rhBMP-2 zur Knochenaugmentation bei
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rhBMP-2 zur Knochenaugmentation bei
rhBMP-2 zur Knochenaugmentation bei transgingivaler Implantateinheilung Von der Medizinischen Fakultät der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen zur Erlangung des akademischen Grades eines Doktors der Medizin genehmigte Dissertation vorgelegt von Dr. med. dent. Ralf Smeets aus Aachen Berichter: Herr Universitätsprofessor Dr. med. Dr. med. dent. Dr. h. c. H. Spiekermann Herr Universitätsprofessor Dr. med. dent. F. Lampert Tag der mündlichen Prüfung: 20.12.04 Diese Dissertation ist auf den Internetseiten der Hochschulbibliothek online verfügbar. 3 Gewidmet den Menschen die ich leider nie kennen lernen konnte, Maria Smeets und Severin Smeets. I Inhaltsverzeichnis Seite: 1. Einleitung 1 2. Theoretischer Hintergrund 3 2.1. Implantologie – Osseointegration – Augmentation 3 2.2. Osteogenese - Osteoinduktion – Osteokonduktion 13 2.3. Osteoinduktive Substanzen 14 2.4. Bone Morphogenetic Protein „BMP“ 16 2.4.1 Historie des BMP 16 2.4.2. Aufbau der BMP´s 16 2.4.3. Gewinnung und Herstellung von rhBMP-2 17 2.4.4. Trägermaterialien (Carrier) der osteoinduktiven Substanzen 18 2.4.5. Wirkungsmechanismus der BMP´s 22 2.4.6. BMP‘s als Signalproteine bei der Embryogenese 24 2.4.7. Knochenregeneration mittels BMP 25 2.4.8. Aktueller Stand der Forschung über vorklinische und klinische 27 Untersuchungen mit rhBMP-2 2.4.9. Sicherheit von rhBMP-2 39 2.5. Gesteuerte Knochenregeneration „GBR“ 42 2.6. Sofortbelastung dentaler Implantate 46 2.7. Stand der Forschung Sofortbelastung dentaler Implantate 52 2.8. offene (transgingivale) Implantateinheilung 54 2.8.1. Stand der Forschung offener (transgingivaler) Implantateinheilung 54 2.8.2. Vergleich offene (transgingivale) versus geschlossene (subgingivale) 60 Implantateinheilung 2.9. Der Hund als Versuchsmodell 61 2.9.1. Morphologie der Zähne 61 2.9.2. Das Gebiss von Hund und Mensch im Vergleich 65 3. Fragestellung bzw. Ziel der wissenschaftlichen Studie 69 II 4. Material und Methode 70 4.1. Die Versuchstiere 70 4.2. Präoperative Maßnahmen und Vorbereitungen 71 4.3. Operationsverfahren 72 4.4. Postoperative Maßnahmen und begleitende Diagnostik 76 4.5. Histologische Gewebeaufbereitung und Untersuchung 78 4.6. Histometrische Untersuchung 79 4.7. Implantatsysteme der Versuchsanordnung 80 4.8. Statistische Auswertung 80 5. Ergebnisse 81 5.1. Klinische Beobachtungen 81 5.2. Histologische Ergebnisse 83 5.3. Ergebnisse der histomorphometrischen Untersuchungen 83 6. Diskussion 88 6.1. Implantatintegration 88 6.2. Histologie 90 6.3. Histomorphometrie 90 6.4. Bone Morphogenetic Protein (BMP) 91 6.5. Transgingivale Implantateinheilung 94 6.6. Alternative Regenerationsmethoden zu rhBMP-2 96 7. Zusammenfassung 100 8. Literaturverzeichnis 102 9. Anhang 155 9.1. Darstellung der Meßwerte und Gegenüberstellung der einzelnen 155 Versuchsreihen 9.2. Tabellarischer Vergleich der Ergebnisse der histomorphometrischen Untersuchungen 156 III 10. Danksagung 157 11. Curriculum vitae 159 1 1. Einleitung: Zahnärztliche Implantate zur prothetischen Versorgung von zahnlosen und teilbezahnten Patienten (14 Millionen Zahnverluste jährlich in der Bundesrepublik Deutschland; KZBV Jahrbuch 2000), stellen heute ein allgemein anerkanntes Therapiemittel dar (Die Anzahl der gesetzten Implantate in Deutschland stieg von 200.000 Implantaten im Jahr 2001 auf über 400.000 im Jahr 2003; KZBV Jahrbuch 2003). Die Rekonstruktion des Frontzahngebietes mit Einzelzahnimplantaten stellt jedoch eine besondere chirurgische und prothetische Herausforderung dar, da das ästhetische Ergebnis hauptsächlich vom Vorhandensein bzw. Fehlen der periimplantären Weichgewebe (rote Ästhetik) abhängt. Ein Zahnverlust führt in der Regel durch Umbauprozesse des Knochens zum Abbau des Kieferknochens und damit verbunden zur Schrumpfung der Weichgewebe. Um einen Verlust des Kieferknochens – und damit der Weichgewebe – nach Zahnentfernung entgegenzuwirken, wird heutzutage das Einbringen eines Implantats sofort nach Zahnverlust (Sofortimplantat) favorisiert. Denn würde dieses Implantat 3-6 Monate später inseriert (Spätimplantat), wären aufgrund der Resorptionsprozesse häufig ausgedehnte Knochen- und Weichgewebsaugmentationen notwendig. Generell können bei der Sofortimplantation zwei verschiedene Verfahren unterschieden werden: I. Das zweizeitige, geschlossene Verfahren: Nachdem das Implantat inseriert ist, wird das Weichgewebe darüber verschlossen, wodurch das Implantat unter der Schleimhaut einheilt. Das Implantat wird dann nach einem Einheilungszeitraum von 3-6 Monaten eröffnet und kann dann prothetisch versorgt werden. II. Das einzeitige, offene Verfahren: Hier wird das Implantat nach Einbringung nicht primär verschlossen, sondern es wird ein durch das Weichgewebe hindurchragenden (transgingivaler) Heilungspfosten aufgeschraubt. Somit kann das Implantat „offen“ einheilen und wird dann ebenfalls nach 3-6 Monaten prothetisch versorgt. In Studien über zweizeitige Sofortimplantate zeigte sich jedoch, dass durch den Verschluss der Schleimhaut über dem Implantat, eine partielle Schrumpfung der Weichgewebe eintritt. Konsequenter müßten daher die einzeitige transgingival einheilende Sofortimplantation durch die stützende Funktion des transmukosalen Heilungspfosten einem Verlust von Weichgewebe entgegenwirken. Der entscheidende Vorteil der einzeitigen transgingival einheilenden Sofortimplantaion ist das für den Patienten relativ atraumatische Verfahren, da Zahnextraktion, Implantation und Implantateröffnung in einer Sitzung durchgeführt werden. 2 Die Anwendung dieser Methode beim Vorliegen von periimplantären Knochendefekten scheint jedoch problematisch zu sein, da die Knochenrekonstruktion in Verbindung mit transgingival einheilenden Sofortimplantaten offen, d.h. ohne primären Weichgewebeverschluß, abläuft. Das Ziel der vorliegenden Arbeit, war die Wirkung von rhBMP-2 auf die Rekonstruktion von Knochendehiszenzdefekten bei offen einheilenden Implantaten zu untersuchen. Mit den Ergebnissen dieser Studie soll die Weiterentwicklung des transgingival einheilenden Sofortimplantationsverfahrens ermöglicht werden, um Patienten nach Zahnverlust chirurgisch und prothetisch (mit Zahnersatz) in einer Sitzung rehabilitieren zu können. 3 2. 2.1. Theoretischer Hintergrund Implantologie – Osseointegration – Augmentation Die dentalen Implantate stellen Retentionselemente für Zahnersatz dar. Sie bestehen aus einem Verankerungsteil, der intraossär implantiert wird, und einem Verlängerungsstück (Distanzhülse), das als Halteelement für Prothesen, Brücken und Einzelkronen dient. In den letzten 40 Jahren hat sich die zahnärztliche Implantologie zu einer anerkannten und etablierten Behandlungsmethodig zum Ersatz von Einzelzähnen, als Brückenpfeiler und zur Verankerung von Vollprothesen entwickelt. Zunächst wurden diese dentalen Implantate Ende der sechziger und Anfang der siebziger Jahre im zahnlosen Kiefer inseriert und dienten zur Verankerung von Prothesen, um somit eine bessere Prothesenstabilität zu erreichen. Vor allem BRÅNEMARK, ein schwedischer Orthopäde, der zu dieser Zeit mit ersten Veröffentlichungen und erfolgreichen Studien über dentale Implantate auf sich aufmerksam machte, gilt als der Urvater der dentalen Implantologie (BRÅNEMARK et al. 1977). Er war der erste, der abgeleitet aus der Orthopädie, Titanschrauben, als dentale, enossale Implantate im Kieferknochen verankerte. Auch heute noch ist diese von BRÅNEMARK entwickelte Methode der enossalen Integration der Implantate, Prinzip und Ziel der zahnärztlichen Implantologie (und damit verbunden eine stabile, reizlose Verankerung im Kieferknochen). Mittlerweile ist jedoch die damalige Indikation der Implantation in der Totalprothetik längst erweitert worden, und es dienen heute auch dentale Implantate als Einzelzahnersatz oder auch als Brückenpfeiler. Es gibt aktuell eine Vielzahl von verschiedenen Implantatsystemen und Anbietern, die im Verlauf noch näher dargestellt werden. Im wesentlichen haben sich zylinder- und schraubenförmige Implantatsysteme aus Titan mit den unterschiedlichsten Oberflächenbeschaffenheiten und Spezifizierungen je nach Verwendungszweck, durchgesetzt. Die heute verwendeten Implantate bestehen aus Metallkörpern und sind u.a. mit Titanlegierungen beschichtet, die bei der Einheilung eine direkte Verbindung mit dem Knochen eingehen können (WAGNER und AL NAWAS 2004). Bei der knöchernen Einheilung, die als Osseointegration bezeichnet wird, kommt es an der Implantatoberfläche zunächst zu einer Anlagerung von Geflechtknochen, der im Laufe eines Jahres zu lamellärem Knochen ausreift, während sich an der Durchtrittsstelle des Implantats ein Gingivalsaum wie bei einem natürlichen Zahn ausbildet. Osseointegrierte Implantate haben kein Parodontium und sind daher starr mit dem Knochen verbunden. Es kann aber auch eine fibroossäre Einheilung stattfinden, wobei es nicht zu einer 4 Osseointegration kommt. Solche Fälle werden als Mißerfolge gewertet, weil bindegewebig eingeheilte Implantate schnell beweglich werden und in kurzer Zeit durch marginale Infektion verloren gehen. Indikationen: Zur Verbesserung des Sitzes herausnehmbarer Prothesen bzw. Teleskopprothesen (bei bestehender Alveolarkammatrophie), Ersatz von Einzelzähnen und zur Befestigung von Brückenteilen. Kontraindikationen: Absolute oder relative Kontraindikationen für eine Implantatinsertion können u. a. sein: § Systemerkrankungen des Knochens: z.B. Morbus Paget, Osteogenesis imperfecta § Hämatologische Erkrankungen, Immunsuppression § Pathologische Mundschleimhauterkrankungen § Schwangerschaft (insbesondere in den ersten 3 Monaten) § Nicht abgeschlossenes kraniales Knochenwachstum (relative Kontraindikation) § Psychische Erkrankungen § Drogenabusus § Schlechte Mundhygiene (WATZEK 2000) Ein erhöhtes Risiko für einen Misserfolg besteht u.a. bei: § Zustand vor oder nach Radiatio § Therapeutisch unzureichend eingestellter Diabetes mellitus § Parafunktion § Osteoporose § Nikotinabusus Implantatsysteme: Verschiedene Implantatformen (Makrostrukturen wie z.B. Extensionen, Gewinde, Stufen, Zylinder oder eine krestal konische Form) können unterschieden werden. Als Implantatmaterialien haben sich Metall (Titan/Tantal), Keramik (A1203) oder Kombinationen von beiden durchgesetzt. Neben den unterschiedlichen Makrostrukturen kann man auch verschieden Mikrostrukturen differenzieren. Dabei können grundsätzlich additive Oberflächenstrukturen (z.B. im Plasma-flame-Verfahren werden Titanpartikel aufgebracht) 5 von ablativen Oberflächenstrukturierungen (Abstrahlung und nachfolgende Säurebehandlung oder galvanische Bearbeitung der Oberfläche) unterschieden werden. Je nachdem welches Medium zur ablativen Bearbeitung der Implantatoberfläche verwendet wurde (z.B. Titan, Aluminiumoxid, Kalziumphosphat oder verschiedene Säuren), lassen sich Rückstände auf der Implantatoberfläche identifizieren(WAGNER und AL NAWAS 2004). § Es gibt einteilige Implantate, die mit dem Verlängerungsstück fest verbunden sind und die offen, d.h.transgingival einheilen. § Die zweiteiligen Implantate bestehen aus dem intraossären Verankerungsteil und einem abnehmbaren Verlängerungsstück, das erst nach subgingivaler Einheilung des Verankerungsteils nach Eröffnung der Gingiva mit diesem verbunden wird (KOECK und WAGNER 2004). Die gebräuchlichsten Implantatsysteme sind: § Vollschrauben, Zylinderschrauben und Hohlzylinder (z.B. ITI-Implantate) § Zylinderförmige selbstschneidende Schrauben (z.B. Brånemark-Implantate) § Stufenzylinder, Stufenschrauben (z.B. Frialit-2-Implantate) § Zylinderimplantate, selbstschneidende Zylinderschrauben (z.B. IMZ-Twin-PlusImplantate) In der heutigen Zeit haben sich vor allem die Schraubsysteme durchgesetzt (KOECK und WAGNER 2004). Präoperative Diagnostik: I. Klinische Symptomatik: § Beurteilung und Vermessung der Lücke, vielfach nach Anfertigung eines Situationsmodells § Beurteilung des korrespondierenden Zahnes und der Nachbarzähne § Abschätzung der Kieferrelation: Diagnostisches Aufwachsen: Nach prothetisch gewünschter Aufstellung der Zähne kann eine Folie über die neue Situation tiefgezogen und mit Kunststoff ausgefüllt werden. Zusätzlich können Titanhülsen oder Titankugeln eingebracht werden, welche die Implantatachsen repräsentieren. § Vergleich der Länge und Breite der klinischen Krone § Beurteilung des Gingivalverlaufes und der Gingivadicke § Danach kann zur Beurteilung der zu erwartenden Zahnkronenform ein diagnostisches 6 Aufwachsen auf dem Situationsmodell durchgeführt werden (WATZEK 2000). II. Bildgebende diagnostische Verfahren: § Zahnfilm: Bei Einzelzahnimplantaten als zusätzliche Diagnostik (zwecks Beurteilung der lokalen Knochenverhältnisse und der Wurzelanatomie der Nachbarzähne). § Orthopantomogramm: Im Oberkiefer sind die Grenzen der Kieferhöhlen und des Nasenbodens zu beachten. Im Unterkiefer ist der Verlauf des Canalis mandibulae und die Lage des Foramen mentale zu beurteilen. § Fernröntgenseitenaufnahme: Beurteilung der Höhe des Alveolarfortsatzes in der Frontzahnregion des Ober- und Unterkiefers (mandibulo-maxilläre Relationsbestimmung). § Spiraltomographie: Liefert Informationen über das labiopalatinale bzw. labiolinguale Knochenangebot. § Computertomographie: Mit Hilfe digitaler Rekonstruktionen ist es möglich, Richtung, Länge und Durchmesser der Implantate zu ermittelt. Natürlich sind auch hier Fehler möglich (die Fehlergrenze liegt zwischen 5 und 10 %). Nach diesen klinischen und radiologischen Voruntersuchungen sollte präimplantologisch bereits die Länge und der Durchmesser des Implantates feststehen und klar sein, ob Augmentation des Knochens oder der Weichgewebe notwendig sind (WATZEK 2000). III. Studienmodelle: Im Artikulator werden die Modelle situationsgerecht eingestellt, wonach die ideale Position der Implantate festgelegt und eine Schiene hergestellt werden kann, die während der Operation als Positionshilfe benutzt wird. IV. Computerunterstützte Planung der dentalen Implantation (z.B. mit SIM/PLANT und Computer-Aided Design; LAMBRECHT et al. 2004 oder mit FRIACOM der Firma Friadent; THIEL und HASSFELD 2001). 7 Grundlagen der Implantationstechniken: Implantation ohne zusätzliche Maßnahmen: Laut SPIEKERMANN (1998) gilt als Voraussetzung für eine erfolgreiche Implantation mit Osseointegration, eine Implantatlänge im knöchernen Bereich von mindestens 10 mm. Außerdem sollten die Knochenwände um das Implantat mindestens 0,5 - 1mm dick sein (SPIEKERMANN 1998). Sind diese Knochenstärken nicht vorhanden, so kann eine Implantation nur in Kombination mit zusätzlichen augmentativen Maßnahmen vorgenommen werden (s. unten). Bezüglich des Zeitpunkts der Implantation werden unterschieden: I. Die Sofortimplantation (SCHULTE 1984, LAZZARA 1989) unmittelbar nach der Extraktion. II. Die verzögerte Sofortimplantation (WATZEK et al. 1995, RUDOLPH et al. 1998) wird vier bis acht Wochen post extractionem durchgeführt. III. Die Frühimplantation wird 2 bis 3 Monate (im Unterkieferseitenzahngebiet) nach der Extraktion durchgeführt. IV. Die Spätimplantation wird nach 6 bis 12 Monaten durchgeführt. Dieser Zeitpunkt ist nicht besonders günstig, weil die Atrophie hier schon erheblich fortgeschritten sein kann. Im Augenblick besteht ein eindeutiger Trend hin zur verzögerten Sofortimplantation im Frontzahngebiet (KOECK und WAGNER 2004). Bezüglich der Schleimhautsituation nach der Implantation werden unterschieden: I. Die transgingivale Implantation, bei der einteilige und auch zweiteilige (mit Abutment) Implantate eingelagert werden, hinterläßt im Bereich der Schleimhaut eine offene (transgingivale) Duchtrittsstelle. II. Für die subgingivale Implantation werden zweiteilige Implantate benötigt, die ohne Verlängerungsteil implantiert werden. Nach 3 bis 6 Monaten werden die Implantatköpfe in einem Zweiteingriff freigelegt und durch Distanzhülsen, welche einen Schleimhautdurchtritt ermöglichen, verlängert. 8 Bezüglich zusätzlicher Maßnahmen bei der Implantation werden unterschieden: I. Implantation mit Augmentation und gesteuerter Knochenregeneration. Voraussetzung für eine simultane Durchführung von Implantation und Augmentation ist eine stabile Fixation der Implantate. II. Ersatz der fehlenden Knochensubstanz mit körpereigenem Knochen oder durch Einlagerung eines Knochenersatzmaterials und Abdeckung mit einer resorbierbaren Membran (gesteuerte Knochenregeneration „GBR“, s. 2.5.).Reicht der vorhandene Knochen für eine stabile Fixation der Implantate nicht aus, so ist ein zweiphasiges Vorgehen erforderlich.Dann wird in der ersten Phase nur die Augmentation vorgenommen. Nach 3 - 4 Monaten wird die Implantationinsertion durchgeführt. III. Transposition des N. alveolaris inferior: Wenn im Seitenzahnbereich des Unterkiefers bei Atrophien des Knochens über dem N. alveolaris inferior das Knochenangebot für die Aufnahme von Implantaten nicht ausreicht, kann eine Transposition des Nervs vorgenommen werden wonach entsprechend längere Implantate eingelagert werden können. Nach Entfernung eines Knochendeckels wird der Nerv freigelegt und aus dem Kanal luxiert. Danach erfolgt die Implantation, wobei die Implantate jetzt über den Nervenkanal hinaus nach kaudal reichen können. Nach der Implantation wird der Nerv (falls möglich) zurückverlagert und mit dem Knochendeckel abgedeckt. Hierbei kann es zu Sensibilitätsstörungen kommen (KRÜGER 2001). IV. Implantation mit Alveolarkammaufbau durch körpereigenen Knochen: Das Indikationsgebiet für diese Operation stellt der Ober- und Unterkiefer dar. Der erste Schritt ist die Entnahme eines Beckenkammtransplantats oder intraoraler Transplantate (z.b. Spongiosagewinnung bei Weisheitszahnentfernng; Tuber maxillae, J-Graft von der Linea obliqua; Block- oder Trepantransplantate vom Kinn). Dann folgt das Anpassen des Transplantats an den Unterkieferbogen, gegebenenfalls ist eine Teilung in zwei Hälften erforderlich. Die Fixation des Transplantats erfolgt mittels Osteosyntheseschrauben, seltener mit Schraubenimplantaten, die genügend weit in den ortsständigen Knochen eingreifen müssen. Im Oberkiefer kann dieses Verfahren nur angewandt werden, wenn noch genügend ortsständiger Knochen vorhanden ist, was in der Regel jedoch nicht der Fall ist (TERHEYDEN und SADER 2004). 9 V. Kieferersatz durch Knochentransplantat mit Implantaten: Nach Segmentresektion (z.B. durch Tumoren oder Traumata) im Ober oder Unterkiefer können als knöcherner Ersatz in das einzulagernde Beckenkammtransplantat Dentalimplantate eingelagert werden. VI. Sinuslift mit perkrestalem Zugang: Als erstes erfolgt die Anlage von Bohrlöchern für die Implantate ohne Perforation der Kieferhöhlen-schleimhaut. Dann wird der Knochen oder das Knochenersatzmaterial über die Bohrlöcher eingebracht, wobei die Kieferhöhlenschleimhaut abgelöst wird. Eine Perforation sollte vermieden werden. Nach ausreichender Augmentation werden die Implantate eingebracht. VII. Sinuslift über ein Knochenfenster (externer Zugang): Bei diesem Verfahren wird zunächst im Bereich der Fossa canina ein Knochendeckel ohne Ablösung und ohne Eröffnung der Kieferhöhlenschleimhaut präpariert. Die Kieferhöhlenschleimhaut (von den Knochenschnitten aus) wird zusammen mit dem an ihr verbliebenen Knochendeckel vom Kieferhöhlenboden abgelöst und nach kranial verlagert. Der Hohlraum zwischen Kieferhöhlenboden und Kieferhöhlenschleimhaut wird mit Knochen, einem Ersatzmaterial oder einer Mischung aus beidem ausgefüllt. Bei einer Reststärke des Oberkieferknochens von 4 bis 6 mm können die Implantate simultan eingebracht werden. Bei geringerer Knochenstärke des Oberkiefers kommt nur ein zweizeitiges Vorgehen in Frage, die nach Knocheneinlagerung 4 Monate und nach Implantation eines Knochenersatzmaterials 8 Monate später erfolgen sollte. VIII. Sinusbodenelevation (Sinuslift) mit Augmentation und Implantation: Zunächst wird die Schleimhaut am Boden der Kieferhöhle abgelöst und nach kranial verlagert. In den Hohlraum zwischen knöchernem Kieferhöhlenboden und Kieferhöhlenschleimhaut wird Knochen oder ein Knochenersatzmaterial eingelagert (oder beides). Eine simultane Implantation ist nur bei einer Restknochenhöhe des Oberkiefers von mindestens 6 mm Höhe möglich. 10 Erfolgsaussichten: Eine erfolgreiche Implantation setzt eine hohe Primärstabilität (Werte in der RFA-Messung über 6000Hz; Drehmoment über 30 Ncm; Götz 2004) der einzelnen Implantate voraus. Die Beweglichkeit eines Implantats (Mikrobewegungen) führt unweigerlich zu dessen Verlust (BRUNSKI et al. 2000). Damit es nicht zu einer marginalen Entzündung kommt, die letztlich einen zunehmenden Knochenabbau des Implantats zur Folge hat, ist eine sorgfältige Mundpflege und Parodontalprophylaxe erforderlich. Unter diesen Voraussetzungen sind Fünf-Jahres-Erfolgsraten von etwa 90% möglich (MARSH and MARTIN 2003). Aufbauende Alveolarkammplastik: Es besteht heutzutage die Möglichkeit den Alveolarfortsatz durch körpereigenes oder Knochenersatzmaterial oder durch vertikale Distraktionsosteogenese zu erhöhen. Der Alveolarkammaufbau mit autologem Knochen hat sich nicht bewährt, weil es bald zur kompletten Resorption des implantierten Knochens kommt. In Kombination mit Dentalimplantaten sind die Erfolgsaussichten jedoch günstiger. Hingegen zeigen autologe und homologe Rippenknorpeltransplantate nach Implantation kaum Resorptionserscheinungen. Problematisch ist jedoch, dass Druckstellen der Prothese Perforationen der dünnen Schleimhautdecke verursachen können. Eine Spontanheilung ist nach einer Perforation nicht zu erwarten, weil der Knorpel kein Granulationsgewebe hervorbringen kann. Es kommt daher zu einer Infektion, die in der Regel zu einer Entfernung des Transplantats führt. Bewährt haben sich die folgenden Methoden: I. Aufbauende Alveolarkammplastik mit Knochenersatzmaterial: Hydroxylapatit-Keramik wird heutzutage als Granulat eingesetzt. Die Granulatkörner werden unter der vom Knochen abgehobenen Schleimhaut-Periost-Decke eingelagert und bei der Wundheilung von Bindegewebe durchwachsen. Die Granulatkörner werden mit einer Injektionsspritze eingebracht nachdem die Schleimhaut untertunnelt wurde. Dabei können natürlich Granulatkörner seitlich in den Mundboden oder in die Lippen- und Wangenweichteile disloziert werden. Dieser Dislokation von Knochenersatzmaterial wurde durch Voroperationen mit Einpflanzung von Silastik-Implantaten oder durch Verwendung eines Vicryl-Schlauches versucht entgegenzuwirken. 11 II. Aufbauende Alveolarkammplastik mit vorgeformtem Implantatbett: Wird hauptsächlich im Unterkiefer angewandt, dessen Alveolarfortsatz dabei 10 bis 15 mm erhöht werden kann. Aus Silastikmaterial werden 2 Implantate geschnitzt und einem Modell des Kiefers angepasst. Im Rahmen einer Voroperation wird die Schleimhaut-Periost-Decke über dem Unterkieferknochen unter Schonung des N. mentalis abgelöst. Die vorbereiteten Silastikimplantate werden in den zwischen Knochenoberfläche und Schleimhaut-PeriostDecke geschaffenen Hohlraum eingelagert. Nach 2 Wochen werden die Implantate entfernt. In das vorgeformte Implantatbett wird mit Hilfe einer Insulinspritze, deren Konus abgeschnitten wurde, Hydroxylapatit-Keramik-Granulat eingefüllt. III. Aufbauende Alveolarkammplastik mit Hydroxylapatit im Vicryl-Schlauch im Ober- und unterkiefer: Bis in die 80‘er Jahre hinein wurden resorbierbare Vicryl-Schläuche mit Durchmessern von 6, 8 und 12 mm zum Aufbau des Alveolarkamms eingesetzt. Nach Untertunnelung der Schleimhaut-Periost-Decke wird ein Vicryl-Schlauch mit Hydroxylapatit-Granulat gefüllt, an beiden Enden zugebunden und zwischen Schleimhaut und Kieferknochen eingelagert. Im Unterkiefer wurden zur Vertiefung des Vestibulums und des Mundbodensulkus zusätzlich perimandibuläre Haltenähte angelegt. Aufgrund der hohen Komplikationsrate (Exposition des Knochenersatzmaterials) wird diese Technik heute nicht mehr im eingesetzt (HÄRLE et al. 1991; KRÜGER 2001). Alveolarkammplastik durch Verlagerung eines Alveolarfortsatzfragments. I. Sandwich-Plastik im Unterkiefer: Nach beidseitiger Tieferlegung des N. mentalis wird oberhalb des N. alveolaris inferior eine horizontale Osteotomie des anterioren Unterkiefers von der Region 36 bis 46 vorgenommen. Dabei wird ein an den Mundbodenweichteilen gestieltes Alveolarfortsatzfragment vom Unterkieferkörper abgetrennt und nach oben verlagert. Zwischen Unterkieferkörper und dem nach oben verlagerten Alveolarfortsatzfragment wird ein Knochentransplantat oder Knochenersatzmaterial eingelagert, um dessen Höhe der Alveolarfortsatz verlängert wird. Die Fixation erfolgt durch Miniplattenosteosynthese. Nach Einheilung können Vestibulumplastik und Mundbodensenkung sowie die Implantation von Dentalimplantaten erforderlich werden. Hufeisenosteotomie des Oberkiefers mit Interposition eines Knochentransplantats: 12 Bei dieser Operation wird eine horizontale Osteotomie des Alveolarfortsatzbereiches mit Kaudalverlagerung vorgenommen. Zwischen Oberkieferbasis und verlagertem Alveolarfortsatzfragment wird Knochen oder Knochenersatzmaterial eingelagert. Die Hufeisenosteotomie des Oberkiefers wird nach Entwicklung der Sinus-lift-Operation heute kaum noch vorgenommen. II. Aufbauende Alveolarkammplastik durch Kallusdistraktion: Nach den Erfahrungen mit der transversalen Kallusdistraktion des Unter- und Oberkiefers gibt es inzwischen auch eine vertikale Kallusdistraktion zur Augmentation des atrophischen oder nach Tumorresektion reduzierten Alveolarfortsatzes. Nach horizontaler Osteotomie im Bereich des Kieferkamms wird ein an der lingualen oder palatinalen Schleimhaut gefäßgestieltes Knochensegment mobilisiert, das in Richtung Alveolarfortsatz verschoben werden soll. Zur Fixation des mobilisierten Fragments gibt es ein implantatgestütztes Distraktionssystem. Die Distraktoren werden nach entsprechender Vorbohrung in dem beweglichen Fragment und im Kieferknochen verankert. Alternativ werden auch Distraktoren mit Miniplatten zur Fixation eines Distraktors verwandt. Nach einer Latenzzeit von 4 Tagen wird mit der Distraktion begonnen. Täglich wird der Spaltraum zwischen den Fragmenten um 1 mm vergrößert. In dieser Weise läßt sich eine vertikale Augmentation von 8 bis 10 mm erreichen. Nach 4 Wochen kann im Distraktionsspalt die neue Knochenbildung nachgewiesen werden. Nach etwa 3 Monaten können dentale Implantate implantiert werden (ILIZAROW 1988 und 1989; HIDDING et al. 1998 und 1999; GAGGL et al. 2000, 2002, 2005; KRÜGER 2001; HAUSAMEN und SCHLIEPHAKE 2002; NEUKAM und SCHULTZE-MOSGAU 2004; KOECK und WAGNER 2004). 13 2.2. Osteogenese - Osteoinduktion – Osteokonduktion Um den Prozeß der Osteogenese zu verstehen, muß man sich gewisse knochenphysiologische Prozesse vor Augen führen. Das Knochengewebe geht aus dem embryonalen Bindegewebe, dem Mesenchym hervor. Dabei sind vor allem die Osteoblasten, die sich aus relativ undifferenzierten Mesenchymzellen, den Osteoprogenitorzellen differenzieren, für die Knochenneubildung von Bedeutung (YOUNG 1962). Sie synthetisieren und sekretieren die organische Matrix und leiten zu einem gewissen Grad auch die Kalzifikation des Knochen ein. Ferner schütten sie Mediatoren aus, die eventuell die Resorption des Knochens fördern (BONUCCI 1990). Ursprünglich entwickelt sich der Osteobalst aus einer Knochenmarksstammzelle, die sich dann zu einer Osteoprogenitorzelle entwickelt. Nach FRIEDENSTEIN (1973) gibt es zwei Typen osteogener Stammzellen: a) die induzierbaren Osteoprogenitorzellen und b) die determinierten Osteoprogenitorzellen. Bei der Osteokonduktion werden bereits vorhandene derterminierte Osteoprogenitorzellen stimuliert. Die sich dann laut FRIEDENSTEIN (1973) in Osteoblasten differenzieren und die Osteogenese dann auslösen. Dieser Vorgang ist bei unkomplizierten Frakturen oder Osteotomien und bei der Osseointegration von Implantaten zu beobachten. Wird autogener Knochen transplantiert werden ebenfalls Osteoprogenitorzellen transferiert. Man beobachtet die Osteokonduktion auch bei der Osteogenese in Hydroxylapatitkeramiken. Die Hydroxylkeramik besitzt hier die Funktion einer Leitstruktur (HOLMES 1979). Fehlen diese determinierten Osteoprogenitorzellen, w.z.B. heterotoper Implantation, wird durch Hydroxylapatitkeramiken keine Osteogenese hervorgerufen (FEIFEL 1994). Bei der Osteoinduktion differenzieren sich pluripotente, perivaskuläre , mesenchymale Zellen zunächst in induzierbare Osteoprogenitorzellen. Dieser Vorgang läuft nur unter der Wirkung eines osteoinduktiven Faktors (z.B. osteoinduktiver Proteine) ab. Die induzierbaren Osteoprogenitorzellen besitzen die Fähigkeit der Replikation und differenzieren sich zu Osteoblasten und Chondroblasten. 14 2.3. Osteoinduktive Substanzen Bei der Bildung von neuem Knochen spielt ein komplexer Mechanismus mit einer Kaskade von Faktoren (z.B. Hormone, systhemische und lokale Wachstumsfaktoren) die entscheidene Rolle (CANALIS 1985). Auf diesen komplizierten Mechanismus soll im weiteren nur themenbezogen eingegangen werden. Bereits 1887 implantierte SENN nach Vorversuchen an Hunden erstmals demineralisierten Knochen in den kriegsbedingten Knochendefekt eines Mannes. Das mit SublimatAlkohollösung vorbehandelte Transplantat heilte problemlos ein. Daraus folgerte SENN in einer ersten Hypothese, dass demineralisierter Knochen ein Wachstumsmedium für regeneratives Gewebe darstelle. Unter vielen Theorien etablierten sich zu Beginn des Jahrhunderts zwei Theorien in bezug auf die Knochenregeneration. Von AXHAUSEN (1908, 1909) und LEXER (1911) wurde postuliert, dass alle Knochenneubildungen auf präexistente Osteoblasten des Periosts oder Endosts zurückzuführen seinen. PHEMISTER (1914) nahm an, dass die Osteogenese durch überlebende Zellen des Knochentransplantats verursacht würde, wobei nekrotische Knochenanteile innerhalb von 3 Monaten bis maximal einem Jahr substituiert würden. In der von LERICHE und POLICARD (1926), sowie LEVANDER (1938) aufgestellten metaplastischen Theorie, findet auf Stimulation des transplantierten Knochens hin eine Umwandlung des Lagerbindegewebes zu Knochengewebe statt. Es wurde davon ausgegangen dass dieser Vorgang durch Freisetzung einer hypothetischen Substanz ausgelöst wurde (GALLIE und ROBERTSON 1920). Seit den 30`er Jahren kamen verschiedene Substanzen bzw. devitalisierte Gewebe, zum Teil auch an heterotoper Stelle zum Einsatz, um die Induktion von Knorpel und Knochen zu bewirken: Nieren-, Ureter- und Blasenmukosa (HUGGINS 1929-30), alkoholische Knochenextrakte (LEVANDER 1938, 1945), Extrakte aus konserviertem Knochen (ROTH 1950), Frakturkallus, Knorpel, Periost sowie Anteile von Muskulatur, Ileum, Leber, Uterus und Haut (BRIDGES und PRITCHARD 1958). Die mittels Demineralisation durch Säuren hergestellte devitalisierte und zellfreie Matrix aus Knochen rückte seit den 60`er Jahren in den Mittelpunkt des Interesses (URIST 1965, REDDI und HUGGINS 1972, VOLPON et al. 1982, WITTBJER et al. 1982 a, 1982 b). Urist et al. gelang 1979 die Isolation eines Glykoproteins, das Bone Morphogenetic Protein (BMP) genannt wurde. Dieses konnte zunächst bei der Ratte, später auch aus der 15 Knochenmatrix des Rindes (MIZUTANI und URIST 1982) und 1983 (URIST et al. 1983) dann auch aus humanem Knochen isoliert werden. Es konnte in verschiedenen Studien gezeigt werden , dass BMP in Dentinmatrix (BUTLER et al. 1977, CONOVER und URIST 1979, KAWAI und URIST 1989), in Knochenmatrix (SAMPATH und REDDI 1983, MUTHUKUMARAN et al. 1985) und in der Wunde nach einer Zahnextraktion (BESSHO et al. 1990) existiert. LUYTEN et al. (1989) und SAMPATH et al. (1987) isolierten ein 22-kDa schweres Protein namens Osteogenin. Von BENTZ et al. (1989) wurde ein 22-28-kDa- Protein isoliert und osteo-inductiv-factotor (OIF) genannt. URIST und Mitarbeiter fanden in letzter Zeit weitere osteoinduktiv wirksame Knochenmatrixproteine (BMP-1 bis 7, Osteoinductive Factor) isoliert und charakterisiert werden (KÜBLER et al. 1992). Die meisten dieser Matrixproteine lösen die heterotope Knochenneubildung nur in Kombination mit extrahierter, demineralisierter kollagener Knochenmatrix aus. Sie sind entlang der Kollagenfasern im Knochen, in Zellen des Periosts und in mesenchymalen Knochenmarkszellen lokalisiert (LIANJIA und YAN 1990). Die Arbeitsgruppen SWOBODA et al. (1992), SEN et al. (1987) und REDDI et al. (1989) haben ebenfalls osteoinduktive Proteine gefunden und experimentell untersucht. 16 2.4. Bone Morphogenetic Protein „BMP“ 2.4.1. Historie der „bone morphogenetic proteins“ An der University of California forschte URIST (1965) seit Mitte der 60`er Jahre an Prozessen der Knochenneubildung. Er entdeckte, dass die Implantation von demineralisiertem Knochen in Muskelgewebe zu einer Knochenneubildung führt. URIST gelang es einige Jahre später, aus Knochengewebe einen Proteinextrakt zu isolieren, das ebenfalls knochenbildende Eigenschaften im Weichteillager besitzt und daher „bone morphogenetic protein“ genannt wurde. Bereits Ende der 80er Jahre konnten die ersten bone morphogenetic proteins (BMP-1 bis 4) kloniert werden. Wissenschaftliche Berechnungen zu diesen Fragestellungen ergaben, dass 1 µg dieser Proteine pro Kilogramm Knochengewebe vorhanden ist. Die BMP’s 5 bis 7 konnten in weiteren Forschungsprojekten kloniert werden. Es konnten mittlerweile mehr als 40 BMP's aus verschiedenen Gewebearten isoliert werden und kloniert worden. Die Proteine BMP-1 bis 7 sind im menschlichen Knochengewebe präsent, wobei BMP-2 bis 7 osteoinduktive Eigenschaften aufweisen. 2.4.2. Aufbau der BMP´s Die in der Literatur erwähnten BMP´s stellen biochemisch gesehen Proteine dar, die aus je zwei identischen Polypeptidsträngen bestehen. Wenn diese Proteine ihre jeweilige Propedtidsequenz abspalten entsteht das aktive Protein. Protein "aktives" Protein Propeptidsequenz Die BMP´s besitzen alle (bis auf BMP-1) sieben konservierte Cysteinreste, weshalb sie auch zur Familie des Wachstumsfaktors "transforming growth factor b (TGF-b)" gezählt werden. BMP-7 wird, historisch bedingt, auch als osteogenic protein 1 (OP-1) bezeichnet. Von den bisher in der Literatur erwähnten BMP´s (über 12) sind alle Mitglieder der TGF-ß Superfamilie. Die BMP’s induzieren die Neubildung und Reparatur von Knochen im erwachsenen Organismus. Ferner sind sie im gesamten Tierbereich an wichtigen Schritten der 17 Embryonalentwicklung, in der Induktion von Mesoderm, beim Skelett-Patterning, bei der Zahnentwicklung und der Gliedmaßenmorphogenese beteiligt. Diese Prozesse werden durch die Bindung von BMP an die spezifischen Rezeptoren auf der Zelloberfläche ausgelöst (s.a. 1.5.5.). Bei den Rezeptoren für BMP erkennt man eine starke Homologie zu den TGF-ß-Rezeptoren. In der Literatur postuliert man bisher drei humane Rezeptoren für BMP, BMPRIa und BMPRIb, BMPRII. 2.4.3. Gewinnung und Herstellung von rhBMP-2 URIST (1982) war es erstmals gelungen, die Proteine von der demineralisierten Knochenmatrix zu isolieren. Dieser Isolierungsprozeß ist jedoch mit einem extrem hohen Aufwand verbunden, damit man eine gewisse Konzentration und Reinheit dieser Proteine erreicht. Bis zu 300.000 Reinigungsvorgängen sind notwendig um ein effizientes Proteinmolekül zu erhalten (WANG et al. 1988). Um entsprechendes effizientes BMP-2 zu erhalten stellt sich ein weiteres Problem: aus einem Kilogramm Knochen kann z.B. nur 0,1µmg BMP-2 gewonnen werden. Es werden also erhebliche Mengen an Knochen benötigt um ausreichend BMP herzustellen. Als WOZNEY den genetische Code von BMP-2 entdeckt hatte, konnte die synthetische Herstellung durch Rekombination erfolgen. Heutzutage ist es zum Glück möglich, menschliches BMP-2 für experimentelle Zwecke und Untersuchungen, mittels Genmanipulation, in größeren Mengen herzustellen. Dazu wird die Gesamt- oder messenger- RNA für BMP-2 aus Knochenzellen als Einzelstrang isoliert. Mittels reverser Transkription (RT) oder polymerase Kettenreaktion (PCR) entsteht ein komplementärer Doppelstrang (cDNA). Durch die Inkorporation dieser cDNA in ein Plasmid, gelangt dieses in eine Stammzelle. Dadurch entsteht ein Selektionsvorteil bei den folgenden Zellteilungen. Durch die natürlichen Zellteilungen entstehen nun viele Zellreihen, die in der Lage sind, dieses Protein zu exprimieren. Eierstockzellen des chinesischen Hamsters haben sich als Stammzellen bewährt. Aufgrund ihrer Möglichkeit der genetisch manipulierten Produktion von rhBMP-2 wurden in den letzten Jahren die Eierstockzellen speziell untersucht und es zeigten sich verschiedene Vorteile als Stammzelle gegenüber Bakterien- oder Insektenzellen (ISRAEL et al. 1992). Als Zellen von Säugern sind sie in der Lage, voll ausgereiftes menschliches BMP-2 inklusive der posttranslatorischen Modifikationen der Kettenstruktur und ihrem Sekretionsmodus aus der Zelle zu produzieren. 18 Dieser Vorgang erlaubt es, das produzierte BMP-2 durch Filtration und Säulenchromotographie von dem Zellmedium zu trennen. Bakterienzellen hingegen exprimieren das Protein als Monomer (obwohl das Plasmid mit der cDNA inkorperiert wurde) und nicht als Dimer wie es in seiner ursprünglich aktiven Form beim Menschen in der Knochenmatrix vorkommt. Hier ist dann ein erneuter enormer Kosten- und Zeitaufwand nötig, um es durch verschiedene Modifikationen in die aktive Form zu überführen. Als letztes wird das so gewonnene BMP-2 vor der Verwendung sterilisiert und gefriergetrocknet. Heutzutage werden zur Produktion von rhBMP-2 die Zellkulturen in speziellen Nährmedien und unter ständiger Selektionskontrolle gezüchtet, die es ermöglichen, quantitativ und qualitativ effizientes menschliches BMP-2 durch Genmanipulation herzustellen. Mittlerweile wird durch die erwähnten Trennverfahren rhBMP-2 mit einer Reinheit von 98% isoliert (WOZNEY 1998). 2.4.4. Trägermaterialien (Carrier) der osteoinduktiven Substanzen Die Notwendigkeit eines Carriers für die BMP-Applikation wird in der Literatur kontrovers diskutiert. Autoren wie LINDHOLM u. GAO (1993), sowie BODEN 1999 sind der Meinung, dass Wachstumsfktoren ihre biologische Aktivität nur in Verbindung mit einem Carrier optimal entfalten können. Andere Autoren wiederum vertreten den Standpunkt, dass ein Carier keine biologische Notwendigkeit für den Einsatz eines Wachstumsfaktors darstellt (WOZNEY u. ROSEN 1998). Der Einsatz eines Trägermaterials scheint jedoch die Reproduzierbarkeit der Ergebnisse zu verbessern und die Knocheninduktion zu steigern (SAKOU 1998). Ihre osteoinduktiven Fähigkeiten haben BMP’s sowohl mit organischen als auch mit anorganischen Carriern bewiesen (KAWAMURA u. URIST 1988; GAO et al. 1993; LEE et al. 1999; WINN et al. 1999; BOUXSEIN et al. 2001). Ein osteokonduktives Trägermaterial gibt BMP in das umgebende Weichgewebe ab. Dort differenzieren sich pluripotente Stammzellen in osteogene Zellen, die entlang eines Konzentrationsgradienten in den Defekt einwandern. Diese teilen sich, besiedeln osteokonduktive Oberflächen und beginnen mit der Hartsubstanzbildung. Obwohl die Prozesse der Spontanheilung weiter ablaufen, werden sie quantitativ von den neu induzierten Knochenzellen überlagert. Dadurch wird die Heilung unabhängig von der Nähe zum angrenzenden Knochen. 19 Die Matrix übernimmt neben der wichtigen Funktion als Träger- oder Applikationssystem weitere sehr wichtige biologische und physikalische Aufgaben im Rahmen des Tissue Engineering. Die Anforderungen an einen synthetischen Carrier sind in der folgenden Übersicht zusammengefaßt (KAWAMURA u. URIST 1988; GAO et al. 1993; KIRKER-HEAD 1995; BOSTROM et al 1998; HOLLINGER et al. 1998; ITOH et al. 1998; KUBOKI et al. 1998; SCHWARTZ et al. 1998; WINN et al. 1998; BOYAN et al. 1999; WINN et al. 1999; FRIEDLANDER et al. 2001): § Reversible Bindung von Wachstumsfaktoren § Langsame, kontinuierliche Freisetzung von Wachstumsfaktoren § Osteoinduktive Fähigkeit § Minimierung der Wachstumsfaktorenkonzentration § Resorbierbarkeit § keine immunologische Wirkung/ kein antigenes Potential § Verhinderung von Weichgewebevorfall § Freie Verfügbarkeit einfache Handhabung § Mechanische Stabilität, § Gerüst für das Einwandern und die Besiedelung durch Zellen § Platzhalter § Barriere Ein ideales Trägermaterial sollte das aktive Protein binden und vor unspezifischer Proteolyse schützen können. Es sollte biokompatibel, nicht-immunogen und biodegradierbar sein und nicht mit dem Wundheilungsprozess interferieren. Auch sollte es eine rasche Vaskularisierung begünstigen, so dass ein Kontakt zwischen Zellen und Protein hergestellt werden kann. Die Auswahl geeigneter Biomaterialien erfolgt in der Regel zunächst in der Zellkultur mit den in Hinblick auf die gewünschte klinische Anwendung relevanten Zelltypen (ACIL et al. 2000) und danach in präklinischen experimentellen Studien. Im Augenblick werden Hydroxylapatite (HORISAKA et al. 1991), demineralisierte Knochenmatrix (BOLANDER et al. 1986), hochmolekulare Verbindungen (HOLLINGER et al. 1986) und Kollagen (BESSHO et al. 1991, TOKAOKA et al. 1991) als Carrier für Knocheninduktion mittels BMP verwendet. 20 Bei den Carriern der rhBMP wird nach der Effektdauer, also die Zeit in der rhBMP in der zu regenerierenden Knochenfläche freigesetzt werden soll, klassifiziert (BOYNE and URIST 1991). Carrier der rhBMP die man für eine kurze Periode (zwei bis vier Wochen) einsetzen kann sind Collagen Sponge und diverse Degradierungen alloplastischer Materialien (Polylactic Acid PLA, Polyglycolic Acid). In den Untersuchungen von MIYAMOTO et al. (1993) wurde ein neues biodegradierbares Polymer (Polylactic acid- Polyethylen Glykol, PLA-PEG) auf seine Effektivität als Carrier für BMP untersucht. MIYAMOTO implantierte die BMP und die Polylactidsäuren- Polyethylen Glykol unter die Faszie der dorsalen Muskel einer Maus. Die Polylactidsäuren besitzt ein Molekulargewicht von 650 d und das Polyethylen Glykol 200 d. Die Polylactic acidPolyethylen Glykol 650-200/BMP war komplett absorbiert und es konnte eine Knocheninduktion festgestellt werden. Hieraus folgerte HOLLINGER et al. (1986), dass das Molekulargewicht einen Einfluß auf den Charakter, die Biokompabilität und die Biogradierung der PLA-PEG hat. Besitzen die Polylactic-acid-homopolymere Molekulargewichte von 105000, 21000, 3300 oder 160 zeigte sich kein neu induziertes Knochenwachstum bei simultaner Implantation mit BMP. Es zeigte sich in den Versuchen, dass es sogar zu Fremdkörperreaktionen und chronische Entzündungen kommen kann (MIYAMOTO et al. 1992). In den Untersuchungen von NEVINS et al. (1996) wurde die Wirksamkeit, Sicherheit und die technische Durchführbarkeit der Anwendung eines absorbierbaren Kollagenschwammimplantats (ACS) in Kombination mit dem Protein rhBMP-2 als mögliche Alternative zu den vorhandenen Knochentransplantaten bei einem Tiermodell untersucht. Es zeigte sich, dass bei Zugabe von rhBMP-2 zu ACS-Implantaten es zu einer erheblichen Neubildung von Knochen im Sinus maxillaris kam. Der Knochen zeigte ein rapides Wachstum und war frei von Knorpelbildung. Die Arbeit von MYRON et al. (1996) zeigte ebenfalls eine Neubildung von menschlichem Knochen nach Implantation eines mit rhBMP-2 imprägnierten absorbierbaren Kollagenschwammes ähnliche Ergebnisse. Von der Arbeitsgruppe um DEATHERAGE et al. (1987) wurde erstmals Kollagen als Wirkstoffdepot für BMP bei der induzierten ektopen Osteogenese eingesetzt. Es wurden scheibenförmige Implantate aus Typ-1-Kollagen aus der humanen Plazenta als „Delivery system“ für die induzierte Knochenneubildung verwendet. 21 In den Untersuchungen von JEPSEN und TERHEYDEN (1997, 2000) über Trägermaterialien für rekombinantes humanes BMP konnte festgestellt werden, dass die Menge und Struktur des neugebildeten Knochens und der zeitliche Verlauf der Knocheninduktion in signifikanter Weise vom verwendeten Träger abhängig waren. Dabei könnten unter anderem materialspezifische Unterschiede in der Freisetzungskinetik des BMP für die beobachteten Ergebnisse verantwortlich sein (JEPSEN et al. 1999). Auch in anderen Untersuchungen konnte gezeigt werden, dass diese Trägersubstanzen in der Lage sind die Wirkungsweise der BMP’s zu beeinflussen (AABOE et al. 1995, COCHRAN et al. 1997, TERHEYDEN et al. 1997). 22 2.4.5. Funktion und Wirkungsmechanismus der BMP´s Es sind zwei wesentliche Wirkungen der Bone Morphogenetic Proteins im Muskel- und Skelettsystem bekannt (REDDI 1994; BOSTROM u. ASNIS 1998; BARNES et al. 1999): • Gewebedifferenzierung im Rahmen der embryonalen Entwicklung • Differenzierung der mesenchymalen Stammzellen zu Chondroblasten und Osteoblasten Es ist bekannt, dass der entscheidene Mechanismus für die knochenbildenden Eigenschaften der BMP´s, die Differenzierung der mesenchymalen, pluripotenten, perivaskulär lokalisierten Zellen in knochen- und knorpelbildende Vorläuferzellen ist (URIST 1982). Diese Zellen, die in ihrer Differenzierung noch nicht determiniert sind, befinden sich als mesenchymale Zielzellen der BMP´s im Weichgewebe (subkutanes Weichgewebe, Muskulatur, Periost) sowie als Stammzellen im Knochenmark. Die BMP´s binden zunächst an Oberflächenrezeptoren dieser Mesenchymzellen. Zunächst binden die Mitglieder der TGF-ß Superfamilie übertragen ihr Signal über eine Ligandinduzierte Hetero-Oligomerisierung (s.a. Abb. 1) von membrangebundenen Serin/Threonin Kinasen: Typ I und Typ II Rezeptoren (ATTISANO und WRANA 1996). Typ I Rezeptoren transduzieren das Signal nachdem sie durch Typ II Rezeptoren phosphoryliert wurden (KAWABATA et al. 1998). Sie geben die Phosphorylierung an Smad Proteine weiter, welche als Signalmediatoren der TGF-ß Superfamilie fungieren (GRAFF et al. 1996). Smads sind verwandt zu dem Drosophila Protein Mad (mother against decapentaplegic) und zu den Nematoden Genen Sma2, Sma3 und Sma4 (ATTISANO und WRANA 1998). In Drosophila Mutationsstudien konnte das Gen Mad als Ziel des TGF-ß Signalweges identifiziert werden (SEKELSKY et al. 1995). Mad ist essentiell für Zellen, um auf DPP (decapentaplegic, BMP Homolog) durch intrazelluläre Signaltransduktion zu reagieren. Die Bezeichnung Sma und Mad wurden zur Vereinheitlichung der Nomenklatur fusioniert. Es gibt acht bekannte Mitglieder der Smad Familie, welche phosphoryliert als Mediatoren der BMP und TGF Familie fungieren (KAWABATA und MIYAZONO 1999). Smads werden phosphoryliert und bilden ebenfalls heteromere Komplexe, welche nach Transport in den Nukleus Zielgene transkriptionell regulieren (ZEHENTNER 2000). Intrazellulär wird das Signal also durch Second-messenger-Proteine, die sogenannte Smads, weitergeleitet, die in Zellkern eine Gentranskription auslösen (s.o.). In der Literatur wird im Augenblick postuliert, dass die Bindung von BMP-Molekülen an nur zwei bis drei 23 Rezeptoren pro pluripotenter Zielzelle ausreichen soll, damit diese zum Ort der Implantation wandern. Durch die lokal erhöhte BMP-Konzentration, und der damit verbundenen erhöhten Anzahl an Rezeptorbindungen, kommt es zu einer Proliferation der Mesenchymzellen und zu deren Differenzierung in knorpel- beziehungsweise knochenbildene Vorläuferzellen. Nachdem die Aktivierung durch BMP stattgefunden hat, erfolgt dann die Zelldifferenzierung und die irreversible Knochenentwicklung. Auf die verschiedenen Zytokine im Knochen antwortet der Metabolismus mit einer Entlassung der Zellen aus der Kontakthemmung und einer Aktivierung der Lymphoiden und der Immunsysteme. Es ist jedoch bemerkenswert das BMP weder in vivo noch in vitro die lokomotorische Kontakthemmung verringert. Vielmehr bilden die perivaskulären Zellen von mesenchymalen Typ Kondensationszentren und differenzieren sich dann zu Knochen und Knorpel. Jedoch in vitro, unter avaskulären Bedingungen, leitet eine geringe Menge BMP die Differenzierung zu Knorpel in die Wege. Zusammenfassend kann man sagen das die BMP’s die folgenden Schritte in der sequentiellen Kaskade (REDDI, HUGGINS 1992, REDDI 1981) der Knochenmorphogenese regulieren: Chemotaxis, Mitose und Differenzierung von Knorpel und Knochen (s.a. Tab. 1). Tab. 1: Wirkungskaskade der Knocheninduktion durch BMP (nach CUNNINGHAM, REDDI 1992) 1. Chemotaxis vonVorläuferzellen 2. Mitose mesenchymaler Zellen 3. Differenzierung von Chondroblasten 4. Hypertrophie und Kalzifikation der Knorpelmatrix 5. Angionese und Gefäßinvasion 6. Differenzierung von Knochen 7. Synthese und Mineralisation der extrazellulären Matrix 8. Knochenumbau 9. Differenzieung von blutbildenden Knochenmark 10. Funktionelle Adaption des Knochens 24 Ligand Dimer Typ II Receptor Typ I Receptor Zellmembran P P Kernmembran SMADs Transkription Abb. 1: Die Signaltransduktion der TGF-ß (BMP) Proteinfamilie 2.4.6. BMP's als Signalproteine bei der Embryogenese Sowohl bei den Tieren als auch beim Menschen spielen die BMP's, während der embryonalen Differenzierung von Geweben und Organen, eine sehr wichtige, vielleicht sogar die entscheidende Rolle. Dieser Standpunkt wird dadurch unterstützt, dass die entsprechenden Gene im Rahmen der 600 Millionen Jahre alten Evolution fast unverändert blieben. Es konnte nachgewiesen werden, dass BMP-2, 3, 4, 6 und 7 an der embryonalen Skelettentwicklung 25 beteiligt sind. Die verschiedenen BMP’s werden dabei zum Teil zu unterschiedlichen Zeitpunkten in den verschiedenen Skelettabschnitten während der Embryogenese exprimiert. Die Skelettentwicklung höher entwickelter Tiere scheint aus einem Zusammenspiel der Aktivitäten verschiedener BMP’s beziehungsweise BMP-ähnlicher Proteine zu resultiert. Die Morphologie und auch die Anzahl einzelner skelettaler Elemente scheinen von der Aktivität spezifischer BMP’s während der Organogenese abhängig zu sein. Es konnte gezeigt werden, dass die verschiedenen BMP’s auch an der Entwicklung unterschiedlicher parenchymatöser Organe (zum Beispiel Lunge, Niere, Leber) und verschiedener Gewebearten (zum Beispiel ZNS) beteiligt sind. 2.4.7. Knochenregeneration mittels BMP’s Die intramuskuläre Implantation (heterotope) eines der osteoinduktiven BMP’s (BMP-2 bis 7) zeigt zum Beispiel in Mäusen nach drei Wochen eine reproduzierbare Ossikelbildung (KÜBLER et al. 1999). Es sich handelt dabei um einen kaskadenförmigen Prozess der enchondralen Knochenbildung: In den ersten vier Tage kommt es zunächst zu einer Migration pluripotenter, mesenchymaler BMP-Zielzellen, die in geringer Konzentration upiquitär im skelettnahen Weichgewebe sowie im Stützgewebe vorhanden sind, an den Ort der BMPImplantation. Dieser Prozeß der durch das BMP hervorgerufen wird, bezeichnet man als Chemotaxis. Gegen Ende der ersten Woche kommt es zur Proliferation dieser pluripotenten Zellen, gefolgt von deren Differenzierung in Chondrozyten. Dieses neu gebildete Knorpelgewebe zeigt bereits in der zweiten Woche nach BMP-Implantation eine Kalzifikation des Chondroids, die von einer Kapillareinsprossung begleitet ist. Durch die stattfindende enchondralen Ossifikation kommt es zur Ausbildung von Geflechtknochen. Umbauprozesse führen in der dritten Woche zur Ausbildung eines sphärisch, kugeligen Ossikels mit zentral blutbildenden Knochenmarksanteilen. In ihrer äußeren Kortikalis sind diese Ossikel aus mehreren Schichten von laminär angeordnetem Knochengewebe aufgebaut. Um diese induktiven Vorgänge zu initiieren genügen einige wenige Mikrogramm der jeweiligen BMP’s. Ähnliche Prozesse der Knochenneubildung, die sich jedoch auf ein längeres Zeitintervall und entsprechend höhere BMP-Konzentrationen beziehen, können auch bei allen höher entwickelten Säugetieren und beim Menschen beobachtet werden. Von der Menge des jeweils eingesetzten BMP hängt die Geschwindigkeit und die Dimension der 26 Knochenneubildung direkt ab. In Bezug auf das induktive Potential besitzen die Proteine BMP-2 und BMP-7 die stärksten Eigenschaften (BLZK und GlobalDent 1999). In verschiedenen Tiermodellen konnte die therapeutische Wirksamkeit der BMP’s und die Notwendigkeit der Proteinkopplung an geeignete Trägermaterialien (da letztere in erster Linie für die lokale Aufrechterhaltung einer wirksamen BMP-Konzentration verantwortlich sind) gezeigt werden. Für die BMP’s existiert jedoch zur Zeit noch kein optimales Trägermaterial, das sowohl resorbierbar als auch formstabil sein sollte. KÜBLER (1999) untersuchte in Studien an Ratten die Kontinuitätsdefekte des Femurs mit einer Länge von 8 mm aufwiesen. Durch die Kombination von Trägermaterialien BMP-2 (Kollagene, mit verschiedenen Hydroxylapatite, organischen und anorganischen Trikalziumphosphat, Glaskeramik, Laktid/Polyglycolid/Polydioxanon) kam es zur erfolgreichen Knochenregeneration. Bei Schafen konnten 2,5 cm lange, segmentale Diaphysendefekten durch die Implantation von BMP-2 mit Kollagen regeneriert werden. Wirbelkörperfusionen konnten bei Hunden durch BMP-2 in Kombination mit einem resorbierbaren Polylaktid erzielt werden. Segmentale Röhrenknochendefekte in Kaninchen, Hunden und Affen konnten durch die Implantation von BMP-7 in Kombination mit verschiedenen Trägermaterialien rekonstruiert sowie Wirbelkörperfusion in Hunden erfolgreich durchgeführt werden (BLZK 1999). Da BMP wachstumshormonabhängig ist (im Gegensatz zu Mitogenen), braucht BMP um eine optimale Aktivität zu erreichen fetales Kälberserum (15 %). BMP besitzt als einziges lokales Hormon eine Knorpel- oder Knochenmorphogenetische Aktivität. Als Endprodukt der BMPinduzierten Entwicklung steht immer Knochen und Knochenmark. Das Passieren des BMP durch das Gewebe und durch Zellmembranen wird durch Liposomen erleichtert. Das sogenannte BMP-Liposom stellt ein lipidartiges Partikel dar, dass im Gewebe in Form eines leichten, mikroskopischen unsichtbaren Fettes als emulgiert gehalten wird. Durch Implantation in athymische Ratten oder athymische Mäuse kann die Immunantwort auf allogenes oder xenogenes BMP gemildert werden. Einen experimentellen Beweis einer durch BMP induzierten Knochenentwicklung konnte auf einem großen Forschungsgebiet, in kurzer Zeit aus Beobachtungen an chirurgischen Implantaten (bestehend aus Zähnen und Knochen) und aus nativem und rekombinantem BMP bestanden, erbracht werden. In einer noch nicht publizierten Multicenterstudie mit BMP-7 wurden Patienten mit Pseudarthrosebildungen nach Tibiafraktur mit BMP-7 behandelt, wobei bei den meisten 27 Patienten eine knöcherne Konsolidierung der Defekte beobachtet wurde. Ähnliche günstige Ergebnisse konnten auch bei der Behandlung von osteotomiebedingten Fibuladefekten erzielt werden. Erwähnenswert ist, dass bei allen bisher mit rekombinanten BMP’s behandelten Patienten keine signifikanten Nebenwirkungen auftraten (MANHOURI 2001). 2.4.8. Aktueller Stand der Forschung über vorklinische und klinische Untersuchungen mit rhBMP-2 Durch die, bereits unter 2.4.3. erwähnte, Herstellung von rhBMP-2 wurde eine erhöhte Verfügbarkeit dieser Substanz erreicht. Dadurch konnte nicht, nur die biologische und biochemische Charakterisierung in vitro erfolgen, sondern es war auch der Beginn einer Vielzahl von vorklinischen und klinischen Studien in unterschiedlichen Fachgebieten der Medizin. Neben einer Reihe anderer Faktoren, ist die Art und Weise der Applikation dieses löslichen Proteins von entscheidener Bedeutung für die erfolgreiche Anwendung von rhBMP-2. Grundsätzlich bedient man sich eines Carriers, um es zu applizieren. Der Carrier übt die Funktion eines Platzhalters aus, der Kontakt mit den mesenchymalen und pluripotenten Stammzellen ermöglicht und die Ortsständigkeit gewährleistet werden. Bis dato ist es das Ziel vieler Fachgebiete (Orthopädie, Unfallchirurgie, MKG-Chirurgie, Zahnmedizin), einen optimalen und für die jeweilige Indikation geeigneten Carrier zu finden. Dieser sogenannte „optimale Carrier“ sollte nach Möglichkeit einfach zu manipulieren sein, er sollte keine immunologischen Reaktionen hervorrufen und nach Möglichkeit resorbierbar sein. Ferner sollte er die gewünschte Platzhalterfunktion ausüben, die Zellinfiltration und Differenzierung sowie eine gute Vaskularisation ermöglichen (WOZNEY 1998). In der Vergangenheit wurden dazu die verschiedensten allogenen, xenogen und alloplastischen Materialien getestet. Als zweiter wichtiger Kernpunkt bei der Erforschung und Untersuchung von rhBMP-2 stellt sich die Frage nach der geeigneten Konzentration bzw. der Dosierung. Es bedarf großer Testverfahren um die geeigneten Konzentrationen an rhBMP-2 - je nach Verwendungszweck und Fachgebiet – zu bestimmen die die gewünschten Ergebnisse liefern. Diese beiden Kernfragen stellen die Grundlage dar, um eine sichere und breite klinische Anwendung mit vorhersagbaren Resultaten, abschätzbarem biologischem Potential, Wirksamkeit und Sicherheit in den verschiedenen Fachgebieten zu ermöglichen. 28 Ende der achtziger und zu Beginn der neunziger Jahre begannen die vorklinischen Untersuchungen in der Orthopädie und der Zahn-, Mund- Kieferheilkunde an Ratten, Kaninchen, Affen, Schafen und Hunden. Gründe dafür sind die guten Voraussetzungen der Defektmanipulation und die Möglichkeit der radiologischen, histometrischen und biomechanischen Nachuntersuchung des neu gebildeten und regenerierten Gewebes zu jedem beliebigen Zeitpunkt der Heilungsphase. Zusätzlich bieten die Erforschung und Untersuchungen an standardisierten Modellen bessere Vergleichsmöglichkeiten zwischen den einzelnen Studien. Die vergleichbare anatomischen Gegebenheiten gewährleisten eine gewisse Übertragbarkeit der Ergebnisse auf den Menschen. Ein Problem der Vergleichbarkeit dieser Tierstudien ist jedoch die Tatsache, dass bei vielen Tierarten ein größeres Regenerations – und Heilungspotential besteht als beim Menschen. Vorklinische Studien mit rhBMP-2: Im Bereich der Orthopädie und Unfallchirurgie ergeben sich unterschiedlichste Einsatzmöglichkeiten. Man erwartet entscheidende Fortschritte in der Therapie und Rekonstruktion von komplizierten Trümmer- und Längsfrakturen der langen Röhrenknochen, die verbesserte Osseointegration von künstlichen Gelenken (z.B. Hüftgelenke), neue Therapiemöglichkeiten bei der Behandlung von nekrotischen Knochenarealen (z.B. bedingt durch Osteoporose) und bei der Therapie von Wirbelsäulenerkrankungen. Die Arbeitsgruppe um YASKO et al. (1992) untersuchte segmentale Femurdefekte bei Ratten. Als Carrier wurde demineralisierte Knochenmatrix, PLGA-Micropartikel und autologes Blut eingesetzt. Dabei wurden jeweils verschiedene Konzentrationen an rhBMP-2 verwendet. Die radiologischen, histologischen und biomechanischen Untersuchungen ergaben, dass es durch rhBMP-2 in Verbindung mit den verwendeten Carriern zur völligen Defektrekonstruktion durch neu gebildeten Knochen kam. KENLEY et al. (1993) benutzten bei einer Studie mit segmentalen Ulnardefekten bei Kaninchen die gleichen Carrier. Auch hier wurden die Defekte durch neu gebildeten Knochen aufgefüllt. Bei beiden Experimenten war jedoch eine überschüssige Knochenregeneration über den Defektbereich hinaus bei höheren Konzentrationen von rhBMP-2 zu verzeichnen. In der Arbeitsgruppe um SCIADINI et al. (1995) wurden segmentale Radiusdefekte bei Hunden mit einem absorbierbaren Kollagenschwamm (ACS, Typ I Rindercollagen) als Carrier untersucht. Als Kontrolle diente autologer Knochen ohne rhBMP-2. Auch in dieser Studie wurden verschiedene Konzentrationen (von 0 bis zu 0.8 mg/ml rhBMP-2; die Angabe von mg/ml entspricht der Konzentration von rhBMP-2 pro ml Implantatvolumen). Die 29 radiologischen Auswertungen ergaben, dass das rhBMP-2/ACS-Implant nach zwölf Wochen eingeheilt war. Bezüglich der biomechanischen Eigenschaften des neu gebildeten Knochens hatte die Seite mit dem Implantat gleichwertige, z.T. sogar bessere Ergebnisse vorzuweisen als die Kontrollseite. Die niedrigste Konzentration von 0,05 mg/ml lieferte hier die besten Ergebnisse hinsichtlich der Knochenremodellation und biomechanischen Knocheneigenschaften . WOZNEY et al. (1997) verwendete ebenfalls ein rhBMP-2/ACS-Implantat zur Defektauffüllung von 3,5 cm großen Radiusdefekten bei Primaten (derartig große Defekte, bei denen keine selbständige, funktionsfähige Regeneration zu erwarten ist, nennt man „critical-size defect“ (Definition von critical-size defect: Selbständige Rgeneration bis maximal 25% des Ausgangsdefekts ohne zusätzliche Knochenersatz- oder Knocheninduktionsmittel). Hier wurden Konzentrationen von 0,43mg/ml bis 1,5mg/ml appliziert. Wiederum zeigte schon die geringste Konzentration eine suffiziente und funktionsfähige Regeneration des Radius. Nach acht Wochen war radiologisch Knochen zu erkennen, und nach sechzehn Wochen war kein Unterschied zum ortsständigen, benachbarten Knochen auf dem Röngtenbild zu sehen. In diversen tierexperimentellen Anordnungen mit Kaninchen ist es zudem gelungen, durch die Implantation von rhBMP-2/ACS-Implantaten eine Wirbelsäulenversteifung zu erzielen (SCHIMANDLE et al., 1995; SANDHU et al.,1997; HELM et al., 1997). In der Zahnheilkunde wie in der Mund- Kiefer- und Gesichtschirurgie bieten sich neben der Therapie von Unterkieferfrakturen und größeren Knochendefekten (traumatisch, tumorös oder durch Zysten bedingt) klinische Einsatzmöglichkeiten von rhBMP-2 in der Therapie von Lippen- Kiefer- Gaumen- Spalten, in der Parodontologie und in der Implantologie. Die Arbeitsgruppe um TORIUMI et al. (1994) erforschten in einer Untersuchung bei segmentale Mandibuladefekte bei Hunden (3cm groß, beidseitig angelegt) die Knocheninduktion von rhBMP-2-Implantaten. Als Carrier wurde allogene, demineralisierte Knochenmatrix, absorbierbarer Kollagenschwamm (ACS), Poly (D, L-Laktid-Co-Glykolid) Mikropartikel (PLGA) und autologe Knochenmatrix getestet. Die Unterkieferdefekte wurden mit Stahlplatten fixiert, so dass die rhBMP-2/Carrier-Implantate einfach in den Defekt appliziert werden konnten. Die kontralaterale Seite diente jeweils als Kontrollseite und wurde nur mit autologer Knochenmatrix ohne rhBMP-2 versehen. Es folgten radiologische Untersuchungen nach 3 und 6 Monaten. Bereits nach 2,5 Monaten konnten die Metallplatten auf der mit rhBMP-2/Carrier-Implantat versorgten Seite entfernt werden. Hier erfolgte eine funktionsstabile Defektrekonstrukion durch neu gebildeten Knochen. Auf der Kontrollseite 30 war eine Plattenentferung nicht möglich, da hier röntgenologisch nur eine geringe Knochenbildung zu erkennen war. Die Auswertungen der Histologien ergaben, dass bei den mit rhBMP-2 versehenen Defekten, neue mineralisierte Knochenmatrix gebildet wurde. Auf der Kontrollseite fand sich mineralisiertes, fibröses Narbengewebe. TORIUMI konnte durch diese Studie die Möglichkeiten zur Unterkieferrekonstruktion mittles rhBMP-2 nachweisen. Auch LI et al. (1996) untersuchten diesen segmentalen Mandibuladefekt (3cm „critical-sized defect“) wiederum bei Hunden. Jedoch mit verschiedenen Konzentrationen an rhBMP-2 bei stets gleichem Carrier (ACS). Untersuchungen der Histologien nach 3, 5, 10, 14, 21, und 28 Tagen zeigten, dass bereits ab dem 5. Tag mineralisierende Knochenmatrix sichtbar war. Sowohl der enchondrale als auch der intramembranöse Ossifikationsweg konnte nachgewiesen werden. Bei höheren Konzentrationen von rhBMP-2 erkennbar war sogar eine Tendenz zur intramembranösen Knochenbildung, also direkte Knochenbildung ohne knorpelige Vorstufe erkennbar. Die Arbeitsgruppe um BOYNE (1996) untersuchte die Abhängigkeit der Konzentration an rhBMP-2 auf die Qualität des neu gebildeten Knochens bei Unterkieferdefekten des Affens (segmentale Defekte von 2,2 cm, die auch mit Stahlplatten fixiert wurden). Sie verwendeten dabei rhBMP-2/ACS-Implantate mit Konzentrationen von 0.2 bis 0.8 mg/ml. Bei allen verwendeten Konzentrationen waren nach fünfmonatiger Einheilungsphase spongiöser und kortikaler Knochen erkennbar. In der histomorphometrische Analyse ergaben sich keine signifikanten Unterschiede in der mineralisierten Knochenmatrix (zwischen den unterschiedlichen Konzentrationen von rhBMP-2). MAYER et al. (1996) arbeitete an einem Modell mit rhBMP-2/PLGA/autologem Blut (rhBMP-2 0.2 mg/ml), PLGA/ autologem Blut und autologem Knochentransplantat zur Defektdeckung an Kieferspalten bei Hunden. Nach vier Monaten wurden künstliche Defekte anlgelegt und die Tiere erhielten rhBMP-2-Implantate mit einer Konzentration von 0.2 mg/ml. Es wurde jeweils ein Defekt als Kontrollseite angelegt, der unbehandelt blieb. Die Einheilungsphase betrug zwei und vier Monate. Nach zwei Monaten war eine größere Knochenbildung beim autologen Knochen festzustellen als bei den anderen Implantaten. Nach vier Monaten jedoch waren keine Unterschiede zwischen dem autologen Transplantat und dem rhBMP-2/PLGA/autologem Blut-Implantat mehr nachweisbar. Lediglich das PLGA/autologe Blut-Implantat verzeichnete deutlich weniger Knochenbildung. MAYER (1996) kam, aufgrund der guten Regeneration der unbehandelten Kontrollseiten, zu dem Schluß, dass jenes Hundemodell zur Evaluation der Behandlungsmöglichkeiten von 31 Gaumenspalten eher ungeeignet ist. Untersuchungen an ähnlichen Modellen bei Affen könnten hier bessere Rückschlüsse erlauben. Die Arbeitsgruppe um BOYNE et al. (1998) befaßte sich mit dem gleichen Defektmodell beim Rhesusaffen. BOYNE et al. (1998) versorgte die künstlich angelegten Defekte nach drei Monaten mit rhBMP-2/ACS (rhBMP-2 0.4mg/ml) und verglich diese mit autogenem spongiösem Knochen bzw. einem mit Kontrollösung (Buffer) und dem absorbierbaren Kollagenschwamm (ACS) versehenem Implantat. Drei Monate später war bei den mit rhBMP-2 versorgten Defektseiten deutlich mehr mineralsierte Knochenmatrix vorhanden als bei den Defektseiten, die mit spongiösem Knochen bzw. mit ACS-Kollagenschwamm und Buffer versehen wurden. Die geringste Knochenbildung zeigte der Kollagenschwamm mit Buffer. BOYNE konnte in dieser Studie darlegen, dass rhBMP-2 mit dem Kollagenschwamm als Carrier eine Alternative zu autologem, spongiösem Knochen bei der Deckung von Gaumenspalten darstellt. BARBOZA et al. (1999) untersuchten die Möglichkeit den Alveolarkamm bei Hunden zu augmentieren, um somit die Voraussetzungen für eine mögliche enossale Implantatinsertion zu schaffen. Nach der Extraktion der ersten vier Prämolaren in beiden Unterkieferhälften reduzierte er den Alveolarkamm. Anschließend versorgte er diese Defekte alternierend mit rhBMP-2/ACS und rhBMP-2/ACS/Hydroxylapatit (HA-Implantaten, OsteoGraf/LD) (rhBMP-2 0.2mg/ml). Er verwendete also zusätzlich einen weiteren Carrier (HA), um so die beiden Implantate direkt vergleichen zu können. Drei Monate nach der Implantation erfolgte die histologische und histometrische Auswertung der augmentierten Alveolarkämme. Das Ergebnis zeigte, dass der Augmentationserfolg mit rhBMP-2/ACS-Implantaten sehr gering war (0.6 ± 0.7mm). An den Unterkieferhälften, bei denen mit rhBMP-2/ACS/HA augmentiert wurde, war ein erheblich größerer Substanzgewinn zu verzeichnen (5.5 ± 1.6mm). Die anschließende histomorphologische Betrachtung zeigte jedoch, dass die Hydrxylapatitpartikel von narbigem Bindegewebe und Knochentrabekel umgeben waren und somit keine ausreichende und geeignete Knochenqualität für die Verankerung enossaler Implantate geschaffen wurde. Hier wurde erneut die bereits erwähnte Problematik der Hydroxylapatite bestätigt. Des weiteren resümierte BARBOZA, dass ein rhBMP-2/ACS-Implantat zur Alveolarkammaugmentation nicht geeignet bzw. nicht ausreichend ist. NEVINS et al. (1996) befasste sich mit der Möglichkeit der Sinusbodenaugmentation bei Ziegen mittels rhBMP-2/ACS-Implantaten (rhBMP-2 0.43ml/mg). Auch in diesem Modell diente jeweils ein Sinus Maxillaris als Kontrollseite, in den ein Kollagenschwamm (ACS) ohne rhBMP-2 (d.h. nur mit Buffer getränkt) implantiert wurde. Es folgte die 32 röngtenologische, computertomographische und histologische Untersuchung nach 1, 2, und 3 Monaten. Schon nach 1 Monat war in den Regionen, in denen rhBMP-2/ACS implantiert wurde, neuer spongiöser Knochen vorhanden. In dem Kontrollsinus waren erst nach 2 Monaten kleinere Knocheninseln erkennbar. Im wesentlichen erfolgte hier eine bindegewebige Einscheidung des Kontrollimplantats. Nach 3 Monaten war in den mit rhBMP-2/ACS augmentierten Sinusen dichterer spongiöser Knochen mit zahlreichen Osteoblasten nachweisbar, was auf eine kontinuierliche Knochenneubildung hinweist. Durch diese Studie konnte NEVINS darlegen, dass rhBMP-2/ACS-Implantate eine durchaus akzeptable Alternative zu den herkömmlichen Knochentransplantaten für eine Augmentation des Kieferhöhlenbodens darstellen. HANISCH et al. (1997) testete an Affen die Möglichkeit der Sinusbodenaugmentation mittels rhBMP-2. Durch die anschließende Insertion von enossalen Implantaten in den augmentierten Bereichen erhofften sie sich, zusätzliche Informationen über die Implantatlagerfunktion des neu induzierten Knochens zu erlangen. Hier wurden auch wieder Test- und Kontrollsinus gebildet, die jeweils mit rhBMP-2/ACS (Konzentration rhBMP-2: 0.43 mg/ml) bzw. ACS/Buffer versorgt wurden. Drei Monate nach Augmentation war in den Testsinusen röngtenologisch ein deutlicher Knochenzuwachs gegenüber den Kontrollsinusen erkennbar. Die histologische Auswertung nach 6 Monaten ergab einen deutlichen Knochenzuwachs in den Testsinusen verglichen mit den Kontrollsinusen (6.0mm gegenüber 2.6mm Knochengewinn). Bezüglich der Knochendichte und Osseointegration (d.h. direkter Kontakt zwischen Implantatoberfläche und Knochen) der Implantate waren zwischen dem neu gebildetem Knochen und dem ortsständigen Knochen keine signifikanten Unterschiede feststellbar. Somit konnte HANISCH in dieser Studie verdeutlichen, dass man mit rhBMP2/ACS-Implantaten zur Sinusbodenaugmentation einen deutlichen Knochengewinn erzielen kann, der auch von ausreichender Qualität ist, um die erfolgreiche enossale Verankerung enossaler Implantate zu ermöglichen. ISHIKAWA et al. (1994) untersuchte die parodontale Regeneration an künstlich angelegten dreiwandigen Knochentaschen bei Hunden mit rhBMP-2 (2mg/ml) und PGLA-Partikeln als Carrier. Einen Monat nach der Implanation erfolgte die histologische Auswertung. Gegenüber den Kontrolldefekten, welche gänzlich unbehandelt blieben und nur mit Mukoperiostlappen wieder verschlossen wurden, war bei den mit rhBMP-2/PGLA behandelten Knochentaschen deutlich mehr Knochen – und Zementregeneration sowie Neubildung von bindegewebartigem Attachment zu beobachten als bei den Kontrolltaschen. ISHIKAWA konnte somit in seiner 33 Studie belegen, dass rhBMP-2 nicht nur die Knochenregeneration fördert sondern auch die Regeneration von parodontalem Gewebe vebessern kann. Im folgenden wird ein Defektmodell beschrieben, welches die Basis für die nächsten zitierten Studien darstellt. WIKESJÖ et al. (1994) entwickelte ein supralveoläres Defektmodell, dass als Grundlage zur Untersuchung der parodontalen Regeneration an Zähnen diente. Dabei wird der Alveolarknochen im Bereich der Zähne ca. 5-6 mm apikal der ursprünglichen SchmelzZementgrenze chirurgisch entfernt. Es wird also ein kontinuiert horizontaler, vertikaler Knochendefekt geschaffen. Die Zähne werden bis auf 1mm koronal der ursprünglichen Schmelz-Zement-Grenze dekaptiert und vital amputiert. Dieses Modell bietet gute Voraussetzungen zur klinischen Beobachtung von Knochen- und Zementregeneration, da es ohne Behandlung und Manipulation dieser Defekte zu keiner restitutio ad integrum in den Ursprungszustand nach Wundverschluß kommt („critical-size-defect“). Dieses ursprünglich für die parodontale Regeneration vorgesehene Modell, wurde zum supraalveolären- periimplantären Defektmodell weiter entwickelt. Nach der Extraktion der Zähne (in der Regel die vier Prämolaren des Hundes in jeder Unterkieferhälfte) wird der Alveolarkamm um 5-6mm reduziert. Direkt im Anschluß erfolgt die Insertion der Implantate (in der Regel 10mm Implantate) in die Extraktionsalveolen. Die Implantate werden so gesetzt, dass sie ca. 5mm im ortsständigen Knochen stehen (eine ausführliche Beschreibung des Modells sowie der genauen Vorgehensweise erfolgt später unter 4.3.). Anhand dieses Modells kann nun die Knochenregeneration mittels rhBMP-2 bei gleichzeitiger Implantation von enossalen Implantaten untersucht werden. Von SIGURDSSON et al. (1995) wurden die positiven Einflüsse auf die parodontale Regeneration mit rhBMP-2 bei Untersuchungen am „critical-size supraalveolar periodontol defect model“ bei Beaglehunden bestätigt. SIGURDSSON verwendete PLGA-Partikel und autologes Blut als rhBMP-2-Carrier bei einer Konzentration von 0.2 mg/ml. Die Kontrolldefekte wurden nur mit den Carriern, also ohne rhBMP-2 versorgt. Nach 2 Monaten beobachtete er, neben der deutlich verbesserten Regeneration von Knochen, Zement und bindegewebigem Attachment, eine verminderte Wurzelresorption bei den mit rhBMP-2 behandelten Defekten. Histologische Analysen des neuen Zements und Knochens ergaben qualitative Unterschiede zum ortsständigen Gewebe, welche ihn veranlaßten, weitere Carrier zu testen, um so die Ergebnisse zu verbessern. Eine weitere Studie von SIGURDSSON et al. (1996) untersuchte am gleichen Modell die parodontale Regeneration mittels verschiedener rhBMP-2 Carrier. Als Carrier benutzten sie dieses Mal entmineralisierte Knochenmatrix (DBM), anorganische kristalline Knochenmatrix 34 vom Rind (BIO-OSS), einen absorbierbaren Kollageschwamm (ACS) vom Typ I (Rinderkollagen), PLGA – Partikel sowie Polylaktin – Säuregranula bei einer rhBMP-2 Konzentration von 0.2mg/ml. Nach zwei Monaten erfolgte die histologische Untersuchung der Defekte. Generell wurde auch hier bei allen rhBMP-2-Implantaten eine substantielle Knochenregeneration beobachtet. Verschiedene Parameter der Parodontalheilung, einschließlich der Zementregeneration und Ankylose, zeigten jedoch erhebliche Unterschiede. Unter diesem Gesichtspunkt ergaben DBM und BIO-OSS gute Ergebnisse als Carrier für die rhBMP-2 gesteuerte Parodontalregeneration. Diese Studie zeigte, dass die Qualität des Trägersystems und seine Fähigkeit der Raumerhaltung, die Regeneration von Defektmodell die Alveolarknochen und parodontalem Attachment beeinflussen können. SIGURDSSON et al. (1997) erforschten am periimplantären Knochenregeneration und Osseointegration bei enossalen Implantaten. Dabei sei nochmals darauf hingewiesen werden, dass man anhand dieses Modells Rückschlüsse über ein essentielles Problem der modernen Implantologie gewinnen kann. Es gilt zu klären, ob es möglich ist, bei unzureichendem Knochenangebot mit nur einem Eingriff den atrophierten Kiefer erfolgreich und vorhersehbar mit rhBMP-2 zu augmentieren und gleichzeitig die Insertion der enossalen Implantate durchzuführen. Diese Implantate sollten, nach einer Einheilungsphase, so in den neu gebildeten Knochen osseointegriert werden, dass sie eine erfolgreiche Grundlage für die später folgende prothetische Versorgung bilden. Bei dieser Untersuchung wurden der bereits beschriebene Kollagenschwamm (ACS) bei einer Konzentration von 0.43mg/ml rhBMP-2 als Carrier verwendet. Es wurden wieder Kontroll – (nur ACS ohne rhBMP-2) und Testdefekte untersucht. Nach einer Einheilungsperiode von 4 Monaten kam es zur histometrischen Auswertung der Defekte. Die Höhe der Knochenregeneration betrug 4.2 ± 1.0mm mit rhBMP-2 /ACS gegenüber 0.5 ± 0.3mm ohne rhBMP-2 (ursprüngliche Defekthöhe jeweils ca. 5mm). Die regenerierte Knochenfläche lag bei 6.1 ± 6.3mm bei rhBMP-2/ACS und bei 0.2 ± 0.2mm bei dem Kollagenschwamm. Die Osseointegration der Implantate (Brånemark- Implantate) war im neu gebildeten Knochen in der rhBMP-2/ACS- Gruppe mit 29.1 ± 9.8% deutlich niedriger als im nur mit dem Kollagenschwamm augmentierten Knochen bzw. im ortständigen Knochen. Hier erreichten die Implantate eine Osseointegration von 65.3 ± 15.3% und 68.1 ± 3.6%. Diese beiden Osseointegrationswerte sollen jedoch nicht darüber hinweg täuschen, dass die Quantität der Knochenregeneration in den Kontrolldefekten völlig unzureichend war. Vielmehr konnte SIGURDSSON in dieser Studie verdeutlichen, welche Probleme und Fragen es bei der mit rhBMP-2 gesteuerten periimplantären Knochenregeneration und Osseointegration von 35 Implantaten noch zu lösen gilt. Die Ergebnisse bestätigten die zuvor schon in verschiedenen Experimenten erwähnte Feststellung, dass der verwendete Carrier einen erheblichen Einfluß auf die Qualität (Osseointegration) des neu gebildeten Knochen hat. Diese Problematik soll später noch einmal aufgegriffen werden, da hier einer der Hauptansatzpunkte und Ziele des vorliegenden Experimentes liegt. Bei einer weiteren Studie von SIGURDSSON et al. (1999) legte er bei Hunden beidseitig im Unterkiefer supraalveoläre Defekte an (5mm „critical-size defect“), die anschließend mit rhBMP-2/DBM/autologem Blut (rhBMP-2 0.2mg/ml) augmentiert wurden. Er verwendete dafür einen Carrier aus demineralisierten, gefriergetrocknetem Knochen (DBM) und autologem Blut. Nach 8 bzw. 16 Wochen wurden die enossalen Implantate in den augmentierten Alveolarkamm eingebracht. Nach 6 Monaten erfolgte die histologische Auswertung. Die Osseointegration der Implantate erreichte bei beiden Implantationszeitpunkten, ähnliche Werte von ca. 55%. Hinsichtlich der Knochendichte bestanden keine signifikanten Unterschiede zwischen ortsständigem und neuem Knochen. Mit dieser Studie zeigte SIGURDSSON, dass sein untersuchtes Carriersystem aus DBM und autologem Blut mit rhBMP-2 geeignet ist, atrophierte Alveolarkämme zu augmentieren und zusätzlich eine frühzeitige Implantation zulässt. HANISCH et al. (1997) beschäftigte sich mit der Knochenregeneration und Reosseointegration von enossalen Implantaten bei periimplantären Defekten an Affen, die durch eine Periimplantitis hervorgerufen wurden. Nach der Einheilung von Hydroxylapatit beschichteten Implantaten (10mm Bio Vent, Fa. Dentsply, USA) legte er einen Monat und nach Implantateröffnung Fäden um die Heilungsabutments. Es kam zur ungehinderten Plaqueakkumulation für 11 Monate, mit dem Ergebnis, dass periimplantäre Defekte mit deutlichem Knochenverlust entstanden. Die so entstandenen Defekte wurden nun mit rhBMP-2/ACS (rhBMP-2 0.43mg/ml) bzw. nur dem Kollagenschwamm (ACS) versorgt. Nach weiteren 4 Monaten erfolgte die histologische Auswertung. Hier war die Knochenregeneration bei den mit rhBMP-2 behandelten Defekten dreimal größer als bei den Kontrolldefekten. Die Reosseointegration war mit 40.0 ± 11% deutlich höher als bei den Kontrolldefekten, die Werte von 8.9 ± 7.8% erreichten. Dennoch lagen sie auch hier deutlich unter den Werten, die im noch ungeschädigten ortsständigen Knochen erzielt wurden (69.5 ± 8.0%). In diesem eindrucksvollem Experiment ist es HANISCH anhand eines Affenmodells gelungen, das Potential von rhBMP-2 zur Knochenregeneration und Reosseointegration bei Periimplantitis-Defekten zu verdeutlichen und damit den Erhalt der Implantate zu ermöglichen. 36 Die Idee rhBMP-2 in Kombination mit GBR einzusetzen führte COCHRAN et al. (1999) an. COCHRAN et al. legten vier mm tiefe periimplantäre Defekte um enossale Implantate beidseitig im Unterkiefer von Foxhounds an. Die Defekte wurden mit rhBMP-2/ACS (rhBMP-2 0.2mg/ml) bzw. Buffer/ACS (Kontrolle) versorgt. Zusätzlich wurden pro Behandlungsseite je eine Defekt mit einer ePTFE Membran (WL Gore & Associates, USA) abgedeckt. So waren also die Voraussetzungen geschaffen, jeden der Defekte einmal mit GBR und einmal ohne GBR im direkten Vergleich zu beobachten. Nach 4 bzw. 12 Wochen zeigten die histologischen Ergebnisse eine deutlich verbesserte Knochenregeneration (47% gegenüber 34%) und eine bessere Osseointegration der Implantate im neu entstandenen Knochen (32% gegenüber 16%) bei den mit rhBMP-2 behandelten Defekten. COCHRAN konnte keine signifikanten Unterschiede bezüglich der Knochenregeneration und Osseontegration zwischen den Defekten feststellen, die mit ePTFE-Membran bzw. ohne Membran regenerierten. Es wurde auch hier wieder deutlich, dass zwar mit ACS als Carrier eine erhebliche Knochenregeneration erzielt werden konnte, der Knochen jedoch nicht wieder zu 100% sondern lediglich zu 47% regenerierte. Die Arbeitsgruppe um JOVANOVIC et al. (1999) verglichen die Augmentation von Alveolarkammdefekten mit rhBMP-2 jeweils mit GBR und ohne ePTFE-Membran. Es wurden ebenfalls bei Hunden Alveolarkammdefekte von 15×10mm angelegt. Danach wurden die Defekte wahlweise mit rhBMP-2/ACS und GBR, rhBMP-2/ACS, ACS/ Buffer und GBR und ACS/Buffer augmentiert und nach 12 Wochen erfolgte die histologische Auswertung (rhBMP-2 0.2mg/ml). In 44% der Fälle, in denen eine Membran verwendet wurde, kam es zur Membranexposition, was zur Folge hatte, dass diese Fälle keine meßbaren Ergebnisse hervorbrachten. Es waren keine Unterschiede in der Knochenregeneration, bei den mit rhBMP-2/ACS behandelten Defekten, mit und ohne GBR zu erkennen. In beiden Fällen wurden im Durchschnitt 101% Knochenregeneration (bezüglich der Defekthöhe) beobachtet und 92% bei den Kontrolldefekten mit GBR, die keine Membranexposition hatten (Kontrolldefekte ohne GBR 60%). Die Knochendichte betreffend waren ebenfalls keine signifikanten Unterschiede zwischen rhBMP-2/ACS mit GBR und ohne GBR zu verzeichnen. Die Ergebnisse zeigen, dass das rhBMP-2/ACS eine effektive Behandlungsmöglichkeit zur Alveolarkammaugmentation ohne die Gefahr der Membranexposition bietet. In beiden Studien konnte gezeigt werden, dass die Kombination von rhBMP-2/ACS mit GBR keinerlei Vorteile mit sich bringt. Es kann sogar behauptet werden, dass die Gefahr der Membranexposition nur ein unnötiges zusätzliches Risiko darstellt, welches den Erfolg der Therapie gefährden kann. 37 Klinische Studien mit rhBMP-2: Auf der Grundlage der Ergebnisse zahlreicher vorklinischer Studien, die die Möglichkeiten, Eigenschaften und das Potential von rhBMP-2 in den unterschiedlichsten Anwendungsgebieten getestet hatten, galt es in den vorliegenden klinischen Studien die Sicherheit von rhBMP-2 und die allgemeine klinische Durchführbarkeit zu überprüfen. Weiterhin war das Ziel, die bestmögliche und dem Einsatzgebiet entsprechende Applikationstechnik zu evaluieren. Von BOYNE et al. (1997) wurde die Sinusbodenaugmentation mit rhBMP/ACS an 12 Patienten (rhBMP-2 0.4mg/ml) untersucht. Ziel war es, die Sicherheit und die Durchführbarkeit der Sinusbodenaugmentation mittels rhBMP-2/ACS zu überprüfen. Alle Patienten wurden auf Antikörper gegen rhBMP-2, bovines sowie humanes Kollagen getestet. Da bei traten keinerlei Abwehrreaktionen auf, und es wurden weder Antikörper gegen rhBMP-2 noch gegen menschliches Kollagen nachgewiesen. Lediglich bei einem Patienten wurde ein erniedrigter Titer von Antikörpern gegen bovines Kollagen festgestellt. Nach vier Monaten war bei allen Patienten radiologisch eine Knochenbildung zu erkennen. Zusätzlich wurden nach der viermonatigen Einheilperiode zu verschiedenen Zeitpunkten enossale Implantate inseriert. Somit verfügte man auch über mehrere Probebiopsien des neu gebildeten Knochens zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Diese zeigten neu gebildete Knochenbalken in den mit rhBMP-2/ACS augmentierten Bereichen. Bei genauerer Betrachtung mit polarisiertem Licht, konnte man Gebiete der aktiven Knochenremodellation (durch aktive Osteoblasten und Markräume) sowie Geflecht – und Lamellenknochen nachweisen. Probebiopsien, die zu einem späteren Zeitpunkt entnommen wurden, waren durch kompakteren Lamellenknochen charakterisiert. Keine der entnommenen Proben zeigte im neuen Knochen verbliebenes Material des als Carrier benutzten Kollagenschwamms. HOWELL et al. (1997) untersuchten die Alveolarkammaugmentation bzw. die mögliche Vermeidung einer Atrophie nach Zahnextraktion. Hier galt es neben der Sicherheit und Durchführbarkeit auch verschiedene Konzentrationen von rhBMP-2 zu testen. Insgesamt nahmen 12 Patienten an dieser Studie teil. Bei jeweils 6 Personen wurden die Extraktionsalveolen mit rhBMP-2/ACS (rhBMP-2 0.4 ml/mg) gefüllt, um so einer Knochenatrophie entgegen zu wirken und eine schnellere Knochenregeneration zu ermöglichen. Bei weiteren 6 Patienten wurden Alveolarkämme mit rhBM-2/ACS augmentiert. Es wurde zwar jeweils die gleiche Konzentration an rhBMP-2 verwendet, doch aufgrund der unterschiedlichen Defektgröße bei den einzelnen Patienten, wurden auch verschiedenartig dimensionierte rhBMP-2-Implantate appliziert. Dies hatte zur Folge, dass die 38 verabreichte Gesamtdosis von rhBMP-2 variierte. Der Autor sah hier einen Zusammenhang zwischen der Knochenhöhe bei der Alveolarkammaugmentation und der Gesamtdosis an rhBMP-2. Ein weiteres Problem war in der Auswertung dieses Versuchs zu sehen, da die Computertomographie die einzige Möglichkeit bot, den neu gebildeten Knochen bezüglich exakter Knochenhöhe, – breite, und - dichte zu erfassen. Dennoch stellten die Autoren heraus, dass das rhBMP-2/ACS-Implantat eine technisch durchführbare und sichere Möglichkeit ist, Alveolarkämme zu augmentieren und es einen positiven Einfluß auf die Knochenregeneration in Extraktionsalveolen hat. Letzteres gilt besonders hervorzuheben, da so bessere Voraussetzungen für die Insertion von enossalen Implantaten erhalten und geschaffen werden können. Zum Abschluss sollen noch zwei Studien aus der Orthopädie vorgestellt werden, da auch in diesem Fachgebiet mehrere klinische Tests durchgeführt wurden. Die Arbeitsgruppe von SWIONTKOWSKI et al. (1997) befasste sich mit den Heilungsmöglichkeiten von rhBMP-2/ACS bei offenen Tibiadiaphysenfrakturen, die eine chirurgische Behandlung erforderten. Trotz der, in diesen Fällen notwendigen externen oder intramedullären Fixation der Frakturen ist in den meisten Fällen noch zusätzlich ein Knochentransplantat erforderlich, um eine Frakturheilung zu ermöglichen. In dieser Studie wurde rhBMP-2/ACS (rhBMP-2 0.43ml/mg) anstelle eines Knochentransplantats eingesetzt. Es stand auch hier der Sicherheitsaspekt von rhBMP-2 und die Durchführbarkeit im Vordergrund dieser Studie. Serologische Untersuchungen über einen Zeitraum von 9 Monaten, zeigten lediglich bei zwei Patienten einen geringen Antikörpertiter gegen rhBMP-2, der jedoch nicht mit irgendeinem klinischen Syndrom korrelierte. Nach vier Monaten zeigten die Auswertungen keine Unterschiede in Kallusgröße und Knochenreifung zwischen den Testpatienten und den Kontrollpatienten (autologes Knochentransplantat). In der Arbeit von KARBOWSKI et al. (1997) wurde die Behandlung von nekrotischen Hüftköpfen, die durch eine AVN (avaskuläre Nekrose) geschädigt waren, untersucht. Dabei wurde rhBMP-2 und autologes Blut (rhBMP-2 0.1mg/ml) bei 41 Patienten verwendet. Mit dieser Studie sollte gezeigt werden, dass bei einer Kombination von rhBMP-2/autologem Blut in Symbiose mit der Markraumdekompression die Nekrose gestoppt sowie die Gefäßneubildung gefördert wird und somit eine Hüftprothese vermieden werden kann. SWIONTKOWSKI geht sogar noch einen Schritt weiter, indem er es für möglich erachtet, dass nekrotischer Knochen durch neuen ersetzt wird. Bei der Markraumdekrompession wird eine Bohrung in den nekrotischen Knochen vorgenommem. Dadurch erhofft man sich, eine Revaskularisierung der geschädigten Knochenareale zu erzielen und so das Fortschreiten der 39 Erkrankung zu verhindern und zu verzögern. Das autologe Blut mit rhBMP-2 (10ml) wurde nach der Markraumdekrompession ins Bohrloch appliziert. Magnetresonanztomographische Untersuchungen nach vier Monaten zeigten, dass die nekrotischen Areale bei den mit rhBMP2 behandelten Patienten durchschnittlich um 34% abnahmen. In der Kontrollgruppe (Markraumdekrompession ohne rhBMP-2) war dagegen eine Zunahme des nekrotischen Knochens von 28% zu beobachten. Das bei einem Patienten auftretende, unerwünschte heterotope Knochenwachstum (ausgehend von der Bohrung, an der das rhBMP-2 appliziert wurde) führt der Autor auf den verwendeten Carrier zurück. Er kommt zu der Schlußfolgerung, dass rhBMP-2 durchaus Alternativen zur Markraumdekompression bei der Behandlung von AVN bietet, es jedoch dabei eines anderen Carriers und einer anderen Markraumdekompressionstechnik (Wozney 1999). 2.4.9. Sicherheit von rhBMP-2: Mit dem augenblicklichen Wissensstand fungiert rhBMP-2 eher als Differenzierungsfaktor denn als Wachstumsfaktor. Damit stellen sich einige Fragen bezüglich der Sicherheit von rhBMP-2 und dessen Anwendung. Da im Augenblick rhBMP-2 in vielen Fällen in Kombination mit dem absorbierbaren Kollagenschwamm vom Typ I eingesetzt wird, wurden beide Komponenten gemeinsam auf Ihre Sicherheit und Durchführbarkeit untersucht. Ferner wurde rhBMP-2 isoliert (ohne jeden Carrier) erforscht. Die Fragestellungen waren hier ob es außer dem ektopischen Knochenwachstum andere, evt. neoplastische Veränderungen induziert oder teratogene und toxikologischen Auswirkungen auf den Organismus gibt. Im Hinblick auf diese Fragestellungen wurden unterschiedliche Konzentrationen, die zum Teil ein vielfaches über dem der medizinisch verabreichten Dosis lagen, in den verschiedenen vorklinischen Studien bei Ratten und Hunden untersucht. Es wurden Konzentrationen von 0.016 bis 0.16 mg/Kg (Kg für Körpergewicht) als Tagesdosierungen über einen Zeitraum von 28 Tagen intravenös verabreicht. Alternativ wurden Konzentrationen von bis zu 5.3mg/Kg als Einmaldosis ebenfalls intravenös appliziert. In allen Fällen war nur das bekannte Phänomen der ektopischen Knocheninduktion an der Implantationsstelle zu beobachten. Die serologischen Untersuchungen, Urinproben, Blutdruckmessungen sowie die Überprüfungen des Gewichts der Tiere ergaben keinerlei Auffälligkeiten, die auf rhBMP-2 zurück zu führen waren. Ebenfalls zeigten diese Versuche keine Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit und embryonale Entwicklung der Tiere (WOZNEY, 1998). 40 In den oben aufgeführten vorklinischen Untersuchungen traten ebenfalls keine Komplikationen (z.B. ektopisches Knochenwachstum an anderen Stellen im Körper) auf, die als Folgen der Behandlung mit rhBMP-2 anzusehen waren. Auch für Studien, die sich über einen längeren Beobachtungszeitraum erstreckten zeigten sich diese Ergebnisse. Ferner sollte evaluiert werden, welche Auswirkungen rhBMP-2 auf Tumorzellen und verschiedene Osteosarkome hat. Die Gruppe um SODA et al. (1998) untersuchte diese Auswirkungen an mehreren Zellreihen und Tumorzellen von Osteosarkomen auf speziellen Nährböden in vitro. Es zeigte sich, dass in all ihren Versuchen weder substantiellen Zellmutationen, bzw. auffällige Zunahmen der Zellproliferation und –größe noch ein beschleunigtes oder gehemmtes Tumorwachstum zu verzeichnen war. Sie bekräftigten mit ihren Resultaten die schon hinlänglich bekannte These, dass rhBMP-2 eher ein Differenzierungsfaktor ist und weniger das Wachstum von Zellen und Tumoren beeinflußt. In pharmakologischen Studien wurde die Resorption, der Metabolismus und die möglichen toxikologischen Auswirkungen auf den Organismus untersucht. Die Gruppe um WOZNEY (1998) berichtet in ihren Untersuchungen, dass es über die Leber und dem retikuloendothelialem System zum raschen Abbau von rhBMP-2 kommt. Die Halbwertzeit von rhBMP-2 beträgt hierbei nur 7 Minuten. Natürlich ist immer zu bedenken, dass der Abbau von rhBMP-2 (laut WOZNEY) bei Implantation mit einem ACS- Kollagenschwamm auch von einer Reihe anderer Faktoren, wie z. B. der Implantatgröße und der Durchblutung des Gebiets abhängig ist. In den bisherigen orthotopen und ektopischen Implantatstudien bei Ratten und Kaninchen mit rhBMP-2/ACS konnte durchschnittlich eine Verweildauer für rhBMP-2 von 3 - 7 Tagen im Carrier nachgewiesen werden. Dies zeigt, dass es zu einer relativ langsamen Freisetzung von rhBMP-2 aus dem ACS- Kollagenschwamm und einem raschen Abbau nach Freisetzung über die Leber und dem retikuloendothelialem System kommt. Diese beiden entscheidenen Punkte, zum einen die lange Verweildauer im Implantat einerseits und dem sofortigen Abbau andererseits, führen dazu, dass es zu einer sehr geringen systemischen Konzentration von rhBMP-2 kommt. Er sieht diese systemische Konzentration bei maximal 0,1% der insgesamt implantierten Dosis. Bei den klinischen Tests standen mehr der Sicherheitsaspekt und die allgemeine Durchführbarkeit im Vordergrund, schließlich waren die knocheninduktiven Eigenschaften von rhBMP-2 und dessen Wirkungsprinzip schon als weitgehend erforscht galten und in der Vergangenheit in zahlreichen vorklinischen Experimenten Gegenstand der Untersuchung waren. Dennoch zeigten sich in einigen erwähnten klinischen Studien Auffälligkeiten und 41 Probleme, die um ein gewisses Mass an Sicherheit von rhBMP-2 beim Menschen zu gewährleisten, weiter untersucht bzw. beobachtet werden sollten. Bei zwei Patienten wurden z. B. Antikörper gegen rhBMP-2 (SWIONTKOWSKI et al., 1997) sowie gegen den verwendeten Carrier, dem ACS-Kollagenschwamm (BOYNE et al., 1997), bei serologischen Untersuchungen festgestellt. Die Arbeitsgruppe um HOWELL et al. (1997) beobachteten in ihrem klinischen Versuch zwar keine serologischen Auffälligkeiten, jedoch wiesen sie auf das bis dahin aus mehreren Tierversuchen bekannte Phänomen der Konzentrationsabhängigkeit von rhBMP-2 hin. HOWELL et al. (1997) sah einen Zusammenhang zwischen der augmentierten Knochenhöhe und der verabreichten Gesamtmenge von rhBMP-2. KARBOWSKI et al. (1997) führten das bei einem Patienten aufgetretene, unerwünschte Knochenwachstum bei der Therapie der Markraumdekompression mit rhBMP-2 auf den Carrier (autologes Blut) zurück. Sie sahen hier keinen Zusammenhang zwischen der verabreichten Dosis und dem unerwünschten Knochenwachstum. Mit dem augenblicklichem Wissensstand in den unterschiedlichen Anwendungsgebieten muss eindeutig gesagt werden, dass weitere klinische Tests notwendig sind, um einen breiten klinischen Einsatz von rhBMP-2 mit ausreichender Sicherheit für den Patienten zu ermöglichen. Die dabei hauptsächlich zu klärenden Fragen sind weiterhin die Applikation und den damit verbundenen bestmöglichen Carrier, sowie die geeignete Konzentration von rhBMP-2 unter Berücksichtigung vom jeweiligem Einsatzgebiet. 42 2.5. Gesteuerte Knochenregeneration „GBR“: Nachdem mit dem Behandlungskonzept der gesteuerten Geweberegeneration in der Parodontologie erste voraussagbare Erfolge erzielt worden waren, zeigten die Arbeitsgruppen um DAHLIN und NYMAN in tierexperimentellen Studien die Gültigkeit dieses biologischen Prinzips auch für die Lenkung der Regeneration in isolierten Knochendefekten (DAHLIN et al. 1988, 1990; NYMAN 1991; NYMAN et al. 1992). Für die membrangeschützte knöcherne Regeneration hat sich im Sprachgebrauch der Literatur der Begriff „gesteuerte Knochenregeneration“ („Guided Bone Regeneration“; GBR-Technik) durchgesetzt. Diese Begriffsbezeichnung beschreibt die Ziele der Membrananwendung, im Besonderen im Rahmen der enossalen Implantologie, präziser als der Begriff „gesteuerte Geweberegeneration“, der für die Belange der Parodontologie vorbehalten sein sollte (BUSER et al. 1993). SPIEKERMANN (1995) definiert die gesteuerte Knochenregeneration als „knöchernregenerative (Wieder-)Auffüllung von Knochendefekten unter Verwendung von Wiederaufbau des Membranen“. Ziel der gesteuerten Knochenregeneration ist der knöcherne Alveolarkammes bei defizitärem Knochenangebot oder zur knöchernen Heilung von lokalisierten Defekten vor oder in Verbindung mit einer enossalen Implantation (NEUENDORF 2000). Schließlich ist ein ausreichendes Volumen gesunder Knochensubstanz eine der wesentlichen Voraussetzungen für die Langzeitprognose eines enossalen, osteointegrierten Implantates. In den letzten Jahren wurden hierzu Techniken entwickelt, die bei mangelndem Knochenangebot mittels Membranapplikation und/oder Einbringung von verschiedenen Knochenersatzmaterialien eine zusätzliche Knochenbildung ermöglichen (GBR). Aufbauend auf den Erfahrungen mit der „guided tissue regeneration (GTR)“ zur Regeneration des Zahnhalteapparates bei fortgeschrittener Parodontitis marginalis, wurden Ende der 80’er beziehungsweise Anfang der 90’er Jahre auch experimentelle Studien zur Regeneration von Knochendefekten durchgeführt (BUSER et al. 1990, DAHLIN et al. 1988, 1991, 1992, FLORES-DE-JACOBY et al. 1992, JOVANOVIC et al. 1992, SCHALLHORN et al. 1998). Eine bioinerte Membran wird dabei als physikalische Barriere so appliziert, dass die Membran einen Hohlraum zum Knochen bildet und im Randbereich des Knochendefektes einen direkten Kontakt zur Knochenoberfläche aufweist. Dadurch werden schnell wachsende Zellen des bedeckenden Weichgewebes an der Proliferation in den Defekt hinein gehindert, und nur die sich langsam vermehrenden gefäß- und knochenbildenden Zellen erhalten 43 Zugang. Voraussetzung für diese GBR („guided bone regeneration“) ist die Applikation einer Membran und die Schaffung eines Hohlraumes, der durch den Knochen aufgefüllt werden soll. Die klinische Anwendung der GBR konzentriert sich hauptsächlich auf die präimplantologische Rekonstruktion von Knochendefekten oder Vergrößerung des Knochenlagers bei zu geringem Knochenangebot. Es stellt sich dann öfters die Frage ob eine resorbierbare oder eine nichtresorbierbare Membranen zum Einsatz kommen soll. Inzwischen hat man sehr gute Erfahrungen vor allem mit resorbierbaren Membranen gemacht. Im Vergleich zu den nichtresorbierbaren Membranen besitzen sie den Vorteil, dass zum einen ein zweiter operativer Eingriff mit zum Teil großflächiger Eröffnung des Defektes (Membranentfernung) vermieden werden kann, was ansonsten bei dem nicht voll ausgebildetem Neoosseoid mit reaktiven Verlusten einhergehen kann. Zum anderen kann es bei partieller Exposition nichtresorbierbarer Membranen zu bakteriellen Kriechinfektionen kommen. Grundsätzlich unterscheidet man zwei Typen von resorbierbaren Membranen. Zum einen sind das die synthetischen Polymere wie Polyglykolide, Polylactide und Polydioxanon (zum Beispiel Membranen wie Vicryl, Ethicon; Gore Resolut XT, Gore & Associates; PDS, Ethicon), zum anderen die xenogenen Kollagene (zum Beispiel Bioguide, Geistlich). Der Abbau der Membranen in kleine Fragmente, die dem Stoffwechsel zugeführt werden, erfolgt im ersten Fall durch Hydrolyse (Abbauprodukte sind in der Regel Milch- und Glykolsäure; bzw. über den Citratzyklus dann der weitere Abbau zu Kohlendioxid und Wasser) und im zweiten Fall durch Proteasen und Kollagenasen (Aminosäuren als Abbauprodukt) (WILTFANG et al. 1997). Allgemein ist es wichtig, dass bei den resorbierbaren Membranen die Abbauprodukte nicht toxisch sind. Weiterhin sollte keine immunologische Reaktion auftreten, was gerade für die xenogenen Materialien zu beachten ist, und die Resorptionszeit sollte bei zirka sechs Monaten liegen, um eine entsprechend lange Regenerationszeit des Knochengewebes zu ermöglichen. Oft kann es notwendig werden, die Membran mittels spezieller Fixationsschrauben oder -nägel in situ zu befestigen. Auch hier gibt es wieder nichtresorbierbare, hauptsächlich aus Reintitan bestehende Systeme (zum Beispiel Memfix, Straumann; Frios-Pins, Friatec) und resorbierbare Systeme (ResorPin, Geistlich; LeadFix, Calcitek). In der Regel werden im Knochen an der gewünschten Lokalisation Vorbohrungen angebracht, in die dann die Schrauben beziehungsweise Nägel eingebracht werden. Speziell beim Memfix-System gibt es noch Distanzschrauben, mit denen die Membran wie ein Zelt von der Defektoberfläche abgehalten werden kann, um einen genügend großen Hohlraum für die Knochenregeneration zu schaffen. 44 Prognostischen Einfluss auf den Erfolg einer GBR haben auf jeden Fall die Lokalisation und die Größe des Defektes. SCHLEGEL hat hierzu eine Einteilung durchgeführt, die sich an die in der Parodontologie definierten Klassen (ein-, zwei-, drei- und vierwandige Knochendefekte, I bis IV. anlehnt und die um vier weitere Implantatspezifische Klassen erweitert wurde: Klasse V: einseitiges Freiliegen des Implantates durch schmalen, spitzgiebligen Kieferkamm; Klasse Va: einseitiges Freiliegen von mehr als 50% der Implantatlänge infolge eines spitzgiebligen Kieferkammes; Klasse VI: Freiliegen des Implantates im apikalen Bereich, wobei zervikal eine Knochenbrücke vorhanden ist; Klasse VII: zirkuläres Freiliegen des Implantates im gesamten zervikalen Bereich. Außerdem unterscheidet man zwischen raumbereitstellenden Defekten, bei denen nach der Membranapplikation ein Einsinken aufgrund der vorhandenen Knochenwandmorphologie primär vermieden wird, und nicht raumbereitstellenden Defekten, bei denen eine alleinige Membraninsertion nicht zu einer Hohlraumschaffung führt. Bei den Klassen I bis IV kann man davon ausgehen, dass die Situation prognostisch den günstigsten Einfluss hat und eine Angiogenese mit darauffolgender Osseoneogenese von mehreren Seiten in den Defekt erfolgen kann. Bei den Klassen V bis VII ist eine Regenerationsmöglichkeit nur noch höchstens von zwei Seiten möglich und, da es sich primär um nicht raumbereitstellende Defekte handelt, ist der zusätzliche Einsatz eines Platzhalters (Spacers) notwendig (SCHLEGEL et al. 2000). Von entscheidener Bedeutung ist hier die Frage ob man ein ein- oder zweizeitiges Vorgehen wählt. Damit verbunden ist auch die Frage, ob man die einzeitige Vorgehensweise (Implantatinsertion und GBR gleichzeitig) oder die zweizeitige Vorgehensweise (zuerst GBR und nach Ausheilung Implantatinsertion) wählen soll. Da mit dem Implantat auch eine Barriere in den Defekt eingebracht wird, die die mögliche aktive Knochenoberfläche zur Regeneration verringert, ist in den Klassen V bis VII eher ein zweizeitiges Vorgehen sinnvoll, während in den Klassen I bis IV ein einzeitiges Vorgehen keine negative Beeinflussung darstellt. Insgesamt ist es jedoch wichtig darauf hinzuweisen, dass sowohl für die raumbereitstellenden als auch für die nicht raumbereitstellenden Defekte bei der einzeitigen Vorgehensweise eine ausreichende Primärstabilität des Implantates im Knochen unabdingbare Voraussetzung ist. Die Erfolgsprognose bei der GBR hängt außerdem von einem möglichst dichten Weichteilverschluss post operationem ab, da Penetrationsstellen potentielle Eintrittspforten für Keime mit entsprechenden Entzündungsreaktionen darstellen können. Auch bei der Verwendung transgingivaler Systeme (zum Beispiel ITI, Straumann) ist daran 45 zu denken, dass eine Öffnung zur Mundhöhle hin gegeben ist. In diesen Fällen ist manchmal, abweichend vom Standardprotokoll, eine subgingivale Plazierung des Implantates zu favorisieren. Ähnliche Probleme treten auch bei der Behandlung der Periimplantitis auf. Hier ist es oftmals möglich, durch Entfernung der Suprastruktur ein geschlossenes Kompartiment zu schaffen, das ungestört von den Keimen in der Mundhöhle ausheilen kann. Die Auffüllung des Hohlraumes bei nicht raumbereitstellenden Defekten kann mit unterschiedlichen Knochenersatzmaterialien erfolgen. Bewährt hat sich hauptsächlich die Verwendung von autologem Knochen, da er die größte osteogenetische Potenz besitzt. Bei kleinen Defekten können lokal in der Nähe des Defektes Knochenchips beziehungsweise späne entnommen oder bei der Bohrung des Implantatloches die Knochenspäne gesammelt werden. Bei größerem Materialbedarf bieten sich die Regio interforaminalis (Kinn), der retromolare Bereich und unter Umständen auch der Tuberbereich des Oberkiefers an. Bei der Verwendung von autogenem Knochen als Spacer sollte eine präoperative Antibiose obligat sein, da nach Entnahme des Knochens eine Diffusion erst nach erneuter Gefäßversorgung, beziehungsweise Substitution des Transferknochens erfolgt. Bei den augmentativen Verfahren ist die Phase der Einheilung sehr stark von den individuellen Begebenheiten wie Ausgangssituation, patientenspezifischer Trophik, Geschlecht, Alter und so weiter abhängig. Als Richtlinie wird ein Zeitraum von sechs Monaten genannt. Die Aufgabe zukünftiger Forschungen wird sein, die Resorptionszeiten der Membranen exakter einzustellen und die Membran mit einer zusätzlichen osteoinduktiven Kapazität zu versehen, um die Erfolgsquoten der GBR noch weiter zu verbessern. Auf die Frage nach der besten Zeit für die Membranresorption konnte bisher keine Antwort gegeben werden (ASLAN et al. 2004; NISHIMURA et al. 2004). MINABE (1991) postuliert, dass die kritische Periode für die Aufrechterhaltung der Membranstruktur in vivo 3-4 Wochen ist. 46 2.6. Sofotbelastung (immediate loading) dentaler Implantate Da es bei transgingival-einheilenden Implantaten durch Zungenbewegungen, Nahrungsreste und Muskelbewegungen (z.B. Bukinatortasche im Seitenzahnbereich) zu Mikrobewegungen des Implantaes kommen kann, muß in dieser Studie auf das Phänomen der Sofortbelastung eingegangen werden (LORENZONI et al. 2003). Auch die Tatsache das auf den Abutments der Implantate okklusal Impressionen der Antagonisten, Nahrungsbestandteile oder Stöcke beim Spielen zu erkennen waren, unterstützt die These das es zu Sofortbelastungen bei transgingivalen Implantaten kommt bzw. kommen kann. Von einer Sofortbelastung dentaler Implantate kann gesprochen werden, wenn innerhalb von 24 Stunden nach Implantatinsertion eine provisorische Krone, Brücke oder abnehmbarer Zahnersatz mit Verbindungselementen (z. B. Steg) auf den Implantaten prothetisch verankert wird. Heutzutage sind im Hinblick auf eine direkte knöcherne Adaptation weitere Aspekte wie die Kontrolle der Mikrobewegung (so genannte Mikromotion, s. o.) für eine Sofortbelastung von entscheidender Bedeutung (BRUNSKI et al. 2000, PILLIAR 1991, 1995). Diverse Studien beschäftigten sich damit wieviel Mikrobeweglichkeit toleriert werden kann, bevor es zu einem fibrösen Inerface statt eines knöchernen kommt (CAMERON et al. 1973, PILIAR et al. 1995, SOBALLE et al. 1992, SOBALLE et al. 1993). BRUNSKI et al. (2000) sah eine Toleranzschwelle von ca. 100 µm, die bei der Implantation nicht überschritten werden durfte. BRÅNEMARKS chirurgisches Protokoll schrieb ein zweizeitiges Vorgehen vor: primär die geschlossene chirurgische Einheilung (drei bis sechs Monate), nach Freilegungsoperation und Ausheilung der Weichgewebe (vier bis sechs Wochen) erfolgt dann die prothetische Abdrucknahme und die Eingliederung des entsprechenden prothetischen Ersatzes. Dabei waren Behandlungszeiten von vier bis acht Monaten notwendig (BRÅNEMARK 1977). Die heutige Implantologie befindet sich in dieser Hinsicht in einem deutlichen Wandel. Das praktizierte individuelle Konzept sieht wie folgt aus: • Bei zahnlosen Kiefern fertigt der Prothetiker im Vorfeld eine Totalprothese nach zentrischen Gesichtspunkten an. Ein Duplikat der Prothese dient als OP-Schablone. • In der OP werden die Implantate in prothetisch optimaler Position eingebracht. • Die Totalprothese wird dann als festsitzendes Provisorium (6 bis 8 Std.) oder als definitive Brücke mit Goldgerüst (ca. 18 Std.) umgearbeitet und sofort eingegliedert. 47 Risiken und forensische Aspekte: Die Folgen einer fehlerhaften Implantatbehandlung können neben fibröser Einheilung der Implantate und damit ungünstige Implantatprognose bzw. Implantatverlust auch osteomyelitische Abbauprozesse sein. Die Sofortrestauration in der Implantologie stellt für die tägliche allgemeinzahnärztliche Praxis eine noch nicht anerkannte Behandlungsmethode dar. Zurückhaltung ist geboten. Neben den oben angeführten Risiken und medizinischen Konsequenzen ist daher eine umfangreiche implantat-chirurgische Spezialausbildung, strikte Indikationsstellung, prothetische Präzision, spezielle forensische Dokumentation und die chirurgische Beherrschung eventueller Komplikationen absolute Grundvoraussetzung. Indikation und Kontraindikation: Sowohl klinische (DRAGO et al. 2004, DEGIDI et al. 2003 und 2004, CASTELLON et al. 2004, DA CUNHA et al. 2004, LAZZARA et al. 2004, TESTORI et al. 2004, NIKELLIS et al. 2004, LORENZONI et al. 2004, COLANDRIELLO et al. 2004, BUCHS et al. 2004, ERRICSSON et al. 2003, SCHROEDER et al. 1983, LEDERMANN et al. 2000, BABBUSCH et al. 1986, SCHNITMAN et al. 1990, DIETRICH et al. 1993, SPIEKERMANN et al. 1991, BALSHI et al. 1997, CHIAPASCO et al. 1997, SCHNITMAN et al. 1997, TARNOW et al. 1997, RANDOW et al. 1999) als auch experimentelle Studien (YUKNA et al. 2003, LUM et al. 1991, PIATTELLI et al. 1997 und 1998). demonstrierten, dass eine Sofortrestauration auf Implantaten praktisch durchführbar ist und auch zur knöchernen Integration führt. LEDERMANN zeigte bereits 1986 die erfolgreiche Implantation mit vier interforaminären Implantaten und stegverankerten Prothesen innerhalb von 24 Stunden. Andererseits warnten andere Autoren (ALBREKTSSON et al. 2000, LUM et al. 1991, BRUNSKI et al. 1979, AKAGAWA et al. 1993, SAGARA et al. 1990) vor einer Sofort- bzw. frühzeitigen Belastung; dies würde zur fibrösen Einscheidung der Implantate und damit zu einer ungünstigen Implantatprognose führen (HANISCH et al. 2000). Die Studien von LEDERMANN et al. (2000), SCHNITMAN et al. (1990), TARNOW et al. (1997), BALSHI et al. (1997), RANDOW et al. (1999), CHIAPASCO et al. (1997), PIATTELLI et al. (1997 und 1998), SALAMA et al. (1998), LEVINE et al. (1998), HENRY et al. (1993 und 1997) und LINKOW et al. (1996 und 1998) erfolgten an zahnlosen bzw. teilbezahnten Kiefern, d. h. mit direkter prothetischer Verblockung (Stabilisierung) mehrerer Implantate durch Stege bzw. Brücken (polygonale Versteifung). 48 Das Konzept der Sofortbelastung bei Einzelzahnimplantaten ist dagegen wissenschaftlich bisher wenig untersucht und daher äußerst kritisch zu bewerten. Ebenso spricht ein gleichzeitiger Knochenaufbau, Bruxismus und Rauchen gegen eine Sofortbelastung. Wichtigstes Erfolgskriterium ist, dass die Mikrobewegung innerhalb eines biologisch zu tolerierenden Bereichs liegen muss, um eine Osseointegration der Implantate zu ermöglichen. BRUNSKI et al. (2000) legten dabei eine Toleranzschwelle von ca. 100 µm fest, die während der Einheilungszeit nicht überschritten werden darf. Kommt es doch zu einer Relativbewegung zwischen Implantat und Knochen führt dies zu bindegewebiger Einscheidung und damit zum Implantatverlust Klinisch ist daher die dauerhafte Primärstabilität von Implantaten und deren kritische Einschätzung durch den Chirurgen von entscheidender Bedeutung (LEDERMANN, HARTMANN 2000, WOLF 2000). Dies gilt besonders für die Sofortbelastung von Einzelzahnimplantaten, da diese nicht durch eine Suprakonstruktion- wie bei der Sofortbelastung von multiplen Implantaten- stabilisiert werden können (HANISCH et al. 2000). Klinische Faktoren für eine Sofortbelastung: Analog der modernen Orthopädie spielt die Aufrechterhaltung der Primärstabilität unter funktioneller Belastung eine entscheidende Rolle für den Erfolg der Osseointegration. Eine erhöhte Knochendichte nach drei bis sechs Monaten an sofort belasteten Implantaten im Vergleich zur unbelasteten Einheilung konnte nachgewiesen werden (PIATTELLI et al. 1997 und 1998, TARNOW et al. 1997). Über das Prinzip der polygonalen Versteifung kann die Primärstabilität bei entsprechend präziser Umsetzung des Provisoriums langfristig aufrechterhalten werden. Im Allgemeinen hängt dies von mehreren Faktoren ab, die vor der Sofortbelastung geklärt werden sollten: Zum einen die Knochenqualität und Quantität. Studien über sofort (SCHNITMAN et al. 1997, TARNOW et al. 1997) und verzögert (BAHAT 1993, HENRY et al. 1993) belastete Implantate zeigten, dass kürzere Implantate (7mm) ein höheres Risiko für einen Misserfolg aufweisen als längere (10-15 mm). Deshalb sollten bei einer geplanten Sofortbelastung möglichst lange Implantate inseriert werden (HANISCH et al. 2000). Weiterhin ist das Implantatdesign und die Beschaffenheit der Implantatoberfläche (Mikromorphologie), insbesondere während der Einheilphase, von großer Bedeutung. Angeraute Titanoberflächen führen nicht nur zu einer schnelleren Knochenapposition (KIRSCH et al. 1984), sondern zeigen auch ein höheres Ausdrehmoment als gedrehte 49 Titanimplantate auf (BUSER et al.1991 und 1999, CARR et al. 1997). Aufgrund dieser Ergebnisse kann man sagen, dass gerade Titanimplantate mit einer Titan-PlasmaSpritzbeschichtung (TPS) oder mit sandgestrahlten und säuregeätzten Oberflächen (SLA) zur Sofortimplantation zu empfehlen sind, um eine schnellere und qualitativ höhere Verankerung im Knochen zu erreichen. Liegen periimplantäre Knochendefekte vor, so kann dies die Sofortimplantation von Implantaten erschweren. Zum einen kann beim Vorliegen von Dehiszenz- und/ oder Fenestrationsdefekten eine ausreichende Primärstabilität nur bedingt erreicht werden, zum anderen ist die Regeneration dieser Defekttypen bei ungedeckten Implantaten problematisch. Dies wurde von HENRY et al. (1997) in seiner Studie bestätigt. HENRY et al. (1997) untersuchte experimentell die Rekonstruktion von Dehiszenzdefekten bei ungedeckten Implantaten. Die Ergebnisse der Studie lassen die Schlußfolgerung zu, dass Dehiszenz- und/ oder Fenestrationsdefekte eine Kontraindikation für die Sofortbelastung von Einzelimplantaten darstellen. Dieser Punkt wurde in der Planung unserer Studie mit auf gegriffen und durch die bukkal angelegten Defekte eingebaut um beobachtet und analysiert zu werden. Die Okklusion gilt als kritischer Faktor für die Erhaltung der Primärstabilität von sofortbelasteten Einzelzahnimplantaten, da diese im Vergleich zur Sofortbelastung von multiplen Implantaten nicht durch eine Suprakonstruktion stabilisiert werden können. (HANISCH et al. 2000). Bisher ging man davon aus, dass auf den provisorischen oder definitiven Kronen sofortbelasteter Implantate, okklusale Kontakte in IKP und bei Protrusion/Lateralbewegungen beseitigt werden sollten, wenn nicht sogar müssen. Dies führte u.a. zu der Zielsetzung unserer Arbeit in der gerade okklusale Kontakte beobachtet und analysiert werden sollen. Zusammenfassende Wertung: Sofortbelastung funktioniert, wenn optimale Voraussetzungen vorgefunden werden. Diese sind: • optimale Knochenquantität (nicht in Verbindung mit Augmentationstechniken zur Defektdeckung) • optimale Knochendichte 50 • optimaler Makroverbund, der weniger durch Mikrointerlocking (Oberfläche) als vielmehr durch Makrointerlocking der Implantatform (Zylinder, Schraube, Gewindegeometrie, • Implantatlänge (über 14 mm)) gewährleistet wird prothetische Behandlungskonzepte mit primärer Verblockung zeitnah zur Implantation bei herausnehmbaren Zahnersatz und fehlenden antagonistischem Kontakt in Zentrik und Dynamik bei festsitzenden Zahnersatz • erfahrener Implantologe der sicher einzuschätzen vermag, wann die lokalen Voraussetzungen gegeben sind und mit atraumatischer OP-Technik eine perfekte Kongruenz zwischen Implantat und Implantatbett sicherstellt • hohe Bioqualität (bioreaktiv, bioinert, biotoleriert) und Oberfläche des Implantates hohe Knochenstoffwechselaktivität, die, wie später behandelt wird, auch medikamentös und operativ iatrogen beeinflußt werden kann • der kooperative Patient, der zumindest für den extrem kritisch zu beurteilenden sofortbelasteten festsitzenden Zahnersatz akzeptiert, dass er sich "auf einer höchst spekulative Ebene bewegt" (HARTMANN 2000) und auch im Fall eines Mißerfolges ihr Patient bleibt und nicht der Klient des Anwaltes ihrer Gegenpartei wird. Wie die Frage der Verantwortlichkeit für einen Mißerfolg einer mißglückten Sofortbelastung von den euphorischen Verfechtern der Sofortbelastung beantwortet wird, ist offen. Bisher gilt in der Regel, dass Einheilzeiten von der intra operationem vorgefundenen und dokumentierten Knochenqualität und der Summenlängen der osseointegrierten Implantate abhängen. Mißerfolge werden eingeteilt in Früh- und Spätmißerfolg. Der Frühmißerfolg ist der chirurgischen Phase zuzuordnen und kann bei der Freilegung meist erkannt werden. Die Durchführung einer Sofortrestauration birgt auf Grund momentan noch mangelnder diagnostischer Beurteilungskriterien ein erhöhtes Risiko in sich und hat daher als Standardindikation keine Berechtigung. Unter strikter Einhaltung geeigneter Selektionskriterien und dem erfahrenen Engagement des prothetisch-chirurgisch-zahntechnischen Teams lassen sich die Behandlungsabfolgen einer Implantatbehandlung zugunsten des Patientenkomforts bereits heute revolutionieren. Das traditionelle Implantationsprotokoll sieht ein zweiphasiges Vorgehen mit belastungsfreier Einheilungsphase als Voraussetzung für einen direkten Knochen-Implantat-Kontakt (Osseointegration) vor. Dies machte z.B. bei zahnlosen Kieferabschnitten - zumindest 51 anfänglich - eine Prothesenkarenz (bis zu zwei Wochen) oder ein umfangreiches Hohllegen der Prothesen an den Implantationsstellen erforderlich. Beweglich gelagerte Prothesen und Provisorien stellen ein erhebliches Risiko dar, da sie Mikrobewegungen auf frisch inserierte Implantate übertragen. Nicht selten sind Wundheilungsstörungen und Misserfolge vorprogrammiert. Diese Fehlermöglichkeiten und Risiken gilt es bei der Sofortbelastung auszuschließen. 52 2.7. Stand der Forschung der Sofortbelastung dentaler Implantate Die Sofortimplantaion wurde bereits in verschiedenen experimentellen und klinischen Studien untersucht (ANDERSEN et al. 2002, ANNEROTH et al. 1985, BARZILAY et al. 1996, D‘HOEDT et al. 1986, GELB 1993, IBANEZ et al. 2002, JOOS et al. 2003, LAZARRA et al. 1989, WATZEK et al. 1995). In diesen klinischen Studien zeigten sich mittelfristige Implantaterfolgsraten zwischen 92 und 98%. Die Behandlung von Knochendefekten im Bereich von Sofortimplantaten wurde bisher nur beim zweizeitigen Implantationsverfahren evaluiert. Verschiedene Knochenaugmentationstechniken wurden dabei sowohl experimentell als auch klinisch bewertet (BECKER et al. 1994, BECKER et al. 1994, BECKER et al. 1995, GHER et al. 1994). Dabei zeigte das Verfahren der gesteuerten Knochenregeneration (GBR) unter Verwendung von nichtresobierbaren Membranen (mit/ohne Knochenmaterial) die vorhersagbarsten Ergebnisse. Problematisch erscheint jedoch die Expositionsgefahr dieser nichtresorbierbaren Membranen (GHER et al. 1994, ZITZMANN et al. 1996). Exponierte, nichtresorbierbare Membranen resultieren in weniger Knochengewinn als Membranen, welche bis zur Implantateröffnung gedeckt bleiben (LEKHOLM et al. 1993; SIMION et al. 1994). Deshalb erscheint die Erfolgswahrscheinlichkeit der GBR bei einzeitigen Sofortimplantaten, bei denen die Wahrscheinlichkeit zur Membranexposition durch die offene Einheilung erhöht ist, fragwürdig. Dies wurde in der einzigen bisher veröffentlichen Studie zur Knochenregeneration bei einzeitigen Sofortimplantaten bestätigt, wobei jedoch aufgrund hoher Expositionsraten der verwendeten Membranen nur geringe Knochengewinne zu erzielen waren (HENRY et al. 1997). Aufgrund der beschriebenen Problematik mit den traditionellen Knochenrekonstruktionsverfahren favorisieren wir die Verwendung von rekombinantem Human Bone Morphogenetic Protein-2 (rhBMP-2), welches das endogene Knochenwachstum stimuliert und damit Membranen überflüssig macht. RhBMP-2 wurde bisher nur beim zweizeitigen Implantationsverfahren zur Knochenaugmentation angewandt. Die dabei sowohl experimentel (HANISCH et al. 1997, HANISCH et al. 1997, SIGURDSSON et al. 1997) als auch klinisch (BOYNE et al. 1997) durchgeführten Studien zeigten gute Resultate hinsichtlich Knochendefektauffüllung, Aufbau des Alveolarkamms und Osseointegration der Implantate. Die positiven Ergebnisse von rhBMP-2 beim zweizeitigen, geschlossenen Verfahren veranlaßten uns, rhBMP-2 zur Knochenregeneration bei einzeitigen Sofortimplantaten im 53 bereits durchgeführten Projekt TV 45 einzusetzen, ohne jedoch den neugebildten Knochen kaufunktionell zu belasten. Das Verhalten und die Reaktion von augmentiertem Knochen auf Kaubelastung wird kontrovers diskutiert. Manche Autoren (BUSER et al. 1996, NEVINS et al. 1998) kommen zu der Schlußfolgerung, dass augmentierter nicht einen höheren Knochenabbau unterliegt als ortsständiger, nicht regenerierter Knochen. Andere widerlegen diese These (PALMER et al. 1998). Aus diesem Grunde soll im vorliegenden Projekt augmentierter Knochen sofort und verzögert kaufunktionell belastet werden. Neuere klinische Untersuchungen wie die von ANDERSEN et al. (2002) oder die von IBANEZ et al. (2002) demonstrieren, dass eine Sofortbelastung von dentalen Implantaten grundsätzlich möglich ist. Jedoch verweisen diese Studien auf verblockte Suprakonstruktionen zur Erreichung einer Sofortbelastung, ohne dass der nähere Grund für dieses Vorgehen bekannt ist. Keine Studie untersuchte bisher die biologischen Reaktionen des Knochengewebes an der Grenzfläche von sofortbelasbaren Implantaten auf zellulärultrastruktureller Ebene. Die Ursache für frühzeitige Implantatverluste scheint in der krestalen Überlastung des Knochens zu liegen, die einen sukzessiven Knochenverlust auch in apikalen Bereichen zur Folge hat (MEYER et al. 2001). Die Vermeidung krestaler Überlastung scheint unter den Bedingungen einer Primärkongruenz von entscheidener Bedeutung für eine dauerhafte dynamische Osseointegration zu sein (SZMUKLER-MONCLER et al. 1998). Die Arbeitsgruppe um JOOS et al. demonstrieren, dass die Insertion und Sofortbelastung von speziellen Implantaten ohne Einschränkung der Knochenphysiologie möglich ist. Das erreichen von physiologischen Stress- und Strainbelastungen an der Implantat/ Knochengrenzschicht scheint aus biomechanischer und biologischer Sicht entscheidend dafür verantwortlich zu sein (JOOS et al. 2003). 54 2.8. offene (transgingivale) Implantateinheilung allgemein: Nach Durchführung einer ausreichenden Betäubung wird zunächst die Schleimhaut durch einen Schnitt eröffnet und die Knochenregion der Implantation dargestellt. Evtl. vorhandene prominente Knochenkanten müssen geglättet werden. Es erfolgt dann die Bohrung eines Implantatbettes, in das das Implantat paßgenau eingebracht wird. Je nach Implantattyp (s.a. 2.1.) wird das Zahnfleisch dann wieder über dem Implantat oder aber um das Implantat herum vernäht (sog. geschlossene/ subgingivale Implantationstechnik bzw. offene Einheilung/ transgingivale Implantationstechnik). Bei der geschlossenen (subgingivale) Implantationstechnik wird das Implantat nach einer ausreichenden Einheilphase von ca. 3 bis 6 Monaten in einem Zweiteingriff freigelegt und durch Distanzhülsen (sog. Abutments), welche die Schleimhaut durchbrechen, verlängert. Bei der subgingivale Implantationstechnik werden also zweiteilige Implantate verwendet, die ohne Verlängerungsteil implantiert werden, also geschlossen einheilen. Ist der geplanten Implantation eine Zahnentfernung im entsprechenden Gebiet vorausgegangen, so sollte die Implantation im Oberkiefer etwa 5-6 Monate, im Unterkiefer etwa 3 Monate nach der Zahnentfernung erfolgen. Bei der offene (transgingivale) Implantationstechnik werden einteilige Implantate inseriert, sie hinterlassen im Bereich der Schleimhaut eine offene Durchtrittsstelle. Eine Abwägung und Indikation der jeweiligen Implantationstechnik ist unter 2.8.2. der Tabelle 2 zu entnehmen. 2.8.1. Stand der Forschung offener (transgingivaler) Implantateinheilung 2.8.1.1. Erhaltung der Weichgewebsmorphologie bei einzeitigen sofortimplantierten transgingivalen Einzelzahnimplantaten allgemein: Die offene (transgingivale) Implantationstechnik erlaubt eine primäre Adaption der Weichteile am Implantat. Hingegen muß dies bei der geschlossenen (subgingivale) Implantationstechnik in einer zweiten Operation erfolgen. Somit ensteht bei zweiteiligen und zweiphasigen Implantaten am Übergang zwischen Implantat und Sekundärteil ein Mikrospalt von 50 bis 100 µm (KEITH et al. 1999). Der Mikrospalt hat einen wesentlichen Einfluss auf 55 die Qualität und Form, vor allem die räumliche Anordnung des periimplantären Gewebes, da die Epithelanheftung in der Regel unterhalb dieser Trennstelle liegt. In experimentellen Befunden in Studien an konischen Passungen bei Ankylos- und Astra-Implantaten, wurde die quasi spaltfreie Ankopplung angedeutet. Dies muß jedoch in klinischen Langzeitstudien noch bestätigt werden (WAGNER und Al NAWAS 2003). Einphasige (einteilige) Implantate erreichen eine dem Zahn sehr ähnliche Weichteilsituation bzw. biologischer Höhe mit einem deutlich koronal liegenden Gingivalsaum als bei zweiteiligen Implantaten (HERMANN et al. 2001). Die biologische Höhe und die Höhe des Ginvalsaums sind dabei für die „rote Ästhetik“ der periimplantären Weichgewebe von zentraler Bedeutung. Zum Beispiel im Oberkiefer-Frontzahnbereich, da dort oft eine tiefe Positionierung des Metallrandes aus ästhetischen Gründen erforderlich sein kann. Bei der Implantatfreilegung besteht durch den Wechsel des Aufbaus ebenfalls die Möglichkeit der exakten Weichteiladaption, was jedoch nicht als unproblematisch zu sehen ist. Denn der spürbare Trend zu temporären Aufbauten in der Heilungsphase bewirkt, das der epitheliale Ansatz tendenziell tiefer am Übergang des Implantats zum Aufbau zu liegen kommt. Dies wird in der Arbeit von SCHMIDT et al. (2003) bestätigt. SCHMIDT et al. (2003) sieht ebenfalls den Erhalt des Hart- und Weichgewebes als Grundvoraussetzung für die Realisierung ästhetischer Versorgung an. Die Problematik besteht darin, den Implantationszeitpunkt so früh wie möglich zu wählen und die Gingivamanschette sowenig wie möglich zu traumatisieren. Ferner sollte das Weichgewebe entsprechend dem „Emergence Profile“ des ursprünglichen Zahnes optimal unterstützt werden. Dazu werden heutzutage immer öfters zahnwurzelförmige Gingivaformer (EsthetiCap) oder provisorische Aufbauten (ProTect) eingesetzt. Diese können individualisiert werden, um das periimplantäre Weichgewebe möglichst frühzeitig zu stützen und somit „zu konservieren“ (s. o.; HANISCH et al. 2000). Das Ziel ist die natürliche Verlaufsform und das Volumen der Gingiva zu erhalten (TARNOW et al. 1992; ZANDER et al. 1963). Diese zahnwurzelförmigen Gingivaformer und provisorischen Aufbauten besitzen jedoch den Nachteil, dass Sie wieder entfernt werden müssen, um die definitive Krone auf den Implantaten herstellen zu können. Dieses wiederholte Auf- und Abschrauben führt zur wiederholten Traumatisierung der Gingivamanchette,was oft zu Rezessionen der Gingiva führt (HANISCH et al. 2000; WÖHRLE et al. 1998). Ein weiterer Nachteil ist, dass das Implantat immer „perfekt“ positioniert sein muß, da sonst der Gingivaformer bestimmte Gewebeteile zu sehr und andere zu wenig formt. Oft kann das Gewebe auch nicht bis zum 56 gewünschten Approximalkontakt gestützt werden (ACKERMANN, KIRSCH und BESCHNIDT 2004). Aus diesem Grund ist es von großer Bedeutung, dass bei zweiteiligen Implantaten nicht eine Implantation unter das Knochenniveau erfolgt, damit der physiologisch auftretende ca. 2mm bindegewebige Kragen am Übergang zum Knochen gleichsam als narbige Manschette um das Implantat oberhalb des Knochenniveaus abschließen kann. Auch die Konstruktion und Form des transgingivalen Implantatteils erscheint in einer konisch auslaufenden kelchförmigen Struktur günstiger zu sein als ein parallelwandig aufsteigendes Teil. Obwohl in der Literatur inzwischen speziell geformte (Bottle Neck), zahnbezogen unterschiedliche und sogar individuell hergestellte temporäre Gingivaformer aus Titan und Keramik propagiert, und bei ästhetisch anspruchsvollen Problemfällen (z.B. Oberkieferfrontzahngebiet) sogar bereits klinisch angewendet werden. Gerade bei Anwendung der kelchförmigen Aufbauten erhält der Kliniker eine sehr schöne Adaptierung des Weichteilkragens oder verdrängende Ausformung. Das ITI-Implantatsystem (transgingival einheilend und zweiteilig) stellt in diesem Zusammenhang die konzeptionell am konsequentesten umgesetzte Entwicklung dar. Bei diesem System wird die Trennstelle konsequent oberhalb oder nur 1 mm unterhalb der Weichteilschicht angestrebt, falls besondere ästhetische Ansprüche ein tieferes Einsenken erfordern. Es gibt in der Literatur Anregungen, dass selbst zur subgingivalen Einheilung konzipierte Implantate bei ausreichend hoher Primärstabilität transgingival, mit einem leichten Überstand über dem Knochenniveau, implantiert werden sollen. Bei der Sofortimplantation hat sich die primär offene Einheilung ohne Entlastungsschnitte zur plastischen Deckung mit einer maximalen Erhaltung der physiologischen Gingivastruktur bewährt (COOPER et al. 2001). In diesem Zusammenhang ist zu bedenken, dass mit der Vielzahl der unterschiedlichen Implantataufbauteile und Zwischenaufbauten, die der Arzt frei wählen kann, sparsam umgegangen werden sollte. Durch den Wechsel nach der Implantatfreilegung kommt es bis zu dieser Trennstelle zum Epitheltiefenwachstum. Die chirurgischen Anforderungen an den transgingivalen Implantatdurchtritt bei einphasigen Systemen bzw. an die entsprechenden Aufbauteile bei den mehrteiligen Systemen sind relativ gering. Die verschiedenen Systeme lösen dies auf unterschiedlichen Art und Weise: § leichte Positionierung (Interposition von Weichgewebe) § stabile, sichere, aber reversible Verankerung (Dauerstabilität, Austauschbarkeit) § Rotationssicherheit bei definitiven Aufbauten gegenüber dem Implantat und den Prothetikpfosten 57 § Spaltfreiheit zum Implantat und Vermeidung von Hohlräumen § evtl. Kompensation von Durchmesser-/Achsenproblemen § konische, ausreichend durchmesserstark dimensionierte Form § glatte, nicht plaqueakkumulierende, mechanisch stabile Oberfläche (WAGNER und Al NAWAS 2003). Diesem letzten Punkt schenkt BOLLEN et al. (1996) in seiner Arbeit große Beachtung. Er konnte zeigen das eine höhere Rauigkeit der Implantatoberfläche die Plaqueakkumulation mit Keiminvasion (es dominieren obligate Anaerobier; MARSH and MARTIN 2003, AUGTHUN et al. 1997, BECKER et al. 1990) fördert und damit natürlich den Langzeiterfolg der Implantate über eine Infektion der Weichteile und nachfolgende Läsionen gefährdet. In der Literatur wird diese Mikroorganismen als „implantatinterne Mikroflora“ bezeichnet. Den Mundhygienemaßnahmen ist sie unzugänglich und kann deshalb als immanentes Problem verschraubter Aufbauteile bzw. verschraubter Suprastrukturen angesehen werden. Sie ist für diverse Implantatsysteme durch in vivo (BESIMO et al. 1996, QUIRYNEN et al. 1993, WAHL et al. 1992) und in vitro (BESIMO et al. 2000, QUIRYNEN et al. 1994, JANSEN et al. 1995, ) Untersuchungen nachgewiesen worden. Diese Mikroflora kann durch Mikrospalten zwischen Implantatoberkante und Aufbauteil bzw. zwischen Aufbauteil und Suprastruktur als auch über Schraubenkanäle ihren „Infektionsweg“ finden (BEHNEKE et al. 2004). Ohne Bedeutung sind diese Mikrospalten, wenn sie sich in supramarginaler Lage befinden, wie dies bei transgingivalen Implantaten mit verlängerter einteiliger Halspartie der Fall ist. Dies stellt einen nicht unerheblichen Vorteil der trangingivalen Implantate dar. Laut BOLLEN et al. (1996) kann eine zu glatte Oberfläche der Implantate (an deren Durchtrittsstelle durch die Gingiva = Implantathals), durch die fehlende Ausbildung von Hemidesmosomen, den Weichgewebsverschluß verschlechtern (WAGNER und Al NAWAS 2003). Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass der Gewebeaufbau des Weichgewebeabschlusses am Implantat und Zahn sich sehr ähnelt, die Morphologie wie auch der Abwehrmechanismus des perimplantären Gewebes sich jedoch von der den Zahn umgebenden Gingiva (LINDHE et al. 1998, MÜLLER et al. 1995) unterscheidet. MARSH und MARTIN (2003) sehen ebenfalls Ähnlichkeiten im Weichgewebeabschlusses von Implantat und Zahn. Nur das Vorhandensein von Hemidesmosomen (allerdings in geringerer Anzahl als am dentogingivalen Abschluß) wird beschrieben (INOUE et al. 1997). An natürlichen Zähnen inserieren die kollagenen Fasern im Zement und weisen eine radiäre Anordnung auf. An Implantaten sind sie ausschließlich zirkulär andeordnet und weisen deutlich weniger Gefäße auf (BERGLUNDH 58 et al. 1991, COMUT et al. 2001). Das junktionale Epithel an Implantaten bietet im Vergleich zu dem an Zähnen nur sehr bedingt eine Barriere gegen Penetration von Bestandteilen der Mundhöhle, so dass sich hier vermehrt Entzündungszellen, insbesondere T-Zellen, finden (FRIEDRICH et al. 1994, LILJENBERG et al. 1996). Auch HILLMANN et al. (1991) und DONATH (1993) kamen zu ähnlichen Ergebnissen. LAUER et al. (1997) sieht das periimplantäre Weichgewebe im Unterschied zum Parodontalgewebe sogar als ein minderwertiges, schlecht durchblutetes Narbengewebe, dass sich an die hochglanzpolierte Oberfläche des Implantats oder der Suprakonstruktion anlagert. Dieser Prozess unterstützt natürlich die Bildung der oben genannten Infektionen und Läsionen und stellt zusätzliche Probleme im Weichgewebsmanagement von transgingivalen (offenen) Implantaten dar. In den letzten Jahren wurde die Möglichkeit der Sofortimplantation mehrfach beschrieben (u. a. SCHULTE et al. 1984, NYMAN et al. 1992, TRITTEN et al. 1994, LAZZARRA 1989) und auch in histologischen Studien am Tier dokumentiert (LUNDGREN et al. 1992). In diesen Studien bestand jedoch oft das Problem, dass nach dem Setzen der Implantate ein Knochendefizit entstand oder die knöcherne und gingivale Ausgangssituation zur Erzielung einer natürlich wirkenden und für den Patienten akzeptablen Restauration nur selten optimal ist. Daraufhin wurden verschiedene Techniken zur gesteuerten Geweberegeneration angewendet (BRÄGGER et al. 1994). Die Problematik ergibt sich aus der Tatsache, dass nach dem Zahnverlust Knochenremodellierungsprozesse stattfinden, die während der ersten Monate post extractionem zur Alveolarkammatrophie führen. Aus diesen Gründen hat sich in den letzten Jahren die Implantationstechnik geändert. Das von BRÅNEMARK et al. (1977) geforderte Konzept der Spätimplantation (mindestens sechs Monate nach Extraktion) änderte sich hin zur Sofort- (SCHULTE 1984, LAZZARA 1989) bzw. zur verzögerten Sofortimplantation (vier bis acht Wochen nach Extraktion; WATZEK et al. 1995, RUDOLPH et al. 1998). Die Arbeitsgruppe um DENISSEN et al. (1989) konnte diese Ergebnisse in einer Langzeitstudie wissenschaftlich bestätigen indem er demonstrierte, dass bei Insertion der Sofortimplantate als „Sleeping implants“ unter Totalprothesen, es zu einem Erhalt des Alveolarkamms kommt. Für die Rekonstruktion einer Zahnlücke ist neben der Knochenkontur und der Suprakonstruktion die Weichgewebemorphologie von entscheidener Bedeutung. Die Höhe der Interdentalpapille wird dabei nicht nur vom interdentalen Knochenniveau, sondern auch von benachbarten, die Papille stützenden Zahnflächen bestimmt (ZANDER et al. 1963). Die auftretenden Alveolarkammresorptionen, bedingt durch den Zahnverlust, sind daher nicht allein für die Schrumpfung der Weichgewebe 59 verantwortlich. Es erscheint daher nachteilig zu sein, wenn nach Zahnextraktion Sofortimplantate zweizeitig (gedeckt bzw. subgingival), das heißt unter primärem Wundverschluss, inseriert werden. Dies bedingt, dass zum einen die Interdentalpapillen durch fehlende stützende „Zahnflächen“ (wie z.B. transgingivale Heilungsdistanzhülsen) partiell schrumpfen können, und zum anderen die Weichgewebemorphologie durch die Mobilisierung eines Lappens zur Alveolendeckung negativ verändert wird. Eine einzeitige, ungedeckte Sofortimplantation würde im Vergleich dazu, durch Einbringen anatomischer transgingivaler Heilungsdistanzhülsen (die das periimplantären Weichgewebe vom Zeitpunkt der Implantation stützen) werden, die genannten Probleme vermeiden (HANISCH et al. 2000). Denn die marginalen Gingivastrukturen wird ja nicht nur vom Knochen, sondern auch von der Zahnkrone gestützt, ein knöchern eingesetztes Implantat allein, auch bei wurzelanaloger Implantatgeometrie, kann den Kollaps der periimplatären Weichteile nicht vermeiden (KORNMANN et al. 2003). Diese Ergebnisse werden von der Arbeitsgruppe KORNMANN et al. (2003) bestätigt. KORNMANN et.al. (2003) verwendete ebenfalls individualisierte transgingivale Aufbauten, die dem Durchtrittsprofil des natürlichen Zahnes entsprachen und damit stützend, anatomisch korrekt den periimplantären Gingivarand und die Papillen wiedergaben. Damit war die Weichgewebesituation nach Sofortimplantation identisch ist mit dem Zustand vor der Extraktion. Die rote Ästhetik blieb somit vollständig erhalten. SCHULTE et al. (1984) stellte mit der Einführung des Tübinger Sofortimplantats das Verfahren der transgingivalen Sofortimplantation erstmalig vor. Das Implantatsystem konnte sich aufgrund des hohen Frakturrisikos des verwendeten Implantatmaterials (Aluminiumoxid) und der fehlenden prothetischen Variabilität (einzeitiges, einteiliges Implantatsystem ohne unterschiedlichen Abutmentkonfigurationen) nicht durchsetzen. Andere Arbeitsgruppen (LANG et al. 1994, BRÄGGER et al. 1996) untersuchten prospektiv die ungedeckte Sofortimplantation unter Verwendung des für einzeitige Implantation entwickelte ITIImplantatsystem. Aufgrund der beschriebenen Problematik erscheint es sinnvoll, ein zweizeitiges Implantatsystem (prothetisch variabler) und resorbierbare Membranen (geringeres Expositionsrisiko als nicht resorbierbare Membranen (ZITZMANN 1997)) zur ungedeckten Sofortimplantation zu verwenden (HANISCH et al. 2000). Die Resultate der Gruppe um HANISCH et al. (2000) demonstrierten, dass bei transgingivaler Sofortimplantation von Einzelzähnen nicht nur die Interdentalpapille erhalten werden kann, sondern auch trotz ungedeckter Wundverhältnisse eine Rekonstruktion Inkongruenzdefekte mit Hilfe der gesteuerten Knochenregeneration möglich ist. der 60 2.8.2. Vergleich offene (transgingivale) versus geschlossene (subgingivale) Implantateinheilung Tab. 2: Übersicht über Vor- und Nachteile der transgingivalen Implantation gegenüber der operativen Freilegung (Koeck und Wagner 2004) Eröffnung: Vorteile: Nachteile: Wertung: Transgingivale Geringes Operations- Keine Übersicht Bei breiter fixierter Präparation (nach trauma (Blutungs-/ (optimales Knochen- Mukosa und Stichinzision oder Infektionsgefahr, angebot, ausreichendem Stanze der geringere pathologische Knochenangebot Durchtrittsstelle Patientenbelastung, Prozesse) möglich; keine keine Zusatztherapie möglicherweise Periostablösung) (Vestibulumplastik, Indikationsausweitug geringerer Aufwand gesteuerte Gewebe- durch CT-gestützte kurze Dauer reaktion (GTR]) Implantatnavigation Nahtmaterial Gewebeverlagerung (Epithel, Bindegewebe) Aufklappung und Übersicht (optimales Großes Knochendarstellung Operions- Immer notwendig bei Knochenangebot, trauma Grenzindikationen pathologische (Patientenbelastung, und Knochenprozesse, Periostablösung Perforationen Reposition, Infektion/ Kammaugmentation mit Zusatztherapie [vestibulär]) Schleim- Blutungsgefahr) hohe hautanpassung Operationsdauer hohe (Ausdünnung, Kosten Vestibulumplastik, Transpositionsplastiken) augmentative Maßnahmen (GBR o.ä.) Kombination möglicher zur 61 2.9. Der Hund als Versuchsmodell allgemein: Aus anatomischer Sicht, vor allem aber aus versuchstechnischen Gründen wird der Hund als Tiermodell relativ häufig in der Zahnmedizin, hier insbesondere in der Implantologie und Parodontologie, eingesetzt. Gründe die für den Hund als Versuchstier sprechen sind außerdem die Größe sowie, seine gute Umgänglichkeit und Konditionierbarkeit. Ferner ist eine Gewöhnung an mundhygienische Maßnahmen in der Regel problemlos möglich. Der Hund besitzt eine Tendenz zur Plaqueakkumulation und Zahnsteinbildung. Er ist empfänglich für parodontale Erkrankungen und neigt im Alter zu Parodontopathien. Die ätiologischen Faktoren der Gingivitis und Parodontitis sind vergleichbar mit denen des Menschen, auch die Pathogenese ist ähnlich (GAD 1968, LEVY et al. 1979, MADDEN and CATON 1994, WEINBERG and BRAL 1999). Je nach Fragestellung der Versuchsanordnung können Hunde mit bereits vorliegender oder experimentell induzierter Parodontitis verwendet werden (GIANNOBILE et al. 1994; PAGE 1994). Die Kiefergröße, das heterodonte Gebiss mit verschiedenen Zahnarten (Schneide-, Eck-und Backenzähne), der Zahnaufbau (Schmelz, Dentin und Zement), die Zahnform (brachyodont: schmelzöckerige Wurzelzähne mit abgeschlossenem Wachstum) sowie das einem Zahnwechsel unterliegende Gebiss (BIENIEK und BIENIEK 1993, NICKEL et al. 1992) machen den Hund aus anatomischer Sicht zu einem dem menschlichen stomatognathen System vergleichbaren Tiermodell. Die orale Mikroflora bei parodontal erkrankten, wie auch gesunden Tieren ähnelt dem des Menschen (GIANNOBILE et al. 1994, RAYAN et al. 1991). Als weiterer Vorteil des Hundes als Versuchsmodell in der Zahnheilkunde ist die weite Fangöffnung des Hundes zu nennen (maximale Fangöffnung beim Hund: 60-70º; VOLLMERHAUS et al. 1996). Dadurch ist die Mundhöhle für den Operateur gut zugänglich. 2.9.1. Morphologie der Zähne Bei Reptilien und Amphibien besteht noch Isodontie, also eine einheitliche Zahnform. Im Zuge der Phylogenese entwickelte sich bei Säugetieren ein heterodontes Gebiss mit spezifischen Zahnformen (SCHUMACHER 1997): Schneide- (Dentes incisivI., Eck- (Dentes caninI. und Backenzähne (Dentes praemolares et molares). Als Grundform des Zahnes ist eine kegel- (Eckzähne) oder schaufelförmige Krone (Schneidezähne) mit anschließenden Zahnhals und einer Wurzel (NICKEL et al. 1987). Von 62 diesen Grundformen können sich Abweichungen entwickeln (SCHUMACHER 1997). Besonders bei den Säugetieren kann es, angepasst an die funktionellen Erfordernisse, zu Abweichungen kommen. Die Zähne werden mit folgenden Fachbegriffen bezeichnet: Incisivus (Schneidezahn), Caninus (Eckzahn), Prämolaren (vordere Backenzähne) und Molaren (hintere Backenzähne). Der Reisszahn ist der mächtigste Backenzahn. Im Oberkiefer ist es der vierte Prämolar (P4), im Unterkiefer der erste Molar (M1). Der Zahn wird unterteilt in Krone, Hals und Wurzel. Die äusserste Schicht der Krone besteht aus Schmelz. Schmelz ist die härteste Substanz des Körpers. Die Aussenseite der Wurzel wird von Zement bedeckt. Zement sieht ähnlich aus wie Knochen, ist aber weicher. Im Zement sind Stützfasern (parodontales Ligament) eingebaut, welche den Zahn zusammen mit dem Zement im Zahnfach (Alveole) befestigen. Der Hauptanteil des Zahnes besteht aus dem Zahnbein (Dentin). Dentin ist im Gegensatz zu Schmelz schmerzempfindlich. Dentin kann zeitlebens durch die sogenannten Odontoblasten repariert werden, während Schmelzschäden wegen dem Fehlen von produzierenden Zellen nicht repariert werden können. Im Zahninnern befindet sich der lebende Anteil des Zahnes, die Pulpa. Sie enthält Bindegewebe, Blut- und Lymphgefässe, Nerven und Zellen. Der Hohlraum ist besonders bei jugendlichen Hunden gross. Er wird durch Dentin-Anlagerung von innern zeitlebens etwas verkleinert. Der Begriff Parodontium umfasst alle Stützgewebe um die Zähne, nämlich die den Zahn anliegende Schleimhaut (die Gingiva), das parodontale Ligament und den Kieferknochen (Alveole). Die Gingiva umgibt den Zahn. Sie ist gegen die übrige Mundschleimhaut meist farblich deutlich abgesetzt und nicht verschieblich. Gegen den Schmelz wird durch die freie Gingiva die Zahnfleischtasche (Sulcus gingivalis) gebildet. Sie ist bei gesunden jungen Hunden 2-3 Millimeter tief und endet noch auf Schmelzhöhe. Bei älter werdenden Hunden verschiebt sich diese Anheftung in Richtung Zement. Jede parodontale Erkrankung beginnt in dieser Zahnfleischtasche. Als Okklusion bezeichnet man die korrekte Stellung von Ober- und Unterkiefer sowie dessen Zähne. Die wichtigsten Punkte zur Ueberprüfung sind (1) das Scherengebiss (Oberkieferincisivi stehen vor UnterkieferincisivI., (2) Interdigitation der Canini (Unterkiefercaninus passt genau zwischen letzten Oberkieferincisivus und Oberkiefercaninus), (3) alternierende Prämolarenabfolge (die Spitzen der Prämolaren passen genau in den gegenüberliegenden Zwischenzahnraum) und (4) Oberkiefer ist breiter als Unterkiefer (Oberkiefermolaren gleiten auf der Innenseite an den Unterkiefermolaren aussen vorbei (KOCH 2001). 63 Die Entwicklung der Zähne beginnt im Foetus mit der Anlage der Milchzähne. Die Welpen werden ohne Zähne geboren. Die ersten Milchzähne stossen im Alter von 2-4 Wochen durch. Nach rund 2 Monaten ist der Durchbruch abgeschlossen. In dieser Zeit werden auch die bleibenden Zähne im Kieferknochen angelegt. Diese lösen beim Nachstossen die Wurzeln der ihren Platz einnehmenden Milchzähne langsam auf und verdrängen sie. Von den Milchzähnen bleiben dann nur noch die Krone und Teile der Wurzel, bis sie dann ausfallen. Der Wechsel der Zähne ist mit rund 7 Monaten abgeschlossen. Nicht alle Zähne haben zwei Generationen. Molaren haben keine Milchzähne, sondern stossen direkt als bleibende Zähne durch. Eine Besonderheit ist der erste Prämolar, der ebenfalls nicht gewechselt wird. Fachleute streiten sich, ob es sich um einen Milch- oder um einen bleibenden Zahn handelt. Hunde haben bei voll entwickeltem Gebiss 26 Milchzähne und 40 bleibende Zähne. Bei kurzschädligen Hunden können einzelne Prämolaren fehlen. Sie haben im kürzer gewordenen Kiefer keinen Platz mehr oder sind quer- statt längsgestellt (KOCH 2001). Tab. 3: Durchbruch und Wechselzeiten der Hundezähne Zahn Bezeichnung Durchbruch des Durchbruch der Milchzahns bleibenden Zähne Incisivus I1, I2, I3 4 - 6 Wochen 3 - 5 Monate Caninus C 3 - 5 Wochen 5 - 7 Monate Prämolaren P1 P2, P3, P4 Molaren M1, M2, M3 5-6 Wochen 4-5 Monate 5 - 6 Monate 4 - 7 Monate Die Schneidezähne des Hundes (I1, I2, I3) sind hakenförmig, die I3 des Oberkiefers zusätzlich nach lateral gebogen (HABERMEHL 1975). Die Schneidezähne des Oberkiefers sind kräftiger als die des Unterkiefers und nehmen in beiden Kiefern von mesial nach distal an Größe zu. Die oberen I1 und I2 besitzen mit einem Haupt- und zwei Nebenlappen die typische Lilienform, der I3 ist spitz-kegelförmig. Die Schneidezähne des Unterkiefers sind zweilappig (EISENMENGER und ZETNER 1982, HABERMEHL 1975, KOCH und v. FOREEST 2001, LAWSON et al. 1960, NICKEL et al. 1987). Die Schneidezähne des Menschen haben eine einfache meißelförmige Krone, die oberen sind ebenfalls kräftiger als 64 die unteren. Der obere I1 ist deutlich größer und physiologisch wichtiger als der I2. Im Unterkiefer ist der I2 dagegen größer. Die Eckzähne von Mensch und Hund sind einwurzelig (NICKEL et al. 1987, ROHEN 1977, SCHUMACHER 1997). Beim Hund sind die Eck-/ Fang- oder Hkenzähne sehr kräftig, wobei die oberen größer als die unteren sind. Die Kronen sind spitz-kegelförmig und oral konvex gebogen. Die mächtigen Wurzeln ragen bis unter die Alveolen der ersten zwei Prämolaren (FAHRENKRUG 1988, HABERMEHL 1975, LAWSON et al. 1960, NICKEL et al. 1987). Die unteren Eckzähne stehen vor den oberen und greifen in die Zahnlücke zwischen I3 und C des Oberkiefers, die oberen Hakenzähne greifen in das Diastema des Unterkiefers zwischen C und P1 (LAWSON et al. 1960, MOHR 1961, NICKEL et al. 1987). Die Eckzähne des Menschen sind ebenfalls sehr kräftig und besitzen mächtige Wuzeln. Sie stehen als Eckpfeiler im Zahnbogen zwischen den Incisivi und Prämolaren in Höhe des Mundwinkels. Im Gegensatz zu den Schneidezähnen besitzen die meißelförmigen Kronen eine Kauspitze, wodurch die Kaukante in eine mesiale und eine distale unterteilt wird (ROHEN 1977, SCHUMACHER 1997). Die Molaren des Menschen und der Fleischfresser sind schmelzhöckerig, die Kronen sind von einer Schmelzkappe überzogen. Ihre Zähne sind brachyodont, mit abgeschlossenem Wachstum (NICKEL et al. 1987). Die Backenzähne des Hundes sind tuberkulosesektorial und haben schneidenden Charakter (HABERMEHL 1975, MEYER 1983, NICKEL et al. 1987). An den Prämolaren erkennt man deutlich die Gliederung in Krone, Zahnhals bzw. Schmelzwulst und Wurzel. Die P1 beider Kiefer sind stumpf-kegelförmig, klein und einwurzelig. Die distal sich anschließenden P2 und P3 und der untere P4 besitzen zwei Wurzeln, ihre Kaufläche weist drei spitze Höcker auf. Der untere P4, der sog. Reißzahn (Des sectorius), ist der kräftigste Zahn des Kiefers. Er besitzt drei Wurzeln, seine Krone analog drei Höcker, zwei laterale, bukkale und einen mesiolingualen. Sein Antagonist ist der Reißzahn des Unterkiefers, der M1, der jedoch nur zwei Wurzeln und ebenfalls eine Krone mit mehreren spitzen Höckern aufweist (HABERMEHL 1975, LAWSON et al. 1960, NICKEL et al. 1987). Beide Reißzähne stehen in Höhe des Mundwinkels. Die Oberkiefermolaren besitzen drei Wurzeln. Die kräftigen M1 und die des kleineren M2 sind jedoch flachhöckerig, wodurch sie eine gewisse Quetschfunktion erhalten. Der zweiwurzelige M2 des Unterkiefers ist relativ klein. Durch 65 seine ebenfalls flachenhöckerige Kaufläche erhält er, wie auch der noch kleinere, einwurzelige, stumpf-kegelförmige M3, Quetschfunktion ((EISENMENGER und ZETNER 1982, HABERMEHL 1975, LAWSON et al. 1960, NICKEL et al. 1987). Bei dolichozephalen Rassen besten Zwischenräume zwischen den Prämolaren, bei brachyzephalen Hunden sind diese dagegen zusammengedrängt und häufig auch fehlgestellt (GAD 1968, LAWSON et al. 1960). Die Molaren des Menschen sind der Mahlfunktion beim Kauen angepasst, bunodont, besitzen flachhöckerige Kauflächen, die beim Kauen gegeneinander reiben und dadurch die Nahrung zerkleinern. Die Prämolaren haben eine zylindrische Krone mit einem kleineren lingualen bzw. palatinalen und einem größeren bukkalen Kauhöcker (Tubertculum dentale), der mandibulare P1 und P2 kann auch drei Höcker aufweisen, zwei linguale und einen bukkalen. Die Wurzeln der Prämolaren sind, mit Aussnahme des oberen P1, der zwei besitzt, fast immer einfach und unverzweigt (BENNINGHOFF 1985, ROHEN 1977, SCHUMACHER 1997). Die Mahlzähne, Dentes molares, sind die eigentlichen Kauzähne und die größten Zähne im menschlichen Gebiss. Die Kaufläche der oberen Molaren besitzt meist vier , die der unteren vier bis fünf Kauhöcker. Der M1 ist im Ober- wie Unterkiefer der größte Zahn; der obere und untere M3, der sog. Weisheitszahn, ist sehr klein und bricht nicht immer durch. Die Oberkiefermolaren besitzen in der Regel drei Wurzeln, die unteren dagegen nur zwei (BENNINGHOFF 1985, ROHEN 1977, SCHUMACHER 1997). 2.9.2. Das Gebiss von Hund und Mensch im Vergleich Das Gebiss von Hund und Mensch ist diphydont. Sie werden beide zahnlos geboren. Der Welpe zeigt zwei bis vier Wochen post partum die ersten Milchzähne. Nach ca. zwei Monaten ist der Durchbruch der Milchzähne abgeschlossen (KOCH und v. FOREEST 2001). Die lakteale Dentition entwickelt sich beim Menschen in der Zeit vom sechsten Lebensmonat bis etwa zum zweiten Lebensjahr (ASH 1993, ROHEN 1994). Das Milchgebiss enthält weniger Zähne als das permanente und ist so dem noch im Wachstum befindlichen, kleineren Kiefer angepasst. Die Incisivi, die Canini sowie die Prämolaren unterliegen dem Zahnwechsel. Beim Hund wird der P1 nicht gewechselt, er hat im Milchzahngebiss keinen Vorläufer und zählt damit wie die Molaren zu den Zuwachszähnen. Bis zum Durchbruch des ersten permanenten Zahnes erstreckt sich die Milchgebissperiode (NICKEL et al. 1987, SCHUMACHER 1997). Der Zahnwechsel läuft schrittweise ab, indem der unter dem Milchzahnvorgänger im Alveolarknochen sitzende permanente Zahn sich ständig vergrößert und nach oben drängt. 66 Dadurch drückt er zunehmend auf die Milchzahnwurzel, die nekrotisch und resorbiert wird. Dadurch wird das Parodont des Milchzahns aufgelöst, und der Zahnrest fällt heraus (FAHRENKRUG 1988, KOCH und v. FOREEST 2001, SCHUMACHER 1997). Beim Hund vollzieht sich der Zahnwechsel zwischen dem fünften und sechsten Lebensmonat, beim Menschen zwischen dem sechsten und zwölften Lebensjahr (Tabelle 3). Bis jedoch alle Zähne durchgebrochen sind, dauert es beim Menschen noch länger. Der dritte Molar erscheint erst zum 16.-18. Lebensjahr (SCHUMACHER 1997). Die Zahnformel und Zahnzahl unterscheiden sich beim Hund und Menschen wie folgt: Zahnformel des Menschen (ASH 1993): Zahnformel Milchgebiß: i 2/2, c 1/1, p 2/2 = 20 Milchzähne Zahnformel permanentes Gebiß: I 2/2, C 1/1, P 2/2, M 3/3 = 36 bleibende Zähne Zahnformel des Hund (HABERMEHL 1975): Zahnformel Milchgebiß: i 3/3, c 1/1, p 3/3 = 28 Milchzähne Zahnformel permanentes Gebiß: I 3/3, C 1/1, P 4/4, M 2/3 = 42 bleibende Zähne Tab. 4: Zeittafel für Durchbruch und Wechsel der Zähne (nach BIENIEK und BIENIEK 1993) Zahn Lakteal Permanent Mensch Mensch I1 6-9 Monate 6-9 Jahre 3-6 Wochen 3-6 Monate I2 8-12 Monate 7-10 Jahre 3-6 Wochen 63-6 Monate 3-6 Wochen 3-6 Monate 3-5 Wochen 5-7 Monate I3 C 15-20 Monate 9-14 Jahre P1 12-16 Monate 9-13 Jahre P2 20-30 Monate 10-14 Jahre Lakteal Hund Permanent Hund 4,5-6 Monate 5-6 Wochen 5-6 Monate P3 5-6 Wochen 5-6 Monate P4 5-6 Wochen 5-6 Monate M1 5-8 Jahre 4-5 Monate M2 10-14 Jahre 5-6 Monate M3 16-40 Jahre 6-7 Monate 67 Obwohl weitgehende Omnivorie besteht, ist der Wolf als Stammvater des Hundes ein Beutejäger. Der Hund besitzt deshalb ein Gebiss, mit dem er seine Beute ergreifen und töten kann, um sie dann hinunterzuschlingen. Beim Hund besteht Anisognathie, der untere Zahnbogen ist enger als der obere. Beim Kieferschluß greifen die Zähne des Oberkiefers mit ihrer lingualen Fläche an der labialen bzw. bukkalen Fläche der mandibulären Zähne vorbei, wodurch sie wie eine Schere wirken. Dies wird auch als Scherengebiss bezeichnet. Durch die Ausbildung spitzhöckeriger Kronen an den Backenzähnen ist das Gebiss des Hundes sekodont. Als Ausnahme sind hier die bunodonten Kauflächen der beiden distalen Molaren, die Flächenkontakt haben (EISENMENGER und ZETNER 1982, HABERMEHL 1975, LAWSON et al. 1960, NICKEL et al. 1987) zu nennen. Die Eckzähne dienen zusammen mit den Schneidezähnen dem Erfassen und der Aufnahme der Nahrung, sie beißen oder reißen, teilweise unter Zuhilfenahme der Vorderpfoten, Stücke von der Nahrung ab und bewirken so eine grobe Zerkleinerung der Nahrung (GÜRTLER 1980, HILL 1976,MEYER 1983). Das eigentliche Beißen erfolgt dagegen selten mit den Incisvi, sondern hauptsächlich bei seitlich gedrehtem Kopf mit den langen, kräftigen Eckzähnen. Mit den Schneidezähnen wird auch Fellpflege betrieben und Knochen „abgeknabbert“ bzw. „genagt“ (MOHR 1961). Die Eckzähne sind beim Hund sehr kräftig und größer als beim Menschen. Sie sollen die Beute festhalten und zerreißen. Die unteren Eckzähne stehen dabei vor den oberen (MOHR 1961, NICKEL et al. 1987). Die Prämolaren und der untere M1 mit ihren sekodonten Kronen dienen dem Zertrennen, Zerschneiden und Festhalten der Nahrung. Dabei greifen sie nicht direkt aufeinander, sondern alternieren in ihrer Stellung. Ein Zahn des einen Kiefers greift zwischen zwei Zähne des Gegenkiefers, wodurch die Schneidefunktion bewerkstelligt wird (HABERMEHL 1975). Der Oberkieferreißzahn gleitet an seinen Antagonisten, dem M1, mit seiner lingualen Fläche an dessen bukkaler Fläche vorbei. Der distale Teil des mandibulären ersten Molaren kontaktiert auch den oberen ersten Molaren, wodurch er eine gewisse Quetschfunktion erhält. Durch die bunodonten distalen Molaren des Ober- und Unterkiefers kann das Futter im hinteren Backenzahnbereich zu einem gewissen Grad zerquetscht bzw. gekaut werden (LAWSON et al. 1960). Beim Menschen ordnen sich die Zähne innerhalb des Kiefers lückenlos zum Zahnbogen an. Im Oberkiefer besitzt er eine elipsenförmige Gestalt, im Unterkiefer die einer Parabel. Der obere Zahnbogen ist weiter als der untere, bei Okklusion reift die obere Kaukante der Vorderzähne vor die untere. Beim Menschen liegt also ebenfalls ein Scherengebiss (BENNINGHOFF 1985, MOHR 1961, SCHUMACHER 1997). Bei den Molaren verdeckt 68 der äußere Rand der Oberkieferzähne die entsprechende mandibulare Höckerreihe. Der innere Kaurand bzw. die inneren palatinalen Höcker der Oberkieferzähne greifen in die Kaufurchen der Unterkieferzähne. Jeder Zahn tritt dabei mit zwei Antagonisten, einem Haupt- und einem Nebenantagonist in Kontakt. Der obere I3 und der M3 besitzen jeweils nur einen Kontaktzahn (BENNINGHOFF 1985, ROHEN 1994). Der Normbiss bei wohlgeformten Kieferbogen und Zahnkronen ist im Gegensatz zum Hund eu- bzw. isognath (BENNINGHOFF 1985). Der Mensch besitzt im Gegensatz zum Hund nur vier Schneidezähne die, zusammen mit den Eckzähnen, die Nahrung ergreifen und zertrennen bzw. Nahrungsstücke abbeißen. Der typische Kauprozess findet im Molarenbereich statt. 69 3. Fragestellung und Ziel der wissenschaftlichen Studie Ziel der vorliegenden Arbeit war, die Wirkung von rhBMP-2 auf die Knochenrekonstruktion von Knochendehiszenzdefekten bei transgingival (offenen) einheilenden Implantaten zu untersuchen. Mit den Ergebnissen dieser Studie soll die Weiterentwicklung des transgingivalen Sofortimplantationverfahrens ermöglicht werden, um Patienten nach Zahnverlust chirurgisch in einer Sitzung zu rehabilitieren. Daher wurde die Knochenrekonstruktion mit rhBMP-2 bei transgingivalen Sofortimplantaten im Hundemodell untersucht, wobei Zahnextraktion, Implantation, Knochenaugmentation, Implantateröffnung und Versorgung mit Zahnersatz in ein und derselben Sitzung durchgeführt wurden. 70 4. Material und Methode: 4.1. Die Versuchstiere In der vorliegenden Studie wurden sechs ausgewachsene, männliche Labrador-GoldenRetriever Mischlinge (Gewicht 25-30 kg) im Alter zwischen dreizehn und zwanzig Monaten eingesetzt. Aufgrund ihrer Kiefergröße, Zahnzahl sowie Mundflora stellen ausgewachsene, männliche Hunde ein dem menschlichen stomatognathen System ähnelndes Tiermodell dar. Aus diesen Gründen ist es heute bei präklinischen Untersuchungen üblich, sich solchen Hundemodellen zu bedienen. Außerdem besitzen Hunde ein gutes Heilungspotential (der Hund heilt doppelt so schnell wie der Mensch) was bei der Planung eines Studienmodells von Bedeutung sein kann. Alternativ wären Studien an Affen (der Affe heilt eineinhalb mal so schnell wie der Mensch) denkbar, da Sie entwicklungsgeschichtlich dem Menschen näher stehen als der Hund. Die in der Studie eingesetzten Hunde besaßen alle eine intakte und vollzählige Dentition sowie eine physiologische Mundflora, die keinerlei pathologische Auffälligkeiten zeigte. In der Literatur finden sich zahlreiche experimentelle Untersuchungen und Studien an Hunden dieser Spezies im Zusammenhang mit rhBMP-2 (z.B. SIGURDSON et al.1994, 1995, 1996, ISHIKAWA et al. 1994, HANISCH et al. 1997). In diesen Studien wurden zum einen die Knochenaugmentation bei einzeitiger und zweizeitiger Implantation sowie Osseointegration und Knochenaugmentation bei periimplantären Defekten, als auch die Auswirkungen und Einflüsse von rhBMP-2 auf die parodontale Regeneration untersucht. So untersuchte z.B. SIGURDSON (1994, 1995, 1996, 1997) die Knochen- und Zementregeneration, Knochenaugmentation und Osseointegration in verschiedenen Studien an Beaglehunden. Die Auswahl dieser Versuchstiere läßt Vergleiche mit anderen Studien zu und reduziert möglicherweise zusätzlich notwendige Untersuchungen. Ferner sollt noch angeführt werden dass speziell Labrador und Golden-Redriever Hunde als besonders zutraulich und unkompliziert im Umgang mit dem Menschen gelten. 71 4.2. Präoperative Maßnahmen und Vorbereitungen Zwei bis drei Monate vor dem operativen Eingriff wurden die Tiere an die Abteilung für Versuchstierkunde im Aachener Klinikum unter der Leitung von Prof. Dr. Küpper geliefert. Hier erfolgte auch die tiermedizinische Betreuung und Versorgung der Hunde während des gesamten Untersuchungszeitraumes. Alle Tiere der vorliegenden Studie wurden nach Anlieferung einer eingehend Untersuchung unterzogen (inklusive Blutbild und Stuhlprobe). Sowohl eine Wurmkur als auch die notwendigen Impfungen wurden durchgeführt. Die Tiere wurden in Standardkäfigen für Versuchshunde gehalten und wurden während der gesamten Untersuchungsdauer mit weichem Diätfutter und Wasser ernährt. Die zuständigen Tierpfleger der Abteilung für Versuchstierkunde und die Doktoranden führten die Hunde zwei bis drei Mal pro Woche aus. Ferner wurden die Tiere täglich ein bis zwei Stunden in größeren Räumen zum Spielen zusammengebracht. Die Hunde sollten so oft es ginge ihrem natürlichem Bewegungs- und Freiheitsdrang nachgehen können, um eventuell auftretenden Komplikationen vorzubeugen und die daraus resultierenden Erkrankungen zu vermeiden. Zwei Wochen vor dem operativen Eingriff erfolgte die Entfernung von Zahnstein und weichen Belägen, um präoperativ möglichst gesunde parodontale Verhältnisse zu gewährleisten. 72 4.3. Chirurgische Eingriffe Der chirurgische Eingriff an den sechs Hunden wurde in Intubationsnarkose mittels eines Sauerstoff- (24%), Halothan- (75%) und Isoflurangemisches (1%) bei Spontanatmung durchgeführt (Narcoren 0,2 ml/kg, Wirkstoff: Pentobarbital-Natrium, Firma Rhone Merieux GmbH D-7958 Laupheim)). Polamivet (0,2 ml/kg, Wirkstoff: Levomethadonhydrochlorid, Firma Hoechst Roussel Vet GmbH D-85716 Unterschleißheim) wurde zur Narkoseeinleitung intravenös verabreicht. Zusätzlich gab man subcutan vor Operationsbeginn ein Breitbandantibiotikum, Baytril (2,5 mg/kg Wirkstoff Enrofloxacin, Firma Bayer Vital GmbH & Co.KG D-51368 Leverkusen) sowie ein Analgetikum, Rimadyl (Wirkstoff: Carprofen, Firma Pfizer Animal Health, ). Zusätzlich wurden Leitungs- und Infiltrationsanästhesien im Bereich des Operationsgebiets (Xylocain 2% mit 1: 50000 Adrenalin, Firma Astra Zeneca, Switzerland) gesetzt. Während der Operation erhielten die Hunde außerdem Ringerlösung. Der eigentliche operative Eingriff begann im Unterkiefer mit einer intrasulkulärer Schnittführung von der Eckzahnregion bis zum zweiten Molaren, Dann erfolgte im rechten und linken Seitenzahngebiet des Unterkiefers die Bildung von bukkalen und lingualen Mukoperiostlappen und beidseitig wurden alle vier Unterkiefermolaren extrahiert (s.a. Abb. 2 und 3). Danach wurden die Mukoperiostlappen primär verschlossen. Nach weiteren drei Monaten wird nach „Randomisierung“ in je einem Unterkieferquadranten ein Kieferkammschnitt mit vertikalen bukkalen Entlastungsschnitten angelegt. Nach Präparation von Mukoperiostlappen werden die Bohrungen für je zwei Brånemark-Implantate (3,3 x 10 mm, Firma Nobel Biocare AB, Göteborg, Schweden) entsprechend dem Herstellerprotokoll durchgeführt. Vor Einbringung der Implantate werden bei zwei Implantatbohrungen (35, 36 bzw. 45, 46) standardisierte (3x6 mm) bukkale Knochendehiszenzdefekte angelegt (s.a. Abb. 4 und 5). Nach Einbringung von transmukosalen Heilungsdistanzhülsen und der Keramikabutments werden die Mukoperiostlappen um die Distanzhülsen adaptiert und mit Hilfe von horizontalen Matratzen- und Einzelknopfnähten fixiert (Gore-Tex Suture CV5,WL.Gore&Associates Inc.Flagstaff, AZ, USA) (s.a. Abb. 7). Auf die Implantate in Regio 35 und 45 wurden direkt nach der Implantation Keramikabutments und auf Implantate in Regio 36 und 46 Heilungsdistanzhülsen gesetzt um eine transgingivale Einheilung des Implantats zu gewährleisten. Insgesamt wurden also 24 Implantate inseriert, von denen 12 durch Aufschrauben eines Keramikabutments sofortbelastet wurden und 12 durch Aufschrauben einer Heilungsdistanzhülse (Titan bzw. Keramik) transgingival ohne Sofortbelastung einheilten. In jeweils einer Kieferhälfte eines jeden Tieres wurde das Calciumphosphat mit dem Wachstumsfaktor rhBMP-2 (Eppendorf Qualicups mit jeweils 150 73 µl BMP-2 Lösung im physiologischen Puffer mit der Konzentration von 2 µg/ml Carrier) vermischt und damit die bukkalen Knochendehiszenzdefekte aufgefüllt (s.a. Abb. 6). Auf der kontralateralen Seite wurden die Defekte nur mit Calciumphosphat, d.h. ohne rhBMP-2 (Kontrollseite) aufgefüllt. Folglich wurden bei sechs Tieren der Wachstumsfaktor randomisiert eingebracht. Abb. 2: Hundekiefer vor der Extraktion der vier Unterkiefermolaren Abb. 3: Hundekiefer nach Extraktion der vier Unterkiefermolaren 74 Abb. 4: Hundekiefer nach Anlage der bukkalen Knochendehiszenzdefekte Abb. 5: Hundekiefer nach Insertion der dentalen Implantate 75 Abb. 6: Einbringen des Carrier mit bzw. ohne rhBMP-2 in die bukkalen Knochendehiszenzdefekte Abb. 7: Fixation der Mukoperiostlappen um die Distanzhülsen mit Hilfe von horizontalen Matratzen- und Einzelknopfnähten (Ansicht von bukkal) 76 4.4. Postoperative Maßnahmen und begleitende Diagnostik Zwecks Schmerzstillung und Verminderung des Infektionsrisikos unmittelbar nach dem Eingriff, erhielten die Tiere postopertiv ein Schmerzmittel und ein Breitbandantibiotikum. Hierbei handelte es sich um die bereits erwähnten Präparate Rimadyl und Baytril. Um mögliche Irritationen und ungünstige Mikromotionen im Operationsgebiet durch die Nahrungsaufnahme zu verhindern, wurde den Tieren weiche Diätkost gefüttert. Um gesunde Wundverhältnisse zu erhalten, wurde in der ersten Woche postoperativ täglich und ab der zweiten Woche postoperativ bis zum Einschläfern der Tiere zweimal wöchentlich mit Frubilurgyl (40 ml 2% Chlorhexidingluconat, Firma Boehringer Ingelheim Pharma KG, DIngelheim am Rhein) gespült. Zudem standen die Hunde unter ständiger Kontrolle und Beobachtung, ob und wann es zu einer Exposition der Implantate kam und wo Wundheilunsstörungen auftraten bzw. ob sogar Implantate verloren gingen. Zehn Tage postoperativ wurden die Nähte entfernt. Im Anschluß an die Operation, acht bzw. sechzehn Wochen und unmittelbar vor dem Einschläfern der Tiere wurden Röngtenbilder angefertigt. Aus jeder Testgruppe wurde kurz vor der Tötung bei je einem Hund ein Reentry-Eingriff (s.a. Abb. 8 und 9) an einem Implantat vorgenommen. Nach 16 Wochen wurden die Tiere in Narkose durch eine intravenös verabreichte Überdosis Narcoren eingeschläfert. Abb. 8: Schleimhautverhältnisse vor Bildung des bukkalen und lingualen Mukoperiostlappen beim Reentry 77 Abb. 9: Knochenverhältnisse nach Bildung des bukkalen und lingualen Mukoperiostlappen beim Reentry 78 4.5. Histologische Gewebeaufbereitung Nach dem die Tiere eingeschläfert waren, wurden die Unterkiefer „en block“ resiziert. Die untersuchenden Seitenzahnbereiche wurden separiert, so dass man vier Knochenpräparate mit je einem Implantat und Weichgewebeanteil pro Tier erhielt (entsprechend den Regionen in denen implantiert und augmentiert wurde, Regio 35 und 36, bzw. 45 und 46). Die Aufbereitung der Präparate erfolgte entsprechend der Trenn-Dünnschlifftechnik nach DONATH (1989). Dazu wurden die Präparate für eine Woche in einer Formalinlösung nach LILLIE (10 %-ig gepuffert, ph-Wert 7,4) fixiert. Danach wurden die Proben 24 Stunden in Aqua destillata gewaschen und in einer aufsteigenden Alkoholreihe (70, 80, 90, 96 , 100 %iges Ethanol) dehydriert. Danach wurden die Proben in K-Plast Kunststoff (Firma Medim Histotechnologie, D-35418 Buseck) eingebettet. Zuvor wurden die Präparate für vier Tage in die Infiltrationslösung gegeben, um dann in Kunststoff, entsprechend der Dosierungsvorschrift, eingebettet zu werden. Der Kunststoff benötigte zum Aushärten ca. eine Woche (bei Raumtemperatur im Wasserbad). Die Gewebeproben wurden nun mid-axial der Implantate auf eine Dicke von 200 µm in bukko-lingualer Richtung mittels einer DiamantBandsäge geschnitten. Von jedem Präparat wurden drei Schnitte, im folgenden als Schnitt 1, 2 und 3 bezeichnet hergestellt. Die Präparate wurden mit dem Exakt-Mikroschleifsystem (Firma Exakt, D-22851 Noderstedt) auf ihre endgültige Schichtdicke von 20-30 µm geschnitten bzw. poliert. Dies geschah bis zu einer Dicke von ca. 90 µm zunächst mittels 800-er Schleifpapier, um dann das Präparat mit 1200-er, 2400-er und 4000-er Schleifpapier auf die definitive Schichtdicke zu polieren. Schließlich erfolgte dann die Anfärbung mit Toluidinblau. 79 4.6. Histometrische Untersuchung Die nicht demineralisierten Gewebeschnitte wurden mittels computerunterstützten ImagingProgramm (Image-Pro Plus, Firma Leica) unter dem Lichtmikroskop histrometrisch untersucht. Als Untersuchungsgegenstand der Studie wurden die unten aufgeführten Meßparameter (bukkal und lingual) bestimmt: 1. Knochendefekttiefe: Abstand zwischen reduzierten Alveolarkamm (Defektboden) und Implantatschulter entlang der Implantatoberfläche. 2. Vertikaler Knochengewinn Abstand zwischen reduziertem Alveolarkamm (Defektboden) und koronalstem Punkt des neugebildeten Knochens in mm. 3. Osseointegration im Defektbereich: koronalste Knochen-Implantatkontaktfläche am Implantatgewinde im Bereich des neugebildeten Knochens in mm, ausgehend vom Defektboden nach koronal gemessen. 4. Osseointegrationsgrad im regenerierten Knochen: Knochen-Implantatkontaktfläche im Bereich des neugebildeten Knochens in %. 5. Osseointegrationsgrad im ortsständigen Knochen: Knochen-Implantatkontaktfläche im Bereich des ortsständigen Knochens in %. Der zweite in Prozent angegebene Wert, hier als koronaler Knochenanteil in % bezeichnet, bezieht sich auf die Basis, die im Defektbereich gemessen wurde, d.h. in diesem Fall ist dieser Wert jeweils lingual und bukkal als 100 Prozent anzusehen. In den Fällen, in denen kein Wert in der Tabelle notiert ist, war in der gemessenen Höhe im Defektbereich kein Knochengewinn festzustellen. 80 4.7. Implantatsysteme der Versuchsanordnung In der Versuchsreihe wurden je vier Brånemark-Implantate 3,75 x 10 mm (Firma Nobel Biocare AB,Göteborg, Schweden) im Unterkiefer in Regio 35, 36 bzw. 45, 46 implantiert. Auf die Implantate wurden direkt nach der Implantation Metall- (Regio 36, 46) bzw. Keramikabutments (Regio 35, 45) gesetzt. 4.8. Statistische Auswertung Die statistische Berechnung erfolgte mit Hilfe des Statistikprogramms SPSS 10.01. Zum Nachweis der intraindividuellen Unterschiede (Sofortbelastung versus nicht Sofortbelastung) wurde der t-Test für verbundene Stichproben verwendet. Grundsätzlich wurde für alle Tests ein Signifikanzniveau von a=0,05 bei zweiseitiger Testung gewählt. In der weiteren Darstellung werden die Mittelwerte sowie die Standardabweichungen für jeden Parameter pro Versuchs- bzw. Testgruppe dargestellt. Bei Hund 2001 wurde leider nur eine Belastungsart evaluiert. Bei den fünf anderen Hunden wurden Messwerte zu beiden Belastungsarten gefunden und unter 5.3. ausgewertet. 81 5. Ergebnisse 5.1. Klinische Beobachtung: Alle Implantate konnten mit einer ausreichenden Primärstabiltät inseriert werden. Die RFAMessungen (RFA= Resonanz-Frequenz-Analyse; s.a. Abb. 10) direkt nach Implantation ergaben Werte von mindestens 6000 Hz, so dass man von einer guten Primärstabilität ausgehen konnte (MEREDITH et al. 1997). Allgemein kam es nach Insertion der Implantate zu postoperativen Schwellungen. Diese waren jedoch unterschiedlich zwischen den einzelnen Versuchstieren. Bei allen Versuchstieren waren die Schwellungen ca. 3 Tage postoperativen auf ihrem Höhepunkt. In der ersten Woche war das Gewebe bei Palpation weich und wurde gegen Ende der zweiten Woche allmählich härter. bzw. wirkte optisch so, als hätte es die Eigenschaften eines knöchernen Alveolarkamms. Ab Ende der dritten Woche war eine Abnahme der Schwellung und teilweise eine Rückbildung der Gewebemasse zu beobachten. Von den ursprünglich 24 Implantaten konnten nach Beendigung der Studie noch 14 (58,3%) Implantate für die statistischen Berechnungen verwendet werden. Sieben (29,1%) Implantate waren 3 Monaten nach Implantation intraoral nicht mehr vorhanden. Ein (4,2%) Implantat war bindegewebig eingeheilt und konnte nicht für die Auswertung verwendet. Zwei (8,3%) Implantate (Tier 2024, Zahn 45,I und Tier 2027, Zahn 35,I. waren histometrisch nicht auswertbar, da die zur Messung notwendige Differenzierung zwischen neuem und altem Knochen nicht möglich war. Abb. 10: RFA-Messungen (RFA= Resonanz-Frequenz-Analyse) zur Messung der Primärstabilität der Implantate 82 5.2. Histologische Beobachtungen: Sowohl die mit als auch ohne rhBMP-2 behandelten Knochendefekte der transgingival eingeheilten Sofortimplantate zeigten buccal nur einen sehr geringen histologisch sichtbaren Knochengewinn. Unterschiede zwischen der Testgruppe und der Kontrollgruppe konnten visuell nicht festgestellt werden. Bei allen Präparaten war nach Anfärbung der Dünnschliffpräparrate der Unterschied zwischen dem ortständigen und dem neu gebildeten Knochen sichtbar. Dieser Unterschied war zum einen durch die unterschiedlich angefärbten Knochenareale als auch durch die im neu gebildeten Knochen weniger dichten Knochentrabekel deutlich sichtbar. Diese Knochentrabekel waren von osteoblastenartigen Zellen umlagert. In unmittelbarer Umgebung waren auch Osteoidablagerungen zu erkennen. Weiterhin fiel auf, dass sowohl bei den mit rhBMP-2 behandelten Knochendefekte als auch bei den ohne rhBMP-2 behandelten Knochendefekte, eine horizontale (bucco- linguale Richtung) Knochenregeneration erzielt werden konnte. Dieser erreichte jedoch nicht die Form und das Ausmaß des ursprünglichen Kieferkamms des Hundes. Es war also nicht nur eine, wenn auch geringfügige, Regeneration in vertikaler Richtung zu verzeichnen, sondern auch in bucco- lingualer Richtung konnte eine Knochenregeneration erzielt werden, die in Form und Ausmaß dem ursprünglichem Alveolarkamm ähnelt, jedoch nicht die Ursprungshöhe erreicht. 83 5.3. Ergebnisse der histomorphometrischen Untersuchungen 5.3.1. Knochendefekttiefe: Hinsichtlich der Knochendefekttiefe zeigten sich zwischen Defekten mit und ohne BMP-2 Applikation keine Unterschiede. Diese Unterschiede sind nicht signifikant (mean-0.55; std 0.36; pvalue 0.1184). Auch mit nonparametrischen statistischen Verfahren ließen sich keine signifikanten Unterschiede nachweisen(siehe Tabelle 9.2. im Kap.9). Offensichtlich schließt das 95 % KI (95%KI: -1.446, 0.3457) den hypothetischen Wert von 0 ein. Da das KI jedoch hinreichend eng ist, würde sich bei erhöhter Fallzahl von n=6 (statt n=3 in der Berechung) und gleicher Mittelwertdifferenz sowie Streuung ein 95% KI ergeben, welches vollständig unterhalb von 0 liegt. Deshalb sei es gestattet, in diesem Fall von einer tendenziellen niedrigeren Defekttiefe bei den sofortbelasteten Implantaten zu sprechen. 7 Defekttiefe (mm) 6 5 4 3 5,51 5,72 kein BMP-2 BMP-2 2 1 0 Abb.2: Defekttiefe 84 5.3.2. vertikaler Knochengewinn Hinsichtlich der Knochendefekttiefe zeigten sich zwischen Defekten mit und ohne BMP-2 Applikation keine Unterschiede. Bei Implantaten mit BMP-2 zeigte sich ein Wachstum von 2,37mm. Im Vergleich zu Implantaten ohne BMP-2, bei denen ein Wachstum von durchschnittlich 2,25mm zu beobachten war. Diese Unterschiede sind nicht signifikant (mean-0.67; std 0.45; pvalue 0.1246). Auch mit nonparametrischen statistischen Verfahren ließen sich keine signifikanten Unterschiede nachweisen (siehe Tabelle 9.2. im Kap.9). Offensichtlich schließt das 95 % KI (95%KI: -1.787, 0.4535) den hypothetischen Wert von 0 ein. Da das KI jedoch hinreichend eng ist, würde sich bei erhöhter Fallzahl von n=6 (statt n=3 in der Berechung) und gleicher Mittelwertdifferenz sowie Streuung ein 95% KI ergeben, welches vollständig unterhalb von 0 liegt. Deshalb sei es gestattet, in diesem Fall von einer tendenziellen niedrigeren vertikalen Knochengewinn bei den sofortbelasteten Implantaten zu sprechen. vertikaler Knochengewinn (mm) 3,5 3 2,5 2 1,5 2,25 2,37 kein BMP-2 BMP-2 1 0,5 0 Abb. 3: vertikaler Knochengewinn 85 5.3.3. vertikale Osseointegration: Hinsichtlich der Knochendefekttiefe zeigten sich zwischen Defekten mit und ohne BMP-2 Applikation keine Unterschiede. Bei Implantaten mit BMP-2 zeigte sich eine vertikale Osseointegration von 2,37mm. Im Vergleich zu Implantaten ohne BMP-2, bei denen eine vertikale Osseointegration von durchschnittlich 2,2mm zu beobachten war. Diese Unterschiede sind nicht signifikant (mean-0.61; std 0.43; pvalue 0.1286). Auch mit nonparametrischen statistischen Verfahren ließen sich keine signifikante Unterschiede nachweisen(siehe Tabelle 9.2. im Kap.9). Offensichtlich schließt das 95 % KI (95%KI: -1673, 0.4397) den hypothetischen Wert von 0 ein. Da das KI jedoch hinreichend eng ist, würde sich bei erhöhter Fallzahl von n=6 (statt n=3 in der Berechung) und gleicher Mittelwertdifferenz sowie Streuung ein 95% KI ergeben, welches vollständig unterhalb von 0 liegt. Deshalb sei es gestattet, in diesem Fall von einer vertikal Osseointegration (mm) tendenziellen vertikale Osseointegration bei den sofortbelasteten Implantaten zu sprechen. 3,5 3 2,5 2 1,5 2,2 2,37 kein BMP-2 BMP-2 1 0,5 0 Abb.4: vertikale Osseointegration 86 5.3.4. Osseointegration im regenerierten Knochen: Hinsichtlich der Knochendefekttiefe zeigten sich zwischen Defekten mit und ohne BMP-2 Applikation keine Unterschiede. Bei Implantaten mit BMP-2 zeigte sich ein Wachstum von 66,5%. Im Vergleich zu Implantaten ohne BMP-2, bei denen ein Wachstum von durchschnittlich 62,5% zu beobachten war. Diese Unterschiede sind nicht signifikant signifikant (mean-12.67; std 23.35; pvalue 0.4467). Auch mit nonparametrischen statistischen Verfahren ließen sich keine signifikanten Unterschiede nachweisen(siehe Tabelle 9.2. im Osseointegration im reg. Knochen (%) Kap.9). 100,00% 90,00% 80,00% 70,00% 60,00% 50,00% 40,00% 30,00% 62,50% 66,50% kein BMP-2 BMP-2 20,00% 10,00% 0,00% Abb.5: Osseointegration im regenerierten Knochen 87 5.3.5. Osseointegration im ortsständigen Knochen: Hinsichtlich der Knochendefekttiefe zeigten sich zwischen Defekten mit und ohne BMP-2 Applikation keine Unterschiede. Bei Implantaten mit BMP-2 zeigte sich eine Osseointegration von 67,2%. Im Vergleich zu Implantaten ohne BMP-2, bei denen ein Osseointegration von durchschnittlich 70,2% zu beobachten war. Diese Unterschiede waren nicht signifikant signifikant (mean-5.5; std 24.39; pvalue 0.6826). Auch mit nonparametrischen statistischen Verfahren ließen sich keine signifikanten Unterschiede Osseointegration im orts. Knochen (%) nachweisen(siehe Tabelle 9.2. im Kap.9). 90,00% 80,00% 70,00% 60,00% 50,00% 40,00% 30,00% 70,20% 67,17% kein BMP-2 BMP-2 20,00% 10,00% 0,00% Abb.6: Osseointegration im ortständigen Knochen 88 6. Diskussion 6.1. Implantatintegration Der Verlust von acht (n=8) von insgesamt 24 transgingival einheilenden Implantaten ergab eine hohe Verlustrate von 33% in dieser Studie. Sicherlich mag hier die mangelnde Compliance von Tieren im Vergleich mit dem Menschen Rechnung getragen haben. Wie von VOLLMERHAUS et al. (1996) berichtet wurde, erfolgt die Nahrungsaufnahme und Zerkleinerung in zwei Phasen: In der ersten Phase, der sog. Ingestionsphase, wird die Nahrung von den Incisivi und Canini erfasst und in die Maulhöhle befördert. In dieser Phase bewegt sich der Kiefer ausschließlich in der Sagittalebene, was auch als „Hackbiss“ bezeichnet wird. Erst in der zweiten Phase, der Mastikationsphase, wird die Nahrung von der Zunge zwischen die Backenzähne transportiert und dort zerschnitten und zerrieben. Dies wird auch als „Reibebiss“ bezeichnet. In dieser Phase läuft die Kieferbewegung vertikal und transversal ab. Die Transversalbewegung läuft jedoch nur eingeschränkt und bei geöffnetem Maul ab. Der Bissen gerät durch den orthalen Quetschdruck in eine Art Kompressionskammer und wird durch die transversale Reibung zermalmt. Folglich werden inserierte Implantate aufgrund ihres Kaumusters, auch mit nicht vertikalen Kräften belastet, die viel schneller zu einem Verlust des Implantats führen können. Durch Umstellung des Futters der Tiere auf Weichkost wurde versucht, die Kaubelastung in der Phase der Nahrungsaufnahme zu minimieren, wie es bei Menschen ebenfalls der Fall ist. Das Argument der falschen Ernährung kann also nicht geltend gemacht werden. Die Belastung der Implantate, durch Spielen der Hunde mit Stöcken oder mit dem Gitter im Käfig des Tieres, konnte nie gänzlich vermieden werden. Diese für den Hund natürlichen Verhaltensmuster, stellen aus implantologischer Sicht ungünstige Quellen für die oben erwähnten schädlichen Mikrobewegungen dar. Demgegenüber muß die Tatsache diskutiert werden, dass die Hunde vorzerkleinertes Futter oder schlingfähige Bissen mit den Schneidezähnen erfassen und ohne gründliches Kauen hinunterschlingen. Falls es sich um größere Futterstücke oder relativ harte Nahrung (z.B. Knochen) handelt, werden diese mit den Schneide- und Eckzähnen erfasst und unter Fixierung mit den Vorderpfoten Teile bzw. Stücke davon abgerissen oder abgebissen (BREVES et al. 2000, GÜRTLER 1980, MEYER 1983, VOLLMERHAUS et al. 1996). Es kann also in beiden Fällen nur bedingt von Kaubelastungen gesprochen werden, die denen des Menschen entsprechen. Folglich muß auch über eine Validität der Vergleichbarkeit zwischen Mensch und Hund gesprochen werden. 89 An diesem Punkt sollte man auch auf weitere kritische Punkte in Bezug auf den Einsatz von Hunden in implantologischen Studien eingehen. Der Hund besitzt z. B. einen schnelleren turn over sowie einen anderen Aufbau, Dichte und Dicke des Alveolarknochens (GIANNOBILE et al. 1994, WEINBERG and BRAL 1999). Außerdem sind beim Hund die destruktiven Prozesse am Zahnhalteapparat bei einer Parodontitis progressiver im Vergleich zum Menschen: der Abbau des Zahnhalteapparats läuft ca. fünfmal schneller ab (GAD 1968). Auch die Tatsache, daß das Kiefergelenk des Hundes ein reines Scharniergelenk darstellt und angepaßt an die karnivore Ernährungsweise nur sagittale Bewegungen durchgeführt (KOCH und v. FOREEST 2001, MOHR 1961, NICKEL et al. 1992, VOLLMERHAUS et al. 1996). Seine Kauphysiologie ist vollkommen anders als die des Menschen (ANDERSON 1970, LEVY et al. 1979, WEINBERG and BRAL 1999), was eine Übertragbarkeit auf den Menschen fragwürdig macht oder zumindest die Aussagekraft der gewonnenen Ergebnisse (gerade bei Studien mit belasteten dentalen Implantaten) einer sehr kritischen Analyse bedarf. Auch ist zu bedenken, daß der Speichel bzw. sein pH-Wert, sowie das Sekretionsvolumen unterschiedlich gegenüber dem Menschen sind (BREVES et al. 2000, GÜRTLER 1980, LEVY et al. 1979). Die Mundhygiene differiert natürlich auch gegenüber der des Menschen. Auch wenn Zahnreinigung und Mundpflege in der vorliegenden Studie betrieben wurde (s.a. 2.3.), läßt sich die Mundhygiene des Hundes nicht mit der des Menschen vergleichen. SAXE et al. (1967) konnten bei ihren Untersuchungen, trotz spezieller Fixiervorrichtungen und Zahnreinigungsgeräte, die Zahnbeläge zwar gering halten, jedoch nie völlig eliminieren. Trotz dieser zum Teil kritischen Punkte ist und bleibt der Hund, vor allem unter dem Gesichtspunkt, dass die Forschung an Affen in der Bundesrepublik Deutschland verboten ist, in der Implantologie das Versuchstier der Wahl. Viele Faktoren wie z.B. anatomische Ähnlichkeiten in Kiefer-, Zahn-, Weichgewebe oder ätiologischen Faktoren, der Gingivitis und Parodontitis, sind vergleichbar mit denen des Menschen, auch die Pathogenese ist ähnlich (GAD 1968, LEVY et al. 1979, MADDEN and CATON 1994, WEINBERG and BRAL 1999). Ein weiterer großer Vorteil von Hunden in Versuchsstudien in der Implantologie ist, dass sehr viele Arbeitskreise mit Hunden bereits gearbeitet haben oder arbeiten und so, je nach Fragestellung der Versuchsanordnung, große Vergleich und Diskussionsmöglichkeiten mit bereits vorliegender Studien möglich sind (s.a. 2.9.). 90 6.2. Histologie Die Herstellung eines exakt mittig, axial zum Implantat geschnittenen, Dünnschliffpräparates ist Voraussetzung für eine gute Auswertung der histologischen Dünnschliffpräparate. Ein nicht exakt mittig axial geschnittenes Implantat ruft Fehler bei der Ausmessung der Werte am Computer hervor, da die Strecken sich verzerren. Die verwendete Färbemethode mit Toluidinblau (Subtrate: Na-Tetraborat, Toluidinblau, Pyronin-G) entspricht dem Standard (DONATH 1989). Trotzdem muß weiter diskutiert werden, in wie weit alter und neuer Knochen unterschieden werden können. Bei der histomorhometrische Auswertung traten immer wieder Probleme auf, die exakten Grenzschichten zwischen altem und neuen Knochen zu finden. In der Literatur werden noch weitere Färbemethoden wie z.B. Stevenel’s blue, van Gieson picro-fuchsin, Alizarin rot, Ladewig oder von Goldner diskutiert, mit denen sich vor allem neu gebildeter Knochen anders farbig als altes Knochengewebe anfärben läßt (MANIATOPOULOS et al. 1996, ADDISON et al. 1973, MANUEL DEL CERRO et al. 1980). 6.3. Histomorphometrie In der vorliegenden Studie zeigten sich keine signifikanten Unterschiede beim Knochengewinn zwischen den mit und ohne BMP behandelten Defekten. Es ließen sich nur bei der Defekttiefe, dem vertikalen Knochengewinn und dem vertikalen Osseointegration statistische Tendenzen finden (s.a. 5.3.). Die gefundenen Unterschiede sind fast alle im Messfehlerbereich. 91 6.4. BMP’s Allgemein: Das primäre Ziel des Einsatzes von Wachstumsfaktoren und BMP in der Implantologie ist die Verbesserung und Beschleunigung des Knochen-Implantat-Kontaktes, weil die Langzeitprognose eines Implantats unter Funktion von seiner knöchernen Integration abhängt (BRÅNEMARK 1983). Zukünftige Ziele können in der Verbesserung der periimplantären Knochenqualität und möglicherweise auch in der Reosseointegration nach Periimplantitis bestehen (HANISCH et al. 1997). Unter Spontanheilungsbedingungen bildet sich bei Titanimplantaten in Abhängigkeit vom Implantationsort ein relativer Oberflächenkontakt des Implantats von etwa 40-60 Prozent aus (ARVIDSON et al. 1990), der sich durch mechanische und chemische Oberflächenmodifikationen (Ätzung, Sandstrahlung, Hydroxylapatitbeschichtung und mehr) zu einem gewissen Grad steigern lässt (BUSER et al. 1991, ERICSSON et al. 2000, GODFREDSEN et al. 2000, WEINLAENDER et al. 1992). Schon relativ früh, noch während der Verwendung von natürlichen BMP‘s, wurde qualitativ die Beschleunigung und Verbesserung der Implantateinheilung in experimentellen Untersuchungen und am Patienten demonstriert (RUTHERFORD 1992, WANG 1994, WANG 1993, YAN et al.). Diese Ergebnisse konnten später auch mit rekombinanten BMP bestätigt werden (COOK et al. 1995), wobei von unserer Gruppe und anderen reproduzierbar sehr hohe Knochen-Implantat-Kontaktwerte von 80 Prozent beobachtet wurden (TERHEYDEN et al. 1999). BMP’s induzieren osteogene Zellen, die mit Matrixstrukturen in ihrer Umgebung in Interaktion treten und dann mit der Hartsubstanzbildung beginnen. Osteoblasten benötigen eine feste Unterlage, an die sie Hartsubstanz anbauen. Auch osteokonduktive Titanimplantate und Knochenersatzmaterialien können solche Startpunkte der Substanzbildung darstellen und auf diesem Wege teilweise oder vollständig mit neuem Knochen bedeckt werden. Diese Interaktion der induzierten Osteoblasten mit den Implantatoberflächen findet selbstverständlich nur bei simultaner Insertion der Implantate und BMP Applikation statt. Ferner sollte man sich noch Gedanken über zukünftige Indikationen der BMP’s in der Zahnmedizin und in der MKG-Chirurgie machen. Potentielle Anwendungsgebiete der BMP’s stellen parodontale Knochendefekte, zystische oder osteotomiebedingte Knochenhöhlen, Alveolarkammatrophien, periimplantäre Knochendefekte, osteotomiebedingte Spaltbildungen in der orthopädischen oder kraniofazialen Chirurgie, Kiefer-Gaumen-Spalten, tumor- oder 92 traumabedingte Unterkiefer- beziehungsweise Mittelgesichtsdefekte, Hypoplasien des Schädelskeletts und Pseudoarthrosebildungen dar. Durch die Beschichtung von Dentalimplantaten erscheint zudem eine Verbesserung deren Osseointegration möglich. In Ratten konnten bereits Kiefer- und Kalottendefekte kritischer Größe (d. h. Defekte die sich durch Spontanheilung nur unvollständig (bis zu 25 %) regenerieren) durch BMP-2 in Kombination mit verschiedenen Trägermaterialien erfolgreich behandelt werden. Bei Hunden gelang es, Unterkieferdefekte mit einer Länge von 3 cm durch die Implantation von BMP2/Kollagenträger knöchern zu rekonstruieren (YASKO et al. 1992). Radiologisch zeigte sich bei den Tieren bereits nach drei Monaten eine vollständige knöcherne Überbrückung der Defekte. BMP-2 wurde in Kombination mit resorbierbaren Mikropartikeln, erfolgreich in der rekonstruktiven Parodontalchirurgie verwendet: Bereits nach zweimonatiger Implantationsdauer kam es bei Hunden zu einer Regeneration von Knochen und Zement. Ähnliche tierexperimentelle Ergebnisse konnten auch mit BMP-7 in der parodontalen und kraniofazialen Chirurgie erzielt werden. Durch die Applikation von BMP-7 in Furkationsdefekte von Zähnen bei Affen soll es sogar neben einer Neubildung von Wurzelzement auch zur Regeneration der Sharpeyschen Fasern kommen. Im Rahmen erster klinischer Studien bei der Sinusbodenelevation wurde bereits gezeigt, dass BMP-2 in Kombination mit einem Kollagenvlies nach vier Monaten zu einem ausreichendem Knochenaufbau führt (YASKO et al. 1992). Andererseits sollten die BMP‘s, wie auch die gesamte Gruppe der ß-TGF’s, kritisch auf ihre Nebenwirkungen betrachtet werden. Schließlich handelt es sich hier um ein hochpotentes, sogenanntes morphogenetisches, also gestaltbildendes Hormon (s.a. 1.5.9.). So könnte „BMP-2“, sollte es in die Blutbahn gelangen, auch an anderen Stellen des Körpers unerwünschte Wachstumsimpulse auslösen oder den Stoffwechsel negativ beeinflussen (BINGMANN 2002). Es sollte immer bedacht werden, dass das natürliche BMP im Körper rasch abtransportiert oder abgebaut wird. Durch diesen Abtransport bleiben die gewünschten Wirkungen wie auch die unerwünschten Nebenwirkungen nicht lokal begrenzt und es kann zu systemischen Veränderungen kommen. Abschließend sollte jedoch gesagt werden, daß bis heute, trotz der vielversprechenden experimentellen Ergebnisse, der klinische Einsatz von BMP’s noch zurückhaltend bewertet werden sollte. Denn die Wirkungsweise der einzelnen Faktoren auf den Gesamtorganismus ist bis heute nur unvollständig erforscht (PERRY 1999). 93 Studienbezogen: Die Ergebnisse der vorliegenden Studie lassen vermuten, dass der Wachstumsfaktor rhBMP-2 ineffektiv oder zu gering konzentriert war, um das gewünschte Knochenwachstum zu erreichen. Schließlich zeigen sich beim Knochengewinn keine signifikanten Unterschiede zwischen rhBMP-2- und Kontrollgruppen. 94 6.5. Transgingivale Implantateinheilung Der Kernpunkt der vorliegenden Studie war die Etablierung einer transgingivalen Implantateinheilung, bei der trotz „offener Wundverhältnisse“ eine Knochenregeneration möglich ist. Die Ergebnisse der Studie lassen, hinsichtlich der ursprünglichen Fragestellungen der Arbeit den Schluß zu, daß der Wachstumsfaktor rhBMP-2 ineffektiv oder zu gering konzentriert war, um das gewünschte Knochenwachstum zu erzielen. Somit konnte eigentlich nicht die Ausgangsfrage beantwortet werden. Trotzdem sollten weitere Studien klären, ob ein Knochenaufbau bei transgingivaler Implantateinheilung möglich ist, da dieses Implantationsverfahren vorteilhaft für die Weichgewebserhaltung ist. Dies wurde von HANISCH et al. (2000) bestätigt, der ein zweizeitiges Implantatsystem mit transmukosalen, zahnanalogen Heilungsabutments (auch anatomische Heilungsdistanzhülsen genannt) verwendet. Durch diese Anordnung wurden die periimplantären Weichgewebe optimal abgestützt und einer Schrumpfung der Interdentalpapillen entgegengewirkt. Wie bereits unter 2.8. erwähnt, sind die marginalen Gingivastrukturen nicht nur vom Knochen, sondern auch von der Zahnfläche abhängig (KORNMANN et al. 2003). Die Studie von HANISCH et al. (2000) konnte das Verfahren zur Papillenerhaltung bestätigen und macht chirurgische Techniken zur Papillenrekonstruktion überflüssig (BEALE et al. 1992, PALACCI et al. 1995, HÜRZELER et al. 1999). Auch BRÄGGER et al. (1994) kommen zu ähnlichen Ergebnissen. BRÄGGER et al. (1994) konnte bei einem 80jährigen Patienten mittels Membrantechnik und durch das Setzen eines transgingivalen Direktimplantates (ITI-Hohlzylinder) die Problematik des Knochenverlustes vermeiden. Die Arbeitsgruppe um KORNMANN et al. (2003) kommt zu ähnlichen Ergebnissen. KORNMANN et.al. (2003) verwendete ebenfalls individualisierte transgingivale Aufbauten, die dem Durchtrittsprofil des natürlichen Zahnes entsprachen und damit stützend, anatomisch korrekt den periimplantären Gingivarand und die Papillen wiedergaben. Damit war die Weichgewebesituation, nach Sofortimplantation, identisch mit dem Zustand vor der Extraktion. Die rote Ästhetik blieb somit vollständig erhalten. Ein ganz entscheidener Vorteil für den Patienten besteht natürlich in dem Wegfall einer Zweitoperation zur Implantatfreilegung (s.a. 2.8.). Außerdem kommt es im Vergleich zur gedeckten Sofortimplantation durch die fehlende Lappenmobilisation, zu keiner Veränderung der mukogingivalen Verhältnisse. Folglich müßte, bei korrekter Durchführung dieser Methode, ein für den Patienten und auch den Behandler vereinfachter Eingriff resultieren. 95 Weiterhin ist zu diskutieren, dass für diese Methode der transgingivalen Einheilung möglichst optimale parodontale und gingivale Verhältnisse vorliegen sollten. Bei Extraktionen aufgrund von apikalen oder marginalen Parodontitiden ist diese Methode kontraindiziert (HANISCH et al. (2000). Dies gilt genauso bei Vorliegen von Dehiszenz- und/oder Fenestrationsdefekten im Alveolarbereich, da hier bei ungedecktem Heilungsverlauf die Regeneration dieser Defekte sich als problematisch darstellt (HENRY et al. 1997). Auch aus prothetischer Sicht vereinfacht die transgingivale Sofortimplantation (vor allem im sichtbaren Bereich) den Behandlungsablauf. Die Anwendung von zahnanalogen Heilungsdistanzhülsen unterstützt den Erhalt der subgingivalen Weichgewebekontur nach Zahnextraktion und kann nach Implantateinheilung mit Hilfe korrespondierender Abdruckpfosten optimal auf das Meistermodell zur Herstellung der definitiven Restauration übertragen werden. Ferner müssen beim zwei zeitigen Implantationsverfahren vor der Herstellung der endgültigen Suprastruktur Provisorien angefertigt werden, um nach der Implantateröffnung eine adäquate Konditionierung der periimplantären Weichgewebe erreichen zu können. Daraus ergibt sich eine komplexere und auch eine bei weitem längere Behandlung (HANISCH et al. 2000). 96 6.6. Alternative Regenerationsmethoden zu rhBMP-2 Unter Tissue engineering werden mehrere Methoden zusammengefaßt die alle das Ziel der Regeneration von Gewebedefekten verfolgen. Neben Wachstums- und Differenzierungsfaktoren werden auch adulte mesenchymale Stammzellen verwendet, die nach Entnahme aus dem Körper (z.B. aus dem Beckenkamm) in vitro differenziert und kultiviert werden (KOTOBUKI et al. 2005; GAMRADT et al. 2004; LIVINGSTON et al. 2003; AKITA et al. 2004; RINGE et al. 2003; FLAUTRE et al. 1999; YAMADA et al. 2004; XIAO et al. 2003; HEDRICK et al. 2003; CANCEDDA et al. 2003; TORENSMA et al. 2003). Durch die Modifizierungen der in-vitro Zellgewinnung, konnte der Zeitraum bis zum Erreichen einer adäquaten Zellzahl von Osteoblasten deutlich verkürzt werden. Einiger Grundlagenforschung bedarf es sicher, bevor autologe Knochenzellen endgültig zur klinischen Anwendung zugelassen werden. Die unterschiedlichen Gewinnungsmethoden zeigten in der immunhistochemischen Färbung keine Differenzen (WILTFANG et al. 2000; YILDIRIM 2003). Alternativ sind hier sicherlich die Möglichkeiten der Defektdeckung mittels Knochenersatzmaterialien (=KEM) wie z.B. Cerasorb (synthetisches, biokompatibles Knochenaufbaumaterial aus phasenreinen ß-Tricalciumphosphat), Algipore (Korallenstrukturen), BIO-OSS (deproteiniertes bovines Knochen-Mineral) oder DBM (=decalcified bone matrix) zu diskutieren (EWERS et al. 2004; KOEPP et al. 2004; MERTEN et al. 2000 und 2001; TRASATTI et al. 2004; TERHEYDEN et al. 1999; TURHANI et al. 2003; LILJENSTEN et al. 1998; MADDEN et al. 1994; MISCH et al.1993; Levy et al. 1979; YILDIRIM 2000, 2001, 2003). In diesem Kontext kommt jedoch die Frage auf, welchen Einfluss Knochenersatzmaterialien grundsätzlich auf menschliche Osteoblasten besitzen. Die Arbeitsgruppen um NEUGEBAUER et al. (2003) und KUEBLER et al. (2004) untersuchten diese Wechselwirkung an Zellkulturen, indem sie den Einfluss der Ersatzmaterialien auf die Zellaktivität und die Differenzierungskapazität der Osteoblasten erfassten (NEUGEBAUER et al. 2003; KÜBLER et al. 2004). Sie wählten fünf Knochenersatzmaterialien für ihre Studie aus: Algipore, BioBase, Bio-Oss, Osteograf/N sowie PepGen P-15. Diesen Materialien setzen die Forscher Osteoblastenkulturen zu und ermittelten nach neun Tagen die Proliferationsrate (WST-1-Test). Nach 21 Tagen begutachteten sie die Proben unter dem Rasterelektronenmikroskop (SEM). Als Kontrolle dienten Osteoblastenkulturen, denen keine Knochenersatzmaterialien zugesetzt wurden. Die 97 höchste Proliferationsrate erzielte das Material PepGen P-15, ein bei hoher Temperatur hergestelltes bovines Hydroxylapatit mit einem zusätzlichen synthetischen Peptid. Hier lag die Proliferationsrate sogar leicht über der Rate der Kontrollgruppe (2,58 vs. 2,47). Die anderen Materialien Algipore, BioBase und Osteograf/N erzielten signifikant geringere Werte, die niedrigsten Werte erreichte Bio-Oss (0,17). PepGen P-15 zeigte auch bei der SEMKontrolle das dichteste Zellwachstumsverhalten. Insgesamt bewerten die Autoren die gemessenen Werte für die Materialien Algipore, BioBase und Osteograf/N als "hoch", die für PepGen P-15 als "sehr hoch". Ursache für die gesteigerte Zellproliferation durch PepGen P-15 seien die Typ-I-Bindungsstellen der P-15-Peptide (NEUGEBAUER et al. 2003). Auch der Einsatz von PRP (plated rich plasma) zwecks Unterstützung der Defektheilung wäre in diesem Rahmen zu nennen. Platelet-Rich-Plasma ist die englische Abkürzung für patienteneigenes plättchen- oder thrombozytenreiches Plasma; d.h. ein Konzentrat von Thrombozyten in einem kleinen Restvolumen Plasma, das durch Zentrifugation von Patientenblut hergestellt werden kann. Die in den alpha-Granula der Thrombozyten enthaltenen Wachstumsfaktoren sind jedoch die eigentlich wirksamen Bestandteile des PRP‘s, die bei der Aktivierung der Thrombozyten freigesetzt werden. Zu ihnen gehören PDGF (platelet-derived growth factor), TGF-ß 1+2 (transforming growth factor ß 1+2), IGF (insulinlike growth factor), bFGF (basic fibroblast growth factor), EGF (epidermal growth factor) und VEGF (vascular endothelial growth factor). Bereits seit den 70er Jahren ist bekannt, das das Blut Bestandteile enthält, die die Regenerationsfähigkeit von Knochen und Gewebe unterstützen (schnellere Reifung und bessere Qualität des gebildeten Knochens). Dieses Plasma wird meist in Blutbanken im Rahmen der Transfusionsmedizin aus Spenderblut gewonnen (mittels Vollblutzentrifugation oder maschineller Pherese); es ist neuerdings mittels neuer Apparate auch in einer (zahn-) ärztlichen Praxis aus dem Eigenblut des Patienten gewinnbar. Um das regenerative Potential des PRP‘s voll ausschöpfen zu können, wird dem Augmentat zumindest in geringen Mengen autologer Knochen zugesetzt; welches Knochenersatzmaterial in Verbindung mit PRP die beste Regeneration zeigt, ist noch nicht geklärt. Darüber hinaus wurde auch über einen geringeren Schmerzmittelverbrauch durch den Einsatz von PRP berichtet. In der Parodontologie konnte durch eine Kombination von synthetischem PDGF und IGF, die beide im PRP enthalten sind, eine signifikante Förderung der Knochenregeneration nachgewiesen werden. In jüngster Zeit wurde der Einsatz von aktiviertem Plättchen-Gel (AGP, ähnlich der Fibrinmembran aus Platelet-Poor-Plasma) als autologer Fibrinkleber und für den Wundverschluss entdeckt; es lassen sich für die Zukunft vielleicht neben der Knochenregeneration eine Vielzahl neuer Indikationen für den PRP- 98 Einsatz erwarten. Allerdings darf PRP - wie in publikumswirksamen Laienmedien häufig geschehen - nicht als "Wundermittel" angesehen werden. Der Zeitraum bis zum Beginn der Knochenbildung wird nicht verkürzt, sondern die Knochenreifung vom Geflechtknochen zum Lamellenknochen beschleunigt und dabei sowohl Knochendichte als auch Knochenqualität deutlich verbessert. Dadurch besteht die Möglichkeit, früher zu implantieren oder Implantate früher zu belasten, keinesfalls aber diese durch PRP-Techniken sofort voll zu belasten. Obwohl die Anwendung von PRP zunehmend auch von anerkannten Wissenschaftlern als sinnvoll angesehen wird (KASSOLIS et al. 2000, LOZADA et al. 2001, MARX et al. 1998), bestehen seitens des Arbeitskreises Blut (AK Blut) Bestrebungen, dem implantologisch tätigen Zahnarzt oder Oralchirurgen diese Option zur Optimierung der Knochenregeneration wieder zu entziehen. Weiter wird leider auch die Frage aufgeworfen, ob ein Zahnarzt überhaupt berechtigt ist, seinen Patienten Blut abzunehmen. Außerdem wird die Anwendung des Transfusionsgesetzes (TFG) und die daraus resultierenden Folgen diskutiert. Abschließend muß man sagen das zur Zeit auf die Frage ob PRP möglicherweise eine Verbesserung der knöcherenen Implantatintegration, eine Spontanheilung von Knochendefekten oder eine Reduktion von autogenem Knochentransplantaten bewirken kann, keine durch experimentell Daten belegte Antwort gegeben werden kann. Experimentell gibt es bisher keinen gesicherten Nachweis einer Wirkung des PRP. Im Augenblick kann man eher davon sprechen das sich die Forschung eher in einem empirischen Stadium befindet, in dem nur sehr vorsichtige Aussagen über die Wirksamkeit von PRP-Präparaten gemacht werden können. Allererste klinische Daten (Case-reports) erscheinen vielversprechend und berichten übereinstimmend von einer unter PRP-Einsatz verbesserten und beschleunigten Wundheilung bis zum Zeitpunkt der Nahtentfernung (KASSOLIS et al. 2000; LOZADA et al. 2001; TERHEYDEN und SADER 2002). Die, im Kapitel 2.9.1. „Erhaltung der Weichgewebsmorphologie bei einzeitigen sofortimplantierten transgingivalen Einzelzahnimplantaten“ vorgestellte, Bedeutung der Implantatform und der Form der transgingivalen Elemente (Anatomische Schulter) müssen sehr genau betrachtet werden und können als Kritikpunkt der vorliegenden Studie angesehen werden. Denn in der vorliegenden Studie wurden keine individuellen transgingivalen Elemente oder sogenannte anatomische Schultern verwendet. Es wurden einfache glattflächige runde Abutments eingesetzt. Dies ist laut BOLLEN et al. (1996) ein wichtiger Kritikpunkt. Implantate mit einer höheren Rauigkeit der Oberfläche, fördern die Plaqueakkumulation mit Keiminvasion und gefährden damit natürlich den Langzeiterfolg der 99 Implantate über eine Infektion der Weichteile und nachfolgende Läsionen (s.a. 2.8.1.). Genauso kann eine zu glatte Oberfläche der Implantate (an deren Durchtrittsstelle durch die Gingiva = Implantathals), durch die fehlende Ausbildung von Hemidesmosomen, den Weichgewebsverschluß an den Implantaten verschlechtern (BOLLEN et al. 1996, WAGNER und Al NAWAS 2003). Schließlich ist laut LAUER et al. (1997) das periimplantäre Weichgewebe im Unterschied zum Parodontalgewebe ein minderwertiges, schlecht durchblutetes Narbengewebe, welches sich an die hochglanzpolierte Oberfläche des Implantats oder der Suprakonstruktion anlagert. Dieser Prozess unterstützt natürlich die Bildung der oben genannten Infektionen und Läsionen. Es ist also von größter Wichtigkeit, nicht nur in ästhetischer Hinsicht für den Erhalt des Weichgewebe, sondern auch durch die oben beschriebenen Infektionen der Weichteile und nachfolgende Läsionen, individuell gestaltete transgingivale Elemente (=Abutments; b.z.w. Anatomische Schultern) einzusetzen, um dieser Problematik vorzubeugen. Dies wird in der Studie von HANISCH et al. (2000) bestätigt. SCHMIDT et al. (2003) deutet in diesem Kontext an, dass die von HANISCH et al. (2000) und HAESSLER et al. (2001) beschriebenen Rezessionen im labialen Bereich der periimplantären Gingiva, nach Fertigstellung der prothetischen Versorgung, durch das wiederholte Auf- und Abschrauben von Abdruckpfosten, Gingivaformer oder individuellen Kunststoffabutments (bei der weiteren prothetischen Versorgung) enstehen. Dieses wiederholte Entfernen führt jedes Mal zu sichtbaren Verletzungen (Blutungen aus dem implantären Sulkus) des periimplantären Weichgewebes. Die führt natürlich zu den oben erwähnten narbigen Schrumpfungen, so dass Rezessionen im labialen Bereich entstehen. 100 7. Zusammenfassung Fragestellung: Ziel der vorliegenden Arbeit war die Wirkung von rhBMP-2 auf die Knochenrekonstruktion von Dehiszenzdefekten bei dentalen Implantaten im Tierversuchsmodell zu untersuchen. Mit den Ergebnissen dieser Studie soll die Weiterentwicklung des einzeitigen transgingivalen Sofortimplantationverfahrens ermöglicht werden, um Patienten nach Zahnverlust nicht nur chirurgisch, sondern auch prothetisch (mit Zahnersatz) in einer Sitzung zu rehabilitieren. Daher soll die Knochenrekonstruktion mit rhBMP-2 bei transgingivalen Sofortimplantaten im Hundemodell untersucht werden, wobei Zahnextraktion, Implantation, Knochenaugmentation, Implantateröffnung und Versorgung mit Zahnersatz in ein und derselben Sitzung durchgeführt wurden. Material und Methode: Insgesamt wurden bei sechs Hunden 24 Implantate implantiert, die durch Aufschrauben eines keramischen Abutments, bzw. einer Metall-Heilungsdistanzhülse, transgingival einheilten. In jeweils einer Kieferhälfte eines jeden Tieres in einer Testgruppe wurde das Calciumphosphat mit dem Wachstumsfaktor rhBMP-2 (Testgruppe) vermischt und damit die bukkalen Knochendehiszenzdefekte aufgefüllt. Auf der kontralateralen Seite wurden die Defekte nur mit Calciumphosphat, d.h. ohne rhBMP-2 (Kontrollseite) aufgefüllt. Ergebnisse: Es zeigten sich keine signifikanten Unterschiede in den mit rhBMP-2 behandelten Knochendefekten im Vergleich zu den ohne rhBMP-2 behandelten Knochendefekten. Von den ursprünglich 24 Implantaten konnten nach Beendigung der Studie noch 14 (58,3%) Implantate für die statistischen Berechnungen verwendet werden. Sieben (29,1%) Implantate waren 3 Monaten nach Implantation intraoral nicht mehr vorhanden. Ein (4,2%) Implantat war bindegewebig eingeheilt und daher nicht für die Studie verwertbar. Zwei (8,3%) Implantate waren histometrisch nicht auswertbar, da die zur Messung notwendige Differenzierung zwischen neuem und altem Knochen nicht möglich war. Die histomorphometrische Auswertung ergab in der mit rhBMP-2 behandelten Testgruppe eine Defekttiefe von 5,72 (SD: 0,48) mm, einen Knochengewinn von 2,37 (SD: 0,66) mm, eine vertikale Osseointegration von 2,37 (SD: 0,63) mm, eine Osseointegration im regenerierten Knochen von 66,5 (SD: 20,91) % und eine Osseointegration im ortständigem Knochen von 67,17 (SD: 7,17) %. In der Kontrollgruppe waren die Werte respektive 5,51 (SD: 0,84) mm; 2,25 (SD: 0,67) mm; 2,2 (SD: 0,64) mm; 62,5 (SD: 12,05) % und 70,2 (SD: 40,95) %. Statistisch signifikante Unterschiede konnten bei keinem Parameter festgestellt werden. 101 Schlußfolgerung: Die Knochenrekonstruktion mittels rhBMP-2 bei transgingivalen Sofortimplantaten führte in der vorliegenden Studie zu einer unvollständigen Regeneration der Knochendefekte. Die Ergebnisse dieser Studie werfen Fragen hinsichtlich der verwendeten Konzentration und Aktivität des Differenzierungsfaktors, als auch hinsichtlich der Methode der transgingival einheilenden Sofortimplantation von dentalen Implantaten auf. 102 8. Literaturverzeichnis Aaboe M, Pinholt EM, Hjorting-Hansen E. Healing of experimentally created defects. Brit J Oral Maxillofac Surg 1995; 33, 312-318. Acil Y, Terheyden H, Dunsche A, Fleiner B, Jepsen S. Three-dimensional cultivation of osteoblast-like cells on highly porous natural bone mineral. J Biomed Mater Res 2000; 51: 703-710. Ackermann KL, Kirsch A, Beschnidt SM. Maßnahmen zur Verbesserung der periimplantären Weichgewebsästhetik. Implantologie 2004; PDZ Band 13; S.160-181. Addison PC. Advantages in the use of aldehyde fuchsin with van gieson’s picro-fuchsin counterstraining for differentiating bone and cartilage. 1973; Vol. 48, No. 2. Akagawa Y, Ichikawa Y, Nikai H, Tsuru H. 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Darstellung der Meßwerte und Gegenüberstellung der einzelnen Versuchsreihen Tier-Nr.: re li Zahn 2001 · 45 Präparat I Kontroll- BMP- Metall- Keramik-Abu. seite seite Abu. 2001 · 45 II · · 2007 · 35 I · 2007 · 36 II · 2007 · 45 I 2007 · 46 II 36 I 2008 · Defekttiefe Knochengewinn Vertikale OI 2,1 OI im reg. Knochen 52% OI im orts. Knochen 60% 6 2,1 5,4 1,8 1,8 76% 66% · 5,9 2,9 2,9 57% 71% · 6 2,8 2,7 60% 57% · 4,8 1,3 1,3 79% 71% · 6 0 0 0% 63% 6,3 2,2 2,1 76% 88% · 6 0 0 0% 77% · · · · · · 2008 · 45 I 2008 · 46 I · · 6 0 0 0% 69% 35 I · · 5,6 2,7 2,7 40% 56% 45 II 4,6 2,5 2,4 44% 88% 36 I 5,9 2,8 2,8 40% 67% 2010 2010 · · 2010 · · · · · 2010 · 46 II · · 6 2,8 2,7 60% 57% 2024 · 45 I · · X X X X 48% 2024 · 46 III · · 3,9 0,9 0,9 75% 89% 35 I · · X X X X 78% 46 I · bindeg. Eingeheilt 2027 2027 · · · Bindeg. Eingeheilt bindegew. Eingeheilt re = rechts; li = links; Metall-Abu. = Metallabutment; OI= Osseointegration; reg. = regenerierter; orts. = ortsständiger (Bei Wert 0 war kein Wachstum von neuem Knochen zu messen; bei X war die histologische Unterscheidung zwischen neuem und altem Knochen nicht möglich) 156 9.2. Tabellarischer Vergleich der Ergebnisse der histomorphometrischen Untersuchungen BMP 2 Defekttiefe Mittelwert Standardab Standardfehler des weichung Mittelwertes kein BMP-2 5,51 0,84 0,30 BMP-2 Knochen- kein BMP-2 gewinn BMP-2 vertikale kein BMP-2 OI BMP-2 OI im reg. kein BMP-2 Knochen BMP-2 OI im orts. kein BMP-2 Knochen BMP-2 5,72 2,25 0,48 0,67 0,19 0,24 2,37 2,2 0,66 0,64 0,27 0,23 2,37 62,50% 0,63 12,05% 0,26 4,26% 66,50% 70,20% 20,91% 14,95% 8,54% 4,73% 67,17% 7,17% 2,93% OI= Osseointegration; reg. = regenerierter; orts. = ortsständiger 157 10. Danksagung An dieser Stelle sei es mir gestattet, meinem verehrten Doktorvater Herrn Univ.-Prof. Dr. Dr. Dr. h.c. H. Spiekermann, Leiter der Klinik für zahnärztliche Prothetik und WerkstoffkundeAachen, für die Überlassung des Themas und die Erlaubnis, uneingeschränkt in seiner Klinik arbeiten zu dürfen, herzlich zu danken. Zudem war es immer möglich, bei aufkommenden Problemen ein aufmerksames und gutmütiges Gehör seitens Herrn Univ.-Prof. Dr. Dr. Dr. h.c. H. Spiekermann zu finden. Auch in meinem beruflichen Werdegang konnte Herrn Univ.-Prof. Dr. Dr. Dr. h.c. H. Spiekermann mir sehr wertvolle und äußerst hilfreiche Ratschläge und Anregungen geben. Weiterhin gilt mein großer Dank Herrn Dr. med. dent. O. Hanisch M. Sc., ehemaliger Assistent der Klinik für zahnärztliche Prothetik und Werkstoffkunde der RWTH – Aachen, für seine uneingeschränkte und großzügige Beratung und Unterstützung während meiner Doktorandenzeit und darüber hinaus. Allen Damen und Herren Professoren, sowie Oberärzten, Assistenten und Schwestern und Helferinnen der Institute und Kliniken der RWTH – Aachen, vorallem in der Klinik für zahnärztliche Prothetik und Werkstoffkunde der RWTH – Aachen, danke ich für das bei Ihnen Erlernte. Besonderer Dank gilt Dr. C. Hamächer und Dr. K. Haselhuhn. Den Ärzten und Pflegern der Abteilung für Versuchstierkunde danke ich sehr für ihre Unterstützung. Besonderer Dank gilt Tadeusz Stopinski. Er war mir eine sehr große Stütze. Frau Roeder danke ich sehr für die tatkräftige Unterstützung bei der Herstellung der histologischen Präparate. Dem IZKF „BIOMAT.“ danke ich für die Nutzung der zentralen Laborfläche. Insbesondere Herrn Univ.-Prof. Dr. Jahnen-Dechent danke ich für sein aufmerksames und gutmütiges Gehör bei aufkommenden Problemen. Dr. A. Bozkurt danke ich sehr für seine Hilfsbereitschaft und seine moralisch Unterstützung. 158 Herrn Juniorprofessor Dr. C. Apel danke ich für seine kritischen Anregungen bei der Erstellung der Arbeit. Herrn Wilms danke ich für die Unterstützung bei den fotographischen Arbeiten. Besonders möchte ich meinem Freund Priv. Doz. Dr. D. Ulrich für seine Unterstützung danken. Meinen IZKF „BIOMAT.“-Kollegen Dr. rer. nat. C. Schäfer und C. Cordes danke ich für die EDV-Hilfe bei Erstellung dieser Dissertation. Dr. Dr. M. Erbe danke ich sehr für seine Hilfe in den letzten Jahren und das bei ihm Erlernte. Danken möchte ich auch meiner geliebten Frau Susanne Smeets-Zippe, die diesen Streß nun schon zum zweiten Mal ertragen mußte und mir stets eine Stütze war. Besonderer Dank gilt meinen geliebten Eltern Mathilde-Albertine Smeets, Karl-Josef Smeets und meinem Bruder Thomas Smeets. Ohne ihre stetige Unterstützung wäre diese Ausbildung niemals möglich gewesen. Danke für alles. Das werde ich niemals vergessen. Alles was ich bin verdanke ich Euch. Qui proficit in litteris et deficit in moribus plus deficit quam proficit. 159 11. Curriculum vitae Name: Geburtsdatum: Geburtsort: Familienstand: Nationalität: Dr. med. dent. Ralf Smeets 28. September 1969 Aachen verheiratet niederländisch Schulausbildung: 7.1977 – 6.1981 katholische Grundschule Reumontstraße /Aachen 8.1981 – 5.1990 Couven - Gymnasium Aachen Berufsausbildung: WS 1990/91-SS 1995 Studium der Chemie an der RWTH Aachen Schwerpunktfach im Hauptstudium: Makromolekulare Chemie WS 1994/95-SS 2000 Studium der Zahnmedizin an der RWTH Aachen WS 2000/01-WS 02/03 Studium der Humanmedizin an der RWTH Aachen Prüfungen und Abschlüsse: 8/1993 Vordiplom Chemie 3/1997 Physikum der Human- und Zahnmedizin 7-12/2000 Staatsexamen der Zahnmedizin 19/12/2000 Approbation als Zahnarzt 8/2002 1. Staatsexamen der Humanmedizin 3/2003 2. Staatsexamen der Humanmedizin 4/2003 Beginn des Praktischen Jahres der Humanmedizin 1.Tertial: Abteilung für Viszeral –und Unfallchirurgie des akademischen Lehrkrankenhaus Luisenhospital Aachen Leiter: CA Prof. Dr. med. G. Müller Rotation in die Abteilung für Plastische Chirurgie und Handchirurgie (6 Wo) Leiter: CA Dr. Grandel 160 2.Tertial: Abteilung für Zahn-, Mund-, Kiefer- und plastische Gesichtschirurgie (Plastische Operationen) der RWTH Aachen Leiter: Univ.-Prof. Dr. med. Dr. med. dent. Riediger 3. Tertial: Abteilung für Innere Medizin des akademischen Lehrkrankenhaus Luisenhospital Aachen Leiter: CA Prof. Dr. med. Berges 6/12/2003 Promotion zum Dr. med. dent. in der Klinik für Plastische Chirurgie, Hand- und Verbrennungschirurgie der RWTH Aachen (Prof. Pallua); magna cum laude 5/2004 3. Staatsexamen der Humanmedizin Seit 1.6.2004 AiP in der Abteilung für Zahn-, Mund-, Kiefer- und plastische Gesichtschirurgie (Plastische Operationen) der RWTH Aachen Leiter: Univ.-Prof. Dr. med. Dr. med. dent. Riediger Seit 1.7.2004 Forschungsrotation ins IZKF „BIOMAT.“ (Prof. JahnenDechent) Studienaufenthalte: Harvard Medical School/ Boston (USA), UCLA Los Angeles/ Kalifornien (USA), Universitätsspital Zürich (Schweiz), Privatuniversität/ St. Johanns Spital Salzburg (Österreich) Forschungsaufenthalte: Kingston University of London (England), Universität Innsbruck (Österreich), Universitätsklinik Würzburg Wiss. Tätigkeiten im UK Aachen: WS 1996/97 Mitarbeit in der Forschungsgruppe um PD Dr. von Heimburg Klinik für Plastische Chirurgie, Handund Verbrennungschirurgie der RWTH Aachen (Prof. Pallua), Tissue Engineering von Fettzellen 11/2000-6/2001 Wissenschaftliche Hilfskraft im IZKF „BIOMAT.“ (Prof. Jahnen-Dechent) im Rahmen der Tierexperimentelle Dissertation (Dr.med.) in der Klinik für zahnärztliche Prothetik (Prof. Spiekermann) der RWTH Aachen; „rh–BMP-2 zur Knochenaugmentation bei transgingivalen Implantateinheilung“; TV 45 Seit 1.6.2002 Wissenschaftliche Hilfskraft im IZKF „BIOMAT.“ (Prof. Jahnen-Dechent) für die Medizinische Klinik II/ klinische Immunologie (Prof. Floege); „Extraosseous mRNA expression of bone associated proteins in uremic mice lacking Ahsg/Fetuin-A“; TV 1110 161 seit 8/2003 Mitarbeit in der Forschungsgruppe um Dr. Wöltje, Dr. Denecke und Prof. Jahnen-Dechent im IZKF „BIOMAT.“: „Analyse der Einflüsse textiler Zellträgerstrukturen auf humane adulte Stammzellen“ 7/2004 START-Antrag zur Forschungsförderung: „Einsatz von humanen adulten Stammzellen auf textilen Zellträgerstrukturen zur Rekonstruktion von Knochendefekten im Mund-, Kieferund Gesichtsbereich“ seit 1/7/2004 Forschungsrotation ins IZKF „BIOMAT.“ (Prof. JahnenDechent) seit 6/2004 Forschungsprojekt: Expression von Oberflächenproteinen isolierter humaner Pulpazellen im Vergleich zu Knochenmarkstammzellen (Kooperation mit Juniorprofessor Dr. C. Apel Klinik für Zahnerhaltung, Parodontologie und präventive Zahnheilkunde) seit 11/2004 Drittmittelprojekt mit der Firma Heraeus Kulzer: Der Einsatz von Ostim® auf textilen Zellträgerstrukturen zur Rekonstruktion von Knochendefekten in der Mund-, Kieferund plastischen Gesichtschirurgie. (46.000 Euro). 1/2005 START-Antrag zur Forschungsförderung: Schleimhautersatz in der Mundhöhle durch autologe Keratinozytenkulturen auf Hyaluronsäureestermembranen, Kollagenmembranen, CalFormaTM und textilen Zellträgerstrukturen (PVDF, BAK, PGA und PLLA) 1/2005 START-Antrag zur Forschungsförderung: Der Einsatz von humanen adulten Stammzellen auf einem resorbierbaren, osteoinduktiven, pH-neutralen Verbundwerkstoff aus Poly (D,L)- Laktid/Calciumphosphat und resorbierbaren textilen Zellträgerstrukturen (BAK, PGA und PLLA) zur Rekonstruktion von Knochendefekten in der Mund-, Kieferund plastischen Gesichtschirurgie.