INTERVIEW mit Sky du Mont „Ich wäre gerne so begabt - M

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INTERVIEW mit Sky du Mont „Ich wäre gerne so begabt - M
Sky du Mont in „Ein Sommer auf Sizilien“. Foto: ZDF / Hans-Joachim Pfeiffer
INTERVIEW mit Sky du Mont
„Ich wäre gerne so begabt wie Leonardo DiCaprio“
Warum ihn die Staatsmacht aufregt, was ihm Gregory Peck mit auf den Weg gab und welche
Buchrecherche er ekelig fand, das verrät der bekannte Schauspieler im Interview mit
Aleksandra Majzlic.
Einen Bestsellerautor mit einem Geheimnis spielt Sky du Mont in „Dora Heldt: Wind
aus West mit starken Böen“ (Ausstrahlung: 8. Mai 2016, 20.15 Uhr, ZDF). Und in „Ein
Sommer auf Sizilien“ begibt er sich in der Rolle eines europaweit renommierten
Weinhändlers auf die Suche nach Siziliens bestem Tropfen (Ausstrahlung: 29. Mai
2016, 20.15 Uhr, ZDF).
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Reinhold Kerner (Sky du Mont) würdigt die Arbeit von Sandra (Henriette Richter-Röhl). Sie zeigt ihrem Chef die
Adresse eines Weinguts. „Ein Sommer auf Sizilien“. Foto: ZDF / Hans-Joachim Pfeiffer
ML: In „Ein Sommer auf Sizilien“ verkörpern Sie einen international agierenden Weinhändler.
Trinken Sie selbst auch gerne italienischen Wein?
Sky du Mont: Ja, ich mag italienischen, aber auch spanischen und südafrikanischen Wein. Im
Monat trinke ich so zwei bis drei Gläser Rotwein, mehr nicht.
ML: Wenn Sie Bücher schreiben,
lassen Sie dann recherchieren wie
Bastian de Jong in „Dora Heldt: Wind
aus West mit starken Böen“ oder
machen Sie das selbst?
Der Schriftsteller Bastian de Jong (Sky du
Mont) betraut Katharina (Ann-Kathrin Kramer,
r.) mit Nachforschungen für seinen Roman – im
Inselarchiv von Martha (Lisa Kreuzer). „Dora
Heldt: Wind aus West mit starken Böen“, Foto:
ZDF / Georges Pauly
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Sky du Mont: Bei einem meiner Krimis bin ich in Hamburg-Altona am Bahnhof in den
Toilettenräumen herumgekrochen, weil ich nicht wusste, ob man da Münzen einwirft.
Manchmal ist Recherche ekelig. (lacht) Aber ich mache das immer selbst. Und ich schreibe
meine Bücher auch selbst. Es gibt ja viele, die verfassen lassen. Man merkt das dann in
Talkshows, wenn sie nicht wissen, was in ihren Büchern steht. Wie peinlich!
Bastian de Jong (Sky du Mont) und Martha (Lisa Kreuzer) beim Dünenspaziergang auf Sylt. „Dora Heldt: Wind aus
West mit starken Böen“, Foto: ZDF / Georges Pauly
ML: Sie haben mal gesagt, dass Sie schon im Alter von 19 Jahren Drehbücher geschrieben
haben, die dann niemand lesen wollte, weil Sie damals noch nicht bekannt waren. Schreiben
Sie heute auch noch Drehbücher?
Sky du Mont: Nein. Das ist nicht meine Stärke. Man soll ja möglichst ab einem gewissen Alter
das finden, wo man einigermaßen das Handwerk beherrscht. Und deshalb schreibe ich
amüsante Geschichten.
ML: Sind Sie mit den Drehbüchern zufrieden, die Sie auf den Tisch bekommen?
Sky du Mont: Ich habe sehr gute Angebote gehabt, beispielsweise „Der Schuh des Manitu“
von Michael Bully Herbig. Das Drehbuch und meine Rolle als „Santa Maria“ waren einfach toll.
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„Santa Maria“ ist so abgehoben, weil das gut geschrieben und inszeniert und vielleicht auch
o.k. gespielt war, aber es war auch Glück dabei. Die Qualität der Drehbücher, die ich sonst
bekomme, ist sehr unterschiedlich. Ich habe gerade ein Drehbuch abgelehnt, wo ich einen
Bösewicht spielen sollte, das war einfach nicht gut geschrieben. „Wollen Sie denn keine
Bösewichter mehr spielen?“, wurde ich gefragt. Ich will das schon, aber es muss ein Bösewicht
sein, der Fleisch und Knochen hat.
ML: Wie viele Angebote bekamen Sie früher aufgrund Ihres Äußeren?
Sky du Mont: Da war der Prozentsatz oft hoch. Viele sahen mich als Gutshofbesitzer,
Rechtsanwalt, Richter usw. Aber das war o.k. Ab einem gewissen Alter regt man sich darüber
nicht mehr auf. Man ist eben ein bestimmter Typ und den spielt man, das ist der Beruf.
Gregory Peck, mit dem ich „The Boys from Brazil“ gedreht habe und gut befreundet war, sagte
mal zu mir: „Du kannst vielleicht viele Rollen spielen. Das ist aber nicht entscheidend.
Entscheidend ist, ob sie dir das Publikum abnimmt.“ Das habe ich nie vergessen, weil es
einfach stimmt.
ML: Denken Sie manchmal, dass Sie diese oder jene Rolle eines Kollegen auch gerne spielen
würden?
Sky du Mont: Ich bin weder neidisch auf Erfolg noch auf Karriere und Geld. Ich bin nur
neidisch auf Talent. Ich wäre gerne so begabt wie Leonardo DiCaprio. Er ist für mich einer der
tollsten Schauspieler.
ML: In Ihrem Buch „Steh ich jetzt unter Denkmalschutz?“ haben Sie im Vorwort geschrieben:
„So beknackt wie in jungen Jahren möchte ich lieber nicht mehr sein.“ Inwiefern?
Sky du Mont: Früher habe ich mich über so viele Dinge aufgeregt und war ungeduldig. Man
wird einfach gelassener.
ML: Es gibt also heute nichts mehr, was Sie aufregt?
Sky du Mont: Doch! Natürlich! In der Politik regen mich viele Dinge auf. Mir geht generell die
Gängelei des Staates auf die Nerven. Es werden immer mehr Gesetze erlassen. Ein wichtiges
Thema ist da die Bildung, finde ich. Sie müsste in jedem Bundesland das gleiche Niveau haben,
aber das hat sie nicht.
ML: Waren Sie selbst ein guter Schüler?
Sky du Mont: Mittel, aber gut genug.
ML: Waren Sie brav?
Sky du Mont: Nein! Das war ich nie. Ich war immer ein Revoluzzer und bin es auch heute
noch.
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