belgrad - Serbien

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belgrad - Serbien
NATIONALE
TOURISMUS
ORGANISATION
SERBIENS
Tourismus Informationszentrum
und Souvenirshop
11000 Belgrad, Čika Ljubina 8
Tel: +381 11 6557 127
E-mail: [email protected]
www.serbien.travel
NATIONALE
TOURISMUS
ORGANISATION
SERBIENS
www.serbien.travel
1.
BELGRAD, MLADENOVAC
Alle Wege führen zur
Die Hauptstadt Serbiens, Belgrad, eine Metropole mit
über zwei Millionen Einwohnern, liegt an der Mündung
der Save in die Donau. Durch ihre geographische Lage war
die Stadt schon immer die Schnittstelle zwischen Ost und
West, Nord und Süd. Heute befinden sich hier die wichtigsten Staats-, Kultur- und Bildungseinrichtungen Serbiens
sowie dichte Industrieansiedlungen. Außerdem bildet die
Stadt den entscheidenden Knotenpunkt für den nationalen und internationalen Bahn- und Straßenverkehr.
Die Besichtigung Belgrads beginnt man am besten von
seinem ältesten Stadtteil aus – der Festung Kalemegdan.
Diese auf einem weißen Steinfelsen ruhende Festung an
der Mündungsstelle der Save wurde in den 7000 Jahren
ihres Bestehens 77 Mal erobert, mehrmals zerstört und
wieder aufgebaut. Hier kann man durch das ausgedehnte
Gelände flanieren, die Aussicht geniessen, in ein Café
einzukehren, sich auf dem Sportplatz oder in dem Vergnügungspark amüsieren, oder auch das Militärmuseum, die
Sternwarte, den Kunstpavillon Cvijeta Zuzorić, den Zoologische Garten, und den alten Aussichtsturm besichtigen.
Am Fuße des Kalemegdan dehnt sich das älteste Stadtviertel Belgrads aus mit Sehenswürdigkeiten wie z.B. dem
Palais der Fürstin Ljubica aus dem Jahr 1831, der Hauptkirche, dem Gebäude des Patriarchensitzes und dem
Manak-Haus (heute Ethnografische Museum). Einige
Straßen abwärts erhebt sich die Bajrakli Moschee, das
älteste Gotteshaus in der Stadt (1660–1688). In diesem
Stadtteil befindet sich auch das das älteste Wirtshaus der
Stadt aus dem Jahr 1823. Es trägt den ungewöhnlichen
Name „Fragezeichen“, eine Bezeichnung, die der Legende
nach auf einen Streit zwischen dem Wirtshausbesitzer
und der Geistlichkeit zurückgeht: Sobald ein neuer Besitzer das Wirtshaus übernahm, änderte sich der Name
des Lokals, wobei das Wirtshaus nach „Tomaz“, „Zum
Hirten“ u.a. den Namen „Zur Kathedrale“ erhielt. Diese
letzte Bezeichnung sagte aber den Geistlichen sowenig
zu, dass sie sie schlichtweg verboten. Der damalige Besitzer hängte daraufhin vorläufig eine Tafel mit einem „?“
über die Tür. Dabei ist es bis heute geblieben.
In unmittelbarer Nähe liegt die bekannteste Belgrader
Straße - ulica Knez Mihailova. Diese Fußgängerzone bildet mit ihren denkmalgeschützten Bürgerhäusern eine
eindrucksvolle Kulisse und ist eine beliebte Einkaufsmeile.
Neben zahlreichen Galerien und Boutiquen finden sich
hier u.a. die Bibliothek der Stadt Belgrad im Gebäude des
ersten europäischen Hotels in Belgrad – Serbische Krone
aus dem Jahr 1869, das Gebäude der Serbischen Akademie
der Wissenschaften und Künste SANU, und der Palast Albanija (der erste Belgrader Wolkenkratzer). Etwas weiter,
auf der Terazije, befinden sich das 1907 erbaute Hotel
Moskau und davor der aus dem Jahr 1860 stammende
Terazije-Brunnen.
1.
weißen Stadt
Zum Gedenken an die Helden seiner langen und
reichhaltigen Geschichte ließ Belgrad ihnen zu Ehren
eine Vielzahl von Denkmälern erbauen. Im Stadtzentrum, genannt 2-er Ring nach der populären Belgrader Straßenbahnlinie 2, stehen das Nikola Tesla-,
Josif Pančić-, Svetozar Marković-, Dositej Obradović-,
Vuk Karadžić-Denkmal. Das größte, das Knez Mihailo-Denkmal, prägt den Trg Republike (Platz der
Republik). Am Platz der Republik, dem zentralen
Versammlungsort der Belgrader, erheben sich das Nationalmuseum (1903) und das Nationaltheater (1869).
Zahlreiche Restaurants, Cafés und Bars liegen in unmittelbarer Umgebung.
Einige Straßen abwärts beginnt das Belgrader Boheme-Viertel - Skadarlija. Es entstand Ende des 19.
Jahrhunderts, als die Caféhäuser in dieser Straße
(Skadarska ulica) der Treffpunkt der Belgrader Kulturwelt und Boheme waren. Wegen des Ambientes und
der fröhlichen Atmosphäre wird diese Straße häufig
mit dem Pariser Montmartre verglichen. U.a. im Tri
šešira (Drei Hüte), Ima dana (Es gibt noch Tage), Dva
jelena (Zwei Hirsche), Skadarlija, Zlatni bokal (Goldener Krug), Dva bela goluba (Zwei weiße Tauben) wird
das historische Image bis heute gepflegt. Gediegens
Interieur, Straßenmusik und nationale Spezialitäten
gehören dazu.
Belgrad hat zwei Schlosskomplexe. Das Königsschloss
und das Weiße Schloss, befinden sich in Dedinje, und
die zweite Anlage ist im Stadtzentrum, direkt neben
dem Pionierpark. Zu ihr gehört das Alte Schloss, 1882
BELGRAD
für die Bedürfnisse des Herrschers Milan Obrenović erbaut,
in dem heute das Stadtparlament untergebracht ist, und das
zwischen 1912 und 1920 erbaute Neue Schloss, in dem das
Präsidium Serbiens seinen Sitz hat. In unmittelbarer Nähe
steht das Gebäude des Hauses der Nationalversammlung der
Republik Serbien (1907), das zusammen mit dem Postamt
eine harmonische architektornische Einheit bildet. An dieser
Stelle beginnt die längste Straße in Belgrad – der berühmte
Bulevar Kralja Aleksandra. Den Anfang des Boulevards prägt
die Markuskirche (1935) am Tašmajdan-Park. Sie beherbergt
die Grabstätten von Zar Stefan Dušan, König Aleksandar und
Königin Draga. Gleich hinter der Markuskirche steht eine kleine Russische Kirche.
Von jedem Winkel der Stadt aus ist die sogenannte
„Beograđanka“ zu sehen, ein schwarzes Gebäude, das mit seinen 23 Etagen genau hundert Meter hoch ist. Etwas weiter, auf
dem Vračar-Plateau erhebt sich die größte orthodoxe Kirche
UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT:
– Rundgang auf dem Kalemegdan
– Mittagessen beim Miloš-Palast im Topčider
– Baden auf Ada
des Balkans – die strahlend weiße Kirche des hl. Sava - sowie die ältere und kleinere Kirche des hl. Sava. Vor der großen
Sava-Kirche befindet sich das Karađorđe-Denkmal und rechts
daneben die Nationalbibliothek Serbiens.
Auch Belgrads fünfzehn Museen werden gerne besucht – vor
allem in der jährlich im Herbst veranstalteten „Nacht der Museen“, in der alle Besucher freien Besichtigungzugang haben.
Am gegenüber liegenden Ufer der Save erstreckt sich Neu-Belgrad, das sich in den letzten Jahrzehnten zum Geschäftszentrum der Stadt entwickelt hat. Hier befinden sich die Belgrader Arena und das Sava-Zentrum, in denen die meisten großen
Events der Stadt stattfinden. Am rechten Donauufer liegt das
einstige Taurunum, heute Zemun (zemlja – Erde), benannt
nach den Erdhütten, in denen seine ersten Bewohner hausten. Längs sind es nicht mehr Erdhütten, die dieses Viertel
prägen, stattdessen haben die kopfsteingepflasterten Gassen, die bis hinauf zum sogenannten Gardošhügel führen,
die Nikolajevska-Kirche, die Dreifalitigkeitskirche aus dem
18. Jahrhundert und die hübschen alten Häuser im Stil der
1.
BELGRAD, MLADENOVAC
Habsburgerzeit, wie z.B. das Sonnenuhrhaus, das Karamate-, Ičko- und Spirtin-Haus (derzeit Heimatmuseum)
und das Dimitrije-Davidovič-Haus ihren ganz eigenen Reiz.
Direkt am Donauufer befindet sich das Gebäude
der Alten Hafenverwaltung. Gleich daneben zieht
sich die lange DonauPromenade am Flussufer
entlang, an der zahlreiche
Fischrestaurants ihre Spezialitäten anbieten.
Die Touristische Organisation Belgrads empfiehlt auch einen Besuch
von Vinča Richtung Smederevo. Ausgrabungs- und
Forschungsarbeiten in dieser archäologischen Fundstätte aus dem Neolithikum belegen das Bestehen
einer großen Siedlung, die
tausende Jahre überdauerte. Funde aus Vinča sind
im Nationalmuseum, Museum der Stadt Belgrad
und in der Philosophischen
Fakultät augestellt.
Belgrad Unterkunftskapazitäten reichen vom Luxushotels bis hin zu guten Hostels,
die von heimischen und internationalen Gästen gern genutzt werden. Vor allem während der großen Kulturveranstaltungen BELEF, BEMUS, FEST (Filmfestival) oder dem
Kurzfilmfestival herrscht Andrang. In den letzten Jahren
haben sich aber auch weitere interessante Events wie z.B.
der Schiffskarneval im
August, der Belgrader
RÖMISCHER BRUNNEN
Marathon, das Radrennen,
das
Rollerblade-Rennen
oder das Beer-Fest herumgesprochen. Vor allem
aber ist Belgrad bekannt für
sein lebhaftes Nachtleben,
das immer mehr junge Gäste
in die Hauptstadt lockt. Vor
allem auf den an der Save,
Donau und auf Ada Ciganlija gelegenen HausbootRestaurants, aber auch im
Innenstadtzentrum ist es
oft betriebsam bis in die
frühen Morgenstunden. Ada
Ciganlija ist eigentlich eine
Halbinsel auf der Save, 4 km
vom Stadtzentrum, und ein
beliebtes Naherholungsgebiet Belgrads. In dem geklärtem Wasser des künstlichen
Sees kann man baden und Bootfahren, es gibt über 50
Sportplätze, darunter auch einen Golfplatz und eine
Wasserskianlage. Belgrad hat auch 15 Jagdgebiete und
außerdem 65 öffentliche Parkanlagen (KalemegdanPark, Tašmajdan-Park, Studentski park, KarađorđePark, Freundschaftspark, Hyde Park, Topčider-Park,
Košutnjak u.a.).
Der Avala-Berg ist ein beliebtes Ausflugsziel der Belgrader und bekannt durch seinen schönen Park. Auf
Geheiß von Fürst Miloš wurden hier alle in Serbien
wachsenden Baumarten angepflanzt. Hier steht auch
das Denkmal des Unbekannten Soldaten, ein Werk
von Ivan Meštrović, gewidmet den Helden des Ersten
Weltkriegs. Das Wahrzeichen Belgrads – Avala-Turm,
der beim NATO-Bombenangriff zerstört war, ist wieder
gebaut.
Der Košutnjak, die „grüne Lunge der Stadt“, beherbergt
Auf dem Kalemegdan, gleich hinter dem Königstor (kralj kapije), befindet sich der Römische Brunnen. Im Jahr
1721 verliehen ihm die Österreicher sein heutiges Aussehen. Der Brunnen ist 62 m tief, sein Wasserspiegel liegt
unterhalb derjenigen von Save und Donau. Eine gewundene Treppe führt in den Brunnen und 35 m tief hinab.
1.
BELGRAD
Tourismusorganisation Belgrad
Masarikova 5/IX, 11000 Belgrad
Tel: +381 11 3061 400
E-Mail: [email protected]
www.travel-belgrade.com
Touristisches Informationszentrum Knez
Mihailova
Tel: +381 11 3281 859
E-mail: [email protected]
Touristisches Informationszentrum am
Hauptbahnhof
Tel: +381 11 3612 732
E-mail: [email protected]
zwei besondere Komplexe – das Sport- und Rekreationszentrum Pionirski grad und Filmski grad mit verschiedenen Objekten zur Filmproduktion. Angrenzend erstreckt sich Topčider, dessen Gestaltung
1831 Fürst Miloš mit der Errichtung seines Palastes in die Wege leitete.
Die zu seiner Zeit um den Palast angepflanzten Platanen sind bis in
die heutige Zeit erhalten.
In unmittelbarer Nähe von Belgrad befindet sich Kovilovo, ein exklusiver Erholungsort mit Fußball-, Basketball-, Volleyball-, Handballund Tennisplätzen. Auch hochwertige Schießstände fehlen nicht.
Von Belgrad aus kann man mit Museumszügen eine Reise in verschiedene Richtungen antreten. Der mit einer Dampflokomotive ausgestattete Zug „Romantika“ fährt nach Sremski Karlovci, Novi Sad, Palić,
Smederevo und Vrnjačka Banja. Der Blaue Zug, mit dem sich einst der
Präsident der SFRJ Josip Broz Tito auf Reisen begab, verfügt über einen
Festsalonwaggon und drei Salonwaggons und fährt nach Užice, Subotica und Vrnjačka Banja. Die Reederei Belgrads besitzt drei Schiffe,
und der Jachtklub verfügt über zwei Katamarane für 70 und 110 Personen. Außerdem gibt es die Luxusschiffe Sirona und Danuvija. Wer
Touristisches Informationszentrum am
Hafen Belgrad
(März–November)
Tel: +381 11 3288 246
E-mail: [email protected]
Tourismusorganisation Mladenovac
Kralja Petra I 175, 11400 Mladenovac
Tel: +381 11 8244 000, 8244 001
E-Mail: [email protected]
www.tom.co.rs
die Stadt von oben erleben will kann an einer Ballonfahrten über Belgrad teilnehmen. Etwa 1000
Anlagen bieten Raum für sportliche Aktivitäten
verschiedenster Disziplinen.
In der Vorstadtgemeinde Mladenovac befindet
sich der moderne Kurort Selters Banja, eine Oase
der Ruhe und Entspannung. Sein „AntistressWochenendprogramm“ ist bei Belgradern sehr
beliebt. Oberhalb von Mladenovac erhebt sich
das Kosmaj-Gebirge, ein Naturschutzgebiet, das
durch seine vielen klaren Quellen, die dichten
Wälder und Wiesen besticht. Die mittelalterlichen Klöster Pavlovac, Tresije und Kastaljan und
der schöne See Markovačko jezero bei Mladenovac bilden einens zusätzlichen Reiz.
2.
NOVI SAD, SREMSKI KARLOVCI
Gemächlicher
Die Hauptstadt der Vojvodina Novi Sad ist mit fast
einer halben Million Einwohnern die zweitgrößte Stadt
Serbiens. Sie ist 75 km von Belgrad entfernt und in knapp
einer Autostunde auf der Autobahn E 75 zu erreichen.
Novi Sad ist aber auch in das internationale Bahnnetz
gut eingebunden und außerdem durch seine Lage an der
Donau per Schiff zu erreichen. Die Stadt verfügt über in
wichtiges Wirtschafts- und Verwaltungszentrum, ist
aber gleichzeitig eine attraktive Kulturmetropole. Noch
ohne Großstadthektik verbindet Novi Sad einen modernen betriebsamen Lebensrhythmus mit Tradition und
Geschichte.
Die Ursprünge der Stadt reichen zurück bis in die
Bronzezeit. Damals entstand eine Siedlung am rechten
Ufer der Donau, an der Stelle des heutigen Petrovaradin.
Im 17. Jh. verlieh Königin Maria Theresa den Status einer
freien königlichen Stadt. Kultur, Bildung und Kunst
erlebten einen raschen Aufschwung: die erste Druckerei
und eine moderne Buchhandlung wurden eröffnet und
die noch heute moderne Literaturzeitschrift Jahrbuch
der Matica srpska (Serbischer Kunst- und Literaturverein)
wurde das erstmals herausgegeben. Im 18. Jh. bekam Novi
Sad sein Serbisches Volkstheater. Auch die Bautätigkeit
erlebte eine wahre Blüte.
Der Trg Slobode (Freiheitsplatz), bildet das Zentrum der
Innenstadt und wird von der neogotischen RömischKatholische Kathedrale (auch: Marienkirche) dominiert.
Die Kirche wurde Ende des 19. Jh. mit Hilfe zahlreicher
Spenden errichtet und beherbergt die Grabstätten
verschiedener Adelsfamilien. Die Statue des Svetozar
Miletić (1826–1901), ein von Ivan Meštrović 1939 gefertigtes Werk zu Ehren dieses erfolgreichen Politikers und
Freiheitskämpfers aus dem 19. Jh., steht in der Mitte des
Platzes. Gleich hinter der Kathedrale erhebt sich zudem
das schmucke Rathaus, ein zweistöckiges Gebäude im
Neorenaissance-Stil, eigentlich eine Kopie des Rathauses
im österreichischen Graz.
Zu den alten Architekturdenkmälern der Stadt gehört
auch das Gebäude „Zum eisernen Mann“, das nach der
dort angebrachten Ritterstatue benannt wurde. Das
Haus selbst wurde erst 1909 unweit der Njegoš Straße
errichtet, die Statue ist jedoch weitaus älter – sie gehörte
vorher zum Schmuck des Vorgängergebäudes.
In der Fußgängerzone der Zmaj Jovina Straße imponiert
der Palast Vladičanski dvor durch seinen teils eklektischen
Architekturstil. Hinter dem Vladičanski dvor, gleich am
Anfang der Pašić Straße, stößt man auf die serbische
Saborna crkva (Hauptkirche), in dessen Kirchhof ein
Votivkreuz aus rotem Marmor steht. Die Dunavska ulica
(Donaustraße), heute größtenteils eine Einkaufsmeile,
beginnt im Stadtzentrum und verläuft direkt zur Donau.
UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT:
– Spaziergang auf der Novi Sader Donaustraße
– Weinprobe in den Weingütern von Karlovci
– Bahnfahrt mit der „Romantika“
2.
BELGRAD
Lebensrhythmus
BERMET
Ausgezeichnete Bodenbedingungen ermöglichten schon seit dem Mittelalter den Weinanbau in der Fruška
gora. Heute existieren hier drei Weinzentren: Petrovaradin mit Sremski Karlovci, Irig und Erdevik. Hergestellt
werden derzeit zwei autochthone Weinarten – Slankamenka und Bermet. Letztgenannter wurde schon am
Wiener Hof getrunken und stand auch auf der Weinkarte der Titanic. Viele Keller laden in Karlovci zur Verkostung ein.
Sie säumt den offiziell 1895 eröffneten Dunavski park (Donaupark). Inmitten der Innenstadt gelegen bildet dieser Park
eine erholsame grüne Oase.
Die auf einem Felsen am anderen Donauufer gelegene Festung Petrovaradin ist das attraktivste Kultur- und Geschichtsdenkmal der Stadt und wird oft als „Gilbratar der Donau“ bezeichnet. Die Festung wurde von den Österreichern zur
Verteidigung gegen die Türken als militärische Befestigung angelegt. Mit vier Ebenen, 16,5 km unterirdische Galerien,
etwa 12.000 Schießscharten und 13 Pforten zählt die Festung zu den größten Burganlagen Europas.
Novi Sad verfügt über etwa zwanzig Hotels und Hostels
aller Kategorien sowie zahlreiche Privatunterkünfte.
Die Novi Sader sind an Touristen gewöhnt, denn die
Tourismusorganisation der Stadt Novi Sad
städtischen Events ziehen schon lange viele Besucher
Modene 1, 21000 Novi Sad
an. So ist Novi Sad jeden Mai Gastgeber des TheaterfesTel: +381 21 6617 343, 421 811
tivals Sterijino pozorište, im Juni findet das Festivals der
E-Mail: [email protected], [email protected]
digitalen Kunst und des alternativen und neuen Theaters
www.turizamns.rs
statt. Im Juli sammeln sich auf der Festung Petrovaradin
jährlich mehr als 100.000 Fans, um an dem MusikfesTouristisches Informationszentrum Modenа
tival EXIT teilzunehmen. 2007 wurde EXIT als bestes
Modene 1, 21000 Novi Sad
Musikevent Osteuropas ausgezeichnet.
Tel/Fax: +381 21 6617 343
Sremski Karlovci ist 11 km von Novi Sad und 57 km von
Belgrad entfernt. Von Belgrad lässt sich die hübsche
Barockstadt z.B. auch mit dem „Romantika-Zug“ erreichen. Die Kleinstadt war 200 Jahre das religiöse
Zentrum der orthodoxen Kirche Serbiens und bekannt
Tourismusorganisation der Gemeinde Sremski Karlovci für seine Kultur- und Bildungseinrichtungen. Im
Zentrum des kleinen Städtchens, um den 1799 erbauten
Patrijarha Rajačića 1, 21205 Sremski Karlovci
Vier-Löwen-Brunnen, von dem die Legende behauptet,
Tel/Fax: +381 21 882 127, 883 855
dass das Trinken seines Wasser dazu führt nach Karlovci
E-Mail: [email protected]
zurückkehren und hier zu heiraten, stehen die histowww.karlovci.org.rs
rischen Barockgebäude dicht an dicht: die 1762 erbaute
Saborna crkva sv. Nikole (Nikolaikirche) mit zwei hohen
Glockentürmen und einem Ikonostas, der Palast des
Patriarchensitzes, in dem gegenwärtig der Sitz des Episkopats von Srem untergebracht ist, aus dem 19. Jh. und
das älteste Gymnasium Serbiens.
Touristisches Informationszentrum Bulevar
Bulevar Mihaila Pupina 9, 21000 Novi Sad
Tel: +381 21 421 811, 421 812
E-Mail: [email protected]
In unmittelbarer Umgebung der Stadt breiten sich die
Weingärten und –hänge der Fruska gora aus. Die herrliche Landschaft und die guten Weine, die in den hiesigen
Kellern angeboten werden, gehören längs zum beliebten
touristischen Angebot der Stadt dazu. Stražilovo, 4,5 km
von Karlovci, ist ebenfalls ein beliebter Ausflugsort, seine
gemütlichen Gastwirtschaften werden durch gute und
vielseitige Sportangebote ergänzt.
3.
BAČKI PETROVAC, BAČKA PALANKA, BAČ
Symbole der
UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT:
– Radtour entlang der Donau
– Die Natur ringsum die Siedlung Gložan an der Donau
– Abendessen in einer Čarda
An der Regionalstraße Novi Sad–Sombor, 35 km von der Autobahn E 75 entfernt, liegt Bački Petrovac. Von Belgrad sind es 150 km.
Obst- und Weingärten, die Donau und ihre Kanäle bilden eine reizvolle Landschaft, die durch die Donau-Radrennstrecke EUROVELO nun auch für Radsportler zugänglich und attraktiv geworden ist. Die Ortschaft selbst besteht
eigentlich aus vier Siedlungen. Ein denkmalgeschütztes, gut erhaltenes Haus
aus dem 18. Jh. dominiert das Zentrum, doch auch die alte Kirche im Dorf
Kulpin, das alte Gymnasium und das Volksmuseum tragen dazu bei, dass das
Flair vergangener Zeiten hier noch authentisch zu spüren ist.
Seit 1919 werden hier immer Anfang August die „Slowakische Volksfeste“ abgehalten, da viele Angehörige dieser Nation bis heute in dieser Region leben.
Ein besonders Event ist auch das Kulen-Festival“ (kulen = Wurstsorte), das
jedes Jahr Ende Mai als Wettbewerb veranstaltet wird.
In 10 km Entfernung von Bački Petrovac befindet sich Čelarevo, in dem eine
große Grabanlage aus dem 8. und 9. Jh. mit wertvollen Goldschmuck, Waffen
und Werkzeug freigelegt wurde. Gleich neben Bački Petrovac direkt an der
Donau ist Bačka Palanka. Die paläontologische Ausstellung im städtischen
Museum sollte man sich nicht entgehen lassen, sie gibt einen guten Überblick über die Tierwelt der Vojvodina in verschiedenen Zeiten – das Skelett
eines über 25.000 Jahre alten Mammuts gehört dazu!
Bekannt ist Bačka Palanka jedoch vor allem für sein „Jazz- und Blues-Festival“, das jedes Jahr im Juni veranstaltet wird.
Aber auch Naturliebehaber, Jäger und Fischer kommen auf ihre Kosten: zahlreiche Angelplätze, der Naturpark „Tikvara“, das Reservat „Karađorđevo“ oder
Bukinski rit – insgesamt fast 60.000 ha locken mit Jagdgebieten, verschlungenen Flussarmen und einer der größten Fasanerien zur Erkundung.
Bač, eine alte Stadt an der Mostonga (140 km von Belgrad entfernt), hat der
3.
BELGRAD
Vergangenheit
ganzen Region den Namen gegeben – Bačka. Schon in der Römerzeit
gab es hier eine Siedlung. Im Mittelalter war Bač bereits ein prosperierendes Städtchen, in dem sich der Sitz des Erzepiskopats und der Gespanschaft befand. Aus dieser Zeit stammt auch das in einer ungewöhnlichen Mischung aus Romanik und Gotik erbaute Franziskanerkloster.
Im Hause Gebauer wurde die erste Apotheke der Vojvodina eingerichtet. Empfehlenswert ist auch der Besuch des 13 km vom Ortszentrum
entfernten Klosters Bođani. Das Kloster ließ der Kaufmann Bogdan aus
Dalmatien neben einer Quelle erbauen, an der er ein Heilmittel für seine
kranken Augen fand.
Die Besichtigung der mittelalterlichen Festung Bač und der Aufstieg
zum Donžon kula (Turm) garantieren interessante Einblicke in die Geschichte und malerische Ausblicke auf die Umgebung. In allen Dörfern
dieser Gegend werden wunderschöne Handarbeiten gefertigt und als
Souvenirs verkauft. Unter Anleitung können Touristen hier auch selbst
kleine Handwerksarbeiten anfertigen, die sie dann als Andenken mit
nach Hause nehemn dürfen. Ein Abendessen in einer der landestypischen Čardas (Fischrestaurant) in Bač ist ein besonderes Erlebnis. Übernachtungen können zu günstigen Preisen über die lokalen Tourismusorganisationen gebucht werden.
Tourismusorganisation der
Gemeinde Bački Petrovac
Maršala Tita 5-7, 21470 Bački Petrovac
Tel: +381 21 780 478,
Fax: +381 21 782 643
E-Mail: [email protected]
www.turizambackipetrovac.com
Tourismusorganisation der
Gemeinde Bačka Palanka
Veselina Masleše 8,
21400 Bačka Palanka
Tel/Fax: +381 21 6041 336, 753 734
E-Mail: [email protected]
www.toobap.rs
KULEN
Tourismusorganisation der
Gemeinde Bač
Trg Zorana Đinđića 4,
21429 Bač
Tel/Fax: +381 21 772 222
E-Mail: [email protected]
www.turizambac.org
Kulen ist eine Wurstspezialität der Bačka. Sie wird aus den besten Stücken des Schweinefleischs (Filet oder Schinken) hergestellt. Das Fleisch wird nicht gemahlen,
sondern in Stückchen geschnitten, mit Paprika, Pfeffer, Knoblauch und Salz
gewürzt. Dann wird es in eine Salzlake eingelegt, geräuchert und getrocknet und
später an einem trockenen Ort aufbewahrt.
4.
SUBOTICA, PALIĆ, KANJIŽA
Pferde eilen dahin...
Subotica ist verkehrsmäßig gut angebunden: nicht nur
die Eisenbahnstrecke Belgrad- Novi Sad-Budapest sorgt
dafür sondern auch die Autobahn E 75. Bis Belgrad sind
es 180 Kilometer.
Diese Stadt hat sich zum modernen Zentrum der
nördlichen Vojvodina entwickelt, hat aber die schöne
historische Stadtarchitektur mit der für sie typischen
Zsolnay-Keramik an den Fassaden erhalten können. Zu
den sehenswerten Gebäude zählen die Synagoge (1901),
das große Rathaus (1908) von den Architekten Komor
und Jakab, in dem derzeit auch das städtische Museum
untergebracht ist, der Reichel-Palast (1904) und das Nationalkasino (1894). Die Synagoge in Subotica war eines
der ersten Bauwerke aus Beton und Stahl.
Das erste städtische Theatergebäude wurde Mitte des
19. Jh. im neoklassizistischen Stil mit den charakteristischen sechs Säulen an der Vorderfront errichtet. Die
erste Theatervorstellung darin datiert auf das Jahr 1747
zurück. Bis heute wird auf Suboticas Bühne sowohl Serbisch als auch Ungarisch gesprochen.
Der Palić-See liegt 8 km von Subotica entfernt. Der See
ist 8 km lang, etwa 950 m breit, und durchschnittlich
zwei Meter tief. Anfang des 19. Jh. fand man heraus, dass
das Wasser des Palić-Sees heilsame Wirkung hat, so
UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT:
– Pferdeausritte in Zobnatica
– Mittagessen auf den Bauernhöfen bei Kanjiža
– ein Glas Wein in den Weinkellern von Palić
entwickelte sich damals das erste Kurbad. Heute gehören
Hotels, Villen, Sportplätze, drei gepflegte Badestrände
sowie ein Zoologischer Garten zur Anlage dazu. Der
Wasserturm, der Frauenstrand, die Große Terrasse, der
Musikpavillon, das Hotel „Jezero“ in Palić entsprechen auf
ihre Weise dem Architekturstil des Rathauses von Subotica. 1912 wurde in in Palić die Sommerresidenz eröffnet –
nun wurde die Anlage sogar mit berühmten europäischen
Kurorten wie Karlovy Vary und Wiesbaden verglichen. Seit
1992 wird das Internationale Filmfestival „Palić“ veranstaltet.
Die Weinanbau der Region blickt auf eine fast zweitausend Jahre alte Tradition zurück. Dank der Sanddünenlandschaft Subotica-Horgoš, die hier nach dem Austrocknen des prähistorischen Meeres entstanden ist, dem
gemäßigte Kontinentalklima und dem Anbau von Qualitätsrebsorten sind um die Siedlungen in den Gemeinden
von Subotica und Kanjiža etliche Weingüter zu finden.
Die Einwohner von Subotica empfehlen zu ihrem Wein
gern Spezialitäten der Region. So wird z.B. zum Pörkelt,
einem typischen Gericht dieser Gegend, ein Merlot, zu
Hühner-Gulasch ein Cabernet gereicht und zu einem
Rinderschnitzel mit Champignons muss unbedingt der
lokale Wein Kadarka probiert werden.
4.
BELGRAD
Nicht weit von Subotica liegt das Pferdegestüt Kelebija mit 70 Lipizzanern. Außer Reiten kann man sich Kutschen, Pferdewagen,
Fiaker bis zur Diligence aus dem Jahr 1700 mieten. Der „Hit“ in Subotica sind Kutschfahrten
für Hochzeitsgäste.
Auf dem Weg nach Subotica sollte man
unbedingt auch Zobnatica besuchen. Auch
in dieser Ortschaft hat die Pferdezucht eine
lange Tradition, außer dem Gestüt gibt es hier
auch eine Trabrennbahn mit Manege und ein
Pferdezuchtmuseum. Für Gäste werden Ausritte, Reitunterricht sowie Fahrten im Fiaker
und in der Jagdkutsche organisiert. Jedes Jahr
werden in der zweiten September-Woche in
Zobnatica „Reiterspiele“ veranstaltet.
THEIß-BLÜTE
Jedes Jahr im Juni blüht die Theiß. Den Fluss bedecken dann
ganze Wolken blütenähnlicher, weißer Schmetterlinge. Es
handelt sich um ein geflügeltes weißes Insekt, dessen Larven
im Fluss gebildet werden und die später als Schmetterlinge an
die Oberfläche dringen. Sie sind derart zahlreich, dass sie den
Fluss und das Flussufer ganz und gar bedecken.
Die Schmetterlinge der Theiß-Blüte verbringen ihr kurzes
Leben flatternd knapp über der Wasseroberfläche. Das ungewöhnliche Schauspiel dauert nur zwei-drei Tage, die Theiß
sieht dann aus, als sei sie mit Schnee bedeckt.
Vor etwa 50 Jahren ist mit dem Zusammenschluss der Gemeinden Horgoš, Martonoša
und Kanjiža die heutige Grenzgemeinde
Kanjiža entstanden.
Seit 1913, mit der Eröffnung des Thermalbades
in Kanjiža, erlebte das Städtchen touristischen Aufschwung. Sein heilsames Wasser
und die erholsame, ruhige Atmospäre in der
malerischen Umgebung an der Theiss ziehen
bis heute viele Gäste an. Die Unterkunftskapazität in Kanjiža umfasst ca. 700 Plätze.
Tourismusorganisation der
Stadt Subotica
Trg Slobode 1, 24000 Subotica
Tel: +381 24 670 350
E-Mail: [email protected]
www.visitsubotica.rs
Touristisches Informationszentrum
Subotica
Trg Slobode 1, 24000 Subotica
Tel: +381 24 670 350
Tourismusorganisation der Gemeinde
Kanjiža
Glavni trg 9, 24420 Kanjiža
Tel: +381 24 875 414, 854 412
E-Mail: [email protected]
www.kanjizatourism.org.rs
Touristisches Informationszentrum
Kanjiža
Tel: +381 24 875 412
Touristisches Informationszentrum
Totovo selo
Tel: +381 24 887 136
5.
SOMBOR, BEZDAN, APATIN
Alte Fiaker kutschieren
Die vornehme Kleinstadt im Flachland der Bačka, Sombor, ist etwa 174
km von Belgrad und 99 km von Novi Sad entfernt. Am Ufer der Donau
gelegen und mit einem wunderbar erhaltenen historischen Stadtkern
ist die Besichtigung Sombors zu Fuss oder mittels eines der zahlreichen
Fiaker, die man hierfür anmieten kann, ein echtes Erlebnis. Prächtige
Barockbauten und das 1842 im klassizistischen Stil erbaute Rathaus mit
einem hohen Turm dominieren das Zentrum. Auch das Gebäude der Gespanschaft, in dem das größte Ölgemälde Serbiens (28 m2 „die Schlacht
bei Senta“ von Ferencz Eisenhut) ausgestellt wird, die orthodoxe Kirche
des hl. Georg und das katholische Pfarrhaus aus dem 18. Jh. befinden
sich hier. Letzteres Gebäude soll genauso viele Räume wie Tage im Jahr
haben. Der Pascha-Turm auf dem Platz beherbergt heute die Ateliers der
Somborer Maler.
Sombor ohne Tamburizza ist kaum vorstellbar, die Klänge dieses
Musikinstruments, die Legenden über seine Spieler sind aus der Stadt
ebensowenig wegzudenken wie die Fiaker. Früher sollen auf den Straßen
von Sombor an die hundert Fiaker verkehrt haben.
16 Bauernhof-Siedlungen gruppieren sich um Sombor. Hier scheint die
Zeit stehen geblieben zu sein, wer – z.B. auf einer von den örtlichen Tourismusvereinen organisierten Fiakerfahrt – hierherkommt, wird die gastfreundlichen Traditionen und die beschauliche Atmosphäre genießen.
Entlang des Donaulaufs gibt es zahlreiche Flussarme und Sumpfland,
ganz in der Nähe der Stadt bilden Veliki bački kanal, der Bajski kanal, und
DAMASTWEBEREI
Die Webereitraditionen in Bezdan lassen sich bis ins 18. Jh. zurückverfolgen. Die Webstühlen der damaligen Zeit, die zur modernsten Technologie Europa im 18. Jh. gehörten, werden zur Produktion der Unikate immer noch eingesetzt. Aus dem handgewebten
Damast werden Servietten, Tischtücher und Bettwäsche hergestellt.
der Donau-Theiß-Donau-Kanal ein wahres
Anglerparadies.
Bezdan ist eines der 16 Dörfer um Sombor.
Das mit Jod angereicherte, heilsame Wasser (ein Liter „Bezdan-Wasser“ enthält 2,84
Milligramm Jod!) wurde Anfang des 20. Jh.
entdeckt. Bad Bezdan verfügt mittlerweile
über 100 Hotelbetten und ebensoviele
Privatunterkünfte. Unweit von Bezdan
können Naturfreunde in der „Ökologischen Werkstatt Baračka“ schöne Naturwaren
erwerben.
Nur 17 km von Sombor findet sich am
linken Donauufer das Städtchen Apatin.
Das Städtchen bildete lange eine der
größten deutschen Gemeinden des Landes
und war bekannt für seinen florierende
Handel und sein blühendes Gewerbe. Die
1756 gegründete Bierbrauerei ist erhalten
5.
BELGRAD
durch die Straßen...
geblieben, sie produziert bis heute
eine der bekanntesten Biersorten
in Serbien.
Die Wald- und Flusslandschaften
um Apatin sind bekannt für
Kleinwild, Wildschweine und
Donauhirsche, hier finden sich
hervorragende Jagdreviere und
Fischfanggebiete. Beliebte Ausflugsziele sind u.a. Bestrement,
Kupusinski dunavac, Ciganski
dunavac und Kandljilja pesak Als
bekanntermaßen größtes Fischfangzentrum Serbiens, veranstaltet die Stadt auch zahlreiche
Events „rund um den Fisch“. So
werden z.B. Wettbewerbe im
Fischsuppe kochen oder tradtionelle Fischabende veranstaltet,
bei denen die besten tradtionellen
Rezepte und Fangergebnisse vorgestellt werden. Unweit von Apatin
befindet sich das Bad Junaković,
ein Erholungsort für Patienten
mit Herz- und Kreislauferkrankungen und anderen Beschwerden.
Das Bad verfügt über mehrere
Schwimmbecken, Sportplätze,
Sauna sowie Massageräume.
UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT:
– Besuch des „Kleinen Montmartre“ im Paschaturm in Sombor
– Kutschfahrt mit dem Fiaker
– Kauf von Souvenirs in der Weberei in Bezdan
Tourismusorganisation der Stadt Sombor
Trg Cara Lazara 1, 25101 Sombor
Tel: +381 25 434 330, 434 350
E-Mail: [email protected]
www.visitsombor.org
Touristisches Informationszentrum
Sombor
Kralja Petra I 26, 25000 Sombor
Tel: +381 25 420 041
Tourismusorganisation der Gemeinde
Apatin
Petefi Šandora 2a, 25260 Apatin
Tel: +381 25 772 555
E-Mail: [email protected]
www.apatin.org.rs
6.
BAČKA TOPOLA, MALI IĐOŠ, SRBOBRAN
Am Donauufer
Etwa 146 km von Belgrad, im Krivaja-Tal liegt Bačka
Topola. Viele schöne Barockgebäude sowie
die Katholische Kirche von 1905 im pseudogotischen Stil (der Turm ist 74 m hoch), das
Heimathaus, die Schmiede mit Wagenwerkstatt und das Müllereimuseum gehören zu den
Sehenswürdigkeiten der Stadt.
Viele Gäste besuchen die Stadt allerdings
aufgrund einer weiteren speziellen Besonderheit: Sportjagd und Sportangeln werden
in Bačka Topola und dem Nachbarort Mali
Iđoš groß geschrieben. Die Jagdgebiete in
der Umgebung, besonders das sogenannte
„Krivaja-Revier“, erfreuen sich international
eines besonderen Rufes, neben Hasen und
Fasanen sind große Rehwild-Herden in den Wäldern beheimatet.
Die Kleinstadt Srbobran liegt nördlich von Novi
Sad, genau 100 km von Belgrad entfernt.
Das Städtchen dehnt sich auf beiden Ufern des
Großen Bačka-Kanals aus. Durch seine günstige
Lage an der Verkehrverbindung zwischen Mittelund Südeuropa hat sich Srobran wirtschaftlich
gut entwickeln können. Die schönen alten
Gebäude im Zentrum, wie z.B. die Dreikönigskirche aus dem Jahr 1787 oder auch die
1815 erbaute römisch-katholische Kreuzerhöhungskirche, belegen wiederum die
historische Substanz der Stadt.
Turija und Nadalj sind Dorfsiedlungen. Turija, berühmt für seine
Würste und die sogenannte „Kobasicijada“ (Wurstfest), wurde nach
dem Flüsschen Turija benannt,
einem Nebenfluss der Drina, von
dem die ersten Bewohner dieser
Ortschaft stammten. Schwieriger
ist der Ortsname Nadalj zu begründen: vermutlich geht er auf
die in der Steppenlandschaft
angesiedelten Fronbauern
zurück.
6.
BELGRAD
ТУРИЈА
Србобран у време одржавања Кобасицијаде
у Турији, селу непосредно уз варош, посећује
велики број гурмана из читавог региона.
Ова манифестација одржава се сваке године,
последњег викенда у фебруару.
Србобран нема хотел, али су се мештани ове
регије одлучили да на чак шест салаша у крају
отворе своје домове за путнике-намернике.
Dem Wasserreichtum dieser Gegend ist es zu verdanken,
dass der Boden dieser Region als besonders fruchtbar gilt.
Die Flüsse Krivaja, Veliki bački kanal, zahlreiche Seen, von
denen Beljansko jezero der bekannteste ist, und viele unterirdischen (Warm-)wasserquellen, dienen der Bewässerung der Felder und Wiesen und erschaffen eine herrliche
Natur.
Tourismusorganisation Bačka Topola
Maršala Tita 30, 24300 Bačka Topola
Tel: +381 24 715 310, lokal 106
E-Mail: [email protected]
www.btopola.org.rs
НЕ ТРЕБА ПРОПУСТИТИ:
– лов на зечеве у Малом Иђошу
– Кобасицијаду у селу Турија
– Музеј млинарства у Бачкој Паланци
Zentrum für körperliche Betätigung,
Sport und Tourismus Srbobran
Trg mladosti bb, 21480 Srbobran
Tel/Fax: +381 21 731 279
E-Mail: [email protected]
www.cst.org.rs
7.
ODŽACI, KULA, VRBAS
Tradition alter
Das heutige Örtchen Odžaci wurde unter dem Namen Udžak
im 16. Jh. von Türken gegründet. Es liegt an der Strecke Novi
Tourismusorganisation der Gemeinde Odžaci
Sad–Bačka Palanka–Sombor und ist 139 km von Belgrad entKnez Mihajlova 28, 25250 Odžaci
fernt. Zu den Nachbargemeinden zählen Apatin, Sombor, Kula,
Tel/Fax: +381 25 5742 212, 5742 308
Vrbas, Bačka Palanka und Bač.
E-Mail: [email protected]
Im Stadtkern dominiert die römisch-katholische Kirche des hl.
www.turizamodzaci.rs
Erzengel Michael (1821). Sehenswert ist auch das Museum in
Odžaci, in dem u.a. Fundstücke aus der neolithischen Ausgrabungsstätte von Donja Branjevina zu besichtigen sind. Zu
den wertvollsten und ungewöhnlichsten Exponaten zählt sicherlich die sogenannte „Rothaarige Göttin“ eine 7000
Jahre alte Frauenstatue des frühen Neolithikums. Im Gegensatz zu anderen Götterfiguren ist sie ganze 38 cm hoch –
alle anderen Figuren dieser Art haben nicht mehr als höchstens 15 cm.
Odžaci ist von zahlreichen kleinen Seen umgeben, die nach dem Donauhochwasser im Jahr 1926 entstanden sind. Für
Kleinwildjäger und Fischer bieten die von zahlreichen Kanälen durchzogenen Wälder der
Umgebung ein ideales Revier.
Das
Städtchen Kula erstreckt sich zwischen einem Kanal des Donau-TheißDonau-Systems und der Straße bzw. Bahnstrecke der Bačka. Kula gilt als
Ort
alteingesessener Handwerkszünfte, Schneider-, Schuster-, Kürschner- und
Weberwerkstätten datieren mitunter bis ins Jahr 1815 zurück. Fast ebenso
altehrwürdig sind die Hutfabrik und die Wollstofffabrik der Stadt.
An Kula grenzt Vrbas, eine Stadt mitten im Herzen der Bačka. Vrbas ist
von Novi Sad 44 km und von Belgrad 125 km entfernt.
7.
BELGRAD
Meister
UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT:
Unweit von Donau und Theiß hat die Stadt zudem noch ihr eigenes Flüsschen: die Crna Bara. Durch das viele Wasser der Umgebung musste Vrbas wie
auch viele andere Städte der Vojvodina auf Sumpfland errichtet werden, Erde
– Besichtigung der „Rothaarigen Göttin“
– Besuch der Weberei in Kula
und Schilf waren damals das vorherrschende Baumaterial. Heute allerdings
– Kostprobe des Jägerschnitzels in Vrbas
sind vor allem die vornehmen Villen ehmaliger reicher Industrieller und die
schöne, deutlich mitteleuropäisch beeinflusste Stadtarchitektur zu bewundern. Auch sechs Kirchen gehören zum Stadtbild: die Serbische orthodoxe
Kirche, die Katholische Kirche, die Reformationskirche, die Ruthenische
Kirche, die Evangelistische Kirche und die Methodistische Kirche. Weitere Sehenswürdigkeiten sind z.B. die Kapelle
„Vodice“, das Jozef-Kiš-Denkmal und das „Bapas Basis“, wo Exponate, Fotografien und anderes historisches Material
aus dem Zweiten Weltkrieg zu besichtigen sind. Der Name geht auf die geheimen Treffpunkte (Basen) der Partisanenabteilungen im zweiten Weltkrieg zurück – die erwähnte
WOCHENMARKT
Basis befand sich im Haus des Dragutin Radanov Bapa,
dem es gelang, mit seinen fünf Kindern während der
Die lebhaften Wochenmärkte werden in Vrbas jewganzen Kriegszeit diesen Ort geheim zu halten. Neben
den geschichtlichen Zeugnissen ist auch das Haus selbst
eils mittwochs (der Kleine Wochenmarkt an der
außergewöhnlich: es ist eines der wenigen erhaltenen
Kreuzung Glavna, Ecke Njegoš Straße) und samBeispiele der traditionellen serbischen Dorfarchitektur von
stags (der Große Wochenmarkt an der Vinogradski
Vrbas. Auch Vrbas ist von Jagrevieren umgeben. Die besten
most) abgehalten. Hier findet man neben vielen
Jagdgebiete liegen im Areal von Savino Selo. Das Jagdgefrischen Naturprodukten der Region auch schöne
biet Kucura eignet sich besonders für Hasenjagd.
Vrbas ist auch für seine ausgezeichneten Speisen bekannt,
Flecht- und Korbwaren, sowie Textilien und Hausviele der lokalen Restaurants locken mit Spezialitäten aus
haltsbedarf.
der Region.
8.
KIKINDA, BEČEJ, NOVI BEČEJ
Siedlungen mit
Kikinda, das Verwaltungszentrum des Nordbanats, ist 132 km von Belgrad entfernt. Obwohl „tief “ im Innern des Banats,
hat Kikinda auch mit den übrigen Teilen Serbiens gute Verbindungen.
In der Stadt und ihrer Umgebung stößt man auf immer wieder auf archäologische Fundstätten, die bezeugen, dass hier
schon fünftausend Jahren v. Chr. Menschen organisiert gelebt haben.
Heute beherrscht der hohe Turm des Rathauses (1894) das Zentrum. Das Wappen Kikindas an seiner Fassade ist immer
noch ein markantes Wahrzeichen der Stadt. Doch auch die Lepedats Villa aus dem Jahr 1908 an der Ecke der Glavna
ulica (Hauptstraße) zieht die Blicke auf sich. Eine reichhaltige archäologische Sammlung ist im Gebäude der Kurie
ausgestellt, das heute als Museum dient. Unweit davon steht die Nikolaikirche (1769), unverkennbar durch die alte Sonnenuhr an der Südseite. Kikinda besitzt auch eine alte Trockenmühle. Dabei handelt es sich um eine große Mühle, die
früher mittels eingepannter Pferde in Bewegung gesetzt wurde. Die Trockenmühle in Kikinda ist eine der zwei in ganz
Europa noch existierenden Mühlen dieser Art. Früher wurde hier Weizen gemahlen, heute finden in ihr Konzerte und
Theateraufführungen statt.
Besucher übernachten entweder im Hotel Narvik**** im Stadtzentrum oder auch in einer der zahlreichen Privatpensionen direkt im Ort oder in den umliegenden Dörfern. Ausflüge in die Umgebung garantieren zudem Einblicke in alte
Traditionen und ungewöhnliche Unterhaltungsmöglichkeiten. So wird z. B. in dem unweit von Kikinda gelegenen Dorf
Mokrin jedes Jahr an Ostern ein Wettbewerb im Ostereierklopfen veranstaltet. Außerdem finden in diesem Dorf die
traditionellen Ganterkämpfe statt. Kikinda selbst hat dem Kürbis besondere Tage gewidmet. Dabei werden am ersten
Wochenende im Oktober „Dani ludaje“ (Narrenkürbistage) organisiert. An diesen Tagen sind mehr Kürbisse als Menschen im Zentrum der Stadt zu finden, doch hat bis jetzt noch niemand die Frage beantwortet, weshalb tikve (Kürbisse)
hier ludaje (Narrenkürbisse) heißen.
Tourismusorganisation der Gemeinde Kikinda
Trg srpskih dobrovoljaca 21, 23300 Kikinda
Tel: +381 230 26 300
E-Mail: [email protected]
Tourismusorganisation der Gemeinde Bečej
Trg oslobođenja 1, 21220 Bečej
Tel: +381 21 6910 404
E-Mail: [email protected]
www.tobecej.com
Touristisches Informationszentrum Bečej
Tel: +381 21 6910 444
Touristisches Informationszentrum Novi Bečej
Svetozara Miletića bb, 23272 Novi Bečej
Tel: +381 23 773 522
E-Mail: [email protected]
www.novibecej.rs
8.
Erinnerungen
BELGRAD
UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT:
– Tamburizzaspieler
– Ostereierklopfen in Mokrin
– Palast Dunđerski
Das Städtchen Bečej, 120 km von Belgrad, liegt an der Theiß. Alle Sehenswürdigkeiten dieses Ortes sind auf dem Hauptplatz mit dem offiziellen Namen Trg oslobođenja (Befreiungsplatz) konzentriert. Allerdings wird selbiger Platz von den
Anwohnern aufgrund seiner Form zumeist pogača (Fladenbrot) genannt. Hier stehen das Rathaus, die Stiftung der
Baronin Eufemija Jović und die 1851 erbaute Orthodoxe Kirche. Gern gelobt wird die gute Küche in Bečej, häufig aber
auch die exotische Übernachtungsmöglichkeit, die das Hotel Fantast seinen Gästen ermöglicht. Das Hotel geht auf
den Industriellen Bogdan Dunđerski zurück, der Anfang des 20. Jh. 14 km westlich von Bečej einen Palast im Märchenstil erbauen ließ, der heute ein Hotel ist. Die Hotelanlage umfasst 65 Hektar – dazu gehören auch eine kleine Familienkapelle und ein namhaftes Pferdegestüt, das zwischenzeitlich bis zu 1.400 Pferde besaß. Auf der anderen Seite der
Theiß erstreckt sich Novi Bečej, 113 km von Belgrad entfernt. 1886 legte ein fürchterlicher Brand mehr als ein Drittel der
Ortschaft in Schutt und Asche. Die Spuren des verheerenden Brandes sind an der mittelalterlichen Basilika aus dem 14.
Jh. noch sichtbar (Arače, 14 km vom Zentrum der Gemeinde).
Ein Wunder der Technik ist der Betonstaudamm des Donau-Theiß-Donau-Hydrosystems. Er hat sieben Sparbecken
und eine Schiffsschleuse und befindet sich direkt bei Novi Bečej. Die ebenfalls am Donau-Theiß-Donau-Kanal gelegene
Eiffel-Schleuse ist eine der technischen Spitzenerrungenschaften des beginnenden 20. Jh. Diese „Šlajz“ (Schleuse), wie
die Ortsbewohner sie meistens nennen, wurde seinerzeit aus der Not heraus gebaut: Hochwasser flutete von Zeit zu
Zeit die Stadt, so dass man beschloss, an der Mündung des Großen Bačka-Kanals in die Theiß einen mächtigen Staudamm zu errichten. Ob die Schleuse ein Werk des berühmten Architekten Eiffel ist, kann nicht mit Sicherheit bestätigt
werden, aber die gitterförmige Konstruktion der Schleuse erinnert tatsächlich
dem Stil nach an den Pariser Eiffelturm.
MAMMUT
Gute Jagdgebiete, Wandermöglichkeiten und Ausflugsziele machen die Umgebung
ist bekannt für seine festliche
alljährlich in Vranjevo stattjeden Sommer die traditioneldas Internationale Art Camp
Beim Tonerdeabbau der Fabfür Besucher attraktiv. Novi Bečej
rik
„Toza
wurde 1996
Parade
derMarković“
Pferdefuhrwerke,
die
ganz
über 500.000
findet.zufällig
Ebensoein
regelmäßig
werden
Jahre
altes erhaltenes Mammutlen Fischsuppen-Wettbewerbe
und
veranstaltet.
Skelett in 20 m Tiefe gefunden.
Das imposante gut erhaltene
Skelett ist den Wissenschaftlern
von großem Nutzen. Das
Mammut ist 4 m hoch, 7 m lang
und 3 m breit.
9.
ZRENJANIN, ŽABALJ, TITEL
Gebäude erzählen
UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT:
– Massage im Bad Rusanda
– Foto-Safari in Žabalj
– Drink im Zentrum Zrenjanins
Zrenjanin ist 73 km von Belgrad entfernt. Diese größte Stadt des Banats,
ist auch unter dem früheren Namen
Veliki Bečkerek bekannt. Hier kreuzen
sich die Regionalstraßen aus Novi Sad
und aus Belgrad.
Der Zentrumsplatz, Trg Slobode
(Freiheitslatz) ist nicht groß, aber
außergewöhnlich schön gestaltet.
Hier steht das barocke Rathaus (1820),
das erst unlängst renoviert wurde
und der Rathausgarten, welcher reich
mit Fontänen, Statuen und Pavillons
ausgestattet ist. Neben dem Rathaus
erhebt sich die 1864 im neoromantischen Stil erbaute römisch-katholische
Kathedrale des Schutzpatrons des hl.
Ivan Nepomuk (mit den berühmten
Orgeln). Sie wurde „nach Maß“ gebaut,
so dass das Echo ihrer Glocken „ genau
bis an den Stadtrand reicht, nicht
weiter“. Auch der Palast des Volksmuseums, der ehemalige Finanzpalast (1894)
und des Gebäude des Volkstheaters „Toša Jovanović“ mit
dem ältesten Theatersaal in Serbien sind ebenso beieindruckende wie monumentale Bauten. Vom Trg Slobode zweigt
die Straße kralja Aleksandra Prvog ab, in der sich die meisten Restaurants und Cafés Zrenjanins befinden. Die verschiedenen Paläste dieser Straße zeugen abermals von der Architekturvielfalt der Stadt: so z.B. der Bence-Palast, der PanajiPalast, der Kovač-Palast oder der Tuner-Palast (wegen seines maurischen Baustils auch Scheherazade genannt), die
Häuser der Kaufleute Jakšić oder Stagelschmidt bis zum Renaissance-Palast.
Neben den Parkanlagen (acht große) und Plätzen (fünf) verleihen die zehn Brücken der Stadt an der Begej einen besonderen Reiz. Die älteste ist die 1904 erbaute so genannte Kleine Brücke, sie ist nur für Fußgänger bestimmt.
In der Kapelle neben der Kirche Vavedenje (Kirche des Einzugs der Muttergottes in den Tempel) sind die Reliquien des
Hieromonachus Rafailo Banatski aufbewahrt, eines Missionars aus Chilandar, der noch zu Lebzeiten zum Heiligen und
Wundertäter erklärt wurde. Nach seinem Tod soll aus einer alten Ulme im Kirchhof heilsames Wasser hervorgequollen
sein, das vielen, bislang Verzweifelten geholfen hat.
Zrenjanin hat vier Hotels, einige Motels und viele Privatunterkünfte. Man kann letztere über die lokalen TourismusOrganisationen reservieren.
In der Nähe von Zrenjanin, bei Melenac am Ufer des Rusanda-Sees liegt der Kurort Bad Rusanda. Ausgezeichnete
Spa-Angebote, verschiedene Therapien und sportliche Aktivitäten stehen auf dem Programm, gute Fischrestaurants mit
diversen Spezialitäten ergänzen auf angenehme Weise die
Aktivitäten.
Etwa 15 km von Zrenjanin an der Hauptstraße nach Belgrad
befindet sich die „Tiganjica“, eine Freizeitanlage mit Übernachtungs-, Speise- und Unterhaltungsmöglichkeiten. Sogar ein
kleiner Zoo gehört dazu.
Zu den beliebtesten Zrenjaniner Veranstaltungen gehören
sicherlich die Biertage (Dane piva), die traditionsgemäß in der
letzten Augustwoche stattfinden. In Form eines Wettkampfes
wird der schnellste und ausdauerndste Biertrinker ermittelt.
Ungleich geschäftiger, aber ruhiger geht es im Juni auf dem
Festtagen der „Fleißigen Banater Hände“ (Banatske vredne
ruke) zu, wo verschiedene Handarbeiten präsentiert und alte
Banater Gerichte zubereitet werden.
9.
Geschichten
CARSKA BARA (KAISERSUMPF)
BELGRAD
Die Strecke Zrenjanin-Novi Sad führt durch Žabalj. Hier beeindruckt die im Barockstil erbaute Nikolai-Kirche mit einem
Das 10 km von Zrenjanin in Richtung Belgrad
einzigartigen Ikonostas aus poliertem vielfarbigem Kunststein.
Gleich neben Žabalj liegt das Jagdgebiet Alte Theiß, bekannt für
entfernte Naturresrevat Carska bara umfasst
seinen reichen Bestand an Reh- und Federwild. Das Jegrička1.767 Hektar einer wildromatischen WasserTal mit seinem vom Hauptfluss abgeschnittenen Mäander der
landschaft. 240 seltene Vogelarten, darunter
Theiß ist einer der bedeutendsten Lebensräume von SumpWeißschwanzadler, Sumpfweihe, Wiesenfvögeln in Serbien.
weihe, Finkenhabicht, Mäusebussard, ReiAußer herrlicher Natur hat Žabalj seit Neuestem in unmittelbarer Umgebung auch den ersten professionell ausgestatteten
her, Löffelreiher, Wildtiere und Fische haben
Golfplatz Serhier ihre Heimat. Carska bara steht auf der
biens anzubiUNESCO-Liste des Weltkulturerbes.
eten.
Tourismuszentrum der
Stadt Zrenjanin
Nach Titel,
Koče Kolarova 68, 23101 Zrenjanin
einem Städtchen
Tel: +381 23 523 160, Fax: +381 23 523
im Dreieck der
161
Theiß, Donau
E-Mail: [email protected]
und Begej, ist
www.zrenjanintourism.org
es aus Belgrad,
Novi Sad und
Touristisches Informationszentrum
Zrenjanin etwa
Zrenjanin
gleich weit. Am
Subotićeva 1, 23101 Zrenjanin
schnellsten erTel: +381 23 581 890
reicht man Titel
E-Mail: [email protected]
jedoch über die
www.zrenjanintourism.org
südliche Regionalstraße der
Tourismusorganisation der
Bačka von Novi
Gemeinde Žabalj
Sad Richtung
Trg Svetog Save 3, 21230 Žabalj
Banat.
Tel: +381 21 831 688
E-Mail: [email protected],
Die Geschichte
turistickaorganizacijazabalj@yahoo.
dieser Ortschaft
com
reicht bis in die
www.zabalj-tourism.org
Römerzeit zurück und zeugt von den vielen Völkern, die hier ihre Spuren
hinterließen.
In Titel befindet sich aber auch das Geburtshaus
von Mileva Marić Einstein, die später mit ihrem
Mann, Albert Einstein, in Novi Sad lebte. Die
größte Attraktion des Ortes ist der Titel-Hügel
(Titelski breg)– eine merkwürdig geformte
Lößanhöhe, die sich über die sonst flache Ebene der Vojvodina erhebt. Über die Theiß und
die Begej kann man per Schiff bis nach Mošorin
gelangen, wo sich die archäologische Fundstätte
Feudvar aus der Eisen- und Bronzezeit befindet.
Vor allem Aktivurlauber kommen in Titel auf
ihre Kosten: sportliche Aktivitäten wie Rudern,
Bootsfahrten, Regatten, Drachenfliegen und
Pferderennen gehören zum Angebot. Campingfreunde finden in Titel wunderschöne Plätze vor.
10.
PANČEVO, KOVAČICA
Heimatmotive
UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT
– Spaziergang an der Tamiš
– Besuch der archäologischen Fundstätte Starčevo
– Kauf eines Gemäldes in Kovačica
Tourismusorganisation Pančevo
Sokače 2, 26101 Pančevo
Tel: +381 13 351 366
E-Mail: [email protected]
www.pancevo.info
Tourismusorganisation der
Gemeinde Kovačica
Maršala Tita 50,
26210 Kovačica
Tel: +381 13 660 460
E-Mail: [email protected]
www.took.org.rs
Pančevo liegt an der Mündung der Tamiš in die Donau
und ist nur 13 km von Belgrad entfernt. Im Grunde ist es
nur die Pančevo-Brücke, die es von der serbischen Hauptstadt trennt. Trotz der Nähe zu Belgrad ist Pančevo eine
typische Stadt des Südbanats. Und obwohl die Stadt
eines der wichtigen Industriezentren ist, hat ihr Zentrum
doch zahlreiche Kirche und historische Gebäude aus dem
19. Jh., die dem Zentrum einen ruhigen und architektonisch harmonischen Charakter geben. Die römischkatholische Kirche des hl. Karl Boromej direkt im Zentrum
ist eigentlich das umgestaltete Haus des Grafen Marus
aus dem Jahr 1722. Hier steht auch die Verklärungskirche
(Preobraženjska crkva) mit einer mächtigen Kuppel, hohen
Glockentürmen und einer reichgefüllten Schatzkammer. Die Wandmalerein im Innenraum sind ein Werk des
berühmten Uroš Predić. Dieses Gotteshaus ist heute eines
der Symbole Pančevos. Die Himmelfahrtskirche (Uspenska
crkva), eine Basilika vom Beginn des 19. Jh., ist ebenfalls
ein Wahrzeichen dieser Stadt. Zum Bau der Kirche steuerte
Karađorđe selbst das nötige Bauholz bei und leistete Unterstützung zum Brennen von Ziegeln.
Nur 5 km nordöstlich von Pančevo in Richtung Starčevo
befindet sich das berühmte Kloster Vojlovica. Den Überlieferungen nach wurde es noch im Jahr 1393 nach der
Schlacht auf dem Amselfeld (Kosovski boj) erbaut.
Archäologische Fundstätten zeugen von der kontinuierlichen Besiedlung der Region seit dem Neolithikum.
Zu den sensationellsten Ausgrabungen zählen die Funde
der Starčevo-Kultur, eines prähistorischen Volkes, das vor
Tausenden von Jahren hier siedelte.
Mit der Industrialisierung in den 60er und 70er Jahren des
vergangenen Jahrhunderts hat sich Pančevo zu einem
mächtigen Wirtschaftszentrum entwickelt. Erdölraffinerien, Plastik-, Flugtechnik-, Glas- und Glühbirnenindustrie
gehören dazu. Auch die Tradition der Bierbrauerei hat sich
seit 1722 erhalten.
Romantisch und erholsam ist hingegen ein Spaziergang
entlang des Tamiš-Flusses. Hier kann man das Flusspanorma geniessen oder in eines der vielen kleinen Restaurants
(vor allem Fisch-Restaurants) und Cafés einkehren.
Das Naturschutzgebiet Deliblatska peščara, 13 km von
Kovin entfernt, erstreckt sich bis zum Donauufer. Es ist
eine in ihrer Art einzigartige Dünenlandschaft in Europa,
die durch ihre Öko-Systeme und seltenen Pflanzenarten
nun gesetzlich geschützt und zum Biosphäre-Reservat
nominiert worden ist.
Vorbei an vielen Sonnenblumenfeldern gelangt man bis zu
der kleinen Ortschaft Kovačica. Sie ist genau 50 km von
Belgrad entfernt und durch ihre vorwiegend slowakische
Bevölkerung sowie durch dort beheimatete Tradtition der
naiven Malerei bekannt.
1939 schufen die Ortsbewohner Martin Paluška und Jan
Sokol die Anfänge einer Bewegung, die sich ständig erweiterte und schließlich in den 50-er Jahren zur Gründung
10.
BELGRAD
eines Malerclubs der naiven
Kunst führte. Dort versammelten sich engagierte
Dorfbewohner aus Kovačica,
Padina und anderen umliegenden Ortschaften, und
schufen ihren eigenen Stil
und ihre spezielle Schule
der Malerei. Keines der
Gründungsmitglieder oder
der späteren Mitglieder hat
irgendeine (offizielle) Schule
besucht, die sich mit naiver
Malerei befasst.
Die erste Ausstellung der
naiven Malerei in Kovačica
fand 1952 statt. Drei Jahre
später wurde auch die erste
Galerie der naiven Malerei
gegründet.
MALER HULE
Die Schule der naiven Malerei in Kovačica (Zuzana Halupova, Martin Jonaš und andere) ist
heute weltweit bekannt. Neben der Galerie der
malenden Bauern und der berühmten Galerie
Babka finden sich hier in fast jedem Haus dieser
Ortschaft interessante Gemälde und Verkaufsausstellungen.
11.
VRŠAC, BELA CRKVA
Die Winde der
Nach Vršac, 84 km von Belgrad, gelangt man
über die Autobahn E 70. Diese Stadt ist für den
ständigen Wind bekannt, der hier herrscht. Sie
liegt eingebettet in die hügelige Landschaft der
Karpatenausläufer. Die Region ist ein bekannts
und fruchtbares Weinanbaugebiet. In nur 10
Autominuten erreicht man den Grenzübergang
nach Rumänien – Vatin/Moravita.
Durch diese Stadt verläuft auch die internationale Eisenbahnstrecke Wien-Budapest-BelgradBukarest. Die Stadt verfügt auch über einen
kleinen Flughafen, einen Übungsflughafen von
JAT.
UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT:
– Besuch der Vršacer Weinberge
– Spaziergang zum Turm auf dem Berg
– „Blumenkarneval“
Die ältesten Gebäude im Stadtkern von Vršac
stammen aus dem 18. Jh. Zum architektonischen
Ensemble des Zentrums gehören der Barockpalast des Vladičanski dvor, die orthodoxe Nikolai- Kirche, die neogotische katholische Kirche
des hl. Gerhard, das Magistratsgebäude, das
Haus des Jovan Sterija Popović und das Stadtmuseum, das eine reichhaltige archäologische
Sammlung von den Ausgrabungsstätten Vatin,
Dubovac und Židovar beherbergt. An der Ecke
der Kumanovska und Stevan Nemanja Straße
befindet sich die Alte Apotheke, die wegen ihres
ungewöhnlichen Treppeneingangs Apotheke
unter den Treppen genannt wird. In diesem
Gebäude befand sich schon Mitte des 18. Jh. die
Apotheke „Zum Erlöser“ (kod Spasitelja). Seit
1965 gehört das Haus nun zum Stadtmuseum.
Von jedem Winkel der Stadt kann man den Turm
(vršačka kula) der alten Festung aus dem 15. Jh.
auf dem Hausberg (vršački breg) sehen. Die Festung ist ein beliebtes und schönes Ausflugsziel.
Wer nicht wandern will dem bietet das Sport-
zentrum „Millenium“ diverse sportliche
Aktivitäten und abends lassen sich die
Weinkeller der Stadt erkunden. Die
Vršacer sind sehr stolz auf ihre Weinanbautradition. Jedes Jahr am dritten
Wochenende im September laden sie zur
Vršacer Weinlese (Vršačku berbu grožđa)
ein. Im Sommer wird hier auch ein Internationale Folklorefestival veranstaltet.
Vršac hat eine gut entwickelte
Wirtschaft – die Arzneimittelgesellschaft Hemofarm/Stada, die Vršacer
Weinberge, die Vršacer Brauerei, die
Süßwarenfirma Swiss Lion gehören
dazu. Außerdem werden in Vršac schon
seit langer Zeit an der Akademie der JAT
die Piloten der serbischen Fluglinien
ausgebildet.
11.
Karpaten
Das anmutige Städtchen Bela Crkva liegt nur 35 km
südlich von Vršac entfernt und direkt an der Grenze zu
Rumänien. Von Belgrad ist Bela Crkva 96 km entfernt.
Die Stadt liegt am Nera-Fluss und ist außerdem von einigen kleinen Seen und dem Donau-Theiß-Donau-Kanal
umgeben. Charakteristisch für Bela Crkva sind – ähnlich
wie in Vršac – die vielen historischen Barockfassaden
des Stadtzentrums. Hier befindet sich auch das örtliche
Museum, das schon seit 1877 besteht. Den schönsten
Blick auf die Stadt hat man vom Berg Kalvarija.
Bela Crkva ist auch als Stadt der Blumen bekannt. Jeden
Sommer wird hier der „Blumenkarneval“ veranstaltet,
ein Event, das mittlerweile auf über 100 Jahre Tradtition
zurückblicken kann.
Die reine Luft, die schöne Natur und vor allem die
kristallklaren Badeseen von Bela Crkva locken vor allem
im Sommer viele Touristen an.
VRŠACER WEINBERGE
In Vršac und Umgebung blickt der Weinanbau auf
eine reiche Tradition zurück. Noch Mitte des 15. Jh.
wurde Wein aus dieser Region an europäischen
Höfen kredenzt und mit Goldmünzen bezahlt.
Schon die Römer und Daker sollen sich hier mit
Weinanbau befasst haben. Vor allem das kleine
Dorf Gudurice unweit der Stadt war und ist einer
der größten Reben- und Weinproduzenten der
Vršacer Region. Wegen der guten Erträge und
Qualität der Trauben, aber auch der Tradition,
werden autochtone Sorten angebaut. Dazu
zählen z.B. Smederevka, Dinka, Slankamenka,
Portugizac und Kreaca. Dank des „Košava“, dem
Wind, der hier ständig weht, müssen sehr viel
weniger Sprühmittel zur Schädlingsbekämpfung
eingesetzt werden, ein ökologischer Mehrwert
für die Trauben.
Tourismusorganisation der Gemeinde Vršac
Trg pobede 1, 26300 Vršac
Tel: +381 13 832 999, 831 055
E-Mail: [email protected]
www.to.vrsac.com
Tourismusorganisation der Gemeinde Bela Crkva
Proleterska 2, 26340 Bela Crkva
Tel/Fax: +381 13 851 777
E-Mail: [email protected]
www.belacrkvatourism.org
BELGRAD
12.
IRIG, INĐIJA
Region der
Die etwa 55 km von Belgrad entfernte GeUNBEDINGT EMPFEHLENSWERT:
meinde Irig soll der Legende nach früher eine
der größten Städte des Srem gewesen sein. Erst
– Besuch der Klöster in der Fruška gora
eine schreckliche Pestepidimie im Jahr 1795 hat
– Bad im Thermalbad Vrdnik
die Stadt in einen kleinen Marktflecken verwan– Kauf von Souvenirs in Maradik
delt.
Die drei orthodoxen Kirchen aus dem 18. Jh.
im Ortszentrum zeugen noch vom ehemaligen Glanz der Stadt. Die älteste und malerischste von ihnen, die Nikolai- Kirche, wurde 1722
im gleichen Stil wie das nahe gelegene Kloster Hopova erbaut. Vor allem der mit Holzschnitzereien verzierte Ikonostas von 1760 zeugt von der großen Kunstfertigkeit jener
Zeit.
7 km nördlich von Irig, direkt am Bergkamm der Fruška gora, erstreckt sich Iriški venac
(Iriger Bergkranz) (451 m), eines der beliebtesten Naherholungsgebiete dieser Region.
Irig gehört übrigens schon zu der „Region der Heiligtümer“. Vor allem aber zählt der Nationalpark Fruška gora dazu, der mit seiner intakten Natur und den siebzehn orthodoxen
Klöstern, die hier zwischen dem 15. und 18. Jh. erbaut wurden, zu
den beliebtesten Tourismusdestinationen der Vojvodina zählt.
Das Kloster Krušedol wurde von der Familie Branković gestiftet
und beherbergt das Mausoleum dieser Herrscherfamilie aus
dem Srem. Von allen Klöstern der Fruška gora besitzt es die
reichste Schatzkammer. Auch das Kloster Grgeteg steht mit den
Brankovićs in Zusammenhang. Das Gotteshaus Hopovo (Hopovski hram) wiederum ist der größte Monumentalbau unter
den spätmittelalterlichen Kirchen dieser Region.
Das Thermalbad Vrdnik in Irig befindet sich an der Stelle
eines ehemals aktiven Bergwerkes. Die alten Zechensiedlungen mit ihren typischen Häusern sind ein malerisches
Überbleibsel dieser Zeit. Die Mineralwasserquellen
wurden beim Erzabbau durch Zufall entdeckt und so
verwandelte sich Vrdnik nach der Schließung der Zeche in
ein Kur- und Heilbad.
Der Srem und die Fruška gora gehört zu den bedeutendsten Weinbauregionen Serbiens. Mehr als 60 Weinkeller
- vorwiegend in den Klöstern und in den Dörfern Čerević,
Neštin, Banoštor, Erdevik – bieten ihre guten Weine zur
Verkostung an.
Inđija ist 42 km von Belgrad entfernt. Da sich Belgrad und
Novi Sad immer mehr ausdehnen, sagten behaupten
viele, dieser Ort sei eigentlich der Vorort beider Metropole. Doch Inđija hat durchaus seine eigene besondere
Srem-Geschichte. Die Architektur des Zentrums ist
weitgehend vom Ende des 19. und Anfang des 20. Jh.,
sie zeugt von der Zeit der industriellen Entwicklung und
dem Bevölkerungswachstum in der Stadt. Sehenswert
sind die Gebäude der Gemeindeverwaltung, das Haus
Vojnović, die römisch-katholische Peterskirche (crkva sv.
Petra), das Pfarrhaus (župni dvor). Aber auch gewöhnliche Stadthäuser faszinieren durch ihre Fassaden im Stil
des Klassizismus, der Sezession und der Neorenaissance.
Unlängst wurde eine Fußgängerzone in der Innenstadt
angelegt.
In der Dorfsiedlung Maradik unweit von Inđija kann man
einen Einblick in die Traditionen der Sremregion erhalten.
Vor allem das sogenannte „Ethno-Haus“ mit seinen über
12.
Heiligtümer
BELGRAD
200 Ausstellungsstücken zu Brauchtum und Kultur der Region und ein
gutes, traditionell eingerichtetes Restaurant sind sehr beliebt bei allen
Touristen.
In Inđija wird alljährlich Jahr im März die Vojvodiner Weinmesse veranstaltet. Ein spektakulaeres Event ist auch der Wettbewerb der Sremer
Hufeisen (sremska potkovica), der jeweils im Mai stattfindet und bei
dem viele Pferdezüchtereien ihre Fuhrwerke – von Einspännern bis
Siebenspännern – vorführen.
Tourismusorganisation der
Gemeinde Irig
Ribarski trg 16, 22406 Irig
Tel: +381 22 461 126
E-Mail: [email protected]
www.turorgirig.org.rs
Touristisches Informationszentrum
Vrdnik
Karađorđeva 6, 22408 Vrdnik
Tel: +381 22 465 466
WEINE
Tourismusorganisation der
Gemeinde Inđija
Cara Dušana 1, 22320 Inđija
Tel: +381 22 510 970
E-Mail: [email protected]
www.indjija-tourism.net
Dank ihrer vorteilhaften Bedingungen an den sonnigen Donauhängen der Fruška gora mit einem milden Mikroklima sind die Gemeinde Irig und in ihr die Fruska gora zu einer ergiebigen Weinregion geworden.
Von den Trauben dieser Region heißt es, dass ihr Zuckergehalt bis zu zwei Prozent höher sei als in anderen Teilen
der Vojvodina. Zu den autochtonen Sorten gehören Vranac, eine alte Sorte des Portugieser, die einheimische
gekreuzte Sorte Župljanka (Prokupac und roter Burgunder), Neoplanta (Smederevka und roter Traminer), Sila
(Kevedinka und Chardonne), Liza (grauer Burgunder und Kunleanj) sowie Petra (roter Burgunder und Kubrat).
Zu empfehlende Weinsorten dieser Gegend sind u.a. italienischer und Rheinriesling, Traminer, Chauvignon,
Neoplanta und Župljanka.
13.
RUMA, PEĆINCI
Investition in
Ruma ist etwa 65 km westlich von Belgrad und 35 km von
Novi Sad entfernt. Der Ort hat ausgezeichnete Verkehrsverbindungen: Die Autobahn Belgrad-Zagreb ist nur 6 km
entfernt und durch die Stadt führt die Nord-Süd-Achse,
welche die Vojvodina mit Sarajevo und weiter mit der
Adria verbindet. Die Bahnlinie Belgrad-Zagreb führt ebenfalls durch Ruma.
Ruma liegt im Zentralteil des Srem, an den Südhängen der Fruška gora. In den 20.er und 30.er Jahren
des vergangenen Jahrhunderts erlebte die Stadt einen
raschen Aufschwung. Es wurden zahlreiche Läden,
Gewerbe- und Manufakturwerkstätten eröffnet, Banken
gegründet, Kinos eröffnet und die Druckereien druckten Bücher und Zeitungen,
die über das politische, wirtschaftliche, kulturelle und sportliche
Leben der Stadt berichteten.
Doch trotz seines wirtschaftlichen Potentials und (hier
war der größte Getreidemarkt im Königreich Jugoslawien) und des kulturellen kulturellen Niveaus
wurde Ruma erst 1933
der Status einer Stadt
zugesprochen.
Mehr über die Stadt und
die Region erfährt man
im Stadtmuseum von
Ruma. Hier sind viele Exponaten aus dem Leben
der Bevölkerung des
Srem und Informationen
zu seiner Geschichte
zusammengestellt worden.
Die ältesten Kirchen in
Ruma sind die orthodoxe
Nikolaikirche (sv. Nikola)
von 1758 und die Himmelfahrtskirche (Voznesenska) von
1761.
Nicht weit von der Stadt und noch
innerhalb der Gemeinde Ruma befindet sich die archäologische Fundstätte
Gomolava Hrtkovci aus dem Paläolithikum.
UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT:
– Besuch des Brotmuseums in Pećinci
– Baden in der Save bei Kupinovo
– Besuch der Malerkolonie
Er-
holung und Freizeitaktivitäten bietet ein Ausflug
zum Borkovac-See (Borkovačko jezero). Außerdem
13.
das Leben
BELGRAD
gibt es innerhalb der Gemeinde Ruma zwei Jagdreviere: Karakuša und Morović.
In Ruma wird jeden Sommer ein Melonenfest, das
Tamburizza-Festival, die Malerkolonie und das Amateurtheaterfestival veranstaltet.
Die Spezialitäten der Sremer Küche probiert man am
besten in einem der vielen nationalen Restaurants.
Pećinci ist eine der kleineren Gemeinden Serbiens und
liegt südlich von Srem, 25 km südwestlich von Belgrad.
Seine gute Verkehrsanbindung (Nähe Belgrad,
Flughafen, Autobahn Belgrad-Zagreb) haben die
Gemeinde zu einem attraktiven Standort für ausländische und heimische Investoren gemacht. Mittlerweile werden hier mehr Greenfield-Investitionen als in
jeder anderen Gemeinde Serbiens getätigt.
Innerhalb der Gemeinde Pećinci ist es wiederum die
die Ortschaft Šimanovci die sich als Industriezone
international einen Namen erworben hat. Die Region
hat jedoch nicht nur Industrie- und „Business“-Charakter: Die Ortschaft Kupinovo neben Pećinci z.B. ist malerisch geprägt von der Save, die durch sie hindurchfließt. Hier steht die Lukaskirche (crkva sv. Luke), eine Palastkirche der Familie
Branković aus dem 15. Jh. Der alte Dorfkern wurde in einen Ethno-Park umgestaltet, in dem man tradtionelle Bauweise,
Kultur, Brauchturm und nicht zuletzt die Gastfreundschaft des Srem kennenlernen kann.
Entlang der Save gelangt man nach Jakovo, Progar und Kupinovo und schließlich zum Obed-Sumpf (Obedska bara).
Das artenreiche Naturreservat steht auf der UNESCO-Liste. Mitten im Sumpfgebiet stehen auf einer Insel die Überreste
der mittelalterlichen Festung Kupinik. Die Burg gehörte im 15. Jh. dem serbischen Herrscher Stefan Lazarević und der
Herrscherfamilie Branković.
Informationen zu Unterkünften, Restaurants und
Preisen erhält man bei der Tourismusorganisation der
Gemeinde.
Rathaus der Gemeinde Pećinci
Slobodana Bajića 5,
22410 Pećinci
Tel: +381 22 400 700,
Fax: +381 22 400 792
BROTMUSEUM
Seit fünfzehn Jahren gibt es in Pećinci ein Brotmuseum. Die Gründung dieses originellen und interessanten Museums geht den Maler Slobodan Jeremić – Opa
Jeremije – zurück. Opa Jeremije bereiste in den letzten 30 Jahren etwa 750 serbische Dörfer und eröffnete mit
den Exponaten, die er mitgebracht hatte, in seinem Haus ein Museum, welches dem hl. Nikola geweiht wurde.
Mittlerweile sind es etwa 2000 Ausstellungsstücke „rund ums Brot“, die man besichtigen kann sowie 96 zu verschiedenen Ritualen gereichte Brotsorten, die entsprechend des festlichen Anlasses – Weihnachten, Ostern,
Schutzpatronenfest, Hochzeit und Totenmesse – in Gruppen eingeteilt und erläutert werden.
14.
SREMSKA MITROVICA, ŠID
Geschichtsträchtige
Die Gemeinde Sremska Mitrovica liegt im Nordwesten
Serbiens und ist 74 km von Belgrad entfernt.
Sirmium, aus dem das heutige Sremska Mitrovica entstand, war eine bedeutende
römische Stadt und die
altchristliche Residenz der Region.
An der Kreuzung
einiger wichtiger
Verkehrsstraßen
und am Ufer
des großen und
schiffbaren Flusses Save gelegen,
hatte die Stadt
wichtige politische
und wirtschaftliche
Funktionen und
verfügte schon früh
über eine Vielfalt von
Institutionen. Der
Kaiser und Philospoh Marcus Aurelius starb hier in
einem Palast, der
bereits Fußbodenheizung besaß und
dessen Fußböden
und Wände wertvolle Mosaike und
Fresken schmückten. Überreste dieses
Palastes bezeugen,
dass es auch große
Thermen, Getreidespeicher, Wohnviertel
und Festungsmauern
gegeben hat. Einige Überreste dieser großen Stadt
sind noch immer im Zentrum
von Sremska Mitrovica sichtbar,
vieles ist aber immer noch unterhalb der heutigen Stadt verborgen.
Die interessantesten Ausgrabungen
finden sich an der Ecke Pivarskaund Branko-Radičević-Straße.
Auch in der Mitte des Hauptstadtplatzes, Trg Nikola Pašić, befindet
sich eine archäologische Ausgrabungsstätte. Um diesen Platz,
der früher als Getreideplatz bekannt
war, gruppieren sich viele schöne alte
Bauten aus dem 19.Jh., die die Kaufleute aus Mitrovica
errichten ließen. Manche Häuser haben halbrunde
Giebel - ein deutsches Stilelement, das von dem Einfluss der Habsburger Herrschaft zeugt.
Unweit des Platzes steht die Stephanskirche (crkva
sv. Stefana) aus dem 16. Jh. Sie ist die älteste Kirche
in dieser Ortschaft. Da sie zur Zeit der osmanischen
Besatzungt errichtet wurde durfte sie nur eine bescheidene
Außenfassade aufweisen. Der kleine Holzturm
wurde später angebaut.
In Sremska Mitrovica befindet sich das
Srem-Museum, das in zwei Gebäuden
untergebracht ist. Der eine Teil in der
Pinki-Straße gegenüber dem Hotel
„Sirmium“ beherbergt Ikonen und
Gemälde aus den letzten drei
Jahrhunderten. Der zweite Teil
mit der so genannten Römischen Kollektion befindet
sich in der Stephanstraße.
Unmittelbar neben dem
Museum steht das
ehemalige Zollamt
(carinarnica), den
Ortsbewohnern als
Kaiserhaus (carska
kuća) bekannt, das
aus dem Jahr 1729
stammt und als
ältestes Gebäude
dieser Ortschaft
angesehen wird.
In der Nähe von
Sremska Mitrovica, an der
Save, erstreckt
sich das
Naturreservat
Zasavica. Der
gleichnamige
kleine Fluß
ähnelt mit
seinem ruhigen Plätschern
mehr einem Sees
als einem Flusslauf.
Den Fluss umgibt
eine malerische
Sumpflandschaft mit
überschwemmten
Wiesen und Wäldern und mit einer
Vielfalt an Pflanzen, Fischen und
Insekten.
Dass die Gemeinde Šid
zu Recht unter die „grünen“
Gemeinden eingereiht werden
kann, lässt sich überzeugend durch
UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT:
– Besichtigung der Ausgrabungsstätten vom Kaiserpalastes
– Spaziergang nach Zasavica
– Gemäldegalerie und Atelier des Sava Šumanović
14.
BELGRAD
Städte
Zahlen belegen:Von den insgesamt 69.800 ha
sind 40.000 ha Felder und 22.000 ha Wälder...
Šid liegt im Südwesten der Vojvodina, im Westen
der Sremregion und im Nordwesten Serbiens. Von
Belgrad ist es 86 km entfernt.
Direkt an der Autobahn befindet sich die Gemeinsame Grabstätte der an der Srem-Front 1944–1945
gefallenen Soldaten.
In Serbien wird Šid zumeist mit Sava Šumanović
assoziiert, einem der bedeutendsten Vertreter des
serbischen Modernismus, dessen Gemäldegalerie
(mit über 400 seiner Werke) und Atelier in der Sava-Straße im Stadtzentrum liegen. Šid beherbergt
auch das Museum für naive Künste „Ilianum“.
In unmittelbarer Nähe der Stadt befinden sich
das Kloster Privina glava, die für ihren Ikonostas
berühmte Kirche im Dorf Molovin und die Jagdgebiete Vorov, Vranjak und Morović.
Tourismusorganisation der
Stadt Sremska Mitrovica
Svetog Dimitrija 10,
22000 Sremska Mitrovica
Tel: +381 22 618 275
E-Mail: [email protected]
www.tosmomi.rs
Tourismusorganisation Šid
Cara Lazara 7, 22240 Šid
Tel: +381 22 710 610, 710 661
E-Mail: [email protected]
www.tourismsid.rs
SELTENE ARTEN
Im Fluss Zasavica leben seltene und vom Aussterben bedrohte Fischarten wie z.B. Brachsen, Plötze oder Karpfen.
Außerdem ist die Region Aufenthalt oder Nistplatz von
fast 180 Vogelarten. Weitere hier heimische, seltene Tierarten sind die balkanische Amphibie - ein ungewöhnlicher
Donaumolch -, Fischotter, Wildkatzen und seit einigen
Jahren sogar wieder der europäische Biber. Auf den umliegenden Weideplätzen werden auch seltene Haustierarten
gezüchtet – das Rind podolac oder das Schwein mangulica.
15.
TOPOLA, OPLENAC, ARANĐELOVAC
Ein Geschenk an die
Die Kleinstadt Topola ist 80 km von Belgrad
entfernt. Im Umfeld der Stadt liegen Smederevska Palanka, Rača, Gornji Milanovac,
Aranđelovac und Mladenovac.
Der berühmte Freiheitskämpfer und Begründer der gleichnamigen Dynastie
Karađorđe Petrović machte Topola zum
Zentrum des von den Türken befreiten Teils Serbiens. Auch heute
noch ist zu spüren, dass sich
hier während des Ersten
serbischen Aufstands der
politische administrative Sitz
Serbiens befand - obwohl
1877 unter der Herrschaft der
konkurierenden ObrenovićDynastie die von Karađorđe
angelegte Befestigung niedergerissen und die Stadt vernachlässigt wurde. Heute ist in
Topola nur noch der Konak mit
dem Turm von Karađorđes Festung übrig geblieben, in dem ein
Museum mit persönlichen Dingen
des Vožd Karađorđe (vožd=Führer) und Waffen aus seiner Zeit
untergebracht ist. Hier steht auch die Muttergotteskirche
(crkva Presvete Bogorodice), bekannter als Karađorđes Kirche,
ein ausnehmend harmonisches und rustikales Gebäude. Das
Kircheninnere schmücken zahlreiche Wandmalereien und ein
holzgeschnitzter Ikonostas. Der Raum wird durch das Denkmal Karađorđes dominiert und es finden hier bis heute die
Gottesdienste statt.
Das Mausoleum der Familie Karađorđević, die Georgskirche
(crkva sv. Đorđe) auf dem Gipfel von Oplenac oberhalb von
Topola beherrschen diesen Teil der Šumadija. Die große
Fünfkuppelkirche mit zentralem Grundriss ist mit weißem
Venčac-Marmor verkleidet und ihr Inneres schmücken Mosaike (40 Millionen Mosaiksteinchen in 15.000 Nuancen). Hier
sind auch Kopien der schönsten Fresken aus 60 serbischen
Klöstern, 725 Kompositionen mit 1.500 Figuren zu sehen. Die
Bauarbeiten dauerten Jahre, so dass auf diese Weise fast eine
Art „Anthologie der serbischen mittelalterlichen Freskomalerei“ in dem Gebäude zu finden ist. Im zentralen Teil der
Kirche befinden sich die Grabstätten des Karađorđe und König
Peter I. (1903–1921), auf dessen Wunsch und nach dessen Idee
die Kirche auch gebaut worden ist. In der Krypta
sind die Gräber der 22 Angehörigen der Dynastie
untergebracht. Hier ist auch die Ruhestätte von
zwei weiteren Herrschern – Fürst Aleksandar
und König Aleksandar I.
In die innere Anlage von Oplenac kommt
man durch ein Wachthaus, ein Gebäude
im typischen Šumadija-Stil. Die Sommerresidenz der Familie Karađorđević
(Petrova kuća) auf Oplenac ist heute eine
Museumsgalerie mit Ausstellungen, die
das Leben dieser Dynastie beschreiben.
Gleich neben diesem Museum stehen die
Villa des König Aleksandar und die Villa der
Königin Maria.
Der Waldpark Oplenac, den man vom
Zentrum Topolas aus auch zu Fuß erreichen kann, lockt viele Naturliebhaber, die hier im Grünen spazieren
gehen oder picknicken. Mit
seinen hohen Kiefern,
alten Eichen, Eschen,
Linden und der
Pančić-Fichte steht
er unter staatlichem
Schutz.
Unter Herrschaft
von Fürst Miloš sollen
die Weingärten dieser
UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT:
– Besichtigung der persönlichen Dinge Karađorđes im Konak
– Gottesdienst in der Georgskirche
– Lehmbehandlung in Bukovička banja
BELGRAD
Herrscher
Region derart ertragreich gewesen sein, dass der
Lagerplatz nicht ausreichte. Auch heute noch sind
Trauben und Wein Symbole vieler Dörfer dieses Landstrichs. Man nennt diese Region daher auch „Hauptstadt der serbischen Weinstöcke“. Der königliche
Weinkeller in Topola hat zwei unterirdische Ebenen,
wo die Temperatur bei konstanten 8 Grad Celsius
liegt. Hier lagern 99 Weinfässer, von denen jedes
einzelne 4.000 Liter fasst. Der Wein stand wohl
auch Pate als die alten Römer dem Dorf Vinča und
den sich an Oplenac anschließenden Hügeln einen
Namen gaben – Vincea.
Jedes Jahr im Oktober wird in Topola traditionsgemäß die „Oplenacer Weinlese“ (Oplenačka berba)
veranstaltet, eine dreitägige festliche Veranstaltung zur Traubenernte. Die Hügel um Topola bieten
auch einen großen Reichtum an anderem Obst, an
Heilkräutern und verschiedene Arten von Speisepilzen. In Lipovac, bei der Dorfschule, steht eine der
ältesten Eichen in der Šumadija. Ihr Umfang misst
5,5 m. Bis heute dient sie auch der künstlerischen
Inspiration, denn gerade neben der alten Eiche wird
die traditionelle „Lipovacer Malerkolonie“ veranstaltet.
Im Dorf Ovsište, wo der serbische Schriftsteller Radoje Domanović geboren ist, treffen sich stattdessen
die serbischen Satiriker.
Die 85 km von Belgrad gelegene Kleinstadt
Aranđelovac wurde unter Fürst Miloš gegründet und
ist heute an den Kurort Bad Bukovac (Bukovačka
Banja) angeschlossen. Bekannt ist der Erholungsort vor allem durch den hießigen weißen VenčacMarmor, das heilsame Wasser und das angenehme
Klima.
Im Zentrum von Bukovička Banja erstreckt sich auf
25 ha eine gepflegte Parkanlage mit einer alten Villa
Tourismusorganisation der
Gemeinde Topola „Oplenac“
Kneginje Zorke 13, 34310 Topola
Tel: +381 34 811 172, 814 027
E-Mail: [email protected]
www.topolaoplenac.org.rs
www.oplenackaberba.com
Tourismusorganisation der
Gemeinde Aranđelovac
Knjaza Miloša 267, 34300 Aranđelovac
Tel: +381 34 724 097, 725 575
E-Mail: [email protected]
www.bukovickabanja.rs
Touristisches Informationszentrum
Aranđelovac
Knjaza Miloša 228, 34300 Aranđelovac
Tel: +381 34 715 335
E-Mail: [email protected]
15.
RISOVAČA
Risovača ist eine Grotte bei Aranđelovac, die als wichtige
archäologische, paläontologische und speläologische
Fundstätte angesehen wird.
Hier wurden eiszeitliche Tierknochen sowie Stein- und
Knochenwerkzeuge aus dem Paläolithikum (ca. vor
30.000 Jahren) entdeckt.
- die einstige Sommerresidenz der Fürstenfamilie Obrenović.
Das Mineralwasser aus Bukovac wurde am Hof des Fürsten
Miloš Obrenović als Tafelwasser gereicht. Heute gehört es zu
den bekanntesten serbischen Brends unter den abgefüllten
Wassersorten. Im Spezialkrankenhaus des Kurortes bekommen z.B. Kinder, die an Diabetes erkrankt sind, zusätzlich zu
ihren Therapien das heilkräftige Mineralwasser verabreicht.
Aranđelovac ist auch bekannt für das Festival „Marmor und
Klänge“ (Mermer i zvuci).
Im 6 km entfernte Orašac wurde der Beschluss über die Ausrufung des Ersten serbischen Aufstands gefasst.
16.
KRAGUJEVAC, KNIĆ
Die wundersame Rose
Die größte Stadt der Šumadija, Kragujevac, liegt 120 km
südlich von Belgrad. Die Eisenbahnstrecke verbindet die
Stadt mit Budapest, Thessaloniki und Bar.
Die Stadt ist umgeben von den Ortschaften Jagodina,
Rekovac, Kraljevo, Knić, Gornji Milanovac, Batočina,
Rača und Topola.
Kragujevac war die erste Hauptstadt des aus der Revolution (1818–1839) hervorgegangenen serbischen Staates.
So wurde die Stadt auch die „Nummer 1“ für viele Neugründungen im Kultur- und Bildungsbereich des jungen
Staates: das erste serbische Gericht (1820), das erste
Gymnasium (1833), die erste Zeitung (Serbische Zeitung),
das erste Theater Joakim Vujić, das erste Lyzeum, die
erste gegossene Kanone (1853) und das erste Elektrizitätswerk (1884).
Das Zentrum der alten Hauptstadt liegt am Fluss Lepenica. An seinem rechten Ufer erhebt sich die Dreifaltigkeitskirche (crkva Svete Trojice) mit dem alten
Parlament. Hier sind viele wichtige Beschlüsse für das
serbische Volk und den Staat verabschiedet worden.
Auch die Parlamentsversammlung von 1835, die am Feiertag der christlichen Othodoxie Sretenje (Begegnung
unseres Herrn), stattfand und zur ersten Verfassung des
erneuerten Serbien führte gehört dazu.
Am linken Ufer der Lepenica steht Amidžas Wohnhaus
(Amidžin konak), das einzige erhaltene Gebäude des
Fürstenhofs. Im gleichen Gebäude befindet auch das
Wohnhaus des Fürsten Mihailo, beides sind heute Museen.
Wie viele andere Städten auch hat Kragujevac im Stadtzentrum eine Fußgängerzone, die am Kreuzplatz (Trg kod
krsta) beginnt. Die Hauptstraße führt bis zum Gedenkpark
in Šumarice, wo im Zweiten Weltkrieg etwa 7.000 Kragujevacer, vorwiegend aus den Schulen abgeführte Schüler,
erschossen wurden.
Kragujevac entwickelte sich Mitte des 19. Jh. zu einem
Industriezentrum. Eine jähen Aufschwung erlebte die Stadt
nach dem zweiten Weltkrieg als hier zuerst eine Waffenfabrik und später die Pkw- und Lkw-Produktion aufgebaut
wurde.
Kragujevac hat (auch hier) das erste öffentliche Aquarium
in Serbien mit Amphibien, Kriechtieren und wirbellosen Tieren. In der
Umgebung der Stadt befinden
sich die mittelalterlichen Klöster
Voljavča, Blagoveštenje (Verkündigungskloster), Nikolje, Petkovica, Denkovac, Raltinac, Sarinac
und Divostin. Alle im Morava-Stil
erbauten Klöster weisen interessante architektonische Momente
auf, die Wände sind oft mit verschiedenen
UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT:
– Besuch des Klosters Divostin
– Baden im See in Gruža
– Erfrischungsgetränk unter der Linde im Karstgebiet Borac
BELGRAD
der Šumadija
16.
Schichten alter Wandmalereien versehen.
Flussaufwärts vom Kloster Petkovica sind Überreste
der Festung Srebrnica zu sehen. Die Festung und die
Nikolakirche (crkva sv. Nikole) wurden dem Kloster des
hl. Panteleimon auf dem Heiligen Berg vermacht.
Bei dem Verkündigungs-Kloster Divostin befindet
sich die Grabstätte eines Heiligen und das Wasser aus
der dortigen Quelle, genannt Svetinja, soll heilsame
Wirkung haben.
Im Herzen von Gruža, 20 km von Kragujevac und 150
km südlich von Belgrad liegt die Ortschaft Knić.
Archäologische Fundstätten bezeugen auch hier die
Besiedelung noch in der jüngeren Steinzeit, aber auch
in der späteren Zeit der hellenischen und römischen
Kultur.
Die Eliaskirche (crkva sv. Ilije) in Knić wurde 1910 auf
den Fundamenten eines alten Gotteshauses von 1842
errichtet.
Der Dichter Dobrica Erić nennt diese Region die „wundersame Rose Gruža“. Die Schönheit der Natur dieser
für Landwirtschaft und Obstbau bekannten Gegend,
ihre sauberen kleinen Flüsse mit Gründlingen, Döbeln und Flusskrebsen und der klare Gruža-See sind
tatsächlich eine Besonderheit.
Das Karstgebiet Borac (borački krš) ist ein Naturphänomen und steht als solches unter dem Schutz des
Staates. Die Überreste einer mittelalterlichen Festung
direkt am Felsen und weitere Funde in der Unterstadt
lassen auf eine vormals reiche historische Siedlung
schließen. An die Stadt Borač erinnern auch die Ruinen
einer Kirche aus dem 8. Jh., in deren Kirchgarten eine
Linde steht, die vier erwachsene Männer nicht umfassen können. Ein ähnlicher Baum ist auch beim Kloster
Kamenac aus dem 15. Jh. im Dorf Ćestin zu sehen. Im
Karstgebiet Borac findet übrigens jeden Winter die traditionelle Fuchsjagd statt. Die Schönheit dieser Gegend
lockt auch Maler an, für die jedes Jahr die Malerkolonie
„Herbst in Gruža“ (Gružanska jesen) veranstaltet wird.
сваке зиме организује се традиционална хајка на
лисицу. Лепота овог краја привлачи и сликаре, за
које се сваке године организује ликовна колонија
Гружанска јесен.
LEGENDE VON DEN DREI SCHWESTERN
Unweit von Velike Pčelice, im Flusstal Dulenska
reka, befinden sich nah bei einander die Ruinen der
mittelalterlichen Klöster Denkovac, Raletinac und
Sarinac. Wann sie erbaut wurden, ist nicht genau
bekannt, aber man vermutet, dass es unter der
Herrschaft Stefans gewesen sein könnte. Einer Volkslegende nach errichteten drei Schwestern Raletina, Dena und Sara gleichzeitig die Klöster Raletinac,
Denkovac und Sarinac, als sie sich nach der Schlacht
auf dem Amselfeld, sich vor den Türken verbergend,
in dieser Gegend niederließen.
Tourismusorganisation der Stadt Kragujevac
Kralja Aleksandra Prvog Karađorđevića 44, 34000
Kragujevac
Tel: +381 34 332 172, 334 883
E-Mail: [email protected]
www.gtokg.org.rs
Touristisches Informationszentrum Kragujevac
Dr Zorana Đinđića 11, 34000 Kragujevac
Tel: +381 34 335 302, 301 306
E-Mail: [email protected]
Tourismusorganisation der Gemeinde Knić
Rathaus der Gemeinde Knić, 34240 Knić
Tel: +381 34 510 115
E-Mail: [email protected]
www.knic.rs
17.
LJIG, GORNJI MILANOVAC
Ein Geflecht von Natur
Ljig liegt am Fuße des Berges Rajac an der Hauptverkehrstraße Ibarska magistrala. Die Stadt ist auch bekannt
als Kačer, nach dem gleichnamigen Fluss, der durch
sie fließt. Die Städte Arandjelovac, Gornji Milanovac,
Mionica, Lazarevac und Lajkovac liegen in der näheren
Umgebung von Ljig.
Ljig ist eine relativ junge, malerische kleine Stadt mit
3.000 Einwohnern, die vor allem vom Gemüse- und
Getreideanbau leben. Der lokale hausgemachte
Schnaps (Rakija) und der ebenfalls lokale Käseteigstrudel (Gibanica) sind als Spezialitäten weit über Serbien
hinaus bekannt.
Seit einigen Jahren ist Ljig ein beliebtes Ausflugsziel für
Touristen geworden. Dazu beigetragen hat das Kurbad
Ljig, das nur zwei Kilometer vom Ort entfernt ist und
über Thermal-Mineralwasser mit einer durchschnittlichen Temperatur von 32,5 Grad Celsius verfügt. Die
Gewässer sind zum Baden und zum Trinken geeignet
und fördern die Heilung von rheumatischen Beschwerden und Knochenbrüchen.
Die umliegenden Dörfer von Ljig sind echte Kulturschätze. Der Besuch der aus dem 15. Jahrhundert stammenden Kirche im Dorf Ba ist ein Muss! Ebenfalls einen
Besuch wert ist die Sommersiedlung Kolibe
unterhalb der Berge Rajac und Ravna Gora,
die früher von Viehhirten genutzt wurde.
Im Dorf Dići auf dem Weg nach Gornji
Milanovac wird Sie die Ruine einer alten
Kirche begeistern, die von König Dragutin Nemanjić im 13. Jahrhundert
gestiftet wurde.
Fahren Sie die Straße von Ljig nach
Rajac, gelangen Sie nach Slavkov-
UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT:
– Ein Gläschen hausgemachten
Schnaps (Rakija) in Ljig
– Mittagessen auf den Wiesen des
Bergs Rajac
– Ein Spaziergang vom Örtchen
Rudnik nach Ostrvica
ica, einem kleinen Ort, der für seinen speziellen Granit
bekannt ist und in dessen Umgebung das malerische Dorf
Ikonići liegt. In der mittelalterlichen Kirche von Ikonići
wurde in der Krypta die Sarkophage der mittelalterlichen
serbischen Despoten (Herrscher) Djuradj Branković, Djuradj Smederevac und der Despotin Jerina gefunden.
Das Gebirge Rajac wird als touristisches Reiseziel immer
beliebter. Dazu beigetragen hat der jährlich in der zweiten
Juliwoche stattfindende Heuernte-Wettbewerb (Kosidba
na Rajcu). Die Veranstaltung hat ihren Ursprung darin,
den Landbesitzern bei der Anwerbung von Landarbeitern
für diese mühsame Arbeit zu helfen. Die Heumäher tragen
traditionelle Kleidung mit Strohhüten und bunt bestickten
Taschen. Der Geschickteste - manche behaupten stattdessen der Bestaussehenste – wird am Ende des Festes zum
Meister des Heumähens gekrönt (Djidija oder Kozbaša). Die
dreitägige Veranstaltung bietet leckeres Essen, reichlich
Getränke und gute Unterhaltung für mehr als 50.000
Besucher.
Prinz Aleksandar Karadjordjević gründete Gornji Milanovac,
in dem er die Einwohner von Brusnica umsiedelte. Sechs
Jahren lang wurde die Stadt Despotovica genannt nach
dem Fluss, der durch sie fließt, bis Prinz Miloš 1859 den Namen zu Ehren seines verstorbenen Bruder Milan änderte.
In Gornji
Bezirks-
Milanovac lohnt sich der Besuch der
verwaltungsbehörde (Okružno
načelstvo). Das Gebäude ist
fast so alt wie die Stadt selbst.
Heute ist es die Heimat des
städtischen Kulturzentrums,
der Bibliothek, der Galerie
für Moderne Kunst und
des kommunalen Fernsehsender. Vor dem Gebäude finden Sie Statuen
des Stadtgründers Prinz
Aleksandar, des Namensge-
BELGRAD
und Geschichte
bers Fürst Milan Obrenović und eine Büste von Živojin Mišić, der
die hiesige Suvobor-Kolubara Schlacht anführte.
Stöbern Sie weiter und entdecken Sie die 1860 von Prinz Miloš
gestiftete Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit (Crkva Svete Trojice).
Sehenswert ist auch der Berg des Friedens (Brdo Mira) mit dem
norwegischen Haus, das halb Wikingerschiff, halb traditionelles serbisches Haus ist. Es ist ein Symbol für die Freundschaft
zwischen dem norwegischen und dem serbischen Volk und
verfügt über eine ständige Ausstellung mit Stücken, die an die
Gefangenschaft von Serben in norwegischen Konzentrationslagern erinnern.
In der Nähe von Gornji Milanovac befinden sich der Berg Rudnik, der diese Gegend von Zentralserbien dominiert. Die gleichnamige Siedlung am Berg existierte schon lange bevor die
Slawen im 6. Jahrhundert kamen. Die alten Römer förderten Erz
und prägten Münzen hier. Heute ist es ein natürliches Paradies
für Bergsteiger und Jäger. Der vulkanische Gipfel Ostrvica ragt
mit den Ruinen einer alten Festung hoch über der Region.
Am Hang des Rudnik liegt das Kloster Vraćevšnica, das über drei
17.
KOŠTUNIĆI
Das Dorf Koštunići gilt als das einzig echte serbische Öko-Dorf. Das Wasser ist hier so rein,
dass man es direkt aus dem Bach trinken kann.
In Koštunići kann man ein Ethno-Haus besichtigen, in dem es kleine künstlerische Stücke
von Textilien, Handarbeiten und Gewobenem
gibt. Das Dorf verfügt über die sogenannte
Prodanovića magaza, eine Ethno-Museum
mit einer Ausstellung von Boža Prodanović
mit mehr als 120 Jahre alten Gemälden, und
ein historisches Museum über die Schlacht
von Kolubarska und den General Živojin Misic.
Mehrere Privathaushalte in Koštunići bieten
Unterkünfte für Reisende an.
Herbergen aus verschiedenen Epochen verfügt und in
dem die Kirche des Hl. Georgs (Crkva Sv. Djordja) steht.
Drei Kilometer weiter in dem kleinen Ort Gornja Crnuća
baute sich Fürst Miloš seine Residenz, die für drei Jahre
zur Hauptstadt Serbiens wurde bis dieser Titel 1819 der
Stadt Kragujevac verliehen wurde.
Zur Gemeinde von Gornji Milanovac gehört die historische Stadt Takovo. In diesem Ort erhob sich 1815 unter
der Leitung von Miloš Obrenović der Zweite Serbische
Aufstand. Zu einem Ausflug in die Stadt gehört auch
der Besuch der Holzkirche aus dem 18. Jahrhundert mit
ihren geschnitzten Türen und der schönen Ikonostase.
Savinac ist ein kleines Dorf in der Nähe von Šarani.
Einer Legende nach soll der Heilge Sava durch das Dorf
gekommen sein und noch heute soll der Hufabdruck
seines Pferdes erkennbar sein. Mina Karažić, eine
Dichterin und Malerin und die Tochter des wichtigsten
Reformers der serbischen Sprache Vuk Karadžić, liegt in
der Kirche von Savinac begraben.
Tourismusorganisation der Gemeinde Ljig
Karađorđeva 7, 14240 Ljig
Tel: +381 14 83 300, 85 242
E-Mail: [email protected], [email protected]
www.ljig.org.rs, www.kosidba.com
www.selo.rs, www.selo.org.rs
Tourismusorganisation der
Gemeinde Gornji Milanovac
Cara Dušana 2, 32000 Gornji Milanovac
Tel: +381 32 720 565, 720 566
E-Mail: [email protected]
www.togm.org.rs
18.
ČAČAK, LUČANI
Ein Leben mit
Čačak am Fluss Morava ist von den Gebirgen Jelica, Ovčar,
Kablar und Vujin umschlossen und etwa 144 km von
Belgrad entfernt. An der Stelle der heutigen Stadt befand
sich ursprünglich eine römische Siedlung (4. Jh.), was
noch Überreste römischer Thermen, ein Jupiter-Denkmal
und die Fundamente von zahlreichen „villae rusticae“ (römischen Landwirtschaftsgütern) bezeugen. Der Wohnsitz des Jovan Obrenović in Čačak ist nach der Kirche das
älteste erhaltene Bauwerk. Jovan, der Bruder des Fürsten
Miloš, ließ es 1835 erbauen. Das Wappen der ObranovićDynastie ist noch am Gebäude erhalten. Im Gebäude sind
wechselnde Ausstellungen zu besichtigen. Das Nationalmuseum beherbergt drei ständige Ausstellungen – die
Darstellung der Geschichte vom Neolithikum bis ins
Mittelalter, die Klöster des Ovčar- und Kablar-Gebiets,
Kirchen aus der Umgebung von Čačak sowie die Region
von Čačak zur Zeit der Aufstände und Kriege 1804–1941.
Viele Häuser der Čačak-Region haben ihr historisches
Aussehen bewahrt, so z.B. das Bezirksamt, das Sokolski
dom (Falkenhaus) das Gymnasium, das Hadžić-Haus, das
Dragomirović-Haus, das Haus des Major Gavrilovć und
andere.
Die Kunstgalerie Nadežda Petrović ist gleichnamiger
Malerin und Begründerin der modernen bildenden Kunst
in Serbien gewidmet, ebenso das Nadežda-PetrovićMemorial. Das 1934 errichtete Kriegerdenkmal des Ersten
Weltkriegs auf dem Friedhof von Čačak ist auf der einen
Seite mit dem orthodoxen Kreuz, auf der anderen mit
dem katholischen Kreuz, auf der dritten mit dem islamischen Halbmond und auf der vierten Seite mit dem
Davidstern geschmückt.
Das Tanasko-Rajić-Denkmal auf dem Berg Ljubić wahrt
die Erinnerung an den legendären Kanonier des Ersten
Tourismusorganisation Čačak
Trg Ustanka 4, 32000 Čačak
Tel: +381 32 342 360
E-Mail: [email protected]
www.turizamcacak.org.rs
Touristisches Informationszentrum
Čačak
Tel: +381 32 343 031, 343 721
Touristisches Informationszentrum
Ovčar Banja
Tel: +381 32 596 250
Zentrum für Kultur, Sport und Tourismus der Gemeinde Lučani „DragačevoGuča“
Trg slobode bb, 32230 Guča
Tel: +381 32 854 110, 854 765
E-Mail: [email protected]
www.saborguca.com
Serbischen Aufstands.
Der Burgruine auf dem Gipfel des Gebirges Jelica, im Dorf
Grab, 8 km vom Stadtzentrum Čačaks, ist durch ihre
Ausgrabungsstätte bekannt. Es handelt sich um Überreste
einer frühbyzantinischen befestigten Stadt aus dem 6. Jh.
In der Ovčar-Kablar-Schlucht, durch die sich die Westmorava zwängt, finden sich zehn Klöster und zwei heilige Stätten. Sie wurden Ende des 14. Jh. errichtet, als der Mönch
Isichas nach Serbien kam. Im Volksmund wird die Region
auch als Heiliger Berg Serbiens bezeichnet. Am rechten
Ufer liegen die Klöster Vavedenje (Einzug in den Tempel),
Vaznesenje (Christi Himmelfahrt), Preobraženje (Verklärung), Sretenje (Begegnung des Herrn) und Sveta Trojica
(Dreieinigkeit) und am linken Ufer Blagoveštenje (Verkündigung), Ilinje (Eliaskloster), Jovanje (Johanneskloster,
Uspenje (Kloster Mariä Himmelfahrt) und Nikolje (Nikolai-Kloster). Außer diesen Klöstern stehen hier auch die
Zufluchtskirche Kađenica und die dem hl. Sava geweihte
Kirche Savinje. Architektonisch präsentieren sie die Renaissance der Raška-Schule. Die Klöster waren Werkstätten
zur Abschrift von Büchern, der Buchmalerei, der Ikonenmalerei und der Herstellung verschiedener lithurgischer
Gegenstände.
Das Ovčar- und Kablargebirge bietet ideale Möglichkeiten
für Angler, Bergsteiger und Floßfahrer. Auch Extremsport,
wie alpines Klettern auf dem Kablar gehört zum Tourimsuangebot. Besonders beliebt ist Gleitschirmfliegen auf dem
Ovčar-Gipfel.
In Čačak gibt es viele Mineralwasserquellen und drei
Bäder. Die Kurbäder Ovčar Banja, Atomska und Slatinska
Banja sind für die therapeutische Wirkung des Thermal-
BELGRAD
Denkmälern
wassers und ihre ergänzenden Angebote zu Aktivsport
und Wellness bekannt. Jedes Jahr ist Čačak Gastgeber für
30 verschiedene Kultur- und Sportveranstaltungen. Vor
allem am jeweils im Mai stattfinden „Dis-Frühling“, der zu
Ehren des Dichters Vladislav Petković Dis und der Poesie
ins Leben gerufen wurde, beteiligten sich viele bedeutende Dichter des 20. Jahrhunderts.
Von Užice, Požega und Čačak auf dem Weg durch die
Ovčar- und Kablarschlucht und das Flusstal der Bjelica
gelangt man nach Lučane. Zu dieser Stadt gehört auch
Dragačevo, welches schon seit uralten Zeiten besiedelt
war und daher reich an Kulturdenkmälern ist.
Vor allem ist es jedoch die schöne Natur, die diesem
Landstrich ihren besonderen Reiz verleiht. Dies ist u.a. ein
Verdienst der Ortsbewohner, die sich zu „ökologischen
Gesellschaften“ zusammengeschlossen haben, um der
Umweltverschmutzung entgegenzuwirken.
Besonders stolz sind die Ökologen von Dragačevo auf
das Naturdenkmal Radanova gora im Dorf Guča, im
Weiler Veles, dem ersten und einzigen Privatwald unter
staatlichem Schutz in Serbien. Es handelt sich hier um
einen Mischwald aus Sommereichen, Zirneichen, Buchen und Hainbuchen. Ein weiteres Naturdenkmal ist die
Baumgruppe von Dragačevo, welche aus neun Bäumen
in verschiedenen Dörfern dieses Gebiets besteht, die
aufgrund ihres Alters, ihrer Schönheit im Landschaftsbild
und ihres biologischen Wertes unter Naturschutz und
staatlichen Schutz gestellt wurden.
Das 16 km von Lučane gelegene Dorf Guča erlangte durch
das Trompetenfestival von Dragačevo (Dragačevski sabor
trubača) inernationale Berühmtheit. Allährlich kommen
in der ersten Augustwoche zehntausende Besucher aus
der ganzen Welt in dieses Dorf, um sich die rasante
Musik der Balkan-Blechorchester
anzuhören Seit mittlerweile
PRISLONICE
Im Dorf Prislonica bei Čačak findet seit über zwei Jahrzehnten jeweils in der zweiten Julihälfte das Flötenfestival (Sabor frulaša) statt. Dabei werden Lieder und
Tänze der Volksmusik sowie traditionelle Musikinstrumente und Bräuche vorgeführt. Flötenbauer und andere Instrumentenbauer ebenso wie Strickerinnen,
Stickerinnen und Weberinnen der Region stellen ihre
Handwerkserzeugnisse aus und die Gastgeberinnen
bereiten alte traditionelle Gerichte dieser Gegend zu.
Der geistige Vater des Flötenfestivals ist Miodrag Mile
Azanjac, Professor für Flöte.
18.
45 Jahren wird Guča in dieser Zeit zur Welthauptstadt der
Trompete. Zahlreiche Jahrmarktverkäufer säumen die
Straßen und in den Zelten genießen die Besucher deftiges Essen und Live-Musik. Gegrilltes Fleisch, Braten und
Hochzeitskohl (svadbarski kupus) gehören in jedem Fall
dazu. Guča ist aber auch durch andere Veranstaltungen
und Sehenswürdigkeiten interessant. So befindet sich z.B.
gleich neben der Schule das Muzej krajputaša (Museum
der Grabsteine am Wegrand) das eine Sammlung von
Grabsteinen aus der Dragačevo-Region zeigt. Die farbigen
Grabsteine haben die Form von Pfeilern mit einer in Stein
gemeißelten Figur des Verstorbenen und wurden früher
oftmals am Wegrand aufgestellt.
UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT:
– Überreste der römischen Thermen im Zentrum von Čačak
– Sparziergang auf den Serbischen Heiligen Berg
– Guča und das Trompetenfestival in Dragačevo
19.
ŠABAC, BOGATIĆ, LOZNICA
Lust auf das Volksfest
Šabac erreichte seine Blütezeit im 19. Jahrhundert als es
von der sehr wohlhabenden Nachbarregion Vojvodina
profitierte, das zu dieser Zeit noch zu Österreich-Ungarn
gehörte. In die an der Save gelegene Stadt wurde im damaligen Königreich Serbien das erste Klavier gebracht und
das erste Orchester formiert sowie das erste Krankenhaus
und die erste Apotheke eröffnet.
Die 1931 erbaut Kirche der Hll. Peter und Paul dominiert
das Zentrum. Es verfügt über eine sehr schöne Ikonostase von Pavle Simić, einem Maler des 19. Jahrhunderts.
Im Gebäude des städtischen Gymnasiums befindet sich
das Volksmuseum mit einer bedeutenden Sammlung von
archäologischen, historischen und ethnographischen Artefakten. Ein weiteres architektonisch bemerkenswertes
Bauwerk ist das Haus Krsmanović, das sich in der
Karađorđeva Straße befindet, die heute die Hauptfußgängerzone ist.
Eine besondere Gedenkstätte ist das Grab von Ašik in
der Nähe des Dorfes Metlić. Es wurde in Erinnerung an
die tragische Liebe zwischen Pavle und Đula errichtet,
den beiden Hauptfiguren in einem Roman von Janko
Veselinović.
Die Türken errichteten 1470 die rechteckige Festung von
Šabac an der Stelle der mittelalterlichen Stadt Zaslon. Ein
Kanal der Sava führte rund um die Festung, von der nur
noch ein Turm und die vier Außenwände erhalten sind.
Jedes Jahr wird in Šabac zum orthodoxen Feiertag der Geburt der Jungfrau Maria ein Volksfest veranstaltet, das als
eines der festlichsten Ereignisse in Serbien gilt. Seit 1968 ist
Šabac zudem der Gastgeber der Čivijade und die Hauptstadt der čivijadischen Republik, dem größten Humorund Satirefestival in Serbien.
Mišar ist ein kleiner Ort in der Nähe von zu Šabac und war
der Schauplatz einer Schlacht zwischen der aufständischen serbischen Armee unter der Führung von Karađorđe
gegen die Türken. Die Schlacht wird im epischen Gedicht
Boj na Mišaru (Schlacht von Mišar) beschrieben.
Tourismusorganisation der Stadt Šabac
Karađorđeva 5, 15000 Šabac
Tel: +381 15 347 383
E-Mail: [email protected]
www.sabacturizam.org
Touristisches Informationszentrum Šabac
Tel: +381 15 347 384
Tourismusorganisation der Stadt Loznicа
Jovana Cvijića 20, 15300 Loznica
Tel: +381 15 878 520
E-Mail: [email protected]
www.toloznice.rs
Legendäre ist auch der
Berg Cer, an dem im Ersten
Weltkrieg Stepa Stepanović mit der serbischen Armee
einen großen Sieg in der Schlacht von Cer errang. Nur 25
km von Šabac entfernt, ist es zu einem beliebten Ausflugsort mit einer schönen Berghütte geworden, von der
es einen fantastischen Blick auf die Mačva Ebene gibt.
Im Juni jeden Jahres veranstaltet das Dorf Lipolist ein
Fest zu Ehren der Lipolist-Rose, das mit der Verteilung
von 1.000 Rosen in der Fußgängerzone von Šabac beginnt. Lipolist ist bekannt für seinen Rosenanbau und
verkauft jährlich etwa 700.000 Rosensetzlinge, ein Drittel davon geht in die Europäische Union.
Bogatić liegt im äußersten Nordwest von Serbien an der
Mündung der Flüsse Sava und Drina. In der Gegend gibt
es seit einiger Zeit mehrere ausgetrocknete Flüsse, die
Starača, Batar, Bitva und die Žurava, die drei Viertel der
Fläche um Bogatić sehr fruchtbar gemacht haben.
Vor 20 Jahren wurden im Dorf Dublje sehr heiße Quellen
entdeckt, die in einer Tiefe von 412 Meter eine durchschnittliche Wassertemperatur von 75 Grad Celsius haben. Bogatić grenzt an die Republika Srpska in BosnienHerzegowina, das mit Serbien über die Pavlović-Brücke
verbunden ist.
Die Region um Loznica wurde einst von den Illyrern bewohnt. Archäologische Funde stammen aus der Zeit von
900 - 300 v. Chr.
Das erste moderne Schwefel-Bad wurden einst im Banja
19.
in Šabac...
BELGRAD
(Kurbad) Koviljača eröffnet, nur wenige Kilometer von
Loznica entfernt. Die Anfänge dieser Kurbadanlage
datieren noch aus antiker Zeit und die Mineralgewässer,
die hier entspringen haben eine Temperatur von 15
bis 28 Grad Celsius. Das Kurbad verfügt über einen
schönen Park aus der Zeit des 20. Jahrhunderts, der von
großen alten Villen und Hotels umgeben ist. Das schönste Gebäude ist der Kursalon, den König Aleksandar
Karadjordjević 1934 erbauen ließ. Banja Koviljača wird
deshalb häufig „das königliche Kurbad“ genannt.
In der Nähe befinden sich die weitere Kurbäder: Banja
Badanja am Fluss Cernice und Radiljska Banja am Fluss
Drina. Dieses Gebiet verfügt zudem auf dem Bergen
Boranja und Cer über reiche Jagdreviere.
Nur 17 Kilometer von Loznica liegt das Kloster Tronoša,
das von König Dragutin gestiftet und erst kurz nach
seinem Tod im Jahr 1317 fertig gestellt wurde. Im Laufe
der letzten Jahrhunderte wurde das Kloster mehrmals
zerstört (1833 durch die Türken und jeweils zu Beginn
der beiden Weltkriege) und wieder neu aufgebaut. Die
jüngste Rekonstruktion fand im Jahre 1961 statt. Heute
enthält es ein Museum, das dem serbischen Gelehrten
und Sprachreformer Vuk Karadžić gewidmet wurde, der
hier das Lesen und Schreiben erlernte.
Nur 6 km von Tronoša entfernt ist das Dorf Tršić. Das
Dorf hat eine Ethno-Anlage, die 35 geschützte Objekte
enthält, u. a. ein Dostojevski Museum, eine Galerie und
da Geburtshaus von Vuk Karadžić. Jeden September
wird in Tršić das internationale Treffen Vukov Sabor für
Slawisten aus der ganzen Welt veranstaltet.
DER TRINKBRUNNEN DER NEUN JUGOVIĆ-BRÜDER
UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT:
– Ein Besuch des Grabs von Ašik
– Kauf einer Rose in Lipolist
– Ein Besuch des Vuk-Karadžić-Hauses in Tršić
Nach einer Legende errichteten Jug-Bogdan
und die neun Jugović-Brüder einen Brunnen
vor dem Kloster Tronoša bevor sie zur Schlacht
auf dem Amselfeld ins Kosovo zogen. Der Abt
Metodije und der Händler Mladen Isaković aus
Lešnica rekonstruierte den Brunnen im Jahr
1894. Bischof Jovan vom Bistum Šabac-Valjevo
und der Abt des Klosters Antonije Djurdjević
restaurierten die Kapelle am Brunnen. Die
Kapelle ist dem heiligen Pantaleon gestiftet.
Auf der Außenseite der Kapelle ist ein Mosaikbild zu sehen, das Jug-Bogdan und die neun
Jugović-Brüder auf ihren Pferden kurz vor ihrem
Aufbruch in die Schlacht auf dem Kosovo zeigt.
20.
KRUPANJ, KOCELJEVA, VLADIMIRCI, MALI ZVORNIK
Die schöpferische
Krupanj befindet sich zwischen den Gebirgen Boranje, Jagodnje und Sokolska planina im
Westen Serbiens. Dieses Gebiet, durch die die Flüsse Vlašića und Jadra fließen, ist auch
bekannt als Radjevina. Im Nordwesten grenzt es an Loznica und im Norden an Šabac.
Krupanj ist von Belgrad (150 km) entweder über Valjevo oder Šabac zu erreichen.
Radjevina ist sehr hoch gelegen und verfügt daher über eine spezifisches Mikroklima. Die Sommernächte sind kühl mit häufigeren Niederschlägen als in den
benachbarten Gemeinden. Es gibt meilenweit keine Industrie, so dass
die Luft und das Wasser sauber sind und nur gesunde und ökologische Lebensmittel angebaut werden.
Obwohl es sich bei Krupanj um eine kleine Stadt handelt, hat sie
eine recht turbulente Geschichte hinter sich. Während des Zweiten
Weltkriegs rief Žikica Jovanović Španac im benachbarten Ort Bela
Crkva während des Jahrmarkts zur Geburt Johannes des Täufers (Ivanjdan) die Bevölkerung zum Aufstand gegen die Besatzer auf. Danach
wurde dieser Tag, der 7. Juli, mehrere Jahrzehnten als Tag des Aufstandes
(Dan Ustanka) gefeiert.
Am Mačkov kamen (923 m) auf dem Berg Jagodnje (Erdbeerenberg) kam
es 1914 zu einer heftigen Schlacht. Auf dem Gipfel des Berges wurde ein
Denkmal für die in der Schlacht gefallenen Kämpfer errichtet. Eine
weitere Gedenkstätte wurde 1932 in Krupnja selbst in der Kirche
Vaznesenje Gospodnje (Christi Himmelfahrt) aufgestellt.
Von seiner historischen Bedeutung abgesehen, ist Mačkov kamen
auch für den Wintersport gut geeignet. Es verfügt über verschiedene
Pisten, die über Skilifte erreichbar sind, und über viel Platz zum Rodeln.
Jagen und Angeln an einem der vier Flüsse bei Krupanj sind ebenfalls beliebte Möglichkeiten zum Zeitvertreib.
Die charmante Stadt Koceljeva liegt zwischen den Städten Šabac, Valjevo, Loznica und Ub und unterhalb der Gebirge Cer und Vlašić. Koceljeva
hat eine besondere Geschichte. Der Pfarrer Luka Lazarević zog von dieser
Stadt aus in die Schlacht von Mišar, wo er zum serbischen Kriegshelden
wurde. Koceljeva ist auch die Heimatstadt von Janko Veselinović, ein Lehrer und bekannter Schriftsteller, dessen Romanheld Hajduk Stanko eine
Inspiration für viele serbische Jugendliche ist.
Das Gebiet ist reich an Jagdplätzen; so verfügt der Jagdverband Tamnanva
über Reviere mit mehr als 3.000 Kaninchen, 3.500 Fasanen, 1.500 Rebhühnern und bis zu 500 Rehen.
Das genaue Datum des Klosterbaus von Kaona in der Nähe von Vladimirci durch Miloš Obilić ist nicht bekannt, doch geht aus historischen
Aufzeichnungen hervor, dass es vor 1756 gebaut wurde. Das Kloster
DIE KRAFT DES WASSERS
Mali Zvornik steht ganz im Zeichen des Wassers: Das
Wasserkraftwerk am Fluss Drina, der Staudamm am
Fluss Radaljska und das im ganzen Kreis verfügbare
gute Trinkquellwasser bilden das Lebenselixier von Mali
Zvornik. Von je her sind die Quellen im Dorf Radalj für
ihre heilende Wirkung bekannt. Die Gewässer um Zvornik
sind sehr fischreich und einer Legende nach gibt es hier
ein Wunderwesen namens Toša, der einem riesigen Wels
ähneln soll.
BELGRAD
Kraft des Wassers
20.
entstand im byzantinischen Stil auf den Fundamenten einer früheren
Kirche und ist dem Hl. Erzengel Michael gewidmet. Aus zwei kleinen
Bächen, die das Kloster umfließen, wurde 1982 ein Fischteich gebaut.
Zwei Jahre später wurde dort ein Taufbecken im frühenchristlichen
Stil errichtet, dem das Taufbecken von Theben in Thessalien als Vorbild
diente.
Wenn Sie ein erfrischendes Bad gönnen wollen, ist der Natursee
Vukošićka Bara bei Vladimirci sehr zu empfehlen. Es verfügt über das
ökologisch qualitätvollste Wasser der Region.
Mali Zvornik ist das administrative Zentrum der Kreises Mačva und
liegt auf dem Hauptverkehrsweg Richtung Zvornik-Tuzla-Sarajewo.
Es ist 170 km von Belgrad und 80 km von Šabac entfernt. Die
Gemeinde Mali Zvornik wurde 1955 eingereichtet als das Wasserkraftwerkes am Fluss Drina offiziell seine Arbeit aufnahm. Die
meisten Orte der Gemeinde liegen an der Drina oder an einer
ihrer Nebenflüsse.
Tourismusorganisation der
Gemeinde Krupanj
Maršala Tita 2, 15314 Krupanj
Tel: +381 15 684 094, lokal 131
E-Mail: [email protected]
www.krupanj.org.rs
Die touristisch interessanteste Attraktion ist ein
System von unterirdischen Gängen der Stadt Mali
Zvornik. Das aufwändige unterirdische Labyrinth
wurde 1931 als Kommandostützpunkt eingerichtet
und barg in sich den Bunker für den König und das
Oberkommando. Gerüchten zufolge verbrachte
der junge König Petar II. Karadjordjević hier seine
letzte Nacht in Serbien bevor er im April 1941 ins Exil
ging.
Das Tunnelsystem ist noch nicht vollständig
erforscht, doch hat es schätzungsweise
eine Länge von zwei Kilometern und die
Form eines Kreuzes. In sich birgt es die
Überreste einer Kapelle mit Altar, die Kammer des Königs, einen Trinkbrunnen und
andere Dinge, die für einen längeren
Aufenthalt unter der Erde notwendig sind. Des Weiteren wird vermutet, dass das Tunnellabyrinth
bis unter das Flussbett der Drina
reicht und auf natürlichem Wege
entstanden ist.
UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT:
– Einen Skiabfahrt am Mačkov kamen
– Ein Bad im See Vukošićka Bara
– Einen Spaziergang am Fischteich des Klosters
Kaona
21.
OSEČINA, LJUBOVIJA
Verlockende
Osečina befindet sich in Westserbien, 130 Kilometer
südwestlich von Belgrad, an der Hauptverkehrsstraße
Valjevo–Loznica. Dieser Ort liegt an dem Fluss Jadar und
seinen zahlreichen wilden Nebenflüßen.
Mündliche Überlieferungen besagen, dass dieser Teil
Serbiens während der türkischen Besetzung zeitweise
vollkommen unbewohnt war. Die Menschen zogen weg
und die Dörfer vereinsamten, so dass die Türken dieser
Gegend kaum Beachtung schenkten. Vor dem Ersten
serbischen Aufstand (1804–1813) war das Oberhaupt
von Podgorina Ilija Birčanin, einer der wichtigsten Köpfe
bei der Vorbereitung des Aufstandes. Er kam 1804 beim
Massaker an den serbischen Knezen (seča knezova) ums
Leben, als die Türken alle angesehenen Männer dieser
Gegend töteten. Der Aufstand konnte durch diese Tat
nicht verhindert werden. Bis zum 20. Jahrhundert waren
alle Siedlungen in dieser Gegend ländlich, während
Osečina mit seinen vielen Läden und Gasthäusern sich
zum Zentrum des gesamten Gebietes entwickelte.
Der Reichtum dieser Gegend liegt im Obstanbau, vor
allem von Pflaumen, Himbeeren und Brombeeren. Diese
werden vor Ort weiterverarbeitet: zu Kompott, Konfitüre, Marmelade, Säfte, Obstkuchen und natürlich ach
zu Sliwowitz - dem doppelt gebrannten Schnaps, für den
Serbien bekannt ist - und hausgemachten Wein.
Die ganze Gegend ist reich an verschiedenen Arten von
Wild, Heilkräutern und Waldpflanzen und macht sie
zu einem Anziehungspunkte für Naturliebhaber. Die
Naturschönheiten dieser von klaren Flüssen und Bächen
durchzogenen Berg- und Gebirgsgegend, in denen es
noch immer Krebse, mancherorts auch Forellen gibt, ist
einer der seltenen Lebensräume des Gänsegeiers. In der
Gegend gibt es auch mehrere Jagdhäuser, von denen das
größte im Gebirge Tisovik liegt.
Geeignete Flüsse zum Angeln sind Jadar, Lovačka,
Ljuboviđa, Pecka, Ostružanjka. Geangelt werden vor allem Döbel, Gründlinge, Nasen, Forellen und Huchen.
Die Holzkirche im Dorf Skadar wurde von Zuwanderern
UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT:
– ein Gläschen doppelt gebrannten Schnaps in Osečina
– Besuch von Soko grad
– Angeln an der Drina
aus der Umgebung von Skadar am Fluss Bojana (Montenegro) errichtet, die diesem Ort auch den Namen gaben.
Nach vorliegenden historischen Quellen entstand die
Kirche 1720 und manche Überlieferungen besagen, dass
sie schon im 17. Jahrhundert errichtet wurde. Sie ist der
Himmelfahrt Christi gewidmet. Die Außenwand der Kirche
wird von sechs prachtvoll dekorierten Säulen und einer Tür
mit Schnitzereien an der Westseite geschmückt. Die Kirche
wurde 1978 erneuert.
Soko grad ist in den letzten Jahren ein bekannter Wallfahrts- und Ausflugsort in dieser Gegend geworden. Er
liegt am Gemeindedreieck von Osečina, Ljubovija und
Krupanj. Die Zufahrt ist nur über Ljubovija und dem Dorf
Gračanica möglich. Soko grad ist eine Militärfestung, die
noch aus römischer Zeit stammt. Wegen ihrer günstigen
Lage kämpften verschiedene Armeen um diese Grenzfestung. Die Blütezeit erlebte sie während der Türkenzeit. Die
Türken nannten sie die Braut des Sultans. Heute wurde ein
Aussichtsturm auf den Überresten der Festung errichtet,
auf dem ein vergoldetes Kreuz thront. Vom Fuß bis zum
Gipfel reihen sich zehn kleine Kapellen aneinander, an
denen die zehn Gebote geschrieben stehen. Am Fuß von
BELGRAD
Schönheiten
21.
Soko grad befinden sich ein Kloster und ein Denkmal, die dem Heiligen Bischof (Vladika) Nikolaj Velimirović gewidmet
sind.
Die Schlucht des Flusses Ljuboviđa ist eine Landschaftsmosaik zusammengesetzt aus Stromschnellen und blaugrünen
Tiefen des Flusses Ljuboviđa und üppigen Weiden. Durch die Schlucht führte einst die Hauptstraße aus Westserbien
nach Bosnien. Ljuboviđa wird durch einen Steinbogen der Römischen Brücke (Jerinin most wie er volkstümlich bezeichnet wird) überbrückt. Er stammt aus römischer Zeit und sein heutiges Aussehen erhielt er während der Türkenzeit.
Die Gemeinde Ljubovija grenzt an Osečina und über die Drina ist sie auch mit der Republika Srpska bzw. mit Bratunac
und Srebrenica verbunden. Die Einwohner nennen diese Gegend Azbukovica und selbst bezeichnen sie sich als Azbukovicaner.
Die dortigen Bewohner pflegen zu sagen, dass ihr
BITTGEBET
größter Trumpf der Fluss Drina ist. Der Reichtum an Fisch
zieht viele Angler an. Bei der Fahrt durch die Dörfer am
Jeden Juli organisieren die Serbische orthodoxe
unteren Drinalauf fällt auf, dass fast jedes Haus einen
eigenen Strand hat.
Kirche und der serbische Aussiedlerverein (Matica
Jedes Jahr wird am zweiten Samstag im Juli an der
iseljenika Srbije) im Kloster des Heiligen Nikolai SrpDrina die Drina- Regatta organisiert, zu der sich Wasskog in Soko grad bei Ljubovija ein Treffen für junge
sersportfreunde aus ganz Europa versammeln. Zu ihren
Leute aus der Diaspora und Serbien, genannt „Moba“
Promotern und Stammgästen zählen viele Künstler und
(Bittgebet).
Sportler.
Ljubovija hat sich trotz seiner PoAn der „Moba“ nehmen bis zu 200 serbischstämtentiale nie zu einer großen Stadt
mige junge Leute aus dem Ausland teil. Sie verentwickeln können, doch diese
bringen die Zeit zusammen, kümmern sich um die
Umstände haben andererseits
Klosteranlage, lernen Serbisch, Erdkunde und die
dazu beigetragen, dass die
Geschichte ihrer Vorfahren. Während des AufenNatur in dieser Gegend unberührt geblieben ist. Jedes
thaltes im Kloster besuchen die jungen Leute auch
Jahr finden hier und den
andere Orte, um das Land ihrer Herkunft so gut wie
umliegenden Dörfern sechs
möglich kennen zu lernen.
Jahrmärkte statt. Der größte
ist zum Johannistag am 7.
Juli.
Tourismusorganisation der Gemeinde
Osečina „Podgorina“
Karađorđeva 59, 14253 Osečina
Tel: +381 14 452 311
E-Mail: [email protected]
www.osecina.com
Tourismusorganisation der Gemeinde
Ljubovija
Vojvode Mišića 45, 15320 Ljubovija
Tel: +381 15 661 050
E-Mail: [email protected]
www.tolj.rs,
www.turistickaorganizacijaljubovija.rs
22.
VALJEVO, DIVČIBARE, MIONICA, LAJKOVAC, UB
Der Sanftmut
Südwestlich von Belgrad, am 95. Kilometer der Fernstraße
E 760, am Kolubara-Fluss, liegt Valjevo. Diese Stadt entstand ursprűnglich am alten Handelsweg Belgrad - Bosnien an den Ausläufern der Gebirge Medvednik, Povlen,
Jablanak und Maljen.
Das Stadtzentrum wird vom Denkmal des Vojvoden Živojin
Mišić, einem herausragenden Heerführer aus dem Ersten
Weltkrieg, geprägt, nach dem auch der Hauptplatz benannt wurde. In einem 1870 errichteten Gebäude auf dem
Platz ist das Volksmuseum untergebracht. Am anderen
Ufer des Kolubara-Flusses befindet sich das alte Handelsviertel aus dem 18. und 19. Jahrhundert im serbisch-balkanischen Stil. Bis zum Ersten Weltkrieg war dieses Viertel
der wichtigste Stadtteil. Heute wird dieses Viertel neu
belebt durch Straßencafes, Restaurants und Boutiquen.
Die Tešnjarske večeri und das traditionelle Jazz-Festival
sind zwei der vielen sehenswerten Kulturveranstaltungen
dieses aktiven Kulturzentrums.
Das älteste Bauwerk Valjevos ist Muselimov konak (Muselims Herberge) aus dem 18. Jahrhundert. Hier wird heute
die dem Ersten und Zweiten serbischen Aufstand gewidmete ständige Sammlung aufbewahrt. Seine schlichte
Architektur stellt ein seltenes Überbleibsel der türkischen
Baukunst dar.
Den Turm Kula Nenadovića nahe Valjevo, am Fuße des
Klićevac Berges, an der Mündung des Gradac in die Kolubara, ließ 1813 Jakov errichten, der Bruder des getöteten
Fürsten Aleksa Nenadović.
Knapp 12 Kilometer vom Zentrum von Valjevo entfernt befindet sich das Dorf Brankovina. Sein historischer Ortskern
mit Schule und Kirche ist erhalten gebleiben. Brankovina
spielte eine besondere Rolle während der dramatischen
Ereignisse des 19. Jahrhunderts als Geburtsort und Heimatdorf einer Reihe für die serbische Kultur bedeutender
Persönlichkeiten. Das gilt vor allem für die Nenadovićs, die
herausragende Familie aus der Zeit der serbischen Revolution.
Sieben Kilometer von Valjevo entfernt befindet sich das
bekannte Kloster Ćelije aus dem 14. Jahrhundert. In dieser
UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT:
– Besuch des Geburtshauses von Živojin Mišić
– Kostprobe an der Wasserquelle im Kurort Banja Vrujci
– Abstecher zur Wassermühle “Jolića vodenica” bei Lajkovac
Gegend gibt es noch einige Klosterbauten aus dem 15.
und 17. Jahrhundert.
Ein beliebter Ausflugsort der Einwohner von Valjevo ist
das von der Stadt fünf Kilometer entfernte Petnica. In
der Petnica Höhle (Petnička pećina) gibt es zahlreiche
archäologische Funde aus der Frühgeschichte sowie
Überreste der Flora der Eiszeit. Petnica hat auch einen
zum Angeln geeigneten Stausee sowie ein Sport- und
Erholungszentrum mit vier Schwimmbecken. Es ist ebenso für sein Bildungszentrum für begabte Jugendliche
bekannt.
Der Fluss Gradac und seine Nebenflüsse stellen eine der
Naturattraktionen Valjevos dar. Man findet viele Wassermühlen und Fischzuchtanlagen sowie eine ausgesprochen reiche Flora und Fauna.
Südlich von Valjevo erstreckt sich das Maljen Gebirge
(1108 m), bekannt für seine Blumenwiesen mit weißen
Narzissen. Den Narzissen ist auch ein Fest gewidmet,
das jeden Juli im Maljen stattfindet. In diesem Gebirge
befindet sich der Luftkur- und Ausflugsort Divčibare. Er
ist reich an Quellen und Bächen, eine besondere Attraktion stellt der Wasserfall Skakalo am Fluss Manastirica
dar. In diesem, wie auch in den anderen Gebirgen in der
Umgebung von Valjevo gibt es gute Berghütten, deren
Besuch lohnt. Die Dörfer dieser Gemeinde sind typisch
für die Region Šumadija und bekannt für die sogenannten “Tabak”-Grieben (duvan-čvarci).
Mionica ist 92 Kilometer von Belgrad entfernt. Die
Ortskirche ist bekannt für ihre Ikonen der Malerschule
Hadži-Ruvim. Das Wahrzeichen dieser Stadt ist das
Denkmal des Vojvoden Živojin Mišić. Im Dorf Struganik,
BRANKOVINA
Den
Namen Brankovina hat im 20. Jahrhundert
am meisten Desanka Maksimović, eine der besten
serbischen Dichterinnen, berühmt gemacht. Der
Höhepunkt ihres dichterischen Schaffens ist die
Sammlung Ich ersuche um Vergebung (Tražim pomilovanje). Sie ist in ihrem Geburtsort Brankovina beigesetzt, wo sich auch ihr Gedenkmuseum
befindet. Jedes Jahr im Mai findet zu ihren Ehren
die Veranstaltung – Desankini majski razgovori
(Desanka´s Mai-Gespräche) statt. Brankovina ist
auch Gastgeber der Tage der Himbeere, die jeden
Juni stattfinden.
BELGRAD
alter Zeiten
knapp zehn Kilometer von Mionica entfernt, steht Mišić´s Geburtshaus. In der aus Holz und Lehm gebauten Hütte ist die Innenausstattung aus der Zeit Mišić´s Geburt erhalten. Zu Ehren des
Heerführers finden jeden Juli Mišić´s Tage (Mišićevi dani) statt, zu
denen sich die Einwohner dieser Gegend versammeln.
Der Großteil der Bevölkerung lebt vom Obstanbau und der Viehzucht. Da die Ortschaft aber immer mehr Besucher anzieht, hat
sich in Mionica auch der Landtourismus entwickelt, vor allem in
den Dörfern Berkovac, Planinica und Popadić. Jagd und Angeln,
die malerische Schlucht des Ribnica Flusses und die vorzügliche
einheimische Kűche bilden ein attraktives Angebot. In der Gemeinde Mionica befindet sich auch der bekannte Kurort Banja
Vrujci, eines der besten Heilzentren in Serbien, mit erstklassigem
Trinkwasser, das ohne technologische Aufbereitung abgefüllt und
exportiert wird.
Der Eisenbahnort Lajkovac ist eine wichtige Station auf der
Strecke Belgrad–Bar in Montenegro. Er liegt 70 Kilometer von Belgrad entfernt. Die malerische und von historischen Denkmälern
umsäumte Landschaft ist für die Touristen aus ganz Serbien attraktiv. Das bekannteste Kulturdenkmal ist das Kloster Bogovađa,
das 1543 auf alten Grundmauern errichtet wurde. Lajkovac besitzt
22.
JP „Valjevo-turist“
Prote Mateje 1/1, 14000 Valjevo
Tel: +381 14 221 138, 236 393
E-Mail: [email protected],
[email protected]
www.divcibare.co.rs
www.valjevo-turist.co.rs
www.divcibare.rs
Touristisches Informationszentrum Valjevo
Tel: +381 14 236 393
Touristisches Informationszentrum Divčibare
Tel: +381 14 277 252
E-Mail: [email protected]
Tourismusorganisation der
Gemeinde Mionica „Ribnica“
Vojvode Mišića 30, 14242 Mionica
Tel: +381 14 62 080
E-Mail: [email protected]
www.mionica.org, www.mionica.webs.com
Touristisches Informationszentrum
Banja Vrujci
Tel: +381 14 66 030
die aus Stein gebaute 300 Jahre alte Wassermühle
Jolića vodenica, die heute noch immer Getreide
mahlt und seit 1895an der heutigen Stelle steht. Sie
ist eine der 27 Wassermühlen, die es am Abschnitt
zwischen Valjevo und Obrenovac am KolubaraFluss gab.
Die Gemeinde Ub ist bekannt fűr ihre traditionelle
Getreidezucht und... als Fußball-Talentschule, vor
allem zurűckgehend auf Jugoslawiens FußballIkone Dragan Džajić, der hier geboren wurde. Sein
Ruhm trug dazu bei, dass es in Ub ausgesprochen
viele Sportanlagen gibt.
Der See von Paljuvi bietet Möglichkeit zum Sportangeln. Auch die Infrastruktur fűr die Jagd ist gut
entwickelt.
23.
UŽICE, POŽEGA, KOSJERIĆ
Mit der Schmalspurbahn auf
„Šarganska
sicherlich die Festung von Užice. Ihre Überreste befinden
sich auf einem hohen Felsen westlich vom Stadtzentrum,
unter dem der Fluss Đetinja eine S-Kurve bildet.
Unterhalb der Stadt, in einer malerischen Landschaft mit
wunderschönen, kleinen Wasserfällen befindet sich auch
ein altes Miniatur-Kraftwerk aus dem Jahr 1900. Das ist
weltweit das zweite Kraftwerk, bei dem Tesla´s Mehrphasenstromprinzip angewendet wurde. Die alten Maschinen
arbeiten heute wieder im Rahmen des Technikmuseums.
Der Hauptplatz der Stadt entstand durch die geplante
Bebauung nach dem Zweiten Weltkrieg. Dort befinden
sich das Volkstheater und das Mitte des 19. Jahrhunderts
erbaute Münster des heiligen Georg (Saborna crkva Svetog
Đorđa). Auf einer dominierenden Anhöhe oberhalb der
Stadt befinden sich die Überreste der alten Stadt Užice
(Užički grad), einer mittelalterlichen Festung, die vom
oberen Teil der Stadt über einen Mauerturm zum Wasserturm an der Đetinja abfällt. Am Fluss Đetinja, sogar direkt
im Stadtzentrum, baden die Bewohner an schön eingerichteten Stränden. Traditionell wird jedes Jahr an der Đetinja
ein Wassersprung-Wettkampf organisiert.
Die Weiße Kirche (Bela crkva) in Karan aus dem Jahr 1337
gehört zur Raška-Schule. In ihr befinden sich erhaltene
Fresken vom Stifter Brajan mit Familie, von Kaiser Dušan
und Kaiserin Jelena.
UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT:
– Fahrt mit der Schmalspurbahn Šarganska osmica
– Lernen Sie das Dorf Kremna und die Vorhersagungen der
Gebrüder Tarabić kennen
– Sliwowitz-Kostprobe in Požega
Nach Užice gelangt man über die Fernstraße sowie mit
der Eisenbahn, die nach Bar führt. Die Stadt am Fluss
Đetinja liegt in einem Talkessel, von allen Seiten von bewaldeten Bergen und hohen Felswänden umschlossen.
Das Stadtgebiet weitet sich immer weiter aus. Da es
dabei keine große Auswahl hat, werden die Siedlungen
an steilen Hängen gebaut, die nur über Serpentinenstraßen zu erreichen sind, während andere Vorstädte
durch die Berge von der Innenstadt völlig abgeschnitten
sind.
Die Geschichte der Stadt reicht bis ins römische Zeitalter. In der Stadtchronik wird angeführt, dass die erste
Grundschule und das erste Gymnasium in Užice ihre Arbeit 1839, die Post 1841, das Krankenhaus und die Bibliothek 1853 aufgenommen haben. Im Jahr 1866 wird Užice
auch offiziell eine Stadt. Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges war es Sitz des freien Gebiets, der so genannten
Užička republika (Republik Užice). Die Stadt war 67 Tage
unter Kontrolle der Partisanen bis sie in einem brutalen
Racheakt eingenommen wurde. Wegen der engen Verbundenheit mit den Partisanen erhielt Užice schon 1946
das Beiwort Titovo (Tito´s), das bis 1992 im Gebrauch
war.
Die interessanteste Sehenswürdigkeit in der Stadt ist
TÖPFERWAREN
AUSdas
ZLAKUSA
Nahe
Užice liegt
Dorf Zlakusa. Es sind nicht nur
die unberührte Natur und Wiesen voller Erdbeeren
und Heilkräuter, die hier locken, sondern auch das
Töpferhandwerk, eine über drei Jahrhunderte alte
Tradition, für die der Ort über die Landesgrenzen
hinaus bekannt ist. Zu den Erzeugnissen gehören
Gebrauchsgegenstände wie Töpfe und Bräter. Die
in solchen Gefäßen zubereitete Nahrung hat einen
hervorragenden Geschmack und gutes Aroma. Die
Gefäße des besten Töpfermeisters aus Zlakusa sind
auf allen Kontinenten zu finden. Jeden Herbst finden hier die Veranstaltung „Jesen u Zlakusi“ („Herbst
in Zlakusa“) und jeden Sommer eine internationale
Keramik- und Töpferkolonie statt.
der Achterschleife
osmica“
Nahe der Fernstraße Belgrad–Užice und der Eisenbahnstrecke nach Bar, im Dorf Potpeć, befindet sich die bedeutendste Höhle Westserbiens – Potpećka pećina. Der
Eingang ist 50 Meter hoch. Die Höhle ist in einer Länge von
555 Meter beleuchtet und ist reich an seltenen Formen von
Höhlenschmuck.
Kadinjača, 14 Kilometer von Užice entfernt, ist eine Hochebene, deren Wahrzeichen ein Denkmal für die Partisanen
ist, die im Kampf um das freie Gebiet der Republik Užice
gefallenen sind. Sevojno ist geprägt durch die Holzkirche,
während der Ethno-Park Terzića avlija (Terzić´s Hof) für
die Erhaltung der Tradition und Folklore dieser Gegend
bekannt ist.
Die Hellseher-Brüder Tarabić lebten im Dorf Kremna,
zwischen den Gebirgen Tara und Zlatibor. Ihr Verdienst ist
die auch heute noch faszinierende Kremna-Prophezeiung
(Kremansko proročanstvo). Das Dorf Kremna wurde ansonsten Anfang des 20. Jahrhunderts zum Luftkurort erklärt.
Nicht weit vom Dorf Kremna befindet sich Mokra Gora,
bekannt für die Schmalspurbahn Šarganska osmica und
Drvengrad (Holzstadt). Šarganska osmica ist eine der
schönsten touristische Museumseisenbahn in Europa. Der
Höhenunterschied von 300 Meter von Šargan bis Mokra
Gora wurde beim Streckenbau durch eine Achterschleife
bewältigt, auf der die Schmalspurbahn verkehren konnte.
Drvengrad ist ein Film-Ethnodorf in Mokra Gora. Es wurde
vom Regisseur Emir Kusturica auf dem Berg Mećavnik
errichtet. Mećavnik überragt das Dorf Mokra Gora und
liegt auf derselben Höhe wie der Bahnhof Jatare, durch den
die Schmalspurbahn führt. Drvengrad ist ein ungewöhnliches Ethnodorf im städtischen Stil. An einem Ende hat es
ein Eingangstor und am anderen eine kleine Holzkirche.
Die Kirche wurde nach russischem Vorbild gebaut und ist
dem Heiligen Sava gewidmet. Im zentralen Teil des Dorfes
liegt der mit Holzwürfeln bepflasterte Platz umsäumt mit
Holzhütten. Diese sind Originale und wurden aus dieser
Gegend Serbiens und aus Bosnien hierher verlegt. Drvengrad verfügt u.a. über eine Galerie, eine Bibliothek und ein
Kino.
Mokra Gora ist ansonsten reich an Wasser. Die Quellen im
BELGRAD
23.
Flussbett der Kamešina sind heilbringent, vor allem die
Quelle Bela voda. Die lokale Festlichkeit sind die Heimattage (Zavičajne dane), die von vielen Touristen aus
dem In- und Ausland besucht werden. Alles, was sich
hier befindet, gehört übrigens zum Naturpark Šargan –
Mokra Gora.
In vielen Dingen untrennbar mit Užice verbunden, ist
Požega, umgeben von viel Wald, zahlreichen klaren
Bächen, sauberen Gebirgsflüssen, Mineralwasserquellen, dafür bekannt, dass es in dieser Gegend eine
hochwertige Pflaumensorte gibt, nach der auch ein
Schnaps benannt ist.
Die alte Kirche in Požega wurde 1839 errichtet und ist
Kaiser Konstantin und Kaiserin Jelena (Helena) gewidmet. Das dem heiligen Georg gewidmete Kloster Godovik wurde während der goldenen Epoche der Nemanjiden als eines der ersten in dieser Gegend gebaut und ist
8 km von der Ortschaft entfernt. Die Holzkirche im Dorf
Gorobilje nahe Požega ist danach bekannt, dass in ihr die
Ikonen des Heiligen Johannes des Täufers, der heiligen
Apostel, das letzte Abendmahl u.a. aufbewahrt werden.
Der Ikonenschreiber ist unbekannt, aber auf ihnen ist
der Einfluss des russischen Barocks erkennbar.
Weiter südlich auf der Eisenbahnstrecke nach Bar und
der Fernstrasse Richtung Montenegro gelangt man
nach Kosjerić. In fünf Bergdörfern dieser Gemeinde
bieten die Hofbesitzer sehr gute Unterkunftsmöglichkeiten an. Mitte Juni zur der Veranstaltung Čobanski
dani (Hirtentage), die die Tradition und Bräuche pflegt,
kommen über 1000 Teilnehmer und an die zehntausend
Gäste nach Kosjerić.
Tourismusorganisation Užice
Trg partizana 10, 31000 Užice
Tel: +381 31 513 485
E-Mail: [email protected],
[email protected]
www.turizamuzica.org.rs,
www.tours.org.rs
Touristisches Informationszentrum Užice
Dimitrija Tucovića 52, 31000 Užice
Tel: +381 31 500 555
E-Mail: [email protected]
Tourismusorganisation der Gemeinde Požega
Francuska bb – Business Zentrum, 31210 Požega
Tel: +381 31 714 650
E-Mail: [email protected]
www.topoz.org.rs
Tourismusorganisation der Gemeinde Kosjerić
Karađorđeva br. 66, 31260 Kosjerić
Tel: +381 31 782 155
E-Mail: [email protected],
[email protected]
www.kosjeric-online.com,
www.cobanskidani.rs
24.
BAJINA BAŠTA, TARA, DRINA
Auf schnellem
UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT:
– Besuch des Klosters Rača
– Spaziergang auf der Teppichwiese
– Schlauchboot-Rafting in der Drina-Schlucht
Von Belgrad aus gelangt man nach Bajina
Bašta über Užice. Von der Hauptstadt ist es
180 Kilometer und von Užice 29 Kilometer
entfernt. Es liegt an den Hängen des TaraGebirges und an der Drina. Es wird die Perle
Westserbiens genannt. Die Stadt wurde
bereits 1882 nach dem Muster des modernen Städtebaus ausgebaut, so dass sich alle
Straßen im Stadtkern im rechten Winkel
schneiden. Nicht zuletzt ihre Architektur
verleiht der Stadt Bajina Bašta ihre angenehme Stimmung. Die schönen Häuser, die
die lokalen Baumeister errichteten, sowie
der Drina-Strand direkt neben der Brücke
hinűber nach Bosnien machen einen Aufenthalt angenehm.
Rund sechs Kilometer südlich, zwischen
den Nordhängen des Tara-Gebirges, liegt
das Kloster Rača. Man hält es für eine der
Stiftungen von Kaiser Dragutin, die Ende
des 8. oder Anfang des 9. Jahrhunderts
erbaut wurden. Es war ein Zentrum für das
Erstellen und Kopieren von Kirchenschriften. Noch heute gilt die Rača-Kopierschule
als nationales Kulturerbe. In der ersten
Oktoberhälfte findet in Bajina Bašta und
BELGRAD
24.
Strom
Rača die Veranstaltung Dani Rače ukraj Drine (Rača-Tage an
der Drina) statt. Das reichhaltige künstlerische Programm
und die wissenschaftlichen Treffen enden mit einer Preisverleihung an herausragende Kűnstler.
Das Gebiet des Nationalparks Tara umfasst das Tara-Gebirge,
westlich von ihm das Zvijezda-Gebirge sowie einen Teil der
Drina-Schlucht. Der Pflanzenreichtum der Tara mit über
1000 Arten stellt nahezu ein Drittel der Flora Serbiens dar.
Etwa 80 Prozent des Nationalparks nehmen Wälder ein,
in denen Braunbären und Wildgemsen sowie die nur hier
heimische Pančić-Heuschrecke vorkommen. Tara wird von
über 130 Vogel- und 37 Fischarten bewohnt. Bekannt ist auch
das Torf-Areal Tepih livada (Teppichwiese) in der Nähe eines
Kindererholungszentrums. Tara ist für seinen Reichtum
an Gewässern bekannt. Zahlreiche Quellen bilden Bäche
und kleine Flüsse, die in Richtung Drina stürzen. Die größte
Quelle ist Perućac. Das Wasser strömt hervor mit einer Geschwindigkeit von 300 Liter pro Sekunde. So fließt der Fluss
Perućka reka nur wenige hundert Meter und stürzt in die
Drina. Von mehreren Wasserfällen sind Mali und Veliki Skakavac (Kleiner und Großer Grasshüpfer) am bekanntesten.
Vom Westen und Norden wird der Nationalpark durch den
langsamen Wasserlauf der Drina abgegrenzt, die bei Perućac
durch einen Damm gestaut ist. Am Drina-Fluss werden
traditionsgemäß Floßfahrten organisiert und es wird geangelt. Das gilt auch für den Perućac-Stausee, der sich bis
Višegrad erstreckt. Der dortige Stausee Zaovine, ist mit dem
Perućac-See durch einen Tunnel verbunden. Der See hat eine
Fläche von 28 Quadratkilometern sowie eine Länge von 55
Kilometern und erreicht durch den 93 Meter hohen PerućacStaudamm eine Tiefe von 88 Metern.
Die Drina-Schlucht oberhalb des Staudamms, ist die dritttiefste der Welt. Die hundertjährige Floßfahrt-Tradition
auf der Drina wurde durch den Bau des Wasserkraftwerks
abgebrochen, aber es werden stattdessen beliebte Schlauchboot-Fahrten auf der Drina organisiert, die von erfahrenen
Kanuten gesteuert werden.
Bajina Bašta ist auch ein Zentrum des Rallyesports in
Serbien. Jedes Jahr wetteifern Spitzenfahrer bei den
Rallyes Bergautorennen, Rallye Tara Memorial Obren
Tešić und YU Rallye Europameisterschaft. Unterkunft bieten die Hotels Omorika und Beli bor und
Privatpensionen im Tara-Gebirge und am Drina-Ufer
flussabwärts.
DIE PANČIĆ-FICHTE
Unter den seltenen Pflanzenarten, die im TaraGebirge vorkommen, sticht eine heraus – die
Pančić-Fichte, eine endemische Art, die ihren
Namen nach Josif Pančić, dem bekannten
serbischen Naturforscher und ersten Vorsitzenden der Serbischen Akademie der Wissenschaften, bekam. Diese Fichtenart, die Pančić
1871 entdeckte, kommt nur am mittleren Drinalauf vor und steht unter Naturschutz. Der
Baum erreicht eine Höhe von knapp 35 Metern, ist allerdings sehr schmal und hat kurze
Zweige, die ihn optisch noch höher erscheinen
lassen. Die beste Stelle, von der man diesen
Baum beobachten kann, soll der Fels Bilješka
stijena oberhalb des Perućac Stausees sein.
Zentrum für Tourismus und Sport
Bajina Bašta
Milana Obrenovića 34/2, 31250 Bajina Bašta
Tel: +381 31 865 900
E-Mail: [email protected]
www.tara-bajinabasta.com,
www.regata.rs
25.
ČAJETINA, ZLATIBOR
Kulinarische Wohltat
da sie auf die beste Art und Weise die traditionellen Strukturen in Südost-Serbien widerspiegeln.
Die geschützten Teile sind in eine Museumsanlage zusammengefügt, die fünfzig schön dekorierte Gebäude umfasst
und die das Leben in diesem Teil Serbiens in den letzten
Jahrhunderten wiedererwecken. Die Häuser der Region sind
nicht nur für das Gebiet des Zlatibors spezifisch, sondern
auch für Bosnien und für einen großen Teil Kroatiens.
UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT:
– Ein Besuch des Museums in Staro Selo Sirogojno
– Ein Besuch des Wasserfall in der Nähe von Gostilje
– Kostprobe vom geräucherten Schinken und der Kom
plet lepinja (Fleisch und Ei-Sandwich)
Čajetina liegt am nördlichen Fuß des Gebirges Zlatibor
und ist über die Fernstraße in Richtung Užice und die
montenegrinische Küste erreichbar.
Das Zlatibor Gebirge ist für sein angenehmes Klima, seine schöne Landschaft und die saubere Luft
bekannt. Durchschnittliche liegt die Hochebene von
Zlatibor auf einer Höhe von 1000 m. Die höchsten
Gipfel sind Tornik (1496 m) und Čigota (1422 m). In der
herrlichen Landschaft des Zlatibor kann man Wiesen,
Weiden, Kiefern, Bächen und Flüssen finden: bei Crni
Rzav liegt der sehr schöne See Ribnica und am Fluss
Gostilje gibt es einen Wasserfall. Die Höhenlage des
Zlatibor und die lange Sonnenscheindauer machen es
zu einem idealen Reiseziel für das gesamte Jahr.
Die Besucher kommen von überall her, um Sport,
Erholung, Entspannung und Spaß im Freien zu genießen. Personen mit Erkrankungen der Schilddrüse
bekommt die frische Bergluft, wenn sie zu Behandlung in eine der Fachkliniken am Zlatibor begeben.
Die meisten touristischen Einrichtungen liegen im
Zentrum von Zlatibor. Die Stadt bietet eine Vielzahl
von Hotels, Pensionen, Gasthöfen und Rekreationszentren, die den Aufenthalt so angenehme wie
möglich machen. Der Zlatibor ist zudem eine Region mit vielen lokalen kulinarischen Köstlichkeiten.
Die Restaurants, Cafés und Gaststätten bieten die
örtlichen Spezialitäten an: Kajmak (cremiges Milchprodukt), geräucherter Schinken, weißer Käse und
die Zlatiborska komplet lepinja (ein Sandwich mit
Schweinefleisch, Lammbraten, Rührei und Kajmak).
Die Cafés und Diskotheken der Stadt sorgen für gute
Unterhaltung. Nähere Informationen gibt es bei den
lokalen Tourismusorganisationen.
Empfehlenswert ist ein Ausflug zum Staro Selo Sirogojno (Altes Dorf Sirogojno), das die traditionelle Architektur und Lebensweise der Region symbolisiert. Die
historischen Teile des Dorfes sind staatlich geschützt,
Die Häuser in Sirogojno wurden auf einer Neigung errichtet und jedes Haus hat ein Steinfundament mit einem halb
eingegrabenen Keller. Die oberen Teile der Häuser werden
als Wohnraum genutzt und sind aus Holz. Die Besonderheit
ist, dass nicht ein einziger Nagel für den Bau dieser Häuser
benutzt wurde.
Das örtliche Museum bietet eine Vielfalt an lokalen Souvenirs
und handgearbeiteten Pullovern mit spezifischen Motiven
der Region. Der Komplex beinhaltet auch eine Pflanzenapotheke und ein Wirtshaus im traditionellen Stil. Die 1764
erbaute St. Peter und Paul-Kirche ragt auf einem Hügel oberhalb der Anlage und bietet von dort einen wunderschönen
Blick auf die Gegend.
Zlatibor ist bekannt für seine handgemachten Handwerksstücke. Die gestrickten Pullover und die handgemachte Kleidung aus der Region sind reich verziert und
können auf den lebendigen Märkten der Zlatibor-Gegend
gefunden werden.
Während der Sommersaison sind auf dem Zlatibor auf den
vielen Wanderwegen erholsame Spaziergänge, Wanderungen und Fahrrad- und Reit-Ausflüge möglich. Badespaß kann
man in den Schwimmbädern erleben und auch für andere
Sport- und Fitnessarten für Sportliche aller Niveaus ist der
Zlatibor gut geeignet.
Tourismusorganisation „Zlatibor“
Miladina Pećinara 2, 31315 Zlatibor
Tel: +381 31 841 646
E-Mail: [email protected]
www.zlatibor.org.rs
Touristisches Informationszentrum Zlatibor
Tel: +381 31 845 103
E-Mail: [email protected]
für die Seele
Während der Sommersaison werden zudem viele Kultur- und Unterhaltungsveranstaltungen organisiert, die von Open-Air-Konzerte,
Theateraufführungen, Festivals und Präsentationen alles beinhalten.
Die Hotels veranstalten Malereiausstellungen, literarische Abende und
öffentliche Diskussionen. Die Bibliothek, das Kino und das Theater von
Čajetina bieten eine Reihe von kulturellen Veranstaltungen.
Nie mangelt es an spannenden Veranstaltungen und Ausflüge am
Zlatibor. Es kann aus einem Dutzend von organisierten Aktivitäten in
der Region gewählt werden. Dazu gehören die Stopići Höhle mit ihrer
einzigartigen umrandeten Steinmauern und der Wasserfall von Gostilje, einer der höchsten Wasserfälle in Serbien. Die schönen Klöster
Uvac und Dubrava gelten als die Symbole des serbischen Spiritualität
und Geschichte und sind zusammen mit den Holzkirchen in Jablanica
und Dobroselica einen Besuch wert. Um mehr von der künstlerischen
Seite des Zlatibors zu sehen, muss man an den Galerien in Borova
glava, Trnava und Šljivovica halten. In dieser Gegend liegen auch die
Geburtsorte zweier berühmter serbischen Bürger, Dimitirije Tucović
und Sava Jovanović Sirogojno. Für ein wahrhaft spektakuläres Erlebnis
in der freien Natur gilt es die Gipfel Tornik und Čigota zu besteigen, die
einen atemberaubenden Ausblick.
Der Zlatibor in der Wintersaison bereit viel Spaß und Erholung in der
Natur. Sowohl beim Ski-, Schlitten- oder Motorschlittenfahren wird
man von den majestätisch verschneiten Landschaften begeistert sein.
Für das perfekte Winterwochenende ist das Tornik Ski-Zentrum mit
sieben Kilometer Piste für alle Schwierigkeitsgrade sehr gut geeignet.
Die Besucher kehren immer wieder zum Zlatibor und zu seiner
außergewöhnlich schönen Natur, dem kulturelle Erbe und guten
Unterkünften zurück. Es ist daher keine
Überraschung, dass das Zlatibor Gebirge eines der
begehrtesten
Reiseziele in
Serbien
ist.
BELGRAD
25.
DER GERÄUCHERTE SCHINKEN
VON ZLATIBOR
Der geräucherte Schinken von Zlatibor
ist eine Delikatesse des südwestlichen
Serbiens. Die Tradition des Schinkenräucherns ist am Zlatibor mehr als ein
Jahrhundert alt und ist seitdem unverändert geblieben. Das Klima, die
Luft und das Salzen sind wichtige Faktoren für die Qualität der Schinken.
Die beliebteste Sorte kommt aus dem
Dorf Mačkat, wo der Schinken auch
zum ersten Mal hergestellt wurde. In
anderen Regionen wurde versucht,
diesen Schinken herzustellen, doch
nie ist es gelungen die hohe Qualität
des Zlatiborer Originals zu erreichen.
In den letzten Jahren hat das Dorf
Mačkat erfolgreich die Pršutijada (Fest
des geräucherten Schinkens) im Januar
veranstaltet. Eine Kostprobe dieser
köstlichen lokalen Delikatesse wird Sie
nicht enttäuschen!
26.
NOVA VAROŠ, ZLATAR, PRIJEPOLJE, PRIBOJ
Das majestätische
Zentrum für Tourismus und Sport
„Zlatar“ – Nova Varoš
Karađorđeva 36 31320, Nova Varoš
Tel: +381 33 62 621
E-Mail: [email protected],
[email protected]
www.zlatar.org.rs
Tourismusorganisation Prijepolje
Trg bratstva i jedinstva 1, 31300 Prijepolje
Tel: +381 33 710 140
E-Mail: [email protected]
www.turizamprijepolje.org.rs
Tourismusorganisation der
Gemeinde Priboj
12. januarа 108, 31330 Priboj
Tel: +381 33 451 599
E-Mail: [email protected]
www.topriboj.org.rs
Touristisches Informationszentrum
Pribojska Banja
Tel: +381 33 448 500
Nova Varoš befindet sich im zentralen Teil des Zlatibor Gebirges im südwestlichen Serbien und ist über die Fernstraße
nach Montenegro erreichbar. Das Gebiet ist bekannt für seine
majestätische Landschaften, die Süßwasser-Quellen und die
üppigen Wäldern.
Nova Varoš ist sehr von der Landwirtschaft geprägt, in Besonderen von Viehzucht und Milchwirtschaft. Der Zlatar Käse ist
eine Spezialität dieser Region. Nova Varoš hat zudem Potenzial
für den Obstanbau ist ein wichtiger Hersteller von Buchweizen,
eine Zutat die in verschiedenen nationalen Gerichte verwendet
wird.
Die Kirche der Heilige Dreifaltigkeit und die Moschee sind die
wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Novi Varoš. Außerhalb der
Stadt gibt es das Kloster Dubnica in Božetići und das aus der
Nemanjići Zeit stammende Ethno-Dorf in Štitkovo zu entdecken.
Das Gebirge Zlatar liegt nördlich von Nova Varoš. Es ist 22 Kilometer lang und 12 Kilometer breit. In einer Höhe von 1627 Meter
befindet sich der höchste Gipfel Golo brdo (Nackter Berg). Der
Zlatar ist im Westen vom Fluss Lim, im Osten vom Uvac, im Norden von der Bistrica und im Süden vom Fluss Mileševo umgeben
und hat zusammen mit seiner Umgebung eine wirklich atemberaubende Landschaft.
Auf dem Zlatar ist der Besuch im Holzkirche in Radijevići ist ein
Muss. Erbaut wurde sie von Priester Vasilije Purić
im Jahr 1808 im Stil einer alten walachischen Holzhütte mit einer Speicherkammer und Dachgaube.
Die Kirche steht unter staatlichem Denkmalschutz
und verfügt über fünf besondere und gut erhaltene
Ikonen von Andrija Raičević.
Gemeinsam mit dem Zlatar dominiert das Murternica Gebirge diese Region. An seinen Hängen steht
im Ort Peti die älteste Holzkirche in diesem Gebiet.
Sie wurde mit Hilfe des Metropoliten Mihailo 1832
an der Stelle einer früheren Kirche errichtet und ist
der Allerheiligsten Gottesmutter gewidmet.
Für Höhlenliebhaber ist ein Besuch der Höhlensysteme Bukovik und Usacki ist ein Muss. Auf 6,2
km ist Bukovik die längste Höhle in Serbien. Eine
Besonderheit dieses Systems ist, dass man in einige
Höhlen, die sich auf dem Gelände des Naturreservats „Uvac“ befinden, nur vom See aus mit einem
Boot erreichen kann.
Die schönen Seen Zlatarsko, Sjeničko, Radoinjsko
und Potpećko jezero bieten unzählige Möglichkeiten zum Campen, Schwimmen, Angeln und Bootfahren. Eine der größten Dämme liegt am Kokin
Brod, nur 11 km nördlich von Nova Varoš Richtung
Zlatibor. Durch den Bau des Dammes entstand der
30 km lange Zlatar See, der mehr als 100 Millionen
Kubikmeter Wasser enthält.
BELGRAD
Kloster Mileševa
26.
Die Stadt Prijepolje liegt im Herzen des Lim-Tals. Die Stadt entwickelt sich an der Mündung des Flusses Mileševka in den Lim. Auf Grund seiner Lage verfügt es über ein eigenes Mikroklima: Es ist 140
km vom Meer und 160 km vom Pannonischen Becken entfernt. Der
Berg Jadovnik ist mit 1734 m der höchste Gipfel in dieser zerklüfteten
Bergregion. Der niedrigsten Punkt (440 m) liegt am Schnittpunkt der
Flüsse Mileševka und Lim.
Archäologische Funde belegen, das zahlreiche Zivilisationen hier
ihre Spuren hinterlassen haben. Die Anfänge der Stadt sind mit dem
Kloster Mileševa verbunden, das im Jahr 1234 von König Vladislav
gestiftet wurde. Das Kloster ist eines der bekanntesten in Serbien,
besonders sind seine außerordentlichen Fresken, darunter das Fresko
des Weißen Engels. Für einige Jahre war das Kloster auch die Grabstätte des Heiligen Sava, der erste serbische Erzbischof. Die bosnische
Ban Tvrtko wurde hier 1377 gekrönt. Im 15. Jahrhundert diente das
Kloster als Residenz des Erzbischofs Mileševo. Eine der ersten Druckereien in Serbien nahm hier im 16. Jahrhundert den Betrieb auf. Dieses
herrliche Kloster ist ein Muss!
Neben Mileševa sind auch die Klöster Kumanica, Mili und das vor rund
zehn Jahren erneuerte Davidovica einen Besuch wert.
Für mehr Informationen über die Orte und Veranstaltungen dieser
Gegend, einschließlich der Veranstaltungen „Limski darovi“ (Gaben des
Lim) und „Limska regata“ (Lim-Regatta), wenden Sie sich bitte an die
lokalen Tourismusorganisationen.
Pribolj befindet sich am Ufer des Flusses Lim und ist in zwei Teile
unterteilt: den alten und den neuen. Das Gebiet ist bekannt für seine
bewegte Vergangenheit und die Aufeinanderfolge von verschiedenen
Herrschern, darunter den Römern, Türken und Österreich-Ungarn.
Im Mittelalter war die alte Karawanen-Straße die kürzeste Strecke
zwischen Carigrad (Istanbul) und Dubrovnik. Im städtischen Heimatmuseum von Priboj gibt es eine Ausstellungreihe über das tägliche
Leben in der Region.
Die ausgedehnten Wälder um Pribolj bieten gute Möglichkeiten für
die Jagd. Das Jagdrevier von Javorje ist die Heimat einer geschützten
Art des Bergbären. Die Stadt organisiert jährlich eine traditionelle
Wolfsjagd Mitte Oktober.
Der Kurort Pribojska Banja liegt unmittelbar oberhalb von Priboj auf
550 m Höhe auf einem Hochplateau und ist reich mit thermischer und
mineralischer Ressourcen. Kommen Sie und genießen Sie die Aussicht!
UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT:
– Ein Besuch der mittelalterlichen Stadt Jerina am Fluss Lim
– Ein Besuch des herrlichen Mileševa Klosters
– Wildwasser-Rafting auf den Flüssen Lim und Uvac
DER GÄNSEGEIER
Die Naturschutzgebiet Uvac ist die
Heimat des majestätischen Gänsegeiers (Gyps fulvus). Diese Art ist die letzte
in der Familie der Geier, die in Serbien
noch heimisch ist. Wie ein Adler kann
der Gänsegeier eine Flügelspannweite
von drei Metern erreichen.
Die Rolle, die der Gänsegeier im Ökosystem einnimmt, ist einzigartig und
unersetzlich – seine Nahrung besteht
ausschließlich aus Tierkadavern, womit er die Ausbreitung von Seuchen verhindert.
27.
IVANJICA, GOLIJA, ARILJE
Mit Himbeerhainen durch
Im Südwesten Serbiens befindet sich 224 Kilometer von
der Hauptstadt Belgrad entfernt Ivanjica. Es grenzt an
den Gemeinden Sjenica, Nova Varoš, Raška, Novi Pazar,
Kraljevo, Lučani und Arilje. Die Stadt liegt am Ufer des
Flusses Moravica, der in 468 Meter Höhe im Golija-Gebirge
entspringt. Ivanjica ist – offiziell – ein Luftkurort.
An mehreren Stellen der Moravica-Gegend gibt es Heilwasserquellen. Unter anderem auch direkt in der Stadt
Ivanjica.
Herausragende kultur-historische Denkmäler in Ivanjica
sind die 1836 erbaute Kirche des Heiligen Kaisers Konstantin und der Kaiserin Helena und die 1904 errichtete
Steinbrücke über den Fluss Moravica, die größte einbögige
Brücke auf dem Balkan. An der Moravica wurde 1911 auch
ein Wasserkraftwerk mit einem wunderschönen Wasserfall gebaut, der zum Wahrzeichen von Ivanjica geworden
ist. Das Kraftwerk ist nach wie vor im Betrieb, versorgt den
Stadtpark mit Licht, ist aber gleichzeitig auch ein Museumsexponat.
In der Nähe der Stadt befindet sich Palibrčki grob, der
Überlieferung nach die Grabstätte der Brüder Jugović, auf
der die Kirche Lazarica errichtet wurde.
Knapp zehn Kilometer von der Stadt entfernt befindet
sich die Höhle Hadži-Prodanova pećina. Reich an Höhlenschmuck ist sie ein wichtiger touristischer und archäologischer Standort. Die Höhle ist in der
Länge
von 400 Meter erforscht und besteht
aus zwei Ebenen. Die untere Ebene
weist neben einem Hauptgang auch
zwei Nebengänge auf. Der Höhleneingang ist rund drei Meter
breit und endet mit einer
Verengung, hinter der
sich eine weiträumige,
rund 50 Meter lange
und knapp 15 Meter
breite Halle erstreckt.
Es heißt,
vom
Gipfel des Gebirges Golija sei halb Serbien zu sehen. Seine
wunderschönen Hänge mit vielen Schneetagen sind ideal
für den Wintersport. Hier gibt es zahlreiche Quellen mit
klarem Gebirgswasser, über 100 Heilkräuterarten, viel
Wild sowie fischreiche Flüsse und Bäche.
In 1500 Meter Höhe auf dem Berg Dajićko brdo befindet sich der See Tičar, der bei den lokalen Anglern sehr
bekannt ist. Ein weiterer See, der 1974 nach einem Erdbeben in Rumänien entstanden ist, liegt im Gebirge Okruglica. Der See Kašinovo ist durch Torfvegetation verwachsen. Wunderschön sind auch die Wasserfälle am Fluss
Izubri. Jagen und Angeln zählen zu einer der beliebtesten
Hobbys in dieser Gegend. Die traditionelle Wolfsjagd im
Golija-Gebirge ist die größte Veranstaltung dieser Art im
Land.
Das Gebirge Javor steht Golija in nichts nach. Es ist für
seine Laubwälder und vielen Quellen bekannt. Der höchste Gipfel ist Vasilijin vrh (1520 m), und unter ihm befindet
sich das Denkmal für Major Ilić, dem Held des Javor-Krieges.
Nur 28 Kilometer südöstlich von Ivanjica befindet sich das
Kloster Pridvorica im gleichnamigen Dorf. Die Architektur ist typisch für die mittelalterliche Raška-Schule und
UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT:
– Festival des traditionellen serbischen Gesangs in Prilike
– Himbeerhain in Arilje
– Besichtigung der Höhle Hadži-Prodanova pećina
BELGRAD
die Jahrhunderte
wird auch in der Urkunde des serbischen Herrschers Nemanja
erwähnt. Das Kloster Kovilje befindet sich im Dorf Smiljevac.
Es wurde an einer Flussfelswand errichtet und wird zum ersten
Mal 1606 erwähnt. Hier gab es ein Priester-Seminar und ab 1813
wurde das Kloster eine Pfarrkirche.
Das Städtchen Arilje ist 195 Kilometer von Belgrad entfernt.
Sava Nemanjić hat diesen Ort 1219 zum Sitz des Erzbischofs von
Moravica ernannt. Das Stadtsymbol ist die Kirche des Heiligen
Achillius, die Dragutin Nemanjić zwischen 1283 und 1296 errichten ließ.
Arilje ist für seine Beerenproduktion bekannt, besonders der
Himbeere. Der Ort ist reich an klaren Quellen, die das Trinkwasser für etwa 300.000 Menschen in fünf Gemeinden
gewährleisten.
Im Dorf Visoka bei Arilje befindet sich ein Kurbad gegen Knochenkrankheiten, Herzleiden und Sehbehinderungen, dessen
Wassertemperatur 28 Grad Celsius erreicht.
An der Grenze zwischen den Dörfern Brekova i Dobrača, in der
Schlucht des Flusses Panjica liegt der Eingang zu einer schönen
Wasserhöhle, die noch immer nicht gänzlich erforscht ist.
DIE UNESCO-BIOSPHÄRE GOLIJA
Das Golija-Gebirge wurde von der UNESCO am 15. September 2001 zum Biosphärengebiet und durch die
Regierung Serbiens zum Naturpark erklärt. Es umfasst
eine Fläche von 53.804 ha und ist eins von 211 Reservaten
in der Welt und das einzige in Serbien.
Tourismusorganisation der Gemeinde Ivanjica
Zorana Đinđića 47, 32250 Ivanjica
Tel: +381 32 665 085, 650 290
E-Mail: [email protected]
www.ivatourism.org
27.
28.
NOVI PAZAR, SJENICA, TUTIN
Die Heimat der
Novi Pazar befindet sich 280 Kilometer von Belgrad entfernt und ist über Kraljevo und Raška zu erreichen. Das
regionale Zentrum liegt an der Mündung der Jošanica in
den Fluss Raška. Errichtet wurde es im 15. Jahrhundert
im Gebiet von Ras, der Hauptstadt des ersten serbischen
Staates, einige Kilometer flussabwärts von Stari Pazar
(Trgovište).
In diesem Gebiet, in dem die bedeutendsten mittelalterlichen serbischen Geistlichen und Herrscher geboren
wurden, vermischen sich die Einflüsse der christlichen und
islamischen Kultur, wovon noch heute viele Denkmäler
zeugen.
Die Grundmauern des Städtchens im orientalischen Stil
setzte Izabeg Isaković. Der ursprüngliche, türkische Name
der Stadt war – Jeni Bazar (Neuer Basar). Das bedeutendste islamische Denkmal in der Stadt ist die Altun-alem
Moschee – die Goldene Edelstein Moschee. Sie wurde in
der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts als einräumiges
Bauwerk mit Kolonnaden und einem Steinminarett errichtet. Das Mauerwerk besteht aus sich abwechselnden
Reihen von gebrochenem und gemeißeltem Stein und
Backstein.
Im Zentrum von Novi Pazar befindet sich der Stadtpark mit
den Überresten einer türkischen Festung
aus dem 17.
Jahrhundert. Zwei Jahrhunderte später
wurde
die Festung von Novi Pazar durch zwei
neue
Türme, eine Kaserne und eine kleine
Moschee ausgebaut. Der alte Hamam aus der zweiten Hälfte des
15. Jahrhunderts ist das älteste
türkische Dampfbad in Serbien
mit einem Mauerwerk aus Backstein und Stein mit elf Kuppeln
unterschiedlicher Größen, auf
denen sich verglaste Öffnungen
befinden. Es hat einen getrennen Bereich für Männer und
einen für Frauen, verfügt über
Räume zum Umkleiden, Erholen, Massieren und Baden. Ein
alter Hamam, der seit über 400
Jahre genutz wird, befindet sich
auch im Kurort Novopazarska
Banja.
Wegen seiner günstigen geografischen Lage und Naturschönheiten war dieses
Gebiet schon
UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT:
– Besuch des Klosters Sopocani
– Sjenica-Käse und Pešter-Lammbraten
– Bummel durch das alte Handelsviertel in Novi Pazar
STARI RAS
Obwohl dieses Gebiet nicht vollständig erforscht
ist, wurde die Denkmalstätte Stari Ras 1979 in die
Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen. Zum Gebiet Stari Ras gehörten einst die
Klöster Gradac und Studenica. Heute versteht
man unter Stari Ras die Petrova crkva (Peterskirche), Đurđevi stupovi, Crna Reka, Končul und
besonders das Kloster Sopoćani.
immer dicht besiedelt. Heute ist Novi Pazar ein Handelsund Gewerbezentrum. Viele Handwerksbetriebe haben
sich zu Fabriken entwickelt, vor allem für die Textil- und
Schuhproduktion. Deshalb wird es als die Stadt der
Jeans bezeichnet. Neben dem Handwerk wird in Novi
Pazar auch die Kultur gepflegt. Bekannt ist die Schule
der alten Maltechniken von Novi Pazar und das Festival
des Chorgesangs.
Die Hauptstadt des ersten serbischen mittelalterlichen
Staates Raška, wie Serbien zur Zeit der Nemanjiden
genannt wurde, liegt 8 Kilometer westlich von Novi
Pazar beim Ort Gradina oberhalb von Trgovište. Bei
den vor über 30 Jahren eingeleiteten archäologischen
Ausgrabungen wurde
eine Festung mit einem
ungleichmäßigen
viereckigen Grundriss, einem Südund Nordtor und
einem hohen
Turm über dem
Haupteingang
freigelegt. Die
Ausgrabungen sind
noch im
Gange.
BELGRAD
Geistlichen
Unterhalb der Festung, von der man annimmt, dass sie der
Hof von Stefan Nemanja war, befindet sich ein Höhlenkloster mit einer den Heiligen Erzengeln gewidmeten Kirche.
Vermutlich entstand hier die serbische Übersetzung des
Neuen Testaments von Vuk Stefanović Karadžić. Die vorhandenen Überreste der Fresken stammen aus dem 8. Jahrhundert und auch Inschriften aus dem 16. und 17. Jahrhundert
sind hier erhalten. Den dritten Teil dieser Anlage bildet eine
Gebäudegruppe in Pazarište, eine komplexe Siedlung, in
der mehrere chronologische Phasen unterschieden werden
können und Teile von anderen Gebäuden, Kirchen und Nekropolen. In Ras betrieb König Radoslav die erste serbische
Münzprägestätte.
Rund16 Kilometer südwestlich vom Zentrum von Novi Pazar
entfernt, befindet sich die älteste Kirche in Serbien – Rotonda, die den Heiligen Petrus und Paulus gewidmet ist. Sie war
der mittelalterliche Bischofssitz und Versammlungsort der
serbischen Herrscher. Der Rundbau mit vier radial verteilten
Apsiden, einer Kuppel und Galerie, wurde im 8. oder 9. Jahrhundert errichtet, doch seinen Kern bildet ein frühchristliches Bauwerk, das
wahrscheinlich aus dem
6. Jahrhundert stammt.
Es sind einige Freskenschichten erhalten, von
denen die meisten aus
dem 13. Jahrhundert
datieren. An dieser Stelle
unter der Kirche befand
sich eine urgeschichtliche Grabstätte, in der
prächtige griechische
Vasen, Goldschmuck,
Bernstein und andere
Kostbarkeiten aus dem
6.-5. Jahrhundert v. Chr.
entdeckt wurden.
An der Mündung des
Flusses Raška, 15 Kilometer westlich von Novi Pazar, liegt das Kloster Sopoćani, ein
weiterer Schatz der mittelalterlichen Baukunst und Freskomalerei. Es gehört zu den schönsten Klöstern in Serbien
und gilt als eines der größten Heiligtümer. Es ist eine Stiftung von König Uroš I. Nemanjić (1243–1276), dessen Wunsch
es war, hier beigesetzt zu werden. In Sopoćani verbrachte
Uroš als Mönch unter dem Namen Simeon die letzten Jahre
seines Lebens. Von der recht großen Klosteranlagen ist
heute nur die Kirche der heiligen Dreifaltigkeit erhalten geblieben, eine einschiffige Basilika mit Kuppel, die zur RaškaBauschule gehört. In Sopoćani sind die in der zweiten Hälfte
des 13. Jahrhunderts gemalten Fresken sehr eindrucksvoll.
Die wundervollen Kompositionen, in denen Harmonie und
erhabene Schönheit hervorstechen, haben Sopoćani weltberühmt gemacht. Das Entschlafen der Mutter Gottes, eine
Darstellung an der Westwand der Kirche, wurde 1961 auf
einer Ausstellung in Paris zur schönsten Freske des Mittelalters erklärt.
Stefan Nemanja ließ zum Zeichen seiner Dankbarkeit
gegenüber dem Heiligen Georg, der ihn vor dem Kerker
28.
bewahrte, das Kloster Đurđevi stupovi (um 1170)
erbauen. Den Namen erhielt es wegen der hohen
Glockentürmen, die einzigartig in der mittelalterlichen serbischen Baukunst sind. Der romanische
Einfluss dieser Architektur kennzeichnet sich durch
eine stufenweise Aufbau des Zentralteils mit seiner
Kuppel. Erhalten sind Fragmente der ursprünglichen
Fresken sowie die Fresken aus dem 13. Jahrhundert
im Narthex.
Sjenica trägt die Schönheit und die Bürde längst vergangener Zeiten. Dieser Ort ist bekannt für die Pešter
Hochebene, Viehzucht und Produkte der dortigen
Schafe, wie beispielsweise Käse. Auf der Hochebene
gibt es viele Karstflüsse, der größte ist Borovštica, der
rund 15 km lang ist und im 5 Kilometer langen Lauf
140 Schlucklöcher aufweist.
Die Brücke über den Uvac beim Dorf Ursule, 14 km
nördlich von Sjenica, ist eines der seltenen mittelalterlichen Denkmäler dieser Art in Serbien.
Unweit von Sjenica und Novi Pazar befindet sich das
Städtchen Tutin. In dieses Gebiet wurde die niedrigste Temperatur in Serbien gemessen – minus 37 Grad
Celsius. Die Bevölkerung dieser Gegend ist außerordentlich herzlich und gastfreundlich. Durchquert
man die Dörfer zu Fuß wird man von allen, ob jung,
ob alt, begrüßt.
Tourismusorganisation Novi Pazar
28. novembra 27, 36300 Novi Pazar
Tel: +381 20 338 030
E-Mail: [email protected]
www.tonp.rs
Tourismusorganisation Sjenica
Trg Svetozara Markovića bb, 36310 Sjenica
Tel: +381 20 744 843
E-Mail: [email protected]
www.turizamsjenica.com
www.pester.org.rs
29.
RAŠKA, KOPAONIK
Die Heilkraft eines
Raška gehört zu den jüngsten Ortschaften in diesem
Landesteil. Es wurde durch Erlass von Fürst Aleksandar
Karađorđevića 1845 gegründet und befindet sich 82 Kilometer südlich von Kraljevo und 252 Kilometer von Belgrad
entfernt, an der Mündung des Flusses Raška in den Ibar. Die
Ortschaft erhielt ihren Namen nach diesem Fluss und der
umgebenden Region.
Doch trotz der kurzen städtischen Entwicklungsgeschichte
weisen einige archäologische Ausgrabungen in der Stadt
und bei Zajčaka und im Dorf Rvati darauf hin, dass es in
diesem Gebiet schon weit vor der Gründung der heutigen
Ortschaft Siedlungen und Zivilisationen gab.
Außerdem gibt es in der Nähe von Raška zahlreiche Klöster
und Kirchen aus dem Frühmittelalter. Darunter sticht das
prächtige Kloster Gradac aus dem 13. Jh. hervor. Die Muttergotteskirche des Klosters Gradac wurde als Grabkirche
der Königin und Stifterin Jelena Anžujska (Hélène d’Anjou),
Gattin von König Uroš I. erbaut. Das Kloster Končul, drei
Kilometer südöstlich von Raška, direkt am Ufer des Ibar, soll
von einem angesehenen Serben dieser Zeit – vielleicht von
Nemanja, dem Begründer des serbischen Reiches - gegründet worden sein. Heute steht hier noch die Kirche des Heiligen Nikolaus (crkva Svetog Nikole).
Das Kloster Stara Pavlica befindet sich im Dorf Pavlica, 6 km
nördlich von Raška. Es stammt aus dem Zeitalter vor den
Nemanjiden und wurde Ende des 12. Jahrhunderts erbaut.
Heute ist von ihm nur die Kirche der Heiligen Petrus und
Paulus, nach der das Kloster seinen Namen erhielt, teilweise erhalten geblieben.
In unmittelbarer Nähe des Klosters Pavlica befindet sich
auch das Kloster Nova Pavlica, das die serbischen Adeligen,
die Gebrüder Musić, Ende des 14. Jahrhunderts als Stiftung
errichten ließen.
Die Klosterkirche ist dem Einzug der Allerheiligsten Gottesgebärerin in den Tempel gewidmet. Hier hatte Dragana,
Mutter der Gebrüder Musić und Schwester von Fürst Lazar
ihr Klosterleben begonnen – bis zu ihrem Tod lebte sie hier
als „Schwester Teodosija“.
Die Stadt Raška ist heute ein moderner Ort, eingebettet
in schöner Natur. Immerhin gibt es in der Region Raška
im Durchschnitt pro Quadratkilometer etwa 550 Meter
Wasserläufe. Der Ibar Fluss mit seinen Nebenflüssen
(Brenevica, Jošanica, Rudnička und Radošička) bildet
hier ein dichtes hydrographisches Netz. Die Region ist
aber auch reich an Erzen und Mineralquellen. In der
Nähe der Stadt befinden sich die Heilquellen Marina
voda, der Wasserfall Barska reka, der See Semeteško
und scgließlich auch die Hänge des Kopaonik Gebirges,
des beliebtesten Wintersportzentrums Serbiens.
Das Kopaonik Gebirgsmassiv ist das größte in Serbien
und liegt im geographischen Mittelpunkt der Balkanhalbinsel. Es erstreckt sich über 70 km von Norden nach
Süden, aber nur sein Nordteil – Suvo Rudište, ein Ho-
THERMALQUELLEN
In den zerklüfteten Felshängen des Kopaonikgebirges entspringen viele Thermal-Mineralquellen.
Das Wasser des Kurorts Jošanička Banja (78,5 Grad
Celsius) wird zur Heilung, zum Baden, Trinken
und Inhalieren verwendet. Legt man ein Ei in dieses Wasser, ist es in fünf Minuten hart gekocht.
BELGRAD
schönen Landes
chplateau auf rund 1600 Meter über dem Meeresspiegel, steht unter
Naturschutz. Von hier ragen mehrere durch Gerbirgssattel miteinander
verbunde Gipfel in die Höhe – Karaman und Gobelja (1934 m), Kukavica
(1726 m) und Pančićev vrh (2017 m), von dem weite Teile Serbiens zu
sehen sind. Der höchste Gipfel ist nach dem berühmten Biologen Josif
Pančić (1814–1888) benannt, einem häufigen Besucher dieses Gebirges.
Sein Wunsch im Kapoanik-Gebirge bestattet zu werden, wurde ihm
1951 erfüllt – er wurde auf dem höchsten Gipfel dieses Gebirges beigesetzt.
Der Nationalpark umfasst auch die bewaldeten Hänge, die bis zu den
Flusstälern der Rasina und Brzećka reka im Norden reichen. Nördlich
von Suvo Rudište liegt Banjski Kopaonik mit dem höchsten Gipfel
Vučak (1718 m), der über den Ort Jošanička Banja emporragt.
Kopaonik besitzt eine sehr reiche Pflanzen- und Tierwelt. Die Wälder
teilen sich in Zonen, die je nach Höhelage abwechseln. Zuerst kommen
Eichen, dann Buchen und zuletzt Kiefern. Oberhalb der Waldgrenze
folgen so genannte Suvati, Weideland mit zahlreichen Quellen und
reißenden Bergbächen. Kopaonik bewohnen auch Wölfe, Füchse,
Hasen, Adler sowie eine seltene Schmetterlingsart (colias balcanica).
Kopaonik ist bekannt für reichliche Schneefälle, weist aber wegen
seiner Auslegung in Richtung Süden im Durchschnitt auch 200 Sonnentage im Jahr auf.
Kopaoniks Wintersport- und Erholungszentrum ist vornehmlich auf
die Hotelanlage Konaci ausgerichtet. Dorthin führen zwei Straßen
– eine von Jošanička Banja und die andere von Brus über Brzeće. Der
Wintersportort verfügt über Skilifte, die zu 23 Skistrecken führen –
vier für Kinder, 12 für Anfänger, fünf Skipisten sind mittelschwer und
zwei schwer. Die Gesamtlänge der Skistrecken beträgt 44 Kilometer,
zusätzlich gibt es auf 20 Kilometern ausgebaute Skiloipen. Im Sommer stehen den Besuchern Wanderwege, offene Tennis-, Fußball- und
Basketballplätze und vieles mehr zur Verfügung.
Den Namen erhielt die Gebirgsregion nach den Gruben (Kopaonik,
Verb: kopati = graben) der mittelalterlichen Bergleute, die Erz aus dem
Gebirge förderten, hauptsächlich Eisen und Silber, nach denen die
Venezianer dieses Gebirge Montagna dell argento nannten.
29.
UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT:
– Wanderungen im Kopaonik
– Skifahren im Kopaonik
– Geistliche Feierlichkeiten von Raška
Organisation für Tourismus und
Sport Raška
Nemanjina 1, 36350 Raška
Tel: +381 36 738 670
E-Mail: [email protected],
[email protected]
www.raska-turizam.rs
30.
KRALJEVO
Das Tal, das die Könige
UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT:
– Besichtung der Fresken im Kloster Žiča
– Erleben Sie den Duft des Flieders im Ibar-Tal
– Bootsregatta “Veseli spust”
Dicht an der Mündung des Ibar in die Zapadna Morava
(westliche Morava) liegt Kraljevo, flächenmäßig die größte
Gemeinde in Serbien. Es ist das administrative, wirtschaftliche und kulturelles Zentrum des Bezirks Raška und eine der
wichtigsten Städte Zentralserbiens. Über die Fernstraße E
75 sind es von Belgrad nach Kraljevo etwa 174 km.
Bis 1882 hieß die Stadt noch Karanovac. Als Milan Obrenović
im nahe gelegenen Kloster Žiča zum ersten serbischen
König nach der türkischen Besatzung geweiht wurde,
bekam es den heutigen Namen Kraljevo („kralj“ = König).
Fürst Miloš Obrenović entwarf „mit dem Finger auf dem
Boden einer mit Sand gefüllten Pfanne“ den ersten Bebauungsplan für das moderne Kraljevo. Diese Skizze des
schulisch wenig gebildeten, aber scharfsinnigen Herrschers
diente Laza Zuban 1832 als Grundlage des Ausbaus von
Kraljevo - die Stadt gilt bis heute als Meisterwerk der serbischen Städteplanung.
Das moderne Kraljevo ist bekannt für seine Kultur-, Bildungs-, Wirtschaftseinrichtungen, aber auch als Touristismusdestination beliebt. So werden z.B. durch die vielen
Kultur- und Kunstvereine „Kolonien der bildenden Kunst“
und andere interessante Veranstaltungen organisiert,
darunter die traditionellen Fliedertage (Dani jorgovana)
oder die Bootsregatta am Ibar Fluss „Veseli spust“ (= „lustige
Abfahrt“).
In der Stadt selbst ist die Kirche der Allerheiligsten Gottesmutter (crkva Uspenja Presvete Bogorodice) sehenswert,
ein Sakralbau, den Fürst Miloš Obrenović erbauen ließ.
Auch die Herberge Gospodar Vasin konak, im Stil der Herbergen des 19. Jh. mit Elementen der Balkanarchitektur ist
schon allein aufgrund ihrer Architektur sehenswert. Außerdem beherbergt sie das Volksmuseum mit seiner kostbaren
Freskensammlung. Im städtischen Park von Kraljevo zeugt
ein Mahnmal von einer der schlimmsten Tragödien des 2.
Weltkrieges in dieser Stadt: Die deutschen Besatzer töteten
zur Vergeltung 5.750 Einwohner von Kraljevo.
Das Kloster Žiča liegt sechs Kilometer von Kraljevo entfernt in Richtung des Kurorts Mataruška banja in einer
fruchtbaren Ebene. Es ist ein beeindruckender Bau aus
Backstein, Stein, Sinterstein, unverwechselbar durch
seine leuchtend rote Farbe. Wenn „Kraljevo“ als „königliche Stadt“ gilt, so gilt Žiča als königliches Kloster. Es ist
eines der größten Heiligtümer des serbischen Volkes,
die Stiftung von Stefan dem Erstgekrönten (1195–1223),
dem ersten König des christianisierten mittelalterlichen serbischen Staates, der 1217 in diesem Kloster
gekrönt wurde. Chroniken zufolge wurde der Bau dieses Klosters höchstwahrscheinlich im Jahr 1206 nach
der Rückkehr des Heiligen Sava aus Hilandar begonnen, da die Bauarbeiten bis zu der Krönung des Stifters
im Jahr 1217 fertig gestellt sein mussten.
Die Klosteranlage von Žiča wurde als Sitz der serbischen Archiepiskopie und Ort, wo die kirchlichen Oberhäupter und Herrscher geweiht wurden, konzipiert.
Vom einstigen Bauwerk sind heute die Erlöserkirche
und die kleine Kirche der Heiligen Petrus und Paulus
noch erhalten geblieben, während die übrigen Gebäude neueren Datums sind. Dem Architekturstil nach
gehört Žiča der Raška-Schule an. Der einschiffige Bau
hat eine halbkreisförmige Altarapsis an der Ostseite,
einen Außennarthex mit Turm an der Westseite und
rechteckige Sängerpulte an der Süd- und Nordseite.
BELGRAD
begehrten
DAS KLOSTER STUDENICA
Das politische, kulturelle und geistliche Zentrum
Serbiens im Mittelalter war das Kloster Studenica. Es befindet sich an der Straße Kraljevo–Novi
Pazar, in der Nähe der Ortschaft Ušće.
Es wurde 1190 von Stefan Nemanja gegründet.
Das Kloster ist der Allerheiligsten Gottesgebärerin
gewidmet. Die Klosteranlage bilden drei Kirchen:
die Muttergotteskirche, die Kirche des Heiligen
Joakim und Ante und die Kirche des Heiligen Nikolaus.
Das Kloster wurde 1986 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.
30.
Die Wandmalerei in Žiča entstand in drei Phasen im Laufe
eines ganzen Jahrhunderts (1219–1316) und zeigt entsprechende Unterschiede im Stil und in der Ausgestaltung. Aus der
ersten Phase sind Wandmalereien aus dem Zeitraum unmittelbar nach der Erlangung der kirchlichen Eigenständigkeit
in 1219 erhalten. Die Autoren sind anonyme byzantinische
Freskenmaler, man vermutet, dass sie mit dem heilige Sava
aus Konstantinopel gekommen sind. Die zweite Gruppe der
Freskenmalerei stammt aus den dreißigen Jahren des 13.
Jahrhunderts. Nach einem Brand in der Turmkapelle sind
diese Bilder leider nur schlecht erhalten. Die dritte, nach der
Qualität und Umfang bedeutendste Gruppe von Fresken
entstand zwischen 1309 und 1316, die wertvollsten davon
befinden sich im Hauptteil der Kirche. Ebenso wertvoll sind
auch die Fresken, zu denen die Portraits des Stifters Stefan
dem Erstgekrönten und seines Sohnes Radoslav gehören,
der selbst in diesem Kloster gekrönt wurde.
Knapp dreißig Kilometer von Kraljevo entfernt, auf einer
unzugänglichen Bergspitze, befindet sich eine der besterhaltenen mittelalterlichen Festungsanlagen in Serbien
– Maglič, eine Festung mit sieben Türmen, über deren
Entstehungsgeschichte fast nichts bekannt ist. Vor allem
im Mai, wenn der Flieder in voller Blüte steht ist die Fahrt
auf diesem Abschnitt (Kraljevo–Raška) ein unvergessliches
Erlebnis. Den Flieder ließ hier König Uroš der I. pflanzen, um
seiner künftigen Gattin Jelena Anžujska (Hélène d’Anjou)
eine Erinnerung an die Straßen ihrer Heimat – in der
Provence – zu geben.
Nur acht Kilometer von Kraljevo entfernt, am rechten
Ibarufer, befindet sich der von den Gebirgen Stolovi und
Čemerno umgebene Kurort Mataruška Banja. Das heiße
heilsame Wasser mit Temperaturen zwischen 42 und 51
Grad Celsius enspringt in einer 15 Hektar großen Parkanlage
inmitten einer malerischen Berglandschaft. Das Wasser
enthält ziemlich viel Schwefel und ist
damit geeignet
für die Behandlung vieler Krankheiten.
Bei Kraljevo befindet sich auch
der Kurort Bogutovačka Banja,
ein herrlicher von Wald umgebener Erholungsort, durch den
der Fluss Lopatnica fließt.
Tourismusorganisation Kraljevo
Trg Srpskih ratnika 25, 36000 Kraljevo
Tel: +381 36 316 000, 311 192
E-Mail: [email protected]
www.jutok.org.rs
Touristisches Informationszentrum Kraljevo
Tel: +381 36 316 000
E-Mail: [email protected]
31.
VRNJAČKA BANJA
Die Prinzessin
Das bekannteste Kurbad Serbiens und das Kurbad mit
der längsten Tradition, Vrnjačka Banja, befindet sich 195
Kilometer von Belgrad entfernt. Von der Hauptstadt aus
gelangt man dorthin auf den Hauptfernstraßen E 761 oder
E 75 (bis Pojate). Diesen schönen Ort am Fuße des Goč Gebirges kann man von Anfang Juli bis Ende August auch mit
dem Dampfzug „Romantika“ erreichen.
Das Mineralwasser des Kurbades wurde schon in der Antike
genutzt. Davon zeugen die 1924 freigelegten Teile eines
Schwimmbades und eine alte römische Quelle – Fons
Romanus. An der gleichen Stelle wurden auch etwa 500
römische Münzen gefunden, die meisten aus dem Zeitraum
vom 2. bis 6. Jahrhundert. Der römische Name des Kurortes
ist unbekannt, doch den jetzigen erhielt er nach dem Namen des Dorfes Vrnjci, in dessen Flur die Mineralquellen
auch entdeckt wurden. Legende zufolge soll die Heilkraft
des Wassers in Vrnjci während der späten türkischen
Herrschaft viele türkischen Reiterkrieger angezogen haben,
die sich hier heilen und von der lokalen Bevölkerung bedienen ließen. Um sich den türkischen Beis zu entziehen,
schüttete das Volk zwischenzeitlich die Quellen zu.
Der Kurort erlebt seine Blütezeit unter der Herrschaft von
Fürst Mihailo, unter dem 1867 offiziell die erste Saison
eröffnet und Vrnjačka Banja zum elitärer Erholungsort
wurde. 1900, zur Jahrhundertwende, wurden um die
Thermalquelle und auf zwei benachbarten Hügeln zahlreiche Villen errichtet. Heute sind diese Bauten der Stolz des
Kurortes. So dient z.B. das im Stil norditalienischer Landvillen erbaute Schloss des königlichen Regenten Belimarković
(1886) als Kulturzentrum und Galerie. Es ist auch als Schloss
der Kultur bekannt.
UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT:
– Karnevalatmosphäre auf der Promenade von Vrnjačka Banja
– Baden an der Quelle Topla voda
– Fotografieren bei der Spatz-Skulptur
Auch die Häuser auf dem Berg Čajkino brdo fallen durch
ihre Eleganz und Schönheit ins Auge. Direkt auf der
Spitze des Hügels befindet sich ein Kirchlein, das 1856
Priester Jeftimije Popović errichten ließ. Er hat als großer
Liebhaber des Kurortes im selben Jahr auch die erste
Quelle eröffnet.
Das Wahrzeichen von Vrnjačka Banja ist ein Spatz mit
Opanken (Lederschuhe) und Sajkaca (Kopfbedeckung).
Seine Skulptur steht im Zentrum des Kurbades. Es gehört
sozusagen zum Ritual jedes Besuchers, sich neben der
Skulptur zu fotografieren. Bekannt ist auch die Skulptur
einer jungen Frau.
Vrnjačka Banja besitzt sieben Mineralquellen. Vier
Quellen werden für Therapien verwendet, während
aus zwei Quellen Mineralwasser abgefüllt wird. Topla
voda (Warmes Wasser) ist die älteste und bekannteste
Mineralquelle und nach den archäologischen Funden zu
urteilen, wurde sie im römischen Zeitalter vom 1. bis 4.
Jahrhundert benutzt. Die Wassertemperatur entspricht
der des menschlichen Körpers – 36,5 Grad Celsius. Zu den
Thermalquellen zählt auch Jezero, während Snežnik (17,5
Grad Celsius) und Slatina (14 Grad Celsius) kalte Mineralquellen sind.
Das Wasser dieser Quellen dient u.a. zur Heilung von
Zuckerkrankheit, Gallenerkrankung sowie verschiedener
Erkrankungen der Verdauungsorgane.
Über das ganze Jahr, und insbesondere während der
Sommermonate, bietet Vrnjačka Banja seinen Besuchern
ein vielseitiges Kultur- und Unterhaltungsprogramm.
Das Filmdrehbuch-Festival findet jeden August statt.
Im Juli wird in Vrnjačka Banja ein Karneval veranstaltet.
BELGRAD
der Quellen
31.
BRÜCKE DER LIEBE
Wäre er mit Vorhängeschlössern nicht buchstäblich
beschlagen, würde niemand diese von rund fünfzehn
Brücken über den Fluss Vrnjačka reka, beim berühmten Restaurant „Švajcarija“ im Zentrum des Kurortes,
bemerken. Auf den ersten Blick ganz gewöhnlich, ist
diese Brücke mit ihrer traurigen Geschichte zum Symbol von Vrnjačka Banja geworden.
Die Einwohner wissen, dass sich einst Relja und Nada
liebten. Sie trafen sich meistens auf dieser Brücke,
der Brücke der Liebe. Doch mit dem Ausbruch des
Ersten Weltkrieges ging Relja, ansonsten Offizier
der königlichen Armee, in den Kampf und kehrte nie
wieder zurück. Die Kriegswirren brachten ihn nach
Griechenland, wo er heiratete und Nada vergaß. Sie
wartete auf ihn, doch mit der Zeit siechte sie dahin
und erkrankte. Obwohl Reljas Familie die Verlobung
auflöste, wartete Nada auf Relja bis zum letzten Tag
ihres Lebens auf der Brücke der Liebe.
Deshalb begannen die jungen Frauen, belehrt von
Nada´s bitterer Erfahrung, nachts heimlich auf die
Brücke zu kommen und die Herzen ihrer Geliebten
mit Schlössern zu „verschließen“. Damit ihre Liebe
nicht endet und sie nicht vergessen...
Dann kann man neben den Umzügen in der Stadt auch
verschiedenen Wettkämpfen, Sportveranstaltungen,
Maskenbällen und Unterhaltungsprogrammen beiwohnen. Jedes Jahr besuchen über 200.000 Menschen
anlässlich der Festlichkeiten den Kurort.
In der Reisesaison finden in Vrnjačka Banja die Kulturfeierlichkeiten statt und zum Sankt Valentinstag wetteifern junge Pärchen auf der Brücke der Liebe um den
Titel des längsten Kusses.
Vrnjačka Banja verfügt über mehr als 15.000 Betten,
davon rund 4.500 in Hotels, Pensionen und Appartementsiedlungen, 850 in Gesundheitseinrichtungen und
etwa 10.000 in Privatunterkünften.
Tourismusorganisation Vrnjačka Banja
Vrnjačka 6/2, 36210 Vrnjačka Banja
Tel/Fax: +381 36 611 106, 611 107
E-Mail: [email protected]
www.vrnjackabanja.co.rs
Touristisches Informationszentrum Promenada
Tel: +381 36 621 900, 611 105
32.
TRSTENIK, ALEKSANDROVAC
Die Heimat der
Trstenik ist eine Ortschaft in Zentralserbien, an der Hauptverkehrstraße Pojate–Kraljevo, 205 Kilometer von Belgrad
entfernt. Hier kreuzen sich die Straßen Richtung Kruševac,
Kraljevo, Vrnjačka Banja, Župa und Levča. Die Eisenbahnstrecke Stalać–Kraljevo führt ebenfalls durch die Stadt und
in unmittelbaren Nähe befindet sich ein kleiner, allerdings
nicht öffentlicher Flugplatz.
Das Städtchen verdankt sein Ansehen und seinen Wohlstand vor allem der wunderschönen, reichen und üppigen
Landschaft der westlichen Morava. Die Morava und ihr
fruchtbares Flussland, die hervorragenden natürlichen,
klimatischen und ökologischen Voraussetzungen bildeten
seit jeher das wirtschaftliche Rückgrat dieser Region. Vor
dem Krieg war Trstenik als Stadt der Handwerker, Händler
und Gasthausbesitzer bekannt, nach dem Krieg erlebte es
im Zuge der allgemeinen Industrialisierung einen neuen
wirtschaftlichen Aufschwung.
Im Zentrum von Trstenik befindet sich die zwischen 1898
und 1900 erbaute Kirche der heiligen Dreifaltigkeit. Sie ist
die erste Kirche in Serbien, die nicht im Stil der MoravaSchule errichtet wurde. Unverkennbar ist ihre Ähnlichkeit
mit der Kirche von König Milutin im Hilandar. Der alte
Stadtkern von Trstenik ist in seiner historischen Bebauung
wunderbar erhalten geblieben. Das Haus der Katićs (Kuća
Katića) ist das älteste Gebäude, es stammt von Mitte des
19. Jahrhunderts und gilt als eines der schönsten Häuser
in der Morava-Region. Im Erdgeschoss
befindet sich
ein Restaurant
Tourismusorganisation der Gemeinde Trstenik
Kneginje Milice bb, 37240 Trstenik
Tel: +381 37 715 263
E-Mail: [email protected]
Tourismusorganisation der Gemeinde Aleksandrovac
Jaše Petrovića 42, lokal 11, 37230 Aleksandrovac
Tel: +381 37 3554 404
E-Mail: [email protected]
www.toa.org.rs
mit nationalen Speisen. Das Museum in Trstenik ist
wegen seiner ständigen ethnografischen Ausstellung
interessant. In der Umgebung von Trstenik befinden sich
zwei mittelalterliche Klöster, es sind zwei Stiftungen
von Prinzessinnen, die der Allerheiligsten Gottesmutter
gewidmet sind. Das Kloster Ljubostinja vom Ende des 14.
Jahrhunderts ist bekannt durch die lebensgroßen Stifterfresken des Fürsten Lazar und der Fürstin Milica sowie
den Fresken ihrer Söhne Stefan und Vuk. Ljubostinja war
über Jahrhunderte das kulturelle Zentrum der Region.
Von hier stammt auch die berühmte Seidenstickerei der
serbischen Dichterin Jefimija mit der „Lobpreisung des
Fürsten Lazar“. In der Kirche befinden sich die Stiftergräber der Fürstin Milica und Jefimija. In der zweiten
Junihälfte finden in diesem Kloster die Dichtertage Jefimijini dani (Jefimijas Tage) statt.
Das Kloster Veluće ist das älteste erhaltene Kloster der
Morava-Schule. Einst hieß es Srebrenica, nach dem
gleichnamigen Fluss (Silberfluss) und der durch reiche
Silbervorkommen geprägten Region. Immer noch versuchen Silber- und Goldgräber an den Ufern des Srebrenica Flusses ihr Glück.
UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT:
– Besichtigung der Weinfelder
– Besuch des Katić Hauses in Trstenik
– Lamm- oder Ferkelbraten im Dorf Veluće
BELGRAD
Weingöttinnen
32.
In der Umgebung von Trstenik befinden sich malerische
Dörfer – lohneswerte Ziele für Ausflüge und Entdeckungstouren. Das Dorf Brezovica, an den Hängen des Goč
Gebirges, z.B. bietet zahlreiche Freizeitund Erholungsmöglichkeiten. Seit Kurzem
gibt es hier auch ein
Jagdreservat. Das Dorf
Veluće ist bekannt
für seine vorzüglichen Ferkel- und
Lammbraten. Auch
eine Mineralwasserquelle gehört zum
Dorf.
Trstenik und Umgebung
können auch aus der Luft
besichtigt werden. Nähere
Informationen und Angebote des lokalen Fliegervereins
bekommt man in der lokalen
Touristikorganisation.
Die Gemeinde Aleksandrovac liegt
in Zentralserbien. Den westlichen
Teil der Kommune bilden die Ausläufer
des Dinarischen Gebirgssystems – Goč,
Željin und Kopaonik. Die Ortschaft selbst
befindet sich im alten Weinanbaugebiet
Aleksandrovačka župa und so dreht sich auch in
dem Städtchen selbst vieles um Trauben und Wein...
Die 22 Weingüter der Region werden poljane (Felder)
genannt. Hier wohnt heutzutage niemand mehr, doch die
alten Gebäude im traditionellen Stil und die malerische
Lage neben Bächen oder auf kleinen Hügeln machen die
Felder zu beliebten Ausflugszielen. Das Feld in Pribojevci
gehörte einst zu den Weingärten des Fürsten Lazar. Der
Fürst trank den Wein aus Župa, ging von hier aus zur Jagd
und laut einer Legende (geschichtlich nicht nachgewiesen)
wurde er in der Nähe dieses Feldes geboren. Manche Felder
in Župa, wie Lukarevina, stehen heute als Museumsdörfer
unter Denkmalschutz.
In Župa wird seit Jahrhunderten die Weinlese als allgemeines Volksfest gefeiert. Die Župska berba (Weinlese in
Župa) findet immer Ende September und Anfang Oktober
statt. Ein Teil der Fußgängerpromenade in der Innenstadt
wird zur Weinstraße umgewandelt. Aus dem Springbrunnen im Zentrum der Stadt, in dem sich eine Skulptur in
Form einer Weintraube als Symbol der Geburt und Entstehung befindet, fließt während der Veranstaltung in Strömen Rotwein, der an die Besucher kostenlos verteilt wird.
In Aleksandrovac gibt es auch ein Weinmuseum, in dem
die Göttinnen von Župa, Figuren aus dem Neolithikum in
natürliche Größe, aufbewahrt werden.
Nahe Aleksandrovac befinden sich die Klöster Rudenica
und Drenča sowie die Ruinen der altertümliche Stadt
Koznik, die sich malerisch über der Region Rasina erheben.
Von der Stadt selbst sind nur die Mauern und drei viereckige Wehrtürme erhalten geblieben.
VENUS
Im Rahmen der Weinlese in Župa findet jedes
Jahr die Wahl der Weingöttin bzw. der schönsten
Frauen statt. Den Anstoß gab der lateinische
Spruch – Wo Weingott Bacchus, da ist auch Venus, die Göttin der Liebe.
33.
BRUS, KOPAONIK
Das Herz
Die Stadt Brus ist das Zentrum der gleichnamigen Gemeinde am Fluss Graševačka reka in Zentralserbien. Von
Belgrad 246 Kilometer entfernt, gelangt man zu ihr über
Kruševac.
Die Gemeinde Brus grenzt an die Gemeinden Aleksandrovac, Raška, Blace, Kuršumlija, Leposavić und Kruševac und
gehört selbst zum Bezirk Rasina. Mit den benachbarten
Kommunen ist sie durch ein gutes regionales und lokales
Straßennetz verbunden.
Ende des 19. Jahrhunderts bis Mitte des 20. Jh. war Brus
Zentrum des Kreises Koznik. Damals trafen sich hier der
serbische Regent Aleksandar Karađorđević, der bulgarische König Ferdinand und das montenegrinische
Oberhaupt Serdar Janko Vukotić und vereinbarten das
Balkanbündnis gegen die Türken.
Brus ist ein Luftkurort, aber auch reich an heilsamen
Warm- und Kaltwasserquellen. Jagd- und vor allem Sporttourismus gehören zu beliebten Angeboten der Region.
Der Großteil der Bevölkerung lebt von der Landwirtschaft
und der Agrarproduktion. Von insgesamt 60.000 Hektar
Land sind etwa 53,2 Prozent reines Weideland. In kleinerem Umfang wird hier auch Ackerbau betrieben, meistens
werden Himbeeren, Johannisbeeren, Brombeeren, aber
auch Pflaumen, Äpfel und Weintrauben angebaut. Vor allem die Viehzucht steht im Zentrum der landwirtschaftlichen Betriebe.
In Brus befinden sich die Überreste der Heiligenstätte
Metođe aus dem 3. Jahrhundert und das Kloster Lepenica
aus dem 15. Jahrhundert. Am Osthang des Kopaonik
Gebirges, knapp 25 Kilometer von Brus entfernt, liegt das
Dorf Kriva Reka und in ihm die Kirche der Heiligen Petrus
und Paulus aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts.
Grabovnica – Gradište oder Gobelja ist ein Ort auf einem
Berg oberhalb von Brus, wo sich die Ruinen einer mittelalterlichen Stadt befinden. Die Stadt erstreckt sich
auf zwei Hügeln, die über einen natürlichen Bergkamm
Tourismusorganisation der Gemeinde Brus
Kralja Petra I bb, 37220 Brus
Tel: +381 37 825 185
E-Mail: [email protected]
www.turizamopstinebrus.co.rs
BELGRAD
der Rasina
miteinander verbunden sind. Der herrliche Ausblick auf die
Landschaft der Rasina und die schöne Natur machen den
Panoramaweg zu einem beliebten Tourismusziel. Interessant
sind auch die Überreste der Stadt Zlatari – Gradište, die sich
auf einem Hügel befindet, wo die Bäche Gradiški und Suvajski
potok zusammenfließen. Die mittelalterliche Stadt hatte,
zumindest nach den Überresten zu urteilen, die Form einer
Ellipse und wurde aus gebrochenem Stein und Mörtel erbaut.
Die Ostseite des Kopaonik Gebirges (2017 m) gehört bis zum
Pančić Gipfel zum Territorium der Gemeinde Brus. Hier ist
das Herz der Gemeinde Brus. Obwohl ein Gebirgsmassiv ist
es durch die umliegenden Täler leicht zugänglich und wurde
wegen der reichen Bodenschätze in der Vergangenheit oft
aufgesucht. Die reiche Bergbauvergangenheit des Kopaonik
Gebirges geht auf Stefan Uroš I. zurück, der ausländische
Lohnarbeiter, die so genannten „Sachsen“ in die Region
brachte, um die Erze abzubauen. Die Bergbausiedlungen hatten auch Schmelzöfen und Münzprägereien. Der Bergbau im
Kopaonik erlebte seine Blütezeit im 14. und 15. Jahrhundert,
als sich der Handel mit der Republik Dubrovnik entwickelte. Über Kopaonik und Brus führten schon die römischen
Straßen - ihren Spuren folgten später die Dubrovniker Karawanen in Richtung Sofia und Konstantinopel. Auch heute
finden sich hier noch Überreste dieser römischen und mittelalterlichen Epochen.
Kulina (großer Turm), verweist auf die Existenz einer alten
Festung, die heute allerdings nicht mehr erhalten ist. Man
vermutet, dass die Festungsanlage im römischen Zeitalter,
aber auch später, im Mittelalter, als Wehrsystem verwendet
wurden, mit dem wahrscheinlich das Bergwerk im Kopaonik
geschützt wurde.
Zwischen Brus und dem Pančić Gipfel, dem höchsten Gipfel
im Kapoanik, liegt das Drof Brzeće, das heute vor allem von
Landwirtschaft und Tourismus lebt. Die Dörfer im Kopaonik
zeichnen sich durch Gastfreundschaft und durch eine exzellente Küche aus. Die Spezialitäten dieser Gegend können in
zahlreichen Restaurants im Kopaonik Gebirge ausprobiert
werden. Und natürlich sollte man sich auch nicht den alljährlich Ende August stattfindenden Wettbewerb „Zlatne
ruke Brusa“ („Die goldenen Hände von Brus“ – entgehen lassen, der in der Hauptstraße in Brus stattfindet.
BRENNNESSEL-SCHNITZEL
Eine besondere Spezialität in den Kopaonik-Dörfern
sind die so genannten Brennnesseln-Schnitzel.
Sie werden folgendermaßen zubereitet: 300 gr.
Brennnesseln kochen und klein hacken, einen fein
geschnittenen Porree dazugeben, dann zwei bis drei
Knoblauchzehen, zwei Eier, ein wenig gekochten Reis,
zwei Suppenlöffel Weizenmehl, Salz, Pfeffer und ein
Bündel fein geschnittener Petersilie.
Alles gut durchmischen, zu Schnitzeln formen und in
Öl braten.
33.
UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT:
– Kostprobe der Johannisbeeren aus Brus
– Besichtigung der Überreste der Heiligenstätte Metođe
– Kauf eines Kunsthandwerksprodukts der Dorfbewohnerinnen im Kopaonik Gebirge
34.
KRUŠEVAC, VARVARIN, ĆIĆEVAC
Die Schönheiten
Kruševac erreicht man über die Autobahn Belgrad–Niš
und die Ausfahrt bei Pojate (23 km von der Stadt), es befindet sich 194 Kilometer von Belgrad entfernt. Im Osten
grenzt es an Aleksinac und Merošin, im Süden liegen
Blace, Prokuplje, Brus und Aleksandrovac, im Westen
Trstenik und im Norden Varvarin, Ćićevac und Ražanj.
Die mittelalterliche Hauptstadt mit reicher Tradition
liegt im zentralen Teil Serbiens an den Kreuzungen der
alten Handelstraßen des Balkans. Sie ist das Zentrum des
Bezirks Rasina.
Der Name der Stadt wird entweder auf die vielen Birnen
der Region zurückgeführt, die hier schon immer gut
gediehen, oder auf die großen Flusssteine der Morava
(krušac), aus denen die hiesige Festung erbaut ist. Die
Türken nannten die Stadt Aladža Hisar (Bunte Stadt).
Kruševac ist für seinen archäologischen Park bekannt, in
dem sich die Mauern der mittelalterlichen Stadt Fürst Lazars, die Kirche Lazarica und das Volksmuseum befinden.
Die Stadt wurde von Fürst Lazar 1371 als Residenzstadt
und Militärfestung errichtet. Lazarica, das sich ebenfalls
in dieser Anlage befindet, ist eine Hofkirche. Mit ihrer
Erbauung spricht man vom Beginn der Morava-Schule.
Die Kirchenfassade besteht aus verschiedenen Baustoffen – abwechselnden Schichten aus Stein und Backstein,
zweifachen mit Reliefs verzierten Fenstern, Rosetten
und rot-weißen Schachfeldern. Da die Fresken nicht
erhalten sind, sind die Innenwände der Lazarica
völlig leer. Sie gilt als ein Meisterwerk der
serbischen Kirchenarchitektur. In
der Umgebung der Kirche befindet
sich ein halb zerstörter, aber noch
UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT:
– Rundgang durch die Kirche Lazarica
– Die Feierlichkeiten zum St. Veitstag in Kruševac
– Ausflug zum Jastrebac Gebirge
immer beeindruckender 15 Meter hoher Wehrturm.
Nicht weit von der Kirche ist auch das Gebäude des Volksmuseums, von dem es heißt, dass es das zweitschönste
Bauwerk in Serbien ist. Das Museum besitzt reiche Sammlungen, die die Geschichte der Stadt und Umgebung
veranschaulichen. Das kostbarste Exponat in seiner Sammlung ist das Gewand Fürst Lazars.
Am Fuße der mittelalterlichen Stadt liegt der Ortskern
vom Ende des 19. und Beginn des 20. Jahrhunderts.
Im Stadtzentrum dominiert das Denkmal der Helden vom
Amselfeld (spomenik Kosovskim junacima), ein Werk des
Bildhauers Đorđe Jovanović. Im Gebäude der heutigen
Stadtverwaltung befindet sich ein prachtvolles Mosaik, ein
Werk des Akademiemitglieds Mladen Srbinović, das dem
mittelalterlichen Serbien gewidmet ist.
An den Südhängen des Goč Gebirges, 22 Kilometer von
Kruševac entfernt, befindet sich das Kloster Veluće. Es
wurde von einer Adelsfamilie gespendet, die sämtlich auf
den Kirchenwänden dargestellt ist.
Kruševac organisiert viele Veranstaltungen, u. a. die:
“Vidovdanske svečanosti” (Feierlichkeiten zum Sankt
Veitstag) Ende Juni und den “Kulturno leto” (Kultursommer)
während des ganzen Sommers. Das Theater der Stadt hat
eine lange Tradition. Das hiesige Volkstheater ist eines der
meistgeschätzten im Land. Bei den traditionellen
Theatertagen (Pozorišni dani) kommen Schauspielhäuser aus der ganzen Region zusammen.
Die Bewohner dieser Gegend gelten
als fröhliche, humorvolle Menschen. Hier findet jedes Jahr
“Der goldene Helm” (“Zlatna
kaciga”), ein internationales
Humor- und Satirefestival
statt.
BELGRAD
der Lazarica
34.
Ćićevac liegt knapp zehn Kilometer nördlich von Kruševac
entfernt. Diese Gegend war sumpfig, durchzogen von
Tümpeln und Weihern. Veliki vir (das Große Wasserloch),
im Volk „Ludi“ (der Verrückte) genannt, war durch unterirdische Kanäle mit der Morava verbunden. Man glaubte, es
hätte keinen Grund, so dass in ihm niemand badete.
In der Gemeinde Ćićevac bei Stalać befindet sich eine
der größten spätmittelalterlichen Festungsanlagen. Sie
wurde in den 80er Jahren des 14. Jahrhunderts zum Schutz
der Zugangswege zur damaligen Hauptstadt Kruševac
errichtet. Unweit von Kruševac liegt Varvarin, das für
seine glanzvollen Siege im Ersten serbischen Aufstand
1810 bekannt ist. Das vereinigte serbische und russische
Heer besiegte die damals zahlenmäßig weit stärkere
türkische Armee. Diesem Kampf ging ein Duell voraus, in
dem der Zweikämpfer Jova Kursula Omer-Aga tötete.
ROSETTEN
Südlich vom Zentrum Kruševacs (15 km) liegt das
Ende des 14. Jahrhunderts erbaute Kloster Naupare. Von dem reichen Schmuck heben sich zwei
außerordentliche Rosetten an der Westfassade
hervor. Wie andere Adelskirchen ahmt auch diese
die Struktur der Lazarica in Kruševac nach.
Tourismusorganisation Kruševac
Majke Jugovića 3, 37000 Kruševac
Tel: +381 37 440 332, 445 180
E-Mail: [email protected]
www.turizamkrusevac.com
35.
JAGODINA, ĆUPRIJA
Zeit zur besinnlichen
erste (Glas-)Fabrik errichtet und kurz darauf nahm auch eine
Bierbrauerei den Betrieb auf.
Jagodina ist heute eine moderne Stadt im Bezirk Pomoravlje.
Das Stadtzentrum wird geprägt von schönen Gebäuden aus
der Vergangenheit dieses Ortes. Im einstigen Haus des Turnvereins befindet sich heute das Heimatmuseum Jagodina. Das
Zentrum wird auch von der 1899 errichteten Kirche des Heiligen
Petrus und Paulus geprägt. Sie hat ebenmäßige Proportionen,
einen kreuzförmigen Grundriss, fünf Kuppeln und einen freistehenden Glockenturm. Unweit davon befindet sich die Herberge
Hajduk-Veljko, ein alter Bau benannt nach dem Held des Ersten
serbischen Aufstandes, der sich in diesem Haus eine Zeit lang
versteckt hielt.
Das Kloster Jošanica, Ende des 14. Jahrhunderts errichtet, befindet sich zehn Kilometer von Jagodina entfernt, an den Hängen
des Gebirges Crni vrh. Es ist von Fürst Lazar gestiftet. Die Kirche
des Heiligen Nikolaus ist nach den architektonischen Grundlehren der Morava-Schule konstruiert.
Nur 13 Kilometer von Jagodina entfernt, an der Mündung des
Flusses Ravanica in die Velika Morava (Große Morava), befindet
NAIVE KUNST
UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT:
– Besichtigung des Heimatmuseums in Jagodina
– Spaziergang auf der Car Lazar Straße in Ćuprija
– Fotografieren in der Kirchenpforte in Ravanica
Jagodina ist von Belgrad 135 Kilometer entfernt
und liegt an der Autobahn Richtung Niš. Die
ersten bekannten schriftlichen Erwähnungen
von Jagodina datieren aus dem 14. Jahrhundert.
Im 15. und 16. Jahrhundert legten die Türken hier
ihre Kleinstadt an. Reiseschriftsteller dieser Zeit
beschrieben sie als „eine schöne Kleinstadt mit
vier Karawansereien und zwei Moscheen“.
Jagodina spielte in beiden serbischen Aufständen
eine bedeutende Rolle für die Befreiung von den
Türken. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde hier die
In Jagodina besteht seit 1960 ein Museum der naiven
Kunst. Es war das erste Museum für naive Kunst im damaligen Jugoslawien und ist unter der Bezeichnung Galerie der autodidaktischen bildenden Künstler tätig. Das
Museum sammelt, verwahrt und erforscht Werke der
naiven Kunst. Es wurde in Jagodina errichtet, weil die
anfängliche Sammlung zumeist aus Werken von Janko
Brašić, einem Bauern-Künstler aus dem nahen Oparić,
bestandt.
Das Museum befindet sich direkt im Stadtzentrum in
einer schönen 1929 gebauten Villa. Es besitzt heute über
2.500 Werke naiver Künstler aus Serbien, was es zu einem der größten Museen dieser Art macht. Rund 200
repräsentative Meisterstücke gehören zur ständigen
Ausstellung.
sich Ćuprija. Eine typische Stadt der Morava-Gegend mit rund
22.000 Einwohnern, deren Hauptstraße den Namen Fürsten
Lazars (Cara Lazara) trägt.
Die Stadt Ćuprija wird besonders mit dem berühmten Kloster
Ravanica in Verbindung gebracht. Diese Kirche liegt 15 Kilometer vom Zentrum des Ortes entfernt an der Autobahn E 75.
Ravanica ist die Stifts- und Grabkirche des Fürsten Lazar, in der
sich nun wieder seine Gebeine befinden. Die Mönche haben bei
der großen Wanderung der Serben über die Save und Donau
die sterblichen Überreste von Fürst Lazar nach Szentendre
in Ungarn und von dort aus in das Kloster Vrdnik im Gebirge
Fruška Gora gebracht. Während des Zweiten Weltkrieges wurde
er in die Belgrader Kathedrale verlegt und 1989 schließlich nach
Ravanica zurückgebracht.
BELGRAD
Einkehr
Der Bau dieser Stiftung begann 1375. Die Befestigungsmauern umsäumen heute noch mit sieben Türmen das Bauwerk. 1389, 1436 und 1438 wurde es von den Türken zerstört,
bis es 1690 schließlich völlig verlassen wurde. Erst später
zogen die Mönche wieder in das Kloster Ravanica ein, das
noch heute von ihnen bewohnt wird.
Die Architektur dieses Klosters entspricht einer Grundlehre
der neuen Morava-Schule, der serbischen mittelalterlichen
Baukunst. Es ist eine Kombination zwischen einer Kirche in
Form eines Kreuzgrundrisses, wie die früheren Herrscher
Serbiens sie bauen ließen, und der Bautradition des Heiligen
Klosterbergs Athos (Griechenland) mit den dortigen Dreikonchenanlagen. Ein Novum war auch die Höhe der Kirche
und vor allem ihrer schlanken mittleren Kuppel. Das Äußere
der Kirche ist in der üblichen byzantinischen Tradition
mit Stein- und Ziegelsteinschichten gestaltet, allerdings
zusätzlich durch eine große Rosette am Westportal und
durch Schachbrettmotive unter den Kuppeln verziert. Auch
die Fensterrahmen sind mit Flachreliefs geschmückt. Die
bekanntesten Fresken sind die Gottesmutter mit Christus
in der Altarapsis und ein Zyklus der Wunder Christi.
Die Wandmalerei im Narthex stammen aus dem
18. und 19. Jahrhundert.
Knapp 12 Kilometer von Ravanica entfernt
befindet sich am Fluss Crnica das Kloster
der heiligen Verklärung, das nach seinem Stifter, dem Geistlichen Sisoje,
benannt wurde. Sein Konterfei ist
teilweise auf der Freske erhalten,
auf der er in seiner Hand ein
Model der Kirche trägt. Diese
Kirche gehört ihrem Aussehen
nach ebenfalls der MoravaSchule an. Seinerzeit war sie
mit Fresken geschmückt, die
heute nur teilweise erhalten
sind. Der Teil, der im besseren
Zustand ist, hat eine starke
Ähnlichkeit mit den Fresken
in Ravanica, die zu den
schönsten Kunstwerken der
Morava-Schule zählen.
35.
Tourismusorganisation der Stadt Jagodina
Stevana Ivanovića 2, 35000 Jagodina
Tel: +381 35 252 983, 282 199
E-Mail: [email protected]
www.togjagodina.autentik.net
Tourismusorganisation der Gemeinde Ćuprija
13. oktobar 7, 35230 Ćuprija
Tel: +381 35 470 248, lokal 229
E-Mail: [email protected]
www.tocuprija.com
36.
PARAĆIN, DESPOTOVAC
Auf den Spuren von
Südlich von Belgrad, auf dem 160. Kilometer entlang der
Autobahn nach Niš, liegt Paraćin. Durch die Stadt fließt
der Crnica Fluss, der etwa drei Kilometer weiter in die
Morava mündet. Die Gemeinde Paraćin umfasst einen
Teil der reichen und fruchtbaren Pomoravlje Region,
fällt vom Kučaj Gebirge (Kučajske planine) im Osten
zum Morava Fluss im Westen ab und ist durchzogen von
den Flussläufen der Crnica und Grza.
Paraćin wird erstmals im 14. Jahrhundert schriftlich
erwähnt. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts begann die
Industrialisierung in diesem Ort. Es wurden Fabriken
für die Herstellung von Wollgewebe, Zement und Glas
gegründet.
Am rechten Ufer des Grza Flusses, am Ausgang der
Čestobrodica Schlucht, befindet sich das Kloster der
Heiligen Paraskeva. Die Kirche wurde in der zweiten
Hälfte des 14. Jahrhunderts erbaut. Die Kuppelformen
über dem Naos und Narthex erinnern an die Kuppel der
Kirche in Ljubostinja.
Knapp 17 Kilometer von Paraćin in Richtung Zaječar liegt
das Naherholungsgebiet Grza. Die Quelle dieses Flusses
ebenso wie die zwei nahe liegenden Seen sind herrliche
Erholungsorte. Auch das Dorf Krivi Vir, das von Paraćin
rund 20 Kilometer in Richtung Zaječar entfernt ist, liegt
inmitten einer malerischen Landschaft.
UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT:
– Besichtigung der Resava Höhle
– Besuch des Klosters Manasija
– Abstecher zum Felsspalt Ivkov ponor
Despotovac ist eine kleine Bergbaustadt etwa 130 Kilometer südlich von Belgrad. Durch das Kloster Manasija, das
Kurbad Despotovačka Banja, das Museum im Bergwerk
Senj und die Quelle des Resava Flusses mit ihren Wasserfällen ist diese Gegend seit jeher bei Touristen beliebt.
Das Kloster Manasija war eines der bedeutendsten
sakralen und kulturellen Zentren des mittelalterlichen
Serbien. Die Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit im Kloster
Resava, bekannter unter dem Namen Manasija, wurde
als Mausoleum des serbischen Herrschers, des Despoten
Stefan Lazarević, Sohn des Fürsten Lazar, erbaut. Sein
Äußeres erhielt das Kloster Manasija erst im 18. Jahrhundert. Die gesamte Klosteranlage wurde in zahlreichen
Kriegen oft zerstört. Immerhin ist vom alten Narthex der
Boden erhalten geblieben, ein Kunstwerk der Mosaiktechnik aus weißem, grün-blauem und rotem Marmor, das den
prachtvollen Böden der Milutin Kirche in Hilandar ähnelt.
An den Wänden ist auch Stefan selbst dargestellt, wie er
im glänzenden Gewand Speer und Schwert von den Engeln
entgegennimmt. Stefan begründete in Manasija auch eine
Schule zur Vervielfältigung von Handschriften, die ResavaSchule. Die Fresken des Klosters Manasija zählen zu den
schönsten Werken des serbischen Mittelalters.
Das Beljanica
Gebirge, dessen höchster Gipfel 1339
Meter
emporragt, trennt die Region
Resava von Homolje. Die
Karstlandschaft bedingte
die Entstehung von
Dolinen (Karsttrichter), Karstschloten,
Uvalas (Senken)
und Höhlen. Die
zentrale Hochebene ist
kahl, doch
die
BELGRAD
Stefan Nemanja
36.
Hänge sind mit Buchen- und Eichenwäldern bewachsen,
die manchmal fast urwaldähnlichen Charakter haben. Im
Schatten der großen Bäume wachsen vor allem Steinpilze.
Es gibt zahlreiche Hirtenhütten, aber keine dauerhaft bewohnten Siedlungen. Mitten im Beljanica Gebirges, knapp
zehn Kilometer östlich von Manasija, befindet sich die Resava Höhle (Resavska pećina). Der Eingang wurde erst 1962
entdeckt, da sich der Eingang hinter dichtem Bewuchs
verbarg. Die Höhle hat drei Etagen und ist insgesamt 2830
Meter lang. Für die Besucher sind die oberen zwei Niveaus
geöffnet mit einem 800 Meter langen Touristikweg,
während durch die unterste Etage ein unterirdischer Fluss
fließt. In der Höhle herrscht immer die gleiche Temperatur
– 14 Grad Celsius.
Unter der Gebirgsspitze Sokolica entspringt aus dem
Felsen das Flüsschen Veliko vrelo, das bereits nach kurzem
Lauf einen malerischen Wasserfall – einen der größten in
Serbien - bildet. Das hinab stürzenden Wasser hat im Lauf
der Zeit eine große Aushöhlung im Karstboden geschaffen.
Die größte Felsspalte in Serbien ist die 156 Meter lange
Ivkov ponor.
Diese Gegend ist auch unter Jägern gut bekannt. Das Jagdrevier Južni Kučaj erstreckt sich auf dem Territorium von
Despotovac und Paraćin. Am häufigsten werden Hirsche,
Rehen, Wildschweine und Hasen gejagt. Fuchs, Luchs,
Fischotter, Wildtaube, Wanderfalke, Kaiser- und Steinadler
sind hingegen geschützt. Den Jägern stehen vier gemütliche Jagdhütten direkt im Revier zur Verfügung.
DAS RESERVAT VITANOVAČA
Tourismusorganisation der
Gemeinde Paraćin
Kralja Petra I 13, 35250 Paraćin
Tel: +381 35 565 814
E-Mail: [email protected]
www.paracinturizam.com
Die Resava entspringt in 1100 Meter Höhe im Kučaj
Gebirge und mündet nach 65 km in die Morava.
Am Oberlauf der Resava befindet sich das Reservat
Vitanovača. Im etwa 38 Hektar großen Schutzgebiet wachsen riesige Buchen.
Tourismusorganisation der
Gemeinde Despotovac
Cerska 3, 35213 Despotovac
Tel: +381 35 613 672
E-Mail: [email protected]
www.resava-tourism.rs
37.
SMEDEREVO, SMEDEREVSKA PALANKA, VELIKA PLANA
Weinlese volle
Von Belgrad gelangt man über Grocka nach 46 Kilometern zu einer Stadt
direkt an der Donau – Smederevo.
Smederevo ging vor allem deswegen in die serbische Geschichte ein, weil
seine Gründung mit dem Beginn der dreieinhalb Jahrhunderte währenden
Besatzung Serbiens durch die Türken einher ging.
Die Festung von Smederevo, ein monumentales Bauwerk des serbischen Mittelalters, prägt auch heute das Stadtbild. Die Länge der alten Schutzwälle betragen
zur Donau hin 550 Meter, zur Jezava 400 und zum Land hin 502 Meter. Die 25
mächtigen Türme, sechs in der Kleinen Stadt (Mali grad) und neunzehn in der
Großen (Veliki grad), waren entlang der Mauern verteilt. In der Großen Stadt gab
es auch eine Kirche, deren Grundmauern erst Anfang der 1980er Jahre entdeckt
wurden.
Die Kirche des Heiligen Georgs in Smederevo, die im Zeitraum zwischen 1851 und
1855 erbaut wurde, ist die erste aus einer ganzen Reihe, die der Baumeister Andrej Damjanov aus Veles errichtete. Damjanov sollte die Kirche nach dem
Vorbild von Manasija bauen, daher schuf er hier eine fünfkuppelige
Kirche, eine Kombination aus einer Basilika und einer Kirche
mit kreuzförmiger Grundlage. Über dem Narthex erhebt
sich ein hoher monumentaler barock-klassizistischer
Glockenturm. Für Smederevo hatte diese Kirche auch
deshalb eine große Bedeutung, weil mit ihrer Errichtung die Urbanisierung des zentralen Stadtbereichs
begann.
Im Nordbereich des Stadtplatzes befindet sich das
Gebäude des Kreisgerichts, das im Zeitraum von 1886
bis 1888 nach dem Projekt von Aleksandar Bugarski
entstand. Das Bauwerk wurde im Stil des Akademismus des 19. Jahrhunderts mit plastischen Dekorationen
ausgeführt, die stilistische Merkmale der Neurenaissance aufweisen. Aus dem 20. Jh stammen das Gymnasiumsgebäude und das Gebäude der Gerichtskammer,
DIE FESTUNG
Das Wahrzeichen von Smederevo ist seine mächtige
Festung, die sich auf 11 Hektar erstreckt. Sie wurde
während der Herrschaft von Đurađ Branković direkt
an der Mündung des Jezava Flusses in die Donau
errichtet. In nur zwei Jahren nach Baubeginn (1428)
entstand die Residenz, ein befestigter Hof, auch als
„Kleine Stadt“ (Mali grad) bekannt. Die
dreieckige Form der Stadt nach dem
Vorbild von Konstantinopel ist durch
das Gelände bedingt. Die Arbeiten
leitete der Bruder der Herrscherin
Irina. Sofort darauf begannen auch
die Arbeiten an der Großen Stadt
(Veliki grad), die größtenteils 1439
fertig gestellt wurde. 1459 nahmen
die Türken die Festung ein. Dieses Datum bedeutete auch das Ende des serbischen mittelalterlichen Staates und den Beginn
einer mehrere Jahrhunderte langen türkischen Besatzung.
BELGRAD
er Lebensfreude
letzteres ist ein Werk von Pera Popović. Auf dem Dachgesims des Bauwerks über dem Haupteingang befinden
sich drei Statuen, Personifizierungen des Rechts, der
Ordnung, Wissenschaft und Kultur. Empfehlenswert
ist auch ein Besuch der Sommerresidenz der Obrenović
und der Villa Zlatni breg (Goldhügel) auf dem Berg Plavinac mit seinen Weingärten.
Smederevo ist heute Sitz der Region Podunavlje. Diese
Stadt ist für ihre Weinanbaugebiete bekannt. Die
Weinreben, die an den Hängen an der Donau angebaut werden, brachte der römische Imperator Probus
im dritten Jahrhundert in diese Gegend. Jedes Jahr im
September wird der “Smederevska jesen” (Smederevoer
Herbst) organisiert, eine der Weinlese und dem Wein gewidmete festliche Veranstaltung. Zur Erinnerung an den
namhaften Schriftsteller von Komödien und Satiren,
Branislav Nušić, der ein Teil seines Lebens in Smederevo
verbrachte, finden jeden April die Nušić Tage (Nušićevi
dani) statt, ein Wettbewerb verschiedener Schauspieltruppen.
Das einstige Bela Crkva, heute Smederevska Palanka,
liegt von Belgrad 80 Kilometer und von Smederevo
knapp 30 Kilometer entfernt. Es hatte in seiner Geschichte verschiedene Namen – u.a. Bink Palanka, Jeni
Palanka, Velika Palanka, Hasan-pašina Palanka.
Diese Gemeinde an der Mündung der Kubršnica in die
Jasenica ist für den Industriebetrieb „Goša“, Hersteller
von Wagons, Brücken und anderen Stahlkonstruktionen bekannt.
Smederevska Palanka ist reich an Thermal- und Mineralwasserquellen. Die Ortsbewohner, aber auch ihre
Gäste suchen im Sommer gerne den nahe gelegenen
See Kudreč auf.
Die Kirche der Heiligen Verklärung in Palanka wurde im
Zeitraum 1865–1890 erbaut. Anfang des 20. Jahrhunderts bemalte der serbische Maler des Romantismus,
UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT:
– Die Weinlese in Smederevo
– Wanderung durch das Ausflugsgebiet Jugovo
– Besichtigung der Holzkirche Pokajnica
37.
Tourismusorganisation der Stadt Smederevo
Omladinska 1, 11300 Smederevo
Tel: +381 26 222 952, 614 726
E-Mail: [email protected]
www.toosd.com, www.tvrdjava.com
Touristisches Informationszentrum Smederevo
Kralja Petra I br. 8
Tel: +381 26 615 666
E-Mail: [email protected]
Tourismusorganisation der
Gemeinde Smederevska Palanka
Prvog Srpskog ustanka 2/6, 11420 Smederevska
Palanka
Tel: +381 26 322 982
E-Mail: [email protected], turizamsmpalanka@open.
telekom.rs
Zentrum für Tourismus und Sport Velika Plana
Nikole Pašića bb, 11320 Velika Plana
Tel: +381 26 521 131, 514 538, Fax: +381 26 521 363
E-Mail: [email protected]
www.velikaplana.org.rs
Steva Todorović, mit den Malern seiner Schule diese Kirche
und schuf den Ikonostas. Nur 15 Meter unterhalb der
Kirche befindet sich auch eine alte Steinbrücke, die davon
zeugt, dass hier seinerzeit die Straße nach Konstantinopel
führte. Die älteste urbane Einheit ist Stara čaršija (das alte
Handelsviertel), in der Karađorđeva Straße zwischen der
Kirche und der Steinbrücke. Unweit des Stadtzentrums,
in der Straße Kralja Petra befindet sich auch die Kirche der
Heiligen Paraskeva.
Einst galt Velika Plana als das größte Dorf in Serbien. Es
liegt 10 Kilometer von Smederevska Palanka entfernt,
direkt an der Autobahn Belgrad–Niš.
In unmittelbarer Nähe von Velika Plana, sechs Kilometer
südwestlich, im Dorf Koporin, steht das gleichnamige
Kloster mit einer dem heiligen Stefan gewidmeten Kirche.
Abgeschirmt von den Straßen, ist es mit dem Herrscher
Stefan Lazarević auch durch sein Portrait und den Insignien des Herschers verbunden.
Die Holzkirche mit dem symbolischen Namen – Pokajnica (Büßerin) befindet sich ebenfalls nahe Velika Plana.
Mit diesem Ort ist ein tragisches historisches Ereignis
verknüpft: Im Wald, in dem heute die Kirche steht, tötete
Vujica Vuličević 1817 seinen besten Freund Karađorđe.
Es heißt, dass er zum Zeichen der Buße noch im darauf
folgenden Jahr eine Kirche an der Stelle erbauen ließ, an
der er gerastet hatte, als er die Kleidung, Waffen und Auszeichnungen des getöteten Freundes fortgeschafft hatte.
Holzkirchen sind in Serbien oft verbunden mit dem Ausdruck des Schuldgefühls des Dorfmilieus. Ihre Eichenholzkonstruktion kann auseinandergebaut und an anderer
Stelle wieder aufgebaut werden.
38.
POŽAREVAC, KOSTOLAC, MALO CRNIĆE, PETROVAC
Die Spuren des Römisc
UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT:
– Besuch des Museums von Milena Pavlović-Barili
– Kauf von Schmuckfundstücken in Viminacium
– Besuch des Gestüts Ljubičevo
Požarevac wurde zum ersten Mal einer Urkunde des
Fürsten Lazar als Dorf Puporače erwähnt. Diese Stadt ist
als Zentrum des Bezirks Braničevo von Veliko Gradište im
Osten, Malo Crniće und Žabari im Süden, Smederevo im
Westen und von am gegenüberliegenden Donauufer im
Norden den Gemeinden Kovin und Bela Crkva umgeben.
Požarevac ist mit dem Zug, über die Eisenbahnstrecke Belgrad–Bor–Zaječar erreichbar. In dieser Gegend gibt es auch
den Sportflugplatz Ljubiša Veličković in Kostolac.
Im Jahr 1888 wurde in Požarevac das Verwaltungs- und
Gerichtsgebäude im Stil des Akademismus erbaut und galt
es lange als das größte Verwaltungsgebäude in Serbien.
Die Kathedrale (Saborna crkva) im Ortszentrum wurde 1819
als einschiffiges neoklassizistisches Bauwerk errichtet, der
Ikonostas wurde 1870 von Nikola Marković bemalt. Unmittelbar neben ihr befindet sich auch das 1895 gegründete
Volksmuseum. Es war eins der ersten Museen in Serbien.
Heute besitzt es eine wertvolle archäologische, historische,
ethnografische und künstlerische Sammlung. Zudem ist
die archäologische Sammlung der nahe gelegenen antiken
Stadt Viminacium hier ausgestellt.
Im Rahmen des Museums gibt es die Galerie von Milena
Pavlović-Barili, die im Geburtshaus dieser Malerin untergebracht ist. Dort wird ihr gesamter künstlerischer Nachlass
aufbewahrt, der rund 600 Bilder, Zeichnungen, Aquarelle
enthält.
Im Theater von Požarevac (Požarevačko pozorište) wurde
1842 auf dem Balkan die Uraufführung von Romeo und Julia
von Shakespeare gezeigt.
Der Ethno-Park Tulba ist einer von zahlreichen und typischen Ethno-Parks in Serbien. Er besteht aus einem Hof
mit Nebengebäuden, einem Ziehbrunnen, Holzhütten und
Häusern aus den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts.
Fürst Miloš Obrenović ließ hier für sich und seine Frau ein
Ferienhaus bauen, in dem später (1853) das erste größe Pferdegestüt in Serbien angelegt wurde, das den Namen nach
Miloš´s Frau Ljubica, Ljubičevo, erhielt.
Die Gegend um Požarevac bieten hervorragende Voraussetzungen für den Tourismus. Dieses waldarme Gebiet hat
einen regionalen Naturpark Plugovo, weitere Naturdenkmäler in Dragovac und Ljubičevo und Landschaften mit
besonderen Natureigenschaften – Krivaja, Rastova kosa
und Rastovača.
Etwa 11 Kilometer nördlich von Požarevac, nahe der Mündung des Flusses Mlava in die Donau, liegt Kostolac. Auf den
Feldern des Alten Kostolac (Stari Kostolac) befinden sich
die Überreste der großen römischen Stadt Viminacium. Es
handelt sich um eine Militärfestung, die die Hauptstadt der
Provinz Moesien (Moesia) war. Ursprünglich als Militärlager
der VII. Römischen Legion errichtet, hat sich Viminatium
wegen seiner günstigen geografischen Lage schnell weiterentwickelt. Während der Herrschaft von Kaiser Hadrian
erhielt es den Status einer Stadt und seit 239 auch den
Status einer Kolonie und das Recht, Münzen zu prägen. Hier
war auch der Sitz des Provinzvorstehers und der Hafen der
römischen Donauflotte. Bei den bisherigen archäologischen
Ausgrabungen wurden rund 14.000 Gräber in den Nekropolen dieser römischen Metropole entdeckt. Mehrere Grabanlagen enthalten mit Wand- und Deckenmalerei gesch-
BELGRAD
hen Reiches
38.
mückte Gräber und Sarkophage. Einzelne Funde von Gold- und
Silberschmuckstücken sind sehr außergewöhnliche Exemplare,
Tourismusorganisation Požarevac
die sich von allen
Veljka Dugoševića 25, 12000 Požarevac
bislang bekannten unter
Tel: +381 12 221 941, 542 277
scheiden. Bei den neusten
E-Mail: [email protected], topoarchäologischen Ausgrabungen
[email protected]
in Viminacium wurden zwei
www.topozarevac.rs
Aquädukte freigelegt, über
die Wasser aus 9 Kilometer
Touristisches Informationszentrum
Entfernung in die Stadt
Požarevac
befördert wurde und über
Drinska 1, 12000 Požarevac
die 30.000 Einwohner
Tel: +381 12 544 155, 221 941, 542 277
versorgt wurden. ViminaE-Mail: [email protected], topozarecium ist eine der wenigen
[email protected]
Provinzhauptstädte, vielleicht auch die einzige
Tourismusorganisation der Gemeinde
im ganzen Römischen
Malo Crniće
Reich, auf deren ÜberUlica Glavna 80, 12311 Malo Crniće
resten später nicht
Tel: +381 12 280 164
eine große Siedlung
E-Mail: [email protected], oferrichtet worden
[email protected]
ist wie es bei Niš,
www.toomc.org
Belgrad oder Thessaloniki der Fall ist.
Tourismusorganisation der Gemeinde
Bei Viminacium
Petrovac na Mlavi
befinden sich
Srpskih vladara 165, 12300 Petrovac
auch Margum,
Tel: +381 12 326 343
eine Fundstätte
E-Mail: topetrovacnamlavi@gmail.
aus prähistocom
rischer Zeit,
www.topetrovacnamlavi.rs
das römisches Kastell Rukumija und Malinac aus der prähistorischer und Bronzezeit. Bei Kličevac wurde die sehr bekannte
Figur der “Großen Mutter” (Kličevac-Idol) aus der Bronzezeit entdeckt.
Nahe Kostolac liegt Iba, ein wichtiger Rastplatz für Zugvögeln bei ihrem Flug nach Süden (besonders die Flussinseln
Žilova ada, Stojkova ada).
12 Kilometer von Požarevac entfernt befindet sich der Ort Malo Crniće. Es ist bekannt für seine wunderschönen und
waldreichen Landschaften, durch die zahlreiche Wasserläufe führen, sowie für das Festival der Dorf-Laienschauspiel
Serbiens, das im Mai und der ersten Junihälfte stattfindet.
Im Tal des Flusses Mlava liegt Petrovac na Mlavi, in dessen Umgebung sich zwei mittelalterliche Denkmäler befinden,
die auch heute noch für Serbien sehr bedeutend sind.
13 Kilometer von Petrovac entfernt befindet sich ein Kloster mit der Kirche Mariä Himmelfahrt, zwei Herbergen sowie
Überreste einer Höhlenkapelle und Mauern einer alten Festung. Im Volksglauben ist das Kloster das Werk von Kaiser
Milutin, der es 1257 erbauen ließ. Die mittelalterliche Stadt Ždrelo liegt 14 km von Petrovac na Mlavi entfernt. Es hat
mehrere Grabplatten mit Inschriften aus dem 14. und 15. Jahrhundert.
STIG
Der Landstrich Stig hat seinen eigenen Heiligen Berg. Davon zeugt die Legende im Gedicht Gott bleibt niemandem schuldig. Um zwischen dem Bruder und seiner Schwester Zwietracht zu stiften, schreibt dessen Frau ihrer
Schwägerin ein schreckliches Verbrechen zu und treibt ihren Ehemann zur brutalen Rache an seiner Schwester
an. Doch dort, wo der Körper der unglücklichen jungen Frau zu Boden fiel, sprossen Gotteshäuser empor. Deshalb liegen mehrere mittelalterliche Klöster nur wenige Kilometer voneinander entfernt. Ihre Namen – Zaova
(Schwägerin), Sestroljin (Schwester, Požarevac), Rukumija (Kučevo) und Bradača. Die Klöster Bradača beim
Dorf Kule (Türme – der Name weißt auf eine mittelalterliche Festung) und Zaova werden laut Überlieferung mit
dem erwähnten Lied und mit der adeligen Familie Radići in Verbindung gebracht. Das Kloster Bradača ist ein
Wallfahrtsort und soll Sterilität heilen. Das Kloster der heiligen Paraskeva (Smoljinci) liegt an einem wunderschönen mit Pappeln umsäumten See.
39.
KUČEVO, ŽAGUBICA
Das mit Gold geschmü
Kučevo ist eine sehr alte Siedlung im Nordosten Serbiens, sie ist von
Požarevac 42 und von Belgrad 130 Kilometer entfernt.
Die dort entdeckten Goldmünzen mit dem Abbild Kaiser Hadrians bezeugen die römische Besiedlung des Gebiets im 2. Jhd. Chr. Die Römer unterhielten in der Gegend Gold-, Silber- und Eisenerzminen und gründeten in
der Nähe der Mündung des Kučajska Flusses in den Pek die Stadt Guduskum. An der Stelle des römischen Guduskum liegt heute das Städtchen
Kučevo mit seinem reichen archäologischen Erbe. Die gastfreundlichen
Einwohner pflegen das traditionelle Brauchtum und laden die Besucher
ein, dies mit ihnen zu teilen.
In der Umgebung der Gemeinde Kučevo kann der entdeckungsfreudige Gast in der vielfach noch unberührten Natur auf zahlreiche Höhlen
stoßen. Für die Touristen ist die Höhle Ceremošnja wegen ihrer Größe
und Schönheit am interessantesten. Sie ist insgesamt 775 Meter lang und
befindet sich in nur 13 Kilometer Entfernung von der Ortschaft. Über 400
Meter der Höhle sind für die Besucher zugänglich. Eine besondere Attraktion bietet sich ihnen mit dem über 20 Meter hohen Kuppelsaal „Arena“,
eines der schönsten Naturphänomene in Serbien. Am Ende der Höhle
findet auch der Bach Strugarski potok, der Vater der Höhle, als kleiner
Wasserfall den Ausgang aus dem unterirdischen Labyrinth.
Kučevo veranstaltet jedes Jahr Ende Mai und Anfang Juni das Fest “Ho-
Tourismusorganisation der
Gemeinde Kučevo
Svetog Save 114, 12240 Kučevo
Tel: +381 12 850 666
E-Mail: [email protected],
[email protected]
www.tokucevo.org
Tourismusorganisation der
Gemeinde Žagubica
Maršala Tita 25, 12320 Žagubica
Tel: +381 12 7643 657
E-Mail: [email protected]
www.tozagubica.rs
moljski motivi” (Motive des Homolje Gebirges). Diese Veranstaltung zur
Folklore Ostserbiens wird seit 1968 gepflegt und hat wesentlich dazu
beigetragen, die alten Volkslieder und -tänze sowie die überkommenen
Bräuche zu bewahren. Auch die die Rezepte der traditionellen Küche
und die alten Handwerkskünste konnten so weiterleben. So hat z.B. die
Goldwäsche am Pek Fluss ihren festen Platz während des Festes. Für die
gesamte Region sind ansonsten Töpferwaren charakteristisch.
Gold wird in dieser Region nicht nur im Fluss Pek gewaschen sondern
auch in den drei Minen Blagojev Kamen, Santa Barbara und Grabova reka
abgebaut.
Überliefert ist, dass König Aleksandar Karađorđević mit einer technisch
noch recht einfachen Vorform des „Bagger“, bei Neresnica rund drei Tonnen Gold aus dem Fluss Pek gewann. Das Werkzeug, das früher für die
Goldwäsche am Pek und seinen Nebenflüssen eingesetzt wurde, hat sich
durch die Geschichte hindurch nicht viel verändert. Am einfachsten war
es, ein Schafsfell auf den Flussgrund zutauchen, so dass sich das Gold, das
BELGRAD
ckte Land
39.
GOLDWÄSCHE
Der Pek-Fluss in Kučevo ist in der Region wegen seines Goldgehaltes bekannt. Obwohl es
Beweise gibt, die das Vorhandensein von Gold
bestätigen, beschäftigt sich die lokale Bevölkerung mehr mit der Landwirtschaft als mit der
Goldsuche.
Im 19. Jahrhundert kommentierte der Reiseautor Sigmund August Heder diese Situation in
einem seiner Reiseberichte. Er schrieb, dass die
Bevölkerung die Goldwäsche im Fluss Pek nur
als Ergänzung zu ihren traditionellen Berufen
betreibt. Sie verkaufen ihre Funde in Čuvatima
und Vidin. Es is paradox, dass die Goldwäsche
in Kučevo nicht mehr betrieben wird, anderseits glaubt die lokale Bevölkerung das die Goldwäsche für den Goldwäscher Unglück bringt.
Entsprechend einer Legende hat der Herrscher
Trajan, getrieben von seiner Sucht im Fluss Pek
Gold zu finden, die Đerdap Schlucht durchbrochen und damit den Pannonischen See ausgetrocknet.
UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT:
– Besuchen Sie eine der vielen natuerlichen Quellen des Mlava
Flusses
– Erforschen Sie die Ceremošnja Hoehle
– Kaufen Sie Keramikgeschirr in Žagubica
schwerer ist als Sand, dort verfing. Nachdem man das Fell
aus dem Wasser herausgenommen hatte musste man es
nur noch gut „durchschütteln“, um das Gold einsammeln zu
können.
In Richtung Majdanpek, etwa 15. Kilometer von Kučevo
entfernt, befindet sich „Kraku lu Jordan“, eine interessante
archäologische Grabungsstätte aus dem 3. Jahrhundert mit
Zeugnissen damaliger Metallurgie.
Žagubica ist etwa 120 Kilometer von Belgrad entfernt.
Das schwach besiedelte Gebiet dieser Gemeinde umfasst
den oberen Teil des Tals der Mlava und deren Nebenflüsse.
Der Fluss bewirkte eine gebirgige Zweiteilung des Geländes. Während das Vorgebirge mit dem Becken Žagubička
kotlina durchschnittlich nur 300 Meter hoch ist, erreicht
der bogenförmige Beckenrand mit den Gebirgen Gornjačke
planine und Homoljske planine im Westen, Norden und
Nordosten Höhen zwischen 825 und 940 Metern.
Rund 26 Kilometer von Žagubica entfernt, befindet sich,
angelehnt an eine Felswand, das Kloster Gornjak. Das
Kloster ließ Fürst Lazar mit Hilfe von Mönch Gregorius
(Grigorije) zwischen 1378 und 1381 errichten, der hierher aus
dem fernen Sinai gekommen war. Die kunstvollen Wandmalereien entstanden 1847. In einer kleinen Kapelle oberhalb der Kirche werden die Gebeine des Mitbegründers des
Klosters, des heiligen Gregorius von Sinai, aufbewahrt. In
einer kleinen Grotte sind zudem einige Fresken aus dem 14.
Jahrhundert zu sehen.
40.
VELIKO GRADIŠTE, GOLUBAC
Dort, wo die Donau
Veliko Gradište liegt an der Donau, 114 Kilometer
flussabwärts von Belgrad. Dort mündet der Pek Fluss in
die Donau. Im Hafen von Veliko Gradište legen jedes Jahr
zahlreiche Schiffe auf ihrem Weg zwischen dem Schwarzen Meer und Mitteleuropa an. Wegen seiner Lage war
Veliko Gradište schon im 19. Jahrhundert eine wichtige
Exportstation. Aus dieser Zeit stammt die Kirche der
heiligen Erzengel (1856) auf dem Hauptplatz, der unmittelbar an der Donau liegt. Direkt neben der Kirche steht
auch das Gebäude des hiesigen Gymnasiums aus dem
Jahre 1879. An der gegenüberliegenden Seite, in unmittelbarer Flussnähe, befindet sich das schöne Bauwerk
des Stadthauses. Im Park unterhalb dieser Anlage wurden Denkmäler für die Gefallenen der beiden Weltkriege
errichtet. Das ganze Areal dieses Stadtteils heißt stara
Gradištanska čaršija (altes Handelsviertel von Gradište).
Die Donau erreicht bei Gradište eine Breite von bis zu
2.000 Metern und trägt mit Recht die Bezeichnung
„Donau-Meer“. Knapp drei Kilometer von der Stadt
entfernt, befindet sich der Silbersee (Srebrno jezero), der
bei den Bewohnern und Gästen von Veliko Gradište sehr
beliebt ist. Einst ein Nebenarm der Donau ist der See
jetzt 14 km lang, 100–300 m breit und 8–9 Meter tief.
Zwischen der Donau und Srebrno jezero befindet sich
Ostrvo, eine wunderschöne große Flussinsel.
Das Erholungsgebiet „Beli bagrem“ („Weiße Akazie“)
schließt sich an das Donauufer an und erstreckt sich im
Süden bis zur Hauptverkehrsstraße nach Požarevac.
Der gesamte Bereich ist mit Akazien bewaldet, sowie
von zahlreichen Kanälen, landwirtschaftlichen Anbauflächen und Wiesen durchzogen.
Der Ausflugsort Jaz liegt einen Kilometer flussaufwärts
von der Mündung des Pek in die Donau. Er erfüllt alle
Wünsche anspruchsvoller Badegäste.
Durch den Bau des Wasserkraftwerks Đerdap und die
damit verbundene Anhebung des Pegels der Donau ist
an der Pek-Mündung eine kleine Bucht entstanden, die
schnell zu einem Nist- und Brutplatz für viele Vogelarten geworden ist. Vor allem Zugvögel aus Mittel- und
RAM
Die mittelalterliche Festung Ram liegt flussabwärts
vom Dorf Ram und etwa 15 Kilometer flussaufwärts
von Veliko Gradište. Ram ließ der Herrscher Bajazit
II. 1483 errichten, unmittelbar nach der Anlegung
der Stadt Kulič. Heute ist die Festung als Kulturdenkmal in der Kategorie archäologischer Ausgrabungen geschützt. Die Festung besuchen jährlich rund
5000 Touristen, die das Bauwerk bewundern und
den Ausblick genießen, der sich von der Festung
über die Donau bis auf die Vojvodina bietet.
Nordeuropa, aber auch aus Nordwestafrika kommen im
Herbst hierher und erobern gleichzeitig die Flussinsel beim
Dorf Ram in der Nähe von Gradište. Vor einigen Jahren
identifizierte eine Gruppe internationaler Experten an diesem Standort rund 25 Vogelarten und schätzte diese auf
136.000 Exemplare. Zur Vogelbeobachtung stehen dem
Interessenten Boote zur Verfügung.
Ein Eldorado für Jäger ist das Jagdrevier im Sumpfgebiet
Ramski rit, das sich auf ca. 18.000 Hektar erstreckt. Rehe,
Wildschweine, Hasen, Fasane und Rebhühner bestimmen
das Revier.
Der Radweg Eurovelo 6 führt von Veliko Gradište entlang
der Straße Golubac–Gradište–Zatonje–Ram. Beim Dorf
Ram am Donauufer wartet ein Fährboot auf die Radfahrer, um sie an das andere Ufer, auf das Territorium der
Vojvodina zu bringen.
Das Kloster Nimnik, bekannter unter dem Namen Kloster
Marijanski, liegt 2 Kilometer vom Dorf Kurjače entfernt
und ist der Übertragung der Gebeine des heiligen Vater
Nikolaus gewidmet. Das alte Kloster aus dem 14. Jh., war
ein Landgut des Klosters Ravanica und sein Stifter soll der
Herzog von Fürst Lazar, Bogoslav, gewesen sein. Später
wurde es von den Türken bis auf die Grundfesten zerstört
BELGRAD
wie ein Meer ist
und durch Fürst Miloš erneuert. Heute ist hier ein Frauenkloster.
Golubac befindet sich zwar an der Donau, erinnert aber
fast ein wenig an eine Küstenstadt. Kein Wunder, ist doch
die Donau an dieser Stelle mehr als sechs Kilometer breit.
Die Ortschaft liegt an der Hauptverkehrsstraße Belgrad–
Kladovo und ist von der Hauptstadt 130 Kilometer entfernt.
Sie ist nach ihrer Festung – Golubački grad (GolubacStadt) bekannt, die auf einer unzugänglichen Felswand
über der Donau liegt. Die Burg wurde im 14. Jahrhundert
errichtet, um die Flussschifffahrt und auch das Hinterland
zu kontrollieren. Ihr Herrscher war Stefan Lazarević. Herzog Jeremija soll die Festung später für 12.000 Goldmünzen an die Türken verkauft haben. Sie hat neun Türme, von
denen sich der größte auf der höchsten Erhebung befindet. Die Festung von Golubac steht unter Denkmalschutz
und ist zum „Kulturgut von außerordentlicher Bedeutung“
erklärt worden. Bei Golubac beginnt der Nationalpark
Đerdap sowie das Naturreservat „Golubački grad“ mit
seiner charakteristisches Flora aus Fliedersträuchen,
Orientalischen Hainbuchen, Eschen, Flaumeichen und
Rotbuchen sowie einer artenreichen Fauna.
Golubac ist für Touristen das ganze Jahr über außerordentlich interessant. Im Januar findet die Schakaljagd
statt, im Februar das Jägertreffen mit dem Wolf, im
Mai die Zander-Tage auf der Festung und Ende Juni eine
Hundeausstellung und ein Ethno-Festival. Im Juli gibt
es verschiedene Events im Rahmen der Veranstaltung
UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT:
– Spaziergang durch das alte Geschäftsviertel in Gradište
– Segeln auf der Donau beim Dorf Zatonja nahe Gradište
– eine Portion Zander in der Umgebung von Golubac
40.
Donau-Messe – der Schatz Serbiens, dann folgen Wettkämpfe im Fischsuppenkochen „Golubački kotlić“, ein
Ethno-Treffen, eine Kajak-Regatta und die Landesmeisterschaft für Segelboote. Zu Mariä Himmelfahrt findet in
Golubac ein Folklore-Treffen statt und Ende September
das Cross Country Pferderennen von Golubački grad bis
zum Kloster Tuman. Für Wassersportfreunde gibt es
auch die Meisterschaft im Beachvolleyball.
Tourismusorganisation der
Gemeinde Veliko Gradište
Vojvode Putnika 2, 12220 Veliko Gradište
Tel/Fax: +381 12 663 179
E-Mail: [email protected]
www.tovg.org
Tourismusorganisation der Gemeinde Golubac
Gorana Tošića-Mačka 1, 12223 Golubac
Tel: +381 12 638 614
E-Mail: [email protected]
www.golubac.rs
41.
DONJI MILANOVAC, MAJDANPEK, KLADOVO
Die Schönheiten des
Abschnitt im gesamten Donauverlauf. Steile Felswände
erheben sich bis zu 300 Meter über die Donau und das
Flussbett ist nur 150–170 m breit. In der Schlucht Veliki
kazan (Großer Kessel) gibt es sehr tiefe Stellen (bis 71 m),
deren Grund sogar unterhalb des Meeresspiegels liegt.
Oberhalb dieses Taldurchbruchs befindet sich der wunderschöne Aussichtspunkt Ploče, der mit einem Wanderweg und einem Picknickplatz für Besucher ausgestattet
wurde.
Die archäologische Fundstätte Lepenski vir, etwas oberhalb von Donji Milanovac, stammt aus dem Zeitraum
zwischen 6500 und 4500 Jahre v. Chr. und ist somit
eines der ältesten Zeugnisse europäischer Siedlungsgeschichte. Beim Bau des Wasserkraftwerks Đerdap wurde
die archäologische Fundstätte freigelegt und auf eine
höher gelegene Stelle verlagert. Im neuen Besucherzentrum und auf dem überdachten Gebiet der Wohnanlage
bekommt man einen faszinierenden Eindruck davon, wie
die Menschen hier in prähistorischer Zeit lebten.
UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT:
– Besichtigung der Trajanstafel an der Donau
– Kauf der fischähnlichen Figuren in Lepenski vir
– Mittagessen im alten Dorf Manastirica
Die Bergbaustadt Majdanpek am Fuße des nördlichen
Ausläufers des Kučaj Gebirges ist besser bekannt durch
den Tagebau als durch ihre kulturellen Sehenswürdigkeiten. Immehin ist die Bergbautradition hier rund 7.000
Jahre alt.
Das etwa 192 km von Belgrad Städtchen fällt durch
seine dichte Hochhausarchitektur auf – da es in einem
schmalen und kurzen Talkessel, eingezwängt von steilen
Bergen, angelegt wurde, konnte man es später nur in die
Höhe ausgebauen.
Die Donau macht während ihres Laufes durch diese Gemeinde eine große, scharfe Biegung, dabei formt sie das
Becken von Donji Milanovac, in der dem sich gleichnamige Stadt befindet. Hier ist die Donau etwa 1.800 m breit,
ihr Wasserpegel unterliegt wenig Schwankungen und es
gibt kaum Strömung, so dass sehr gute Möglichkeiten für
Bootsfahrten und Wassersport gegeben sind.
Donji Milanovac ist nach dem Bau des Wasserkraftwerks
Đerdap I entstanden, wobei seine im Stausee versunkene
Vorgängersiedlung Stari Milanovac (Alt Milanovac) auf
ein künstlich angelegtes Plateau verlegt wurden. Hier ist
auch das Zentrum des Nationalparks des Eisernen Tores.
Die Region des „Eisernen Tors“ zählt zum schönsten
In der Nähe von Majdanpek gibt es 110 Höhlen und Grotten. Eine der schönsten ist sicherlich die Rajkova pećina
(Rajko´s Höhle), zweieinhalb Kilometer von der Stadt
entfernt, sie ist für Besucher täglich geöffnet.
Im Flusstal des Poreč Flusses, an der Straße Donji Milanovac–Klokočevac–Rudna glava, befindet sich Miloševa
kula. Sieben Kilometer von Rudna glava entfernt stößt
man auf die Überreste einer Stadtmauer aus dem 14.
Jahrhundert. Im selben Tal ist auch die Ausgrabungsstätte
Okno, in der die Überreste eines prähistorischen Bergwerks gefunden worden, vermutlich aus einer Übergangsepoche von der älteren zur jüngeren Vinča-Kultur.
Am Fuße des Miroč Gebirges sollte man auf alle Fälle das
Dorf Miroč besuchen, das harmonisch im traditionellem
Stil angelegt und erhalten ist. Hier sind auch die Höhle
Gradašica und eine Großzahl von Dolinen (Karsttrichter),
Uvalas (Senken), Karstschloten und Schlucklöchern. Sehenswert ist auch die Ruine der monumentalen römischen
Festung Gerutalis.
Die einzige asphaltierte Panoramastraße im Nationalpark
Đerdap führt von Donji Milanovac über Oman nach Majdanpek – die Route führt damit durch einen der schönsten Teile dieses Parks. Neben der Asphaltstraße führt ein
Netz von Wanderwegen (so genannte Gesundheitspfade)
durch den Park und einige seiner Naturreservate.
Auch bei Kladovo (243 km von Belgrad) ist die Donau noch
weit und glatt wie ein kleines Meer. Die serbische Region
des Eisernen Tor endet in dieser Gemeinde. Am Ende der
Flussenge Mali kazan (Kleiner Kessel), fließt die Donau
in das 16 km lange Orsova Becken, auf das die letzte
Schlucht folgt - die nur 6,5 km lange Sip-Schlucht.
Das kleine Zentrum von Kladovo ist historisch erhalten
und schmiegt sich an das Donauufer an. Viele Gebäude
stehen unter Denkmalschutz. Einen guten Überblick über
die Geschichte der Region und den Fluss (z.B. auch Staudammbau) gibt das Archäologische Museum Đerdap.
Kladovo hat auch über einen schönen 900 Meter langen
Strand, der über die Promenade zu erreichen ist.
Am linken Donauufer, unmittelbar vor Orsova - dem
BELGRAD
Eisernen Tores
einstigen römischen Dierne - an der Mündung des Flusses
Mrakonije in die Donau wurde ein monumentales Porträt
des Dakerkönigs Decebalus in den Fels gemeißelt.
Abgesehen vom historischen Bezug ist das Werk selbst
nicht besonders alt - es wurde in Ende der 80.er/ Anfang
der 90.er Jahre von einem rumänischen Unternehmer in
Auftrag gegeben.
Die westlichste Siedlung innerhalb der Gemeinde Klaovo
ist Tekija. Es liegt oberhalb des überfluteten Stara Tekija
(Alt Tekija) am Ausgang des Kessels und ist ein typisches
Fischerdorf. Hier findet z.B. die Fischerveranstaltung
Zlatna bućka (Goldenes Wallerholz) statt – dabei wird
gezeigt wie der traditionelle Welsfang mit dem Wallerholz durchgeführt wird.
Die Trajans-Tafel, die der römische Feldherr Trajan anbringen ließ, um den erfolgreichen Straßenbau an diesem
Donauabschnitt im Jahr 100 n. Chr. zu dokumentieren, ist
heute leider nur vom Wasser aus möglich. Das Kulturdenkmal wurde anlässlich des Staudammbaus etwas höher
verlegt und befindet sich unterhalb der Hauptverkehrsstraße.
Die Trajan-Brücke, vier Kilometer flussabwärts von
Kladovo, beim Dorf Kostol, wurde in den Jahren 103 bis
105 von dem berühmten Baumeister Apolodor Pontes
errichtet. Bis heute sind einige der alten Brückenpfeiler
dieses monumentalen Baukunstwerkes der römischen
Epoche erhalten geblieben.
Die Ruine der römisch-byzantinischen Festung Diana
von 2. Jh. n. Chr. liegt auf einer Erhebung direkt über dem
Donauufer und zeugt von einer der größten Befestigungen dieser Zeit.
In der Gemeinde von Kladovo ist in vier Dörfern noch
teilweise die traditionelle Dorfarchitektur erhalten geblieben. Auch die Sitten und Gebräuche sowie die nationale
Küche dieser Region kann man hier noch miterleben.
FISCHÄHNLICHE FIGUREN
In der prähistorischen Fundstätte Lepenski vir
wurden unter anderem merkwürdige fischähnliche Steinfiguren entdeckt, die keinen direkten
Alltagsbezug zeigen, aber offensichtlich mit dem
Kultus der damaligen Bevölkerung in Zusammenhang stehen. Die kunstvoll gestalteten Figürchen,
so wie viele andere Funde der Ausgrabungsstätte
zeugen davon, dass die Bewohner in Lepenski vir
sich bereits zu einer sesshaften und kulturell fortgeschrittenen Gemeinschaft entwickelt hatten.
41.
Tourismusorganisation der
Gemeinde Majdanpek
Kralja Petra I bb, 19220 Donji Milanovac
Tel: +381 30 590 184, 596 184, 596 185, Fax: +381
30 590 184
E-Mail: [email protected]
www.toom.rs
Touristisches Informationszentrum
Donji Milanovac
Kralja Petra I bb
Tel: +381 30 591 400
E-Mail: [email protected], [email protected]
Tourismusorganisation der Gemeinde Kladovo
Dunavska 16a, 19320 Kladovo
Tel: +381 19 801 690
E-Mail: [email protected]
www.kladovo.rs
Touristisches Informationszentrum Kladovo
Tel: +381 19 801 773
42.
BOR, NEGOTIN
Oase der Ruhe und Re
UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT:
– Verkostung der Weinsorte Tamjanika in Bukovo
– Wanderung durch die Tore von Vratna
– Besichtigung der Lazareva Höhle
Bor liegt im Zentrum Ostserbiens, 230 Kilometer von Belgrad entfernt. Als Siedlung wird es zum ersten Mal im 18.
Jahrhundert erwähnt. Es ist von hohen Gebirgen umgeben (Stol 1165 m, Veliki krš 1148 m und Crni vrh 1043 m).
Mehrere archäologische Fundstätten der Umgebung
weisen auf menschliche Bewohner in der Bronzezeit hin,
doch die erste wirkliche Siedlung stammt aus der Zeit der
Römer.
Nach der Befreiung von den Türken beauftragte Fürst
Miloš Obrenović Baron Herder, die Bodenschätze Serbiens
zu erforschen. Der Baron entdeckte in Brestovica nahe
Bor heilkräftiges Mineralwasser und in Bor sogar Erzvorkommen. Fürst Miloš ließ in der Nähe der Heilquelle
eine Herberge errichten, die Einrichtung eines Bergwerkes wurde jedoch erst im 20 Jh. durch Đorđe Vajfert,
einem der reichsten Männer des damaligen Serbiens, in
die Tat umgesetzt. In Bor hatte Vajfert das Glück auf eine
der größten Kupferminen Europas zu stoßen.
In der Gemeinde Bor befindet sich auch die Lazareva Höh-
le. Sie wurde durch den Fluss Lazareva reka geschaffen,
dessen Quelle sich direkt am Höhleneingang befindet.
In der Bronzezeit muss es hier eine Art prähistorischer
Werkstatt zur Herstellung von Metallgegenständen
gegeben haben: 5.000 Jahre alte Meißel, Ahlen, Messer,
Äxte und Schmuckgegenstände wurden unweit der
Höhle entdeckt. In dem Flüsschen lebt eine sehr seltene
endemische Art von Lebenwesen – der Gottenmolch oder
Menschenfisch. Die Höhle ist seit 1953 für Touristen geöffnet. Eine weitere Höhle (Vernjikica) ist etwa 1 km entfernt.
1953 wurde 16 Kilometer von Bor entfernt, am Fuße des
Gebirges Crni vrh, ein Staudamm gebaut. Dabei entstand
aus drei kleinen Gebirgsflüssen der Stausee Borsko jezero.
Ursprünglich sollte das Wasser aus dem See für den
Bedarf der Bergwerke genutzt werden, doch stattdessen
entwickelte sich der kristallklare und saubere See bald
zum beliebten Bade- und Erholungsort. Heute gibt es hier
einen Campingplatz, Restaurants und Cafés.
Negotin liegt 138 Kilometer von Belgrad, es ist das
Zentrum der Negotinska Krajina im Länderdreieck Serbien, Rumänien und Bulgarien. Das historische Zentrum
BELGRAD
inheit der Natur
42.
Weinkeller Rajačke pimnice befinden sich beim Rajac.
Sie wurden Mitte des 18. Jahrhunderts erbaut und bilden
eine kleine steinerne Weinstadt bilden.
MOKRANJAC
Mehrere serbische historische Filme wurden hier gedreht. Bei Rogljevo, Smedovac und Štubik befinden sich
weitere Weinkeller, auch das Dorf Tamnič ist für seine
Weinkellerei bekannt. Im Spätherbst, wenn der junge
Wein gekeltert wird, ist eine der schönsten Zeiten, diesen Ort zu besuchen. Zu den wichtigsten archäologischen Ausgrabungsorten der Krajina gehört die römische
Stadt Ad Akvas. Ein Naturphänomen hingegen sind
die riesigen steinernen Tore (Veliki Prerast, Mali Prerast
und Suvi Prerast) in der Nähe des Klosters Vratna am
klaren und zum Angeln geeigneten Gebirgsbach Jabuka.
Flüsse und Wälder geben dieser Gegen ihren Reiz, vor
allem Stevanske livade (Stevan´s Wiesen) zählt zu den
bekanntesten Luftkurorten in Serbien. Der Hügel Badnjevo nahe Negotin ist ein beliebtes Naherholungsgebiet.
Stevan Stojanović Mokranjac, ein Bürger von Negotin
und für viele Serben einer der größten Komponisten
ihres Landes, widmete seiner Geburtsstadt die Komposition Četvrta rukovet, den vierten seiner fünfzehn
Liederkränze. Die Stadt hat sein Geburtshaus in Negotin in ein Museum verandelt und organisiert jedes
Jahr das Festival der Chormusik Mokranjčevi dani.
von Negotin umfasst das alte Handelsviertel, aber auch die
Gebäude, Denkmäler, Brunnen und Parkanlage in unmittelbarer Nähe. Zu den denkmalgeschützten Gebäuden gehören
das Geburtshaus von Stevan Mokranjac, die Herberge des
Fürsten Tonče (das älteste erhaltene Gebäude in Negotin; jetzt das Hajduk-Veljko-Museum), die Pädagogische
Akademie aus den 19. Jahrhundert sowie die Kathedrale der
Heiligen Dreifaltigkeit aus dem 19. Jahrhundert. Bekannt ist
auch die im 14. Jahrhundert errichtete Negotiner Festung,
genannt Baba Finka.
Heute gibt es der Region der Negotinska Krajina rund 1000
Hektar mit Weinbergen. Zu den autochthonen Sorten gehören Bagrina, Začinak, Prokupac, Vranac und Smederevka,
aber die Rebensorte Tamjanika stammt von hier. Dieser
Wein lagert z.B. in den Weinkellern der Landwirtschaftsschule Bukovo.
Die Negotinske pimnice sind Weindörfer im traditionellen
Stil des 18. und 19. Jahrhunderts der für die Dörfern um den
Timok Fluss typisch ist. Sie gehören zusammen mit den
Grabstätten von Rajac und Rogljevo zum denkmalgeschützen Erbe der Region. Die Höhenlage und die traditionelle
Methode des Anbaus, des Rebschnitts und der Verarbeitung
haben bei der Weinproduktion gute Ergebnisse gezeitigt.
Auch die Weinkeller selbst sind aus reinem Stein gebaut,
zum Teil bis zu einem Meter in die Tiefe eingegraben. Die
Fässer haben eine Kapazität von bis zu 5.000 Liter. Die
Tourismusorganisation der Gemeinde Bor
Moše Pijade 19, 19210 Bor
Tel: +381 30 459 020
E-Mail: [email protected], [email protected]
www.tobor.rs
Tourismusorganisation der Gemeinde Negotin
Vojvode Mišića 25, 19300 Negotin
Tel: +381 19 547 555
E-Mail: [email protected]
www.toon.org.rs
43.
ZAJEČAR, BOLJEVAC
Ein Geschenk de
fallen die schönen Gebäude des Gymnasiums und der
Stadtverwaltung (1911) auf. Auf dem Hauptplatz,
der nach Nikola Pašić benannt ist, befinden sich
das Denkmal der Gefallenen aus den Kriegen
zwischen 1912 und 1918 und ein Werk des Bildhauers Antun Augustinčić.
In Zaječar finden Veranstaltungen statt
wie das bekannte Rockfestival „Gitarijada“,
eines der populärsten Musikereignisse in
Serbien. Die Markenzeichen der hiesigen
Industrie sind vor allem Bier und Kristall.
Das Kloster Suvodol beim Dorf Selačka, im
Gebirge Manastirska Glama, wird in Überlieferungen mit Fürst Lazar verbunden. Nach
landläufiger Meinung erinnert dieses Kloster
an die Anlage von Žiča.
Zaječar, eine Stadt an der Mündung des Flusses Crna
reka in den Timok, liegt 263 km von Belgrad (über die
Fernstraßen E 75 und E 761) und 11 km von der Grenze zu
Bulgarien entfernt.
Obwohl es das Zentrum der Timok-Region und die
größte Stadt in der Flussebene ist, ist Zaječar jung im
Vergleich zu den anderen Ortschaften in der Umgebung.
Es wurde 1833 dem Fürstentum Serbien angeschlossen
und dank seiner fleißigen Einwohner und der fruchtbaren Landschaft, die von Obstgärten und Weinbergen
geprägt ist, bald als die reichste Stadt in Serbien nach
der Hauptstadt bekannt.
Zaječar ist der Geburtsort von Nikola Pašić und Ljuba
Didić, zwei bedeutenden Mitgliedern der ersten großen
politischen Partei in Serbien. Hier ist auch Svetozar
Marković, Revolutionär und Ideengeber der sozialistischen Bewegung auf dem Balkan, geboren.
In der Stadt selbst gibt es mehrere sehenswerte Bauten.
In der Straße Ljuba Nešić befindet sich die Herberge
Radul-begov konak, ein typisches Haus der hiesigen
wohlhabenden Familien vom Anfang des 19. Jahrhunderts. Im Erdgeschoss des Gebäudes werden Souvenirs
angeboten, während im Obergeschoss die ständige
Sammlung „Stari Zaječar“ (Das alte Zaječar) ausgestellt
ist. Die alte türkische Wassermühle, die aus einer früheren Epoche stammt, dient heute als ein Restaurant mit
traditioneller Küche. Eines der Highlights von Zaječar
ist das Volksmuseum. Hier sind die Ausgrabungen von
Gamzigrad, insbesondere der Kopf der Statue des Königs
Galerius interessant. Beim Streifzug durch die Stadt
Das Peter-und-Paul-Kloster bei Grlište war eines der
Zentren des Aufstandes in Crna Reka.
Drei Kilometer von Gamzigrad, Ort eines berühmten
römischen Palastes, liegt das Kurbad Gamzigradska Banja
mit Thermalquellen und Sportplätzen. In der Nähe befindet sich auch die Thermal- und Mineralquelle Nikoličevo.
Ihr Wasser wird von vielen Nutzern ob seiner heilenden
Qualitäten geschätzt, auch wenn die Quelle nicht den
Status eines Heilbades hat.
Im Gebiet Zaječars gibt es drei künstliche Seen. Grliško und
Sovinac waren für die Bewässerung der hiesigen Felder
angelegt worden und wurden später beliebte Naherholungsgebiete. Der See Rgotsko jezero bildete sich aus
dem Grund- und Regenwasser der örtlichen QuarzsandGruben. Der See befindet sich beim gleichnamigen Dorf
Rgotina, 11 km von Zajecar entfernt.
Boljevac ist eine Gemeinde in der reizvollen Tallandschaft
des Flusses Crni Timok, zwischen den Gebirgen Kučaj,
UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT:
– Besuch des Volksmuseums in Zaječar
– Fotos von Romuliana
– Pflanzenpflücken und Wandern im Rtanj-Gebirge
BELGRAD
er reichen Natur
43.
Balkan bekannte Rtanj Tee gemacht wird. Es wächst nur
in der mittleren Zone des Rtanj-Gebirges und wird im
August gepflückt, wenn hier Pflanzensammler aus ganz
Europa zusammenkommen.
An einem Hang liegt die Kirche Lozica aus der Mitte des
14. Jahrhunderts. Erwähnenswert sind auch das Kloster
Lapušnja (1501) sowie die Kirche des Heiligen Ilija in der
Ortsmitte.
Tourismusorganisation der Stadt Zaječar
Svetozara Markovića 2, 19000 Zaječar
Tel: +381 19 421 521
E-Mail: [email protected]
www.toozajecar.co.rs
Turistička organizacija opštine Boljevac
Kralja Aleksandra 17/1, 19370 Boljevac
Tel: +381 30 63 593
E-Mail: [email protected]
GAMZIGRAD
Unweit von Zaječar, im Ort Gamzigrad, befinden sich die Überreste des frühantiken Festungspalastes Felix Romuliana. Den Palast benannte
der römische Gaius Valerius Maximianus, bekannt
als Galerius (übersetzt „Rindhüter“), nach seiner
Mutter. Sein Palast Romuliana zählt zu den grandiosen Werken der römischen Architektur. In der
Nähe des Palastes befindet sich auf einer Anhöhe
die Grabstätte, wo Kaiser Galerius vermutlich rituell eingeäschert wurde.
Rtanj, Tumba, Slemen und Tupižnica.
Für echte Liebhaber der unberührten Natur stellt das
Rtanj-Gebirge eine wahre Oase der Gesundheit dar, die
immer mehr Freunde gewinnt. Hierher kommen Bergsteiger, Freikletterer, Abenteurer, Jäger und Angler, aber
auch Heilkräutersammler.
Vom Rtanj aus sieht man die Gebirge Jastrebac, Malinik,
Kučaj und Boljevac. Eine Besonderheit dieses Ortes ist
das endemische Rtanj-Veilchen, aus dem der auf dem
44.
SOKOBANJA
Thermalquellen für
UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT:
– Wanderung zum Soko grad
– das Wasser an einem der Brunnen in Jošanica
– Ausflug zum Wasserfall Ripljanka
Sokobanja, 235 km von Belgrad entfernt, ist über das
30 km entfernte Aleksinac an die Autobahn und Eisenbahnstrecke Belgrad - Niš (- Thessaloniki - Istanbul)
angeschlossen. Es ist eine der Gemeinden in Serbien, die
versuchen, ökologische Standards im Tourismus und der
Landwirtschaft einzuhalten.
Sie liegt am Ufer des Moravica Flusses, zwischen den
Gebirgen Ozren und Rtanj, auf 400 m über dem Meeresspiegel. Heute ist Sokobanja dank seiner Thermal- Mineralquellen, aber auch des angenehmen Klimas eines der
meistbesuchten Kurbäder.
Die Thermen wurden hier schon in der Antike, im Mittelalter und während der türkischen Herrschaft genutzt.
Doch Sokobanja erlebte dank Fürst Miloš Obrenović
eine rasante Entwicklung. Wie űberall dort, wo er einer
Ortschaft Bedeutung geben wollte, ließ Miloš auch
hier zunächst sein Landhaus bauen, die Kirche und das
türkische Dampfbad erneuern und in der Nähe des
Städtchens einen Brunnen errichten.
Noch heute sind im Zentrum des Kurortes Bauten aus
jener Zeit zu sehen. Der wunderschöne türkische Hamam
ist noch immer im Gebrauch und die Besucher können
auch Milošev konak (Miloš´s Landhaus) besichtigen. Sehenswert sind auch die von alten Villen umgebene kleine
Kirche aus dem Jahr 1884 sowie das örtliche Heimatmuseum, das in einem für diese Gegend typischen Gebäude
untergebracht ist.
Die Stadt erhielt ihren Namen nach der Festung Soko
grad, die sich der Moravica flussaufwärts 2 km vom
Zentrum des Kurortes auf einem hohen Felsen befindet.
Sie wurde im späten Mittelalter auf römischen Überresten
errichtet.
Obwohl ganz Sokobanja wie ein großer Park aussieht, ist
sein schönster Teil der Wald Čuka drva. An den Hängen
des Ozren Gebirges gibt es zwei Sanatorien, in deren Nähe
sich der Wasserfall Ripljanka befindet, der höchste in Serbien. Hier ist auch der Stausee Bovan, der das fischreichste Gewässer in Serbien sein soll.
Dieser Kurort mit einer mehr als 150 Jahre währenden
touristischen Tradition und seine Quellen gehören zu
den besten im Land. Die Qualität des Mineralwasser
fűhrt chronisch Kranke hierher (chronische Bronchitis,
bronchiale Asthma, Psychoneurose, hoher Blutdruck,
chronischer Rheumatismus, Erschöpfung...). Sokobanja
ist aber auch ein beliebter Ort für Gesunde, die Erholung
suchen und in unberührter Natur mit sauberer Gebirgsluft
wandern möchten.
Die Thermalquellen in Sokobanja gehören zu den mineralreichsten in Serbien. Es gibt insgesamt sechs solcher
Quellen. Die Wassertemperatur liegt zwischen 28 und
45°. Die Verdampfung der Gase ist so stark, dass jeder
Besucher ständig einer milden Inhalation ausgesetzt ist,
was auf die Atmungsorgane und den ganzen Organismus
wohltuend wirkt. Quellbrunnen gibt es in Sonda Park,
Bunar Preobraženje, Banjica Bazen I, Banjica II, Pijaca...
Hier weilten viele namhafte Vertreter der serbischen Kultur und Wissenschaft. Der Nobelpreisträger Ivo Andrić soll
jedes Jahr hierher gekommen sein und gerade hier seinen
BELGRAD
die Gesundheit
44.
DAS AKKORDEON
bekanntesten Roman Die Brücke über die Drina begonnen haben. Stevan Sremac, der mit seinen Werken den
serbischen Süden berühmt machte, verbrachte hier
seine letzten Tage. Der bekannte Autor von Komödien
und Satiren, Branislav Nušić, Stammgast im Kurort,
kreierte vor etwa siebzig Jahren über einen Fotographen im Ort den Slogan „Sokobanja, Soko grad, dođeš
star, odeš mlad“, wörtlich übersetzt „Sokobanja, Soko
grad, man kommt alt und geht jung“. Später kamen
hier auch die Schriftstellerin Isidora Sekulić und der
Geograf Jovan Cvijić und schrieben darüber in ihren
Werken.
Über viele Orte in der Umgebung von Sokobanja gibt
es verschiedene Legenden, wie etwa jene über die
Gottesmutter und Christus, deren Bildnis sich an einer
Felswand des Ozren-Gebirges abzeichnet, dann über
das armenische Kirchlein der Heiligen Erzengel tief im
Gebirge sowie über die Höhle von Hajduk-Veljko über
dem Waldweg nach Soko grad.
Die Kirche Mariä Himmelfahrt unweit von Sokobanja
hat sehr ungewöhnliche Fresken, auf denen Jesus als
Kind, dann als junger und zuletzt als reifer Mann dargestellt ist.
Es lohnt sich, auch die Berge in der Umgebung von
Sokobanja, den Ausflugsort Lepterija sowie Dörfer
wie Jošanica zu besuchen, das eigene Thermalquellen
besitzt. Dort befindet sich ein ungewöhnlicher Brunnen, aus dem Wasser aus sechs verschiedenen Thermalquellen entspringt.
In Sokobanja findet schon seit fünf Jahrzehnten
jeden Sommer das Internationale Akkordeonfestival statt. Die Meister am Akkordeon aus Serbien
und dem Ausland weilen im Kurort und wetteifern
in sieben Kategorien von den jűngsten Schűlern
über Duos bis zu den ältesten Teilnehmern. Am
dritten Wettbewerbstag werden auf der Sommerbühne „Vrelo“ (Quelle) in Sokobanja bei einem
reichen Kultur- und Kunstprogramm die Sieger
gekűrt.
Organisation für Tourismus,
Kultur und Sport Sokobanja
Trg oslobođenja 2, 18230 Sokobanja
Tel: +381 18 833 988
E-Mail: [email protected]
www.otks.org.rs
Touristisches Informationszentrum Sokobanja
Tel: +381 18 833 978, 833 988
45.
NIŠ, NIŠKA BANJA, ALEKSINAC
Die Heimat Kai
Niš liegt in einer fruchtbaren Ebene, an drei Seiten
umgeben von hohen Gebirgszügen, am Fluss Nišava in
der Nähe seiner Mündung in die Južna Morava (Südliche
Morava). Diese zwei Flüsse stellen Teilabschnitte der
zwei historischen Handels- und Reiserouten auf dem
Balkan dar – die eine nach Sofia und Konstantinopel und
die andere nach Thessaloniki. Sie kommen unweit von
Niš zusammen, führen nach Belgrad und dann weiter in
Richtung Mitteleuropa.
Niš ist von der serbischen Metropole 238 km entfernt und
über die Autobahn erreichbar.
Um das Jahr der Geburt Christi eroberten die Römer diesen Ort. Damals wurde die Stadt zum ersten Mal unter
dem Namen Naissus vermerkt.
Diese Stadt ist der Geburtsort des römischen Kaisers Konstantin des Großen. Während seiner Herrschaft (312–337)
erlebte Niš seine größte Blütezeit. Im Mittelalter befand
sich diese Gegend in den Grenzen von Byzanz, Bulgarien,
Ungarn. Später war es fast 400 Jahre unter türkischer
Herrschaft.
Im Zeitraum von 1719 bis 1723 errichteten die Türken am
rechten Ufer der Nišava die bekannte Festung von Niš.
Heute werden viele der Festungsräumlichkeiten für Ausstellungen, Veranstaltungen oder andere Zwecke genutzt. So ist im Gebäude des Arsenals aus dem Jahr 1857
der Kunstpavillon untergebracht, in der Mosche Bali Bega
aus dem 14. Jahrhundert befindet sich der Salon 77 und im
Komplex der Pascha-Herberge (Pašin konak) ist eines der
UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT:
– Getränk in der Gasse Kujundžijsko sokače
– Besichtigung der Mosaike in Mediana
– Ćevapčići in Aleksinac
Stadtämter
untergebracht. Das Gebäude des alten
Gefängnisses ist für den Bedarf des Forschungszentrums
der Stadt umgebaut worden. 1957 wurde auf dem Gelände
der Festung eine Sommerbühne errichtet, wo traditionsgemäß die städtischen Events abgehalten werden: Festival
der Schauspielleistungen, Chorfeierlichkeiten und das
Sommer-Musikfestival Nisomnia.
Direkt aus dem Stadtzentrum, von der Brücke am Platz
der Freiheit führten fünf Straßen, entlang der Niš, das
ab dem 14. Jahrhundert am linken Flussufer ausgebaut
wurde. An der Stelle des heutigen Reiterdenkmals wurde
im selben Jahrhundert die erste Moschee am Nišava-Ufer
erbaut. Später wurde sie eingerissen. Auf dem großen
Platz enstanden bald viele schöne Gebäude. Heute ist dies
sicherlich der wichtigste Platz von Niš und eine beliebte
Promenade. Dort steht auch eines der ersten mehrstöckigen Gebäude der Stadt – das Hotel „Ambasador“, das in
den 60er Jahren erbaut wurde. In der Mitte des Platzes
befindet sich das Denkmal der Befreier von Niš, ein Werk
von Antun Augustinčić, und zum Fluss und Park hin steht
ein wunderschönes Gebäude, in dem heute der Bürgermeister residiert. Vom Platz verläuft durch das Stadtzentrum in Richtung Süden die Obrenovićeva Straße, das
einst überdachte Handelsviertel und später die wichtigste
Handelsstraße. Heute ist es eine Fußgängerzone, in der
sich zahlreiche Geschäfte, Cafés und Restaurants befinden. In der Kujundžijsko sokače Gasse, die an das orientalische Niš erinnert, sind heute viele Cafes untergebracht.
Hier in der Nähe ist auch das Haus der Familie Stambolijski
(kuća Stambolijskih), eines der schönsten Zeugnisse der
türkische Wohnarchitektur. Heute ist es ein bekanntes
Restaurant. Die Kathedrale in Niš (Saborna crkva) befindet sich am Südrand der Altstadt im einstigen christlichen
Viertel Crkvena mala.
Der Ćele kula (Schädelturm) befindet sich zwei Kilometer
vom Stadtzentrum entfernt. Er entstand nach einer blu-
BELGRAD
ser Konstantins
tigen Schlacht der serbischen Armee gegen die Türken bei
Čegar: der türkische Befehlshaber Huschid-Pascha befahl
damals, die Köpfe aller getöteten Serben auszuhöhlen, mit
Stroh auszufüllen und dem Sultan in Konstantinopel zu
schicken, die Schädel aber zur Abschreckung der widerspenstigen Serben in einem Turm einzumauern. Im Turm
wurden 852 Schädel eingemauert, heute sind noch 58
übrig geblieben.
Noch etwas weiter von der Stadt entfernt, in Richtung
Kurort Niška Banja, befindet sich die archäologische Ausgrabungsstätte Mediana. Sie wurde als Sommerresidenz
des Kaisers Konstantin des Großen um 330 n. Chr. erbaut.
Man hat inzwischen die Fundamente des Kaiserpalastes,
des Getreidespeichers, des Wasserturms, der Thermen und
eines heidnischen Tempels freigelegt. Beeindruckend sind
die kunstvollen Bodenmosaike, wie z.B. jene, die die Gorgone Medusa und eine Wassergottheit darstellen sowie
einige Mosaike mit schönen geometrischen Verzierungen.
Etwa 10 Kilometer von Niš am Fuße des Gebirges Koritnik,
suchte das Volk seit Jahrhunderten im Kurbad Niška Banja
Linderung und Heilung bei Rheuma, Ischias, Herz- und
anderen Erkrankungen. Die radonhaltigen Thermal-Mineralquellen mit einer durchschnittlichen Wassertemperatur
von 37 Grad Celsius waren schon in der römischen und
byzantinischen Epoche bekannt. Zur Entwicklung des Kurbades zwischen den zwei Weltkriegen trug die Einführung
einer Straßenbahnlinie nach/von Niš bei. Im Heilzentrum
wird bei Rheumaerkrankungen auch Peloid verwendet, ein
heilkräftiger Naturschlick. 25 km von Niš entfernt befindet
sich auch der Kurort Banja Topilo.
Naturfreunde sollten unbedingt Sićevačka klisura besichtigen, eine 17 Kilometer lange Schlucht, durch die die Nišava
fließt. Dort gibt es über 30 kleine Kirchen und Klöster und
wegen ihrer Artenvielfalt steht die Schlucht unter Naturschutz. Auch die Schlucht Jelašnička klisura, die sich etwa
15 Kilometer von hier befindet, ist geschützt.
Bei Aleksinac mündet die Moravica in die Südliche Morava.
Diese Stadt befindet sich knapp 30 Kilometer vor Niš an
der Autobahn aus Richtung Belgrad. Dieses Städtchen war
ansonsten die erste Ortschaft, die eine Telegrafenverbindung mit der Hauptstadt hatte.
Bei jedem Schritt stößt man auf Spuren früherer Zivilisationen. Die Festungen Bolvan, Petrus, Lipovac, Gradac,
Kulina, Korman, Aleksinac zeugen anschaulich von der
45.
Tourismusorganisation Niš
Vožda Karađorđa 7, 18000 Niš
Tel: +381 18 521 321, 523 118, 524 877, 250 222
E-Mail: [email protected],
[email protected]
www.nistourism.org.rs
Touristisches Informationszentrum Niška Banja
Sinđelićeva 3B, 18205 Niška Banja
Tel: +381 18 4548 588
Organisation für Tourismus und Sport der
Gemeinde Aleksinac „OTIS“
Dušana Trivunca 54, 18220 Aleksinac
Tel: +381 18 804 025
E-Mail: [email protected]
Bedeutung dieser Gegend. Das historische Erbe beweist,
dass diese Stadt während der Herrschaft von Fürst Miloš
eine der wichtigeren Ortschaften war. Dort befanden
sich: der Zoll, die Quarantäne, das Bezirkszentrum und
sehr reichhaltige Bergwerke. Man muss auch Deligrad
sehen, ein einzigartiges Befestigungssystem aus Erde
und Holz, Schauplatz der größten Schlachten und Siege
im Ersten serbischen Aufstand.
Die Bewohner dieser Gegend sind dafür bekannt, dass
sie die alten Bräuche pflegen, vor allem diejenigen, die
an die Ernte geknüpft sind. So finden z.B. jeden September das Treffen der Paprikahersteller (Sabor paprikara) in
Rutevac und im Oktober die Bäckertage (Pekarski dani)
statt. Zur Tradition gehört auch die Zubereitung der
vorzüglichen Ćevapčići in Aleksinac.
VRONSKI
Die Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit in Gornji
Adrovac bei Aleksinac wurde an der Stelle erbaut,
wo der russische Oberst Rajevski ums Leben kam,
der Tolstoi als Vorlage für die Person Vronski im
Roman Anna Karenina diente. Es heißt, Vronski
solle dort eine Zeit lang auch begraben gewesen
sein.
46.
KNJAŽEVAC, SVRLJIG
Zu Ehren des Weins
lebendiges und modernes Stadtviertel voller Handwerks- und Einzelhandelsgeschäfte, das noch heute die
authentische Architektur und den Geist der alten Zeit
bewahrt hat.
Die Steinbrücke in Knjaževac wurde 1913 erbaut und
ist ein wichtiges Symbol der Stadt. Das häufigste
Motiv von Touristen ist die Brücke mit der Altstadt und der schönen Kastanienallee im Hintergrund. Das Stadtzentrum liegt am Flussufer des
Svrljiški Timok. Die Straße Ace Stanojevića am Fluss
liegt mit bunten Häusern und Brücke sehr malerische.
Die Straße steht parallel zur Nemanjina Straße, an der
sich das Stadtmuseum befindet, das früher das Haus
von Ace Stanojević war, einem Anführer der Timočka
buna (Timok Rebellion). Das Museum bewahrt die komplett erhaltenen, alten Möbel
des Rathauses aus dem Ende des 19. Jahrhunderts.
Die Stadt Knjaževac wurde am Zusammenfluss der
Flüsse Svrljiški und Trgoviški Timoka gegründet, die von
hier aus den Beli Timok (Weißer Timok) bilden. Knjaževac
liegt an der Hauptstraße zwischen Niš und Zaječar (40 km).
Historischen Quellen belegen zuerst die römische Siedlung
Timacum Maius (Großer Timok) und im 17. Jahrhundert
erschien die Stadt erstmals unter dem Name Gurgusovac.
Im damaligen Serbien war diese Siedlung wegen dem
Turm Gurgusovačka kula bekannt, die der Prinz Aleksandar Karadjordjević als Gefängnis für politische Gefangene
benutzte. Als Aleksandar Karadjordjević 1869 außer Landes
floh, brannte der neue Herrscher Fürst Miloš den Turm
als Symbol der alten Regierung bis auf die Grundmauern
nieder. Die Einwohner der Stadt dankten es ihm, indem sie
Gurgusovac zu Ehren des Fürsten Miloš (auch Knjaz Miloš
genannt) in Knjaževac umbenannt.
Heute ist der alte Teil der Stadt als Cigan Mala (RomaViertel) bekannt, es handelt sich dabei um aber um eine
Auf der anderen Seite des Ufers befindet sich
das Nationalmuseum im luxuriösen Haus der Familie
Sibinović aus dem Jahr 1906. Vom Stadtzentrum aus
sieht man die Villa Džervin, ein sehr schönes Haus, das
früher im Besitz von Djoko Cvetković war, der das Haus
nach der Vorlage einer tschechischen Villa bauen ließ.
Auf dem Džervinovo Hügel liegen die ältesten Weinberge der Region und in den Weinbergen von Knjaževac
wachsen die autochthonen Rebsorten Prokupac,
Vranac und Plovdina. Die Eigentümer der Weinberge veranstalten jährlich Messen für geräucherten Schinken,
Wein und Käse. Die Weinmesse findet immer im Mai in
Knjaževac statt.
Das Dorf Donja Kamenica ist 15 km südlich von
Knjaževac. Mihailo, eine bulgarischer Grundstücksbesitzer, baute die örtliche Kirche zu Beginn des 14.
Jahrhunderts. Die Westseite der Kirche ist mit zwei
ungewöhnlich spitzen Türmen geschmückt, die den
Blick auf die dahinter liegende Kuppel verbergen. Die
Freskenmalereien dieser Kirche sind schön. Sie zeigen
den Kirchenstifter mit seiner Familie und mehrere Heilige auf Pferden reitend.
Etwas weiter liegt das Dorf und das Kloster Gornja
Tourismusorganisation der
Gemeinde Knjaževac
Miloša Obilića 1, 19350 Knjaževac
Tel: +381 19 735 230, 730 988
E-Mail: [email protected]
www.toknjazevac.org.rs
Touristisches Informationszentrum Knjaževac
Knjaza Miloša 37, 19350 Knjaževac
Tel: +381 19 735 230, 730 988
BELGRAD
von Džervina
46.
Kamenica. Despot Lazar, der Sohn von Đurđa Branković,
baute diese einfache, schnörkellose und unbemalt gebliebene Kirche.
Acht Kilometer von Knjaževac im Dorf Ravna ist Timacum
Minus, eine aus römischer Zeit stammende archäologische Stätte. Hier gibt es ausgegraben Fundstücke,
Grabsteine und alte Wohnhäuser und wer durch das
kleine Ravna bummelt, wird auch noch ein kleines Weinmuseum und eine Sammlung von doppelt gestrickten
Wollsocken entdecken.
Für Ruhe und Entspannung sind die Kurorte, die Rgoška
Banja, und Bazen Banjica gut geeignet. Gäste können sich
im wohltuenden heißen Wasser der Thermen ausruhen
oder sich in einer der Sportanlagen sportlich betätigen.
Tupižnica befindet sich in der Nähe von Knjaževac. Es ist
der höchste Punkt in der Nähe der Stadt. Einheimische
kommen oft für Ausflüge her und es ist auch ein beliebter
Ort für Jäger.
Jedes Jahr im Mai veranstaltet das Dorf Balta Berilovac
die Molitva pod Midžorom (Gebet am Berg Midžor).
Die Veranstaltung besteht aus verschiedenen Ritualen
und Bräuchen der Region. Wenn Sie das Dorf besuchen,
werden Sie am Bach auch eine schöne Wassermühle
entdecken.
des großen Flusseinzugsgebiets des Svrljig Timok.
Das Svrljig-Tal ist eines der größeren Flusstäler zwischen
den Karpaten und den Bergen des Balkans. Das Gebiet ist
ein beliebter Ort für die lokalen Fischer. Diese malerische
Region bietet gute Möglichkeiten für die weitere Entwicklung der Bergregion und des ländlichen Tourismus.
Die kleine Stadt Svrljig liegt an der Hauptstraße zwischen
Knjaževac und Niš zwischen dem Gebirge Svrljig und der
Stadt Tresibaba am Fluss Timok. Die Umgebung ist Teil
UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT:
– Weinprobe der köstlichen Weine im Dorf Ravna
– Verkostungen der leckeren Wurst im Restaurant
„Kamiondžije“ in Svrljig
– Ein Ausflug zum Balto Berilovac
EIN-METER-WURST
Das Svrljiger Restaurant Kamiondžije (LKWFahrer) ist bekannt für seine Würste, die in Metern verkauft werden. In Svrljig bieten eine Reihe von Gasthäusern die örtlichen Spezialitäten
sowie Lammbraten an. Die meisten werden
dabei ihrem Beinamen gerecht - Stadtkneipe
mit einer kartierten Tischdecke und einer Atmosphäre aus alten Zeiten.
47.
PIROT, STARA PLANINA
Die Geheimnisse alter
Pirot befindet sich im Herzen des Balkans. Diese wunderschöne Gegend, die eine der größten Gemeinden Serbiens
ist, liegt in der Mitte zwischen Niš und Sofia im Nišava Tal.
Die antike Siedlung Turres (Lateinisch für Türme) wurde
zum ersten Mal in der Tabula Peutingeriana zitiert, einer
aus dem 4. Jahrhundert stammenden römische Karte.
Heute umfasst dieser Bereich das moderne Pirot. Die
Siedlung wurde zur Kontrolle und zum Schutz der Hauptstraße in diesem Teil des Römischen Reiches gegründet.
Reisende hielten in Pirot, um sich auszuruhen und die
Pferde zu wechseln. In den folgenden Jahrhunderten
wurde Turres kaum mehr erwähnt, so dass nur sehr
wenig über die Region in der Zeit vom 5. bis zum 15. Jahrhundert bekannt ist.
Vom 15. Jahrhundert an wird Pirot wieder in schriftlichen
Aufzeichnungen genannt. Die Stadt war ursprünglich
als Pirgos bekannt, das aus dem Griechischen kommt.
Verschiedene Armeen erobert die Region. Folgt man der
Architektur der Klöster in dieser Region, gehörte Pirot
zum Reich des Stefan Nemanja. Im Jahr 1877 gelang es der
Stadt sich von der fünfhundert Jahre währenden türkischen Herrschaft zu befreien.
Eine Festung ragt auf einem Hügel oberhalb der Stadt.
Einige glauben, dass die Festung einst Herzog Momčilo
gehörte, wie es in einem epischen Gedicht beschrieben
wird. Die von Mauern umgebene Festung, die Momčilov
grad (Momčilo’s Stadt) genannt wird, war vom 14. Jahrhundert bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs in Benutzung.
Die Fluss Nišava teilt Pirot in zwei Teile. Im Pazar, auf der
linken Uferseite des Flusses, lebte eine gemischte Gemeinschaft von
Türken und Serben. Die rechte
Uferseite,
genannt
Tijabar, hatte
eine
ausschließlich serbische Einwohnerschaft. Beiden Stadtteile haben jeweils eine orthodoxe Kirche aus der Zeit der
türkischen Herrschaft. Der ältere, gebaut im Jahre 1834 ist
in Pazar. Die Kirche in Tijabar stammt aus dem Jahr 1869.
Interessant ist, dass beide Kirchen Ikonen haben, denen
man heilende Wirkung nachsagt.
In Tijabari befindet sich das Haus Hristić (1848), das eins
der schönsten Balkan-Stadthäuser aus dem 19. Jahrhundert ist und in dem sich heute das Museum Ponišavlja
(Umlang des Nišava Flusses) befindet. Das Museum hat
eine große Sammlung von Trachten, Pirot-Teppichen und
Keramiken. Nur ein paar Schritte weiter liegt das schönen
Gebäude Bela Mačka (Weiße Katze), benannt nach der
Kneipe, die einst an der gleichen Stelle stand. In der
Straße Srpskih vladara liegen mehrere beeindruckende
Bauten, die nach dem Ende der türkischen Besetzung
erbaut wurden. Die Straße selbst war Teil der Hauptstraße in Richtung Konstantinopel (Istanbul). An der Ecke
zur Dragoljub Milenković Straße liegt das 1907 errichtete
Gymnasium und das Eckgebäude der Gerichts (1910).
Pirots Tradition des Teppichwebens (Ćilim) reicht mehrere
Jahrhunderte zurück. Die einheimischen Piroter spezialisierten sich auf das Teppichweben und ihre Arbeit wurde
von den Türken sehr geschätzt. Ein weiterer entscheidender Faktor für die Entwicklung der Teppichindustrie
war die lokale Schafszucht, die eine hohe Wollqualität
lieferte.
Im Gegensatz zu den persischen Teppichen ist der Piroter
Teppich auf beiden Seiten seidig, bietet kontrastreichere
Farben und Muster mit geographischen Formen an. Rot
ist die vorherrschende Farbe in den meisten Teppichen
aus Pirot. Die verschiedenen Muster haben bestimmte
Namen, wie gugtće na direci (Turteltauben auf Pfeilern),
zvezda (Stern), đulovi (rund Blumen), venci (Kränze),
bombe (Bomben) und grozdovi (Traubenrebe). Das
Weben der Teppiche ist
ziemlich mühsam.
Die
UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT:
– Beobachtung eines Piroter Webers bei der Arbeit
– Kostprobe des köstlichen Käse und von Vurda (eine Art Frischkäse mit Paprika) vom Gebirge Stara Planina
– Aussicht vom Babin kuk (Oma’s Hüfte)
BELGRAD
Teppiche
47.
Weber arbeiten per Hand in sitzender
CHRISTUS
Position an den Teppichen, die in speziellen Webstühlen befestigt sind.
Im Gebirge Stara Planina in der Höhle
Die Staatsgrenze zwischen Serbien
und Bulgarien stimmt überein mit
des Bergs Kamik in der Nähe des Dorfes
der natürlichen Scheide des Gebirges
Rsovci steht die Kirche der Heiligen PeStara Planina, das auf einer Stecke von
ter und Paul, die auch als Höhlenkirche
hundert Kilometern Zaječar bis nach
bekannt ist. Das Heiligtum verfügt über
Pirot einen leichten Bogen macht bevor
einzigartigen Fresken an der Nordwand,
es weiter nach Bulgarien reicht. Dieses
Gebirge ist auch bekannt als das Balkandie Christus als jungen, kahlköpfigen
Gebirge, das der Balkan-Halbinsel ihren
Mann zeigen.
Namen gab.
Die Gegend um das Gebirge ist reich
an Sedimenten aus verschiedenen
Epochen in der Geschichte. Das Tal der
Bigar-Quelle folgt den Mäandern der Temštica. Die Gipfel Midžor und Babin Zub (Großmutters Zahn) befinden sich in
der Nähe. Die Quelle der Jelovička ist die größte in der Region und hat ein augenförmiges, kleines Becken an der Quelle
geformt.
Mehr als 1190 Pflanzenarten gibt es im Gebirge Stara Planina. Es ist eines der wichtigsten regionalen Zentren für einheimische Pflanzenarten. Besondere Pflanzen sind die krilasti zvoničić (Flügel-Glöckchen) und das Pančićer gemeine
Kreuzkraut, die es nur auf Stara Planina gibt. Bergsümpfe
sind auf dem Jabučkom Plateau, dem Gipfel Babin Zub und im
Gebiet der Arbinje zu finden.
Es gibt 116 Arten von Schmetterlingen, 18 Arten von Amphibien und Reptilien, 203 Vogelarten und über 30 Arten von
Säugetieren in der Stara Planina. Das Gebirge ist der natürliche Lebensraum der langbeinigen Bussarde, der Feldlerche
und der Waldschnepfe. Das Jagdgebiet Stara Planina II,
das sich auf über 40.408 ha erstreckt, befindet sich auf der
südöstlichen Seite des Gebirges. Dort leben Hirsche, Rehe,
Wildschweine, Bären, Wölfe, Felsen-Rebhühner und wilden
Waldtauben.
In der Umgebung der Stara Planina gibt es auch eine Reihe
von kulturellen Sehenswürdigkeiten, wie das Kloster des Hl.
Johannes dem Theologen aus dem 14. Jahrhundert und das
Kloster des Hl. Georg aus dem 16. Jahrhundert. Der Stausee
Zavojsko jezero und die Flüsse Visočica und Toplodolska sind
voll mit Forellen und ideal zum Angeln.
Der Käse aus Gegend um die Stara Planina und Pirot ist
bekannt in der gesamten Region. Er wird aus Schafmilch und
entsprechend der lokalen Tradition hergestellt. Vurda ist eine
Art von Rahmkäse aus Sauermilch, die für einen Monat mit
Paprika fermentiert wird.
Auf der Suche nach einem Ort zum Entspannen ist Zvonačka
banja (Kurort Zvonačka) ein sehr gutes Ziel, da es über ideale
klimatische Bedingungen verfügt.
Das Kliff „Asenovo Kale“ ist der einzige Ort in Serbien, an dem
man noch Nester von Steinadlern finden kann.
Tourismusorganisation der Gemeinde Pirot
Srpskih vladara 77, 18300 Pirot
Tel: +381 10 320 838, 320 839
E-Mail: [email protected]
www.topirot.com
48.
VLASOTINCE, BABUŠNICA, DIMITROVGRAD,
Der bezaubernde
August an den Ufern des Flusses Vlasina in der Nähe des
Nešić Kai statt. Neben der Wahl einer „Weingöttin“ wird
für die Dauer des Festes das unabhängige Fürstentum Vlasotnice ausgerufen und ein Fürst gewählt. Zur Weinprobe
der örtlichen Weinberge wird auch ein Unterhaltungsprogramm geboten und eine Künstlerkolonie eröffnet, die nur
Trauben- und Weinmotive malt. Zum Abschluss des Balls
wird eine Parade veranstaltet, auf der der Fürst durch die
Stadt geführt wird.
In der Nähe von Vlasotnice liegen die Berge Suva Planina,
Čemernik und Čobanac, die eine malerische Pracht mit
vielfältigen Flora und Fauna beherbergen. Die erfrischende Bergluft ist ein wohltuender Genuss!
Die Stadt Babušnica ist von den Gemeinden Pirot und Bela
Palanka im Norden, der bulgarischen Grenze im Osten,
den Gemeinden Vlasotince und Crna Trava im Süden und
Gadžin Han im Westen umgeben.
Babušnica liegt im Herzen des Flusstals der Lužnica in
einer Höhe von 520 m. Diese angenehme Stadt auf den
Kämmen des Gebirges Stara Planina ist bekannt für die
Komarički Wasserfälle und Wassermühlen rund um die
Quellen der Lužnica. Derzeit wird ein Damm in der Nähe
der Skokovi-Wasserfälle gebaut, der einen künstlichen See
am Fluss Raljinska schaffen wird, einem Nebenfluss der
Murgovica. Nach Abschluss der Baumaßnahme wird der
See 200 m lang sein und zweifellos viel Spaß und Erholung
bieten.
Die Gemeinde Vlasotince befindet sich im Südosten von
Serbien an der Mündung des Flusses Vlasina in die Velika
Morava in der Nähe des Gebirges Suva Planina.
In historische Aufzeichnungen wird Vlasotince im 16.
Jahrhundert erwähnt. Beim Aufenthalt in der Stadt ist
ein Besuch des Nationalmuseums lohnenswert, da es
über einzigartige Sammlung von Grafiken aus dem 16.
bis 19. Jahrhundert verfügt. Neben dem Museum hat die
Stadt zahlreiche kulturelle und historische Denkmäler,
einschließlich des Gigin-Hauses, in dem heute die Stadtbibliothek untergebracht ist, die Popović Mühle und
das Sokolski Zentrum. Der alte Markt und der DenkmalFriedhof sind außergewöhnlich gut erhalten geblieben
und für jeden Besucher verbindlich. Am Ufer des Fluss
Vlasina liegt das Denkmal zu Ehren der Soldaten des
Ersten Weltkriegs und der Balkan-Kriege, das von dem
kaiserlich russischen Architekten Nikolai Krstov konzipiert wurde.
Vlasotnice ist spezialisiert auf den Weinbau. Die Stadt
hat seit 1923 einen Verband der Weinerzeuger, dem heute
auch die Vororte Dadince, Šišava, Donja Lomnica und
Skrapež angehören.
Seit mehr als 45 Jahren organisiert die Stadt einen WeinBall, der den Weinerzeugnissen dieser Region gewidmet
ist. Diese festliche Veranstaltung findet jedes Jahr im
Der Kurort Zvonačka Banja, der sich 28 km östlich von
Babušnica auf einer Höhe von 680 m befindet, ist ein
beliebtes Touristenziel. Besucher können hier nicht nur
entspannen und sich vom Kurheilwasser helfen lassen,
sondern können auch die schöne Bergwelt genießen.
Tourismusorganisation Dimitrovgrad
Balkanska 7, 18320 Dimitrovgrad
Tel: +381 10 360 873
E-Mail: [email protected],
[email protected]
www.todimitrovgrad.org.rs
CRNA TRAVA
BELGRAD
Laune der Natur
Dimitrovgrad liegt nur fünf Kilometer von der bulgarischen Grenze entfernt. Die Stadt hatte im Laufe
der Jahre viele verschiedene Namen. Zuletzt änderte
es den Namen vor dem Zweiten Weltkrieg als es von
Caribrod (Kaiserschiff) in Dimitrovgrad umbenannt
wurde.
Diese malerische Stadt hat vielen schönen Naturgüter, aber auch einige kulturelle und historische Denkmäler. Bei einem Spaziergang durch die Stadt kann
man die Kirche der Geburt der Heiligen Mutter Gottes
entdecken, die 1892 erbaut wurde und im Jahr 1997
auf Initiative der Bürger Dimitrovgrads rekonstruiert wurde. Vor den Toren der Stadt befindet sich die
Kirche St. Dimitrije, auch bekannt als Manastirče
(Klösterchen), die 1996 restauriert wurde. In ihrer
Nähe steht eine Wintersportanlage, die ein beliebtes
Ausflugsziel für die einheimische Bevölkerung von
Dimitrovgrad ist.
Das Kloster des Hl. Johannes des Theologe, bekannter
als Poganovski Kloster, liegt 15 km von Dimitrovgrad
im Jerma Tal. Das Kloster wurde am Ende des 14. Jahrhunderts errichtet, als die serbischen Herrschaftsgebiete langsam von der türkischen Invasion überrollt
wurden.
Das Kloster ist nach dem Stil der Morava-Schule mit
gebrochem Sand- und Kalkstein erbaut worden, doch
ist sein Stifter unbekannt. Experten für byzantinische
Kunst und Kenner sind sich einig, dass die Ikonen des
Klosters sehr eindrucksvoll sind und die Ikonen des
Wunders von Latom und der Christus Pieta besonders
außergewöhnlich sind. Das Kloster steht seit 1949
unter Denkmalschutz und wurde 1979 auf die Liste des
Weltkulturerbes aufgenommen.
SPITZENBORDE
Den größten Wert in der Kirche der Allerheiligen
Mutter Gottes in Dimitrovgrad stellt die Ikonostase dar. Künstler der Samokower Schule
haben sie in Handarbeit aus Buchsbaumholz
mit der „Spitzen“-Technik hergestellt.
48.
Die kleine Stadt Crna Trava hat 2.500 Einwohner und ist 43
km von Vlasotince entfernt. Die Stadt wurde einst Vilin Lug
(Feen-Hain) genannt, was wegen der herrlichen Naturschauplätze rund um die Stadt niemanden verwundert.
Es verfügt über ein gepflegtes Stadtzentrum und mehrere
schöne Brücken über den Fluss Vlasina.
Crna Trava hatte schon immer den Vorteil einer schönen
Umgebung. Es bewahrte sich auch als es Teil eines
Klosterbesitzes die vollständige Autonomie und erhielt den
Status der Stadt lange vor den größeren Nachbarstädten.
Insgesamt machen der üppige, hundertjährige Wald, die
zahlreichen Flüsse voller Forellen und die gastfreundlichen
Menschen Crna Trava zu einem idealen Urlaubort für jeden
Reisenden.
UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT:
– Besuch des Fürstentums Vlasotince
– Bewundern der Ikonen im Klosters des Hl. Johannes des
Theologen
– Angeln auf den kleinen Flüssen in Crna Trava
49.
LESKOVAC, LEBANE, BOJNIK
Der Meister des
Die Stadt Leskovac befindet sich am Fluss Veternica,
unweit von ihrer Mündung in den Fluss Južna Morava. Sie
grenzt an die Gemeinden Doljevac, Gadžin Han, Vlasotince, Vranje, und Kosovska Kamenica. Leskovac ist 45
km von Niš und 298 km von Belgrad entfernt.
In der Mitte des 12. Jahrhunderts übergab der byzantinische Kaiser Manuel I. Komnenos diese Region an Stefan Nemanja. Die Türken nahmen die Stadt 1454 ein und
machten sie zum Sitz des Sandschaks (Bezirk). Leskovac
entwickelte sich im 18. Jahrhundert zu einer wichtigen
Handelsstadt. Nachdem die Stadt 1877 von den Türken
befreit wurde, machte sie eine plötzliche Umwandlung
durch. Mit dem Beginn der Hanfproduktion entwickelte
Leskovac eine starke Textilindustrie. Zwischen dem Ersten
und dem Zweiten Weltkrieg wurden Produkte, die in der
Stadt gefertigt wurden, in der ganzen Welt verkauft. Dies
brachte Leskovac den Beinamen serbisches Manchester
ein. Die meisten Straßen im Stadtzentrum wurde nach
dem Zweiten Weltkrieg im modernen Stil wieder aufgebaut, doch es gibt noch ein paar Gebäude in der Hauptstraße, die an den Glanz und die Schönheit des goldenen
Zeitalters von Leskovac erinnern. Im Bulevar Oslobodjenja
liegt das alte Haus von Šop-Đokić mit seinem herrlichen, großen Hof. Dieser Bau ist ein gutes Beispiel für die
städtische Architektur des 19. Jahrhunderts, heute beherbergt es die Tourismusorganisation von Leskovac. Ein
kurzer Spaziergang führt vom Šop-Đokić-Haus zur Alten
und Neuen Kirche der Stadt.
UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT:
– Ein Besuch von Caričin Grad, der Stadt der Kaiserin
– Besuch der Crkva Odžaklija, der Alte Kirche in Leskovac
– Essen des Leskovački voz (gegrillte Fleisch-Spezialitäten)
in einem Restaurant in Leskovac
Die Alte Kirche, Crkva odžaklija (Kamin-Kirche), stammt
aus dem Anfang des 19. Jahrhunderts und hat eine sehr
ungewöhnliche Geschichte. Da die Türken den Einheimischen den Bau einer Kirche verboten, gaben diese an,
ein Haus für den Priester bauen zu wollen, und setzten,
um glaubhafter zu wirken, einen nicht funktionierenden
Schornstein auf das Gebäude. Der Innenraum der Kirche
liegt sechs Stufen unterhalb des Straßenniveaus, so dass
man in die Kirche heruntersteigen muss. Die Innenräume sind sehr dunkel, nur wenig Licht kommt durch
die spärlichen, kleinen Fenster durch.
Gegenüber der Alten Kirche steht die Neue Kirche, die
vom architektonischen das genaue Gegenteil ist. Der
Fünf-Kuppel-Bau mit seiner herrlichen Dekorationen ist
inspiriert von mehreren Stilen des serbischen mittelalterlichen Erbes. Die Kirche wurde 1931 nach den Plänen
von Vasilij Androsov, einem russischen Emigranten,
fertig gestellt.
Leskovac ist eingebettet in ein reiches kulturelles und
historisches Erbe. In den Dörfern der Gegend gibt es
Fundstücke aus dem Neolithikum und dem Mittelalter.
Skobaljić grad auf Berg Kukavica knapp oberhalb der
Schlucht Vučjanka ist ein gutes Beispiel dafür.
Das Textilindustrie-Museum in Strojkovac zeugt von
der Entschlossenheit und dem Erfolg der Einwohner in
Leskovac in der Textilproduktion. Das Museum liegt an
der Hauptstraße zwischen Leskovac und Vučje.
Das 1902 erbaute Elektrokraftwerk, heute ein Museum,
BELGRAD
Skara-Grills
EINE PLJESKAVICA (HAMBURGER) FÜR
DAS GUINNESSBUCH DER REKORDE
Jedes Jahr versuchen die Teilnehmer der Leskovacer Roštiljijada (Grill-Wettbewerb) die größte Pljeskavica oder Hamburger herzustellen. Der aktuelle Rekordinhaber Dejan Cvetković grillte 2008
eine Pljeskavica, die 45 Kilogramm wog und einen
Durchmesser von 120cm hatte.
befindet sich in einem sehr schönen Gebäude aus dem 19.
Jahrhundert am Fluss Vučjanka und erzeugt immer noch
Strom. Die monumentale Kathedrale der Heiligen Dreifaltigkeit (Saborna Crkva) wurde nach dem Modell von
Gračanica im Kosovo erbaut. Der Feiertag der Heiligen
Dreifaltigkeit ist auch die Slava (Patronatsfest) der Stadt
Leskovac.
In der Nähe von Rudar steht die Kapelle der Heiligen Petka
(Paraskeva) unbekannten Datums, an der auch Teile einer
frühchristlichen Basilika erhalten geblieben sind. Auf der
Bergfestung Hisar, oberhalb von Leskovac, befinden sich
zwei Denkmäler, das Grabmal des unbekannten Soldaten
und ein Denkmal, das die Opfer des Zweiten Weltkriegs
ehrt.
Die Umgebung von Leskovac ist ein Traum für Naturliebhaber. Sehr schöne Landschaften gibt es auf den Bergen
Kukavica und Radan zu entdecken. Ein beliebter Ausflugsort ist die Pašina Česma, die über den Bojnik zu erreichen
ist. Der Wald Babička verfügt über eine reichhaltige Fauna
und der See Brestovačko jezero (auch Radansko jezero
genannt) ist voll mit Fisch. Ein weiteres Paradies für Angler
ist der See Borje auf dem Veternica unterhalb des Bergs
Kukavica, der einen Kilometer breit und neun Kilometer
lang ist.
Leskovac hat eine lange Tradition der Produktion von
Paprika, das sogar ein Symbol der Stadt geworden ist. Am
meisten wird Leskovac jedoch mit einer bestimmten Art
von Grill, dem Skari, identifiziert. Die auf dem Grill zubereiteten, kulinarischen Fleischspezialitäten können während
des ganzen Jahres probiert werden, doch ist es am interessantesten zur Zeit der Roštiljijada, dem Grill-Festival, das
jeden September in Leskovac stattfindet. Die besten Grill-
49.
Meister aus ganz Serbien, Bulgarien und Mazedonien
sammeln sich zu diesem Fest. Die Leskovacer habe sich
ihre spezielle Rezeptur zur Zubereitung der Pljeskavica
(Hamburger) patentieren lassen. Der Leskovački voz
(Leskovacer Zug) ist eine weitere Spezialität, die aus
verschiedenen Arten gegrillten Fleischs hergestellt
wird und mit kleinen Portionen Salat serviert wird.
Der Leskovacer Sommer ist ein Fest für jede Altersgruppe, das bis Ende Juli dauert und tägliche Veranstaltungen bietet. Es gibt auch einen Karneval, der die
traditionelle Volksmusik und Tanz pflegt.
Lebane befindet sich im Tal der Jablanica, 27 km von
Leskovac entfernt. Die Stadt wurde 1878 neben dem
gleichnamigen Dorf gegründet und ist heute eine kleine und angenehme Stadt, die viele ideale Plätze zum
Wandern und zum Erholen bietet.
Sechs Kilometer entfernt befindet sich Caričin Grad, die
Stadt der Kaiserin, das ein Teil der spätantiken Stadt
Justiniana Prima ist. Diese wurde nach dem oströmischen Kaiser Justinian benannt, der (wie sein Onkel
und Vorgänger auf dem Kaiserthron) in der Nähe des
Dorfes Taurezium geboren wurde. Die archäologische
Stätte umfasst mehrere Hektar und lässt den Schluss
zu, dass Justinian große Baupläne für die Stadt hatte,
die bis dahin in eine befestigte, obere Stadt (Akropolis)
und eine untere Stadt untergliedert war. Die Akropolis
liegt auf dem höchsten Punkt der Stadt, an dem auch
die Ruine einer alten Kathedrale steht. Im Osten ist
eine Basilika mit einer Krypta, die für die Bestattung
wichtiger kirchlicher Würdenträger genutzt wurde.
Bojnik liegt am Fluss Pusta, etwa 20 km nördlich von
Leskovac. Es ist eine sehr alte Siedlung, in deren Nähe
einst die antike Stadt Kosturan lag. Auf dem Hauptplatz von Bojink steht ein Denkmal für fünfhundert
Opfer, meist Kinder, Frauen und ältere Menschen, die
hier an einem Februartag 1942 durch die Besatzer in
einem Massaker getötet wurde. Der Stausee Brestovac
befindet sich etwas außerhalb der Stadt.
Tourismusorganisation Leskovac
Masarikov trg bb, 16000 Leskovac
Tel: +381 16 233 360, Fax: +381 16 233 361
E-Mail: [email protected]
www.tol.org.rs
Tourismusorganisation der Gemeinde Lebane
Cara Dušana 55, 16230 Lebane
Tel: +381 16 847 160
E-Mail: [email protected]
www.lebane.org.rs
Rathaus der Gemeinde Bojnik
Trg slobode 1, 16250 Bojnik
Tel: +381 16 821 139, lokal 117
E-Mail: [email protected],
[email protected]
50.
PROKUPLJE, KURŠUMLIJA
Mystische
Der Ort Prokuplje liegt 31 km südwestlich von Niš am
Fluss Toplica und ist eine kleine Stadt mit einem modernen Flair, obwohl archäologische Ausgrabungen
ergeben haben, dass sich unter ihr Reste alter Kulturen
aus dem siebten Jahrtausend vor Christus befinden.
Die Kirche des Hl. Prokopije, am unteren Fuße des
Berges Hisar, ist von wichtiger Bedeutung für die Stadt,
deren Kern aus dem 9. Jahrhundert stammt und damals
eine dreischiffige Basilika war. Bei späteren Umbauarbeiten wurde sie zu einer fünfschiffigen Basilika erweitert. Die Kirche ist die Ruhestätte des Heiligen Prokopije,
dessen Namen die Stadt heute trägt.
In Prokuplje gibt es zudem die Überreste eines antiken
Tempels und einer frühchristlichen Kirche. Die lateinische Kirche, bekannt als die Jug-Bogdan-Kirche, steht
in der Nähe von Kirche des Hl. Prokopije. Sie wurde im
14. Jahrhunderts auf den Fundamenten eines römischen Heiligtums errichtet, das höchstwahrscheinlich
Herkules geweiht war. Diese Kirche wurde von den Einwohnern einer Händlerkolonie aus Dubrovnik genutzt,
weshalb sie den Zusatz „lateinisch“ bekam.
In der neueren Geschichte zur Zeit des Ersten Weltkriegs
kam es in Prokuplje zu einem dramatischen Ereignis.
Die Stadt stand unter bulgarischer Besatzung und als es
1916 zur Revolte kam, wurden 20.000 Menschen bei der
Niederschlagung des Aufstandes getötet.
Die Ausgrabungen am Stadtrand deuten auf mehrer
Kulturen und Zivilisationen, die mehrer Jahrhunderten
zurückreichen. Die Reste der früheren Zivilisationen
sind im Nationalmuseum von Prokuplje ausgestellt, das
sich im Stadtzentrum befindet. Oberhalb von Prokuplje
auf dem Berg Hisar liegt die Festung Hisar, die aus einer
unteren und einer oberen Stadt besteht und aus einer Zeit
stammt, als Prokuplje noch als Hammemum bekannt war.
Die Festung hat an drei Seiten einen Flusslauf als natürliche Barriere und schützte die Hauptstraße zwischen dem
Morava-Tal und dem Kosmet (Kosovo und Metohija). Die
Türken eroberten die Festung 1454 als sie zur gleichen Zeit
die Stadt Kruševac einnahmen. Der Jug-Bogdan-Turm ist
der einzig erhalten gebliebene Bau der Festung, von dem
historischen Aufzeichnungen belegen, dass er die Wasserversorgung aus dem Fluss Toplice sicherte.
Nach der Legende stammen der sagenumwobenen
serbische Held der Schlacht auf dem Amselfeld, Jug-Bogdan, seine Frau und ihre neun Kinder, bekannt als Braća
Jugovića, aus Prokuplje. Viele Orte in der Stadt sind nach
ihnen benannt worden.
Kuršumlija liegt 32 km südöstlich von Prokuplje und liegt
auf den Überresten der alten römischen Siedlung Ad Fines
(Am Ende). Stefan Nemanja, der Urvater der königlichen
Familie Nemanjić, verbrachte hier im 12. Jahrhundert
einige Zeit. Mehrere Mitglieder dieser königlichen Familie
wurden heiliggesprochen. Nemanja baute die Klöster der
Heiligen Mutter Gottes und des Heiligen Nikolaus, deren
einstige Bleidächer in der Sonne glitzerten. Diese Erscheinung gab der Stadt ihren ersten Namen Bela crkva (Weiße
Kirche), später wurde sie auch Toplice genannt, wahrscheinlich wegen der Mineralquellen in dieser Region. Die
Türken gaben ihr schließlich wegen der bleiernen Kirchendächer den heutigen Namen Kuršumlija (Kuršum – Blei).
UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT:
– Ein Spaziergang zum Berg Hisar und zur Kirche des Hl. Prokopije
– Eine entspannende körperliche Behandlung in der Prolom Banja
– Ein Besuch der Đavolja Varoš Felsformationen (Teufelsstadt)
BELGRAD
Naturgebilde
50.
Die Region ist auch bekannt für zahlreiche Legenden um
den Fluss Radun. Eine davon besagt, dass hier die Flüsse
aufwärts fließen!
Beim Dorf Viče in der Nähe von Kuršumlija entdeckten
Archäologen die Überreste eines alten Kursanatoriums,
das aus dem dritten Jahrtausend vor Christus stammte. Es
gilt als das älteste Heilbad weltweit. Das gesamte Gebiet
ist reich an schönen Kurbädern, einschließlich der Prolom
Banja (Kurort Prolom), das 23 Kilometer von Kuršumlija
entfernt ist. Das Kurbad bietet eine Reihe von therapeutischen Mineralwässern und ein Wellness-Zentrum. Das
Mineralwasser aus Prolom ist besonders effektiv bei Nierenleiden und bei Harnwegsinfektionen.
Lukovsk Banja (Kurbad Lukovska) ist ein beliebtes Ziel für
Menschen mit Rheuma- und Wirbelsäulenbeschwerden.
Der Bereich mit Thermo-Mineralwasser erreicht eine
Temperatur von 59 bis 69 Grad Celsius und fließt mit einer
Geschwindigkeit von fast 100 Litern pro Sekunde.
Eine außergewöhnliche Naturerscheinung gibt es in
einer Stadt ohne Einwohner zu sehen, Đavolja Varoš – die
Teufelsstadt, die am Fuß des Bergs Radan unweit von
Kuršumlija liegt.
Diese einzigartige Felsformation, die derzeit ein Kandidat
für die neuen sieben Naturweltwunder ist, besteht aus
202 verschiedene Felspyramiden (bzw. Türmen). Diese mit
Steinkappen bedeckten Türme sind durch Erosion entstanden, etwa 20 m hoch und meist in Reihen gruppiert. Die
genaue Zahl der Türme auf dem Gelände ändert sich ständig, da immer wieder neue geschaffen werden während
alte weg fallen. Jeder Pyramideturm ist einzigartig und
wechselt ständig seine Form.
Es gibt eine Reihe von Theorien darüber, wie diese Felsformationen entstanden sind, von denen zwei besonders
herausstechen. Eine Legende behauptet, dass die Türme
eigentlich versteinerte Kinder sind, die vom Teufel in einer
Wette überlistet wurden. Die andere Legende besagt, dass
der Teufel eine Trauung zwischen einem Bruder und seiner
Schwester angestiftet hatte und um dieser Sünde zu verZentrum für Tourismus und Sport Prokuplje
Zmaj Jovina bb, 18400 Prokuplje
Tel: +381 27 329 919
www.tscpk.com
Touristisches Informationszentrum Prokuplje
Ratka Pavlovića 84, 18400 Prokuplje
Tel: +381 27 329 901
E-Mail: [email protected]
Tourismusorganisation der Gemeinde Kuršumlija
Palih boraca 15, 18430 Kuršumlija
Tel: +381 27 380 963, 385 881
E-Mail: [email protected],
[email protected]
hindern, hat eine Kraft alle Gäste der Hochzeit zu Stein
verwandelt.
Wenn der Wind zwischen den Pyramidentürme weht,
ist ein Heulton zu hören, die eine eindringliche Atmosphäre schafft.
Đavolja Varoš ist umgeben von zwei verschiedenen
Quellen. Die erste, Đavolja voda (Teufelswasser), ist
sehr sauer und besitzt einen großen Mineraliengehalt.
Die zweite natürliche Quelle ist Crveno Vrelo (Rote
Quelle).
GEYSIR
Die Sijarinska Banja (Kurort Sijarinska) liegt am
Ufer des Flusses Jablanica in Südserbien. Das Bad
verfügt über 18 Mineralquellen mit einer Temperatur zwischen 32 bis 72 Grad Celsius. Wenn
Sie diesen Kurort besuchen, können Sie zwei
besondere Geysire bestaunen, einen, der alle
zehn Minuten eine Eruption hat, und einen, der
heißes Wasser acht Metern in die Luft schießt.
51.
SURDULICA, VLADIČIN HAN
Traumhafte Wälder und
FLEISCHFRESSENDE PFLANZEN
Der See Vlasinsko jezero ist bekannt für seine Artenvielfalt von Flora und Fauna. Die feuchte Luft, die
extrem kalten Temperaturen (die jährliche Durchschnittstemperatur beträgt 6 Grad Celsius) und der
vulkanische Boden bieten die idealen Bedingungen
für fleischfressende Pflanzen und andere selten Fauna. Besuchen Sie die schwimmenden Inseln und entdecken Sie selbst diese einzigartige Pflanzenwelt.
UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT:
– Einen Besuch der schwimmenden Inseln am See Vlasinsko
jezero
– Wasser von der Quelle in der Kirche der Heiligen Petka
trinken
– Die Klänge von Blasmusik beim Fest Vlasinsko Leto (Vasin
sko Sommer) genießen
Surdulica wurde in der Römerzeit gegründet, bekam
ihren Namen aber von den Walachen. Im Mittelalter
gehörte die Stadt zum Reich der serbischen Herrscherfamilie „Nemanjići“. Während des osmanischen Reiches
war Surdulica eine kleine vom Bergbau geprägte
Gemeinde und erhielt erst im Jahr 1878 den Status einer
Stadt.
Heute ist Surdulica eine moderne Stadt und vereint ein
schönes Stadtzentrum mit zeitgemäßer Infrastruktur.
Zu den Hauptmerkmalen der Stadt zählt ein moderner
Schwimmbad-Komplex, der die Stadt zusammen mit
ihrer besonderen Lage zu einem beliebten Luftkurort
gemacht hat.
Surdulica ist bekannt für das klare Trinkwasser und
ist zudem mit vielen Wasserfällen, Flüssen und Seen
umgeben. So kann man im Umland den Fluss Vrla und
seine sieben imposanten Wasserfällen entdecken. Der
Fluss speist in seinem Verlauf zwei große Fischteiche,
die beide reich an Forellen sind. In einem dieser Teiche werden Forellen explizit gezüchtet, um sie im See
Vlasinsko jezero und anderen nahe gelegenen Flüssen
auszusiedeln und so die Forellen-Population der Region
zu vergrößern.
Vlasinsko jezero liegt ca. 12 km östlich von Surdulica auf
etwa 1200 m Höhe. Der See wurde 1949 bei dem Bau
des Vlasina-Staudamms künstlich angelegt. Das Gebiet
rund um Vlasinsko jezero mit seinen malerischen Berggipfeln, kargen Felsen und klaren Quellen und Bächen ist gut
zum erkunden und angeln geeignet.
Vladičin Han wurde auf dem Felsen Grdelica errichtet und
ist einer der jüngsten Siedlungen in der Gegend um Surdulica. Die Stadt wurde nach einem freistehenden Han
(Haus) benannt, das an der kaiserlichen Straße lag und
Handelsreisenden Unterkunft bot. Dieser Han wurde im
19. Jahrhundert von Stephan dem Griechen errichtet, der es
an den Bischof Pajsije von Skoplje verkaufte. Seit dieser Zeit
ist das Haus als Vladičin Han (Haus des Bischofs) bekannt.
Wenig später wurde um den Vladičin Han die gleichnamige
Siedlung errichtet.
Die pittoreske Stadt ist von Bergen umgeben und liegt
am Zusammenfluss der Vrla und der Južna Morava (Südliche Morawa). Um 1930 hatten sich etwa 20 Händler in
BELGRAD
sprudelnde Brunnen
Tourismusorganisation der Gemeinde Surdulica
5. septembra 27, 17530 Surdulica
Tel: +381 17 813 712
E-Mail: [email protected]
www.tosurdulica.org
Zentrum für kulturelle Aktivitäten,
Tourismus und Bibliothekswesen Vladičin Han
Nikole Tesle 2, 17510 Vladičin Han
Tel: +381 17 473 824
E-Mail: [email protected]
www.vladicinhan.org.rs
der Stadt niedergelassen und handelten neben Äpfeln und Birnen auch mit Rindern. In Vladičin Han
lebten auch Handwerker und einige Müller, die ihre
Mühlen am Flusslauf errichtet hatten. Heute ist der
Hauptwirtschaftszweig der Stadt durch die Verarbeitung von Früchten geprägt.
Das Dorf Mrtvica liegt 14 km nördlich vom Vladičin Han
an den Ausläufern des Felsen Grdelica. Beim Besuch
der Ortschaft lohnt es sich das gleichnamige Kloster
51.
aus dem 5. Jahrhundert n. Chr. zu sehen. Das Kloster liegt
hoch auf einem natürlich gebildeten Plateau und seine
ungewöhnliche Architektur ist das Zeugnis zahlreicher
Umbauten, das es im Laufe der Jahrhunderte erfuhr. Die
byzantinischen Fresken sind besonders sehenswert.
Das Kloster des Heiligen Ilija im Dorf Kacapun ist etwa
13 km von Vladičin Han entfernt. Es wurde im 13. Jahrhundert erbaut und mit Fresken im byzantinischen Stil
verziert.
An der alten Straße nach Vranje ca. 8 km vor Vladičin Han
ist die Kirche der Heiligen Petka. Sie wird auch die Lateinische Kirche genannt, da sie vor der Ankunft der slawischen Völker errichtet worden sein soll. Die Apsis der Kirche
ist nach Vorbild des Petersdoms in Rom gen Westen
ausgerichtet. Sie besitzt zwei Öffnungen in den Felsen
hinein, von denen die eine zum Anzünden der Kerzen ist,
während die andere ein Quelle ist, dessen Quellwasser
das Sehvermögen stärken und Kopfschmerz heilen soll.
52.
VRANJE, BUJANOVAC
Der heißblütige
Vranje ist 35 km von der mazedonischen Grenze entfernt und
damit die südlichste Stadt in Serbien.
Die byzantinische Kaisertochter Anna Komnena erwähnt
in ihrem Geschichtswerk Alexias 1093 die Stadt zum ersten
Mal. Unter König Milutin wurde 1282, dem Jahr seiner Thronbesteigung, Vranje dem serbischen mittelalterlichen Staat
zugesprochen und zum Zentrum einer Župa (kleine administrative Einheit).
In der Altstadt von Vranje steht im Zentrum die orthodoxe
Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit, die 1841 fertig gestellt
wurde, wegen ihrer imposanten Größe zu einem Aufruhr bei
den Türken führte und daraufhin bis auf die Grundmauern
niedergebrannt wurde. Eine neue Kirche wurde später an der
gleichen Stelle errichtet, die Merkmalen trägt, die typisch für
Gebäude sind, die unter türkischer Herrschaft entstanden.
Das neue Gebäude liegt tiefer als das Straßenniveau, die
Kuppel ist niedriger und ohne Fensteröffnungen und sie hat
keinen Glockenturm. Lokale Künstler fertigten die Ikonostase
mit Motiven aus Flora und Fauna. Einen wahren Diamanten
stellen die Ikonen bei der Ikonostase dar, die von Dičo Zograf
1859 gezeichnet wurden, der zu dieser Zeit der talentierteste
Ikonenschreiber in Vardar-Mazedonien war. Vor der Kirche
auf dem Platz steht ein 1922 aufgestellter Obelisk, der an
die Opfer der bulgarischen Besatzung im Ersten
Weltkrieg erinnert.
Die Straße Kralja Stefana Prvovenčanog
kreuzt im unteren Teil die Straße
Baba Zlatina, eine alte Straße im
christlichen Teil der Stadt mit
Wohnhäusern im türkischen Stil,
die zu allen Seiten hohe Mauern
haben. Diese malerische Straße
erhielt den Namen zu Ehren der
Großmutter des Schriftstellers
Bora Stanković.
Zlatas und Boras Haus ist unter
der Hausnummer 7 der Baba Zlatina Straße zu finden und ist heute
das Museum für Bora Stanković, der
Vranje in seine bekannten Romane
Koštana und Nečista krv (unreinen
Blut) beschrieb. Der Hof, der das Haus
umgibt und typisch für türkische Städte war,
ist voller Blumen. Bora wurde dort 1875 geboren,
das Haus ist aber neunzig Jahre zuvor im süd-morawischen
Tourismusorganisation Vranje
29. novembra 2, 17500 Vranje
Tel: +381 17 417 545
E-Mail: [email protected]
www.tovranje.org
Tourismusorganisation der Gemeinde Bujanovac
Karađorđa Petrovića 115, 17520 Bujanovac
Tel: +381 17 651 013, Fax: +381 17 651 044
E-Mail: [email protected]
Stil errichtet worden und ein beispielhafter Bau der damaligen Mittelklasse.
Über die Fußgängerzone der Stadt
gelang man zum Wohnsitz des Paschas in
der Pionirska Straße. Der Komplex besteht
aus zwei repräsentativen Bauten, die Raif Beg
Džinić 1765 als seinen Wohnsitz errichten ließ.
Die Tochter des letzten Paschas von Vranje verkaufte
den Komplex an den lokalen Metropolit, der das eine
Gebäude zu Bildungszwecken umbauen ließ und dort
1881 das erst Gymnasium der Stadt eröffnete.
Das vordere, zu Straße liegende Gebäude der Residenz, der Selamluk, war ausschließlich für Männer
und wurde vom Pascha und seine männlichen Entourage genutzt. Die hinteren, geschützten Teile des
UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT:
– Genießen Sie den Blick auf Vranje von der Festung Mar
kovo Kale
– Ein Besuch des Beli Most (Weiße Brücke) in Vranje
– Eine Schlammbehandlung im Kurort Bujanovačka Banja
BELGRAD
Süden
Hauses, der Haremluk, war alleine den Frauen vorbehalten.
Im vorderen Teil der Residenz ist heute das Nationalmuseum
untergebracht, das über eine Sammlung von römischen Ausgrabungen, mittelalterliche Münzen, Trachten und Handwerkstücken verfügt.
Die Fußgängerzone von Vranje endet am Platz der Republik, an dem ein Denkmal für die Befreier von 1878 steht. Das
Denkmal, das von den Vranjanern liebevoll Čika Mita (Onkel
Mita) genannt wird, teilte das Schicksal der Stadt und wurde
zweimal zerstört, weshalb dem serbischen Soldaten am
Denkmal eine Hand fehlt.
Hinter dem Denkmal befindet sich das herrliche Gebäude
des alten Bezirksamtes. Auf der anderen Seite des Stadtflusses steht das Hammam (türkisches Bad) aus dem 17. Jahrhundert.
Vier Kilometer nördlich von Vranje liegen die Überreste der
Festung Markovo Kale. Viele Menschen glauben, dass die
Festung in Zusammenhang mit Marko Kraljević steht, der
der größte Held der serbischen epischen Dichtung ist. Von
der Festung sind nur eine Mauer und zwei Türme erhalten
geblieben, wobei Kale eine schöne Aussicht auf Vranje bietet.
Dani Vranja (die Tage von Vranje) ist die bekannteste Veranstaltung der Stadt und wird jährlich im September abgehalten.
Das Kloster Prohor Pčinjski liegt 32 km von Vranje entfernt
in der Nähe der mazedonischen Grenze. Das Kloster ist dem
südslawischen Heiligen Prohor gestiftet, der als Eremit in
dieser Region lebte.
Die alte Kirche befindet sich nordwestlich vom neuen Kirchenbau, beherbergt die Reliquien des Heiligen Prohor und ist
mit schönen Fresken aus dem 15. Jahrhundert geschmückt.
Das Hauptgebäude des klösterlichen Wohnhauses gilt als ein
gutes Beispiel der traditionellen Architektur des 18. Jahrhundert. 1944 versammelten sich die mazedonisch Kommunisten in diesem Kloster und beschlossen das Mazedonien
als eine von sechs Republiken das neue Demokratische
Föderative Jugoslawien bilden sollte.
52.
BELI MOST (WEIßE BRÜCKE)
Im oberen Teil von Vranje kommt man zur
Weißen Brücke über den Trg Slobode (Platz der
Freiheit). Die Gedenktafel an der Brücke besagt
auf Arabisch, das dieser Bau von Aischa errichtet worden ist, um ihrer Sünden und die Sünden ihrer Eltern zu büßen. Nach der Legende
verliebte sich Aischa, eine Muslimin, in einen
christlichen Serben namens Stojan und wurde
versehentlich von ihrem eigenen Vater getötet,
der daraufhin die Brücke erbauen ließ, um damit
an das tragische Ereignis zu erinnern. Die Kirche
des Hl. Nikolaus, die älteste von Vranje, befindet
sich direkt neben der Brücke. Die adelige Familie Bagaša ließ den schönen Bau im 14. Jahrhundert errichten.
Das warme und heilende Mineralwasser der Vranjska
Banja (Kurort Vranjska) hat seinen Ursprung im steinigen Flussbett der Banjštica. Der Laubwald entlang des
Flusses schützt das Tal vor den starken Bergwinden,
das in einem ständigen Nebel liegt. Das Mineralwasser
hat eine Temperatur von 96 bis 100 Grad Celsius und
gehört zu den heißesten Quellen in Europa. Das Wasser im Kurbad wird auf 43 Grad Celsius runtergekühlt.
Archäologische Forschungen haben ergeben, dass
diese Mineralgewässer schon seit Jahrhunderten genutzt werden.
Bujanovac ist eine kleine Stadt im Süden von Serbien
und ist bekannt für die Bujanovačka Banja (Kurort
Bujanovačka), dessen Wasser 43 Grad Celsius warm ist.
Der Kurort verfügt zudem über heilenden Schlamm.
Die Kirche des Heiligen Erzengel befindet sich im Dorf
Lopardinci, vier Kilometer nördlich von Bujanovac.
Zwar gibt es keine belegten historischen Daten über
den Bau, die Forscher nehmen aber an, dass die Kirche
im 16. Jahrhundert errichtet wurde. Die schönen
Fresken im Naos und Altarraum zeigen Szenen von
wichtigen religiösen Feiertagen und den Leiden Christi.
NATIONALE
TOURISMUS
ORGANISATION
SERBIENS
4.
5.
6.
8.
7.
3.
www.serbien.travel
9.
2.
12.
14.
13.
19.
20.
21.
1.
22.
25.
26.
18.
27.
38. 40.
37.
16.
30.
28.
35.
36.
31.
32. 34.
29. 33.
42.
43.
44.
45.
Für den Herausgeber: Gordana Plamenac, Direktorin
Redakteur: mr Olgica Miljković
Text: Gordana Bulatović
Überzetzt von: Rosemarie Đukić, Gordana Plavšić
Fotos: Dragan Bosnić, Dragoljub Zamurović, Nebojša Babić, NTOS Archiv und Lokale TO: Sremski
Karlovci, Kikinda, Vršac, Irig, Zlatar, Oplenac, Bajina Bašta, Gornji Milanovac und Šabac
Deckblatt Design: Marijana Markoska, Uroš Mitrović
Druckvorstufe: Nina Todorović
Druck: Službeni glasnik, Belgrad
Zweite Ausgabe in deutscher Sprache, 2011
Auflage: 5.000
ISBN 978-86-6005-173-0
COBISS.SR-ID 185397516
CIP - Каталогизација у публикацији
Народна библиотека Србије, Београд
338.48(497.11)(036)
BULATOVIĆ, Gordana, 196452 Wochenenden in Serbien / [text Gordana
Bulatović ; Übersetzt von Rosmarie Đukić,
Goradana Plavšić ; Fotos Dragan Bosnić,
Dragoljub Zamurović, Nebojša Babić]. - 2.
Ausg. - Belgrad : Nationale Tourismus
Organisation Serbiens, 2011 (Belgrad :
Službeni glasnik). - 108 str. : fotogr. ; 30 cm
Izv. stv. nasl.: 52 vikenda u Srbiji. Podatak o autoru preuzet iz kolofona. - Tiraž
5.000.
ISBN 978-86-6005-173-0
a) Србија - Водичи
COBISS.SR-ID 185397516
41.
39.
15.
17.
24. 23.
11.
10.
52 Wochenenden in Serbien
Herausgeber: Nationale Tourismus Organisation Serbiens
11000 Belgrad, Čika Ljubina 8
Tel: +381 11 6557 100
Fax: +381 11 2626 767
E-mail: [email protected]
www.serbien.travel
www.facebook.com/serbia.travel
46.
47.
50.
49.
48.
51.
52.
1 BELGRAD, MLADENOVAC
2 NOVI SAD, SREMSKI KARLOVCI
3 BAČKI PETROVAC, BAČKA PALANKA, BAČ
4 SUBOTICA, PALIĆ, KANJIŽA
5 SOMBOR, BEZDAN, APATIN
6 BAČKA TOPOLA, MALI IĐOŠ, SRBOBRAN
7 ODŽACI, KULA, VRBAS
8 KIKINDA, BEČEJ, NOVI BEČEJ
9 ZRENJANIN, ŽABALJ, TITEL
10 PANČEVO, KOVAČICA
11 VRŠAC, BELA CRKVA
12 IRIG, INĐIJA
13 RUMA, PEĆINCI
14 SREMSKA MITROVICA, ŠID
15 TOPOLA, OPLENAC, ARANĐELOVAC
16 KRAGUJEVAC, KNIĆ
17 LJIG, GORNJI MILANOVAC
18 ČAČAK, LUČANI
19 ŠABAC, BOGATIĆ, LOZNICA
20 KRUPANJ, KOCELJEVA, VLADIMIRCI,
MALI ZVORNIK
21 OSEČINA, LJUBOVIJA
22 VALJEVO, DIVČIBARE, MIONICA,
LAJKOVAC, UB
23 UŽICE, POŽEGA, KOSJERIĆ
24 BAJINA BAŠTA, TARA
25 ČAJETINA, ZLATIBOR
26 NOVA VAROŠ, ZLATAR, PRIJEPOLJE, PRIBOJ
27 IVANJICA, GOLIJA, ARILJE
28 NOVI PAZAR, SJENICA, TUTIN
29 RAŠKA, KOPAONIK
30 KRALJEVO
31 VRNJAČKA BANJA
32 TRSTENIK, ALEKSANDROVAC
33 BRUS, KOPAONIK
34 KRUŠEVAC, VARVARIN, ĆIĆEVAC
35 JAGODINA, ĆUPRIJA
36 PARAĆIN, DESPOTOVAC
37 SMEDEREVO, SMEDEREVSKA PALANKA,
VELIKA PLANA
38 POŽAREVAC, KOSTOLAC, MALO CRNIĆE,
PETROVAC
39 KUČEVO, ŽAGUBICA
40 VELIKO GRADIŠTE, GOLUBAC
41 DONJI MILANOVAC, MAJDANPEK,
KLADOVO
42 BOR, NEGOTIN
43 ZAJEČAR, BOLJEVAC
44 SOKOBANJA
45 NIŠ, ALEKSINAC
46 KNJAŽEVAC, SVRLJIG
47 PIROT, STARA PLANINA
48 VLASOTINCE, BABUŠNICA,
DIMITROVGRAD, CRNA TRAVA
49 LESKOVAC, LEBANE, BOJNIK
50 PROKUPLJE, KURŠUMLIJA
51 SURDULICA, VLADIČIN HAN
52 VRANJE, BUJANOVAC
NATIONALE
TOURISMUS
ORGANISATION
SERBIENS
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