Verborgene Schätze an der Straße der Romanik

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Verborgene Schätze an der Straße der Romanik
Projektstudie
Verborgene
Schätze an
der Straße
der Romanik
„Verborgene Schätze an der Straße der Romanik“ ist gefördert mit Mitteln aus dem ELER und dem Land Sachsen-Anhalt.
Europäische Kommission
Europäischer Landwirtschaftsfonds für die
Entwicklung des ländlichen Raums
HIER INVESTIERT EUROPA IN DIE LÄNDLICHEN GEBIETE
Ronald Floum
Thomas Wischnewski
Projektstudie
Verborgene
Schätze an der
Straße der Romanik
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xxx
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06
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Erlebnispunkte
Flechtinger Höhenzug
1 Oebisfelde: Älteste Sumpfburg Europas
2 Weferlingen: Der Graue Hermann wacht noch heute über das Allertal
3 Flechtingen: Wasserschloss und Krokusmeer
4 Hundisburg: Der venezianische Palast an der Beber
5 Hundisburg: Rotglühende Flammen durchziehen die Dunkelheit
6 Bebertal: Der schwebende Taufengel lockt in die Fahrradkirche
7 Nordgermersleben: Freizeitvergnügen im Ökobad mit sinnlichen Entdeckungen
8 Rottmersleben: Der Traum vom Bischof, Wasserspiele in der Gruft und Drachentöter Georg
9 Hermsdorf: Wo Geist und Kirche einen Raum finden – am Rande des Verkehrstroms
10 Ummendorf: Wallenstein und die Schwäne vom Bördemuseum Ummendorf
11 Drackenstedt: „Eiserne Kühe” und Tempelritter zeugen von bewegter Vergangenheit
12 Niederndodeleben: Es gibt Kräfte im Holunder, die sind heilsam wie ein Wunder
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Erlebnispunkte
Colbitz-Letzlinger Heide
13 Gut Zichtau: Die Landschaft ist eine Bühne
14 Gardelegen: Salonhumorist und grüner Wall – Hansestadt mit vielen Facetten
15 Kloster Neuendorf: Eine eigene Welt aus Farbe, die auch Geschichte erzählt
16 Letzlingen: Jagdquartier der Hohenzollern
17 Rogätz: Eine Perle an der Elbe
18 Wolmirstedt: Tradition und Moderne treffen sich in Wolmirstedt
19 Groß Ammensleben: Stifter bewachen das Schäfertor
20 Jersleber See: Badeparadies in einer intakten Naturlandschaft
21 Barleben: Hausesel und Brieftaube – Nutztiere auf Augenhöhe
22 Barleben: Landkrustenbrot und Hefezopf auf traditionelle Art gebacken
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Erlebnispunkte
Börde
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66-67
INHALT
INHALT
4
Einleitung
Grußworte
Die Straße der Romanik
LEADER
Landkreis Altmark
Landkreis Bördekreis
Harzkreis
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Erlebnispunkte
Bördeland
31 Bergen: Kommende Bergen sichert „Dienstreisen” von Rittern
32 Seehausen: In der ehemaligen „Cabriokirche” predigt der Fuchs den Gänsen
33 Kloster Meyendorf: Auf den Spuren von Erzbischof, Zisterzienserinnen und Nathusius
34 Klein Germersleben: Das Streben nach Höhe und Bestnoten für Fischerdorf
35 Langenweddingen: Beflügelte Engelsgesichter im beeindruckenden Dom auf dem Lande
36 Osterweddingen: Reichtum der Tauben, barocke Rosen und der Zauber des alten Klosters
37 Sülldorf: Das süße Glück des Salzes im blau-roten Blütenmeer
38 Welsleben: „Verkehrte Welt“ in Welsleben oder Das Geheimnis um St. Pankratius
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Erlebnispunkte
Rund um den Huy
39 Erlebnisroute Nordkurs: Im Harzvorland gedeihen die Früchte für edlen, natürlichen Geschmack
40 Erlebnisroute Nordkurs: Als Herzog Julius die Kartoffelpflanze von London mit in den Huy brachte
41 Erlebnisroute Nordkurs: Der Schatten der Tempelritter
42 Erlebnisroute Nordkurs: Die vergrabene Chorschranke und der älteste Turm der Region
43 Erlebnistour Osterwieck: Eine Perle an der Fachwerkstraße
44 Erlebnistour Südkurs: Ströbeck setzt den ganzen Kontinent „Schachmatt”
45 Erlebnistour Vorharz: Halberstadt – Zeugnis handwerklicher Kunst
Erlebnistour Vorharz: Halberstadt – Erlebnisziele Stadtgeschichte
46 Erlebnistour Vorharz: Langenstein – „...dem Himmel ein Stück näher”
47 Erlebnistour Vorharz: Nienhagen – Die Welt mit anderen Augen sehen
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Schlussbetrachtungen
Zum Logo „Verborgene Schätze an der Straße der Romanik”
Empfehlungen zum Aufbau und zur Weiterentwicklung
Impressum
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Üplingen: Durch Müller Wahnschaffe entstand ein ganzes Dorf
Gunsleben: Tiefe Wurzeln des Mittelalters und die Grafen von der Asseburg
Ampfurth: Die optische Telegrafenlinie – Berlin sendet über die Börde
Hornhausen: Der Hornhäuser Reiterstein – Geschichtsmittelpunkt der Börde
Oschersleben: Oscherslevo, der Sämann und das weltgrößte Opeltreffen
Klein Oschersleben: Stefan von Kotze – deutscher Mark Twain aus Klein Oschersleben
Gröningen: Auf den Spuren der einstigen Residenzstadt Gröningen
Kroppenstedt: Die Kroppenstedter Reiter waren für Treue und Schutz berühmt
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Nichts ist spannender als Geschichte. Wenn ihre Geschichte
detailreich und faszinierend erzählt ist. Egal ob sie in der Urzeit, Mittelalter, Renaissance, Aufklärung, Industriealisierung
oder in der Jetztzeit handeln - die Menschen wollen gerührt
und entführt werden. Gerade im mitteldeutschen Raum und
im Speziellen, in der Region um Magdeburg kann man sie
heute auf Zeitreisen erkunden. Auf Spuren, die unterschiedlicher nicht sein können. Nach Geschichte und Geschichten,
die bis in die heutige Zeit reichen.
Durch die touristische Route Straße der Romanik wurde
nach deren nun mehr über 20 Jahren Existenz das Kernland
des frühen deutschen Königtums stärker ins Interesse eines
gegenwärtigen Geschichtsbewusstseins gerückt. Mit diesem
historischen roten Faden zeigen 60 Stationen – wehrhafte
Burgen, Dome, Klöster und Kirchen – aus der Zeit von Mitte
des 10. bis Mitte des 13. Jahrhunderts erlebbare Geschichte, an der die Christianisierung mit Kreuz und Schwert sowie
1000 Jahre alte europäische Politik sichtbar werden.
Der Erfolg der Straße der Romanik ist ein beredetes Zeugnis
für das Funktionieren geschichtlicher Erfahrungs- und Wissenswege. Innerhalb solcher Entdeckungsreisen erklärt sich
die Faszination an Historie. Mit dem touristischen Förderprojekt „Verborgene Schätze an der Straße der Romanik“ entsteht jetzt quasi eine Verständigungsbrücke zwischen den
Geschehnissen des Mittelalters und den folgenden Epochen
in die Gegenwart und der geschichtliche Reichtum der Region wird noch plastischer.
„Was der Mensch sei, sagt ihm nur die Geschichte“ schrieb
der deutsche Theologe und Philosoph Wilhelm Dilthey
(1833 bis 1911) im 19. Jahrhundert. Es gehört zum Wesen
des Menschen, beständig auf der Suche nach sich selbst zu
sein. Wer bin ich? Lautet eine Grundfrage unseres Lebens.
Herauszufinden, warum wir sind wie wir sind, heißt sich auf
den Weg zurück zu den Wurzeln zu machen. In der Ge-
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schichte unseres Lebensraumes entdecken wir die Fundamente für unsere Kultur, für Traditionen und Einstellungen.
Jeder Mensch wird in seine Zeit geboren und nimmt das Leben als selbstverständlich an. Doch jedes Jahrhundert zuvor
bildete die Grundlagen für dieses Selbstverständnis. Und
wer sich selbst besser erkennen will, muss zurück zu den
Wurzeln unserer Urahnen. Die bedeutenden Herrscher jeder
Zeit haben überall Spuren hinterlassen. In ihren Lebensstätten, Kirchen und Schriften sind sie zu finden. Der historische
Bogen von Otto dem Großen bis zum Ausgang des Mittelalters spannt sich weiter über alle Epochen von der Renaissance über die Zeit des Barocks und von der Aufklärung bis
hin in die Moderne mit der Industrialisierung. Und jede Zeit
findet ihre Abbilder in den Städten und Gemeinden unseres
Landes. Einzelne Punkte herauszustellen und auf einem Erlebnispfad zu zeigen – das ist das Grundanliegen dieser
touristischen Projektarbeit.
Als Ausgangspunkt für die dynamische Entwicklung der mittelalterlichen Region muss immer wieder das Wirken Otto I.
gesehen werden. Sein Engagement, Magdeburg zur Reichsmetropole und zum Erzbistum zu machen, wurde nicht nur
in Magdeburg selbst, sondern in der gesamten Umgebung
sichbar. Und Otto der Große musste sich auf seinem Weg
immer wieder mit Kirchen-Mächtigen auseinandersetzen. So
sagt die Überlieferung, dass der Halberstädter Bischof Bernhard zunächst den Bau eines Bischofsdoms an der Elbe
nicht zustimmen wollte. Erst die Aussicht auf das Amt als
Erzbischof und eine Entschuldigung Ottos, der Bernhard
kurzzeitig einsperren lassen hatte, stimmten ihn wohl um.
Der nächste Protest kam vom Mainzer Erzbischof Wilhelm,
der Ottos leiblicher Sohn aus einer frühen Liason mit einer
slawischen Prinzessin war. Das Bestreben der Bischöfe, insbesondere von Bernhard von Halberstadt, war anscheinend
mehrfach davon getragen, die Macht Ottos nicht zu groß
werden zu lassen. Deshalb betrieb Bernhard eine eigene
Schloss Hundisburg
Politik und stärkte seine Besitztümer im Bistum mit zahlreichen Privilegien. In diesen territorialen Machtbestrebungen
darf sicher ein weiterer Grundstein für die Entwicklung der
Region gesehen werden, die an heute noch existierenden
Klosteranlagen, Sakralbauten bzw. an Bauwerken, die später
an die Stelle der einstigen Ur-Fundamente rückten.
EINLEITUNG
EINLEITUNG
Einleitung
Die vorliegende Studie ist das Ergebnis eines gemeinschaftlichen Engagements fünf Lokaler Aktionsgruppen (LAG).
Das Anliegen der Akteure ist es, die historische Bedeutung
der mitteldeutschen Region von der Colbitz-Letzlinger-Heide
bis zum Harz innerhalb eines fortwährenden Prozesses wieder sichtbar werden zu lassen. Insofern ist die vorliegende
Schrift ein erstes Ergebnis des Gemeinschaftsprojektes der
fünf Lokalen Aktionsgruppen. Die Studie soll der Ausgangspunkt für eine weitere touristische Erschließung der Region
sein. 47 Erlebnispunkte wurden von den Autoren in Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen der LAG identifiziert
und beschrieben. Die historischen Wurzeln und Bedeutungen wurden herausgearbeitet. Bilder zeigen den heutigen
rekonstruierten baulichen Zustand, der vielfach durch eine
LEADER-Förderung erreicht werden konnte.
Die ausgewählten Erlebnispunkte sind eine Auswahl an historischen und bedeutungsvollen Stätten der Region. Die Projektstudie erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern will
vielmehr einen Leitfaden an die Hand geben, mit dessen Hilfe
die einzelnen Punkte miteinander verknüpft werden. In der
weiteren Zusammenarbeit der LAG können touristische und
Marketinginstrumente die Erlebnispunkte zu einem Erlebnispfad ähnlich wie die „Straße der Romanik“ werden lassen, selbige gleichsam bereichern bzw. deren Magnetwirkung zu nutzen. Gleichsam wird mit der vorliegenden Arbeit Menschen
aus Nah und Fern ein touristischer Wegweiser zum Erleben eigener Geschichte an die Hand geben.
Und noch eine Botschaft kann sich mit dieser exemplari-
schen Zusammenstellung verknüpfen: An den herausragenden geschichtlichen Zeichen kann nicht nur die Entwicklung
und Bewegung einer Region deutlich gemacht werden, es
kann auch gelingen, ein Stück Stolz und Selbstwertgefühl in
das eigene Bewusstsein einzupflanzen. Das Wissen um die
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regionale Geschichte ist ein ausgezeichneter Spiegel für das
Erkennen eigener Bedeutung. Wer sich auf den Weg in die
Geschichte macht, findet immer einen Ansatz zum Verständnis des eigenen Seins. Die Erklärungen über die eigene Herkunft liegen nicht an den Ufern ferner Länder, sondern sie liegen sprichwörtlich vor unseren Füßen. Sie werden nur zu selten wahrgenommen, weil man die sichtbaren
Zeichen im Alltag selten mit dem Wissen um deren historische Deutung passiert.
Genau wie die „Straße der Romanik“ braucht so ein erweiterter historischer Tourismuspfad seine Zeit, um angenommen und verinnerlicht zu werden. Die Wirkung wird also keine kurzfristige sein, sondern eine lange und gestaltende mit
einem nachhaltigen Identifizierungseffekt.
In gewisser Weise ist der Titel „Verbogene Schätze an der
Straße der Romanik“ leicht irreführend. Sie, die in der unmittelbaren Nähe lokaler architektonisch bedeutsamer Bauwerke leben, kennen Ihre „Schätze“ am besten. Deren Geschichte und Geschichten sind für Sie vielfach erschlossen
und aufgearbeitet. In der Projektstudie geht es nun darum,
diese herausragenden historischen Punkte für ein breiteres
Publikum zusammenzufassen und einen Weg aufzuzeigen,
wie diese Schätze erlebbar werden.
Mit Abschluss dieser Projektarbeit werden nicht sofort Besucher in Scharen an die geschichtsträchtigen Orte pilgern.
Diese Arbeit ist zunächst ein erster Grundstein, der Neugier
wecken wird und der auf die funktionierenden Marketinginstrumente der „Straße der Romanik“ aufsetzen kann. Am
Ende der Arbeit zeigt eine Übersicht zahlreiche Marketingempfehlungen, mit deren Hilfe der Tourismuspfad „Verborgenen Schätze an der Straße der Romanik“ entwickelt werden kann. Schließlich soll nicht einfach eine Schatztruhe an
einem bestimmten Ort geöffnet, sondern der gesamte historische Reichtum ganzer Landstriche sichtbar werden. Mit
diesem Projekt wird über zahlreiche chronistische und historische Sammlungen vor Ort ein Dach gebaut.
Jagdschloss Spiegelsberge bei Halberstadt
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GRUSSWORTE
EINLEITUNG
Geleitwort
Ronald Floum
Thomas Wischnewski
Sachsen-Anhalt ist ein Flächenland, das stark geprägt ist von ländlichen Regionen. Dabei stehen wir als Land vor dem anspruchsvollen Ziel, gleichwertige Lebensverhältnisse
mit attraktiven Orten in allen Regionen zu schaffen. Ein Ziel, dem wir uns nur gemeinsam erfolgreich nähern können.
Engagement und Verantwortung für die Gemeinschaft, Identifikation mit der Region
und generationenübergreifender Zusammenhalt sind dabei wichtige Bausteine bei der
Gestaltung des eigenen Umfeldes. Gerade in kleineren Kommunen erleben Menschen,
was ihre Beteiligung bewirkt. Und diese Engagements sind in den Kommunen unseres
Landes vielerorts deutlich sichtbar. So wurden ortsbildprägende Gebäude saniert, Wege
ausgebaut und regionaltypische Veranstaltungen wie Hof- und Erntedankfeste etabliert.
Mit Programmen wie LEADER ist es möglich, den ländlichen Raum auf Dauer attraktiv
zu gestalten. Insbesondere gemeindeübergreifende Kooperationen können dazu beitragen, ländliche Räume und ihre regionale Vielfalt zu bewahren. Denn der ländliche
Raum in Sachsen-Anhalt hat viel zu bieten. Die Spuren der Vergangenheit sind an vielen Orten noch heute zu entdecken. Intakte Dorfstrukturen, reizvolle Landschaften und
eine mehr als 1000-jährige Geschichte wecken Lust auf Ausflüge und Erkundung der
Region.
Dr. Hermann Onko Aeikens,
Minister für Landwirtschaft und Umwelt des
Landes Sachsen-Anhalt
Ich begrüße deshalb das Projekt „Verborgene Schätze an der Straße der Romanik“ sehr.
Es stellt für Menschen aus Nah und Fern einen touristischen Wegweiser dar, der es ermöglicht, abseits der bekannten Wege, interessante Orte und ihre Geschichte kennenzulernen.
Fünf LEADER-Regionen zwischen Colbitz-Letzlinger Heide und Harz haben gemeinsam
47 Erlebnispunkte definiert, die in dieser Studie vorgestellt werden. Diese Erlebnispunkte füllen den Landschaftsraum zwischen den offiziellen Stationen der Straße der Romanik mit Leben.
Überzeugen Sie sich selbst davon. Es lohnt sich.
Dr. Hermann Onko Aeikens
Minister für Landwirtschaft und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt
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Prof. Dr. Christian Antz,
Fachhochschule
Westküste Heide,
Institut für Management
und Tourismus
So wie Sachsen-Anhalt kulturell und touristisch durch die deutsche Einigung wieder ins Zentrum
Deutschlands und Europas gerückt ist, so wurde hier bereits vor 1000 Jahren internationale Politik
gemacht. Dieser Raum hat nach dem Ende Karolinger- bis zum Ende der Stauferzeit weit über seine
Grenzen hinausgestrahlt. Wie kein anderes Land der Bundesrepublik Deutschland besitzt SachsenAnhalt zudem einen unschätzbaren Reichtum und eine hochkarätige Dichte an Kunst und Architektur der Ottonik und Romanik. Diese historisch-geographische Bedeutung und die Fülle mittelalterlicher Kunst waren 1992 Anlass zur Entwicklung des Landeskulturprojektes der Straße der Romanik.
Die erste Tourismusstraße in den neuen Bundesländern wirkt durch ihre landesumfassende Form
nach innen identitätsstiftend sowie durch ihre Kultur und Tourismus verknüpfende Orientierung
nach außen wirtschaftsfördernd. Ihre langfristig ausgerichtete Strategie eröffnete Sachsen-Anhalt, vor
allem den nunmehr 80 Objekten und 65 Orten nachhaltigen touristischen Erfolg. Nach 15 Jahren
Kontinuität im Handeln erhielt die Kulturroute dafür 2007 im Rahmen des europäischen Netzwerkes Transromanica vom Europarat die Anerkennung als Europäische Kulturstraße.
Trotz über 1,6 Millionen Besuchern im Jahr muss jedoch weiter und hart an der Angebotsqualität
und -bündelung gearbeitet werden. Dessen ungeachtet wurden seit der Eröffnung 1993 durch die
Straße der Romanik erfolgreich Kulturschätze in Tourismuswerte umgemünzt. Das Land Sachsen-Anhalt selbst ist keine touristische Destination, d. h. es wird vom Kunden nicht als Reisezielgebiet
wahrgenommen, also mit Bildern und Emotionen versehen. Anders steht es mit den touristischen
Leitthemen des Landes, insbesondere der Straße der Romanik. In über 20 Jahren Penetration ist es
gelungen, die Straße der Romanik als deutschlandweite Marke, als touristische Destination zu etablieren. Da muss ich unbedingt hin, das muss ich unbedingt gesehen haben: authentisches Mittelalter – und so kommen die Besucher nach Sachsen-Anhalt und kommen wieder, obwohl sie vom
Land selbst oft kein Bild im Kopf haben. Dieser Erfolg kann mit anderen geteilt werden. Schon früh
haben sich viele Eigentümer und Kümmerer von mittelalterlichen Bauten mit der Hauptroute der
Straße der Romanik verknüpft. Diese ist für ein Markenprodukt selbst eigentlich viel zu umfangreich,
um eindeutig zu sein. Trotzdem kann „Rechts und links“ vieles an die Kunden herangetragen werden, was er sich beim Besuch einer einzelnen Landschaft innerhalb Sachsen-Anhalts anschauen
kann. Mit den „Verborgenen Schätzen“ werden 47 Netzwerkpunkte zwischen Börde und Harz herausgearbeitet.
Auch dabei sollte bei den Akteuren der Kunde nicht aus den Augen verloren werden. Auch der Kulturtourist hat Hunger und Durst oder ist mit dem Rad und zu Fuß unterwegs. Die Nachfrage von Besuchern und Einheimischen wächst, wenn die Kulturlandschaft umfassend Gastfreundschaft verinnerlicht hat.
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GRUSSWORTE
GRUSSWORTE
Geleitwort
Geleitwort
20 Jahre hat sich die Straße der Romanik schon auf dem touristischen Markt behauptet und das
macht sie populär, denn immerhin sind jährlich mehr als 1,6 Millionen Besucher auf der Route
unterwegs. Eine Zeitreise ins Mittelalter und zu den Wurzeln deutscher Geschichte zu unternehmen, fällt nirgends so leicht, wie in Sachsen-Anhalt. Fast jeder Stein atmet Geschichte und erzählt
Geschichten. Nicht nur die 80 Bauwerke in 65 Orten der Straße der Romanik bieten diesen historischen Lehrstoff für Kulturreisende, sondern viele Attraktionen erzählen Heimat- und Regionalgeschichte.
Fünf Leader-Regionen haben sich zusammengetan, um Schätze im Verborgenen zu heben. Wir
finden diesen Ansatz sympathisch, handelt es sich doch um Kulturregionen, die sich nicht ausschließlich über die Straße der Romanik definieren, aber eben auch durch dieses touristische Projekt. So lassen sich Querverbindungen herstellen zu Landschaftsattraktionen, wie dem Landschaftspark Gut Zichtau in der LAG Colbitz-Letzlinger Heide, Museen wie dem Bördemuseum
Ummendorf aus der LAG Börderland oder Freizeiteinrichtungen wie dem Motorpark Oschersleben aus der LAG Börde. Der Huy, eine Hügellandschaft des Vorharzes, weist mit Erlebnisrouten
auf seine verborgenen Schätze hin und die gibt es reichlich hier. Allein die Fachwerkstatt Osterwieck mit ihren wertvollen Hausinschriften erzählt einen Teil Reformationsgeschichte und verweist
wieder auf das Domkapitel Halberstadt, wenn man die Inschriften zu lesen weiß. Der Flechtinger
Höhenzug hat neben der Wasserburg Flechtingen, die im Dornröschenschlaf liegt, das Schloß
Hundisburg als bedeutendes Anwesen des ländlichen Barock zu bieten. In den zurückliegenden
20 Jahren ist Dornröschen hier nicht zum Schlafen gekommen, denn es herrschte rege Bautätigkeit, um die alte Ansicht wieder erstehen zu lassen. Die hier angesiedelte Sommermusikakademie lädt seit 22 Jahren den musikalischen Nachwuchs aus aller Welt ein, das hochkarätige Festivalorchester zu bilden. Auch abseits der barocken Gartenanlage, einem Herzstück des Landesprojektes Gartenträume, hält die Kulturlandschaft Überraschungen bereit. Hünengräber, archäologische Funde, Radwege, Badeseen und ein Holunder-Kontor lohnen den Ausflug.
Bärbel Schön,
Geschäftsführerin
Landestourismusverband
Sachsen-Anhalt
Während die Straße der Romanik Aushängeschild für das Land ist, sehen wir in diesem Projekt eine Verknüpfung von Naherholungszielen, die es auch für die einheimische Bevölkerung zu entdecken gilt. Nicht jeder kennt bereits das Jagdschloß Letzlingen, einzig erhaltenes Hohenzollernschloss in Sachsen-Anhalt, oder Burg Schlanstedt am Huy, mit einem Bergfried aus dem 11. Jahrhundert, wo heute Gerichte mit Geschichte gekocht werden.
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DIE STRASSE DER ROMANIK
Die Straße der Romanik
W
irkungsstätte deutscher Kaiser, Wiege der Reformation.
Zentrum für bildende Kunst, Musik, Architektur und Literatur. Schauplatz der industriellen Revolution. Sachsen-Anhalt betrachtet sich zu Recht als Kernland deutscher Geschichte. Von der Altmark über Harz und Elbregion bis zum
Wein-Land im Süden: Die Begegnung mit den Zeugnissen einer
reichen Vergangenheit, eingebettet in eine Palette unterschiedlichster Landschaften, ist unumgänglich. Sachsen-Anhalt, das ist
eine Schatzkammer des Kultur- und Bildungstourismus.
Dieses Kaleidoskop neu zu beleben, stellte sich nach der politischen und wirtschaftlichen Wende die Touristik-Branche des
Landes als Riesenaufgabe. Denn während das Land Hessen die
„Märchenstraße“ durchzieht, die „Burgenstraße“ sich am Neckar
entlang windet und Nordrhein-Westfalen mit einer „Mühlenstraße” auftrumpfen konnte, fehlte in Sachsen-Anhalt die Initialzündung zu einen ähnlichen erfolgreichen Tourismusprojekt. Mit einem am 8. Februar 1991 an das Wirtschaftsministerium gesandten Brief brachte der Spiritus Rector der heutigen „Straße
der Romanik”, Dieter Haas, seine Ideen, das Land mit einem
Kloster Unserer Lieben Frauen Magdeburg
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„Versuch fremdenverkehrstechnisch besser in die Werbung zu
bringen“ zu Papier – die Geburtsstunde der erfolgreichsten touristischen Route durch das Land. Diese Idee muss im Wirtschaftsministerium eingeschlagen haben, denn kurz darauf bekam Dieter Haas die Aufforderung, seine Pläne zur „Romanikstraße“ detailreich zu formulieren. Hintergrund für die Eile: Aus
Niedersachsen kamen damals auch Signale, ein ähnliches Projekt zu starten. Unabhängig sollten hier – dank der jetzt offenen
Grenzen – die „Wege in die Romanik“ länderübergreifend aufgebaut werden. Grund genug für den damaligen Wirtschaftsminister Dr. Horst Rehberger, aufs „Gaspedal“ zu drücken. Bereits
am 6. Mai 1991 traf sich die neu gegründete Arbeitsgruppe
„Straße der Romanik“ zur ersten konstituierenden Sitzung im
Magdeburger Rathaus. Hier wurden Nägel mit Köpfen gemacht
und die Route als „Romanische Acht“ auf der Karte des Landes
festgezurrt. Mittelpunkt bildet die Stadt Magdeburg. Schon zwei
Jahre später – zum Todestags Otto des Großen – erfolgte am
7. Mai 1993 in Anwesenheit des damaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker die Einweihung des Tourismusprojekts. Ein Erfolg, der die wirkungsvollen Vertiefung der Identität
Sachsen-Anhalts markierte – inzwischen eine der beliebtesten
Ferienstraßen Deutschlands.
Die Nordroute führt von der Magdeburger Börde aus in die Altmark, die Südroute berührt den Harz, das Saale-Unstrut-Tal und
die Region Anhalt-Wittenberg. In 65 Orten künden achtzig rund
eintausend Jahre alte Kirchen, Dome, Klöster, Burgen und Pfalzen von der Kunstfertigkeit romanischer Baumeister und erzählen von den Anfängen deutscher und europäischer Geschichte
zur Zeit der ersten Jahrtausendwende von Arendsee bis Zeitz.
Klöster, Dome, Burgen und Stadtanlagen aus der Zeit zwischen
930 bis 1250: Faszinierende Stationen einer Reise in die Vergangenheit. In Magdeburg treffen sich die beiden Routen der
romanischen Tour nicht von ungefähr: Das Kloster Unser Lieben Frauen gilt als eine der hervorragendsten romanischen Anlagen auf deutschem Boden.
Krypta in der Klosterruine Memleben
13
U
m den Besuchern Sachsen-Anhalts bei ihrem Abstecher
in die Region Schönheiten und attraktive Ausflugsziele
vorzustellen, engagieren sich zahlreiche Helfer, ehrenamtliche Mitarbeiter und hauptamtliche Tourismusexperten in
Lokalen Aktionsgruppen (LAG). In diesen arbeiten zahlreiche
Mitglieder – Wirtschafts- und Soziale Partner (Vereine und regionale Unternehmen) sowie Städte und Gemeinden – Hand in
Hand. Sie erarbeiten Prioritätenlisten, erstellen Broschüren,
schieben die Projekte an und haben sich dem Ziel verschrieben, die Entwicklung des ländlichen Raumes in den zu den
LAGn gehörenden Landkreisen zu forcieren. Sie arbeiten unabhängig von staatlichen Entscheidungen und setzen sich als freiwilliger Zusammenschluss von Privatpersonen, Vereinen, Gemeinden und Unternehmen zusammen. Die Vorbereitung und
Umsetzung von Projekten sowie die Beantragung von Fördermitteln aus dem Leader-Projektfonds der Europäischen Union
realisiert ein hauptamtlicher Manager.
Die Europäische Union verfolgt das Ziel, Unterschiede im Entwicklungsstand der Regionen und den Rückstand benachteiligter Gebiete zu verringern, denn sie versteht sich als Solidargemeinschaft, in der reiche Staaten und Regionen den anderen
helfen. Menschen wird dabei geholfen, Arbeit zu finden und in
ihrer Region ein besseres Leben zu führen. Die finanzielle Unterstützung der Europäischen Union prägt die Stärken ländlicher
Räume und macht sie für deren Einwohner und Gäste erlebbarer. Schönheit und Vielfalt der Kulturlandschaften, gesunde Lebensverhältnisse, Ruhe und Überschaubarkeit, traditionelle soziale Beziehungen und Netzwerke sind Pfunde, mit denen auch
Regionen Sachsen-Anhalts wuchern können.
Das EU-Programm „LEADER“ fördert umfassende, innovative
und partnerschaftliche Ansätze zur Stärkung und selbstbestimmten Entwicklung ländlicher Regionen. Leader steht für „Liaisons
Entre les Actions du Développement de l'Economie Rurale“
(Verbindungen von Aktionen zur Entwicklung der ländlichen
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Wirtschaft) und ist eine seit 1991 bestehende Gemeinschaftsinitiative der Europäischen Union zur innovativen Entwicklung
des ländlichen Raums. „Leader“ steht dabei unter dem Motto
„Bürger gestalten ihre Heimat”. Diese EU-Gemeinschaftsinitiative ist bei den Menschen auf dem Lande in Sachsen-Anhalt angekommen. Leader hat sich mit der Vielfalt und der Attraktivität
seiner umgesetzten Vorhaben allseits Anerkennung verschafft.
Leader legte den Grundstein für einen neuen gebietsbezogenen, integrierten Ansatz in der Politik zur Entwicklung des ländlichen Raums, der auf der Mitwirkung vieler Akteure vor Ort aufbaut. Das EU-Projekt war somit Experimentierstätte für die Erprobung neuer nachhaltiger Entwicklungsansätze. Mit „LEADER+“ wurden die so genannten Mainstream-Förderprogramme ergänzt und die Integrierte ländliche Entwicklung (ILE) vorbereitet. Wollen die ländlichen Regionen lebenswerte und zukunftsträchtige Perspektiven, brauchen sie nach wie vor eine auf
ihre Region zugeschnittene Strategie. Deshalb legen 23 Lokale
Aktionsgruppen ein dichtes Netz über das Land Sachsen-Anhalt.
Diese Aktivitäten haben in allen Regionen die Attraktivität von
Dörfern und Kleinstädten, von Naturräumen und Tourismusstandorten positiv geprägt. Auch künftig soll bei der Umsetzung
noch vieler geplanter Projekte Einfluss auf die Entwicklung der
Region genommen werden. Davon zeugen auch die Maßnahmen zur Entwicklung des ländlichen Raumes, die mit Mitteln
aus dem Europäischen Strukturfonds unterstützt werden.
Fünf lokale Leader-Aktionsgruppen aus dem Börde- und Harzkreis haben sich so auf den Weg gemacht, Sehenswürdigkeiten
zwischen den offiziellen Stationen der Straße der Romanik zu
entdecken. Das gesteckte Ziel, weiße Flächen zwischen den Stationen mit Leben zu füllen, interessante Angebote zu entwickeln und den Tourismus in den Regionen zu fördern, findet
man auf den folgenden Seiten. Die beschriebenen Erlebnispunkte schaffen einen Mehrwert für die Orte und machen neugierig auf eine interessante Tourismusregion.
Eine der ältesten Kulturlandschaften
M
itten im Herzen von Deutschland liegt die Altmark.
Die Alte Mark, die erstmals unter den Namen Antiqua Marchia urkundlich erwähnt wird, gehört zweifelsohne zu den schönsten Gegenden in Deutschland. Hier
stößt der Reisende, oftmals in idyllischer Umgebung eingebettet, auf viele kulturhistorische Schauplätze aus der abwechslungsreichen Geschichte der Antiqua Marchia.
Gelegen mitten im Dreieck der Städte Hamburg, Magdeburg
und Berlin, gehört die Altmark zu den ältesten Kulturlandschaften Deutschlands und wird als „Wiege Brandenburgs“ bezeichnet. Sie untergliedert sich heute in den Altmarkkreis Salzwedel und den Landkreis Stendal. Was die Altmark touristisch
ausmacht, ist die herrlich naturbelassene Lage zwischen den
Flusslandschaften von Elbe und Havel über den Naturpark
Drömling im Westen, bis an die Landesgrenze zu Niedersachsen. Nach Süden hin erstreckt sich hinter Gardelegen die Colbitz-Letzlinger Heide mit dem einzigen Hohenzollernschloss in
Sachsen-Anhalt (Letzlingen), inmitten von Europas größtem
geschlossenen Lindenwald.
Der Altmarkkreis Salzwedel liegt mit einer Fläche von 2.200
Quadratkilometern in Sachsen-Anhalt. Mehr als 90.000 Ein-
Wallanlagen in Gardelegen
wohner leben in fünf Städten und
114 Gemeinden. Imposante
mittelalterliche Bauten und
Fachwerkhäuser, malerisch gelegene Dörfer mit ihren romanischen Feldsteinkirchen aus
dem 12./13. Jahrhundert sowie
die Nordroute der Straße der Romanik laden zu einem Besuch ein.
Geschichtsträchtig präsentieren sich romanische und auch gotische Kirchen. Einige weitere kulturelle Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten im Landkreis sind: das Johann-Friedrich-Danneil-Museum in Salzwedel, das Freilichtmuseum in Diesdorf, die Burginsel Kalbe, die Mahn- und Gedenkstätte Isenschnibbe und das Salzwedeler Tor in Gardelegen.
In einem Flächenlandkreis wie dem Altmarkkreis Salzwedel hat
die Natur reichlich Platz, sich in ganzer Schönheit zu entfalten.
So haben sich neben den zahlreichen ackerbaulich genutzten
Flächen höchst reizvolle Kleinode herausgebildet. Während sich
im Süden die weiten Flächen der Colbitz-Letzlinger Heide erstrecken, finden sich gen Norden große Forstgebiete mit herrlichen Wäldern. Im Westen und Nordwesten des Altmarkkreises
befinden sich zahlreiche Feuchtbiotope und Moore.
ALTMARKKREIS SALZWEDEL
LEADER
Zukunftsträchtige Perspektiven
Der Altmarkkreis Salzwedel ist ein Paradies für naturverbundene Aktivurlauber. Ob zu Lande, zu Wasser oder hoch zu Ross
– Jung und Alt kommen gleichermaßen auf ihre Kosten. Besonders Radler zieht es immer wieder in die Region. Kein
Wunder: Immerhin steht ihnen im Altmarkkreis Salzwedel ein
dichtes Netz mit mehr als 500 Kilometer Radwegen zur Verfügung. Aber nicht nur auf zwei Rädern, auch auf dem Rücken
edler Pferde lässt sich der Altmarkkreis wunderbar entdecken.
Nicht umsonst wurde die Altmark 2010 von der Deutschen
Reiterlichen Vereinigung als „Pferdefreundliche Region“ ausgezeichnet.
15
F
ällt der Name Börde, denkt man sofort an fruchtbaren,
schwarzen und schweren Boden. Tatsächlich ist der Landkreis Börde seit Jahrhunderten fest geprägt von der Landwirtschaft. Weite Kornfelder, das leuchtende Gelb des Rapses
oder die Wälle der geernteten Zuckerrüben entlang der Straßen
durchziehen die Region zwischen Harz und Heide. Geographisch
gesehen ist der Landkreis Börde ein Bindeglied zwischen dem
Mittelgebirgsland und der norddeutschen Tiefebene. Seit Jahrtausenden siedelten sich hier Menschen an, um aus der wertvollen
Quelle eines der schönsten Landstriche Mitteldeutschlands zu
schöpfen. Sie schätzten nicht nur die Vielfalt der Natur und die
Weite der Landschaft – hier ist auch das größte Schwarzerdegebiet Deutschlands zu finden. Das heutige Territorium des Landkreises Börde deckt sich im Wesentlichen mit dem im frühen Mit-
telalter bestehenden Nordthüringgau sowie Randgebieten des
Schwaben- und des Harzgaus der
Provinz Ostfalen des Herzogtums
Sachsen. Die Landschaft der Börde bietet eine ideale Mischung
aus Natur mit Wiesen, Seen,
Wäldern, Burgen und Schlössern.
Bewaldete Höhenzüge und die
Colbitz-Letzlinger-Heide mit dem
größten geschlossenen Lindenwald
Europas prägen die Mitte des Landkreises. Viele touristische Attraktionen und Kultur
in jedem Ort überraschen die Besucher.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges gehörte das Territorium
des heutigen Landkreises Börde zu Sachsen-Anhalt in der sowjetischen Besatzungszone. Mit der Gründung der DDR im Jahr
1949 kam das Gebiet der Börde zum neuen Bezirk Magdeburg.
Die deutsche Einheit 1990 führte zur Wiederherstellung des Landes Sachsen-Anhalt. Im Zuge der Gebietsreform schlossen sich
der Landkreis Ohrekreis und der Bördekreis 2007 zum Landkreis
Börde zusammen.
Als Gewerbestandort hat sich der Landkreis in kurzer Zeit als Konjunkturmotor Sachsen-Anhalts entwickelt. Neue Ansiedlungen, die
einen gesunden Branchenmix von Handwerks-, Handels- und
Dienstleistungsunternehmen, aber speziell auch vom produzierenden Gewerbe darstellen, sind Arbeitgeber für die Menschen
der Region. Der Landkreis Börde gehört zu den dynamisch wachsenden Regionen Mitteldeutschlands.
VierZeitHof Bebertal
16
Der Landkreis Börde bietet eine ideale Mischung aus Natur und
Kultur, Wald und Wasser, Erleben und Erholen. Hier genießt man
die natürliche Lebensatmosphäre, erkundet die Wälder und Seen
sowie die Sehenswürdigkeiten zu Fuß, mit dem Rad, mit dem
Boot oder auf dem Rücken eines Pferdes.
Eine liebenswerte Region
I
n keiner anderen Region Sachsen-Anhalts vereinen sich landschaftliche Schönheit, Geschichte und Kultur so vollkommen
wie im Landkreis Harz. Hier wurde deutsche Geschichte geschrieben. Quedlinburg, ehemalige Kaiserpfalz und heute mit
seinen 1.200 Fachwerkhäusern aus sechs Jahrhunderten Teil
des UNESCO-Weltkulturerbes, die Burg Falkenstein, wo Eike von
Repgow den Sachsenspiegel geschrieben haben soll, der Dom
von Halberstadt mit seinem kostbaren Domschatz, das lebendige Kloster Huysburg oder das zauberhafte Schloss Wernigerode
sind nur einige markante Anziehungspunkte, die jährlich hunderttausende Besucher in ihren Bann ziehen. Viele Stationen auf
der Straße der Romanik oder wunderschöne Parkanlagen,
Schlösser, Burgen und Kirchen zeugen von der wechselvollen
Geschichte einer Region, die auch hervorragende Persönlichkeiten, wie Friedrich Gottlieb Klopstock, Dorothea Christiane Erxleben, Johann Wilhelm Ludwig Gleim oder Martin Heinrich Klaproth hervorgebracht hat.
Der Landkreis Harz liegt im Westen Sachsen-Anhalts und erstreckt sich vom Hochharzgebiet um den Brocken über die
nordöstlichen Teile des Harzes bis in das nördliche Harzvorland
mit den Höhenzügen Huy und Fallstein. Er grenzt im Norden an
den Landkreis Börde. Der Landkreis Harz lockt mit seiner abwechslungsreichen und vielfältigen Naturschönheit jährlich Millionen Urlauber und Touristen an. Er ist aber auch eine Region
mit einer mehr als tausendjährigen
Kulturgeschichte. Viele gegenständliche Zeugnisse, das überlieferte Brauchtum
sowie ein einmaliger Mythen- und Sagenschatz lassen einen Blick in die wechselhafte
Vergangenheit zu. Die schwere Arbeit
vergangener Jahrhunderte in Landund Forstwirtschaft sowie im Bergbau
haben das Leben der Menschen geprägt. Dies fand auch seinen Niederschlag in der Kultur. Eine Vielzahl von Heimat-,
Museen der Handwerks- und Industriegeschichte, der Kulturund Sozialgeschichte beherbergen Geschichte pur. Der Heimatund Traditionspflege kommt im Landkreis Harz eine besondere
Bedeutung zu. Schon wenn man sich von weitem dem Harz nähert, lassen eine Vielzahl von Burgruinen, Burgen, Klöstern und
Schlössern die bewegten Zeiten des Mittelalters erahnen. Speziell aufbereitete Ausstellungen in den Domen, Klöstern, Burgen
und Schlössern bezeugen, dass hier nicht nur regionale Politik
betrieben wurde. Es sind nicht nur die einmaligen Domschätze
von Halberstadt und Quedlinburg, das märchenhaft anmutende
Schloss Wernigerode – auch bezeichnet als „Neuschwanstein
des Ostens“ – die alljährlich mehr Besucher anziehen. Die abwechslungsreiche Kulturlandschaft, der auch eine für viele so
nicht erwartete Vielfalt des Kulturangebotes zu Grunde liegt,
macht die Region wohn-, lebens- und liebenswert.
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WOLFSBURG
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Mü
Kranichsmoorsee
NSG
Lindenweile
19
DIESDORF
1
Älteste Sumpfburg Europas
Erlebnispunkt
Oebisfelde
5 Kilometer von der
Straße der Romanik
Stiftskirche Walbeck
entfernt
Meist ist das Besondere dort zu finden, wo man es
nicht erwartet. So war der Name des Ortes östlich
von Wolfsburg lange Zeit nur ein Synonym für die innerdeutsche Grenze: Oebisfelde. Die letzte Bahnstation der Strecke Berlin - Wolfsburg - Hannover auf
DDR-Gebiet bis 1989. Auf den ersten Blick ist der
Ort heute ein typisches altmärkisches Städtchen.
Doch beim Blick hinter die Kulissen entdeckt man
Beachtliches. Hier finden sich gut erhaltene Spuren
einer reichen Geschichte.
Die Oebisfelder Burg gilt als die älteste noch erhaltene Sumpfburg Europas. Sie wurde vermutlich bereits im 10. Jahrhundert angelegt, um Land und Be-
Bahnfof Oebisfelde
Zugverbindungen Richtung Wolfsburg, Hannover, Braunschweig, Magdeburg und Stendal
• Hotel & Restaurant
„Hildebrandt”
• Pension Peters
• Hotels in Haldensleben
• Gaststätte „Rosengarten”
• Gaststätte „Zum lustigen
Rieckchen”
• „Happy Bierhaus”
• „Mix Bistro”
• Restaurant „Kreta”
• Aller-Radweg Infostelle
• Oebisfelde
20
Burgturm Oebisfelde
völkerung diesseits des Drömlings gegen Feinde zu
sichern und diente gleichzeitig als Schutzburg einer
wichtigen Handelsstraße. Nach dem stetigen Verfall
der Anlage begannen 1991 mit Unterstützung der
„Deutschen Stiftung Denkmalschutz“ und des Landes Sachsen-Anhalt die Rekonstruktionsarbeiten an
der historischen Anlage. Das Hauptaugenmerk lag
dabei beim Wiederaufbau des zwischen Hauptgebäude und dem ehemaligen Wohnhaus befindlichen Verbinders. Hier befinden sich jetzt ein attraktiver Ratssitzungssaal und die Sanitärräume für den
ebenfalls renovierten Rittersaal, der für Veranstaltungen aller Art und als Trauzimmer zur Verfügung steht.
In den vergangenen Jahren hat sich die Oebisfelder
Burg zum kulturellen Mittelpunkt der Stadt entwickelt. Auf den neu gestalteten Burghöfen werden
Märkte veranstaltet, finden Konzerte statt. Zu nennen ist hier auch das traditionelle Altstadtfest, das
jährlich im Juni mit seinem Mittelalterspektakel viele
Besucher aus nah und fern anlockt. Der Oebisfelder
Heimatverein hat mit viel Eigeninitiative, aber auch
durch finanzielle Zuwendungen von Stadt, Landkreis
und Land, in den Räumen des ehemaligen Gesindehauses ein attraktives Burg- und Heimatmuseum
geschaffen. In ständigen und wechselnden Ausstellungen wird die Geschichte der Stadt und ihrer Bewohner dargestellt.
Zu den markantesten Wahrzeichen der Stadt zählt
neben dem Burgturm die evangelische St. Katharinenkirche. Gegründet wurde sie von der Familie von
Ovesfeld. 1314 erfolgt die Ersterwähnung des Gotteshauses. Der Kirchturm ragt etwas schief in den
Himmel, da er infolge einer Senkung der Grundmauern einen Überhang von einem Meter hat. Wertvolle
Details sind noch an der Außenfassade erkennbar:
an der Westwand des Turmes eine sehr alte Steinplatte mit dem gekreuzigten Heiland und der trauernden Maria; an der Sakristei zwei eingemauerte
Steinplatten, die als Sonnenuhr dienten. Im Inneren
kann man Grabdenkmäler, Epitaphe und Altäre bestaunen. Kostbarstes Stück ist die große Figur der
St. Katharinen in Oebisfelde
Rolandstatue
Emmeranzia (Großmutter Annas,
Urgroßmutter Jesu), gefertigt um
1500. Es ist eine der noch weltweit
sieben existierenden Figurengruppen dieser Art.
Neben seiner historischen Altstadt mit
den sehenswerten Fachwerkhäusern – errichtet zwischen
dem 14. bis 19. Jahrhundert – trumpft Oebisfelde auch als
naturnahe Stadt. In der Parkanlage am Dämmchen in Oebisfelde können Touristen und Spaziergänger entspannen und
an einem einzigartigen Skulpturenpark flanieren.
Oebisfelde ist heute der Sitz des gemeinsamen Verwaltungsamtes der Stadt Oebisfelde-Weferlingen und liegt im westlichen Landkreis Börde. Der Ort hat sich neben dem städtischen Flair den dörflichen Charakter bewahrt, der das Leben
in einer Kleinstadt so angenehm macht. Im Jahr 2014 feiert
Oebisfelde sein 1.000-jähriges Bestehen.
Oebisfelder Heimatverein
Ritterstraße 9, Telefon 039002-44526
Burg- und Heimatmuseum
Verborgene
Schätze an der
Straße der Romanik
Geöffnet vom 1. Mai bis 30. September
immer Sonntags von 14:30 bis 17:30
Museums- Burg- und Altstadtführungen für Besuchergruppen ab 10 Personen bei Voranmeldung ganzjährig. Telefon 039002-44526
• Das historische Oebisfelde: Beschilderungen an zahlreichen Gebäuden informieren über die Geschichte der Stadt
• „Grünes Band”: Wanderweg entlang der innerdeutschen Grenze
Weitere Ausflugstipps:
➤ Naturpark Drömling
➤ Autostadt Wolfsburg
➤ Stiftskirche Walbeck
21
2
Der Graue Hermann wacht
noch heute über das Allertal
Erlebnispunkt
Weferlingen
5 Kilometer von der
Straße der Romanik
Stiftskirche Walbeck
entfernt
Busverbindungen Richtung Haldensleben, Grasleben und Oebisfelde
Geschichtsträchtigen Boden betritt der Tourist in Weferlingen unweit der Ruine der Stiftskirche Walbeck.
Das war nicht immer so: Etwa anderthalb Kilometer
vom Ortskern, gut 500 Meter vom Bebauungsrand,
lag westlich Richtung Grasleben seit 1945 die Zonengrenze zwischen sowjetischer und britischer Besatzungszone bzw. seit 1949 die innerdeutsche Grenze.
Ein Besuch Weferlingens war nur mit Passierschein
möglich. Seit 1989 können sich die Weferlinger auf ihre Historie besinnen und stolz von ihrer Geschichte
den Besuchern berichten.
Die Besiedlung der Region lässt sich bis in vorchristliche Zeit verfolgen. Dank fruchtbarer Böden und Wasser ließen sich Siedler im Schutz der vielen Burgen
hier nieder. Die befestigte Anlagen zogen neue Siedler nach, die im Schutz gegen einbrechende Feinde
im Mittelalters die Nähe zu starken Festungen suchten.
So verdankt Weferlingen der alten Burg die Entstehung
des Teiles rechts der Aller wie auch das Anwachsen zu
einem Flecken. Zum Zeitpunkt der ersten urkundli-
• „Zur Sonne“, Gasstätte
und Pension
• „Barriere Rehm" Waldgasstätte und Hotel
zwischen Weferlingen
und Walbeck
• weitere Anbieter von
Ferienwohnungen und
Gästezimmern direkt
im Ort
• kostenfreier Wohnmobilstellplatz an der Burgruine
• Aller-Radweg
• Weferlingen
22
St. Lamberti und Mausoleum in Weferlingen
chen Erwähnung 1239 als „Bleck“ war die Ortschaft
in ihrer Siedlungsentwicklung fortgeschritten. Sie lag
vom 14. Jahrhundert bis 1648 im Hoheitsbereich des
Halberstädter Stiftes. Die Weferlinger Burg und weitere
Güter im Ort gehörten 1241 der Familie von Honlage.
Nachdem die Burg 1316 von Herzog Albrecht von
Braunschweig erobert worden war, ist sie später wieder als Lehensgut der von Honlage nachgewiesen und
gelangte Anfang des 16. Jahrhunderts in die Eigenverwaltung des Halberstädter Bischofs.
Weit sichtbares Wahrzeichen des alten Schlosses ist
der Bergfried, ein unbewohnter Hauptturm der Burganlage, der nicht mit den übrigen Gebäuden verbunden ist. Erbaut im 13. Jahrhundert hatte der Turm ursprünglich eine Höhe von 30 Metern, heute sind es
noch 28 Meter. Mit Lichtschlitzen, Aborterker und einem etwa zehn Meter hoch gelegenen Einstieg diente
er im Falle einer Belagerung als Zufluchtsort. Seine Höhe und die etwa zwei Meter dicken Mauern zeugen
von seiner Wehrhaftigkeit. Im Volksmund wird der
Bergfried „Grauer Harm” genannt.
Aus Weferlingen kommt auch eine Nebenlinie
der fränkischen Hohenzollern – eine der bedeutendsten deutschen Adelsdynastien.
Neben Friedrich III. von BrandenburgBayreuth, der am10. Mai 1711 in Weferlingen das Licht der Welt erblickte,
kam hier auch Friedrich Christian von
Brandenburg-Bayreuth am 17. Juli
1708 zur Welt. An den Markgrafen
des fränkischen Fürstentums Bayreuth,
dänischen und preußischen Generalleutnant sowie kaiserlicher Generalfeldzeugmeister erinnert heute ein Denkmal vor
der evangelischen Kirche St. Lamberti (Foto rechts). 1662 erwarb eine schillernde
Persönlichkeit (der Prinz von Homburg),
später 1680 Landgraf Friedrich II. von Hes-
Ruine der Weferlinger Burg mit dem „Grauen Harm”
sen-Homburg, die Burg Weferlingen von Hans Christoph von Königsmarck (ein deutscher Heerführer in schwedischen Diensten). Der
Prinz von Homburg hatte großen Anteil am Sieg in der Schlacht bei
Fehrbellin im Jahr 1675. Erhalten geblieben sind die Briefe an seine
Frau in Weferlingen, die er nach der Schlacht verfasste.
Die Touristinformation und Bibliothek befindet sich an der alten Burg
und dem „Grauen Harm” im Zentrum von Weferlingen und bietet
den Besuchern umfangreiches Informationsmaterial über die Region
und ihren touristischen Glanzpunkten. Besucher können sich über
Ausflugsziele, Gastronomie und Übernachtungsmöglichkeiten in Weferlingen und Umgebung informieren. Die Weferlinger Geschichtsmeile führt die Besucher auf einen Rundkurs entlang der historischen
Gebäude. Infotafeln geben zu den jeweiligen Positionen Auskunft.
Zahlreiche Rundwanderwege, die unmittelbare Lage am Aller-Radweg
und die Nähe zum Naturpark Drömling bieten Freizeitaktivitäten in einer naturbelassenen Landschaft mit geschichtsträchtigem Hintergrund. Im Heimat- und Apothekenmuseum unmittelbar an der
Schlossruine wird Geschichte an historischen Orginalschauplätzen
lebendig. Von hier aus kann man auch den „Grauen Herrmann” ersteigen und die landschaftlichen Reize von oben genießen.
Tourist-Information und
Bibliothek Weferlingen
Gutshof 4, 39356 Weferlingen
Telefon 039061-98903
Verborgene
Schätze an der
Straße der Romanik
Öffnungszeiten:
Dienstag: 10 - 12 Uhr und 14 - 17 Uhr
Donnerstag:10 - 13 Uhr und 14 - 17 Uhr
Freitag: 12 - 14 Uhr
Heimat- und Apothekenmuseum
Burgturm
Geöffnet jeden 1. und 3. Sonntag
von 14 bis 16 sowie nach Vereinbarung.
Infos auch unter:
www.buergerverein-weferlingen.de
• Das historische Weferlingen: Beschilderungen an zahlreichen
Gebäuden informieren über die Geschichte des Flecken
• „Grünes Band”: Wanderweg entlang der innerdeutschen Grenze
Weitere Ausflugstipps:
➤ Naturpark Drömling
➤ Autostadt Wolfsburg
➤ Stiftskirche Walbeck
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3
Wasserschloss und Krokusmeer
Erlebnispunkt
Schlossmühle
Flechtingen
20 Kilometer von der
Straße der Romanik
Schloss Hundisburg
St. Stephanus Bebertal
Stiftskirchenruine
Walbeck
Bahnverbindung
Regionalbahn Richtung
Magdeburg, Haldensleben
Oebisfelde
Busverbindungen
Richtung Haldensleben,
Weferlingen und
Calvörde
Zehn Übernachtungsmöglichkeiten verschiedener Preiskategorien
Idyllisch, verträumt, umrahmt von Wäldern, nordwestlich von Haldensleben an der Straße der Romanik liegt
Flechtingen. Hier lässt es sich gut erholen. Gäste zieht
es das ganze Jahr über in den Luftkurort. Der war
schon immer etwas Besonderes. Der Ort atmet Geschichte. Er gehört zu den ältesten der Altmark und
bietet Besuchern entlang der Wege historische Zeitzeugen. Bereits 961 in einer Schenkungsurkunde von
König Otto I. für das Magdeburger Moritzkloster erwähnt, war er wichtiger Adelssitz. Die Familie von
Schenck prägte den Ort in seiner Gestaltung. Ihr Wappen ist an der Außenwand der Schlossmühle sichtbar.
Es trägt die Zahl 1695. Die Wasserburg wird 1307
erstmals als Besitz der Adelsfamilie Schenk in historischen Unterlagen erwähnt. Die war von
den Brüdern Heinrich und Alverich
von Schenck aus Bruchsteinen als Wehrburg erbaut
worden. Die Wehrhaftigkeit
allerdings verlor ihre Bedeutung Anfang des 15. Jahrhunderts, hernach bestand
der Familiensitz als Schloss
weiter.
Vieles ist ursprünglich erhalten, manches erhielt
mit der Zeit eine andere
Verschiedene
Restaurants, Pizzeria,
Eiscafé
Mit Rollstuhl, Rollator
oder Kinderwagen können Besucher in den
Schlossladen fahren oder
nach Absprache in den
Getriebekeller
• Aller-Elbe-Radweg
• Radler-Herberge in
Flechtingen
• Erxleben
• Bülstringen
• Calvörde
24
Die Schlossmühle
Wasserburg Flechtingen
Verwendung. So wurde im Norden aus dem Wohnein Wirtschaftsgebäude, aus dem Stall im Südbau eine
Reit- bzw. Sporthalle. Den ursprüngliche Zugang über
die Zugbücke ersetzte man durch einen Zufahrtsdamm. Im Burghof sind künstlerisch gestaltete, geschnitzte und bemalte Balken mit Formen der Gotik
zu entdecken.
Eine Besonderheit ist die Schlossmühle. Sie wird
1311 erstmals erwähnt. Sie hatte damals ein sogenanntes oberschlächtiges Wasserrad. Vom See wurde
das Wasser über eine Holzrinne zum sechs Meter hohen Wasserrad geführt, floss in die einzelnen Holzkästen und erzeugte dadurch Bewegung und Energie.
Das war bis Ende des 19. Jahrhunderts so, dann wurden Motoren eingesetzt. Anfang der 1970er Jahre war
dennoch Schluss mit der Müllerei, wenngleich die
Mühle noch zum Schroten und Wohnen genutzt wurde. Ab Ende der 1990er Jahre stand sie dann leer. Die
Gemeinde und der Flechtinger Mühlenverein erweckte die schöne Mühle 2003 aus dem Dornröschenschlaf und ließ sie mit Hilfe des europäischen LeaderProgramms restaurieren. Auf dem Dachboden gibt es
Ausstellungen zur Geschichte. Gestaltet wurde unter
anderem eine Müllerstube, die einen kleinen Einblick
in das frühe Leben der Müller vermittelt. Die technische Anlage ist übrigens funktionstüchtig und alljährlich am Deutschen Mühlentag in Aktion zu erleben.
Ein Schlossladen bietet regionale Produkte feil. Wasserschloss und Patronatskirche am Lindenplatz bilden
den historischen Ortsmittelpunkt. In der Kirche, ebenfalls mit Hilfe von Leader-Mitteln restauriert, sichtbar
sind ein alter Altarflügel, Tetzelkasten, Kanzel, Taufstein
und ein Alabasterepitap - letztere entstanden zwischen
1592 und 1607.
Wunderbar noch heute ist der Schlosspark. Eduard
von Schenck ließ ihn von 1860 bis 1897 im Stil eines
englischen Landschaftsparks gestalten. Er schuf mit einem Damm am Schlosssee zudem einen neuen
Teich mit künstlichen Inseln. Der Legende nach steht
dieser Sieben-Insel-Teich symbolisch für die
Familie: für die Eltern und ihrer sechs Kinder.
Für einen Sohn wurde die Insel im großen See
aufgeschüttet. Zu entdecken ist auch ein Findling - eine Inschrift aus dem Jahr 1913 erinnert
an den Sieg über Napoleon. Zu den Besonderheiten des Parks zählt bis heute eine Sammlung von Gehölzen, die auf Eduard von
Schenck und seinen Sohn Jacob zurückgeht,
für den wissbegierigen Betrachter mit Informationstafeln versehen. Faszinierend sind die
Frühblüherwiesen. Tausende Krokusse verzaubern alljährlich den Park, auch Winterlinge,
Blausterne, Anemonen und Buschwindröschen.
Bei einem Rundgang um den See wird die
Vielgestaltigkeit der Burg besonders sichtbar.
Auch können Boote für einen Ausflug geliehen
werden.
Tourist-Information Flechtingen
Kurhaus - Vor dem Tore 2, 39345 Flechtingen
Telefon: 039054-27436, Fax 039054-98249,
kontakt@luftkurortflechtingen.de
www.luftkurortflechtingen.de
Schlossmühle Flechtingen
Verborgene
Schätze an der
Straße der Romanik
Im Grund 4, 39345 Flechtingen,
Besichtigungen sind in der Sommersaison möglich
Dienstag bis Sonntag von 14 bis 17 Uhr, Eintritt frei;
der Heimat- und Mühlenverein lädt zu Veranstaltungen und Führungen ein.
Informationen: Klaus Pieper, Telefon: 039054-2321
• Bootsverleih über Andrea Bicknäse und Frank Brummunt, Telefon: 039054-27388
• Im Kurhaus gibt es eine Dauerausstellung zur Geschichte des Wasserschlosses: Von der ersten Erwähnung des Flechtinger Schlosses bis zu Scherbenfunden aus verschiedenen Epochen. Mit historischen Bildern und Fotografien der wertvollen, ehemals im Schloss vorhandenen Gemälde- und Waffensammlung. Eintrittsfrei zu den Öffnungszeiten zugänglich.
Weitere Ausflugstipps:
➤ Im Nachbarort Behnsdorf (die L 43 entlang in wenigen Minuten erreichbar) gibt es in der Kirche
eine Orgel von Adolf Christian Reubke (1805-1875).
➤ Auch das kleine Schloss in Böddensell gehörte der Famile von Schenk. Besichtigungen nach Vereinbarung mit Famile Zelmer, Telefon 039054-27462
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4
Venezianischer Palast an der Beber
Erlebnispunkt
Hundisburg
Direkt an der
Straße der Romanik
Kirchenruine
Nordhusen
Hundisburg
Bahnverbindungen
nach Haldensleben
Busverbindungen
Richtung Hundisburg
• Schlossherberge
Gästehaus
Torhausherberge
• Hotel „Roland”
• Waldhotel „Alte Ziegelei”
• Cafe und Restaurant
Schloss Hundisburg
• „Räuberhöhle”
Hundisburg
• Restaurant „Alte Ziegelei”
• Aller-Elbe Radweg
• Ohre-BeberRadwanderweg
• Radweg 4 Millionen Jahre Mensch
• Haldensleben
26
Johann Gottlob Nathusius, Magdeburgs einst reichster
Kaufmann, verliebte sich in Hundisburg ebenso wie
später der Schriftsteller Carl Leberecht Immermann.
Der Literat verewigte Schloss, Kloster und Park in seinem Roman „Die Epigonen“ (1836). Und daran war
Nathusius nicht ganz unschuldig. Hatte der doch an
der Gestaltung der romantisch beschriebenen Orte
großen Anteil. Der Kaufmann erwarb im Jahr 1810
das säkularisierte Klostergut Althaldensleben, ein Jahr
später das Barockschloss Hundisburg. Neben seinem
kaufmännischen Geschick hatte er eine große Leidenschaft für Pflanzen und Gärten. Er gründete eine
Baumschule und begann, das an das Schloss angrenzende Gelände von fast 100 Hektar zu einem großen
Landschaftsgarten im englischen Stil zu gestalten. Eine
Aufgabe, die bis über sein Lebensende anhielt – seine
Söhne haben sie vollendet. Der Park, idyllisch an der
Beber gelegen, vereint eine Vielzahl von Gehölzen. Er
ist der drittgrößte seiner Art in Sachsen-Anhalt und gilt
als herausragendes Beispiel für die Gestaltung und
Pflanzenverwendung eines Parks im 19. Jahrhundert.
Der barocke Baumgarten umfasst eine bedeutende
Sammlung historischer Obstsorten von Altmark und
nördlicher Börde. Blickfang des Ortes ist natürlich das
märchenhaft anmutende Schloss. Erstmals urkundlich
wurde eine mittelalterliche „Hunoldesburg“
im Jahr 1140 erwähnt. Ende des 17. Jahrhunderts veranlasste der damalige
Schlossbesitzer Johann Friedrich II. von Alvensleben den
barocken Um- und Neubau
des Schlosses und die Gestaltung des Gartens durch den
Braunschweiger Landbaumeister Hermann Korb. Mit
Schloss Hundisburg entstand
eins der herausragenden
Bauten des sogenannten
Braunschweiger Barocks.
Auch Leibniz durchschritt
einst das Corps de logis, dessen barocke Raumfolge
durch einen verheerenden Brand nach der Einquartierung sowjetischer Truppen im Jahr 1945 weitgehend
zerstört wurde. Die Wirtschaftsgebäude blieben verschont und dienten in der DDR einem Volkseigenen
Gut. Trotz einiger Versuche in den 1960er Jahren, die
Gebäude zu sanieren, verfiel das gesamte Anwesen.
Ein Teil des Gartens diente u.a. als Fußballplatz.
Nach der Wende konnte Dank bürgerschaftlichen Engagements und mit Unterstützung der EU und des
Leader-Programms, des Landes Sachsen-Anhalt und
der Deutschen Stiftung Denkmalschutz mit der Sanierung und dem Wiederaufbau des Schlosses sowie mit
der inzwischen weit fortgeschrittenen Rekonstruktion
des Barockgartens und Landschaftsparks begonnen
werden. Hinter der restaurierten Fassade beherbergt
Schloss Hundisburg die nach Meinung des Kunsthistorikers Udo von Alvensleben „genialen Verbindung einer norddeutschen Burganlage mit einem venezianischen Palast“ u.a. zwei Kunstsammlungen, die Alvenslebensche Bibliothek, ein Café & Restaurant, das
Hochzeitszimmer sowie das Haus des Waldes mit
Walderlebnisausstellung. Im Neuen Werk wurde der
Schlossladen eingerichtet, Bilder von Anco Wigboldus
sind im Flurbereich der Spinnstube zu sehen.
Schloss Hundisburg
Mit der Fertigstellung des Akademiegebäudes, der Rekonstruktion des Gartensaals und der Neuschöpfung der Deckenfresken im Hauptsaal wurde der weitere Weg für die vollständige
Nutzung von Schloss Hundisburg besonders im kulturellen Bereich geebnet. Der KULTUR-Landschaft Haldensleben-Hundisburg e. V. bietet allen Musik- und Theaterliebhabern ein attraktives Jahresprogramm. Höhepunkt im Veranstaltungsreigen ist die
Anfang August stattfindende SommerMusikAkademie. Im
Schloss fand das studentische Akademieorchester ein stimmungsvolles Umfeld für seine Auftritte im Rahmen einer professionellen Konzertreihe. Seit der ersten Saison 1993 ist die SommerMusikAkademie der musikalische Höhepunkt im kulturellen
Leben der Region und das wichtigste Musikereignis im Umland
der Landeshauptstadt Magdeburg.
Aufwand und Pracht des barocken Gartens, Größe und landschaftliche Schönheit des Parks sowie über 150 einheimische
und fremdländische Gehölzarten verlocken in jeder Jahreszeit zu
einem Besuch. So bietet Schloss Hundisburg einen idealen Ausgangspunkt zur Erkundung der Garten- und Parkanlagen, aber
auch Besuche der vielfältigen weiteren Sehenswürdigkeiten.
Schloss Hundisburg
Verborgene
Schätze an der
Straße der Romanik
Schloss- und Gartenverwaltung Hundisburg
Telefon: 03904/44 265
www.schloss-hundisburg.de
Öffnungszeiten
Barockgarten und Landschaftspark ganzjährig frei zugänglich, Eintritt frei, Schlossladen mit Veranstaltungshinweisen:
Di bis Fr 13 - 16 Uhr, Sa/So 11 - 18 Uhr
Führungen: 90minütige Führung durch Anlage,
Barockgarten und Park bei vorheriger Buchung über
Schlossladen, Telefon: 003904/46 24 31
Schulmuseum Hundisburg
Dönstedter Str. 15, 39343 Hundisburg,
Besichtigung nach Voranmeldung
Telelefon 03904/498123
• Naturkundlich-historischer Wanderpfad Althaldensleben-Hundisburg
• Historische Quadratmeile: Das größte geschlossene Großsteingräbergebiet Mitteleuropas
Weitere Ausflugstipps:
➤ Museum Haldensleben
➤ Technisches Denkmal Ziegelei Hundisburg
➤ Haus der Templer in Haldensleben
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5
Mit der Feldbahn auf Zeitreise
historischer Ziegelherstellung
Erlebnispunkt
Hundisburg
Direkt an der
Straße der Romanik
Kirchenruine
Nordhusen
Hundisburg
Bahnverbindungen
von Haldensleben aus
Busverbindungen
Richtung Haldensleben
• „Schlossherberge”
Hundisburg
• Hotel „Roland”
Haldensleben
• Waldhotel „Alte Ziegelei”
Wer die Straße der Romanik bereist, sollte sich für
Hundisburg Zeit nehmen. Überall gibt es interessante
Spuren der Geschichte zu entdecken. Eine besondere Sehenswürdigkeit mit lebendiger Geschichte bietet
die Ziegelei, sie lädt ein zu einer Zeitreise. Und wer
mag, kann wirklich reisen: mit der Feldbahn, eine Attraktion nicht nur für Kinder. Besucher können heute
damit auf der Strecke fahren, über die einst der Ton
von der Grube zur Ziegelherstellung gebracht worden
ist. Sie verbindet die einzelnen Produktionspunkte auf
einem Rundkurs, führt vorbei an historischen Brennöfen und einem Eimerkettenbagger und endet
schließlich in der Ziegelei. So erhält man einen guten
Überblick und kann sich anschließend vieles noch
einmal in Ruhe ansehen. Das lohnt sich für jede Altersgruppe.
Die Ziegelei ist nicht nur Museum, sie macht Geschichte fassbar. 1882 gegründet können Besucher
noch heute erfahren, wie Ziegel hergestellt werden.
Die multifunktionale Verbindung von Ziegelei- und
Technikmuseum ist in seiner Art einmalig. Sie bietet
nicht nur Kennern und Technikfans fachliche Einblicke, sondern macht das Handwerk jedem Besucher
anschaulich. Wie vor über hundert Jahren werden
nach dem Handstrichverfahren, einer historischen
• Restaurant „Alte Ziegelei”
• Restaurant und Café
Schloss Hundisburg
• „Räuberhöhle”
Hundisburg
• Aller-Elbe Radweg
• Ohre-BeberRadwanderweg
• Radweg 4 Millionen
Jahre Mensch
• Haldensleben
28
Die Feldbahn der Ziegelei
Trockenschuppen in der historischen
Ziegelei Hundisburg
Technik der Ziegelherstellung, Formziegel in Handarbeit hergestellt. Nach alter Tradition trocknen diese
dann in einem Trockenschuppen und werden anschließend in einem historischen Zick-Zack-Ofen gebrannt. Die so gefertigten Ziegel sind individuell in Farbe und Struktur und kommen vorwiegend bei der
Denkmalpflege zum Einsatz.
Als Höhepunkt können in der Grobkeramikwerkstatt
eigene Kreationen geformt, getrocknet und gebrannt
werden. Das macht Spaß und bringt eine schöne Erinnerung zum Mitnehmen.
Die Ziegelei ist Teil der „Straße der Technik“, zu der
weiterhin unter anderem in Magdeburg Technikmuseum und Schiffshebewerk Rothensee gehören, das
Gradierwerk in Schönebeck, die historische Gerberei
in Burg und das Pretziener Wehr.
Nicht weit entfernt vom Schloss, an der Hauptstraße,
lohnt der Besuch des Schulmuseums. Es erinnert an
die erste Schule, die 1560 von Ludolph von Alvensleben in Hundisburg gegründet wurde. 1705 entstand das jetzige Schulgebäude, als Rektorat. Vom ursprünglichen Fachwerkbau ist noch immer ein großer
Teil erhalten. Darin ist seit 1988 das Schulmuseum
untergebracht und zeigt ein komplett eingerichtetes
Klassenzimmer sowie Dokumentationen der Schulgeschichte.
Ganz in der Nähe befindet sich die Dorfkirche St. Andreas. Ursprung ist eine 1218 erbaute Kapelle, die
1266 einen Turm erhielt. Ein späterer Umbau um
1708 prägt das heutige Aussehen. Außen ist der Kirchenbau schlicht, die Innenausstattung ist barock und
farbig, mit Stuckdecke, Emporen und Kanzel. Als bedeutendstes Kunstwerk wird das Grabmal für die Familie von Alvensleben von 1596 benannt. Zu den Besonderheiten gehören die drei Glocken, die als Meisterleistung des Bronzegusses gelten. Sie wurden von
Christian See zwischen 1726 und 1731 gefertigt und
Technisches Denkmal Ziegelei Hundisburg
Verborgene
Schätze an der
Straße der Romanik
können besichtigt werden.
Zudem sei ein Spaziergang gen Süden empfohlen: zum
Boitzturm. Er ist der einzig noch erhaltene Wohnturm von
einst sechs, die von Rittern zum Schutze der Hunoldesburg im 13. Jahrhundert errichtet worden sind. Er hat besonders dicke Mauern, einen Zinnenkranz und Sperrriegel
zum Schutz. Mit seinen Schmuckfenstern, einem Kamin
und einem Aborterker galt er seinerzeit als besonders repräsentativer Wohnraum.
Jacob-Bührer-Straße 2
39343 Haldensleben OT Hundisburg,
Telefon: 03904-42835 oder 42910,
Fax: 03904-464530
Mobil: 0162-1938042
[email protected]
Öffnungszeiten von Ziegelei und Grobkeramikwerstatt:
Dienstag - Freitag 10 - 16 Uhr sowie
von Mai bis Oktober zusätzlich Sonntag 10 - 17 Uhr.
Nutzung der Historischen Feldbahn: immer wochentags.
• Naturkundlich-historischer Wanderpfad Althaldensleben-Hundisburg
• Historische Quadratmeile: Das größte geschlossene Großsteingräbergebiet
Mitteleuropas
Weitere Ausflugstipps:
➤ Benediktinerkloster Hillersleben
➤ Historische Altstadt in Haldensleben
➤ Colbitz-Letzlinger Heide mit dem größten geschlossene Lindenwaldbestand Europas
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6
Der schwebende Taufengel
lockt in die Fahrradkirche
Erlebnispunkt
Bebertal
Direkt an der
Straße der Romanik
Stephanuskapelle
Bebertal
Busverbindungen
Richtung Haldensleben
• Bett + Bike
„VierZeitHof“ Bebertal
• „Deutsches Haus”
Bebertal
• Schloss Altenhausen
• Gaststätte „Zum Hoff”
Viele Wege führen nach Bebertal – Wanderrouten
und Radwanderweg locken neben der Bundesverkehrsstraße. So führt der Aller-Elbe-Wanderweg
durch den Ort, nur sechs Kilometer südwestlich von
Haldensleben. Hoch oben auf dem Flechtinger Höhenzug trohnt märchenhaft anmutend die Veltheimsburg, früher Burg Alvensleben. Das Adelsgeschlecht ist eng mit dem Ort verbunden.
Die Gemeinde Alvensleben entstand 1928 aus den
davor noch selbständigen Teilen Dorf Alvensleben,
Markt Alvensleben und dem Burgenkomplex. Die
neue Gemeinde Bebertal entstand durch Zusammenschluss mit Dönstedt im Juli 1950.
Das Gebiet an der Bever war schon früh besiedelt.
Geschichtliche Zeugen sind dafür 43 im Umfeld
nachgewiesene Großsteingräber, darunter das Königsgrab beim Forsthaus Eiche. Der Name Dönstedt
wird 961 erstmals urkundlich erwähnt von Kaiser
Otto I. Alvensleben taucht drei Jahre später in einem Kloster-Vermögensverzeichnis auf. Die Ortschaft gehört zu den ältesten Niederlassungen des
• „Zum weißen Löwen”
Bebertal
• Schloss Hundisburg
• „Räuberhöhle”
Hundisburg
• Holunderradweg
• Aller-Elbe-Radweg
• Rasthof Uhrsleben
(BAB 2)
30
Der „VierZeitHof” Bebertal
Hochstifts Halberstadt. Die Bischöfe ließen die Burg zum Schutz erbauen, im Tal entstand der Marktflecken
Alvensleben. Die bischöflich eingesetzte Familie übernahm den
Namen: von Alvensleben. Der
älteste bekannte Vertreter war
Wichard, urkundlich belegt
ab 1163 als Ministerialer und Burgvogt
eingesetzt. Zu seinen Nachkommen
gehört Gebhard von
Alvensleben, Stadtpräfekt
von Halberstadt (erwähnt 1195).
Die Familie stieg in den Adel der Mark Brandenburg
auf, nachdem sie die Burgen Erxleben (um 1270),
Kalbe (um 1324) und Calvörde (um 1396) erworben hatten.
Die 1697 errichtete Gutskirche ist heute Dorfkirche,
an der Ringstraße innerhalb des Ortes nicht zu verfehlen. Hier treffen sich die Reisenden zur Rast. Erhält St. Godeberti mit Hilfe des Leader-Programms
doch nicht nur eine optische Erneuerung, sondern
auch eine neue Bestimmung als Radfahrkiche. Die
prächtige Innenausstattung ist wieder zu bewundern, darunter die doppelgeschossige Empore aus
Holz und die Altarkanzel zwischen monumentalen
korinthischen Säulen. Sie ist flankiert von Engeln und
gekrönt von einem Ecce-Homo-Gemälde. Die
Schnitzverzierungen des Kanzelkorbs sind mit 1698
datiert. Vor allem aber lockt eine „schwebende“
Kostbarkeit: der berühmte Bebertaler Taufengel, einer der letzten seiner Art. Eine Inschrift verrät das
Entstehungsjahr 1700. Wegen seiner Schönheit war
er 2006 zum Wahrzeichen der Ausstellung „1000
Jahre Taufen in Mitteldeutschland“ im Magdeburger
St. Godeberti Bebertal
Dom – ausgewählt von allen präsentierten Engeln des Landes. Einige Blessuren holte sich der Goldlockige im Sommer 2013 bei
einem Sturz von der Kirchendecke, die allerdings wieder restauriert sind.
Zu den berühmt gewordenen Einwohnern der Ortschaft gehört
übrigens Ludwig Eduard Edmund Wodick (1816-1886), Porträt-,
Landschafts- und Historienmaler des späten Biedermeier. Er zählte zu Lebzeiten zu den bedeutendsten Künstlern Magdeburgs
und machte sich um das kulturelle und soziale Leben der Stadt
verdient.
Mit dem „VierZeitHof“ lockt seit 2010 ein historischer Bauerhof,
aus 1831 stammend steht er heute unter Denkmalschutz. Mit
Liebe zum Detail wurde er in seiner Ursprünglichkeit wieder hergerichtet. Der Hof bietet mit seiner einzigartigen historischen Ansicht ein schönes Ambiente. Hier können Reisende im Hofcafé
pausieren oder auch über Nacht einkehren. Abwechslung bieten
regelmäßige Veranstaltungen.
Bebertal
Ansprechpartner vor Ort:
Taufengel, Straße der Romanik, Godeberti-Kirche:
Pfarramt Bebertal, Telefon: 039062-402
Verborgene
Schätze an der
Straße der Romanik
Hofcafé „EisZeit” - „VierZeitHof” - Bebertal
Friedensstraße 36, 39343 Hohe Börde,
Telefon: 039062-553636 Mobil 0157-78086175
Öffnungszeiten:
13. Februar bis 30.März Fr, Sa, So: 14 - 18 Uhr
April bis Dezember täglich von 14 - 18 Uhr,
Ostern bis Oktober
Fr und Sa bis 20 Uhr, an Feiertagen ab 10 Uhr
• Im Ortsteil Bebertal-Alvensleben ist besonders die Veltheimsburg mit dem schönen Park ein Anziehungsmagnet
Weitere Ausflugstipps:
➤ Schloss Hundisburg
➤ Ziegelei Hundisburg
➤ Schloss Altenhausen (Event- und Ferienzentrum)
31
7
Freizeitvergnügen im Ökobad
mit sinnlichen Endeckungen
Erlebnispunkt
Ökobad
Nordgermersleben
3,7 Kilometer von der
Straße der Romanik
mit der
Friedhofskapelle
Bebertal entfernt
Pfad der Sinne
• Hotelgaststätte
„Kronprinz“
Nordgermersleben
• Gaststätte
„Deutsches Haus“ in
Rottmersleben
• „Deutsches Haus“ in
Schackensleben
• „Holunderradweg
32
Zurück zur Natur – das Motto leben die Menschen
in Nordgermersleben auf besondere Weise. Denn
seit 2005 existiert in der Ortschaft der Gemeinde
Hohe Börde ein Freibad mit einem selbstreinigendem Wasserkreislauf. Das einstige Freibad aus den
70er Jahren wurde 2006 in eine moderne mit vielen natürlichen Elementen versehene Bade- und
Erlebniswelt umgewandelt. Am besten entdeckt
man die Anlage über den „Holunderradweg“. Die
Holunderwege führen über gut ausgebaute ländliche Wege, über sichere Ortsstraßen und über straßenbegleitende Radwege an Landes- und Bundesstraßen. Der Fahrradwanderweg erstreckt sich in
seiner längsten Route über 50 Kilometer. Man
kann ihn in Magdeburg im Stadtteil Alt Olvenstedt
beginnen und erreicht Nordgermersleben über die
Stationen Hohenwarsleben, Groß Santersleben,
Schackensleben und Rottmersleben. Nach knapp
20 Kilometern ist das Ökobad Nordgermersleben
an warmen Tag eine ideale Erfrischungsstation.
Selbstverständlich kann man sich dem Bad mit einem Wasser-Kreislauf auf natürlicher Basis auch
mit dem Auto anfahren. Von der A 2 oder über die
Bundesstraße 1 sind es nur wenige Minuten bis
Nordgermersleben.
Der verantwortliche Umgang mit den Naturressourcen unseres Lebensraumes wird immer wichtiger. Deshalb ist das Ökobad mit seinem Kreislauf
einer naturnahen Wasserreinigung ein ausgezeichnetes Beispiel, wie man mit einem der wichtigsten
Lebensgüter der Menschen umgehen kann. Übrigens informieren Schautafeln im Ort und eine Ausstellung im Bad selbst die Abläufe des Wasseraufbereitungssystems. Vom Dorfbrunnen des Flüsschens Sellstedt über die Pumpen und Leitungen
bis hin zur Funktionsweise des pflanzlichen SchilfFilters für die Wasserreinigung ist jeder Abschnitt
des Kreislaufes nachvollziehbar. Das Ökobad Nordgermersleben ist die erste Anlage dieser Art in
ganz Sachsen-Anhalt. Selbst die Kinder werden
hier ganz auf ihre Kosten kommen. Mit einer
Matschspielstraße und Affenschaukeln sind Spielgeräte entstanden, die sich an die Vorstellungen
des Pädagogen Hugo Kükelhaus anlehnen. Spaß
machen sicher auch der Sprungfelsen und der
Sandstrand. In der Umsetzung ging es erneut um
ein naturnahes Lebensraumkonzept.
Pausieren und erleben, lohnt sich also in Nordgermersleben und zwar nicht nur im Ökobad. Die Ortschaft bietet noch ein besonderes Erlebnis für die
Sinne. Vielleicht vergessen Menschen heute zu oft,
dass sie sinnliche Wesen sind, dass wir alle Wahrnehmungen und Empfindungen einzig über unsere Sinne aufnehmen. Hören und Sehen sind zwar
die Grundsinne für das Erkennen der Welt, doch
Fühlen, Riechen und Schmecken sind genauso
wichtig. Auf dem „Pfad der Sinne“ in Nordgermersleben kann man sich auf eine solche Wiederentdeckungsreise der Sinne begeben. Der Pfad beginnt übrigens direkt am Ökobad. Hier geht es
eben nicht nur ums Sehen, sondern ums Berüh-
ren natürlicher Stoffe oder die Wahrnehmungen im Duftgarten.
Die Erlebnismöglichkeiten von Nordgermersleben sind ein echter Freizeitschatz in den Monaten Mai bis September.
Wer noch mehr unternehmen möchte, findet in der nahen Umgebung weitere interessante Anlaufpunkte. Nur 3,7 Kilometer
vom Ökobad entfernt, ist man in Bebertal direkt auf der Straße
der Romanik. Der dort befindliche seit dem 17. Jahrhundert als
Friedhofskapelle genutzte Bau beinhaltet Reste der ehemaligen
Kirche des alten Dorfes Alvensleben und ist der Überlieferung
nach in seiner Entstehung eine der 35 unter Bischof Hildegrim
von Halberstadt im 9. Jahrhundert gegründeten Taufkirchen St.
Stephan. Der vorhandene Kern der Kirche stammt wohl ursprünglich dem 10. Jahrhundert.
Und der Holunderradweg würde nicht so heißen, käme man
nicht knapp drei Kilometer westlich von Nordgermersleben auf
der sogenannten Elfenwiese zur Holunderplantage von Brumby.
Die Gemeinde Hohe Börde hat seit 2004 den ländlichen Wegebau mit Fördermitteln des Landes vorangetrieben und so ein
gut befahrbares und ausgeschildertes Radwegenetz ausgebaut,
das den ländlichen Tourismus aus allen Himmelsrichtungen mit
dem Holunder als Markenzeichen der Gemeinde verbindet.
Ökobad Nordgermersleben
Am Thie, Nordgermersleben
Telefon 039062 - 97818
www.hoheboerde.de
Verborgene
Schätze an der
Straße der Romanik
• Nordgermersleben liegt etwa 25 km nordwestlich von Magdeburg in der Magdeburger Börde.
• Unmittelbar über die Bundesautobahn 2 und die Bundestraße
1 zu erreichen
‰ 5,4 km bis zur Pilgerkirche St. Jakobus in Rottmersleben
‰ 3,7 km bis zur romanischen Friedhofskapelle und zum Schloss Bebertal, dessen Geschichte bis ins 13. Jahrhundert zurückreicht.
Badespaß im Ökobad Nordgermersleben
33
8
Der Traum vom Bischof, Wasserspiele
in der Gruft und Drachentöter Georg
Erlebnispunkt
Rottmersleben
5 Kilometer von der
Straße der Romanik
Bebertal und
Hundisburg entfernt
Busverbindungen
Richtung Haldensleben,
Magdeburg
• Pension Meyer
Hermsdorf
• „Lomo-Rasthof” BAB 2
Hohenwarsleben
• „NH” Hotel
Ebendorf
• Jakobus Herberge
Rottmersleben
• „Deutsches Haus”
Rottmersleben
• „Zum Kronprinz" Groß
Santersleben
• „Deutsches Haus”
Schackensleben
Einkaufscenter Elbepark
• Holunderradweg
• Aller-Elbe Radweg
• Haldensleben
34
Als Thietmar im Morgengrauen erwachte, wusste er,
dass er Bischof würde. Seine Ernennung war ihm erschienen, in Rottmersleben, im Traum. Wahr wurde
dieser im Jahr 1009 und Thietmar hernach bedeutender Bischof von Merseburg sowie Chronist der Ottonenzeit. Ab 1012 bis zu seinem Tod 1018 schrieb er
in acht Büchern nieder, was die Geschichte ab 908
ausmachte. Er schuf damit eine der wichtigsten Informationsquellen über Verfassung, Gesellschaft und
Mentalität im ostfränkisch-deutschen Reich. Nach
Magdeburg hatte er langjährige Beziehung. Geboren
975 in Wahlbeck kam er im Alter von zwölf Jahren ins
Kloster Berge, wurde drei Jahre später in das Magdeburger Stift aufgenommen und erhielt seine Ausbildung an der Domschule. Im Gegensatz zu seiner Familie (sein Großvater Liuthar beteiligte sich 941 an einer Verschwörung gegen Kaiser Otto I.) sympathisierte Thietmar mit den Ottonen und hatte Kontakte zum
Kaiserhof von Otto III.
Mit Rottmersleben verband ihn nicht nur der Bischofstraum, zu seinen Besitztümern gehörte ein hiesiger Hof, geerbt 997 von seiner Mutter. Die Ortschaft
erinnert heute an den berühmten Bewohner auf Informationstafeln mit der Aufschrift „Heimstatt des
Thietmar von Merseburg“ und dessen Bildnis. Zudem
wurde eine Skulptur in Auftrag gegeben: Bildhauer
Thomas Koch schuf die hölzerne Figur des Geschichtsschreibers mit der Kettensäge aus einem Stück Lindenholz. Von diesem Künstler stammen zudem die
Holz-Spielzeug-Skulpturen am „Pfad der Sinne“ im
Nachbarort Nordgermerlsleben.
Der Glaube führt von
Alters her viele Menschen nach Rottmersleben. Der Ort
liegt an einem alten
Zweig des Pilgerweges auf dem Weg
nach Santiago de Compostela
und die Kirche ist dem heiligen
Jakob geweiht. Von außen bescheiden gehalten, offenbart sie
in ihrem Inneren eine beeindruckende weiß dominierte Schönheit. Ältester Teil ist der Turm,
entstanden um 980. Erhalten
sind Schießschartenöffnungen
im Erdgeschoss, stille Zeugen
kriegerischer Zeiten. Kirchenschiff und Innenausstattung haben barocken Stil (1700). Die
Orgel, 1880 von August Troch
gefertigt, wurde 2010 restauriert
und erhebt seitdem wieder ihren
Klang bei Konzerten. Ein Epithaph
in Öl auf Kupfer an der Ostwand Der 2013 aufgestellte Holzzeigt ein Familienbild: Patronat Epitah des Heiligen Jakobus
Heinrich Adrian von Veltheim
und seine Frau Anna Sophie von der Schulenburck mit
ihren sechs Kindern. Hoch oben im sanierten Kirchturm erklingt das Spiel eines Glockenpaares. Die große
bronzene Glocke wurde 2006 feierlich aufgezogen
und ist mit 1,4 Tonnen und 1,3 Metern Durchmesser
eine der größten neu gegossenen Glocken in ganz
Sachsen-Anhalt. Zuletzt wurde St. Jakobus im Jahre
2005 umfangreich renoviert und hernach mit Hilfe
des Leader-Programms als Pilgerkirche wiederbelebt.
In der Krypta unter dem Altarraum können heute Pilgerer in besinnlicher Atmosphäre meditieren. Sie werden empfangen von einer tönernen Madonna und
dem Plätschern eines Wasserspiels.
Das „sagenhafte” Rottmersleben erleben Besucher
beim Rundgang durch den Ort. Sieben Sagensteine
erzählen schaurig-schöne Geschichten vom „Reiter
ohne Kopf”, dem „Raubmörder Schröder”, der
„Schlüssel-Jungfrau” oder dem „Pott-Karl”.
Zum Besuch lockt eine weitere Attraktion der Kirchengemeinde Rottmersleben-Ackendorf vier Kilometer in Richtung
Haldensleben. In der Bonifatiuskirche wurden mittelalterliche Fresken unter mehrfacher Kalkschicht wiederentdeckt
und freigelegt. Sie sollen mindestens aus dem 15. Jahrhundert stammen und im Zusammenhang mit den Tempelrittern von Wichmannsburg und ihrem Obmann von Alvensleben entstanden sein. Dafür spräche, dass auf einem Teil
ein als Priester verkleideter Tempelritter zu sehen ist. Darüber die Madonna mit Kind und zwei Heilige, wahrscheinlich
Katharina und Barbara. Auf dem zweiten Bild kämpft der
heilige Georg mit einem Drachen. Die Gemälde bilden die
Grundlage für ein Dokumentationszentrum für Fresken, einmalig in Sachsen-Anhalt.
Zu zweifelhafter Berühmtheit führte übrigens 1925/26 ein
Raubmord in Rottmersleben. Er ging als Magdeburger Justizskandal in die Geschichte ein und wurde 1948 als „Affaire
Blum“ verfilmt. Der jüdische Fabrikant Rudolf Haas war wegen Mordes an seinem ehemaligen Buchhalter inhaftiert worden und sowohl vom Gericht als auch der Öffentlichkeit für
schuldig erklärt. Selbst als der wahre Täter bereits gestanden
hatte. Die Verhandlungen hatten zu einer reichsweiten Debatte geführt.
Ansprechpartner für das Kirchenspiel
Rottmersleben/Ackendorf:
Hans-Eike Weitz, Vorsitzender des
Gemeindekirchenrates/Kirchenförderverein,
Telelefon: 039206-53672
Verborgene
Schätze an der
Straße der Romanik
• Die Gemeinde wurde erstmals im Jahr 964 urkundlich erwähnt.
Seit 2010 gehört Rottmersleben zur Gemeinde Hohe Börde.
• Für Pilgerreisende stehen zwei Zimmer im Ort bereit. Kontakt
über Hans-Eike Weitz,Telefon: 039 206/5 36 72.
• Sehenswertes in Rottmersleben: Holunder-Tal,
Baumallee des Jahres und der Rottmersleber „Pranger”
Weitere Ausflugstipps:
➤ Sachsen-Anhalts 1. Ökobad und „Pfad der Sinne“ Nordgermersleben.
➤ Holunder-Kontor Niederndodeleben
➤ Gut Glüsig, eine als „Perle der Nördlichen Börde“ bekannt gewordene
historische Hofanlage mit Hofladen und Übernachtungsmöglichkeiten
im Schäferhaus am Kapellenberg.
Im Inneren der Jakobuskirche
in Rottmersleben
35
9
Wo Geist und Kultur Raum finden am Rande des Verkehrsstroms
Erlebnispunkte
Kulturkirche Hermsdorf
Autobahnkirche
Hohenwarsleben
12 Kilometer bis zur
Straße der Romanik
Hundisburg
Groß Ammensleben
Bebertal
Busverbindungen
Richtung Haldensleben,
Magdeburg
Hermine weinte einst heiße Engelstränen, verharrte
allein auf dem Dachboden der Kirche. Zu groß war
der Schmerz über den Verlust, zu groß die Scham.
Ihr war die Nase abhanden gekommen. Wie es passierte, weiß heute keiner mehr genau. Doch ihre
Traurigkeit hat die Menschen bewegt. Dank zahlreicher Spenden erhielt Hermine eine Schönheitskur:
Jetzt strahlt der Engel wieder.
Der Taufengel aus Lindenholz gehört zu den Besonderheiten der Hermsdorfer Kirche im Landkreis Börde.
Er stammt aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts und hat nahe des Taufbeckens im Ostchor wieder einen schönen, würdigen Platz gefunden. Dort erwartet er die Besucher. Sie kommen nicht nur zu den
Gottesdiensten. Als Kultur-Kirche lädt St. Laurentius
• Pension Meyer
Hermsdorf
• „Lomo-Rasthof” BAB 2
Hohenwarsleben
• „NH” Hotel
Ebendorf
• „Mauritiushaus”
Niederndodeleben
• Restaurant „Seeblick"
Hermsdorf
• „Teichcafé”
Hohenwarsleben
Einkaufscenter Elbepark
• Holunderradweg
• Aller-Elbe Radweg
• Hohenwarsleben
36
St. Laurentius Hermsdorf
das ganze Jahr über zu Veranstaltungen ein. Lesungen,
Konzerte, Ausstellungen, Reiseberichte, Theaterspiel,
Kinosommer – die Vielfalt ist groß, bei Anwohnern beliebt und lockt Gäste von weither.
Wer die Kirche betritt, setzt seine Füße auf einen besonderen Boden: Die Fliesen sind ein Gewinn eines
Gemeindemitgliedes, das 1990 Glück bei einem
Preisausschreiben auf einer Baumesse hatte und mit
dieser Spende einen doppelten Grundstein legte. Der
kleine Anfang für ein großes Projekt. War die Dorfkirche mit romanischen Wurzeln doch zu jener Zeit nicht
nutzbar und bot einen erbärmlichen Anblick. Das änderte sich bis 2005 durch umfassende Sanierung, als
dessen Krönung der Name „Kulturkirche“ vergeben
wurde. Fortan entstand, mit Unterstützung der Europäischen Union und dem Leader-Förderprogramm, eine geistige wie sozio-kulturelle Heimstatt, deren Besuch jederzeit lohnt.
Nur einige Hundert Meter entfernt befindet sich ein
weiteres Kleinod am Rande der Straße der Romanik:
St. Benedikt in Hohenwarsleben wurde 2002 als erste
Autobahnkirche Sachsen-Anhalts eröffnet. Wer die nahe gelegene Bundesautobahn A 2 zwischen Magdeburg und Helmstedt passiert, erreicht sie aus beiden
Richtungen über die Abfahrt Irxleben. Innerorts ist die
Autobahnkirche ausgeschildert.
Die Geschichte des Ortes geht ins Jahr 1123 zurück,
erstmals urkundlich erwähnt als „Hohenwerkesleben“
in Verbindung mit dem Magdeburger Kloster Unser
Lieben Frauen. Die Kirche fand Ersterwähnung 1199,
deren Patronat urkundlich belegt ist. Das sieben Meter
hohe Untergeschoss des Turmes entstand um das
Jahr 1200. Doch die anderen Maße wichen seinerzeit
noch vom heutigen Bau ab. St. Benedikt in den jetzigen Abmessungen besteht seit ca. 1500. Ein Indiz dafür ist die Sakramentsnische hinter dem Altarblock
(Mensa und Stipes), beides heute noch am ursprünglichen Ort vorhanden.
Die Geschichte der Kirche ist ein bauliches Auf und Ab. Im
30-jährigen Krieg heruntergekommen, wurde sie ab 1664
gründlich erneuert, der Turm aufgestockt, die Außenwände
erhöht und mit größeren Fenstern und Rundbögen versehen. 1806 wurde das Dorf durch die Franzosen fast zerstört, bis 1814 wieder aufgebaut. 1978 wurde die Kirche
wegen Einsturzgefahr baupolizeilich gesperrt. Dank zahlreicher Fördermittel und Spenden konnte 20 Jahre später, am
Heiligabend 1998, wieder ein erster Gottesdienst gefeiert
werden. Nun finden Reisende unweit des pulsierenden
Verkehrsstroms einen Ort des Verweilens und Besinnens.
Neben Gottesdiensten finden gelegentlich Konzerte und
Ausstellungen statt.
Das älteste Architekturteil, gut erhalten und sichtbar in der
Ostwand, ist ein Würfelfries. Es stammt aus den Anfangsjahren um 1160/70. Besonderer Blickfang sind auch die
Bleiglasfenster, die 2002 restauriert worden sind. Eine
Kostbarkeit im Glockenstuhl ist die 1300 kg schwere Bronzeglocke „Concordia - soli deo Gloria“, deren Ruf seit der
Sanierung der Anlage 2008 wieder weithin zu hören ist.
St. Bendikt Hohenwarsleben
Kulturkirche Hermsdorf
Ansprechpartner: Klaus Ehlers,
Telefon: 039206-50722,
[email protected]
Verborgene
Schätze an der
Straße der Romanik
Veranstaltungen in den Kirchen von
Hermsdorf, Hohenwarsleben und Niederndodeleben unter: www.regionalkirche.de
Autobahnkirche St. Benedikt
Evangelisches Pfarramt,
39167 Niederndodeleben, Kirchplatz 1
[email protected]
Die Kirche ist in den Sommermonaten
von 8 bis 20 Uhr,
in den Wintermonaten bis 16 Uhr geöffnet.
• Unmittelbare Nähe zur Landeshauptstadt Magdeburg
• Im Sommer verschaffen das Ökobad Nordgermersleben oder das Freibad in Niederndodeleben Abkühlung.
• Regionale Highlights sind die Holunderwege. Sie führen über gut ausgebaute ländliche Wege, über sichere
Ortsstraßen und über straßenbegleitende Radwege an
Landes- und Bundesstraßen.
Weitere Ausflugstipps:
➤ Hundertwasserhaus Magdeburg
➤ Bildungsscheune Barleben
➤ „Kalimandscharo”-Festspiele Holzhaustheater Zielitz
37
10
Dampfrösser und Preußen-Adler
vom Börde-Museum in Ummendorf
Erlebnispunkt
Börde-Museum
Burg Ummendorf
10 km von der
Straße der Romanik
Paulskirche Seehausen
Bahnverbindung
Regionalbahn bis
Eilsleben; 2 km Fußweg.
Busverbindungen
Richtung Eilsleben,
Wefensleben, Seehausen,
Hötensleben, Wanzleben,
Magdeburg
• Schullandheim Jugendherberge Eggenstedt
• Landgasthof „Zur Alten
Post" Ummendorf
• Landgasthof „Zur Alten
Post" Ummendorf
• Aller-Radweg
• Eilsleben
• Alleringersleben
38
Schon aus einiger Entfernung sind die Türme von
Burg und Kirche erkennbar, die das Ortsbild von
Ummendorf prägen und zudem eng mit der bis ins
12. Jahrhundert nachweislichen Geschichte des Börde-Dorfes verbunden sind. Auf den 11. Januar 1145
datiert die bisher erstmalige schriftliche Erwähnung
des Ortes. Dabei handelt es sich um eine päpstliche
Urkunde, in der Besitzungen des Klosters Berge bei
Magdeburg wie etwa in „Vmmendorp“ bestätigt wurden. Auf diese frühe Geschichte nimmt auch das
Wappen des Ortes Bezug. Die dortige Darstellung eines schwanenähnlichen Wasservogels lehnt sich an
das Familienwappen derer „von Ummendorf“ an.
Auf einen anderen Abschnitt der hiesigen Geschichte verweisen die preußischen Sandsteinadler, die
das Eingangsportal zur Burg krönen. Sie künden von
einer Zeit (bis 1912) als Burgareal und dazugehörige Ländereien als Domäne
in Nutzung standen.
Nach dem ersten Weltkrieg
wurde die Burg zum Gemeindeeigentum und stellte
ab 1924 einen Teil des Areals für die Einrichtung eines
Heimatmuseums zur Verfügung. Aus diesem ist das
heutige
Börde-Museum
Burg Ummendorf hervorgegangen. Neben Dauer- und
Sonderausstellungen finden
dort unterschiedliche Veranstaltungsformate einen passenden Rahmen. Überaus
populär und stark frequentiert ist der vorweihnachtliche Markt, der sich über die angrenzenden Straßen
und das Burgareal erstreckt. Gleichfalls gehört das
alljährliche Treffen historischer Fahrzeuge und Landtechnik des Museums ebenfalls zu den Veranstal-
tungshöhepunkten. Der größte Besuchermagnet allerdings ist Bestandteil der ständigen Ausstellung:
Der einzige erhaltene komplette Dampfpflug Sachsen-Anhalts. Solche Maschinensysteme waren ab etwa 1870 bis in die 1960er Jahre hinein auf den Zuckerrübenäckern im Einsatz. Die weitere imposante
Sammlung landwirtschaftlicher Gerätschaften zeugt
von der Bedeutung der Magdeburger Börde als
Kornkammer.
Als ältester Teil der Burganlage blieb der ehemalige
Wohnturm erhalten. Seine Grundmauern stammen
aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts worauf
mehrere Umbauten folgten. Das obere Turmzimmer, geziert mit einer Bauinschrift aus dem Jahr
1576, kann wie die übrigen Geschosse des Burgturmes im Rahmen des Museumsbesuches besichtigt
werden. Über die Errichtung weiterer Gebäude geben die Inschrifttafeln an
Haupttor und Kornhaus Aufschluss.
Der Kräutergarten als außergewöhnlicher Ausstellungsbereich des Museums ist überregionaler Anziehungspunkt,
insbesondere für botanisch
Interessierte. Er enthält historische und vielfach mittlerweile unbekannte Nutzpflanzen
– mehr als 400 Arten insgesamt – Gewächse, die schon
im Mittelalter genutzt wurden
oder solche, die von anderen
Kontinenten stammen. Auch
wenn die Anlage eher unter
musealem Blickwinkel auf die
Thematik der vom Menschen verwendeten Wildund Kulturpflanzen entstanden ist, widmet sich dieses Areal gleichfalls der Thematik der nachwachsenden Rohstoffe. Auch solchen zukunftsweisenden As-
Beeindruckende Ausstellung von Landtechnik
pekten fühlt sich das Museum in seiner Vermittlungsarbeit verpflichtet. 2013 wurde
im Rahmen des Fördergramms „Leader“ begonnen, das Börde-Museum durch bauliche Neustrukturierung zu modernisieren. Bereits in den Vorjahren ermöglichte die
„Leader-Förderung“ in der Gemeinde Ummendorf die Sanierung der Jugendbauhütte und die Einrichtung eines Schlossladens, Wormsdorfer Straße 3 – seit April
2008 wochentags für Touristen geöffnet. Zudem entstand 2010 eine Fahrradausleih- und Reparaturstation, angeschlossen an den hier verlaufenden Aller-Radweg.
Bei Spaziergängern sehr beliebt ist das gestaltete Gelände zwischen der Aller und
der Straße nach Wormsdorf mit Ökoteich und Streuobstwiese. – Ein Areal zum erholsamen Entschleunigen aus dem Alltag und für viele Pflanzen- sowie Tierarten
ein naturnaher Lebensraum.
Börde-Museum Burg Ummendorf
39365 Ummendorf, Meyendorffstraße 4,
Telefon 039409/5 22, Fax 039409/9 38 63
[email protected]
www.boerde-museum-burg-ummendorf.de
Verborgene
Schätze an der
Straße der Romanik
Öffnungszeiten:
Februar - November: Di - So 12.00 - 17.00 Uhr, Mo geschlossen
• 2001 wurde Ummendorf im Landeswettbewerb mit dem ersten Platz und im Bundeswettbewerb mit einer Goldmedaille ausgezeichnet, 2004 sogar zum Sieger im Europäischen Dorferneuerungswettbewerb von der ARGE Landentwicklung und Dorferneuerung gekürt.
• „Heinemanns Hof“ in Ummendorf. Es handelt sich dabei um einen bördetypischen
Vierseithof mit Bauerngarten u.a. Aktionsort für das Projekt von Börde-Museum und
Grundschule Burg Ummendorf: „Kleine Leute von heute erfahren das Leben vergangener Zeiten“.
• Evangelische Kirche Ummendorf. Bauwerk mit spätromanischem Ursprung.
• Fahrradausleihe: Im Komplex der Reparaturstation in der Wormsdorfer Straße.
Wohnturm mit
romanischer Bausubstanz
11
„Eiserne Kühe” und Tempelritter
zeugen von bewegter Vergangenheit
Erlebnispunkt
St. Nicolai
Drackenstedt
7 Kilometer bis zur
Straße der Romanik
Paulskirche
Seehausen
Bahnverbindung
Dreileben-Drackenstedt
Regionalbahn
Magdeburg-Braunschweig
Als am 31. Oktober 1517 Martin Luther seine 95
Thesen an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg
nagelte, beendete er mit diesem „Paukenschlag” das
Mittelalter. Seine Anschauungen teilte auch Johannes
Krull, der bis 1553 in Wittenberg eifrig die Werke des
Reformators studierte. Nach seiner Ordination erhielt
Krull das Pfarramt in Drackenstedt. Die Gemeindeoberen missachteten die Patronatsrechte und öffneten dem Protestantismus im kleinen Bördedorf die
Kirchentore und schafften die römische Messe ab.
Krulls Amtsvorgänger hatte den Pfarracker verkauft,
der den Lebensunterhalt der Pfarrer sicherte, und so
war der neue Pfarrer mehrere Jahre auf die Gunst
und Unterstützung seiner Gemeinde angewiesen. Als
man ihm auch noch die drei verbliebenen „eisernen
Kühe” (lebendiges Inventar der Pfarrei) wegnehmen
wollte, setzte er kurzerhand einen zusätzlichen Gottesdienst am Mittwoch an. Dieser Eifer überzeugte
und er konnte die Kühe behalten.
Busverbindungen
Richtung Magdeburg,
Haldensleben und
Oschersleben
• Hotel „Burg Wanzleben”
• Landgasthof „Zur Alten
Post" Ummendorf
• „Alter Landgasthof"
Drackenstedt
• Eiscafé und Pizzeria
„Nymphenhof“
Druxberge
• Gaststätten in
Eilsleben
• Holunder-Radweg
• Eilsleben
40
Der 2013 sanierte Turm von St. Nicolai
Drackenstedt besaß im Mittelalter ein Marienbild. Es
galt als „wunderthätig” und veranlasste die gesamte
Umgebung zu Wallfahrten nach Drackenstedt. Mit
der Reformation verschwand das Bild aus der Dorfkirche und wurde wahrscheinlich in der St. Jacobskapelle abgestellt. In alten Aufzeichnungen wird vermutet, dass die Jakobskapelle zu einem Ordenssitz
der Tempelritter gehörte. Nach gewaltsamer Zerschlagung des Tempelordens durch König Philipp
dem Schönen von Frankreich, verfielen auch die Gebäude des Ordens. Beim Abriss der Kapelle 1750
entdeckte man ein wurmstichiges Marienbild, bei
dem vermutet wird, es ist jenes wundertätige.
Der Name Drackenstedt taucht im Jahre 1108 in einer Schenkungsurkunde des Erzbischofs Adelgot auf,
der seine Güter dem Stift Nicolai zu Magdeburg vermachte. Allerdings erwähnte bereits Otto II. in einer
Urkunde den Ort Drikkestedi. Der Name des Ortes
bedeutet „Stätte des Dracol” – wahrscheinlich der
Name eines Ritters. Daraus entstand die Familie von
Drackenstedt, die in unterschiedlichen Zeitdokumenten erwähnt ist. Mit dem 30-jährigen Krieg kam
auch fast das Ende des Ortes. Die Soldaten des
skrupellosen Heerführers Wallenstein (Albrecht
Wenzel Eusebius von Waldstein) plünderten Drackenstedt aus. „Der Krieg ernährt den Krieg” – getreu dieses Wallenstein-Mottos mussten die Bauern
für das rohe Kriegsvolk Logis stellen, Lebensmittel
liefern und für den Sold aufkommen.
Die heutige evangelische Kirche war ursprünglich
den Heiligen Cosmas und Damian geweiht. Sie wurde 1225 von Bischof Konrad dem Stift Unser Lieben
Frau in Halberstadt geschenkt und von diesem
1267 dem Kloster St. Nicolai in Magdeburg verkauft.
Dieses Kirchenpatronat bestand bis zur Übernahme
durch den Preußischen Staat im Jahr 1810. Der Namenswechsel der Kirche auf St. Nicolai hängt mit
dem Patronat des Klosters St. Nicolai zusammen.
Von der mittelalterlichen Kirche ist der spätromani-
Schlicht und schön: St. Nicolai
sche Westquerturm (Anfang 13. Jahrhunderts) erhalten; im
Untergeschoß ist er tonnengewölbt und erhielt 1893 eine
neues Portal. 1750 wurde das Schiff von Grund auf neu gebaut, was eine Inschrift belegt. Die Ausstattung mit Holztonne, zwei Emporen und hohem Kanzelaltar ist einfach gehalten und entspricht dem „schlichten preußischen Erbauungsstil”. Bei jüngeren Renovierungsarbeiten kamen unter der
Malerei aus dem 19. Jahrhundert weitere Farben zu tage,
die auf einen älteren Ursprung verweisen. Das Eingangsportal ist als „Winterkirche” mit Glasscheiben vom Hauptschiff
abgetrennt. Mit Leader-Mitteln erhielt der Kirchturm einen
Anputz und ertrahlt seit 2013 in neuem Glanz.
Drackenstedt ist heute ein sehenswertes Bördedorf mit
mehr als 400 Einwohnern und glänzt mit zahlreichen liebenswert restaurierten Höfen wie dem „Alten Landgasthof”,
der um 1740 errichtet wurde. Zu dem Ortsteil der Gemeinde Eilsleben gehört auch der südlich liegende Ortsteil Bahnhof Dreileben-Drackenstedt.
St. Nicolai Drackenstedt
Verborgene
Schätze an der
Straße der Romanik
Evangelisches Pfarramt Seehausen
Pfarrer Thomas Seiler Telefon: 039407-425
Führungen und Besichtigungen vor Ort
in Drackenstedt: Beate Schmidt
Telefon: 039293-50516
• Der über 500 Jahre alte ehemalige „Gemeindekrug” ist heute ein Wohngebäude. Der „Alte Landgasthof” befindet sich auf einem alten Bauernhof.
Das Haus ist um 1740 erbaut - der Hof allerdings ist bedeutend älter.
• Gedenkanlage für 58 unbekannte KZ-Häftlinge verschiedener Nationalität,
die bei einem Todesmarsch im April 1945 v von SS-Männern in einer
Scheune des Ortes ermordet wurden.
Weitere Ausflugstipps:
➤ Seehäuser Warte - Wartturm aus dem 15. Jahrhundert, diente der Grenzsicherung des Erzbistums Magdeburg und als Zufluchtsort.
➤ Bördemuseum Ummendorf
➤ Schloss Hundisburg mit der Ruine Nordhusen (12 Kilometer)
41
12
Erlebnispunkt
Holunderkontor
Niederndodeleben
11,4 Kilometer entfernt
von der Straße der Romanik
mit dem Kloster Unser Lieben
Frauen in Magdeburg
• Pension Beck
• Café Isi & Pension
• Mauritiushaus
• Restaurant
„Zum Klinkerhof“
• „Zum Küßchen“
• Holunder-Radweg mit
Anschluss an den AllerElbe-Radweg und den
Elberadweg
Niederndodeleben
42
Es gibt Kräfte
im Holunder,
die sind heilsam
wie ein Wunder
Der Holunder – an ihm ist alles gut und heilsam.
Seine Blüten geben einen Tee, der wider allerlei
Gebrechen wirkt, seine Beeren reinigen altes Blut
und er soll in seiner Wirkung sogar Menschen vor
dem Tod errettet haben. Der preußische König
Friedrich Wilhelm erließ 1680 für Magdeburg und
das Umland eine neue Landesordnung. In ihr ist
ein „Neues Verzeuchnüß … aller Artzeneyen …
die in Apothecken zu finden seyn und verkaufft
werden“ enthalten. In neun verschiedenen Varianten wurde der Sambucus als Heilmittel angeboten.
Auf dem blühenden Holundermarkt gab es vom
Holunderbeerengeist über Holundermus, getrockneten Holunderblättern und -blüten, Holunderpilzen bis zum Holunderkernöl alles, was das Herz
begehrt.
Die Faszination des Holunder besteht aus einer Mischung aus Mythen und überlieferter Magie, einem
uraltem Wissensschatz und zahlreichen Erkenntnissen. Die unterschiedlichen Köstlichkeiten, die aus
Blüten und Beeren des Holunders hergestellt werden können, sind so zahlreich wie die Geschichten,
die sich um ihn ranken.
Der schwarze Holunder gehörte zum Landschaftsbild der Magdeburger Börde, wie die weiten,
fruchtbaren Felder. Dass der einst so beliebte
Hausbaum aus vielen Gärten verschwunden ist,
um anderen Arten Platz zu machen, lag nicht zuletzt an verloren gegangenem Wissen über die
Heil- und Nutzpflanze.
In Niederndodeleben entstand 2007 mit dem
„Holunder Kontor“ ein kulturhistorisches Dokumentationszentrum, das die facettenreiche Ge-
Holunder ist Ursula
E. Duchrows Lebenselixier
schichte des Holunders erzählt und in dem viele
seiner Naturprodukte neu entdeckt und wieder
aufgelegt wurden. Das Wissen aus Kräuterbüchern
vergangener Jahrhunderte lässt sich auch heute
praktisch nutzen soweit es einer naturwissenschaftlichen Überprüfung standhält. Analysen über
Inhaltstoffe und Wirkungsmechanismen bestätigen, was unsere Großeltern über die positive Wirkung des Holunders längst wußten. An modernen
therapeutischen Anwendungsmöglichkeiten wird
weltweit geforscht.
Seit Gründung des „Holunder Kontors“ gibt es jedes Jahr ein „Holunderblüten-Fest“ in der Magdeburger Börde, das sich einer wachsenden Beliebtheit erfreut. Die Vorsitzende des Vereins „Holunder-BUND e.V.“, Ursula E. Duchrow-Buhr, engagierte sich für die Entstehung des Kontors und entfachte in der Region mit zahlreichen Mitstreitern
das Interesse für den Baum und seine Früchte
neu. Heute kann man den einst vergessenen Wirkungszauber des Holunders in der Küche des Kontors erleben. Die Leader-Förderung der EU ermöglichte die Umsetzung der hausgemachten Köstlichkeiten.
Mittlerweile prägt der Holunder wieder vielfach die
Region rund um die Gemeinde Hohe Börde. Seit
Oktober 2008 wachsen Kultur-Holunderbäume
auf der „Elfenwiese“ in Brumby bei Nordgermers-
leben. Sogar die Forschung im Land rückt den biologischen Anbau, die Inhaltsstoffe, deren Verarbeitung und die weitere Produktentwicklung in den Mittelpunkt wissenschaftlicher Tätigkeit.
Am besten findet man den Weg ins „Holunder-Land“ auf ganz
wundersame Weise mit dem Rad. Seit 2010 gibt es den Erlebnispfad „Holunder-Radweg“ mit einer kleinen Route (ca. 20 Kilometer) und einer großen Tour (ca. 100 Kilometer) durch die
Landschaft. 2010 wurde der Themenpfad bereits eröffnet. Es
gibt viel auf dem Weg durchs „Holunder-Land“ zu entdecken:
Die Bismarkwarte zwischen Niederndodeleben und Irxleben,
die Kulturkirche in Hermsdorf, das Schloss Eichenbarleben und
die Jakobuskirche in Rottmersleben. Schon kommt man ins Holundertal und ist bald auf der „Elfenwiese“ in Brumby. Der Holunder schlägt damit eine Brücke von seiner Vergangenheit als
Heilpflanze in die Gegenwart sowie eine Verbindung als Erlebnistour durch die gesamte Region Mittelelbe. Die kernige Holunderbeere „Holli Holler“ führt dabei kleine und große Entdecker durch die fruchtbare Börde mit ihren
aufregenden Geschichten.
Verborgene
Schätze an der
Straße der Romanik
Holunderkontor Niederndodeleben
August-Bebel-Straße 14
39167 Hohe Börde
Telefon: 039204-66258
www.holli-holler.de
• Niederndodeleben gehört zur Gemeinde Hohe Börde und liegt nur
sechs Kilometer westlich von Magdeburg entfernt. Von Magdeburg
aus kommt man über die L49 nach Niederndodeleben.
• Auf der Straße nach Irxleben kommt man direkt zum 1910 errichteten
Bismarkturm auf dem Wartberg. Von der 146 Meter hohen Erhebung
mit ihrem 12 Meter hohen Aussichtturm hat man einen weiten Blick
über die gesamte Magdeburger Börde.
• Sehenswert ist auch die Kirche St. Stephanus in Niederndodeleben/
Schnarsleben. Im Jahr 2000 wurden unter der Altarplatte romanische
Bänder entdeckt, die vom Altar aus ottonischer Zeit stammen.
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Vom Südrand der Altmark bis zum Strand der Elbe, von der Ohre
bei Wolmirstedt bis zu den Gartenträumen Gardelegens schlosHoitlingen
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sen sich mehr als 40 Kommunen aus dem Landkreis Börde und
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in die Region die Schönheiten und attraktive AusflugsWerder
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in Hand. Davon sind 35 Mitglieder
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13
Die Landschaft ist eine Bühne...
Erlebnispunkt
Gut Zichtau
2 Kilometer von der
Straße der Romanik
Engersen und Wiepke
entfernt
Busverbindungen
Richtung Klötze und
Gardelegen
• Ferienpark Zichtau
• „Wiepker Hof”, Wiepke
• „Braunschweiger Hof”,
Klötze
• „Fischerhof Gahrns”,
Gardelegen
• „Zum Goldenen Löwen”,
Klötze
• „Gasthaus Am Burggraben”, Kalbe
• Altmarkrundkurs
• Klötze
• Gardelegen
• Kalbe
46
„Fast hätte ich vergessen, zu erwähnen, daß sich
hinter den Guthsgebäuden ein zweckmäßig angebauter, und zugleich durch reich und mannigfach besetzte Blumenfelder geschmückter Garten befindet.(…) der Garten steht jedem Gebildeten offen,
weil dessen Eigenthümer nur in dem Mitgenusse
Andrer seine nächste Freude findet.“
Die Landschaft, die im Zitat Karl Witte 1824 in „Zichtau
oder die Altmärkische Schweiz“ beschreibt, ist wirklich
mannigfaltig. Gut Zichtau wird um 1420 von Ludolf
dem VI. von Alvensleben, einem alten Adelsgeschlecht, erworben und bleibt mehr als 400 Jahre im
Besitz der Familie. Um 1630, unter Busso XIII. von Alvensleben (1600 bis 1654), wird Gut Zichtau in zwei
Rittergüter – Busso hatte zwei Söhne – geteilt: die „Alte Seite“ und die „Neue Seite“.
1811 erwirbt Kreishauptmann Johann Christian Solbrig (1778-1850) die „Neue Seite“ und 1847 die „Alte
Seite“. Um 1820 forstet er das Gelände auf und legt
den damals viel beachteten Landschaftspark mit Teichen, Parkwegen, Pavillons, Bänken und Skulpturen
am Gutshaus an und bezieht in seine landschaftlichen
Verschönerungen auch die Umgebung mit ein. Dazu
gehören ‚Lust-Wanderungen’ zum Stakenberg und
Waldhausberg mit breiten, von Obstbäumen, Pappeln
und jungen Birkenpflanzungen gesäumten Fußwegen,
die Errichtung von Aussichts- und Ruhepunkten, ausgestattet mit Tischen und Bänken, hölzerne Tempel
und Häuschen, sowie drei Fischteiche, wovon einer,
zum Waldbad umgestaltet, bis heute erhalten blieb.
Johann Christian Solbrig war 1823 „wirklich auswärtiges Mitglied“ des „Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den Königlich Preußischen Staaten“ kurz
Berliner Gartenbauverein. Zu den elf Gründungsmitgliedern gehörten auch der Gartendirektor der königlichen Gärten Peter Joseph Lenné. Diese frühe Mitgliedschaft Solbrigs spricht für sein hochgradiges Interesse an Gartenbau und Gartenkunst und allem Neuen und vermutlich auch für den Wunsch nach Austausch mit Gleichgesinnten. Der Hauch der großen
Berliner Welt färbte so auch im altmärkischen Gut
Zichtau ab.
Die Wiedervereinigung der beiden Güter erfolgt 1860
mit dem Verkauf durch die Erben Solbrigs an den Herzog-Anhaltischen Köthener Staatsminister Gustav Albert von Goßler (1807-1869). 1945 wird Gut Zichtau
im Zuge der Bodenreform entschädigungslos enteignet – ein Saatgutbetrieb, später eine Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft bewirtschaften das
Gut. Mit dem Erwerb durch Hasso Lebrecht von Blücher, ein Enkel des letzten Besitzers Fried-Albert von
Goßler, erwacht Gut Zichtau Mitte der 1990er Jahre
zu neuem Leben. Hasso von Blücher verbrachte seine
ersten Lebensjahre auf dem Gut Zichtau.
An die westlich des Dorfplatzes mit der Kirche aus
dem 16. Jahrhundert gelegene Gutsanlage schließt
nördlich und westlich der rund 12 Hektar große, denkmalgeschützte Landschaftspark mit seinem ausgeklügelten System an Teichen, Gräben und Quellen und
seinen waldartigen Beständen an, dazu kommen
noch die angrenzenden Bereiche im Dorf.
Die Gutsgebäude (Kornspeicher, Orangerie und Rinderstall) erhielten von 2009-2011 eine grundlegende
Sanierung, ein Großteil des Parks ist seit 2012 wiederhergestellt. Zu den Sehenswürdigkeiten im Park gehören heute der Küchengarten, Lindendom, Wasserfall
und Schlossteich. Das Gutshaus „Alte Seite“ mit Nebengebäude musste im Sommer 2012 aufgrund star-
Landschaftspark Gut Zichtau
ker Baufälligkeit abgerissen werden; erhalten blieb der unter Denkmalschutz stehende Pavillon. Die Umgebung wird von den Hellbergen (hell = schräg, hängig) geprägt, auch Altmärkische Schweiz genannt. Der Lange Berg (159,9 m) und der Stakenberg (148,3 m) bilden dabei die größten Erhebungen. Durch gezielte Auslichtungen im
Gehölzbestand kann man historische Sichtbezüge und ehemalige
Wiesenräume wieder erleben. 2011 kamen ein Rotwildgatter und
2013 schottische Hochlandrinder hinzu.
Zichtau mit dem Gut im Zentrum soll im Sinne der Landschaftsverschönerungsbestrebungen von Johann Christian Solbrig (17781850) soll sich wieder zu einem einzigartigen Garten- und Kulturlandschaft entwickeln. Ein besonderes Augenmerk gilt der Kinder- und Jugendarbeit sowie der Erwachsenenbildung. In den Gutsgebäuden
und auf dem Gutshof finden Konzerte, Lesungen und Märkte statt.
Orangerie, Kornspeicher und ehemaliger Rinderstall können für private und betriebliche Veranstaltungen und Feiern gemietet werden.
Geplant sind auch ein Hotel und eine Kreativwerkstatt. Gut Zichtau ist
seit März 2011 auch Sitz der gARTenakademie Sachsen-Anhalt e. V.
und Ausgangspunkt der Altmark Festspiele.
Zichtau blüht GmbH
Am Gutshof 2
39638 Gardelegen OT Zichtau
Telefon: 039085-305
[email protected]
www.gut-zichtau.de
Verborgene
Schätze an der
Straße der Romanik
Ferienpark Zichtau
Zum Tempelberg 5
39638 Gardelegen (Ortsteil: Zichtau)
Telefon: 039085-304
[email protected]
www.ferienpark-zichtau.de
• Altmarkrundkurs „Von Kloster Neuendorf nach Zichtau”
• Stationen der Straße der Romanik: Dorfkirche Wiepke und
Dorfkirche in Engersen
Weitere Ausflugstipps:
➤ Stadt Klötze
➤ Hansestadt Gardelegen
➤ Naturpark Drömling
47
14
Salonhumorist und grüner Wall –
Hansestadt mit vielen Facetten
Erlebnispunkt
Gardelegen
10 Kilometer bis zur
Straße der Romanik
Dorfkirche Wiepke
Dorfkirche Engersen
• Bahnhof
Gardelegen
• Hotel Reutterhaus
• Waldgasthof Lindenthal
• Hotel „Café am Rathaus”
• Burg Pension
• Hotel Am Holzmarkt
• Schlosshotel Letzlingen
• Fischerhof Gahrns
• Restaurant Adria
• Wirtshaus Gardelegen
• „Schützenhaus“,
Gardelegen
• Heideradweg rund um
Gardelegen
• Altmark-Rundkurs
• Milde-Biese-Weg
• Gardelegen
48
Obwohl Gardelegen erst 1196 in einer Urkunde als
„Burg und fester Platz“ auftaucht, reicht die Geschichte der Besiedlung weit mehr als 1.000 Jahre
zurück. Seit über 800 Jahren ist Gardelegen Stadt,
und seit mehr als 700 Jahren wird hier Bier gebraut.
Der „Garley“-Trunk bescherte der Stadt im Mittelalter
Reichtum und legte den Grundstein für die prächtigen Bauwerke. Von 1358 bis 1488 gehörte Gardelegen, im Verbund mit anderen brandenburgischen
Städten der Altmark, der historischen Städte-Hanse
an. Ein Beweis für die rege Handelstätigkeit der Altmärker Kaufleute. 1995 trat die Hansestadt Gardelegen wieder dem „Hansebund der Neuzeit“ bei und
Die Kirche St. Nikolai
ist eine ursprünglich
romanische
Backsteinbasilika
gehört seit 1998 zum „Altmärkischen Hansebund“.
Zu den zahlreichen Sehenswürdigkeiten gehört sicherlich auch der Roland von Gardelegen. 1450
erstmalig in der Stadtordnung erwähnt, zeugte er
von der Eigenständigkeit der Stadt, von Bürgerstolz
und Leistungskraft der Handwerkerzünfte und Kaufmannsgilden. Am alten Roland nagte der Zahn der
Zeit – 1727 fiel die Statue in sich zusammen. Seit
2002 steht auf Initiative des Fördervereins Handwerk und des Altmarkkreises ein neuer Roland auf
dem Markt.
Was Gardelegen auszeichnet, ist die Freundlichkeit
der Menschen, die ihr Herz am rechten Fleck tragen.
Bekanntester Sohn dieser Stadt ist Otto Reutter
(1870 bis 1931), der als „Salonhumorist“ und
Conférencier auf allen großen deutschen Varietébühnen zuhause war. Der kleine Dicke mit Frack
und Melone gehörte zu den großen Unterhaltungskünstlern seiner Zeit – seine mehr als 1.500
selbst geschriebenen Couplets („Der Überzieher“,
„Blusenkauf“) haben Kultstatus und ihre Aktualität
bis heute nicht eingebüßt.
Die Wallanlagen Gardelegens sind die besterhaltenen und vollständigsten Anlagen ihrer Art in Sachsen-Anhalt. Bereits um 1300 wurde das kleine
Ackerbürgerstädtchen Gardelegen, später Hansestadt, befestigt. Im 16. Jahrhundert begann man
die Stadtmauer zum Schutz der durch das Brauen
und den Export des „Garley“-Biers reich gewordenen Stadt zu verstärken: Mächtige repräsentative
Vortore – das Salzwedeler, Magdeburger und Stendaler Tor – wurden gebaut, Wälle und Gräben angelegt und ein Schleusensystem zur Wasserregulierung des Wallgrabens eingerichtet. Es wurde bei
Gefahr geschlossen und schuf eine bis zu 300 Meter breite Überflutungsfläche. Die heute vorhandenen Wallanlagen entstanden Anfang des 19. Jahr-
Salzwedeler Tor in Gardelegen
Denkmal Otto Reutters
hunderts aus den Trümmern der ehemaligen Stadtbefestigung. Zunächst legte man hier Obstplantagen und Gemüsegärten an und
verlegte die Friedhöfe der Nikolaikirche und Marienkirche auf den
Wall – einige alte Grabsteine in der Anlage zeugen noch heute davon. Ende des 19. Jahrhunderts wurden die Wallanlagen im Zuge
städtebaulicher Erweiterungen vor den Toren der Stadt und der
Schließung der Friedhöfe als Promenade mit einer doppelreihigen
Lindenallee gestaltet. Heute lädt eine über 2,5 km lange und
über 120 Jahre alte Lindenallee entlang gepflegter Grünanlagen, dem Rosengarten und dem erhalten gebliebenen Teil des
mittelalterlichen Stadtgrabens zum Spazierengehen ein. Von der WallPromenade, die sich wie ein grüner Ring um die Altstadt legt, ergeben
sich reizvolle Blicke auf die historischen Gebäude der Stadt. Sehenswert sind auch Reste der Stadtmauer und das Salzwedeler Tor, das
besterhaltene der drei ehemaligen Stadttore. Von 2003 bis 2007
konnte die gesamte Gardelegener Wallanlage denkmalgerecht saniert
werden. Einwohner und Besucher erfreuen sich seitdem noch mehr
an diesem kleinen Paradies in der Altmark.
Türme, Tore, stolze Bürger – interessant und kurzweilig sind die Stadtrundgänge, bei denen der Tourist Informatives und Sehenswertes
über die 800-jährige Hansestadt erfahren kann.
Hansestadt Gardelegen
Tourist-Information
Salzwedeler-Tor-Str. 34, 39638 Gardelegen
Telefon 03907-194 33
[email protected]
Verborgene
Schätze an der
Straße der Romanik
Alte Löwenapotheke
In der ehemaligen Löwenapotheke können
die Einrichtung der Apotheke, Exponate zu
Otto Reutter und zur Hopfenanbau- sowie
Braugeschichte der Stadt besichtigt werden
Voranmeldung Telefon: 03907-6519
• Salzwedeler Tor und Stadtbefestigung
• Der Roland von Gardelegen
• geführte Stadttouren Gardelegen
• Freibad Gardelegen
Weitere Ausflugstipps
➤ Mahn- und Gedenkstätte „Isenschnibber Feldscheune”
➤ Marienkirche
➤ Reutter-Grabmal
➤ Jagdschloss Letzlingen und Schlosskirche
➤ Zisterzienserkloster in Kloster Neuendorf
➤ Kämmereiforst
➤ Drömling
49
15
Eine eigene Welt aus Farbe,
die auch Geschichte erzählt
Erlebnispunkt
Kloster Neuendorf
10 Kilometer bis zur
Straße der Romanik
Dorfkirche Wiepke
Dorfkirche Engersen
Rufbus von und nach
Gardelegen
• Hotel Reutterhaus
• Waldgasthof Lindenthal
• Hotel „Café am Rathaus”
• Burg Pension
• Hotel „Am Holzmarkt”
• Schlosshotel Letzlingen
Meist ist das Besondere dort zu finden, wo man es
nicht erwartet. So macht zunächst der Name des
kleinen Ortes, westlich von Gardelegen neugierig:
Kloster Neuendorf – einst „Niendorp”. Zu finden ist
der Ort wenige Kilometer östlich Gardelegens zwischen Jävenitzer Moor und Kellerbergen – an einem
der ehemals wichtigsten hansischen Handelswege,
der, aus dem Braunschweigischen kommend, bis
Stendal und darüber hinaus führte. Auf den ersten
Blick ein typisches altmärkisches Dorf. Doch beim
Blick hinter die Kulissen entdeckt man Beachtliches.
Hier finden sich viele gut erhaltene Spuren einer reichen Geschichte.
Die lässt sich bis ins 13. Jahrhundert zurückverfolgen. Das um 1200 gegründete und 1232 erstmals erwähnte Zisterzienser-Nonnenkloster gehörte einst zu den reichsten Frauenklöstern der
Altmark und galt als das Familienkloster derer
von Alvensleben. Der ersten urkundlich erwähnten Stifter und Gönner waren Mark-
graf Otto III., Johann I. und Graf Siegfried von Osterburg. Bis in unsere Zeit haben sich die schlichte
Backsteinkirche mit dem niedrigen Kreuzgang und
einige kleine Klausurgebäude erhalten. Das Kloster
gehörte im 14. Jahrhundert zu den größten Grundbesitzern der Altmark.
Die schlichte Backsteinkirche mit dem niedrigen
Kreuzgang und einige kleine Klausurgebäude sind
gut erhalten. Der Turm der Kirche lässt die lange Tradition, die er behütet, nicht vermuten. Der Dachreiter wurde erst 1749 gegen einen barocken Kirchturm ausgetauscht. Eine umfangreiche Sammlung
von Grabsteinen erinnert an die früheren Bewohner. Schönster und wertvollster Schmuck der Kirche sind die auch kunstgeschichtlich bedeutsamen Buntglasfenster aus dem 14. und 15. Jahrhundert.
Mit der beginnenden Reformation in der
Altmark begann auch das Ende des reichen und blühenden Klosterordens in
Neuendorf. Der Adlige Johann Georg, dem seit 1562 die Altmark und
so auch Neuendorf unterstand, drohte das Kloster zu schließen, wenn
die Mönche nicht nach seinem Willen dienten. So nahm der Konvent
im Jahr1579 als letztes aller kirchlichen Institutionen in der Region die
Reformation an und Johann Georg bestimmte das Kloster nunmehr als
Sitz eines Damenstiftes für adlige und bürgerliche Jungfrauen. Dieses
Damenstift bestand bis zu seiner Auflösung durch Jérôme von Westfalen
im Jahre 1810.
Eines der ältesten Stücke im Kloster ist sicherlich der romanische Taufstein in seiner schlichten Form. Zu den Besonderheiten gehören zweifelsohne unterschiedliche Buntglasfenster aus dem 14. bis zum beginnenden 20. Jahrhundert. Sie tauchen den Kircheninnenraum in ein
prächtiges Farbenspiel und entführen den Betrachter in eine Welt aus
Farbe. Aber nicht die puren Farbenspiele waren im Mittelalter wichtig –
viele der Fenster erzählen auch Geschichten aus der Bibel. Die aufwändig in Szene gesetzten Glasmalereien übernahmen so die Funktion einer „billia Pauperum” – einer Armenbibel. Die ältesten aus der Mitte des
14. Jahrhunderts erzählen aus dem Leben Christi.
Sehenswert sind darüber hinaus einige gut erhaltene Bürgerbauten, so
das Gutshaus und das Königshaus von 1745. Das „Hundeloch“ aus
dem Jahre 1561, ein zweistöckiges Speichergebäude aus massiven
Feldsteinen, soll auch als Gefängnis gedient haben. Nachdem das Kloster im 16. Jahrhundert aufgehoben worden war, bildete die Landwirtschaft den Haupterwerbszweig der Neuendorfer. Heute gehört der Ort
zur Hansestadt Gardelegen.
Hansestadt Gardelegen
Tourist-Information
Rathausplatz 1, 39638 Gardelegen
Telefon 03907-194 33
www.gardelegen.info
[email protected]
• „Klosterkrug”
Kloster Neuendorf
• Fischerhof Gahrns
• Restaurant Adria
• Wirtshaus Gardelege
• Gaststätte Stadtschenke
Schätze an der
Straße der Romanik
Kloster Neuendorf
Kontakt: Frau Markert
Telelefon 03907-711776
Heimatstube Kloster Neuendorf
Anmeldung bei Herrn Matthies, Telefon 03907-711376
• Heimatmuseum
Osterwieck
• Mahn- und Gedenkstätte „Isenschnibber Feldscheune”
• Hansestadt Gardelegen mit historischem Stadtkern
• AltmarkRundkurs
• Gardelegen
50
Kloster Neuendorf
Weitere Ausflugstipps:
➤ Uchtequelle bei Uchtspringe
➤ Jagdschloss in Letzlingen
➤ Das Sühnekreuz in Zienau
51
16
Jagdquartier der Hohenzollern
Erlebnispunkt
Letzlingen
24 Kilometer von der
Straße der Romanik
Dorfkirche Wiepke
Dorfkirche Engersen
Busverbindungen
Richtung Haldensleben,
Magdeburg, Gardelegen,
Salzwedel
• halbersbacher Schlosshotel, Letzlingen
• Hotel Restaurant „Zur
Heide”, Letzlingen
• diverse Pensionen
• Restaurant „Kaiserhof”,
Letzlingen
• Gasthaus Lüders,
Letzlingen
• Hotel&Restaurant „Zur
Heide“, Letzlingen
• Eisdiele/Imbiss,
Letzlingen
• Colbitz-Letzlinger Heide
außerhal des Gefechtsübungszentrums (GÜZ)
• Fahrradwandergebiet
„Letzlingen-LindenthalJävenitz“
• Letzlingen
52
tradition der Hofjagden und die Bautätigkeit seines
Geschichtlich betrachtet ist das heutige Heidedorf
Bruders fort. Nach seinem letzten Jagdaufenthalt in
Letzlingen ein junger Ort in der Altmark, seit 2011 ein
Letzlingen am 13. November 1886 setzten ihm zu
Ortsteil der Einheitsgemeinde Hansestadt GardeleEhren die „Forstbeamten“ der Colbitz-Letzlinger Heigen. In einer Lehnsurkunde des Magdeburger Erzbide, den „Kaiserstein“. Die letzte Kaiserjagd mit Kaiser
schofs Albrecht I. wird das mittelalterliche „Letzling“
Wilhelm II. in Letzlingen war am 9. November 1912.
um 1370 mit anderen bewohnten Dörfern in der
Nach dem Ende der Herrschaft der Hohenzollern
Umgebung erwähnt. Wenige Jahrzehnte später wurde
wurden die Gebäude leer geräumt und waren unge„Letzling“ wie 60 weitere Orte in und um die Heide
nutzt.
„wüst“, Letzlingen rund 300 Jahre. Ab 1701 enstand
Zum 1. Januar 1922 mietete die
Letzlingen neu als die Schlossdo„Freie-Schul- und Werkgemeinmäne in 11 Erbbauerhöfe aufgeschaft“ (FSWG) das Jagdschloss
teilt und an Kolonisten verpachtet
und gestaltete unter ihrem Leiter
wurde.
Bernhard Uffrecht eine private reIm Ort wurden in den nächsten 50
formpädagogische InternatsschuJahren insgesamt 32 Kolonistenfale. Sie wurde 1933 aus politimilien als Erbbauern angesetzt. Sie
schen Gründen von der Landeserhielten 1753 von König Friedrich
regierung aufgelöst. Die SAII. ihre „Erben-Zins-Verschreibung“
Sportschule danach war nur ein
mit gleichen Rechten und Pflichkurzes Intermezzo, ab Ende
ten. Die Einwohnerzahl nahm ste1939 war das Schloss ein Resertig zu und Letzlingen gehörte nach
velazarett bis Kriegsende. Von
dem 1. Weltkrieg zu den einwoh1947 bis Ende 1991 behandelnerstärksten Dörfern der Altmark.
ten und betreuten Ärzte, SchwesDie brandenburgischen Kurfürsten
tern, Pfleger und viele technische
und ihre Söhne waren leidenMitarbeiter die Patienten des
schaftliche Jäger und jagten seit
Kreiskrankenhauses Gardelegen
dem 15. Jahrhundert von Tangerin der Abteilung Letzlingen.
münde aus im Nordteil des sehr
Schlosskirche Letzlingen
Umfangreiche denkmalgerechte
wildreichen Waldgebietes. Kurprinz
Sanierungen des einzigen Hohenzollernschlosses in
Johann Georg kaufte 1555 die wüste Feldmark LetzSachsen-Anhalt waren notwendig. Ab 1996 ist das
lingen und weitere Waldgebiete, von 1559-62 ließ er
Schloss im Eigentum der Stiftung Dome und Schlössich die „Hirschburg" in ihrer ursprünglichen Form erser in Sachsen-Anhalt, die eine umfangreiche Saniebauen und nutzte sie viele Jahre als Wohnsitz seiner
rung des Schlosskomplexes veranlassten. 2001 eröffFamilie. Im Dreißigjährigen Krieg stark beschädigt und
nete die Dauerausstellung.
danach etwa 200 Jahre meist artfremd genutzt und
Weiter gehören dazu das Restaurant „Kaiserhof" und
sehr wenig repariert, hat König Friedrich Wilhelm IV.
das halbersbacher Schlosshotel im ehemaligen Kavadas Jagdschloss in Letzlingen 1841 besucht. Er richlier- und Kastellanhaus. Beides wird gerne für Hochtete die Hofjagd in der Heide ein und ordnete zwei
zeitsfeiern gemietet, nachdem die Trauung im KaiserJahre später den Umbau und die Erweiterungen in
saal und eventuell in der Schlosskirche erfolgte. Taden heute sichtbaren englischen Tudorstil an. Wilhelm
gungen können ausgerichtet werden.
l. setzte als König und nach 1871 als Kaiser die Jagd-
Jagdschloss Letzlingen
Auf der Ostseite, gegenüber dem Jagdschloss, steht die zweite
Sehenswürdigkeit, die Schlosskirche. Von König Friedrich Wilhelm IV. geplant, vom Hofarchitekten Friedrich August Stüler
ausgeführt, weihte sie Kaiser Wilhelm l. 1861 anlässlich einer
Hofjagd ein. Sie ist gleichfalls im neugotischen englischen Tudorstil erbaut, mit den typischen Tudorbögen, den weithin sichtbaren beiden schlanken Türmen und einem hohen hellen
Hauptschiff.
Königin Elisabeth, die Gemahlin des verstorbenen Königs Friedrich Wilhelm IV., spendete 1859 für die Innenausstattung das
große Altarbild mit dem betenden Christus im Garten von
Gethsemane von der Berliner Malerin Clara Wilhelmine Oenicke und finanzierte den Bau der Orgel von Orgelbaumeister
Böttcher aus Magdeburg. König Wilhelm I. spendete die beiden
Glocken von 1871 und 1872 sowie das Kruzifix am Altar.
Alle historischen Gegenstände des Innenraumes sind restauriert und entsprechen dem Jahr 1892. Angepasst wurde der
neue Taufstein. Die evangelische Kirchengemeinde nutzt ihre
Schlosskirche zu Gottesdiensten, kirchlichen Feiern und zu Konzerten im „Letzlinger-Roxförder Musiksommer“. Ein Besuch der
Schlosskirche ist auf jeden Fall ein Erlebnis.
Jagdschloss und Schlosskirche Letzlingen
Stiftung Schlösser und Dome in Sachsen Anhalt
Jagdschloss Letzlingen, Gisela Baldauf OT Letzlingen,
Schlossstraße 10 39638 Hansestadt Gardelegen
Tel: 039088-8089 70 Fax: 039088-8089 74
[email protected]
Verborgene
Schätze an der
Straße der Romanik
www.jagdschloss letzlingen.de
Ansprechpartnerfür Führungen in der Schlosskirche
Evangelisches Pfarramt Letzlingen, Pfarrer Gerd Hinke
OT Letzlingen, Am Schlosspark 18
39638 Hansestadt Gardelegen
Tel: 039088-235 [email protected]
halbersbacher Schlosshotel Letzlingen OT Letzlingen
Schlossstraße 10 39638 Hansestadt Gardelegen
Tel: 039088-8020 0 Fax: 8020 85
[email protected]
www.halbersbacher.de
• Das ehemalige Kavaliershaus bietet gemütliche Einzel- und Doppelzimmer, Studios sowie ein kurfürstliches Hochzeitszimmer.
• Für Tagungen, Seminare, Konferenzen und Präsentationen verfügt
das Schloss über restaurierte historische Räumlichkeiten.
Weitere Ausflugstipps:
➤ Hansestadt Gardelegen
➤ Naturschutzgebiet Colbitzer Lindenwald
53
17
Eine Perle an der Elbe
Erlebnispunkt
Klutturm Rogätz
20 Kilometer von der
Straße der Romanik
Groß Ammensleben
entfernt
Regionale
Bahnanbindung Bahnhof
Angern-Rogätz
Regionale Busanbindungen örtlicher Nahverkehr
Übernachtungen in Rogätz:
• Pension „Molkenthin“
• „Rogätzer Hof“
• Pension „Elbflorenz“
• Pension „Elbröwer“
• „Feldschlößchen“, Rogätz
• „Rogätzer Hof“, Rogätz
• „Rogätzer Eck“, Rogätz
• Bürgerhaus, Rogätz
• Elberadweg
• St-Jacobus-Pilgerweg
• Wolmirstedt
• Burg
54
Östlich des Areals der Colbitz-Letzlinger Heide befindet sich Rogätz. Direkt an der Elbe gelegen, kreuzt
hier am Elbe-Kilometer 351 der Elberadweg und
verbindet das Jerichower Land mit dem Bördekreis.
Südlich des Ortes mündet der Fluss Ohre in die Elbe. Radwanderer und Touristen nutzen hier die Fähre, um die Sehenswürdigkeiten und den Charme der
südlichen Altmark in Rogätz zu erkunden.
Nachhaltig prägte die Familie von Alvensleben – ein
niederdeutsches Adelsgeschlecht – Rogätz. Sie war
von 1369 bis 1850 im Besitz der Burg und des Rittergutes Rogätz. Die im Kern mittelalterliche ehemalige Gutskirche erhielt ihre heutige Gestalt durch den
Wiederaufbau nach dem Dreißigjährigen Krieg. Sowohl romanische als auch spätgotische Bauelemente sowie ein massiger dreigeschossiger Westturm
prägen das Gebäude und das Ortszentrum entscheidend. Die Kirche beherbergt eine wertvolle Ausstattung aus dem frühen 17. und 18. Jahrhundert.
Der zum Teil über 900 Jahre alte und 32 Meter hohe Klutturm ist der verbliebene Rest der ehemaligen
Rogätzer Burg und wurde ebenso wie die Gutskirche
im Dreißigjährigen Krieg zerstört. Er ist aus Findlingssteinen errichtet und erstreckt sich über mehrere
Geschosse. Lange wurde er als Wohnturm genutzt.
Von 1924 an diente er als Wasserbehälter. Seit den
1990er Jahren beherbergen die Gemäuer Ausstellungsräume und den Zugang zum Aussichtsturm. Zu
besonderen Festlichkeiten wie dem Blüten- und
dem Klutturmfest sowie nach vorheriger Anmeldung
bietet sich die Gelegenheit, die Aussichtsplattform
des Turms zu besteigen und einen wunderschönen
Ausblick auf die Landschaft und die umliegenden
Gemeinden zu genießen.
Ebenso interessant für den Besucher ist ein Rundpfad durch den Park, der am Klutturm beginnt, bis
zum Kanal und am Ufer von Ohre und Elbe entlang
zurück bis zum Fährdamm. Anschaulich werden hier
die Besucher auf dem selbst erkundbaren Naturpfad
über die Flora und Fauna der Region informiert. In
unmittelbarer Nähe des Klutturms und der Gutskirche befindet sich das neue Dorfgemeinschaftshaus
Rogätz. Mit Mitteln aus den von der Europäischen
Union geförderten Leader-Projekten entstand hier
ein Generationen übergreifendes Gemeinschaftszentrum für Veranstaltungen und Ausstellungen. In
Kombination mit der direkt angrenzenden neuen
Multifunktionshalle entstand so im Jahr 2013 Raum
für kulturelle und sportliche Veranstaltungen.
Prominenter Besucher in Rogätz war der Nobelpreisträger Max Planck. Der bedeutende deutsche Physiker und Begründer der Quantenphysik erholte sich
des Öfteren im alten Herrenhaus des Ritterguts bei
seinem Freund, dem Unternehmer Dr. Carl Still. Da
ab 1943 das Haus von Marga und Max Planck in
Berlin vom Bombardement bedroht war, finden beide eine Bleibe auf dem Rittergut in Rogätz. Mitte
Februar 1944 wird ihr Haus in Dahlem völlig zerstört, alles Hab und Gut, vor allem die wertvolle mathematisch-physikalische Bibliothek und der Schriftverkehr werden ein Raub der Flammen. In den Wirren der Nachkriegszeit müssen am 16. Mai 1945
die Plancks erneut überstürzt ihre Sachen in Rogätz
packen und ziehen nach Göttingen, wo der Physiker
1947 mit 89 Jahren stirbt.
Besuchenswertes Kleinod in der Colbitz-Letzlinger
Heide ist das im Walde zu Heinrichshorst gelegene
Jagdschlösschen. Es wurde 1899 im Auftrag des Kommerzienrats Gustav Wernecke, Direktor der Aktien-Brauerei MagdeburgNeustadt, als Sommersitz eingerichtet. Fast alle Stilformen der
europäischen Baukunst ließ der Historismusarchitekt Jaques Gros
am Jagdschloss Heinrichshorst wieder aufleben.
Der „Heimat- und Kulturfreunde Rogätz e. V. “ verknüpft Traditionen mit dem Leben im Ort, fördert die Heimatverbundenheit,
Kultur und Kunst und setzt sich für den Denkmalschutz ein. So
auch für die „Remise“ die zum alten Rittergut gehört. Mit privaten
Mitteln entstehen hier Ferienwohnungen sowie eine Radfahrerherberge.
Verborgene
Schätze an der
Straße der Romanik
Heimat- und
Kulturfreunde Rogätz e. V.
Margitta Häusler
Magdeburger Str. 30
39326 Rogätz
Telefon: 039208-24533
www.heimatfreunde-rogaetz.de
Elbfähre Rogätz
Öffnungszeiten:
werktags: 5.45 Uhr - 20.00 Uhr
Sa, So, Feiertags: 8.00 Uhr - 20.00 Uhr
Mittagspause:12.00 Uhr - 12.30 Uhr
letzte Überfahrt vor der Pause 11.45 Uhr
• Nördlich von Rogätz ist das ausgedehnte Naturareal „Treuel“
zu finden - Rastplatz für zahlreiche Vogelarten und gern besucht von Naturfreunden
• Der Rogätzer Kanuverein bietet am „Blauen Band“ Möglichkeiten für Übernachtungen von Wassersportfreunden in Zelten
• Es existiert rund um Rogätz ein gut ausgebautes Radwegenetz - so
auch nach Loitsche zum „Bahnwärterhäuschen“ - einem Tagescafé.
Weitere Ausflugstipps
➤ Größter Lindenwald Europas in Colbitz
➤ Kalimandscharo Festspiele Holzhaustheater Zielitz
➤ Wasserstraßenkreuz Magdeburg-Rothensee
55
18
Tradition und Moderne
treffen sich in Wolmirstedt
Erlebnispunkt
Schlossdomäne
Wolmirstedt
12 Kilometer von der
Straße der Romanik
Groß Ammensleben
entfernt
Regionale
Bahnanbindung Bahnhof
Wolmirstedt
Regionale Busanbindungen örtlicher Nahverkehr
• Hotel „Glindenberger Hof“,
Wolmirstedt,
OT Glindenberg
• Landhaus „Auerbachs
Mühle“, Wolmirstedt
• Hotel „Wolmirstedter Hof“,
Wolmirstedt
• Pension „Piratentraumnest“, Wolmirstedt
• Raststätte B 189,
Wolmirstedt
• Pension „Horstmann“ ,
Farsleben
• Landhaus „Auerbachs
Mühle“, Wolmirstedt
• Restaurant „Cassuhn“,
Wolmirstedt
• Gasthaus „Zur Glucke“,
Wolmirstedt
• Gaststätte „Zum
Schwejk“, Wolmirstedt
• Gaststätte „Sorbas“,
Wolmirstedt
• Aller-ElbeRadweg
• Wolmirstedt
56
Das Bindeglied zwischen Börde und Heide stellt
Wolmirstedt dar. Die mehr als 1.000-jährige
Stadt am kleinen Fluss Ohre verbindet wie kein
anderer Ort Tradition und Moderne. Nur 15 Kilometer von der Landeshauptstadt Magdeburg entfernt leben hier heute ca. 11.500 Einwohner.
Der Bischof Thietmar von Merseburg, Graf von
Walbeck, erwähnt im Jahr 1009 Wolmirstedt erstmalig in seiner Chronik.
Die Besucher erwartet eine Stadt mit über zehn
Jahrhunderten wechselvoller Geschichte. Interessant ist der Besuch der am Hochufer der Ohre
gelegenen Schlossdomäne. Dort befindet sich
auf einer ehemaligen mittelalterlichen
Burganlage die im Jahr 1480 fertiggestellte Schlosskapelle. Der Magdeburger Erzbischof Ernst von Sachsen ließ die
Schlosskapelle im Stil der
Backsteingotik errichten. Sie
wird heute für Trauungen
und kulturelle Veranstaltungen genutzt. Gegenüber der Kapelle befindet sich das vom Administrator
Joachim
Friedrich,
späteren
Kurfürst von Brandenburg, im Jahr 1576 errichtete Schloss. Seit
dem Jahr 1795 befindet sich das Amtsgericht in diesem ehemaligen Schloss. In der
Bruchsteinscheune aus
dem Jahr 1846 hat seit
1981 das Museum sein
Domizil. Das im Jahr
1927 gegründete Muse-
um zeigt in seinen Dauerausstellungen u. a. „Die
Geschichte der Stadt Wolmirstedt“, „Die Geologie
und Nutzung der Bodenschätze im Landkreis
Börde“ sowie historische Schauwerkstätten –
Stellmacher, Schmiede und Sattler. Mit Unterstützung eines Leader-Projektes durch den Landkreis
Börde entstand im Jahr 2011 im Museum ein Informationszentrum mit „Schlossladen und Stadtinformation“. Hier finden Besucher und Touristen
sowie Jakobspilger den ersten Anlaufpunkt und
erhalten vielfältige Informationen über touristische und kulturelle Angebote aus der Region.
Das im Jahr 1730 erbaute Herrenhaus
wird heute als Bürgerhaus genutzt und
vom
„Soziokulturellen
Zentrum
Schranke“ e. V. betrieben. Die Räumlichkeiten werden vorrangig durch
ortsansässige Vereine und kreative
Gruppen für ihre ehrenamtliche und gesellschaftliche Arbeit genutzt. Auch Eheschließungen sind im geschmackvoll eingerichteten Trauzimmer möglich. Darüber hinaus bieten die Räume des Bürgerhauses sowie das
Gewölbe des zum Haus gehörenden „Schlosskellers“ ein hervorragendes Ambiente
für private Feierlichkeiten und größere
Events.
Im ehemaligen Pferdestall der Domäne
befindet sich die öffentliche Stadtbibliothek. Der heutige Katharinensaal ist um das Jahr 1860 als
Stall für Rinder und als Kornspeicher errichtet worden.
Seit dem Umbau im Jahr
2000 erfolgt eine Nutzung als
Veranstaltungszentrum
mit
Gastronomie.
Geschichte zum Staunen finden die Besucher des Museums Wolmirstedt
Verborgene
Schätze an der
Straße der Romanik
Museum Wolmirstedt
Tel: 039201-21 363
[email protected]
Di - Fr 9 - 12 und 14 - 17 Uhr, So 10 - 12 und 14 - 17 Uhr
Stadtverwaltung Wolmirstedt
www.stadtwolmirstedt.de
Tel: 039201-646
[email protected]
• Anbindung an die BAB A2 und A14
• Aller-Elbe Radweg, Elberadweg
• vielfältige Kultur- und Freizeitangebote
• Nähe zur Landeshauptstadt Magdeburg
Weitere Ausflugstipps
➤ größter Lindenwald Europas in Colbitz
➤ direkte Anbindung an den Aller-Elbe Radweg
➤ Kalimandscharo Festspiele Holzhaustheater Zielitz
➤ Wasserstraßenkreuz Magdeburg-Rothensee
Erlebnispunkt Schlossdomäne Wolmirstedt
57
19
Stifter bewachen das Schäfertor
Erlebnispunkt
Domäne
Groß Ammensleben
Direkt an der
Straße der Romanik
Groß Ammensleben
• Bahnstation
Groß Ammensleben
• Pension „Am Mühlenberg“, Samswegen
• Hotel Landhof Jersleben
• Hotels in Haldensleben
• Gaststätte „Zur Post“
Groß Ammensleben
• Bistro
Groß Ammensleben
• Aller-Elbe-Radweg
• Reparaturwerkstatt in
Wolmirstedt
• Haldensleben
58
Ein großartiger Erlebnispunkt bei den „Verborgenen
Schätzen an der Straße der Romanik” ist Groß Ammensleben. Nur wenige Kilometer von der Landeshauptstadt Magdeburg entfernt und mitten in der
fruchtbaren Börde liegt der erstmalig im Jahr 965 als
„Nordammuneslevu” erwähnte Ort. Groß Ammensleben selbst war ein Familiengut der Grafen von Hillersleben-Ammensleben. Sie stifteten auch das Familienkloster, das 1129 in ein Benediktinerkloster
umgewandelt wurde.1135 erhielt dieses die feierliche Weihe am Peter-und-Pauls-Fest durch den Erzbischof Konrad von Magdeburg. 1804 erfolgte die
Aufhebung des Klosters und die Umwandlung in ein
königliches Domänenamt. Damit begann auch der
wirtschaftliche Aufschwung. Auf dem Domänengelände begann 1840 der Bau
einer Brennerei, 1851 bekam
der Ort eine Zuckerfabrik. Ab
1992 gehörte die Ortschaft mit ihren mehr
als 1.500 Einwohnern
zur Einheitsgemeinde „Niedere Börde” und ist seit
2004 Teil der
neu gegründeten Gemeinde
„Niedere Börde“, deren Sitz
in Groß Ammensleben ist.
Neben dem Aller-Elbe-Radweg ist Groß
Ammensleben
an die regionalen Touristikrouten wie die Zucker- und Rübenroute angebunden. Das historische Areal der Do-
mäne Groß Ammensleben erschließt sich dem Besucher in einem kompletten Ensemble. Die östliche
Seite der Domäne ist in die Dorfstrukturen eingebettet. In westlicher Richtung erstrecken sich die ehemals landwirtschaftlich genutzten Flächen.
Die Hauptzugänge bilden das Magdeburger Tor mit
einer Zufahrt auf den Domänenplatz sowie das historische Schäfertor, welches zu Fuß erreichbar ist.
Hier begrüßen zwei Stifterfiguren, die einen Abt und
einen Ritter symbolisieren, die Gäste. Zwischen beiden Figuren prangt in der Mitte des Schäfertores eine Kartusche mit dem Wappenzeichen für die Hohe
Gerichtsbarkeit und Bischofswürde des Abtes. Dank
dem Einsatz vieler Ammensleber und der Gemeinde blieben das vom Verfall bedrohte Tor und Teile
des ehemaligen Wirtschaftshofes
erhalten. Beide Stifterfiguren und
der große Wappenstein strahlen
heute dank der Leader-Strategie zur Förderung des
ländlichen Raumes in
neuem Glanz.
An der Südseite der
Domäne befindet
sich die ehemalige
Klosterkirche. Sie
prägt an der Straße
der Romanik das
Dorfbild. Die ehemalige
Pferdeschwemme inmitten des Hofes ist
heute in kleines Biotop. Der Teich, eine
aufgebaute Quelle,
trieb einst die ehemalige
Wassermühle an und
diente zu Klosterzeiten als Fischteich.
Domäne Groß Ammensleben
Stifterfiguren am Schäfertor (links)
Heute wird dieser Teich Mühlenteich genannt. Teile der alten Wirtschaftsgebäude sind restauriert, rekonstruiert und einer neuen Bestimmung übergeben. Hier in der alten Schmiede ist das Informationscenter der Domäne zu finden.
Viele Angebote, wie Führungen durch die historische Klosterkirche
– erste Station nach Magdeburg und zweite Station auf der nördlichen Route der Straße der Romanik – sind hier zu nutzen. Eine
ständige Ausstellung zur Geschichte des ehemaligen Benediktinerklosters sowie Ausstellungen regionaler Künstler runden die touristischen Empfehlungen ab.
Aufgrund der Nähe zur Landeshauptstadt und der verkehrstechnisch günstigen Lage zum Magdeburger Autobahnkreuz von A2
und A14 sowie dem Mittellandkanal und der im Kurztakt mit SBahn befahrenen Eisenbahnstrecke Magdeburg-Haldensleben erweist sich der Ort Groß Ammensleben mit seinen Sehenswürdigkeiten als bevorzugtes Ziel von touristischen Besuchern, die eine
ländlich ruhige Region bevorzugen.
Informationscenter
Domäne Groß Ammensleben
Öffnungszeiten: Montag - Freitag 11 -17 Uhr
außerhalb der Öffnungszeiten sind Führungen nach
Absprache möglich, Telefon: 039202-88 502
www.domaene-gross-ammensleben.de
Verborgene
Schätze an der
Straße der Romanik
Gemeinde Niedere Börde
Tel: 039202-88300 www.niedere-boerde.de
[email protected]
• ehemalige Klosterkirche St. Peter und Paulus auf dem
Gelände der Domäne Groß Ammensleben
• vielfältige Kultur- und Freizeitangebote
Weitere Ausflugstipps
➤ Schloss Hundisburg
➤ Historische Altstadt Haldensleben
➤ Ziegelei Hundisburg
59
20
Badeparadies in einer
intakten Naturlandschaft
Erlebnispunkt
Jersleber See
5 Kilometer von der
Straße der Romanik
Groß Ammensleben
entfernt
Inmitten der typischen Börde-Landschaft gelegen
befindet sich ein touristisches Highlight direkt an
der Route des Aller-Elbe-Radweges entlang des
Mittellandkanals. Umgeben von Mischwäldern erwartet die Besucher ein 36 Hektar großes Badeparadies. Hier lohnt sich in den warmen Sommermonaten ein Abstecher zum Sonnenbaden,
Schwimmen und zum Ausspannen. Der See überzeugt mit seiner hohen Wasserqualität und einer
gut ausgebauten Infrastruktur. Entstanden aus der
Förderung von Kies für den Bau des Kanals in den
Jahren 1927 bis 1928 bietet der See nicht nur
Plätze für Campingfreunde. Auch viele Wasservögel nutzen ihn als Rastplatz für den Weg in ihre
Winterquartiere.
Auf den zum Landschaftsschutzgebiet „Barleber
und Jersleber See mit Elbe- und Ohreniederung“
zählenden Arealen finden Camper beste Bedingungen zum Dauercampen oder auch für Kurzzeitbesuche. Die 350 Stellplätze sind mit Elektroan-
• Hotel Landhof Jersleben
• Landhaus Auerbachs
Mühle Wolmirstedt
• Hotel Wolmirstedter Hof
Wolmirstedt
• Gastronomie Jersleber
See
• Aller-Elbe-Radweg
• Reparaturwerkstatt in
Wolmirstedt
• Wolmirstedt
60
Infozentrum am Jersleber See
schlüssen ausgestattet, modernste Sanitärgebäude
mit Duschen, WC, Baby-Wickelraum, BehindertenWaschraum oder Entsorgungsmöglichkeiten für die
Chemietoilette bieten höchstmöglichen Komfort.
Zahlreiche Freizeitmöglichkeiten für Jung und Alt
sorgen für Kurzweil und Entspannung. Ein Abenteuerspielplatz, Streichelgehege, Minigolfanlage
oder ein Volleyballfeld lassen Platz für Freiräume
bei Kindern und Erwachsenen. Weiterhin gibt es
am See Freizeitangebote wie Tauchen, Angeln
oder eine Fahrt mit dem Ruderboot. Vom Campingplatz aus hat man einen unmittelbaren Zugang zum dünenähnlichen Sandbadestrand. Während des saisonalen Betriebes sorgt ein Team der
Wasserrettung für den reibungslosen Badebetrieb.
Oberhalb des Sandstrandes befindet sich ein einladender Imbiss, der die Gäste mit einem umfangreichen Speisenangebot für den kleinen und großen Hunger versorgt. Zahlreiche Veranstaltungen
wie Trödelmarkt, Seemanns-Abend, Neptunfest
oder Kinderfeiern und ein attraktives Angebot von
Ausflugsmöglichkeiten runden den Aufenthalt am
Jersleber See ab.
Um den Besuchern und Gästen des Jersleber Sees
ein noch besseres Angebot bieten zu können, entstand mit Mitteln zur Förderung des ländlichen
Tourismus und der Gemeinde ein neues, ansprechendes Informationszentrum. Dieses neue Zentrum befindet sich direkt am Parkplatz und entlastet die bestehende Rezeption des Campingplatzes
und übernimmt zugleich die Funktion als Informationszentrum für Touristen (Elberadweg, Wasserstraßenkreuz, Colbitz-Letzlinger Heide) und dient
als Möglichkeit zum Einkaufen. Statt dezentraler
Aufgabenbewältigung erfolgt so die Bündelung
von Verwaltung, Parkplatzaufsicht und Rezeption.
Das modern und zeitgemäß gestaltete Gebäude
wertet den Standort Jersleber See auf.
Sommerliche Badefreuden am Jersleber See
In direkter Anbindung an den Elbe-Aller-Radweg können die
Besucher Ausflüge vom Jersleber See in alle Richtungen
durchführen. Auf einer Strecke von mehr als 100 Kilometern
verbindet diese Radwanderroute den Elberadweg nördlich von
Magdeburg mit dem Aller-Radweg bei Seggerde im Landkreis
Börde. Gemeinsam mit dem Aller-Radweg ergibt sich somit eine Verbindung von Elbe und Weser.
Auf der Tour durch Sachsen-Anhalt führt ein Großteil des Radweges durch den Landkreis Börde. Der Aller-Elbe-Radweg
kreuzt oder tangiert auf seiner gesamten Strecke viele regionale und überregionale Radwanderwege oder führt zu diesen:
den Elberadweg, den Börderadweg, den Holunderradweg, den
Mittellandradweg oder den Aller-Harz-Radweg. Auch abseits
des Radweges und des Jersleber Sees gibt es viel zu entdecken: historische Dorfkerne in fast jedem Ort, die Straße der
Romanik mit ihren Zeitreisen in die Geschichte, Schlösser und
Burgen, Kulturevents und Theaterschauplätze, Bierbrautradition
und kulinarische Entdeckungen, Naturschauplätze und Badespaß im Sommer – der Abstecher in die Börde lohnt allemal.
Verborgene
Schätze an der
Straße der Romanik
Erholungscenter Jersleber See
Telefon 039 201-21 857
www.camping-ok.de
[email protected]
• Anbindung an die BAB A2 und A14
• Zentrale Lage in einem landschaftlich hochwertigen Areal
• vielfältige Kultur- und Freizeitangebote
• direkte Nähe zur Landeshauptstadt Magdeburg
Weitere Ausflugstipps
➤ Domäne Groß Ammensleben
➤ direkte Anbindung an den Aller-Elbe-Radweg
➤ Domäne Wolmirstedt mit Museum zur Geschichte der Region
➤ Wasserstraßenkreuz Magdeburg-Rothensee
61
21
Hausesel und Brieftaube –
Nutztiere auf Augenhöhe
Erlebnispunkt
Barleben
10 Kilometer bis zur
Straße der Romanik
Groß Ammensleben
und Magdeburg
Bahnverbindung
S-Bahn Richtung
Magdeburg
Busverbindungen
Richtung Haldensleben
und Magdeburg
• BEST WESTERN Hotel
Sachsen Anhalt
• Etap-Hotel
• Gasthof und Pension
„Goldene Kugel”
• Hotel „Bördehof” in
Ebendorf
• Restaurant Syrtaki Der Grieche in Barleben
• Pizzahaus Barleben
• Edessa Pizzeria & Kebap
Haus
• Wirtshaus „Zum bunten
Dach“
Dieser Erlebnispunkt ist
ebenerdig und für Rollstuhlfahrer geeignet
• Aller-Elbe Radweg
• Mittelland-Radweg
• Elberadweg
• Barleben
62
„Mutti, woher kommt das Fleisch in der Kühltheke?“ lautet die Frage eines Kindes, die in unserer modernen Welt alltäglich geworden ist. Anonyme Fleischverpackungen in den Supermärkten weisen kaum noch
darauf hin, von welchem Tier die Produkte stammen.
Zwar ist es selbstverständlich, Tiere zu sehen. Dass ein
kuschliges Kaninchen auch zur Nahrungskette gehört,
dass Enten und Gänse nicht nur Bewohner eines Teiches sind, sondern auch den Weg in Töpfe und Pfannen finden, ist für die heranwachsende Generation
von Stadtkindern manchmal ein Schock. Aber warum
leben wir mit Tieren zusammen, warum brauchen
wird sie? Woher kommen die Tiere und warum sind
sie für uns so wichtig? Diese Fragen versucht der Kleintierzuchtverein Barleben 1922 e.V.
anschaulich und verständlich zu
beantworten. Auf einem mehr
als 10.000 Quadratmeter großen Areal hinter der SanktPeter-und-Paul-Kirche entstand das Bildungs- und
Informationszentrum
„Alte Haustierrassen”. Hier
erleben Besucher typische
und bäuerliche Traditionen eines Dorfes
und des Umlandes. Hauptaugenmerk liegt
auf der Haltung alter
Haustierrassen. Tauben, Hühner, Gänse,
Enten oder Puten,
aber auch vierbeinige Rassen wie Kaninchen, Ziegen Schafe, Sattel-
schweine und Ponys sind hautnah erlebbar. Munteres
Schnattern, Blöken und Gezwitscher zeigen, wie wohl
sich die Tiere hier fühlen. Viele der unterschiedlichen
Rassen gerieten in Vergessenheit und wurden von effizienteren neuen Züchtungen abgelöst.
Angelegt wurde das gesamte Areal als Landschaftspark, der neben den Gehegen, Volieren, Weiden und
Ställen einen großen Teich als zentralen Mittelpunkt
aufweist. Eine dorftypische Bepflanzung mit einheimischen Gewächsen und eine Streuobstwiese mit alten
regionalen Obstsorten ergänzen das ländliche Milieu
– Landidylle pur. Umgesetzt werden sollen auch Pläne
zur Errichtung eines alten Taubenturmes. Bereits 1680
zierte den alten Hansenhof ein geradezu gewaltiger
Taubenturm mit 18 Metern Höhe und bestimmte das
Dorfbild. Taubentürme galten in den vergangenen
Jahrhunderten als Synonym für Reichtum der jeweiligen Hofbesitzer und als Statussymbol – je größer der
Turm, umso mehr Ansehen hatte der Bauer. Dieser
historische Turm soll – allerdings auf die Hälfte reduziert – künftig das Gelände der alten Haustierrassen
zieren. Ein Teil der Arbeiten auf dem Gelände setzten
Jugendliche aus verschiedenen Ländern des Internationalen Jugendgemeinschaftsdienstes ijgd als gemeinnütziges Projekt um.
Um ländliche Traditionen wieder zu beleben ist auch geplant, eine „Bildungsscheune” zu errichten. Altes
Fachwerk und Bruchsteine warten
schon auf den Aufbau. Diese „Bildungsscheune” soll Raum bieten für Veranstaltungen und Ausstellungen über ländliches Leben. In dem als Veranstaltungszentrum ausgelegten Gebäude mit Sanitäranlagen soll künftig
auch eine eigene Schlachterei be-
Das Bildungs- und Informationszentrum
„Alte Haustierrassen” in Barleben
stehen. Der Weg vom Tier zur Nahrung kann dann Kindern
und Besuchern veranschaulicht werden. Das Backen von altdeutschen Obstkuchen zeigt Besuchern – und hier vor allem
Kindern und Jugendlichen – in anschaulicher Form Traditionen aus der Küche.
Träger und Hauptbetreuer des Bildungs- und Informationszentrum „Alte Haustierrassen” – mit Unterstützung der Gemeinde Barleben und Leader-Mitteln – ist der Kleintierzuchtverein Barleben 1922 e.V. mit seinen derzeit 36 Mitgliedern.
Neben dem Erhalt alter heimischer Haustierrassen verfolgt
der Verein mit dem Projekt das Ziel, positiven Einfluss auf die
Erziehung Kinder und Jugendlicher zu nehmen. Die Liebe zu
den Tieren und die Achtung der Natur und Umwelt gehören
zu den Leitbildern, die der Verein vermittelt. Schulklassen und
Kindertagesstätten, aber auch Besucher des Ortes nutzen dieses Projekt, um sich über den Alltag im ländlichen Raum vergangener Zeiten zu informieren.
Bildungs- und Informationszentrum
„Alte Haustierrassen”
Führungen und Kontakt:
Sigmar Thorun, Telefon: 0177-379 37 75
Gemeinde Barleben
Verborgene
Schätze an der
Straße der Romanik
Gemeindeverwaltung
Ernst-Thälmann-Straße 22, 39179 Barleben
Telefon: 039201-5650,
Fax: 039203-565 28 01
offi[email protected]
www.barleben.de
• Dicht vor den Toren der Landeshauptstadt Magdeburg und östlich und
nördlich begrenzt von Elbe und Heide, ausgedehnten naturnahen Landschaften bietet Barleben exzellente Möglichkeiten für die Freizeitgestaltung.
• Der Naturpark Friedrichsruh in Ebendorf lädt ein zu einer Rast in einem Biotop mit Bademöglichkeiten.
Weitere Ausflugstipps:
➤ Badespaß und Erholung am Jersleber See und am Barleber See
➤ Wasserstraßenkreuz mit historischen Schiffshebewerk und Trogbrücke Mittellandkanal über die Elbe
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Landkrustenbrot und Hefezopf
auf traditionelle Art gebacken
Erlebnispunkt
Barleben
10 Kilometer bis zur
Straße der Romanik
Groß Ammensleben
und Magdeburg
Bahnverbindung
S-Bahn Richtung
Magdeburg
Busverbindungen
Richtung Haldensleben
und Magdeburg
• BEST WESTERN Hotel
Sachsen Anhalt
• Etap-Hotel
• Gasthof und Pension
„Goldene Kugel”
• Hotel „Bördehof” in
Ebendorf
• Restaurant Syrtaki Der Grieche in Barleben
• Pizzahaus Barleben
• Edessa Pizzeria & Kebap
Haus
• Wirtshaus „Zum bunten
Dach“
• Aller-Elbe Radweg
• Mittelland-Radweg
• Elberadweg
• Barleben
64
Der Bäcker gehört mit zu den ältesten überlieferten
Berufsgruppen – schon die alten Pharaonen in
Ägypten ließen „Profis” an die Öfen, die sich um
das leibliche Wohl ihrer Herren verdient machten.
In unseren Regionen ist der Beruf des Bäckers mindestens seit der Zeit Karl des Großen (768-814)
bekannt. Er galt als besonders schützenswert, weil
sie für die Verpflegung des umherreisenden königlichen oder kaiserlichen Hofstaates von Bedeutung
waren. Die Brotherstellung war eine vor allem in
den Klöstern praktizierte Tradition. Anfänglich teilten
sich noch mehrere Bäcker pro Stadt dieselben
Öfen, die ein „öffentliches Gut” waren. Durch das
Wachstum der Städte bildete sich im 10. Jahrhundert der Bäckerberuf als „freier“ Berufsstand heraus.
Im 12. Jahrhundert wurden bereits die ersten Zünfte gegründet, denen man angehören musste, um
ein Handwerk ausüben zu dürfen. Schon Erzbischof
Wichmann von Seeburg privilegierte bis zu seinem
Tode im Jahr 1192 Innungen.
Ernährung bedeutete bei unseren Vorfahren etwas
anderes als heute. Selbst im Hause Martin Luthers
war gutes Essen und Trinken ein absolutes Muss.
„Herr Käthe“, so nannte Martin Luther oftmals seine
„gestrenge Hausfrau“ Katharina von Bora, wusste
über die Gaumenfreuden des Reformators. Und zu
diesen gehörte sicherlich auch deftig gebackenes
Landbrot und Feingebäck.
Heutzutage ist man es gewohnt, zu jeder Jahreszeit
Lebensmittel aus aller Welt aus dem Supermarkt zu
holen. Wie schwer die Arbeit eines Dorfbäckers war,
wissen heute die wenigsten. Das soll sich nun in
Barleben ändern. In einem alten Gebäude der alten
Bäckerei auf dem Breiteweg 154 entsteht eine
„Schaubäckerei”. Bereits seit mehr als 90 Jahren
war hier nachweislich eine Backstube, die bis in die
1960er Jahre betrieben wurde. Die Backstube und
der Laden sind noch heute in dem damaligen Zustand. Backstube und Backofen waren die Ausgangsbasis für die Idee und das Ziel, dieses Gebäudeensemble zu erhalten, zu sanieren und zu nutzen. In die Dachsanierung flossen Fördermittel im
Rahmen der Leader-Projektförderung des Landkreises Börde. Der Backofen und die Backstube sind
ein nahezu vollständig erhaltenes Relikt des Bäckerhandwerkes der 1930er Jahre und haben mit den
damaligen Geräten und den Werkzeugen die Zeit
überdauert. Mit erfolgter Sanierung kann die damalige Technologie des Bäckerhandwerkes wieder aufgenommen und vorgestellt werden. Durch Anordnung von Fenstern in den Innenwänden und Errichtung eines Podestes können Zuschauer in Zukunft
die Abläufe und Arbeiten in der Backstube erleben.
Damit kann diese Form der nicht mehr ausgeübten
handwerklichen Tätigkeit erhalten und der heutigen
Generation vermittelt werden.
Backtradition lebt in der Barleber
Schaubäckerei wieder auf
Im Dachgeschoss bietet ein Atelier zukünftig Raum für
den Verein „Barleber Malfreunde e.V.“ und bietet eine
Bleibe für seine künstlerische Tätigkeit. Der geplante
Einbau von Sanitärräumen und Teeküche ermöglicht
ein von Museum und Schaubäckerei unabhängiges
Wirken der Laienkünstler im Dachgeschoss des Gebäudes.
Schaubäckerei Barleben
Fachspezifische Ergänzung findet die Schaubäckerei
im Obergeschoss mit der Ausstellung von Handwerkszeug der Bäckerinnung. Das Museum soll mit
dem Inventar des „Haldensleber Bäckereimuseumsvereins e.V.“ ausgestattet werden. Über Jahrzehnte gesammelte Unikate aus verschiedenen
Backstuben und längst vergangenen Zeiten finden
dort Bewahrung und Anschauungsmöglichkeit.
Auch Relikte der Bäckerinnung finden hier ihren
Platz. Vorträge und Gespräche über das Bäckerhandwerk bringen das Handwerk interessierten Besuchern näher. Die bei Schauvorführungen hergestellten Backwaren stehen künftig im ehemaligen
Laden der Bäckerei zum Kauf und zum Verzehr bereit. Dazu wird dieser um einen kleinen Sitzbereich
erweitert. Ergänzend sollen im Laden typische Produkte der Partnergemeinden Barlebens ausgestellt
und angeboten werden.
Kontakt: Lydia Krüger
Telefon: 0151-268 363 65,
[email protected]
Gemeinde Barleben
Verborgene
Schätze an der
Straße der Romanik
Gemeindeverwaltung
Ernst-Thälmann-Straße 22,
39179 Barleben
Telefon: 039201-5650,
offi[email protected]
www.barleben.de
• Besuch der Salzberge des „Kalimandscharo” – die
höchste Erhebung im Landkreis Börde. Führungen
Mai bis September immer samstags 15 Uhr,
• Die Landeshauptstadt Magdeburg und ausgedehnte naturnahe Landschaften bieten Möglichkeiten
für die Freizeitgestaltung.
Weitere Ausflugstipps:
➤ Jersleber See und Barleber See
➤ Colbitz-Letzlinger Heide mit dem Naturschutzgebiet
„Colbitzer Lindenwald"
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