Informationen aus Österreich Nr. 6/2015
Transcrição
Informationen aus Österreich Nr. 6/2015
INFORMATIONEN AUS ÖSTERREICH Redaktionsschluss: 25. März 2015 Nr. 06/15 INNENPOLITIK Regierungsklausur in Krems Bundesregierung einigte sich auf Steuerreform EUROPA ■ INTERNATIONAL TTIP: Für Kanzler Faymann ist Österreich an Spitze gegen ISDS-Widerstand Anti-Terror-Konferenz in Wien Kirgisischer Präsident in Österreich WIRTSCHAFT „Made in Austria“ weltweit stärker gefragt denn je Österreich Vorbild bei Stressmanagement in Unternehmen Initiative „Unternehmen für Familien“ Inflationsrate im Februar blieb mit 0,8 Prozent niedrig Konjunkturprognosen für 2015 BILDUNG ■ MEDIEN ■ WISSENSCHAFT Mehr Schulautonomie in der Neuen Mittelschule Universität Wien feierte ihren 650. Gründungstag Mobilitätstage 2015: Technologie und Innovationen Zeitung für Deutschunterricht in neuem Layout präsentiert Präsentation der Initiative „digi4family“ KULTUR Salzkammergut Festwochen Essl Museum zeigt Retrospektive von Peter Pongratz Von der Feuerstelle zur Hi-Tech Küche im Hofmobiliendepot Die Ringstraße im Jüdischen Museum Wien Komponist Furrer erhielt Großen Staatspreis Goldenes Ehrenzeichen für Kulturhistoriker Carl E. Schorske Preis der Leipziger Buchmesse an Historiker Philipp Ther Diagonale: Filmpreise vergeben Wiener Animationsfilmfestival: Tricky Women Preis Wiener Filmmusikpreis 2015 Claus Peymann inszenierte in Berlin Thomas Bernhard UMWELT ■ NACHHALTIGKEIT ■ TOURISMUS GVO-Anbauverbot: Rahmengesetz in Begutachtung Neptun-Wasserpreis 2015 Grazer Kindermuseum 2015: Luft- und Klimaschwerpunkt IMPRESSUM Medieninhaber (Verleger) und Hersteller: Bundeskanzleramt, Bundespressedienst. 1014 Wien, Ballhausplatz 1. Redaktion: Dr. Helmut Wohnout, Tel. ++43/1/53115-204154, Fax ++43/1/53115-204283, e-mail: [email protected]; Versand: Abteilung VII/3, Renate Gaida, Tel. ++43/1/53115-202613, Fax ++43/1/53109-202613, e-mail: [email protected]; http://www.bundeskanzleramt.at; Auszugsweiser Abdruck des Textes gestattet. Herausgegeben vom Bundespressedienst-Wien. . Redaktionsschluss: 25. März 2015 Nr. 06/15- 2 Innenpolitik INNENPOLITIK Regierungsklausur in Krems Die Bundesregierung hat vom 23. bis 24. März in Krems (Niederösterreich) unter Leitung von Bundeskanzler Werner Faymann und Vizekanzler Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner ihre Klausurtagung abgehalten. Schwerpunkte waren Beschäftigung, Konjunktur, Wohnbau, Bildung und Sicherheit. Konkretisiert wurde zudem das im Zuge der Steuerreform angekündigte 200 Mio. Euro-Paket für Unternehmen. Geeinigt haben sich die Koalitionsparteien SPÖ und ÖVP auf ein Konjunkturpaket, das unter anderem eine Wohnbau-Offensive sowie eine gesetzliche Grundlage für Crowdfunding enthält. Gestärkt werden soll zudem das Bestbieter-Prinzip. Beim Wohnbaupaket geht es darum, dass die Regierung Haftungen vergibt, durch die Darlehen der Europäischen Investitionsbank (EIB) leichter erreichbar sind. Die Mittel der EIB sollen über eine zu gründende Wohnbauinvestitionsbank an gemeinnützige oder gewerbliche Bauträger weitergeleitet werden. Damit sollen in den kommenden fünf bis sieben Jahren 30.000 Wohnungen für rund 68.000 Bewohnerinnen und Bewohner entstehen. „Durch eine zusätzliche Haftungsübernahme von 500 Mio. Euro durch den Bund können 5,75 Mrd. Euro an Investitionen in den Wohnbau ausgelöst werden“, betonte der Bundeskanzler. Dazu müsste im Einvernehmen mit den Ländern auch die Zweckwidmung der Wohnbaumittel gewährleistet werden. „Das Ankurbeln des Wohnbaus ist für junge Familien wichtig, ebenso wie für die Stärkung der Konjunktur“, so Faymann. Weitere Maßnahmen zur Belebung der Wirtschaft seien die Erhöhung der Forschungsprämie, die Novellierung des Vergaberechts sowie neue Finanzierungsmöglichkeiten für Kleinund Mittelbetriebe. Mit diesem Paket unterstütze man konkrete konjunkturelle Ziele mit rund 200 Mio. Euro, erläuterte Faymann. Fördern will man darüber hinaus die Gründung innovativer Unternehmen – sowohl beim Start als auch bei der laufenden Finanzierung. Dafür soll einerseits Crowdfunding ermöglicht und attraktiv gemacht werden sowie das gemeinnützige Stiftungsrecht vereinfacht werden. Im Bereich Bildung wird künftig auf die Stärkung der Autonomie der Schulen sowie auf den flächendeckenden Ausbau ganztägiger Schulformen gesetzt. Im Fokus sollen dabei die Bedürfnisse der Kinder und Eltern sowie die bessere Vereinbarkeit und Beruf und Fami- lie stehen. Eine neu eingesetzte Bund-LänderArbeitsgruppe soll die Verhandlungsergebnisse am 17. November präsentieren. Der im Rahmen der Regierungsklausur tagende Ministerrat hat die mit den Ländern bereits paktierte Verdreifachung der Mittel für die sprachliche Frühförderung auf 90 Mio. Euro beschlossen. Damit soll auch ein integrationspolitischer Impuls gesetzt werden. Verständigt haben sich die Koalitionspartner bei ihrer Klausur zudem auf die Einführung einer Teilpension ab 62 Jahren. Fixiert wurde zudem ein Abkommen zwischen Innenministerium und Verteidigungsressort, wonach die Polizeieinheit Cobra künftig zur Terrorbekämpfung auch auf Hubschrauber des Bundesheers zurückgreifen kann. Bundesregierung einigte sich auf Steuerreform Die Bundesregierung hat sich in der Nacht auf den 13. März laut Bundeskanzler Werner Faymann auf die „größte Steuerreform der Zweiten Republik“ geeinigt. Damit soll eine deutliche Entlastung der Lohneinkommen erzielt werden, den Bürgerinnen und Bürgern also mehr Netto vom Brutto bleiben. „Mit dieser Steuerreform fließen 4,9 Mrd. Euro direkt in die Brieftaschen der Menschen. 6,4 Mio. Österreicher und Österreicherinnen werden durch die Absenkung des Eingangsteuersatzes mehr Netto vom Brutto haben. Und es werden auch die 2,2 Millionen Menschen, die keine Steuer zahlen weil sie so wenig verdienen, davon profitieren. Wir investieren also vor allem in die kleineren und mittleren Einkommen. Denn es war Zeit, die Lohn- und Einkommensteuer für diese Gruppen abzusenken, damit wir deren Kaufkraft erhöhen können und Österreich vorne bleibt“, unterstrich Faymann. Gespart werde aber nicht wie in anderen Ländern bei den Sozialausgaben oder im Bildungsbereich, im Fokus der Gegenfinanzierung stehe die Betrugsbekämpfung. Dadurch wollen man in den nächsten Jahren 1,9 Mrd. Euro lukrieren. Es werde auch faire vermögensbezogene Steuern geben, etwa die KESt auf Dividenden, eine geringfügige Erhöhung der Mehrwertsteuer bei Beherbergungen oder kulturellen Leistungen auf 13 Prozent, erklärte der Bundeskanzler. Einsparen will man auch in der Verwaltung (1,1 Mrd. Euro) und durch die Beseitigung von Doppelförderungen. In Kraft tritt die Steuerreform mit 1. Jänner 2016, die konkreten Gesetzesbeschlüsse im Parlament sollen im Juli gefasst werden. Redaktionsschluss: 25. März 2015 EUROPA ■ INTERNATIONAL TTIP: Für Kanzler Faymann ist Österreich an Spitze gegen ISDS-Widerstand Österreich leiste in der EU den stärksten Widerstand gegen die umstrittenen Schiedsgerichte zum Investorenschutz (ISDS) im EU-USHandelspakt TTIP, unterstrich Bundeskanzler Werner Faymann am 20. März nach dem EUGipfel der Staats- und Regierungschefs in Brüssel. „Der Anteil derer, die, so entschlossen wie wir, Schiedsgerichte ablehnen, ist überschaubar. So wie wir das machen, macht das in der Sitzung niemand“, so Faymann. Er habe beim Gipfel zwei Forderungen zu Protokoll gegeben, informierte der Bundeskanzler: Dieses Abkommen müsse durch die nationalen Parlamente, weil die Bundesregierung es als gemischtes Abkommen einschätze. Weiters dürfe es keine Schlichtungsstellen wie durch ISDS zur Streitbeilegung geben, sondern nationale Gerichte seien ausreichend. Dies gelte auch für das EU-KanadaHandelsabkommen CETA. Es sei ein Unterschied ob Abkommen mit Staaten ohne vergleichbare Rechtssysteme gemacht würden oder mit Kanada und den USA mit intakten Rechtssystemen, betonte Faymann. Der Bundeskanzler zeigte sich zwar grundsätzlich für Kompromissvorschläge offen, will darüber aber noch nicht spekulieren. „Wenn jemand etwas vorlegt, das dieselbe Qualität hat wie unabhängige Gerichte, zum Beispiel auf internationaler Ebene, soll man einen Kompromiss nie ausschließen, aber das sehe ich noch nicht.“ Es müsse jedem einleuchten, dass ein unabhängiges Gericht höher zu bewerten sein als eine Schlichtungsstelle. Beim EU-Gipfel im Juni werde ein Bericht über den inhaltlichen Stand der TTIPVerhandlungen vorgelegt, sagte Faymann, der zudem eine transparente Debatte über „alle Aspekte“ des Freihandelsabkommens zusicherte. Kritik übte Faymann in diesem Zusammenhang an der „wie eine Werbeeinschaltung klingenden Schlussfolgerung“ des EU-Gipfels, wonach nur über Vorteile von TTIP geredet werden sollte. Seine Forderung nach Transparenz sei beim Gipfel auch von Frankreich, Tschechien und Ungarn unterstützt worden, erklärte der Bundeskanzler. Bereits im Vorfeld des Gipfeltreffens hatte Faymann einmal mehr die Absicherung der hohen europäischen Standards eingefordert. Damit wolle er klarmachen, dass Österreich nicht grundsätzlich gegen Freihandelsabkommen wie TTIP oder CETA sei, gleichzeitig Nr. 06/15- 3 Europa ■ International aber die österreichische Messlatte dafür darlegen, sagte der Bundeskanzler. Anti-Terror-Konferenz in Wien Zehn mittel- und südeuropäische Staaten und die EU haben eine engere Kooperation gegen den Jihadismus vereinbart. Es brauche eine „umfassende Strategie, die über die gemeinsame Strafverfolgung hinausgeht“, erklärte Innenministerin Johanna Mikl-Leitner am 20. März in Wien bei einer Pressekonferenz mit EU-Innenkommissar Dimitris Avramopoulos und mehreren Innen- und Außenministern. Mikl-Leitner und Außenminister Sebastian Kurz hatten ihre Amtskollegen aus Italien, Slowenien, Kroatien und den WestbalkanStaaten Albanien, Bosnien-Herzegowina, Kosovo, Mazedonien, Montenegro und Serbien zur Anti-Terror-Konferenz nach Wien geladen. Konkret sollen die Grenzbehörden besser geschult werden, um unerkannte Ein- und Ausreisen von gewaltbereiten Extremisten zu verhindern, sagte die Innenministerin. Außerdem solle die Zusammenarbeit von Europol, des EU-Anti-Terrorismus-Koordinators sowie der EU-Grenzschutzagentur Frontex mit den Westbalkan-Staaten intensiviert werden. MiklLeitner unterstrich auch den Bereich der Prävention. Hier sei angedacht, die mit Juli 2015 einzurichtende EU-Meldestelle für illegale Internetinhalte bei Europol auch auf die Westbalkan-Staaten auszuweiten. Österreich biete den anderen Staaten aber auch die im Vorjahr eingerichtete „Beratungsstelle Extremismus“, etwa für Eltern oder Freunde von sich radikalisierenden Kindern, als Vorbild an. Kirgisischer Präsident in Österreich Kirgistans Staatspräsident Almasbek Atambajew hat in Wien appelliert, gegenseitige Anschuldigungen in der Ukraine-Krise zu unterlassen. Der zwischen dem Westen und Russland eingeschlagene Weg der Vorwürfe werde „eher zur Verschlechterung führen“, warnte Atambajew nach einem Gespräch mit Bundespräsident Heinz Fischer in der Hofburg. Um Frieden in der Ukraine zu erreichen, müssten die Minsker Vereinbarungen von beiden Seiten in die Tat umgesetzt werden. Fischer lobte den Kurs Kirgistans in Richtung der „schwierigen Regierungsform“ Demokratie, den das Land nach zwei politischen Umstürzen vor fünf Jahren eingeschlagen habe, verwies aber auch auf die Einhaltung der Menschenrechte und den Kampf gegen Korruption. Fischer begrüßte den Beitritt Kirgistans zur Internationalen Anti-Korruptions-Akademie in Laxenburg (nahe Wien). Redaktionsschluss: 25. März 2015 Nr. 06/15- 4 Wirtschaft WIRTSCHAFT „Made in Austria“ weltweit stärker gefragt denn je Österreichs Exportwirtschaft hat im Vorjahr 127,9 Milliarden Euro exportiert und damit den vierten Exportrekord in Folge erzielt. 2014 ist das Waren-Exportvolumen um 1,7 Prozent gewachsen, zudem wurde das Handelsbilanzdefizit mehr als halbiert, wie bereits berichtet. Einen besonderen Erfolg konnte dabei der Warenaustausch mit außereuropäischen Ländern verbuchen. Heimische Unternehmen haben in diese Märkte 2014 fast 40 Milliarden Euro exportiert. Das Plus lag bei 2,1 Prozent und damit über dem globalen Durchschnitt. Auch die Handelsbilanz war positiv. Ebenso stimmt der langfristige Trend: Der Anteil der Exporte in Drittstaaten ist von 27,4 Prozent im Jahr 2009 auf 31,2 Prozent im Jahr 2014 gestiegen. Überdurchschnittliche Zuwächse gab es vor allem in den nordamerikanischen Raum. Die Ausfuhren in die USA und Kanada sind im Vorjahr jeweils um mehr als zehn Prozent gestiegen. Stark im Aufwind sind auch die Exporte nach China, das Russland im ExportRanking überholt hat und erstmals auf Platz zehn liegt. Österreich Vorbild bei Stressmanagement in Unternehmen Stress am Arbeitsplatz ist das zweithäufigste Gesundheitsproblem Europas und verursacht Kosten in Milliardenhöhe. So werden etwa 40 % aller Invaliditätspensionen in Österreich durch Stress und dessen negative Auswirkungen auf die Gesundheit verursacht. In erster Linie sind serviceorientierte Branchen wie der Gesundheitssektor, Pflegeeinrichtungen, öffentlicher Verkehr, Gastgewerbe und Schulen betroffen. Als eines der Vorreiterländer innerhalb der EU hat Österreich bereits 2013 mit der Novelle des ArbeitnehmerInnenschutzgesetzes klargestellt, dass neben der physischen auch die psychische Gesundheit der ArbeitnehmerInnen zu schützen ist. 2014 wurden österreichweit 4.973 Betriebe im Hinblick auf die Arbeitsplatzevaluierung psychischer Belastungen geprüft, was einer Steigerung von über 60 % gegenüber 2012 entspricht. Auf EU-Ebene läuft derzeit ein Wettbewerb, bei dem Unternehmen eingeladen sind, ihre guten praktischen Lösungen vorzustellen. Die besten Beispiele werden im April in Lettland prämiert und anschließend auf nationaler Ebene den Unternehmen näher gebracht. www.healthy-workplaces.eu Initiative „Unternehmen für Familien“ Das Bundesministerium für Familien und Jugend startete am 12. März die Initiative „Unternehmen für Familien“. Mit dem Beitritt zum Netzwerk „Unternehmen für Familien“ bekennen sich Unternehmen und Gemeinden dazu, einen aktiven Beitrag für mehr Familienfreundlichkeit im eigenen Verantwortungsbereich zu leisten sowie Vorbild und Ansporn für andere zu sein. Die neue Online Plattform des Netzwerks www.unternehmen-fuer-familien.at bietet Wissenswertes rund um das Thema, präsentiert vorbildliche Initiativen und Maßnahmen sowie Erfahrungsberichte von Unternehmen und Gemeinden und dient der Vernetzung untereinander. Informationsveranstaltungen, Kommunikationsplattformen, begleitende nationale und internationale Studien etc. werden das Maßnahmenportfolio abrunden. Inflationsrate im Februar blieb mit 0,8 Prozent niedrig 1,6 Prozent würde die Inflationsrate betragen, gäbe es nicht den Preisverfall bei Sprit und Heizöl. So aber blieb die Teuerung in Österreich auch im Februar recht niedrig. Gegenüber vorigem Jahr betrug die Inflationsrate 0,8 Prozent, nach 0,7 Prozent im Jänner. Hauptpreistreiber war der Bereich „Freizeit und Kultur“ mit einem Anstieg von 2,9 Prozent. Die Mieten erhöhten sich binnen Jahresfrist um 4,9 Prozent. Der Preisverfall in der Eurozone hat sich im Februar etwas abgeschwächt. Die jährliche Inflationsrate im Euroraum betrug im Vormonat minus 0,3 Prozent gegenüber minus 0,6 Prozent im Jänner. In der EU ist die Inflationsrate im Februar ebenfalls um 0,3 Prozentpunkte angestiegen – von minus 0,5 Prozent im Jänner auf minus 0,2 Prozent im Februar. Konjunkturprognosen für 2015 Wirtschaftsforschungsinstitut und Institut für Höhere Studien gehen für 2015 von unverändert 0,5 bzw. 0,8 Prozent realem BIP-Anstieg aus. Für 2016 erhöhte das Wifo seine Prognose von +1,1 auf +1,3 Prozent, während das IHS bei +1,6 Prozent blieb. Die Wirtschaftsexperten begrüßen die Steuerreform und die zu erwartenden Nettoeffekte. Den Euroraum sieht das Wifo 2015/16 um 1,1 und 1,3 Prozent wachsen. Für die EU erwartet man 1,5 und 1,7 Prozent Plus. Das IHS ist für die Eurozone mit 1,2 und 1,5 Prozent Wachstum für 2015/16 etwas optimistischer als das Wifo. Redaktionsschluss: 25. März 2015 BILDUNG ■ MEDIEN ■ WISSENSCHAFT Mehr Schulautonomie in der Neuen Mittelschule Die Neue Mittelschule (NMS) soll mehr autonome Gestaltungsräume bekommen – darüber herrscht in der Regierung Einigkeit. „Die Standorte werden in Zukunft flexibler auf lokale Herausforderungen reagieren können“, freut sich Bildungsministerin Gabriele HeinischHosek über die positive Weiterentwicklung der NMS. Damit die Stunden schon im Herbst autonom zur Verfügung stehen, soll die Gesetzesvorlage im Ministerrat am 8. April beschlossen werden. Die Änderung sieht vor, dass die zusätzlichen Mittel des Bundes (6 "LehrerInnenstunden"), die bisher für die Hauptfächer zweckgewidmet waren, auch für andere Schwerpunktfächer geöffnet werden. „Ein Mehr an autonomen Gestaltungsräumen braucht aber auch Kontrolle, damit die Mittel tatsächlich in den Klassenzimmern und bei den Schülerinnen und Schülern ankommen“, so die Ministerin, die ankündigt, dass der zweckmäßige Einsatz und die Umsetzungsqualität durch die Schulaufsicht geprüft werden sollen. Universität Wien feierte ihren 650. Gründungstag Am 12. März feierte die Universität Wien ihren 650. Gründungstag. Im Beisein von Bundespräsident Heinz Fischer sowie Vizekanzler und Bundesminister Reinhold Mitterlehner fand mit einem feierlichen Eröffnungsfestakt der offizielle Auftakt des 650-Jahr-Jubiläums der Alma Mater Rudolphina Vindobonensis statt. Rudolf IV. gründete am 12. März 1365 eine akademische Einrichtung, die 650 Jahre das geistige Leben Europas mitgestaltet hat und auch weiterhin prägen wird. Den Beginn der Feierlichkeiten machte ein Festakt im Großen Festsaal, gefolgt von einer ökumenischen Vesper im Stephansdom. Alle Veranstaltungen finden Sie unter: http://kalender.univie.ac.at/ Mobilitätstage 2015: Technologie und Innovationen Das Technische Museum Wien und das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie veranstalten von 27. bis 29. März die Mobilitätstage, bei denen aktuellste Technologien und Innovationen im Mittelpunkt stehen. Gemeinsam mit Universitäten, anderen Forschungsinstitutionen und Unternehmen werden alle Interessierten eingeladen, zusätzliche Aspekte der Mobilität zu Lande, zu Wasser und Nr. 06/15- 5 Bildung ■ Medien ■ Wissenschaft in der Luft aufzugreifen und zu diskutieren. Geboten werden unter anderem Führungen, Workshops und Vorträge über die Zukunft der Mobilität. Verschiedenste Stationen laden zur aktiven Teilnahme ein, wie zum Beispiel eine interaktive Medieninstallation, die neueste Entwicklungen der Elektromobilität sowie ungewöhnliche Sichtweisen auf das Thema Mobilität aufzeigen. Zeitung für Deutschunterricht in neuem Layout präsentiert Der „Österreich Spiegel“ bietet als Lern- und Übungsunterlage für den Unterricht von Deutsch als Fremd- oder Zweitsprache authentische Artikel und Hörbeiträge österreichischer Medien für Deutschlernende im In- und Ausland. Themen sind etwa Wirtschaft, Bildung, Kultur oder Sport. In einer neuen Kooperation hat das Österreich Institut gemeinsam mit dem Österreichischen Integrationsfonds an einem grundlegenden Relaunch des „Österreich Spiegel“ gearbeitet und präsentiert die erste Ausgabe 2015 mit zahlreichen inhaltlichen Neuerungen. Die beiliegende CD des „Österreich Spiegel“ liefert zusätzlich Hörbeiträge aus dem österreichischen Rundfunk. In der didaktischen Beilage finden sich zahlreiche Übungen, die im Selbststudium zu Hause oder gemeinsam im Unterricht erarbeitet werden können. Der überarbeitete „Österreich Spiegel“ bietet zahlreiche neue Rubriken wie „Tradition & Brauchtum“ oder „Ausflugsziele in Österreich“ sowie Artikel speziell für Jugendliche und Deutsch-Anfängerinnen und Anfänger. Präsentation der Initiative „digi4family“ Familienministerin Sophie Karmasin rief gemeinsam mit dem Fachverband der Wirtschaftskammer Österreich die Initiative digi4family zur besseren Bewältigung von Medien-Alltagsherausforderungen für Familien ins Leben. Immerhin nutzen 60% aller Jugendlichen täglich das Internet. 79% der Eltern zeigen Interesse am Medienverhalten ihrer Kinder, fühlen sich jedoch oft überfordert. Gemeinsames Ziel sei es, Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Vernetzung der Generationen zu schaffen, um Kindern und Eltern die Möglichkeit zu geben, digitale Kompetenzen gemeinsam zu erwerben. Gemeinsam mit Safer Internet und www.werdedigital.at werden eine Vielzahl an Workshops und Publikationen für Jugendliche, Eltern, Erziehende, Multiplikator/-innen zu den Themen Chancen und Risiken von Computerspielen angeboten. Informationen unter: www.saferinternet.at. Redaktionsschluss: 25. März 2015 Nr. 06/15- 6 Kultur KULTUR Salzkammergut Festwochen Die Salzkammergut Festwochen Gmunden bieten unter der Schlagzeile „best of nest“ von 27. März bis 18. April unter Intendantin Jutta Skokan an Spielstätten rund um den Traunsee einige Klassik-Höhepunkte. So wird Matthias Fletzberger „Die Goldberg Variationen“ von Johann Sebastian Bach zur Aufführung bringen, das Klavierduo Dennis Russell Davies und Maki Namekawa spielt u. a. Strawinskys „Der Feuervogel“ für Klavier zu vier Händen, der Pianist und Intendant des Operettenfestivals Bad Ischl, Michael Lakner, und die Sopranistin Maya Boog interpretieren „Das Marienleben“ von Paul Hindemith. Die Salzburgerin Simone Kopmajer und Band bringen ihr neues Programm „The Best in You“ zur Aufführung, was das Bemühen des Osterfestspieles zum Ausdruck bringt, regionale KünstlerInnen in das Programm einzubauen - ebenso wie das Brauchtum des „Antlass-Singens“ in der Nacht zum Karfreitag. Eine Ausstellung, ein Tanzabend und die Erstpräsentation des letzten Bands der „Lebenssee“-Trilogie des aus Ebensee stammenden Schriftstellers Walter Pilar ergänzen das Programm. Die Salzkammergut Festwochen im Sommer von 4. Juli bis 16. August bringen nach einer Eröffnungsrede des Philosophen Peter Sloterdijk u.a. einen viertägigen, Peter Rosei gewidmeten Literaturschwerpunkt. Matthias Fletzberger und Sopranistin Daniela Fally gestalten einen Lieder- und Arienabend unter dem Motto „In höchsten Tönen“, Al Di Meola and Friends werden „Elegant Gypsy and More 2015“ spielen. www.festwochen-gmunden.at Essl Museum zeigt Retrospektive von Peter Pongratz Neben der Schau „Aboriginal Art“, in der die Kunst der Ureinwohner Australiens präsentiert wird (bis 16. August), eröffnete das Essl Museum in Klosterneuburg am 18. März – in enger Zusammenarbeit mit dem Künstler – eine Retrospektive zum 75. Geburtstag des Österreichers Peter Pongratz, die auch neue Arbeiten einschließt und zusammen mit „Die wilden Jahre“ – österreichische Kunst aus den frühen 1980ern – vorgestellt wird. www.essl.museum Von der Feuerstelle zur Hi-Tech Küche im Hofmobiliendepot Die Ausstellung „Küchen/Möbel - Design und Geschichte“ stellt bis 26. Juli im Wiener Hofmobiliendepot in kompakter Form die Ge- schichte des Kochens dar. Sie beginnt mit dem steinzeitlichen Feuermachen und endet mit dem geschlossenen Herd bzw. der Küche als einem eigenen Raum. Hier trifft man u.a. auf Josef Hoffmann, Karl Witzmann, die originale „Frankfurter Küche“ von Margarete SchütteLihotzky oder ein Ensemble von Peter Behrens. Der Weg in die Gegenwart endet mit Entwürfen der Designstudios EOOS („b2“) sowie chmara.rosinke (Entwurf der beweglichen Kücheneinheit „Mobile Gastfreundschaft“ von Ania Rosinke und Maciej Chmara aus 2011). Ein Begleitprogramm, Führungen sowie ein Katalog ergänzen die Schau. www.hofmobiliendepot.at Die Ringstraße im Jüdischen Museum Wien Die Ausstellung „Ringstraße. Ein Jüdischer Boulevard“ zeigt von 25. März bis 4. Oktober den Einfluss einer kleinen, jüdischen Elite auf die Entwicklung der Wiener Prachtstraße: Sie prägte als Bauherren und Mäzene das Gesellschaftsleben der Ringstraßenzeit. Daneben wird auch ein Blick auf die Entstehung der Psychoanalyse hinter den Fassaden und die soziale Problematik der Zeit geworfen. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde ein Anstieg des Antisemitismus verzeichnet, 1938 der Boulevard von den Nationalsozialisten übernommen und die Palais, die sich in jüdischen Besitz befanden, beschlagnahmt. www.jmw.at/de/exhibitions/current Komponist Furrer erhielt Großen Staatspreis Beat Furrer, 59, Mitbegründer des Klangforum Wien, erhielt am 18. März den mit 30.000 Euro dotierten Großen Staatspreis, die höchste künstlerische Auszeichnung der Republik. Furrer sei es gelungen, „Werke zu schaffen, die einen festen Platz in den Klassiksammlungen der Zukunft haben“, so Kulturminister Josef Ostermayer, der sich besonders darüber erfreut zeigte, dass ein Vertreter der neuen Musik prämiert wurde. Goldenes Ehrenzeichen für Kulturhistoriker Carl E. Schorske Der berühmte, in N.Y. geborene Kulturhistoriker Schorske feierte am 15. März seinen 100. Geburtstag. Im Mittelpunkt seiner Forschungen stand die europäische Geistes- und Kulturgeschichte seit dem 18. Jahrhundert und sein in zehn Sprachen übersetztes Hauptwerk „Wien Geist und Gesellschaft im Fin de Siècle“ stellt noch immer das Standardwerk auf diesem Gebiet dar. Es brachte ihm 1981 den Pulitzerpreis Redaktionsschluss: 25. März 2015 Nr. 06/15- 7 Kultur ein. Am 29. März wird ein festliches Konzert im Altersheim des Jubilars aufgeführt, an dem u.a. der Historiker Gary Cohen, die Leiterin des Österreichischen Kulturforums in New York, Christine Moser, Generalkonsul Georg Heindl sowie Kulturminister Josef Ostermayer, der Schorske das Große Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich verleihen wird, anwesend sein werden. Schorske begleitete mit bedeutenden wissenschaftlichen Beiträgen die großen „Traum und Wirklichkeit“-Ausstellungen über das Wiener Fin de Siècle in Wien, Paris und New York sowie als wissenschaftlicher Konsulent die Freud-Ausstellung der Library of Congress, die auch in der Österreichischen Nationalbibliothek gezeigt wurde. Er ist u.a. Träger des „Wittgenstein-Preises“ und Ehrenbürger der Stadt Wien. Preis der Leipziger Buchmesse an Historiker Philipp Ther Der Preis der Leiziger Buchmesse 2015 in der Sparte Sachbuch wurde am 12. März Philipp Ther für sein Werk „Die neue Ordnung auf dem alten Kontinent - eine Geschichte des neoliberalen Europa“ (Suhrkamp Verlag) zugesprochen. Der aus Vorarlberg stammende Historiker unterrichtet am Institut für Osteuropäische Geschichte der Universität Wien. Der Preis beweise, „dass man europäische Geschichte aus östlicher Sicht schreiben kann und soll“, so Ther, der sein Werk nicht an eine spezielle wissenschaftliche Klientel, sondern an ein allgemeines Lesepublikum richtet. Diagonale: Filmpreise vergeben Veronika Franz und Severin Fiala haben beim Filmfestival Diagonale mit dem Horrorfilm „Ich seh Ich seh“ den mit 21.000 Euro dotierten Großen Diagonale-Preis der Sparte Spielfilm gewonnen. Der Film wurde bereits beim Filmfestival Ljubljana mit dem Hauptpreis ausgezeichnet. Der Große DokumentarfilmPreis ging an Nikolaus Geyrhalter für „Über die Jahre“ – ein Film, der sich vor dem Hintergrund arbeitsloser Textilarbeiter im Waldviertel mit dem Stellenwert der Arbeit im Leben der Menschen auseinandersetzt. Die Schauspielpreise gingen an Ulrike Beimpold („Superwelt“) und Murathan Muslu („Risse im Beton“). „Superwelt“ von Karl Markovics gewann zudem die Kategorien „Bildgestaltung Spielfilm“ (Michael Bindlechner) und „Szenenbild Spielfilm“ (Isidor Wimmer). Der Preis für Innovatives Kino (9.500 Euro) wurde Sasha Pirker und Lotte Schreiber für „Exhibition Talks“ zuerkannt. Der Kurzspielfilm-Preis ging bei der Preisverleihung an Jannis Lenz für „Schattenboxer“, der KurzdokumentarfilmPreis an Lisbeth Kovacic für „minor border“ und der Diagonale-Preis der Jugendjury (jeweils mit 4.000 dotiert) an Lukas Valenta Rinner für „Parabellum“. Den „Preis Innovative Produktionsleistung“ (10.000 Euro) teilten sich Allegro Film für „Das finstere Tal“ und FreibeuterFilm für „Macondo“. www.diagonale.at Wiener Animationsfilmfestival: Tricky Women Preis Die beiden slowakischen Filmemacherinnen Veronika Obertova und Michaela Copikova sind für ihren Film „Nina“ am 15. März mit dem mit 4.000 Euro dotierten Tricky Women Preis der Stadt Wien ausgezeichnet worden. Das Arbeitsstipendium des Artist-inResidence-Programms im quartier21/MQ ging an die britische Filmemacherin Kasia Nalewajka für „Pineapple Calamari“. Den Synchro Film&Video-Sachpreis gewann „My Milk Cup Cow“ von Yantong Zhu. Der mit 750 Euro dotierte Hubert Sielecki-Preis für einen österreichischen Animationsfilm ging an Maria Chalela-Puccini für „An Educated Woman“. Der Sawczynski-Publikumspreis, dotiert mit 1.000 Euro, ging an „Mythopolis“ (CZ 2013) von Alexandra Hetmerova, der LomographyPublikumspreis für eine österreichische Animation an „Taipei Recyclers“ von Nikki Schuster. www.trickywomen.at Wiener Filmmusikpreis 2015 Die Neuvertonung zu „Das finstere Tal“ des niederösterreichischen Künstlerteams Strange Freedom - bestehend aus Almalyn Griesauer, Michael Willer und Robert Stefan gewann am 13. März den mit 7.000 Euro dotierten Wiener Filmmusikpreis 2015. Weitere Preisträger sind Christoph Hinner, Michael Siskov und Florian Reithner. Claus Peymann inszenierte in Berlin Thomas Bernhard Zum Ausklang seiner Karriere am Berliner Ensemble (2017) stellte der 77-jährige Intendant Claus Peymann Thomas Bernhards Komödie „Die Macht der Gewohnheit“ vor, in der ein despotischer Zirkusdirektor vergeblich versucht, mit seinen Artisten Schuberts Forellenquintett aufzuführen. 1974 war die Komödie wegen eines Zerwürfnisses mit den Salzburger Festspielen nicht wie geplant uraufgeführt worden. Die Schauspieler, vor allem der 82-jährige Hauptdarsteller Jürgen Holtz, wurden vom Publikum bejubelt. Redaktionsschluss: 25. März 2015 UMWELT ■ NACHHALTIGKEIT ■ TOURISMUS GVO-Anbauverbot: Rahmengesetz in Begutachtung Das kürzlich von der EU beschlossene Selbstbestimmungsrecht für den Anbau von gentechnisch verändertem Saatgut (GVO) bekommt in Österreich eine gesetzliche Verstärkung. Landwirtschafts- und Umweltminister Andrä Rupprechter hat am 20. März einen Gesetzesentwurf in Begutachtung geschickt, wonach der Anbau von Gentechnik-Pflanzen in Österreich verboten werden kann. Die österreichischen Felder bleiben somit auch in Zukunft gentechnikfrei, was rechtlich sogar doppelt abgesichert werden soll. Da für Anbau-Verbote in Österreich grundsätzlich die Bundesländer zuständig sind, soll das neue Rahmengesetz nun ein einheitliches Vorgehen aller Länder garantieren und ergänzt gleichsam die Umsetzung der EU-Richtlinie zum GVO-Anbauverbot mit der Novelle zum Gentechnikgesetz. Die Begutachtungsfrist endet am 23. April. „Das von der EU beschlossene Selbstbestimmungsrecht beim Anbau von Genpflanzen ist ein Meilenstein, der es möglich macht, dass Österreichs Felder gentechnikfrei bleiben. Jetzt geht es um die rechtliche Umsetzung in Österreich. Mit dem gesetzlichen Anbau-Verbot gehen wir auf Nummer sicher. Damit schaffen wir Sicherheit für Bauern und Konsumenten“, betonte Rupprechter. Die neue EU-Regelung sieht zwei Optionen für Anbaueinschränkungen bzw. -verbote der Mitgliedstaaten vor: Einerseits kann im Rahmen des Zulassungsverfahrens Einspruch erhoben werden. Dies wird mit der Novelle zum Gentechnikgesetz umgesetzt und fällt in die Zuständigkeit des Gesundheitsministeriums. Darüber hinaus kann ein Mitgliedsstaat den Anbau von GVO untersagen, wodurch letzte Schlupflöcher, die im Zulassungsverfahren bleiben, geschlossen werden. Dies wird mit dem „Gentechnik Anbauverbots-Rahmengesetz“ erreicht. Neptun-Wasserpreis 2015 Der Neptun Wasserpreis ist der österreichische Umwelt- und Innovationspreis zu Themen rund um das Wasser und wird seit 1999 alle zwei Jahre in drei Fach- und zwei Publikumskategorien verliehen, darunter heuer erstmals in der Publikumskategorie „WasserpreisGemeinde“. Damit ausgezeichnet wurde am 17. März in der Aula der Wissenschaften in Wien die Vorarlberger Gemeinde Hard (Bezirk Bregenz) für die Renaturierung ihres Dorfba- Nr. 06/15- 8 Umwelt ■ Nachhaltigkeit ■ Tourismus ches – sowohl in ökologischer Hinsicht als auch für die nachhaltig verbesserte Zugänglichkeit für die Bevölkerung. Ein Filmbeitrag der Sir Karl Popper Schule über ein Praktikum am Wienfluss siegte in der Kategorie „Mein schönster Wiener Wasserplatz“. Der mit 3.000 Euro dotierte Hauptpreis und erste Platz in der Fachkategorie Forschungsaufgaben ging an ein Forschungsprojekt über bioabbaubare Kunststoffe in Gewässern: Siegerin ist hier mit ihrem Projekt „Green Plastic for clean water“ die Schwedin Karolina Härnvall vom Austrian Center of Industrial Biotechnology. In ihrer Dissertation an der Universität für Bodenkultur (BOKU) Wien hat die 28-Jährige, die seit 2012 in Österreich lebt, den Effekt von bioabbaubaren Kunststoffen auf die Biodiversität in Gewässern nachgewiesen. Sie zeigt, wie Polymere künftig aufgebaut sein müssen, um von Mikroorganismen vollständig abgebaut zu werden. „Dieser Preis ist deshalb so wichtig, weil er neue Errungenschaften, Pionierleistungen und Vorzeigeprojekte aus Österreich ins Rampenlicht holt“, unterstrich Umweltminister Andrä Rupprechter. Mehr als 200 Beiträge waren eingereicht worden. Ausgeschrieben wird der Neptun Wasserpreis u.a. von Umwelt- und Wirtschaftsministerium, der Österreichischen Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW) und dem Österreichischen Wasser- und Abfallwirtschaftsverband (ÖWAV) in Zusammenarbeit mit den Landesregierungen. Grazer Kindermuseum 2015: Luft- und Klimaschwerpunkt Das Grazer Kindermuseum „Frida & Fred“ widmet sein Ausstellungsprogramm 2015 ganz den Themen Klima und Luft. MuseumsGeschäftsführer Jörg Ehtreiber präsentierte am 20. März die Jahresausstellungen „Klimaversum“ (für Kinder über acht Jahre) und die für kleinere Kinder konzipierte Schau „La Le Luftschloss“. Die Gefahren des Klimawandels und des gedankenlosen Umgangs mit natürlichen Ressourcen kommen im „Klimaversum“ in einer Spiel-Redaktion zur Sprache. Dort können die Kinder ihre eigene „Klima-Ausgabe“ einer Zeitung zusammenstellen. Die Ausstellung „La Le Luftschloss“ zielt darauf ab, den Kindern bewusst zu machen, dass Luft nicht „nichts“ ist und „ungeahnte Zauberkräfte“ hat, die es zu entdecken gilt. Die Museumsverantwortlichen unterstrichen die Bedeutung des Einflusses der tendenziell für Umweltschutz sensibleren Kinder auf ihre Eltern und andere Erwachsene.