Verborgene Schätze an der Straße der Romanik
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Verborgene Schätze an der Straße der Romanik
Projektstudie Verborgene Schätze an der Straße der Romanik „Verborgene Schätze an der Straße der Romanik“ ist gefördert mit Mitteln aus dem ELER und dem Land Sachsen-Anhalt. Europäische Kommission Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums HIER INVESTIERT EUROPA IN DIE LÄNDLICHEN GEBIETE Ronald Floum Thomas Wischnewski Projektstudie Verborgene Schätze an der Straße der Romanik . xxx | | | | | | | 06 09-11 12-13 14 15 16 17 Erlebnispunkte Flechtinger Höhenzug 1 Oebisfelde: Älteste Sumpfburg Europas 2 Weferlingen: Der Graue Hermann wacht noch heute über das Allertal 3 Flechtingen: Wasserschloss und Krokusmeer 4 Hundisburg: Der venezianische Palast an der Beber 5 Hundisburg: Rotglühende Flammen durchziehen die Dunkelheit 6 Bebertal: Der schwebende Taufengel lockt in die Fahrradkirche 7 Nordgermersleben: Freizeitvergnügen im Ökobad mit sinnlichen Entdeckungen 8 Rottmersleben: Der Traum vom Bischof, Wasserspiele in der Gruft und Drachentöter Georg 9 Hermsdorf: Wo Geist und Kirche einen Raum finden – am Rande des Verkehrstroms 10 Ummendorf: Wallenstein und die Schwäne vom Bördemuseum Ummendorf 11 Drackenstedt: „Eiserne Kühe” und Tempelritter zeugen von bewegter Vergangenheit 12 Niederndodeleben: Es gibt Kräfte im Holunder, die sind heilsam wie ein Wunder | | | | | | | | | | | | | 18-19 20-21 22-23 24-25 26-27 28-29 30-31 32-33 34-35 36-37 38-39 40-41 42-43 Erlebnispunkte Colbitz-Letzlinger Heide 13 Gut Zichtau: Die Landschaft ist eine Bühne 14 Gardelegen: Salonhumorist und grüner Wall – Hansestadt mit vielen Facetten 15 Kloster Neuendorf: Eine eigene Welt aus Farbe, die auch Geschichte erzählt 16 Letzlingen: Jagdquartier der Hohenzollern 17 Rogätz: Eine Perle an der Elbe 18 Wolmirstedt: Tradition und Moderne treffen sich in Wolmirstedt 19 Groß Ammensleben: Stifter bewachen das Schäfertor 20 Jersleber See: Badeparadies in einer intakten Naturlandschaft 21 Barleben: Hausesel und Brieftaube – Nutztiere auf Augenhöhe 22 Barleben: Landkrustenbrot und Hefezopf auf traditionelle Art gebacken | | | | | | | | | | | 44-45 46-47 48-49 50-51 52-53 54-55 56-57 58-59 60-61 62-63 64-65 Erlebnispunkte Börde | 66-67 INHALT INHALT 4 Einleitung Grußworte Die Straße der Romanik LEADER Landkreis Altmark Landkreis Bördekreis Harzkreis 23 24 25 26 27 28 29 30 | | | | | | | | 68-69 70-71 72-73 74-75 76-77 78-79 80-81 82-83 Erlebnispunkte Bördeland 31 Bergen: Kommende Bergen sichert „Dienstreisen” von Rittern 32 Seehausen: In der ehemaligen „Cabriokirche” predigt der Fuchs den Gänsen 33 Kloster Meyendorf: Auf den Spuren von Erzbischof, Zisterzienserinnen und Nathusius 34 Klein Germersleben: Das Streben nach Höhe und Bestnoten für Fischerdorf 35 Langenweddingen: Beflügelte Engelsgesichter im beeindruckenden Dom auf dem Lande 36 Osterweddingen: Reichtum der Tauben, barocke Rosen und der Zauber des alten Klosters 37 Sülldorf: Das süße Glück des Salzes im blau-roten Blütenmeer 38 Welsleben: „Verkehrte Welt“ in Welsleben oder Das Geheimnis um St. Pankratius | | | | | | | | | 84-85 86-87 88-89 90-91 92-93 94-95 96-97 98-99 100-101 Erlebnispunkte Rund um den Huy 39 Erlebnisroute Nordkurs: Im Harzvorland gedeihen die Früchte für edlen, natürlichen Geschmack 40 Erlebnisroute Nordkurs: Als Herzog Julius die Kartoffelpflanze von London mit in den Huy brachte 41 Erlebnisroute Nordkurs: Der Schatten der Tempelritter 42 Erlebnisroute Nordkurs: Die vergrabene Chorschranke und der älteste Turm der Region 43 Erlebnistour Osterwieck: Eine Perle an der Fachwerkstraße 44 Erlebnistour Südkurs: Ströbeck setzt den ganzen Kontinent „Schachmatt” 45 Erlebnistour Vorharz: Halberstadt – Zeugnis handwerklicher Kunst Erlebnistour Vorharz: Halberstadt – Erlebnisziele Stadtgeschichte 46 Erlebnistour Vorharz: Langenstein – „...dem Himmel ein Stück näher” 47 Erlebnistour Vorharz: Nienhagen – Die Welt mit anderen Augen sehen | | | | | | | | | | | 102-103 104-105 106-107 108-109 110-111 112-113 114-115 116-117 118-119 120-121 122-123 Schlussbetrachtungen Zum Logo „Verborgene Schätze an der Straße der Romanik” Empfehlungen zum Aufbau und zur Weiterentwicklung Impressum | | | | 124-125 125-126 127-137 138 Üplingen: Durch Müller Wahnschaffe entstand ein ganzes Dorf Gunsleben: Tiefe Wurzeln des Mittelalters und die Grafen von der Asseburg Ampfurth: Die optische Telegrafenlinie – Berlin sendet über die Börde Hornhausen: Der Hornhäuser Reiterstein – Geschichtsmittelpunkt der Börde Oschersleben: Oscherslevo, der Sämann und das weltgrößte Opeltreffen Klein Oschersleben: Stefan von Kotze – deutscher Mark Twain aus Klein Oschersleben Gröningen: Auf den Spuren der einstigen Residenzstadt Gröningen Kroppenstedt: Die Kroppenstedter Reiter waren für Treue und Schutz berühmt 5 Nichts ist spannender als Geschichte. Wenn ihre Geschichte detailreich und faszinierend erzählt ist. Egal ob sie in der Urzeit, Mittelalter, Renaissance, Aufklärung, Industriealisierung oder in der Jetztzeit handeln - die Menschen wollen gerührt und entführt werden. Gerade im mitteldeutschen Raum und im Speziellen, in der Region um Magdeburg kann man sie heute auf Zeitreisen erkunden. Auf Spuren, die unterschiedlicher nicht sein können. Nach Geschichte und Geschichten, die bis in die heutige Zeit reichen. Durch die touristische Route Straße der Romanik wurde nach deren nun mehr über 20 Jahren Existenz das Kernland des frühen deutschen Königtums stärker ins Interesse eines gegenwärtigen Geschichtsbewusstseins gerückt. Mit diesem historischen roten Faden zeigen 60 Stationen – wehrhafte Burgen, Dome, Klöster und Kirchen – aus der Zeit von Mitte des 10. bis Mitte des 13. Jahrhunderts erlebbare Geschichte, an der die Christianisierung mit Kreuz und Schwert sowie 1000 Jahre alte europäische Politik sichtbar werden. Der Erfolg der Straße der Romanik ist ein beredetes Zeugnis für das Funktionieren geschichtlicher Erfahrungs- und Wissenswege. Innerhalb solcher Entdeckungsreisen erklärt sich die Faszination an Historie. Mit dem touristischen Förderprojekt „Verborgene Schätze an der Straße der Romanik“ entsteht jetzt quasi eine Verständigungsbrücke zwischen den Geschehnissen des Mittelalters und den folgenden Epochen in die Gegenwart und der geschichtliche Reichtum der Region wird noch plastischer. „Was der Mensch sei, sagt ihm nur die Geschichte“ schrieb der deutsche Theologe und Philosoph Wilhelm Dilthey (1833 bis 1911) im 19. Jahrhundert. Es gehört zum Wesen des Menschen, beständig auf der Suche nach sich selbst zu sein. Wer bin ich? Lautet eine Grundfrage unseres Lebens. Herauszufinden, warum wir sind wie wir sind, heißt sich auf den Weg zurück zu den Wurzeln zu machen. In der Ge- 6 schichte unseres Lebensraumes entdecken wir die Fundamente für unsere Kultur, für Traditionen und Einstellungen. Jeder Mensch wird in seine Zeit geboren und nimmt das Leben als selbstverständlich an. Doch jedes Jahrhundert zuvor bildete die Grundlagen für dieses Selbstverständnis. Und wer sich selbst besser erkennen will, muss zurück zu den Wurzeln unserer Urahnen. Die bedeutenden Herrscher jeder Zeit haben überall Spuren hinterlassen. In ihren Lebensstätten, Kirchen und Schriften sind sie zu finden. Der historische Bogen von Otto dem Großen bis zum Ausgang des Mittelalters spannt sich weiter über alle Epochen von der Renaissance über die Zeit des Barocks und von der Aufklärung bis hin in die Moderne mit der Industrialisierung. Und jede Zeit findet ihre Abbilder in den Städten und Gemeinden unseres Landes. Einzelne Punkte herauszustellen und auf einem Erlebnispfad zu zeigen – das ist das Grundanliegen dieser touristischen Projektarbeit. Als Ausgangspunkt für die dynamische Entwicklung der mittelalterlichen Region muss immer wieder das Wirken Otto I. gesehen werden. Sein Engagement, Magdeburg zur Reichsmetropole und zum Erzbistum zu machen, wurde nicht nur in Magdeburg selbst, sondern in der gesamten Umgebung sichbar. Und Otto der Große musste sich auf seinem Weg immer wieder mit Kirchen-Mächtigen auseinandersetzen. So sagt die Überlieferung, dass der Halberstädter Bischof Bernhard zunächst den Bau eines Bischofsdoms an der Elbe nicht zustimmen wollte. Erst die Aussicht auf das Amt als Erzbischof und eine Entschuldigung Ottos, der Bernhard kurzzeitig einsperren lassen hatte, stimmten ihn wohl um. Der nächste Protest kam vom Mainzer Erzbischof Wilhelm, der Ottos leiblicher Sohn aus einer frühen Liason mit einer slawischen Prinzessin war. Das Bestreben der Bischöfe, insbesondere von Bernhard von Halberstadt, war anscheinend mehrfach davon getragen, die Macht Ottos nicht zu groß werden zu lassen. Deshalb betrieb Bernhard eine eigene Schloss Hundisburg Politik und stärkte seine Besitztümer im Bistum mit zahlreichen Privilegien. In diesen territorialen Machtbestrebungen darf sicher ein weiterer Grundstein für die Entwicklung der Region gesehen werden, die an heute noch existierenden Klosteranlagen, Sakralbauten bzw. an Bauwerken, die später an die Stelle der einstigen Ur-Fundamente rückten. EINLEITUNG EINLEITUNG Einleitung Die vorliegende Studie ist das Ergebnis eines gemeinschaftlichen Engagements fünf Lokaler Aktionsgruppen (LAG). Das Anliegen der Akteure ist es, die historische Bedeutung der mitteldeutschen Region von der Colbitz-Letzlinger-Heide bis zum Harz innerhalb eines fortwährenden Prozesses wieder sichtbar werden zu lassen. Insofern ist die vorliegende Schrift ein erstes Ergebnis des Gemeinschaftsprojektes der fünf Lokalen Aktionsgruppen. Die Studie soll der Ausgangspunkt für eine weitere touristische Erschließung der Region sein. 47 Erlebnispunkte wurden von den Autoren in Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen der LAG identifiziert und beschrieben. Die historischen Wurzeln und Bedeutungen wurden herausgearbeitet. Bilder zeigen den heutigen rekonstruierten baulichen Zustand, der vielfach durch eine LEADER-Förderung erreicht werden konnte. Die ausgewählten Erlebnispunkte sind eine Auswahl an historischen und bedeutungsvollen Stätten der Region. Die Projektstudie erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern will vielmehr einen Leitfaden an die Hand geben, mit dessen Hilfe die einzelnen Punkte miteinander verknüpft werden. In der weiteren Zusammenarbeit der LAG können touristische und Marketinginstrumente die Erlebnispunkte zu einem Erlebnispfad ähnlich wie die „Straße der Romanik“ werden lassen, selbige gleichsam bereichern bzw. deren Magnetwirkung zu nutzen. Gleichsam wird mit der vorliegenden Arbeit Menschen aus Nah und Fern ein touristischer Wegweiser zum Erleben eigener Geschichte an die Hand geben. Und noch eine Botschaft kann sich mit dieser exemplari- schen Zusammenstellung verknüpfen: An den herausragenden geschichtlichen Zeichen kann nicht nur die Entwicklung und Bewegung einer Region deutlich gemacht werden, es kann auch gelingen, ein Stück Stolz und Selbstwertgefühl in das eigene Bewusstsein einzupflanzen. Das Wissen um die 7 regionale Geschichte ist ein ausgezeichneter Spiegel für das Erkennen eigener Bedeutung. Wer sich auf den Weg in die Geschichte macht, findet immer einen Ansatz zum Verständnis des eigenen Seins. Die Erklärungen über die eigene Herkunft liegen nicht an den Ufern ferner Länder, sondern sie liegen sprichwörtlich vor unseren Füßen. Sie werden nur zu selten wahrgenommen, weil man die sichtbaren Zeichen im Alltag selten mit dem Wissen um deren historische Deutung passiert. Genau wie die „Straße der Romanik“ braucht so ein erweiterter historischer Tourismuspfad seine Zeit, um angenommen und verinnerlicht zu werden. Die Wirkung wird also keine kurzfristige sein, sondern eine lange und gestaltende mit einem nachhaltigen Identifizierungseffekt. In gewisser Weise ist der Titel „Verbogene Schätze an der Straße der Romanik“ leicht irreführend. Sie, die in der unmittelbaren Nähe lokaler architektonisch bedeutsamer Bauwerke leben, kennen Ihre „Schätze“ am besten. Deren Geschichte und Geschichten sind für Sie vielfach erschlossen und aufgearbeitet. In der Projektstudie geht es nun darum, diese herausragenden historischen Punkte für ein breiteres Publikum zusammenzufassen und einen Weg aufzuzeigen, wie diese Schätze erlebbar werden. Mit Abschluss dieser Projektarbeit werden nicht sofort Besucher in Scharen an die geschichtsträchtigen Orte pilgern. Diese Arbeit ist zunächst ein erster Grundstein, der Neugier wecken wird und der auf die funktionierenden Marketinginstrumente der „Straße der Romanik“ aufsetzen kann. Am Ende der Arbeit zeigt eine Übersicht zahlreiche Marketingempfehlungen, mit deren Hilfe der Tourismuspfad „Verborgenen Schätze an der Straße der Romanik“ entwickelt werden kann. Schließlich soll nicht einfach eine Schatztruhe an einem bestimmten Ort geöffnet, sondern der gesamte historische Reichtum ganzer Landstriche sichtbar werden. Mit diesem Projekt wird über zahlreiche chronistische und historische Sammlungen vor Ort ein Dach gebaut. Jagdschloss Spiegelsberge bei Halberstadt 8 GRUSSWORTE EINLEITUNG Geleitwort Ronald Floum Thomas Wischnewski Sachsen-Anhalt ist ein Flächenland, das stark geprägt ist von ländlichen Regionen. Dabei stehen wir als Land vor dem anspruchsvollen Ziel, gleichwertige Lebensverhältnisse mit attraktiven Orten in allen Regionen zu schaffen. Ein Ziel, dem wir uns nur gemeinsam erfolgreich nähern können. Engagement und Verantwortung für die Gemeinschaft, Identifikation mit der Region und generationenübergreifender Zusammenhalt sind dabei wichtige Bausteine bei der Gestaltung des eigenen Umfeldes. Gerade in kleineren Kommunen erleben Menschen, was ihre Beteiligung bewirkt. Und diese Engagements sind in den Kommunen unseres Landes vielerorts deutlich sichtbar. So wurden ortsbildprägende Gebäude saniert, Wege ausgebaut und regionaltypische Veranstaltungen wie Hof- und Erntedankfeste etabliert. Mit Programmen wie LEADER ist es möglich, den ländlichen Raum auf Dauer attraktiv zu gestalten. Insbesondere gemeindeübergreifende Kooperationen können dazu beitragen, ländliche Räume und ihre regionale Vielfalt zu bewahren. Denn der ländliche Raum in Sachsen-Anhalt hat viel zu bieten. Die Spuren der Vergangenheit sind an vielen Orten noch heute zu entdecken. Intakte Dorfstrukturen, reizvolle Landschaften und eine mehr als 1000-jährige Geschichte wecken Lust auf Ausflüge und Erkundung der Region. Dr. Hermann Onko Aeikens, Minister für Landwirtschaft und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt Ich begrüße deshalb das Projekt „Verborgene Schätze an der Straße der Romanik“ sehr. Es stellt für Menschen aus Nah und Fern einen touristischen Wegweiser dar, der es ermöglicht, abseits der bekannten Wege, interessante Orte und ihre Geschichte kennenzulernen. Fünf LEADER-Regionen zwischen Colbitz-Letzlinger Heide und Harz haben gemeinsam 47 Erlebnispunkte definiert, die in dieser Studie vorgestellt werden. Diese Erlebnispunkte füllen den Landschaftsraum zwischen den offiziellen Stationen der Straße der Romanik mit Leben. Überzeugen Sie sich selbst davon. Es lohnt sich. Dr. Hermann Onko Aeikens Minister für Landwirtschaft und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt 9 Prof. Dr. Christian Antz, Fachhochschule Westküste Heide, Institut für Management und Tourismus So wie Sachsen-Anhalt kulturell und touristisch durch die deutsche Einigung wieder ins Zentrum Deutschlands und Europas gerückt ist, so wurde hier bereits vor 1000 Jahren internationale Politik gemacht. Dieser Raum hat nach dem Ende Karolinger- bis zum Ende der Stauferzeit weit über seine Grenzen hinausgestrahlt. Wie kein anderes Land der Bundesrepublik Deutschland besitzt SachsenAnhalt zudem einen unschätzbaren Reichtum und eine hochkarätige Dichte an Kunst und Architektur der Ottonik und Romanik. Diese historisch-geographische Bedeutung und die Fülle mittelalterlicher Kunst waren 1992 Anlass zur Entwicklung des Landeskulturprojektes der Straße der Romanik. Die erste Tourismusstraße in den neuen Bundesländern wirkt durch ihre landesumfassende Form nach innen identitätsstiftend sowie durch ihre Kultur und Tourismus verknüpfende Orientierung nach außen wirtschaftsfördernd. Ihre langfristig ausgerichtete Strategie eröffnete Sachsen-Anhalt, vor allem den nunmehr 80 Objekten und 65 Orten nachhaltigen touristischen Erfolg. Nach 15 Jahren Kontinuität im Handeln erhielt die Kulturroute dafür 2007 im Rahmen des europäischen Netzwerkes Transromanica vom Europarat die Anerkennung als Europäische Kulturstraße. Trotz über 1,6 Millionen Besuchern im Jahr muss jedoch weiter und hart an der Angebotsqualität und -bündelung gearbeitet werden. Dessen ungeachtet wurden seit der Eröffnung 1993 durch die Straße der Romanik erfolgreich Kulturschätze in Tourismuswerte umgemünzt. Das Land Sachsen-Anhalt selbst ist keine touristische Destination, d. h. es wird vom Kunden nicht als Reisezielgebiet wahrgenommen, also mit Bildern und Emotionen versehen. Anders steht es mit den touristischen Leitthemen des Landes, insbesondere der Straße der Romanik. In über 20 Jahren Penetration ist es gelungen, die Straße der Romanik als deutschlandweite Marke, als touristische Destination zu etablieren. Da muss ich unbedingt hin, das muss ich unbedingt gesehen haben: authentisches Mittelalter – und so kommen die Besucher nach Sachsen-Anhalt und kommen wieder, obwohl sie vom Land selbst oft kein Bild im Kopf haben. Dieser Erfolg kann mit anderen geteilt werden. Schon früh haben sich viele Eigentümer und Kümmerer von mittelalterlichen Bauten mit der Hauptroute der Straße der Romanik verknüpft. Diese ist für ein Markenprodukt selbst eigentlich viel zu umfangreich, um eindeutig zu sein. Trotzdem kann „Rechts und links“ vieles an die Kunden herangetragen werden, was er sich beim Besuch einer einzelnen Landschaft innerhalb Sachsen-Anhalts anschauen kann. Mit den „Verborgenen Schätzen“ werden 47 Netzwerkpunkte zwischen Börde und Harz herausgearbeitet. Auch dabei sollte bei den Akteuren der Kunde nicht aus den Augen verloren werden. Auch der Kulturtourist hat Hunger und Durst oder ist mit dem Rad und zu Fuß unterwegs. Die Nachfrage von Besuchern und Einheimischen wächst, wenn die Kulturlandschaft umfassend Gastfreundschaft verinnerlicht hat. 10 GRUSSWORTE GRUSSWORTE Geleitwort Geleitwort 20 Jahre hat sich die Straße der Romanik schon auf dem touristischen Markt behauptet und das macht sie populär, denn immerhin sind jährlich mehr als 1,6 Millionen Besucher auf der Route unterwegs. Eine Zeitreise ins Mittelalter und zu den Wurzeln deutscher Geschichte zu unternehmen, fällt nirgends so leicht, wie in Sachsen-Anhalt. Fast jeder Stein atmet Geschichte und erzählt Geschichten. Nicht nur die 80 Bauwerke in 65 Orten der Straße der Romanik bieten diesen historischen Lehrstoff für Kulturreisende, sondern viele Attraktionen erzählen Heimat- und Regionalgeschichte. Fünf Leader-Regionen haben sich zusammengetan, um Schätze im Verborgenen zu heben. Wir finden diesen Ansatz sympathisch, handelt es sich doch um Kulturregionen, die sich nicht ausschließlich über die Straße der Romanik definieren, aber eben auch durch dieses touristische Projekt. So lassen sich Querverbindungen herstellen zu Landschaftsattraktionen, wie dem Landschaftspark Gut Zichtau in der LAG Colbitz-Letzlinger Heide, Museen wie dem Bördemuseum Ummendorf aus der LAG Börderland oder Freizeiteinrichtungen wie dem Motorpark Oschersleben aus der LAG Börde. Der Huy, eine Hügellandschaft des Vorharzes, weist mit Erlebnisrouten auf seine verborgenen Schätze hin und die gibt es reichlich hier. Allein die Fachwerkstatt Osterwieck mit ihren wertvollen Hausinschriften erzählt einen Teil Reformationsgeschichte und verweist wieder auf das Domkapitel Halberstadt, wenn man die Inschriften zu lesen weiß. Der Flechtinger Höhenzug hat neben der Wasserburg Flechtingen, die im Dornröschenschlaf liegt, das Schloß Hundisburg als bedeutendes Anwesen des ländlichen Barock zu bieten. In den zurückliegenden 20 Jahren ist Dornröschen hier nicht zum Schlafen gekommen, denn es herrschte rege Bautätigkeit, um die alte Ansicht wieder erstehen zu lassen. Die hier angesiedelte Sommermusikakademie lädt seit 22 Jahren den musikalischen Nachwuchs aus aller Welt ein, das hochkarätige Festivalorchester zu bilden. Auch abseits der barocken Gartenanlage, einem Herzstück des Landesprojektes Gartenträume, hält die Kulturlandschaft Überraschungen bereit. Hünengräber, archäologische Funde, Radwege, Badeseen und ein Holunder-Kontor lohnen den Ausflug. Bärbel Schön, Geschäftsführerin Landestourismusverband Sachsen-Anhalt Während die Straße der Romanik Aushängeschild für das Land ist, sehen wir in diesem Projekt eine Verknüpfung von Naherholungszielen, die es auch für die einheimische Bevölkerung zu entdecken gilt. Nicht jeder kennt bereits das Jagdschloß Letzlingen, einzig erhaltenes Hohenzollernschloss in Sachsen-Anhalt, oder Burg Schlanstedt am Huy, mit einem Bergfried aus dem 11. Jahrhundert, wo heute Gerichte mit Geschichte gekocht werden. 11 DIE STRASSE DER ROMANIK Die Straße der Romanik W irkungsstätte deutscher Kaiser, Wiege der Reformation. Zentrum für bildende Kunst, Musik, Architektur und Literatur. Schauplatz der industriellen Revolution. Sachsen-Anhalt betrachtet sich zu Recht als Kernland deutscher Geschichte. Von der Altmark über Harz und Elbregion bis zum Wein-Land im Süden: Die Begegnung mit den Zeugnissen einer reichen Vergangenheit, eingebettet in eine Palette unterschiedlichster Landschaften, ist unumgänglich. Sachsen-Anhalt, das ist eine Schatzkammer des Kultur- und Bildungstourismus. Dieses Kaleidoskop neu zu beleben, stellte sich nach der politischen und wirtschaftlichen Wende die Touristik-Branche des Landes als Riesenaufgabe. Denn während das Land Hessen die „Märchenstraße“ durchzieht, die „Burgenstraße“ sich am Neckar entlang windet und Nordrhein-Westfalen mit einer „Mühlenstraße” auftrumpfen konnte, fehlte in Sachsen-Anhalt die Initialzündung zu einen ähnlichen erfolgreichen Tourismusprojekt. Mit einem am 8. Februar 1991 an das Wirtschaftsministerium gesandten Brief brachte der Spiritus Rector der heutigen „Straße der Romanik”, Dieter Haas, seine Ideen, das Land mit einem Kloster Unserer Lieben Frauen Magdeburg 12 „Versuch fremdenverkehrstechnisch besser in die Werbung zu bringen“ zu Papier – die Geburtsstunde der erfolgreichsten touristischen Route durch das Land. Diese Idee muss im Wirtschaftsministerium eingeschlagen haben, denn kurz darauf bekam Dieter Haas die Aufforderung, seine Pläne zur „Romanikstraße“ detailreich zu formulieren. Hintergrund für die Eile: Aus Niedersachsen kamen damals auch Signale, ein ähnliches Projekt zu starten. Unabhängig sollten hier – dank der jetzt offenen Grenzen – die „Wege in die Romanik“ länderübergreifend aufgebaut werden. Grund genug für den damaligen Wirtschaftsminister Dr. Horst Rehberger, aufs „Gaspedal“ zu drücken. Bereits am 6. Mai 1991 traf sich die neu gegründete Arbeitsgruppe „Straße der Romanik“ zur ersten konstituierenden Sitzung im Magdeburger Rathaus. Hier wurden Nägel mit Köpfen gemacht und die Route als „Romanische Acht“ auf der Karte des Landes festgezurrt. Mittelpunkt bildet die Stadt Magdeburg. Schon zwei Jahre später – zum Todestags Otto des Großen – erfolgte am 7. Mai 1993 in Anwesenheit des damaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker die Einweihung des Tourismusprojekts. Ein Erfolg, der die wirkungsvollen Vertiefung der Identität Sachsen-Anhalts markierte – inzwischen eine der beliebtesten Ferienstraßen Deutschlands. Die Nordroute führt von der Magdeburger Börde aus in die Altmark, die Südroute berührt den Harz, das Saale-Unstrut-Tal und die Region Anhalt-Wittenberg. In 65 Orten künden achtzig rund eintausend Jahre alte Kirchen, Dome, Klöster, Burgen und Pfalzen von der Kunstfertigkeit romanischer Baumeister und erzählen von den Anfängen deutscher und europäischer Geschichte zur Zeit der ersten Jahrtausendwende von Arendsee bis Zeitz. Klöster, Dome, Burgen und Stadtanlagen aus der Zeit zwischen 930 bis 1250: Faszinierende Stationen einer Reise in die Vergangenheit. In Magdeburg treffen sich die beiden Routen der romanischen Tour nicht von ungefähr: Das Kloster Unser Lieben Frauen gilt als eine der hervorragendsten romanischen Anlagen auf deutschem Boden. Krypta in der Klosterruine Memleben 13 U m den Besuchern Sachsen-Anhalts bei ihrem Abstecher in die Region Schönheiten und attraktive Ausflugsziele vorzustellen, engagieren sich zahlreiche Helfer, ehrenamtliche Mitarbeiter und hauptamtliche Tourismusexperten in Lokalen Aktionsgruppen (LAG). In diesen arbeiten zahlreiche Mitglieder – Wirtschafts- und Soziale Partner (Vereine und regionale Unternehmen) sowie Städte und Gemeinden – Hand in Hand. Sie erarbeiten Prioritätenlisten, erstellen Broschüren, schieben die Projekte an und haben sich dem Ziel verschrieben, die Entwicklung des ländlichen Raumes in den zu den LAGn gehörenden Landkreisen zu forcieren. Sie arbeiten unabhängig von staatlichen Entscheidungen und setzen sich als freiwilliger Zusammenschluss von Privatpersonen, Vereinen, Gemeinden und Unternehmen zusammen. Die Vorbereitung und Umsetzung von Projekten sowie die Beantragung von Fördermitteln aus dem Leader-Projektfonds der Europäischen Union realisiert ein hauptamtlicher Manager. Die Europäische Union verfolgt das Ziel, Unterschiede im Entwicklungsstand der Regionen und den Rückstand benachteiligter Gebiete zu verringern, denn sie versteht sich als Solidargemeinschaft, in der reiche Staaten und Regionen den anderen helfen. Menschen wird dabei geholfen, Arbeit zu finden und in ihrer Region ein besseres Leben zu führen. Die finanzielle Unterstützung der Europäischen Union prägt die Stärken ländlicher Räume und macht sie für deren Einwohner und Gäste erlebbarer. Schönheit und Vielfalt der Kulturlandschaften, gesunde Lebensverhältnisse, Ruhe und Überschaubarkeit, traditionelle soziale Beziehungen und Netzwerke sind Pfunde, mit denen auch Regionen Sachsen-Anhalts wuchern können. Das EU-Programm „LEADER“ fördert umfassende, innovative und partnerschaftliche Ansätze zur Stärkung und selbstbestimmten Entwicklung ländlicher Regionen. Leader steht für „Liaisons Entre les Actions du Développement de l'Economie Rurale“ (Verbindungen von Aktionen zur Entwicklung der ländlichen 14 Wirtschaft) und ist eine seit 1991 bestehende Gemeinschaftsinitiative der Europäischen Union zur innovativen Entwicklung des ländlichen Raums. „Leader“ steht dabei unter dem Motto „Bürger gestalten ihre Heimat”. Diese EU-Gemeinschaftsinitiative ist bei den Menschen auf dem Lande in Sachsen-Anhalt angekommen. Leader hat sich mit der Vielfalt und der Attraktivität seiner umgesetzten Vorhaben allseits Anerkennung verschafft. Leader legte den Grundstein für einen neuen gebietsbezogenen, integrierten Ansatz in der Politik zur Entwicklung des ländlichen Raums, der auf der Mitwirkung vieler Akteure vor Ort aufbaut. Das EU-Projekt war somit Experimentierstätte für die Erprobung neuer nachhaltiger Entwicklungsansätze. Mit „LEADER+“ wurden die so genannten Mainstream-Förderprogramme ergänzt und die Integrierte ländliche Entwicklung (ILE) vorbereitet. Wollen die ländlichen Regionen lebenswerte und zukunftsträchtige Perspektiven, brauchen sie nach wie vor eine auf ihre Region zugeschnittene Strategie. Deshalb legen 23 Lokale Aktionsgruppen ein dichtes Netz über das Land Sachsen-Anhalt. Diese Aktivitäten haben in allen Regionen die Attraktivität von Dörfern und Kleinstädten, von Naturräumen und Tourismusstandorten positiv geprägt. Auch künftig soll bei der Umsetzung noch vieler geplanter Projekte Einfluss auf die Entwicklung der Region genommen werden. Davon zeugen auch die Maßnahmen zur Entwicklung des ländlichen Raumes, die mit Mitteln aus dem Europäischen Strukturfonds unterstützt werden. Fünf lokale Leader-Aktionsgruppen aus dem Börde- und Harzkreis haben sich so auf den Weg gemacht, Sehenswürdigkeiten zwischen den offiziellen Stationen der Straße der Romanik zu entdecken. Das gesteckte Ziel, weiße Flächen zwischen den Stationen mit Leben zu füllen, interessante Angebote zu entwickeln und den Tourismus in den Regionen zu fördern, findet man auf den folgenden Seiten. Die beschriebenen Erlebnispunkte schaffen einen Mehrwert für die Orte und machen neugierig auf eine interessante Tourismusregion. Eine der ältesten Kulturlandschaften M itten im Herzen von Deutschland liegt die Altmark. Die Alte Mark, die erstmals unter den Namen Antiqua Marchia urkundlich erwähnt wird, gehört zweifelsohne zu den schönsten Gegenden in Deutschland. Hier stößt der Reisende, oftmals in idyllischer Umgebung eingebettet, auf viele kulturhistorische Schauplätze aus der abwechslungsreichen Geschichte der Antiqua Marchia. Gelegen mitten im Dreieck der Städte Hamburg, Magdeburg und Berlin, gehört die Altmark zu den ältesten Kulturlandschaften Deutschlands und wird als „Wiege Brandenburgs“ bezeichnet. Sie untergliedert sich heute in den Altmarkkreis Salzwedel und den Landkreis Stendal. Was die Altmark touristisch ausmacht, ist die herrlich naturbelassene Lage zwischen den Flusslandschaften von Elbe und Havel über den Naturpark Drömling im Westen, bis an die Landesgrenze zu Niedersachsen. Nach Süden hin erstreckt sich hinter Gardelegen die Colbitz-Letzlinger Heide mit dem einzigen Hohenzollernschloss in Sachsen-Anhalt (Letzlingen), inmitten von Europas größtem geschlossenen Lindenwald. Der Altmarkkreis Salzwedel liegt mit einer Fläche von 2.200 Quadratkilometern in Sachsen-Anhalt. Mehr als 90.000 Ein- Wallanlagen in Gardelegen wohner leben in fünf Städten und 114 Gemeinden. Imposante mittelalterliche Bauten und Fachwerkhäuser, malerisch gelegene Dörfer mit ihren romanischen Feldsteinkirchen aus dem 12./13. Jahrhundert sowie die Nordroute der Straße der Romanik laden zu einem Besuch ein. Geschichtsträchtig präsentieren sich romanische und auch gotische Kirchen. Einige weitere kulturelle Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten im Landkreis sind: das Johann-Friedrich-Danneil-Museum in Salzwedel, das Freilichtmuseum in Diesdorf, die Burginsel Kalbe, die Mahn- und Gedenkstätte Isenschnibbe und das Salzwedeler Tor in Gardelegen. In einem Flächenlandkreis wie dem Altmarkkreis Salzwedel hat die Natur reichlich Platz, sich in ganzer Schönheit zu entfalten. So haben sich neben den zahlreichen ackerbaulich genutzten Flächen höchst reizvolle Kleinode herausgebildet. Während sich im Süden die weiten Flächen der Colbitz-Letzlinger Heide erstrecken, finden sich gen Norden große Forstgebiete mit herrlichen Wäldern. Im Westen und Nordwesten des Altmarkkreises befinden sich zahlreiche Feuchtbiotope und Moore. ALTMARKKREIS SALZWEDEL LEADER Zukunftsträchtige Perspektiven Der Altmarkkreis Salzwedel ist ein Paradies für naturverbundene Aktivurlauber. Ob zu Lande, zu Wasser oder hoch zu Ross – Jung und Alt kommen gleichermaßen auf ihre Kosten. Besonders Radler zieht es immer wieder in die Region. Kein Wunder: Immerhin steht ihnen im Altmarkkreis Salzwedel ein dichtes Netz mit mehr als 500 Kilometer Radwegen zur Verfügung. Aber nicht nur auf zwei Rädern, auch auf dem Rücken edler Pferde lässt sich der Altmarkkreis wunderbar entdecken. Nicht umsonst wurde die Altmark 2010 von der Deutschen Reiterlichen Vereinigung als „Pferdefreundliche Region“ ausgezeichnet. 15 F ällt der Name Börde, denkt man sofort an fruchtbaren, schwarzen und schweren Boden. Tatsächlich ist der Landkreis Börde seit Jahrhunderten fest geprägt von der Landwirtschaft. Weite Kornfelder, das leuchtende Gelb des Rapses oder die Wälle der geernteten Zuckerrüben entlang der Straßen durchziehen die Region zwischen Harz und Heide. Geographisch gesehen ist der Landkreis Börde ein Bindeglied zwischen dem Mittelgebirgsland und der norddeutschen Tiefebene. Seit Jahrtausenden siedelten sich hier Menschen an, um aus der wertvollen Quelle eines der schönsten Landstriche Mitteldeutschlands zu schöpfen. Sie schätzten nicht nur die Vielfalt der Natur und die Weite der Landschaft – hier ist auch das größte Schwarzerdegebiet Deutschlands zu finden. Das heutige Territorium des Landkreises Börde deckt sich im Wesentlichen mit dem im frühen Mit- telalter bestehenden Nordthüringgau sowie Randgebieten des Schwaben- und des Harzgaus der Provinz Ostfalen des Herzogtums Sachsen. Die Landschaft der Börde bietet eine ideale Mischung aus Natur mit Wiesen, Seen, Wäldern, Burgen und Schlössern. Bewaldete Höhenzüge und die Colbitz-Letzlinger-Heide mit dem größten geschlossenen Lindenwald Europas prägen die Mitte des Landkreises. Viele touristische Attraktionen und Kultur in jedem Ort überraschen die Besucher. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges gehörte das Territorium des heutigen Landkreises Börde zu Sachsen-Anhalt in der sowjetischen Besatzungszone. Mit der Gründung der DDR im Jahr 1949 kam das Gebiet der Börde zum neuen Bezirk Magdeburg. Die deutsche Einheit 1990 führte zur Wiederherstellung des Landes Sachsen-Anhalt. Im Zuge der Gebietsreform schlossen sich der Landkreis Ohrekreis und der Bördekreis 2007 zum Landkreis Börde zusammen. Als Gewerbestandort hat sich der Landkreis in kurzer Zeit als Konjunkturmotor Sachsen-Anhalts entwickelt. Neue Ansiedlungen, die einen gesunden Branchenmix von Handwerks-, Handels- und Dienstleistungsunternehmen, aber speziell auch vom produzierenden Gewerbe darstellen, sind Arbeitgeber für die Menschen der Region. Der Landkreis Börde gehört zu den dynamisch wachsenden Regionen Mitteldeutschlands. VierZeitHof Bebertal 16 Der Landkreis Börde bietet eine ideale Mischung aus Natur und Kultur, Wald und Wasser, Erleben und Erholen. Hier genießt man die natürliche Lebensatmosphäre, erkundet die Wälder und Seen sowie die Sehenswürdigkeiten zu Fuß, mit dem Rad, mit dem Boot oder auf dem Rücken eines Pferdes. Eine liebenswerte Region I n keiner anderen Region Sachsen-Anhalts vereinen sich landschaftliche Schönheit, Geschichte und Kultur so vollkommen wie im Landkreis Harz. Hier wurde deutsche Geschichte geschrieben. Quedlinburg, ehemalige Kaiserpfalz und heute mit seinen 1.200 Fachwerkhäusern aus sechs Jahrhunderten Teil des UNESCO-Weltkulturerbes, die Burg Falkenstein, wo Eike von Repgow den Sachsenspiegel geschrieben haben soll, der Dom von Halberstadt mit seinem kostbaren Domschatz, das lebendige Kloster Huysburg oder das zauberhafte Schloss Wernigerode sind nur einige markante Anziehungspunkte, die jährlich hunderttausende Besucher in ihren Bann ziehen. Viele Stationen auf der Straße der Romanik oder wunderschöne Parkanlagen, Schlösser, Burgen und Kirchen zeugen von der wechselvollen Geschichte einer Region, die auch hervorragende Persönlichkeiten, wie Friedrich Gottlieb Klopstock, Dorothea Christiane Erxleben, Johann Wilhelm Ludwig Gleim oder Martin Heinrich Klaproth hervorgebracht hat. Der Landkreis Harz liegt im Westen Sachsen-Anhalts und erstreckt sich vom Hochharzgebiet um den Brocken über die nordöstlichen Teile des Harzes bis in das nördliche Harzvorland mit den Höhenzügen Huy und Fallstein. Er grenzt im Norden an den Landkreis Börde. Der Landkreis Harz lockt mit seiner abwechslungsreichen und vielfältigen Naturschönheit jährlich Millionen Urlauber und Touristen an. Er ist aber auch eine Region mit einer mehr als tausendjährigen Kulturgeschichte. Viele gegenständliche Zeugnisse, das überlieferte Brauchtum sowie ein einmaliger Mythen- und Sagenschatz lassen einen Blick in die wechselhafte Vergangenheit zu. Die schwere Arbeit vergangener Jahrhunderte in Landund Forstwirtschaft sowie im Bergbau haben das Leben der Menschen geprägt. Dies fand auch seinen Niederschlag in der Kultur. Eine Vielzahl von Heimat-, Museen der Handwerks- und Industriegeschichte, der Kulturund Sozialgeschichte beherbergen Geschichte pur. Der Heimatund Traditionspflege kommt im Landkreis Harz eine besondere Bedeutung zu. Schon wenn man sich von weitem dem Harz nähert, lassen eine Vielzahl von Burgruinen, Burgen, Klöstern und Schlössern die bewegten Zeiten des Mittelalters erahnen. Speziell aufbereitete Ausstellungen in den Domen, Klöstern, Burgen und Schlössern bezeugen, dass hier nicht nur regionale Politik betrieben wurde. Es sind nicht nur die einmaligen Domschätze von Halberstadt und Quedlinburg, das märchenhaft anmutende Schloss Wernigerode – auch bezeichnet als „Neuschwanstein des Ostens“ – die alljährlich mehr Besucher anziehen. Die abwechslungsreiche Kulturlandschaft, der auch eine für viele so nicht erwartete Vielfalt des Kulturangebotes zu Grunde liegt, macht die Region wohn-, lebens- und liebenswert. LANDKREIS HARZ LANDKREIS BÖRDE Ein Kreis auf bestem Boden Schachdorf Ströbeck 17 n Z ee Ho Klü Eich Brückengr. ng ra W ahrber eh Calvörde NSG „Klüdener Pax-Wanneweh” 71 82,7 Born nb. hle Mü el ipp be rg SCHIERHOLZ 116,8 benber Ba u) Ra M e r be rg örd Dorst (in e ck Grauingen Sohlgr. Grenz g EICKENDORF RANTENHORST Tr e mb Maschenhorst r. etz ge ler Sp DORSTER FORST Sportboothafen Kru m B. be P enber 90,0 new La r nge Be Wan Win M ap g Win Klüden Zobbenitz g Win l Truppenübun 96,7 70,7 UTHMÖDER dorf Böddensell Zwischen der Altmark und der Börde schlossen BARNSTORFER sich BORNHEIDE WALD Groß Flechtorf Saalsdorf RickensWieglitz Sisbeck Mackendorf Grassel 60 Gr.Dörfer und Gemeinden im Rahmen des EU-Fördorf Brunsrode Neukrug DamsenHÜTTEN dorf UTHMÖDEN LÜBBERITZ HEILIGENDORF Klein derprogramms LEADER zur LAG Flechtinger Höhenzug SEGGERDE Beienrode Ellersell Sisbeck ALMKE Flechtingen LÜBBERITZER im Jahr 2000 zusammen. Die Lokale Aktionsgruppe Bahnhof FORST KLINZE DÖHREN Belsdorf Querenhorst BEVENarbeitet auf Basis eines regionalen EntwicklungskonSATUELLE RODE 3 zeptes, weist Stärken und Schwächen einer Region NEINDORF BEIENRODER HOLZ RIBBENSDORF FLECHTINGER FORST GLENTORF und aus und entwickelt daraus Planungen, Projekte Flechtingen Westheide Lehre Hasen244 39 LSG „Harbke-Ellertal“ Bisdorf Jägerstieg Hasselburg 71 Detzel Lemsell Maßnahmen für die Entwicklung in der Region zwiBülstringen SIESTEDT KLEIN Graui HONDELAGE Kampstüh RHODE WEFERLINGEN STEIMKE Flechtinger Höhenzug Wendhausen schen Niedersachsen und der Letzlinger Heide. Ziel ist Heidwinkel NSG „Benitz“ Behnsdorf Ahmstorf 2 Grasleben dabei die bewusste Beeinflussung und Initiierung eiBOIMSTORF E 30 2 winkel L Neuenhofe HÖDINGEN NSG „Rehm“ nes Essehof Entwicklungsprozesses. Die LAGROTENKAMP beschränkte sich OCHSENDORF Hilgesdorf UHRY Dibbesdorf Rennau LSG „Flechtinger bei ihrer GründungWohld auf die VerwaltungsgemeinschafRIESEBERG NIEVOLDHAGEN Drachenberg STADT Höhenzug“ E 30 Mariental-Horst Haid Rottorf Hordorf ten Nördliche Börde, Flechtinger Höhenzug, Beber2 Trendel HALDENSLEBEN SCHEPPAU BEIENRODE Süplingen Oh ESCHENRODE spring und die Stadt Haldensleben. Zur Schaffung von VOLKMARODEre WALBECK Bodendorf Hillersleben I SCHAPEN Mariental zukunftsfähigen Strukturen und einer Anpassung an NSG Bischofswald D HÖRSINGEN Ivenrode o Meseberg Hillersleben II Weddel 245 WEDRINGEN die Echternhai veränderten Abgrenzungen der Verwaltungsge39 rm NSG Schandelah Busch-Mühle AlthaldensLAUINGEN BARMKE 71 meinschaften erweiterte sich 2005 die Fläche und das leben Oh GROSS re NSG SCHWANEFELD Schoderstedt AltenSTEINUM NSG „Bartenslebener Forst“ Samswegen Gebiet der Verwaltungsgemeinschaft Obere Aller kam Vahldorf hausen Gardessen BORNUM Bregenstedt Brunsole hinzu. Mit der Erweiterung 1dehnt sich das Gebiet der ROTTORF Klein Schöppenstedt 4 SCHICKELSHEIM 5 SüpplingenERXLEBENER Schöppenstedter 71n 1 FORST LAG 1 in Richtung Norden, So burg Turm Abbenrode Westen und Süden aus. Am 245 KÖNIGSLUTTER Klein 39 Heidelberg Beendorf Bartensleben HUNDISBURG 244 Bebertal II AM ELM Jersleben integrierte man im Norden die Calvörder Berge und SUNSTEDT Groß Cremlingen Bebertal I NSG „Bachtäler Schulenrode EMMERSTEDT Gemeinde BartensEmden Glüsig des Lappwaldes “ NSG „WellenbergeTeile des Drömlings in das LAG-Gebiet. Im Westen er- 1 Klostergut leben Niedere Börde E 30 Hagenhof Bebertal Rautheim BAD Destedt Lutterspring HÖTZUMER 6Rüstenberg“ Gutens2 HELMSTEDT weitert sich das Hemkenrode LAG-Gebiet bis an die natürliche FORST Süpplingen Groß wegen Ingersleben AmmensKlein leben Grenze des Flechtinger Höhenzuges, das Allertal. Im HELMSTEDT Ackendorf 14 Veltenheim Eimersleben 244 1 Hötzum Erxleben Obersickte VeltheimBereiche der Börde einbezogen. Dabei 8 245 Süden werden Klein 245a 1 Morsleben (Ohe) AlleringersHeinrichsruh Klein LEIM OstingersAmmensleben Meitzendorf Sickte 1 Schieren handelt es sich um den bewegten Rand der Hohen leben leben 7RottmersRottmersleben leben Bahnhof Elz Frellstedt Am Reitling Niedersickte Börde und dieLucklum Flächen von Eilsleben bis Hötensleben, Neuerkerode Hohe Börde NordgermersLangeleben 244 Brumby Klein Frellstedt LSG „Harbke-Ellertal“ leben Santersleben 245a Uhrsleben E 30 2 die geologisch mit zum Flechtinger Höhenzug (WeferAm 1 DahlenTekenberg Erkerode 71 SchackensG Volzum Räbke warsleben Groß leben linger Scholle) gehören. Kulturgeschichtlich bildet der SALZVorwerk B TundersMarienborn Santersleben DAHLUM Belsdorf 9 Eimersleben leben Harbke das Großbereicherte Rode Apelnstedt Raum eine Einheit. Diese Erweiterung Gersdorf Wolsdorf Hachum Hermsdorf Evessen Wefens14 BrunsEbendorf Eitz Gebiet kulturell Gilzum und stärkt mit den Initiativen aus dem Warberg leben Groppendorf leberfeld HohenBornstedt E 30 ATZUM Hakenstedt Ampleben warsleben 2 Erweiterungsgebiet das Entwicklungspotential. Am kurzen MammenF Fl R Bü Teuf hle nb . mü Fli M Bi Kir Sp ge Sä S D B L R Li Jö Dr W S Sc h S Te ge pla H La S B Ge L F F W orf er Gr . Gr e Ber 182,6 alg en ab Niederndodeleben enb e 147,9 DREILEBEN GROSS Sc hr nne ot NEU OLVENSTEDT M stücke ge 12 Lan Gr. ün gr W 202,7 sd G W erg radenb rm eg O 245 Sch ) eb tri Be er uß (a Caroline fe Kup r HEMSDORF Si F H Aller Wirpke W K B e ch ba 116,2 Wormsdorf au Bahnhof DreilebenDrackenstedt AS MagdeburgStadtfeld Schnarsleben e 102,3 . ss 169,6 Wellen lze Gr. Sü 145,7 nb g Mi sb ähr er Ziegelei art . W be Siegersleben GRO SILBER ALT OLVENSTEDT 1 Ochtmersleben Ochtmersleben Bahnhof Ovelgünne le B u l nb Wo Drackenstedt Irxleben 246a ge g Twieflingen Völpke Offleben e Olb artsber Eilsleben Badeleben 11 AS K Kreuz Magdeburg 140,7 Eichenbarleben rg Am Steinbruch Kaltetal Druxberge AS Irxleben hs b uc er g Wobeck 10 163,8 Mü h 178,4 Gr Boc Dr Z er All Ste Sc h F K B S O rg rg Eil be Nei Ol 82 e ek 245 artsber rg eb Ummendorf ochber 245a SCHÖNINGEN urgber 172,2 198,7 Reinsdorf einber dorf g Dahlum Zechenhaus 211,1 leben g Schliestedt idber He Raststätte Börde Süd n erg SCHÖPPENSTEDT Talgrabe H Neu auptg Ummen- r. dorf g E La Bra S m R Det Kli K Sp S S K R ach rg Feuergrab en Hägeb rbe Ga Be ESBECK Sommersdorf Sommerschenburg g Büddenstedt Hohns- Waldfrieden Groß Dahlum AS Bornstedt Aller Elmhaus Bauernsiedlung Raststätte Börde Nord sterber g rberg rf ndo . B 82 en grab Telz 202,9 Holze ach nb le Groß Vahlberg Vahlberg AS Dahlenwarsleben 121,1 orkberg 166,2 g Wa hsb uc er g Eitzum n Sottmar hberg hb irsc er Waldmühle Neindorfer Ba ch ufelsbe 135,8 Südschacht Kißleberfeld Sundern Ma ss e Wittmar Neindorf Missaue Elmgarten g A Asseburg Bismanek stberg Fe Ho erg Kalibergwerk Hedwigshausen e Großdenkte be ich rg se öm be PWC-Anlage AS Eilsleben Twölftemühle bke Wir achtber Bansleben Mönchevahlberg 79 Denkte M ngschunter La Watzumer Häuschen Twelenmühle Falkenheim Kleindenkte Zur Schunterquelle Zuckerfabrik Dettum WENDESSEN elgra b en Mitt 154,8 g L Kneitlingen Sambleben Freizeitkarte Sachsen-Anhalt, GmbH Eilum ehs-Verlags Weferlingen Tel.: (03 91) 62 58 40 www.ehs-verlag.de u Sch nb ade er teinber 207,8 g eck hrb Altena Florenne AS Alleringers- A ller leben 140,6 Dettum Wendesser Mühle Gedenkstätte Deutsche Teilung 314,0 Haus Bues We Obermühle 122,9 e g E gru n d g e rg LaagMühle r unte ze w ar r Röth g zb sterber g orn er H um AHLUM Magdeburger Warte ) ieb etr rB ße (au H er prinber 170,6 Rote Mühle Mühle Apelnstedt Mühle Salzdahlum AS Marienborn/ Helmstedt Gr. Graben Jers See 147,6 AS Marienborn/ Helmstedt aseber AS Haldensleben (geplant) Papenmühle ttenber g r Alle 312,0 Wa be g al s b 145,9 g rg g 313,0 Landgr. ner nt lant Beber Rosenmühle erg . ngr gep Gut Glüsig Beber Nordschacht ach e-B pk ier ch rg au in B d LutterQuelle en a ch b e urgber ge A (g 162,0 g g Dettumer Grund nt nb n de e einber 141,1 AS HelmstedtZentrum M ü h le ElmKalkwerk pla rg l W 1. Walbecker Warte Be 130,9 175,3 lle rg be 264,0 rg g a rb utte er ge r be rb ude er g rb utte er Heidenkrippe Kranspring e rg r Alle We Tiefental g Oh 62,8 Sportboothafen e rg teinber sb ach er Sperrgebiet mmerb AS Sickte ben au) (in B andber 2. Walbecker Warte g ge o ks h r n Bg . 1 2 AS Cremlingen ampber erg re AL AN DK AN B g. rge Sc Oh L TEL MIT 117,7 ol w g We g he iet Ri r nge Be AS HelmstedtWest Lan Reitli nggr a 117,7 elsküch. 143,3 r nge B e itzer Be erg p einber Alte Mühle r Ber 1 2 148,1 er r 120,5 g AS Rennau erg g tte nt 112,0 hu Sc Lu 151,8 2 Schloss 2 Detzel NSG „Colbitzer Lindenwald“ rb ede er kelbe 139,4 154,1 o rf e o tt r B g eler B dd ote nR p rg h sb uc er nb che e ac Alte Ziegelei 181,0 Buchhorst ee Str 151,3 iberg Puritz-Mühle Lerchenfeld rg Kle Uh ra u r sdo fbe rg rau Pappelhof ieseber 110,4 Gut Detzel Große Re nne g häferbe - au pp he Sc ch zelsche h t. B e ec ke AS Scheppau dba 2 1 ne (Betriebsstelle) Uh Truppenübungsplatz 1 a San 2 82,2 153,7 PWCAnlage Kreuz Wolfsburg/ Königslutter Standortübungsplatz Loh 159,0 AS Königslutter L lenbe ah rg AS BraunschweigOst lenbe ndseeb ölec PWCAnlage üh 112,0 Sch PWCAnlage teinber hte rg graben öneken r ie ch 2 hofsb ch erg er Schunt Teich 1 m K r u ek b g r unte Sch 146,3 121,3 einber 137,7 Steinbruch nb abe er g W 2 hsb uc er g Mühle Ohm u Sarling Ziegelei Wald Mühle 105,4 127,8 rge rg SchwinkerMühle Lapa rg Boc itzer Be Spetze r Be or n - Be ksh nze lenbe ah rg rie 115,2 Linderburg de Lin nb erg te Os g teinber Alt. Sperrgebiet pau . La Kl erg ERLEBNISPUNKTE FLECHTINGER HÖHENZUG h er H ü ge g ber 91,3 B g. Al enried e nn ru rb EVERINGEN enrähm 96,4 86,1 Wegenstedt STADT OEBISFELDEWEFERLINGEN ngr. Ren Rittergut Altena Blanken au Lap Papenrode Mühle Täger Volkmars- HATTORF i ef e Auf der Bünne Groß Twülpstedt STEPLINGER HOLZ AS WolfsburgFlechtorf 97,5 Bahrdorf 75,7 nsch. 90,4 106,0 85,8 LOCKSTEDT Lössewitz dmühle ETINGEN KATHENDORF lenbe ns c the h. de Finkenbucht n be Wöhlecke Klein Twülpstedt Rümmer Essenrode Kl. Brunsrode th Ka Neue Siedlung Waldhof BARNSTORF ne arie Sch HATTORFER HOLZ HAHNSTEDTER HOLZ HEHLINGEN GEHRENDORF üh Velsdorf Keindorf RÄTZLINGEN h dmü le eh ew ann Berenbrock Mannhausen NSG „Ohre-Drömling” Meinkot 244 Kolonie Pieplockenburg Kolonie Etingen Landgraben Brandgr. ROXFÖRDE W ra rng ue Hasselbach BÖSDORF PARLEIB Elsebeck anal Allerk rg DETTMERODE ühl dm en h . Fleitmühle Kiesberg ac nb Kämkerhorst Langehorst Wahrstedt Velpke NORDSTEIMKE 119,0 al MITTELLANDKANAL gr g. Wedesbüttel AS WolfsburgMörse Kolonie Kolonie Etingen Kathendorf an g. EHMEN Jelpke TTEL 18 Schacht II erk rg Wettmershagen nd nb Brunsbüttel WESTHAGEN MÖRSE EICHEL- RABENBERG KAMP NEUHAUS HEHLINGER HOLZ 1 La Büstedt All r. LETZLINGEN WANNEFELD nb Martinsbüttel Allenbüttel AS WolfsburgFallersleben SÜLFELD REISLINGEN g ber Lokale Aktionsgruppe WOLFSBURG Flechtinger Höhenzug Edesbüttel He e sg r ue Ba re Oh Wasbüttel (STADTMITTE) WOHLT- HOHENHELLBERG STEIN WINKEL HAGESCHILLERTEICH BERG (MITTE-WEST) KÖHLER- STERMKER KLIEVERS- BERG BERG LAAGBERG BERG FALLERSLEBEN AS WolfsburgWest Schleuse Süldfeld ng hli nt Breiteiche I Informationshaus Drömling Ba Allerbüttel Danndorf Ohre Werder B g. Calberlah VORSFELDEr WEDDENDORF OEBISFELDE 188 ROTHENFELDE HESSLINGEN 39 Kaltendorf 244 ke Bee ede MITTELLANDKANAL Allersee ch r de ALLERPARK Autostadt SANDKAMP 188 ba le le NSG nrie en Al hle Grafhorst ien Steekgr. n abe Barnbruchswiesen Mü He h nri AS WolfsburgSandkamp ca Se Isenbüttel ath ar ALT WOLFSBURG ben hlgra Mü Kranichsmoorsee NSG Lindenweile 19 DIESDORF 1 Älteste Sumpfburg Europas Erlebnispunkt Oebisfelde 5 Kilometer von der Straße der Romanik Stiftskirche Walbeck entfernt Meist ist das Besondere dort zu finden, wo man es nicht erwartet. So war der Name des Ortes östlich von Wolfsburg lange Zeit nur ein Synonym für die innerdeutsche Grenze: Oebisfelde. Die letzte Bahnstation der Strecke Berlin - Wolfsburg - Hannover auf DDR-Gebiet bis 1989. Auf den ersten Blick ist der Ort heute ein typisches altmärkisches Städtchen. Doch beim Blick hinter die Kulissen entdeckt man Beachtliches. Hier finden sich gut erhaltene Spuren einer reichen Geschichte. Die Oebisfelder Burg gilt als die älteste noch erhaltene Sumpfburg Europas. Sie wurde vermutlich bereits im 10. Jahrhundert angelegt, um Land und Be- Bahnfof Oebisfelde Zugverbindungen Richtung Wolfsburg, Hannover, Braunschweig, Magdeburg und Stendal • Hotel & Restaurant „Hildebrandt” • Pension Peters • Hotels in Haldensleben • Gaststätte „Rosengarten” • Gaststätte „Zum lustigen Rieckchen” • „Happy Bierhaus” • „Mix Bistro” • Restaurant „Kreta” • Aller-Radweg Infostelle • Oebisfelde 20 Burgturm Oebisfelde völkerung diesseits des Drömlings gegen Feinde zu sichern und diente gleichzeitig als Schutzburg einer wichtigen Handelsstraße. Nach dem stetigen Verfall der Anlage begannen 1991 mit Unterstützung der „Deutschen Stiftung Denkmalschutz“ und des Landes Sachsen-Anhalt die Rekonstruktionsarbeiten an der historischen Anlage. Das Hauptaugenmerk lag dabei beim Wiederaufbau des zwischen Hauptgebäude und dem ehemaligen Wohnhaus befindlichen Verbinders. Hier befinden sich jetzt ein attraktiver Ratssitzungssaal und die Sanitärräume für den ebenfalls renovierten Rittersaal, der für Veranstaltungen aller Art und als Trauzimmer zur Verfügung steht. In den vergangenen Jahren hat sich die Oebisfelder Burg zum kulturellen Mittelpunkt der Stadt entwickelt. Auf den neu gestalteten Burghöfen werden Märkte veranstaltet, finden Konzerte statt. Zu nennen ist hier auch das traditionelle Altstadtfest, das jährlich im Juni mit seinem Mittelalterspektakel viele Besucher aus nah und fern anlockt. Der Oebisfelder Heimatverein hat mit viel Eigeninitiative, aber auch durch finanzielle Zuwendungen von Stadt, Landkreis und Land, in den Räumen des ehemaligen Gesindehauses ein attraktives Burg- und Heimatmuseum geschaffen. In ständigen und wechselnden Ausstellungen wird die Geschichte der Stadt und ihrer Bewohner dargestellt. Zu den markantesten Wahrzeichen der Stadt zählt neben dem Burgturm die evangelische St. Katharinenkirche. Gegründet wurde sie von der Familie von Ovesfeld. 1314 erfolgt die Ersterwähnung des Gotteshauses. Der Kirchturm ragt etwas schief in den Himmel, da er infolge einer Senkung der Grundmauern einen Überhang von einem Meter hat. Wertvolle Details sind noch an der Außenfassade erkennbar: an der Westwand des Turmes eine sehr alte Steinplatte mit dem gekreuzigten Heiland und der trauernden Maria; an der Sakristei zwei eingemauerte Steinplatten, die als Sonnenuhr dienten. Im Inneren kann man Grabdenkmäler, Epitaphe und Altäre bestaunen. Kostbarstes Stück ist die große Figur der St. Katharinen in Oebisfelde Rolandstatue Emmeranzia (Großmutter Annas, Urgroßmutter Jesu), gefertigt um 1500. Es ist eine der noch weltweit sieben existierenden Figurengruppen dieser Art. Neben seiner historischen Altstadt mit den sehenswerten Fachwerkhäusern – errichtet zwischen dem 14. bis 19. Jahrhundert – trumpft Oebisfelde auch als naturnahe Stadt. In der Parkanlage am Dämmchen in Oebisfelde können Touristen und Spaziergänger entspannen und an einem einzigartigen Skulpturenpark flanieren. Oebisfelde ist heute der Sitz des gemeinsamen Verwaltungsamtes der Stadt Oebisfelde-Weferlingen und liegt im westlichen Landkreis Börde. Der Ort hat sich neben dem städtischen Flair den dörflichen Charakter bewahrt, der das Leben in einer Kleinstadt so angenehm macht. Im Jahr 2014 feiert Oebisfelde sein 1.000-jähriges Bestehen. Oebisfelder Heimatverein Ritterstraße 9, Telefon 039002-44526 Burg- und Heimatmuseum Verborgene Schätze an der Straße der Romanik Geöffnet vom 1. Mai bis 30. September immer Sonntags von 14:30 bis 17:30 Museums- Burg- und Altstadtführungen für Besuchergruppen ab 10 Personen bei Voranmeldung ganzjährig. Telefon 039002-44526 • Das historische Oebisfelde: Beschilderungen an zahlreichen Gebäuden informieren über die Geschichte der Stadt • „Grünes Band”: Wanderweg entlang der innerdeutschen Grenze Weitere Ausflugstipps: ➤ Naturpark Drömling ➤ Autostadt Wolfsburg ➤ Stiftskirche Walbeck 21 2 Der Graue Hermann wacht noch heute über das Allertal Erlebnispunkt Weferlingen 5 Kilometer von der Straße der Romanik Stiftskirche Walbeck entfernt Busverbindungen Richtung Haldensleben, Grasleben und Oebisfelde Geschichtsträchtigen Boden betritt der Tourist in Weferlingen unweit der Ruine der Stiftskirche Walbeck. Das war nicht immer so: Etwa anderthalb Kilometer vom Ortskern, gut 500 Meter vom Bebauungsrand, lag westlich Richtung Grasleben seit 1945 die Zonengrenze zwischen sowjetischer und britischer Besatzungszone bzw. seit 1949 die innerdeutsche Grenze. Ein Besuch Weferlingens war nur mit Passierschein möglich. Seit 1989 können sich die Weferlinger auf ihre Historie besinnen und stolz von ihrer Geschichte den Besuchern berichten. Die Besiedlung der Region lässt sich bis in vorchristliche Zeit verfolgen. Dank fruchtbarer Böden und Wasser ließen sich Siedler im Schutz der vielen Burgen hier nieder. Die befestigte Anlagen zogen neue Siedler nach, die im Schutz gegen einbrechende Feinde im Mittelalters die Nähe zu starken Festungen suchten. So verdankt Weferlingen der alten Burg die Entstehung des Teiles rechts der Aller wie auch das Anwachsen zu einem Flecken. Zum Zeitpunkt der ersten urkundli- • „Zur Sonne“, Gasstätte und Pension • „Barriere Rehm" Waldgasstätte und Hotel zwischen Weferlingen und Walbeck • weitere Anbieter von Ferienwohnungen und Gästezimmern direkt im Ort • kostenfreier Wohnmobilstellplatz an der Burgruine • Aller-Radweg • Weferlingen 22 St. Lamberti und Mausoleum in Weferlingen chen Erwähnung 1239 als „Bleck“ war die Ortschaft in ihrer Siedlungsentwicklung fortgeschritten. Sie lag vom 14. Jahrhundert bis 1648 im Hoheitsbereich des Halberstädter Stiftes. Die Weferlinger Burg und weitere Güter im Ort gehörten 1241 der Familie von Honlage. Nachdem die Burg 1316 von Herzog Albrecht von Braunschweig erobert worden war, ist sie später wieder als Lehensgut der von Honlage nachgewiesen und gelangte Anfang des 16. Jahrhunderts in die Eigenverwaltung des Halberstädter Bischofs. Weit sichtbares Wahrzeichen des alten Schlosses ist der Bergfried, ein unbewohnter Hauptturm der Burganlage, der nicht mit den übrigen Gebäuden verbunden ist. Erbaut im 13. Jahrhundert hatte der Turm ursprünglich eine Höhe von 30 Metern, heute sind es noch 28 Meter. Mit Lichtschlitzen, Aborterker und einem etwa zehn Meter hoch gelegenen Einstieg diente er im Falle einer Belagerung als Zufluchtsort. Seine Höhe und die etwa zwei Meter dicken Mauern zeugen von seiner Wehrhaftigkeit. Im Volksmund wird der Bergfried „Grauer Harm” genannt. Aus Weferlingen kommt auch eine Nebenlinie der fränkischen Hohenzollern – eine der bedeutendsten deutschen Adelsdynastien. Neben Friedrich III. von BrandenburgBayreuth, der am10. Mai 1711 in Weferlingen das Licht der Welt erblickte, kam hier auch Friedrich Christian von Brandenburg-Bayreuth am 17. Juli 1708 zur Welt. An den Markgrafen des fränkischen Fürstentums Bayreuth, dänischen und preußischen Generalleutnant sowie kaiserlicher Generalfeldzeugmeister erinnert heute ein Denkmal vor der evangelischen Kirche St. Lamberti (Foto rechts). 1662 erwarb eine schillernde Persönlichkeit (der Prinz von Homburg), später 1680 Landgraf Friedrich II. von Hes- Ruine der Weferlinger Burg mit dem „Grauen Harm” sen-Homburg, die Burg Weferlingen von Hans Christoph von Königsmarck (ein deutscher Heerführer in schwedischen Diensten). Der Prinz von Homburg hatte großen Anteil am Sieg in der Schlacht bei Fehrbellin im Jahr 1675. Erhalten geblieben sind die Briefe an seine Frau in Weferlingen, die er nach der Schlacht verfasste. Die Touristinformation und Bibliothek befindet sich an der alten Burg und dem „Grauen Harm” im Zentrum von Weferlingen und bietet den Besuchern umfangreiches Informationsmaterial über die Region und ihren touristischen Glanzpunkten. Besucher können sich über Ausflugsziele, Gastronomie und Übernachtungsmöglichkeiten in Weferlingen und Umgebung informieren. Die Weferlinger Geschichtsmeile führt die Besucher auf einen Rundkurs entlang der historischen Gebäude. Infotafeln geben zu den jeweiligen Positionen Auskunft. Zahlreiche Rundwanderwege, die unmittelbare Lage am Aller-Radweg und die Nähe zum Naturpark Drömling bieten Freizeitaktivitäten in einer naturbelassenen Landschaft mit geschichtsträchtigem Hintergrund. Im Heimat- und Apothekenmuseum unmittelbar an der Schlossruine wird Geschichte an historischen Orginalschauplätzen lebendig. Von hier aus kann man auch den „Grauen Herrmann” ersteigen und die landschaftlichen Reize von oben genießen. Tourist-Information und Bibliothek Weferlingen Gutshof 4, 39356 Weferlingen Telefon 039061-98903 Verborgene Schätze an der Straße der Romanik Öffnungszeiten: Dienstag: 10 - 12 Uhr und 14 - 17 Uhr Donnerstag:10 - 13 Uhr und 14 - 17 Uhr Freitag: 12 - 14 Uhr Heimat- und Apothekenmuseum Burgturm Geöffnet jeden 1. und 3. Sonntag von 14 bis 16 sowie nach Vereinbarung. Infos auch unter: www.buergerverein-weferlingen.de • Das historische Weferlingen: Beschilderungen an zahlreichen Gebäuden informieren über die Geschichte des Flecken • „Grünes Band”: Wanderweg entlang der innerdeutschen Grenze Weitere Ausflugstipps: ➤ Naturpark Drömling ➤ Autostadt Wolfsburg ➤ Stiftskirche Walbeck 23 3 Wasserschloss und Krokusmeer Erlebnispunkt Schlossmühle Flechtingen 20 Kilometer von der Straße der Romanik Schloss Hundisburg St. Stephanus Bebertal Stiftskirchenruine Walbeck Bahnverbindung Regionalbahn Richtung Magdeburg, Haldensleben Oebisfelde Busverbindungen Richtung Haldensleben, Weferlingen und Calvörde Zehn Übernachtungsmöglichkeiten verschiedener Preiskategorien Idyllisch, verträumt, umrahmt von Wäldern, nordwestlich von Haldensleben an der Straße der Romanik liegt Flechtingen. Hier lässt es sich gut erholen. Gäste zieht es das ganze Jahr über in den Luftkurort. Der war schon immer etwas Besonderes. Der Ort atmet Geschichte. Er gehört zu den ältesten der Altmark und bietet Besuchern entlang der Wege historische Zeitzeugen. Bereits 961 in einer Schenkungsurkunde von König Otto I. für das Magdeburger Moritzkloster erwähnt, war er wichtiger Adelssitz. Die Familie von Schenck prägte den Ort in seiner Gestaltung. Ihr Wappen ist an der Außenwand der Schlossmühle sichtbar. Es trägt die Zahl 1695. Die Wasserburg wird 1307 erstmals als Besitz der Adelsfamilie Schenk in historischen Unterlagen erwähnt. Die war von den Brüdern Heinrich und Alverich von Schenck aus Bruchsteinen als Wehrburg erbaut worden. Die Wehrhaftigkeit allerdings verlor ihre Bedeutung Anfang des 15. Jahrhunderts, hernach bestand der Familiensitz als Schloss weiter. Vieles ist ursprünglich erhalten, manches erhielt mit der Zeit eine andere Verschiedene Restaurants, Pizzeria, Eiscafé Mit Rollstuhl, Rollator oder Kinderwagen können Besucher in den Schlossladen fahren oder nach Absprache in den Getriebekeller • Aller-Elbe-Radweg • Radler-Herberge in Flechtingen • Erxleben • Bülstringen • Calvörde 24 Die Schlossmühle Wasserburg Flechtingen Verwendung. So wurde im Norden aus dem Wohnein Wirtschaftsgebäude, aus dem Stall im Südbau eine Reit- bzw. Sporthalle. Den ursprüngliche Zugang über die Zugbücke ersetzte man durch einen Zufahrtsdamm. Im Burghof sind künstlerisch gestaltete, geschnitzte und bemalte Balken mit Formen der Gotik zu entdecken. Eine Besonderheit ist die Schlossmühle. Sie wird 1311 erstmals erwähnt. Sie hatte damals ein sogenanntes oberschlächtiges Wasserrad. Vom See wurde das Wasser über eine Holzrinne zum sechs Meter hohen Wasserrad geführt, floss in die einzelnen Holzkästen und erzeugte dadurch Bewegung und Energie. Das war bis Ende des 19. Jahrhunderts so, dann wurden Motoren eingesetzt. Anfang der 1970er Jahre war dennoch Schluss mit der Müllerei, wenngleich die Mühle noch zum Schroten und Wohnen genutzt wurde. Ab Ende der 1990er Jahre stand sie dann leer. Die Gemeinde und der Flechtinger Mühlenverein erweckte die schöne Mühle 2003 aus dem Dornröschenschlaf und ließ sie mit Hilfe des europäischen LeaderProgramms restaurieren. Auf dem Dachboden gibt es Ausstellungen zur Geschichte. Gestaltet wurde unter anderem eine Müllerstube, die einen kleinen Einblick in das frühe Leben der Müller vermittelt. Die technische Anlage ist übrigens funktionstüchtig und alljährlich am Deutschen Mühlentag in Aktion zu erleben. Ein Schlossladen bietet regionale Produkte feil. Wasserschloss und Patronatskirche am Lindenplatz bilden den historischen Ortsmittelpunkt. In der Kirche, ebenfalls mit Hilfe von Leader-Mitteln restauriert, sichtbar sind ein alter Altarflügel, Tetzelkasten, Kanzel, Taufstein und ein Alabasterepitap - letztere entstanden zwischen 1592 und 1607. Wunderbar noch heute ist der Schlosspark. Eduard von Schenck ließ ihn von 1860 bis 1897 im Stil eines englischen Landschaftsparks gestalten. Er schuf mit einem Damm am Schlosssee zudem einen neuen Teich mit künstlichen Inseln. Der Legende nach steht dieser Sieben-Insel-Teich symbolisch für die Familie: für die Eltern und ihrer sechs Kinder. Für einen Sohn wurde die Insel im großen See aufgeschüttet. Zu entdecken ist auch ein Findling - eine Inschrift aus dem Jahr 1913 erinnert an den Sieg über Napoleon. Zu den Besonderheiten des Parks zählt bis heute eine Sammlung von Gehölzen, die auf Eduard von Schenck und seinen Sohn Jacob zurückgeht, für den wissbegierigen Betrachter mit Informationstafeln versehen. Faszinierend sind die Frühblüherwiesen. Tausende Krokusse verzaubern alljährlich den Park, auch Winterlinge, Blausterne, Anemonen und Buschwindröschen. Bei einem Rundgang um den See wird die Vielgestaltigkeit der Burg besonders sichtbar. Auch können Boote für einen Ausflug geliehen werden. Tourist-Information Flechtingen Kurhaus - Vor dem Tore 2, 39345 Flechtingen Telefon: 039054-27436, Fax 039054-98249, kontakt@luftkurortflechtingen.de www.luftkurortflechtingen.de Schlossmühle Flechtingen Verborgene Schätze an der Straße der Romanik Im Grund 4, 39345 Flechtingen, Besichtigungen sind in der Sommersaison möglich Dienstag bis Sonntag von 14 bis 17 Uhr, Eintritt frei; der Heimat- und Mühlenverein lädt zu Veranstaltungen und Führungen ein. Informationen: Klaus Pieper, Telefon: 039054-2321 • Bootsverleih über Andrea Bicknäse und Frank Brummunt, Telefon: 039054-27388 • Im Kurhaus gibt es eine Dauerausstellung zur Geschichte des Wasserschlosses: Von der ersten Erwähnung des Flechtinger Schlosses bis zu Scherbenfunden aus verschiedenen Epochen. Mit historischen Bildern und Fotografien der wertvollen, ehemals im Schloss vorhandenen Gemälde- und Waffensammlung. Eintrittsfrei zu den Öffnungszeiten zugänglich. Weitere Ausflugstipps: ➤ Im Nachbarort Behnsdorf (die L 43 entlang in wenigen Minuten erreichbar) gibt es in der Kirche eine Orgel von Adolf Christian Reubke (1805-1875). ➤ Auch das kleine Schloss in Böddensell gehörte der Famile von Schenk. Besichtigungen nach Vereinbarung mit Famile Zelmer, Telefon 039054-27462 25 4 Venezianischer Palast an der Beber Erlebnispunkt Hundisburg Direkt an der Straße der Romanik Kirchenruine Nordhusen Hundisburg Bahnverbindungen nach Haldensleben Busverbindungen Richtung Hundisburg • Schlossherberge Gästehaus Torhausherberge • Hotel „Roland” • Waldhotel „Alte Ziegelei” • Cafe und Restaurant Schloss Hundisburg • „Räuberhöhle” Hundisburg • Restaurant „Alte Ziegelei” • Aller-Elbe Radweg • Ohre-BeberRadwanderweg • Radweg 4 Millionen Jahre Mensch • Haldensleben 26 Johann Gottlob Nathusius, Magdeburgs einst reichster Kaufmann, verliebte sich in Hundisburg ebenso wie später der Schriftsteller Carl Leberecht Immermann. Der Literat verewigte Schloss, Kloster und Park in seinem Roman „Die Epigonen“ (1836). Und daran war Nathusius nicht ganz unschuldig. Hatte der doch an der Gestaltung der romantisch beschriebenen Orte großen Anteil. Der Kaufmann erwarb im Jahr 1810 das säkularisierte Klostergut Althaldensleben, ein Jahr später das Barockschloss Hundisburg. Neben seinem kaufmännischen Geschick hatte er eine große Leidenschaft für Pflanzen und Gärten. Er gründete eine Baumschule und begann, das an das Schloss angrenzende Gelände von fast 100 Hektar zu einem großen Landschaftsgarten im englischen Stil zu gestalten. Eine Aufgabe, die bis über sein Lebensende anhielt – seine Söhne haben sie vollendet. Der Park, idyllisch an der Beber gelegen, vereint eine Vielzahl von Gehölzen. Er ist der drittgrößte seiner Art in Sachsen-Anhalt und gilt als herausragendes Beispiel für die Gestaltung und Pflanzenverwendung eines Parks im 19. Jahrhundert. Der barocke Baumgarten umfasst eine bedeutende Sammlung historischer Obstsorten von Altmark und nördlicher Börde. Blickfang des Ortes ist natürlich das märchenhaft anmutende Schloss. Erstmals urkundlich wurde eine mittelalterliche „Hunoldesburg“ im Jahr 1140 erwähnt. Ende des 17. Jahrhunderts veranlasste der damalige Schlossbesitzer Johann Friedrich II. von Alvensleben den barocken Um- und Neubau des Schlosses und die Gestaltung des Gartens durch den Braunschweiger Landbaumeister Hermann Korb. Mit Schloss Hundisburg entstand eins der herausragenden Bauten des sogenannten Braunschweiger Barocks. Auch Leibniz durchschritt einst das Corps de logis, dessen barocke Raumfolge durch einen verheerenden Brand nach der Einquartierung sowjetischer Truppen im Jahr 1945 weitgehend zerstört wurde. Die Wirtschaftsgebäude blieben verschont und dienten in der DDR einem Volkseigenen Gut. Trotz einiger Versuche in den 1960er Jahren, die Gebäude zu sanieren, verfiel das gesamte Anwesen. Ein Teil des Gartens diente u.a. als Fußballplatz. Nach der Wende konnte Dank bürgerschaftlichen Engagements und mit Unterstützung der EU und des Leader-Programms, des Landes Sachsen-Anhalt und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz mit der Sanierung und dem Wiederaufbau des Schlosses sowie mit der inzwischen weit fortgeschrittenen Rekonstruktion des Barockgartens und Landschaftsparks begonnen werden. Hinter der restaurierten Fassade beherbergt Schloss Hundisburg die nach Meinung des Kunsthistorikers Udo von Alvensleben „genialen Verbindung einer norddeutschen Burganlage mit einem venezianischen Palast“ u.a. zwei Kunstsammlungen, die Alvenslebensche Bibliothek, ein Café & Restaurant, das Hochzeitszimmer sowie das Haus des Waldes mit Walderlebnisausstellung. Im Neuen Werk wurde der Schlossladen eingerichtet, Bilder von Anco Wigboldus sind im Flurbereich der Spinnstube zu sehen. Schloss Hundisburg Mit der Fertigstellung des Akademiegebäudes, der Rekonstruktion des Gartensaals und der Neuschöpfung der Deckenfresken im Hauptsaal wurde der weitere Weg für die vollständige Nutzung von Schloss Hundisburg besonders im kulturellen Bereich geebnet. Der KULTUR-Landschaft Haldensleben-Hundisburg e. V. bietet allen Musik- und Theaterliebhabern ein attraktives Jahresprogramm. Höhepunkt im Veranstaltungsreigen ist die Anfang August stattfindende SommerMusikAkademie. Im Schloss fand das studentische Akademieorchester ein stimmungsvolles Umfeld für seine Auftritte im Rahmen einer professionellen Konzertreihe. Seit der ersten Saison 1993 ist die SommerMusikAkademie der musikalische Höhepunkt im kulturellen Leben der Region und das wichtigste Musikereignis im Umland der Landeshauptstadt Magdeburg. Aufwand und Pracht des barocken Gartens, Größe und landschaftliche Schönheit des Parks sowie über 150 einheimische und fremdländische Gehölzarten verlocken in jeder Jahreszeit zu einem Besuch. So bietet Schloss Hundisburg einen idealen Ausgangspunkt zur Erkundung der Garten- und Parkanlagen, aber auch Besuche der vielfältigen weiteren Sehenswürdigkeiten. Schloss Hundisburg Verborgene Schätze an der Straße der Romanik Schloss- und Gartenverwaltung Hundisburg Telefon: 03904/44 265 www.schloss-hundisburg.de Öffnungszeiten Barockgarten und Landschaftspark ganzjährig frei zugänglich, Eintritt frei, Schlossladen mit Veranstaltungshinweisen: Di bis Fr 13 - 16 Uhr, Sa/So 11 - 18 Uhr Führungen: 90minütige Führung durch Anlage, Barockgarten und Park bei vorheriger Buchung über Schlossladen, Telefon: 003904/46 24 31 Schulmuseum Hundisburg Dönstedter Str. 15, 39343 Hundisburg, Besichtigung nach Voranmeldung Telelefon 03904/498123 • Naturkundlich-historischer Wanderpfad Althaldensleben-Hundisburg • Historische Quadratmeile: Das größte geschlossene Großsteingräbergebiet Mitteleuropas Weitere Ausflugstipps: ➤ Museum Haldensleben ➤ Technisches Denkmal Ziegelei Hundisburg ➤ Haus der Templer in Haldensleben 27 5 Mit der Feldbahn auf Zeitreise historischer Ziegelherstellung Erlebnispunkt Hundisburg Direkt an der Straße der Romanik Kirchenruine Nordhusen Hundisburg Bahnverbindungen von Haldensleben aus Busverbindungen Richtung Haldensleben • „Schlossherberge” Hundisburg • Hotel „Roland” Haldensleben • Waldhotel „Alte Ziegelei” Wer die Straße der Romanik bereist, sollte sich für Hundisburg Zeit nehmen. Überall gibt es interessante Spuren der Geschichte zu entdecken. Eine besondere Sehenswürdigkeit mit lebendiger Geschichte bietet die Ziegelei, sie lädt ein zu einer Zeitreise. Und wer mag, kann wirklich reisen: mit der Feldbahn, eine Attraktion nicht nur für Kinder. Besucher können heute damit auf der Strecke fahren, über die einst der Ton von der Grube zur Ziegelherstellung gebracht worden ist. Sie verbindet die einzelnen Produktionspunkte auf einem Rundkurs, führt vorbei an historischen Brennöfen und einem Eimerkettenbagger und endet schließlich in der Ziegelei. So erhält man einen guten Überblick und kann sich anschließend vieles noch einmal in Ruhe ansehen. Das lohnt sich für jede Altersgruppe. Die Ziegelei ist nicht nur Museum, sie macht Geschichte fassbar. 1882 gegründet können Besucher noch heute erfahren, wie Ziegel hergestellt werden. Die multifunktionale Verbindung von Ziegelei- und Technikmuseum ist in seiner Art einmalig. Sie bietet nicht nur Kennern und Technikfans fachliche Einblicke, sondern macht das Handwerk jedem Besucher anschaulich. Wie vor über hundert Jahren werden nach dem Handstrichverfahren, einer historischen • Restaurant „Alte Ziegelei” • Restaurant und Café Schloss Hundisburg • „Räuberhöhle” Hundisburg • Aller-Elbe Radweg • Ohre-BeberRadwanderweg • Radweg 4 Millionen Jahre Mensch • Haldensleben 28 Die Feldbahn der Ziegelei Trockenschuppen in der historischen Ziegelei Hundisburg Technik der Ziegelherstellung, Formziegel in Handarbeit hergestellt. Nach alter Tradition trocknen diese dann in einem Trockenschuppen und werden anschließend in einem historischen Zick-Zack-Ofen gebrannt. Die so gefertigten Ziegel sind individuell in Farbe und Struktur und kommen vorwiegend bei der Denkmalpflege zum Einsatz. Als Höhepunkt können in der Grobkeramikwerkstatt eigene Kreationen geformt, getrocknet und gebrannt werden. Das macht Spaß und bringt eine schöne Erinnerung zum Mitnehmen. Die Ziegelei ist Teil der „Straße der Technik“, zu der weiterhin unter anderem in Magdeburg Technikmuseum und Schiffshebewerk Rothensee gehören, das Gradierwerk in Schönebeck, die historische Gerberei in Burg und das Pretziener Wehr. Nicht weit entfernt vom Schloss, an der Hauptstraße, lohnt der Besuch des Schulmuseums. Es erinnert an die erste Schule, die 1560 von Ludolph von Alvensleben in Hundisburg gegründet wurde. 1705 entstand das jetzige Schulgebäude, als Rektorat. Vom ursprünglichen Fachwerkbau ist noch immer ein großer Teil erhalten. Darin ist seit 1988 das Schulmuseum untergebracht und zeigt ein komplett eingerichtetes Klassenzimmer sowie Dokumentationen der Schulgeschichte. Ganz in der Nähe befindet sich die Dorfkirche St. Andreas. Ursprung ist eine 1218 erbaute Kapelle, die 1266 einen Turm erhielt. Ein späterer Umbau um 1708 prägt das heutige Aussehen. Außen ist der Kirchenbau schlicht, die Innenausstattung ist barock und farbig, mit Stuckdecke, Emporen und Kanzel. Als bedeutendstes Kunstwerk wird das Grabmal für die Familie von Alvensleben von 1596 benannt. Zu den Besonderheiten gehören die drei Glocken, die als Meisterleistung des Bronzegusses gelten. Sie wurden von Christian See zwischen 1726 und 1731 gefertigt und Technisches Denkmal Ziegelei Hundisburg Verborgene Schätze an der Straße der Romanik können besichtigt werden. Zudem sei ein Spaziergang gen Süden empfohlen: zum Boitzturm. Er ist der einzig noch erhaltene Wohnturm von einst sechs, die von Rittern zum Schutze der Hunoldesburg im 13. Jahrhundert errichtet worden sind. Er hat besonders dicke Mauern, einen Zinnenkranz und Sperrriegel zum Schutz. Mit seinen Schmuckfenstern, einem Kamin und einem Aborterker galt er seinerzeit als besonders repräsentativer Wohnraum. Jacob-Bührer-Straße 2 39343 Haldensleben OT Hundisburg, Telefon: 03904-42835 oder 42910, Fax: 03904-464530 Mobil: 0162-1938042 [email protected] Öffnungszeiten von Ziegelei und Grobkeramikwerstatt: Dienstag - Freitag 10 - 16 Uhr sowie von Mai bis Oktober zusätzlich Sonntag 10 - 17 Uhr. Nutzung der Historischen Feldbahn: immer wochentags. • Naturkundlich-historischer Wanderpfad Althaldensleben-Hundisburg • Historische Quadratmeile: Das größte geschlossene Großsteingräbergebiet Mitteleuropas Weitere Ausflugstipps: ➤ Benediktinerkloster Hillersleben ➤ Historische Altstadt in Haldensleben ➤ Colbitz-Letzlinger Heide mit dem größten geschlossene Lindenwaldbestand Europas 29 6 Der schwebende Taufengel lockt in die Fahrradkirche Erlebnispunkt Bebertal Direkt an der Straße der Romanik Stephanuskapelle Bebertal Busverbindungen Richtung Haldensleben • Bett + Bike „VierZeitHof“ Bebertal • „Deutsches Haus” Bebertal • Schloss Altenhausen • Gaststätte „Zum Hoff” Viele Wege führen nach Bebertal – Wanderrouten und Radwanderweg locken neben der Bundesverkehrsstraße. So führt der Aller-Elbe-Wanderweg durch den Ort, nur sechs Kilometer südwestlich von Haldensleben. Hoch oben auf dem Flechtinger Höhenzug trohnt märchenhaft anmutend die Veltheimsburg, früher Burg Alvensleben. Das Adelsgeschlecht ist eng mit dem Ort verbunden. Die Gemeinde Alvensleben entstand 1928 aus den davor noch selbständigen Teilen Dorf Alvensleben, Markt Alvensleben und dem Burgenkomplex. Die neue Gemeinde Bebertal entstand durch Zusammenschluss mit Dönstedt im Juli 1950. Das Gebiet an der Bever war schon früh besiedelt. Geschichtliche Zeugen sind dafür 43 im Umfeld nachgewiesene Großsteingräber, darunter das Königsgrab beim Forsthaus Eiche. Der Name Dönstedt wird 961 erstmals urkundlich erwähnt von Kaiser Otto I. Alvensleben taucht drei Jahre später in einem Kloster-Vermögensverzeichnis auf. Die Ortschaft gehört zu den ältesten Niederlassungen des • „Zum weißen Löwen” Bebertal • Schloss Hundisburg • „Räuberhöhle” Hundisburg • Holunderradweg • Aller-Elbe-Radweg • Rasthof Uhrsleben (BAB 2) 30 Der „VierZeitHof” Bebertal Hochstifts Halberstadt. Die Bischöfe ließen die Burg zum Schutz erbauen, im Tal entstand der Marktflecken Alvensleben. Die bischöflich eingesetzte Familie übernahm den Namen: von Alvensleben. Der älteste bekannte Vertreter war Wichard, urkundlich belegt ab 1163 als Ministerialer und Burgvogt eingesetzt. Zu seinen Nachkommen gehört Gebhard von Alvensleben, Stadtpräfekt von Halberstadt (erwähnt 1195). Die Familie stieg in den Adel der Mark Brandenburg auf, nachdem sie die Burgen Erxleben (um 1270), Kalbe (um 1324) und Calvörde (um 1396) erworben hatten. Die 1697 errichtete Gutskirche ist heute Dorfkirche, an der Ringstraße innerhalb des Ortes nicht zu verfehlen. Hier treffen sich die Reisenden zur Rast. Erhält St. Godeberti mit Hilfe des Leader-Programms doch nicht nur eine optische Erneuerung, sondern auch eine neue Bestimmung als Radfahrkiche. Die prächtige Innenausstattung ist wieder zu bewundern, darunter die doppelgeschossige Empore aus Holz und die Altarkanzel zwischen monumentalen korinthischen Säulen. Sie ist flankiert von Engeln und gekrönt von einem Ecce-Homo-Gemälde. Die Schnitzverzierungen des Kanzelkorbs sind mit 1698 datiert. Vor allem aber lockt eine „schwebende“ Kostbarkeit: der berühmte Bebertaler Taufengel, einer der letzten seiner Art. Eine Inschrift verrät das Entstehungsjahr 1700. Wegen seiner Schönheit war er 2006 zum Wahrzeichen der Ausstellung „1000 Jahre Taufen in Mitteldeutschland“ im Magdeburger St. Godeberti Bebertal Dom – ausgewählt von allen präsentierten Engeln des Landes. Einige Blessuren holte sich der Goldlockige im Sommer 2013 bei einem Sturz von der Kirchendecke, die allerdings wieder restauriert sind. Zu den berühmt gewordenen Einwohnern der Ortschaft gehört übrigens Ludwig Eduard Edmund Wodick (1816-1886), Porträt-, Landschafts- und Historienmaler des späten Biedermeier. Er zählte zu Lebzeiten zu den bedeutendsten Künstlern Magdeburgs und machte sich um das kulturelle und soziale Leben der Stadt verdient. Mit dem „VierZeitHof“ lockt seit 2010 ein historischer Bauerhof, aus 1831 stammend steht er heute unter Denkmalschutz. Mit Liebe zum Detail wurde er in seiner Ursprünglichkeit wieder hergerichtet. Der Hof bietet mit seiner einzigartigen historischen Ansicht ein schönes Ambiente. Hier können Reisende im Hofcafé pausieren oder auch über Nacht einkehren. Abwechslung bieten regelmäßige Veranstaltungen. Bebertal Ansprechpartner vor Ort: Taufengel, Straße der Romanik, Godeberti-Kirche: Pfarramt Bebertal, Telefon: 039062-402 Verborgene Schätze an der Straße der Romanik Hofcafé „EisZeit” - „VierZeitHof” - Bebertal Friedensstraße 36, 39343 Hohe Börde, Telefon: 039062-553636 Mobil 0157-78086175 Öffnungszeiten: 13. Februar bis 30.März Fr, Sa, So: 14 - 18 Uhr April bis Dezember täglich von 14 - 18 Uhr, Ostern bis Oktober Fr und Sa bis 20 Uhr, an Feiertagen ab 10 Uhr • Im Ortsteil Bebertal-Alvensleben ist besonders die Veltheimsburg mit dem schönen Park ein Anziehungsmagnet Weitere Ausflugstipps: ➤ Schloss Hundisburg ➤ Ziegelei Hundisburg ➤ Schloss Altenhausen (Event- und Ferienzentrum) 31 7 Freizeitvergnügen im Ökobad mit sinnlichen Endeckungen Erlebnispunkt Ökobad Nordgermersleben 3,7 Kilometer von der Straße der Romanik mit der Friedhofskapelle Bebertal entfernt Pfad der Sinne • Hotelgaststätte „Kronprinz“ Nordgermersleben • Gaststätte „Deutsches Haus“ in Rottmersleben • „Deutsches Haus“ in Schackensleben • „Holunderradweg 32 Zurück zur Natur – das Motto leben die Menschen in Nordgermersleben auf besondere Weise. Denn seit 2005 existiert in der Ortschaft der Gemeinde Hohe Börde ein Freibad mit einem selbstreinigendem Wasserkreislauf. Das einstige Freibad aus den 70er Jahren wurde 2006 in eine moderne mit vielen natürlichen Elementen versehene Bade- und Erlebniswelt umgewandelt. Am besten entdeckt man die Anlage über den „Holunderradweg“. Die Holunderwege führen über gut ausgebaute ländliche Wege, über sichere Ortsstraßen und über straßenbegleitende Radwege an Landes- und Bundesstraßen. Der Fahrradwanderweg erstreckt sich in seiner längsten Route über 50 Kilometer. Man kann ihn in Magdeburg im Stadtteil Alt Olvenstedt beginnen und erreicht Nordgermersleben über die Stationen Hohenwarsleben, Groß Santersleben, Schackensleben und Rottmersleben. Nach knapp 20 Kilometern ist das Ökobad Nordgermersleben an warmen Tag eine ideale Erfrischungsstation. Selbstverständlich kann man sich dem Bad mit einem Wasser-Kreislauf auf natürlicher Basis auch mit dem Auto anfahren. Von der A 2 oder über die Bundesstraße 1 sind es nur wenige Minuten bis Nordgermersleben. Der verantwortliche Umgang mit den Naturressourcen unseres Lebensraumes wird immer wichtiger. Deshalb ist das Ökobad mit seinem Kreislauf einer naturnahen Wasserreinigung ein ausgezeichnetes Beispiel, wie man mit einem der wichtigsten Lebensgüter der Menschen umgehen kann. Übrigens informieren Schautafeln im Ort und eine Ausstellung im Bad selbst die Abläufe des Wasseraufbereitungssystems. Vom Dorfbrunnen des Flüsschens Sellstedt über die Pumpen und Leitungen bis hin zur Funktionsweise des pflanzlichen SchilfFilters für die Wasserreinigung ist jeder Abschnitt des Kreislaufes nachvollziehbar. Das Ökobad Nordgermersleben ist die erste Anlage dieser Art in ganz Sachsen-Anhalt. Selbst die Kinder werden hier ganz auf ihre Kosten kommen. Mit einer Matschspielstraße und Affenschaukeln sind Spielgeräte entstanden, die sich an die Vorstellungen des Pädagogen Hugo Kükelhaus anlehnen. Spaß machen sicher auch der Sprungfelsen und der Sandstrand. In der Umsetzung ging es erneut um ein naturnahes Lebensraumkonzept. Pausieren und erleben, lohnt sich also in Nordgermersleben und zwar nicht nur im Ökobad. Die Ortschaft bietet noch ein besonderes Erlebnis für die Sinne. Vielleicht vergessen Menschen heute zu oft, dass sie sinnliche Wesen sind, dass wir alle Wahrnehmungen und Empfindungen einzig über unsere Sinne aufnehmen. Hören und Sehen sind zwar die Grundsinne für das Erkennen der Welt, doch Fühlen, Riechen und Schmecken sind genauso wichtig. Auf dem „Pfad der Sinne“ in Nordgermersleben kann man sich auf eine solche Wiederentdeckungsreise der Sinne begeben. Der Pfad beginnt übrigens direkt am Ökobad. Hier geht es eben nicht nur ums Sehen, sondern ums Berüh- ren natürlicher Stoffe oder die Wahrnehmungen im Duftgarten. Die Erlebnismöglichkeiten von Nordgermersleben sind ein echter Freizeitschatz in den Monaten Mai bis September. Wer noch mehr unternehmen möchte, findet in der nahen Umgebung weitere interessante Anlaufpunkte. Nur 3,7 Kilometer vom Ökobad entfernt, ist man in Bebertal direkt auf der Straße der Romanik. Der dort befindliche seit dem 17. Jahrhundert als Friedhofskapelle genutzte Bau beinhaltet Reste der ehemaligen Kirche des alten Dorfes Alvensleben und ist der Überlieferung nach in seiner Entstehung eine der 35 unter Bischof Hildegrim von Halberstadt im 9. Jahrhundert gegründeten Taufkirchen St. Stephan. Der vorhandene Kern der Kirche stammt wohl ursprünglich dem 10. Jahrhundert. Und der Holunderradweg würde nicht so heißen, käme man nicht knapp drei Kilometer westlich von Nordgermersleben auf der sogenannten Elfenwiese zur Holunderplantage von Brumby. Die Gemeinde Hohe Börde hat seit 2004 den ländlichen Wegebau mit Fördermitteln des Landes vorangetrieben und so ein gut befahrbares und ausgeschildertes Radwegenetz ausgebaut, das den ländlichen Tourismus aus allen Himmelsrichtungen mit dem Holunder als Markenzeichen der Gemeinde verbindet. Ökobad Nordgermersleben Am Thie, Nordgermersleben Telefon 039062 - 97818 www.hoheboerde.de Verborgene Schätze an der Straße der Romanik • Nordgermersleben liegt etwa 25 km nordwestlich von Magdeburg in der Magdeburger Börde. • Unmittelbar über die Bundesautobahn 2 und die Bundestraße 1 zu erreichen ‰ 5,4 km bis zur Pilgerkirche St. Jakobus in Rottmersleben ‰ 3,7 km bis zur romanischen Friedhofskapelle und zum Schloss Bebertal, dessen Geschichte bis ins 13. Jahrhundert zurückreicht. Badespaß im Ökobad Nordgermersleben 33 8 Der Traum vom Bischof, Wasserspiele in der Gruft und Drachentöter Georg Erlebnispunkt Rottmersleben 5 Kilometer von der Straße der Romanik Bebertal und Hundisburg entfernt Busverbindungen Richtung Haldensleben, Magdeburg • Pension Meyer Hermsdorf • „Lomo-Rasthof” BAB 2 Hohenwarsleben • „NH” Hotel Ebendorf • Jakobus Herberge Rottmersleben • „Deutsches Haus” Rottmersleben • „Zum Kronprinz" Groß Santersleben • „Deutsches Haus” Schackensleben Einkaufscenter Elbepark • Holunderradweg • Aller-Elbe Radweg • Haldensleben 34 Als Thietmar im Morgengrauen erwachte, wusste er, dass er Bischof würde. Seine Ernennung war ihm erschienen, in Rottmersleben, im Traum. Wahr wurde dieser im Jahr 1009 und Thietmar hernach bedeutender Bischof von Merseburg sowie Chronist der Ottonenzeit. Ab 1012 bis zu seinem Tod 1018 schrieb er in acht Büchern nieder, was die Geschichte ab 908 ausmachte. Er schuf damit eine der wichtigsten Informationsquellen über Verfassung, Gesellschaft und Mentalität im ostfränkisch-deutschen Reich. Nach Magdeburg hatte er langjährige Beziehung. Geboren 975 in Wahlbeck kam er im Alter von zwölf Jahren ins Kloster Berge, wurde drei Jahre später in das Magdeburger Stift aufgenommen und erhielt seine Ausbildung an der Domschule. Im Gegensatz zu seiner Familie (sein Großvater Liuthar beteiligte sich 941 an einer Verschwörung gegen Kaiser Otto I.) sympathisierte Thietmar mit den Ottonen und hatte Kontakte zum Kaiserhof von Otto III. Mit Rottmersleben verband ihn nicht nur der Bischofstraum, zu seinen Besitztümern gehörte ein hiesiger Hof, geerbt 997 von seiner Mutter. Die Ortschaft erinnert heute an den berühmten Bewohner auf Informationstafeln mit der Aufschrift „Heimstatt des Thietmar von Merseburg“ und dessen Bildnis. Zudem wurde eine Skulptur in Auftrag gegeben: Bildhauer Thomas Koch schuf die hölzerne Figur des Geschichtsschreibers mit der Kettensäge aus einem Stück Lindenholz. Von diesem Künstler stammen zudem die Holz-Spielzeug-Skulpturen am „Pfad der Sinne“ im Nachbarort Nordgermerlsleben. Der Glaube führt von Alters her viele Menschen nach Rottmersleben. Der Ort liegt an einem alten Zweig des Pilgerweges auf dem Weg nach Santiago de Compostela und die Kirche ist dem heiligen Jakob geweiht. Von außen bescheiden gehalten, offenbart sie in ihrem Inneren eine beeindruckende weiß dominierte Schönheit. Ältester Teil ist der Turm, entstanden um 980. Erhalten sind Schießschartenöffnungen im Erdgeschoss, stille Zeugen kriegerischer Zeiten. Kirchenschiff und Innenausstattung haben barocken Stil (1700). Die Orgel, 1880 von August Troch gefertigt, wurde 2010 restauriert und erhebt seitdem wieder ihren Klang bei Konzerten. Ein Epithaph in Öl auf Kupfer an der Ostwand Der 2013 aufgestellte Holzzeigt ein Familienbild: Patronat Epitah des Heiligen Jakobus Heinrich Adrian von Veltheim und seine Frau Anna Sophie von der Schulenburck mit ihren sechs Kindern. Hoch oben im sanierten Kirchturm erklingt das Spiel eines Glockenpaares. Die große bronzene Glocke wurde 2006 feierlich aufgezogen und ist mit 1,4 Tonnen und 1,3 Metern Durchmesser eine der größten neu gegossenen Glocken in ganz Sachsen-Anhalt. Zuletzt wurde St. Jakobus im Jahre 2005 umfangreich renoviert und hernach mit Hilfe des Leader-Programms als Pilgerkirche wiederbelebt. In der Krypta unter dem Altarraum können heute Pilgerer in besinnlicher Atmosphäre meditieren. Sie werden empfangen von einer tönernen Madonna und dem Plätschern eines Wasserspiels. Das „sagenhafte” Rottmersleben erleben Besucher beim Rundgang durch den Ort. Sieben Sagensteine erzählen schaurig-schöne Geschichten vom „Reiter ohne Kopf”, dem „Raubmörder Schröder”, der „Schlüssel-Jungfrau” oder dem „Pott-Karl”. Zum Besuch lockt eine weitere Attraktion der Kirchengemeinde Rottmersleben-Ackendorf vier Kilometer in Richtung Haldensleben. In der Bonifatiuskirche wurden mittelalterliche Fresken unter mehrfacher Kalkschicht wiederentdeckt und freigelegt. Sie sollen mindestens aus dem 15. Jahrhundert stammen und im Zusammenhang mit den Tempelrittern von Wichmannsburg und ihrem Obmann von Alvensleben entstanden sein. Dafür spräche, dass auf einem Teil ein als Priester verkleideter Tempelritter zu sehen ist. Darüber die Madonna mit Kind und zwei Heilige, wahrscheinlich Katharina und Barbara. Auf dem zweiten Bild kämpft der heilige Georg mit einem Drachen. Die Gemälde bilden die Grundlage für ein Dokumentationszentrum für Fresken, einmalig in Sachsen-Anhalt. Zu zweifelhafter Berühmtheit führte übrigens 1925/26 ein Raubmord in Rottmersleben. Er ging als Magdeburger Justizskandal in die Geschichte ein und wurde 1948 als „Affaire Blum“ verfilmt. Der jüdische Fabrikant Rudolf Haas war wegen Mordes an seinem ehemaligen Buchhalter inhaftiert worden und sowohl vom Gericht als auch der Öffentlichkeit für schuldig erklärt. Selbst als der wahre Täter bereits gestanden hatte. Die Verhandlungen hatten zu einer reichsweiten Debatte geführt. Ansprechpartner für das Kirchenspiel Rottmersleben/Ackendorf: Hans-Eike Weitz, Vorsitzender des Gemeindekirchenrates/Kirchenförderverein, Telelefon: 039206-53672 Verborgene Schätze an der Straße der Romanik • Die Gemeinde wurde erstmals im Jahr 964 urkundlich erwähnt. Seit 2010 gehört Rottmersleben zur Gemeinde Hohe Börde. • Für Pilgerreisende stehen zwei Zimmer im Ort bereit. Kontakt über Hans-Eike Weitz,Telefon: 039 206/5 36 72. • Sehenswertes in Rottmersleben: Holunder-Tal, Baumallee des Jahres und der Rottmersleber „Pranger” Weitere Ausflugstipps: ➤ Sachsen-Anhalts 1. Ökobad und „Pfad der Sinne“ Nordgermersleben. ➤ Holunder-Kontor Niederndodeleben ➤ Gut Glüsig, eine als „Perle der Nördlichen Börde“ bekannt gewordene historische Hofanlage mit Hofladen und Übernachtungsmöglichkeiten im Schäferhaus am Kapellenberg. Im Inneren der Jakobuskirche in Rottmersleben 35 9 Wo Geist und Kultur Raum finden am Rande des Verkehrsstroms Erlebnispunkte Kulturkirche Hermsdorf Autobahnkirche Hohenwarsleben 12 Kilometer bis zur Straße der Romanik Hundisburg Groß Ammensleben Bebertal Busverbindungen Richtung Haldensleben, Magdeburg Hermine weinte einst heiße Engelstränen, verharrte allein auf dem Dachboden der Kirche. Zu groß war der Schmerz über den Verlust, zu groß die Scham. Ihr war die Nase abhanden gekommen. Wie es passierte, weiß heute keiner mehr genau. Doch ihre Traurigkeit hat die Menschen bewegt. Dank zahlreicher Spenden erhielt Hermine eine Schönheitskur: Jetzt strahlt der Engel wieder. Der Taufengel aus Lindenholz gehört zu den Besonderheiten der Hermsdorfer Kirche im Landkreis Börde. Er stammt aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts und hat nahe des Taufbeckens im Ostchor wieder einen schönen, würdigen Platz gefunden. Dort erwartet er die Besucher. Sie kommen nicht nur zu den Gottesdiensten. Als Kultur-Kirche lädt St. Laurentius • Pension Meyer Hermsdorf • „Lomo-Rasthof” BAB 2 Hohenwarsleben • „NH” Hotel Ebendorf • „Mauritiushaus” Niederndodeleben • Restaurant „Seeblick" Hermsdorf • „Teichcafé” Hohenwarsleben Einkaufscenter Elbepark • Holunderradweg • Aller-Elbe Radweg • Hohenwarsleben 36 St. Laurentius Hermsdorf das ganze Jahr über zu Veranstaltungen ein. Lesungen, Konzerte, Ausstellungen, Reiseberichte, Theaterspiel, Kinosommer – die Vielfalt ist groß, bei Anwohnern beliebt und lockt Gäste von weither. Wer die Kirche betritt, setzt seine Füße auf einen besonderen Boden: Die Fliesen sind ein Gewinn eines Gemeindemitgliedes, das 1990 Glück bei einem Preisausschreiben auf einer Baumesse hatte und mit dieser Spende einen doppelten Grundstein legte. Der kleine Anfang für ein großes Projekt. War die Dorfkirche mit romanischen Wurzeln doch zu jener Zeit nicht nutzbar und bot einen erbärmlichen Anblick. Das änderte sich bis 2005 durch umfassende Sanierung, als dessen Krönung der Name „Kulturkirche“ vergeben wurde. Fortan entstand, mit Unterstützung der Europäischen Union und dem Leader-Förderprogramm, eine geistige wie sozio-kulturelle Heimstatt, deren Besuch jederzeit lohnt. Nur einige Hundert Meter entfernt befindet sich ein weiteres Kleinod am Rande der Straße der Romanik: St. Benedikt in Hohenwarsleben wurde 2002 als erste Autobahnkirche Sachsen-Anhalts eröffnet. Wer die nahe gelegene Bundesautobahn A 2 zwischen Magdeburg und Helmstedt passiert, erreicht sie aus beiden Richtungen über die Abfahrt Irxleben. Innerorts ist die Autobahnkirche ausgeschildert. Die Geschichte des Ortes geht ins Jahr 1123 zurück, erstmals urkundlich erwähnt als „Hohenwerkesleben“ in Verbindung mit dem Magdeburger Kloster Unser Lieben Frauen. Die Kirche fand Ersterwähnung 1199, deren Patronat urkundlich belegt ist. Das sieben Meter hohe Untergeschoss des Turmes entstand um das Jahr 1200. Doch die anderen Maße wichen seinerzeit noch vom heutigen Bau ab. St. Benedikt in den jetzigen Abmessungen besteht seit ca. 1500. Ein Indiz dafür ist die Sakramentsnische hinter dem Altarblock (Mensa und Stipes), beides heute noch am ursprünglichen Ort vorhanden. Die Geschichte der Kirche ist ein bauliches Auf und Ab. Im 30-jährigen Krieg heruntergekommen, wurde sie ab 1664 gründlich erneuert, der Turm aufgestockt, die Außenwände erhöht und mit größeren Fenstern und Rundbögen versehen. 1806 wurde das Dorf durch die Franzosen fast zerstört, bis 1814 wieder aufgebaut. 1978 wurde die Kirche wegen Einsturzgefahr baupolizeilich gesperrt. Dank zahlreicher Fördermittel und Spenden konnte 20 Jahre später, am Heiligabend 1998, wieder ein erster Gottesdienst gefeiert werden. Nun finden Reisende unweit des pulsierenden Verkehrsstroms einen Ort des Verweilens und Besinnens. Neben Gottesdiensten finden gelegentlich Konzerte und Ausstellungen statt. Das älteste Architekturteil, gut erhalten und sichtbar in der Ostwand, ist ein Würfelfries. Es stammt aus den Anfangsjahren um 1160/70. Besonderer Blickfang sind auch die Bleiglasfenster, die 2002 restauriert worden sind. Eine Kostbarkeit im Glockenstuhl ist die 1300 kg schwere Bronzeglocke „Concordia - soli deo Gloria“, deren Ruf seit der Sanierung der Anlage 2008 wieder weithin zu hören ist. St. Bendikt Hohenwarsleben Kulturkirche Hermsdorf Ansprechpartner: Klaus Ehlers, Telefon: 039206-50722, [email protected] Verborgene Schätze an der Straße der Romanik Veranstaltungen in den Kirchen von Hermsdorf, Hohenwarsleben und Niederndodeleben unter: www.regionalkirche.de Autobahnkirche St. Benedikt Evangelisches Pfarramt, 39167 Niederndodeleben, Kirchplatz 1 [email protected] Die Kirche ist in den Sommermonaten von 8 bis 20 Uhr, in den Wintermonaten bis 16 Uhr geöffnet. • Unmittelbare Nähe zur Landeshauptstadt Magdeburg • Im Sommer verschaffen das Ökobad Nordgermersleben oder das Freibad in Niederndodeleben Abkühlung. • Regionale Highlights sind die Holunderwege. Sie führen über gut ausgebaute ländliche Wege, über sichere Ortsstraßen und über straßenbegleitende Radwege an Landes- und Bundesstraßen. Weitere Ausflugstipps: ➤ Hundertwasserhaus Magdeburg ➤ Bildungsscheune Barleben ➤ „Kalimandscharo”-Festspiele Holzhaustheater Zielitz 37 10 Dampfrösser und Preußen-Adler vom Börde-Museum in Ummendorf Erlebnispunkt Börde-Museum Burg Ummendorf 10 km von der Straße der Romanik Paulskirche Seehausen Bahnverbindung Regionalbahn bis Eilsleben; 2 km Fußweg. Busverbindungen Richtung Eilsleben, Wefensleben, Seehausen, Hötensleben, Wanzleben, Magdeburg • Schullandheim Jugendherberge Eggenstedt • Landgasthof „Zur Alten Post" Ummendorf • Landgasthof „Zur Alten Post" Ummendorf • Aller-Radweg • Eilsleben • Alleringersleben 38 Schon aus einiger Entfernung sind die Türme von Burg und Kirche erkennbar, die das Ortsbild von Ummendorf prägen und zudem eng mit der bis ins 12. Jahrhundert nachweislichen Geschichte des Börde-Dorfes verbunden sind. Auf den 11. Januar 1145 datiert die bisher erstmalige schriftliche Erwähnung des Ortes. Dabei handelt es sich um eine päpstliche Urkunde, in der Besitzungen des Klosters Berge bei Magdeburg wie etwa in „Vmmendorp“ bestätigt wurden. Auf diese frühe Geschichte nimmt auch das Wappen des Ortes Bezug. Die dortige Darstellung eines schwanenähnlichen Wasservogels lehnt sich an das Familienwappen derer „von Ummendorf“ an. Auf einen anderen Abschnitt der hiesigen Geschichte verweisen die preußischen Sandsteinadler, die das Eingangsportal zur Burg krönen. Sie künden von einer Zeit (bis 1912) als Burgareal und dazugehörige Ländereien als Domäne in Nutzung standen. Nach dem ersten Weltkrieg wurde die Burg zum Gemeindeeigentum und stellte ab 1924 einen Teil des Areals für die Einrichtung eines Heimatmuseums zur Verfügung. Aus diesem ist das heutige Börde-Museum Burg Ummendorf hervorgegangen. Neben Dauer- und Sonderausstellungen finden dort unterschiedliche Veranstaltungsformate einen passenden Rahmen. Überaus populär und stark frequentiert ist der vorweihnachtliche Markt, der sich über die angrenzenden Straßen und das Burgareal erstreckt. Gleichfalls gehört das alljährliche Treffen historischer Fahrzeuge und Landtechnik des Museums ebenfalls zu den Veranstal- tungshöhepunkten. Der größte Besuchermagnet allerdings ist Bestandteil der ständigen Ausstellung: Der einzige erhaltene komplette Dampfpflug Sachsen-Anhalts. Solche Maschinensysteme waren ab etwa 1870 bis in die 1960er Jahre hinein auf den Zuckerrübenäckern im Einsatz. Die weitere imposante Sammlung landwirtschaftlicher Gerätschaften zeugt von der Bedeutung der Magdeburger Börde als Kornkammer. Als ältester Teil der Burganlage blieb der ehemalige Wohnturm erhalten. Seine Grundmauern stammen aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts worauf mehrere Umbauten folgten. Das obere Turmzimmer, geziert mit einer Bauinschrift aus dem Jahr 1576, kann wie die übrigen Geschosse des Burgturmes im Rahmen des Museumsbesuches besichtigt werden. Über die Errichtung weiterer Gebäude geben die Inschrifttafeln an Haupttor und Kornhaus Aufschluss. Der Kräutergarten als außergewöhnlicher Ausstellungsbereich des Museums ist überregionaler Anziehungspunkt, insbesondere für botanisch Interessierte. Er enthält historische und vielfach mittlerweile unbekannte Nutzpflanzen – mehr als 400 Arten insgesamt – Gewächse, die schon im Mittelalter genutzt wurden oder solche, die von anderen Kontinenten stammen. Auch wenn die Anlage eher unter musealem Blickwinkel auf die Thematik der vom Menschen verwendeten Wildund Kulturpflanzen entstanden ist, widmet sich dieses Areal gleichfalls der Thematik der nachwachsenden Rohstoffe. Auch solchen zukunftsweisenden As- Beeindruckende Ausstellung von Landtechnik pekten fühlt sich das Museum in seiner Vermittlungsarbeit verpflichtet. 2013 wurde im Rahmen des Fördergramms „Leader“ begonnen, das Börde-Museum durch bauliche Neustrukturierung zu modernisieren. Bereits in den Vorjahren ermöglichte die „Leader-Förderung“ in der Gemeinde Ummendorf die Sanierung der Jugendbauhütte und die Einrichtung eines Schlossladens, Wormsdorfer Straße 3 – seit April 2008 wochentags für Touristen geöffnet. Zudem entstand 2010 eine Fahrradausleih- und Reparaturstation, angeschlossen an den hier verlaufenden Aller-Radweg. Bei Spaziergängern sehr beliebt ist das gestaltete Gelände zwischen der Aller und der Straße nach Wormsdorf mit Ökoteich und Streuobstwiese. – Ein Areal zum erholsamen Entschleunigen aus dem Alltag und für viele Pflanzen- sowie Tierarten ein naturnaher Lebensraum. Börde-Museum Burg Ummendorf 39365 Ummendorf, Meyendorffstraße 4, Telefon 039409/5 22, Fax 039409/9 38 63 [email protected] www.boerde-museum-burg-ummendorf.de Verborgene Schätze an der Straße der Romanik Öffnungszeiten: Februar - November: Di - So 12.00 - 17.00 Uhr, Mo geschlossen • 2001 wurde Ummendorf im Landeswettbewerb mit dem ersten Platz und im Bundeswettbewerb mit einer Goldmedaille ausgezeichnet, 2004 sogar zum Sieger im Europäischen Dorferneuerungswettbewerb von der ARGE Landentwicklung und Dorferneuerung gekürt. • „Heinemanns Hof“ in Ummendorf. Es handelt sich dabei um einen bördetypischen Vierseithof mit Bauerngarten u.a. Aktionsort für das Projekt von Börde-Museum und Grundschule Burg Ummendorf: „Kleine Leute von heute erfahren das Leben vergangener Zeiten“. • Evangelische Kirche Ummendorf. Bauwerk mit spätromanischem Ursprung. • Fahrradausleihe: Im Komplex der Reparaturstation in der Wormsdorfer Straße. Wohnturm mit romanischer Bausubstanz 11 „Eiserne Kühe” und Tempelritter zeugen von bewegter Vergangenheit Erlebnispunkt St. Nicolai Drackenstedt 7 Kilometer bis zur Straße der Romanik Paulskirche Seehausen Bahnverbindung Dreileben-Drackenstedt Regionalbahn Magdeburg-Braunschweig Als am 31. Oktober 1517 Martin Luther seine 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg nagelte, beendete er mit diesem „Paukenschlag” das Mittelalter. Seine Anschauungen teilte auch Johannes Krull, der bis 1553 in Wittenberg eifrig die Werke des Reformators studierte. Nach seiner Ordination erhielt Krull das Pfarramt in Drackenstedt. Die Gemeindeoberen missachteten die Patronatsrechte und öffneten dem Protestantismus im kleinen Bördedorf die Kirchentore und schafften die römische Messe ab. Krulls Amtsvorgänger hatte den Pfarracker verkauft, der den Lebensunterhalt der Pfarrer sicherte, und so war der neue Pfarrer mehrere Jahre auf die Gunst und Unterstützung seiner Gemeinde angewiesen. Als man ihm auch noch die drei verbliebenen „eisernen Kühe” (lebendiges Inventar der Pfarrei) wegnehmen wollte, setzte er kurzerhand einen zusätzlichen Gottesdienst am Mittwoch an. Dieser Eifer überzeugte und er konnte die Kühe behalten. Busverbindungen Richtung Magdeburg, Haldensleben und Oschersleben • Hotel „Burg Wanzleben” • Landgasthof „Zur Alten Post" Ummendorf • „Alter Landgasthof" Drackenstedt • Eiscafé und Pizzeria „Nymphenhof“ Druxberge • Gaststätten in Eilsleben • Holunder-Radweg • Eilsleben 40 Der 2013 sanierte Turm von St. Nicolai Drackenstedt besaß im Mittelalter ein Marienbild. Es galt als „wunderthätig” und veranlasste die gesamte Umgebung zu Wallfahrten nach Drackenstedt. Mit der Reformation verschwand das Bild aus der Dorfkirche und wurde wahrscheinlich in der St. Jacobskapelle abgestellt. In alten Aufzeichnungen wird vermutet, dass die Jakobskapelle zu einem Ordenssitz der Tempelritter gehörte. Nach gewaltsamer Zerschlagung des Tempelordens durch König Philipp dem Schönen von Frankreich, verfielen auch die Gebäude des Ordens. Beim Abriss der Kapelle 1750 entdeckte man ein wurmstichiges Marienbild, bei dem vermutet wird, es ist jenes wundertätige. Der Name Drackenstedt taucht im Jahre 1108 in einer Schenkungsurkunde des Erzbischofs Adelgot auf, der seine Güter dem Stift Nicolai zu Magdeburg vermachte. Allerdings erwähnte bereits Otto II. in einer Urkunde den Ort Drikkestedi. Der Name des Ortes bedeutet „Stätte des Dracol” – wahrscheinlich der Name eines Ritters. Daraus entstand die Familie von Drackenstedt, die in unterschiedlichen Zeitdokumenten erwähnt ist. Mit dem 30-jährigen Krieg kam auch fast das Ende des Ortes. Die Soldaten des skrupellosen Heerführers Wallenstein (Albrecht Wenzel Eusebius von Waldstein) plünderten Drackenstedt aus. „Der Krieg ernährt den Krieg” – getreu dieses Wallenstein-Mottos mussten die Bauern für das rohe Kriegsvolk Logis stellen, Lebensmittel liefern und für den Sold aufkommen. Die heutige evangelische Kirche war ursprünglich den Heiligen Cosmas und Damian geweiht. Sie wurde 1225 von Bischof Konrad dem Stift Unser Lieben Frau in Halberstadt geschenkt und von diesem 1267 dem Kloster St. Nicolai in Magdeburg verkauft. Dieses Kirchenpatronat bestand bis zur Übernahme durch den Preußischen Staat im Jahr 1810. Der Namenswechsel der Kirche auf St. Nicolai hängt mit dem Patronat des Klosters St. Nicolai zusammen. Von der mittelalterlichen Kirche ist der spätromani- Schlicht und schön: St. Nicolai sche Westquerturm (Anfang 13. Jahrhunderts) erhalten; im Untergeschoß ist er tonnengewölbt und erhielt 1893 eine neues Portal. 1750 wurde das Schiff von Grund auf neu gebaut, was eine Inschrift belegt. Die Ausstattung mit Holztonne, zwei Emporen und hohem Kanzelaltar ist einfach gehalten und entspricht dem „schlichten preußischen Erbauungsstil”. Bei jüngeren Renovierungsarbeiten kamen unter der Malerei aus dem 19. Jahrhundert weitere Farben zu tage, die auf einen älteren Ursprung verweisen. Das Eingangsportal ist als „Winterkirche” mit Glasscheiben vom Hauptschiff abgetrennt. Mit Leader-Mitteln erhielt der Kirchturm einen Anputz und ertrahlt seit 2013 in neuem Glanz. Drackenstedt ist heute ein sehenswertes Bördedorf mit mehr als 400 Einwohnern und glänzt mit zahlreichen liebenswert restaurierten Höfen wie dem „Alten Landgasthof”, der um 1740 errichtet wurde. Zu dem Ortsteil der Gemeinde Eilsleben gehört auch der südlich liegende Ortsteil Bahnhof Dreileben-Drackenstedt. St. Nicolai Drackenstedt Verborgene Schätze an der Straße der Romanik Evangelisches Pfarramt Seehausen Pfarrer Thomas Seiler Telefon: 039407-425 Führungen und Besichtigungen vor Ort in Drackenstedt: Beate Schmidt Telefon: 039293-50516 • Der über 500 Jahre alte ehemalige „Gemeindekrug” ist heute ein Wohngebäude. Der „Alte Landgasthof” befindet sich auf einem alten Bauernhof. Das Haus ist um 1740 erbaut - der Hof allerdings ist bedeutend älter. • Gedenkanlage für 58 unbekannte KZ-Häftlinge verschiedener Nationalität, die bei einem Todesmarsch im April 1945 v von SS-Männern in einer Scheune des Ortes ermordet wurden. Weitere Ausflugstipps: ➤ Seehäuser Warte - Wartturm aus dem 15. Jahrhundert, diente der Grenzsicherung des Erzbistums Magdeburg und als Zufluchtsort. ➤ Bördemuseum Ummendorf ➤ Schloss Hundisburg mit der Ruine Nordhusen (12 Kilometer) 41 12 Erlebnispunkt Holunderkontor Niederndodeleben 11,4 Kilometer entfernt von der Straße der Romanik mit dem Kloster Unser Lieben Frauen in Magdeburg • Pension Beck • Café Isi & Pension • Mauritiushaus • Restaurant „Zum Klinkerhof“ • „Zum Küßchen“ • Holunder-Radweg mit Anschluss an den AllerElbe-Radweg und den Elberadweg Niederndodeleben 42 Es gibt Kräfte im Holunder, die sind heilsam wie ein Wunder Der Holunder – an ihm ist alles gut und heilsam. Seine Blüten geben einen Tee, der wider allerlei Gebrechen wirkt, seine Beeren reinigen altes Blut und er soll in seiner Wirkung sogar Menschen vor dem Tod errettet haben. Der preußische König Friedrich Wilhelm erließ 1680 für Magdeburg und das Umland eine neue Landesordnung. In ihr ist ein „Neues Verzeuchnüß … aller Artzeneyen … die in Apothecken zu finden seyn und verkaufft werden“ enthalten. In neun verschiedenen Varianten wurde der Sambucus als Heilmittel angeboten. Auf dem blühenden Holundermarkt gab es vom Holunderbeerengeist über Holundermus, getrockneten Holunderblättern und -blüten, Holunderpilzen bis zum Holunderkernöl alles, was das Herz begehrt. Die Faszination des Holunder besteht aus einer Mischung aus Mythen und überlieferter Magie, einem uraltem Wissensschatz und zahlreichen Erkenntnissen. Die unterschiedlichen Köstlichkeiten, die aus Blüten und Beeren des Holunders hergestellt werden können, sind so zahlreich wie die Geschichten, die sich um ihn ranken. Der schwarze Holunder gehörte zum Landschaftsbild der Magdeburger Börde, wie die weiten, fruchtbaren Felder. Dass der einst so beliebte Hausbaum aus vielen Gärten verschwunden ist, um anderen Arten Platz zu machen, lag nicht zuletzt an verloren gegangenem Wissen über die Heil- und Nutzpflanze. In Niederndodeleben entstand 2007 mit dem „Holunder Kontor“ ein kulturhistorisches Dokumentationszentrum, das die facettenreiche Ge- Holunder ist Ursula E. Duchrows Lebenselixier schichte des Holunders erzählt und in dem viele seiner Naturprodukte neu entdeckt und wieder aufgelegt wurden. Das Wissen aus Kräuterbüchern vergangener Jahrhunderte lässt sich auch heute praktisch nutzen soweit es einer naturwissenschaftlichen Überprüfung standhält. Analysen über Inhaltstoffe und Wirkungsmechanismen bestätigen, was unsere Großeltern über die positive Wirkung des Holunders längst wußten. An modernen therapeutischen Anwendungsmöglichkeiten wird weltweit geforscht. Seit Gründung des „Holunder Kontors“ gibt es jedes Jahr ein „Holunderblüten-Fest“ in der Magdeburger Börde, das sich einer wachsenden Beliebtheit erfreut. Die Vorsitzende des Vereins „Holunder-BUND e.V.“, Ursula E. Duchrow-Buhr, engagierte sich für die Entstehung des Kontors und entfachte in der Region mit zahlreichen Mitstreitern das Interesse für den Baum und seine Früchte neu. Heute kann man den einst vergessenen Wirkungszauber des Holunders in der Küche des Kontors erleben. Die Leader-Förderung der EU ermöglichte die Umsetzung der hausgemachten Köstlichkeiten. Mittlerweile prägt der Holunder wieder vielfach die Region rund um die Gemeinde Hohe Börde. Seit Oktober 2008 wachsen Kultur-Holunderbäume auf der „Elfenwiese“ in Brumby bei Nordgermers- leben. Sogar die Forschung im Land rückt den biologischen Anbau, die Inhaltsstoffe, deren Verarbeitung und die weitere Produktentwicklung in den Mittelpunkt wissenschaftlicher Tätigkeit. Am besten findet man den Weg ins „Holunder-Land“ auf ganz wundersame Weise mit dem Rad. Seit 2010 gibt es den Erlebnispfad „Holunder-Radweg“ mit einer kleinen Route (ca. 20 Kilometer) und einer großen Tour (ca. 100 Kilometer) durch die Landschaft. 2010 wurde der Themenpfad bereits eröffnet. Es gibt viel auf dem Weg durchs „Holunder-Land“ zu entdecken: Die Bismarkwarte zwischen Niederndodeleben und Irxleben, die Kulturkirche in Hermsdorf, das Schloss Eichenbarleben und die Jakobuskirche in Rottmersleben. Schon kommt man ins Holundertal und ist bald auf der „Elfenwiese“ in Brumby. Der Holunder schlägt damit eine Brücke von seiner Vergangenheit als Heilpflanze in die Gegenwart sowie eine Verbindung als Erlebnistour durch die gesamte Region Mittelelbe. Die kernige Holunderbeere „Holli Holler“ führt dabei kleine und große Entdecker durch die fruchtbare Börde mit ihren aufregenden Geschichten. Verborgene Schätze an der Straße der Romanik Holunderkontor Niederndodeleben August-Bebel-Straße 14 39167 Hohe Börde Telefon: 039204-66258 www.holli-holler.de • Niederndodeleben gehört zur Gemeinde Hohe Börde und liegt nur sechs Kilometer westlich von Magdeburg entfernt. Von Magdeburg aus kommt man über die L49 nach Niederndodeleben. • Auf der Straße nach Irxleben kommt man direkt zum 1910 errichteten Bismarkturm auf dem Wartberg. Von der 146 Meter hohen Erhebung mit ihrem 12 Meter hohen Aussichtturm hat man einen weiten Blick über die gesamte Magdeburger Börde. • Sehenswert ist auch die Kirche St. Stephanus in Niederndodeleben/ Schnarsleben. Im Jahr 2000 wurden unter der Altarplatte romanische Bänder entdeckt, die vom Altar aus ottonischer Zeit stammen. 43 L nb ach ng er Ta er ng Ta fer or htd er Uc bach Krepe L NA -K A A EL B re Oh an al ben E S ülze ELB Alt Lostau Lo Alt stauer e El be LSG ölleber Kr Waldschule Schermen Bocksmühle 87,9 KülzauForst Autohof Theeßen äh e n be E 30 AS Burg-Ost Madel AS BurgZentrum 2 Neu Karlshof Külzau Forsthaus Grabow GRÜNTHAL paunbe 105,4 Möser FRIEDENSAU Paulshof Pietzpuhl Karolinenhof a Magdeburger Rieselfelder Ottohof ue Ber Ka 99,5 STEGELITZ Um Eh fl KÄHNERT 246a H e Adamsee Lostau GRABOW 1 hg rab en 75,4 ZIEGELSDORF Waldfrieden DETERSHAGEN Bl gra See Ebendorf AS MagdeburgZentrum LSG einber Lat e pg ra b e n Elb ge pla Kl. Gersdorf W 67,6 Quickbornquelle EL BE Te G in Bau Gemeinde Barleben AS MagdeburgRothensee fen Dr E-H H Fli La Ha en Barleber See I u. II -H BE EL Ka Ba u) Z D T Wi Alt e Gr. 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EinigeMariental dieD o r m ser Projekte aus dem EU-Programm „Leader“ entlang der ColLAUINGEN BARMKE GROSS bitz-Letzlinger Heide gehören schon STEINUM lange zum Bild der Dörfer BORNUM ROTTORF und Gemeinden. Viele weitere sollen noch folgen. Cremlingen Schulenrode 44 gr Steinbruch Hasen- GLENTORF 39 Schunter Teich Klein Schöppenstedt penstedter Am Heidelberg Sickte Mühle Apelnstedt Maschenhorst Ziegelei Wald Mühle Mühle Ohm u Sarling Lössewitz etz ngr. Ren Rittergut Altena nsch. 90,4 106,0 Sp teinber NEINDORF BEIENRODER HOLZ Lehre r re 85,8 Blanken au Lap Lapa SchwinkerMühle AS Cremlingen Niedersickte ü de Finkenbucht dmühle hlenbe or n- eler B Hötzum g ber ksh NSG HÖTZUMER FORST 97,5 115,2 Weddel Reitli nggr a h dmü le i ef e pau . 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Die am ETINGEN KATHENDORF Meinkot Wettmershagen EHMEN HEHLINGEN nsbüttel WegenDETTMERODE LOCKSTEDT östlichen und westlichen Heiderand gelegenen Dörfer Colbitz stedt STADT OEBISFELDEKlein HATTORFER Twülpstedt Bahrdorf HAHNSTEDTER WEFERLINGEN BARNSTORF Jelpke undHOLZ Letzlingen gaben der Heide ihren Rümmer Namen. Die Heide bietet HOLZ Grauingen Essenrode Groß STEPLINGER Eindrücke und ihren Besuchern unvergessliche fasziniert als einHOLZ Twülpstedt Kl. Brunsrode EICKENDORF EVERINGEN PapenVolkmarsmalige Natur- und Kulturlandschaft. Das größte unbewohnte GeHATTORF rode BARNSTORFER dorf Böddensell WALD Groß Flechtorf Rickensbiet Deutschlands ermöglicht dem Besucher wenig zer- Mackendorf Saalsdorf Sisbeck aufgrund dorf Gr. Brunsrode schnittener Naturräume einmalige Einblicke HEILIGENDORF Klein in die Pflanzen- und SEGGERDE Beienrode Sisbeck ALMKE Flechtingen Bahnhof Tierwelt. Viele vom Aussterben bedrohte Tierarten haben hier ihKLINZE DÖHREN Belsdorf Querenhorst ren nahezu unberührten Lebensraum gefunden. AS WolfsburgFallersleben g nd Allerka bg. La Büstedt rg REISLINGEN Langehorst MITTELLANDKANAL elber MAHLPFUHL l al us 66,1 h er H ü ge Kolonie Kolonie Etingen Kathendorf an 189 e n rä h m g ber erk r. LETZLINGEN WANNEFELD Brandgr. ROXFÖRDE B g. t sg er lau B 72,8 r ue Ba n be ra rfg Do ecken 130,6 JERCHEL b eler er 106,7 nn B g. r Breiteiche I Informationshaus Drömling Kämkerhorst Theerhütte KLIE SCHELLDORF WEISSEWARTE SCHÖNWALDE (ALTM.) erg ge SCHERNEBECK Ba BERG STEIN HAGESCHILLERTEICH BERG (MITTE-WEST) KÖHLER- STERMKER KLIEVERS- BERG BERG LAAGBERG BERG n hli All er FALLERSLEBEN Schleuse Süldfeld HELLWINKEL AS WolfsburgWest ca n All Calberlah He Ohre Werder 188 39 Breiteiche III e Kaltendorf 244 eek ch er B ba 82,9 LINDENTHALER FORST POTZEHNE Bucher Brack BUCH SÜPPLING STEGELITZ NSG „Südlicher Drömling” hau en 91,8 JESERITZ Elb e 14 POLVITZ Kol. Kämeritz tgr. rflu Allersee 188 ien einber JERCHEL Krügerhorst Se Autostadt BERGFRIEDE s c he ge W Sic ar SACHAU Breiteiche II Alte BÖLSDORF KLEIN SCHWARZLOSEN 132,8 Hopfenhorst er ng KÖCKTE dsb an er COLBITZ-LETZLINGER HEIDE 71 rg Wilh elm MIESTERHORST sk an al felde LSG Mil d NSG „Ohre-Drömling” n be lengra Bu l ben hlgra Mü th Lenz Kol. Birkhorst Ta ZIEPEL 90,6 D R Ö M L I N G 188n tvo up Ha er All er Alt Ka MIESTE DEMKER GROSS SCHWARZLOSEN 189 e t geplan 188n Franken- Ba Be al Wernitz t an gepl Taterberg r. 188 Steekgr. AS WolfsburgSandkamp Lenzer Wiesen HÜSELITZ LÜDERITZ BRUNKAU BAUERNHEIDE u) BAHNHOF DEMKER ELVERSDORF BELLINGEN SCHLEUSS 93,1 IPSE Pappelhof Viererbenhof AS Lüderitz (geplant) OTTERSBURG Truppenübungsplatz (in . gr all W ana l ze w ar r WINDBERGE NSG „Jävenitzer Moor” g an W Kehrs Ziegelei GROBLEBEN STAATSER 71 WELLE 14 188 einber ZIENAUER HEIDE Sylpke WETERITZER FORST Himmelreich rg hsk re telg 188n er ge Oh Mit All Alle r rg dric VOLLENSCHIER Siedlung Quelle HEEREN BUCHHOLZ 70,8 JÄVENITZ h Lindenthal rg Frie al erk Siems Kolonie Kabelwiese UCHTSPRINGE Forensik ngb p ri e HOTTENDORF 188n geplant 188 . All Laugenbac TANGERMÜNDE DAHRENSTEDT WITTENMOOR g gr ach teritzb 15 KLOSTER NEUENDORF MILTERN Be ng We SOLPKE PECKFITZ Siedlung DAHLEN GOHRE BÖRGITZ STAATS ZIENAU DANNEFELD Moorgrab en Hopfenhorst ggr. Fan Allerkan Wippermühle AS Weyhausen Barnbruchswiesen rg r 188 Ilkenbruch Be D R Ö M 14 SICHAU WETERITZ HANSESTADT GARDELEGEN mmelbe 188 VOLGFELDE 110,5 71 188 188 L I N N A T U R P A R GK ralle Allerkanal NSG Allerbüttel r. haug Durch r e All Barnbruch Mü hle nri ede Wippe 248 Silbersee ZICHTAUER FORST KÖCKTE Fa 244 nk Kranichsmoorsee NSG el Boldecker See 39 a an te ei -S JEGGAU Tiddische ehnfüßergr. hz er All Dagebrück l be TRIPPIGLEBEN Tarnefitz Se c Jäskau „Heidelandschaft an den Kellerbergen“ 189 AS Stendal (geplant) VINZELBERG 188 Luthäne BERGE ACKENDORF NSG „Nördlicher Drömling” LANGENSALZWEDEL 188n WILHELMSHOF Trüstedt HÄMERTEN RÖXE 188 INSEL LÜFFINGEN Eigenthum Kaiserwinkel NSG n eitenka al e-S Elb berg art chg en LAATZKE 61,1 Belfort KÄTHEN HEMSTEDT BREITENFELD 244 Hof Polle 71,3 CHARLOTTENHOF WAHRBURG e Ucht TORNAU NAHRSTEDT DÖBBELIN 71 Vom Südrand der Altmark bis zum Strand der Elbe, von der Ohre bei Wolmirstedt bis zu den Gartenträumen Gardelegens schlosHoitlingen Jembke sen sich mehr als 40 Kommunen aus dem Landkreis Börde und Bokensdorf dem Altmarkkreis Salzwedel zur Lokalen Aktionsgruppe ColbitzEischott Rühen BUCHHORST LagerBesuchern bei ihrem Letzlinger Heide zusammen. Ihr Ziel – den Rühen Brechtorf VELSTOVE BRACKSTEDT Abstecher in die Region die Schönheiten und attraktive AusflugsWerder Tappenbeck Osloß ziele vorzustellen. In der LAG Colbitz-Letzlinger Heide arbeiten BREITENRODE WirtNSG „Ohre-Drömling” 46 Mitglieder Hand WENDSCHOTT in Hand. Davon sind 35 Mitglieder WARMENAU TIERGARTENBREITE NSG Weyhausen schaftsKREUZund(NORDSTADT) Soziale PartnerNSG(Vereine und regionale UnternehHEIDE WASSENSDORF NSG NIENmen), die anderen elf Partner sind Städte und Gemeinden. Sie TEICHBREITE DORF KÄSTORF ALT Grafhorst WEDDENWOLFSBURG erarbeiten die Prioritätenlisten, erstellen Broschüren, schieben DORF ALLERPARK OEBISFELDE SANDKAMP die Projekte an und haben sich dem Ziel verschrieben, die EntVORSFELDE Danndorf ROTHENFELDE HESSLINGEN MITTELLANDKANAL wicklung des ländlichen Raumes zu forcieren. (STADTMITTE) WOHLT- HOHEN- Boldecker Land 103,1 h n e nb e Parsau BINDFELDE MÖRINGEN DEETZ Deetzer Warte chsber QUARNEBECK Germenau Croya Barwedel chenbe ESTEDT NSG 103,1 WENZE RÖWITZ JAHRSTEDT Bergfeld ze w ar r rg Grußendorf Benermühle El KUNRAU BÖCKWITZ g Stüde SEETHEN 67,3 KASSIECK 81,1 icksber AS Ehra-Lessien (geplant) NSG Tankumsee Zicherie 13 STAFFELDE HANSESTADT STENDAL KLEIN MÖRINGEN QUERSTEDT KLINKE Lotsche eideber (ELBE) A R K BADINGEN Lindstedterhorst LINDSTEDT ALGENSTEDT Lupitz re Oh 39 KLÖTZER FORST NEUFERCHAU Tülau Lessien Becksteinsee 149,7 g Köbbelitz STEIMKE Lokale Aktionsgruppe Colbitz-Letzlinger Heide Ehra WIEPKE ke Sta nb SCHWIESAU H LSG oofberg 109,8 KUSEY Ehra-Lessien Wollenhagen SCHENKENHORST erg Voitze M itberg 43,3 ng K Brome Altendorf He ZICHTAU Neuhof SCHWARZENDAMM Dannenbüttel Schwiesauer Heide 54,0 ALTFERCHAU RAPPIN Westerbeck Heide er b rüg e rg ENKANAL SEIT DÖNITZ 248 Wiswedel le Körbelitz t or erf mm 45 PABSDORF LÜTTGE 13 Die Landschaft ist eine Bühne... Erlebnispunkt Gut Zichtau 2 Kilometer von der Straße der Romanik Engersen und Wiepke entfernt Busverbindungen Richtung Klötze und Gardelegen • Ferienpark Zichtau • „Wiepker Hof”, Wiepke • „Braunschweiger Hof”, Klötze • „Fischerhof Gahrns”, Gardelegen • „Zum Goldenen Löwen”, Klötze • „Gasthaus Am Burggraben”, Kalbe • Altmarkrundkurs • Klötze • Gardelegen • Kalbe 46 „Fast hätte ich vergessen, zu erwähnen, daß sich hinter den Guthsgebäuden ein zweckmäßig angebauter, und zugleich durch reich und mannigfach besetzte Blumenfelder geschmückter Garten befindet.(…) der Garten steht jedem Gebildeten offen, weil dessen Eigenthümer nur in dem Mitgenusse Andrer seine nächste Freude findet.“ Die Landschaft, die im Zitat Karl Witte 1824 in „Zichtau oder die Altmärkische Schweiz“ beschreibt, ist wirklich mannigfaltig. Gut Zichtau wird um 1420 von Ludolf dem VI. von Alvensleben, einem alten Adelsgeschlecht, erworben und bleibt mehr als 400 Jahre im Besitz der Familie. Um 1630, unter Busso XIII. von Alvensleben (1600 bis 1654), wird Gut Zichtau in zwei Rittergüter – Busso hatte zwei Söhne – geteilt: die „Alte Seite“ und die „Neue Seite“. 1811 erwirbt Kreishauptmann Johann Christian Solbrig (1778-1850) die „Neue Seite“ und 1847 die „Alte Seite“. Um 1820 forstet er das Gelände auf und legt den damals viel beachteten Landschaftspark mit Teichen, Parkwegen, Pavillons, Bänken und Skulpturen am Gutshaus an und bezieht in seine landschaftlichen Verschönerungen auch die Umgebung mit ein. Dazu gehören ‚Lust-Wanderungen’ zum Stakenberg und Waldhausberg mit breiten, von Obstbäumen, Pappeln und jungen Birkenpflanzungen gesäumten Fußwegen, die Errichtung von Aussichts- und Ruhepunkten, ausgestattet mit Tischen und Bänken, hölzerne Tempel und Häuschen, sowie drei Fischteiche, wovon einer, zum Waldbad umgestaltet, bis heute erhalten blieb. Johann Christian Solbrig war 1823 „wirklich auswärtiges Mitglied“ des „Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den Königlich Preußischen Staaten“ kurz Berliner Gartenbauverein. Zu den elf Gründungsmitgliedern gehörten auch der Gartendirektor der königlichen Gärten Peter Joseph Lenné. Diese frühe Mitgliedschaft Solbrigs spricht für sein hochgradiges Interesse an Gartenbau und Gartenkunst und allem Neuen und vermutlich auch für den Wunsch nach Austausch mit Gleichgesinnten. Der Hauch der großen Berliner Welt färbte so auch im altmärkischen Gut Zichtau ab. Die Wiedervereinigung der beiden Güter erfolgt 1860 mit dem Verkauf durch die Erben Solbrigs an den Herzog-Anhaltischen Köthener Staatsminister Gustav Albert von Goßler (1807-1869). 1945 wird Gut Zichtau im Zuge der Bodenreform entschädigungslos enteignet – ein Saatgutbetrieb, später eine Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft bewirtschaften das Gut. Mit dem Erwerb durch Hasso Lebrecht von Blücher, ein Enkel des letzten Besitzers Fried-Albert von Goßler, erwacht Gut Zichtau Mitte der 1990er Jahre zu neuem Leben. Hasso von Blücher verbrachte seine ersten Lebensjahre auf dem Gut Zichtau. An die westlich des Dorfplatzes mit der Kirche aus dem 16. Jahrhundert gelegene Gutsanlage schließt nördlich und westlich der rund 12 Hektar große, denkmalgeschützte Landschaftspark mit seinem ausgeklügelten System an Teichen, Gräben und Quellen und seinen waldartigen Beständen an, dazu kommen noch die angrenzenden Bereiche im Dorf. Die Gutsgebäude (Kornspeicher, Orangerie und Rinderstall) erhielten von 2009-2011 eine grundlegende Sanierung, ein Großteil des Parks ist seit 2012 wiederhergestellt. Zu den Sehenswürdigkeiten im Park gehören heute der Küchengarten, Lindendom, Wasserfall und Schlossteich. Das Gutshaus „Alte Seite“ mit Nebengebäude musste im Sommer 2012 aufgrund star- Landschaftspark Gut Zichtau ker Baufälligkeit abgerissen werden; erhalten blieb der unter Denkmalschutz stehende Pavillon. Die Umgebung wird von den Hellbergen (hell = schräg, hängig) geprägt, auch Altmärkische Schweiz genannt. Der Lange Berg (159,9 m) und der Stakenberg (148,3 m) bilden dabei die größten Erhebungen. Durch gezielte Auslichtungen im Gehölzbestand kann man historische Sichtbezüge und ehemalige Wiesenräume wieder erleben. 2011 kamen ein Rotwildgatter und 2013 schottische Hochlandrinder hinzu. Zichtau mit dem Gut im Zentrum soll im Sinne der Landschaftsverschönerungsbestrebungen von Johann Christian Solbrig (17781850) soll sich wieder zu einem einzigartigen Garten- und Kulturlandschaft entwickeln. Ein besonderes Augenmerk gilt der Kinder- und Jugendarbeit sowie der Erwachsenenbildung. In den Gutsgebäuden und auf dem Gutshof finden Konzerte, Lesungen und Märkte statt. Orangerie, Kornspeicher und ehemaliger Rinderstall können für private und betriebliche Veranstaltungen und Feiern gemietet werden. Geplant sind auch ein Hotel und eine Kreativwerkstatt. Gut Zichtau ist seit März 2011 auch Sitz der gARTenakademie Sachsen-Anhalt e. V. und Ausgangspunkt der Altmark Festspiele. Zichtau blüht GmbH Am Gutshof 2 39638 Gardelegen OT Zichtau Telefon: 039085-305 [email protected] www.gut-zichtau.de Verborgene Schätze an der Straße der Romanik Ferienpark Zichtau Zum Tempelberg 5 39638 Gardelegen (Ortsteil: Zichtau) Telefon: 039085-304 [email protected] www.ferienpark-zichtau.de • Altmarkrundkurs „Von Kloster Neuendorf nach Zichtau” • Stationen der Straße der Romanik: Dorfkirche Wiepke und Dorfkirche in Engersen Weitere Ausflugstipps: ➤ Stadt Klötze ➤ Hansestadt Gardelegen ➤ Naturpark Drömling 47 14 Salonhumorist und grüner Wall – Hansestadt mit vielen Facetten Erlebnispunkt Gardelegen 10 Kilometer bis zur Straße der Romanik Dorfkirche Wiepke Dorfkirche Engersen • Bahnhof Gardelegen • Hotel Reutterhaus • Waldgasthof Lindenthal • Hotel „Café am Rathaus” • Burg Pension • Hotel Am Holzmarkt • Schlosshotel Letzlingen • Fischerhof Gahrns • Restaurant Adria • Wirtshaus Gardelegen • „Schützenhaus“, Gardelegen • Heideradweg rund um Gardelegen • Altmark-Rundkurs • Milde-Biese-Weg • Gardelegen 48 Obwohl Gardelegen erst 1196 in einer Urkunde als „Burg und fester Platz“ auftaucht, reicht die Geschichte der Besiedlung weit mehr als 1.000 Jahre zurück. Seit über 800 Jahren ist Gardelegen Stadt, und seit mehr als 700 Jahren wird hier Bier gebraut. Der „Garley“-Trunk bescherte der Stadt im Mittelalter Reichtum und legte den Grundstein für die prächtigen Bauwerke. Von 1358 bis 1488 gehörte Gardelegen, im Verbund mit anderen brandenburgischen Städten der Altmark, der historischen Städte-Hanse an. Ein Beweis für die rege Handelstätigkeit der Altmärker Kaufleute. 1995 trat die Hansestadt Gardelegen wieder dem „Hansebund der Neuzeit“ bei und Die Kirche St. Nikolai ist eine ursprünglich romanische Backsteinbasilika gehört seit 1998 zum „Altmärkischen Hansebund“. Zu den zahlreichen Sehenswürdigkeiten gehört sicherlich auch der Roland von Gardelegen. 1450 erstmalig in der Stadtordnung erwähnt, zeugte er von der Eigenständigkeit der Stadt, von Bürgerstolz und Leistungskraft der Handwerkerzünfte und Kaufmannsgilden. Am alten Roland nagte der Zahn der Zeit – 1727 fiel die Statue in sich zusammen. Seit 2002 steht auf Initiative des Fördervereins Handwerk und des Altmarkkreises ein neuer Roland auf dem Markt. Was Gardelegen auszeichnet, ist die Freundlichkeit der Menschen, die ihr Herz am rechten Fleck tragen. Bekanntester Sohn dieser Stadt ist Otto Reutter (1870 bis 1931), der als „Salonhumorist“ und Conférencier auf allen großen deutschen Varietébühnen zuhause war. Der kleine Dicke mit Frack und Melone gehörte zu den großen Unterhaltungskünstlern seiner Zeit – seine mehr als 1.500 selbst geschriebenen Couplets („Der Überzieher“, „Blusenkauf“) haben Kultstatus und ihre Aktualität bis heute nicht eingebüßt. Die Wallanlagen Gardelegens sind die besterhaltenen und vollständigsten Anlagen ihrer Art in Sachsen-Anhalt. Bereits um 1300 wurde das kleine Ackerbürgerstädtchen Gardelegen, später Hansestadt, befestigt. Im 16. Jahrhundert begann man die Stadtmauer zum Schutz der durch das Brauen und den Export des „Garley“-Biers reich gewordenen Stadt zu verstärken: Mächtige repräsentative Vortore – das Salzwedeler, Magdeburger und Stendaler Tor – wurden gebaut, Wälle und Gräben angelegt und ein Schleusensystem zur Wasserregulierung des Wallgrabens eingerichtet. Es wurde bei Gefahr geschlossen und schuf eine bis zu 300 Meter breite Überflutungsfläche. Die heute vorhandenen Wallanlagen entstanden Anfang des 19. Jahr- Salzwedeler Tor in Gardelegen Denkmal Otto Reutters hunderts aus den Trümmern der ehemaligen Stadtbefestigung. Zunächst legte man hier Obstplantagen und Gemüsegärten an und verlegte die Friedhöfe der Nikolaikirche und Marienkirche auf den Wall – einige alte Grabsteine in der Anlage zeugen noch heute davon. Ende des 19. Jahrhunderts wurden die Wallanlagen im Zuge städtebaulicher Erweiterungen vor den Toren der Stadt und der Schließung der Friedhöfe als Promenade mit einer doppelreihigen Lindenallee gestaltet. Heute lädt eine über 2,5 km lange und über 120 Jahre alte Lindenallee entlang gepflegter Grünanlagen, dem Rosengarten und dem erhalten gebliebenen Teil des mittelalterlichen Stadtgrabens zum Spazierengehen ein. Von der WallPromenade, die sich wie ein grüner Ring um die Altstadt legt, ergeben sich reizvolle Blicke auf die historischen Gebäude der Stadt. Sehenswert sind auch Reste der Stadtmauer und das Salzwedeler Tor, das besterhaltene der drei ehemaligen Stadttore. Von 2003 bis 2007 konnte die gesamte Gardelegener Wallanlage denkmalgerecht saniert werden. Einwohner und Besucher erfreuen sich seitdem noch mehr an diesem kleinen Paradies in der Altmark. Türme, Tore, stolze Bürger – interessant und kurzweilig sind die Stadtrundgänge, bei denen der Tourist Informatives und Sehenswertes über die 800-jährige Hansestadt erfahren kann. Hansestadt Gardelegen Tourist-Information Salzwedeler-Tor-Str. 34, 39638 Gardelegen Telefon 03907-194 33 [email protected] Verborgene Schätze an der Straße der Romanik Alte Löwenapotheke In der ehemaligen Löwenapotheke können die Einrichtung der Apotheke, Exponate zu Otto Reutter und zur Hopfenanbau- sowie Braugeschichte der Stadt besichtigt werden Voranmeldung Telefon: 03907-6519 • Salzwedeler Tor und Stadtbefestigung • Der Roland von Gardelegen • geführte Stadttouren Gardelegen • Freibad Gardelegen Weitere Ausflugstipps ➤ Mahn- und Gedenkstätte „Isenschnibber Feldscheune” ➤ Marienkirche ➤ Reutter-Grabmal ➤ Jagdschloss Letzlingen und Schlosskirche ➤ Zisterzienserkloster in Kloster Neuendorf ➤ Kämmereiforst ➤ Drömling 49 15 Eine eigene Welt aus Farbe, die auch Geschichte erzählt Erlebnispunkt Kloster Neuendorf 10 Kilometer bis zur Straße der Romanik Dorfkirche Wiepke Dorfkirche Engersen Rufbus von und nach Gardelegen • Hotel Reutterhaus • Waldgasthof Lindenthal • Hotel „Café am Rathaus” • Burg Pension • Hotel „Am Holzmarkt” • Schlosshotel Letzlingen Meist ist das Besondere dort zu finden, wo man es nicht erwartet. So macht zunächst der Name des kleinen Ortes, westlich von Gardelegen neugierig: Kloster Neuendorf – einst „Niendorp”. Zu finden ist der Ort wenige Kilometer östlich Gardelegens zwischen Jävenitzer Moor und Kellerbergen – an einem der ehemals wichtigsten hansischen Handelswege, der, aus dem Braunschweigischen kommend, bis Stendal und darüber hinaus führte. Auf den ersten Blick ein typisches altmärkisches Dorf. Doch beim Blick hinter die Kulissen entdeckt man Beachtliches. Hier finden sich viele gut erhaltene Spuren einer reichen Geschichte. Die lässt sich bis ins 13. Jahrhundert zurückverfolgen. Das um 1200 gegründete und 1232 erstmals erwähnte Zisterzienser-Nonnenkloster gehörte einst zu den reichsten Frauenklöstern der Altmark und galt als das Familienkloster derer von Alvensleben. Der ersten urkundlich erwähnten Stifter und Gönner waren Mark- graf Otto III., Johann I. und Graf Siegfried von Osterburg. Bis in unsere Zeit haben sich die schlichte Backsteinkirche mit dem niedrigen Kreuzgang und einige kleine Klausurgebäude erhalten. Das Kloster gehörte im 14. Jahrhundert zu den größten Grundbesitzern der Altmark. Die schlichte Backsteinkirche mit dem niedrigen Kreuzgang und einige kleine Klausurgebäude sind gut erhalten. Der Turm der Kirche lässt die lange Tradition, die er behütet, nicht vermuten. Der Dachreiter wurde erst 1749 gegen einen barocken Kirchturm ausgetauscht. Eine umfangreiche Sammlung von Grabsteinen erinnert an die früheren Bewohner. Schönster und wertvollster Schmuck der Kirche sind die auch kunstgeschichtlich bedeutsamen Buntglasfenster aus dem 14. und 15. Jahrhundert. Mit der beginnenden Reformation in der Altmark begann auch das Ende des reichen und blühenden Klosterordens in Neuendorf. Der Adlige Johann Georg, dem seit 1562 die Altmark und so auch Neuendorf unterstand, drohte das Kloster zu schließen, wenn die Mönche nicht nach seinem Willen dienten. So nahm der Konvent im Jahr1579 als letztes aller kirchlichen Institutionen in der Region die Reformation an und Johann Georg bestimmte das Kloster nunmehr als Sitz eines Damenstiftes für adlige und bürgerliche Jungfrauen. Dieses Damenstift bestand bis zu seiner Auflösung durch Jérôme von Westfalen im Jahre 1810. Eines der ältesten Stücke im Kloster ist sicherlich der romanische Taufstein in seiner schlichten Form. Zu den Besonderheiten gehören zweifelsohne unterschiedliche Buntglasfenster aus dem 14. bis zum beginnenden 20. Jahrhundert. Sie tauchen den Kircheninnenraum in ein prächtiges Farbenspiel und entführen den Betrachter in eine Welt aus Farbe. Aber nicht die puren Farbenspiele waren im Mittelalter wichtig – viele der Fenster erzählen auch Geschichten aus der Bibel. Die aufwändig in Szene gesetzten Glasmalereien übernahmen so die Funktion einer „billia Pauperum” – einer Armenbibel. Die ältesten aus der Mitte des 14. Jahrhunderts erzählen aus dem Leben Christi. Sehenswert sind darüber hinaus einige gut erhaltene Bürgerbauten, so das Gutshaus und das Königshaus von 1745. Das „Hundeloch“ aus dem Jahre 1561, ein zweistöckiges Speichergebäude aus massiven Feldsteinen, soll auch als Gefängnis gedient haben. Nachdem das Kloster im 16. Jahrhundert aufgehoben worden war, bildete die Landwirtschaft den Haupterwerbszweig der Neuendorfer. Heute gehört der Ort zur Hansestadt Gardelegen. Hansestadt Gardelegen Tourist-Information Rathausplatz 1, 39638 Gardelegen Telefon 03907-194 33 www.gardelegen.info [email protected] • „Klosterkrug” Kloster Neuendorf • Fischerhof Gahrns • Restaurant Adria • Wirtshaus Gardelege • Gaststätte Stadtschenke Schätze an der Straße der Romanik Kloster Neuendorf Kontakt: Frau Markert Telelefon 03907-711776 Heimatstube Kloster Neuendorf Anmeldung bei Herrn Matthies, Telefon 03907-711376 • Heimatmuseum Osterwieck • Mahn- und Gedenkstätte „Isenschnibber Feldscheune” • Hansestadt Gardelegen mit historischem Stadtkern • AltmarkRundkurs • Gardelegen 50 Kloster Neuendorf Weitere Ausflugstipps: ➤ Uchtequelle bei Uchtspringe ➤ Jagdschloss in Letzlingen ➤ Das Sühnekreuz in Zienau 51 16 Jagdquartier der Hohenzollern Erlebnispunkt Letzlingen 24 Kilometer von der Straße der Romanik Dorfkirche Wiepke Dorfkirche Engersen Busverbindungen Richtung Haldensleben, Magdeburg, Gardelegen, Salzwedel • halbersbacher Schlosshotel, Letzlingen • Hotel Restaurant „Zur Heide”, Letzlingen • diverse Pensionen • Restaurant „Kaiserhof”, Letzlingen • Gasthaus Lüders, Letzlingen • Hotel&Restaurant „Zur Heide“, Letzlingen • Eisdiele/Imbiss, Letzlingen • Colbitz-Letzlinger Heide außerhal des Gefechtsübungszentrums (GÜZ) • Fahrradwandergebiet „Letzlingen-LindenthalJävenitz“ • Letzlingen 52 tradition der Hofjagden und die Bautätigkeit seines Geschichtlich betrachtet ist das heutige Heidedorf Bruders fort. Nach seinem letzten Jagdaufenthalt in Letzlingen ein junger Ort in der Altmark, seit 2011 ein Letzlingen am 13. November 1886 setzten ihm zu Ortsteil der Einheitsgemeinde Hansestadt GardeleEhren die „Forstbeamten“ der Colbitz-Letzlinger Heigen. In einer Lehnsurkunde des Magdeburger Erzbide, den „Kaiserstein“. Die letzte Kaiserjagd mit Kaiser schofs Albrecht I. wird das mittelalterliche „Letzling“ Wilhelm II. in Letzlingen war am 9. November 1912. um 1370 mit anderen bewohnten Dörfern in der Nach dem Ende der Herrschaft der Hohenzollern Umgebung erwähnt. Wenige Jahrzehnte später wurde wurden die Gebäude leer geräumt und waren unge„Letzling“ wie 60 weitere Orte in und um die Heide nutzt. „wüst“, Letzlingen rund 300 Jahre. Ab 1701 enstand Zum 1. Januar 1922 mietete die Letzlingen neu als die Schlossdo„Freie-Schul- und Werkgemeinmäne in 11 Erbbauerhöfe aufgeschaft“ (FSWG) das Jagdschloss teilt und an Kolonisten verpachtet und gestaltete unter ihrem Leiter wurde. Bernhard Uffrecht eine private reIm Ort wurden in den nächsten 50 formpädagogische InternatsschuJahren insgesamt 32 Kolonistenfale. Sie wurde 1933 aus politimilien als Erbbauern angesetzt. Sie schen Gründen von der Landeserhielten 1753 von König Friedrich regierung aufgelöst. Die SAII. ihre „Erben-Zins-Verschreibung“ Sportschule danach war nur ein mit gleichen Rechten und Pflichkurzes Intermezzo, ab Ende ten. Die Einwohnerzahl nahm ste1939 war das Schloss ein Resertig zu und Letzlingen gehörte nach velazarett bis Kriegsende. Von dem 1. Weltkrieg zu den einwoh1947 bis Ende 1991 behandelnerstärksten Dörfern der Altmark. ten und betreuten Ärzte, SchwesDie brandenburgischen Kurfürsten tern, Pfleger und viele technische und ihre Söhne waren leidenMitarbeiter die Patienten des schaftliche Jäger und jagten seit Kreiskrankenhauses Gardelegen dem 15. Jahrhundert von Tangerin der Abteilung Letzlingen. münde aus im Nordteil des sehr Schlosskirche Letzlingen Umfangreiche denkmalgerechte wildreichen Waldgebietes. Kurprinz Sanierungen des einzigen Hohenzollernschlosses in Johann Georg kaufte 1555 die wüste Feldmark LetzSachsen-Anhalt waren notwendig. Ab 1996 ist das lingen und weitere Waldgebiete, von 1559-62 ließ er Schloss im Eigentum der Stiftung Dome und Schlössich die „Hirschburg" in ihrer ursprünglichen Form erser in Sachsen-Anhalt, die eine umfangreiche Saniebauen und nutzte sie viele Jahre als Wohnsitz seiner rung des Schlosskomplexes veranlassten. 2001 eröffFamilie. Im Dreißigjährigen Krieg stark beschädigt und nete die Dauerausstellung. danach etwa 200 Jahre meist artfremd genutzt und Weiter gehören dazu das Restaurant „Kaiserhof" und sehr wenig repariert, hat König Friedrich Wilhelm IV. das halbersbacher Schlosshotel im ehemaligen Kavadas Jagdschloss in Letzlingen 1841 besucht. Er richlier- und Kastellanhaus. Beides wird gerne für Hochtete die Hofjagd in der Heide ein und ordnete zwei zeitsfeiern gemietet, nachdem die Trauung im KaiserJahre später den Umbau und die Erweiterungen in saal und eventuell in der Schlosskirche erfolgte. Taden heute sichtbaren englischen Tudorstil an. Wilhelm gungen können ausgerichtet werden. l. setzte als König und nach 1871 als Kaiser die Jagd- Jagdschloss Letzlingen Auf der Ostseite, gegenüber dem Jagdschloss, steht die zweite Sehenswürdigkeit, die Schlosskirche. Von König Friedrich Wilhelm IV. geplant, vom Hofarchitekten Friedrich August Stüler ausgeführt, weihte sie Kaiser Wilhelm l. 1861 anlässlich einer Hofjagd ein. Sie ist gleichfalls im neugotischen englischen Tudorstil erbaut, mit den typischen Tudorbögen, den weithin sichtbaren beiden schlanken Türmen und einem hohen hellen Hauptschiff. Königin Elisabeth, die Gemahlin des verstorbenen Königs Friedrich Wilhelm IV., spendete 1859 für die Innenausstattung das große Altarbild mit dem betenden Christus im Garten von Gethsemane von der Berliner Malerin Clara Wilhelmine Oenicke und finanzierte den Bau der Orgel von Orgelbaumeister Böttcher aus Magdeburg. König Wilhelm I. spendete die beiden Glocken von 1871 und 1872 sowie das Kruzifix am Altar. Alle historischen Gegenstände des Innenraumes sind restauriert und entsprechen dem Jahr 1892. Angepasst wurde der neue Taufstein. Die evangelische Kirchengemeinde nutzt ihre Schlosskirche zu Gottesdiensten, kirchlichen Feiern und zu Konzerten im „Letzlinger-Roxförder Musiksommer“. Ein Besuch der Schlosskirche ist auf jeden Fall ein Erlebnis. Jagdschloss und Schlosskirche Letzlingen Stiftung Schlösser und Dome in Sachsen Anhalt Jagdschloss Letzlingen, Gisela Baldauf OT Letzlingen, Schlossstraße 10 39638 Hansestadt Gardelegen Tel: 039088-8089 70 Fax: 039088-8089 74 [email protected] Verborgene Schätze an der Straße der Romanik www.jagdschloss letzlingen.de Ansprechpartnerfür Führungen in der Schlosskirche Evangelisches Pfarramt Letzlingen, Pfarrer Gerd Hinke OT Letzlingen, Am Schlosspark 18 39638 Hansestadt Gardelegen Tel: 039088-235 [email protected] halbersbacher Schlosshotel Letzlingen OT Letzlingen Schlossstraße 10 39638 Hansestadt Gardelegen Tel: 039088-8020 0 Fax: 8020 85 [email protected] www.halbersbacher.de • Das ehemalige Kavaliershaus bietet gemütliche Einzel- und Doppelzimmer, Studios sowie ein kurfürstliches Hochzeitszimmer. • Für Tagungen, Seminare, Konferenzen und Präsentationen verfügt das Schloss über restaurierte historische Räumlichkeiten. Weitere Ausflugstipps: ➤ Hansestadt Gardelegen ➤ Naturschutzgebiet Colbitzer Lindenwald 53 17 Eine Perle an der Elbe Erlebnispunkt Klutturm Rogätz 20 Kilometer von der Straße der Romanik Groß Ammensleben entfernt Regionale Bahnanbindung Bahnhof Angern-Rogätz Regionale Busanbindungen örtlicher Nahverkehr Übernachtungen in Rogätz: • Pension „Molkenthin“ • „Rogätzer Hof“ • Pension „Elbflorenz“ • Pension „Elbröwer“ • „Feldschlößchen“, Rogätz • „Rogätzer Hof“, Rogätz • „Rogätzer Eck“, Rogätz • Bürgerhaus, Rogätz • Elberadweg • St-Jacobus-Pilgerweg • Wolmirstedt • Burg 54 Östlich des Areals der Colbitz-Letzlinger Heide befindet sich Rogätz. Direkt an der Elbe gelegen, kreuzt hier am Elbe-Kilometer 351 der Elberadweg und verbindet das Jerichower Land mit dem Bördekreis. Südlich des Ortes mündet der Fluss Ohre in die Elbe. Radwanderer und Touristen nutzen hier die Fähre, um die Sehenswürdigkeiten und den Charme der südlichen Altmark in Rogätz zu erkunden. Nachhaltig prägte die Familie von Alvensleben – ein niederdeutsches Adelsgeschlecht – Rogätz. Sie war von 1369 bis 1850 im Besitz der Burg und des Rittergutes Rogätz. Die im Kern mittelalterliche ehemalige Gutskirche erhielt ihre heutige Gestalt durch den Wiederaufbau nach dem Dreißigjährigen Krieg. Sowohl romanische als auch spätgotische Bauelemente sowie ein massiger dreigeschossiger Westturm prägen das Gebäude und das Ortszentrum entscheidend. Die Kirche beherbergt eine wertvolle Ausstattung aus dem frühen 17. und 18. Jahrhundert. Der zum Teil über 900 Jahre alte und 32 Meter hohe Klutturm ist der verbliebene Rest der ehemaligen Rogätzer Burg und wurde ebenso wie die Gutskirche im Dreißigjährigen Krieg zerstört. Er ist aus Findlingssteinen errichtet und erstreckt sich über mehrere Geschosse. Lange wurde er als Wohnturm genutzt. Von 1924 an diente er als Wasserbehälter. Seit den 1990er Jahren beherbergen die Gemäuer Ausstellungsräume und den Zugang zum Aussichtsturm. Zu besonderen Festlichkeiten wie dem Blüten- und dem Klutturmfest sowie nach vorheriger Anmeldung bietet sich die Gelegenheit, die Aussichtsplattform des Turms zu besteigen und einen wunderschönen Ausblick auf die Landschaft und die umliegenden Gemeinden zu genießen. Ebenso interessant für den Besucher ist ein Rundpfad durch den Park, der am Klutturm beginnt, bis zum Kanal und am Ufer von Ohre und Elbe entlang zurück bis zum Fährdamm. Anschaulich werden hier die Besucher auf dem selbst erkundbaren Naturpfad über die Flora und Fauna der Region informiert. In unmittelbarer Nähe des Klutturms und der Gutskirche befindet sich das neue Dorfgemeinschaftshaus Rogätz. Mit Mitteln aus den von der Europäischen Union geförderten Leader-Projekten entstand hier ein Generationen übergreifendes Gemeinschaftszentrum für Veranstaltungen und Ausstellungen. In Kombination mit der direkt angrenzenden neuen Multifunktionshalle entstand so im Jahr 2013 Raum für kulturelle und sportliche Veranstaltungen. Prominenter Besucher in Rogätz war der Nobelpreisträger Max Planck. Der bedeutende deutsche Physiker und Begründer der Quantenphysik erholte sich des Öfteren im alten Herrenhaus des Ritterguts bei seinem Freund, dem Unternehmer Dr. Carl Still. Da ab 1943 das Haus von Marga und Max Planck in Berlin vom Bombardement bedroht war, finden beide eine Bleibe auf dem Rittergut in Rogätz. Mitte Februar 1944 wird ihr Haus in Dahlem völlig zerstört, alles Hab und Gut, vor allem die wertvolle mathematisch-physikalische Bibliothek und der Schriftverkehr werden ein Raub der Flammen. In den Wirren der Nachkriegszeit müssen am 16. Mai 1945 die Plancks erneut überstürzt ihre Sachen in Rogätz packen und ziehen nach Göttingen, wo der Physiker 1947 mit 89 Jahren stirbt. Besuchenswertes Kleinod in der Colbitz-Letzlinger Heide ist das im Walde zu Heinrichshorst gelegene Jagdschlösschen. Es wurde 1899 im Auftrag des Kommerzienrats Gustav Wernecke, Direktor der Aktien-Brauerei MagdeburgNeustadt, als Sommersitz eingerichtet. Fast alle Stilformen der europäischen Baukunst ließ der Historismusarchitekt Jaques Gros am Jagdschloss Heinrichshorst wieder aufleben. Der „Heimat- und Kulturfreunde Rogätz e. V. “ verknüpft Traditionen mit dem Leben im Ort, fördert die Heimatverbundenheit, Kultur und Kunst und setzt sich für den Denkmalschutz ein. So auch für die „Remise“ die zum alten Rittergut gehört. Mit privaten Mitteln entstehen hier Ferienwohnungen sowie eine Radfahrerherberge. Verborgene Schätze an der Straße der Romanik Heimat- und Kulturfreunde Rogätz e. V. Margitta Häusler Magdeburger Str. 30 39326 Rogätz Telefon: 039208-24533 www.heimatfreunde-rogaetz.de Elbfähre Rogätz Öffnungszeiten: werktags: 5.45 Uhr - 20.00 Uhr Sa, So, Feiertags: 8.00 Uhr - 20.00 Uhr Mittagspause:12.00 Uhr - 12.30 Uhr letzte Überfahrt vor der Pause 11.45 Uhr • Nördlich von Rogätz ist das ausgedehnte Naturareal „Treuel“ zu finden - Rastplatz für zahlreiche Vogelarten und gern besucht von Naturfreunden • Der Rogätzer Kanuverein bietet am „Blauen Band“ Möglichkeiten für Übernachtungen von Wassersportfreunden in Zelten • Es existiert rund um Rogätz ein gut ausgebautes Radwegenetz - so auch nach Loitsche zum „Bahnwärterhäuschen“ - einem Tagescafé. Weitere Ausflugstipps ➤ Größter Lindenwald Europas in Colbitz ➤ Kalimandscharo Festspiele Holzhaustheater Zielitz ➤ Wasserstraßenkreuz Magdeburg-Rothensee 55 18 Tradition und Moderne treffen sich in Wolmirstedt Erlebnispunkt Schlossdomäne Wolmirstedt 12 Kilometer von der Straße der Romanik Groß Ammensleben entfernt Regionale Bahnanbindung Bahnhof Wolmirstedt Regionale Busanbindungen örtlicher Nahverkehr • Hotel „Glindenberger Hof“, Wolmirstedt, OT Glindenberg • Landhaus „Auerbachs Mühle“, Wolmirstedt • Hotel „Wolmirstedter Hof“, Wolmirstedt • Pension „Piratentraumnest“, Wolmirstedt • Raststätte B 189, Wolmirstedt • Pension „Horstmann“ , Farsleben • Landhaus „Auerbachs Mühle“, Wolmirstedt • Restaurant „Cassuhn“, Wolmirstedt • Gasthaus „Zur Glucke“, Wolmirstedt • Gaststätte „Zum Schwejk“, Wolmirstedt • Gaststätte „Sorbas“, Wolmirstedt • Aller-ElbeRadweg • Wolmirstedt 56 Das Bindeglied zwischen Börde und Heide stellt Wolmirstedt dar. Die mehr als 1.000-jährige Stadt am kleinen Fluss Ohre verbindet wie kein anderer Ort Tradition und Moderne. Nur 15 Kilometer von der Landeshauptstadt Magdeburg entfernt leben hier heute ca. 11.500 Einwohner. Der Bischof Thietmar von Merseburg, Graf von Walbeck, erwähnt im Jahr 1009 Wolmirstedt erstmalig in seiner Chronik. Die Besucher erwartet eine Stadt mit über zehn Jahrhunderten wechselvoller Geschichte. Interessant ist der Besuch der am Hochufer der Ohre gelegenen Schlossdomäne. Dort befindet sich auf einer ehemaligen mittelalterlichen Burganlage die im Jahr 1480 fertiggestellte Schlosskapelle. Der Magdeburger Erzbischof Ernst von Sachsen ließ die Schlosskapelle im Stil der Backsteingotik errichten. Sie wird heute für Trauungen und kulturelle Veranstaltungen genutzt. Gegenüber der Kapelle befindet sich das vom Administrator Joachim Friedrich, späteren Kurfürst von Brandenburg, im Jahr 1576 errichtete Schloss. Seit dem Jahr 1795 befindet sich das Amtsgericht in diesem ehemaligen Schloss. In der Bruchsteinscheune aus dem Jahr 1846 hat seit 1981 das Museum sein Domizil. Das im Jahr 1927 gegründete Muse- um zeigt in seinen Dauerausstellungen u. a. „Die Geschichte der Stadt Wolmirstedt“, „Die Geologie und Nutzung der Bodenschätze im Landkreis Börde“ sowie historische Schauwerkstätten – Stellmacher, Schmiede und Sattler. Mit Unterstützung eines Leader-Projektes durch den Landkreis Börde entstand im Jahr 2011 im Museum ein Informationszentrum mit „Schlossladen und Stadtinformation“. Hier finden Besucher und Touristen sowie Jakobspilger den ersten Anlaufpunkt und erhalten vielfältige Informationen über touristische und kulturelle Angebote aus der Region. Das im Jahr 1730 erbaute Herrenhaus wird heute als Bürgerhaus genutzt und vom „Soziokulturellen Zentrum Schranke“ e. V. betrieben. Die Räumlichkeiten werden vorrangig durch ortsansässige Vereine und kreative Gruppen für ihre ehrenamtliche und gesellschaftliche Arbeit genutzt. Auch Eheschließungen sind im geschmackvoll eingerichteten Trauzimmer möglich. Darüber hinaus bieten die Räume des Bürgerhauses sowie das Gewölbe des zum Haus gehörenden „Schlosskellers“ ein hervorragendes Ambiente für private Feierlichkeiten und größere Events. Im ehemaligen Pferdestall der Domäne befindet sich die öffentliche Stadtbibliothek. Der heutige Katharinensaal ist um das Jahr 1860 als Stall für Rinder und als Kornspeicher errichtet worden. Seit dem Umbau im Jahr 2000 erfolgt eine Nutzung als Veranstaltungszentrum mit Gastronomie. Geschichte zum Staunen finden die Besucher des Museums Wolmirstedt Verborgene Schätze an der Straße der Romanik Museum Wolmirstedt Tel: 039201-21 363 [email protected] Di - Fr 9 - 12 und 14 - 17 Uhr, So 10 - 12 und 14 - 17 Uhr Stadtverwaltung Wolmirstedt www.stadtwolmirstedt.de Tel: 039201-646 [email protected] • Anbindung an die BAB A2 und A14 • Aller-Elbe Radweg, Elberadweg • vielfältige Kultur- und Freizeitangebote • Nähe zur Landeshauptstadt Magdeburg Weitere Ausflugstipps ➤ größter Lindenwald Europas in Colbitz ➤ direkte Anbindung an den Aller-Elbe Radweg ➤ Kalimandscharo Festspiele Holzhaustheater Zielitz ➤ Wasserstraßenkreuz Magdeburg-Rothensee Erlebnispunkt Schlossdomäne Wolmirstedt 57 19 Stifter bewachen das Schäfertor Erlebnispunkt Domäne Groß Ammensleben Direkt an der Straße der Romanik Groß Ammensleben • Bahnstation Groß Ammensleben • Pension „Am Mühlenberg“, Samswegen • Hotel Landhof Jersleben • Hotels in Haldensleben • Gaststätte „Zur Post“ Groß Ammensleben • Bistro Groß Ammensleben • Aller-Elbe-Radweg • Reparaturwerkstatt in Wolmirstedt • Haldensleben 58 Ein großartiger Erlebnispunkt bei den „Verborgenen Schätzen an der Straße der Romanik” ist Groß Ammensleben. Nur wenige Kilometer von der Landeshauptstadt Magdeburg entfernt und mitten in der fruchtbaren Börde liegt der erstmalig im Jahr 965 als „Nordammuneslevu” erwähnte Ort. Groß Ammensleben selbst war ein Familiengut der Grafen von Hillersleben-Ammensleben. Sie stifteten auch das Familienkloster, das 1129 in ein Benediktinerkloster umgewandelt wurde.1135 erhielt dieses die feierliche Weihe am Peter-und-Pauls-Fest durch den Erzbischof Konrad von Magdeburg. 1804 erfolgte die Aufhebung des Klosters und die Umwandlung in ein königliches Domänenamt. Damit begann auch der wirtschaftliche Aufschwung. Auf dem Domänengelände begann 1840 der Bau einer Brennerei, 1851 bekam der Ort eine Zuckerfabrik. Ab 1992 gehörte die Ortschaft mit ihren mehr als 1.500 Einwohnern zur Einheitsgemeinde „Niedere Börde” und ist seit 2004 Teil der neu gegründeten Gemeinde „Niedere Börde“, deren Sitz in Groß Ammensleben ist. Neben dem Aller-Elbe-Radweg ist Groß Ammensleben an die regionalen Touristikrouten wie die Zucker- und Rübenroute angebunden. Das historische Areal der Do- mäne Groß Ammensleben erschließt sich dem Besucher in einem kompletten Ensemble. Die östliche Seite der Domäne ist in die Dorfstrukturen eingebettet. In westlicher Richtung erstrecken sich die ehemals landwirtschaftlich genutzten Flächen. Die Hauptzugänge bilden das Magdeburger Tor mit einer Zufahrt auf den Domänenplatz sowie das historische Schäfertor, welches zu Fuß erreichbar ist. Hier begrüßen zwei Stifterfiguren, die einen Abt und einen Ritter symbolisieren, die Gäste. Zwischen beiden Figuren prangt in der Mitte des Schäfertores eine Kartusche mit dem Wappenzeichen für die Hohe Gerichtsbarkeit und Bischofswürde des Abtes. Dank dem Einsatz vieler Ammensleber und der Gemeinde blieben das vom Verfall bedrohte Tor und Teile des ehemaligen Wirtschaftshofes erhalten. Beide Stifterfiguren und der große Wappenstein strahlen heute dank der Leader-Strategie zur Förderung des ländlichen Raumes in neuem Glanz. An der Südseite der Domäne befindet sich die ehemalige Klosterkirche. Sie prägt an der Straße der Romanik das Dorfbild. Die ehemalige Pferdeschwemme inmitten des Hofes ist heute in kleines Biotop. Der Teich, eine aufgebaute Quelle, trieb einst die ehemalige Wassermühle an und diente zu Klosterzeiten als Fischteich. Domäne Groß Ammensleben Stifterfiguren am Schäfertor (links) Heute wird dieser Teich Mühlenteich genannt. Teile der alten Wirtschaftsgebäude sind restauriert, rekonstruiert und einer neuen Bestimmung übergeben. Hier in der alten Schmiede ist das Informationscenter der Domäne zu finden. Viele Angebote, wie Führungen durch die historische Klosterkirche – erste Station nach Magdeburg und zweite Station auf der nördlichen Route der Straße der Romanik – sind hier zu nutzen. Eine ständige Ausstellung zur Geschichte des ehemaligen Benediktinerklosters sowie Ausstellungen regionaler Künstler runden die touristischen Empfehlungen ab. Aufgrund der Nähe zur Landeshauptstadt und der verkehrstechnisch günstigen Lage zum Magdeburger Autobahnkreuz von A2 und A14 sowie dem Mittellandkanal und der im Kurztakt mit SBahn befahrenen Eisenbahnstrecke Magdeburg-Haldensleben erweist sich der Ort Groß Ammensleben mit seinen Sehenswürdigkeiten als bevorzugtes Ziel von touristischen Besuchern, die eine ländlich ruhige Region bevorzugen. Informationscenter Domäne Groß Ammensleben Öffnungszeiten: Montag - Freitag 11 -17 Uhr außerhalb der Öffnungszeiten sind Führungen nach Absprache möglich, Telefon: 039202-88 502 www.domaene-gross-ammensleben.de Verborgene Schätze an der Straße der Romanik Gemeinde Niedere Börde Tel: 039202-88300 www.niedere-boerde.de [email protected] • ehemalige Klosterkirche St. Peter und Paulus auf dem Gelände der Domäne Groß Ammensleben • vielfältige Kultur- und Freizeitangebote Weitere Ausflugstipps ➤ Schloss Hundisburg ➤ Historische Altstadt Haldensleben ➤ Ziegelei Hundisburg 59 20 Badeparadies in einer intakten Naturlandschaft Erlebnispunkt Jersleber See 5 Kilometer von der Straße der Romanik Groß Ammensleben entfernt Inmitten der typischen Börde-Landschaft gelegen befindet sich ein touristisches Highlight direkt an der Route des Aller-Elbe-Radweges entlang des Mittellandkanals. Umgeben von Mischwäldern erwartet die Besucher ein 36 Hektar großes Badeparadies. Hier lohnt sich in den warmen Sommermonaten ein Abstecher zum Sonnenbaden, Schwimmen und zum Ausspannen. Der See überzeugt mit seiner hohen Wasserqualität und einer gut ausgebauten Infrastruktur. Entstanden aus der Förderung von Kies für den Bau des Kanals in den Jahren 1927 bis 1928 bietet der See nicht nur Plätze für Campingfreunde. Auch viele Wasservögel nutzen ihn als Rastplatz für den Weg in ihre Winterquartiere. Auf den zum Landschaftsschutzgebiet „Barleber und Jersleber See mit Elbe- und Ohreniederung“ zählenden Arealen finden Camper beste Bedingungen zum Dauercampen oder auch für Kurzzeitbesuche. Die 350 Stellplätze sind mit Elektroan- • Hotel Landhof Jersleben • Landhaus Auerbachs Mühle Wolmirstedt • Hotel Wolmirstedter Hof Wolmirstedt • Gastronomie Jersleber See • Aller-Elbe-Radweg • Reparaturwerkstatt in Wolmirstedt • Wolmirstedt 60 Infozentrum am Jersleber See schlüssen ausgestattet, modernste Sanitärgebäude mit Duschen, WC, Baby-Wickelraum, BehindertenWaschraum oder Entsorgungsmöglichkeiten für die Chemietoilette bieten höchstmöglichen Komfort. Zahlreiche Freizeitmöglichkeiten für Jung und Alt sorgen für Kurzweil und Entspannung. Ein Abenteuerspielplatz, Streichelgehege, Minigolfanlage oder ein Volleyballfeld lassen Platz für Freiräume bei Kindern und Erwachsenen. Weiterhin gibt es am See Freizeitangebote wie Tauchen, Angeln oder eine Fahrt mit dem Ruderboot. Vom Campingplatz aus hat man einen unmittelbaren Zugang zum dünenähnlichen Sandbadestrand. Während des saisonalen Betriebes sorgt ein Team der Wasserrettung für den reibungslosen Badebetrieb. Oberhalb des Sandstrandes befindet sich ein einladender Imbiss, der die Gäste mit einem umfangreichen Speisenangebot für den kleinen und großen Hunger versorgt. Zahlreiche Veranstaltungen wie Trödelmarkt, Seemanns-Abend, Neptunfest oder Kinderfeiern und ein attraktives Angebot von Ausflugsmöglichkeiten runden den Aufenthalt am Jersleber See ab. Um den Besuchern und Gästen des Jersleber Sees ein noch besseres Angebot bieten zu können, entstand mit Mitteln zur Förderung des ländlichen Tourismus und der Gemeinde ein neues, ansprechendes Informationszentrum. Dieses neue Zentrum befindet sich direkt am Parkplatz und entlastet die bestehende Rezeption des Campingplatzes und übernimmt zugleich die Funktion als Informationszentrum für Touristen (Elberadweg, Wasserstraßenkreuz, Colbitz-Letzlinger Heide) und dient als Möglichkeit zum Einkaufen. Statt dezentraler Aufgabenbewältigung erfolgt so die Bündelung von Verwaltung, Parkplatzaufsicht und Rezeption. Das modern und zeitgemäß gestaltete Gebäude wertet den Standort Jersleber See auf. Sommerliche Badefreuden am Jersleber See In direkter Anbindung an den Elbe-Aller-Radweg können die Besucher Ausflüge vom Jersleber See in alle Richtungen durchführen. Auf einer Strecke von mehr als 100 Kilometern verbindet diese Radwanderroute den Elberadweg nördlich von Magdeburg mit dem Aller-Radweg bei Seggerde im Landkreis Börde. Gemeinsam mit dem Aller-Radweg ergibt sich somit eine Verbindung von Elbe und Weser. Auf der Tour durch Sachsen-Anhalt führt ein Großteil des Radweges durch den Landkreis Börde. Der Aller-Elbe-Radweg kreuzt oder tangiert auf seiner gesamten Strecke viele regionale und überregionale Radwanderwege oder führt zu diesen: den Elberadweg, den Börderadweg, den Holunderradweg, den Mittellandradweg oder den Aller-Harz-Radweg. Auch abseits des Radweges und des Jersleber Sees gibt es viel zu entdecken: historische Dorfkerne in fast jedem Ort, die Straße der Romanik mit ihren Zeitreisen in die Geschichte, Schlösser und Burgen, Kulturevents und Theaterschauplätze, Bierbrautradition und kulinarische Entdeckungen, Naturschauplätze und Badespaß im Sommer – der Abstecher in die Börde lohnt allemal. Verborgene Schätze an der Straße der Romanik Erholungscenter Jersleber See Telefon 039 201-21 857 www.camping-ok.de [email protected] • Anbindung an die BAB A2 und A14 • Zentrale Lage in einem landschaftlich hochwertigen Areal • vielfältige Kultur- und Freizeitangebote • direkte Nähe zur Landeshauptstadt Magdeburg Weitere Ausflugstipps ➤ Domäne Groß Ammensleben ➤ direkte Anbindung an den Aller-Elbe-Radweg ➤ Domäne Wolmirstedt mit Museum zur Geschichte der Region ➤ Wasserstraßenkreuz Magdeburg-Rothensee 61 21 Hausesel und Brieftaube – Nutztiere auf Augenhöhe Erlebnispunkt Barleben 10 Kilometer bis zur Straße der Romanik Groß Ammensleben und Magdeburg Bahnverbindung S-Bahn Richtung Magdeburg Busverbindungen Richtung Haldensleben und Magdeburg • BEST WESTERN Hotel Sachsen Anhalt • Etap-Hotel • Gasthof und Pension „Goldene Kugel” • Hotel „Bördehof” in Ebendorf • Restaurant Syrtaki Der Grieche in Barleben • Pizzahaus Barleben • Edessa Pizzeria & Kebap Haus • Wirtshaus „Zum bunten Dach“ Dieser Erlebnispunkt ist ebenerdig und für Rollstuhlfahrer geeignet • Aller-Elbe Radweg • Mittelland-Radweg • Elberadweg • Barleben 62 „Mutti, woher kommt das Fleisch in der Kühltheke?“ lautet die Frage eines Kindes, die in unserer modernen Welt alltäglich geworden ist. Anonyme Fleischverpackungen in den Supermärkten weisen kaum noch darauf hin, von welchem Tier die Produkte stammen. Zwar ist es selbstverständlich, Tiere zu sehen. Dass ein kuschliges Kaninchen auch zur Nahrungskette gehört, dass Enten und Gänse nicht nur Bewohner eines Teiches sind, sondern auch den Weg in Töpfe und Pfannen finden, ist für die heranwachsende Generation von Stadtkindern manchmal ein Schock. Aber warum leben wir mit Tieren zusammen, warum brauchen wird sie? Woher kommen die Tiere und warum sind sie für uns so wichtig? Diese Fragen versucht der Kleintierzuchtverein Barleben 1922 e.V. anschaulich und verständlich zu beantworten. Auf einem mehr als 10.000 Quadratmeter großen Areal hinter der SanktPeter-und-Paul-Kirche entstand das Bildungs- und Informationszentrum „Alte Haustierrassen”. Hier erleben Besucher typische und bäuerliche Traditionen eines Dorfes und des Umlandes. Hauptaugenmerk liegt auf der Haltung alter Haustierrassen. Tauben, Hühner, Gänse, Enten oder Puten, aber auch vierbeinige Rassen wie Kaninchen, Ziegen Schafe, Sattel- schweine und Ponys sind hautnah erlebbar. Munteres Schnattern, Blöken und Gezwitscher zeigen, wie wohl sich die Tiere hier fühlen. Viele der unterschiedlichen Rassen gerieten in Vergessenheit und wurden von effizienteren neuen Züchtungen abgelöst. Angelegt wurde das gesamte Areal als Landschaftspark, der neben den Gehegen, Volieren, Weiden und Ställen einen großen Teich als zentralen Mittelpunkt aufweist. Eine dorftypische Bepflanzung mit einheimischen Gewächsen und eine Streuobstwiese mit alten regionalen Obstsorten ergänzen das ländliche Milieu – Landidylle pur. Umgesetzt werden sollen auch Pläne zur Errichtung eines alten Taubenturmes. Bereits 1680 zierte den alten Hansenhof ein geradezu gewaltiger Taubenturm mit 18 Metern Höhe und bestimmte das Dorfbild. Taubentürme galten in den vergangenen Jahrhunderten als Synonym für Reichtum der jeweiligen Hofbesitzer und als Statussymbol – je größer der Turm, umso mehr Ansehen hatte der Bauer. Dieser historische Turm soll – allerdings auf die Hälfte reduziert – künftig das Gelände der alten Haustierrassen zieren. Ein Teil der Arbeiten auf dem Gelände setzten Jugendliche aus verschiedenen Ländern des Internationalen Jugendgemeinschaftsdienstes ijgd als gemeinnütziges Projekt um. Um ländliche Traditionen wieder zu beleben ist auch geplant, eine „Bildungsscheune” zu errichten. Altes Fachwerk und Bruchsteine warten schon auf den Aufbau. Diese „Bildungsscheune” soll Raum bieten für Veranstaltungen und Ausstellungen über ländliches Leben. In dem als Veranstaltungszentrum ausgelegten Gebäude mit Sanitäranlagen soll künftig auch eine eigene Schlachterei be- Das Bildungs- und Informationszentrum „Alte Haustierrassen” in Barleben stehen. Der Weg vom Tier zur Nahrung kann dann Kindern und Besuchern veranschaulicht werden. Das Backen von altdeutschen Obstkuchen zeigt Besuchern – und hier vor allem Kindern und Jugendlichen – in anschaulicher Form Traditionen aus der Küche. Träger und Hauptbetreuer des Bildungs- und Informationszentrum „Alte Haustierrassen” – mit Unterstützung der Gemeinde Barleben und Leader-Mitteln – ist der Kleintierzuchtverein Barleben 1922 e.V. mit seinen derzeit 36 Mitgliedern. Neben dem Erhalt alter heimischer Haustierrassen verfolgt der Verein mit dem Projekt das Ziel, positiven Einfluss auf die Erziehung Kinder und Jugendlicher zu nehmen. Die Liebe zu den Tieren und die Achtung der Natur und Umwelt gehören zu den Leitbildern, die der Verein vermittelt. Schulklassen und Kindertagesstätten, aber auch Besucher des Ortes nutzen dieses Projekt, um sich über den Alltag im ländlichen Raum vergangener Zeiten zu informieren. Bildungs- und Informationszentrum „Alte Haustierrassen” Führungen und Kontakt: Sigmar Thorun, Telefon: 0177-379 37 75 Gemeinde Barleben Verborgene Schätze an der Straße der Romanik Gemeindeverwaltung Ernst-Thälmann-Straße 22, 39179 Barleben Telefon: 039201-5650, Fax: 039203-565 28 01 offi[email protected] www.barleben.de • Dicht vor den Toren der Landeshauptstadt Magdeburg und östlich und nördlich begrenzt von Elbe und Heide, ausgedehnten naturnahen Landschaften bietet Barleben exzellente Möglichkeiten für die Freizeitgestaltung. • Der Naturpark Friedrichsruh in Ebendorf lädt ein zu einer Rast in einem Biotop mit Bademöglichkeiten. Weitere Ausflugstipps: ➤ Badespaß und Erholung am Jersleber See und am Barleber See ➤ Wasserstraßenkreuz mit historischen Schiffshebewerk und Trogbrücke Mittellandkanal über die Elbe 63 22 Landkrustenbrot und Hefezopf auf traditionelle Art gebacken Erlebnispunkt Barleben 10 Kilometer bis zur Straße der Romanik Groß Ammensleben und Magdeburg Bahnverbindung S-Bahn Richtung Magdeburg Busverbindungen Richtung Haldensleben und Magdeburg • BEST WESTERN Hotel Sachsen Anhalt • Etap-Hotel • Gasthof und Pension „Goldene Kugel” • Hotel „Bördehof” in Ebendorf • Restaurant Syrtaki Der Grieche in Barleben • Pizzahaus Barleben • Edessa Pizzeria & Kebap Haus • Wirtshaus „Zum bunten Dach“ • Aller-Elbe Radweg • Mittelland-Radweg • Elberadweg • Barleben 64 Der Bäcker gehört mit zu den ältesten überlieferten Berufsgruppen – schon die alten Pharaonen in Ägypten ließen „Profis” an die Öfen, die sich um das leibliche Wohl ihrer Herren verdient machten. In unseren Regionen ist der Beruf des Bäckers mindestens seit der Zeit Karl des Großen (768-814) bekannt. Er galt als besonders schützenswert, weil sie für die Verpflegung des umherreisenden königlichen oder kaiserlichen Hofstaates von Bedeutung waren. Die Brotherstellung war eine vor allem in den Klöstern praktizierte Tradition. Anfänglich teilten sich noch mehrere Bäcker pro Stadt dieselben Öfen, die ein „öffentliches Gut” waren. Durch das Wachstum der Städte bildete sich im 10. Jahrhundert der Bäckerberuf als „freier“ Berufsstand heraus. Im 12. Jahrhundert wurden bereits die ersten Zünfte gegründet, denen man angehören musste, um ein Handwerk ausüben zu dürfen. Schon Erzbischof Wichmann von Seeburg privilegierte bis zu seinem Tode im Jahr 1192 Innungen. Ernährung bedeutete bei unseren Vorfahren etwas anderes als heute. Selbst im Hause Martin Luthers war gutes Essen und Trinken ein absolutes Muss. „Herr Käthe“, so nannte Martin Luther oftmals seine „gestrenge Hausfrau“ Katharina von Bora, wusste über die Gaumenfreuden des Reformators. Und zu diesen gehörte sicherlich auch deftig gebackenes Landbrot und Feingebäck. Heutzutage ist man es gewohnt, zu jeder Jahreszeit Lebensmittel aus aller Welt aus dem Supermarkt zu holen. Wie schwer die Arbeit eines Dorfbäckers war, wissen heute die wenigsten. Das soll sich nun in Barleben ändern. In einem alten Gebäude der alten Bäckerei auf dem Breiteweg 154 entsteht eine „Schaubäckerei”. Bereits seit mehr als 90 Jahren war hier nachweislich eine Backstube, die bis in die 1960er Jahre betrieben wurde. Die Backstube und der Laden sind noch heute in dem damaligen Zustand. Backstube und Backofen waren die Ausgangsbasis für die Idee und das Ziel, dieses Gebäudeensemble zu erhalten, zu sanieren und zu nutzen. In die Dachsanierung flossen Fördermittel im Rahmen der Leader-Projektförderung des Landkreises Börde. Der Backofen und die Backstube sind ein nahezu vollständig erhaltenes Relikt des Bäckerhandwerkes der 1930er Jahre und haben mit den damaligen Geräten und den Werkzeugen die Zeit überdauert. Mit erfolgter Sanierung kann die damalige Technologie des Bäckerhandwerkes wieder aufgenommen und vorgestellt werden. Durch Anordnung von Fenstern in den Innenwänden und Errichtung eines Podestes können Zuschauer in Zukunft die Abläufe und Arbeiten in der Backstube erleben. Damit kann diese Form der nicht mehr ausgeübten handwerklichen Tätigkeit erhalten und der heutigen Generation vermittelt werden. Backtradition lebt in der Barleber Schaubäckerei wieder auf Im Dachgeschoss bietet ein Atelier zukünftig Raum für den Verein „Barleber Malfreunde e.V.“ und bietet eine Bleibe für seine künstlerische Tätigkeit. Der geplante Einbau von Sanitärräumen und Teeküche ermöglicht ein von Museum und Schaubäckerei unabhängiges Wirken der Laienkünstler im Dachgeschoss des Gebäudes. Schaubäckerei Barleben Fachspezifische Ergänzung findet die Schaubäckerei im Obergeschoss mit der Ausstellung von Handwerkszeug der Bäckerinnung. Das Museum soll mit dem Inventar des „Haldensleber Bäckereimuseumsvereins e.V.“ ausgestattet werden. Über Jahrzehnte gesammelte Unikate aus verschiedenen Backstuben und längst vergangenen Zeiten finden dort Bewahrung und Anschauungsmöglichkeit. Auch Relikte der Bäckerinnung finden hier ihren Platz. Vorträge und Gespräche über das Bäckerhandwerk bringen das Handwerk interessierten Besuchern näher. Die bei Schauvorführungen hergestellten Backwaren stehen künftig im ehemaligen Laden der Bäckerei zum Kauf und zum Verzehr bereit. Dazu wird dieser um einen kleinen Sitzbereich erweitert. Ergänzend sollen im Laden typische Produkte der Partnergemeinden Barlebens ausgestellt und angeboten werden. Kontakt: Lydia Krüger Telefon: 0151-268 363 65, [email protected] Gemeinde Barleben Verborgene Schätze an der Straße der Romanik Gemeindeverwaltung Ernst-Thälmann-Straße 22, 39179 Barleben Telefon: 039201-5650, offi[email protected] www.barleben.de • Besuch der Salzberge des „Kalimandscharo” – die höchste Erhebung im Landkreis Börde. Führungen Mai bis September immer samstags 15 Uhr, • Die Landeshauptstadt Magdeburg und ausgedehnte naturnahe Landschaften bieten Möglichkeiten für die Freizeitgestaltung. Weitere Ausflugstipps: ➤ Jersleber See und Barleber See ➤ Colbitz-Letzlinger Heide mit dem Naturschutzgebiet „Colbitzer Lindenwald" 65