär und Ideengeber der sozialistischen Bewegung auf dem Balkan, geboren. In der Stadt selbst gibt es mehrere sehenswerte Bauten. In der Straße Ljuba Nešić befindet sich die Herberge Radul-begov konak, ein typisches Haus der hiesigen wohlhabenden Familien vom Anfang des 19. Jahrhunderts. Im Erdgeschoss des Gebäudes werden Souvenirs angeboten, während im Obergeschoss die ständige Sammlung „Stari Zaječar“ (Das alte Zaječar) ausgestellt ist. Die alte türkische Wassermühle, die aus einer früheren Epoche stammt, dient heute als ein Restaurant mit traditioneller Küche. Eines der Highlights von Zaječar ist das Volksmuseum. Hier sind die Ausgrabungen von Gamzigrad, insbesondere der Kopf der Statue des Königs Galerius interessant. Beim Streifzug durch die Stadt Das Peter-und-Paul-Kloster bei Grlište war eines der Zentren des Aufstandes in Crna Reka. Drei Kilometer von Gamzigrad, Ort eines berühmten römischen Palastes, liegt das Kurbad Gamzigradska Banja mit Thermalquellen und Sportplätzen. In der Nähe befindet sich auch die Thermal- und Mineralquelle Nikoličevo. Ihr Wasser wird von vielen Nutzern ob seiner heilenden Qualitäten geschätzt, auch wenn die Quelle nicht den Status eines Heilbades hat. Im Gebiet Zaječars gibt es drei künstliche Seen. Grliško und Sovinac waren für die Bewässerung der hiesigen Felder angelegt worden und wurden später beliebte Naherholungsgebiete. Der See Rgotsko jezero bildete sich aus dem Grund- und Regenwasser der örtlichen QuarzsandGruben. Der See befindet sich beim gleichnamigen Dorf Rgotina, 11 km von Zajecar entfernt. Boljevac ist eine Gemeinde in der reizvollen Tallandschaft des Flusses Crni Timok, zwischen den Gebirgen Kučaj, UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT: – Besuch des Volksmuseums in Zaječar – Fotos von Romuliana – Pflanzenpflücken und Wandern im Rtanj-Gebirge BELGRAD er reichen Natur 43. Balkan bekannte Rtanj Tee gemacht wird. Es wächst nur in der mittleren Zone des Rtanj-Gebirges und wird im August gepflückt, wenn hier Pflanzensammler aus ganz Europa zusammenkommen. An einem Hang liegt die Kirche Lozica aus der Mitte des 14. Jahrhunderts. Erwähnenswert sind auch das Kloster Lapušnja (1501) sowie die Kirche des Heiligen Ilija in der Ortsmitte. Tourismusorganisation der Stadt Zaječar Svetozara Markovića 2, 19000 Zaječar Tel: +381 19 421 521 E-Mail: [email protected] www.toozajecar.co.rs Turistička organizacija opštine Boljevac Kralja Aleksandra 17/1, 19370 Boljevac Tel: +381 30 63 593 E-Mail: [email protected] GAMZIGRAD Unweit von Zaječar, im Ort Gamzigrad, befinden sich die Überreste des frühantiken Festungspalastes Felix Romuliana. Den Palast benannte der römische Gaius Valerius Maximianus, bekannt als Galerius (übersetzt „Rindhüter“), nach seiner Mutter. Sein Palast Romuliana zählt zu den grandiosen Werken der römischen Architektur. In der Nähe des Palastes befindet sich auf einer Anhöhe die Grabstätte, wo Kaiser Galerius vermutlich rituell eingeäschert wurde. Rtanj, Tumba, Slemen und Tupižnica. Für echte Liebhaber der unberührten Natur stellt das Rtanj-Gebirge eine wahre Oase der Gesundheit dar, die immer mehr Freunde gewinnt. Hierher kommen Bergsteiger, Freikletterer, Abenteurer, Jäger und Angler, aber auch Heilkräutersammler. Vom Rtanj aus sieht man die Gebirge Jastrebac, Malinik, Kučaj und Boljevac. Eine Besonderheit dieses Ortes ist das endemische Rtanj-Veilchen, aus dem der auf dem 44. SOKOBANJA Thermalquellen für UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT: – Wanderung zum Soko grad – das Wasser an einem der Brunnen in Jošanica – Ausflug zum Wasserfall Ripljanka Sokobanja, 235 km von Belgrad entfernt, ist über das 30 km entfernte Aleksinac an die Autobahn und Eisenbahnstrecke Belgrad - Niš (- Thessaloniki - Istanbul) angeschlossen. Es ist eine der Gemeinden in Serbien, die versuchen, ökologische Standards im Tourismus und der Landwirtschaft einzuhalten. Sie liegt am Ufer des Moravica Flusses, zwischen den Gebirgen Ozren und Rtanj, auf 400 m über dem Meeresspiegel. Heute ist Sokobanja dank seiner Thermal- Mineralquellen, aber auch des angenehmen Klimas eines der meistbesuchten Kurbäder. Die Thermen wurden hier schon in der Antike, im Mittelalter und während der türkischen Herrschaft genutzt. Doch Sokobanja erlebte dank Fürst Miloš Obrenović eine rasante Entwicklung. Wie űberall dort, wo er einer Ortschaft Bedeutung geben wollte, ließ Miloš auch hier zunächst sein Landhaus bauen, die Kirche und das türkische Dampfbad erneuern und in der Nähe des Städtchens einen Brunnen errichten. Noch heute sind im Zentrum des Kurortes Bauten aus jener Zeit zu sehen. Der wunderschöne türkische Hamam ist noch immer im Gebrauch und die Besucher können auch Milošev konak (Miloš´s Landhaus) besichtigen. Sehenswert sind auch die von alten Villen umgebene kleine Kirche aus dem Jahr 1884 sowie das örtliche Heimatmuseum, das in einem für diese Gegend typischen Gebäude untergebracht ist. Die Stadt erhielt ihren Namen nach der Festung Soko grad, die sich der Moravica flussaufwärts 2 km vom Zentrum des Kurortes auf einem hohen Felsen befindet. Sie wurde im späten Mittelalter auf römischen Überresten errichtet. Obwohl ganz Sokobanja wie ein großer Park aussieht, ist sein schönster Teil der Wald Čuka drva. An den Hängen des Ozren Gebirges gibt es zwei Sanatorien, in deren Nähe sich der Wasserfall Ripljanka befindet, der höchste in Serbien. Hier ist auch der Stausee Bovan, der das fischreichste Gewässer in Serbien sein soll. Dieser Kurort mit einer mehr als 150 Jahre währenden touristischen Tradition und seine Quellen gehören zu den besten im Land. Die Qualität des Mineralwasser fűhrt chronisch Kranke hierher (chronische Bronchitis, bronchiale Asthma, Psychoneurose, hoher Blutdruck, chronischer Rheumatismus, Erschöpfung...). Sokobanja ist aber auch ein beliebter Ort für Gesunde, die Erholung suchen und in unberührter Natur mit sauberer Gebirgsluft wandern möchten. Die Thermalquellen in Sokobanja gehören zu den mineralreichsten in Serbien. Es gibt insgesamt sechs solcher Quellen. Die Wassertemperatur liegt zwischen 28 und 45°. Die Verdampfung der Gase ist so stark, dass jeder Besucher ständig einer milden Inhalation ausgesetzt ist, was auf die Atmungsorgane und den ganzen Organismus wohltuend wirkt. Quellbrunnen gibt es in Sonda Park, Bunar Preobraženje, Banjica Bazen I, Banjica II, Pijaca... Hier weilten viele namhafte Vertreter der serbischen Kultur und Wissenschaft. Der Nobelpreisträger Ivo Andrić soll jedes Jahr hierher gekommen sein und gerade hier seinen BELGRAD die Gesundheit 44. DAS AKKORDEON bekanntesten Roman Die Brücke über die Drina begonnen haben. Stevan Sremac, der mit seinen Werken den serbischen Süden berühmt machte, verbrachte hier seine letzten Tage. Der bekannte Autor von Komödien und Satiren, Branislav Nušić, Stammgast im Kurort, kreierte vor etwa siebzig Jahren über einen Fotographen im Ort den Slogan „Sokobanja, Soko grad, dođeš star, odeš mlad“, wörtlich übersetzt „Sokobanja, Soko grad, man kommt alt und geht jung“. Später kamen hier auch die Schriftstellerin Isidora Sekulić und der Geograf Jovan Cvijić und schrieben darüber in ihren Werken. Über viele Orte in der Umgebung von Sokobanja gibt es verschiedene Legenden, wie etwa jene über die Gottesmutter und Christus, deren Bildnis sich an einer Felswand des Ozren-Gebirges abzeichnet, dann über das armenische Kirchlein der Heiligen Erzengel tief im Gebirge sowie über die Höhle von Hajduk-Veljko über dem Waldweg nach Soko grad. Die Kirche Mariä Himmelfahrt unweit von Sokobanja hat sehr ungewöhnliche Fresken, auf denen Jesus als Kind, dann als junger und zuletzt als reifer Mann dargestellt ist. Es lohnt sich, auch die Berge in der Umgebung von Sokobanja, den Ausflugsort Lepterija sowie Dörfer wie Jošanica zu besuchen, das eigene Thermalquellen besitzt. Dort befindet sich ein ungewöhnlicher Brunnen, aus dem Wasser aus sechs verschiedenen Thermalquellen entspringt. In Sokobanja findet schon seit fünf Jahrzehnten jeden Sommer das Internationale Akkordeonfestival statt. Die Meister am Akkordeon aus Serbien und dem Ausland weilen im Kurort und wetteifern in sieben Kategorien von den jűngsten Schűlern über Duos bis zu den ältesten Teilnehmern. Am dritten Wettbewerbstag werden auf der Sommerbühne „Vrelo“ (Quelle) in Sokobanja bei einem reichen Kultur- und Kunstprogramm die Sieger gekűrt. Organisation für Tourismus, Kultur und Sport Sokobanja Trg oslobođenja 2, 18230 Sokobanja Tel: +381 18 833 988 E-Mail: [email protected] www.otks.org.rs Touristisches Informationszentrum Sokobanja Tel: +381 18 833 978, 833 988 45. NIŠ, NIŠKA BANJA, ALEKSINAC Die Heimat Kai Niš liegt in einer fruchtbaren Ebene, an drei Seiten umgeben von hohen Gebirgszügen, am Fluss Nišava in der Nähe seiner Mündung in die Južna Morava (Südliche Morava). Diese zwei Flüsse stellen Teilabschnitte der zwei historischen Handels- und Reiserouten auf dem Balkan dar – die eine nach Sofia und Konstantinopel und die andere nach Thessaloniki. Sie kommen unweit von Niš zusammen, führen nach Belgrad und dann weiter in Richtung Mitteleuropa. Niš ist von der serbischen Metropole 238 km entfernt und über die Autobahn erreichbar. Um das Jahr der Geburt Christi eroberten die Römer diesen Ort. Damals wurde die Stadt zum ersten Mal unter dem Namen Naissus vermerkt. Diese Stadt ist der Geburtsort des römischen Kaisers Konstantin des Großen. Während seiner Herrschaft (312–337) erlebte Niš seine größte Blütezeit. Im Mittelalter befand sich diese Gegend in den Grenzen von Byzanz, Bulgarien, Ungarn. Später war es fast 400 Jahre unter türkischer Herrschaft. Im Zeitraum von 1719 bis 1723 errichteten die Türken am rechten Ufer der Nišava die bekannte Festung von Niš. Heute werden viele der Festungsräumlichkeiten für Ausstellungen, Veranstaltungen oder andere Zwecke genutzt. So ist im Gebäude des Arsenals aus dem Jahr 1857 der Kunstpavillon untergebracht, in der Mosche Bali Bega aus dem 14. Jahrhundert befindet sich der Salon 77 und im Komplex der Pascha-Herberge (Pašin konak) ist eines der UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT: – Getränk in der Gasse Kujundžijsko sokače – Besichtigung der Mosaike in Mediana – Ćevapčići in Aleksinac Stadtämter untergebracht. Das Gebäude des alten Gefängnisses ist für den Bedarf des Forschungszentrums der Stadt umgebaut worden. 1957 wurde auf dem Gelände der Festung eine Sommerbühne errichtet, wo traditionsgemäß die städtischen Events abgehalten werden: Festival der Schauspielleistungen, Chorfeierlichkeiten und das Sommer-Musikfestival Nisomnia. Direkt aus dem Stadtzentrum, von der Brücke am Platz der Freiheit führten fünf Straßen, entlang der Niš, das ab dem 14. Jahrhundert am linken Flussufer ausgebaut wurde. An der Stelle des heutigen Reiterdenkmals wurde im selben Jahrhundert die erste Moschee am Nišava-Ufer erbaut. Später wurde sie eingerissen. Auf dem großen Platz enstanden bald viele schöne Gebäude. Heute ist dies sicherlich der wichtigste Platz von Niš und eine beliebte Promenade. Dort steht auch eines der ersten mehrstöckigen Gebäude der Stadt – das Hotel „Ambasador“, das in den 60er Jahren erbaut wurde. In der Mitte des Platzes befindet sich das Denkmal der Befreier von Niš, ein Werk von Antun Augustinčić, und zum Fluss und Park hin steht ein wunderschönes Gebäude, in dem heute der Bürgermeister residiert. Vom Platz verläuft durch das Stadtzentrum in Richtung Süden die Obrenovićeva Straße, das einst überdachte Handelsviertel und später die wichtigste Handelsstraße. Heute ist es eine Fußgängerzone, in der sich zahlreiche Geschäfte, Cafés und Restaurants befinden. In der Kujundžijsko sokače Gasse, die an das orientalische Niš erinnert, sind heute viele Cafes untergebracht. Hier in der Nähe ist auch das Haus der Familie Stambolijski (kuća Stambolijskih), eines der schönsten Zeugnisse der türkische Wohnarchitektur. Heute ist es ein bekanntes Restaurant. Die Kathedrale in Niš (Saborna crkva) befindet sich am Südrand der Altstadt im einstigen christlichen Viertel Crkvena mala. Der Ćele kula (Schädelturm) befindet sich zwei Kilometer vom Stadtzentrum entfernt. Er entstand nach einer blu- BELGRAD ser Konstantins tigen Schlacht der serbischen Armee gegen die Türken bei Čegar: der türkische Befehlshaber Huschid-Pascha befahl damals, die Köpfe aller getöteten Serben auszuhöhlen, mit Stroh auszufüllen und dem Sultan in Konstantinopel zu schicken, die Schädel aber zur Abschreckung der widerspenstigen Serben in einem Turm einzumauern. Im Turm wurden 852 Schädel eingemauert, heute sind noch 58 übrig geblieben. Noch etwas weiter von der Stadt entfernt, in Richtung Kurort Niška Banja, befindet sich die archäologische Ausgrabungsstätte Mediana. Sie wurde als Sommerresidenz des Kaisers Konstantin des Großen um 330 n. Chr. erbaut. Man hat inzwischen die Fundamente des Kaiserpalastes, des Getreidespeichers, des Wasserturms, der Thermen und eines heidnischen Tempels freigelegt. Beeindruckend sind die kunstvollen Bodenmosaike, wie z.B. jene, die die Gorgone Medusa und eine Wassergottheit darstellen sowie einige Mosaike mit schönen geometrischen Verzierungen. Etwa 10 Kilometer von Niš am Fuße des Gebirges Koritnik, suchte das Volk seit Jahrhunderten im Kurbad Niška Banja Linderung und Heilung bei Rheuma, Ischias, Herz- und anderen Erkrankungen. Die radonhaltigen Thermal-Mineralquellen mit einer durchschnittlichen Wassertemperatur von 37 Grad Celsius waren schon in der römischen und byzantinischen Epoche bekannt. Zur Entwicklung des Kurbades zwischen den zwei Weltkriegen trug die Einführung einer Straßenbahnlinie nach/von Niš bei. Im Heilzentrum wird bei Rheumaerkrankungen auch Peloid verwendet, ein heilkräftiger Naturschlick. 25 km von Niš entfernt befindet sich auch der Kurort Banja Topilo. Naturfreunde sollten unbedingt Sićevačka klisura besichtigen, eine 17 Kilometer lange Schlucht, durch die die Nišava fließt. Dort gibt es über 30 kleine Kirchen und Klöster und wegen ihrer Artenvielfalt steht die Schlucht unter Naturschutz. Auch die Schlucht Jelašnička klisura, die sich etwa 15 Kilometer von hier befindet, ist geschützt. Bei Aleksinac mündet die Moravica in die Südliche Morava. Diese Stadt befindet sich knapp 30 Kilometer vor Niš an der Autobahn aus Richtung Belgrad. Dieses Städtchen war ansonsten die erste Ortschaft, die eine Telegrafenverbindung mit der Hauptstadt hatte. Bei jedem Schritt stößt man auf Spuren früherer Zivilisationen. Die Festungen Bolvan, Petrus, Lipovac, Gradac, Kulina, Korman, Aleksinac zeugen anschaulich von der 45. Tourismusorganisation Niš Vožda Karađorđa 7, 18000 Niš Tel: +381 18 521 321, 523 118, 524 877, 250 222 E-Mail: [email protected], [email protected] www.nistourism.org.rs Touristisches Informationszentrum Niška Banja Sinđelićeva 3B, 18205 Niška Banja Tel: +381 18 4548 588 Organisation für Tourismus und Sport der Gemeinde Aleksinac „OTIS“ Dušana Trivunca 54, 18220 Aleksinac Tel: +381 18 804 025 E-Mail: [email protected] Bedeutung dieser Gegend. Das historische Erbe beweist, dass diese Stadt während der Herrschaft von Fürst Miloš eine der wichtigeren Ortschaften war. Dort befanden sich: der Zoll, die Quarantäne, das Bezirkszentrum und sehr reichhaltige Bergwerke. Man muss auch Deligrad sehen, ein einzigartiges Befestigungssystem aus Erde und Holz, Schauplatz der größten Schlachten und Siege im Ersten serbischen Aufstand. Die Bewohner dieser Gegend sind dafür bekannt, dass sie die alten Bräuche pflegen, vor allem diejenigen, die an die Ernte geknüpft sind. So finden z.B. jeden September das Treffen der Paprikahersteller (Sabor paprikara) in Rutevac und im Oktober die Bäckertage (Pekarski dani) statt. Zur Tradition gehört auch die Zubereitung der vorzüglichen Ćevapčići in Aleksinac. VRONSKI Die Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit in Gornji Adrovac bei Aleksinac wurde an der Stelle erbaut, wo der russische Oberst Rajevski ums Leben kam, der Tolstoi als Vorlage für die Person Vronski im Roman Anna Karenina diente. Es heißt, Vronski solle dort eine Zeit lang auch begraben gewesen sein. 46. KNJAŽEVAC, SVRLJIG Zu Ehren des Weins lebendiges und modernes Stadtviertel voller Handwerks- und Einzelhandelsgeschäfte, das noch heute die authentische Architektur und den Geist der alten Zeit bewahrt hat. Die Steinbrücke in Knjaževac wurde 1913 erbaut und ist ein wichtiges Symbol der Stadt. Das häufigste Motiv von Touristen ist die Brücke mit der Altstadt und der schönen Kastanienallee im Hintergrund. Das Stadtzentrum liegt am Flussufer des Svrljiški Timok. Die Straße Ace Stanojevića am Fluss liegt mit bunten Häusern und Brücke sehr malerische. Die Straße steht parallel zur Nemanjina Straße, an der sich das Stadtmuseum befindet, das früher das Haus von Ace Stanojević war, einem Anführer der Timočka buna (Timok Rebellion). Das Museum bewahrt die komplett erhaltenen, alten Möbel des Rathauses aus dem Ende des 19. Jahrhunderts. Die Stadt Knjaževac wurde am Zusammenfluss der Flüsse Svrljiški und Trgoviški Timoka gegründet, die von hier aus den Beli Timok (Weißer Timok) bilden. Knjaževac liegt an der Hauptstraße zwischen Niš und Zaječar (40 km). Historischen Quellen belegen zuerst die römische Siedlung Timacum Maius (Großer Timok) und im 17. Jahrhundert erschien die Stadt erstmals unter dem Name Gurgusovac. Im damaligen Serbien war diese Siedlung wegen dem Turm Gurgusovačka kula bekannt, die der Prinz Aleksandar Karadjordjević als Gefängnis für politische Gefangene benutzte. Als Aleksandar Karadjordjević 1869 außer Landes floh, brannte der neue Herrscher Fürst Miloš den Turm als Symbol der alten Regierung bis auf die Grundmauern nieder. Die Einwohner der Stadt dankten es ihm, indem sie Gurgusovac zu Ehren des Fürsten Miloš (auch Knjaz Miloš genannt) in Knjaževac umbenannt. Heute ist der alte Teil der Stadt als Cigan Mala (RomaViertel) bekannt, es handelt sich dabei um aber um eine Auf der anderen Seite des Ufers befindet sich das Nationalmuseum im luxuriösen Haus der Familie Sibinović aus dem Jahr 1906. Vom Stadtzentrum aus sieht man die Villa Džervin, ein sehr schönes Haus, das früher im Besitz von Djoko Cvetković war, der das Haus nach der Vorlage einer tschechischen Villa bauen ließ. Auf dem Džervinovo Hügel liegen die ältesten Weinberge der Region und in den Weinbergen von Knjaževac wachsen die autochthonen Rebsorten Prokupac, Vranac und Plovdina. Die Eigentümer der Weinberge veranstalten jährlich Messen für geräucherten Schinken, Wein und Käse. Die Weinmesse findet immer im Mai in Knjaževac statt. Das Dorf Donja Kamenica ist 15 km südlich von Knjaževac. Mihailo, eine bulgarischer Grundstücksbesitzer, baute die örtliche Kirche zu Beginn des 14. Jahrhunderts. Die Westseite der Kirche ist mit zwei ungewöhnlich spitzen Türmen geschmückt, die den Blick auf die dahinter liegende Kuppel verbergen. Die Freskenmalereien dieser Kirche sind schön. Sie zeigen den Kirchenstifter mit seiner Familie und mehrere Heilige auf Pferden reitend. Etwas weiter liegt das Dorf und das Kloster Gornja Tourismusorganisation der Gemeinde Knjaževac Miloša Obilića 1, 19350 Knjaževac Tel: +381 19 735 230, 730 988 E-Mail: [email protected] www.toknjazevac.org.rs Touristisches Informationszentrum Knjaževac Knjaza Miloša 37, 19350 Knjaževac Tel: +381 19 735 230, 730 988 BELGRAD von Džervina 46. Kamenica. Despot Lazar, der Sohn von Đurđa Branković, baute diese einfache, schnörkellose und unbemalt gebliebene Kirche. Acht Kilometer von Knjaževac im Dorf Ravna ist Timacum Minus, eine aus römischer Zeit stammende archäologische Stätte. Hier gibt es ausgegraben Fundstücke, Grabsteine und alte Wohnhäuser und wer durch das kleine Ravna bummelt, wird auch noch ein kleines Weinmuseum und eine Sammlung von doppelt gestrickten Wollsocken entdecken. Für Ruhe und Entspannung sind die Kurorte, die Rgoška Banja, und Bazen Banjica gut geeignet. Gäste können sich im wohltuenden heißen Wasser der Thermen ausruhen oder sich in einer der Sportanlagen sportlich betätigen. Tupižnica befindet sich in der Nähe von Knjaževac. Es ist der höchste Punkt in der Nähe der Stadt. Einheimische kommen oft für Ausflüge her und es ist auch ein beliebter Ort für Jäger. Jedes Jahr im Mai veranstaltet das Dorf Balta Berilovac die Molitva pod Midžorom (Gebet am Berg Midžor). Die Veranstaltung besteht aus verschiedenen Ritualen und Bräuchen der Region. Wenn Sie das Dorf besuchen, werden Sie am Bach auch eine schöne Wassermühle entdecken. des großen Flusseinzugsgebiets des Svrljig Timok. Das Svrljig-Tal ist eines der größeren Flusstäler zwischen den Karpaten und den Bergen des Balkans. Das Gebiet ist ein beliebter Ort für die lokalen Fischer. Diese malerische Region bietet gute Möglichkeiten für die weitere Entwicklung der Bergregion und des ländlichen Tourismus. Die kleine Stadt Svrljig liegt an der Hauptstraße zwischen Knjaževac und Niš zwischen dem Gebirge Svrljig und der Stadt Tresibaba am Fluss Timok. Die Umgebung ist Teil UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT: – Weinprobe der köstlichen Weine im Dorf Ravna – Verkostungen der leckeren Wurst im Restaurant „Kamiondžije“ in Svrljig – Ein Ausflug zum Balto Berilovac EIN-METER-WURST Das Svrljiger Restaurant Kamiondžije (LKWFahrer) ist bekannt für seine Würste, die in Metern verkauft werden. In Svrljig bieten eine Reihe von Gasthäusern die örtlichen Spezialitäten sowie Lammbraten an. Die meisten werden dabei ihrem Beinamen gerecht - Stadtkneipe mit einer kartierten Tischdecke und einer Atmosphäre aus alten Zeiten. 47. PIROT, STARA PLANINA Die Geheimnisse alter Pirot befindet sich im Herzen des Balkans. Diese wunderschöne Gegend, die eine der größten Gemeinden Serbiens ist, liegt in der Mitte zwischen Niš und Sofia im Nišava Tal. Die antike Siedlung Turres (Lateinisch für Türme) wurde zum ersten Mal in der Tabula Peutingeriana zitiert, einer aus dem 4. Jahrhundert stammenden römische Karte. Heute umfasst dieser Bereich das moderne Pirot. Die Siedlung wurde zur Kontrolle und zum Schutz der Hauptstraße in diesem Teil des Römischen Reiches gegründet. Reisende hielten in Pirot, um sich auszuruhen und die Pferde zu wechseln. In den folgenden Jahrhunderten wurde Turres kaum mehr erwähnt, so dass nur sehr wenig über die Region in der Zeit vom 5. bis zum 15. Jahrhundert bekannt ist. Vom 15. Jahrhundert an wird Pirot wieder in schriftlichen Aufzeichnungen genannt. Die Stadt war ursprünglich als Pirgos bekannt, das aus dem Griechischen kommt. Verschiedene Armeen erobert die Region. Folgt man der Architektur der Klöster in dieser Region, gehörte Pirot zum Reich des Stefan Nemanja. Im Jahr 1877 gelang es der Stadt sich von der fünfhundert Jahre währenden türkischen Herrschaft zu befreien. Eine Festung ragt auf einem Hügel oberhalb der Stadt. Einige glauben, dass die Festung einst Herzog Momčilo gehörte, wie es in einem epischen Gedicht beschrieben wird. Die von Mauern umgebene Festung, die Momčilov grad (Momčilo’s Stadt) genannt wird, war vom 14. Jahrhundert bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs in Benutzung. Die Fluss Nišava teilt Pirot in zwei Teile. Im Pazar, auf der linken Uferseite des Flusses, lebte eine gemischte Gemeinschaft von Türken und Serben. Die rechte Uferseite, genannt Tijabar, hatte eine ausschließlich serbische Einwohnerschaft. Beiden Stadtteile haben jeweils eine orthodoxe Kirche aus der Zeit der türkischen Herrschaft. Der ältere, gebaut im Jahre 1834 ist in Pazar. Die Kirche in Tijabar stammt aus dem Jahr 1869. Interessant ist, dass beide Kirchen Ikonen haben, denen man heilende Wirkung nachsagt. In Tijabari befindet sich das Haus Hristić (1848), das eins der schönsten Balkan-Stadthäuser aus dem 19. Jahrhundert ist und in dem sich heute das Museum Ponišavlja (Umlang des Nišava Flusses) befindet. Das Museum hat eine große Sammlung von Trachten, Pirot-Teppichen und Keramiken. Nur ein paar Schritte weiter liegt das schönen Gebäude Bela Mačka (Weiße Katze), benannt nach der Kneipe, die einst an der gleichen Stelle stand. In der Straße Srpskih vladara liegen mehrere beeindruckende Bauten, die nach dem Ende der türkischen Besetzung erbaut wurden. Die Straße selbst war Teil der Hauptstraße in Richtung Konstantinopel (Istanbul). An der Ecke zur Dragoljub Milenković Straße liegt das 1907 errichtete Gymnasium und das Eckgebäude der Gerichts (1910). Pirots Tradition des Teppichwebens (Ćilim) reicht mehrere Jahrhunderte zurück. Die einheimischen Piroter spezialisierten sich auf das Teppichweben und ihre Arbeit wurde von den Türken sehr geschätzt. Ein weiterer entscheidender Faktor für die Entwicklung der Teppichindustrie war die lokale Schafszucht, die eine hohe Wollqualität lieferte. Im Gegensatz zu den persischen Teppichen ist der Piroter Teppich auf beiden Seiten seidig, bietet kontrastreichere Farben und Muster mit geographischen Formen an. Rot ist die vorherrschende Farbe in den meisten Teppichen aus Pirot. Die verschiedenen Muster haben bestimmte Namen, wie gugtće na direci (Turteltauben auf Pfeilern), zvezda (Stern), đulovi (rund Blumen), venci (Kränze), bombe (Bomben) und grozdovi (Traubenrebe). Das Weben der Teppiche ist ziemlich mühsam. Die UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT: – Beobachtung eines Piroter Webers bei der Arbeit – Kostprobe des köstlichen Käse und von Vurda (eine Art Frischkäse mit Paprika) vom Gebirge Stara Planina – Aussicht vom Babin kuk (Oma’s Hüfte) BELGRAD Teppiche 47. Weber arbeiten per Hand in sitzender CHRISTUS Position an den Teppichen, die in speziellen Webstühlen befestigt sind. Im Gebirge Stara Planina in der Höhle Die Staatsgrenze zwischen Serbien und Bulgarien stimmt überein mit des Bergs Kamik in der Nähe des Dorfes der natürlichen Scheide des Gebirges Rsovci steht die Kirche der Heiligen PeStara Planina, das auf einer Stecke von ter und Paul, die auch als Höhlenkirche hundert Kilometern Zaječar bis nach bekannt ist. Das Heiligtum verfügt über Pirot einen leichten Bogen macht bevor einzigartigen Fresken an der Nordwand, es weiter nach Bulgarien reicht. Dieses Gebirge ist auch bekannt als das Balkandie Christus als jungen, kahlköpfigen Gebirge, das der Balkan-Halbinsel ihren Mann zeigen. Namen gab. Die Gegend um das Gebirge ist reich an Sedimenten aus verschiedenen Epochen in der Geschichte. Das Tal der Bigar-Quelle folgt den Mäandern der Temštica. Die Gipfel Midžor und Babin Zub (Großmutters Zahn) befinden sich in der Nähe. Die Quelle der Jelovička ist die größte in der Region und hat ein augenförmiges, kleines Becken an der Quelle geformt. Mehr als 1190 Pflanzenarten gibt es im Gebirge Stara Planina. Es ist eines der wichtigsten regionalen Zentren für einheimische Pflanzenarten. Besondere Pflanzen sind die krilasti zvoničić (Flügel-Glöckchen) und das Pančićer gemeine Kreuzkraut, die es nur auf Stara Planina gibt. Bergsümpfe sind auf dem Jabučkom Plateau, dem Gipfel Babin Zub und im Gebiet der Arbinje zu finden. Es gibt 116 Arten von Schmetterlingen, 18 Arten von Amphibien und Reptilien, 203 Vogelarten und über 30 Arten von Säugetieren in der Stara Planina. Das Gebirge ist der natürliche Lebensraum der langbeinigen Bussarde, der Feldlerche und der Waldschnepfe. Das Jagdgebiet Stara Planina II, das sich auf über 40.408 ha erstreckt, befindet sich auf der südöstlichen Seite des Gebirges. Dort leben Hirsche, Rehe, Wildschweine, Bären, Wölfe, Felsen-Rebhühner und wilden Waldtauben. In der Umgebung der Stara Planina gibt es auch eine Reihe von kulturellen Sehenswürdigkeiten, wie das Kloster des Hl. Johannes dem Theologen aus dem 14. Jahrhundert und das Kloster des Hl. Georg aus dem 16. Jahrhundert. Der Stausee Zavojsko jezero und die Flüsse Visočica und Toplodolska sind voll mit Forellen und ideal zum Angeln. Der Käse aus Gegend um die Stara Planina und Pirot ist bekannt in der gesamten Region. Er wird aus Schafmilch und entsprechend der lokalen Tradition hergestellt. Vurda ist eine Art von Rahmkäse aus Sauermilch, die für einen Monat mit Paprika fermentiert wird. Auf der Suche nach einem Ort zum Entspannen ist Zvonačka banja (Kurort Zvonačka) ein sehr gutes Ziel, da es über ideale klimatische Bedingungen verfügt. Das Kliff „Asenovo Kale“ ist der einzige Ort in Serbien, an dem man noch Nester von Steinadlern finden kann. Tourismusorganisation der Gemeinde Pirot Srpskih vladara 77, 18300 Pirot Tel: +381 10 320 838, 320 839 E-Mail: [email protected] www.topirot.com 48. VLASOTINCE, BABUŠNICA, DIMITROVGRAD, Der bezaubernde August an den Ufern des Flusses Vlasina in der Nähe des Nešić Kai statt. Neben der Wahl einer „Weingöttin“ wird für die Dauer des Festes das unabhängige Fürstentum Vlasotnice ausgerufen und ein Fürst gewählt. Zur Weinprobe der örtlichen Weinberge wird auch ein Unterhaltungsprogramm geboten und eine Künstlerkolonie eröffnet, die nur Trauben- und Weinmotive malt. Zum Abschluss des Balls wird eine Parade veranstaltet, auf der der Fürst durch die Stadt geführt wird. In der Nähe von Vlasotnice liegen die Berge Suva Planina, Čemernik und Čobanac, die eine malerische Pracht mit vielfältigen Flora und Fauna beherbergen. Die erfrischende Bergluft ist ein wohltuender Genuss! Die Stadt Babušnica ist von den Gemeinden Pirot und Bela Palanka im Norden, der bulgarischen Grenze im Osten, den Gemeinden Vlasotince und Crna Trava im Süden und Gadžin Han im Westen umgeben. Babušnica liegt im Herzen des Flusstals der Lužnica in einer Höhe von 520 m. Diese angenehme Stadt auf den Kämmen des Gebirges Stara Planina ist bekannt für die Komarički Wasserfälle und Wassermühlen rund um die Quellen der Lužnica. Derzeit wird ein Damm in der Nähe der Skokovi-Wasserfälle gebaut, der einen künstlichen See am Fluss Raljinska schaffen wird, einem Nebenfluss der Murgovica. Nach Abschluss der Baumaßnahme wird der See 200 m lang sein und zweifellos viel Spaß und Erholung bieten. Die Gemeinde Vlasotince befindet sich im Südosten von Serbien an der Mündung des Flusses Vlasina in die Velika Morava in der Nähe des Gebirges Suva Planina. In historische Aufzeichnungen wird Vlasotince im 16. Jahrhundert erwähnt. Beim Aufenthalt in der Stadt ist ein Besuch des Nationalmuseums lohnenswert, da es über einzigartige Sammlung von Grafiken aus dem 16. bis 19. Jahrhundert verfügt. Neben dem Museum hat die Stadt zahlreiche kulturelle und historische Denkmäler, einschließlich des Gigin-Hauses, in dem heute die Stadtbibliothek untergebracht ist, die Popović Mühle und das Sokolski Zentrum. Der alte Markt und der DenkmalFriedhof sind außergewöhnlich gut erhalten geblieben und für jeden Besucher verbindlich. Am Ufer des Fluss Vlasina liegt das Denkmal zu Ehren der Soldaten des Ersten Weltkriegs und der Balkan-Kriege, das von dem kaiserlich russischen Architekten Nikolai Krstov konzipiert wurde. Vlasotnice ist spezialisiert auf den Weinbau. Die Stadt hat seit 1923 einen Verband der Weinerzeuger, dem heute auch die Vororte Dadince, Šišava, Donja Lomnica und Skrapež angehören. Seit mehr als 45 Jahren organisiert die Stadt einen WeinBall, der den Weinerzeugnissen dieser Region gewidmet ist. Diese festliche Veranstaltung findet jedes Jahr im Der Kurort Zvonačka Banja, der sich 28 km östlich von Babušnica auf einer Höhe von 680 m befindet, ist ein beliebtes Touristenziel. Besucher können hier nicht nur entspannen und sich vom Kurheilwasser helfen lassen, sondern können auch die schöne Bergwelt genießen. Tourismusorganisation Dimitrovgrad Balkanska 7, 18320 Dimitrovgrad Tel: +381 10 360 873 E-Mail: [email protected], [email protected] www.todimitrovgrad.org.rs CRNA TRAVA BELGRAD Laune der Natur Dimitrovgrad liegt nur fünf Kilometer von der bulgarischen Grenze entfernt. Die Stadt hatte im Laufe der Jahre viele verschiedene Namen. Zuletzt änderte es den Namen vor dem Zweiten Weltkrieg als es von Caribrod (Kaiserschiff) in Dimitrovgrad umbenannt wurde. Diese malerische Stadt hat vielen schönen Naturgüter, aber auch einige kulturelle und historische Denkmäler. Bei einem Spaziergang durch die Stadt kann man die Kirche der Geburt der Heiligen Mutter Gottes entdecken, die 1892 erbaut wurde und im Jahr 1997 auf Initiative der Bürger Dimitrovgrads rekonstruiert wurde. Vor den Toren der Stadt befindet sich die Kirche St. Dimitrije, auch bekannt als Manastirče (Klösterchen), die 1996 restauriert wurde. In ihrer Nähe steht eine Wintersportanlage, die ein beliebtes Ausflugsziel für die einheimische Bevölkerung von Dimitrovgrad ist. Das Kloster des Hl. Johannes des Theologe, bekannter als Poganovski Kloster, liegt 15 km von Dimitrovgrad im Jerma Tal. Das Kloster wurde am Ende des 14. Jahrhunderts errichtet, als die serbischen Herrschaftsgebiete langsam von der türkischen Invasion überrollt wurden. Das Kloster ist nach dem Stil der Morava-Schule mit gebrochem Sand- und Kalkstein erbaut worden, doch ist sein Stifter unbekannt. Experten für byzantinische Kunst und Kenner sind sich einig, dass die Ikonen des Klosters sehr eindrucksvoll sind und die Ikonen des Wunders von Latom und der Christus Pieta besonders außergewöhnlich sind. Das Kloster steht seit 1949 unter Denkmalschutz und wurde 1979 auf die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. SPITZENBORDE Den größten Wert in der Kirche der Allerheiligen Mutter Gottes in Dimitrovgrad stellt die Ikonostase dar. Künstler der Samokower Schule haben sie in Handarbeit aus Buchsbaumholz mit der „Spitzen“-Technik hergestellt. 48. Die kleine Stadt Crna Trava hat 2.500 Einwohner und ist 43 km von Vlasotince entfernt. Die Stadt wurde einst Vilin Lug (Feen-Hain) genannt, was wegen der herrlichen Naturschauplätze rund um die Stadt niemanden verwundert. Es verfügt über ein gepflegtes Stadtzentrum und mehrere schöne Brücken über den Fluss Vlasina. Crna Trava hatte schon immer den Vorteil einer schönen Umgebung. Es bewahrte sich auch als es Teil eines Klosterbesitzes die vollständige Autonomie und erhielt den Status der Stadt lange vor den größeren Nachbarstädten. Insgesamt machen der üppige, hundertjährige Wald, die zahlreichen Flüsse voller Forellen und die gastfreundlichen Menschen Crna Trava zu einem idealen Urlaubort für jeden Reisenden. UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT: – Besuch des Fürstentums Vlasotince – Bewundern der Ikonen im Klosters des Hl. Johannes des Theologen – Angeln auf den kleinen Flüssen in Crna Trava 49. LESKOVAC, LEBANE, BOJNIK Der Meister des Die Stadt Leskovac befindet sich am Fluss Veternica, unweit von ihrer Mündung in den Fluss Južna Morava. Sie grenzt an die Gemeinden Doljevac, Gadžin Han, Vlasotince, Vranje, und Kosovska Kamenica. Leskovac ist 45 km von Niš und 298 km von Belgrad entfernt. In der Mitte des 12. Jahrhunderts übergab der byzantinische Kaiser Manuel I. Komnenos diese Region an Stefan Nemanja. Die Türken nahmen die Stadt 1454 ein und machten sie zum Sitz des Sandschaks (Bezirk). Leskovac entwickelte sich im 18. Jahrhundert zu einer wichtigen Handelsstadt. Nachdem die Stadt 1877 von den Türken befreit wurde, machte sie eine plötzliche Umwandlung durch. Mit dem Beginn der Hanfproduktion entwickelte Leskovac eine starke Textilindustrie. Zwischen dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg wurden Produkte, die in der Stadt gefertigt wurden, in der ganzen Welt verkauft. Dies brachte Leskovac den Beinamen serbisches Manchester ein. Die meisten Straßen im Stadtzentrum wurde nach dem Zweiten Weltkrieg im modernen Stil wieder aufgebaut, doch es gibt noch ein paar Gebäude in der Hauptstraße, die an den Glanz und die Schönheit des goldenen Zeitalters von Leskovac erinnern. Im Bulevar Oslobodjenja liegt das alte Haus von Šop-Đokić mit seinem herrlichen, großen Hof. Dieser Bau ist ein gutes Beispiel für die städtische Architektur des 19. Jahrhunderts, heute beherbergt es die Tourismusorganisation von Leskovac. Ein kurzer Spaziergang führt vom Šop-Đokić-Haus zur Alten und Neuen Kirche der Stadt. UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT: – Ein Besuch von Caričin Grad, der Stadt der Kaiserin – Besuch der Crkva Odžaklija, der Alte Kirche in Leskovac – Essen des Leskovački voz (gegrillte Fleisch-Spezialitäten) in einem Restaurant in Leskovac Die Alte Kirche, Crkva odžaklija (Kamin-Kirche), stammt aus dem Anfang des 19. Jahrhunderts und hat eine sehr ungewöhnliche Geschichte. Da die Türken den Einheimischen den Bau einer Kirche verboten, gaben diese an, ein Haus für den Priester bauen zu wollen, und setzten, um glaubhafter zu wirken, einen nicht funktionierenden Schornstein auf das Gebäude. Der Innenraum der Kirche liegt sechs Stufen unterhalb des Straßenniveaus, so dass man in die Kirche heruntersteigen muss. Die Innenräume sind sehr dunkel, nur wenig Licht kommt durch die spärlichen, kleinen Fenster durch. Gegenüber der Alten Kirche steht die Neue Kirche, die vom architektonischen das genaue Gegenteil ist. Der Fünf-Kuppel-Bau mit seiner herrlichen Dekorationen ist inspiriert von mehreren Stilen des serbischen mittelalterlichen Erbes. Die Kirche wurde 1931 nach den Plänen von Vasilij Androsov, einem russischen Emigranten, fertig gestellt. Leskovac ist eingebettet in ein reiches kulturelles und historisches Erbe. In den Dörfern der Gegend gibt es Fundstücke aus dem Neolithikum und dem Mittelalter. Skobaljić grad auf Berg Kukavica knapp oberhalb der Schlucht Vučjanka ist ein gutes Beispiel dafür. Das Textilindustrie-Museum in Strojkovac zeugt von der Entschlossenheit und dem Erfolg der Einwohner in Leskovac in der Textilproduktion. Das Museum liegt an der Hauptstraße zwischen Leskovac und Vučje. Das 1902 erbaute Elektrokraftwerk, heute ein Museum, BELGRAD Skara-Grills EINE PLJESKAVICA (HAMBURGER) FÜR DAS GUINNESSBUCH DER REKORDE Jedes Jahr versuchen die Teilnehmer der Leskovacer Roštiljijada (Grill-Wettbewerb) die größte Pljeskavica oder Hamburger herzustellen. Der aktuelle Rekordinhaber Dejan Cvetković grillte 2008 eine Pljeskavica, die 45 Kilogramm wog und einen Durchmesser von 120cm hatte. befindet sich in einem sehr schönen Gebäude aus dem 19. Jahrhundert am Fluss Vučjanka und erzeugt immer noch Strom. Die monumentale Kathedrale der Heiligen Dreifaltigkeit (Saborna Crkva) wurde nach dem Modell von Gračanica im Kosovo erbaut. Der Feiertag der Heiligen Dreifaltigkeit ist auch die Slava (Patronatsfest) der Stadt Leskovac. In der Nähe von Rudar steht die Kapelle der Heiligen Petka (Paraskeva) unbekannten Datums, an der auch Teile einer frühchristlichen Basilika erhalten geblieben sind. Auf der Bergfestung Hisar, oberhalb von Leskovac, befinden sich zwei Denkmäler, das Grabmal des unbekannten Soldaten und ein Denkmal, das die Opfer des Zweiten Weltkriegs ehrt. Die Umgebung von Leskovac ist ein Traum für Naturliebhaber. Sehr schöne Landschaften gibt es auf den Bergen Kukavica und Radan zu entdecken. Ein beliebter Ausflugsort ist die Pašina Česma, die über den Bojnik zu erreichen ist. Der Wald Babička verfügt über eine reichhaltige Fauna und der See Brestovačko jezero (auch Radansko jezero genannt) ist voll mit Fisch. Ein weiteres Paradies für Angler ist der See Borje auf dem Veternica unterhalb des Bergs Kukavica, der einen Kilometer breit und neun Kilometer lang ist. Leskovac hat eine lange Tradition der Produktion von Paprika, das sogar ein Symbol der Stadt geworden ist. Am meisten wird Leskovac jedoch mit einer bestimmten Art von Grill, dem Skari, identifiziert. Die auf dem Grill zubereiteten, kulinarischen Fleischspezialitäten können während des ganzen Jahres probiert werden, doch ist es am interessantesten zur Zeit der Roštiljijada, dem Grill-Festival, das jeden September in Leskovac stattfindet. Die besten Grill- 49. Meister aus ganz Serbien, Bulgarien und Mazedonien sammeln sich zu diesem Fest. Die Leskovacer habe sich ihre spezielle Rezeptur zur Zubereitung der Pljeskavica (Hamburger) patentieren lassen. Der Leskovački voz (Leskovacer Zug) ist eine weitere Spezialität, die aus verschiedenen Arten gegrillten Fleischs hergestellt wird und mit kleinen Portionen Salat serviert wird. Der Leskovacer Sommer ist ein Fest für jede Altersgruppe, das bis Ende Juli dauert und tägliche Veranstaltungen bietet. Es gibt auch einen Karneval, der die traditionelle Volksmusik und Tanz pflegt. Lebane befindet sich im Tal der Jablanica, 27 km von Leskovac entfernt. Die Stadt wurde 1878 neben dem gleichnamigen Dorf gegründet und ist heute eine kleine und angenehme Stadt, die viele ideale Plätze zum Wandern und zum Erholen bietet. Sechs Kilometer entfernt befindet sich Caričin Grad, die Stadt der Kaiserin, das ein Teil der spätantiken Stadt Justiniana Prima ist. Diese wurde nach dem oströmischen Kaiser Justinian benannt, der (wie sein Onkel und Vorgänger auf dem Kaiserthron) in der Nähe des Dorfes Taurezium geboren wurde. Die archäologische Stätte umfasst mehrere Hektar und lässt den Schluss zu, dass Justinian große Baupläne für die Stadt hatte, die bis dahin in eine befestigte, obere Stadt (Akropolis) und eine untere Stadt untergliedert war. Die Akropolis liegt auf dem höchsten Punkt der Stadt, an dem auch die Ruine einer alten Kathedrale steht. Im Osten ist eine Basilika mit einer Krypta, die für die Bestattung wichtiger kirchlicher Würdenträger genutzt wurde. Bojnik liegt am Fluss Pusta, etwa 20 km nördlich von Leskovac. Es ist eine sehr alte Siedlung, in deren Nähe einst die antike Stadt Kosturan lag. Auf dem Hauptplatz von Bojink steht ein Denkmal für fünfhundert Opfer, meist Kinder, Frauen und ältere Menschen, die hier an einem Februartag 1942 durch die Besatzer in einem Massaker getötet wurde. Der Stausee Brestovac befindet sich etwas außerhalb der Stadt. Tourismusorganisation Leskovac Masarikov trg bb, 16000 Leskovac Tel: +381 16 233 360, Fax: +381 16 233 361 E-Mail: [email protected] www.tol.org.rs Tourismusorganisation der Gemeinde Lebane Cara Dušana 55, 16230 Lebane Tel: +381 16 847 160 E-Mail: [email protected] www.lebane.org.rs Rathaus der Gemeinde Bojnik Trg slobode 1, 16250 Bojnik Tel: +381 16 821 139, lokal 117 E-Mail: [email protected], [email protected] 50. PROKUPLJE, KURŠUMLIJA Mystische Der Ort Prokuplje liegt 31 km südwestlich von Niš am Fluss Toplica und ist eine kleine Stadt mit einem modernen Flair, obwohl archäologische Ausgrabungen ergeben haben, dass sich unter ihr Reste alter Kulturen aus dem siebten Jahrtausend vor Christus befinden. Die Kirche des Hl. Prokopije, am unteren Fuße des Berges Hisar, ist von wichtiger Bedeutung für die Stadt, deren Kern aus dem 9. Jahrhundert stammt und damals eine dreischiffige Basilika war. Bei späteren Umbauarbeiten wurde sie zu einer fünfschiffigen Basilika erweitert. Die Kirche ist die Ruhestätte des Heiligen Prokopije, dessen Namen die Stadt heute trägt. In Prokuplje gibt es zudem die Überreste eines antiken Tempels und einer frühchristlichen Kirche. Die lateinische Kirche, bekannt als die Jug-Bogdan-Kirche, steht in der Nähe von Kirche des Hl. Prokopije. Sie wurde im 14. Jahrhunderts auf den Fundamenten eines römischen Heiligtums errichtet, das höchstwahrscheinlich Herkules geweiht war. Diese Kirche wurde von den Einwohnern einer Händlerkolonie aus Dubrovnik genutzt, weshalb sie den Zusatz „lateinisch“ bekam. In der neueren Geschichte zur Zeit des Ersten Weltkriegs kam es in Prokuplje zu einem dramatischen Ereignis. Die Stadt stand unter bulgarischer Besatzung und als es 1916 zur Revolte kam, wurden 20.000 Menschen bei der Niederschlagung des Aufstandes getötet. Die Ausgrabungen am Stadtrand deuten auf mehrer Kulturen und Zivilisationen, die mehrer Jahrhunderten zurückreichen. Die Reste der früheren Zivilisationen sind im Nationalmuseum von Prokuplje ausgestellt, das sich im Stadtzentrum befindet. Oberhalb von Prokuplje auf dem Berg Hisar liegt die Festung Hisar, die aus einer unteren und einer oberen Stadt besteht und aus einer Zeit stammt, als Prokuplje noch als Hammemum bekannt war. Die Festung hat an drei Seiten einen Flusslauf als natürliche Barriere und schützte die Hauptstraße zwischen dem Morava-Tal und dem Kosmet (Kosovo und Metohija). Die Türken eroberten die Festung 1454 als sie zur gleichen Zeit die Stadt Kruševac einnahmen. Der Jug-Bogdan-Turm ist der einzig erhalten gebliebene Bau der Festung, von dem historischen Aufzeichnungen belegen, dass er die Wasserversorgung aus dem Fluss Toplice sicherte. Nach der Legende stammen der sagenumwobenen serbische Held der Schlacht auf dem Amselfeld, Jug-Bogdan, seine Frau und ihre neun Kinder, bekannt als Braća Jugovića, aus Prokuplje. Viele Orte in der Stadt sind nach ihnen benannt worden. Kuršumlija liegt 32 km südöstlich von Prokuplje und liegt auf den Überresten der alten römischen Siedlung Ad Fines (Am Ende). Stefan Nemanja, der Urvater der königlichen Familie Nemanjić, verbrachte hier im 12. Jahrhundert einige Zeit. Mehrere Mitglieder dieser königlichen Familie wurden heiliggesprochen. Nemanja baute die Klöster der Heiligen Mutter Gottes und des Heiligen Nikolaus, deren einstige Bleidächer in der Sonne glitzerten. Diese Erscheinung gab der Stadt ihren ersten Namen Bela crkva (Weiße Kirche), später wurde sie auch Toplice genannt, wahrscheinlich wegen der Mineralquellen in dieser Region. Die Türken gaben ihr schließlich wegen der bleiernen Kirchendächer den heutigen Namen Kuršumlija (Kuršum – Blei). UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT: – Ein Spaziergang zum Berg Hisar und zur Kirche des Hl. Prokopije – Eine entspannende körperliche Behandlung in der Prolom Banja – Ein Besuch der Đavolja Varoš Felsformationen (Teufelsstadt) BELGRAD Naturgebilde 50. Die Region ist auch bekannt für zahlreiche Legenden um den Fluss Radun. Eine davon besagt, dass hier die Flüsse aufwärts fließen! Beim Dorf Viče in der Nähe von Kuršumlija entdeckten Archäologen die Überreste eines alten Kursanatoriums, das aus dem dritten Jahrtausend vor Christus stammte. Es gilt als das älteste Heilbad weltweit. Das gesamte Gebiet ist reich an schönen Kurbädern, einschließlich der Prolom Banja (Kurort Prolom), das 23 Kilometer von Kuršumlija entfernt ist. Das Kurbad bietet eine Reihe von therapeutischen Mineralwässern und ein Wellness-Zentrum. Das Mineralwasser aus Prolom ist besonders effektiv bei Nierenleiden und bei Harnwegsinfektionen. Lukovsk Banja (Kurbad Lukovska) ist ein beliebtes Ziel für Menschen mit Rheuma- und Wirbelsäulenbeschwerden. Der Bereich mit Thermo-Mineralwasser erreicht eine Temperatur von 59 bis 69 Grad Celsius und fließt mit einer Geschwindigkeit von fast 100 Litern pro Sekunde. Eine außergewöhnliche Naturerscheinung gibt es in einer Stadt ohne Einwohner zu sehen, Đavolja Varoš – die Teufelsstadt, die am Fuß des Bergs Radan unweit von Kuršumlija liegt. Diese einzigartige Felsformation, die derzeit ein Kandidat für die neuen sieben Naturweltwunder ist, besteht aus 202 verschiedene Felspyramiden (bzw. Türmen). Diese mit Steinkappen bedeckten Türme sind durch Erosion entstanden, etwa 20 m hoch und meist in Reihen gruppiert. Die genaue Zahl der Türme auf dem Gelände ändert sich ständig, da immer wieder neue geschaffen werden während alte weg fallen. Jeder Pyramideturm ist einzigartig und wechselt ständig seine Form. Es gibt eine Reihe von Theorien darüber, wie diese Felsformationen entstanden sind, von denen zwei besonders herausstechen. Eine Legende behauptet, dass die Türme eigentlich versteinerte Kinder sind, die vom Teufel in einer Wette überlistet wurden. Die andere Legende besagt, dass der Teufel eine Trauung zwischen einem Bruder und seiner Schwester angestiftet hatte und um dieser Sünde zu verZentrum für Tourismus und Sport Prokuplje Zmaj Jovina bb, 18400 Prokuplje Tel: +381 27 329 919 www.tscpk.com Touristisches Informationszentrum Prokuplje Ratka Pavlovića 84, 18400 Prokuplje Tel: +381 27 329 901 E-Mail: [email protected] Tourismusorganisation der Gemeinde Kuršumlija Palih boraca 15, 18430 Kuršumlija Tel: +381 27 380 963, 385 881 E-Mail: [email protected], [email protected] hindern, hat eine Kraft alle Gäste der Hochzeit zu Stein verwandelt. Wenn der Wind zwischen den Pyramidentürme weht, ist ein Heulton zu hören, die eine eindringliche Atmosphäre schafft. Đavolja Varoš ist umgeben von zwei verschiedenen Quellen. Die erste, Đavolja voda (Teufelswasser), ist sehr sauer und besitzt einen großen Mineraliengehalt. Die zweite natürliche Quelle ist Crveno Vrelo (Rote Quelle). GEYSIR Die Sijarinska Banja (Kurort Sijarinska) liegt am Ufer des Flusses Jablanica in Südserbien. Das Bad verfügt über 18 Mineralquellen mit einer Temperatur zwischen 32 bis 72 Grad Celsius. Wenn Sie diesen Kurort besuchen, können Sie zwei besondere Geysire bestaunen, einen, der alle zehn Minuten eine Eruption hat, und einen, der heißes Wasser acht Metern in die Luft schießt. 51. SURDULICA, VLADIČIN HAN Traumhafte Wälder und FLEISCHFRESSENDE PFLANZEN Der See Vlasinsko jezero ist bekannt für seine Artenvielfalt von Flora und Fauna. Die feuchte Luft, die extrem kalten Temperaturen (die jährliche Durchschnittstemperatur beträgt 6 Grad Celsius) und der vulkanische Boden bieten die idealen Bedingungen für fleischfressende Pflanzen und andere selten Fauna. Besuchen Sie die schwimmenden Inseln und entdecken Sie selbst diese einzigartige Pflanzenwelt. UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT: – Einen Besuch der schwimmenden Inseln am See Vlasinsko jezero – Wasser von der Quelle in der Kirche der Heiligen Petka trinken – Die Klänge von Blasmusik beim Fest Vlasinsko Leto (Vasin sko Sommer) genießen Surdulica wurde in der Römerzeit gegründet, bekam ihren Namen aber von den Walachen. Im Mittelalter gehörte die Stadt zum Reich der serbischen Herrscherfamilie „Nemanjići“. Während des osmanischen Reiches war Surdulica eine kleine vom Bergbau geprägte Gemeinde und erhielt erst im Jahr 1878 den Status einer Stadt. Heute ist Surdulica eine moderne Stadt und vereint ein schönes Stadtzentrum mit zeitgemäßer Infrastruktur. Zu den Hauptmerkmalen der Stadt zählt ein moderner Schwimmbad-Komplex, der die Stadt zusammen mit ihrer besonderen Lage zu einem beliebten Luftkurort gemacht hat. Surdulica ist bekannt für das klare Trinkwasser und ist zudem mit vielen Wasserfällen, Flüssen und Seen umgeben. So kann man im Umland den Fluss Vrla und seine sieben imposanten Wasserfällen entdecken. Der Fluss speist in seinem Verlauf zwei große Fischteiche, die beide reich an Forellen sind. In einem dieser Teiche werden Forellen explizit gezüchtet, um sie im See Vlasinsko jezero und anderen nahe gelegenen Flüssen auszusiedeln und so die Forellen-Population der Region zu vergrößern. Vlasinsko jezero liegt ca. 12 km östlich von Surdulica auf etwa 1200 m Höhe. Der See wurde 1949 bei dem Bau des Vlasina-Staudamms künstlich angelegt. Das Gebiet rund um Vlasinsko jezero mit seinen malerischen Berggipfeln, kargen Felsen und klaren Quellen und Bächen ist gut zum erkunden und angeln geeignet. Vladičin Han wurde auf dem Felsen Grdelica errichtet und ist einer der jüngsten Siedlungen in der Gegend um Surdulica. Die Stadt wurde nach einem freistehenden Han (Haus) benannt, das an der kaiserlichen Straße lag und Handelsreisenden Unterkunft bot. Dieser Han wurde im 19. Jahrhundert von Stephan dem Griechen errichtet, der es an den Bischof Pajsije von Skoplje verkaufte. Seit dieser Zeit ist das Haus als Vladičin Han (Haus des Bischofs) bekannt. Wenig später wurde um den Vladičin Han die gleichnamige Siedlung errichtet. Die pittoreske Stadt ist von Bergen umgeben und liegt am Zusammenfluss der Vrla und der Južna Morava (Südliche Morawa). Um 1930 hatten sich etwa 20 Händler in BELGRAD sprudelnde Brunnen Tourismusorganisation der Gemeinde Surdulica 5. septembra 27, 17530 Surdulica Tel: +381 17 813 712 E-Mail: [email protected] www.tosurdulica.org Zentrum für kulturelle Aktivitäten, Tourismus und Bibliothekswesen Vladičin Han Nikole Tesle 2, 17510 Vladičin Han Tel: +381 17 473 824 E-Mail: [email protected] www.vladicinhan.org.rs der Stadt niedergelassen und handelten neben Äpfeln und Birnen auch mit Rindern. In Vladičin Han lebten auch Handwerker und einige Müller, die ihre Mühlen am Flusslauf errichtet hatten. Heute ist der Hauptwirtschaftszweig der Stadt durch die Verarbeitung von Früchten geprägt. Das Dorf Mrtvica liegt 14 km nördlich vom Vladičin Han an den Ausläufern des Felsen Grdelica. Beim Besuch der Ortschaft lohnt es sich das gleichnamige Kloster 51. aus dem 5. Jahrhundert n. Chr. zu sehen. Das Kloster liegt hoch auf einem natürlich gebildeten Plateau und seine ungewöhnliche Architektur ist das Zeugnis zahlreicher Umbauten, das es im Laufe der Jahrhunderte erfuhr. Die byzantinischen Fresken sind besonders sehenswert. Das Kloster des Heiligen Ilija im Dorf Kacapun ist etwa 13 km von Vladičin Han entfernt. Es wurde im 13. Jahrhundert erbaut und mit Fresken im byzantinischen Stil verziert. An der alten Straße nach Vranje ca. 8 km vor Vladičin Han ist die Kirche der Heiligen Petka. Sie wird auch die Lateinische Kirche genannt, da sie vor der Ankunft der slawischen Völker errichtet worden sein soll. Die Apsis der Kirche ist nach Vorbild des Petersdoms in Rom gen Westen ausgerichtet. Sie besitzt zwei Öffnungen in den Felsen hinein, von denen die eine zum Anzünden der Kerzen ist, während die andere ein Quelle ist, dessen Quellwasser das Sehvermögen stärken und Kopfschmerz heilen soll. 52. VRANJE, BUJANOVAC Der heißblütige Vranje ist 35 km von der mazedonischen Grenze entfernt und damit die südlichste Stadt in Serbien. Die byzantinische Kaisertochter Anna Komnena erwähnt in ihrem Geschichtswerk Alexias 1093 die Stadt zum ersten Mal. Unter König Milutin wurde 1282, dem Jahr seiner Thronbesteigung, Vranje dem serbischen mittelalterlichen Staat zugesprochen und zum Zentrum einer Župa (kleine administrative Einheit). In der Altstadt von Vranje steht im Zentrum die orthodoxe Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit, die 1841 fertig gestellt wurde, wegen ihrer imposanten Größe zu einem Aufruhr bei den Türken führte und daraufhin bis auf die Grundmauern niedergebrannt wurde. Eine neue Kirche wurde später an der gleichen Stelle errichtet, die Merkmalen trägt, die typisch für Gebäude sind, die unter türkischer Herrschaft entstanden. Das neue Gebäude liegt tiefer als das Straßenniveau, die Kuppel ist niedriger und ohne Fensteröffnungen und sie hat keinen Glockenturm. Lokale Künstler fertigten die Ikonostase mit Motiven aus Flora und Fauna. Einen wahren Diamanten stellen die Ikonen bei der Ikonostase dar, die von Dičo Zograf 1859 gezeichnet wurden, der zu dieser Zeit der talentierteste Ikonenschreiber in Vardar-Mazedonien war. Vor der Kirche auf dem Platz steht ein 1922 aufgestellter Obelisk, der an die Opfer der bulgarischen Besatzung im Ersten Weltkrieg erinnert. Die Straße Kralja Stefana Prvovenčanog kreuzt im unteren Teil die Straße Baba Zlatina, eine alte Straße im christlichen Teil der Stadt mit Wohnhäusern im türkischen Stil, die zu allen Seiten hohe Mauern haben. Diese malerische Straße erhielt den Namen zu Ehren der Großmutter des Schriftstellers Bora Stanković. Zlatas und Boras Haus ist unter der Hausnummer 7 der Baba Zlatina Straße zu finden und ist heute das Museum für Bora Stanković, der Vranje in seine bekannten Romane Koštana und Nečista krv (unreinen Blut) beschrieb. Der Hof, der das Haus umgibt und typisch für türkische Städte war, ist voller Blumen. Bora wurde dort 1875 geboren, das Haus ist aber neunzig Jahre zuvor im süd-morawischen Tourismusorganisation Vranje 29. novembra 2, 17500 Vranje Tel: +381 17 417 545 E-Mail: [email protected] www.tovranje.org Tourismusorganisation der Gemeinde Bujanovac Karađorđa Petrovića 115, 17520 Bujanovac Tel: +381 17 651 013, Fax: +381 17 651 044 E-Mail: [email protected] Stil errichtet worden und ein beispielhafter Bau der damaligen Mittelklasse. Über die Fußgängerzone der Stadt gelang man zum Wohnsitz des Paschas in der Pionirska Straße. Der Komplex besteht aus zwei repräsentativen Bauten, die Raif Beg Džinić 1765 als seinen Wohnsitz errichten ließ. Die Tochter des letzten Paschas von Vranje verkaufte den Komplex an den lokalen Metropolit, der das eine Gebäude zu Bildungszwecken umbauen ließ und dort 1881 das erst Gymnasium der Stadt eröffnete. Das vordere, zu Straße liegende Gebäude der Residenz, der Selamluk, war ausschließlich für Männer und wurde vom Pascha und seine männlichen Entourage genutzt. Die hinteren, geschützten Teile des UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT: – Genießen Sie den Blick auf Vranje von der Festung Mar kovo Kale – Ein Besuch des Beli Most (Weiße Brücke) in Vranje – Eine Schlammbehandlung im Kurort Bujanovačka Banja BELGRAD Süden Hauses, der Haremluk, war alleine den Frauen vorbehalten. Im vorderen Teil der Residenz ist heute das Nationalmuseum untergebracht, das über eine Sammlung von römischen Ausgrabungen, mittelalterliche Münzen, Trachten und Handwerkstücken verfügt. Die Fußgängerzone von Vranje endet am Platz der Republik, an dem ein Denkmal für die Befreier von 1878 steht. Das Denkmal, das von den Vranjanern liebevoll Čika Mita (Onkel Mita) genannt wird, teilte das Schicksal der Stadt und wurde zweimal zerstört, weshalb dem serbischen Soldaten am Denkmal eine Hand fehlt. Hinter dem Denkmal befindet sich das herrliche Gebäude des alten Bezirksamtes. Auf der anderen Seite des Stadtflusses steht das Hammam (türkisches Bad) aus dem 17. Jahrhundert. Vier Kilometer nördlich von Vranje liegen die Überreste der Festung Markovo Kale. Viele Menschen glauben, dass die Festung in Zusammenhang mit Marko Kraljević steht, der der größte Held der serbischen epischen Dichtung ist. Von der Festung sind nur eine Mauer und zwei Türme erhalten geblieben, wobei Kale eine schöne Aussicht auf Vranje bietet. Dani Vranja (die Tage von Vranje) ist die bekannteste Veranstaltung der Stadt und wird jährlich im September abgehalten. Das Kloster Prohor Pčinjski liegt 32 km von Vranje entfernt in der Nähe der mazedonischen Grenze. Das Kloster ist dem südslawischen Heiligen Prohor gestiftet, der als Eremit in dieser Region lebte. Die alte Kirche befindet sich nordwestlich vom neuen Kirchenbau, beherbergt die Reliquien des Heiligen Prohor und ist mit schönen Fresken aus dem 15. Jahrhundert geschmückt. Das Hauptgebäude des klösterlichen Wohnhauses gilt als ein gutes Beispiel der traditionellen Architektur des 18. Jahrhundert. 1944 versammelten sich die mazedonisch Kommunisten in diesem Kloster und beschlossen das Mazedonien als eine von sechs Republiken das neue Demokratische Föderative Jugoslawien bilden sollte. 52. BELI MOST (WEIßE BRÜCKE) Im oberen Teil von Vranje kommt man zur Weißen Brücke über den Trg Slobode (Platz der Freiheit). Die Gedenktafel an der Brücke besagt auf Arabisch, das dieser Bau von Aischa errichtet worden ist, um ihrer Sünden und die Sünden ihrer Eltern zu büßen. Nach der Legende verliebte sich Aischa, eine Muslimin, in einen christlichen Serben namens Stojan und wurde versehentlich von ihrem eigenen Vater getötet, der daraufhin die Brücke erbauen ließ, um damit an das tragische Ereignis zu erinnern. Die Kirche des Hl. Nikolaus, die älteste von Vranje, befindet sich direkt neben der Brücke. Die adelige Familie Bagaša ließ den schönen Bau im 14. Jahrhundert errichten. Das warme und heilende Mineralwasser der Vranjska Banja (Kurort Vranjska) hat seinen Ursprung im steinigen Flussbett der Banjštica. Der Laubwald entlang des Flusses schützt das Tal vor den starken Bergwinden, das in einem ständigen Nebel liegt. Das Mineralwasser hat eine Temperatur von 96 bis 100 Grad Celsius und gehört zu den heißesten Quellen in Europa. Das Wasser im Kurbad wird auf 43 Grad Celsius runtergekühlt. Archäologische Forschungen haben ergeben, dass diese Mineralgewässer schon seit Jahrhunderten genutzt werden. Bujanovac ist eine kleine Stadt im Süden von Serbien und ist bekannt für die Bujanovačka Banja (Kurort Bujanovačka), dessen Wasser 43 Grad Celsius warm ist. Der Kurort verfügt zudem über heilenden Schlamm. Die Kirche des Heiligen Erzengel befindet sich im Dorf Lopardinci, vier Kilometer nördlich von Bujanovac. Zwar gibt es keine belegten historischen Daten über den Bau, die Forscher nehmen aber an, dass die Kirche im 16. Jahrhundert errichtet wurde. Die schönen Fresken im Naos und Altarraum zeigen Szenen von wichtigen religiösen Feiertagen und den Leiden Christi. NATIONALE TOURISMUS ORGANISATION SERBIENS 4. 5. 6. 8. 7. 3. www.serbien.travel 9. 2. 12. 14. 13. 19. 20. 21. 1. 22. 25. 26. 18. 27. 38. 40. 37. 16. 30. 28. 35. 36. 31. 32. 34. 29. 33. 42. 43. 44. 45. Für den Herausgeber: Gordana Plamenac, Direktorin Redakteur: mr Olgica Miljković Text: Gordana Bulatović Überzetzt von: Rosemarie Đukić, Gordana Plavšić Fotos: Dragan Bosnić, Dragoljub Zamurović, Nebojša Babić, NTOS Archiv und Lokale TO: Sremski Karlovci, Kikinda, Vršac, Irig, Zlatar, Oplenac, Bajina Bašta, Gornji Milanovac und Šabac Deckblatt Design: Marijana Markoska, Uroš Mitrović Druckvorstufe: Nina Todorović Druck: Službeni glasnik, Belgrad Zweite Ausgabe in deutscher Sprache, 2011 Auflage: 5.000 ISBN 978-86-6005-173-0 COBISS.SR-ID 185397516 CIP - Каталогизација у публикацији Народна библиотека Србије, Београд 338.48(497.11)(036) BULATOVIĆ, Gordana, 196452 Wochenenden in Serbien / [text Gordana Bulatović ; Übersetzt von Rosmarie Đukić, Goradana Plavšić ; Fotos Dragan Bosnić, Dragoljub Zamurović, Nebojša Babić]. - 2. Ausg. - Belgrad : Nationale Tourismus Organisation Serbiens, 2011 (Belgrad : Službeni glasnik). - 108 str. : fotogr. ; 30 cm Izv. stv. nasl.: 52 vikenda u Srbiji. Podatak o autoru preuzet iz kolofona. - Tiraž 5.000. ISBN 978-86-6005-173-0 a) Србија - Водичи COBISS.SR-ID 185397516 41. 39. 15. 17. 24. 23. 11. 10. 52 Wochenenden in Serbien Herausgeber: Nationale Tourismus Organisation Serbiens 11000 Belgrad, Čika Ljubina 8 Tel: +381 11 6557 100 Fax: +381 11 2626 767 E-mail: [email protected] www.serbien.travel www.facebook.com/serbia.travel 46. 47. 50. 49. 48. 51. 52. 1 BELGRAD, MLADENOVAC 2 NOVI SAD, SREMSKI KARLOVCI 3 BAČKI PETROVAC, BAČKA PALANKA, BAČ 4 SUBOTICA, PALIĆ, KANJIŽA 5 SOMBOR, BEZDAN, APATIN 6 BAČKA TOPOLA, MALI IĐOŠ, SRBOBRAN 7 ODŽACI, KULA, VRBAS 8 KIKINDA, BEČEJ, NOVI BEČEJ 9 ZRENJANIN, ŽABALJ, TITEL 10 PANČEVO, KOVAČICA 11 VRŠAC, BELA CRKVA 12 IRIG, INĐIJA 13 RUMA, PEĆINCI 14 SREMSKA MITROVICA, ŠID 15 TOPOLA, OPLENAC, ARANĐELOVAC 16 KRAGUJEVAC, KNIĆ 17 LJIG, GORNJI MILANOVAC 18 ČAČAK, LUČANI 19 ŠABAC, BOGATIĆ, LOZNICA 20 KRUPANJ, KOCELJEVA, VLADIMIRCI, MALI ZVORNIK 21 OSEČINA, LJUBOVIJA 22 VALJEVO, DIVČIBARE, MIONICA, LAJKOVAC, UB 23 UŽICE, POŽEGA, KOSJERIĆ 24 BAJINA BAŠTA, TARA 25 ČAJETINA, ZLATIBOR 26 NOVA VAROŠ, ZLATAR, PRIJEPOLJE, PRIBOJ 27 IVANJICA, GOLIJA, ARILJE 28 NOVI PAZAR, SJENICA, TUTIN 29 RAŠKA, KOPAONIK 30 KRALJEVO 31 VRNJAČKA BANJA 32 TRSTENIK, ALEKSANDROVAC 33 BRUS, KOPAONIK 34 KRUŠEVAC, VARVARIN, ĆIĆEVAC 35 JAGODINA, ĆUPRIJA 36 PARAĆIN, DESPOTOVAC 37 SMEDEREVO, SMEDEREVSKA PALANKA, VELIKA PLANA 38 POŽAREVAC, KOSTOLAC, MALO CRNIĆE, PETROVAC 39 KUČEVO, ŽAGUBICA 40 VELIKO GRADIŠTE, GOLUBAC 41 DONJI MILANOVAC, MAJDANPEK, KLADOVO 42 BOR, NEGOTIN 43 ZAJEČAR, BOLJEVAC 44 SOKOBANJA 45 NIŠ, ALEKSINAC 46 KNJAŽEVAC, SVRLJIG 47 PIROT, STARA PLANINA 48 VLASOTINCE, BABUŠNICA, DIMITROVGRAD, CRNA TRAVA 49 LESKOVAC, LEBANE, BOJNIK 50 PROKUPLJE, KURŠUMLIJA 51 SURDULICA, VLADIČIN HAN 52 VRANJE, BUJANOVAC NATIONALE TOURISMUS ORGANISATION SERBIENS www.serbien.travel