Studie - SMC Research

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Studie - SMC Research
23. September 2015
Research Studie
Social Commerce Group SE
Beteiligungen vor dem Take-off
Urteil: Speculative Buy (Ersteinschätzung) | Kurs: 9,75 Euro | Kursziel: 16,50 Euro
Analyst: Holger Steffen
sc-consult GmbH, Alter Steinweg 46, 48143 Münster
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23. September 2015
Inhaltsverzeichnis
Snapshot........................................................................................................................................................ 3
Executive Summary ....................................................................................................................................... 4
SWOT-Analyse ............................................................................................................................................. 6
Profil ............................................................................................................................................................. 7
Portfolio ........................................................................................................................................................ 9
Marktumfeld ............................................................................................................................................... 12
Zahlen ......................................................................................................................................................... 15
Equity-Story ................................................................................................................................................ 17
Sum-of-parts-Bewertung.............................................................................................................................. 19
Fazit ............................................................................................................................................................ 22
Anhang I: DCF-Modelle Staramba GmbH und Corp. ................................................................................ 23
Anhang II: DCF-Modelle Yoyo und MXM ................................................................................................. 24
Anhang III: Konzern-Bilanz, GuV, Cashflow .............................................................................................. 25
Impressum & Disclaimer............................................................................................................................. 26
Inhaltsverzeichnis
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Snapshot
Kurzportrait
Stammdaten
Sitz:
Branche:
Mitarbeiter:
Rechnungslegung:
Berlin
Beteiligungsgesellschaft
47 (Gruppe)
IFRS
ISIN:
DE000A1K03W5
Kurs:
9,75 Euro
Marktsegment:
General Standard
Aktienzahl:
1,67 Mio. Stück
Market Cap:
16,3 Mio. Euro
Enterprise Value:
13,4 Mio. Euro
Free-Float:
34,2 %
Kurs Hoch/Tief (12 M): 15,91 / 7,70 Euro
Ø Umsatz (Xetra, 12 M): 37,6 Tsd. Euro
GJ-Ende: 31.12.
Zum Portfolio der Beteiligungsgesellschaft Social
Commerce Group SE zählen aktuell vier Unternehmen, die ihren jeweiligen Geschäftsschwerpunkt auf
der digitalen Vermarktung von Produkten und
Dienstleistungen haben und an denen sich SCGSE
in einem frühen Stadium beteiligt hat. Flaggschiff ist
die Mehrheitsbeteiligung Staramba GmbH (Anteil
51,94 Prozent), die mit Hilfe der Photogrammetrie
umfangreiche 3D-Datensätze von Personen erstellt,
exklusiv auch von Stars aus der Sport- und Unterhaltungsindustrie. Aus diesen Daten werden individuell
konfigurierbare 3D-Figuren erstellt und vertrieben,
als Partner konnten zuletzt u.a. die Fußballvereine
Bayer Leverkusen, Arsenal London und Bayern
München gewonnen werden. Mit diesen und weiteren Partnerschaften will Staramba den Umsatz nun
schnell ausweiten. Ähnliche Kooperationen sind für
den US-Markt angedacht, an der amerikanischen
Vertriebsgesellschaft Staramba Corp. hält SCGSE 26
Prozent. Darüber hinaus zählen die Softwareunternehmen Yoyo (58,4 Prozent) und MXM (54,6 Prozent) zum Portfolio, auch hier sieht das Management
kurzfristig realisierbare Expansionspotenziale.
2014*
2015e
2016e
2017e
Umsatz (Mio. Euro)
0,5
1,0
5,3
12,9
EBIT (Mio. Euro)
0,1
-2,8
0,2
1,0
Jahresüberschuss
0,0
-3,0
0,1
0,7
0,00
-1,77
0,04
0,39
-
-
-
-
Umsatzwachstum
99,8%
457,3%
142,5%
Gewinnwachstum
-
-
960,3%
EpS
Dividende je Aktie
KUV
34,21
17,12
3,07
1,27
KGV
-
-
265,2
25,0
KCF
-
-
-
-
EV / EBIT
-
-
72,2
13,0
0,0%
0,0%
0,0%
0,0%
Dividendenrendite
* der erste Konzernabschluss wurde zum 30.06.2015 erstellt; für 2014 teilweise Zahlen aus AG-Einzelabschluss
Snapshot
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Executive Summary
Die Social Commerce Group (SCGSE)
konzentriert sich auf den frühzeitigen Erwerb von Beteiligungen, deren Geschäftsschwerpunkt auf der digitalen Vermarktung von Produkten und Dienstleistungen, insb. für das Merchandisinggeschäft in der
Sport- und Unterhaltungsindustrie, liegt. Mittlerweile besitzt die Holding Anteile an vier Gesellschaften,
drei davon im Mehrheitsbesitz. Das Unternehmen konzentriert sich bewusst auf wenige Kernbeteiligungen
in einem eng definierten Segment, was eine intensive Betreuung und die Hebung von Synergien ermöglicht. Ein prominentes Netzwerk von Investoren (u.a. mehrere ehemalige Bundesligaprofis) ermöglicht zudem einen exklusiven Zugang zur Sport- und Unterhaltungsindustrie, durch die Kombination mit der
Entwicklung neuer Technologien entstehen daraus innovative Geschäftsmodelle.
• Beteiligungsgesellschaft mit fokussiertem Portfolio:
• Vier Unternehmen im Portfolio: Das beste Beispiel für diesen Ansatz ist Staramba, SCGSE ist sowohl an der deutschen GmbH als auch an der amerikanischen Corporation, eine formal unabhängige Vertriebsgesellschaft für den amerikanischen Markt, beteiligt. Das Unternehmen ist auf die Generierung von
umfangreichen 3D-Datensätzen zu Personen spezialisiert, die anschließend u.a. zur Herstellung von Figuren und Statuen mit 3D-Druckern verwendet werden können. Das Netzwerk der Beteiligungsgesellschaft
hat dem Start-up den Zugang zu renommierten Kunden ermöglicht, zuletzt konnten Verträge mit Bayer
Leverkusen, Arsenal London und Bayern München abgeschlossen werden. Damit steht Staramba in den
Startlöchern für deutlich steigende Umsätze. Aber auch die beiden übrigen Gesellschaften aus dem Portfolio, Yoyo Smart Social Web Solutions und MXM Mixed Reality Marketing, könnten nach umfangreichen
Vorarbeiten in naher Zukunft deutlich höhere Erlöse erwirtschaften.
Sportmerchandising ist ein reifer Markt, der Weltmarkt
dürfte in den nächsten Jahren zwischen 2 und 3 Prozent zulegen. Die Digitalisierung schafft allerdings
neue Optionen für eine Individualisierung und Personalisierung der Produkte, Marktforscher sehen hier
einen neuen Trend mit hohem Potenzial. Als möglicher Treiber gilt die Kombination aus E-Commerce
und 3D-Druck, von einer schnell steigenden Marktdurchdringung könnten die SCGSE-Beteiligungen
Staramba und Yoyo profitieren.
• Wachstumsimpulse für reife Märkte:
Die Geschäftsentwicklung der Beteiligungen befindet
sich noch in einem frühen Stadium. Im letzten Jahr konnten kumuliert Erlöse von rund 360 Tsd. Euro
erwirtschaftet werden (von Yoyo ist dabei nur das Rumpfgeschäftsjahr 01.07. bis 31.12.2014 berücksichtigt), im ersten Halbjahr 2015 waren es rund 220 Tsd. Euro. Allerdings zieht das Geschäft von Staramba
seit April stark an, bis zum Juni wurden die Erlöse von Monat zu Monat zumindest verdoppelt. Auf dieser
Basis erwartet das Management für 2015 einen Konzernumsatz von 1 bis 1,5 Mio. Euro.
• Frühes Stadium, aber hohes Wachstum:
• Startschuss für rasante Expansionsphase: Das soll aber erst den Anfang einer dynamischen Expansionsphase darstellen. Auf Basis der bereits geschlossenen Kooperationen mit namhaften Vereinen sowie weiterer Partnerschaften in Deutschland und den USA soll die Marktdurchdringung rasch vorangetrieben werden und eine deutliche Steigerung der Staramba-Erlöse in 2016 ermöglichen. Davon profitieren würde auch Yoyo, da die Beteiligung den Onlinekonfigurator für das E-Commerce-Geschäft erstellt
hat. Daneben befinden sich bei der Gesellschaft weitere aussichtsreiche Projekte, u.a. eine ContentManagement-Plattform für Games sowie eine neue Plattform für 3D-Produkte, in einem fortgeschrittenen
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Entwicklungsstadium. MXM schließlich konnte mit der Fokussierung auf die sog. Augmented Reality
(erweiterte Realität) bereits Referenzprojekte von renommierten Kunden wie BMW, Audi oder Bosch
Siemens Hausgeräte gewinnen und erwartet nun Impulse u.a. aus dem Games-Markt.
Die Abschätzung der Potenziale der aktuellen Beteiligungen von SCGSE fällt
aufgrund des Frühstadiums noch sehr schwer, das Schätzrisiko ist ausgesprochen hoch. Wir haben in unserem Bewertungsmodell hypothetisch unterstellt, dass Staramba (D und USA) den Markt „3D-Druck mit
Stars“ als führender Anbieter langfristig besetzt, und dass dieses Produkt einen festen Platz im Merchandising-Markt der Zukunft einnimmt. Yoyo haben wir im Zuge dessen vor allem substanzielle Erlöse aus der
Softwarebereitstellung für den E-Commerce zugestanden, die restlichen Aktivitäten haben wir nur pauschal mit einem geringen Volumen erfasst. MXM sehen wir hingegen aufgrund des momentanen Projektcharakters des Geschäfts als profitablen Nischenanbieter mit vergleichsweise begrenztem Erlöspotenzial.
Auf dieser Basis haben wir mit überschlägigen DCFs einen Wert des Portfolios (Sum-of-parts) von 43,8
Mio. Euro oder 16,50 Euro je Aktie (voll verwässert) errechnet. Auf dieser Basis kommen wir zum Urteil
„Speculative Buy“. Die skizzierten Entwicklungspfade der Gesellschaften können allerdings zum aktuellen
Zeitpunkt nur als grobe und modellhafte Tendenzaussage gesehen werden.
• Hohes Schätzrisiko:
Executive Summary
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SWOT-Analyse
Stärken
• Bereits
vier Beteiligungen an innovativen Unternehmen mit hoher technologischer Kompetenz
und skalierbaren Geschäftsmodellen erworben.
•
Starkes Netzwerk: Prominente Investoren ebnen
die Kundenanbahnung in der Sport- und Unterhaltungsindustrie.
•
Die Beschränkung auf wenige Beteiligungen, an
denen hohe Anteile gehalten werden, erlaubt eine
intensive Betreuung und die Hebung von Synergien.
•
Die Holding ist weitgehend mit Eigenkapital finanziert (EK-Quote 90,3 % per Ende 2014).
•
Mit Christian Daudert hat SCGSE einen engagierten Entrepreneur als Ankeraktionär.
Chancen
• Erschließung
neuer Märkte mit innovativen
Technologien kann hohes Nachfragewachstum
auslösen (bspw. digitale Sportvermarktung).
•
•
Stark anziehende Umsätze der Beteiligungen
könnten im nächsten Jahr den Proof-of-Concept
bringen. Insbesondere Staramba hat zuletzt wichtige Vertragsabschlüsse vermelden können und
damit eine gute Ausgangsbasis geschaffen.
Dank der starken Position in Nischenmärkten
scheint das anvisierte hohe Margenniveau durchaus erreichbar.
•
Der frühe Einstieg (kurz nach der Gründung) verspricht im Erfolgsfall einen hohen Werthebel.
•
Nach dem Wechsel in den Regulierten Markt sollte die Aktie im Fall einer positiven Geschäftsentwicklung mehr Aufmerksamkeit erhalten.
SWOT-Analyse
Schwächen
• Kurze Historie,
noch kein belastbarer Track-
record.
•
Umsatzniveau auf der Ebene der Beteiligungen
noch gering, die Holding kann derzeit substanzielle Einnahmen nur mit Anteilsverkäufen generieren.
•
Das frühe Stadium der Geschäftsentwicklung der
Beteiligungen bedingt noch einen hohen Außenfinanzierungsbedarf.
•
Nach einer kleinen Kapitalerhöhung reicht die aktuelle Liquidität nach unserer Einschätzung nur
zur Finanzierung der geplanten Investmentaktivitäten in den nächsten sechs bis zwölf Monaten
aus.
Risiken
• Beteiligungen
noch im Frühstadium, Geschäftsmodelle können scheitern.
•
Börsenturbulenzen könnten die notwendige Kapitalaufnahme zur Finanzierung der weiteren Expansion erschweren.
•
Angesichts des Frühstadiums der Unternehmensentwicklung und der geringen Unternehmensgröße ist der Erfolg insbesondere vom Engagement
einzelner Schlüsselpersonen abhängig.
•
Die Ausrichtung auf innovative Technologien benötigt ein permanentes Marktscreening, um die
zentralen Trends rechtzeitig zu antizipieren. Für
diese Aufgabe könnten die personellen Kapazitäten noch zu gering sein.
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Profil
Fokussierte Beteiligungsgesellschaft
Eine Kapitalerhöhung im letzten Jahr war der operative Startschuss für die in Berlin ansässige Social
Commerce Group SE, kurz SCGSE. Die Gesellschaft fokussiert sich auf die Entwicklung von Beteiligungen, deren Schwerpunkt auf der digitalen Vermarktung von Produkten und Dienstleistungen,
insb. für die Sport- und Unterhaltungsindustrie,
liegt. Aktuell zählen bereits vier Unternehmen zum
Portfolio. An der Yoyo Smart Social Web Solutions
AG, einem Spezialisten für Social Games sowie ECommerce-Tools & Apps, und der Softwareschmiede MXM Mixed Reality Marketing AG hält die Beteiligungsgesellschaft mit Anteilen von 58,4 respektive 54,6 Prozent die Mehrheit. Kürzlich konnte auch
der Anteil an der Staramba GmbH, deren Kerngeschäft im Bereich des 3D-Drucks liegt, auf 51,95
Prozent aufgestockt werden, außerdem werden 26
Prozent an der Staramba USA Corporation gehalten.
Die Beteiligungsgesellschaft strebt an, die Anteile
langfristig zu halten, kleinere Teilverkäufe zur Finanzierung weiterer Aktivitäten sind aber denkbar.
Früher Einstieg, potenziell hoher Hebel
Alle vier Unternehmen (wobei Staramba USA eng
mit der deutschen GmbH verbunden ist) wurden seit
der Gründungsphase begleitet. Dahinter steckt ein
strategischer Ansatz, mit dem sich SCGSE von der
gängigen Praxis im Beteiligungsgeschäft deutlich unterscheidet. Denn die Gesellschaft selbst fungiert als
Ideengeber und Inkubator für neue Geschäftsideen
und entwickelt diese mit Partnern weiter. Das sichert
einen frühzeitigen Zugang und im Erfolgsfall einen
entsprechend hohen Hebel auf das investierte Kapital. Im Gegenzug wird auf eine breite Diversifikation
des Portfolios verzichtet, das Unternehmen konzentriert sich auf wenige Kernbeteiligungen, die intensiv
betreut werden. Zukäufe von Gesellschaften, die
nicht aus eigenen Entwicklungsarbeiten entstanden
sind, sind bislang nicht erfolgt, aber prinzipiell möglich.
Profil
Versiertes Führungsteam
Voraussetzung für einen Erfolg dieses Geschäftsmodells ist ein intensives Engagement der involvierten
Akteure, auch auf der operativen Ebene der Beteiligungen. Bei SCGSE sind derzeit die wesentlichen
Führungsaufgaben auf zwei Personen aufgeteilt. Geschäftsführender Direktor der Beteiligungsgesellschaft ist Julian von Hassell, der eine langjährige Erfahrung im Bereich Private Equity und Venture Capital vorweisen kann. So konnte Herr von Hassell
vor zehn Jahren die aus der insolventen Agiplan
Technosoft AG herausgelöste Kopernikus-Software
GmbH erfolgreich sanieren und verkaufen, im Anschluss betreute er über die eigene Firma Von Hassell
Teccap zahlreiche M&A-Transaktionen. In die operative Entwicklung der Beteiligungen ist hingegen
Christian Daudert, ein vielseitiger Entrepreneur und
Vermögensverwalter und Initiator der SCGSE, eng
eingebunden. Herr Daudert hat in der Startphase der
Ableger zunächst Führungsposten bei den Gesellschaften übernommen, etwa als CEO von Staramba
oder von Yoyo. In einem fortgeschrittenen Entwicklungsstadium wird die Geschäftsführung dann sukzessive an neue Kräfte abgegeben, die die nächste
Wachstumsphase begleiten.
Dieses Stadium haben die bestehenden Beteiligungen
mittlerweile erreicht. Für Staramba konnte mit Sebastian Wolters ein Geschäftsführer mit einer langjährigen beruflichen Erfahrung in der Medienbranche gewonnen werden, der bereits mehrere Start-ups
betreut hat. Die Hochskalierung zahlreicher Gesellschaften hat auch MXM-Geschäftsführer Andreas
Westhoff begleitet, meist als Executive-Consultant.
Zu einer besonderen Erfolgsstory ist sein langjähriges
Engagement (u.a. als Vorstand Vertrieb & Shareholder) bei der Navigon AG geworden, die letztlich
2011 an Garmin verkauft werden konnte. Yoyo wird
noch von Christian Daudert geführt, auch hier ist
ein Stabwechsel an der Spitze in naher Zukunft geplant.
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Prominentes Netzwerk
Zwei Welten vereinen
Christian Dauert ist darüber hinaus auch ein maßgeblicher Investor der SCGSE, sowohl mit einem direkten Anteil von 13,2 Prozent als auch über die 11
Champions AG, auf die 46,7 Prozent der Kapitalanteile entfallen. Herr Daudert ist Vorstand und
Mehrheitseigner von 11 Champions, die erfolgreich
als Family Office für (ehemalige) Profisportler etabliert wurde. Über dieses Vehikel sind als weitere Investoren u.a. die ehemaligen Bundesligaprofis Marko
Rehmer und Oliver Neuville bei SCGSE engagiert.
Zum Netzwerk zählt darüber hinaus auch der ehemalige Nationalspieler Fredi Bobic, der mit rund 6
Prozent direkt an SCGSE beteiligt ist (und am 1. Juli
zum stellvertretenden Vorsitzenden des Beirats gewählt wurde). Die restlichen 34,2 Prozent befinden
sich im Streubesitz (siehe Grafik zur Aktionärsstruktur). Formal ist die Gesellschaft seit März letzten
Jahres durch die Einbringung in einen Mantel börsennotiert, im Mai dieses Jahres erfolgte der Wechsel
vom Freiverkehr in den Regulierten Markt.
Das Prominentennetzwerk, das unter anderem aus
der jahrelangen Tätigkeit von Christian Daudert als
Vermögensverwalter für ehemalige Bundesligaprofis
resultiert, ist ein wichtiges Asset für die ganze Gruppe. Denn das ebnet den Beteiligungen auch den Zugang zu weiteren Kontakten, u.a. aus der Unterhaltungsindustrie. Die zweite Säule der Aktivitäten stellen die entwickelten Technologien dar, die neue Wege für die digitale Vermarktung ebnen, mit dem Bereich Merchandising als erste zentrale Stoßrichtung.
Hier will SCGSE mit seinen Beteiligungen zwei Bereiche zusammenbringen: Zum einen die Welt der
Stars, zu der ein direkter Zugang besteht, und zum
anderen Innovationen, etwa im Bereich des 3DDrucks, mit denen neue Monetarisierungswege beschritten werden können. Dieser Ansatz stößt auf eine große Resonanz, wie beispielsweise die trotz der
jungen Unternehmenshistorie bereits etablierte Zusammenarbeit mit Unterhaltungskonzernen wie
Universal (UMG), Walt Disney oder Marvel Enterprises belegt.
Aktionärsstruktur
Streubesitz
34,2%
11
Champions
AG
46,7% *
Fredi Bobic
6,0%
Christian Daudert, 13,2%
* Christian Daudert ist Mehrheitsaktionär der 11 Champions AG; Quelle: Unternehmen
Profil
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Portfolio
Sukzessiver Anteilskauf
Die Anteile an den vier Gesellschaften wurden in
den letzten anderthalb Jahren sukzessive erworben,
der Schwerpunkt lag aber in 2014. Per 31.12.2014
wurden im Einzelabschluss Buchwerte von 2,51
Mio. Euro für Yoyo, 0,36 Mio. Euro für die Staramba GmbH und 0,36 Mio. Euro für MXM ausgewiePortfolio
sen. Die Anteile von Staramba und MXM wurden
gegen Cash erworben, bei Yoyo erfolgte hingegen für
den Großteil der Position eine Kapitalerhöhung gegen Sacheinlage. Die folgende Tabelle zeigt einen
Überblick zu den wichtigsten Kennzahlen.
Anteil akt.
Buchwert 2014
U14
U15 (HJ)
JÜ14
JÜ15 (HJ)
Staramba GmbH
51,95 %
359
139
169
-959
-862
Staramba Corp
26,00 %
-
n.a.
n.a.
n.a.
n.a.
Yoyo
58,40 %
2.510
2
0
-464
-288
MXM
54,55 %
360
218
52
-281
-234
Angaben in Tsd. Euro bzw. Prozent; Quelle: Unternehmen
Staramba – das Zugpferd
Die spektakulärste Entwicklung im Portfolio hat sicherlich die Beteiligung Staramba seit ihrer Gründung im Jahr 2014 durchlaufen. Das Unternehmen,
das mittlerweile 34 Mitarbeiter beschäftigt, ist auf
die Generierung von umfangreichen 3D-Datensätzen
zu Personen spezialisiert, die anschließend u.a. zur
Herstellung von Figuren und Statuen mit 3DDruckern verwendet werden können. Das Kernelement des Verfahrens ist der Photogrammetrie-Scanner Instagraph, der über ein einziges „Photo“ mit
140 Kameras alle relevanten Daten eines Objekts erfassen kann. Aktuell erfolgt der Roll-out des Systems
im Merchandising. Nachdem im letzten Jahr mit einem mobilen System die US-Tour von Linkin Park
begeleitet wurde, konnten in der aktuellen Periode
zahlreiche prestigeträchtige Verträge abgeschlossen
werden. So hat Staramba in jüngster Zeit Kooperationen mit Bayer Leverkusen, Arsenal London und
Bayern München vermeldet. Neben dem Partner
Universal Music Deutschland konnte zudem Authentic Brands Group aus New York für eine Zusammenarbeit gewonnen werden, die über ein um-
Portfolio
fangreiches Rechteportfolio (u.a. Elvis Presley, Marilyn Monroe und Muhammad Ali) verfügt.
US-Ableger
Der Vertrag wurde mit der amerikanischen Vertriebsgesellschaft Staramba USA Corporation geschlossen, an der SCGSE eine Beteiligung von 26
Prozent hält (der Kauf der Anteile erfolgte im August
dieses Jahres). Der US-Markt ist, zumindest im
Moment, merchandiseaffiner als der europäische, da
amerikanische Fans traditionell deutlich mehr Geld
für Fanartikel ausgeben als europäische und hier insbesondere deutsche. Hinzu kommt, dass die großen
amerikanischen Sportligen NBA, MLB, NFL, NHL
sowie die College-Ligen kumuliert ein noch höheres
Umsatzpotenzial bieten als der Kernmarkt der Staramba GmbH, die Champions League im europäischen Fußball. Auch im Showbusiness ist der USMarkt volumenträchtiger als der europäische, schon
allein, da die meisten internationalen Stars amerikanischer Herkunft sind. Aus diesen Gründen ist
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SCGSE, zunächst mit einem Minderheitsanteil bei
Staramba USA eingestiegen. Zusammen mit dem
ebenfalls beteiligten amerikanischen 3D Spezialisten
Forge LLC, Jacksonville, soll der Markt nun gemeinsam erschlossen werden. Auch in den USA sollen
nun die Vereine der großen Sportligen adressiert
werden, ein erster Abschluss ist bereits mit dem
NFL-Club Jacksonville Jaguars gelungen. Im Rahmen eines weiteren prestigeträchtigen Projekts wurde
Staramba USA von Franklin Mint als exklusiver
Partner auserkoren, um im Vorfeld der US-Reise von
Papst Franziskus 3D-Figuren des Pontifex herzustellen und zu vertreiben. Die in Übersee verkauften Figuren werden von der deutschen GmbH designt und
produziert, die so von potenziellen Vertriebserfolgen
profitiert.
Aufbau einer umfangreichen Datenbank
Dies- wie jenseits des Atlantiks verfolgt Staramba
dasselbe Ziel: Möglichst schnell einen umfangreichen
Katalog von Datensätzen mit Stars aus der Sportund Unterhaltungsindustrie aufzubauen. Denn das
ist die Basis für das aktuelle Kernprodukt „me & my
star“, bei dem sich Endverbraucher eine gemeinsame
Figur zusammen mit einer Person aus der Datenbank
erstellen können. Da der Zugang zu den Stars
schwierig und die Erhebung entsprechender Datensätze der entscheidende Erfolgsfaktor ist, schafft sich
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das Unternehmen so schrittweise einen wichtigen
Wettbewerbsvorsprung.
Verschiedene Vertriebskanäle
Das Unternehmen sieht seine Kernkompetenz in der
Bereitstellung der notwendigen Systeme, in der
hochqualitativen Datenerfassung und -bearbeitung
sowie in der Produktion. Im Endkundenvertrieb
wird hingegen mit Partnern zusammengearbeitet. So
werden weltweit 3D-Scan- und -Druckunternehmen
lizenziert, die vorgegebene Qualitätsstandards erfüllen. Diese können die Daten ihrer Kunden erfassen
und dann für einen 3D-Druck mit Prominenten an
Staramba weiterleiten. Darüber hinaus wurde ein
Franchisesystem etabliert für Unternehmen, die bislang noch nicht in der Branche selbst, aber in synergetischen Bereichen (Fotostudios, Fanshops u.ä.) tätig sind. Diese können den Photogrammetrie-Scanner erwerben und mit Unterstützung von Staramba
ein weiteres Geschäftsfeld erschließen. Aus dem Verkauf der Photogrammetrieanlagen verspricht sich das
Unternehmen substanzielle Zusatzeinnahmen. Eine
wichtige Rolle im Vertrieb spielt aber auch das Onlinegeschäft und die Zusammenarbeit mit etablierten
Internetshops. Als Kern-Asset für diesen Bereich
wurde der Onlinekonfigurator „make4me“ entwickelt, der dem Endkunden die eigenständige Komposition einer Figur aus zahlreichen Optionen ermöglicht.
Yoyo – Innovationsschmiede im Hintergrund
Dieses Tool, das künftig eine bedeutende Stellung in
der Wachstumsstrategie von Staramba einnehmen
soll, wurde nicht von der Beteiligung selbst entwickelt, sondern von der Yoyo Smart Social Web Solutions AG. Das verdeutlicht die Synergien, die bereits
im Frühstadium der Geschäftsentwicklung im Portfolio der SCGSE gehoben werden konnten. Yoyo
verfügt aus den bereits 2011 gestarteten Aktivitäten
über ein versiertes Entwicklerteam von derzeit sechs
Personen, das auf die Bereiche Social Games sowie
E-Commerce-Tools & Apps fokussiert ist.
Portfolio
Pilotprojekt Fanpower
Das erste öffentlichkeitswirksame Projekt von Yoyo
war die Plattform „Fanpower“, auf der Fußballfans
mit ihren Mannschaften gegeneinander antreten
können. Als bislang einziges Start-up aus dem Bereich der Browsergames hatte das Unternehmen dafür eine zweijährige Lizenz von der Deutschen Fußballliga erhalten. Für die Weiterentwicklung von
Fanpower spricht die Tochter nun mit möglichen
Partnern. Dieses Pilotprojekt war aber letztlich nur
der Startschuss für umfangreichere Aktivitäten im
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Spielesegment. Die für Fanpower geschaffene Infrastruktur wird aktuell weiterentwickelt zu einem Games Content Management System, das es potenziellen Kunden (etwa Marketingagenturen) ermöglichen
soll, ohne größeren Aufwand oder tiefere Softwarekenntnisse individuell konfigurierte und angepasste
Sportspiele und Apps entwickeln und designen zu
können. Außerdem hat Yoyo mit Hilfe dieser Technologie eigene Casual-Games entworfen, die nun
über App-Stores vermarktet werden.
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Umsatztreiber 3D
Wichtigster Umsatztreiber wird aber zunächst der
3D-Konfigurator für den Onlinehandel bleiben.
Yoyo erhält von den Shops eine einmalige Lizenzzahlung und eine laufende Gebühr. Werden die Angebote von Staramba betrieben, ist zudem eine Umsatzbeteiligung vorgesehen. Neben diesem Hauptstandbein wird Yoyo die Aktivitäten im 3D-Bereich
im nächsten Jahr ausbauen, der Launch einer neuen
„weltweit einzigartigen“ Plattform wurde bereits angekündigt.
MXM – Gestalter eines Zukunftsmarktes
Auch die Beteiligung MXM Mixed Reality Marketing AG verfügt mit ihren mittlerweile sechs Mitarbeitern über ein eigenes Entwicklerteam, mit dem
ein sehr zukunftsträchtiges Segment adressiert wird:
Augmented Reality (AR), die sog. erweiterte Realität.
Dabei geht es im Kern darum, die Wahrnehmung
realer Dinge über technische Systeme um virtuelle
Elemente zu bereichern. In diesem Geschäft gibt es
bereits etliche etablierte Anbieter (der größte deutsche, Metaio, wurde im Mai von Apple gekauft), die
zumeist auf Eigenentwicklungen setzen und entsprechend lange Vorlaufzeiten für Projekte benötigen.
MXM wählt einen diametral entgegengesetzten Weg.
Das Unternehmen nutzt mit Hilfe einer selbst entwickelten Technologie offene Softwarebibliotheken,
um modular kundenindividuelle Lösungen (Templates) zu erstellen und mit eigenen Ergänzungen zu optimieren.
Breite Anwendungsmöglichkeiten
Als erster Zielmarkt wurde ebenfalls der Sport adressiert, insbesondere das Angebot interaktiver visueller
Apps für Fußballstadien schien vielversprechend. Allerdings ist der Ausbau der notwendigen mobilen
Infrastruktur in den meisten Sportstätten noch unzu-
Portfolio
reichend, weswegen MXM einen breiteren Ansatz
gewählt hat und damit auf rege Nachfrage gestoßen
ist. Mittlerweile konnten Projekte für namhafte Adressen wie BMW, Audi, Volkswagen, Credit Suisse
oder Bosch Siemens Hausgeräte umgesetzt werden.
Das Spektrum der abgedeckten Objekte reicht dabei
von einzelnen Produktkomponenten (etwa Autotüren) über Produktionsanlagen bis hin zu Messeständen oder Häusern, die von dem AR-System erfasst
und virtuell zugänglich gemacht werden.
Durchbruch im Bereich der Games?
Der Übergang zur rein virtuellen Realität ist dabei
zum Teil fließend, und auch in den Schnittstellen
sieht das Management große Wachstumsmöglichkeiten, aktuell vor allem im Spielegeschäft. Denn hier
eröffnen sich mit der Integration der realen Figur des
spielenden Endkunden in das Produkt völlig neue
Dimensionen. Die Entwicklung befindet sich noch
im Anfangsstadium, entsprechend scheinen in den
nächsten Jahren aber hohe Wachstumsraten möglich.
Eine Konstellation, wie sie typisch scheint für Beteiligungen von SCGSE, und von der MXM entsprechend profitieren will.
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Marktumfeld
Fokus auf Marktumfeld der Beteiligungen
rechnen Marktforscher von PWC mit einer jährlichen Steigerungsrate von 1,4 Prozent. Sowohl bedingt durch eine niedrigere Basis und Marktdurchdringung als auch wegen steigender Einkommen
insb. in den Schwellenländern sind die Wachstumserwartungen für die übrigen Märkte höher, weswegen die Experten von TechNavio auf globaler Basis
mit einem durchschnittlichen Zuwachs von 2,7 Prozent p.a. bis 2019 kalkulieren.
Merchandisingeinnahmen Fußball-Bundesligen
300
in Mio. Euro
Für eine Beteiligungsgesellschaft wie SCGSE ist die
Marktentwicklung auf zwei Ebenen relevant. Zum
einen beeinflusst das Geschehen auf dem Beteiligungsmarkt die Geschäfte, da der Wettbewerb um
einzelne Targets und die Preise für Zu- und Verkäufe
davon determiniert werden. Zum anderen muss aber
auch das Umfeld beachtet werden, in dem die Beteiligungen selbst operieren. Da SCGSE die Strategie
verfolgt, sich auf eine vergleichsweise geringe Zahl
von Unternehmen zu beschränken, diese langfristig
zu halten und synergetisch zu entwickeln, ist wegen
der zu erwartenden geringen Transaktionszahl – insbesondere auf der Exit-Seite – die Bedeutung des Beteiligungsmarktes als Ganzes im vorliegenden Fall
eher nachrangig. Daher beschränken wir uns auf die
Darstellung des Marktumfelds der einzelnen Gesellschaften. Vor allem drei Themenkomplexe stufen wir
diesbezüglich als besonders relevant ein: SportMerchandising, E-Commerce und 3D-Druck.
200
100
0
2002/03
2004/05
2006/07
2008/09
2010/11
2012/13
Quelle: PR Marketing
Umsatz Sport-Merchandising USA
Sonderkonjunktur in Deutschland
Ist-Zahlen und Prognose
in Mrd. US-Dollar
15
14
13
12
11
10
2009
2011
2013
2015e
2017e
Quelle: PWC
Sport-Merchandising: Reifer Markt
Der globale Markt für Sport-Merchandising befindet
sich bereits in einem fortgeschritten Reifestadium,
seit 2009 wurde der Umsatz im Durchschnitt um 2
bis 3 Prozent gesteigert. Der mit Abstand größte und
am weitesten entwickelte Teilmarkt ist Nordamerika
mit einem aktuellen Volumen von geschätzten 13,5
Mrd. US-Dollar in 2015, das entspricht rund 70
Prozent des Weltmarktes. Für die nächsten drei Jahre
Marktumfeld
Der deutsche Markt hatte in den letzten Jahren in
Relation dazu eine Sonderkonjunktur, was vor allem
auf den anhaltenden Boom der Fußball-Bundesligen
nach der Weltmeisterschaft im eigenen Land im Jahr
2006 zurückzuführen ist. Von der Saison 2005/06
bis zur Saison 2013/14 sind die MerchandisingEinnahmen der Clubs von 103 auf 255 Mio. Euro
gestiegen, wobei das Gros der Erlöse auf die vier
zugkräftigsten Vereine der Ersten Liga entfällt (Quelle: 17. Fanartikel-Barometer für die Bundesliga). In
den letzten drei erfassten Perioden lag das durchschnittliche Wachstum bei rund 16 Prozent. Gemessen an Einzelhandelspreisen werden mit FußballFanartikeln mittlerweile rund 1 Mrd. Euro umgesetzt (Quelle: Deutsches Institut für Sportmarketing).
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E-Commerce als Game-Changer
Dabei ist aber eine Verschiebung in der Branchenstruktur zu beobachten, die ähnlich verläuft wie im
gesamten Einzelhandel. Die stationären Geschäfte in
Deutschland stehen unter massivem Druck von Seiten der Internet-Angebote, die zunehmend Marktanteile gewinnen. In den letzten sechs Jahren sind die
E-Commerce-Erlöse hierzulande um 138 Prozent auf
43,6 Mrd. Euro gewachsen (Quelle BEVH). Das hat
sich auch entsprechend im Geschäft mit Sportprodukten niedergeschlagen, seit 2009 konnten die Versand- und Onlinehändler ihren Marktanteil um ein
Viertel auf mehr als 10 Prozent ausbauen (Quelle:
Deutsches Institut für Sportmarketing).
Trend zur Individualisierung und Personalisierung
Mit der wachsenden Bedeutung des E-Commerce
eröffnen sich für die Branche ganz neue Betätigungsfelder. Während das Merchandisinggeschäft bislang
durch Standarderzeugnisse wie Trikots, Mützen,
Schals, Bettwäsche und Tassen beherrscht wurde,
sieht das Deutsche Institut für Sportmarketing nun
neue Trends im Markt. Im Zentrum stehe dabei das
Fanbedürfnis nach einzigartigen und exklusiven Produkten. Das versuchen die Anbieter zunehmend über
individualisierte Artikel zu befriedigen. Eine Schlüsselrolle spielt dabei die Digitalisierung der Branche,
die sowohl eine zugeschnittene Kommunikation mit
dem Endkunden ermöglicht als auch eine stärkere
Produktvariation.
Innovation 3D-Druck
Damit rückt auch der 3D-Druck in den Fokus der
Merchandising-Industrie, denn dieser ermöglicht eine rentable Produktion von Kleinserien und Einzelstücken. Aufgrund dieses Vorteils werden dem 3DDruck insgesamt enorme Zuwächse zugetraut, die
Marktforscher überschlagen sich derzeit mit Wachstumsszenarien. Canalys prognostiziert für den Gesamtmarkt eine Steigerungsrate von 45,7 Prozent
p.a. bis 2018 (siehe Grafik), Lux Research erwartet
eine Vervierfachung bis 2025. Etwas moderater fällt
die Projektion von Allied Market Research, die aber
auch von 20 Prozent p.a. bis 2020 ausgehen, wobei
Marktumfeld
23. September 2015
das Segment der Produkte für den Endverbraucher
mit geschätzten 22 Prozent p.a. stärker zulegen soll
als der Gesamtmarkt.
Weltmarkt für 3D-Drucker, Services und
Materialien
Mrd. US-Dollar
Research Studie
15
10
5
0
2013
2014
3D-Drucker
2018
Services & Materialien
Quelle: Canalys
Staramba als Bindeglied
Selbst, wenn damit die Wachstumschancen im 3DDruckmarkt möglicherweise etwas überschätzt werden, was nach der Einführung einer neuen Technologie in der Expansionsphase nicht ungewöhnlich ist,
bleibt das Potenzial immens. Für die führenden Hersteller wie Stratasys, 3D Systems und Voxeljet ist die
Situation trotzdem nicht ganz einfach, denn die
Marktprognosen haben enorme Erwartungen der Investoren geweckt, die trotz ansprechender Wachstumsraten nur schwer zu erfüllen sind (was sich zuletzt in deutlich rückläufigen Börsenkursen niedergeschlagen hat) Es fehlt bislang insbesondere ein
schlüssiges Konzept, um den Massenmarkt der Endkonsumenten auch mit hochwertigen und -preisigen
Anlagen zu bedienen. Hier könnte das Geschäftsmodell von Staramba künftig ein wichtiges Bindeglied
darstellen, wenn sich ein breiter Markterfolg einstellt.
Aufstrebende 3D-Dienstleistungsindustrie
Zu einem ersten Flaggschiffprodukt für die Dienstleistungsindustrie entwickelt sich bereits das sog. 3DSelfie, also ein druckbares Selbstbildnis. Den entscheidenden Durchbruch brachte hier die Photogrammetrie, die eine langwierige Einscannung der
Körper durch ein Sammel-Photo mit einer Vielzahl
von Kameras ersetzte. Pionier bei dieser Technik, die
sich auch Staramba mit dem Instagraph zunutze
macht, war das deutsche Start-up Twinkind, mittlerweile gibt es weltweit eine Vielzahl von Anbietern.
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Research Studie
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Damit wiederum war die Voraussetzung geschaffen
für die Etablierung einer Dienstleistungsindustrie,
die Personen und Objekte einscannt und druckt.
Zahlreiche Neugründungen adressieren nun diesen
Markt, zu den führenden Anbietern gehört bspw. die
DOOB Group AG aus Düsseldorf. Auch Staramba
zählt zu den Start-ups der Branche, wobei das Unternehmen durch die Kombination mit – exklusiv erstellten – Daten / Figuren von Stars und der Fokussierung auf den Bereich Merchandising eine aussichtsreiche Spezialisierungsstrategie verfolgt. Diese
wird auch von Yoyo unterstützt, die einen Onlinekonfigurator für das Figurendesign entwickelt hat,
mit dem auch das Potenzial im E-Commerce gehoben werden soll.
Marktumfeld
23. September 2015
Durchbruch auch im Merchandising?
Gerade der Bereich Merchandising scheint aussichtsreich für 3D-Dienstleistungen. Wie zuvor beschrieben handelt es sich dabei um einen relativ reifen
Markt mit überschaubaren Wachstumsraten, USBranchengrößen in der Vermarktung von Sport wie
Fanatics oder von Unterhaltung wie Live Nation suchen deswegen nach neuen Produkten und Vermarktungswegen mit hohem Potenzial. Die Chancen der
individuellen digitalen Produktkonzipierung werden
gerade erst entdeckt und bieten – vor dem Hintergrund des Bedürfnisses zur Personalisierung – ein
noch weitgehend unerschlossenes Feld. Und genau
dafür bietet Staramba als einer von wenigen Innovatoren bereits ein komplett durchkonzipiertes Geschäftsmodell an.
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Research Studie
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23. September 2015
Zahlen
2014: Geschäft der Beteiligungen läuft an
Alle drei Beteiligungen von SCGSE befanden sich im
letzten Jahr noch im Frühstadium der Geschäftsentwicklung und konnten daher nur geringe Erlöse erwirtschaften. Bei Staramba ist die Kommerzialisierung des 3D-Drucks von Figuren angelaufen und
führte zu einem Umsatz von 139 Tsd. Euro. Der
Aufbau der Strukturen für die anvisierte Expansion
bedingte dabei einen Jahresfehlbetrag von 959 Tsd.
Euro. Die Erlöse von MXM bewegten sich in einer
ähnlichen Größenordnung, erste Entwicklungsprojekte spülten 218 Tsd. Euro in die Kasse. Der Fehlbetrag konnte dabei auf 281 Tsd. Euro begrenzt
werden, da die Gesellschaft nicht so stark in Vorleistung gehen muss wie Staramba. Yoyo befand sich im
Rumpfgeschäftsjahr 2014 (Juli bis Dezember, Umstellung des Geschäftsjahres auf das Kalenderjahr) in
der Transformation, nach dem ersten Referenzprojekt Fanpower hat das Unternehmen an mehreren
Vorhaben gleichzeitig gearbeitet (siehe dazu S. 10),
deren Roll-out im laufenden Jahr gestartet ist bzw.
bald starten wird. Dementsprechend wurden in der
Rumpfperiode keine signifikanten Erlöse generiert,
die notwendigen Vorarbeiten verursachten einen
Verlust von 464 Tsd. Euro.
Investitionstätigkeit prägt Cashflow
SCGSE hat für 2014 noch keinen konsolidierten
Konzernabschluss vorgelegt. Die Beteiligungen wurden daher im Einzelabschluss zu Anschaffungskosten
als Finanzanlagen mit einem Wertansatz von 3,2
Mio. Euro verbucht. 2,5 Mio. Euro davon resultieren aus einer Kapitalerhöhung gegen Sacheinlage für
eine Mehrheitsbeteiligung an Yoyo, 0,73 Mio. Euro
wurden überwiegend für Anteile an MXM (0,36
Mio. Euro) und Staramba (0,365 Mio. Euro) ausgegeben. Zusammen mit der Ausgabe von Darlehen an
die Beteiligungen in Höhe von 0,74 Mio. Euro führten die Kaufpreise zu einem Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit in Höhe von 1,48 Mio. Euro. Im Gegenzug konnten über eine Kapitalerhöhung der Holding 1,5 Mio. Euro brutto eingeworben werden. Per
Zahlen
Saldo hat der Zahlungsmittelbestand der Gesellschaft
in 2014 leicht zugenommen auf 0,07 Mio. Euro.
AG-Zahlen
GJ 2013 GJ 2014 Änderung
Umsatz
0,0
476,0
-
EBIT
-16,0
97,1
-
Jahresüberschuss
-24,8
34,9
-
In Tsd. Euro; Quelle: Unternehmen
Holding erzielt Gewinn
Ohne Konsolidierung der Beteiligungen und deren
Erlöse war die Holding-GuV für 2014 noch sehr
übersichtlich. Einnahmen wurden in Höhe von 476
Tsd. Euro erzielt, die zum größten Teil (417 Tsd.
Euro) aus dem Verkauf eines kleinen Anteilspaketes
(3 von 31 Anteilen) an Staramba resultierten. Darüber hinaus wurden 45 Tsd. Euro im Rahmen der
vertraglich vereinbarten Teilbetriebsführung für die
Beteiligungen vereinnahmt. Dem standen als wesentliche Kostenpositionen der Personalaufwand in Höhe von 127,1 Tsd. Euro und die sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von 214,9 Tsd. Euro
gegenüber. Insgesamt erzielte die Gesellschaft ein positives Betriebsergebnis von 97 Tsd. Euro und einen
Jahresüberschuss von 34,9 Tsd. Euro.
Erster Konzernabschluss zum Halbjahr
Im laufenden Jahr wandelt sich das Bild, nach dem
Wechsel in den Regulierten Markt der Börse ist die
Gesellschaft zur Aufstellung eines Konzernabschlusses nach IFRS verpflichtet. Dabei gibt es eine Besonderheit: Da die Übernahme von Yoyo im Rahmen
einer Sachkapitalerhöhung dazu geführt hat, dass die
Eigner der Tochter auch Mehrheitsaktionäre der
SCGSE geworden sind, wird die Transaktion nach
IFRS als „Reverse acquisition“ bewertet, bei der Yoyo
bilanziell als übernehmendes Unternehmen gilt. Entsprechend wird u.a. das ausgewiesene Eigenkapital
ausgehend von den Daten der Tochter ermittelt, was
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23. September 2015
zu einer deutlichen Änderung führt. Während das
Eigenkapital im AG-Abschluss per 31.12.2014 bei
3,83 Mio. Euro liegt, stehen in der Konzerneröffnungsbilanz zum selben Datum nur 0,45 Mio. Euro,
per 30.06. sind es noch 0,12 Mio. Euro. Ganz normal im Zuge der Konsolidierung erfasst werden hingegen die Gesellschaften Staramba GmbH und
MXM.
Konzernzahlen
Umsatz
HJ 2014 HJ 2015 Änderung
20,5
220,9 +977,8%
EBIT
-599,0 -1.776,8
Jahresüberschuss
-670,9 -1.800,9
-
In Tsd. Euro; Quelle: Unternehmen
Vorleistungen für Geschäftsaufbau
Trotz der Konsolidierung bewegten sich die Konzernerlöse im ersten Halbjahr 2015 mit 220,9 Tsd.
Euro noch auf niedrigem Niveau. Die Vermarktung
der 3D-Produkte von Staramba nimmt allerdings gerade richtig Fahrt auf. Das Management spricht davon, dass die Erlöse zwischen April und Juni in jedem Monat verdoppelt werden konnten. Trotzdem
Zahlen
reichen die aktuellen Umsätze naturgemäß noch
nicht aus, um die Kosten des Geschäftsaufbaus zu
decken. Der Materialaufwand im Konzern lag im
ersten Halbjahr bei 408,5 Tsd. Euro und resultierte
im Wesentlichen aus Ausgaben von Staramba für
Druckmaterialien und Photogrammetrie-Geräte. Die
Personalkosten erhöhten sich im Konzern sogar von
276,6 auf 797,2 Tsd. Euro, auch hier war die Aufstockung des Mitarbeiterstamms bei Staramba der
größte Treiber. Infolgedessen weitete sich der Fehlbetrag im Konzern binnen Jahresfrist von 0,67 auf
1,8 Mio. Euro aus.
Kapitalerhöhung zur Wachstumsfinanzierung
Das Management zeigte sich mit der Entwicklung
zufrieden, angesichts der anziehenden Dynamik wird
im Gesamtjahr mit einem Konzernumsatz von 1,0
bis 1,5 Mio. Euro gerechnet. Zur Finanzierung des
weiteren Wachstums, insb. von Staramba, hat
SCGSE im Juli eine Kapitalerhöhung durchgeführt.
Insgesamt wurden 250 Tsd. Aktien zu einem Preis
von 10 Euro platziert, der Gesellschaft sind so netto
2,2 Mio. Euro zugeflossen.
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23. September 2015
Equity-Story
Innovative Geschäftsfelder
SCGSE verfolgt einen interessanten Ansatz im Beteiligungsgeschäft, mit dem sich das Unternehmen von
zahlreichen Wettbewerbern unterscheidet. Das Management sucht nach aussichtsreichen Nischen in der
Produktvermarktung, in denen mit Hilfe digitaler
Technologien schnell substanzielle Sprünge erzielbar
sind. Als erstes potenzialträchtiges Betätigungsfeld
wurde das Sport-Merchandising identifiziert, hier
dominiert bislang noch das „analoge“ Geschäft (vom
Trikot bis zur Tasse), doch die Transformation der
Branche läuft bereits und SCGSE will mit seinen Beteiligungen daran partizipieren. Diese erste Stoßrichtung stellt eine Blaupause der Strategie dar, Märkte,
die sich noch im Anfangsstadium befinden und ein
hohes Wachstumspotenzial aufweisen, frühzeitig zu
besetzen. In den bestehenden Beteiligungen wurde
dafür bereits eine umfangreiche Kompetenz im Bereich der Software und potenzialträchtiger Technologien (3D-Scan und -Druck) aufgebaut.
Skalierbare Geschäftsmodelle
Die ersten Tätigkeitsschwerpunkte im Bereich Software und 3D-Druck verdeutlichen aber auch ein
weiteres Kriterium, das für SCGSE im Hinblick auf
eine Investitionsentscheidung von großer Bedeutung
ist: die Skalierbarkeit der Geschäftsmodelle. Bei allen
Beteiligungen muss das Potenzial vorhanden sein,
mit einem dynamischen Wachstum schnell hohe
Margen zu erzielen. Hier könnte sich Staramba zu
einem Vorzeigebeispiel entwickeln. Das Unternehmen besetzt eine wachstumsstarke Nische – die Verknüpfung von individuell konfigurierbaren 3DFiguren mit Bilddatensätzen von Stars – und konzentriert sich auf die Kernelemente (Datenerfassungssystem und -verwaltung, Produktion). Der
Roll-out am Markt findet mit Partnern statt, deren
Erfolg das Unternehmen schnell in eine andere Dimension tragen könnte.
Equity-Story
Hoher Hebel
Bei Staramba wie auch bei den beiden anderen bestehenden Beteiligungen ist das Team von SCGSE
seit der Gründungsphase involviert – auch dahinter
steckt ein Prinzip der Gesellschaft. Das Unternehmen fokussiert sich auf Investments in der Frühphase, so dass im Erfolgsfall in der Regel ein hoher Hebel auf das eingesetzte Kapital erzielt werden kann.
Dem naturgemäß höheren Risiko eines frühen Investitionszeitpunkts wird zum einen durch einen relativ
hohen Anteil – bevorzugt die Mehrheit – begegnet,
was eine hohe Einflussnahme auf die Geschäftsentwicklung sicherstellt. Zum anderen spielen auch
Synergien zwischen den Beteiligungen eine Rolle.
Die aktuellen Portfoliounternehmen profitieren im
Moment wechselseitig voneinander. Für künftige
Zukäufe ist das nicht unbedingt ein Muss, allerdings
dürfte es die Erfolgschancen einer Beteiligung signifikant erhöhen – vor allem, wenn sich Gesellschaften
aus dem Bestand bereits etabliert haben.
Netzwerk als Katalysator
Im Hinblick auf die Erfolgschancen spielt auch ein
weiterer Faktor eine wichtige Rolle: das breite Kontaktnetzwerk in der Sport- und Unterhaltungsindustrie. Mehrere Investoren sind ehemalige Bundesligaprofis, Initiator Christian Daudert verfügt aus seiner
Tätigkeit als Vermögensverwalter für diese Zielgruppe über zahlreiche weitere Kontakte. Die Prominenten können den kleinen Unternehmen viele Türen
öffnen, um die Geschäftsentwicklung zu beschleunigen. Diese Möglichkeit kann sogar den kritischen Erfolgsfaktor darstellen, wie das Produkt „me & my
star“ von Staramba belegt, das ohne umfangreiche
Datensätze von Stars (und folglich ohne einen guten
Zugang) nicht kopierbar ist.
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Take-off möglich
Damit sind viele Voraussetzungen für einen nachhaltigen Erfolg geschaffen. Aktuell befindet sich das
Unternehmen unmittelbar vor dem Take-off, die Potenzialträchtigkeit, die Tragfähigkeit und die Skalierbarkeit der jeweiligen Geschäftsmodelle stehen somit
zeitnah vor dem Praxistest. Staramba hat beispiels-
Equity-Story
23. September 2015
weise sein Konzept am Markt eingeführt und zuletzt
diverse aussichtsreiche Kooperationen abgeschlossen,
die den Absatz nun beflügeln dürften. Und mitgewirkt im Hintergrund hat Yoyo, die mit dem selbst
entwickelten Onlinekonfigurator am Geschäftserfolg
mitverdienen würde und zudem mit weiteren Plattformlösungen vor dem Markteintritt steht.
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23. September 2015
Sum-of-parts-Bewertung
Große Chancen, hohe Unsicherheit
Den Beteiligungen der SCGSE und damit auch dem
gesamten Konzern bieten sich zweifelsohne hohe
Wachstumschancen. Aus dem jüngsten Innovationsschub im Bereich der digitalen Vermarktung von
Produkten und Dienstleistungen – Stichworte sind
Mobilität, 3D-Druck und Kundenansprache in Sozialen Netzwerken – resultieren tiefgreifende Änderungen in vielen Märkten, im Bereich des Merchandising (als erstem Adressaten) will die Gruppe den
Wandel selbst vorantreiben und gestalten. Gelingt es
den Beteiligungen, die Märkte frühzeitig zu besetzen
und eine führende Position auszubauen, winken mittel- bis langfristig hohe Margen. Eine solche Chance
zeichnet sich aus unserer Sicht bislang am deutlichsten für Staramba ab, die trotz des sehr frühen Stadiums der Unternehmensentwicklung dank einer vorteilhaften Kombination erfolgskritischer Faktoren –
eine hervorragende Technologie, ein exklusiver Zugang zu Stars, ein schnell skalierbares Geschäftsmodell – schon jetzt als Vorreiter im Markt „3D-Druck
mit Stars“ gelten kann. Die Erlöse sind zwar noch
sehr niedrig, wachsen aktuell aber mit hohen Raten.
Staramba in der Pole Position
Basierend auf dieser Ausgangslage haben wir ein
überschlägiges DCF modelliert, das sich zunächst
tendenziell an den kurzfristigen Wachstums- und
Margenerwartungen des Managements orientiert, allerdings mit erheblichen Sicherheitsabschlägen. Nach
dem Abschluss potenzialträchtiger Kooperationen
(Bayer Leverkusen, Arsenal London, Bayern München) rechnen wir damit, dass die Staramba GmbH
weitere renommierte Partner gewinnen wird und so
den Figurenabsatz in Deutschland und Europa
schnell und stark steigern kann. Ausgehend von 5
Tsd. in diesem Jahr haben wir einen Anstieg auf ca.
14 Tsd. im nächsten Jahr und auf knapp 55 Tsd. in
2017 unterstellt. Geht man davon aus, dass allein die
Bundesliga dann Merchandisingeinnahmen von
deutlich mehr als 300 Mio. Euro erzielt und zumindest in England noch wesentlich höhere Summe er-
Sum-of-parts-Bewertung
löst werden, entsprechen die unterstellten StarambaEinnahmen in dem Jahr weniger als 0,5 Prozent der
Merchandising-Einnahmen der Vereine (und dabei
dürfte ein substanzieller Anteil auch aus den Bereichen Musik und Unterhaltung stammen). Im selben
Zeitraum haben wir einen deutlichen Anstieg der
Zahl der verkauften Photogrammetrie-Scanner unterstellt, und zwar auf 25 im nächsten und 50 im
übernächsten Jahr. Im Anschluss sollte das Wachstum der Gesellschaft zusätzlich durch komplementäre Produkte (etwa auf Basis der Star-Datenbank)
stimuliert werden. Wir trauen dem Unternehmen in
der Spitze eine EBIT-Marge von 20 Prozent zu,
nehmen zum Ende des Detailprognosezeitraums aber
einen Sicherheitsabschlag von 25 Prozent vor.
Staramba GmbH
2015
2016
2017
0,8
2,6
6,8
-
7,50%
15,00%
EBIT
-1,6
0,2
1,0
FCF
-1,8
-1,4
-1,2
Umsatz
EBIT-Marge
Auszug aus dem DCF-Schätzmodell
Schätzungen SMC-Research
US-Markt langfristig mit höherem Potenzial
Vor dem Hintergrund der bislang deutlich größeren
Fortschritte haben wir für die deutsche Staramba
GmbH einen schnelleren Markterfolg modelliert als
für die US-Gesellschaft. Aufgrund des erheblich reiferen Marktes mit einer größeren Produktdifferenzierung und einer höheren Ausgabebereitschaft der
Endkonsumenten gehen wir aber davon aus, dass
letztlich in Amerika mit einem individuellen aber relativ kostspieligen Produkt wie einem „3D-Druck
mit Stars“ eine deutlich breitere Marktdurchdringung gelingt, auch im Bereich der Unterhaltungsindustrie. Unsere Projektion sieht für das Jahr 2017
(ebenfalls noch ausschließlich über den Verkauf von
Figuren und Scannern) einen Umsatz von umgerechnet 6,3 Mio. Euro vor, das entspräche lediglich
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23. September 2015
ca. 0,04 Prozent der erwarteten Erlöse im USSportmerchandising, ohne Berücksichtigung der Erlöspotenziale im Bereich Musik und Unterhaltung.
Die operative Margenspitze sehen wir ebenfalls bei
20 Prozent.
Staramba Corp
2015
2016
2017
0,3
1,8
6,3
-
0,00%
12,50%
EBIT
-0,6
0,0
0,8
FCF
-0,8
-1,9
-1,8
Umsatz
EBIT-Marge
Auszug aus dem DCF-Schätzmodell
Schätzungen SMC-Research
Hohe Potenzialwerte
Die Resultate aus den überschlägigen DCFModellen – die vollständigen Fassungen finden sich
im Anhang – haben wir mit WACC von 6,2 Prozent
(Deutschland) bzw. 6,6 Prozent (USA) diskontiert.
Der Unterschied resultiert aus dem Taxshield, identisch sind sicherer Zins (3,5 Prozent), Risikoprämie
(5,4 Prozent), Beta (1,3) und FK-Zielanteil (65 Prozent). Nach Ende des Detailprognosezeitraums haben wir einheitlich ein ewiges Cashflow-Wachstum
von 1,0 Prozent unterstellt. Auf dieser Basis resultiert
aus unseren Annahmen ein fairer Potenzialwert für
die Staramba GmbH von 34,5 Mio. Euro und für
die Staramba Corp. von 55,5 Mio. Euro.
Yoyo profitiert im Fahrwasser
Die Abschätzung des Potenzials von Yoyo fällt
schwerer, da sich die designierten Haupterlösbringer
noch kurz vor der Markteinführung befinden – mit
einer Ausnahme. Der E-Commerce-Konfigurator für
den 3D-Druck ist fertig entwickelt und befindet sich
im Roll-out. Hier sehen wir eine wichtige Säule für
die modellhafte Geschäftsentwicklung. Denn konsequenterweise wird Yoyo von dem unterstellten
Markterfolg von Staramba über den Configurator
stark profitieren. Für die übrigen Aktivitäten haben
wir hingegen einen pauschalen Zuschlag im überschaubaren Ausmaß vorgenommen. Als fokussiertem
Software-Nischenanbieter trauen wir Yoyo eine ZielEBIT-Marge von 15 Prozent zu.
Sum-of-parts-Bewertung
Yoyo
Umsatz
2015
2016
2017
0,0
1,5
3,5
0,0%
8,0%
EBIT-Marge
EBIT
-0,6
0,0
0,3
FCF
-0,7
-0,2
0,1
Auszug aus dem DCF-Schätzmodell
Schätzungen SMC-Research
MXM: Größte Unsicherheit
Die Abschätzung der Potenzialwerte ist für alle vier
Unternehmen sehr schwierig. Grundsätzlich werden
sehr große Märkte mit innovativen Lösungen adressiert, was eine große Chance bietet. Aber der Prozess
der Markterschließung befindet sich in allen Fällen
in einem frühen Stadium. Während Staramba relativ
gesehen dabei die größten Fortschritte gemacht hat
(und Yoyo über den Configurator mitzieht), sehen
wir im Fall von MXM die größte Unsicherheit. Zwar
kann das Unternehmen erste Projekte mit renommierten Kunden vorweisen, der Skalierungsprozess
in einem Markt (zunächst möglicherweise Games)
muss aber erst noch anlaufen. Daher haben wir hier
zunächst den vorsichtigsten Schätzansatz gewählt,
gleichwohl aber unterstellt, dass dem Unternehmen
mittelfristig dank eines attraktiven Zielmarktes und
einer aussichtsreichen Strategie auch der Durchbruch
zu einem profitablen Nischenplayer gelingt.
MXM
2015
2016
2017
0,2
1,2
2,6
-
5,0%
8,0%
EBIT
-0,3
0,1
0,2
FCF
-0,4
-0,1
0,0
Umsatz
EBIT-Marge
Auszug aus dem DCF-Schätzmodell
Schätzungen SMC-Research
Portfolio-Potenzialwert von 43,8 Mio. Euro
Mit denselben Diskontierungsparametern, die auch
Basis der Wertermittlung für die deutsche Staramba
sind, und einem ewigen Cashflowwachstum von 1,0
Prozent ergibt sich für Yoyo ein fairer Wert von 11,2
Mio. Euro, MXM kommt auf 8,1 Mio. Euro. Sämtliche Potenzialwerte der einzelnen Gesellschaften im
Fall einer in der Tendenz planmäßigen Geschäfts-
Seite 20
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23. September 2015
entwicklung (mit allerdings größeren Sicherheitsabschlägen zu den Managementerwartungen) haben
wir nun im Rahmen einer Sum-of-parts-Bewertung
mit den Anteilsquoten multipliziert, um den Wert
des jeweiligen Anteilspakets zu ermitteln. Hinzugerechnet haben wir eine aktuelle Nettoliquidität von
geschätzten 0,5 Mio. Euro (auf Holdingebene). Daraus resultiert ein Portfolio-Potenzialwert von 43,8
Mio. Euro. Dividiert durch eine Aktienzahl von 2,67
Mio. Stück – das impliziert die weitere Ausgabe von
1,0 Mio. Aktien zu 10 Euro zur Finanzierung der
Töchter bis zum Break-even – entspricht das einem
Potenzialwert von 16,41 Euro je Aktie, woraus wir
ein Kursziel von 16,50 Euro ableiten.
Sum-of-Parts
Wert
34,51
52,0%
17,93
Staramba Corp
55,46
26,0%
14,42
Yoyo
11,18
58,4%
6,53
MXM
8,11
54,6%
4,43
Nettoliquidität
43,31
0,50
Aktienzahl akt.
43,81
1,67
Verwässerung
1,00
Unterstellte Zahl
2,67
Potenzialwert
Wert je Aktie
Wie bereits betont halten wir das Prognoserisiko in
allen vier Fällen für sehr hoch. Die Gesellschaften
befinden sich noch im Frühstadium der Etablierung
am Markt, entsprechend gibt es eine breite Streuung
im Hinblick auf die künftig möglichen Resultate.
Das Management sieht noch erheblich mehr Potenzial, als wir in den überschlägigen DCFs unterstellt
haben, aber auch ein kompletter Fehlschlag eines
oder mehrerer Geschäftsmodelle kann zum aktuellen
Zeitpunkt noch nicht ausgeschlossen werden. Entsprechend stufen wir das Prognoserisiko auf einer
Skala von 1 bis 6 mit sechs Punkten ein.
Anteil Anteilswert
Staramba GmbH
Portfoliowert
Sehr hohes Prognoserisiko
16,41
SMC-Research Schätzungen
Sum-of-parts-Bewertung
Seite 21
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23. September 2015
Fazit
Die Social Commerce Group verfolgt eine sehr interessante Strategie. Mit technologieaffinen Tochtergesellschaften werden attraktive Zielmärkte adressiert,
selbst entwickelte Innovationen sichern einen FirstMover-Vorteil. Der erste Markt, in dem der Roll-out
zu deutlich steigenden Erlösen führen könnte, ist der
Bereich „3D-Druck mit Stars“, hier haben sich die
Beteiligungen Staramba GmbH und Staramba Corp.
aussichtsreich positioniert. Das Softwareunternehmen Yoyo, an dem SCGSE 58,4 Prozent der Anteile
hält, könnte von einem Markterfolg ebenfalls profitieren, da das Unternehmen einen Onlinekonfigurator für die 3D-Konfiguration im E-Commerce entwickelt hat.
Fazit
Das verdeutlicht das Grundkonzept der Gesellschaft,
die sich auf wenige Mehrheitsbeteiligungen beschränkt und diese synergetisch entwickeln will. Die
ersten Ansätze sehen vielversprechend aus, auch
wenn aktuell noch sehr unsicher ist, in welchem
Ausmaß das unbestreitbar vorhandene Marktpotenzial gehoben werden kann. Wir haben eine erste
überschlägige Projektion mit deutlichen Abschlägen
zu den Erwartungen des Managements vorgenommen und im Rahmen einer Sum-of-parts-Bewertung
ein Kursziel von 16,50 Euro ermittelt. Angesichts eines sehr hohen Prognoserisikos lautet das Urteil
„Speculative Buy“.
Seite 22
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23. September 2015
Anhang I: DCF-Modelle Staramba GmbH und Corp.
Staramba Gmbh
Mio. Euro
Umsatzerlöse
12 2015 12 2016 12 2017 12 2018 12 2019 12 2020 12 2021 12 2022
0,8
Umsatzwachstum
EBIT-Marge
EBIT
Steuersatz
Adaptierte Steuerzahlungen
-
-1,6
0,00%
2,6
6,8
10,8
15,7
20,4
24,5
26,9
225,0% 160,0%
60,0%
45,0%
30,0%
20,0%
10,0%
7,50% 15,00%
20,00%
0,2
1,0
2,2
0,00% 15,00%
35,00%
20,00% 20,00% 20,00% 20,00%
3,1
4,1
4,9
5,4
35,00% 35,00% 35,00% 35,00%
0,0
0,0
0,2
0,8
1,1
1,4
1,7
1,9
-1,6
0,2
0,9
1,4
2,0
2,7
3,2
3,5
+ Abschreibungen & Amortisation
0,1
0,1
0,2
0,3
0,4
0,5
0,8
1,1
+ Zunahme langfr. Rückstellungen
0,1
0,1
0,1
0,1
0,1
0,1
0,1
0,1
Operativer Brutto Cashflow
-1,4
0,4
1,1
1,7
2,5
3,2
4,0
4,6
- Zunahme Net Working Capital
-0,2
-1,0
-1,3
-1,0
-0,7
-0,7
-0,7
-0,7
- Investitionen AV
-0,2
-0,8
-1,0
-0,7
-0,6
-0,6
-0,6
-0,6
Free Cashflow
-1,8
-1,4
-1,2
0,0
1,2
2,0
2,7
3,3
NOPAT
Staramba Corp.
Mio. Euro
Umsatzerlöse
12 2015 12 2016 12 2017 12 2018 12 2019 12 2020 12 2021 12 2022
0,3
Umsatzwachstum
EBIT-Marge
EBIT
-
1,8
6,3
14,2
22,7
29,5
35,4
38,9
500,0% 250,0%
125,0%
60,0%
30,0%
20,0%
10,0%
0,00% 12,50%
20,00%
20,00% 20,00% 20,00% 20,00%
-0,6
0,0
0,8
2,8
0,00%
0,00%
0,00%
10,00%
0,0
0,0
0,0
0,3
1,1
1,5
1,8
1,9
-0,6
0,0
0,8
2,6
3,4
4,4
5,3
5,8
+ Abschreibungen & Amortisation
0,1
0,1
0,2
0,3
0,4
0,5
0,8
1,1
+ Zunahme langfr. Rückstellungen
0,1
0,1
0,1
0,1
0,1
0,1
0,1
0,1
Operativer Brutto Cashflow
-0,4
0,2
1,0
2,9
3,8
5,0
6,1
6,9
- Zunahme Net Working Capital
-0,2
-0,9
-2,3
-1,6
-1,1
-1,1
-1,1
-1,1
- Investitionen AV
-0,2
-1,2
-0,6
-0,6
-0,6
-0,6
-0,6
-0,6
Free Cashflow
-0,8
-1,9
-1,8
0,7
2,1
3,3
4,4
5,2
Steuersatz
Adaptierte Steuerzahlungen
NOPAT
Anhang I: DCF-Modelle Staramba GmbH und Corp.
4,5
5,9
7,1
7,8
25,00% 25,00% 25,00% 25,00%
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Research Studie
Social Commerce Group SE
23. September 2015
Anhang II: DCF-Modelle Yoyo und MXM
Yoyo
Mio. Euro
Umsatzerlöse
12 2015 12 2016 12 2017 12 2018 12 2019 12 2020 12 2021 12 2022
0,0
Umsatzwachstum
EBIT-Marge
1,5
3,5
5,9
7,6
9,1
10,1
11,1
- 130,0%
70,0%
30,0%
20,0%
10,0%
10,0%
-
0,00%
8,00%
12,00%
-0,6
0,0
0,3
0,7
0,00%
0,00%
0,00%
0,00%
0,0
0,0
0,0
0,0
0,2
0,5
0,5
0,6
-0,6
0,0
0,3
0,7
1,0
0,9
1,0
1,1
+ Abschreibungen & Amortisation
0,2
0,2
0,3
0,3
0,4
0,5
0,6
0,7
+ Zunahme langfr. Rückstellungen
0,1
0,1
0,1
0,1
0,1
0,1
0,1
0,1
Operativer Brutto Cashflow
-0,3
0,3
0,6
1,1
1,4
1,4
1,6
1,8
- Zunahme Net Working Capital
-0,2
-0,2
-0,3
-0,3
-0,3
-0,4
-0,5
-0,5
- Investitionen AV
-0,2
-0,2
-0,3
-0,3
-0,4
-0,5
-0,6
-0,7
Free Cashflow
-0,7
-0,2
0,1
0,5
0,7
0,5
0,6
0,6
EBIT
Steuersatz
Adaptierte Steuerzahlungen
NOPAT
15,00% 15,00% 15,00% 15,00%
1,1
1,4
1,5
1,7
15,00% 35,00% 35,00% 35,00%
MXM
Mio. Euro
Umsatzerlöse
12 2015 12 2016 12 2017 12 2018 12 2019 12 2020 12 2021 12 2022
0,2
Umsatzwachstum
EBIT-Marge
1,2
2,6
4,2
5,7
6,8
7,5
8,3
700,0% 120,0%
60,0%
35,0%
20,0%
10,0%
10,0%
-200,0%
5,00%
8,00%
12,00%
-0,3
0,1
0,2
0,5
0,00%
0,00%
0,00%
0,00%
0,0
0,0
0,0
0,0
0,1
0,4
0,4
0,4
-0,3
0,1
0,2
0,5
0,7
0,7
0,7
0,8
+ Abschreibungen & Amortisation
0,2
0,2
0,3
0,3
0,4
0,5
0,6
0,7
+ Zunahme langfr. Rückstellungen
0,1
0,1
0,1
0,1
0,1
0,1
0,1
0,1
Operativer Brutto Cashflow
0,0
0,4
0,6
0,9
1,2
1,2
1,4
1,6
- Zunahme Net Working Capital
-0,2
-0,2
-0,3
-0,3
-0,3
-0,4
-0,5
-0,5
- Investitionen AV
-0,2
-0,2
-0,3
-0,3
-0,4
-0,5
-0,6
-0,7
Free Cashflow
-0,4
-0,1
0,0
0,3
0,4
0,3
0,3
0,3
EBIT
Steuersatz
Adaptierte Steuerzahlungen
NOPAT
Anhang II: DCF-Modelle Yoyo und MXM
15,00% 15,00% 15,00% 15,00%
0,9
1,0
1,1
1,2
15,00% 35,00% 35,00% 35,00%
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Research Studie
Social Commerce Group SE
23. September 2015
Anhang III: Konzern-Bilanz, GuV, Cashflow
Bilanzprognose
Mio. Euro
12 2014
12 2015
12 2016
12 2017
12 2018
12 2019
12 2020
12 2021
12 2022
AKTIVA
I. AV Summe
2,47
2,54
3,31
3,93
4,31
4,59
4,87
5,12
5,32
II. UV Summe
0,91
2,56
7,31
12,60
14,29
17,51
21,85
27,04
33,01
I. Eigenkapital
0,45
1,19
6,25
11,87
13,76
17,14
21,68
27,06
33,22
II. Rückstellungen
0,09
0,11
0,13
0,16
0,18
0,21
0,23
0,26
0,28
III. Fremdkapital
2,84
3,79
4,23
4,49
4,65
4,75
4,81
4,84
4,83
BILANZSUMME
3,38
5,09
10,61
16,52
18,60
22,10
26,72
32,16
38,33
PASSIVA
GUV-Prognose
Mio. Euro
12 2014
12 2015
12 2016
12 2017
12 2018
12 2019
12 2020
12 2021
12 2022
Umsatzerlöse
0,48
0,95
5,30
12,85
20,91
29,01
36,38
42,06
46,26
EBITDA
0,10
-2,66
0,25
1,22
3,11
5,10
6,71
7,73
8,48
EBIT
0,10
-2,79
0,19
1,03
2,82
4,76
6,33
7,30
8,02
JÜ
0,03
-2,95
0,06
0,65
1,98
3,55
4,77
5,65
6,46
EPS (unverwässert)
0,00
-1,77
0,04
0,39
1,19
2,13
2,85
3,38
3,87
Cashflow-Prognose
Mio. Euro
12 2014
12 2015
12 2016
12 2017
12 2018
12 2019
12 2020
12 2021
12 2022
CF operativ
-0,13
-2,22
-0,94
-0,58
1,15
2,59
3,68
4,57
5,39
CF aus Investition
-1,48
-0,20
-0,83
-0,81
-0,67
-0,62
-0,66
-0,68
-0,65
CF Finanzierung
1,68
2,85
5,35
5,14
-0,05
-0,20
-0,30
-0,39
-0,47
Liquidität Jahresanfa.
0,00
0,07
1,30
4,89
8,63
9,07
10,84
13,55
17,05
Liquidität Jahresende
0,07
1,30
4,89
8,63
9,07
10,84
13,55
17,05
21,31
Anhang III: Konzern-Bilanz, GuV, Cashflow
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23. September 2015
Impressum & Disclaimer
Impressum
Herausgeber
sc-consult GmbH
Alter Steinweg 46
48143 Münster
Internet: www.sc-consult.com
Telefon: +49 (0) 251-13476-94
Telefax: +49 (0) 251-13476-92
E-Mail: [email protected]
Verantwortlicher Analyst
Dr. Adam Jakubowski
Charts
Die Charts wurden mittels Tai-Pan (www.lp-software.de) erstellt.
Disclaimer
Rechtliche Angaben (§34b Abs. 1 WpHG und FinAnV)
Verantwortliches Unternehmen für die Erstellung der Finanzanalyse ist die sc-consult GmbH mit Sitz in
Münster, die derzeit von den beiden Geschäftsführern Dr. Adam Jakubowski und Dipl.-Kfm. Holger Steffen
vertreten wird. Die sc-consult GmbH untersteht der Aufsicht der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, Lurgiallee 12, D-60439 Frankfurt und Graurheindorfer Strasse 108, D-53117 Bonn.
I) Interessenkonflikte
Im Rahmen der Erstellung der Finanzanalyse können Interessenkonflikte auftreten, die im Folgenden detailliert aufgeführt sind:
1) Die sc-consult GmbH hat diese Studie im Auftrag des Unternehmens entgeltlich erstellt
2) Die sc-consult GmbH hat diese Studie im Auftrag von Dritten entgeltlich erstellt
3) Die sc-consult GmbH hat die Studie vor der Veröffentlichung dem Auftraggeber / dem Unternehmen zur
Sichtung vorgelegt
4) Die Studie wurde aufgrund sachlich berechtigter Einwände des Auftraggebers / des Unternehmens inhaltlich geändert
5) Die sc-consult GmbH unterhält mit dem Unternehmen, das Gegenstand der Finanzanalyse ist, über das
Research hinausgehende Auftragsbeziehungen (z.B. Investor-Relations-Dienstleistungen)
Impressum & Disclaimer
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6) Die sc-consult GmbH oder eine an der Studienerstellung beteiligte Person halten zum Zeitpunkt der Studienveröffentlichung Aktien von dem Unternehmen oder derivative Instrument auf die Aktie
7) Die sc-consult GmbH hat die Aktie in ein von ihr betreutes Musterdepot aufgenommen
Im Rahmen der Erstellung dieser Finanzanalyse sind folgende Interessenskonflikte aufgetreten: 1), 3), 4)
Die sc-consult GmbH hat im Rahmen der Compliance-Bestimmungen Strukturen und Prozesse etabliert, die
die Identifizierung und die Offenlegung möglicher Interessenkonflikte sicherstellen. Der verantwortliche
Compliance-Beauftragte für die Einhaltung der Bestimmung ist derzeit der Geschäftsführer Dipl.-Kfm. Holger Steffen (Email: [email protected])
II) Erstellung und Aktualisierung
Die vorliegende Finanzanalyse wurde erstellt von: Dr. Adam Jakubowski
Die sc-consult GmbH verwendet bei der Erstellung ihrer Finanzanalysen ein fünfgliedriges Urteilsschema
hinsichtlich der Kurserwartung in den nächsten zwölf Monaten. Außerdem wird das jeweilige Prognoserisiko
in einer Range von 1 (niedrig) bis 6 (hoch) quantifiziert. Die Urteile lauten dabei:
Strong Buy
Buy
Speculative
Buy
Hold
Sell
Wir rechnen mit einem Anstieg des Preises des analysierten Finanzinstruments um
mindestens 10 Prozent. Das Prognoserisiko stufen wir als unterdurchschnittlich (1 bis
2 Punkte) ein.
Wir rechnen mit einem Anstieg des Preises des analysierten Finanzinstruments um
mindestens 10 Prozent. Das Prognoserisiko stufen wir als durchschnittlich (3 bis 4
Punkte) ein.
Wir rechnen mit einem Anstieg des Preises des analysierten Finanzinstruments um
mindestens 10 Prozent. Das Prognoserisiko stufen wir als überdurchschnittlich (5 bis 6
Punkte) ein.
Wir rechnen damit, dass der Preis des analysierten Finanzinstruments stabil bleibt (zwischen -10 und +10 Prozent). Das Urteil wird hinsichtlich des Prognoserisikos (1 bis 6
Punkte) nicht weiter differenziert.
Wir rechnen damit, dass der Preis des analysierten Finanzinstruments um mindestens
10 Prozent nachgibt. Das Urteil wird hinsichtlich des Prognoserisikos (1 bis 6 Punkte)
nicht weiter differenziert.
Die erwartete Kursänderung bezieht sich auf den aktuellen Aktienkurs des analysierten Unternehmens. Bei
diesem und allen anderen in der Finanzanalyse angegebenen Aktienkursen handelt es sich um XETRASchlusskurse des letzten Handelstages vor der Veröffentlichung. Falls das Wertpapier nicht auf Xetra gehandelt wird, wird der Schlusskurs eines anderen öffentlichen Handelsplatzes herangezogen und dies gesondert
vermerkt.
Die im Rahmen der Urteilsfindung veröffentlichten Kursziele für die analysierten Unternehmen werden mit
gängigen finanzmathematischen Verfahren berechnet, in erster Linie mit der Methodik der Free-CashflowDiskontierung (DCF-Methode), dem Sum-of-Parts-Verfahren sowie der Peer-Group-Analyse. Die Bewer-
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tungsverfahren werden von den volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen, insbesondere von der Entwicklung der Marktzinsen, beeinflusst.
Das aus dieser Methodik resultierende Urteil spiegelt die aktuellen Erwartungen wider und kann sich in Abhängigkeit von unternehmensindividuellen oder volkswirtschaftlichen Änderungen jederzeit ändern.
In den letzten 24 Monaten hat die sc-consult folgende Finanzanalysen zu dem Unternehmen veröffentlicht:
Datum
keine
Anlageempfehlung
Kursziel
Interessenkonflikte
In den nächsten zwölf Monaten wird die sc-consult GmbH zu dem analysierten Unternehmen voraussichtlich
folgende Finanzanalysen erstellen: Ein Update, zwei Comments
Die Veröffentlichungstermine der Finanzanalysen stehen zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht verbindlich fest.
Haftungsausschluss
Herausgeber der Studie ist die sc-consult GmbH. Die Herausgeberin übernimmt keinerlei Gewähr für die
Korrektheit und Vollständigkeit der Informationen und Daten in der Analyse. Die vorliegende Studie wurde
unter Beachtung der deutschen Kapitalmarktvorschriften erstellt und ist daher ausschließlich für Kapitalmarktteilnehmer in der Bundesrepublik Deutschland bestimmt; ausländische Kapitalmarktregelungen wurden
nicht berücksichtigt und finden in keiner Weise Anwendung. Die Analyse dient ferner ausschließlich der unabhängigen und eigenverantwortlichen Information des Lesers und stellt keineswegs eine Aufforderung zum
Kauf oder Verkauf der besprochenen Wertpapiere dar. Ferner bilden weder diese Veröffentlichung noch die
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Jedes Investment in Aktien, Anleihen oder Optionen ist mit Risiken behaftet. Lassen Sie sich bei Ihren Anlageentscheidungen von einer qualifizierten Fachperson beraten.
Die Informationen und Daten in der vorliegenden Finanzanalyse stammen aus Quellen, die die Herausgeberin für zuverlässig hält. Bezüglich der Korrektheit und Vollständigkeit der Informationen und Daten übernimmt die Herausgeberin jedoch keine Gewähr. Alle Meinungsaussagen spiegeln die aktuelle Einschätzung
der Ersteller wider. Diese Einschätzung kann sich ohne vorherige Ankündigung ändern. Es wird keine Haftung für Verluste oder Schäden irgendwelcher Art übernommenen, die im Zusammenhang mit dem Inhalt
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Impressum & Disclaimer
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